![]() INDUS Holding AGBergisch GladbachKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023INDUS... ist ein führender Spezialist für nachhaltige Unternehmensentwicklung im deutschsprachigen Mittelstand. Wir erwerben jährlich zwei bis drei technologieorientierte und zukunftsstarke Unternehmen für die Segmente Engineering, Infrastructure und Materials. Unsere Töchter zeichnen sich besonders durch ihre starke Stellung in speziellen Nischenmärkten in der Industrietechnik aus. Als wertorientierte Beteiligungsgesellschaft mit klarem Fokus auf definierte Zukunftsthemen unterstützen wir unsere operativ eigenständigen Beteiligungen langfristig in ihrer unternehmerischen Entwicklung. Dabei fördern wir sie aktiv in den Bereichen Innovation, Marktexzellenz, Operative Exzellenz und Nachhaltigkeit. Zielescrollen
VerweiseVerweis innerhalb des Dokuments oder zu anderen Quellen Für weitere Informationen im Web bitte dem Link folgen Der Geschäftsbericht ist auch als Online-Version verfügbar: wahlweise QR-Code scannen oder im Web unter www.reporting.indus.de Kennzahlen 2023INDUS-Gruppescrollen
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* Vorbehaltlich der Zustimmung der
Hauptversammlung am 22. Mai 2024
Kennzahlen 2023INDUS-Segmentein Mio. EURscrollen
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01 UNTERNEHMEN UND AKTIONÄREBrief des VorstandsLiebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren, wir blicken zurück auf ein Jahr 2023, das in einem herausfordernden Markt die Stärke unseres Portfolios gezeigt hat. Unsere Beteiligungen waren gut unterwegs. Neben einem Ergebnis, das über unserer letzten Vorschau liegt, ist insbesondere der hohe Free Cashflow bemerkenswert. Mit fast 200 Mio. EUR Free Cashflow haben wir uns die Spielräume geschaffen, die wir im Jahr 2024 nutzen werden, um unser Portfolio weiter auszubauen: durch Wachstumsakquisitionen auf erster Ebene und durch Ergänzungsakquisitionen für unsere Beteiligungen. 2023 konnten wir QUICK Bauprodukte zur Verstärkung im Segment Infrastructure gewinnen. Für das Jahr 2024 rechnen wir mit weiteren zukunftsstarken Zukäufen. Unsere M&A-Pipeline ist gut gefüllt. Werfen wir einen Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Detail: Insbesondere die Segmente Engineering und Materials haben sich sehr gut geschlagen. Die Unternehmen im Segment Engineering konnten ihren Umsatz im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht ausbauen und das operative Ergebnis (EBIT) deutlich steigern. Im Segment Materials ging der Umsatz leicht zurück; das EBIT legte dagegen stark zu. Das Segment Infrastructure spürte die Beruhigung in der Bauindustrie, sowohl Umsatz als auch EBIT waren im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Gerade im Wohnungsbau flachte die Nachfrage nach dem Boom der letzten Jahre deutlich ab. Vor dem Hintergrund dieser schwierigen Rahmenbedingungen können wir mit der Perfomance der Unternehmen sehr zufrieden sein. Die INDUS-Gruppe konnte ihren Umsatz im insgesamt widrigen konjunkturellen Umfeld auf Vorjahresniveau halten. Die Wertminderungen lagen deutlich unter Vorjahr. Das EBIT stieg an auf fast 150 Mio. EUR. Damit lag die EBIT-Marge bei 8,3 % und leicht über unserem Ziel von 7 bis 8 %. Zu Jahresbeginn 2023 haben wir unser Strategie-Update PARKOUR perform angekündigt - und in den darauffolgenden Monaten die Umsetzung des zukunftsweisenden Programms erfolgreich vorangetrieben. So haben wir die Aufgabe des früheren Segments Fahrzeugtechnik wie geplant abgeschlossen: Bereits im Sommer 2023 haben wir die letzten beiden Unternehmen verkauft, die unter den aufgegebenen Geschäftsbereichen geführt wurden. Seit der Entkonsolidierung dieser Unternehmen im dritten Quartal 2023 kommen entsprechend keine Belastungen mehr aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen. Damit fokussiert sich INDUS nun ausschließlich auf die hochspezialisierte Industrietechnik. Mit PARKOUR perform haben wir den Free Cashflow als zusätzliche Steuerungskennzahl eingeführt. Dieser lag Ende 2023 mit 199 Mio. EUR deutlich über dem Mindestwert von 100 Mio. EUR. Denn als Ergebnis unseres aktiven Working-Capital-Managements konnten unsere Beteiligungen am Jahresende das Working Capital im Vergleich zum Vorjahr deutlich senken. Der daraus resultierende hohe Free Cashflow reduzierte auch die Nettoverschuldung. So liegt die Kennzahl EBITDA/Nettoverschuldung mit 2,0 deutlich unter der von uns vorgegebenen Obergrenze von 2,5 und sichert uns den Investment Grade auf der Finanzierungsseite. "Nachhaltig handeln" ist zentraler Teil unserer Unternehmensstrategie. Entsprechend erfreulich ist deshalb die Entwicklung der Nachhaltigkeitsleistung unserer Unternehmensgruppe: Im Jahr 2023 gelang es uns, die Emissionsintensität, d. h. die CO 2 -Emissionen aus Scope 1 und Scope 2 bezogen auf die Bruttowertschöpfung, um 36 % zu senken. An der positiven Entwicklung der Gruppe im Jahr 2023 möchten wir Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wieder angemessen teilhaben lassen. Wir schlagen deshalb der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 1,20 EUR pro Aktie vor. Das sind 40 Cent mehr als im Vorjahr und entspricht einer Dividendenrendite von 5,4 % bezogen auf den Jahresschlusskurs 2023. Unter Berücksichtigung des Mitte März 2024 erfolgreich abgeschlossenen Aktienrückkaufprogramms werden den Aktionären im Jahr 2024 dann über 56 Mio. EUR zufließen. Sie werden sich jetzt fragen, warum wir die Mittel nicht besser in den Kauf von Unternehmen stecken. Die Antwort: Weil wir beides können. Gerne hätten wir Ihnen zum Jahresende auch eine größere Akquisition verkündet. Wir haben uns am Ende aber gegen die Durchführung entschieden, weil nicht all unsere Kriterien erfüllbar waren. Auch im Jahr 2024 sind die Herausforderungen wieder groß, vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld erwarten wir kaum Impulse. Trotz zurückgehender Inflation dürften die Kosten weiter steigen. Dennoch rechnen wir mit einer stabilen Entwicklung der INDUS-Gruppe. Das bestätigt auch die Entwicklung unserer Beteiligungen zu Jahresbeginn 2024. Denn unsere Unternehmen arbeiten konsequent und unterstützt durch die Holding an ihrer Effizienz. Mit unseren strategischen Initiativen zur Steigerung der "Operativen Exzellenz" und der "Marktexzellenz" sind wir dafür gut aufgestellt. Und über unser neues Segmentmanagement können wir diese Maßnahmen noch besser steuern. Besonderes Augenmerk richten wir auf eine weitere Internationalisierung unserer Geschäfte. Unsere Beteiligungen arbeiten daran, weitere ausländische Standorte aufzubauen - mit besonderem Fokus auf Nordamerika. Auch den Erwerb von Enkeltöchtern im Ausland haben wir im Blick. Klar ist auch: Gerade im schnelllebigen Markt bleiben der technische Fortschritt und die Innovationskraft unserer mittelständischen Beteiligungen von zentraler Bedeutung. Insbesondere die rasante Entwicklung der KI-Methoden bietet hier vielfältige Chancen. Diese adressieren wir mit unserer strategischen Initiative "Innovation treiben". Wie Sie sehen, agieren wir im besten Sinne mittelständisch. Denn es bringt uns nicht voran, wenn wir mit den aktuellen Rahmenbedingungen hadern, wenn wir uns damit aufhalten, die Situation zu beklagen. Es gilt für uns und all unsere Beteiligungen, schnell gute Lösungen zu finden. Dass uns das gelingt, zeigt Ihnen unser Geschäftsbericht. Wir haben unsere Strukturen angepasst und die Verluste eliminiert. Wir bauen das Geschäft in Zukunftsbranchen aus, wir verbessern unsere Profitabilität, wir wirtschaften nachhaltig. Und wir haben mit einem starken Free Cashflow die Voraussetzungen geschaffen, weitere attraktive Hidden Champions zu akquirieren, in das bestehende Portfolio zu investieren und Ihnen parallel dazu eine höhere Dividende zu zahlen. Mit Ihrem Investment in die INDUS-Aktie beteiligen Sie sich am erfolgreichen deutschen Mittelstand. Dieses Geschäftsmodell bleibt zukunftsstark. Für uns gilt: Mit dem Mittelstand gestalten wir Zukunft. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen und verbleiben mit den besten Wünschen.
Bergisch Gladbach im März 2024 Dr. Johannes Schmidt Rudolf Weichert Gudrun Degenhart Dr. Jörn Großmann Axel Meyer OrganeDer INDUS-VorstandDR.-ING. JOHANNES SCHMIDTVORSTANDSVORSITZENDERDr. Johannes Schmidt (geb. 1961, deutsche Staatsangehörigkeit) ist seit Januar 2006 als Vorstand für die INDUS Holding AG tätig. Im Juli 2018 übernahm er den Vorstandsvorsitz. Zuvor war Dr. Schmidt Alleingeschäftsführer bei der ebm-papst Landshut GmbH, einem Hersteller von Lüftungsmotoren und Ventilatoren. Hier trieb er unter anderem die Entwicklung neuer Produktplattformen und die Internationalisierung der Produktionsstandorte voran. Seine Karriere startete Dr. Schmidt bei der Richard Bergner GmbH, einem Hersteller von Elektroarmaturen aus Schwabach. Zunächst übernahm er hier Entwicklungsaufgaben und stieg dann im Laufe seiner zwölfjährigen Tätigkeit zum Geschäftsführer auf. Der studierte Mathematiker Schmidt wurde an der TH Darmstadt zum Dr.-Ing. im Fachbereich Mechanik promoviert. RUDOLF WEICHERTSTELLVERTRETENDER VORSTANDSVORSITZENDERRudolf Weichert (geb. 1963, deutsche Staatsangehörigkeit) ist seit Juni 2012 Vorstand der INDUS Holding AG. Vor seinem Wechsel in den INDUS-Vorstand war er neun Jahre als Partner für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG tätig. Hiervon verbrachte er knapp drei Jahre in Detroit/USA und betreute dort im Wesentlichen Unternehmen der Automobilindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus und des Werkstoffhandels. Insgesamt arbeitete der studierte Kaufmann rund 20 Jahre für KPMG, vornehmlich am Standort Düsseldorf, und betreute dort vor allem international agierende Unternehmen und Konzerne aus dem industriellen Sektor. GUDRUN DEGENHARTMITGLIED DES VORSTANDS SEIT OKTOBER 2023 (verantwortlich für das Segment Materials)Gudrun Degenhart (geb. 1970, deutsche Staatsangehörigkeit) ist seit Oktober 2023 Vorständin der INDUS Holding AG. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Führung und Entwicklung von Beteiligungsunternehmen in den Regionen Europa, USA und Asien-Pazifik. Die studierte Betriebswirtin begann ihre Karriere mit dem Aufbau der zentral- und osteuropäischen Aktivitäten beim marktführenden Hersteller und Bauspezialisten Lindner Group. Nach einer weiteren Station im Vorstand eines mittelständischen Bautechnologieunternehmens trat sie in den thyssenkrupp-Konzern ein. Dort war sie unter anderem als CEO einer internationalen Business Unit für Spezialaufzüge und als CEO Materials Western Europe und Asia-Pacific tätig. Zuletzt wirkte sie als CEO für die deutschen Beteiligungen der internationalen Dienstleistungsgruppe ISS A/S. DR. JÖRN GROßMANNMITGLIED DES VORSTANDS (verantwortlich für das Segment Infrastructure)Dr. Jörn Großmann (geb. 1968, deutsche Staatsangehörigkeit) ist seit Januar 2019 Vorstand der INDUS Holding AG. Bis zu seinem Wechsel in den INDUS-Vorstand war er für den niederländischen Konzern Aalberts Industries N.V. tätig, zuletzt als Alleingeschäftsführer der Impreglon GmbH in Lüneburg. Zuvor hatte er verschiedene Positionen bei der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe inne, zunächst als Geschäftsführer der Mannstaedt GmbH in Troisdorf, später als Geschäftsführer der GMH Edelstahl Service Center Burg GmbH und der GMH Engineering GmbH. Bevor Dr. Großmann die Geschäftsführung der Buderus Feinguss GmbH in Moers übernahm, war er als Entwicklungsingenieur und als Technischer Leiter für die Doncasters Precision Castings GmbH in Bochum tätig. Er studierte Werkstoffwissenschaften und promovierte zum Dr. rer. nat. AXEL MEYERMITGLIED DES VORSTANDS (verantwortlich für das Segment Engineering)Axel Meyer (geb. 1968, deutsche Staatsangehörigkeit) ist seit Oktober 2017 Vorstand der INDUS Holding AG. Bis zu seinem Wechsel in den INDUS-Vorstand war er in verschiedenen Führungspositionen bei der Schuler AG tätig, zuletzt als Geschäftsführer der Schuler Pressen GmbH und Leiter der Division Service der Schuler Gruppe, Göppingen. Zuvor arbeitete Axel Meyer als Vorstand der internationalen Management-Beratung IMAGIN Prof. Bochmann AG, Eppstein im Taunus. Seine berufliche Laufbahn startete er im Geschäftsbereich Massivumformung der Schuler Gruppe - zunächst im weltweiten Vertrieb und später als Geschäftsbereichsleiter. Axel Meyer studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Deutschland und den USA und erwarb berufsbegleitend den Master of Mergers & Acquisitions (LL.M.) an der Frankfurt School of Finance & Management. Weitere Mitgliedschaften der Vorstände in Aufsichtsgremien S. 133 und unter www.indus.de/ueber-indus/vorstand Der INDUS-AufsichtsratDie Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner erfolgt längstens für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit beschließt, wobei das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, nicht mitgerechnet wird. Die Hauptversammlung kann für die Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner bei ihrer Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen. Eine Wiederwahl ist zulässig; bei ihrer Wahl bzw. Wiederwahl dürfen die Kandidaten nicht älter als 70 Jahre sein. Die Amtszeiten der amtierenden Aufsichtsratsmitglieder enden mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2028. Einzig die Amtszeit von Herrn Carl Martin Welcker endet bereits mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2026. scrollen
Ausschüsse des AufsichtsratsNominierungsausschussJürgen Abromeit (Vorsitzender), Barbara Schick, Carl Martin Welcker PersonalausschussJürgen Abromeit (Vorsitzender), Dr. Dorothee Becker, Dorothee Diehm, Wolfgang Lemb PrüfungsausschussBarbara Schick (Vorsitzende und Financial Expert), Gerold Klausmann (Financial Expert), Prof. Dr. rer. pol. Isabell M. Welpe (Financial Expert) Strategie- und ESG-AusschussJürgen Abromeit (Vorsitzender), Cornelia Holzberger, Jan Klingelnberg, Wolfgang Lemb Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestGJürgen Abromeit (Vorsitzender), Pia Fischinger, Wolfgang Lemb, Barbara Schick Details zu weiteren Mitgliedschaften in Aufsichtsratsgremien S. 132 f. und unter www.indus.de/ueber-indus/aufsichtsrat Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, mit diesem Bericht möchte ich Sie über die wesentlichen Eckpunkte der Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023 informieren. Zusammenarbeit von Vorstand und AufsichtsratIm Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben vollumfänglich wahrgenommen, die ihm nach Gesetz und Satzung obliegen. Er hat den Vorstand kontinuierlich beraten, diesen bei der Leitung des Unternehmens überwacht und sich dabei stets von deren Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten jederzeit nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle für die Gesellschaft und die INDUS-Gruppe relevanten Fragen der Strategie, der Planung und der Geschäftsentwicklung sowie der Risikolage, des Risikomanagements, der Compliance und der internen Revision unterrichtet. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen unternehmerischen Entwicklung der INDUS-Gruppe von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von der ursprünglichen und kommunizierten Planung sowie sonstige Informationen zu außergewöhnlichen Ereignissen von Bedeutung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich in den Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats und der Ausschüsse mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands sowie der Ausschüsse kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Auf diese Weise erhielten sie zu jeder Zeit Einblick in die jeweils aktuelle Geschäfts- und Vermögensentwicklung. Neben der Unternehmens-, Finanz- und Investitionsplanung galt die Aufmerksamkeit des Aufsichtsrats der Risikolage und dem Risikomanagement. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war, erteilte der Aufsichtsrat seine Zustimmung zu genehmigungspflichtigen Geschäftsvorgängen. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand darüber hinaus auch zwischen den Gremiensitzungen in einem intensiven Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand und hat sich regelmäßig, zeitnah und intensiv über wesentliche Entwicklungen der Gesellschaft informiert. Themenspezifisch stand die Vorsitzende des Prüfungsausschusses im bilateralen Austausch mit dem Finanzvorstand und dem Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Aufsichtsrat als Kontrollgremium war stets in grundlegende Entscheidungen eingebunden. Zusammensetzung des Aufsichtsrats und der AusschüsseMit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2023 sind Herr Dr. Jürgen Allerkamp, Herr Helmut Späth und Herr Uwe Trinogga aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Im Rahmen der Wahlen zum Aufsichtsrat standen sie nicht mehr zur Wahl. Von der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2023 wurden Herr Jan Klingelnberg und Frau Prof. Dr. Isabell M. Welpe neu in den Aufsichtsrat gewählt. Wiedergewählt von der Hauptversammlung wurden Herr Jürgen Abromeit, Frau Dr. Dorothee Becker, Frau Barbara Schick und Herr Carl Martin Welcker. Im Rahmen der am 21. und 22. März 2023 durchgeführten unmittelbaren Wahl der Arbeitnehmervertreter wurde Herr Stefan Müller neu in den Aufsichtsrat gewählt. Wiedergewählt wurden Frau Pia Fischinger, Frau Cornelia Holzberger, Herr Gerold Klausmann, Herr Wolfgang Lemb und Frau Dorothee Diehm. In der unmittelbar an die ordentliche Hauptversammlung 2023 anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurden Herr Jürgen Abromeit erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herr Wolfgang Lemb zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. In dieser Sitzung wurden auch die Ausschüsse neu besetzt und die jeweiligen Ausschussvorsitzenden gewählt. Änderungen zur bisherigen Ausschusszusammensetzung ergaben sich hierdurch nur beim Prüfungsausschuss, in dem Frau Prof. Dr. Isabell M. Welpe (Financial Expert) den aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn Dr. Jürgen Allerkamp (Financial Expert) ersetzt, und beim Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz, in den Frau Barbara Schick als viertes Mitglied gewählt wurde. Als Mitglieder des mit Aufsichtsratsbeschluss vom 16. Mai 2023 neu etablierten Strategie- und ESG-Ausschusses wurden Herr Jürgen Abromeit als Vorsitzender, Frau Cornelia Holzberger, Herr Jan Klingelnberg und Herr Wolfgang Lemb gewählt. Details zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse finden Sie im Geschäftsbericht im Abschnitt "Organe" sowie auf der INDUS-Website. Siehe S. 8 und S. 132 und unter www.indus.de/ueber-indus/aufsichtsrat/ Sitzungshäufigkeit und SitzungsteilnahmeIm Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat neben der konstituierenden Sitzung, die unmittelbar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung 2023 als Präsenzsitzung abgehalten wurde, sechs ordentliche Sitzungen abgehalten. Zwei Sitzungen des Aufsichtsrats wurden als Videokonferenz durchgeführt. Die anderen vier Sitzungen des Jahres wurden jeweils in Form einer Präsenzsitzung mit der Möglichkeit der Zuschaltung einzelner Aufsichtsratsmitglieder per Videokonferenz abgehalten. Zudem fand am 19. Juni 2023 eine Beschlussfassung außerhalb einer Präsenzsitzung statt. Überdies erfolgten am 16. März 2023 die Beschlussfassungen der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat zur Unabhängigkeit und zu den Wahlvorschlägen der Anteilseignervertreter für die Aufsichtsratswahlen im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2023 in einer Präsenzsitzung. Der Aufsichtsrat hat auch regelmäßig ohne den Vorstand getagt. Der Vorstand nimmt grundsätzlich nicht an Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungsausschusses in Anwesenheit des Abschlussprüfers teil, es sei denn, der Aufsichtsrat oder der Prüfungsausschuss hält dies für zwingend erforderlich. Die Aufsichtsratssitzungen fanden bis auf die konstituierende Sitzung am 17. Mai 2023 alle im Beisein des Vorstands statt, wobei der Aufsichtsrat auch regelmäßig Tagesordnungspunkte ohne Anwesenheit des Vorstands diskutiert hat. Bis auf die entschuldigten Nicht-Teilnahmen von zwei Mitgliedern an jeweils einer Aufsichtsratssitzung und einer Personalausschusssitzung sowie eines Mitglieds an der konstituierenden Sitzung und einer Aufsichtsratssitzung haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats sowie der Ausschüsse immer an allen ordentlichen Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse teilgenommen. Bei einer Sitzung nicht anwesende Aufsichtsratsmitglieder haben in Abstimmung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden im Rahmen einer Vorabbesprechung, verbunden mit schriftlichen Stimmbotschaften, an den Beschlussfassungen teilgenommen, sodass alle Beschlüsse stets von allen Mitgliedern des Aufsichtsrats bzw. der Ausschüsse gefasst wurden. Bei der Sitzung der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat waren alle Anteilseignervertreter anwesend. SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR 2023scrollen
SITZUNGEN DER AUSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR 2023scrollen
Onboarding neuer AufsichtsratsmitgliederIm Rahmen eines zweiteiligen Onboarding-Workshops in Form von Videokonferenzen am 10. und 11. Juli 2023 führte der Aufsichtsratsvorsitzende die im Jahr 2023 neu in den Aufsichtsrat gewählten Mitglieder Frau Prof. Dr. Isabell M. Welpe sowie die Herren Jan Klingelnberg und Stefan Müller in die Aufsichtsratsarbeit bei INDUS ein. Im ersten Teil standen die allgemeinen Rahmenbedingungen und die Organisation der Aufsichtsratsarbeit im Fokus. Im zweiten Teil, an dem auch Mitglieder des Vorstands teilnahmen, wurden insbesondere die Themen INDUS-Strategie, die geplante wirtschaftliche Entwicklung sowie aktuelle Themen erläutert. Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung am 6. Dezember 2023 erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende zudem den neuen Aufsichtsratsmitgliedern im Rahmen einer Videokonferenz den bisher im Aufsichtsrat diskutierten Stand zur Weiterentwicklung des Aufsichtsratsvergütungssystems. InteressenkonflikteAnhaltspunkte für Interessenkonflikte von Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung informiert werden soll, gab es nicht. Corporate GovernanceIn seiner Sitzung am 16. März 2023 hat der Aufsichtsrat eine insbesondere um Ziele der Zusammensetzung ergänzte und aktualisierte Geschäftsordnung des Aufsichtsrats verabschiedet. Am 16. Mai 2023 wurde die um den neu etablierten Strategie- und ESG-Ausschuss erweiterte Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat beschlossen. Die letzte Fassung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat steht auf der INDUS-Website zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der mit dem Strategie-Update PARKOUR perform eingeführten Segmentverantwortlichkeiten im Vorstand sowie der Erweiterung des Vorstands auf fünf Mitglieder hat der Aufsichtsrat am 28. September 2023 mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 eine aktualisierte Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen. Ebenfalls in der Sitzung am 28. September 2023 wurde die aktualisierte Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat, die auf der INDUS-Website veröffentlicht ist, verabschiedet. Gemeinsam mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat am 6. Dezember 2023 eine aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 Aktiengesetz abgegeben. Die Erklärung enthält keine Abweichungen vom Kodex und steht auf der INDUS-Website zur Verfügung. Themenschwerpunkte der SitzungenIn der ersten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 16. März 2023 standen die Vorlage und Erläuterung des Jahresabschlusses 2022 der INDUS Holding AG und des Konzerns sowie die Beschlussfassungen hierzu im Fokus. Der Finanzvorstand Herr Rudolf Weichert erläuterte dem Aufsichtsrat insbesondere die bedeutenden Aspekte der Rechnungslegung für den Konzernabschluss. Nach intensivem Austausch mit dem Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses, die ausführlich durch die Prüfungsausschussvorsitzende Frau Barbara Schick dargelegt wurde, billigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2022. Nach eingehender Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwände gegen den gemeinsamen Lagebericht mit dem erläuternden Bericht des Vorstands erhoben. Der Empfehlung des Personalausschusses folgend wurde der vom Abschlussprüfer formell und materiell geprüfte Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022 gebilligt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Dividendenvorschlag und den Beschlussvorschlägen des Vorstands für die ordentliche Hauptversammlung 2023 angeschlossen. Weitere Tagesordnungspunkte der Aufsichtsratssitzung waren der Risikomanagement- und der Compliance-Jahresbericht 2022, die aktuelle wirtschaftliche Situation, die Weiterentwicklung der Aufsichtsratsvergütung sowie die Verlängerung der Bestellung des Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Johannes Schmidt zum Arbeitsdirektor der Gesellschaft. In der zweiten ordentlichen Sitzung am 16. Mai 2023 hat sich der Aufsichtsrat mit der aktuellen Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2023 und dem Forecast I für das Gesamtjahr 2023 befasst. Der Vorstand gab dem Aufsichtsrat einen aktuellen Bericht zu den laufenden Verkaufsprozessen der SCHÄFER- und der SELZER-Gruppe. Überdies hat der Aufsichtsrat die Etablierung eines Strategie- und ESG-Ausschusses mit entsprechender Ergänzung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats beschlossen und sich mit dem Auswahlverfahren für die Suche nach der COO für das Segment Materials befasst. Am 17. Mai 2023 kam der neu gewählte Aufsichtsrat zur konstituierenden Sitzung zusammen, in der Herr Jürgen Abromeit erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herr Wolfgang Lemb erneut zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wurden. Im Rahmen einer Beschlussfassung außerhalb einer Sitzung hat der Aufsichtsrat am 19. Juni 2023 die Bestellung von Frau Gudrun Degenhart zur COO für das Segment Materials sowie den Abschluss des Vorstandsanstellungsvertrags mit einer Laufzeit von drei Jahren beschlossen. Gegenstand der Beratungen der dritten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 3. Juli 2023 war der Verkauf der SCHÄFER-Gruppe an ein Beteiligungsvehikel der Callista Portfolio Holding GmbH mit Sitz in München. Nach ausführlicher Erläuterung der Transaktion und erfolgter Diskussion hat der Aufsichtsrat dem Verkauf zugestimmt. In der vierten ordentlichen Sitzung am 27. Juli 2023 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Verkauf der SELZER-Gruppe an ein Beteiligungsvehikel der Mutares SE & Co. KG mit Sitz in München. Nach ausführlicher Erläuterung der Transaktion und erfolgter Diskussion hat der Aufsichtsrat die Zustimmung zum Verkauf des letzten Automobilzulieferers im INDUS-Beteiligungsportfolio beschlossen. Am 28. September 2023 kam der Aufsichtsrat zu seiner fünften ordentlichen Sitzung zusammen. Darin befasste sich das Gremium ausführlich mit dem Bericht des Vorstands über den Geschäftsverlauf der Monate Januar bis August 2023. Zudem stellte der Vorstand den Forecast II zum Jahresende 2023 vor und erläuterte die Finanzierungsstrategie sowie die Aktienkursentwicklung. Des Weiteren verabschiedete der Aufsichtsrat die aktualisierte Qualifikationsmatrix für die Mitglieder des Aufsichtsrats, die auf der INDUS-Website veröffentlicht wurde. Wesentliche Gegenstände der Beratungen der sechsten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 6. Dezember 2023 waren der Bericht des Vorstands über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung per 31. Oktober 2023 sowie den aktuellen Ausblick für das restliche Geschäftsjahr 2023. Anschließend erläuterte der Vorstand die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2024. In der darauffolgenden Diskussion erörterten Aufsichtsrat und Vorstand Details des Planungsprozesses und dessen Ergebnisse. