HORNBACH Baumarkt AG

Bornheim/​Pfalz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.03.2023 bis 29.02.2024

Bilanz zum 29. Februar 2024

Aktiva

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Anhang 29.2.2024
T€
28.2.2023
T€
A. Anlagevermögen 1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 22.467 16.315
2. Geleistete Anzahlungen 6.685 1.637
29.152 17.952
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 316.172 298.187
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 83.836 72.800
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.270 33.872
408.278 404.859
III. Finanzanlagen 2
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 150.125 148.898
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 59.810 70.656
3. Beteiligungen 100 50
210.035 219.604
647.465 642.415
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe 909 1.256
2. Unfertige Leistungen 892 1.237
3. Waren 671.809 821.437
4. Geleistete Anzahlungen 365 365
673.975 824.295
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.949 23.059
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3 131.829 188.757
3. Sonstige Vermögensgegenstände 4 58.286 48.211
204.064 260.027
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 256.285 301.127
1.134.324 1.385.449
C. Rechnungsabgrenzungsposten 5 10.554 9.737
D. Aktive latente Steuern 6 13.781 12.820
1.806.124 2.050.421

Passiva

Anhang 29.2.2024 28.2.2023
T€ T€ T€ T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7 95.421 95.421
Eigene Anteile -1 -1
Ausgegebenes Kapital 95.420 95.420
II. Kapitalrücklage 8 142.602 142.602
III. Gewinnrücklagen 9 401.639 401.639
IV. Bilanzgewinn 27 218.777 232.831
858.438 872.492
B. Rückstellungen 10
1. Steuerrückstellungen 12.902 10.440
2. Sonstige Rückstellungen 108.339 95.790
121.241 106.230
C. Verbindlichkeiten 11
1. Anleihen 250.000 250.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 76.884 202.883
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 13.160 16.254
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 244.130 226.312
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 35.480 55.925
6. Sonstige Verbindlichkeiten 202.588 315.341
822.242 1.066.715
D. Rechnungsabgrenzungsposten 4.203 4.984
1.806.124 2.050.421

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2023 bis 29. Februar 2024

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Anhang 2023/​2024
T€
2022/​2023
T€
1. Umsatzerlöse 14 3.447.168 3.544.625
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.050 561
3. Sonstige betriebliche Erträge 15 19.592 24.960
3.468.810 3.570.146
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2.304.339 2.390.331
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 136.252 143.957
2.440.591 2.534.288
5. Rohergebnis 1.028.219 1.035.858
6. Personalaufwand 16
a) Löhne und Gehälter 455.559 433.079
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 98.804 94.616
554.363 527.695
7. Abschreibungen 17
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 39.096 35.823
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 32.295 0
71.391 35.823
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 18 422.302 442.512
9. Beteiligungsergebnis 19 43.055 71.183
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 20 2.076 2.172
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21 13.908 4.330
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 22 16.208 14.642
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23 6.888 9.348
14. Ergebnis nach Steuern 16.106 83.523
15. Sonstige Steuern 1.534 1.328
16. Jahresüberschuss 14.572 82.195
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 204.205 150.636
18. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 9 0 0
19. Bilanzgewinn 27 218.777 232.831

ANHANG

Angaben zu dem Unternehmen

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau/​Pfalz ist beim Amtsgericht Landau/​Pfalz im Handelsregister unter der Nummer HRB 2311 eingetragen.

Anwendung des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist entsprechend den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Im Anhang werden die zu einzelnen Posten vorgeschriebenen Vermerksangaben angegeben.

Anteilsbesitzliste

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Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Eigenkapital 1)
in Tsd.
Ergebnis
in Tsd.
Landeswährung
Direkte Beteiligungen Landeswährung Landeswährung
HORNBACH International GmbH, Bornheim 100 106.019 0 2) EUR
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim 100 7.809 0 2) EUR
CKKD 530 GmbH &Co. KG, Regensburg 100 -4 -6 EUR
CKKD 530 Verwaltungs GmbH, Regensburg 100 25 0 EUR
Indirekte Beteiligungen
AWV-Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, Bornheim 100 26 0 2) EUR
HB Reisedienst GmbH, Bornheim 100 7.474 193 EUR
BODENHAUS GmbH, Essingen 100 -788 0 2) EUR
HORNBACH Versicherungs-Service GmbH, Bornheim 100 756 731 EUR
HORNBACH Forst GmbH, Bornheim 100 -547 0 2) EUR
Seniovo GmbH, Berlin 100 7) 4.542 167 EUR
Seniovo Bau GmbH, Berlin 100 -3.732 -618 EUR
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 100 6) 3.889.413 894.595 CZK
HORNBACH Baumarkt GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 88.146 3.346 EUR
HL Immobilien Lambda GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 20.363 1.793 EUR
G.N.E. Global Grundstücksverwertung GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 3.687 546 EUR
HORNBACH Baumarkt Luxemburg SARL, Bertrange, Luxemburg 100 8.317 2.890 EUR
HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, Oberkirch, Schweiz 100 163.584 24.742 CHF
HORNBACH Byggmarknad AB, Göteborg, Schweden 100 66.488 -172.233 SEK
HORNBACH Holding B.V., Amsterdam, Niederlande 100 282.047 28.032 3) EUR
HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V., Driebergen-Rijsenburg, Niederlande 100 33.385 33.367 °) EUR
HORNBACH Real Estate Apeldoorn B.V., Apeldoorn, Niederlande 100 22 69 °) EUR
HORNBACH Real Estate Enschede B.V., Enschede, Niederlande 100 134 134 °) EUR
HORNBACH Real Estate Breda B.V., Breda, Niederlande 100 1.796 1.776 °) EUR
HORNBACH Real Estate Best B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.101 1.081 °) EUR
HORNBACH Real Estate Amsterdam-Sloterdijk B.V., Amsterdam, Niederlande 100 841 821 °) EUR
HORNBACH Real Estate Den Haag B.V., Den Haag, Niederlande 100 724 704 °) EUR
HORNBACH Real Estate Zwolle B.V., Zwolle, Niederlande 100 1.029 1.009 °) EUR
HORNBACH Real Estate Almelo B.V., Almelo, Niederlande 100 -132 -78 °) EUR
HORNBACH Real Estate Duiven B.V., Duiven, Niederlande 100 473 453 °) EUR
HORNBACH Real Estate Tilburg B.V., Tilburg, Niederlande 100 1.079 1.061 °) EUR
HORNBACH Real Estate Groningen B.V., Groningen, Niederlande 100 973 955 °) EUR
HORNBACH Real Estate Wateringen B.V., Wateringen, Niederlande 100 1.294 1.274 °) EUR
HORNBACH Real Estate Alblasserdam B.V., Alblasserdam, Niederlande 100 1.106 1.086 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwegein B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.415 1.395 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V., Nieuwerkerk, Niederlande 100 1.413 1.096 °) EUR
HORNBACH Real Estate Geleen B.V., Geleen, Niederlande 100 617 607 °) EUR
HORNBACH Reclame Activiteiten B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 -106 12 °) EUR
HORNBACH Real Estate Rotterdam B.V., Rotterdam, Niederlande 100 -597 -585 °) EUR
HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., Bratislava, Slowakei 100 46.085 5.919 EUR
HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien 100 4) 322.044 5) 44.337 5) RON
HORNBACH IT Hub Romania SRL, Domnesti, Rumänien 100 785 5) 35 5) RON
HORNBACH Logstic Romania SRL, Domnesti, Rumänien 100 3.206 5) -294 5) RON
HORNBACH Asia Ltd., Kowloon, Hongkong 100 21.255 5) 2.622 5) HKD

1) Einschließlich Jahresergebnis 2023/​2024

2) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag

3) Ergebnis nach Fortschreibung des Equity-Wertes der mit °) gekennzeichneten Gesellschaften

4) Ferner hält die HBM direkt 1,6854 % der Anteile an der Hornbach Centrala SRL

5) Eigenkapital und Ergebnis nach IFRS zum 29.2.2024

6) Die HBM hält hiervon direkt 0,0033% der Anteile

7) Die Seniovo GmbH hält 7,7829% eigene Anteile

°) At Equity in Ergebnis der Hornbach Holding B.V. einbezogen

Umrechnungstabelle (Devisenkurse) in EUR:

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Land Stichtagskurs Durchschnittskurs
29.2.2024 28.2.2023 2023/​24 2022/​23
RON Rumänien 4,9706 4,9200 4,95634 4,92669
SEK Schweden 11,2150 11,0780 11,49065 10,75024
CHF Schweiz 0,9534 0,9947 0,96315 0,99678
CZK Tschechien 25,3630 23,4970 24,19291 24,46572
USD USA 1,0826 1,0619 1,08305 1,04384
HKD Hongkong 8,4735 8,3351 8,47649 8,17966

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die bisherigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Wesentlichen beibehalten.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauer, bewertet. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 8 Jahren.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie Sonderkosten der Fertigung und angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Darüber hinaus wird der Werteverzehr des Anlagevermögens, sofern dieser durch die Fertigung veranlasst ist, in den Herstellungskosten erfasst. Zinsen auf Fremdkapital werden nicht aktiviert. Gebäude werden linear mit einer Nutzungsdauer von längstens 33 Jahren abgeschrieben. Ferner werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Wert vorgenommen, soweit es sich um dauernde Wertminderungen handelt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gem. § 6b EStG wurden gem. Art. 67 Abs. 4 EGHGB beibehalten.

Das bewegliche Sachanlagevermögen wird ausschließlich linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 15 Jahren. Bei Zugängen innerhalb des Geschäftsjahres erfolgt die Abschreibung pro rata temporis.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Darlehen werden zum Barwert angesetzt. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen; sollten die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den Anschaffungskosten vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Anschaffungskosten der Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Warenbestände werden auf Grund von gewogenen Durchschnittspreisen ermittelt. Ausgelistete Artikel werden auf den voraussichtlich erzielbaren Verkaufspreis abzüglich noch anfallender Verkaufskosten abgewertet. Die Herstellungskosten der unfertigen Leistungen betreffen Kundenaufträge über Warenlieferungen inklusive Serviceleistungen mit den von HORNBACH beauftragten Handwerkern. Die unfertigen Leistungen umfassen im Wesentlichen direkt zurechenbare Materialkosten und abgerechnete Handwerkerleistungen. Aufgrund der überwiegend durch Wareneinsatz geprägten unfertigen Leistungen sowie aus Gründen der Wesentlichkeit werden die entsprechenden Bestandsveränderungen im Materialaufwand ausgewiesen.

Wertpapiere zur Deckung von Pensionsverpflichtungen (Deckungsvermögen) werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet. Eine Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 Satz 3 i.V.m. Satz 1 HGB greift gem. der IDW Stellungnahme HFA 30 (Rz 75) nicht, da im Fall wertpapiergebundener Versorgungszusagen bereits durch die Anpassung des Buchwerts der Verpflichtungen an den beizulegenden Zeitwert der korrespondierenden Wertpapiere eine Ausschüttungssperrwirkung erzielt wird.

Zeitwertkontenguthaben werden in eine Rückdeckungsversicherung eingebracht (Deckungsvermögen) und mit dem Aktivwert bewertet. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar. Das Deckungsvermögen wird mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt; Einzelrisiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko der Forderungen wird durch eine pauschale Wertberichtigung abgedeckt. Unverzinsliche Forderungen werden mit dem Barwert bilanziert. Für die Diskontierung wird ein fristenadäquater risikofreier Zinssatz verwendet.

Die im Rahmen des unechten Factoring veräußerten Forderungen werden weiterhin unter den Forderungen ausgewiesen, solange das wirtschaftliche Risiko bei der Gesellschaft verbleibt. Korrespondierend hierzu werden in gleicher Höhe sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen. In Höhe des geschätzten Ausfallrisikos werden Wertberichtigungen gebildet.

Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsforderungen werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Bankguthaben und Kassenbestände werden zu Nominalbeträgen bewertet.

Gemäß § 250 Abs. 3 HGB wird der Unterschiedsbetrag zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag einer Verbindlichkeit in den Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen. Der Unterschiedsbetrag wird auf die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt und in jährlich gleichbleibenden Beträgen getilgt.

Latente Steuern werden für temporär abweichende Wertansätze zwischen Handels- und Steuerbilanz und für Verlustvorträge angesetzt. Aktive und passive latente Steuern werden gemäß § 274 Abs. 1 HGB verrechnet. Beim Ansatz und der Bewertung latenter Steuern bleiben etwaige Differenzen aus der Anwendung von Mindeststeuergesetzen unberücksichtigt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Betrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist und unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz abgezinst. Die Aufzinsungsbeträge sowie die Effekte aus Zinssatzänderungen werden in den Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen bzw. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011/​2012 hat die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern eine einzelvertragliche Pensionszusage erteilt. Dieses Modell bietet die Chance zur Steigerung der Versorgungsansprüche, wobei die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern gleichzeitig eine Mindestverzinsung in Höhe von 2% p.a. garantiert. Die durch die Gesellschaft bzw. zusätzlich durch die Vorstandsmitglieder eingebrachten Vermögensmittel werden treuhänderisch durch die Allianz Treuhand GmbH, Frankfurt am Main, in Fonds angelegt. Die treuhänderisch verwalteten Fondsanteile erfüllen die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB als Deckungsvermögen und werden daher mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet. Das Deckungsvermögen ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Verpflichtungsumfang gegenüber den Versorgungsberechtigten wurde jeweils als Maximum des Fondsvermögens und des Barwerts der gezahlten Beiträge einschließlich der Garantieverzinsung angesetzt. Hierfür wurden die vom Arbeitgeber und Vorstand geleisteten Beiträge mit dem zugehörigen Fondsvermögen verglichen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 Satz 1 HGB unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt worden. Für die Sterblichkeitsrate wurden die Richttafeln 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH angewendet. Das verwendete Anwartschaftsbarwertverfahren entspricht der "Projected Unit Credit Method" gemäß IAS 19 (International Accounting Standards).

Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung des Gehaltstrends und des fristadäquaten Zinssatzes nach § 253 Abs. 2 HGB bewertet.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Verbindlichkeiten im Rahmen des Reverse-Factoring-Programms werden aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe ausgewiesen.

Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2023/​2024 wie folgt entwickelt:

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T€ Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.3.2023 Zugänge Abgänge Umbuchungen 29.2.2024
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 104.291 11.682 0 1.368 117.341
Geleistete Anzahlungen 1.637 6.408 0 -1.360 6.685
105.928 18.090 0 8 124.026
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 585.012 4.425 1.281 23.602 611.758
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 443.741 30.489 12.859 4.833 466.204
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 33.872 2.841 0 -28.443 8.270
1.062.625 37.755 14.140 -8 1.086.232
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 150.230 1.227 0 0 151.457
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 70.656 0 10.846 0 59.810
Beteiligungen 50 50 0 0 100
220.936 1.277 10.846 0 211.367
Gesamt 1.389.489 57.122 24.986 0 1.421.625
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T€ Abschreibungen
(kumuliert) 1.3.2023 Zugänge Abgänge Umbuchungen (Geschäftsjahr) (kumuliert) 29.2.2024
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 87.976 6.898 0 0 94.874
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
87.976 6.898 0 0 94.874
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 286.825 8.928 158 -9 295.586
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 370.941 23.270 11.852 9 382.368
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
657.766 32.198 12.010 0 677.954
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.332 0 0 0 1.332
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
Beteiligungen 0 0 0 0 0
1.332 0 0 0 1.332
Gesamt 747.074 39.096 12.010 0 774.160
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T€ Bilanzwert
29.2.2024 28.2.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 22.467 16.315
Geleistete Anzahlungen 6.685 1.637
29.152 17.952
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 316.172 298.187
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 83.836 72.800
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.270 33.872
408.278 404.859
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 150.125 148.898
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 59.810 70.656
Beteiligungen 100 50
210.035 219.604
Gesamt 647.465 642.415

(2) Finanzanlagen

Die Finanzanlagen der HORNBACH Baumarkt AG sind in der Anteilsbesitzliste auf Seite 3 und 4 aufgeführt.

Die in Vorjahren vorgenommenen Wertberichtigungen auf die Beteiligung an der HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien, in Höhe von T€ 1.332 bestehen fort. Der Beteiligungsbuchwert beträgt zum 29. Februar 2024 weiterhin T€ 0 (Vj. T€ 0).

(3) Forderungen

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 131.829 (Vj. T€ 188.757) sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Betrag von T€ 26.279 (Vj. T€ 17.659) enthalten.

Alle Forderungen sind wie im Vorjahr kurzfristig.

(4) Sonstige Vermögensgegenstände

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 33 (Vj. T€ 28) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(5) Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten ein Disagio im Zusammenhang mit der Aufnahme einer Anleihe (siehe Anmerkung (11)) in Höhe von T€ 728 (Vj. T€ 1.002).

(6) Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

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29.2.2024 28.2.2023
aktivisch
T€
passivisch
T€
aktivisch
T€
passivisch
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 4.692 0 4.648 0
Vorräte 1.463 0 1.314 0
Übriges Vermögen 1.307 0 1.636 0
Rückstellungen 6.322 0 5.226 0
Verbindlichkeiten 0 3 0 4
13.784 3 12.824 4
Saldierung -3 -3 -4 -4
Gesamt 13.781 0 12.820 0

Im Geschäftsjahr 2023/​2024 wurden aktive latente Steuern in Höhe von T€ 13.781 (Vj. T€ 12.820) angesetzt, da die Gesellschaft von deren zukünftiger Nutzung ausgeht.

Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30 % ermittelt.

(7) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt € 95.421.000,00. Es ist eingeteilt in 31.807.000 Stückaktien mit einem jeweiligen anteiligen Nennbetrag von € 3,00 je Aktie.

Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 hält die Gesellschaft insgesamt 190 Stückaktien als eigene Aktien. Die Aktien wurden im August 2021 im Rahmen der Aktienkäufe für eine Belegschaftsaktienaktion im November 2021 erworben. Der Nennbetrag der 190 Stückaktien beträgt insgesamt € 570,00. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 beträgt das ausgegebene Kapital € 95.420.430,00.

Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 0,001% des Grundkapitals der Gesellschaft.

Die Hauptversammlung vom 7. Juli 2021 fasste den Beschluss, ein genehmigtes Kapital unter folgenden Bestimmungen zu schaffen:

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Der Vorstand wird ermächtigt, mit jeweiliger Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 6. Juli 2026 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien - stimmberechtigte Stammaktien oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht- um bis zu insgesamt € 45.000.000,00 gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2021). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann unter bestimmten Voraussetzungen ausgeschlossen werden.

Insgesamt besteht damit ein genehmigtes Kapital von € 45.000.000,00; dies entspricht - wie im Vorjahr - 47,16 % des gegenwärtigen Grundkapitals.

Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Die HORNBACH Baumarkt AG hat die drei nachfolgenden Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 20 Abs. 6 AktG erhalten und am 9. März 2022 im Unternehmensregister veröffentlicht.

Die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich unmittelbar eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört.

Die HORNBACH Management AG hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört. Dies resultiert daraus, dass ihr die von der HORNBACH Holding AG &Co. KGaA unmittelbar gehaltene Beteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen ist, da sie die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA über folgende Beherrschungskette beherrscht (zuvor genannte Gesellschaften beherrschen die jeweils nachfolgend genannten Gesellschaften): HORNBACH Management AG, HORNBACH Holding AG &Co. KGaA.

Die Hornbach Familien-Treuhandgesellschaft mit beschränkter Haftung hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört. Dies resultiert daraus, dass ihr die von der HORNBACH Holding AG &Co. KGaA unmittelbar gehaltene Beteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen ist, da sie die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA über folgende Beherrschungskette beherrscht (zuvor genannte Gesellschaften beherrschen die jeweils nachfolgend genannten Gesellschaften): Hornbach Familien-Treuhandgesellschaft mit beschränkter Haftung, HORNBACH Management AG, HORNBACH Holding AG &Co. KGaA.

(8) Kapitalrücklage

Zum 29. Februar 2024 beträgt die Kapitalrücklage unverändert T€ 142.602.

(9) Gewinnrücklagen

Von den Gewinnrücklagen der HORNBACH Baumarkt AG sind unverändert T€ 1.023 gesetzliche Rücklagen.

Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 29. Februar 2024 unverändert T€ 400.616. Von den im Geschäftsjahr 2021/​2022 für das Mitarbeiterprogramm gekauften Aktien weist die Gesellschaft zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 unverändert insgesamt 190 Stück als Bestand eigener Aktien aus (siehe Anmerkung (7)). Dies führte im Geschäftsjahr 2021/​2022 zu einer Verminderung der Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 7.

Im Eigenkapital sind zum 29. Februar 2024 Beträge in Höhe von T€ 13.781 aufgrund der Aktivierung von latenten Steuern ausschüttungsgesperrt.

(10) Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren von 1,82% (Vj. 1,79%) ermittelt worden. Der Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren in Höhe von 1,78% (Vj. 1,48%) hätte zu einem um T€ 41 (Vj. T€ 281) höheren Verpflichtungsumfang geführt. Es wurde wie im Vorjahr eine Gehaltssteigerung von 3% unterstellt.

Zum 29. Februar 2024 wurde der Buchwert der Verpflichtung - wie im Vorjahr - an den beizulegenden Zeitwert der korrespondierenden Wertpapiere angepasst.

Die Pensionsverpflichtungen wurden mit dem entsprechenden Deckungsvermögen aus Wertpapieren in Höhe von T€ 18.754 (Vj. T€ 16.567) verrechnet.

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T€ 29.2.2024 28.2.2023
Zeitwert des Deckungsvermögens 18.754 16.567
Pensionsverpflichtung 18.754 16.567
Saldo 0 0
Historische Anschaffungskosten des Deckungsvermögens 17.234 16.319

Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wurde anhand von Marktpreisen auf einem aktiven Markt bestimmt.

Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet.

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T€ 2023/​2024 2022/​2023
Erträge
Wertentwicklung des Deckungsvermögens 1.540 0
Anpassung der Verpflichtung an negative Wertentwicklung des Deckungsvermögens 0 767
Aufwendungen
Wertentwicklung des Deckungsvermögens 0 767
Anpassung der Verpflichtung an positive Wertentwicklung des Deckungsvermögens 1.540 0
Saldo 0 0

Die sonstigen Rückstellungen wurden in angemessenem Umfang für erkennbare Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Sie enthalten im Wesentlichen Personalkosten, den Bedarf für ausstehende Rechnungen sowie Instandhaltungsverpflichtungen.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten werden zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 6.739 (Vj. T€ 6.315) mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögen aus Rückdeckungsversicherungen verrechnet, der zugleich den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht.

(11) Verbindlichkeiten

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29.2.2024
T€
28.2.2023
T€
Anleihen 250.000 250.000
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 250.000 250.000
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 76.884 202.883
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.884 128.883
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 74.000 74.000
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 13.160 16.254
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 13.160 16.254
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 244.130 226.312
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 243.287 225.517
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 843 795
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 35.480 55.925
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 35.480 55.925
Sonstige Verbindlichkeiten 202.588 315.341
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 202.588 315.341
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 0 0
davon aus Steuern 8.813 9.367
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 252 280
822.242 1.066.715
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 0 0

Die Gesellschaft hat am 25. Oktober 2019 eine siebenjährige Unternehmensanleihe über 250 Mio. € am Markt platziert. Bei einem Emissionskurs von 98,232% und einem Zinscoupon von 3,25% ergibt sich unter Berücksichtigung von insgesamt T€ 610 Kosten eine Rendite von 3,477% p.a. Die Anleihe ist an die Einhaltung bankenüblicher bindender Verpflichtungen (covenants) geknüpft, deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "pari passu"- und "negative pledge"-Erklärungen. Die HORNBACH International GmbH, Bornheim, garantiert mit ihrem Vermögen für die Rückzahlung.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten ein Schuldscheindarlehen über 74 Mio. € und einer Laufzeit bis zum 23. Februar 2026. Das Schuldscheindarlehen ist mit einem fixem Zinscoupon ausgestattet. Im Geschäftsjahr 2023/​2024 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen über 200 Mio. € und Laufzeit bis zum 22. Februar 2024 zurückgezahlt.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im üblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalt gesichert.

Mit den Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus Konzernfinanzierung bestehen, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 2.428 (Vj. T€ 8.860) saldiert.

Verbindlichkeiten im Rahmen des im Vorjahr begründeten Reverse-Factoring-Programms betragen zum Bilanzstichtag T€ 149.701 (Vj. T€ 250.772) und werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis 1 Jahr.

(12) Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen, Haftungsverhältnissen und nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

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29.2.2024
Mio. €
Haftungsverhältnisse aufgrund von Patronatserklärungen, Mithaftung und Bürgschaften 358,6 1
davon zugunsten verbundener Unternehmen 358,6
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen 31,6

1) Im Geschäftsjahr bestehen bei der HORNBACH Baumarkt AG zudem zwanzig (Vj. zwanzig) Patronatserklärungen zugunsten verbundener Unternehmen, bei denen der Höchstbetrag einer möglichen Verpflichtung nicht quantifiziert ist.

Bei den Patronatserklärungen und Bürgschaften handelt es sich ausschließlich um Haftungsverhältnisse zugunsten von direkten und indirekten Tochterunternehmen sowie des Mutterunternehmens der HORNBACH Baumarkt AG. Da die Gesellschaften in der Regel stets mit ausreichend Eigenkapital und Liquidität ausgestattet werden, ist das Risiko einer Inanspruchnahme gering.

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Restlaufzeiten 29.2.2024
in Mio. € Kurzfristig bis 1 Jahr Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre Gesamt
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Erbbaurechts- und Leasingverträgen 119,6 382,9 269,8 772,3
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 46,4 118,6 58,6 223,6
Softwaremiete /​ Lizenzen 22,0 19,2 0,0 41,2

Die Verpflichtungen aus Miet- und Pachtverträgen resultieren im Wesentlichen aus Sale &Leaseback-Transaktionen. Die betroffenen Objekte werden langfristig zurückgemietet.

Wesentliche Chance der Sale &Leaseback-Transaktionen ist die Beschaffung von Liquidität, die zur Finanzierung der Expansionstätigkeit eingesetzt wird. Dem steht das Risiko des Liquiditätsabflusses aufgrund der langfristigen Bindung über die Grundmietzeit der Leasingverträge gegenüber.

(13) Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Gemäß den Risiko-Grundsätzen der HORNBACH Baumarkt AG werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Die Devisentermingeschäfte dienen im Wesentlichen zur Absicherung von Währungsrisiken aus erwarteten Transaktionen in fremder Währung. Hier werden keine Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet. Die Marktwerte von Devisentermingeschäften werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt. Positive Marktwerte werden nicht bilanziert. Für negative Marktwerte wird eine Drohverlustrückstellung erfasst.

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente, die nicht in einer Bewertungseinheit enthalten sind:

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Art Bilanzposition Marktwert
T€
Buchwert
T€
29.2.2024 28.2.2023 29.2.2024 28.2.2023
Devisentermingeschäfte n.a. 333 127 0 0
Devisentermingeschäfte sonstige Rückstellungen -2 -14 2 14

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(14) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der HORNBACH Baumarkt AG setzen sich wie folgt zusammen:

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2023/​2024
T€
2022/​2023
T€
Umsatzerlöse mit Dritten 2.779.216 2.853.682
Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen 667.952 690.943
3.447.168 3.544.625

Die Umsatzerlöse werden zu 81% (Vj. 81%) im Inland und zu 19% (Vj. 19%) im europäischen Ausland erbracht.

(15) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 8.970 (Vj. T€ 8.186) enthalten. Die periodenfremden Erträge umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 2.988 (Vj. T€ 5.257), aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 2.571 (Vj. T€ 1.894) sowie aus Anlagenabgängen in Höhe von T€ 2.033 (Vj. T€ 705).

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 59 (Vj. T€ 82).

(16) Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen T€ 5.064 (Vj. T€ 4.919).

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Durchschnittlicher Personalstand 2023/​2024 2022/​2023
Angestellte 10.722 10.827
Auszubildende 728 743
11.450 11.570
davon Teilzeitmitarbeiter 3.696 3.666

Im Jahresdurchschnitt und auf Vollzeit umgerechnet sowie um inaktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereinigt wurden in der HORNBACH Baumarkt AG -mit Aushilfen und Leihkräften- 10.152 (Vj. 10.218) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

(17) Abschreibungen

Aufgrund der in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gemäß § 6b EStG hat sich im Berichtsjahr eine um T€ 1.667 (Vj. T€ 1.667) geringere planmäßige Abschreibung ergeben. Auch in den Folgejahren werden sich hierdurch geringere planmäßige Abschreibungen ergeben.

Im Berichtsjahr wurden zudem Abschreibungen auf Forderungen gegen ein verbundenes Unternehmen in Höhe von T€ 32.295 (Vj. T€ 0) vorgenommen.

(18) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 948 (Vj. T€ 792), die im Wesentlichen aus Verlusten aus Anlagenabgängen sowie Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 38 (Vj. T€ 86).

(19) Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen und enthält folgende Posten:

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2023/​2024
T€
2022/​2023
T€
Auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrags erhaltene Gewinne 48.859 74.060
Aufwendungen aus Verlustübernahme -5.805 -2.878
Erträge aus Gewinnausschüttungen 1 1
43.055 71.183

(20) Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betreffen wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen.

(21) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultieren T€ 6.530 (Vj. T€ 2.926) aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten T€ 177 (Vj. T€ 91) aus der Abzinsung von Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 13 (Vj. T€ 83) enthalten. Diese resultieren aus der Verzinsung für Vorjahre von Steuererstattungsansprüchen.

(22) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren T€ 4.045 (Vj. T€ 2.131) aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten T€ 0 (Vj. T€ 7) aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 59 (Vj. T€ 5) enthalten. Diese resultierten aus Steuernachzahlungen.

(23) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Ertragsteuern beinhalten im Geschäftsjahr 2023/​2024 periodenfremde Aufwendungen von T€ 190 für Körperschaftsteuer aus der Zuführung von Steuerrückstellungen zur Verarbeitung von Betriebsprüfungsergebnissen. Gegenläufig resultieren periodenfremde Erträge von T€ 47 für Gewerbesteuer aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für den Veranlagungszeitraum 2023.

Im Vorjahr beinhalteten die Ertragsteuern periodenfremde Erträge von T€ 338 für Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der Auflösung von Rückstellungen für Vorjahre sowie periodenfremde Aufwendungen von T€ 41 für Gewerbesteuer aus der Zuführung von Steuerrückstellungen für Vorjahre.

Der latente Steuerertrag beträgt im Geschäftsjahr 2023/​2024 T€ 962 (Vj. T€ 1.885). Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30% ermittelt.

Sonstige Angaben

(24) Vorstand

Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2023/​2024:

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Erich Harsch Vorsitzender
Strategische Entwicklung, Operating Services, Expansion, CSR, Public Relations
Karin Dohm
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Risikomanagement, Revision, Recht, Compliance, Investor Relations
Jan Hornbach (seit 1. Juni 2023)
Operative International
Nils Hornbach (seit 1. Juni 2023)
E-Business, BODENHAUS, HORNBACH Forst
Susanne Jäger
Sortiment und sortimentsnahe Dienstleistungen, Eigenmarken, Einkauf, Qualitätssicherung, Store Development
Karsten Kühn
Marketing, Kommunikation, Organisationsentwicklung, Mitarbeiterinnen und Arbeitsdirektor
Ingo Leiner
Logistik, Bauwesen, Technischer Einkauf
Dr. Andreas Schobert
Technologie
Christa Theurer (seit 1. Juni 2023)
Operative Deutschland

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023/​2024 betragen T€ 3.836. Dabei entfallen T€ 3.962 auf die feste Vergütung, T€ 0 auf erfolgsbezogene Komponenten sowie T€ -126 auf Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung. Für aktive Mitglieder des Vorstands sind im Geschäftsjahr 2023/​2024 Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses (Dotierung Pensionsrückstellung) in Höhe von T€ 933 angefallen.

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2023/​24 insgesamt T€ 115 (Vj. T€ -21).

Die Pensionsrückstellungen der ehemaligen Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2023/​2024 insgesamt T€ 11.354 (Vj. T€ 11.098).

(25) Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2023/​2024:

Von Seiten der Anteilseigner

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Albrecht Hornbach Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands
HORNBACH Management AG
Dr. John Feldmann Stellvertretender Vorsitzender
Ehem. Mitglied des Vorstands BASF SE
Georg Hornbach
Leiter Konzernkoordination
Universitätsklinikum Köln
Martin Hornbach
Geschäftsführender Gesellschafter
Corivus Gruppe GmbH
Steffen Hornbach
Ehem. Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Baumarkt AG
Simona Scarpaleggia
Selbstständige Unternehmensberaterin
Melanie Thomann-Bopp
Finanzvorständin der apetito AG
Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg
Ordentlicher Professor für Fertigungstechnik
Helmut-Schmidt-Universität/​Universität der Bundeswehr Hamburg

Von Seiten der Arbeitnehmer

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Kay Strelow Stellvertretender Vorsitzender
Teilbereichsleiter Markt Berlin-Marzahn für die Angestellten
Mohamed Elaouch (bis 6. Juli 2023) für die Angestellten
Teilbereichsleiter Markt Mainz
Christian Garrecht für die Angestellten
Leiter Arbeitssicherheit
Markus Laß (bis 6. Juli 2023) für die leitenden Angestellten
Gebietsleiter
Jörg Manns (bis 6. Juli 2023) für die Angestellten
Mitarbeiter im Verkauf Markt Wiesbaden
Anke Matrose (bis 6. Juli 2023) für die Gewerkschaften
Kassiererin Markt Bremen
Brigitte Mauer für die Angestellten
Teilbereichsleiterin Markt Tübingen
Johannes Otto (bis 6. Juli 2023) für die Angestellten
Assistant Manager und Mitglied Betriebsrat
Nicole Bejaoui (ab 6. Juli 2023) für die Angestellten
Teilbereichsleiterin Markt Trier
David Koch (ab 6. Juli 2023) für die Gewerkschaften
Gewerkschaftssekretär Fachbereich Handel
Andy Kunz (ab 6. Juli 2023) für die leitenden Angestellten
Gebietsleiter
Petra Kusenberg (ab 6. Juli 2023) für die Gewerkschaften
Gewerkschaftssekretärin Fachbereich Handel
Michael Schellhammer (ab 6. Juli 2023) für die Angestellten
HR Business Partner

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023/​2024 beläuft sich auf insgesamt T€ 956. Dabei entfallen T€ 720 auf die Grundvergütung und T€ 236 auf die Ausschusstätigkeit.

Die laufende Amtszeit sämtlicher Aufsichtsratsmitglieder endet mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2023/​2024 beschließt.

(26) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 29. Februar 2024 bis zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der HORNBACH Baumarkt AG von wesentlicher Bedeutung sind.

Sonstige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2023/​2024 wurde am 14. Mai 2024 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

(27) Bilanzgewinn

Im Geschäftsjahr 2023/​2024 ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von € 218.776.630,91. Darin enthalten ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von € 204.204.871,67.

Wir schlagen der Hauptversammlung folgende Gewinnverwendung vor:

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Dividende von je 0,90 € für 31.806.810 Aktien 28.626.129,00
Vortrag auf neue Rechnung 190.150.501,91
218.776.630,91

(28) Konzernabschluss

Die Gesellschaft erstellt für den kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss, der im Unternehmensregister offengelegt wird. Mutterunternehmen der Gesellschaft ist die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA, Neustadt an der Weinstraße, die ebenfalls einen Konzernabschluss aufstellt, in den die Gesellschaft einbezogen wird. Dieser Konzernabschluss wird ebenfalls im Unternehmensregister offengelegt. Ferner wird die HORNBACH Baumarkt AG in den Konzernabschluss der HORNBACH Management AG, Annweiler am Trifels (größter Kreis von Unternehmen), einbezogen. Der Konzernabschluss der HORNBACH Management AG wird im Unternehmensregister offengelegt.

 

Bornheim bei Landau/​Pfalz, den 14. Mai 2024

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Jan Hornbach

Nils Hornbach

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

Christa Theurer

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

1. Der Konzern im Überblick

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern (im Folgenden "HORNBACH") ist eines der führenden Do-it-yourself (DIY) Einzelhandelsunternehmen in Europa. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 betreibt der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG 169 großflächige Bau- und Gartenmärkte sowie HORNBACH Onlineshops in neun europäischen Ländern. Darüber hinaus betreibt HORNBACH in Deutschland unter dem Dach der BODENHAUS GmbH zwei Fachmärkte für Hartbodenbeläge sowie einen BODENHAUS Onlineshop. 98 Standorte befinden sich in Deutschland. 73 weitere Standorte liegen im übrigen Europa und verteilen sich auf die Länder Niederlande (18), Österreich (14), Tschechien (10), Rumänien (9), Schweiz (8), Schweden (8), Slowakei (5) und Luxemburg (1).

Im Geschäftsjahr 2023/​24 (1. März 2023 bis 29. Februar 2024) erzielte der HORNBACH Baumarkt AG Konzern einen Nettoumsatz von rund 5,8 Mrd. €. Damit ist HORNBACH der drittgrößte Handelskonzern der deutschen DIY-Branche und europaweit die Nummer fünf. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 beschäftigt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern europaweit 23.549 Mitarbeiterinnen (einschließlich passiver Beschäftigungsverhältnisse), davon 12.231 in Deutschland.

Die folgende Grafik zeigt die aktuelle Konzernstruktur und gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der HORNBACH Baumarkt AG. Die vollständigen Details zum Konsolidierungskreis und den konsolidierten Beteiligungen werden im Konzernanhang dargestellt.

2. Geschäftsmodell des Konzerns

2.1 Handelsaktivitäten

HORNBACH betreibt großflächige Bau- und Gartenmärkte - überwiegend mit Verkaufsflächen von mehr als 10.000 qm - in großen regionalen Einzugsgebieten. Durch das organisch gewachsene, homogene Standortportfolio im In- und Ausland profitiert HORNBACH von Größenvorteilen (Economies of Scale) im Betrieb und der konzeptionellen Weiterentwicklung der Märkte sowie in der Konzernlogistik. Bei einer gewichteten Gesamtverkaufsfläche (Definition des Handelsverbands BHB) von 2.051 Tsd. qm zum 29. Februar 2024 beträgt die Durchschnittsgröße eines HORNBACH Bau- und Gartenmarktes rund 12.000 qm. HORNBACH verbindet sein stationäres Einzelhandelsgeschäft in allen Ländern des Geschäftsgebiets mit Onlineshops (E-Commerce) zum DIY-Mehrkanalhandel. Das umfangreiche virtuelle Angebot ermöglicht allen Kunden rund um die Uhr Auswahl, Kauf und Beratung. Durch die Verzahnung des Online-Angebots mit dem stationären Handel (Interconnected Retail) können Kunden reibungslos zwischen den Kanälen wechseln.

Das Sortiment der HORNBACH Filialen umfasst im Durchschnitt rund 50.000 stationär vorrätige Artikel sowie bis zu 286.000 online verfügbare Artikel aus den fünf Warenbereichen

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Eisenwaren /​ Elektro,

Farben /​ Tapeten /​ Bodenbeläge,

Baustoffe /​ Holz /​ Baufertigteile,

Sanitär /​ Fliesen sowie

Garten-Hartware und Pflanzen.

Seit Oktober 2023 betreibt HORNBACH in Deutschland einen Online-Marktplatz, der im Onlineshop bzw. der HORNBACH App integriert ist. Der Marktplatz ergänzt das Produktangebot von HORNBACH um weitere DIY-Produkte von ausgewählten Drittanbietern.

Bei HORNBACH stehen die Projektkunden im Mittelpunkt. Dies sind einerseits Heimwerkerinnen, die in Eigenregie umfangreiche Renovierungs- und Bauvorhaben im Haus, in der Wohnung oder im Garten verwirklichen (DIY, Do-it-yourself). Zum anderen sind es gewerbliche Kunden und Handwerkerinnen, welche die komplette Abwicklung eines Projekts einschließlich aller Dienstleistungen für ihre Kunden umsetzen (Do-it-for-me). Auf diese Zielgruppen sind alle stationären und Online-Aktivitäten des Unternehmens ausgerichtet. So bietet HORNBACH seinen Kunden insbesondere ein breites und tiefes Sortiment, das in ausreichend großen Mengen vorrätig ist, transparente Dauertiefpreise sowie Beratung und projektbezogene Services. Dazu zählt insbesondere auch der HORNBACH Handwerkerservice. Dieser bietet Kunden die Möglichkeit, eine große Zahl von Gewerken durch professionelle Handwerksbetriebe aus der Region mit HORNBACH als Vertragspartner umsetzen zu lassen. Der Handwerkerservice wird ergänzt durch das Angebot des auf barrierefreie Badumbauten spezialisierten Startups Seniovo GmbH, das seit dem 1. Dezember 2023 Teil des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns ist.

Das Fachhandelskonzept BODENHAUS richtet sich mit einer sehr breiten Auswahl an Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl und Terrassendielen vor allem an die Zielgruppe der Profi-Handwerkerinnen, aber auch an den privaten Endverbraucher, der den Boden selbst verlegt oder verlegen lässt. Anders als im klassischen Fachhandel sind fast alle Produkte im BODENHAUS in großen Mengen direkt verfügbar oder können über den Onlineshop reserviert bzw. bestellt werden. Verschiedene Services wie die Zufuhr des Materials auf die Baustelle, ein eigenes Designcenter und Bauschuttentsorgung runden das Konzept ab.

2.2 Immobilienaktivitäten

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern verfügt über einen erheblichen Immobilienbesitz. Hierbei handelt es sich überwiegend um selbst genutzte Einzelhandelsimmobilien. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 standen 35,5% der Verkaufsflächen im Eigentum des Konzerns. Die HORNBACH Immobilien AG und ihre Tochtergesellschaften halten weitere 26,1% der DIY-Verkaufsflächen im Eigentum. Die übergeordnete Strategie ist es, mindestens die Hälfte der für betriebliche Zwecke genutzten Immobilien, gemessen an der Verkaufsfläche, im Eigentum des Gesamtkonzerns HORNBACH Holding AG &Co. KGaA zu halten.

2.3 Berichtssegmente

Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von Vorstand und Management des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens genutzt wird. Das Segment "Handel" umfasst die 169 (Vj. 169) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern zusammengefassten Bau- und Gartenmärkte, zwei Bodenhaus-Fachmärkte sowie die Onlineshops im gesamten HORNBACH-Geschäftsgebiet. Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel, das heißt im operativen Handelsgeschäft generiert. Das Segment "Immobilien" umfasst die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern gehaltenen sowie angemieteten Einzelhandelsimmobilien sowie Logistikzentren. In diesem Segment werden konzernintern kalkulatorische Mieten zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet. Die Erträge aus der kalkulatorischen Weiterverrechnung von Mieten werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. In den Überleitungsspalten "Zentralbereiche" und "Konsolidierung" sind die nicht den Segmenten zugeordneten Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen ausgewiesen.

3. Steuerungssystem

Die finanzielle Berichterstattung von HORNBACH wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Neben den finanziellen Kennzahlen nach IFRS werden zur Steuerung sowie in der externen Kommunikation und Berichterstattung alternative Leistungskennzahlen verwendet, die nicht nach IFRS definiert sind. Seit dem Geschäftsjahr 2023/​24 ist die mehrjährige variable Vergütung des Vorstands der HORNBACH Baumarkt AG zu 25 % an ESG (Environment, Social, Governance)-Kennzahlen ausgerichtet. Diese Kennzahlen dienen der mittelfristigen Unternehmenssteuerung und sind nicht Teil der Prognose. Die im Folgenden beschriebenen Steuerungskennzahlen werden sowohl für Zwecke der Steuerung des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns als auch der HORNBACH Baumarkt AG verwendet.

3.1 Prognoserelevante Steuerungskennzahlen

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Umsatz Der Umsatz ist die zentrale Steuerungsgröße des operativen Geschäfts und der wesentliche Indikator für den Erfolg beim Kunden. Die Umsatzentwicklung wird als Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Euro berichtet. Der im Berichtszeitraum in den Ländern des Geschäftsgebiets außerhalb des Euroraums erzielte Umsatz wird mit dem entsprechenden durchschnittlichen Wechselkurs umgerechnet. Der Umsatz ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.
Bereinigtes EBIT Das bereinigte EBIT oder adjusted EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist die zentrale Ertragskennzahl. Es ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte. Bei der Bereinigung werden nicht-operative Aufwendungen dem EBIT hinzugerechnet (Beispiele: außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte, Immobilien oder werbenahe Assets). Nicht-operative Erträge werden vom EBIT abgezogen (Beispiele: Erträge aus der Veräußerung von Immobilien, Erträge aus Zuschreibungen auf in Vorjahren wertberichtigte Vermögenswerte). Dadurch eignet sich das bereinigte EBIT besonders für Steuerungszwecke und den Vergleich der operativen Ertragsentwicklung im Zeitablauf sowie für Prognosen.

3.2 Weitere Leistungskennzahlen

3.2.1 Kennzahlen Ertragslage

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Flächen- und währungskursbereinigte Umsätze (Veränderung in %) Die Veränderungsrate der flächen- und währungskursbereinigten Umsätze dient als Indikator für das organische Wachstum der Einzelhandelsaktivitäten (stationäre Filialen und Onlineshops) von HORNBACH. Bei der Berechnung der flächenbereinigten Umsätze werden alle Bau- und Gartenmärkte zugrunde gelegt, die mindestens zwölf Monate in Betrieb sind, sowie die Umsätze aus dem Onlinegeschäft. Neueröffnungen, Schließungen und Märkte mit wesentlichen Umbaumaßnahmen in den zurückliegenden zwölf Monaten werden dagegen nicht berücksichtigt. Die flächenbereinigten Umsätze werden ohne Umsatzsteuer (netto) und auf Basis lokaler Währung für den zu vergleichenden Berichtszeitraum ermittelt (währungskursbereinigt). Auf Euro-Basis werden zusätzlich die flächenbereinigten Umsätze einschließlich der Währungskurseffekte in den Nicht-Euro-Ländern des europaweiten Geschäftsgebiets ermittelt.
Handelsspanne Auskunft über den warenwirtschaftlichen Erfolg gibt die Entwicklung der Handelsspanne (Rohertragsmarge). Sie ist definiert als der warenwirtschaftliche Rohertrag (Saldo aus Umsatzerlösen und Kosten der umgesetzten Handelsware) in Prozent vom Nettoumsatz. Die Handelsspanne wird maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung der Einkaufs- und Verkaufspreise, von Veränderungen im Sortimentsmix sowie Währungskurseffekten im Zuge des internationalen Einkaufs.
Kostenquoten Die Filialkostenquote ist der Quotient aus Filialkosten und Nettoumsatz. Die Filialkosten beinhalten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der stationären Bau- und Gartenmärkte sowie der Onlineshops stehen. Sie beinhalten im Wesentlichen Personal-, Raum- und Werbekosten sowie Abschreibungen und allgemeine Betriebskosten wie beispielsweise Transportkosten, Wartung und Instandhaltung. Die Voreröffnungsquote ist der Quotient aus Voreröffnungskosten und Nettoumsatz. Als Voreröffnungskosten werden Kosten ausgewiesen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen stationären Bau- und Gartenmarktes bis zur Neueröffnung stehen. Die Voreröffnungskosten umfassen im Wesentlichen Personal- und Raumkosten sowie Verwaltungsaufwand. Die Verwaltungskostenquote ist der Quotient aus Verwaltungskosten und Nettoumsatz. In den Verwaltungskosten werden sämtliche Kosten der Verwaltung ausgewiesen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb oder der Einrichtung von stationären Bau- und Gärtenmärkten sowie dem Ausbau und Betrieb des Onlinehandels (E-Commerce) stehen und diesen nicht direkt zugeordnet werden können. Sie beinhalten im Wesentlichen Personal- und IT-Kosten, Rechts- und Beratungskosten, Abschreibungen, Raumkosten sowie Reise- und Kraftfahrzeugkosten. Neben den rein administrativen Verwaltungskosten sind darin auch projektbezogene Aufwendungen sowie insbesondere Kosten für Digitalisierung bzw. Interconnected Retail enthalten.
EBITDA Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen bzw. Wertaufholungen. Das EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei Sachanlagen, Nutzungsrechten und immateriellen Vermögenswerten. Dadurch werden ggf. verzerrende Effekte aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden und Bewertungsspielräumen neutralisiert.
EBIT Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern und berechnet sich aus dem Rohertrag in Euro abzüglich der Kosten (Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten) zuzüglich sonstiges Ergebnis. Aufgrund der Unabhängigkeit von unterschiedlichen Finanzierungsformen sowie Steuersystemen wird das EBIT für den Vergleich mit anderen Unternehmen herangezogen.
EBT Das EBT (Earnings before taxes) ist das Periodenergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. Es ist unabhängig von unterschiedlichen Steuerungssystemen, schließt aber Zinseffekte ein. Das EBT ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.
Renditeprämie HORNBACH strebt an, eine Renditeprämie (Spread) - ausgedrückt durch den Return on Capital Employed (ROCE) abzüglich der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) - zu erzielen. Der ROCE errechnet sich aus dem Quotienten von Betriebsergebnis abzüglich dem darauf entfallenden Steueranteil (Nopat = Net operating profit after tax) und dem eingesetzten Kapital, auch Capital Employed genannt. Das Capital Employed ist in diesem Falle als Eigenkapital zuzüglich der Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel definiert. Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) drückt die Höhe einer geforderten Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Berücksichtigung der Relation von Eigen- und Fremdkapital in Prozent aus. Dieser Kapitalkostensatz wird üblicherweise aus am Markt beobachtbaren Daten für vergleichbare Unternehmen (Peer Groups) und deren Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur ermittelt. Darüber hinaus werden länderspezifische Risikozuschläge berücksichtigt. Zur Messung der Zielerreichung wird ein durchschnittlicher WACC, der sich aus der Gewichtung des landesspezifischen WACCs und seinem jeweiligen Segmentanteil am Gesamtvermögen des Konzerns ableitet, ermittelt. Es wird angestrebt, eine möglichst marktgerechte Verzinsung zu erzielen. Die Renditeprämie ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der mehrjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

3.2.2 Kennzahlen Finanz- und Vermögenslage

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Eigenkapitalquote Die Eigenkapitalquote ist der Quotient aus bilanziellem Eigenkapital und Gesamtkapital (Bilanzsumme). HORNBACH strebt zur Absicherung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit grundsätzlich eine dauerhaft stabile, im Branchenvergleich hohe bilanzielle Eigenkapitalquote an. Gegenüber einigen Fremdkapitalgebern bestehen Verpflichtungsvereinbarungen (Covenants), die unter anderem eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % fordern.
Nettofinanzschulden und Verschuldungsgrad Die Nettofinanzschulden errechnen sich aus der Summe der kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden (inklusive Leasingschulden) abzüglich der flüssigen Mittel und - soweit vorhanden - abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte (Finanzanlagen). Der Verschuldungsgrad errechnet sich aus den Nettofinanzschulden im Verhältnis zum EBITDA.
Investitionen und Free Cash Flow (FCF) Die Steuerung der Finanz- und Vermögenslage des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns verfolgt das Ziel, die Liquidität des Konzerns jederzeit sicherzustellen sowie den Finanzierungsbedarf für das nachhaltige Wachstum des Konzerns möglichst kostengünstig zu decken. Zu den weiteren Steuerungsgrößen gehören vor diesem Hintergrund die zahlungswirksamen Investitionen in Grundstücke, Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung für neue und bestehende Bau- und Gartenmärkte sowie in immaterielle Vermögenswerte. Dabei streben wir an, die Investitionen möglichst aus dem operativen Cashflow zu finanzieren, so dass ein Free Cash Flow (FCF) generiert werden kann. Der FCF errechnet sich aus dem operativen Cashflow zuzüglich Einzahlungen aus Anlagenabgang und abzüglich Investitionen sowie gezahlter Dividenden.
Lagerumschlagshäufigkeit Für Handelsunternehmen ist die Lagerumschlagshäufigkeit ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Warenwirtschaft. Der Lagerumschlag ist definiert als Verhältnis von Kosten der umgesetzten Handelsware zu den durchschnittlichen Vorräten. Dabei entspricht der Durchschnittsbestand der Vorräte dem arithmetischen Mittel aus Periodenanfangs und Periodenendbestand. Je höher der Lagerumschlag liegt, umso niedriger sind die Vorratsbestände und dadurch die Liquiditätsbindung.