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Jahresplanung wie vorgestellt. Zudem erläuterte der Vorstand eine im Jahr 2024 geplante Akquisition auf Enkelebene, die der Aufsichtsrat nach erfolgter Diskussion genehmigte. Ein Teil der Beratungen betrafen auch die Aktienkursentwicklung, das Aktionariat sowie die Beschlussfassung zur Abgabe der Entsprechenserklärung 2023. Ein weiterer Fokus lag auf den Beratungen und dem Beschluss der vom Personalausschuss vorgeschlagenen Ziele der kurzfristigen variablen Vergütung im Rahmen des Vorstandsvergütungssystems für das Geschäftsjahr 2024. Nach erfolgter Diskussion hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Januar 2024 ein weiterentwickeltes Aufsichtsratsvergütungssystem, das der ordentlichen Hauptversammlung 2024 zur Billigung vorgelegt werden soll, beschlossen. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat mit der langfristigen Nachfolgeplanung des Vorstands und beschloss die Verlängerung der Bestellungen mit Herrn Dr. Jörn Großmann und Herrn Axel Meyer um weitere drei Jahre. Überdies bestellte der Aufsichtsrat Herrn Rudolf Weichert mit Wirkung zum 1. Januar 2024 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Arbeit der AusschüsseDie Ausschüsse des Aufsichtsrats haben primär die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für die Sitzungen des gesamten Gremiums vorzubereiten. Dabei können Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen werden, sofern dies gesetzlich zulässig ist. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig und ausführlich über die Ausschussarbeit. Im abgelaufenen Jahr haben der Personalausschuss, der Prüfungsausschuss, der Nominierungsausschuss sowie der neu etablierte Strategie- und ESG-Ausschuss mehrmals getagt. Für die Einberufung des Vermittlungsausschusses nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz bestand im abgelaufenen Jahr kein Bedarf. Die personelle Zusammensetzung der Ausschüsse ist unter der Rubrik "Organe" im Geschäftsbericht sowie auf der INDUS-Website dargestellt. Siehe S. 8 und unter www.indus.de/ueber-indus/aufsichtsrat Der Personalausschuss bereitete im Geschäftsjahr 2023 in neun Sitzungen am 12. Januar, am 16. und 29. März, am 26. April, am 8. Mai, am 12. Juni, am 23. August, am 28. September und am 6. Dezember 2023 Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Soweit erforderlich, wurden Beschlüsse gefasst oder dem Aufsichtsrat Empfehlungen zur Beschlussfassung gegeben. Ein Fokus lag auf der Suche und Auswahl eines neuen Vorstandsmitglieds, das als segmentverantwortliches Vorstandsmitglied für das Segment Materials fungieren soll. Mit der auf Empfehlung des Personalausschusses durch den Aufsichtsrat erfolgten Bestellung von Frau Gudrun Degenhart, die zum 1. Oktober 2023 ihre Tätigkeit für INDUS als COO Materials aufgenommen hat, konnte der Such- und Auswahlprozess erfolgreich abgeschlossen werden. Darüber hinaus befasste sich der Personalausschuss mit der langfristigen Nachfolgeplanung des Vorstands und empfahl dem Aufsichtsrat die Verlängerung der Bestellungen von Herrn Dr. Jörn Großmann und von Herrn Axel Meyer um weitere drei Jahre. Zudem hat der Personalausschuss im Rahmen der Umsetzung einer Stellvertreterregelung für den Vorstand die Ernennung von Herrn Rudolf Weichert zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung zum 1. Januar 2024 empfohlen. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit betraf die Vorstandsvergütung. Neben den Empfehlungen an den Aufsichtsrat zur Fassung der notwendigen Beschlüsse über die Feststellung der Zielerreichung der im Jahr 2021 für das Jahr 2022 festgelegten Ziele im Rahmen der kurzfristigen variablen Vergütung hat der Personalausschuss dem Aufsichtsrat neue Ziele für das Jahr 2024 zum Beschluss vorgeschlagen. Zudem hat der Personalausschuss dem Aufsichtsrat die Billigung des Vergütungsberichts für das Jahr 2022 empfohlen. Einzelheiten zur Gremienvergütung können diesem Vergütungsbericht entnommen werden. Überdies befasste sich der Ausschuss mit ersten Überlegungen zu einer möglichen Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems. Der Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2023 zu sechs Sitzungen am 10. März, am 5. Mai, am 7. August, am 19. Oktober, am 9. November sowie am 6. Dezember 2023 zusammen. Vertreter des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, nahmen an den Ausschusssitzungen am 10. März, am 9. November und am 6. Dezember 2023 teil. Der Prüfungsausschuss überwachte die Qualifikation und Unabhängigkeit der Abschlussprüfer sowie die Qualität der Abschlussprüfung. An den von der ordentlichen Hauptversammlung 2023 gewählten Abschlussprüfer hat der Ausschuss den Prüfungsauftrag erteilt, die Honorarvereinbarung abgeschlossen sowie die Prüfungsschwerpunkte festgelegt. Schwerpunkte der Beratungen waren der Jahres- und Konzernabschluss 2022 nebst entsprechenden Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat, die Vorprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2023 sowie die Zwischenberichterstattung. Vor Veröffentlichung der Quartalsberichte und des Halbjahresberichts hat der Vorstand in einer jeweiligen Sitzung hierzu dem Prüfungsausschuss die wesentlichen Geschäftsvorfälle erläutert und diese mit dem Ausschuss erörtert. In einer separaten Sitzung hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit dem Risikomanagement und möglichen Ansätzen zur Weiterentwicklung befasst. Weitere Themen waren die Überprüfung des Risikomanagement- und des Compliance-Jahresberichts 2022, der Jahresbericht der internen Revision 2023 sowie die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Zudem wurde über die weitere Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive beraten. Der Nominierungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2023 drei Sitzungen am 30. Januar, am 6. Februar sowie am 13. März 2023 abgehalten. Wesentlicher Schwerpunkt der Beratungen war die Fortsetzung der bereits im Vorjahr begonnenen Vorbereitungen der im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung 2023 stattfindenden Aufsichtsratswahlen. Auf Basis einer Analyse der zu diesem Zeitpunkt und auch zukünftig im Aufsichtsrat vorhandenen Kompetenzen hat der Aufsichtsrat auf Empfehlung des Nominierungsausschusses im Jahr 2022 die Suche von zwei neuen Mitgliedern mit definierten Suchprofilen beschlossen. Der Such- und Auswahlprozess wurde im Jahr 2023 fortgesetzt und mit der Empfehlung des Wahlvorschlags für die Wahl der sechs Anteilseignervertreter an die Anteilseignervertreter abgeschlossen. Die Anteilseignervertreter haben diesem zugestimmt und entsprechend der ordentlichen Hauptversammlung 2023 empfohlen. Der Strategie- und ESG-Ausschuss kam im Geschäftsjahr 2023 zu zwei Sitzungen am 28. September sowie am 6. Dezember 2023 zusammen. Wesentlicher Schwerpunkt der Beratungen waren die Information und Erläuterungen durch den Vorstand zu den laufenden ESG-Themen von der INDUS-Nachhaltigkeitsstrategie über das regulatorische Umfeld bis hin zu organisatorischen Maßnahmen bei INDUS und der konkreten Umsetzung der Maßnahmen. Der Ausschuss hat das weitere Wachstum durch Akquisitionen ("ESG-Akquisitionsstrategie"), die weitere Umsetzung der ESG-Themen mit Fokus auf den Bereich Umwelt, faire Arbeit (insbesondere faire Bezahlung) sowie die externe Kommunikation und den Marktauftritt insbesondere in Bezug auf die vorgenannten Punkte als seine Schwerpunktthemen für 2023 und 2024 festgelegt. Zudem hat er sich intensiv mit der Akquisitionsstrategie befasst. Billigung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses per 31. Dezember 2023Die durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Mai 2023 zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer bestellte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, hat gemäß Auftrag des Aufsichtsrats den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht und den Vergütungsbericht der INDUS Holding AG für das Geschäftsjahr 2023 geprüft. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Darüber hinaus hat er festgestellt, dass das Risikomanagementsystem den gesetzlichen Vorschriften entspricht und bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Eine prüferische Durchsicht von Zwischenfinanzberichten wurde planmäßig nicht durchgeführt. Jahresabschluss, Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers ebenso wie der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht und der Vergütungsbericht wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vorgelegt. Sie wurden in der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 14. März 2024 detailliert erörtert. An dieser Sitzung nahm auch der Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung. Zudem stand er für zusätzliche Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat erörterte sämtliche Vorlagen und Prüfungsberichte eingehend mit dem Abschlussprüfer und teilweise auch ohne die Anwesenheit des Vorstands. Nach der abschließenden Prüfung der vorgelegten Unterlagen und der Empfehlung des Prüfungsausschusses erhob der Aufsichtsrat gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht keine Einwände und schloss sich den Ergebnissen des Abschlussprüfers an. Der Aufsichtsrat hat deshalb den Jahresabschluss 2023 und den Konzernabschluss 2023 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss 2023 gemäß § 172 Satz 1 Aktiengesetz festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands schloss sich der Aufsichtsrat nach vorheriger Prüfung an. Der Aufsichtsrat hat auch den gesonderten nichtfinanziellen Bericht der INDUS-Gruppe geprüft. Er stützte sich dabei auf die prüferische Durchsicht des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main. Einwände seitens des Aufsichtsrats gegen den gesonderten nichtfinanziellen Bericht der INDUS-Gruppe wurden nicht erhoben. Auf Basis der erfolgten formellen und materiellen Prüfung des Vergütungsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den Vergütungsbericht ohne Erhebung von Einwänden gebilligt. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeitenden der Beteiligungsunternehmen und der Holding-Zentrale sowie dem Vorstand der INDUS Holding AG für ihr außerordentliches Engagement im vergangenen Geschäftsjahr.
Bergisch Gladbach, den 14. März 2024 Für den Aufsichtsrat Jürgen Abromeit, Vorsitzender INDUS-Aktie2023: positive Aktienmarktentwicklung trotz angespannter geopolitischer LageIm Jahr 2023 blieben die Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten volatil und unsicher. Neben dem anhaltenden Krieg zwischen der Ukraine und Russland rückte der Konflikt im Gazastreifen in den Fokus. Von besonderer Bedeutung für die Dynamik an den Aktienmärkten waren die regelmäßigen Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (FED). Trotz dieser Einflüsse entwickelten sich die Aktienmärkte robust und zeigten im ersten Halbjahr deutliche Kursgewinne, gefolgt von einer Seitwärtsphase, einem Zwischenhoch im Juni, einem Kursrutsch im August und September sowie der sogenannten "Jahresendrally". Die Jahres- Performance des DAX betrug schließlich 20,3 %, und er schloss bei 16.751,64 Punkten, wobei er erstmals in seiner Geschichte im Dezember die Marke von 17.000 Punkten überschritt. Untergeordnete Indizes, wie der MDAX, SDAX und TecDAX, legten unterschiedlich stark zu. Nach einem starken ersten Halbjahr führten weder der Stillstand der europäischen Konjunktur noch der Krieg im Nahen Osten zu einer negativen Trendwende bis Ende des Jahres. INDUS-Aktie: leichtes Plus gegenüber VorjahrDer Start bei 22,20 EUR führte zu einem Quartalshoch von 25,50 EUR im Januar. Im ersten Quartal verzeichnete man ein Tief von 21,65 EUR am 15. März und hohe Umsätze von 62.420 Aktien zum Quartalsende. Das zweite Quartal brachte das Jahreshoch von 27,40 EUR am 20. April, während das Quartalstief am 6. April bei 24,50 EUR lag. Im dritten Quartal setzte ein sukzessiver Kursrückgang ein, und am 25. September fiel die Aktie unter die 20 EUR-Marke und schloss knapp darunter bei 19,98 EUR. Der Abwärtstrend setzte sich zu Beginn des vierten Quartals fort, erreichte am 30. Oktober ein Jahrestief von 18,24 EUR, gefolgt von einer Gegenbewegung. Am 14. November überschritt die Aktie mit 20,85 EUR wieder die wichtige 20 EUR-Marke und entwickelte sich freundlich Richtung Jahresende in einer Bandbreite von 20 EUR bis 22,50 EUR. Die Umsatzentwicklung war insbesondere im vierten Quartal auffällig, mit durchschnittlichen Tagesumsätzen KENNZAHLEN ZUR AKTIE(in EUR)scrollen
1) Vorbehaltlich der Zustimmung der
Hauptversammlung voraussichtlich am 22. Mai 2024
STAMMDATEN ZUR INDUS-AKTIEscrollen
von 39.000 Stück deutlich höher als zuvor. Im November gab es überdurchschnittliche Tagesumsätze, darunter am 30. November mit mehr als 792.000 Aktien auf Xetra bedingt durch Index-Neuzusammensetzungen, die ausländische institutionelle Anleger zum Handeln in der Aktie zwangen. Der Jahresschlusskurs wurde bei 22,35 EUR festgestellt. Mit Blick auf das Gesamtjahr schloss der Kurs mit einem Plus von 1,8 % gegenüber dem Vorjahr, während der MDAX (+8 %) und der SDAX (+17 %) deutlich stärker zulegten. Liquidität der Aktie:Handelsvolumen leicht gestiegenIm Berichtsjahr war die Liquidität der INDUS-Aktie um rund 19 % höher als im Vorjahr. Durchschnittlich wurden im Geschäftsjahr nach den Statistiken der Deutschen Börse 19.460 Aktien pro Tag auf XETRA gehandelt; 2022 waren es durchschnittlich 16.410 Aktien pro Tag. AKTIONÄRSSTRUKTUR DER INDUS HOLDING AG ZUM 18.3.2024(in %)![]() Quelle: UnternehmensangabenStabile Aktionärsstruktur mit vielen institutionellen InvestorenGrößter Aktionär der INDUS Holding AG ist unverändert die Versicherungskammer Bayern in München. Sie hält im Rahmen ihrer langfristig ausgerichteten Kapitalanlagestrategie gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 14. März 2024 14,7 % des Grundkapitals. Hinzu kommt ein Kreis aus mehreren Privataktionären, die ihre gegenseitige Vertretung in einer Gruppe beschlossen haben. Für den Kreis der sogenannten Legitimationsaktionäre spricht Hans Joachim Selzer, Driedorf. Der Kreis hält nach eigenen Angaben 5,7 % der INDUSAnteile. Die norwegische Versicherung Protector Forsikring hält 5,4 % der INDUS-Anteile laut Stimmrechtsmitteilung vom 18. März 2024. Die WIRTGEN Invest Holding, Neustadt (Wied), hält nach Kenntnis des Vorstands weiterhin einen Anteil von 3,7 %. Die Epina GmbH & Co. KG, Gütersloh, zählt seit November 2017 zu den größeren Aktionären der INDUS Holding AG mit nach eigenen Angaben 2,7 %. Herr Dr. Schmidt (Vorstandsvorsitzender) hält 6.200 Aktien, Herr Dr. Großmann (Mitglied des Vorstands) hält 2.435 Aktien und Herr Weichert (stellvertretender Vorstandsvorsitzender) hält 1.000 Aktien. Herr Abromeit (Aufsichtsratsvorsitzender) hält 10.000 Aktien, Frau Fischinger (Mitglied des Aufsichtsrats) hält 1.000 Aktien, Frau Holzberger (Mitglied des Aufsichtsrats) hält 200 Aktien und Herr Klausmann (Mitglied des Aufsichtsrats) hält 100 Aktien. KURSENTWICKLUNG DER INDUS-AKTIE 2023 EXKL. DIVIDENDE(in %)![]() Aktienrückkaufangebot 21. Februar 2024Am 21. Februar 2024 hat die INDUS Holding AG ein öffentliches Aktienrückkaufsangebot für bis zu 1.100.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien an ihre Aktionäre zu einem Preis von 23,00 EUR je Aktie unterbreitet. Das Volumen des Rückkaufangebots betrug demnach bis 25.300.000,00 EUR. Das Rückkaufangebot galt vom 22. Februar 2024 bis zum 1. März 2024. Aufgrund des Angebots konnten die 1.100.000 Aktien mit einem Wert von 25.300.000,00 EUR von der INDUS Holding AG erworben werden. Die zurückgekauften Aktien sind nicht stimm- und dividendenberechtigt. Dividendenvorschlag von 1,20 EUR je AktieINDUS verfolgt eine nachhaltige Dividendenpolitik. Das Unternehmen beteiligt seine Aktionäre mit einer regelmäßigen Dividendenausschüttung am Geschäftserfolg. Diese orientiert sich grundsätzlich am Jahreserfolg der Holding. Die Ausschüttungspolitik sieht vor, gut 50 % der Gewinne zur Stärkung der Gesellschaft zu thesaurieren und bis zu 50 % der Gewinne auszuschütten. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Bilanzgewinn der INDUS Holding AG 80,8 Mio. EUR. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 1,20 EUR (Vorjahr: 0,80 EUR) vor. Das entspricht einer Ausschüttungsumme von 31,0 Mio. EUR und einer Ausschüttungsquote von 38,3 %. Überblick zu der aktuellenResearch CoverageDie Research Coverage (Analyse-Abdeckung) und die veröffentlichten Analyseberichte sind für Anleger ein wichtiges Instrument zur Beurteilung eines Wertpapiers in Bezug auf die zu erwartende Ertragskraft eines Unternehmens und der daraus resultierenden Kurs-Chancen. Sieben Banken und Investmenthäuser beobachten aktuell die INDUS-Aktie und veröffentlichen regelmäßige Research-Berichte. scrollen
DIVIDENDE JE AKTIE * MIT DIVIDENDENRENDITE 2018 BIS 2023(in EUR/in %)![]()
* Dividendenzahlung für das jeweilige
Geschäftsjahr
** Vorbehaltlich der Zustimmung der
Hauptversammlung am 22. Mai 2024
Investor-Relations-Arbeit: Erfolg reicher Kapitalmarkttag und Hauptversammlung erstmals wieder in PräsenzINDUS nahm im Jahr 2023 an sechs Roadshows, sechs Konferenzen und Anlegerforen teil. Insgesamt konnten der Vorstand und das Investor Relations-Team mit rund 50 Investoren und zahlreichen Privataktionären persönlich in Kontakt treten. Neu in diesem Jahr waren die Teilnahme am International Investment Forum (GBC), am Hamburger Investorentag (Montega AG) und an der Herbstkonferenz (Equity Forum). Neben dem DSW-Forum im September nahm INDUS in diesem Jahr auch erstmals am virtuellen SdK Aktienforum teil. Zum Capital Markets Day, den INDUS im Jahr 2023 erstmals ausrichtete, kamen am 24. März 2023 rund 30 Analysten und institutionelle Investoren nach Köln. Zwölf weitere schalteten sich online hinzu. Der Vorstand gab Einblicke in die DNA der INDUS und präsentierte das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022. Auf der Agenda stand ebenso das Update zur Strategie PARKOUR perform. Außerdem stellten die segmentverantwortlichen Vorstände die neue Segmentstruktur vor und informierten über die bis 2025 geplanten Meilensteine und Unternehmensziele. Die ordentliche Hauptversammlung fand am 17. Mai 2023 erstmals wieder im Präsenz-Format in der koelnmesse statt. Trotz der - mit rund 240 anwesenden Personen - im Vergleich zur letzten Präsenz-HV niedrigeren Teilnehmerzahl bestätigt die Veranstaltung: Der direkte Austausch mit den Aktionären, Aktionärsvertretern und dem INDUS-Netzwerk bringt klaren Mehrwert. 2024 und 2025 plant INDUS weiter mit einer Präsenz-HV. Im Berichtsjahr intensivierte sich der Dialog mit Privatanlegern weiter, der außerhalb der Hauptversammlung über die Teilnahme an diversen Anlegerforen und den persönlichen Kontakt intensiv gepflegt wird. Interessierte Anleger können sich darüber hinaus aktiv auch durch den INDUSNewsletter über aktuelle Ereignisse informieren lassen. Über die aktive Kapitalmarktarbeit unterstreicht INDUS ihr Interesse an einer transparenten und kontinuierlichen Kommunikation. Der Finanzkalender im Umschlag des Geschäftsberichts liefert eine Übersicht der wichtigsten Termine im laufenden Geschäftsjahr. Er wird regelmäßig aktualisiert und ist zudem auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. Die geplanten Termine 2024 sowie weitere IR-Informationen finden Sie auf www.indus.de/investor-relations/ finanztermine IHR KONTAKT ZUM BEREICH INVESTOR RELATIONSDafne Sanac Head of Investor Relations Telefon: +49 (0)2204/40 00-32 E-Mail: investor.relations@indus.de 02ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHTGrundlagen des KonzernsINDUS kauft und entwickelt mittelständische Unternehmen mit klaren Schwerpunkten in der Industrietechnik und zählt sich zu den führenden Spezialisten für nachhaltige Unternehmensbeteiligung und -entwicklung im deutschsprachigen Mittelstand. INDUS erwirbt überwiegend inhabergeführte Unternehmen und begleitet sie mit langfristiger Ausrichtung in ihrer unternehmerischen Entwicklung. INDUS stellt sicher, dass die Beteiligungen ihre mittelständische Identität bewahren. In den kommenden Jahren ist durch organisches Wachstum der bestehenden Beteiligungen und gezielte Zukäufe in Bereichen rund um die für INDUS relevanten Zukunftsthemen ein Portfoliowachstum vorgesehen. Das UnternehmenAufstellung und GeschäftsmodellWERTE- UND WACHSTUMSORIENTIERTE MITTELSTANDSHOLDINGDie INDUS Holding AG (im Folgenden: INDUS) wurde 1989 gegründet und zählt heute zu den führenden Spezialisten für die Übernahme und langfristige Entwicklung mittelständischer, technologieorientierter Industrieunternehmen im deutschsprachigen Raum. Der Schwerpunkt der Akquisitionen liegt auf inhabergeführten Unternehmen mit eigener industrieller Wertschöpfung. INDUS erwirbt Beteiligungen ausschließlich mehrheitlich, wahrt die mittelständische Identität ihrer Beteiligungen und unterstützt sie bei ihrer langfristigen unternehmerischen Entwicklung. Im Umfeld der Beteiligungsgesellschaften positioniert sich INDUS als langfristig orientierter Investor ohne Exit-Strategie, aber mit dem klaren Anspruch der strategischen Weiterentwicklung der Portfoliounternehmen. Zum Bilanzstichtag umfasste das Portfolio 43 Beteiligungen (Vorjahr: 45). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betreffen organisatorische Optimierungen innerhalb der Gruppe. Im Segment Materials wurde SITEK auf BETEK verschmolzen und im Segment Engineering wurde KÖSTER in die PEISELER-Gruppe eingegliedert. Am 31. Dezember 2023 gehörten insgesamt 178 vollkonsolidierte Unternehmen (Vorjahr: 194) zur INDUS-Gruppe. Die INDUS-Gruppe besteht aus der Führungsgesellschaft INDUS Holding AG mit Sitz in Bergisch Gladbach und den einzelnen Beteiligungsunternehmen. Alle direkten INDUS-Beteiligungen haben ihren Sitz in Deutschland (40) bzw. der Schweiz (3). Die INDUS-Gruppe ist weltweit in 29 Ländern (Vorjahr: 30 Länder) auf fünf Kontinenten durch Enkelgesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen vertreten. INDUS ist seit 1995 börsennotiert. Die Aktie wird an den Börsenplätzen Frankfurt und Düsseldorf im regulierten Markt gehandelt. In Berlin, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart wird das Wertpapier im Freiverkehr gehandelt. Die INDUS-Aktie wird im Börsenindex SDAX geführt. In der Berichterstattung folgt INDUS den Transparenzanforderungen des Prime Standard. Die Holding mit Sitz in Bergisch Gladbach wird von einem Vorstand aus fünf (Vorjahr: vier) Personen geführt. Der Vorstand besteht aus Dr. Johannes Schmidt (Vorsitzender), Gudrun Degenhart, Dr. Jörn Großmann, Axel Meyer und Rudolf Weichert (Stellvertretender Vorsitzender). Gudrun Degenhart verstärkt seit dem 1. Oktober 2023 das Vorstandsteam von INDUS und ist als COO für das Segment Materials verantwortlich. Die Zahl der Beschäftigten exklusive Vorstand betrug durchschnittlich 39 im Geschäftsjahr (Vorjahr: 36). DAS INDUS-GESCHÄFTSMODELL: KAUFEN, HALTEN & ENTWICKELNDie akquirierten Unternehmen und die Zielunternehmen für einen möglichen Erwerb kommen aus dem deutschsprachigen Mittelstand, verfügen über eine technologieorientierte Industrietechnik sowie eigene industrielle Wertschöpfung und sind überdurchschnittlich profitabel. Sie sollen einen Jahresumsatz zwischen 20 und 100 Mio. EUR sowie eine nachhaltige Umsatzrendite (EBIT-Marge) von 10 % und mehr erzielen. Die Zielunternehmen bewegen sich in attraktiven Nischenmärkten mit klaren Technologieschwerpunkten in den für INDUS relevanten Zukunftsthemen. Ihre Geschäftsmodelle sind tragfähig und bieten Potenziale für eine strategische Weiterentwicklung. INDUS erwirbt überwiegend inhabergeführte Gesellschaften ausschließlich mehrheitlich und hat vor allem Nachfolgeregelungen in Unternehmerfamilien im Blick. Mit dem Eigentumsübergang werden die Kontinuität und die mittelständische Identität der Unternehmen gesichert. So bleiben im Idealfall die bisherigen Inhaber dem Unternehmen noch für eine gewisse Zeit als Mitgesellschafter und als geschäftsführende Gesellschafter erhalten. Die für INDUS relevanten Unternehmen sollen frei von wirtschaftlichen Altlasten und unter Nachhaltigkeitsaspekten vorbildlich aufgestellt sein. Den direkten Erwerb von Restrukturierungsfällen und Start-ups schließt INDUS aus. INDUS akquiriert keine Unternehmen in den Bereichen der Rüstungs-, Genussmittel- oder Glücksspielindustrie. Ferner plant INDUS keine Akquisitionen im Zusammenhang mit der Gewinnung fossiler Brennstoffe. INDUS kauft kontinuierlich neue Unternehmen zu. Diese Portfolioerweiterungen zielen auf die Verbesserung der Entwicklungsperspektiven der gesamten Gruppe ab. Neben der organischen Entwicklung der bestehenden Portfoliounternehmen wird über die Unternehmenszukäufe sichergestellt, dass das Portfolio im Zeitablauf jeweils die relevanten Zukunftsthemen abbildet. Die Unternehmen der Gruppe sind in unterschiedlichen Geschäfts- und Technologiefeldern, Absatzmärkten und Branchenzyklen aktiv; die Gruppe ist breit diversifiziert. Mit ihrer jeweiligen Kernkompetenz besetzen die Unternehmen in der Regel für ihre Industrien interessante Marktnischen. INDUS stellt Nachhaltigkeit in den Fokus. Nachhaltiges Handeln erzeugt Wettbewerbsvorteile, erhöht den Unternehmenswert und intensiviert die Unternehmenskultur. INDUS stärkt daher aktiv die Nachhaltigkeitsleistung in den Beteiligungen mit einer eigenen strategischen Initiative "Nachhaltig Handeln". Nachhaltiges Handeln bedeutet für INDUS die langfristig gleichrangige Behandlung von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen. Nur so können dauerhaft Werte geschaffen, den Mitarbeitenden gute Arbeit ermöglicht und gleichzeitig ein sorgsamer Umgang mit der Umwelt gewährleistet werden. Als Mehrheitsgesellschafter und Finanzholding unterstützt INDUS ihre Beteiligungen als "Berater" und als "Förderbank". Die segmentverantwortlichen Vorstandsmitglieder beraten die Geschäftsführungen in den Beteiligungen kontinuierlich über einen strategischen Dialog. In den Beteiligungen vermitteln die Fachexpert:innen der Holding Methodenwissen, schulen Mitarbeitende und begleiten strategische Projekte. Unterstützungsschwerpunkte liegen in der Stärkung der Innovationskraft, der Steigerung der Marktexzellenz und der Operativen Exzellenz sowie der Verankerung nachhaltigen Handelns in den Beteiligungsunternehmen. Die Mitarbeitenden der Holding fördern den Wissenstransfer - durch Vernetzungen innerhalb der Gruppe sowie mit externen Partnern. INDUS stellt den Beteiligungen Kapital zur Verfügung für Sachinvestitionen, Entwicklungsvorhaben, Unternehmenszukäufe auf Enkelebene und Internationalisierung. Darüber hinaus wird über die INDUS-Innovationsförderbank Kapital für Innovationsprojekte bereitgestellt. Mit der seit 2022 geschaffenen Nachhaltigkeitsförderbank unterstützt INDUS finanziell Projekte in den Beteiligungen, die auf den Schutz von Ressourcen und die Reduzierung von Emissionen abzielen. Zusammengefasst lässt sich das Geschäftsmodell von INDUS mit den Begriffen "Kaufen, halten & entwickeln" beschreiben. Dies impliziert ein langfristiges Halteversprechen an die Unternehmen bei gleichzeitiger Weiterentwicklung der Beteiligungen. Die Beteiligungsunternehmen entwickeln sich so an der Seite der finanzstarken INDUS in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld langfristig und unter Wahrung ihrer gewachsenen mittelständischen Identität. Die Aktionärinnen und Aktionäre von INDUS beteiligen sich werthaltig an einem gemanagten Beteiligungsportfolio des Mittelstands und profitieren von einer regelmäßigen Dividendenausschüttung. EXTERNE EINFLUSSFAKTORENAls Industrieunternehmen bewegen sich die Beteiligungen der INDUS-Gruppe unter dem Einfluss der allgemeinen Konjunktur - in Deutschland, in Europa und auf den Weltmärkten. Dabei unterliegen die Einzelgesellschaften individuellen Branchenzyklen. Der wesentlichste externe Einflussfaktor 2023 war die gedämpfte Konjunktur in Deutschland mit einer geringen Nachfrage im Inland und im Ausland, steigenden Preisen und erhöhten Finanzierungskosten. Insbesondere die Bauindustrie ist aufgrund der gestiegenen Kosten bei den Baumaterialien, der erhöhten Zinsen und der daraus resultierenden rückläufigen Nachfrage nach Bauleistungen stark beeinträchtigt. Die internationale Nachfrage wird weiter durch den Ukraine-Krieg, die rückläufige Nachfrage aus China sowie die Effekte der restriktiven Geldpolitik gedämpft. Unmittelbare Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die INDUS-Gesellschaften gab es im Jahr 2023 nur in unwesentlichem Umfang. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnten sich die INDUS-Beteiligungen mit ihrer mittelständischen Agilität gut behaupten. Insgesamt hat sich abermals die breite Diversifikation des INDUS-Portfolios als wichtiger Pfeiler für Stabilität bestätigt. Für die Gruppe ergibt sich über die diversifizierte Aufstellung eine konjunkturelle Risikostreuung, die das Portfolio ausbalanciert. Im Vergleich zu nicht diversifiziert aufgestellten Beteiligungsgesellschaften ist dies über längere Zeiträume, aber auch bei neuen exogenen Schocks in einzelnen Branchen ein Wettbewerbsvorteil. Wichtig für den Erfolg der Beteiligungen ist auch das stringente Kostenmanagement in den Unternehmen. Im Zuge der Globalisierung stehen die mittelständischen Unternehmen zunehmend in einem unmittelbaren Preiswettbewerb zu ausländischen Wettbewerbsunternehmen, die teilweise unter wirtschaftlich günstigeren Bedingungen produzieren können. Besonders relevante Kosteneinflussgrößen sind Material, Energie und Personal. In einem solchen Umfeld ist die klare Differenzierung durch Technologie- und Innovationsführerschaft sowie Marktexzellenz und Operative Exzellenz, zu deren Erreichung INDUS wichtige Unterstützungsleistungen für die Beteiligungen bereitstellt, besonders wichtig. Der Arbeitsmarkt ist seit einigen Jahren mit dem wachsenden Fachkräftemangel in Deutschland konfrontiert. Vor diesem Hintergrund nimmt die Bedeutung der Personalgewinnung bei zugleich stark steigenden Lohnkosten erheblich zu. INDUS stellt sich auf den globalen Wettbewerb und steigenden Kostendruck ein, indem sie die Beteiligungen dabei unterstützt, sich auch international optimiert aufzustellen. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen den technologischen Wandel erfolgreich gestalten. Die digitale Transformation induziert in den Produktionsunternehmen gegenwärtig einen zusätzlichen intensiven Entwicklungsprozess. Digitalisierung erfordert Flexibilität in den Geschäften und in Verbindung damit einen spürbar erhöhten Investitionsbedarf. Aufgrund der hohen Bedeutung dieses externen Faktors stützt INDUS Investitionen in Innovationen über die INDUS-Innovationsförderbank. Wichtig für den Unternehmenserfolg von INDUS ist daneben die Entwicklung auf den Kapitalmärkten: Die Situation an den Börsen und die allgemeine Zinsentwicklung bestimmen darüber, zu welchen Konditionen INDUS Eigen- und Fremdkapital beschaffen kann. Aufgrund ihrer Größe, eines breiten Kapitalmarktzugangs und der sehr soliden Bonität ist die Gesellschaft auf Schwankungen auf den Kapitalmärkten gut vorbereitet. Portfolio43 UNTERNEHMEN IN DREI SEGMENTENDas Portfolio der Gruppe umfasste zum Bilanzstichtag 43 Beteiligungen in den fortgeführten Geschäftsbereichen. Diese waren drei Segmenten zugeordnet: Engineering, Infrastructure und Materials. Die aktuelle Segmentierung gilt seit dem 1. Januar 2023 und ist ein wesentlicher Bestandteil des Strategie-Updates PARKOUR perform. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich immer auf die fortgeführten Geschäftsbereiche, sofern nicht explizit anders genannt. SEGMENTE BASISDATEN(in Mio. EUR)scrollen
PORTFOLIOSTRUKTUR NACH JAHREN DER GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT 27 der 43 Beteiligungen (63 % der Beteiligungen) gehören der INDUS-Gruppe länger als 15 Jahre an. Drei Beteiligungen gehören seit zehn bis 15 Jahren zur Gruppe. Sieben Beteiligungen sind zwischen fünf und zehn Jahren im INDUS-Portfolio und sechs der 43 Beteiligungen wurden in den vergangenen fünf Jahren erworben. PORTFOLIOSTRUKTUR NACH UMSATZDie jährliche Umsatzgröße der Beteiligungen liegt in einer Bandbreite von unter 10 Mio. EUR bis über 100 Mio. EUR. Rund 30 % der Beteiligungen erzielen einen Jahresumsatz von mindestens 50 Mio. EUR und weitere 30 % einen Umsatz zwischen 25 und 50 Mio. EUR. Der Anteil der Beteiligungen bis 15 Mio. EUR Jahresumsatz hat sich weiter verringert und beträgt rund 16 % für 2023. PORTFOLIOSTRUKTUR NACH JAHREN(in % / Anzahl der Beteiligungen)![]() PORTFOLIOSTRUKTUR NACH UMSATZ(in %)![]() ABSATZMÄRKTE AUF FÜNF KONTINENTENRegional gesehen konzentrieren sich alle Portfoliounternehmen auf Absatzgebiete mit politisch und wirtschaftlich stabilem Hintergrund. Größter Absatz- und damit Umsatzmarkt der Beteiligungen ist Deutschland mit 50 %. In der EU ohne Deutschland setzen die Unternehmen weitere 20 % um und im übrigen Ausland werden 30 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2023 ist diese Verteilung nahezu unverändert zum Vorjahr. PORTFOLIOSTRUKTUR NACH REGIONEN(in %)![]() PORTFOLIOVERÄNDERUNGEN 2023ERWERB EINER ERGÄNZUNGSBETEILIGUNGMit Vertrag vom 12. Januar 2023 hat die BETOMAX systems GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der INDUS Holding AG, 100 % der Geschäftsanteile an der QUICK Bauprodukte GmbH (QUICK) in Schwerte erworben. QUICK ist ein Spezialist für Schalungs- und Bewehrungszubehör und produziert sowie vertreibt Standard- und Sonderbauteile rund um den Brückenbau, Hoch- und Tiefbau sowie Tunnelbau. Das Produktportfolio von QUICK ergänzt das bisherige Produktprogramm von BETOMAX und bietet neue Marktchancen für den Bereich Brückenbau. QUICK wird dem Segment Infrastructure zugeordnet. Der wirtschaftliche Übergang (Closing) wurde am 31. März 2023 realisiert. VERKAUF VON SCHÄFERAm 5. Juli 2023 wurde ein Vertrag zur Veräußerung von 100 % der Anteile an der Schäfer GmbH & Co. KG, der D.M.S. Design Modell-Studien GmbH sowie der KSG Asia Limited und deren Anteile an der KSG Automotive (Shanghai) Co., Ltd. unterzeichnet. Erwerber ist eine Gesellschaft der Callista Portfolio Holding GmbH. Die veräußerten SCHÄFER-Gesellschaften wurden seit dem Konzernabschluss 2022 als "aufgegebener Geschäftsbereich" klassifiziert und ausgewiesen. Die Veräußerung ist am 31. Juli 2023 wirtschaftlich wirksam geworden. Die Entkonsolidierung erfolgte ebenfalls zum 31. Juli 2023. VERKAUF VON SELZERAm 28. Juli 2023 wurde ein Vertrag über den Verkauf von 100 % der Kommanditanteile an der SELZER Fertigungstechnik GmbH & Co. KG und ihren Beteiligungen unterzeichnet. Das Bundeskartellamt erteilte die Freigabe am 28. August 2023. Das Closing zum Verkauf erfolgte zum 1. September 2023. Erwerber ist eine Beteiligungsgesellschaft der MUTARES SE & Co. KGaA. Die veräußerten SELZER-Gesellschaften wurden seit dem Konzernabschluss 2022 als "aufgegebener Geschäftsbereich" klassifiziert und ausgewiesen. Die Entkonsolidierung von SELZER erfolgte zum 31. August 2023. RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE ANPASSUNGEN IN DEN SEGMENTENDie SITEK-Spikes KG wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2023 auf die BETEK KG verschmolzen. Innerhalb der SIMON-Gruppe werden damit Synergien insbesondere im Bereich der Produktion gehoben und die Organisation optimiert. Im dritten Quartal 2023 wurde die Köster & Co. GmbH (KöCo) als rechtlich eigenständige Einheit wirtschaftlich der PEISELER-Gruppe zugeordnet. Das führt zu einer Vereinfachung der Organisation und verschlankt die Führungsspanne des Segmentmanagements. Diese beiden Maßnahmen haben dazu geführt, dass die INDUS-Gruppe zwei Beteiligungen (SITEK und KÖSTER) weniger auf der obersten Ebene führt als im Jahr 2022. Die Anzahl der Beteiligungen zum 31. Dezember 2023 beträgt 43 (Vorjahr: 45). Ziele, Strategie und DividendenpolitikÜbergeordnete ZielePROFITABLES WACHSTUMDie INDUS-Gruppe soll organisch aus dem operativen Erfolg ihrer Beteiligungsunternehmen heraus und anorganisch durch Akquisitionen wachsen. Ein erheblicher Teil der erwirtschafteten Erträge verbleibt in den Beteiligungen und steht diesen für weiteres Wachstum zur Verfügung. Über den kontinuierlichen Zukauf von Hidden Champions im Bereich der technologieorientierten Industrietechnik soll das anorganische Wachstum gesichert werden. WERTENTWICKLUNGMit der dezidierten Weiterentwicklung der einzelnen Beteiligungen soll sich deren Profitabilität und Wert nachhaltig erhöhen. In Summe soll dies zu einer Wertentwicklung der gesamten Gruppe führen. Ziel ist es, mittelfristig eine EBIT-Marge von "10 % + X" zu erreichen. INDUS berät die operativ eigenständigen Portfoliounternehmen aktiv bei strategischen Entscheidungen, vermittelt Methodenwissen und fördert Netzwerke nach innen und außen. Die Beteiligungsunternehmen erhalten gezielt Kapital und Know-how, das sie für ihre Weiterentwicklung nutzen. AUSGEWOGENE PORTFOLIOSTRUKTURAnorganisch soll die INDUS-Gruppe durch Akquisitionen von Unternehmen wachsen, deren Entwicklung durch für die Gruppe relevante Zukunftsthemen getrieben werden. Für das Portfolio interessant sind Unternehmen, die in zukunftsorientierten industriellen Nischenmärkten aktiv und innerhalb dieser Märkte führend sind. Über den Fokus auf Unternehmen im Bereich der Zukunftshemen soll sichergestellt werden, dass das Beteiligungsportfolio auch in Zukunft eine ausgewogene - und damit stabile - Struktur aufweist. "PARKOUR perform": Schärfung der Strategie seit 1. Januar 2023Um die übergeordneten Ziele trotz der vielfältigen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen in den kommenden Jahren zu erreichen, hatte der Vorstand der INDUS Holding AG am 15. Dezember 2022 die Schärfung der Strategie unter dem Titel PARKOUR perform kommuniziert. Diese befindet sich seit Jahresanfang 2023 in der Umsetzung. Für den Zeitraum bis 2025 wurden fünf konkrete Mittelfristziele abgeleitet. Diese sind nachstehend dargestellt: MITTELFRISTZIELE BIS 2025![]() Die Steuerung der Beteiligungen erfolgt mit der Umsetzung von PARKOUR perform fokussiert auf Segmentebene. Jedes der drei Segmente Engineering, Infrastructure und Materials wird durch ein segmentverantwortliches Vorstandsmitglied (Segmentmanagement) geführt. Dieses begleitet als Spezialist die Beteiligungen des Segments, entwickelt ihre strategische Ausrichtung weiter und sichert Wachstum, Ertrags- und Wertentwicklung. Es repräsentiert das von ihm geführte Segment auch nach außen. SEGMENTSTEUERUNG![]() Zur Umsetzung der Mittelfristziele hat der Vorstand vier strategische Initiativen implementiert, die zentral aus der Holding mit entsprechenden Ressourcen getrieben werden: - Portfoliostruktur stärken scrollen
Diese werden nachfolgend erläutert. PORTFOLIOSTRUKTUR STÄRKENBei Wachstumsakquisitionen zur Ergänzung des Portfolios fokussiert sich INDUS auf Unternehmen aus der Industrietechnik mit klaren Technologieschwerpunkten. Zur Sicherung des passenden Zukunftsmix sollen Zukäufe mit klarer Ausrichtung auf die von INDUS definierten Zukunftsthemen forciert werden. Diese Zukunftsthemen sind: Energieeffizienz, Energietechnik, Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Infrastruktur, Automatisierung, Sensorik und Messtechnik, Medizinisches Verbrauchsmaterial und Hilfsmittel sowie Agrartechnik. Sie leiten sich aus den Megatrends Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Mobilität und Urbanisierung sowie Demografie und Gesundheit ab. FOKUS AUF ZUKUNFTSTHEMEN![]() Neben Wachstumsakquisitionen auf erster Ebene stehen auch Ergänzungsakquisitionen durch einzelne Beteiligungsunternehmen zu deren Stärkung im Fokus. Bei Ergänzungsakquisitionen sind die wirtschaftlichen Potenziale, die sich aus der Kombination des erworbenen Unternehmens und der bereits im INDUS-Portfolio bestehenden Beteiligung ergeben, zentral für die Akquisitionsentscheidung. Dabei kann eine Ergänzungsakquisition komplementäre Produkte anbieten bzw. in anderen Regionen tätig sein oder es entsteht ein Wachstums-Cluster aus der Kombination mehrerer Portfoliounternehmen mit den Kompetenzen der Ergänzungsakquisition. Bei allen Akquisitionen - Wachstumsakquisitionen oder Ergänzungsakquisitionen - sind innovationsorientierte und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmodelle wichtig. Mögliche Exit-Strategien spielen bei Kaufentscheidungen von INDUS keine Rolle, da das Prinzip "Halten" zentraler Bestandteil der DNA von INDUS ist. Um die stabile Performance zu sichern und die angestrebten Einzel- und Gruppenwachstumsziele zu erreichen, ist im Ausnahmefall auch eine Trennung von einem Unternehmen möglich - etwa, wenn sich die ursprünglichen Rahmen- und Marktbedingungen für ein Portfoliounternehmen gravierend ändern und eine wirtschaftliche Fortführung in einer anderen Konstellation für das Unternehmen und dessen Beschäftigte sinnvoller erscheint. INDUS bleibt weiter die Heimat für technologieorientierte Unternehmen aus dem industriellen Mittelstand. Familienunternehmen finden hier für Nachfolgelösungen eine maßgeschneiderte Lösung. "Kaufen, halten & entwickeln" ist dabei der Kern der INDUS-Wertschöpfung. Mit dem Mittelstand gestalten wir Zukunft. INNOVATION TREIBENEinmal erarbeitete Wettbewerbspositionen müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden. Dafür müssen die Unternehmen der INDUS-Gruppe aktiv Zukunftsentwicklungen aufgreifen, Chancen erkennen und Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen. Die Förderung der Innovationskraft der INDUS-Unternehmen mit der strategischen Initiative "Innovation treiben" ist somit wesentlicher Bestandteil des Strategieprogramms PARKOUR perform. INDUS fördert ausgewählte Innovationsvorhaben in der Gruppe über finanzielle Zuschüsse. Die Fördermittel umfassen 50 bis 80 % des jeweiligen Projektvolumens. Dafür hat die Holding ein jährliches Budget von bis zu 3 % des Konzern-EBIT vorgesehen. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit der Beteiligungsgesellschaften zu sichern und neue Produktionsfelder sowie Märkte zu erschließen. INDUS hat das absolute Volumen der verfügbaren Fördermittel im Geschäftsjahr 2023 beibehalten. Bei der Erhöhung der Innovationskraft steht INDUS den Beteiligungen strategisch als Sparringspartner und konzeptionell mit Methodenwissen zur Seite. Neben der Erarbeitung unternehmensspezifischer Innovationsstrategien kommen der Erschließung individueller Innovationssuchfelder und der Erarbeitung unternehmensspezifischer Innovations-Roadmaps besondere Bedeutung zu. INDUS schafft dabei auch Netzwerke mit anderen Gruppenunternehmen sowie externen Institutionen und Einrichtungen, um Impulse von außen einzuholen, in Innovationsprojekten zusammenzuarbeiten oder Innovationssuchfelder gemeinsam im Netzwerk zu erschließen. Dies geschieht z. B. durch die Arbeitskreise "Wasserstoff" oder "Nachhaltiges Bauen", die sich auf die definierten Zukunftsthemen beziehen. Im Berichtsjahr erfolgte darüber hinaus eine Fokussierung auf das Thema "Künstliche Intelligenz", für das neben einer gezielten Fördermaßnahme für Leuchtturmprojekte auch verschiedene Weiterbildungen und gezielt Unterstützungspartner für die Unternehmen gesucht wurden. LEISTUNG STEIGERNWachsendem globalen Wettbewerb und steigendem Margendruck begegnet INDUS durch die strategische Initiative "Leistung steigern" mit ihren zwei Schwerpunkten Marktexzellenz sowie Operative Exzellenz. INDUS begleitet ihre Beteiligungen gezielt bei der Optimierung aller wertschöpfenden Kernprozesse von der Auftragsentstehung bis zum Auftragsabschluss. Dabei steht beim Schwerpunkt Marktexzellenz die optimale Ausschöpfung von Marktpotenzialen im Vordergrund. Beim Schwerpunkt Operative Exzellenz steht die Implementierung der Prinzipien des Lean Management im Mittelpunkt - bei allen Tätigkeiten gilt es, Verschwendung zu vermeiden und sich auf die eigentliche Wertschöpfung zu konzentrieren. INDUS berät beim Schwerpunkt Marktexzellenz zu den Themen Business Development, strategisches Marketing, Vertrieb sowie Pricing und begleitet dabei die Prozesse von der strategischen Marktbearbeitung bis zur Gewinnung von Kundenaufträgen. Das Unterstützungsangebot umfasst genauso die Vermittlung methodischer Kompetenz bspw. zu Markt-/Potenzial- und Wettbewerbsanalysen wie auch die Optimierung der Preisgestaltung von Produkten und Dienstleistungen. Ein weiteres wesentliches Arbeitsfeld ist die Beratung bei der Auswahl von Vertriebskanälen und der Gestaltung von Vertriebsorganisationen sowie die Durchführung von speziellen Vertriebstrainings. Beim Schwerpunkt Operative Exzellenz begleitet INDUS die Portfoliounternehmen dabei, Produktivitätspotenziale in den operativen Bereichen wie Beschaffung, Produktion sowie Logistik zu heben. Das Angebot umfasst die Unterstützung bei der Optimierung und Digitalisierung der Auftragsabwicklung. Dazu gehören ein übergreifendes Schulungsprogramm zu den Themen Lean Management und Shopfloor Management, verschiedene Vernetzungsformate zum Austausch über Best Practices in der INDUS-Gruppe sowie individuelle Workshops mit den Beteiligungen zur Vermittlung von spezifischem Methodenwissen. Konkrete Optimierungsprojekte in den Portfoliounternehmen werden durch die Unternehmen selbst mit Unterstützung von INDUS koordiniert oder durch externe Partner begleitet. NACHHALTIG HANDELNINDUS hat ihr Nachhaltigkeitsengagement in den vergangenen Jahren immer weiter professionalisiert. Nachhaltiges Handeln bedeutet für INDUS die langfristig gleichrangige Behandlung von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen: Wir wollen dauerhafte Werte schaffen, dabei gute Arbeit ermöglichen und gleichzeitig sorgsam mit der Welt und allen Menschen umgehen. Zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs folgt INDUS klaren Leitlinien in Hinblick auf nachhaltiges Handeln: scrollen
Zur Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit orientiert sich INDUS an klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Der Unternehmenserfolg im Sinne der Gruppe, der Aktionäre sowie der übrigen Stakeholder wird so langfristig gesichert. Die Holding sorgt für eine stabile Bilanz, ein adäquates Liquiditätspolster und eine flexible Finanzierungsbasis. Sozial orientieren sich alle Gesellschaften der INDUS-Gruppe an mittelständischen Werten. Im Zentrum steht das Prinzip "Verantwortung" - für den Unternehmensbestand, aber vor allem auch für die Menschen, mit denen dieser gesichert wird. Dies findet Ausdruck in unternehmensspezifischen Verhaltenskodizes, welche die stetige Weiterentwicklung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie die Förderung von Auszubildenden und Weiterbildungen für Beschäftigte umfassen. Zudem wird die gesellschaftliche Verantwortung, insbesondere im lokalen Umfeld der Beteiligungen, durch die Unterstützung gemeinnütziger Initiativen wahrgenommen. Ökologisch unterstützt INDUS die Beteiligungen bei ihrem Engagement zum Schutz von Ressourcen und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Die Beteiligungen engagieren sich im ökologischen Bereich insbesondere durch die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen, durch Umstellung auf klimafreundlichere Heizsysteme sowie "Grünstrom", durch die Umstellung des Fuhrparks auf alternative Antriebe und die Einrichtung von "JobRad" -Initiativen für Mitarbeitende. Mit der Innovationsförderbank werden Fördermittel für nachhaltige Produktinnovationen im Zukunftsfeld "GreenTech" (Energie- und Umwelttechnik sowie Technologien und Produkte mit verbessertem energieeffizienten Nutzungsprofil) bereitgestellt. Vorstand und Aufsichtsrat fühlen sich seit jeher einer verantwortungsvollen, transparenten und nachhaltigen Unternehmensführung (Corporate Governance) verpflichtet. So entsprechen sie vollständig den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und dokumentieren damit die Bedeutung der Regeln einer guten Unternehmensführung und -überwachung. Gruppenweit ist ein Hinweisgebersystem eingeführt, welches durch die Beteiligungen dezentral genutzt werden kann und damit die entsprechenden gesetzlichen Verpflichtungen und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex umsetzt. Im Jahr 2023 wurde ein System zur Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gruppenweit eingeführt. INDUS gibt zum 31. Dezember 2023 erneut einen nichtfinanziellen Bericht für die INDUS-Gruppe ab. Dieser wird auf der INDUS-Homepage veröffentlicht und wurde einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Der nichtfinanzielle Bericht und der Prüfungsvermerk können unter folgendem Link abgerufen werden: www.indus.de/nichtfinanziellerbericht/2023. Zusätzlich hat sich das im Jahr 2021 erstmals herausgegebene Magazin SUSTA[IN] etabliert und wird im Sommer 2024 zum vierten Mal erscheinen. Hier wird in einem leserfreundlichen Format über Projekte und den Fortschritt von Nachhaltigkeitsinitiativen in der INDUS-Gruppe berichtet. Nachstehend sind die wesentlichen Elemente der drei strategischen Initiativen "Innovation treiben", "Leistung steigern" und "Nachhaltig handeln" illustriert: STRATEGISCHE INITIATIVEN![]() Kontinuierliche DividendenpolitikDie Aktionäre als Eigentümer sollen über berechenbare Ausschüttungen am Erfolg ihres Unternehmens teilhaben. Deshalb zahlt INDUS regelmäßig eine Dividende. Im langjährigen Durchschnitt sollen zwischen 40 und 50 % des Bilanzgewinns der INDUS Holding AG als Dividende ausgeschüttet werden; der restliche Bilanzgewinn soll zur Sicherung weiteren profitablen Wachstums thesauriert werden. Der Vorstand der INDUS Holding AG hat beschlossen, der Hauptversammlung eine Dividende von 1,20 EUR je Stückaktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 38,3 % des Bilanzgewinns der INDUS Holding AG. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden die hohen Wertminderungen aus den jährlichen Überprüfungen der Werthaltigkeit der Buchwerte und Wertminderungen im Zusammenhang mit der Aufgabe von SCHÄFER und SELZER bei der Dividendenpolitik berücksichtigt und ein entsprechender Betrag aus den Gewinnrücklagen entnommen. Im aktuellen Geschäftsjahr wurde entsprechend der positive Saldo aus Zuschreibungen und Abschreibungen der Buchwerte bei der Festlegung der Dividende berücksichtigt. DIVIDENDE JE AKTIE * MIT AUSSCHÜTTUNGSQUOTE 2018 BIS 2023(in EUR/in %)![]()