3.2.3 ESG- Kennzahlen

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Nachhaltigkeitskennzeichnung HORNBACH entwickelt ein Kennzeichen, das jene Artikel im gelisteten Lagersortiment auszeichnet, die im Vergleich zu Alternativen in Herstellung, Logistik und/​ oder Anwendung deutliche Nachhaltigkeitsvorteile aufweisen. Als Kennzahl dient der Anteil der Artikel am gelisteten Lagersortiment in Prozent, der auf Nachhaltigkeitsvorteile untersucht und gegebenenfalls mit dem im Konzern hierfür entwickelten Kennzeichen versehen ist.
CO 2 e-Emissionen HORNBACH hat Ziele zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen (CO 2 e) der GHG (Greenhouse Gas)-Kategorien Scope 1 und Scope 2 im Einklang mit dem 1,5 Grad-Ziel definiert. Die Emissionen im eigenen Geschäftsbetrieb (Scope 1) sowie aus dem Zukauf von Energie (Scope 2) werden gemäß Greenhouse Gas Protocol als CO 2 -Äquivalent (CO 2 e) errechnet.
Mitarbeiter:innenzufriedenheit Als Indikation für die Zufriedenheit der HORNBACH Mitarbeiterinnen wird die arbeitnehmerseitige Fluktuation berechnet, definiert als Kündigungen durch Arbeitnehmer bezogen auf die durchschnittliche Angestelltenzahl im Geschäftsjahr (exklusive nicht unbefristeter Arbeitsverhältnisse).
Diversität Unter Berücksichtigung und Respektierung bestehender Arbeitsverträge strebt HORNBACH eine deutliche Verbreiterung der Diversität in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands an. Die Diversität wird gemessen als Anteil von weiblichen Führungskräften in den ersten beiden Ebenen unterhalb des Vorstands.
Kundenzufriedenheit Ziel von HORNBACH ist es, die Bedürfnisse seiner Kunden bestmöglich zu erfüllen. Zur Bewertung der Kundenzufriedenheit greift HORNBACH u.a. auf unabhängige externe Studien renommierter Institute zurück. Als Kennzahl dient das nach Umsatz gewichtete Ergebnismittel der letzten vier Jahre aus der Studie "Kundenmonitor" in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Studien liefern ein Gesamtergebnis, dass sich auf einer Skala von 1 (äußerst/​vollkommen zufrieden) bis 5 (unzufrieden) bewegt.

Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die europäische Wirtschaft hat im Jahr 2023 vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten, schwacher Auslandsnachfrage und der Straffung der Geldpolitik an Dynamik verloren. Zudem sorgte der anhaltende Krieg in der Ukraine und die Eskalation der Konflikte im Nahen Osten für erhöhte Unsicherheit. Die Angriffe auf Handelsschiffe im Suez-Kanal beeinträchtigten den globalen Handel und haben seit Beginn des Jahres 2024 steigende Transportkosten für Importe aus Asien zur Folge.

Die Zentralbanken in Europa und den USA reagierten auf die anhaltend hohe Inflation wie auch bereits in 2022 mit weiteren Leitzinserhöhungen. Die Europäische Zentralbank hob den Hauptrefinanzierungssatz von 3,0 % zu Beginn des Geschäftsjahres auf zuletzt 4,5% (20.9.2023) an. Angesichts der in der zweiten Jahreshälfte rückläufigen Inflationsraten und der Erwartung wieder sinkender Zinsen haben sich die Umlaufrenditen an den Kapitalmärkten jedoch im Jahresverlauf stabilisiert.

Insgesamt ist die europäische Wirtschaft (EU 27) im Kalenderjahr 2023 nach Angaben des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) nur geringfügig um 0,4% gewachsen (Vj. +3,4%). In allen neun europäischen Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets reduzierte sich das Wirtschaftswachstum signifikant gegenüber dem Vorjahr und war zum Teil negativ. Der private Konsum wuchs um 0,3 % (Vj. +4,0 %). Positive Entwicklungen gab es hingegen bei der Inflation. Die durchschnittliche Inflationsrate (HVPI) belief sich in der EU 27 im Kalenderjahr 2023 auf 6,4 % (Vj. 9,2 %). In den Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets ergab sich dabei eine weite Spreizung zwischen 2,3 % (Vj. 2,7 %) in der Schweiz und 12,0 % (Vj. 14,8 %) in Tschechien.

Die Produktion im Baugewerbe in der EU 27 entwickelte sich im Jahr 2023 unterdurchschnittlich mit +0,1% (Vj. +2,6%) - ebenfalls mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen in den Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets. In Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweden, der Schweiz und Tschechien war die Produktion im Baugewerbe rückläufig; das Baugewerbe in den Niederlanden, Rumänien und der Slowakei verzeichnete dagegen Zuwächse.

Das Einzelhandelsvolumen im Nicht-Nahrungsmittelsektor (ohne Motorkraftstoffe) ging im Jahr 2023 in der EU 27 um 0,9 % zurück (Vj. +3,2 %). Bezogen auf das HORNBACH Geschäftsgebiet war der Nicht-Nahrungsmittel-Einzelhandel in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Schweden rückläufig, während in Rumänien und Luxemburg Zuwächse erzielt wurden. Der nominale Bruttoumsatz im Do-it-yourself-Einzelhandel (DIY) sank nach Angaben des Marktforschungsinstituts GfK im Kalenderjahr 2023 in Deutschland um 3,1 % (Vj. +7,8 %), in Österreich um 3,2 % (Vj. +4,2 %), in Tschechien um 5,9 % (Vj. 10,4 %) und in der Schweiz um 4,9 % (Vj. -5,2 %). In den Niederlanden stieg der nominale DIY-Bruttoumsatz um 4,4 % (Vj. +13,6 %). Für die übrigen Länder des HORNBACH Geschäftsgebiets lagen keine GfK-Daten vor.

Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und Inflation im HORNBACH Geschäftsgebiet

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Prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal bzw. Vorjahr Inflation (HVPI) 1)
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Kalenderjahr Kalenderjahr
Quelle: Eurostat (Angaben bezogen auf Kalenderjahr) 2023 2023 2023 2023 2023 2023
Deutschland -0,1 0,1 -0,3 -0,2 -0,3 6,0
Luxemburg -1,3 -0,5 -2,1 -0,6 -1,1 2,9
Niederlande 2,0 -0,1 -0,5 -0,7 0,1 4,1
Österreich 1,8 -1,5 -1,7 -1,4 -0,8 7,7
Rumänien 1,0 2,9 3,5 1,1 2,1 9,7
Slowakei 0,9 1,3 1,2 1,3 1,1 11,0
Schweden 1,4 -0,2 -1,0 -0,1 -0,2 5,9
Schweiz 1,5 0,4 0,4 0,6 0,7 2,3
Tschechien -0,2 -0,1 -0,6 0,2 -0,3 12,0
EU27 1,2 0,6 0,1 0,2 0,4 6,4

1) Harmonisierter Verbraucherpreisindex

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

1.1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge im Kalenderjahr 2023 einen Rückgang des BIP um 0,3 % (Vj. +1,8%). Der private Konsum ging im gleichen Zeitraum preisbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr (+3,9%) zurück. Besonders stark sanken die preisbereinigten Ausgaben für langlebige Güter wie Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte (-6,2%). Nominal stiegen die Konsumausgaben inflationsbedingt um 5,5% (Vj 10,9%). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich im Jahr 2023 aufgrund von Gehaltssteigerungen mit 5,9 % etwas stärker als die Konsumausgaben.

1.1.2 Bautätigkeit und Baugewerbe

Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen belasteten die Bauwirtschaft in Deutschland - insbesondere den Wohnungsbau. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stieg das Wohnungsbauvolumen im Jahr 2023 zwar inflationsbedingt um 5,5 % (Vj. +11,8 %). Real ergab sich jedoch im zweiten Jahr in Folge mit -2,3 % ein Rückgang (Vj. -2,6 %). Die für die Baumarktbranche relevanten Modernisierungen im Gebäudebestand wuchsen nominal um 7,0 % (Vj. +13,0 %), gingen jedoch real ebenfalls zurück (2023: -0,7 %, Vj. -1,4 %).

Die Kosten für Baumaterialien erhöhten sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts vor allem bei mineralischen Baustoffen wie Zement oder Bausand. Deutliche Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr ergaben sich dagegen bei Materialien aus Holz und aus Stahl.

1.1.3 Einzelhandel und DIY

Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wuchs der Netto-Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel im Kalenderjahr 2023 um nominal 2,9 % auf 649,1 Mrd. € (Vj. 631,9 Mrd. €). Real ergab sich ein Minus von 3,4 % (Vj. -0,8 %). Der Onlinehandel (E-Commerce) ging um 0,4 % auf 84,2 Mrd. € zurück (Vj. 84,5 Mrd. €) bzw. real um 3,9 % (Vj. -6,9 %). Damit hatten die Onlineumsätze im Jahr 2023 einen Anteil von 13,0 % (Vj. 13,5 %) am gesamten Einzelhandelsvolumen.

Der DIY-Branchenverband BHB und die GfK meldeten einen Rückgang der Bruttoumsätze der großflächigen Baumärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 1.000 qm im Kalenderjahr 2023 um nominal 3,1 % auf 21,2 Mrd. € (Vj. 21,9 Mrd. €). Flächenbereinigt - das heißt ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen, Schließungen oder wesentlichen Umbaumaßnahmen - verzeichnete die Branche ein Minus von 3,4 %. Die Bruttoumsätze der kleinflächigen Baumärkte (bis 1.000 qm Verkaufsfläche) gingen nach vorläufigen Zahlen auf rund 4,3 Mrd. € zurück. Damit sank das Marktvolumen aller Bau- und Heimwerkermärkte im Kalenderjahr 2023 um 4,2 % auf 25,5 Mrd. €.

Die E-Commerce-Umsätze mit Heimwerker-, Baustoff- und Gartensortimenten über die Onlineshops der stationären Händler, den Versandhandel und die reinen Onlinehändler in Deutschland gingen im Kalenderjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen (IFH Retail Consultants/​Klaus Peter Teipel) um 4,9% auf brutto 5,3 Mrd. € zurück (Vj. 5,6 Mrd. €). Die darin enthaltenen stationär tätigen Baumarktunternehmen verbuchten einen Rückgang ihrer Onlineumsätze um 2,3 % auf 1,2 Mrd. €.

2. Überblick über den Geschäftsverlauf 2023/​24

2.1 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns

2.1.1 Auswirkungen der makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen

Angesichts der weiterhin hohen Inflation, gestiegener Kreditzinsen und der gedämpften wirtschaftlichen Dynamik waren die DIY-Kundinnen und Kunden im Geschäftsjahr 2023/​24 insbesondere bei größeren Investitionen und Anschaffungen zurückhaltend. Hausbaupläne und umfangreiche DIY-Projekte wurden teilweise verschoben; gleichzeitig hatte die Erhaltung des bestehenden Wohnraums weiterhin eine hohe Priorität und kleinere Renovierungsprojekte standen im Fokus.

Die Normalisierung der Preisniveaus bei einigen Rohstoffen wie Holz und Metallen trug in der zweiten Geschäftsjahreshälfte zur Erholung der Handelsspanne bei, nachdem die sehr hohen Preissteigerungen in den Vorjahren nicht vollständig über Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben wurden.

Die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen hatten keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf. HORNBACH war und ist nicht mit Standorten in Russland, Belarus oder der Ukraine vertreten und hat auch keine Direktlieferanten in diesen drei Ländern. Wesentliche Lieferverzögerungen durch die Umleitung von Containerschiffen ergaben sich nicht - die Kosten für Importe aus Asien sind seit Januar 2024 jedoch gestiegen.

2.1.2 Saison- und kalenderbedingte Einflüsse sowie sonstige Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr haben sich kalendarisch durchschnittlich 1,1 Verkaufstage weniger als im Vorjahr ergeben. Der rechnerische Kalendereffekt verteilte sich wie folgt auf die vier Quartale:

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1. Quartal (Q1): -1,5 Verkaufstage,

2. Quartal (Q2): +0,8 Verkaufstage,

3. Quartal (Q3): +/​-0 Verkaufstage,

4. Quartal (Q4): -0,5 Verkaufstage.

Die Monate März und April des Geschäftsjahres 2023/​24 waren in den Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets waren geprägt von einem ungewöhnlich kalten und regnerischen Start in die Frühjahrssaison. In dieser Zeit war insbesondere die Nachfrage im Gartensortiment dadurch erheblich beeinträchtigt. Ab Mai wirkte sich das sonnige Wetter wiederum positiv aus. Die Sommer-, Herbst- und Wintermonate im Geschäftsgebiet waren im Geschäftsjahr 2023/​24 überdurchschnittlich warm. Der außergewöhnlich regenreiche Spätherbst dämpfte erneut die Nachfrage im Gartensortiment. Die darauffolgenden Rekord-Niederschläge im Dezember sorgten in einigen Regionen Deutschlands für Überschwemmungen. HORNBACH Märkte waren davon jedoch nicht betroffen.

2.1.3 Entwicklung des stationären HORNBACH Filialnetzes und des Interconnected Retail (ICR)

Im Geschäftsjahr 2023/​24 eröffnete HORNBACH einen neuen Bau- und Gartenmarkt in Nijmegen (Niederlande). Darüber hinaus investierte HORNBACH in bestehende Märkte im Rahmen üblicher Modernisierungsprogramme, beispielsweise durch die Erweiterung um Drive-ins oder Baustoffabhollager. Das Logistiknetzwerk wurde im April 2023 um ein neues Logistikzentrum in Essingen (Deutschland) ergänzt, das als CrossDocking-Center für Lang- und Sperrgut sowie als Regionallager dient.

HORNBACH arbeitet kontinuierlich am Ausbau der ICR-Architektur, um das Einkaufserlebnis für die Kunden weiter zu verbessern sowie eine hohe Performanz, Skalierbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Auch das Produktsortiment und Seriviceangebot im Onlineshop wird stetig erweitert. Im Geschäftsjahr 2023/​24 wurde unter anderem ein Marktplatz für externe Anbieter in den deutschen HORNBACH Onlineshop integriert. Durch die Einbindung von ausgewählten Herstellern und Händlern bietet HORNBACH eine noch größere Produktbreite und -tiefe. Gleichzeitig stellt das Unternehmen hohe Ansprüche an die Produktqualität und Zuverlässigkeit der Partner. Um Technologie-Projekte rund um den Onlineshop sowie weitere ICR-Themen voranzutreiben und einen zusätzlichen Pool von IT-Fachkräften zu erschließen, hat HORNBACH im Berichtsjahr einen IT-Hub in Rumänien aufgebaut. Ferner trieb HORNBACH die Umstellung des SAP ERP-Systems auf S/​4 HANA weiter voran.

Das Serviceangebot hat der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG im Berichtsjahr durch die Akquisition der Seniovo GmbH gestärkt. Das Berliner Start-up ist spezialisiert auf serielle barrierefreie Badumbauten. Die Zusammenarbeit mit Seniovo ergänzt den bereits bestehenden HORNBACH Handwerker-Service in Deutschland. Sie bietet Chancen durch die gezielte Ansprache relevanter Kundengruppen sowie eine schnelle Projektrealisierung durch hochgradig standardisierte und digitalisierte Prozesse. Das Unternehmen wurde ab dem 1. Dezember 2023 konsolidiert.

2.1.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Nettoumsatz des HORNBACH Baumarkt Konzerns ging leicht um 1,1 % auf 5.780,0 Mio. € zurück (Vj. 5.843,1 Mio. €). Die allgemeine Konsumzurückhaltung schlug sich in leicht gesunkenen Durchschnittsbons nieder, während die Kundenfrequenz gegenüber dem Vorjahreszeitraum zunahm (+2,0%). Die HORNBACH Baumarkt Onlineshops verzeichneten im Einklang mit der allgemeinen Entwicklung des Onlinehandels eine rückläufige Entwicklung. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz des Teilkonzerns belief sich im Berichtszeitraum auf 12,7 % (Vj. 14,1 %), lag damit aber weiterhin auf deutlich höherem Niveau als vor der Pandemie (2019/​20: 9,6 %).

Der HORNBACH Baumarkt-Marktanteil (GfK) in Deutschland blieb im Kalenderjahr 2023 auf einem hohen Niveau stabil bei 14,9 % (Vj. 14,9 %). In den Niederlanden wuchs der Marktanteil von 26,1 % auf 27,1 %, in der Schweiz von 13,5 % auf 13,9 % und in Tschechien von 34,4 % auf 36,2 %. In Österreich ging der Marktanteil von 17,8 % auf 17,3 % zurück.

Eine Reihe internationaler Verbraucherstudien, wie beispielsweise der "Kundenmonitor" (Deutschland, Österreich, Schweiz), die Wahl zum "Retailer of the Year" (Niederlande) oder der "Swedish Brand Award", zeigen das hohe Maß an Kundenzufriedenheit mit der Marke HORNBACH. Im Geschäftsjahr 2023/​24 belegte der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG bei der Gesamtzufriedenheit der Kunden mit Bau- und Heimwerkermärkten in Deutschland den zweiten Platz und in den Niederlanden und Schweden jeweils den ersten Platz. Zudem waren die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in den meisten Regionen, für die Studien zur Kundenzufriedenheit vorlagen, bei den Kriterien Preis-Leistungs-Verhältnis, Sortiment/​Produktangebot und Weiterempfehlungsabsicht führend oder zweitplatziert.

Die Produktivität der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte lag im Geschäftsjahr 2023/​24 weiterhin auf einem hohen Niveau. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines HORNBACH Bau- und Gartenmarkts im Berichtsjahr belief sich auf 33,9 Mio. € (Vj. 34,8 Mio. €). Die Flächenproduktivität, das heißt der gewichtete Nettoumsatz je Quadratmeter Verkaufsfläche, ging leicht zurück von 2.925 € auf 2.823 € je qm (-3,5 %).

Das bereinigte EBIT (operatives Ergebnis bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte) des HORNBACH Baumarkt Konzerns lag für das Geschäftsjahr 2023/​24 mit 212,4 Mio. € um 11,9 % unter dem Vorjahresniveau (241,0 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 3,7 % (Vj. 4,1 %).

Die zahlungswirksamen Investitionen im HORNBACH Baumarkt Konzern beliefen sich im Berichtsjahr 2023/​24 auf 156,5 Mio. € (Vj: 155,9 Mio. €) einschließlich dem Erwerb von Beteiligungen (i. W. Seniovo GmbH). 34% entfielen auf Grundstücke und Gebäude. Die übrigen Investitionen betrafen die Betriebs- und Geschäftsausstattung neuer und bestehender Märkte sowie Investitionen in Software.

Der operative Cashflow ging leicht auf 437,2 Mio. € zurück (Vj. 449,3 Mio. €). Darin enthalten sind der Mittelzuflusses aus dem operativen Geschäft (Funds from Operations) in Höhe von 360,5 Mio. € (Vj. 394,6 Mio. €) sowie die Veränderung des Working Capital in Höhe von +76,7 Mio. € (Vj. +54,7 Mio. €). Diese resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau von Vorräten bei gleichzeitiger Reduzierung des Reverse-Factoring-Programms. Der Free Cashflow (nach Dividende) ging auf 260,2 Mio. € (Vj. 266,6 Mio. €) zurück.

Die Bilanzsumme des HORNBACH Baumarkt Konzerns hat sich zum 29. Februar 2024 im Wesentlichen durch den Abbau von Vorräten um 4,8 % auf 4.255,9 Mio. € reduziert (28. Februar 2023: 4.468,5 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag mit 37,2 % (28. Februar 2023: 34,5 %) weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Nettofinanzschulden reduzierten sich um 6,7 % von 1.574,4 Mio. € auf 1.469,3 Mio. €. Der Nettoverschuldungsgrad (Net Debt /​ EBITDA) verbesserte sich von 3,2 auf 3,1.

Das langfristige Emittentenrating und das Rating der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG wurden von S&P Global Ratings im November 2023 mit "BB+" bestätigt. Der Ausblick wurde insbesondere vor dem Hintergrund des eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds und damit einhergehenden schwierigen Konsumklimas von "stabil" auf "negativ" geändert.

2.2 Zielerreichung im Geschäftsjahr 2023/​24

Der Vergleich des tatsächlichen Geschäftsverlaufs mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Der Rückgang des Nettoumsatzes (-1,1 %) sowie der Rückgang des bereinigten EBIT (-11,9 %) lagen innerhalb der prognostizierten Spanne.

2.2.1 Ziele und Ergebnisse des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns im Geschäftsjahr 2023/​24

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Steuerungskennzahlen Prognose für das Geschäftsjahr 2023/​24 Ergebnisse 2023/​24
Konzernumsatz Prognose vom 16.5.2023: in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (5.843 Mio. €) -1,1 % auf 5.780 Mio. €
Bereinigtes EBIT Prognose vom 16.5.2023: auf dem Niveau des Vorjahres (241,0 Mio. €); Rückgang um etwa 5 bis 15 % nicht auszuschließen -11,9 % auf 212,4 Mio. €

Hinweis: Beim Umsatz bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %, während wir als "leicht" Veränderungen von 2-5 % betrachten. Zur besseren Differenzierung innerhalb der Kategorie "leicht" verwenden wir zudem "im unteren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 2-3 % sowie "im mittleren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 4-6 %. "Deutlich" entspricht Veränderungen von mehr als 6 %. Bei Ergebnisgrößen bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %. "Leicht" entspricht Veränderungen von 2-10 %, während "deutlich" gleichbedeutend für Veränderungsraten von mehr als 10 % ist. Ab dem Geschäftsjahr 2024/​25 sind die Spannen für Ergebnisgrößen neu definiert: "Auf Vorjahresniveau" umfasst nach der neuen Definition eine Veränderung von -5% bis +5%. "Leicht" entspricht Veränderungen von +/​-5 bis +/​-12% und "deutlich" bezeichnet Veränderungen von >+/​-12%.