* Dividendenzahlung für das jeweilige
Geschäftsjahr
** Vorbehaltlich der Zustimmung der
Hauptversammlung am 22. Mai 2024
UnternehmenssteuerungPlanungs- und StrategieprozessMit der Schärfung der Strategie ab 1. Januar 2023 unter dem Titel PARKOUR perform haben sich wichtige Bereiche der bisherigen Unternehmenssteuerung geändert. Der Steuerungs- und Planungsprozess erfolgt nun zweistufig. Zunächst legt der Gesamtvorstand die Ziele (für die Steuerungsgrößen) auf Holding- und Segmentebene fest. Im Gesamtvorstand wird auf Basis einer vorläufigen Abschätzung der voraussichtlich im Budgetjahr für Investitionen zur Verfügung stehenden Mittel eine vorläufige Allokation dieser Mittel auf die Segmente beschlossen. Durch das segmentverantwortliche Vorstandsmitglied (COO) wird dann zusammen mit dem Beteiligungscontrolling eine Allokation auf die Beteiligungen eines Segments vorgenommen. Das Segmentmanagement tritt in den Dialog mit den Geschäftsführungen der Beteiligungen zur Abstimmung der Strategie, der Ziele und des Investitionsbudgets für die einzelnen Beteiligungen im Rahmen der vom Gesamtvorstand vorgegebenen Rand bedingungen ein. Die Beteiligungen planen auf dieser strategischen Grundlage die Geschäftsentwicklung, die notwendigen Investitionen sowie die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für in der Regel drei Planjahre und in begründeten Ausnahmefällen für einzelne Beteiligungen fünf Planjahre. Im Rahmen eines strukturierten Gesprächs zwischen Segmentmanagement und den Geschäftsführungen der Beteiligungen zur Geschäftsplanung und den daraus resultierenden Chancen und Risiken werden die Einzelplanungen finalisiert. Das Segmentmanagement leitet daraus die Segmentplanung ab. Die Segmentplanungen werden schließlich auf INDUS-Ebene zur Konzernplanung konsolidiert. Die Gesamtplanung wird insbesondere durch Annahmen zur Dividendenzahlung und Akquisitionen ergänzt und daraus werden die Gesamtfinanzplanung und die Prognose wesentlicher KPIs abgeleitet. Die Ergebnisse werden vom Gesamtvorstand kritisch bewertet und verabschiedet. STRATEGISCHE STEUERUNG - AKQUISITIONEN UND INVESTITIONEN![]() Die Budgetplanung der Gruppe (insbesondere Investitionen und Finanzierung) wird dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Im Rahmen des Planungsprozesses liegt zusätzlich ein besonderes Augenmerk auf den Nachhaltigkeitsprojekten in den Beteiligungen. Es werden die individuellen Nachhaltigkeitsziele der Beteiligungen und daraus abgeleitet die Maßnahmen der Beteiligungen vorgestellt. In den von INDUS vorgegebenen Zielen zur CO 2 -Reduzierung und zu Aktivitäten in den Bereichen "Arbeitnehmerbelange" und "Soziale Maßnahmen" werden die lokalen Maßnahmen vorgestellt und abgestimmt. SteuerungsgrößenDie in der Holding zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage der Gruppe insgesamt und der Beteiligungsunternehmen im Einzelnen herangezogenen wirtschaftlichen Kenngrößen entsprechen für Produktionsunternehmen üblichen wirtschaftlich-operativen Kennzahlen. Sie werden ergänzt um wirtschaftlich-strategische Kennzahlen für die direkten Investitionsentscheidungen. Als nichtfinanzielle Kennzahl werden die Treibhausgasemissionen (THG-E Scope 1 + 2) zur Information und zur Steuerung verwendet. Für den Einzelabschluss der INDUS Holding AG gibt es keine abweichenden Steuerungsgrößen. Als neue Steuerungsgröße wurde mit PARKOUR perfom zusätzlich der Free Cashflow eingeführt, um die Unternehmenssteuerung auch an einen zahlungsflussorientierten Faktor zu knüpfen. Der Free Cashflow gibt Auskunft über die verfügbaren Mittel von INDUS für Neuakquisitionen, Dividenden und Zahlungen an Fremdkapitalgeber (Zinsen, Tilgung von Leasing verbindlichkeiten und Reduzierung der Nettoverschuldung). STEUERUNGSGRÖSSEN![]() Der Soll-Ist-Abgleich, den INDUS im Rahmen der regelmäßigen Finanzberichterstattung für das vergangene Geschäftsjahr vornimmt, findet sich im Wirtschaftsbericht. Unterjährige BerichterstattungINDUS wird von den Beteiligungen laufend über die wirtschaftliche Entwicklung in den Unternehmen informiert. Dazu berichten die Unternehmen dem Segmentmanagement in der Holding monatlich über ihre wirtschaftliche Situation. Darüber hinaus erhält das Segmentmanagement gezielte Informationen zu spezifischen Themen. Auf dieser Grundlage hat das Segmentmanagement der Holding einen kontinuierlichen Einblick in die Situation der Beteiligungen und berichtet darüber im Gesamtvorstand. Dieser hat damit stets einen Überblick über die Gesamtsituation der Gruppe. Auf Grundlage der Monatszahlen verfolgt das Segmentmanagement die Entwicklung der Unternehmen im Abgleich mit dem jeweiligen Budget. Die Beteiligungen aktualisieren dreimal innerhalb des Geschäftsjahres ihre Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr. Das Beteiligungscontrolling in der Holding als Teil des Segmentmanagements liefert frühzeitig Hinweise auf Planabweichungen. Die Tochtergesellschaften nutzen zusätzlich individuelle Steuerungsmechanismen und aufgrund der Individualität auch eigene Kennzahlen. Die Geschäftsführungen der Beteiligungen beobachten und analysieren ihre jeweiligen Märkte und ihr spezifisches Wettbewerbsumfeld und berichten INDUS über wesentliche Veränderungen. Regelmäßiger ManagementdialogParallel zu den obligatorischen Informationsflüssen für die finanzielle Berichterstattung tauschen sich die segmentverantwortlichen Vorstandsmitglieder und die ihrem Segment zugeordneten Geschäftsführungen auch informell regelmäßig über die Entwicklung in den Beteiligungen aus. INDUS verfolgt ihre Interessen als Eigentümerin aktiv durch Beratung und Begleitung bei der Weiterentwicklung in den Unternehmen. Nichtfinanzielle LeistungsindikatorenNachhaltigkeit"Nachhaltig Handeln" ist als eigenständige strategische Initiative bei PARKOUR perform verankert. Als eigenständiger Strategiebaustein sind die inhaltlich relevanten Themen aus dem ESG-Themenkomplex Teil der nichtfinanziellen Führung von INDUS. Im Berichtsjahr hat INDUS sich umfassend auf die Implementierung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorbereitet. Ab 1. Januar 2024 wird das Kennzahlenset inklusive Prozessdefinitionen und Zielen, insbesondere im sozialen Bereich, wesentlich erweitert. UMWELTSCHUTZFür die kommenden Jahre steht insbesondere die Umsetzung der Treibhausgasreduktionsziele des Klimaschutzgesetzes im Fokus. Es gibt zwei Möglichkeiten zur Reduzierung der Treibhausgase (THG-E): einerseits die Nutzung emissionsarmer Energiequellen und andererseits die Erhöhung der Energieeffizienz, die auch aus wirtschaftlichen Aspekten von hoher Bedeutung ist. Als Kennzahl zur Unternehmenssteuerung wurde bei INDUS die Reduzierung der Bruttotreibhausgasemissionen (THG-E) in Scope 1 und Scope 2 definiert. Hierbei wird bewusst das Bruttoemissionsziel verwendet, da es nicht durch den Zukauf von Zertifikaten korrigiert werden kann. Zu Scope 1 gehören stationäre Verbrennung, mobile Verbrennung und flüssige Emissionen. Die Treibhausgasemissionen in Scope 2 umfassen derzeit Strom und Fernwärme. Die Emissionen werden in t CO 2 gemessen und bezogen pro Mio. EUR Bruttowertschöpfung erhoben und dargestellt. MITARBEITENDEFür die INDUS-Gruppe haben die Mitarbeitenden zentrale Bedeutung. Die Gruppe strebt mit höchster Priorität den Schutz der Gesundheit aller Mitarbeitenden an. IN DER HOLDING: EIN TEAM AUS SPEZIALIST:INNEN FÜR EINE EFFEKTIVE BEGLEITUNG DER BETEILIGUNGENIm Durchschnitt des Geschäftsjahres 2023 beschäftigte die Holding ohne die Mitglieder des Vorstands 39 Mitarbeitende (Vorjahr: 36). Es liegt im Interesse von INDUS, die Leistungskraft der Beschäftigten zu stärken und sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Dazu bietet INDUS ihren Mitarbeitenden in den Bereichen Gesundheit, Weiterbildung und Einkommen die Rahmenbedingungen eines modernen, attraktiven Arbeitgebers. MITARBEITENDE IN DER HOLDING(Anzahl)![]() IN DER GRUPPE: PFLEGE EINER MITTELSTÄNDISCH GEPRÄGTEN KULTURIn der INDUS-Gruppe waren im Jahresdurchschnitt 8.929 Mitarbeitende in den fortgeführten Geschäftsbereichen beschäftigt (Vorjahr: 8.837). In den aufgegebenen Geschäftsbereichen waren 388 Mitarbeitende (Vorjahr: 1.554) beschäftigt. In der gesamten INDUS-Gruppe sind damit im Jahresdurchschnitt 9.317 Mitarbeitende beschäftigt (Vorjahr: 10.391). Die Führung der Mitarbeitenden in den Beteiligungen liegt in der Verantwortung von deren Geschäftsleitungen. Dementsprechend steuern die Beteiligungsunternehmen ihre Personalarbeit quantitativ wie auch qualitativ eigenständig. Der Aus- und Weiterbildung kommt eine besondere Bedeutung in der INDUS-Gruppe zu. Die mittelständischen Unternehmen nehmen eine starke Verantwortung im Bereich der Ausbildung wahr. 2023 waren in der gesamten Gruppe 314 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 353); das entspricht einer Ausbildungsquote von 3,4 % (Vorjahr: 3,3 %). Die Weiterbildungen erfolgen individuell entsprechend der Erfordernisse für die Gesellschaften und die Mitarbeitenden. MITARBEITENDE IN DER INDUS-GRUPPE(Anzahl)![]() CORPORATE GOVERNANCEErklärung zur UnternehmensführungVorstand und Aufsichtsrat von INDUS bekennen sich umfassend zu den Prinzipien einer guten Corporate Governance. Dazu geben das Leitungs- und das Kontrollgremium jährlich eine entsprechende "Erklärung zur Unternehmensführung" ab. Die aktuelle Erklärung ist im vollständigen Wortlaut auf der INDUS-Website einsehbar. www.indus.de/ueber-indus/corporate-governance Teil der Erklärung zur Unternehmensführung ist die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Diese haben Vorstand und Aufsichtsrat am 6. Dezember 2023 abgegeben. Darin stellen sie fest, dass die INDUS Holding AG sämtlichen Empfehlungen der Regierungskommission bzw. des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 entspricht. Die Ent sprechenserklärung ist im vollständigen Wortlaut auf der INDUS-Webseite abrufbar. www.indus.de/ueber-indus/corporate-governance Entwicklung und InnovationF&E-UNTERSTÜTZUNG DER BETEILIGUNGENAls Beteiligungsgesellschaft betreibt INDUS keine Forschungs- und Entwicklungsarbeit im klassischen Sinne. Alle Aktivitäten und die Verantwortung dafür, dass die Beteiligungen mit ihren Produkten technologisch am Puls der Zeit und strategisch in ihren Märkten gut positioniert sind, liegen bei den Beteiligungen selbst. Zugleich hat INDUS aber ein hohes Interesse am langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der Beteiligungen. In diesem Zusammenhang betrachtet der INDUS-Vorstand das Thema Innovation als einen zentralen Schlüssel für die gesunde Weiterentwicklung der Unternehmen. Deshalb hat der Vorstand in den vergangenen Jahren verstärkt Angebote initiiert, auf die die Beteiligungen zurückgreifen können. Diese sind: Finanzmittel für Innovationen in Zukunftsfeldern: INDUS sieht im Rahmen der strategischen Initiative "Innovationen treiben" für ihre Beteiligungen bis zu 3 % des jährlichen Konzern-EBIT vor, um geeignete Innovationsvorhaben voranzutreiben. Ein nachlassender Eingang an Anträgen während der Corona-Jahre 2020 und 2021 führte nachlaufend zu einer rückläufigen Entwicklung des Fördervolumens der Innovationsförderbank. In den Jahren 2022 und 2023 wurden Neuanträge auf Vor-Corona-Niveau gestellt und bewilligt, sodass nach einem leichten Anstieg im Jahr 2023 in den Folgejahren mit einem weiteren Anstieg des Fördervolumens zu rechnen ist. INDUS fördert insbesondere Aktivitäten und Projekte mit signifikanter Innovationshöhe und in definierten Zukunftsfeldern, die aus Sicht von INDUS langfristig herausragende Entwicklungsperspektiven bieten, aber auch mit höheren Risiken verbunden sind. Darüber hinaus werden Vorhaben unterstützt, die zu einem wettbewerbsrelevanten Know-how- oder Personalaufbau in der Entwicklung beitragen. Methodenunterstützung: INDUS legt ihren Fokus insbesondere auf die Förderung von Innovationen. Sie unter stützt ihre Beteiligungen im Innovations- und Technologiemanagement, um die strategische Position zu verbessern und so die Fokussierung und die Effektivität der Entwicklungsarbeit zu optimieren. Die Beteiligungen werden bei der Ableitung von Innovationsstrategien, der Identifikation von Innovationspotenzialen, der Ideengenerierung und -auswahl sowie dem Projektmanagement im Innovationsprozess methodisch begleitet. Sensibilisierung und Vernetzung: Das Management der Holding beobachtet die Trends und Entwicklungen der Märkte branchenübergreifend und trägt das Wissen im Rahmen eines aktiven Dialogs mit den jeweiligen Geschäftsführungen in die Gruppenunternehmen. Dabei fördert INDUS auch den Austausch zwischen den Beteiligungen, um die Entstehung von Innovationen durch Perspektivenwechsel zu erleichtern. INDUS stellt zudem für ihre Beteiligungen Verbindungen zu externen Partnern und Institutionen her und sucht die Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Speziell zum Trendthema Künstliche Intelligenz wurden gezielt Weiterbildungsangebote geschaffen, um einen professionellen Zugang und das systematische Erschließen der Potenziale dieser Technologie zu ermöglichen. INNOVATIONSAKTIVITÄT DER UNTERNEHMEN WEITER GESTIEGENDie ausgewiesenen Aufwendungen im Konzernabschluss der INDUS-Gruppe für F&E-Aktivitäten lagen 2023 bei 22,9 Mio. EUR (Vorjahr: 21,1 Mio. EUR). Damit konnte der Mitteleinsatz für Forschung und Entwicklung um 1,8 Mio. EUR (8,5 %) gesteigert werden. Ziel ist es, ein steigendes Maß an eigener individueller F&E-Kompetenz und Innovationseffektivität bei den Beteiligungsgesellschaften zu erreichen. Dabei ist der Kundenbezug in der Entwicklungsarbeit von hoher Priorität: Es bestehen sowohl kunden- als auch lieferantenseitig erfolgreiche Entwicklungspartnerschaften. In Verbindung mit den Entwicklungsaktivitäten bei den Gesellschaften agiert die INDUS-Gruppe in erfolgreichen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Schon heute arbeitet ein Teil der Gesellschaften mit Forschungseinrichtungen zusammen, z. B. im Rahmen von Produktinnovationen oder innovationsbezogenen Marktanalysen. Die Formen der Zusammenarbeit erstrecken sich von klassischen Kunden-Lieferanten-Beziehungen über die Auftragsforschung bis hin zur Mitarbeit einzelner Gesellschaften in öffentlich geförderten Forschungsvorhaben. WirtschaftsberichtDie INDUS-Gruppe hat sich in einem herausfordernden Umfeld gut behauptet. Der Umsatz der Gruppe blieb stabil bei 1,80 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,80 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) der INDUS-Gruppe stieg auf 149,6 Mio. EUR nach 133,7 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge stieg von 7,4 % auf 8,3 %. Es konnte ein Free Cashflow von 198,9 Mio. EUR (Vorjahr: 101,5 Mio. EUR) generiert werden. Entwicklung des wirtschaftlichen UmfeldsEntwicklung der Gesamtwirtschaft: Globale Krisen belasten die Konjunktur Die deutsche Wirtschaft bewegte sich 2023 weiter in einem schwierigen Marktumfeld: Das Bruttoinlandsprodukt sank im Vorjahresvergleich preisbereinigt um voraussichtlich -0,3 %. Dabei drückten das nach wie vor hohe Preisniveau und steigende Zinsen die Konjunktur. Trotz im Vorjahresvergleich sinkender Tendenz lag die Inflationsrate 2023 noch bei 5,9 % - und hatte zum Jahresende auch wieder etwas zugelegt. Die Auslandsnachfrage nach Industrieprodukten blieb 2023 schwach und hohe Finanzierungskosten dämpften die Investitionen. Die internationale Nachfrage wurde weiterhin belastet durch die Folgen des UkraineKriegs und der geoökonomischen Fragmentierung sowie durch die zyklischen Effekte der restriktiven Geldpolitik. So erwartet der Internationale Währungsfonds für 2023 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,1 %; das liegt unter dem historischen Durchschnitt zwischen den Jahren 2000 und 2019 von 3,8 %. Der hohe Auftragsbestand der deutschen Industrie federte diese rückläufigen Effekte nur teilweise ab: Im produzierenden Gewerbe sank die Produktion 2023 kalenderbereinigt um 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei die stärksten Rückgänge in den energieintensiven Industriezweigen und der Energieerzeugung zu verzeichnen waren. Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe sank im November 2023 nach vorläufigen Angaben zum fünften Mal in Folge. Auch bei den Bestellungen zeigte sich die konjunkturelle Schwäche: Der kalenderbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe lag 2023 um 5,9 % unter Vorjahr. Damit setzte sich die Erholung der deutschen Wirtschaft nach dem Pandemie-Einbruch nicht fort. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2023 nur 0,7 % über dem BIP des VorCoronajahrs 2019. Der Arbeitsmarkt blieb aber noch robust: Nachdem die Erwerbstätigkeit saisonbereinigt im Spätsommer nachgab, entwickelte sie sich im vierten Quartal 2023 wieder leicht positiv. JÄHRLICHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM(in %)![]() Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Stand: Jan. 2024, für 2021 Okt. 2023) Entwicklung des BranchenumfeldsENGINEERING: DEUTSCHER MASCHINEN- UND ANLAGENBAU TROTZT SCHWIERIGEM MARKTAuch im Jahr 2023 hatten die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer mit schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Hohe Unsicherheit infolge von Kriegen und geopolitischen Spannungen sowie ein nach wie vor stark inflationäres Umfeld dämpften die Geschäftsentwicklung. Die schwächelnde internationale Nachfrage spiegelte sich in den Exportzahlen wider: Von Januar bis November 2023 sanken die deutschen Maschinenausfuhren nach vorläufigen Berechnungen des Branchenverbands VDMA real um -0,2 %. Vor allem in den EU-Staaten und Ostasien verlangsamte sich das Wachstum. Positiv wirkten die sich weiter entspannenden Lieferketten, auch Elektronik war nur noch vereinzelt knapp. Die hohen Auftragsbestände konnten abgearbeitet werden, mit abschmelzendem Auftragspolster sank im Jahresverlauf jedoch auch die Produktionsleistung. So stieg in den ersten elf Monaten 2023 die Maschinenproduktion im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt leicht um 0,3 %. Im November 2023 ging die deutsche Maschinenproduktion aber zum vierten Mal in Folge zurück. Auf Jahressicht rechnet der VDMA mit einem realen Minus von 1 % im Vorjahresvergleich. Der Umsatz der deutschen Maschinenbauer erhöhte sich von Januar bis November real noch um 1,9 %. Das Bestellverhalten ist jedoch zurückhaltend: Die Auftragseingänge 2023 lagen gemäß VDMA preisbereinigt 12 % unter dem Niveau von 2022. INFRASTRUCTURE: HOHE BAU- UND FINANZIERUNGSKOSTEN DRÜCKEN NACHFRAGENach dem Boom der vergangenen Jahre hatte die deutsche Bauindustrie auch 2023 mit widrigen Umständen zu kämpfen: Hohe Baukosten in Kombination mit hohen Zinsen drückten die Nachfrage im Baubereich massiv. Während die Preise für Materialien aus Holz und Stahl 2023 im Vergleich zum Vorjahr nachgaben, verteuerten sich mineralische Baustoffe wie Zement oder Bausand 2023 noch einmal deutlich. Die Preise für Neubauten lagen im November 2023 um 4,3 % über dem Vorjahr. Auch die Finanzierungskosten stiegen 2023 weiter. Vor diesem Hintergrund sank die Anzahl der Baugenehmigungen für Wohnungen bis Ende November 2023 gegenüber dem Vorjahr um 25,9 %, wobei der Neubau mit -28,8 % noch stärker nachgab. Im Neubau wurden 38,6 % weniger Einfamilienhäuser und 49,2 % weniger Zweifamilienhäuser genehmigt. Mit entsprechenden Konsequenzen für den Umsatz: Von Januar bis November 2023 sanken die realen Umsätze im Bauhauptgewerbe um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die seit Längerem sinkende Nachfrage und eine ungünstige Witterung drückten gegen Jahresende auch die Produktion im Bauhauptgewerbe. Die realen Auftragseingänge nahmen in den ersten elf Monaten im Vorjahresvergleich ebenfalls um 4,7 % ab. Allerdings war hier die Entwicklung innerhalb der Teilbereiche unterschiedlich: So nahm im November 2023 der Auftragseingang im Vergleich zum Vormonat im Tiefbau zweistellig ab, während er im Hochbau leicht zulegte. Innerhalb des Hochbaus wiederum bestätigte sich die Schwäche des Wohnungsbaus: Der Orderzugang im Wohnungsbau ging um 6,8 % im Vergleich zum Oktober 2023 zurück. MATERIALS: NACHHOLEFFEKTE LAUFEN AUSDie materialerzeugende und -bearbeitende Industrie in Deutschland war 2023 zunehmend von den allgemein schwierigen Rahmenbedingungen betroffen. Infolge der wieder stabilen Lieferketten konnten die M+E-Unternehmen Nachholeffekte nutzen und ihre Produktion im Jahres mittel laut Arbeitgeberverband Gesamtmetall noch um 2,6 % im Vergleich zu 2022 steigern. In der zweiten Jahres hälfte ging die Produktion aber zunehmend zurück. Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) erwartet für das Gesamtjahr 2023 einen Rückgang der Produktion von 3 %. Der Branchenumsatz 2023 legte laut Gesamtmetall real um 4,2 % zu, auch hier setzte jedoch im dritten Quartal eine Trendwende ein. Das Auftragsvolumen 2023 lag 5,1 % unter Vorjahr. Der Bereich der medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel wird maßgeblich von der Entwicklung der deutschen Medizin- und Gesundheitstechnik beeinflusst. 2023 wird hier ein nominales Umsatzwachstum von 4,5 bis 4,8 % erwartet - mit entsprechend geringen realen Wachstumsraten angesichts der hohen Preissteigerungen. Dabei fällt das Branchenbild nicht einheitlich aus: 19 % der vom Branchenverband BVMed befragten Unternehmen rechneten 2023 mit Umsatzrückgängen, 12 % erwarteten sogar zweistellige Umsatzeinbußen. Übergreifend sind die Unternehmen mit hohen Kostensteigerungen konfrontiert: Höhere Personal- und Logistikkosten, gestiegene Rohstoffund Energiepreise sowie der Aufwand für die Umsetzung der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) belasten vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Entwicklung der INDUS-GruppeGesamtbewertung des VorstandsNEUE SEGMENTSTRUKTUR SEIT JANUAR 2023 - VERKAUF DER VERBLIEBENEN SERIENZULIEFERERSeit dem 1. Januar 2023 ist das Strategie-Update Parkour perform in Kraft. Die INDUS-Gruppe hat sich mit den Segmenten Engineering, Infrastructure und Materials neu aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Neuordnung mit der Trennung von SELZER und SCHÄFER abgeschlossen; beide Bereiche konnten an strategische Investoren verkauft werden. INDUS hat die Veräußerung der zuvor als aufgegebene Geschäftsbereiche klassifizierten Beteiligungen innerhalb des Jahres 2023 früher als erwartet finalisiert. Der Umsatz 2023 beträgt in einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld unverändert 1,8 Mrd. EUR. Der Umsatz im Segment Engineering stieg um 3,2 %, die Umsätze in den Segmenten Infrastructure und Materials gingen aufgrund der konjunkturell verschlechterten Lage um 0,6 % bzw. 2,7 % zurück. Die ursprüngliche Prognose bezüglich des Umsatzes im Zielkorridor von 1,9 Mrd. bis 2,0 Mrd. EUR konnte die Gruppe damit nicht erreichen. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 149,6 Mio. EUR und lag damit innerhalb des Prognosekorridors von 145 Mio. bis 165 Mio. EUR. Hierin enthalten sind Wertminderungen in Höhe von 19,3 Mio. EUR. Das operative Ergebnis vor Wertminderungen betrug 168,9 Mio. EUR (Vorjahr: 176,5 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 8,3 % und lag damit oberhalb unserer Prognose von 7,0 % bis 8,0 %. Der operative Cashflow ist stark angestiegen und war mit 240,1 Mio. EUR um 103,0 Mio. EUR höher als im Vorjahr (137,1 Mio. EUR). Nach einem deutlichen Working-Capital-Aufbau im Vorjahr hat sich das Working Capital zum Bilanzstichtag im Vergleich zum Vorjahr verringert und einen positiven Cashflow-Beitrag geleistet. Das Working Capital betrug zum 31. Dezember 2023 466,9 Mio. EUR und lag damit um 29,8 Mio. EUR bzw. 6 % niedriger als zum Stichtag des Vorjahres. Der Abbau ist einerseits auf eine weitere Normalisierung der Lieferketten, aber auch auf rückläufige Materialpreise zurückzuführen. Für das Jahr 2023 hat die INDUS-Gruppe auf Basis des deutlich angestiegenen operativen Cashflows einen hohen Free Cashflow von 198,9 Mio. EUR erwirtschaftet. Unser Ziel eines Free Cashflows von über 100 Mio. EUR wurde damit deutlich übertroffen und eröffnet uns Spielräume für die Dividende und Akquisitionen. 2023 konnte INDUS eine Ergänzungsakquisition durchführen. Zum 31. März wurde der Übergang der QUICK Bauprodukte GmbH als neues Tochterunternehmen der BETOMAX systems GmbH & Co. KG realisiert. QUICK ist ein Spezialist für Schalungs- und Bewehrungszubehör und produziert sowie vertreibt Standard- und Sonderbauteile rund um den Brückenbau, Hoch- und Tiefbau sowie Tunnelbau. Unser Ziel, 2023 zwei Wachstumsakquisitionen durchzuführen, haben wir insbesondere durch die Konzentration auf die erfolgreichen Desinvestitionen der Automobil zulieferer nicht erreicht. Eine im vierten Quartal weit fortgeschrittene Akquisition wurde am Ende nicht durchgeführt. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte der fortgeführten Bereiche wurden zur Absicherung des organischen Wachstums verstärkt und betrugen 61,9 Mio. EUR (Vorjahr: 54,5 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote im Konzern liegt mit 37,3 % (Vorjahr: 36,8 %) über dem Vorjahreswert, aber noch unter dem Zielwert von 40 %. Der Stand der Liquiden Mittel betrug zum Stichtag 265,8 Mio. EUR (Vorjahr: 127,8 Mio. EUR). Ursächlich für die hohe Liquidität ist unter anderem eine nicht durchgeführte Akquisition im vierten Quartal. Die Entschuldungsdauer, das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA, hat sich deutlich verbessert auf 2,0 Jahre (Vorjahr: 2,3 Jahre) und ist damit besser als die erwartete Entschuldungsdauer von rund 2,5 Jahren. Wir verwenden die Treibhausgasemissionsintensität (THG-E Scope 1 und 2) als Steuerungsgröße auf Konzernebene. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die Emissionsintensität (Scope 1 und 2) rund 49 t CO 2 /Mio. EUR BWS. Damit konnte die Treibhausgasemissionsintensität um rund 36 % gegenüber dem Vorjahr (76 t CO 2 /Mio. EUR BWS) gesenkt werden. SOLL-IST-VERGLEICHscrollen