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Weitere Kennzahlen Sonstige Ziele für das Geschäftsjahr 2023/​24 Ergebnisse 2023/​24
Expansion Bau- und Gartenmärkte (1 Neueröffnung): Nijmegen (Niederlande) Nijmegen eröffnet am 12.7.2023
Investitionen Prognose vom 16.5.2023: auf Vorjahresniveau (155,9 Mio. €) 156,5 Mio. €

2.2.2 Soll-Ist-Abgleich für den Jahresabschluss nach HGB

Für den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechneten wir in unserer Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2023/​24 mit einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23. Tatsächlich ging der Umsatz um 2,7 % auf 3.447,2 Mio. € zurück. Der Jahresüberschuss lag mit 14,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vj. 82,2 Mio. €).

3. Ertragslage

3.1 Umsatzentwicklung

Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel erzielt (siehe Segmentberichterstattung im Anhang). Bei den Umsätzen im Segment Immobilien handelt es sich in erster Linie um Mieterträge aus der konzerninternen Vermietung von Baumarktimmobilien an das Segment Handel. Diese werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Kommentierungen ausschließlich auf die Umsatzentwicklung des Segments Handel. Zur Kommentierung der Umsatzentwicklung segmentieren wir überdies in geografischer Hinsicht die Regionen "Deutschland" und "übriges Europa", in dem im Wesentlichen die Aktivitäten der acht Länder außerhalb Deutschlands zusammengefasst werden.

3.1.1 Nettoumsätze

Der Nettoumsatz des HORNBACH Baumarkt Konzerns lag im Geschäftsjahr 2023/​24 mit 5.780,0 Mio. € nur leicht unter dem Vorjahresniveau (-1,1 %; Vj. 5.843,1 Mio. €). Der Nettoumsatz in der Region Deutschland ging im Berichtszeitraum um 2,6 % auf 2.787,f9 Mio. € zurück (Vj. 2.860,9 Mio. €). Im übrigen Europa verzeichnete der Konzern einschließlich der Neueröffnung von einem großflächigen Bau- und Gartenmarkt einen Umsatzzuwachs von 0,3% auf 2.992,1 Mio. € (Vj. 2.982,1 Mio. €). Der Anteil der Auslandsgesellschaften am Konzernumsatz stieg von 51,0 % auf 51,8 %. Die Umsätze der HORNBACH Onlineshops (Online-Direktversand, Click &Collect sowie weitere Online-Transaktionen mit Marktkontakt) gingen im Geschäftsjahr 2023/​24 um 11,1 % auf 732,4 Mio. € zurück (Vj. 822,9 Mio. €). Der Onlinehandel hatte damit einen Anteil am Nettoumsatz des Teilkonzerns von 12,7 % (Vj. 14,1 %).

Umsatzerlöse und Wachstum nach Quartalen
(in Mio. € /​ in %)

3.1.2 Flächen- und währungsbereinigte Umsätze

Der flächen- und währungskursbereinigte Konzernumsatz, d. h. der Umsatz aller Standorte, die mindestens zwölf Monate im Betrieb sind, sowie der Onlineumsatz auf Basis der lokalen Währung, ging im Geschäftsjahr 2023/​24 um 2,0 % zurück (Vj. +3,6 %). Die Entwicklung in den vier Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Flächen- und währungsbereinigte Umsatzentwicklung (in %)

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Geschäftsjahr 2023/​24 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamt
Geschäftsjahr 2022/​23
Konzern -3,2 1,0 -4,3 -1,3 -2,0
5,3 -1,7 7,2 4,1 3,6
Deutschland -5,7 0,3 -5,0 -1,6 -3,1
4,4 -2,9 7,8 0,7 2,4
Übriges Europa -0,8 1,6 -3,6 -1,1 -0,9
6,2 -0,6 6,7 7,5 4,7

Einschließlich der Währungskurseffekte, d. h. auf Basis der Umsätze in Euro, verzeichnete HORNBACH im Berichtsjahr 2023/​24 einen flächenbereinigten Umsatzrückgang um 1,9 % (Vj. +4,2 %).

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Deutschland

Im Geschäftsjahr 2023/​24 ging der flächenbereinigte Umsatz der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in der Region Deutschland um 3,1 % zurück (Vj. +2,4 %). Bezogen auf das Kalenderjahr 2023 verzeichnete HORNBACH einen flächenbereinigten Umsatzrückgang von 3,2 % und entwickelte sich damit leicht besser als der Durchschnitt der DIY-Branche in Deutschland, deren Umsätze im Zeitraum Januar bis Dezember 2023 nach Angaben der GfK flächenbereinigt um 3,4 % sanken. Langfristig verzeichnet HORNBACH ein Wachstum deutlich über dem Branchendurchschnitt. Seit 2008 ist HORNBACH in Deutschland flächenbereinigt um rund 70 % gewachsen, während die deutsche DIY-Branche im gleichen Zeitraum lediglich ein Plus von 23 % erzielte.

Flächenbereinigte Umsatzperformance in Deutschland (Index: 2008 = 100%, Kalenderjahr)

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Übriges Europa

Im übrigen Europa ergab sich für HORNBACH im Geschäftsjahr 2023/​24 insgesamt ein leichtes flächen- und währungskursbereinigtes Umsatzminus von 0,9 % (Vj. +4,7 %). Einschließlich der Währungskurseffekte gingen die flächenbereinigten Umsätze um 0,8 % zurück (Vj. +6,0 %). Ein flächenbereinigtes Wachstum erreichten die Niederlande mit 4,2 % (+13,2 %) sowie Luxemburg mit 0,8 % (Vj. -0,4 %). Österreich (-6,0 %; Vj. +2,8 %), Rumänien (-1,4 %; Vj. +8,6 %), Schweden (-2,2 %; Vj. -4,3 %), die Schweiz (-1,8%; Vj. -5,0%), die Slowakei (-1,3 %; Vj. +8,7 %) und Tschechien (-3,3 %; Vj. +5,4 %) verzeichneten flächenbereinigt jeweils Umsatzrückgänge.

Ertragskennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl 2023/​24 2022/​23 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Nettoumsatz 5.780 5.843 -1,1 %
EBITDA 467,5 492,1 -5,0 %
EBIT 160,0 188,6 -15,2 %
Bereinigtes EBIT 212,4 241,0 -11,9 %
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 100,7 139,3 -27,7 %
Konzernjahresüberschuss 74,5 108,2 -31,1 %
EBITDA-Marge 8,1 % 8,4 %
EBIT-Marge 2,8 % 3,2 %
Bereinigte EBIT-Marge 3,7 % 4,1 %
Steuerquote 26,0 % 22,3 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

3.2 Ertragsentwicklung

3.2.1 Ertragsentwicklung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank um 5,0 % auf 467,5 Mio. € (Vj. 492,1 Mio. €). Die EBITDA-Marge (in Prozent vom Nettoumsatz) belief sich auf 8,1 % (Vj. 8,4 %).

Das bereinigte EBIT, das heißt das Betriebsergebnis vor nicht-operativen Sondereinflüssen, ging um 11,9 % auf 212,4 Mio. € zurück (Vj. 241,0 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 3,7 % (Vj. 4,1 %).

Bereinigtes EBIT
(in Mio. €)

Die nicht-operativen Ergebniseffekte, die überwiegend auf Wertminderungen bzw. -aufholungen nach IAS 36 (Impairments) zurückzuführen und größtenteils in den Filialkosten ausgewiesen sind, lagen im Berichtsjahr 2023/​24 in Summe mit -52,4 Mio. € auf Vorjahreshöhe (-52,4 Mio. €). Darin enthalten sind Wertminderungen (90,4 Mio. €; Vj. 58,5 Mio. €) sowie Wertaufholungen (36,1 Mio. €; Vorjahr 6,1 Mio. €) Die Höhe der Wertminderungen bzw. -aufholungen ist abhängig von der Unternehmensplanung sowie den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC). Diese werden von Veränderungen des risikofreien Zinses, dem durchschnittlichen Beta-Faktor der Vergleichsgruppe (Peer Group) sowie dem Credit Spread beeinflusst.

Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) einschließlich der außerplanmäßigen, nicht-operativen Ergebniseffekte ging um 15,2 % auf 160,0 Mio. € zurück (Vj. 188,6 Mio. €). Die EBIT-Marge belief sich auf 2,8 % (Vj. 3,2 %).

Das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2023/​24 wird mit -59,3 Mio. € (Vj. -49,3 Mio. €) ausgewiesen. Das darin enthaltene Zinsergebnis belief sich auf -58,9 Mio. € (Vj. -54,1 Mio. €). Darüber hinaus ergaben sich negative Währungseffekte, inklusive Erträge aus Devisentermingeschäften, in Höhe von -0,4 Mio. € (Vj. positive Effekte von 4,8 Mio. €).

Überleitung vom Konzernbetriebsergebnis (EBIT) auf das bereinigte EBIT nach Segmenten

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2023/​24
in Mio. €
Segment Segment Zentralbereiche Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
2022/​23
in Mio. €
Handel Immobilien
Betriebsergebnis (EBIT) 100,3 77,4 -17,6 0,0 160,0
133,1 71,0 -15,5 0,0 188,6
Nicht-operative Ergebniseffekte 3,6 48,8 0,0 0,0 52,4
2,4 50,0 0,0 0,0 52,4
Bereinigtes EBIT 103,8 126,2 -17,6 0,0 212,4
135,5 121,0 -15,5 0,0 241,0

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Das Konzernergebnis vor Steuern verringerte sich um 27,7 % auf 100,7 Mio. € (Vj. 139,3 Mio. €). Der Konzernjahresüberschuss ging um 31,1% auf 74,5 Mio. € zurück (Vj. 108,2 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 26,2 Mio. € (Vj. 31,1 Mio. €). Der effektive Steuersatz auf Konzernebene lag bei 26,0 % (Vj. 22,3 %). Die Umsatzrendite nach Steuern belief sich auf 1,3 % (Vj. 1,9 %). Das Ergebnis je Baumarkt-Aktie wird mit 2,34 € (Vj. 3,40 €) ausgewiesen.

Konzernjahresüberschuss
(in Mio. €)

3.2.2 Ertragsentwicklung im Segment Handel

Das Segment Handel umfasst das operative Einzelhandelsgeschäft innerhalb des Konzerns. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 betreiben wir insgesamt 171 (Vj. 171) DIY-Einzelhandelsfilialen sowie Onlineshops in den neun Ländern unseres europaweiten Verbreitungsgebiets.

Ertragskennzahlen Segment Handel

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Kennzahl 2023/​24 2022/​23 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Nettoumsatz 5.778 5.841 -1,1 %
davon in Deutschland 2.788 2.862 -2,6 %
davon im europäischen Ausland 2.991 2.980 0,4 %
Umsatzwachstum vergleichbare Fläche -2,0 % 3,6 %
EBITDA 164,9 196,7 -16,2 %
EBIT 100,3 133,1 -24,7 %
Bereinigtes EBIT 103,8 135,5 -23,4 %
EBIT-Marge 1,7 % 2,3 %
Bereinigte EBIT-Marge 1,8 % 2,3 %
Handelsspanne 34,4 % 34,0 %
Filialkosten in % vom Nettoumsatz 28,3 % 27,6 %
Voreröffnungskosten in % vom Nettoumsatz 0,1 % 0,1 %
Verwaltungskosten in % vom Nettoumsatz 4,6 % 4,4 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Umsatzentwicklung:

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Die Nettoumsätze des Segments Handel lagen im Geschäftsjahr 2023/​24 mit 5.778,4 Mio. € (-1,1 %) in etwa auf Vorjahresniveau (Vj. 5.841,4 Mio. €). Die Segmentumsätze sind weitestgehend deckungsgleich mit den Konzernumsätzen. Zur Erläuterung der Umsatzentwicklung verweisen wir auf Kapitel 3.1.

Rohertrag und Rohertragsmarge:

Der warenwirtschaftliche Rohertrag belief sich im Geschäftsjahr 2023/​24 auf 1.988,0 Mio. € (+0,2 %) (Vj. 1.984,0 Mio. €). Die Rohertragsmarge (Handelsspanne) erhöhte sich von 34,0 % auf 34,4 %.

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Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten:

Die Filialkosten im Segment Handel stiegen um 1,6 % auf 1.635,3 Mio. € (Vj. 1.610,4 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Lohn- und Gehaltszahlungen (Personalkosten inkl. Prämien: +4,3 %). Dem gegenüber standen gesunkene Betriebskosten (-5,1 %), u. a. aufgrund von geringeren Energiekosten. Die Kosten für Werbung und die Abschreibungen lagen in etwa auf Vorjahreshöhe. Insgesamt erhöhte sich die Filialkostenquote (Filialkosten im Verhältnis zum Umsatz) von 27,6 % auf 28,3 %.

Die Voreröffnungskosten aufgrund von Markt-Neueröffnungen gingen im Geschäftsjahr 2023/​24 auf 5,0 Mio. € zurück (Vj. 6,5 Mio. €). Die Voreröffnungskostenquote lag wie im Vorjahr bei 0,1 %.

Die Verwaltungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 % auf 267,4 Mio. € (Vj. 254,6 Mio. €), womit sich eine Verwaltungskostenquote von 4,6 % (Vj. 4,4 %) ergab. Der Anstieg ist sowohl auf die Umsetzung von Projekten und Personalaufbau im IT-Bereich als auch auf höhere Gehälter zurückzuführen.

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Ertragskennzahlen:

Die operativen Ergebniskennzahlen des Segments Handel waren entsprechend der Entwicklung im Konzern rückläufig. Das bereinigte EBIT im Segment ging um 23,4 % auf 103,8 Mio. € zurück (Vj. 135,5 Mio. €. Daraus resultierte eine bereinigte EBIT-Marge in Höhe von 1,8 % (Vj. 2,3 %). Im Segment ergaben sich nicht-operative Ergebnisbelastungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vj. 2,4 Mio. €). Das Betriebsergebnis (EBIT) ging damit um 24,7 % auf 100,3 Mio. € zurück (Vj. 133,1 Mio. €). Das EBITDA lag im Geschäftsjahr 2023/​24 mit 164,9 Mio. € um 16,2 % unter dem Vorjahresniveau (Vj. 196,7 Mio. €). Das entsprach einer EBITDA-Marge von 2,9% (Vj. 3,4 %).

3.2.3 Ertragsentwicklung im Segment Immobilien

Im Segment Immobilien sind sämtliche Immobilienaktivitäten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns gebündelt. Hauptgeschäft sind der Bau bzw. die Anmietung und die anschließende konzerninterne Vermietung von Baumarktimmobilien. Dem Segment Handel werden die jeweiligen Baumarktimmobilien zu einem vergleichbaren Mietzins und zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet (kalkulatorische Miete).

Ertragskennzahlen Segment Immobilien

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Kennzahl 2023/​24 2022/​23 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Mieterträge 323,9 311,9 3,8 %
Immobilienkosten 248,5 239,9 3,6 %
Ergebnis aus Vermietung 75,4 72,0 4,7 %
Veräußerungsgewinne/​-verluste 2,4 -0,4 >100 %
Immobilienergebnis 77,8 71,6 8,5 %
EBITDA 309,0 300,3 2,1 %
EBIT 77,4 71,0 8,9 %
Bereinigtes EBIT 126,2 121,0 4,3 %
EBT 26,0 26,0 0,3 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

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Ergebnis aus Vermietung und Immobilienergebnis:

Die Mieterträge im Segment Immobilien, die zu 99,5 % (Vj. 99,5 %) aus internen Mieterträgen bestehen, haben sich im Berichtsjahr um 3,8% auf 323,9 Mio. € (Vj. 311,9 Mio. €) erhöht.

Die Immobilienkosten erhöhten sich um 3,6 % auf 248,5 Mio. € (Vj. 239,9 Mio. €). Die allgemeinen Betriebskosten im Segment wiesen im Berichtsjahr aufgrund von Zuschreibungen (Wertaufholungen gemäß IAS 36) auf Nutzungsrechte (33,8 Mio. €) einen positiven Saldo von 15,4 Mio. € auf (Vj. Betriebskosten von 3,8 Mio. €). Die Abschreibungen erhöhten sich insgesamt um 12,8 % auf 264,9 Mio. € (Vj. 234,9 Mio. €). Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Baumarktimmobilien und Nutzungsrechte für fremdgemietete Baumarktimmobilien sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (Wertminderungen gemäß IAS 36) in Höhe von 90,4 Mio. € (Vj. 58,5 Mio. €). Das Ergebnis aus Vermietung stieg im Geschäftsjahr 2023/​24 um 4,8 % auf 75,4 Mio. € (Vj. 72,0 Mio. €). Im Berichtsjahr gab es Gewinne aus Immobilienveräußerungen in Höhe von 2,4 Mio. € (Vj. Verluste von 0,4 Mio €). Das Immobilienergebnis erhöhte sich damit um 8,6 % auf 77,8 Mio. € (Vj. 71,6 Mio. €).

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Ertragskennzahlen:

Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT im Segment Immobilien stieg um 4,3 % auf 126,2 Mio. € (Vj. 121,0 Mio. €). Nicht-operative Ergebnisbelastungen ergaben sich in Höhe von 48,8 Mio. € (Vj. 50,0 Mio. €). Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen (87,4 Mio. €; Vj. 55,7 Mio. €) und Zuschreibungen (33,8 Mio. €; Vj. 5,7 Mio. €) sowie Veräußerungsgewinne (2,4 Mio. €; Vj. keine). Das EBIT im Segment stieg um 8,9 % auf 77,4 Mio. € (Vj. 71,0 Mio. €). Das Finanzergebnis verringerte sich leicht aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen von -45,1 Mio. € auf -51,3 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 26,0 Mio. € auf Vorjahreshöhe (26,0 Mio. €). Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich im Berichtsjahr um 2,9% auf 309,0 Mio. € (Vj. 300,3 Mio. €).

3.2.4 Ertragsentwicklung nach geografischen Regionen

In der Region Deutschland stieg das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT im Geschäftsjahr 2023/​24 von 28,6 Mio. € auf 37,3 Mio. € (+30,8 %). Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 1,3 % (Vj. 1,0 %). Der Anteil der Region Deutschland am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei 17 % (Vj. 20 %). Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen gingen im Geschäftsjahr 2023/​24 von 23,8 Mio. € auf 9,5 Mio. € zurück. Damit stieg das EBIT der Region Deutschland von 4,8 Mio. € auf 27,3 Mio. €. Das EBITDA ging um 7,0 % auf 174,3 Mio. € zurück (Vj. 187,5 Mio. €). Der inländische Anteil am EBITDA des Konzerns lag bei 37 % (Vj. 38 %).

Im Übrigen Europa verringerte sich das bereinigte EBIT um 8,8 % auf 175,1 Mio. € (Vj. 192,0 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge sank von 6,4 % auf 5,9 %. Der Anteil der Region Übriges Europa am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei knapp 82% (Vj. 80%). Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 42,4 Mio. € (Vj. 8,2 Mio. €). Damit verringerte sich das EBIT außerhalb Deutschlands um 27,8 % auf 132,7 Mio. € (Vj. 183,8 Mio. €). Das EBITDA ging im Berichtszeitraum um 3,8 % auf 293,2 Mio. € zurück (Vj. 304,7 Mio. €). Der Anteil der Regionen außerhalb von Deutschland am EBITDA des Konzerns lag bei 63 % (Vj. 62 %).

3.3 Dividendenvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG werden der Hauptversammlung, die für den 4. Juli 2024 geplant ist, eine Dividende in Höhe von 0,90 € (Vj. 0,90 €) je gewinnberechtigter Stückaktie vorschlagen.

4. Finanzlage

4.1 Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Sämtliche Finanzierungsmaßnahmen der HORNBACH Gruppe werden durch das Konzerntreasury, in enger Abstimmung mit der jeweils finanzierenden Konzerngesellschaft, verantwortet. Durch die zentrale Organisation des Finanzmanagements sind ein einheitlicher Auftritt der HORNBACH Gruppe an den Finanzmärkten und ein konzerneinheitliches Liquiditätsmanagement gewährleistet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine alle relevanten Gesellschaften berücksichtigende, monatlich aktualisierte, rollierende Konzernfinanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie einer täglich aktualisierten kurzfristigen Finanzvorschau überwacht und sichergestellt. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen wird zunächst der Finanzierungsbedarf einzelner Konzerneinheiten durch Liquiditätsüberschüsse anderer Konzerngesellschaften in Form eines Cash Poolings ausgeglichen und auf Basis konzerninterner Verrechnungsvereinbarungen marktgerecht verzinst. Soweit langfristiger Finanzierungsbedarf intern gedeckt wird, erfolgt dies auf Basis langfristiger interner Darlehensverträge.

Wesentliche strategische Finanzierungen erfolgen über die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA in Form von nicht besicherten Kreditaufnahmen bei Banken und am Kapitalmarkt. Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern erfolgen externe Finanzierungen gegebenenfalls in Form von besicherten Hypothekendarlehen sowie durch Immobilienverkäufe (Sale &Leaseback). Aufgrund der vorausschauenden Finanzpolitik von HORNBACH werden fällige Finanzverbindlichkeiten bei Bedarf rechtzeitig refinanziert.

Gemäß den internen Risikogrundsätzen werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Zur Optimierung des Working Capitals nutzte die HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2023/​2024 ein Reverse-Factoring-Programm im Umfang von 149,1 Mio. € (Vj. 250,0 Mio. €).

4.2 Finanzschulden

Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern Finanzschulden in Höhe von 1.808,1 Mio. € (Vj. 1.967,3 Mio. €). Die Nettofinanzschulden sind von 1.574,4 Mio. € auf 1.469,3 Mio. € gesunken. Dabei sanken die flüssigen Mittel von 392,9 Mio. € im Vorjahr auf 338,8 Mio. € im Berichtsjahr.

Die kurzfristigen Finanzschulden (bis 1 Jahr) in Höhe von 163,3 Mio. € (Vj. 340,0 Mio. €) setzen sich aus dem kurzfristig fälligen Anteil der Darlehen in Höhe von 2,9 Mio. € (Vj. 177,9 Mio. €), kurzfristigen Leasingschulden in Höhe von 156,7 Mio. € (Vj. 158,5 Mio. €), Zinsabgrenzungen in Höhe von 3,3 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €) sowie aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 0,3 Mio. € (Vj. 0,1 Mio. €) zusammen.

Die detaillierte Zusammensetzung der Finanzschulden im Fälligkeitsprofil zeigt die nachfolgende Tabelle.

Bei Finanzierungen genießt HORNBACH große Flexibilität und nutzt bei Bedarf ein breites Spektrum von unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten. Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 bestehen folgende wesentliche Finanzierungen:

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eine Unternehmensanleihe der HORNBACH Baumarkt AG über 250,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 26. Oktober 2026 und einem Zinssatz von 3,25 %,

ein Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über 74,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 23. Februar 2026,

ein Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. über 43,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 15. September 2025,

Finanzschulden HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Art der Finanzierung Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
in Mio. € bis 1 Jahr 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre über 5 Jahre
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,4
Hypothekendarlehen 2,9 2,9 2,9 2,9 2,9 12,6
Sonstige Darlehen 2) 3) 116,9
Anleihen 2) 248,7
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,3
Leasingschulden 156,7 158,2 162,0 166,8 170,4 597,6
Summe Finanzschulden 163,3 278,0 413,6 169,7 173,4 610,2
Flüssige Mittel
Nettofinanzschulden
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Art der Finanzierung
in Mio. €
29.2.2024 Gesamt 28.2.2023 Gesamt
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,4 3,5
Hypothekendarlehen 27,2 0,0
Sonstige Darlehen 2) 3) 116,9 294,8
Anleihen 2) 248,7 248,2
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,3 0,1
Leasingschulden 1.411,6 1.420,8
Summe Finanzschulden 1.808,1 1.967,3
Flüssige Mittel 338,8 392,9
Nettofinanzschulden 1.469,3 1.574,4

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Kontokorrentverbindlichkeiten, Terminkredite sowie Zinsabgrenzungen

2) Nicht durch Hypotheken besicherte Darlehen

3) Die Kosten im Zusammenhang mit der Aufnahme werden anteilig auf die jeweilige Laufzeit verteilt.

4.2.1 Kreditlinien

Zum Bilanzstichtag 29. Februar 2024 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern insgesamt Kreditlinien in Höhe von 43,8 Mio. € (Vj. 43,7 Mio. €) zu marktüblichen Konditionen. Darüber hinaus kann die syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Holding AG &Co. KGaA über 500,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 2. September 2028 von allen Gesellschaften im HORNBACH Baumarkt AG Konzern entweder direkt oder indirekt über die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA in Anspruch genommen werden. Die ungenutzten Kreditlinien belaufen sich auf 34,3 Mio. € (Vj. 33,0 Mio. €).

4.2.2 Verpflichtungsvereinbarungen

Bei den Kreditlinien, den Schuldscheindarlehen sowie der Anleihe sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung banküblicher Verpflichtungen (Covenants), deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "Pari Passu"- und "Negative Pledge"-Erklärungen sowie bei wesentlichen Finanzierungen auch "Change of Control"- sowie "Cross Default"- oder "Cross Acceleration"-Vereinbarungen.

Bei den Schuldscheindarlehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern wurden Höchstgrenzen grundbuchlich besicherter Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen vereinbart. Bei der Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG besteht ebenfalls eine vergleichbare Beschränkung bezüglich grundbuchlich besicherter Finanzierungen.

Im Rahmen des internen Risikomanagements werden regelmäßig der Zinsdeckungsgrad, die Eigenkapitalquote, die vereinbarten Finanzierungshöchstgrenzen sowie die Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Quartalsweise werden weitere Kennzahlen berechnet. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Sämtliche Covenants wurden im Berichtsjahr stets eingehalten. Weitere Informationen zu den Finanzschulden finden sich im Konzernanhang.

Finanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 29.2.2024 28.2.2023
Nettofinanzschulden Kurzfristige und langfristige Finanzschulden abzüglich flüssige Mittel Mio. € 1.469,3 1.574,4
Verschuldungsgrad Nettofinanzschulden /​ EBITDA 3,1 3,2
Zinsdeckungsgrad EBITDA /​ Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6,9 8,4
Free Cash Flow Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit abzüglich gezahlte Dividenden 260,2 266,6

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

4.3 Liquiditätsmanagement

Die flüssigen Mittel betragen zum Bilanzstichtag 338,8 Mio. € (Vj. 392,9 Mio. €). Die Liquiditätsdisposition kann in folgenden Liquiditätsklassen erfolgen:

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Operative Liquidität in Form von Tages-, Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont bzw. einer Kündigungsfrist von maximal drei Monaten sowie in kurzfristigen Geldmarktfonds.

Mittelfristig zur Verfügung stehende Liquidität in Form von Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont zwischen vier und elf Monaten sowie kurzfristige Rentenfonds.

Strategische Liquidität bei der neben der Anlage in mittelfristige Rentenfonds eine Beimischung anderer Liquiditätsklassen, wie zum Beispiel Aktienanteile, möglich ist.

4.4 Kapitalflussrechnung und Investitionen

Im Geschäftsjahr 2023/​24 wurden im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 156,5 Mio. € (Vj. 155,9 Mio. €) überwiegend in Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für bestehende sowie im Bau befindliche Bau- und Gartenmärkte investiert. Enthalten sind darüber hinaus Investitionen von 22,1 Mio. € (Vj. 0) in Beteiligungen. Die Mittel für die zahlungswirksamen Investitionen wurden im Geschäftsjahr vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 437,2 Mio. € (Vj. 449,3 Mio. €) gedeckt. Für neue Immobilien einschließlich in Bau befindlicher Objekte wurden rund 34% der Investitionssumme ausgegeben. Die bedeutendsten Investitionsprojekte betrafen den Erwerb von Grundstücken für die weitere Expansion, Bauleistungen für Bau- und Gartenmärkte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr eröffnet wurden oder in den folgenden Geschäftsjahren eröffnet werden, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte. Rund 52% der Investitionssumme wurden im Wesentlichen für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Software aufgebracht. Rund 14% entfielen auf den Erwerb von Beteiligungen (i. W. Seniovo GmbH).

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Kapitalflussrechnung (verkürzt)
in Mio. €
2023/​24 2022/​23
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 437,2 449,3
davon "Funds from Operations" 1) 360,5 394,6
davon Veränderung Working Capital 2) 76,7 54,7
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -148,4 -154,0
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -340,8 -195,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -52,0 100,3

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Konzernergebnis nach Steuern plus Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens plus Veränderungen der Rückstellungen minus Gewinne/​plus Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen plus/​minus sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge

2) Differenz aus "Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva" und "Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva"

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich im Geschäftsjahr 2023/​24 gegenüber dem Vorjahr von 449,3 Mio. € auf 437,2 Mio. €. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft ("Funds from Operations") reduzierte sich dabei auf 360,5 Mio. € (Vj. 394,6 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die leicht rückläufigen Umsätze bei höheren Filial- und Verwaltungskosten zurückzuführen. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen erhöhten sich von 21,9 Mio. € auf 58,3 Mio. €. Aus der Veränderung des Working Capitals ergab sich ein Mittelzufluss von 76,7 Mio. € (Vj. 54,7 Mio. €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus einem deutlichen Abbau der Vorräte bei gleichzeitiger Reduzierung des Reverse-Factoring-Programms um 100,9 Mio. EUR.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit reduzierte sich von 154,0 Mio. € auf 148,4 Mio. €. Die zahlungswirksamen Investitionen ins Anlagevermögen einschließlich Beteiligungen erhöhten sich dabei leicht auf 156,5 Mio. € (Vj. 155,9 Mio. €). Die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten erhöhten sich auf 8,0 Mio. € (Vj. 1,9 Mio. €).

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit summierte sich im Geschäftsjahr 2023/​24 auf 340,8 Mio. € (Vj. 195,0 Mio. €). Dabei standen den planmäßige Tilgungen von Krediten in Höhe von 180,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) Neuaufnahmen von Krediten in Höhe von 29,2 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) gegenüber. Aus der Tilgung von Leasingschulden resultierten Auszahlungen in Höhe von 163,8 Mio. €. (Vj. 159,3 Mio. €). Die gezahlten Dividenden an Gesellschafter blieben mit 28,6 Mio. € auf Vorjahresniveau. Aus Konzernfinanzierungen ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 2,5 Mio. € (Vj. Mittelabfluss in Höhe von 7,0 Mio. €)

4.5 Rating

Die Bonität des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns wird von Standard &Poors, einer der international führenden Ratingagenturen, bewertet. In der zuletzt am 16. November 2023 aktualisierten Publikation wurde das BB+ Rating des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns von Standard &Poor's bestätigt. Der Ausblick wurde insbesondere vor dem Hintergrund des eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds und damit einhergehenden schwierigen Konsumklimas von "stabil" auf "negativ" geändert.

5. Vermögenslage

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG Konzern (Kurzfassung)

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Mio. € 29.2.2024 28.2.2023 Veränderung
Langfristiges Vermögen 2.652,7 2.640,4 0,5 %
Kurzfristiges Vermögen 1.603,2 1.828,1 -12,3 %
Vermögenswerte 4.255,9 4.468,5 -4,8 %
Eigenkapital 1.582,1 1.543,6 2,5 %
Langfristige Schulden 1.710,8 1.686,4 1,4 %
Kurzfristige Schulden 963,0 1.238,5 -22,2 %
Eigen- und Fremdkapital 4.255,9 4.468,5 -4,8 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Die Konzernbilanzsumme ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 % bzw. 212,6 Mio. € auf 4.255,9 Mio. € zurück (Vj. 4.468,5 Mio. €). Das bilanzielle Eigenkapital im Konzern lag zum Ende des Geschäftsjahres 2023/​24 bei 1.582,1 Mio. € (Vj. 1.543,6 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg auf 37,2 % (Vj. 34,5 %).

Angaben zu eigenen Aktien sind zu finden im Abschnitt (21) Eigenkapital im Konzernanhang sowie .im Abschnitt (5) Eigenkapital im Anhang des Jahresabschlusses der HORNBACH Baumarkt AG.

5.1 Langfristiges und kurzfristiges Vermögen

Das langfristige Vermögen, auf das rund 62 % (Vj. 59 %) der Bilanzsumme entfällt, betrug zum Bilanzstichtag 2.652,7 Mio. € (Vj. 2.640,4 Mio. €). Es umfasst im Wesentlichen Sachanlagen sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke im Wert von 1.336,6 Mio. € (Vj. 1.316,1 Mio. €) sowie Nutzungsrechte an Leasingobjekten im Wert von 1.188,0 Mio. € (Vj. 1.245,7 Mio. €). Es ergaben sich Zugänge an Nutzungsrechten an Leasingobjekten (inklusive Umbuchungen) in Höhe von 179,0 Mio. € (Vj. 238,1 Mio. €), Sachanlagezugänge (inklusive Umbuchungen in zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte) in Höhe von 109,4 Mio. € (Vj. 147,1 Mio, €) und Zuschreibungen in Höhe von 33,8 Mio. € (Vj. 6,1 Mio. €). Demgegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 335,1 Mio. € (Vj. 304,4 Mio. €) sowie Anlagenabgänge in Höhe von 24,3 Mio. € (Vj. 3,1 Mio. €). Durch Währungskursanpassungen erhöhen sich die Sachanlagen, Nutzungsrechte und fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücke um 0,3 Mio. € (Vj. 19,2 Mio. €).

Die übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Abgrenzung der Kosten der Kreditlinie sowie aktive latente Steuern. Die Veränderung der aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung temporärer Bewertungsunterschiede beim Finanzierungsleasing aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibungen der Nutzungsrechte.

Das kurzfristige Vermögen belief sich auf 1.603,2 Mio. € (Vj. 1.828,1 Mio. €) und beträgt rund 38 % (Vj. 41 %) der Bilanzsumme. Die Vorräte wurden von 1.308,8 Mio. € auf 1.130,1 Mio. € reduziert. Der Lagerumschlag lag bei 3,3 (Vj. 3,2). Die flüssigen Mittel gingen im Berichtsjahr um 54,1 Mio. € auf 338,8 Mio. € zurück (Vj. 392,9 Mio. €). Die kurzfristigen Forderungen, Vertragsvermögenswerte und sonstigen Vermögenswerte (einschließlich Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) erhöhten sich um 10,5 Mio. € auf 134,0 Mio. € (Vj. 123,5 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der übrigen kurzfristigen Vermögenswerte. Die darin enthaltenen Steuererstattungsansprüche erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,0 Mio. € auf 7,4 Mio. € im Berichtsjahr. Rückerlangungsansprüche aus erwarteten Retouren lagen zum Geschäftsjahresende auf dem Vorjahresniveau bei 4,9 Mio. € (Vj. 4,9 Mio. €).

5.2 Langfristige und kurzfristige Schulden

Die Verbindlichkeiten inklusive der Rückstellungen betrugen zum Bilanzstichtag 2.673,8 Mio. € (Vj. 2.924,9 Mio. €). Die langfristigen Schulden lagen mit 1.710,8 leicht über dem Vorjahresniveau (Vj. 1.686,4 Mio. €). Darin enthalten sind langfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen, die im Berichtsjahr von 365,0 Mio. € auf 389,9 Mio. € stiegen sowie langfristige Leasingschulden gemäß IFRS 16 in Höhe von 1.254,9 Mio. € (Vj. 1.262,3 Mio. €). Die Rückstellungen für Pensionen lagen bei 5,1 Mio. € (Vj. keine). Die in den langfristigen Schulden enthaltenen passiven latenten Steuern beliefen sich auf 5,5 Mio. € (Vj. 11,2 Mio. €).

Die kurzfristigen Schulden gingen auf 963,0 Mio. € zurück (Vj. 1.238,5 Mio. €). Die kurzfristigen Finanzschulden sanken durch die Zurückführung von Darlehen im Berichtsjahr auf 6,6 Mio. € (Vj. 181,5 Mio. €). Die kurzfristigen Leasingschulden gemäß IFRS 16 betrugen 156,7 Mio. € (Vj. 158,5 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm, Vertragsverbindlichkeiten und übrige Verbindlichkeiten beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 679,6 Mio. € (Vj. 772,1 Mio. €). Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden beliefen sich auf 101,4 Mio. € (Vj. 98,9 Mio. €).

Die Nettoverschuldung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern, das heißt die Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel, reduzierte sich von 1.574,4 Mio. € auf 1.469,3 Mio. €. Exklusive Leasingschulden lag die Nettoverschuldung mit 57,7 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (153,6 Mio. €).

Bilanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 29.2.2024 28.2.2023
Eigenkapitalquote Eigenkapital /​ Bilanzsumme % 37,2 34,5
Eigenkapitalrendite Jahresüberschuss /​ durchschnittliches Eigenkapital % 4,8 7,3
Gesamtkapitalrendite NOPAT 1) /​ durchschnittliches Gesamtkapital 2) % 3,6 4,3
Verschuldungskoeffizient (Gearing) Nettoverschuldung /​ Eigenkapital % 92,9 102,0
Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Mio.€ 326,3 394,0
Net Working Capital kurzfristiges Vermögen 3) abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlicher Schulden 4) Mio.€ 691,8 769,1
Lagerumschlagshäufigkeit Materialeinsatz /​ durchschnittliche Vorräte 3,3 3,2

1) "Net operating profit after tax", definiert als EBIT minus standardisierte Steuerquote im HORNBACH Konzern von unverändert 30 %

2) Durchschnittliches Gesamtkapital definiert als durchschnittliches Eigenkapital plus durchschnittliche Nettoverschuldung

3) exkl. flüssige Mittel und zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte

4) Vertragsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm

6. Erläuterungen zum Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG (gemäß HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

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T€ 2023/​24 2022/​23
Umsatzerlöse 3.447.168 3.544.625
Andere aktivierte Eigenleistungen 2.050 561
Sonstige betriebliche Erträge 19.592 24.960
Materialaufwand 2.440.591 2.534.288
Rohergebnis 1.028.219 1.035.858
Personalaufwand 554.363 527.695
Abschreibungen 71.391 35.823
sonstige betriebliche Aufwendungen 422.302 442.512
Betriebliches Ergebnis -19.837 29.828
Finanzergebnis 42.831 63.043
Steuern 6.888 9.348
Ergebnis nach Steuern 16.106 83.523
Sonstige Steuern 1.534 1.328
Jahresüberschuss 14.572 82.195
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 204.205 150.636
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0
Bilanzgewinn 218.777 232.831

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau (Pfalz) stellt ihren Jahresabschluss nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) auf. Sie ist das Mutterunternehmen des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns. Die HORNBACH Baumarkt AG enthält das operative Einzelhandelsgeschäft der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Deutschland sowie die Zentralfunktionen des Konzerns wie zum Beispiel Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnologie, Steuern, Recht und Personal.

6.1 Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen für unser operatives Geschäft in Deutschland sind im Kapitel "1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" dieses Wirtschaftsberichts ausführlich beschrieben.

6.2 Entwicklung des Filialnetzes

Im Berichtsjahr 2023/​24 hat HORNBACH in Deutschland keinen neuen Bau- und Gartenmarkt eröffnet. Ein Bau- und Gartenmarkt in Nürnberg wurde geschlossen und wird auf demselben Grundstück neu gebaut. Die Wiedereröffnung ist Anfang 2025 geplant. Damit betreibt HORNBACH zum 29. Februar 2024 einschließlich der beiden BODENHAUS-Fachmärkte deutschlandweit 98 Einzelhandelsfilialen (28. Februar 2023: 99). Die Verkaufsfläche (BHB) in Deutschland belief sich zum Bilanzstichtag auf 1.090.301 qm (Vj. 1.091.088 qm).

6.3 Ertragslage

6.3.1 Umsatzentwicklung

Der Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) der HORNBACH Baumarkt AG ging im Berichtsjahr 2023/​24 um 2,7 % auf 3.447,2 Mio. € zurück (Vj. 3.544,6 Mio. €). In den Umsatzerlösen sind 668,0 Mio. € (Vj. 690,9 Mio. €) aus Umsätzen mit verbundenen Unternehmen enthalten. Maßgeblich für den Geschäftsverlauf der HORNBACH Baumarkt AG war die Entwicklung der inländischen flächenbereinigten Umsätze, die wir im Kapitel "3.1.2 Flächenbereinigte Umsätze" im Detail erläutern.

6.3.2 Ertragsentwicklung

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 19,6 Mio. € (Vj. 25,0 Mio. €). Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus Schadensersatzleistungen, aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Währungsgewinnen sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten.

Der Materialaufwand ging u. a. aufgrund des gesunkenen Umsatzvolumens um 3,7 % auf 2.440,6 Mio. € zurück (Vj. 2.534,3 Mio. €). Das Rohergebnis betrug 1.028,2 Mio. € (Vj. 1.035,9 Mio. €) bzw. 29,8 % der Nettoumsätze (Vj. 29,2 %). Die Personalaufwendungen stiegen infolge von Gehaltserhöhungen um 5,1 % auf 554,4 Mio. € (Vj. 527,7 Mio. €). Die Abschreibungen lagen mit 71,4 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert (Vj. 35,8 Mio. €). Sie enthalten u. a. Abschreibungen auf Forderungen gegen ein verbundenes Unternehmen in Höhe von 32,3 Mio. € (Vj. keine). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 4,6 % auf 422,3 Mio. € zurück (Vj. 442,5 Mio. €).

Das betriebliche Ergebnis belief sich auf -19,8 Mio. € (Vj. 29,8 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem niedrigeren Rohergebnis bei gestiegenem Personalaufwand und höheren Abschreibungen.

Das Finanzergebnis (inklusive Beteiligungsergebnis) sank auf 42,8 Mio. € (Vj. 63,0 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang des Beteiligungsergebnisses von 71,2 Mio. € auf 43,1 Mio. € infolge einer geringeren Ergebnisabführung der HORNBACH International GmbH.

Die Zinserträge stiegen deutlich auf 13,9 Mio. € (Vj. 4,3 Mio. €). Die Zinsaufwendungen des Berichtsjahres lagen mit 16,2 Mio. € ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres (14,6 Mio. €).

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Einflussfaktoren sowie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 6,9 Mio. € (Vj. 9,3 Mio. €) ging der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2023/​24 von 82,2 Mio. € auf 14,6 Mio. € zurück.

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

Aktiva

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29.2.2024
T€
28.2.2023
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände 29.152 17.952
Sachanlagen 408.278 404.859
Finanzanlagen 210.035 219.604
Anlagevermögen 647.465 642.415
Vorräte 673.975 824.295
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 204.064 260.027
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 256.285 301.127
Umlaufvermögen 1.134.324 1.385.449
Rechnungsabgrenzungsposten 10.554 9.737
Aktive latente Steuern 13.781 12.820
Bilanzsumme 1.806.124 2.050.421

Passiva

Eigenkapital 858.438 872.492
Rückstellungen 121.241 106.230
Verbindlichkeiten 822.242 1.066.715
Rechnungsabgrenzungsposten 4.203 4.984
Bilanzsumme 1.806.124 2.050.421

6.3.3 Vermögenslage

Mit 1.806,1 Mio. € liegt die Bilanzsumme zum 29. Februar 2024 um 244,3 Mio. € bzw. 11,9 % unter dem Vorjahreswert (2.050,4 Mio. €). Das Anlagevermögen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 647,5 Mio. € bzw. 35,8 % der Bilanzsumme (Vj. 642,4 Mio. € bzw. 31,3 %). Die Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch Investitionen in Höhe von 37,8 Mio. € bei gleichzeitigen Abschreibungen in Höhe von 32,2 Mio. € und Buchwertabgängen in Höhe von 2,1 Mio. € auf 408,3 Mio. € (Vj. 404,9 Mio. €). Die Finanzanlagen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 210,0 Mio. € (Vj. 219,6 Mio. €).

Das Umlaufvermögen beträgt zum Bilanzstichtag 1.134,3 Mio. € (Vj. 1.385,4 Mio. €). Die Vorräte wurden von einem stark erhöhten Vorjahresniveau um 18,2 % bzw. 150,3 Mio. € auf 674,0 Mio. € zurückgeführt (Vj. 824,3 Mio. €). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gingen um 56,9 Mio. € auf 131,8 Mio. € zurück (Vj. 188,8 Mio. €), auch aufgrund der Abschreibung einer Forderung gegen verbundene Unternehmen im Berichtsjahr. Dies resultiert im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen kurzfristigen Finanzierung der Konzerngesellschaften. Die flüssigen Mittel gingen im Vorjahresvergleich um 44,8 Mio. € auf 256,3 zurück (Vj. 301,1 Mio. €). Zum Geschäftsjahresende bestehen aktive latente Steuern in Höhe von 13,8 Mio. € (Vj. 12,8 Mio €).

Das Eigenkapital liegt zum 29. Februar 2024 mit 858,4 Mio. € um 1,6 % unter dem Niveau des Vorjahres (872,5 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg aufgrund der niedrigeren Bilanzsumme auf 47,5 % (Vj. 42,6 %). Die Rückstellungen erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 121,2 Mio. € (Vj. 106,2 Mio. €). Dies ist sowohl auf höhere Steuerrückstellungen als auch auf gestiegene sonstige Rückstellungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten lagen zum Bilanzstichtag mit 822,2 Mio. € um 244,5 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (1.066,7 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus gesunkenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 76,9 Mio. € (Vj. 202,9 Mio. €) sowie aus geringeren sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 202,6 Mio. € (Vj. 315,3 Mio. €). Diese enthalten u. a. Verbindlichkeiten aus dem im Berichtsjahr weniger stark genutzten Reverse-Factoring-Programm in Höhe von 149,1 Mio. € (Vj. 250,0), die aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe ausgewiesen wurden. Die verbliebenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich auf 244,1 Mio. € (Vj. 226,3 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Konzernfinanzierung resultieren, reduzierten sich im Geschäftsjahr 2023/​24 von 55,9 Mio. € auf 35,5 Mio. €.

Angaben zu eigenen Aktien sind zu finden im Abschnitt (21) Eigenkapital im Konzernanhang sowie .im Abschnitt (5) Eigenkapital im Anhang des Jahresabschlusses der HORNBACH Baumarkt AG.

6.3.4 Finanzlage

Hinsichtlich der Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements, der Erläuterung der Finanzschulden und Kapitalstruktur wird auf Kapitel 4.1 verwiesen.

Das Anlagevermögen wird vollständig durch das Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) gedeckt. Im Geschäftsjahr 2023/​24 wurden in der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 55,8 Mio. € (Vj. 92,4 Mio. €) in immaterielle Vermögensgegenstände, Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die Investitionen in Grundstücke und Gebäude beliefen sich auf 4,4 Mio. € (Vj. 32,1 Mio. €). Weitere 30,5 Mio. € (Vj. 26,8 Mio. €) wurden für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung verwendet. 18,1 Mio. € (Vj. 8,5 Mio. €) des Investitionsvolumens entfielen auf entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände. Die Finanzanlagen sind durch die Reduzierung konzerninterner Darlehen um 9,6 Mio. € auf 210,0 Mio. € gesunken (Vj. 219,6 Mio. €).

6.4 Gesamtbeurteilung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der HORNBACH Baumarkt AG

Auf Basis des geringeren Rohertrags bei gestiegenen Personalkosten und Abschreibungen ist das betriebliche Ergebnis der HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2023/​24 zurückgegangen. Der Jahresüberschuss lag - auch aufgrund eines niedrigeren Beteiligungsergebnisses - mit 14,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau (82,2 Mio. €). Das Anlagevermögen und rund 39% des Umlaufvermögens sind langfristig durch Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) sowie langfristiges Fremdkapital finanziert. In der Gesamtschau stellt sich die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft insgesamt zufriedenstellend dar.

6.5 Umsatz und Ertragsprognose für die HORNBACH Baumarkt AG (Jahresabschluss nach HGB)

Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechnen wir im Geschäftsjahr 2024/​25 mit einem Umsatz leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/​24 (3.447,2 Mio. €) sowie einem Jahresüberschuss in etwa auf oder leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/​24 (14,6 Mio. €).

Risikobericht

1. Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

1.1 Risikomanagement im Konzern

Jedes unternehmerische Handeln ist unmittelbar mit Chancen und Risiken verbunden. Daher ist ein wirksames Management der Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswertes. Der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG bekennt sich in diesem Zusammenhang zu einer risikobewussten Unternehmensführung, bei der die Sicherung des Fortbestands des Gesamtunternehmens und seiner Beteiligungsgesellschaften immer höchste Priorität hat. Durch das vom Vorstand implementierte Risikomanagementsystem (RMS) soll die Risikofrüherkennung mit dem Ziel der proaktiven Risikosteuerung kontinuierlich verbessert sowie eine stetige Optimierung des Chancen-Risiko-Profils erreicht werden.

Davon abgeleitet hat der Vorstand Grundsätze verabschiedet:

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Keine Handlung oder Entscheidung darf ein existenzielles Risiko, das heißt ein den Fortbestand des Unternehmens oder eines Teilbetriebs gefährdendes Risiko nach sich ziehen.

Risiken, die sich weder auf Kern- noch auf Unterstützungsprozesse beziehen, werden vom Konzern grundsätzlich nicht eingegangen. Kernprozesse sind hierbei die Entwicklung und Umsetzung der jeweiligen Geschäftsmodelle, die Beschaffung der Waren und Dienstleistungen, Standortentscheidungen, die Sicherstellung der Liquidität sowie die Entwicklung von Fach- und Führungskräften.

Eingegangene Ertragsrisiken müssen durch die erwartete Rendite angemessen prämiert werden. Maßgebliche Kennziffern hierbei basieren auf der Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Nicht vermeidbare Risiken sind - soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll - zu versichern. Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des Risikomanagements gesteuert werden.

1.2 Organisation und Prozess

Das im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehende RMS ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Es setzt sich dabei aus den zentralen Bestandteilen der Risikofrüherkennung, Controlling- und Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem Internen Kontrollsystem (IKS) zusammen. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines angemessenen und wirksamen Risikomanagementsystems und insbesondere des Internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Bei der Ausgestaltung und Aufrechterhaltung des Systems wird er durch den Leiter Konzerncontrolling/​Risikomanagement unterstützt. Neben RMS und IKS besteht auch ein Compliance Management System (CMS).