Ertragsentwicklung des KonzernsKONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG(in Mio. EUR)scrollen
UMSATZ NAHEZU UNVERÄNDERT ZUM VORJAHRDie INDUS-Gruppe konnte sich in einem schwierigen Umfeld behaupten. Der Umsatz der INDUS-Gruppe sank im Geschäftsjahr 2023 marginal um 0,1 % (- 1,7 Mio. EUR) auf 1.802,4 Mio. EUR. Das Wachstum aus den 2022er-Neuerwerben HEIBER + SCHRÖDER und HELD sowie aus dem Neuerwerb 2023 QUICK beläuft sich auf 0,7 %. Der organische Umsatzrückgang betrug 0,8 %. Ein Umsatzwachstum in Höhe von 3,2 % wurde im Segment Engineering erwirtschaftet. Hierfür ist insbeson dere eine verbesserte Lage im Bereich Mess- und Regeltechnik verantwortlich. Ursache für den leichten Umsatzrückgang in den Segmenten Infrastructure (-0,6 %) und Materials (-2,7 %) sind die schwierigen konjunkturellen Bedingungen. Die Bauindustrie verzeichnet aufgrund hoher Baukosten und Zinsen deutliche Nachfragerückgänge. Im Segment Materials ist die Nachfrage der Kunden nach Produkten der Agrartechnik deutlich rückläufig. Aufgrund einer deutlich reduzierten Bestandsveränderung (- 47,1 Mio. EUR) verringerte sich die Gesamtleistung um -51,4 Mio. EUR. Die Gesamtleistung lag bei 1.811,3 Mio. EUR nach 1.862,7 Mio. EUR im Vorjahr. Der Materialaufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 8,1 % auf 801,4 Mio. EUR (Vorjahr: 872,2 Mio. EUR). Ursache für den im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportionalen Rückgang sind die Kostensenkungen in vielen Bereichen und der Abbau der Lagerbestände. Damit sank auch die Materialaufwandsquote von 48,3 % auf 44,5 %. Betrachtet man den Materialaufwand zusammen mit der Bestandsveränderung im Verhältnis zum Umsatz, so ist die Quote lediglich von 46,7 % im Vorjahr auf 45,4 % im Berichtsjahr gesunken. Der Personalaufwand stieg von 494,6 Mio. EUR auf 521,5 Mio. EUR an. Dies entspricht einer Erhöhung um 5,4 %. Die Personalaufwandsquote lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 28,9 % um 1,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (27,4 %). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 3,1 Mio. EUR (1,3 %) auf 230,3 Mio. EUR. Insbesondere die Währungsverluste (-6,0 Mio. EUR) sind deutlich gesunken. Es ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von 258,1 Mio. EUR nach 262,5 Mio. EUR im Vorjahr. Dies entspricht einer Reduktion um 4,4 Mio. EUR (1,7 %). Die Abschreibungen lagen mit 108,5 Mio. EUR um 20,3 Mio. EUR (15,8 %) unter dem Vorjahr. In den Abschreibungen sind planmäßige Abschreibungen, Wertminderungen und PPA-Abschreibungen enthalten. Die PPA-Abschreibungen in Höhe von 19,2 Mio. EUR (Vorjahr: 17,8 Mio. EUR) sind Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen aus der Kaufpreisallokation für Neuerwerbe. Die Wertminderungen in Höhe von 19,3 Mio. EUR (Vorjahr: 42,8 Mio. EUR) betreffen Geschäfts- und Firmenwerte (12,8 Mio. EUR) und Sachanlagen (5,7 Mio. EUR) sowie immaterielle Vermögenswerte (0,8 Mio. EUR). BEREINIGTES EBITADas bereinigte EBITA errechnet sich aus dem operativen Ergebnis (EBIT) zuzüglich der Wertminderungen und der PPA-Abschreibungen. Soweit Wertaufholungen anfallen, sind diese abzuziehen. Das bereinigte EBITA betrug 188,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 nach 194,3 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBITA-Marge beträgt 10,4 % und liegt damit um 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Im gesunkenen EBITA spiegeln sich die konjunkturell schwierigeren Rahmenbedingungen insbesondere für Beteiligungen im Bausektor wider. EBIT-MARGE STEIGT UM 0,9 PROZENTPUNKTEFür 2023 ergibt sich ein operatives Ergebnis bzw. EBIT von 149,6 Mio. EUR. Das EBIT liegt damit um 15,9 Mio. EUR (11,9 %) über dem Vorjahr (133,7 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 8,3 % im Vergleich zu 7,4 % im Vorjahr. Das Finanzergebnis erhöhte sich um 7,9 Mio. EUR von -17,8 Mio. EUR auf -9,9 Mio. EUR. Das Finanzergebnis enthält das Zinsergebnis, das Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Anteilen und das übrige Finanzergebnis. Das Zinsergebnis hat sich von -13,1 Mio. EUR auf -19,6 Mio. EUR reduziert. Hier machen sich erhöhte Aufwendungen aufgrund von gestiegenen Zinsen für die Finanzschulden bemerkbar. Das übrige Finanzergebnis betrug 8,4 Mio. EUR im Vergleich zu -5,1 Mio. EUR im Vorjahr. Innerhalb des übrigen Finanzergebnisses werden insbesondere die Bewertungen der Minderheitsanteile ausgewiesen. Ursache für den gesunkenen Aufwand ist eine um 8,7 Mio. EUR reduzierte Bewertung der Call-/Put-Optionen zum späteren Erwerb von Minderheitsanteilen; die Call-/Put-Optionen werden zum Zeitwert bewertet. Das Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen bzw. EBT stieg um 23,8 Mio. EUR auf 139,7 Mio. EUR (Vorjahr: 115,9 Mio. EUR). Der Ertragsteueraufwand erhöhte sich deutlich um 22,4 Mio. EUR auf 55,8 Mio. EUR. Bereinigt um Wertminderungen, die bei der Steuerberechnung unberücksichtigt bleiben, beträgt die Steuerquote 35,1 % nach 21,0 % im Vorjahr. Das Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche ist ein Ergebnis nach Steuern und belief sich auf -27,8 Mio. EUR. Der Vorjahresvergleichswert lag bei -123,9 Mio. EUR. Darin enthalten sind im Berichtsjahr die operativen Ergebnisse von SCHÄFER und SELZER bis zur Entkonsolidierung im Juli bzw. August 2023. Zusätzlich zu den operativen Ergebnissen von SELZER und SCHÄFER sind im Vorjahr auch die operativen Ergebnisse der SMA sowie alle Wertanpassungen infolge der Entkonsolidierung von SMA und der Umgliederung von SELZER in aufgegebene Geschäftsbereiche enthalten. Das Ergebnis nach Steuern betrug 56,1 Mio. EUR (Vorjahr: -41,4 Mio. EUR). Dies entspricht einer Erhöhung um 97,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter beliefen sich auf 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern der INDUS-Aktionäre beträgt 55,4 Mio. EUR. Hieraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie der fortgeführten Geschäftsbereiche von 3,10 EUR im Vergleich zu 3,04 EUR im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie der aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt -1,04 EUR nach -4,61 EUR im Vorjahr. UMSÄTZE UND ERGEBNISSE VERTEILEN SICH RELATIV GLEICHMÄSSIG AUF DIE SEGMENTEDie Umsätze der neu zugeschnittenen Segmente Engineering, Infrastructure und Materials sind relativ gleichmäßig verteilt. Das Segment Materials hat im Berichtsjahr und im Vorjahr mit 34,4 % bzw. 35,3 % den größten Umsatzanteil erwirtschaftet. Im Berichtsjahr ist der Umsatzanteil des Segments Engineering auf 33,3 % leicht angewachsen (Vorjahr: 32,2 %). Das Segment Infrastructure kann nahezu unverändert einen Umsatzanteil von rund 32 % verzeichnen. UMSATZVERTEILUNG NACH SEGMENTEN(in Mio. EUR)![]() Auch die Verteilung des operativen Ergebnisses (EBIT) weist keine großen Unterschiede zwischen den Segmenten auf. Der Ergebnisbeitrag des Segments Engineering betrug 34,8 % nach 31,9 % im Vorjahr. Den höchsten Ergebnisanteil erwirtschaftete das Segment Materials mit 35,0 % (Vorjahr: 33,6 %). Im Segment Infrastructure hat sich der EBIT-Anteil von 34,5 % im Vorjahr auf 30,1 % im Berichtsjahr verringert. Hier macht sich die getrübte Baukonjunktur des Geschäftsjahres 2023 bemerkbar. EBIT-VERTEILUNG NACH SEGMENTEN(in Mio. EUR)![]() UMSATZENTWICKLUNG 2022-2023 NACH ABSATZREGIONENUMSATZBEITRÄGE NACH REGIONENDer Umsatz der INDUS-Gruppe verteilt sich nahezu gleichmäßig auf das In- und Ausland. Relativ betrachtet erhöhte sich der Inlandsanteil gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte auf 50,3 % (Vorjahr: 49,7 %). Insgesamt stieg der Umsatz im Inland gegenüber Vorjahr um 1,1 % auf 906,5 Mio. EUR. Der Umsatz innerhalb der EU blieb nahezu konstant (+0,3 %), der Umsatz in den Drittländern nahm hingegen um 2,3 % ab. (in Mio. EUR)![]() Ertragsentwicklung in den SegmentenENGINEERINGSEGMENTBESCHREIBUNGDer Maschinen- und Anlagenbau ist nach wie vor mit zahlreichen Hidden Champions ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Die Verzahnung der Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik gibt dabei Raum für neue Wachstumsmodelle. Die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit treiben diese Entwicklungen. Die Unternehmen des INDUS-Segments Engineering unterstützen die produzierende Wirtschaft schon heute mit einem breiten Leistungsspektrum. Sie sind im spezialisierten Maschinen- und Gerätebau und als Nischenanbieter im spezialisierten Maschinen- und Anlagenbau in den Feldern Automatisierung/Robotik, Sensorik sowie Mess- und Regeltechnik feste Marktgrößen. Das INDUS-Segment Engineering umfasst 15 Beteiligungsunternehmen. SEGMENTENTWICKLUNG - EBIT-MARGE DEUTLICH VERBESSERTIm Geschäftsjahr 2023 erwirtschafteten die Beteiligungen im Segment Engineering einen Umsatz in Höhe von 599,6 Mio. EUR (Vorjahr: 580,9 Mio. EUR). Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um 18,7 Mio. EUR (3,2 %) an. Der Zuwachs betrifft anorganisches Wachstum in Höhe von 1,3 % - durch die Akquisitionen HEIBER + SCHRÖDER und HELD aus 2022 - sowie organisches Wachstum in Höhe von 1,9 %. Das organische Wachstum ist im Wesentlichen auf ein belebtes Geschäft in den Bereichen Mess- und Regeltechnik, Reinraumsysteme sowie Automatisierung zurückzuführen. Das bereinigte EBITA betrug 73,5 Mio. EUR nach 71,6 Mio. EUR im Vorjahr. Der Zuwachs in Höhe von 1,9 Mio. EUR (2,7 %) ist im Wesentlichen auf eine verbesserte Ergebnissituation bei einer Beteiligung aus dem Bereich Mess- und Regeltechnik zurückzuführen. Im vergangenen Jahr waren in diesem Bereich die Umsatz- und die Ergebnissituation wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Halbleitern noch stark beeinträchtigt. Die bereinigte EBITA-Marge lag bei 12,3 % (Vorjahr: 12,3 %). Aufgrund gestiegener Kapitalkosten und im Einzelfall zurückgenommener Prognosen wurden im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests im Segment Engineering Wertminderungen in Höhe von 5,1 Mio. EUR (Vorjahr: 13,8 Mio. EUR) vorgenommen. Diese betreffen Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 11,9 Mio. EUR), Sachanlagen in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) und 0,2 Mio. EUR immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 1,9 Mio. EUR). Die PPA-Abschreibungen des Segments betrugen 11,4 Mio. EUR nach 10,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Anstieg ist auf die Neuerwerbe HEIBER + SCHRÖDER und HELD im Vorjahr zurückzuführen. Folglich betrug das operative Ergebnis (EBIT) 57,0 Mio. EUR nach 47,4 Mio. EUR im Vorjahresvergleichszeitraum. Die EBIT-Marge betrug 9,5 % (Vorjahr: 8,2 %) und liegt damit um 1,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr und innerhalb des Zielkorridors von 9 % bis 11 %. Die Investitionen des Berichtszeitraums in Höhe von 12,1 Mio. EUR betrafen ausschließlich Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Im Vorjahr waren die Erwerbe von HEIBER + SCHRÖDER und HELD in Summe in Höhe von 58,8 Mio. EUR in den Investitionen enthalten. KENNZAHLEN ENGINEERING(in Mio. EUR)scrollen
INFRASTRUCTURESEGMENTBESCHREIBUNGDie wachsende Mobilität und die fortschreitende Urbanisierung sowie die zunehmende Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Megatrends, die dem Bausektor in Deutschland Schub verleihen. Öffentliche Infrastrukturinvestitionen für Erhalt und Ausbau der Verkehrswege, ein hoher Kapazitätsbedarf im Wohnungsbau und energetische Sanierungen treiben die Nachfrage. Bau- und Gebäudetechnik erhalten durch den gesellschaftlichen Auftrag zu nachhaltigem Bauen neue Impulse. Moderne Technologien ermöglichen den Aufbau intelligenter Infrastrukturen und Versorgungsnetze für Telekommunikation und Energieversorgung. Die Unternehmen des INDUS-Segments Infrastructure entwickeln ihr Angebot aus einer stabilen Aufstellung heraus gezielt auf diese Bedarfe hin - in den Clustern Bau- und Gebäudetechnik, Telekommunikations-Infrastruktur sowie Kälte- und Klimatechnik. Das Segment Infrastructure umfasst 14 Beteiligungsgruppen. SEGMENTENTWICKLUNG: SOLIDE ENTWICKLUNG TROTZ EINGETRÜBTER BAUKONJUNKTURZu Beginn des Geschäftsjahres 2023 konnte die QUICK Bauprodukte GmbH von BETOMAX systems GmbH & Co. KG erworben werden. Der wirtschaftliche Übergang und die Erstkonsolidierung erfolgten zum 31. März 2023. QUICK ist ein Spezialist für Schalungs- und Bewehrungszubehör und produziert sowie vertreibt Standard- und Sonderbauteile rund um den Brückenbau, Hoch- und Tiefbau sowie Tunnelbau. Das Produktportfolio von QUICK ergänzt das bisherige Produktprogramm von BETOMAX sehr gut und bietet neue Marktchancen für den Bereich Brückenbau. Im Segment Infrastructure betrug der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 582,2 Mio. EUR (Vorjahr: 586,0 Mio. EUR); der Segmentumsatz reduzierte sich damit um 3,8 Mio. EUR bzw. 0,6 % gegenüber dem Vorjahr. Durch den Neuerwerb von QUICK konnte im Berichtszeitraum ein anorganischer Zuwachs in Höhe von 0,8 % erzielt werden. Demgegenüber steht ein organischer Umsatzrückgang in Höhe von 1,4 %. Die deutlich beruhigte Baukonjunktur wirkte sich auf das Geschäft der meisten Beteiligungen aus. Ausnahme war hier der Bereich Infrastrukturnetze. Insbesondere im Bereich der Heiz- und Klimasysteme für Nutzfahrzeuge konnte ein Umsatzrückgang des Vorjahres nun deutlich kompensiert werden. Im Bereich der Infrastrukturnetze wurde ein neuer Großauftrag zum Ausbau eines Glasfasernetzes in Bayern begonnen. Die Fertigstellung wird sich auch noch auf die kommenden zwei Geschäftsjahre erstrecken. Das bereinigte EBITA betrug 61,8 Mio. EUR und war damit um 6,8 Mio. EUR niedriger als im Vorjahr (68,6 Mio. EUR). Die bereinigte EBITA-Marge lag bei 10,6 % und damit um 1,1 Prozentpunkte unter Vorjahr (Vorjahr: 11,7 %). Das gesunkene bereinigte EBITA betrifft die meisten Beteiligungen des Segments und ist das Resultat der rückläufigen Baukonjunktur im Geschäftsjahr 2023. Im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests wurden Wertminderungen in Höhe von 7,5 Mio. EUR (Vorjahr: 12,7 Mio. EUR) erfasst. Diese betreffen ausschließlich Geschäfts- und Firmenwerte. Die Wertminderungen resultieren aus einem weiteren merklichen Anstieg der - aus Marktparametern abgeleiteten - Kapitalkosten und im Einzelfall zurückgenommenen Prognosen. Die Abschreibungen auf die Kaufpreisallokationen (PPA-Abschreibungen) waren mit 5,0 Mio. EUR leicht höher als im Vorjahr (4,6 Mio. EUR). Der Anstieg resultiert aus dem Neuerwerb des aktuellen Geschäftsjahres (QUICK). Das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsjahr betrug 49,3 Mio. EUR (Vorjahr: 51,3 Mio. EUR) und lag um 2,0 Mio. EUR (3,9 %) unter dem Vorjahr. Die EBIT-Marge lag bei 8,5 % (Vorjahr: 8,8 %). Die Investitionen in Höhe von 35,2 Mio. EUR betrafen im Wesentlichen den Erwerb von QUICK und Sachinvestitionen. Die Sachinvestitionen liegen mit 26,3 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert (15,2 Mio. EUR). Der Anstieg ist auf den Erwerb einer Betriebsimmobilie bei einer Beteiligung zurückzuführen. KENNZAHLEN INFRASTRUCTURE(in Mio. EUR)scrollen
MATERIALSSEGMENTBESCHREIBUNGDie augenblickliche Deglobalisierung bei gleichzeitig gestiegenen Anforderungen an Kostenoptimierung und Resilienz der Lieferketten bedingt eine regionale Optimierung von Zulieferer- und Produktionsnetzwerken. Gleichzeitig verschiebt die Entwicklung und Kombination innovativer Werkstoffe und Fertigungsverfahren im produzierenden Sektor die Grenze des Machbaren. Unterstützt durch KI-Anwendungen, Robotics und neue Recyclingverfahren ermöglichen sie den Vorstoß in eine neue und nachhaltigere Leistungs- und Anwendungsdimension. Die Unternehmen des INDUS-Segments Materials verfügen auf dem Feld der Werkstoffe sowie ihrer Erzeugung und Verarbeitung über eine hohe Expertise. Sie sind spezialisiert in den Bereichen Metalltechnik (Hartmetall-Werkzeuge und Verschleißtechnik, Komponenten und Baugruppenfertigung, Oberflächen- und Gehäusetechnik) sowie Medizinische Ge- und Verbrauchsmaterialien und orientieren sich an den veränderten Anforderungen der Märkte unter Nutzung der neuen Möglichkeiten. Das INDUS-Segment Materials umfasst 14 Beteiligungsgruppen. SEGMENTENTWICKLUNG: EBIT UND EBIT-MARGE GESTIEGENIm Segment Materials konnte 2023 ein Umsatz in Höhe von 619,9 Mio. EUR (Vorjahr: 636,8 Mio. EUR) erzielt werden. Der Umsatzrückgang betrug 16,9 Mio. EUR (-2,7 %) und spiegelt eine sich im zweiten Halbjahr abschwächende Auftragslage im Bereich der Metalltechnik wider. Insbesondere die Kundensegmente Agrartechnik, Baumaschinen und Stahlindustrie meldeten deutlich reduzierte Auftragseingänge und führten zu Umsatzrückgängen. Das EBITA (bereinigt) betrug 66,7 Mio. EUR und lag damit um 0,8 Mio. EUR bzw. 1,2 % unter dem Vorjahr. Die bereinigte EBITA-Marge lag bei 10,8 % nach 10,6 % im Vorjahr. Den metallverarbeitenden Unternehmen im Segment gelang es fast über das gesamte Jahr, die rückläufigen Mengen und wieder sinkenden Verkaufspreise durch entsprechende Maßnahmen aufzufangen. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres konnten die Nachfragerückgänge nicht mehr kompensiert werden, sodass dies auf das operative Ergebnis der Beteiligungen aus der Metalltechnik durchgeschlagen hat. Im Gegensatz dazu konnten bei der Mehrzahl der Unternehmen aus dem Bereich der medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel die Ergebnisse verbessert werden. Im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests waren Wertminderungen in Höhe von 6,7 Mio. EUR (Vorjahr: 14,8 Mio. EUR) zu erfassen. Diese resultieren aus gestiegenen Kapitalkosten, die aus Marktparametern abgeleitet werden, und im Einzelfall zurückgenommenen Prognosen. Die Wertminderungen betreffen Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 14,7 Mio. EUR), immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) und Sachanlagen in Höhe von 4,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR). Die PPA-Abschreibungen im Segment Materials waren mit 2,7 Mio. EUR leicht niedriger als im Vergleich zum Vorjahr (2,8 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) im Segment Materials betrug 57,3 Mio. EUR (Vorjahr: 49,9 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erreichte 9,2 % nach 7,8 % im Vorjahr. Die Investitionen lagen mit 22,0 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahreswert in Höhe von 23,5 Mio. EUR und betrafen ausschließlich Sachinvestitionen. KENNZAHLEN MATERIALS(in Mio. EUR)scrollen
Finanz- und VermögenslageFinanz- und LiquiditätsmanagementGRUNDSÄTZE UND ZIELEDas Finanzmanagement der INDUS Holding AG umfasst das Management von Eigen- und Fremdkapital sowie das Management von Zins- und Währungsrisiken. Das Finanz- und Liquiditätsmanagement verfolgt drei Ziele: Sicherung ausreichender Liquiditätsreserven, Risikobegrenzung sowie eine Ertrags- und Kostenoptimierung. Die Liquiditätssicherung besitzt dabei einen besonders hohen Stellenwert: Sie ist nicht nur die Voraussetzung dafür, dass INDUS jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, sondern auch dafür, dass INDUS jederzeit Akquisitionschancen bankenunabhängig nutzen kann. Auf Basis ihrer komfortablen Liquiditätsausstattung im Zusammenspiel mit Finanzierungszusagen der Banken kann INDUS jederzeit flexibel investieren. INDUS unterhält langjährige, partnerschaftliche Verbindungen zu einer Reihe deutscher Finanzinstitute. Stabilisierende Faktoren bei der langfristigen Finanzierung sind eine breite Verteilung des Kreditvolumens sowie eine ausgewogene Tilgungsstruktur. Von untergeordneter Bedeutung sind alternative Finanzierungsinstrumente, die im Rahmen des Gesamtportfolios ergänzend eingesetzt werden. Zur Steuerung der Finanzrisiken setzt die Gruppe bei Bedarf Zins- und Währungsderivate ein. Diese dienen ausschließlich der Risikoabsicherung. Die Aktivitäten zur Risikobegrenzung konzentrieren sich vor allem auf die Absicherung der finanzwirtschaftlichen Risiken, die den Bestand von INDUS gefährden könnten. Die wichtigste Finanzierungsquelle ist der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow). Der Bereich Treasury überwacht die Verwendung der Mittel gegenüber den Beteiligungsgesellschaften sowie die Anlage der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sorgfältig. Besondere Bedeutung für den Liquiditätsbedarf der Gruppe hat das Management des Nettoumlaufvermögens (Working Capital). INDUS überwacht und unterstützt die Gesellschaften hinsichtlich ihres jeweiligen Working-Capital-Managements. FINANZIERUNGSANALYSE 2023Liquide Mittel wurden aus dem operativen Cashflow und der Aufnahme von langfristigen Krediten generiert. Dies waren im Wesentlichen langlaufende, bilaterale Bankdarlehen, die ohne Stellung von Sicherheiten aufgenommen wurden. Weiterhin wurden Leasingfinanzierungen in Höhe von 23,8 Mio. EUR abgeschlossen. Temporär wurden darüber hinaus Mittel aus fest zugesagten Finanzierungslinien in Anspruch genommen, um kurzfristige Liquiditätsspitzen abzufedern. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 340,6 Mio. EUR (Vorjahr: 347,7 Mio. EUR); überwiegend (zu 99,8 %) sind diese in Euro abgeschlossen. Es bestehen Schuldscheindarlehen über insgesamt 354,4 Mio. EUR (Vorjahr: 303,5 Mio. EUR). Darüber hinaus existieren nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 94,5 Mio. EUR (Vorjahr: 91,6 Mio. EUR). In Kreditverträgen ist INDUS Verpflichtungen zur Einhaltung einer Mindest-Eigenkapitalquote in der AG eingegangen; die geforderte Quote wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen. Die Kreditgeber besitzen ein Sonderkündigungsrecht im Falle eines Kontrollwechsels. FinanzlageKONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG, VERKÜRZT(in Mio. EUR)scrollen
KAPITALFLUSSRECHNUNG: OPERATIVER CASHFLOW UM RUND 100 MIO. EUR ÜBER DEM VORJAHRDer operative Cashflow hat sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 103,0 Mio. EUR auf 240,1 Mio. EUR erhöht. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 84,0 Mio. EUR im Berichtszeitraum um 1,5 Mio. EUR über dem Vorjahresvergleichswert von 82,5 Mio. EUR. Neben dem verbesserten Ergebnis nach Steuern ist die Erhöhung des operativen Cashflows insbesondere auf den im Vergleich zum Vorjahr um 102,3 Mio. EUR verbesserten Cashflow aus der Working-Capital-Finanzierung zurückzuführen. Einem Working-Capital-Aufbau im Vorjahr mit einem Finanzbedarf in Höhe von 68,9 Mio. EUR stand im Berichtsjahr ein Abbau des Working Capital mit einer Mittelfreisetzung in Höhe von 33,4 Mio. EUR gegenüber. Im Vorjahr war zusätzlich zum saisonal üblichen Aufbau des Working Capital eine bewusst erhöhte Bevorratung von Materialien aufgrund der Lieferkettenprobleme vorgenommen worden. Der Saldo aus den Zinsen (einschließlich der variablen Verzinsung der Kaufpreisverpflichtungen gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern) lag mit -22,5 Mio. EUR leicht oberhalb des Vorjahreswerts in Höhe von -20,8 Mio. EUR. Ursache für den Anstieg sind die höheren Zinszahlungen an Kreditinstitute. Nach Berücksichtigung der Zinszahlungen ergab sich ein Cashflow aus Geschäftstätigkeit in Höhe von 217,6 Mio. EUR (Vorjahr: 116,3 Mio. EUR), der damit 101,3 Mio. EUR über dem Vorjahr liegt. Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen -61,9 Mio. EUR und lagen damit um 7,4 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau (54,5 Mio. EUR). Auszahlungen für Investitionen in Anteile vollkonsolidierter Gesellschaften wurden in Höhe von 8,9 Mio. EUR getätigt und betrafen den Erwerb von QUICK. Im Vorjahresvergleichszeitraum wurden die beiden Beteiligungen HEIBER + SCHRÖDER und HELD erworben. Die Einzahlungen aus Abgängen von Vermögenswerten beinhalten den Verkaufserlös für ein nicht mehr betriebsnotwendiges Geschäftsgrundstück in Höhe von 14,4 Mio. EUR. Im Vorjahr war die zweite Tranche der Kaufpreiszahlung für den Verkauf der WIESAUPLAST-Gruppe in Höhe von 9,8 Mio. EUR enthalten. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug in der Summe -50,1 Mio. EUR im Vergleich zu -94,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -0,5 Mio. EUR (Vorjahr: 55,9 Mio. EUR). Ursache für den deutlichen Rückgang ist die starke Reduzierung der Netto kreditaufnahme um 64,2 Mio. EUR; diese lag bei 42,1 Mio. EUR (Vorjahr: 106,3 Mio. EUR). Die zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel der fortgeführten Geschäftsbereiche beträgt 167,0 Mio. EUR nach 77,8 Mio. EUR im Vorjahr. Die zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel der aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt -24,6 Mio. EUR (Vorjahr: -80,9 Mio. EUR). Ausgehend von einem Jahresanfangsbestand in Höhe von 127,8 Mio. EUR sind die liquiden Mittel insgesamt stark angestiegen und betrugen 265,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023. FREE CASHFLOW BEI RUND 200 MIO. EURMit dem Strategie-Update PARKOUR perform wurde der Free Cashflow als weitere Steuerungsgröße eingeführt. Der Free Cashflow berechnet sich als Summe aus dem operativen Cashflow und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in vollkonsolidierte Unternehmen. Der Free Cashflow gibt Auskunft über die verfügbaren Mittel von INDUS für Neuakquisitionen, Dividenden und Zahlungen an Fremdkapitalgeber (Zinsen, Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und Reduzierung der Nettoverschuldung). FREE CASHFLOW(in Mio. EUR)scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete die INDUS-Gruppe einen Free Cashflow in Höhe von 198,9 Mio. EUR. Damit ist dieser um 97,4 Mio. EUR höher als im Vorjahresvergleichszeitraum. Aus dem Free Cashflow der fortgeführten Bereiche sind die Zinszahlungen (22,5 Mio. EUR), die Dividende (21,5 Mio. EUR), der Neuerwerb (8,9 Mio. EUR) und die Tilgung der Leasingverbindlichkeiten (20,2 Mio. EUR) finanziert worden. Der Free Cashflow deckt zusätzlich die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Auszahlungen für die aufgegebenen Geschäftsbereiche ab (28,3 Mio. EUR) und lässt weiteren Spielraum für künftige Neuakquisitionen, Kapitalmaßnahmen oder Investitionen. VermögenslageKONZERN-BILANZ, VERKÜRZT(in Mio. EUR)scrollen