Der Vorstand hat in den in- und ausländischen Teilbereichen des Konzerns Risikoverantwortliche benannt, die die Aufgabe haben, Risiken ihres Verantwortungsbereiches zu identifizieren, zu quantifizieren, zu berichten und durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Diese Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind im Konzern eindeutig geregelt und spiegeln die Unternehmensstruktur von HORNBACH wider. Bei der Risikoidentifikation, Risikobewertung und auch der Festlegung geeigneter Maßnahmen zur Steuerung der Risiken werden die Risikoverantwortlichen von einem zentralen Risikocontroller unterstützt, dem die Koordination des Risikomanagementprozesses obliegt.

Im Berichtsjahr 2023/​24 wurde ein bereichsübergreifendes Risikogremium zum Austausch zwischen den Risikoverantwortlichen etabliert, das halbjährlich tagt und vom Group Risk Management geleitet wird. Teilnehmer sind die Risikoverantwortlichen für die zu diesem Zeitpunkt gemeldeten wesentlichen Risiken. Das Gremium tauscht sich zur allgemeinen Risikolage, neuen Risiken und signifikanten Veränderungen sowie Interdependenzen zwischen den gemeldeten wesentlichen Risiken aus. Die Ergebnisse des Gremiums fließen in die Berichterstattung ein.

Bewertungskategorien der Unternehmensrisiken in aufsteigender Reihenfolge

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
(in €)
unwahrscheinlich ≤ 1 % gering ≤ 5,0 Mio.
selten > 1 % - ≤ 5 % moderat > 5,0 Mio. - ≤ 10,0 Mio.
gelegentlich > 5 % - ≤ 20 % spürbar > 10,0 Mio. - ≤ 50,0 Mio.
möglich > 20 % - ≤ 50 % schwerwiegend > 50,0 Mio. - ≤ 100,0 Mio.
häufig > 50 % kritisch > 100,0 Mio.

Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. Diese gewichtete Quantifizierung bildet dann die Basis für potenzielle weitere Maßnahmen der Risikoreduktion. Risiken werden für fünf Jahre in die Zukunft erfasst und bewertet. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind im Konzern-Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Die notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Grundlagen für die Risikofrüherkennung sind darin konzernweit festgelegt. Darüber hinaus wird zur Unterstützung des Risikomanagementprozesses eine konzernweit implementierte Standard-Softwarelösung genutzt, mit deren Hilfe Risiken und zugehörige Steuerungsmaßnahmen erfasst und dokumentiert werden.

Die Risiken werden vierteljährlich aktualisiert und an den Vorstand berichtet. Der Aufsichtsrat sowie sein Prüfungsausschuss beraten im halbjährlichen Rhythmus über die aktuelle Risikolage. Neben dieser turnusmäßigen Berichterstattung ist auch ein Ad-hoc-Meldeverfahren für plötzlich auftretende Risiken oder eine spontane, wesentliche Änderung der Einschätzung eines bereits bekannten Risikos definiert und im Risikomanagementprozess verankert.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) hat die Funktion, die ordnungsgemäße Durchführung von Geschäftstätigkeiten, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung sowie die Einhaltung rechtlicher, regulatorischer und interner Anforderungen zu unterstützen. Dabei werden auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, die auf Basis der regulatorischen Vorgaben fortlaufend weiterentwickelt werden. Das IKS basiert auf einer konzerneinheitlich strukturierten Dokumentation der Kontrollen bei Prozessen und der damit verbundenen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit bzw. Finanzberichterstattung haben könnten. Als Basis für das Interne Kontrollsystem stehen entsprechende Arbeitsanweisungen und Handbücher zur Verfügung.

1.3 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB)

Ziel des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelkonformität des Konzernabschlusses, des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts entgegenstehen können. Den identifizierten Risiken sind entsprechende Kontrollschritte und klare Verantwortlichkeiten zugeordnet. Dies soll eine hinreichende Sicherheit gewährleisten, so dass trotz der identifizierten Risiken regelkonforme Abschlüsse und Lageberichte für den Gesamtkonzern und die einbezogenen Unternehmen erstellt werden können.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind das bestehende rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und die dazugehörige Risikokontrollmatrix konzernweit dokumentiert. Von Konzernprozessen abweichende länderspezifische Besonderheiten werden jeweils durch die Tochtergesellschaften beschrieben und in der Dokumentation ergänzt. Durch die in den Landesgesellschaften und in der Muttergesellschaft benannten IKS-Verantwortlichen wird sichergestellt, dass wesentliche Prozessänderungen dokumentiert und entsprechende Kontrollen implementiert werden. Hierüber wird eine jährliche Entsprechenserklärung durch die IKS-Verantwortlichen abgegeben. Das bestehende IKS wird hierbei ständig weiterentwickelt.

Wesentliche Elemente des Internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, wie z. B. systemtechnischen und manuellen Abstimmprozessen, die Trennung von Funktionen sowie das Vorhandensein bzw. die Einhaltung der Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Im gesamten Rechnungslegungsprozess wird das Vier-Augen-Prinzip angewandt, wobei entsprechende Freigabeprozesse durchlaufen werden müssen. Eine klare Unternehmens- und Führungsstruktur, die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und adäquate Zugriffsregelungen auf Basis eines konzerneinheitlichen Berechtigungskonzepts in den abschlussrelevanten Informations- und Rechnungslegungssystemen dienen der weiteren Risikosteuerung und -kontrolle. Diese wesentlichen Kontrollen sind in die rechnungslegungsbezogenen Prozesse integriert.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal. Sie sind für die Beachtung lokaler Vorschriften und die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien in Form von Arbeitsanweisungen, Bilanzierungs- und Organisationshandbüchern ebenso verantwortlich wie für die korrekte Überleitung der lokalen Jahresabschlüsse zu den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten IFRS-Abschlüssen. Insbesondere das konzernweit einheitliche Bilanzierungshandbuch dient dazu, durch eindeutige Vorgaben den Ermessensspielraum der Mitarbeiterinnen bei Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden einzuschränken und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken zu verringern.

Die für die Bilanzierung und Bewertung der Sachverhalte Verantwortlichen der einzelnen Konzerngesellschaften bestätigen vierteljährlich im Rahmen einer konzerninternen Vollständigkeitserklärung die Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit des jeweiligen Einzelabschlusses. Auf Konzernebene werden innerhalb des Konzernrechnungswesens und des Konzerncontrollings die in die Abschlüsse eingegangenen Buchungsdaten nochmals plausibilisiert und hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit geprüft. Der Prozess der Konzernabschlusserstellung wird zentral über einen vorgegebenen Termin- und Aktivitätenplan koordiniert und sowohl zentral als auch dezentral überwacht. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Tochtergesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt.

Wesentliche Änderungen der Rechnungslegungsprozesse aufgrund von neuen Gesetzen, Gesetzesänderungen oder Änderungen der internen Prozesse werden koordiniert durch das Konzernrechnungswesen mit allen wesentlich am Konzernrechnungslegungsprozess Beteiligten vor Umsetzungsbeginn abgestimmt. Spezielle Bilanzierungs- und Rechnungslegungsfragen oder komplexe Sachverhalte, die entweder besondere Risiken betreffen oder besonderes Know-how erfordern, werden zentral überwacht und umgesetzt. Externe Experten wie z. B. sachverständige Gutachter werden insbesondere zur Beurteilung der Verkehrswerte von Immobilien im Rahmen von Werthaltigkeitsüberprüfungen oder bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen regelmäßig hinzugezogen.

Alle für die Rechnungslegung wesentlichen Prozesse sind konzernweit einheitlich in einem gemeinsamen IT-System abgebildet. Durch diese vollständige Integration aller wesentlichen Finanzsysteme in einem einheitlichen IT-System ist die Datenintegrität bezogen auf die Einzelabschlüsse und den Konzernabschluss sichergestellt. Durch Verwendung eines konzernweit gültigen, einheitlichen Kontenplans und die zentrale Pflege des Kontenrahmens wird in Zusammenhang mit dem konzernweit gültigen Bilanzierungshandbuch eine einheitliche Bilanzierung gleichartiger Geschäftsvorfälle gewährleistet. Dies dient auch als Basis für eine regelungskonforme Konzernkonsolidierung. Die Konsolidierungsmaßnahmen und notwendigen Abstimmtätigkeiten erfolgen zentral durch das Konzernrechnungswesen. Die in den Konsolidierungsprozessen, wie z. B. der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung, durchzuführenden Kontrollen erfolgen sowohl automatisch durch das IT-System als auch manuell.

Durch die zentrale Steuerung und Überwachung aller wesentlichen rechnungslegungsrelevanten IT-Systeme und regelmäßigen Systemsicherungen wird das Risiko von Systemausfällen bzw. Datenverlust minimiert.

Die interne Revision als integraler Bestandteil des Internen Kontrollsystems überprüft auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten regelmäßig stichprobenartig die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems. Dennoch können auch angemessene und funktionsfähige Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewährleisten.

2. Übersicht der Gesamtrisiken

Grundsätzlich werden alle potenziellen Risiken unabhängig vom Ausmaß der möglichen finanziellen Auswirkungen identifiziert. Für die Berichterstattung einzelner Risikokategorien gilt ein Schwellenwert von 5 Mio. € ohne Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen. Die aufgeführten Risiken gelten - soweit nicht anders angegeben - sowohl für das Segment Handel als auch das Segment Immobilien.

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
Finanzwirtschaftliche Risiken
Liquiditätsrisiken selten schwerwiegend
Währungsrisiken möglich gering
Externe Risiken
Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken möglich spürbar
Elementarrisiken selten moderat
Krieg /​ Pandemie selten spürbar
Operative Risiken
Standort- und Absatzrisiken möglich spürbar
Beschaffungsrisiken möglich spürbar
Rechtliche Risiken
Gesetzliche und regulatorische Risiken gelegentlich spürbar
Führungs- und Organisationsrisiken
IT-Risiken unwahrscheinlich kritisch
Reputationsrisiken gelegentlich spürbar
Personalrisiken selten gering

2.1 Veränderungen Übersicht der Gesamtrisiken zum Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahr sind keine Risiken entfallen oder neu aufgenommen worden. Folgende Risiken wurden gegenüber dem Vorjahr neu bewertet:

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Die Bewertung der möglichen Auswirkung von Elementarrisiken hat sich aufgrund der erstmaligen Bewertung des Einflusses von Klimaveränderungen auf das HORNBACH Geschäftsmodell von "gering" auf "moderat" geändert.

Die Bewertung der möglichen Auswirkung von Währungsrisiken hat sich aufgrund neuer interner Bewertungsgrundlagen von "moderat" auf "gering" geändert.

2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzern bestehen im Wesentlichen aus Liquiditäts- und Währungsrisiken. Die Steuerung dieser Risiken obliegt der Abteilung Treasury.

2.2.1 Liquiditätsrisiken

HORNBACH benötigt für die laufende Expansion und die Akquisition von Grundstücken, Investitionen in Bau- und Gartenmärkte sowie den Einkauf großer Warenmengen die jederzeitige Bereithaltung einer hohen Liquiditätsreserve. Neben dem Cashzufluss aus dem operativen Geschäft und der Finanzierung durch das Working Capital dienen zur Abdeckung größerer Ausgaben insbesondere bilaterale Bankkredite und -kreditlinien, syndizierte Kreditlinien, Schuldscheindarlehen und eine börsennotierte Anleihe. Bezüglich der genauen Zusammensetzung der Finanzschulden wird auf die Darstellung in der Finanzlage verwiesen.

Risiken, längerfristige Finanzierungen von neuen Standorten über Banken oder Sale &Leaseback-Transaktionen aufgrund der Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten nicht mehr tätigen zu können, begegnet HORNBACH durch eine flexible Anpassung der Investitionen sowie die Bereithaltung eines hohen Liquiditätsspielraums in Form von flüssigen Mitteln und freien Kreditlinien. Im Zusammenhang mit der Anleihe, der syndizierten Kreditlinie und den Schuldscheindarlehen sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung bestimmter banküblicher Verpflichtungen (Covenants), andernfalls droht unter Umständen die sofortige Rückzahlung der aufgenommenen Mittel. Im Ergebnis wäre eine Anschlussfinanzierung erforderlich, die gegebenenfalls nicht oder lediglich unter erschwerten Refinanzierungsbedingungen durchgeführt werden könnte. Bezüglich der Details der Covenants wird auf die Darstellung in der Finanzlage verwiesen. Die Überprüfung der Covenants erfolgt kontinuierlich. Während des Geschäftsjahres 2023/​24 wurden sämtliche Verpflichtungen stets eingehalten. Dies wird auch künftig erwartet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine monatlich aktualisierte, rollierende Konzern-Finanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie durch eine tägliche Finanzvorschau sichergestellt. Im Konzern bestehen zurzeit keine Risiken im Zusammenhang mit einer eventuell notwendigen Anschlussfinanzierung für fällig werdende Finanzverbindlichkeiten.

2.2.2 Währungsrisiken

Grundsätzlich unterliegt HORNBACH durch seine Tätigkeit in Ländern, in denen eine andere Währung als der Euro existiert, dem Risiko von Währungskursänderungen. Hierbei handelt es sich um die Währungen Schweizer Franken, Tschechische Kronen, Schwedische Kronen und Rumänische Lei sowie Hong Kong Dollar. Die Abwertung einer ausländischen Währung gegenüber dem Euro kann bei der Umrechnung einzelner Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften in die Konzernwährung Euro zu einem niedrigeren Konzernergebnis führen. Eine Absicherung dieser Risiken im Konzern erfolgt nicht, da aufgrund des laufenden operativen Geschäftsbetriebs in den einzelnen Ländern ein weitestgehend natürliches Hedging stattfindet.

Daneben führt die internationale Geschäftstätigkeit des Konzerns zu einem steigenden Devisenbedarf insbesondere bei der Abwicklung des internationalen Wareneinkaufs, aber auch bei der Finanzierung von Investitionsobjekten in Fremdwährung. Aus einer Veränderung des Wechselkurses der jeweiligen Landeswährung gegenüber den Einkaufswährungen (primär gegenüber dem Euro und dem US-Dollar) können direkte negative Ergebniseffekte resultieren. Offene Fremdwährungspositionen in USD werden durch Hedginggeschäfte (USD-Fest- und Termingelder) zu großen Teilen abgesichert. Die externe langfristige Finanzierung von Investitionen erfolgt nach Möglichkeit in der funktionalen Währung der jeweiligen Landeswährung (Natural Hedging). Eine Absicherung der im Konzern entstehenden offenen EUR-Fremdwährungspositionen, die im Wesentlichen durch die in EUR abgewickelten konzerninternen Lieferungen und Leistungen und konzerninternen EUR-Darlehen entstehen, erfolgt nicht.

2.3 Externe Risiken

2.3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Die Entwicklung der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte hängt in starkem Ausmaß von der makroökonomischen Situation in der EU und im Geschäftsgebiet der HORNBACH Gruppe ab. Dabei wird die Nachfrage der Kunden maßgeblich durch das allgemeine Konsumklima beeinflusst, welches wiederum durch die Nettolöhne, die Inflation und das Zinsumfeld sowie das verfügbare Haushaltseinkommen geprägt ist. Grundsätzlich positioniert sich HORNBACH mit der konsequenten Dauertiefpreisgarantie als verlässlicher Partner, auch für langlaufende Projekte. Zusätzlich bietet HORNBACH Profi- und Privatkunden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in allen Ländern des Geschäftsgebietes an, um so die Zahlungsfristen eines Einkaufes unkompliziert zu verlängern. Durch die fortlaufende Expansion, insbesondere in Länder außerhalb Deutschlands, steigert HORNBACH die geografische Risikodiversifizierung.

Daneben beeinflussen geopolitische Risiken und Veränderungen oder Störungen von Warenflüssen sowie die Preisentwicklung auf der Einkaufsseite die Handelsspanne und damit die Möglichkeit, Investitionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Dem begegnet HORNBACH mit einer globalen Einkaufsstrategie und der Streuung der Einkäufe über zahlreiche Lieferanten zur Reduktion von Abhängigkeiten und zur Stärkung der Verhandlungspositionen.

Darüber hinaus wird ein wesentlicher Teil der Umsätze mit saisonalen Artikeln erzielt, deren Absatz stark von externen Faktoren wie z. B. den Witterungsbedingungen beeinflusst wird. So kann eine Frühjahrssaison durch einen lang anhaltenden Winter oder überdurchschnittlich viel Regen im Frühjahr zeitlich kurz ausfallen und sich in niedrigeren Umsätzen innerhalb des Gartenbereichs im wichtigen ersten Quartal des Geschäftsjahres niederschlagen.

Der Wandel des Konsumverhaltens und der stets steigenden Erwartungen an ein positives Einkaufserlebnis insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Möglichkeiten birgt das Risiko, dass das Angebot an Waren und Services nicht zeitgemäß oder konkurrenzfähig ist. Um jederzeit attraktiv und zukunftsorientiert aufgestellt zu sein und diesem Risiko entgegenzuwirken, investiert HORNBACH fortlaufend in den Ausbau der Onlineshops und Services im Sinne einer integrierten Mehrkanalstrategie.

2.3.2 Elementarrisiken

Der Geschäftsbetrieb und/​oder die Versorgung der HORNBACH Standorte kann durch mögliche Naturkatastrophen (z. B. Stürme, Hochwasser) oder Brände beeinträchtig werden. Durch konzernweite Versicherungen sind die wesentlichen versicherbaren Elementarrisiken und eine damit möglicherweise verbundene Betriebsunterbrechung abgedeckt.

Darüber hinaus können die direkten und/​oder indirekten Folgen von Klimaveränderungen das Geschäftsmodell von HORNBACH und/​oder den Betrieb einzelner Standorte beeinflussen, beispielsweise durch erforderliche Veränderungen von Sortimenten oder notwendige Investitionen in Immobilien.

2.3.3 Krieg /​ Pandemie

Es besteht das Risiko, dass die Folgen von Kriegen und Pandemien nachhaltig Teile des öffentlichen Lebens und des Handels beeinflussen und damit die Umsatz-, Ertrags- und Liquiditätssituation belasten, beispielsweise in Form von Belastungen der Lieferketten und Warenverfügbarkeiten, dem Anstieg von Energie-und/​oder Rohstoffpreisen oder Einschränkungen der Öffnungszeiten der Märkte.

Grundsätzlich stehen diesen Risiken auch potenzielle Chancen durch eine erhöhte Nachfrage nach Baumarktsortimenten gegenüber, die zu Vorzieh-, Nachhol- und Ausweicheffekten führen.

2.4 Operative Risiken

2.4.1 Standort- und Absatzrisiken

Investitionen in nicht geeignete Standorte können erheblichen negativen Einfluss auf die Ertragskraft des Konzerns haben. Zur Risikominimierung werden deshalb Investitionen in neue Standorte auf der Grundlage von detaillierten Marktforschungsanalysen vorbereitet und Investitionsentscheidungen auf der Basis von dynamischen Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen getroffen. Dennoch kann das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Umsatzentwicklung aufgrund zusätzlich existierender Einflussfaktoren wie dem Kundenverhalten und der lokalen Wettbewerbssituation nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Insbesondere in Ländern mit geringem Marktwachstum und starkem Wettbewerb müssen zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit daher kontinuierlich Investitionen in Standorte und den Ausbau des Kundenservice sowie neuer Konzepte getätigt werden.

2.4.2 Beschaffungsrisiken

HORNBACH ist als Handelsunternehmen auf externe Lieferanten und Hersteller angewiesen. Bei der Auswahl dieser Lieferanten wird mit größter Sorgfalt vorgegangen. Insbesondere bei der Selektion der Eigenmarkenlieferanten wird auf die Verlässlichkeit in Bezug auf hohe Produktqualität und die stete Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards in den jeweiligen Unternehmen geachtet. Um den Ausfall von bedeutenden Lieferanten zu vermeiden, wurde ein effizientes Frühwarnsystem entwickelt, das die Lieferanten auf Basis von verschiedenen quantitativen und qualitativen Kriterien kontinuierlich bewertet. Durch eine frühzeitige Sondierung des Marktes hinsichtlich alternativer Bezugsquellen und einer Mehrlieferantenstrategie werden die Auswirkungen eines möglichen Lieferantenausfalls weiter reduziert. Bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation kann allerdings nicht immer ausgeschlossen werden, dass Lieferanten ausfallen, deren Produkte kurzfristig nicht anderweitig beschafft werden können.

Zur Senkung des Risikos einer Unterbrechung der Logistikkette und zur Optimierung der Warenversorgung stehen mehrere Verteilzentren für den Gesamtkonzern zur Verfügung. Bei der Beschaffung der Ware unterliegt HORNBACH unter anderem dem Risiko steigender Einkaufspreise für Artikel mit einem hohen Anteil an Rohöl, Kupfer oder Stahl aufgrund volatiler Preise auf den internationalen Rohstoffmärkten. Daneben könnten Preissteigerungen für energieintensiv hergestellte Artikel zu höheren Beschaffungskosten führen, die unter Umständen nur teilweise oder zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden können.

2.5 Rechtliche Risiken

2.5.1 Gesetzliche und regulatorische Risiken

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern unterliegt aufgrund seiner Geschäftstätigkeit in verschiedenen Ländern diversen nationalen Gesetzen und Bestimmungen. Änderungen von Gesetzen können deshalb zu höheren Kosten führen. Neben den hier beispielhaft genannten Risiken von Schadenersatzklagen aufgrund von Patent- und Schutzrechtsverletzungen oder Umwelt- und Produkthaftungsschäden könnte speziell auch eine Verschärfung der nationalen Baugesetze oder Vorschriften zum Erwerb von Grundstücken negative Auswirkungen auf die künftige Ertragslage des Konzerns haben. Zur Vermeidung etwaiger Vertragsverletzungen und unvorteilhafter Vereinbarungen wird fortlaufend die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen überwacht und bei Vertragsangelegenheiten interne und externe Rechtsexperten hinzugezogen.

2.6 Führungs- und Organisationsrisiken

2.6.1 IT-Risiken

Die Steuerung des Konzerns ist maßgeblich von einer leistungsfähigen Informationstechnologie (IT) abhängig. Die ständige Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch hochqualifizierte interne und externe Experten. Unberechtigtem Datenzugriff, Datenmissbrauch, Datenverlust und externen Angriffen wird durch Einsatz entsprechender aktueller Virensoftware, Firewalls, adäquater Zugangs- und Zugriffskonzepte und vorhandener Back-up-Systeme vorgebeugt. Für unerwartete IT-Systemausfälle existieren entsprechende Notfallpläne.

2.6.2 Reputationsrisiken

Die Marke HORNBACH unterliegt Reputationsrisiken durch mögliche Imageschäden. Diese können durch negative Markensignale entstehen, die den guten Ruf und das Ansehen der Marke beschädigen. Die Reputation, die die Marke HORNBACH bei ihren Kunden, den Investoren und in der Öffentlichkeit besitzt, hat deshalb immer Auswirkungen auf das Vertrauen in die Marke und die damit verbundene Loyalität zu HORNBACH. Ursachen für Reputationsrisiken können unter anderem Management-, Kommunikations- und Marketingfehler gegenüber Kunden, Beratungs-, Service- und Produktmängel, Unfälle oder Umweltskandale sein.

Reputationsrisiken können unterschiedliche Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Im Handelsgeschäft können sie zu einer vorübergehenden oder dauerhaft rückläufigen Nachfrage bis hin zum Kundenverlust führen.

2.6.3 Personalrisiken

Der Einsatz hochmotivierter und -qualifizierter Mitarbeiterinnen ist eine der Grundlagen für den Erfolg von HORNBACH. Dieser Pfeiler der Unternehmenskultur hat deshalb einen großen Stellenwert für den Gesamtkonzern. Die Qualifikation der Mitarbeiterinnen wird durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ständig verbessert. Prämienmodelle unterstützen die Erreichung der Unternehmensziele. Allerdings ist HORNBACH im Hinblick auf die Rekrutierung und Loyalität von hochqualifiziertem Fach- und Führungspersonal von vielfältigen externen Faktoren wie z. B. der allgemeinen Arbeitsmarkt- und Branchenentwicklung abhängig und unterliegt ebenfalls den jeweiligen länderspezifischen Effekten des demografischen Wandels. Im Geschäftsjahr 2023/​24 hat darüber hinaus die hohe Inflation zu deutlich gestiegenen Gehältern und Löhnen geführt, die nicht durch einen entsprechenden Zuwachs unternehmerischer Erträge gedeckt sind.

2.7 Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Im Geschäftsjahr 2023/​24 bestanden für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern keine bestandsgefährdenden Risiken. Auch für die Zukunft sind aus heutiger Sicht keine Risiken zu erkennen, die allein oder im Zusammenwirken mit anderen Risiken den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten oder die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nachhaltig über mehrere Jahre wesentlich beeinträchtigen könnten.

Chancenbericht

Der europäische Do-it-yourself (DIY)-Markt bietet HORNBACH auch in Zukunft Wachstumschancen, die im Zusammenhang mit den im Risikobericht geschilderten Risiken sowie den im Prognosebericht erläuterten Einschätzungen der künftigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beurteilen sind.

1. Baukonjunktur: Hoher Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf

Das Bauen im Bestand (Sanierung, Modernisierung und Renovierung) ist für die Geschäftsentwicklung der Bau- und Gartenmärkte von herausgehobener Bedeutung. Insbesondere folgende Entwicklungen treiben diesen Markt:

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Alter Gebäudebestand in Europa: Mittel- und langfristig signalisiert die Altersstruktur der Immobilien in Kontinentaleuropa grundsätzlich einen steigenden Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf. So sind in der Europäischen Union annähernd 80 % des Wohngebäudebestands vor 1991 erbaut worden.

Energetische Sanierung: Eine wesentliche Motivation für die Wohnungsmodernisierung ist insbesondere die energetische Sanierung. Mit den deutlich gestiegenen Energiekosten und der Aussicht auf langfristig höhere Energiepreise sind die Anreize, in energetische Sanierung zu investieren, nochmals gestiegen. Förderprogramme könnten angesichts der europäischen Klimaziele ausgeweitet werden.

Demografische Veränderungen: Angesichts der demografischen Entwicklungen in Europa steigt zudem der Bedarf an Lösungen für altersgerechtes Wohnen, wie etwa barrierefreie Gebäude- und Wohnungszugänge, Einbau von Aufzügen, Türverbreiterungen oder der Umbau von Sanitärräumen.

In Deutschland entfielen bereits im Jahr 2023 nach Hochrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) 77 % des Wohnungsbauvolumens in Höhe von insgesamt 324 Mrd. € auf Bauleistungen an bestehenden Gebäuden. Für 2024 erwartet das DIW einen weiteren leichten Anstieg, da steigende Finanzierungskosten eine untergeordnete Rolle spielen und Bestandsmaßnahmen schneller und unkomplizierter an veränderte Budgetrestriktionen angepasst werden können. Zudem dürften durch die Rückgänge im Neubau wieder vermehrt Kapazitäten bei Handwerkerinnen für Bestandsmaßnahmen zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig bieten die für das Kalenderjahr 2024 erwarteten Zinssenkungen Potenzial für eine Zunahme der (Neu-)Bauaktivitäten, von denen HORNBACH aus der Erfahrung der Vergangenheit grundsätzlich ebenfalls profitiert, sowohl aufgrund des Eingenanteils der Bauherren als auch als Partner für Profikunden und Handwerksbetriebe.

2. Verbrauchertrends: Cocooning, Online-Shopping und Nachhaltigkeit

Das eigene Haus oder die eigene Wohnung hat an Bedeutung gewonnen. Die Menschen arbeiten auch nach dem Ende der Corona-Pandemie im Durchschnitt rund einen Tag pro Woche im Homeoffice und verbringen damit insgesamt mehr Zeit zu Hause (ifo 2023: Working from Home Around the Globe). Angesichts der anhaltend hohen Inflation sind Konsumentinnen sparsamer, und auch Freizeitaktivitäten verlagern sich teilweise in das eigene Zuhause (GfK Consumer Life Studie 2023).

Der Onlinehandel mit DIY-Sortimenten ist in den Pandemiejahren 2020 und 2021 besonders stark gestiegen. Mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen war der DIY-Onlinehandel in den Jahren 2022 und 2023 rückläufig. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt in der HORNBACH Gruppe mit 12,7 % jedoch immer noch deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau (2019/​20: 9,6 %). Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) erwartet, dass die Onlineumsätze mit Waren insgesamt im Kalenderjahr 2024 wieder wachsen. HORNBACH verfolgt bereits seit 2010 eine Interconnected-Retail-Strategie und konnte von dem Trend zum Online-Shopping stärker profitieren als stationäre Wettbewerber. Im Geschäftsjahr 2023/​24 hat HORNBACH darüber hinaus als erste deutsche Baumarktkette einen Online-Marktplatz für DIY-Produkte in den deutschen Webshop integriert. Kunden können dadurch aus einem erweiterten Produktportfolio wählen und HORNBACH generiert zusätzliche Erträge in Form von Provisionen.

DIY-Kunden legen zudem immer mehr Wert auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Produkte, die zum Beispiel einen Beitrag zum Wasser- oder Energiesparen leisten, langlebig und wiederverwendbar sind und somit über den Produktlebenszyklus einen geringen ökologischen Fußabdruck und geringere laufende Kosten aufweisen. Angesichts steigender Energiepreise rücken die Themen Energieeffizienz und eigene Energieerzeugung stärker in den Fokus der Kunden. Eine entsprechende Sortimentsauswahl, die Zertifizierung von Produkten, transparente Produktinformationen und die diesbezügliche Beratungskompetenz sowie umweltfreundliche Verpackungen sind wichtige Wettbewerbsfaktoren für HORNBACH.

3. Neue Kundengruppen: Gewerbliche Kunden und DIFM

Der europäische DIY-Markt ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Vertriebsformen. In Deutschland beispielsweise decken Bau- und Heimwerkermärkte lediglich rund die Hälfte des DIY-Kernmarktes ab. Die andere Hälfte des Marktvolumens erzielen Fachmärkte (wie zum Beispiel Fliesen-, Raumausstattungs-, Leuchten- oder Sanitärfachmärkte), der Baustoff- oder Holzfachhandel. Durch entsprechende Kundenorientierung und Fachhandelskonzepte können Baumarktbetreiber zusätzliche Marktanteile zu Lasten der anderen Vertriebsformen gewinnen. Insbesondere in Ländern, in denen auf Baumärkte ein geringer Anteil am DIY-Gesamtmarkt entfällt, ergeben sich Wachstumschancen im Bereich der Profikunden.

HORNBACH ist dank seiner großflächigen Märkte, der Bevorratung großer Mengen, der schnellen Abwicklung in den Drive-in-Märkten bzw. Baustoffzentren sowie des auch für Profikunden umfangreichen und verzahnten Online-Angebots eine attraktive Alternative zu den traditionellen Bezugsquellen des Facheinzelhandels oder Großhandels. Da HORNBACH mit dem Handelsformat zunehmend Profikunden anzieht, können für den Warenbezug auch Hersteller gewonnen werden, die sonst nur den professionellen Fachhandel beliefern.

Vielversprechende Wachstumschancen sieht HORNBACH auch im Marktsegment des sogenannten Do-it-for-me (DIFM)-Kunden, auch im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung in Deutschland und anderen Teilen Europas. DIFM-Kunden kaufen Sortimente für ihre Heimwerkerprojekte selbst ein, überlassen die auszuführenden Arbeiten jedoch einem Handwerksbetrieb. HORNBACH kooperiert an allen Standorten mit regionalen Handwerksbetrieben, die Projekte für HORNBACH Kunden zum Festpreis umsetzen und übernimmt die Gewährleistung für diese Projekte. Darüber hinaus hat HORNBACH im Geschäftsjahr 2023/​24 das auf barrierefreie Badumbauten spezialisierte Start-Up Seniovo erworben. Das Geschäftsmodell von Seniovo bietet zusätzliche Chancen durch die gezielte Ansprache relevanter Kundengruppen sowie eine hohe Effizienz durch serielle Sanierung und einen hohen Digitalisierungsgrad in der Projektabwicklung.

4. Digitalisierung: ICR und automatisierte Prozesse

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern hat die Digitalisierung des Geschäftsmodells sowie die Transformation zum Interconnected Retail (ICR) konsequent vorangetrieben. Dank dieser Anstrengungen hat HORNBACH seine Wettbewerbsposition innerhalb der DIY-Branche nachhaltig gestärkt und das gesamte Unternehmen zukunftsfähig ausgerichtet.

Von der fortlaufenden Digitalisierung der Marktorganisation, im Verkauf sowie der Verzahnung mit dem Einkauf und der Logistik verspricht sich HORNBACH nachhaltig positive Effekte für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzern. Bei der Digitalisierung der Lieferketten steht die Reduktion bzw. Abschaffung manueller Arbeitsschritte durch die automatisierte Beschaffung, Bereitstellung und Verarbeitung von Daten im Fokus. Insbesondere wird der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) forciert, um Prozesse besser zu steuern und Umsatzchancen durch Analysen von Produkten und Services zu identifizieren.

In den HORNBACH Märkten sind alle Verkäuferinnen mit mobilen Multifunktionsgeräten ausgerüstet, um manuelle Arbeitsschritte und Laufwege zu reduzieren, so dass mehr Zeit für die Beratung der Kundinnen und Kunden zur Verfügung steht. Das gleiche Ziel verfolgt der Einsatz von Selbstbedienungskassen und SelfScanning, mit dem Artikel bereits während des Einkaufs erfasst werden können und der Bezahlvorgang an der Kasse insbesondere bei großen Warenkörben beschleunigt wird. Der deutsche HORNBACH Onlineshop wurde im Geschäftsjahr 2023/​24 darüber hinaus um einen kuratierten Marktplatz erweitert. Durch die Einbindung von ausgewählten externen Verkäufern wird somit das Sortiment gezielt erweitert und Kundinnen und Kunden eine noch attraktivere Sortimentsbreite und -tiefe angeboten. Zudem werden Online-Services wie beispielsweise Produktkonfiguratoren kontinuierlich ausgebaut.

Die Verwaltungsfunktionen profitieren ebenfalls von fortschreitender Prozessautomatisierung und dem Einsatz von KI. An allen Verwaltungsstandorten haben Mitarbeiterinnen zudem die Möglichkeit flexibel mobil zu arbeiten.

Im Berichtsjahr hat HORNBACH darüber hinaus mit dem Aufbau eines IT-Hubs in Bukarest (Rumänien) begonnen. Dieser soll die konzernweite Entwicklungskompetenz stärken und HORNBACH ermöglichen, gut ausgebildete IT-Expertinnen und Experten in Rumänien zu gewinnen.

5. Expansion in Europa

Die Expansion ins europäische Ausland bietet HORNBACH auch in Zukunft zusätzliche Wachstumsperspektiven durch ein höheres Umsatzpotenzial, eine höhere Rentabilität sowie eine bessere Streuung von regionalen Marktrisiken. Die Internationalisierung des Konzerneinkaufs sichert zudem einen breiten Zugang zu den globalen Beschaffungsmärkten sowie die strategische und langfristige Partnerschaft mit Lieferanten und der Industrie. Durch die Nähe der für HORNBACH tätigen Lieferanten zu den Einkaufsorganisationen in den jeweiligen Ländern kann die Produktauswahl bestmöglich auf die regionalen Bedürfnisse in den Ländern angepasst und über Größenvorteile Margenverbesserungen erzielt werden.

6. Erläuterungen zum Risiko- und Chancenbericht der HORNBACH Baumarkt AG

Die im HORNBACH Baumarkt AG Konzern dargestellten Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der HORNBACH Baumarkt AG.

Prognosebericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Von zentraler Bedeutung für die Geschäftsaussichten der HORNBACH Gruppe ist die künftige Entwicklung der Konsumnachfrage sowie der Bau- und Renovierungstätigkeit in den Ländern, in denen das Unternehmen operativ tätig ist. Überdies können sich außergewöhnliche Witterungsverhältnisse empfindlich auf das Konsumverhalten und des Saisongeschäfts auswirken, wenngleich diese Einflussgröße in der Vorausplanung nicht abgebildet werden kann. Ferner können wirtschaftliche und geopolitische Krisen die Geschäftsentwicklung des Unternehmens erheblich beeinflussen.

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute (Gemeinschaftsdiagnose) erwarteten zum Zeitpunkt der Berichterstellung für die EU 27 einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,9 % im Kalenderjahr 2024 sowie eine nachlassende Inflation 2,5 %. Für den Euroraum zeichnet sich ab dem Frühsommer eine Zinswende ab. Die Institute gehen davon aus, dass die EZB die Leitzinsen ab Juni stufenweise bis zum Frühjahr 2025 auf 2,15 % (Hauptrefinanzierungssatz) senkt. Insgesamt sollten höhere Reallöhne den privaten Konsum stärken und die Konjuktur im Jahresverlauf beleben. Ein kräftiger Aufschwung wird jedoch in Europa und im Euroraum in 2024 nicht erwartet.

Für den europäischen Bausektor rechnet die ING Bank mit einem leichten Rückgang des Produktionsvolumens (-0,5 %) und der Neubauvolumina. Der Renovierungssektor (einschließlich Energieeffizienzmaßnahmen) sollte dagegen von einem strukturellen Anstieg der Nachfrage profitieren.

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

Für Deutschland erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute im Kalenderjahr 2024 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 % und eine rückläufige Inflation in Höhe von 2,3 %. Die insgesamt robuste Entwicklung am Arbeitsmarkt wirkt konjunkturstabilisierend, insbesondere mit Blick auf den privaten Konsum, der im laufenden Jahr um 0,9 % expandieren dürfte. Für die Wohnbauinvestitionen werden zunächst noch weitere Rückgänge erwartet, auch aufgrund der weiterhin hohen Finanzierungskosten. Mit einer Stabilisierung wird erst am Jahresende gerechnet.

Der DIY-Branchenverband BHB geht davon aus, dass das Bauen im Bestand, d.h. Renovieren, Sanieren und Reparieren, auch im laufenden Jahr Wachstumspotenziale bietet. Insbesondere Einstiegssortimente sowie innovative Produkte, die das Heimwerken auch für Laien einfacher und kostengünstiger machen, dürften 2024 an Bedeutung gewinnen.

2. Prognose der Geschäftsentwicklung 2024/​25

2.1 Expansion und Investitionen

Im einjährigen Prognosezeitraum setzt der Konzern weiterhin auf den Ausbau und die Modernisierung des Filialnetzes sowie die Weiterentwicklung der Onlineshops und des Serviceangebots für DIY- und Profikunden im bisherigen Geschäftsgebiet. Im Geschäftsjahr 2024/​25 ist eine Markteröffnung zu Beginn des Kalenderjahres 2025 geplant. Der Bau- und Gartenmarkt in Nürnberg (Deutschland), der im November 2023 geschlossen wurde, wird derzeit am selben Standort neu gebaut und wird voraussichtlich im Februar 2025 wieder eröffnen.

Die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern werden im Geschäftsjahr 2024/​25 voraussichtlich in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/​24 (156,5 Mio. €) liegen. Der überwiegende Teil der Mittel soll in den Bau neuer Märkte, die Geschäftsausstattung neuer und bestehender Filialen, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte sowie in IT-Infrastruktur fließen.

2.2 Umsatzentwicklung

Der Umsatz für den Gesamtkonzern HORNBACH Baumarkt AG wird im Geschäftsjahr 2024/​25 leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/​24 (5.780 Mio. €) erwartet. Der wetterbedingt und im Vergleich zum Berichtsjahr stärkere Start in die Frühjahrssaison wird sich nach unserer Erwartung insgesamt positiv auf die Umsatzentwicklung und den Rohertrag des ersten Quartals auswirken. Allerdings bleibt das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd und eine deutliche Erholung der Konsumstimmung ist derzeit nicht absehbar. Somit wird im weiteren Jahresverlauf insgesamt nicht mit einem wesentlichen Umsatzwachstum gegenüber dem Berichtsjahr gerechnet.

2.3 Ertragsentwicklung

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern strebt ein bereinigtes EBIT in etwa auf oder leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2023/​24 (212,4 Mio. €) an. Es wird erwartet, dass sich die Handelsspanne auf dem zum Geschäftsjahresende 2023/​24 erreichten höheren Niveau stabilisiert und sich damit im Vergleich zum Berichtsjahr per saldo verbessert.

Trotz fortgesetzter Kostendisziplin ergeben sich voraussichtlich weitere Kostensteigerungen, die zu einem wesentlichen Teil aus Gehaltsanpassungen im Nachlauf der hohen Inflationsraten im Vorjahr resultieren. Zudem werden Investitionen in Innovationen und IT-Infrastruktur sowie steigende regulatorische Anforderungen voraussichtlich zu einem weiteren leichten Anstieg der Zentralkosten beitragen.

Die unternehmenseigene Definition für qualifiziert-komparative Prognosen von Ergebnisgrößen wurde ab dem Geschäftsjahr 2024/​25 angepasst: "Auf dem Niveau des Berichtsjahres" umfasst nach der neuen Definition eine Veränderung von -5% bis +5%. "Leicht" entspricht Veränderungen von +/​-5 bis +/​-12% und "deutlich" bezeichnet Veränderungen von >+/​-12%. Die Definition in Bezug auf Umsatzveränderungen bleibt unverändert.

Sonstige Angaben

1. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB: Frauenanteil in hohen Führungspositionen

Die nach § 289f Abs. 4 HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet die HORNBACH Baumarkt AG dazu, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie in den nächsten beiden Führungsebenen und seit dem Wegfall der Börsennotierung Ende Februar 2022 auch im Aufsichtsrat zu bestimmen.

1.1 Frauen im Vorstand und im Aufsichtsrat

In seiner Sitzung am 17. Februar 2022 hat der Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. März 2022 die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand zum 28. Februar 2027 mit mindestens 1/​3 festgelegt. Am 29. Februar 2024 betrug der Frauenanteil im Vorstand 33,3 %, so dass die Zielgröße erreicht wurde.

Ebenfalls in seiner Sitzung am 17. Februar 2022 beschloss der Aufsichtsrat für den Fall und den Zeitpunkt der Beendigung der Börsennotierung am oder nach dem 28. Februar 2022, dass die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat zum 28. Februar 2027 mit mindestens 37,5 % festgelegt wird. Am 29. Februar 2024 betrug der Frauenanteil im Aufsichtsrat 31,3 %, so dass die Zielgröße noch nicht erreicht wurde.

1.2 Frauen in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Im Februar 2022 beschloss der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 76 Abs. 4 AktG, die Zielgrößen für den Frauenanteil in der Gesellschaft HORNBACH Baumarkt AG mit Wirkung ab dem 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2027 mit 25 % in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands und mit 25 % in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands festzulegen. Am 29. Februar 2024 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 21,6 % und in der zweiten Führungsebene 27,6 %, so dass in der ersten Führungsebene die Zielgröße unterschritten und in der zweiten Führungsebene die Zielgröße überschritten wurde.

2. Abhängigkeitsbericht

Für das Geschäftsjahr 2023/​24 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Unsere Gesellschaft hat bei allen hier berichtspflichtigen Rechtsgeschäften mit dem beherrschenden Unternehmen oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen oder auf Veranlassung oder im Interesse dieser Unternehmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."

Nichtfinanzielle Erklärung

Die HORNBACH Baumarkt AG macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich nach §§ 289b Absatz 2, 315b Absatz 2 HGB von der Pflicht zur Erweiterung des zusammengefassten Lageberichts um eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung zu befreien. Die HORNBACH Baumarkt AG wird in den Konzernlagebericht des Mutterunternehmens HORNBACH Holding AG &Co. KGaA einbezogen. Die HORNBACH Holding AG &Co. KGaA gibt für das Geschäftsjahr 2023/​24 eine nichtfinanzielle Konzernerklärung nach § 315b HGB ab, die zeitgleich mit dem Geschäftsbericht als gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht wird (www.hornbach-holding.de/​investor-relations/​berichte-praesentationen/​).

 

Bornheim (Pfalz), den 14. Mai 2024

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Jan Hornbach

Nils Hornbach

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

Christa Theurer

DISCLAIMER: Unser zusammengefasster Lagebericht sollte im Kontext mit den geprüften Finanzdaten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns und den Konzernanhangsangaben gelesen werden, die an anderer Stelle des Geschäftsberichts stehen. Er enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von HORNBACH beruhen. Obwohl HORNBACH annimmt, dass die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückten oder implizierten Erwartungen realistisch sind, kann die Gesellschaft nicht dafür garantieren, dass diese Erwartungen sich auch als zutreffend erweisen. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten ihrer Natur nach bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Leistungen von den getroffenen Prognosen wesentlich abweichen. Zu den Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen können, gehören unter anderem Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, insbesondere im Konsumverhalten und im Wettbewerbsumfeld in den für HORNBACH relevanten Handelsmärkten. Ferner zählen dazu außergewöhnliche Witterungsverhältnisse, die mangelnde Akzeptanz neuer Vertriebsformate und neuer Sortimente sowie Änderungen der Unternehmensstrategie. Zukunftsgerichtete Aussagen sind immer nur für den Zeitpunkt gültig, an dem sie gemacht werden. Eine Aktualisierung von zukunftsgerichteten Aussagen durch HORNBACH ist weder beabsichtigt, noch übernimmt HORNBACH eine Verpflichtung dazu.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, - bestehend aus der Bilanz zum 29. Februar 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Angaben" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 29. Februar 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

2. Bewertung der Vorräte

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

a. Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Jahresabschluss)

b. Prüferisches Vorgehen

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

a. Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 29. Februar 2024 "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken" ("Standortimmobilien") in Höhe von Mio. EUR 316,2 ausgewiesen. Dies entspricht 17,5 % der Bilanzsumme.

Die Werthaltigkeit der Standortimmobilien wird untersucht, sofern Anhaltspunkte für einen niedrigeren beizulegenden Wert vorliegen. In Fällen der weiteren dauerhaften Nutzung der Immobilie als Baumarkt berechnet die Gesellschaft einen sogenannten subjektiven Immobilienwert. Andernfalls wird der beizulegende Wert anhand alternativer Verwendungsmöglichkeiten ermittelt. Liegt der ermittelte Wert unterhalb des Buchwerts der Immobilie, erfolgt eine Abschreibung auf diesen niedrigeren beizulegenden Wert.

Das Ergebnis der Bewertung hängt in hohem Maße von der ermessensbehafteten Einschätzung der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie von dem verwendeten Diskontierungssatz ab. Darüber hinaus hängt die Werthaltigkeit der Standortimmobilien von der jeweiligen Lage und den daraus ggf. resultierenden alternativen Verwertungsmöglichkeiten ab. Die Bewertungen sind daher mit hohen Unsicherheiten behaftet. Zur Bestimmung von Nettoveräußerungswerten von Standortimmobilien zieht die Gesellschaft externe Sachverständige hinzu. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter zu den Standortimmobilien sowie zu den vorgenommenen Abschreibungen befinden sich in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie Abschnitt (1) "Anlagevermögen" und Abschnitt (17) "Abschreibungen" des Anhangs.

b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über den Unternehmensplanungsprozess sowie den Prozess "Berechnung von Nutzungswerten für die Standortimmobilien" gewonnen. Darüber hinaus haben wir insbesondere das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen und gewürdigt. Zum Zweck der Risikobeurteilung haben wir uns ein Bild von der Planungstreue in der Vergangenheit gemacht und dies in unsere Beurteilung einbezogen.

Die in die Bewertung eingehenden erwarteten zukünftigen Zahlungsströme haben wir mit den entsprechenden Detailplanungen sowie mit der durch den Aufsichtsrat genehmigten Konzernplanung abgeglichen. Im Hinblick auf die Beurteilung der Angemessenheit der Annahmen und Prämissen, Verfahren und Bewertungsmodelle haben wir interne Spezialisten aus unserem Bereich Valuation Services einbezogen, mit deren Unterstützung wir auch das methodische Vorgehen zur Ermittlung der Nutzungswerte und die bei der Bestimmung der verwendeten Diskontierungszinssätze herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten und die Berechnungsschemata beurteilt haben. Bei unserer Einschätzung der Angemessenheit der Planungsrechnungen haben wir uns auf den Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfassende Erläuterungen des Managements zu den Werthaltigkeitstests gestützt. Da bereits geringfügige Änderungen des Diskontierungssatzes erhebliche Auswirkungen auf den beizulegenden Wert haben, haben wir die zugrunde liegenden Parameter anhand von Informationen des Managements und eigener Marktrecherchen plausibilisiert sowie die rechnerische Richtigkeit der Berechnung des beizulegenden Werts geprüft.

Zudem haben wir die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität der von der Gesellschaft beauftragten unabhängigen Sachverständigen zur Bestimmung der Nettoveräußerungswerte der Standortimmobilien beurteilt und deren Arbeitsergebnisse unter Einbeziehung unserer eigenen Bewertungsspezialisten für Immobilien gewürdigt.

2. Bewertung der Vorräte

a. Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 29. Februar 2024 Vorräte in Höhe von Mio. EUR 674,0 ausgewiesen. Dies entspricht 37,3 % der Bilanzsumme.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Anschaffungsnebenkosten sowie Anschaffungspreisminderungen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Grundlage für von den Vorräten in Abzug gebrachte Wertminderungen bilden Annahmen der gesetzlichen Vertreter über die Verwertbarkeit der Bestände. Die Ermittlung der notwendigen Wertminderungen erfolgt auf Basis einer Systematik, welche die verschiedenen Verwertungsrisiken berücksichtigt.