AKTIVA: HOHER WORKING-CAPITAL-ABBAUDie Bilanzsumme der INDUS-Gruppe betrug zum Stichtag 1.928,8 Mio. EUR und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahresstichtag um 38,9 Mio. EUR. Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert aus dem Anstieg der liquiden Mittel um 138,0 Mio. EUR. Gegenläufig wirkte die Verringerung des Working Capital (-29,8 Mio. EUR) und der Abgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Stichtagsvergleich um 5,7 Mio. EUR bzw. 0,6 %, auf 1.029,2 Mio. EUR. Die Geschäfts- und Firmenwerte sanken um 7,9 Mio. EUR, da dem Zugang durch den Neuerwerb von QUICK höhere Wertminderungen gegenüberstehen. Die Nutzungsrechte aus Leasing/Miete sind von 68,9 Mio. EUR auf 73,9 Mio. EUR gestiegen. Grund für den Anstieg sind Zugänge im Bereich Grundstücke und Gebäude sowie Fahrzeuge. Bei den sonstigen immateriellen Vermögenswerten resultiert eine Verringerung um 8,3 Mio. EUR aus den planmäßigen Abschreibungen auf Kundenstamm sowie Technologie. Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Stichtagsvergleich um 33,2 Mio. EUR auf 899,6 Mio. EUR zu. Dies ist insbesondere auf den erhöhten Bestand an liquiden Mitteln zurückzuführen (+138,0 Mio. EUR). Gegenläufig wirken hier die Working-Capital-Positionen Vorräte und Forderungen, die in Summe um 38,5 Mio. EUR reduziert werden konnten. Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte sind im Wesentlichen durch den Verkauf von SCHÄFER und SELZER abgegangen. PASSIVA: EIGENKAPITALQUOTE ANGESTIEGENDas Eigenkapital stieg um 24,9 Mio. EUR auf 719,7 Mio. EUR. Der Anstieg ist auf das positive Gesamtergebnis (47,3 Mio. EUR), abzüglich der Zahlung der Dividende im Berichtsjahr in Höhe von 21,5 Mio. EUR zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote stieg im Stichtagsvergleich wieder von 36,8 % auf 37,3 % an. Mittelfristig soll das Eigenkapital wieder oberhalb der Zielmarke von 40 % liegen. Das langfristige Fremdkapital lag mit 749,2 Mio. EUR um 30,1 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Dies resultiert aus einer Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Schaffung einer Liquiditätsreserve für die Finanzierung zukünftiger Unternehmenserwerbe. Die kurzfristigen Finanzierungsmittel sanken um 16,1 Mio. EUR auf 459,9 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert aus dem Abgang von Schulden für im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten um 35,7 Mio. EUR. Dieser Abgang betrifft im Wesentlichen die Veräußerungen von SELZER und SCHÄFER. Demgegenüber steht eine Erhöhung der Verbindlichkeiten um 20,2 Mio. EUR resultierend aus dem Anstieg der Finanzschulden. WORKING CAPITAL(in Mio. EUR)scrollen
Das Working Capital ermittelt INDUS aus den Vorräten zuzüglich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der erhaltenen Anzahlungen und der Vertragsverpflichtungen. Zum 31. Dezember 2023 lag das Working Capital bei 466,9 Mio. EUR. Es sank damit um 29,8 Mio. EUR oder 6,0 % nach einem Anstieg im Vorjahr um 11,9 %. NETTOFINANZVERBINDLICHKEITEN(in Mio. EUR)scrollen
Die Nettoverschuldung (Nettofinanzverbindlichkeiten) berechnet INDUS als Summe aus lang- und kurzfristigen Finanzschulden abzüglich der liquiden Mittel. Zum 31. De -zember 2023 betrug sie 506,2 Mio. EUR, was gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres einem Rückgang von 14,7 % entspricht. Dies ist auf einen Anstieg der liquiden Mittel um 138,0 Mio. EUR zurückzuführen. Gegenläufig wirkte die Erhöhung der Finanzschulden von 721,3 Mio. auf 772,0 Mio. EUR. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital (Gearing) beträgt 70 % (Vorjahr: 85 %). Das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA (der fortgeführten Geschäftsbereiche) beträgt 2,0 Jahre (Vorjahr: 2,3 Jahre). Damit liegt die Entschuldungsdauer innerhalb des langfristigen Zielkorridors von 2,0 bis 2,5 Jahren und bietet Spielraum für zusätzliche Unternehmenserwerbe. INVESTITIONEN UND ABSCHREIBUNGEN(in Mio. EUR)scrollen
Die Investitionen lagen im Berichtsjahr um 42,5 Mio. EUR unter dem Vorjahr und erreichten 70,8 Mio. EUR. Dabei entfielen 8,9 Mio. EUR auf die Akquisition von Unternehmen (-84,9 %), 51,1 Mio. EUR auf Investitionen in Sachanlagen (+9,9 %), sowie 10,8 Mio. EUR auf Investitionen in immaterielles Anlagevermögen (+ 35,0 %). Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 10,8 Mio. EUR betreffen die Aktivierung von Entwicklungskosten, EDV-Systemen und geleisteten Anzahlungen. Den Schwerpunkt der Investitionen in Sachanlagen bilden technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebsausstattung. In den Grundstücken und Gebäuden ist der Zugang einer Betriebsimmobilie bei einer Beteiligung im Segment Infrastructure in Höhe von 7,6 Mio. EUR enthalten. Die durch die Beteiligungsunternehmen eingesetzten Mittel sollen Wertschöpfungsprozesse verbessern und damit die Wettbewerbsposition der Unternehmen stärken. In den Investitionsprojekten sind eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen enthalten. Die geleisteten Anzahlungen erhöhten sich auf 14,2 Mio. EUR. Die Abschreibungen betrugen 88,9 Mio. EUR nach 109,8 Mio. EUR im Vorjahr. In den Abschreibungen sind auch die Wertminderungen in Höhe von 19,3 Mio. EUR (Vorjahr: 42,8 Mio. EUR) enthalten. Wirtschaftliche Entwicklung der AGDer Jahresabschluss der INDUS Holding AG entspricht den Rechnungslegungsvorschriften des HGB sowie den rechtsformspezifischen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes und ist als Kurzform in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Der vollständige Jahresabschluss liegt separat vor. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGDER INDUS HOLDING AG(in Mio. EUR)scrollen
Das Ergebnis der INDUS Holding AG ist neben dem Geschäftsbetrieb der Holding im Wesentlichen durch Erträge und Aufwendungen aus den Beteiligungen geprägt. Die Erträge umfassen Erträge aus Beteiligungen und Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, Erträge aus weiterberechneten Zinsen sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen. Die Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus Verlustübernahmen, Abschreibungen auf Finanzanlagen und Abschreibungen auf Ausleihungen und Forderungen. Die Umsatzerlöse umfassen die von der Gesellschaft erbrachten Dienstleistungen für Beteiligungsgesellschaften. Diese lagen mit 6,1 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 54,9 Mio. EUR auf 57,7 Mio. EUR gestiegen. Im Berichtsjahr sind Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 53,2 Mio. EUR erfasst worden. Die Zuschreibungen betrafen Wertaufholungen aus in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen des Finanzanlagevermögens. Diese sind maximal bis zur Höhe der ursprünglichen Anschaffungskosten, nicht aber darüber hinaus möglich. Im Vorjahr erfolgten keine Zuschreibungen. Der Personalaufwand stieg von 6,9 Mio. EUR auf 8,0 Mio. EUR. Ursächlich ist vor allem die geringe variable Vorstandsvergütung im Vorjahr. Die Reduktion der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 181,8 Mio. EUR auf 57,6 Mio. EUR ist auf Einzelwertberichtigungen auf Forderungen im Vorjahr in Höhe von 170,9 Mio. EUR zurückzuführen. Davon betrafen 78,9 Mio. EUR SMA und 92,0 Mio. EUR SELZER. Im aktuellen Jahr wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von 40,3 Mio. EUR vorgenommen. Diese betrafen im Wesentlichen SCHÄFER (10,2 Mio. EUR) und SELZER (30,2 Mio. EUR). Die Schäfer GmbH & Co. KG wurde inklusive Tochtergesellschaften und der Anteile an einer Beteiligung im Juli veräußert. Der Verkauf der Selzer Fertigungstechnik und ihrer Beteiligungen erfolgte im Juli mit Wirkung zum 31. August 2023. Die Erträge aus Beteiligungen und die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betrugen insgesamt 133,0 Mio. EUR nach 147,7 Mio. EUR im Vorjahr. Die Zinserträge entstehen im Wesentlichen aus weiterberechneten Zinsen der Holding an die Beteiligungen und lagen mit 20,9 Mio. EUR um 5,1 Mio. EUR über dem Vorjahr. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 32,5 Mio. EUR und basieren auf Wertberichtigungen infolge einer Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsbuchwerte zum Bilanzstichtag. Im Vorjahr sind Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 176,8 Mio. EUR und Abschreibungen auf Ausleihungen in Höhe von 18,7 Mio. EUR erfasst worden. Die Abschreibungen des Vorjahres betrafen unter anderem die vollständige Wertberichtigung der Anteile von und Ausleihungen an SMA (47,2 Mio. EUR) und SELZER (38,6 Mio. EUR). Die weiteren Abschreibungen waren insbesondere einem deutlichen Anstieg der aus Marktparametern abgeleiteten Kapitalkosten geschuldet. Die Beteiligungsbuchwerte zuzüglich der Ausleihungen betragen nach Wertberichtigung 1,16 Mrd. EUR nach 1,14 Mrd. EUR im Vorjahr. Die Zinsaufwendungen in Höhe von 17,6 Mio. EUR sind um 5,5 Mio. EUR angestiegen. Insgesamt lag damit das Ergebnis vor Steuern mit 97,3 Mio. EUR aufgrund der Wertberichtigungen im Vorjahr um 324,5 Mio. EUR über dem des Vorjahres. Der Steueraufwand des Geschäftsjahres beträgt 18,2 Mio. EUR nach einem Steuerertrag in Höhe von 8,9 Mio. EUR im Vorjahr. Dieser beruhte auf einer teilweisen Verlustnutzungsmöglichkeit der Verluste der SMA. Der Jahresüberschuss beträgt demzufolge 79,1 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn beträgt 80,8 Mio. EUR. Im Vorjahr ergab sich ein Jahresfehlbetrag in Höhe von -218,3 Mio. EUR. Zur Kompensation der nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen wurden im Vorjahr 244,0 Mio. EUR aus den Gewinnrücklagen entnommen und dem Bilanzgewinn zugeführt. Der Bilanzgewinn des Vorjahres betrug somit 27,2 Mio. EUR. BILANZDER INDUS HOLDING AG(in Mio. EUR)AKTIVA scrollen
Die Bilanz der Holding ist auf der Aktivseite geprägt durch die Buchwerte der Beteiligungen sowie lang- und kurzfristige Ausleihungen an die Beteiligungen. Die Liquiden Mittel sind zum Stichtag stark angestiegen. Ursächlich war eine Vorhalteliquidität für eine Akquisition, die nicht durchgeführt wurde. Die Bilanzsumme der INDUS Holding AG hat sich im Geschäftsjahr im Wesentlichen durch den Anstieg der Liquiden Mittel um 123,4 Mio. EUR erhöht und betrug zum 31. Dezember 2023 1.656,2 Mio. EUR. Die Erhöhung der Bilanzsumme steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Zuschreibungen auf Finanzanlagen. Das Eigenkapital der INDUS Holding AG stieg im Berichtszeitraum um 57,6 Mio. EUR von 821,7 Mio. EUR auf 879,3 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2023 beträgt 53,1 % nach 53,7 % im Vorjahr. Der Rückgang der EK-Quote ist auf die erhöhte Liquidität zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten betrugen 735,6 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 und sind im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 57,3 Mio. EUR angestiegen. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit den um 123,4 Mio. EUR angestiegenen Liquiden Mitteln. Die INDUS Holding AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2023 im Durchschnitt 39 Mitarbeitende ohne Vorstand (Vorjahr: 36 Mitarbeitende). Weitere rechtliche AngabenÜbernahmerelevante AngabenAngaben gemäß HGB §§ 289a Abs. 1 und 315a Abs. 1: Grundkapital, Stimmrechte und Übertragung von AktienDas Grundkapital der INDUS Holding AG betrug zum 31. Dezember 2023 insgesamt 69.928.453,64 EUR. Es ist eingeteilt in 26.895.559 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Dabei gewährt jede Stückaktie eine Stimme. Es bestehen keine unterschiedlichen Aktiengattungen. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Die mit den Aktien verbundenen Rechte und Pflichten ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften. Beteiligungen von mehr als 10 %Nach aktuellen Informationen von INDUS hält die Versicherungskammer Bayern, Versicherungskammer des öffentlichen Rechts, München, zum Stichtag 16,2 % der Aktien. Sonderrechte und StimmrechtskontrolleEs existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Eine Stimmrechtskontrolle für den Fall, dass Arbeitnehmer:innen am Kapital der INDUS Holding AG beteiligt sind und diese ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben, ist dem Vorstand nicht bekannt. Ernennung und Abberufung von VorstandsmitgliedernDie Mitglieder des Vorstands werden nach den gesetzlichen Vorschriften, geregelt in den §§ 84, 85 AktG, bestellt und abberufen. Die Satzung enthält hierzu keine Sonderregelungen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder für höchstens fünf Jahre, wobei eine wiederholte Bestellung durch den Aufsichtsrat zulässig ist. Nach § 8.1. der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Der Aufsichtsrat kann nach § 8.3. der Satzung ein Vorstandsmitglied zum oder zur Vorsitzenden oder Sprecher:in des Vorstands und ein weiteres Mitglied zum oder zur stellvertretenden Vorsitzenden bestellen. Wesentliche Vereinbarungen bei KontrollwechselFür den Fall, dass sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats wesentlich verändert (Change of Control) und damit eine gravierende Veränderung der aktuellen, auf Langfristigkeit orientierten Unternehmensstrategie verbunden ist, sind die Vorstandsmitglieder innerhalb eines Jahres zur außerordentlichen Kündigung des Dienstvertrags berechtigt. Im Fall der Abberufung des Vorstands innerhalb eines Jahres nach dem Change of Control, ohne dass ein wichtiger Grund im Sinne des § 626 BGB vorliegt, ist das Vorstandsmitglied ebenfalls zur außerordentlichen Kündigung berechtigt. Macht ein Vorstandsmitglied von seinem Recht auf Kündigung Gebrauch, zahlt die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe der Festvergütung für zwei Jahre, maximal jedoch in Höhe der Festvergütung, die das Vorstandsmitglied ab dem Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Eigenkündigung bis zum regulären Vertragsende erhalten hätte. Für die Berechnung der Abfindung ist die Festvergütung des Vertragsjahres anzusetzen, in dem die außerordentliche Kündigung erklärt wird bzw. die Abberufung erfolgt. SatzungsänderungSatzungsänderungen erfolgen gemäß § 179 AktG durch Beschluss der Hauptversammlung. Grundsätzlich ist für eine Satzungsänderung die Zustimmung von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals notwendig. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 17 der Satzung dazu ermächtigt, Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, vorzunehmen sowie gemäß § 6.4. der Satzung den Wortlaut der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des Genehmigten Kapitals zu ändern. Die INDUS-Satzung finden Sie unter: www.indus.de/ueber-indus/corporate-governance Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum AktienrückkaufGENEHMIGTES KAPITALDer Vorstand ist gemäß § 6.1. der Satzung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 25. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 34.964.225,52 EUR gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen (einschließlich sogenannter gemischter Sacheinlagen) durch Ausgabe von bis zu 13.447.779 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021) und dabei einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung, auch rückwirkend auf ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, soweit über den Gewinn dieses Geschäftsjahres noch kein Beschluss gefasst wurde, zu bestimmen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch an ein oder mehrere Kreditinstitute oder andere in § 186 Abs. 5 Satz 1 des AktG genannte Unternehmen mit der Verpflichtung ausgegeben werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht) oder auch teilweise im Wege eines unmittelbaren Bezugsrechts (etwa an bezugs berechtigte Aktionäre, die vorab eine Festbezugsvereinbarung abgegeben haben) oder im Übrigen im Wege eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 5 AktG gewährt werden. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: scrollen
Die Gesamtzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund einer dieser Ermächtigungen auszugebenden und ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten; auf diese Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder abgegeben bzw. auszugeben sind. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte, die Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrags, festzulegen. BEDINGTES KAPITALAuf der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 6.992.843,02 EUR, die der Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- bzw. Wandlungsrechten oder bei Erfüllung von Options- bzw. Wandlungspflichten an die Inhaber von Schuldverschreibungen dient, welche aufgrund der erteilten Ermächtigung ausgegeben werden, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2023). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie scrollen
Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien, hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, den Wortlaut der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals 2023 und nach Ablauf sämtlicher Options- bzw. Wandlungsfristen zu ändern sowie alle sonstigen damit im Zusammenhang stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. AKTIENRÜCKKAUFDes Weiteren hat die Hauptversammlung vom 13. August 2020 den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 13. August 2020 wirksam und gilt bis zum 12. August 2025. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen sowie einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Gesellschaft darf die Ermächtigung nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien ausnutzen. Der Erwerb darf nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen: scrollen
Der Vorstand wird ermächtigt, die aufgrund der vorliegenden oder aufgrund einer früher erteilten Ermächtigung erworbenen Aktien der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, aufgrund einzelner oder mehrerer Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre wie folgt zu verwenden: scrollen
Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußerten Aktien der Gesellschaft insgesamt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch - falls dieser Wert geringer ist - im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG bezugsrechtsfreien Veräußerung eigener Aktien aus Genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandlungsrechten und/oder Wandlungspflichten ausgegeben bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden. Der Preis, zu dem Aktien gemäß dieser Ermächtigung an Dritte abgegeben werden, darf den arithmetischen Mittelwert der Aktienkurse (Schlussauktionspreise im XETRA-Handel der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main bzw. in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den letzten zehn Börsenhandelstagen vor Begründung der Verpflichtung zur Veräußerung nicht um mehr als 5 % unterschreiten; scrollen
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, alle oder einen Teil der eigenen Aktien der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Die eigenen Aktien können auch nach § 237 Abs. 3 Nr. 3 AktG im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des auf eine Aktie entfallenden anteiligen Betrags des Grundkapitals eingezogen werden. Der Vorstand ist in diesem Fall zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt. Die Einziehung kann auch mit einer Kapitalherabsetzung verbunden werden; in diesem Fall ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital um den auf alle oder einen Teil der eingezogenen Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals herabzusetzen und die Angabe der Zahl der Aktien und des Grundkapitals in der Satzung entsprechend anzupassen. Chancen und RisikenINDUS betreibt ein zentral gesteuertes Chancen- und Risikomanagement. Es unterstützt die Führung von INDUS dabei, die Unternehmensziele zu erreichen. Zentrale Aufgabe ist es, Chancen frühzeitig zu erkennen und nach angemessener Chancen-Risiko-Abwägung nutzen zu können. Gleichzeitig sollen Risiken frühzeitig erkannt und bewertet werden, sodass das Unternehmen angemessen und sicher reagieren kann. Zum Teil müssen Risiken bewusst eingegangen werden, um Chancen überhaupt nutzen zu können. Ebenso können sich aus verpassten Chancen Risiken ergeben. Das Chancen- und Risikomanagement ist ein systematischer Prozess, der die unternehmerischen Entscheidungen zur Zielerreichung begleitet. ChancenmanagementPortfoliostruktur stärkenWACHSTUMSAKQUISITIONENDie Kernaufgabe von INDUS liegt in der zielgerichteten Weiterentwicklung eines diversifizierten mittelständischen Portfolios. Der Vorstand der INDUS Holding AG setzt sich regelmäßig mit den Markt- und Technologietrends auseinander und hat als Teil des Strategie-Updates PARKOUR perform Zukunftsthemen für die strategische Weiterentwicklung der Segmente definiert. Aus dem regelmäßigen Dialog mit den Geschäftsführungen der Beteiligungsunternehmen ergeben sich weitere Erkenntnisse über Markt- und Technologiechancen. Chancen einer Stärkung der Portfoliostruktur werden fortlaufend analysiert und können auf der Basis einer gesicherten Finanzierung und stabilen Finanzlage der Gruppe durch das eigene M&A-Team zügig umgesetzt werden. ERGÄNZUNGSAKQUISITIONENDurch Ergänzungsakquisitionen werden Chancen zur anorganischen Weiterentwicklung einer Beteiligung im Rahmen der individuellen strategischen Ausrichtung wahrgenommen. Hier erfolgt ein kontinuierlicher Austausch des Segmentmanagements mit den Geschäftsführungen der Beteiligungen im Rahmen des strategischen Dialogs, um die Chancen systematisch zu analysieren und aktiv zu verfolgen. Das eigene M&A-Team der Holding unterstützt die Geschäftsführungen bei der Chancenbewertung. Weitere Chancen aus Ergänzungsakquisitionen ergeben sich auch in Hinblick auf die stärkere Internationalisierung der Beteiligungen. Im Fokus stehen hier die Märkte in Asien und Nordamerika, ergänzend zu Europa. Innovationen treibenChancen ergeben sich für die Gruppenunternehmen insbesondere durch die regelmäßige Entwicklung neuer Produkte oder Prozesse. Innovationen helfen den Unternehmen, ihre Marktstellung zu behaupten und auszubauen. Durch die Verankerung im Strategieprogramm PARKOUR perform fördert INDUS die Nutzung von Chancen aus Innovationen und daraus abgeleiteten Maßnahmen. Durch die "Innovationsförderbank" werden ausgewählte Innovationsvorhaben durch finanzielle Zuschüsse bei den Beteiligungen unterstützt. INDUS steht bei der Erarbeitung von Innovationsstrategien mit Methodenwissen zur Seite und vernetzt Institutionen und Facheinrichtungen mit den Gruppenunternehmen. Leistung steigernDie verstärkte Nutzung von Chancen im operativen Bereich ist das Ziel der strategischen Initiative "Leistung steigern" als Teil des Strategieprogramms PARKOUR perform. INDUS fördert hier im Schwerpunkt "Marktexzellenz" gezielt Aktivitäten in den Bereichen Business Development, strategisches Marketing, Vertrieb sowie Pricing und begleitet und unterstützt dabei die Prozesse der Beteiligungen. Im Schwerpunkt "Operative Exzellenz" werden vor allem Chancen in der Hebung von Produktivitätspotenzialen in den wertschöpfenden Prozessen (Produktion, Supply Chain) gesehen. Hier besteht ein breites Angebot an Unterstützungsleistungen an die Beteiligungen, insbesondere bei der Implementierung von Lean-Management-Konzepten. Nachhaltig handelnDie Nachhaltigkeitsstrategie ist als eigenständige strategische Initiative des Strategieprogramms PARKOUR perform etabliert. INDUS sieht erhebliche Chancen in der Förderung nachhaltiger unternehmerischer Initiativen. Zukünftige Schlüsseltechnologien beruhen auf Innovationen, die einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele leisten. Durch die Innovations- und Nachhaltigkeitsförderbank von INDUS