Da die Bewertung der Vorräte durch die festgelegte Systematik mit den ihr zugrunde liegenden Annahmen in hohem Maße ermessensbehaftet ist sowie aufgrund der hohen Bedeutung der Vorräte für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft, haben wir die Bewertung der Vorräte als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt klassifiziert.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter hierzu befinden sich in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs.

b. Im Verlauf unserer Prüfung haben wir das interne Kontrollsystem zur Bewertung der Vorräte gewürdigt und die implementierten prüfungsrelevanten Kontrollen in Bezug auf die Zugangs- und Folgebewertung auf ihre Funktionsfähigkeit getestet.

In diesem Zusammenhang haben wir insbesondere die von der Gesellschaft angewandte Systematik zur Berechnung von Wertminderungen auf das Vorratsvermögen nachvollzogen und gewürdigt. Die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern auf Basis historischer Erfahrungswerte sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Veräußerungspreise getroffenen Annahmen in Bezug auf die Verwertbarkeit der Vorräte haben wir für eine Stichprobe verifiziert und anhand von Nachweisen geprüft. Dabei haben wir auch die rechnerische Richtigkeit der entsprechenden Berechnungen geprüft. Zudem haben wir uns von der korrekten Verbuchung der ermittelten Wertminderungen überzeugt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammenfassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und, sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Juli 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 6. Juli 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2019/​20 als Abschlussprüfer der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:

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prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses,

Durchführung von vereinbarten Untersuchungshandlungen in Bezug auf Vorstandstantiemen,

Erteilung von Umsatzbescheinigungen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Steffen Schmidt.

 

Mannheim, den 15. Mai 2024

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steffen Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Patrick Wendlandt, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Albrecht Hornbach

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2023 sind viele der geopolitischen Machtbalancen, auf die wir lange gesetzt hatten, weiter aus dem Gleichgewicht geraten, ungelöste gesellschaftliche und soziale Konflikte wurden gewaltsam eskaliert, technologische und ökologische Herausforderungen werden zunehmend komplexer. Politische, wirtschaftliche und soziale Beziehungen werden hinterfragt, Wertschöpfungsketten müssen neu entwickelt und strukturiert werden. Insbesondere für die Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung fehlt ein auf wissenschaftlicher Basis fundierter gesellschaftlicher Konsens.

Für die Menschen in den europäischen Ländern, in denen die HORNBACH Gruppe operativ tätig ist, waren die Konflikte noch präsenter als in der Vergangenheit und die Konsequenzen unmittelbarer erfahrbar. Neben den Ungewissheiten und Verunsicherungen durch die politischen und militärischen Konflikte, führten zu Jahresbeginn vergleichsweise hohe Inflationsraten und steigende Zinsen zu einer ausgeprägten Kaufzurückhaltung, die das produzierende Gewerbe ebenso betrafen wie den Handel. Feuchtes und kaltes Wetter zum Jahresbeginn verstärkten diesen Trend insbesondere im Baumarkt- und Gartenhandel. Im Laufe des Jahres 2023 sank in den meisten Ländern der Inflationsdruck, eine Reduktion der Zinssätze kündigte sich an, die Kaufkraft vieler potentieller Kundinnen und Kunden stieg. Auf das ganze Jahr berechnet nahm das Bruttoinlandsprodukt in fast allen Ländern jedoch ab. Insbesondere das Bauwesen hat unter den finanziellen Unsicherheiten, aber auch den begrenzten Verfügbarkeiten von qualifizierten Arbeitskräften und einigen Materialien gelitten. Darüber hinaus haben die steigende Zahl und wachsende Komplexität von Verordnungen und Regulierungen, insbesondere im Hinblick auf die gesellschaftlich durchaus akzeptierte und befürwortete Energiewende, zu einer weiteren Verunsicherung geführt. Klare Prioritäten und ein Konsens über Finanzierungskonzepte, Technologien, Zeitrahmen unter Berücksichtigung individueller Situationen und Gegebenheiten sowie kreative Ideen sind dringend erforderlich, wie auch die Einsicht, dass nicht alles Wünschenswerte gleichzeitig möglich ist und Kompromisse erforderlich sein werden.

Die DIY- Branche hatte 2023 mit einer deutlich reduzierten Nachfrage bei gleichzeitig steigenden Personal- und Infrastrukturkosten zu kämpfen.

Die HORNBACH Gruppe hat sich in 2023/​24 im Wettbewerbsvergleich wieder hervorragend geschlagen. Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die unsere Märkte besuchten, nahm gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % zu, die allgemeine Kaufzurückhaltung führte jedoch zu einem leichten Mengenrückgang. HORNBACH hat die Marktposition verbessern können und in fast allen Ländern Marktanteile gewonnen, die Umsätze pro Flächeneinheit sind weiterhin führend. Der Anteil des Onlinehandels liegt unverändert deutlich über der Vor-Corona-Periode.

Eine stärkere Handelsmarge auf Basis geringerer Einkaufspreise und eine strenge Kostenkontrolle, die auf eine Verbesserung von Effizienz und Effektivität abzielt, aber keine Gefährdung der Attraktivität und Lieferfähigkeit für unsere Kunden riskiert, trugen dazu bei, dass sich das operative Geschäft unter den gegebenen Umständen zufriedenstellend entwickelte. In den letzten Monaten des Geschäftsjahres konnten die schwachen Ergebnisse des Jahresanfangs zu einem gewissen Teil kompensiert werden. Wichtige Technologieprojekte zur Steigerung der langfristigen Leistungsfähigkeit des Unternehmens wurden planmäßig fortgesetzt. Vor allem durch den gezielten Abbau von Vorräten konnte der Cashflow deutlich gesteigert werden.

Im Geschäftsjahr hat die HORNBACH Baumarkt AG das auf barrierefreie Badumbauten spezialisierte Unternehmen Seniovo GmbH erworben und stärkt damit den HORNBACH Handwerker-Service.

Insgesamt hat die HORNBACH Gruppe in diesem herausfordernden Jahr unter Beweis gestellt, dass Interconnected Retail ein angemessenes und nachhaltiges Ausschöpfen der Marktpotentiale ermöglicht und die Basis für einen weiteren erfolgreichen Ausbau von Marktposition und Ertragsfähigkeit bietet. Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung und vertraut darauf, dass das Führungsteam der HORNBACH Gruppe mit ihren Beschäftigten dieses Konzept zielorientiert und erfolgreich in operatives Handeln umsetzen wird.

Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat den Vorstand in mehreren Sitzungen intensiv beraten und kontrolliert. Insbesondere der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzende des Prüfungsausschusses als Finanz- und ESG-Expertin haben darüber hinaus in mehreren Gesprächen mit dem Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG die aktuelle Lage, Chancen, Risiken und Maßnahmen diskutiert. Auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats waren in einem regelmäßigen, mündlichen und schriftlichen Dialog mit den Vorständen engagiert.

Digitalisierung und der wachsende Beitrag künstlicher Intelligenz zur Neubestimmung und Gestaltung der Geschäftsprozesse auch im Handel sowie deren Auswirkungen auf die Qualifikationsanforderungen und Weiterentwicklung von Führungskräften und Beschäftigten werden weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Dialogs mit dem Vorstand sein. Führungskräfteentwicklung und Nachfolgeplanungen sind davon wesentlich beeinflusst und sind zentrale Aufgaben des Vorstands.

Die Gesellschaft wird in der Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2024/​25 in den Lagebericht Angaben zu den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) mit qualitativen und quantitativen ESG-Pflichtangaben und Angaben zur EU-Taxonomie integrieren. Der Aufsichtsrat und insbesondere der Prüfungsausschuss hat sich daher intensiv mit dem Stand der Entwicklung dieses neuen Reportingstandards im Unternehmen befasst. Frau Thomann-Bopp als Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat für den Aufsichtsrat eine Lenkungsfunktion für die Behandlung der ESG-Fragestellungen übernommen. Der Aufsichtsrat wird die Entwicklungen zu diesem Themenkomplex weiterhin eng begleiten. Ohne Zweifel wird die Berichterstattung eine besondere Herausforderung sein, da es hierfür weder einen als Standard akzeptierten, realistischen Kanon von zu berichtenden Fakten noch exemplarische Beispiele gibt. Eine Prioritätensetzung orientiert an den ökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Eine realistische Einschätzung einer möglichen Datenerhebung mit angemessenem Aufwand ist hierzu unabdingbar erforderlich.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2023/​24 fanden insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen statt.

In Sitzungen im Geschäftsjahr 2023/​24 hat sich der Aufsichtsrat durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands ausführlich mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem Geschäftsverlauf, der Unternehmensstrategie und Unternehmensplanung, der Investitions- und Finanzpolitik, der Chancen- und Risikolage und dem Risikomanagement sowie Corporate Governance und Compliance befasst und darüber mit dem Vorstand beraten. Der Vorstand berichtete darüber hinaus regelmäßig schriftlich und mündlich über die aktuelle Situation der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen des Russland-UkraineKriegs und des Nahost-Konflikts auf die Handelsaktivitäten sowie über die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr sowie zur Planung. Planabweichungen wurden erörtert und Maßnahmen diskutiert.

In der Bilanzaufsichtsratssitzung im Mai 2023 hat sich das Gremium unter Teilnahme des Abschlussprüfers intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres befasst. Ferner wurde über die Arbeit und die Ergebnisse der Prüfung des Prüfungsausschusses berichtet. Alle Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern wurden von den Wirtschaftsprüfern erschöpfend beantwortet. In der jeweiligen Sitzung wurde außerdem der Bericht des Aufsichtsrats sowie die Erklärung zur Unternehmensführung verabschiedet. Des Weiteren wurde die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Vorschläge zur Beschlussfassung verabschiedet. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Juni 2023 die Änderung der Geschäftsverteilung des Vorstands der HORNBACH Baumarkt AG beschlossen, die die Erweiterung des Vorstands um drei neue Vorstandsressorts zum Gegenstand hatte. Für die neu geschaffenen Ressorts wurden drei neue Vorstandsmitglieder bestellt. Die Bestellung des Vorstandsvorsitzenden wurde vorzeitig aufgehoben und im Anschluss seine Neubestellung beschlossen. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt "Personalia des Vorstands".

In der Sitzung unmittelbar vor der Hauptversammlung im Juli 2023 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des Konzerns und es wurden die turnusmäßigen Sitzungstermine bis einschließlich Geschäftsjahr 2025/​26 grundsätzlich vereinbart.

Im Dezember 2023 wurde die aktuelle Geschäftslage erörtert und die Wiederbestellung eines Vorstandsmitglieds beschlossen. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt "Personalia des Vorstands".

In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/​24 im Februar 2024 wurden die aktuelle Geschäftslage besprochen sowie die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2024/​25 bis 2028/​29 erörtert. Auf Basis der Empfehlung des Personalausschusses wurden außerdem Zielwerte für die variable Vorstandsvergütung für das kommende Geschäftsjahr festgelegt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. März 2024 die Änderung der Geschäftsverteilung des Vorstands der HORNBACH Baumarkt AG beschlossen, der Bereich "Neubau und Erweiterung" aus dem Ressort von Ingo Leiner wurde in das Ressort von Jan Hornbach umgehängt und der Gesamtbereich in "Marktplanung und Bau" umbenannt. Das Ressort von Ingo Leiner wird um die Bezeichnung "Instandhaltung" erweitert.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat fortwährend über wesentliche Transformationsprojekte Bericht erstatten lassen.

Ausschüsse und deren Sitzungen

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr fünfmal getagt. Die Sitzungen fanden in den Monaten Mai, Juni, September, Dezember 2023 und Februar 2024 statt.

Im Mai 2023 hat der Prüfungsausschuss unter Teilnahme des Abschlussprüfers sowie der Vorstandsmitglieder den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG und den Konzernabschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich Abhängigkeitsbericht erörtert. Schwerpunkte seiner Beratung waren in dieser Sitzung weiterhin Risiko- und Compliance-Berichte, Bericht(e) der Konzernrevision, Bericht(e) des Vorstands zur Finanzlage sowie die Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung und der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers sowie der Bericht zum aktuellen Stand des IT-Transformationsprojekts S4/​HANA.

In der Juni-Sitzung wurde die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in Anwesenheit des Abschlussprüfers ausgiebig erörtert und der HORNBACH Marktplatz vorgestellt.

In der Sitzung im September 2023 wurden in Anwesenheit des Abschlussprüfers die Prüfungsschwerpunkte für die Konzernabschlussprüfung festgelegt. Zudem wurden der Halbjahresabschluss 2023/​24 der HORNBACH Baumarkt AG zum 31. August 2023 sowie der Bericht der Konzernrevision intensiv erörtert. Des Weiteren hat sich der Prüfungsausschuss zu den Themen Transformationsprojekt S4/​HANA, aktuelle Nachhaltigkeitsthemen sowie weiteren Sonderthemen berichten lassen und diese ausführlich diskutiert.

Im Dezember 2023 wurden der Risikobericht, der Compliance-Bericht und die Finanzlage erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über den aktuellen Stand der bereits begonnenen Abschlussprüfung und zum Zwischenstand des Cyber Security Maturity Assessments. Zudem hat sich der Prüfungsausschuss zum Go-Live des HORNBACH Marktplatzes sowie zum Transformationsprojekt S4/​HANA berichten lassen und darüber hinaus auch mit den Wirtschaftsprüfern ohne den Vorstand beraten.

Im Februar 2024 wurde die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2024/​25 bis 2028/​29 ausführlich behandelt und die Revisionsplanung für das Geschäftsjahr 2024/​25 erörtert. Im Berichtsjahr wurde außerdem regelmäßig zum aktuellen Status und den Auswirkungen des Russland-Ukraine Kriegs sowie des Nahost-Konflikts und den damit verbundenen Herausforderungen berichtet. Darüber hinaus hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit der Anpassung und Festlegung der Zielwerte für die variable Vorstandsvergütung beschäftigt und sich zum aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsthemen sowie zum Jahresbericht und zur Prüfungsplanung der Revision berichten lassen.

Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat in der jeweiligen Plenumssitzung ausführlich über die Arbeit des Ausschusses berichtet. Daneben tauschten sich die Vorsitzende des Prüfungsausschusses und die Wirtschaftsprüfer auch regelmäßig außerhalb der Sitzungen zu aktuellen Themen und Entwicklungen aus.

Um der wachsenden Bedeutung der ESG-Themen im Unternehmen angemessen Rechnung zu tragen, hat der Aufsichtsrat Frau Melanie Thomann-Bopp als ESG-Verantwortliche benannt und das Thema in den Kanon des Prüfungsausschusses integriert. Frau Thomann-Bopp hat in der Rolle der Geschäftsführung bei Nolte Küchen von 2021 bis 2023 das Nachhaltigkeitsmanagement über alle Geschäftsbereiche hinweg gesteuert. Weiterhin ist sie aktuell in der Rolle als Finanzvorstand bei der apetito AG dafür verantwortlich, ein konzernweites CSRD Reporting aufzubauen, sodass sie über exzellente Expertise in Nachhaltigkeitsfragen verfügt. Für das vergangene Geschäftsjahr hat das Gremium unter der Leitung von Frau Thomann-Bopp eine "ESG-Roadmap" zu definierten Nachhaltigkeitszielen, relevanten Entwicklungen verschiedener Anspruchsgruppen und zur Weiterentwicklung der gesetzlichen und rechnungslegungsrelevanten Berichtspflichten entwickelt. Die Auswahl von Frau Thomann-Bopp als ESG-Beauftrage erfolgte auf der Grundlage des vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofils für Aufsichtsratsmitglieder.

Der Personalausschuss kam im Berichtsjahr zu drei Sitzungen jeweils im Mai und Dezember 2023 und Februar 2024 zusammen. Beratungsschwerpunkte waren - turnusmäßig - die Zielvereinbarungen und Zielerreichungen des Vorstands sowie Neu- und Wiederbestellungen im Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG. Weitere Informationen dazu finden sich im Abschnitt "Personalia des Vorstands".

Der Nominierungsausschuss kam im Berichtsjahr zu einer Sitzung im Mai 2023 zur Empfehlung der Wahlvorschläge für die Hauptversammlung zusammen.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste nicht einberufen werden.

Personalia des Vorstands

Führungskräfteentwicklung ist auch in der HORNBACH Gruppe eine wesentliche, die Zukunft sichernde Aufgabe der Aufsichtsrats- und Vorstandsgremien. Wir setzen hierbei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kontinuität und Wandel.

In der Mai-Sitzung des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden Herr Jan Hornbach für das Ressort Operative International, Marktplanung und Bau; Herr Nils Hornbach für das Ressort E-Business, Forst, Bodenhaus und Frau Christa Theurer für das Ressort Operative Deutschland mit Wirkung zum 1. Juni 2023 für die Dauer von jeweils drei Jahren - bis zum Ablauf des 31. Mai 2026 - zu Vorständen der HORNBACH Baumarkt AG bestellt. Darüber hinaus wurde die Bestellung von Herrn Erich Harsch zum Mitglied der HORNBACH Baumarkt AG und seine Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands mit Wirkung zum Ablauf des 31. Mai 2023 einvernehmlich vorzeitig aufgehoben. Im Anschluss hat der Aufsichtsrat Herrn Erich Harsch mit Wirkung zum 1. Juni 2023 für die Dauer von fünf Jahren - bis zum Ablauf des 31. Mai 2028 - zum Mitglied des Vorstands der HORNBACH Baumarkt AG bestellt und ihm das Ressort "Vorsitzender des Vorstands (Strategische Entwicklung, Operating Services, Expansion, CSR, Public Relations)" zugewiesen. Für die Dauer seiner Bestellung wurde er zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Zudem wurde Herr Erich Harsch ebenfalls mit Wirkung zum 1. Juni 2023 für die Dauer von fünf Jahren - bis zum Ablauf des 31. Mai 2028 - zum Vorstandsmitglied der HORNBACH Management AG bestellt. Im Dezember 2023 hat der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG die Bestellung von Karsten Kühn zum Mitglied des Vorstands über den 30. September 2024 hinaus beschlossen und für weitere fünf Jahre verlängert. Die erneute Bestellung umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2029.

Personalia des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden turnusmäßig neu gewählt. Seitens der Arbeitnehmervertretung wurden Nicole Bejaoui, David Koch, Andy Kunz, Petra Kusenberg und Michael Schellhammer mit Wirkung zum 6. Juli 2023 von der Delegiertenversammlung am 10. Juni 2023 neu in den Aufsichtsrat gewählt. Christian Garrecht, Brigitte Mauer und Kay Strelow wurden wiedergewählt. Ausgeschieden zum selben Datum sind Mohamed Elaouch, Markus Laß, Anke Matrose, Jörg Manns und Johannes Otto. Der Aufsichtsrat dankt allen ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihr langjähriges Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

In der Hauptversammlung am 6. Juli 2023 wurden die Vertreter der Anteilseigner erneut in ihre Ämter gewählt, hier kam es zu keinen Veränderungen. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrats wurden Albrecht Hornbach zum Vorsitzenden, Kay Strelow zu seinem Stellvertreter und Dr. John Feldmann zum weiteren Stellvertreter gewählt.

Zudem gab es im Geschäftsjahr 2023/​24 ein umfangreiches Inhouse- Schulungsangebot für alle Aufsichtsratsmitglieder. Schulungsinhalte waren u. a. die rechtliche Struktur der HORNBACH Gruppe, gesetzliche Grundlagen der Aufsichtsratsarbeit, relevante Regelwerke, Haftung sowie aktuelle Rechtsprechung.

Jahres- und Konzernabschluss

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim (Deloitte), hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 29. Februar 2024 sowie den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2023/​24 der HORNBACH Baumarkt AG geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.

Prüfungsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2023/​24 waren bezüglich des Jahresabschlusses die Bewertung der Vorräte und die Werthaltigkeit von Standortimmobilien sowie bezüglich des Konzernabschlusses die Bewertung der Vorräte sowie die Werthaltigkeit von Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratung in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 15. Mai 2024 sowie in der anschließenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am gleichen Tag. An diesen Erörterungen nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand, wie auch der Vorstand, für ergänzende Auskünfte sowie für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Über Erkenntnisse oder Hinweise, dass das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem nicht angemessen und wirksam sind, hat der Abschlussprüfer nicht berichtet. Darüber hinaus berichtete Deloitte über die vorläufige Planung für die Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2024/​25. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und aufgrund eigener Prüfung der vom Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen hat der Aufsichtsrat keine Einwände erhoben und sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch Deloitte angeschlossen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 29. Februar 2024 gebilligt; der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat ebenfalls zugestimmt.

Der Aufsichtsrat hat außerdem den Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Diese Prüfung und auch die Prüfung durch Deloitte haben keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Deloitte hat dazu den folgenden Vermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts gem. § 312 AktG.

Europa sowie die Welt stehen auch in den kommenden Jahren vor großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen. Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass die HORNBACH Baumarkt AG die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen mit der gewohnten Resilienz und Innovationskraft meistern wird und dankt dem Vorstand, den Führungskräften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/​24.

 

Bornheim (Pfalz), im Mai 2024

Der Aufsichtsrat

Albrecht Hornbach, Vorsitzender

Bericht zum Entgelttransparenzgesetz 2022

Anlage zum zusammengefassten Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2023/​24

Der Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG ist eine Anlage zum zusammengefassten Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2023/​24 und bezieht sich auf das Kalenderjahr 2022.

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Kalenderjahr 2022 der Hornbach Baumarkt AG

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2022 aktiv passiv Summe
Mitarbeitergruppe männlich weiblich männlich weiblich
Vollzeit 6.376 2.494 260 268 9.398
Teilzeit 493 2.144 32 219 2.888
Gesamt 6.869 4.637 292 487 12.285

Veränderung der Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Kalenderjahr 2019 in %

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2022 vs. 2019 aktiv passiv Summe
Mitarbeitergruppe männlich weiblich männlich weiblich
Vollzeit 13% 9% 24% 11% 12%
Teilzeit -5% 4% 10% 13% 3%
Gesamt 12% 7% 22% 12% 10%

1. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und Ihre Wirkung gem. § 21 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 EntgTranspG

Wir möchten bei HORNBACH eine diverse und inklusive Unternehmenskultur schaffen, weil sie uns langfristig erfolgreicher macht. Die diverse Zusammensetzung von Teams kann die Entwicklung neuer Ideen und Innovationen fördern, zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen und die Arbeitgeberattraktivität steigern.

Das Prinzip der Chancengleichheit ist bei der Auswahl und Förderung unserer Mitarbeiter fest in unseren Unternehmenswerten und in der Personalstrategie verankert. Als europaweit tätiger Konzern mit Mitarbeiter:innen aus rund 100 Ländern wenden uns konsequent gegen jede Art der Diskriminierung und haben uns mit der Unterzeichnung der "Charta der Vielfalt" im Jahr 2007 öffentlich dazu verpflichtet, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen. Geschlecht, Nationalität, ethnische Herkunft, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung spielen für uns keine Rolle. Ausschlaggebend sind fachliche Kompetenz, Ehrgeiz, Engagement und Teamgeist.

Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bietet HORNBACH flexible Arbeitszeiten- und Teilzeitmodelle sowie die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten. Darüber hinaus werden, wo möglich, vollständig ortsunabhängige Positionen angeboten.

2. Maßnahmen zur Herstellung der Entgeltgleichheit § 21 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EntgTranspG

Eine faire Vergütung ist Bestandteil eines vertrauensvollen Arbeitsverhältnisses. Dabei berücksichtigt HORNBACH das marktübliche Gehaltsniveau und orientiert sich an den geschlechtsneutralen Entgeltstrukturen der regionalen Entgelt- und Gehaltstarifverträge im Einzelhandel. In den HORNBACH Märkten und in der Logistik in Deutschland lehnt sich die HORNBACH Baumarkt AG freiwillig und flächendeckend dem jeweiligen Einzelhandelstarif an. Für tarifvertragliche Entgeltregelungen gilt nach § 4 Abs. 5 S. 1 EntgTranspG eine Angemessenheitsvermutung. Eine unterschiedliche tarifliche Vergütung bei gleicher Tätigkeit ist auf Basis des Tarifvertrags damit nur im Rahmen unterschiedlicher Berufserfahrung und nicht aufgrund des Geschlechts möglich.

Für die außertarifliche Gehaltsfindung gibt es objektive und geschlechtsneutrale Kriterien. In die Bewertung einer Funktion fließen Faktoren wie der Grad der Zielorientierung, die Selbständigkeit, der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und das Maß der Eigenverantwortung ein.

- ISIN DE0006084403 -

Bekanntmachung zur Gewinnverwendung

Die ordentliche Hauptversammlung unserer Gesellschaft vom 4. Juli 2024 hat u.a. beschlossen, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023/​2024 in Höhe von € 218.776.630,91 eine Dividende in Höhe von € 0,90 je Stück-Stammaktie auf 31.806.810 Stammaktien auszuschütten, insgesamt sind das € 28.626.129,00. € 190.150.501,91 werden auf neue Rechnung vorgetragen. Der Beschluss berücksichtigt, dass 190 von der Gesellschaft gehaltene eigene Aktien nicht dividendenberechtigt sind.