werden die Beteiligungen hierbei gezielt unterstützt. Durch nachhaltigere Produkte und Prozesse kann eine Umsatzsteigerung erreicht oder ein drohender Umsatzverlust kompensiert werden. Differenzierungsmerkmale können der Einsatz nachwachsender oder recycelter Rohstoffe in der aktuellen Produktpalette oder auch der Einsatz neuer Technologien, welche den Verbrauch von Ressourcen während der Produktion minimieren, sein. INDUS erwartet, dass diese Werttreiber in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen und sich über entsprechende Differenzierungsmerkmale zusätzliche Umsatzchancen generieren lassen. Auf der Personalseite adressiert das klare Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in Verbindung mit der entsprechenden Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen die persönliche Bedeutung der Umweltthematik vieler Mitarbeitender der INDUS-Gruppe, sodass auch in dieser Hinsicht die Chancen im Wettbewerb um Fachkräfte erhöht werden. Die klare Nachhaltigkeitsstrategie bietet Chancen im Rahmen der Unternehmensfinanzierung. INDUS hat das Nachhaltigkeitsrating bereits seit 2020 mit den Schuldscheinemissionen verbunden. Eine Rating-Verbesserung führt zu einem Zinsvorteil, eine Verschlechterung bewirkt einen Zinsnachteil. Das ISS ESG-Rating konnte im Geschäftsjahr 2023 im Prime Status (C+) gehalten werden. Chancen der BeteiligungenChancen der Beteiligungen leiten sich neben den Chancen aus Produkt- und Prozessinnovationen auch aus der Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds ab. Dabei können die Beteiligungen von einer positiven konjunkturellen Entwicklung in ihren jeweiligen Märkten und von Zukunftsthemen, die sich aus Megatrends ableiten, profitieren. Chancen für die Beteiligungen im Segment Engineering ergeben sich insbesondere durch die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Wichtige Zukunftsthemen sind hier Automatisierung und Robotik, Sensorik und Messtechnik, Energietechnik und Logistik. Im Segment Infrastructure ergeben sich strategische Chancen aus den Megatrends Mobilität und Urbanisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit (z. B. nachhaltiges Bauen). Relevante Zukunftsthemen sind insbesondere Infrastrukturnetze, Infrastrukturbauwerke sowie Energieeffizienz. Im Segment Materials liegen die Chancen in einer hohen Materialkompetenz. Chancen bestehen insbesondere bei den Zukunftsthemen der Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft sowie bei energieeffizienten und nachhaltigen Produktionsprozessen. Langfristige Wachstumschancen für die Beteiligungen im Bereich der medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel ergeben sich aus dem Megatrend Demografie und Gesundheit; zunehmende regulatorische Anforderungen, insbesondere durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung, bieten Chancen für Unternehmen, die in der Lage sind, diese Anforderungen konsequent zu erfüllen. RisikomanagementStruktur und InstrumenteDie INDUS Holding AG und ihre Beteiligungsgesellschaften sind im Rahmen ihrer Aktivitäten einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Der Eintritt von Risiken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Die INDUS Holding AG hat daher in Übereinstimmung mit branchenüblichen Standards und gesetzlichen Bestimmungen ein Risikomanagementsystem eingerichtet, um potenzielle Risiken zu erkennen und über alle Funktionen hinweg beobachten und beurteilen zu können. Dieses Risikomanagementsystem setzt auf den Risikomanagementsystemen der Beteiligungen in enger Abstimmung mit INDUS auf. Das Risikomanagementsystem ist als Bestandteil der Geschäfts-, Planungs-, Rechnungslegungs- und Kontrollprozesse in das Informations- und Kommunikationssystem der INDUS Holding AG eingebunden. Die Verantwortung für die Gestaltung des Risikomanagementsystems liegt beim Vorstand, der ein aktives Management der Risiken sicherstellt. Das Risikomanagementsystem der INDUS Holding AG ist im Risikomanagement-Handbuch der Gesellschaft dokumentiert. Das Risiko-Reporting umfasst die INDUS Holding AG und alle vollkonsolidierten Tochterunternehmen der Gruppe. Eine zentrale Rolle des Risikomanagements wird durch das INDUS-Beteiligungscontrolling wahrgenommen. Chancen und Risiken werden in Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und der Geschäftsleitung der Beteiligungen und dem Beteiligungscontrolling erarbeitet und mit dem Vorstand im Rahmen der Planung abgestimmt. Plan-Ist-Abweichungen der Beteiligungen werden vom Beteiligungscontrolling monatlich analysiert und erkannte Risiken dem zuständigen Vorstand berichtet. In den turnusmäßigen, wöchentlichen Vorstandssitzungen werden bedarfsorientiert wesentliche Änderungen der Risikolage besprochen und, soweit notwendig, Maßnahmen eingeleitet. In regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen wird der Aufsichtsrat über die wirtschaftliche Lage der Gruppe, Plan-Ist-Abweichungen und weitere Risiken informiert. Der Risikobeauftragte der Holding administriert fachlich das Risikomanagement-IT-System, führt regelmäßig Schulungen für die Anwender:innen durch, analysiert bedarfsorientiert mit dem Beteiligungscontrolling die gemeldeten Risiken der Beteiligungen und sorgt für eine übergeordnete systematische Darstellung und Bewertung. Die Funktion des Risikobeauftragten ist unmittelbar dem Vorstand zugeordnet. Der Kernprozess "Akquisition von Unternehmen" ist eng mit dem Risikomanagement verzahnt. Das M&A-Team der Holding analysiert die Chancen und Risiken eines Akquisitionsunternehmens auf der Basis von Due-Diligence-Untersuchungen und bereitet die Entscheidungsvorlage für den Vorstand vor. Der Vorstand entscheidet über eine Akquisition erst nach ausführlicher Analyse der Chancen und Risiken unter Betrachtung der Risikotragfähigkeit. Bei zustimmungspflichtigen Unternehmenserwerben erhält der Aufsichtsrat anschließend eine Entscheidungsvorlage vom Vorstand inklusive einer Darstellung der Chancen und Risiken zur Genehmigung der Akquisitionen. Ziel des Risikomanagementsystems ist es, Risiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Für die Berichterstattung der Risiken bestehen Schwellenwerte, die der Struktur des Beteiligungsportfolios Rechnung tragen. Der Vorstand überprüft und überarbeitet dazu im regelmäßigen Turnus sowie anlassbezogen das Risikoportfolio der Gruppe. Auf dieser Basis werden die erforderlichen Maßnahmen zur Risikosteuerung definiert, dokumentiert und deren Wirksamkeit überwacht. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig über die Risikolage der INDUS Holding AG und der INDUS-Gruppe informiert. Die Struktur und die Funktionsweise des Risikomanagementsystems werden in regelmäßigen Abständen sowie anlassbezogen vom Vorstand überprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfung ebenso wie die Anmerkungen des Abschlussprüfers im Rahmen der Jahresabschlussprüfung fließen dann in die systematische Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ein. Die unterjährige Überwachung der Risikolage, die Überprüfung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie eingeleitete Maßnahmen zu seiner Verbesserung werden einmal jährlich im Risikomanagement-Jahresbericht der Gesellschaft dokumentiert. Internes Kontroll- und RisikomanagementsystemBERICHT GEMÄSS DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX * Das interne Kontrollsystem (IKS) von INDUS ist ein vom Management implementiertes, systematisches Set von Regeln, Verfahren und Verantwortlichkeiten, das darauf abzielt, die ordnungsgemäße Durchführung der Geschäftstätigkeiten des Unternehmens sicherzustellen und die Risiken in den Geschäftsprozessen zu steuern. Wir betreiben zur Sicherstellung dieser umfassenden Aufgabe die nachfolgenden integrierten Managementsysteme: scrollen
Die Ausgestaltung dieser Systeme beinhaltet einheitlich vorgegebene System- und Prozesselemente, die die Ordnungsmäßigkeit und Funktionsfähigkeit der Systeme sicherstellen. Im Rahmen des Systemdesigns werden auf Basis einer Risikoanalyse Rollen und Verantwortlichkeiten definiert, Richtlinien und Regeln kommuniziert sowie interne Trainings und Schulungsprogramme implementiert. Der laufende Betrieb beinhaltet unter anderem die ordnungsgemäße Bereitstellung von Ressourcen (z. B. Hinweisgeber-/Beschwerdesystem). Die Wirksamkeit der Systeme wird durch systemintegrierte Kontrollen, Self-Assessments und durch externe Prüfungen (z. B. Überprüfungen der IT-Sicherheit im Rahmen des Risikomanagements) überwacht. Fortschritte werden durch Monitorings überwacht. Die Geschäftsführungen der Beteiligungen bestätigen einmal jährlich die Einhaltung der Vorgaben des Compliance-Managementsystems, insbesondere des INDUS-Verhaltenskodex und der zugehörigen Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte. Die interne Revision überprüft prozessunabhängig die Einhaltung von Regeln, Verfahren und Verantwortlichkeiten und wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2023 im Zusammenhang mit der veränderten Leitungsstruktur neu gefasst und deutlich ausgebaut. Der Prüfungsplan der internen Revision umfasste für das laufende Jahr 72 Prüfungen; eine Prüfung entspricht dabei der Prüfung eines Prüfungsbereichs bei einer Gesellschaft. Der Prüfungsplan wird rollierend fortgeschrieben. Prüfungsfeststellungen finden Eingang in die Planung des Folgejahres. Hierdurch wird eine dynamische Risikoorientierung gewährleistet. Auch hier erfolgt ein Monitoring des Fortschritts von vereinbarten Maßnahmen zur Behebung von Schwachstellen durch Follow-up-Termine. Alle Beteiligungen sind Bestandteil unseres IKS. Der Umfang der von jeder Einheit auszuführenden Aktivitäten ist unterschiedlich und hängt unter anderem von der Wesentlichkeit der Einheit für den Konzernabschluss und den spezifischen Risiken, die mit der Einheit verbunden sind, ab. Das Management jeder Einheit ist dabei verpflichtet, in seinem Verantwortungsbereich, basierend auf den konzernweit verpflichtenden Vorgaben, ein angemessenes und wirksames IKS und RMS zu implementieren. Der Prüfungsausschuss ist in die Überwachung des IKS und RMS systematisch eingebunden. Er überwacht insbesondere die Rechnungslegung und den Rechnungslegungsprozess sowie die Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS, des RMS und des internen Revisionssystems. Der Vorstand hat sich gemäß den Empfehlungen des DCGK 2022 mit der Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems auseinandergesetzt und keine wesentlichen Beanstandungen festgestellt.
* nicht Gegenstand der Prüfung
BERICHT GEMÄSS §§ 289 ABS. 4, 315 ABS. 4 HGBUmfang und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems (rIKS) der INDUS Holding AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands. Der Aufsichtsrat überwacht den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des rIKS. Die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des rIKS bei den Beteiligungsgesellschaften wird zudem durch die interne Revision und die Abschlussprüfer der Konzerngesellschaften geprüft. Für die INDUS Holding AG selbst obliegt die Prüfung der Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des IKS direkt dem Vorstand. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, um die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sicherzustellen, und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Das rIKS ist so gestaltet, dass der Konzernabschluss der INDUS Holding AG nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und nach den gemäß § 315e Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften ordnungsgemäß aufgestellt wird. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt nach den handelsrechtlichen Vorschriften des HGB. Unabhängig von seiner Ausgestaltung kann das rIKS dennoch keine absolute Sicherheit dahingehend liefern, dass Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Die Prozesse zur Konzernrechnungslegung (im Folgenden verkürzt "Rechnungslegung") und Lageberichterstellung werden von den zuständigen Mitarbeitenden im Konzernrechnungswesen und im Controlling der INDUS Holding AG gesteuert. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden hinsichtlich ihrer Relevanz und Auswirkungen für die Rechnungslegung geprüft. Die sich daraus ergebenden Änderungen der Rechnungslegungsprozesse werden in zentral verfügbaren Verfahrensanweisungen und in den bei der Rechnungslegung verwendeten Systemen abgebildet. Die jeweils aktuelle Konzernbilanzierungsrichtlinie wird an alle mit der Rechnungslegung befassten Mitarbeitenden der INDUS Holding AG und der Beteiligungsgesellschaften kommuniziert. Zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender und den konzerneinheitlichen Datenerfassungsmappen zum regelmäßigen Reporting bilden diese Elemente die Basis für den Abschlusserstellungsprozess. Die Beteiligungsgesellschaften erstellen ihre Abschlüsse für Konsolidierungszwecke ("Reporting Packages") gemäß der Vorgaben der Konzernbilanzierungsrichtlinie. Die Reporting- und Konsolidierungsprozesse erfolgen für alle Beteiligungsgesellschaften über ein einheitliches IT-System, das zentral von der INDUS Holding AG zur Verfügung gestellt wird. Verfahrensanweisungen und standardisierte Meldeformate unterstützen dabei den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Teilweise werden zusätzlich externe Dienstleister, z. B. für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen, die Bewertung von Immobilien oder die Ermittlung der segmentspezifischen Kapitalkosten beauftragt. Zur Vermeidung von Risiken im Rechnungslegungsprozess umfasst das rIKS präventive und aufdeckende interne Kontrollen. Dazu gehören insbesondere IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip. Diese Kontrollen und Instrumente werden fortlaufend weiterentwickelt, um auch künftige Risiken ausschließen zu können, wenn Schwachstellen identifiziert wurden. Das Controlling und das Konzernrechnungswesen der INDUS Holding AG stellen über entsprechende Prozesse sicher, dass die Vorgaben der Konzern-Bilanzierungsrichtlinie eingehalten werden. Die in den Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Beteiligungsgesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Der Vorstand der INDUS Holding AG und die Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sind dafür verantwortlich, dass die gültigen Richtlinien und Verfahren zum Rechnungslegungsprozess eingehalten werden. Weiterhin stellen sie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme sicher. Erläuterung der Einzelrisiken und der RisikoaggregationDie Beteiligungsgesellschaften und die INDUS Holding AG identifizieren und bewerten Risiken unverändert zum Vorjahr zunächst im Rahmen eines dezentralen Bottom-up-Ansatzes. Dieser Prozess erfolgt zweimal jährlich und wird durch den Risikobeauftragten der INDUS Holding AG unterstützt. Die Risiken werden anhand der möglichen Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf den Zeitraum eines Jahres. Die Schadensverteilung wird durch eine Dreiecksverteilung abgebildet. Die Dreiecksverteilung beschreibt die Schäden im besten, mittleren und schlechtesten Fall. Die folgende Beschreibung der Einzelrisiken basiert auf den von den Beteiligungen und der INDUS Holding AG bis zum Abschlussstichtag identifizierten Risiken. Die Gesamtbeurteilung der Risikolage des Konzerns erfolgt anhand eines Risikomaßes, das mittels einer MonteCarlo-Simulation aller identifizierten und bewerteten Risiken ermittelt wird. In der Monte-Carlo-Simulation werden die Schadenshöhen simuliert und aggregiert. Chancen wer den hierbei nicht betrachtet. Unter Zugrundelegung eines Konfidenzniveaus von 98 % beträgt das so ermittelte Risikomaß für den INDUS-Konzern rund 71,9 Mio. EUR (Vorjahr: 72,1 Mio. EUR unter Zugrundelegung eines Konfidenzniveaus von 97 %). Mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 % wird eine finanzielle Belastung aus dem Eintritt von Risiken in dieser Höhe nicht überschritten. Die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeiten und die jeweilige Schadenshöhe ist stark ermessensbehaftet und kann von tatsächlich eintretenden Schadenshöhen abweichen. Dennoch ist das auf Basis des Risikomanagementsystems ermittelte Risikomaß eine Richtgröße zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit und damit der finanziellen Stabilität der Gruppe. Die Nicht-Berücksichtigung von Chancen in der Monte-CarloSimulation führt zu einem zusätzlichen Maß an Planungssicherheit. Die Risikotragfähigkeit gilt als gegeben, wenn das Risikomaß durch Liquidität und Eigenkapital abgedeckt ist. Nach Einschätzung des Vorstands ist die Risikotragfähigkeit des ermittelten Risikobetrags gewährleistet und eine Bestandsgefährdung nicht erkennbar. Den jeweiligen Anteil der Risikokategorie am ermittelten Risikomaß zeigt die nachfolgende Grafik: ANTEIL DER RISIKOKATEGORIE AM ERMITTELTEN RISIKOMASS(in %)![]() Umfeld- und BranchenrisikenDie Geschäftsentwicklung der Beteiligungen steht in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds. Eine weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Kriegs und daraus möglicherweise entstehende negative konjunkturelle Auswirkungen können durch Prognosen nur schwer beurteilt werden. Ebenso ist der Konflikt im Nahen Osten eskaliert und stellt ein erhebliches Risiko für die globale Konjunktur dar, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Warenströme durch das Rote Meer und den Suez-Kanal gefährdet sind oder die Energieversorgung bei einer Ausweitung des Konflikts eingeschränkt werden könnte. Weitere Risiken für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich durch zunehmende Spannungen zwischen den USA und China mit nicht absehbaren Auswirkungen. Neben den konjunkturellen Risiken stellen Erhöhungen der Energie- und Rohstoffpreise Risiken für die Entwicklung der einzelnen Gesellschaften und der Gruppe dar. Die hohen Energiekosten führen zu Wettbewerbsnachteilen im internationalen Kostenvergleich, und die hohe Volatilität auf den Rohstoffmärkten birgt Versorgungsrisiken und insbesondere Preisüberwälzungsrisiken. Die weiterhin hohe Inflation und in der Folge die bisherigen Zinserhöhungen der Zentralbanken werden durch sinkende Kaufkraft den Konsum dämpfen - mit negativen Folgen für die konjunkturelle Entwicklung. Mit einem ausgewogenen Beteiligungsportfolio vermeidet INDUS eine überproportionale Abhängigkeit von einzelnen Branchen. Durch eine hohe Spezialisierung oder eine starke Position innerhalb von meist attraktiven Marktnischen werden sowohl das Branchenrisiko als auch das allgemeine konjunkturelle Risiko für die Beteiligungsunternehmen gemindert. Ein grundsätzliches konjunkturelles und branchenspezifisches Risiko ist von Natur aus aber nicht zu vermeiden. Darüber hinaus befindet sich die Automobilbranche in einem erheblichen Strukturwandel zur Elektromobilität mit hohen Risiken für die direkten und indirekten Zulieferindustrien. INDUS hat durch die Aufgabe und Veräußerung der Serienzulieferer aus dem Bereich Fahrzeugtechnik diese Risiken signifikant reduziert. Unternehmensstrategische RisikenUnternehmensstrategische Risiken bestehen hauptsächlich in der Fehleinschätzung der künftigen Markt- bzw. Geschäftsentwicklung der bestehenden Beteiligungsgesellschaften und von Neuerwerben. Der langfristige Erfolg von INDUS hängt im Wesentlichen von der sorgfältigen Analyse potenzieller neuer Portfoliounternehmen und der Entwicklung des Beteiligungsportfolios ab. Um Risiken auf dem Feld "unternehmensstrategische Risiken" zu reduzieren, setzt INDUS bei Neuakquisitionen auf eine umfangreiche Marktanalyse der jeweiligen Branche sowie eigene Analysen. Diese eigenen Analysen werden zudem einer externen, unabhängigen Begutachtung unterzogen. Die Entscheidung für eine Neuakquisition wird nach intensiver Prüfung und durch einstimmigen Beschluss des Vorstands getroffen und anschließend durch den Aufsichtsrat genehmigt. Den möglichen Risiken aus Fehleinschätzungen in der strategischen Positionierung der Beteiligungsunternehmen begegnet INDUS durch eigene intensive Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen, strategisches und operatives Controlling der Beteiligungen und regelmäßige Kommunikation mit den Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften. Sämtliche Beteiligungsunternehmen stellen monatlich Daten über ihre aktuelle Geschäftsentwicklung und die individuelle Risikolage zur Verfügung. Ihre kurz- und mittelfristigen Planungen werden auf Ebene der Führungsgesellschaft aggregiert. Dies gewährleistet, dass INDUS stets einen umfassenden Überblick über die Risikolage des einzelnen Unternehmens und des Konzerns hat. Leistungswirtschaftliche RisikenNeben den unternehmensstrategischen Risiken bestehen für INDUS und die Beteiligungsunternehmen leistungswirtschaftliche Risiken. Dazu zählen insbesondere Beschaffungsrisiken, Produktionsrisiken und Absatzrisiken. Die Beteiligungsunternehmen benötigen für die Herstellung ihrer Produkte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die von unterschiedlichen Lieferanten bezogen werden. Aufgrund der breiten Diversifikation innerhalb des Gesamtportfolios von INDUS sind Beschaffungsrisiken in Hinblick auf die Auswirkungen auf den Konzern als Ganzes allerdings begrenzt, was gerade die vergangenen Jahre gezeigt haben. Es besteht das Risiko, dass die Versorgung mit Vorprodukten oder Vormaterialien nicht immer sichergestellt ist. In den Vorjahren waren einige Vorprodukte (z. B. Halbleiter) nicht oder nur schwer zu beschaffen. Zunehmend in den Fokus kommen Risiken in der Lieferkette aufgrund mangelnder Transparenz oder der Nichteinhaltung der beispielsweise im LkSG ("Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten") verankerten, geschützten Rechtspositionen. INDUS hat eine Risikoanalyse des eigenen Geschäftsbereichs und der unmittelbaren Lieferanten durchgeführt und die Risikolage beurteilt. Die Risikoidentifikation und Beurteilung der Maßnahmen, z. B. der " Code of Conduct" für Lieferanten, Self Assessments, bestehende Zertifizierungen, Schulungen oder Lieferantenaudits, werden im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses weiterentwickelt. Leistungswirtschaftliche Risiken können sich auch aus dem Klimawandel ergeben. Für die Beteiligungen der Gruppe mit EU-taxonomiekonformen Aktivitäten wurde eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung auf Standortebene durchgeführt. Die Bewertung hat ergeben, dass die Standorte nur von sehr wenigen Klimarisiken betroffen sind und diese im Falle ihres Eintritts als nicht gefährdend für die Ausübung der Geschäftstätigkeit zu bewerten sind. Weiterhin wurden Anpassungsmaßnahmen identifiziert, welche die Auswirkungen der Risiken abmildern. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energieträger können stark schwanken. Abhängig von der jeweiligen Marktsituation ist es den Beteiligungsgesellschaften daher nicht immer möglich, die daraus entstehenden Belastungen an die Kunden zeitnah und vollumfänglich weiterzugeben. Die operativ Verantwortlichen stehen im kontinuierlichen Kontakt mit Lieferanten und Kunden. So können sie frühzeitig auf eventuell auftretende Preis- und Mengenrisiken reagieren. Zusätzlich begrenzen die Beteiligungsunternehmen, wo notwendig, mit dem Abschluss von Rohstoffsicherungen das Risiko. Produktions- und Absatzrisiken sind aufgrund der breiten Diversifikation innerhalb des Gesamtportfolios von INDUS in Hinblick auf die Auswirkungen auf den Konzern begrenzt. INDUS analysiert dazu regelmäßig die Kundenstruktur in der Gruppe; es existieren weder einzelne Produkt- oder Dienstleistungsgruppen noch einzelne Kunden, die einen Anteil von mehr als 10 % am Umsatz erreichen. Auch aufgrund von Tarifabschlüssen ergeben sich weitere leistungswirtschaftliche Risiken, da die Belastungen oft nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden können, sondern durch Produktivitätserhöhungen kompensiert werden müssen. PersonalrisikenDer langfristige Erfolg der INDUS Holding AG hängt maßgeblich vom Wissen und von der Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeitenden ab. Mögliche Risiken ergeben sich im Wesentlichen bei der Personalbeschaffung und Personalentwicklung sowie durch die Fluktuation von Mitarbeitenden in Schlüsselpositionen. Die INDUS Holding AG begrenzt diese Risiken durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Die Beschäftigten schätzen die positive Unternehmenskultur. Ausdruck dieser Wertschätzung ist eine geringe Fluktuation. Die Gesamtheit aller Maßnahmen macht die Gesellschaft zu einem attraktiven Arbeitgeber, sodass den Risiken aus Fluktuation, demografischer Entwicklung und Kompetenzverlust aktiv begegnet wird. Die Unternehmen der INDUS-Gruppe betreiben ihre Personalarbeit eigenständig; sie sind in vielen Branchen und Regionen angesiedelt, sodass die Risiken der Personalbeschaffung und Personalentwicklung breit gestreut sind. Qualifizierte Beschäftigte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die jeweilige Beteiligung. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der weiterhin guten Beschäftigungslage ist das Risiko des Fachkräftemangels auch international weiter auf einem hohen Niveau. Informationstechnische RisikenDie wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit der permanenten Verfügbarkeit stellen hohe Anforderungen an die eingesetzte Informationstechnologie. Möglichen Risiken aus dem Ausfall von Rechnersystemen und Netzwerken, unberechtigten Datenzugriffen oder Datenmissbrauch begegnet die Gesellschaft mit regelmäßigen Investitionen in Hard- und Software, dem Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie effektiven Zugangsund Zugriffskontrollen. Eine permanente Kontrolle dieser Maßnahmen erfolgt durch interne und externe Experten. Für die Unternehmen der Gruppe stellt der mögliche Ausfall der Informationstechnologie ein erhebliches operatives und finanzielles Risiko dar. Die Unternehmen der Gruppe sind in zunehmendem Maße von der Funktionalität und Stabilität der verschiedenen individuellen IT-Systeme abhängig. Weitere Risiken bestehen im Verlust von Daten bzw. Knowhow und Datenmanipulationen. Es zeigt sich eine zunehmende Tendenz von Cyberangriffen. Die Unternehmen der Gruppe setzen je nach individueller Risikolage verschiedene Instrumente zur Risikosteuerung ein. Dies reicht von Notfall- und Datensicherungsprozessen, dem Einsatz moderner Antiviren- und Firewall-Soft- und Hardware, Zugriffs- und Zutrittskontrollen bis hin zu weiteren präventiven Schutzmaßnahmen wie der Sensibilisierung der Mitarbeitenden durch deren gruppenweite Schulung mittels E-Learning-Programmen zu den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz. Maßnahmen zur Prävention, Aufdeckung und Behandlung von Cyberangriffen bleiben hoch relevant. Risiken sind teilweise durch eine Cyberversicherung rückgedeckt. Als eine wesentliche weitere Maßnahme werden durch einen externen Dienstleister regelmäßig Pentests und bedarfsbezogene Tests bei den Unternehmen der Gruppe durchgeführt, um die in den Gesellschaften durchgeführten Schutzmaßnahmen von unabhängiger Seite einschätzen zu lassen. Finanzwirtschaftliche RisikenZu den finanzwirtschaftlichen Risiken zählen vor allem das Liquiditätsrisiko, das Zinsrisiko und das Währungsrisiko sowie das Ausfallrisiko. Grundsätzlich finanzieren sich die einzelnen Beteiligungsgesellschaften selbst aus ihren operativen Ergebnissen. Je nach Liquiditätssituation unterstützt INDUS die Beteiligungsgesellschaften bei der Finanzierung und stellt bei Bedarf Finanzmittel zur Verfügung. Um die jederzeitige Handlungsfähigkeit der Führungsgesellschaft sowie eine ausreichende Finanzierung der Beteiligungsgesellschaften sicherzustellen, verfügt die Führungsgesellschaft über entsprechende Liquiditätsreserven. Eine breit diversifizierte Finanzierungsstruktur, verteilt auf acht (Vorjahr: acht) Kernbanken, verhindert eine Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern, sodass aus heutiger Sicht der Wegfall von bankenseitigen Kreditgebern begrenzt ist. Die Finanzierung des langfristig ausgerichteten Beteiligungsportfolios erfolgt durch eine revolvierende, langfristige Mittelaufnahme der Führungsgesellschaft. Kreditbesicherungen bestehen nur vereinzelt und unwesentlich auf Tochterebene - im Wesentlichen durch Übernahme von zuvor durch den Alteigentümer gesicherten Verbindlichkeiten im Rahmen einer Akquisition. Finanzielle Covenants auf Konzernebene bestehen nicht. Die vereinbarte Eigenkapitalquote der INDUS Holding AG in Höhe von 40 % stellt aus heutiger Sicht kein wirtschaftliches Risiko dar. Eine Verschlechterung wesentlicher Finanzkennzahlen könnte zu höheren Finanzierungskonditionen infolge geänderter Ratingeinschätzungen führen. Bei der Finanzierung setzt INDUS auf einen Mix aus festverzinslichen und variablen Darlehen; letztere sind durch Zinsswaps gesichert. Eine Veränderung des Zinsniveaus hätte durch die vollständig abgesicherten Zinsänderungsrisiken während der Laufzeit der jeweiligen Darlehen keine Auswirkungen auf die Ertragslage. Das Nominalvolumen der Zinsabsicherungen betrug zum 31. Dezember 2023 insgesamt 93,4 Mio. EUR (Vorjahr: 113,2 Mio. EUR). Das debitorenseitige Ausfallrisiko ist durch das diversifizierte Portfolio und die Eigenständigkeit der Beteiligungsunternehmen, die ihre Aktivitäten auf verschiedene Märkte und mit unterschiedlichen Produkten konzentrieren, deutlich begrenzt. Zudem unterhalten die Beteiligungen selbst wirksame Systeme zur Überwachung der Debitorenrisiken, schließen nach eigenem Ermessen Warenkreditversicherungen ab und berichten der Führungsgesellschaft monatlich über etwaige Risiken. Aufgrund der internationalen Aktivitäten der Beteiligungsgesellschaften bestehen Währungsrisiken. Diesen begegnet INDUS bedarfs- und risikoorientiert mit der Absicherung der Geschäftsvorfälle durch Devisentermingeschäfte. Das Nominalvolumen der Währungsabsicherungen betrug zum 31. Dezember 2023 insgesamt 6,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR). Weitere Erläuterungen zur Finanzierung finden sich im Konzernanhang unter den Informationen zur Bedeutung von Finanzinstrumenten. Rechtliche RisikenDie INDUS Holding AG und ihre Beteiligungsunternehmen sind einer Vielzahl rechtlicher Risiken ausgesetzt. Diese Risiken ergeben sich insbesondere in den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, Außenwirtschafts- und Zollrecht sowie Steuerrecht. Aus dem operativen Geschäft der einzelnen Beteiligungsgesellschaften resultieren darüber hinaus Risiken aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen. Ein effizientes Vertrags- und Qualitätsmanagement mindert dieses Risiko zwar, kann aber keinen grundsätzlichen Ausschluss garantieren. Vonseiten der Führungsgesellschaft werden die Unternehmen durch Leitfäden, Schulungen und Informationen zu rechtskonformem Verhalten insbesondere in den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, Korruptions- und Geldwäscheprävention, Außenwirtschafts- und Zollrecht unterstützt. Die Gesellschaften sind in einen Regelturnus für ein Monitoring eingebunden, das mit fachanwaltlicher Unterstützung durchgeführt wird. Als flankierende Maßnahmen zur Sensibilisierung werden diese Risikobereiche durch fachanwaltliche Schulungen sowie durch das implementierte E-Learning-Programm unterstützt. Rechtliche Risiken können sich aus Ansprüchen und Klagen gegen INDUS und/oder Beteiligungsunternehmen (hier insbesondere Gewährleistungen und Produkthaftung) sowie behördlichen Verfahren ergeben. Geltend gemachte Ansprüche Dritter prüfen INDUS bzw. die betreffende Beteiligung eigenständig und sorgfältig auf ihre Begründetheit. Gerichtliche und außergerichtliche Rechtsstreitigkeiten werden bei Bedarf von externen Anwälten begleitet. Die in diesem Bereich identifizierten Einzelrisiken sind gering oder mittel ausgeprägt. INDUS bildet Rückstellungen, sofern Zahlungsverpflichtungen als wahrscheinlich angesehen werden und die jeweilige Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Sonstige RisikenUnter den sonstigen Risiken sind im Wesentlichen Risiken höherer Gewalt, also insbesondere für Elementarschäden oder eine Pandemie, erfasst. Das Nettorisiko aus diesen Risiken ist gering, da für diese Schäden in der Regel ausreichender Versicherungsschutz besteht (Elementarschäden) oder durch die vergangene COVID-Lage eine entsprechend gute Vorbereitung auf eine vergleichbare Situation gewährleistet ist. NachhaltigkeitsrisikenIm Rahmen des nichtfinanziellen Berichts der INDUS-Gruppe berichtet INDUS über Risiken, die mit der Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, den Produkten und Dienstleistungen des Konzerns verknüpft sind und sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte (Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung) haben könnten. Im Geschäftsjahr sind keine berichtspflichtigen Einzelrisiken im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten identifiziert worden. Risiken aus bilanzierten Geschäfts- und FirmenwertenDer Konzern hat aufgrund seiner Unternehmensstrategie, die Diversifikation durch einen kontinuierlichen Ausbau des Beteiligungsportfolios voranzutreiben, Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 395,8 Mio. EUR bilanziert (Vorjahr: 403,7 Mio. EUR). Diese müssen gemäß IAS 36 mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen werden. Weiterhin wird der Werthaltigkeitstest bei unterjährig auftretenden Indikatoren für eine mögliche Wertminderung (Triggering Events) durchgeführt. Liegt der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwerts, werden die entsprechenden Geschäfts- und Firmenwerte wertgemindert. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 12,8 Mio. EUR vorgenommen (Vorjahr: 39,4 Mio. EUR). INDUS hat damit das Risiko aus den Geschäfts- und Firmenwerten bilanziell durch Wertminderungen erfasst, soweit diese im Rahmen des Werthaltigkeitstests identifiziert wurden. Die bilanzierten Firmenwerte verteilen sich auf 44 (Vorjahr: 44) zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs) aus allen Segmenten. Kein einzelner Firmenwert ist größer als 10 % der Summe der Geschäfts- und Firmenwerte. Eine Wertminderung entfaltet keine unmittelbare negative Liquiditätswirkung. Indirekte Effekte, beispielsweise durch ansteigende Zinsen aufgrund verschlechterter Unternehmenskennzahlen (Rating), sind möglich und werden im Rahmen des Risikomanagements betrachtet. Gesamteinschätzung des VorstandsIm Geschäftsjahr 2023 konnte INDUS Chancen durch den Erwerb einer Enkeltochter nutzen und damit einen Schwerpunkt ihrer langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie - das Wachsen durch Akquisitionen - fortsetzen. Der Vorstand sieht in möglichen Zukäufen sowohl auf Portfolioebene als auch auf Ebene der Beteiligungsunternehmen (Enkelgesellschaften) weiterhin gute Wachstumschancen für 2024. Durch die gezielte Förderung von Innovationen in den Beteiligungen werden die Chancen durch Produkt- und Prozessinnovationen erhöht. Die verstärkten Maßnahmen zur Verbesserung von Marktexzellenz und Operativer Exzellenz erhöhen die Chancen der Beteiligungen im Wettbewerb. Der Strukturwandel der Industrie zu Klimaschutz und klimaneutralen Technologien wird den Unternehmen neue Marktchancen eröffnen. Die geschärfte Strategie PARKOUR perform wird hierzu beitragen. Auf der Risikoseite sind weiter hohe makroökonomische und politische Unsicherheiten zu verzeichnen. Die Entwicklung in Europa ist insbesondere durch den Russland-Ukraine-Krieg und den Nahost-Konflikt gekennzeichnet. Die Folgen und die Tragweite der Kriege insbesondere bei einer weiteren Eskalation sind schwer einzuschätzen. Die INDUS-Gruppe ist bisher direkt von Sanktionen und Embargos nicht wesentlich betroffen. Die hohen Energiekosten, die hohe Inflation sowie die Auswirkung der geldpolitischen Gegensteuerung durch Zinserhöhungen und Verknappung der Geldmenge haben zu einer Rezession mit entsprechenden konjunkturellen Risiken geführt. Mit den Verkäufen von SELZER und SCHÄFER, einem Serienzulieferer und einem Nischenanbieter aus der Fahrzeugtechnik, konnten die Risiken im Portfolio aufgrund der volatilen Entwicklung und die Risiken der Automobilbranche deutlich reduziert werden. Die Gesamtrisikosituation von INDUS setzt sich aus den aggregierten Einzelrisiken aller Risikokategorien zusammen. Aufgrund des diversifizierten und breit aufgestellten Portfolios findet ein teilweiser Risikoausgleich innerhalb der Gruppe statt. Der Vorstand hat sich auf der Basis der Risikoaggregation mit der Risikotragfähigkeit unter Berücksichtigung von Maßnahmen auseinandergesetzt. Für den Konzern waren im abgelaufenen Geschäftsjahr und aus heutiger Sicht für das laufende Geschäftsjahr aus Sicht des Vorstands keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. PrognoseberichtFür die INDUS-Gruppe wird 2024 ein Umsatz von 1,85 bis 1,95 Mrd. EUR erwartet und mit einem operativen Ergebnis (EBIT) in Höhe von 145 bis 165 Mio. EUR gerechnet. Die EBIT-Marge wird im Korridor von 7,5 bis 8,5 % erwartet. Bei der Emissionsintensität der Treibhausgase wird für 2024 mit einer weiteren Reduktion geplant. Erwartete Entwicklung der RahmenbedingungenIm Jahr 2024 wird in Deutschland ein leichter Aufschwung erwartet. Allerdings dürften sich die Unsicherheiten insbesondere nach dem schwachen vierten Quartal 2023 in den ersten Monaten 2024 fortsetzen. Der Internationale Währungsfonds rechnet für das Jahr 2024 mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft in Höhe von 0,5 %. Im Oktober 2023 war er noch von einem Plus von 0,9 % ausgegangen. Auch das ifo-Institut hatte seine Prognose im Dezember von 1,4 % auf 0,9 % gekappt und - vor dem Hintergrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und der daraus resultierenden Haushaltslücke - im Januar noch einmal auf 0,7 % Wachstum reduziert. Der ifo-Geschäftsklimaindex war zu Jahresbeginn 2024 ebenfalls erneut gesunken. Allerdings bewerteten die Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowohl ihre aktuelle Lage als auch den Ausblick etwas besser, während Dienstleistung, Handel und Bauhauptgewerbe deutlich nachgaben. Die Inflationsrate schwächte sich in Deutschland im Januar 2024 zuletzt auf 2,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ab. Es ist aber zu erwarten, dass der Preisdruck im Euroraum erst in etwa zwei Jahren die Zielmarke von 2 % erreicht. Damit werden auch - trotz der konjunkturellen Schwäche - Zinssenkungsschritte erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 wahrscheinlich. Bei ihrer Sitzung im Januar 2024 hatte die EZB den Leitzins das dritte Mal in Folge bei 4,5 % belassen. Die Erwartungen für die Entwicklung der Weltwirtschaft korrigierte der Internationale Währungsfonds zuletzt leicht nach oben - insbesondere vor dem Hintergrund der resilienteren US-Wirtschaft und fiskalpolitischen Unterstützung in China. Die Wachstumsprognose von 3,1 % bleibt aber unter dem historischen Durchschnitt von 3,8 %. Mit dem Nahost-Krieg ist ein weiteres Risiko für die globale Konjunktur hinzugekommen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Energieversorgung bei einer Ausweitung des Konflikts unterbrochen werden könnte. WIRTSCHAFTSWACHSTUM(in %)scrollen
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Stand: Jan. 2024) Engineering: Herausforderndes Geschäftsjahr Die Rahmenbedingungen für den deutschen Maschinenbau bleiben 2024 schwierig. So rutschte der ifo-Geschäftsklimaindex - nach einem leichten Aufwärtstrend im Herbst 2023 - zu Jahresbeginn 2024 auf einen neuen Tiefstand. Die Kapazitätsauslastung liegt mit 85,4 % unter dem langjährigen Durchschnitt. Angesichts der Zurückhaltung bei Investitionen, einer international noch schwächelnden Nachfrage und der abnehmenden Auftragspolster erwartet der Branchenverband VDMA für das Jahr 2024 einen Rückgang der realen Produktion um -4 %. Mit 10,3 Monaten war die Auftragsreichweite im November 2023 zwar immer noch hoch, nach einem schwachen Jahresende lag der Auftragseingang 2023 aber in Summe 12 % unter Vorjahr. Laut Blitzumfrage des VDMA vom November 2023 kann bei zwei Dritteln der Unternehmen der aktuelle Auftragsbestand die Produktion und Kapazitätsauslastung 2024 nicht oder nur wenig stützen. Ein Lichtblick: Bei den Auslandsordern gibt es erste Anzeichen einer Bodenbildung. Mit Blick auf den Umsatz prognostiziert der VDMA 2024 aber noch ein reales Minus von 2 %. Nach Umfrageergebnissen des Verbands sind zur Stärkung des Standorts Deutschland vor allem Bürokratiebelastung, Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Energiepreise zu verbessern. Chancen sehen die Maschinenbauer insbesondere im Bereich Automatisierung und Digitalisierung. Infrastructure:Schwäche vor allem im WohnungsbauDer Ausblick im Baubereich bleibt deutlich verhalten: Ausgehend von einem geschätzten Minus von -5,5 % für das Jahr 2023 prognostiziert der Hauptverband der deutschen Bauindustrie 2024 einen leicht abgeschwächten Rückgang der realen Umsätze von -3,5 %. Insbesondere der Wohnungsbau stockt weiter; hier wird mit einem Abschwung von 12 % gerechnet. Bei den Bauinvestitionen erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute 2024 erneute Rückgänge von -0,6 % bis -2,5 % - und eine Trendwende im Jahr 2025. Die Daten vom Jahresanfang bestätigen diese pessimistische Grundstimmung: Der ifo-Geschäftsklimaindex setzte im Januar seine Talfahrt fort. Die Reichweite der Auftragsbestände ging im Januar auf 3,6 Monate zurück und lag damit 0,8 Monate unter dem Vorjahresmonat. Eine leichte Entspannung prognostiziert der Verband Bauindustrie bei den Baupreisen: Im laufenden Jahr rechnet er vor dem Hintergrund sinkender Materialpreise mit einem Rückgang von 1 %. Materials:Abwärtstrend noch nicht gebrochenNach einer kurzen Erholung im Herbst 2023 hat sich der ifo-Geschäftsklimaindex für die Unternehmen aus den Bereichen Materialerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen seit Jahresende 2023 wieder deutlich eingetrübt. Der Auftragsbestand schmilzt - die Kapazitätsauslastung lag im Januar 2024 in beiden Teilbranchen unter 80 %. Laut Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung gab die Produktion allein im vierten Quartal 2023 um 5,4 % im Vergleich zum Vorquartal nach. Allerdings flachte der Abwärtstrend im Dezember 2023 zuletzt ab. Vor dem Hintergrund des schwachen Ordereingangs rechnet der Arbeitgeberverband Gesamtmetall auch 2024 mit einer rückläufigen Entwicklung. Gleichzeitig sieht der Branchenverband anhand sich leicht stabilisierender Produktions- und Exportpläne erste Anzeichen einer Bodenbildung. Auch die seit Mai 2022 sinkenden Preise lassen auf eine weitere Entspannung auf Kostenseite schließen: So waren im Dezember 2023 die Erzeugerpreise für Metalle 9,4 % unter Vorjahr. Die Konjunktur für die Unternehmen aus dem Bereich der medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel bleibt 2024 gedämpft. Eine Indikation: Annähernd 40 % der Großhändler pharmazeutischer, medizinischer und orthopädischer Erzeugnisse bewerten ihre Geschäftsentwicklungsmöglichkeiten laut ifo-Konjunkturspiegel vom Januar 2024 pessimistisch. Nominal wird aber noch mit einer Fortsetzung des Wachstums im Medtech-Markt gerechnet: Die LBBW prognostiziert für 2024, basierend vor allem auf Preissteigerungen, ein nominales Umsatzplus von 5 %. Dabei sind die Auswirkungen der geplanten Krankenhausreform noch nicht ausreichend abzuschätzen. Die Wachstumsprognose für den Weltmarkt Medizintechnik bis 2027 liegt bei rund 5 % jährlich. Erwartete Entwicklung des KonzernsStrategie-Update PARKOUR performNach dem Start des Strategie-Updates PARKOUR perform im Geschäftsjahr 2023 wurden mittlerweile wesentliche Meilensteine erreicht. Hierzu gehörte neben den Verkäufen von SELZER und SCHÄFER vor allem die Einführung des Segmentmanagements sowie das geänderte Steuerungssystem mit dem Free Cashflow als zusätzlicher Steuerungsgröße. Für 2024 wurde die Planung erstmals mit einem veränderten Budgetierungsprozess mit stärkerem Top-Down-Ansatz bei der Allokation der Ressourcen durchgeführt. PORTFOLIOSTRUKTUR STÄRKENIm abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 konnte INDUS mit der QUICK Bauprodukte GmbH eine Ergänzungsakquisition dazugewinnen. Mit dem Verkauf von SCHÄFER und SELZER wurden die aufgegebenen Geschäftsbereiche vollständig abgewickelt: Der Verkauf der SCHÄFER-Gruppe erfolgte mit wirtschaftlicher Wirksamkeit zum 31. Juli an eine Gesellschaft der Callista Portfolio Holding GmbH. Mit Wirkung zum 1. September 2023 erfolgte der Verkauf der SELZER-Gruppe an eine Beteiligungsgesellschaft der MUTARES SE & Co. KGaA. Für 2024 soll das anorganische Wachstum durch die Akquisition neuer Unternehmen deutlich verstärkt werden. Dies betrifft sowohl die Portfolioebene als auch mögliche Ergänzungsakquisitionen für die Beteiligungen. Bei entsprechender Entwicklung des Geschäftsjahres 2024 und passenden Targets sind zwei Zukäufe auf Beteiligungsebene und zusätzliche Ergänzungsakquisitionen vorgesehen. Hierfür sind Mittel in Höhe von 70 Mio. EUR eingeplant. INNOVATION TREIBENDie strategische Initiative "Innovation treiben" ist essenziell für die konsequente Umsetzung des INDUS-Beteiligungsansatzes "Kaufen, halten & entwickeln". Kernaufgabe des Innovationsmanagements ist die Steigerung der Innovationsfähigkeit und -tätigkeit der Beteiligungen mit dem Ziel, vermarktungsfähige oder prozessverbessernde, zukunftsabsichernde Innovationen zu generieren. Im Jahr 2023 unterstützte die INDUS-Innovationsförderbank 15 Innovationsprojekte. Für 2024 befinden sich derzeit sechs Projekte in Vorbereitung bei den Beteiligungen. Das 2023 gestartete Sammelprojekt INDUS KI-Sprint fördert kleinere Leuchturm- und Explorationsprojekte aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Data Science und wird auch 2024 weitergeführt. Insgesamt ist das Projektvolumen der Innovationsförderbank 2023 gewachsen und für 2024 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Das Instrument der Arbeitskreise ist gut etabliert. Der "Wasserstoff-Arbeitskreis" hat seine Arbeit fortgesetzt; im Jahr 2024 wird das Thema der Wasserstoffinfrastruktur näher beleuchtet werden. Der Arbeitskreis "Nachhaltiges Bauen" beschäftigt sich neben neuen Ideen für Geschäftsmodelle auch mit den Zukunftstrends im Bau. Es werden erste gemeinsame Projekte in den Beteiligungen gestartet. Neben Methodenwissen zu Innovation soll hier auch die Erarbeitung neuer Geschäftsideen mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit im Fokus stehen. Das Thema "Künstliche Intelligenz" hat im Jahr 2023 dynamisch an Bedeutung gewonnen. Hier wurde schnell ein Angebot geschaffen, um den Beteiligungen einen professionellen Einstieg in das Thema zu ermöglichen. Grundlagen-Workshops in Kooperation mit der TU München und dem Fraunhofer IAIS sowie ein Thementag zur Sprachverarbeitung wurden in der zweiten Jahreshälfte für die Beteiligungen angeboten. Der im vorigen Abschnitt erwähnte INDUS KI-Sprint unterstützt als Förderprogramm für kleine Leuchtturm- und Explorationsprojekte die weiteren Schritte in die Implementierung und das Sammeln erster Erfahrungen mit Tools und Methoden. Das Thema KI wird auch im Jahr 2024 mit Aus-, Weiterbildungs- und Vernetzungsangeboten intensiv adressiert werden. LEISTUNG STEIGERNZur Steigerung der Leistung der Beteiligungsunternehmen fördert INDUS gezielt deren Marktexzellenz und Operative Exzellenz. Beide Schwerpunkte offerieren den Beteiligungsunternehmen Unterstützungsangebote, die sich einer der folgenden vier Säulen zuordnen lassen: "Status Check", "Implementierung", "Wissen" und "Kooperation". Die Angebote werden einerseits aktiv durch Beteiligungsunternehmen nachgefragt und zum anderen bei Bedarf aus der Holding heraus eingesetzt. MARKTEXZELLENZBeim Schwerpunkt Marktexzellenz zielen die Angebote direkt auf die Optimierung von individueller Marktpositionierung und -bearbeitung der Portfoliounternehmen ab und führen somit zu nachhaltigen Ergebnisverbesserungen. Im Jahr 2023 unterstützte der Fachbereich aktiv bei kleineren Sparring-Einsätzen und bei sechs großen strategischen Entwicklungs- und Implementierungsprojekten. Die Projekte wurden stets unter wesentlicher Einbeziehung von Mitarbeitenden der betreffenden Beteiligungen durchgeführt. Dadurch wird unter anderem ein nachhaltiger Wissenstransfer gewährleistet. Zusätzlich wurden erneut verschiedene Seminare angeboten, um praxisrelevantes Wissen zu ausgewählten Fachthemen zu vermitteln. Neben zwei bereits etablierten Seminaren zu den Themen "Auslandsvertrieb" und "Digitales Verkaufen" wurde das Thema "Markt- und Kundensegmentierung" erstmalig angeboten. Im Geschäftsjahr 2024 soll das Seminarangebot wieder durch aktuelle und bedarfsgerechte Inhalte ergänzt werden. Neben Präsenzseminaren ist auch der Einsatz virtueller Impulsvorträge zu ausgewählten Themen geplant. OPERATIVE EXZELLENZBeim Schwerpunkt Operative Exzellenz begleitet die Holding die Beteiligungen bei der Verbesserung ihrer wertschöpfenden Kernprozesse - von der Produktionsstrategie über die Produktionsplanung und -steuerung hin zu Prozesseffektivität und -effizienz. Die Unterstützung beinhaltet zum einen das Angebot der Wissensvermittlung über ein umfangreiches Schulungs- und Weiterbildungsangebot mit einem Schwerpunkt im Bereich Lean Management. Zum anderen initiiert und begleitet INDUS konkret und vor Ort in den Beteiligungen entsprechende Optimierungsprojekte. In Ergänzung wurde ein Programm zur Erfassung und Optimierung der IT-Systemlandschaften fortgeführt. Hieraus konnte bereits ein großer Handlungsbedarf im Bereich Digitalisierung und Software identifiziert werden. Für das Jahr 2024 wird der Handlungsbedarf im Rahmen von Projekten mit den Beteiligungen und der Vernetzung untereinander angegangen. Für das Geschäftsjahr 2024 werden die Status-Checks rollierend aktualisiert und die Beteiligungen bei ihrem kontinuierlichen Verbesserungsprozess weiter unterstützt. Für 2024 plant INDUS die Fortführung der Schulungsangebote für Lean Management. Außerdem werden die Vernetzungsangebote"Lean-Erfa" und "Best Practice Day - Digitalisierung in der Produktion" angeboten. Darüber hinaus wird ein Erfahrungskreis zum Thema "ERP-Projekte" eingeführt. Der Fachbereich Operative Exzellenz spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von externem Knowhow. Dies geschieht durch die Pflege von Netzwerken innerhalb und außerhalb der INDUS Holding, die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen sowie die Bewertung potenzieller neuer Kooperationspartner. NACHHALTIG HANDELNDie Arbeit im Jahr 2023 war im Fachbereich Nachhaltigkeit geprägt von stetig steigenden Berichtspflichten. Im Geschäftsbericht 2022 musste erstmals zu EU-taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten berichtet werden, die umfassende Dokumentationen in Bezug auf technische Kriterien sowie Mindeststandards (auch in der Lieferkette) erforderten. Im Jahr 2023 wurden die zu berücksichtigenden Umweltziele der EU-Taxonomie von zwei auf sechs Ziele erweitert: "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" waren bereits für das Geschäftsjahr 2022 beurteilt und quantifiziert worden, die Themen "Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser", "Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft", "Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" sowie "Schutz und Wiederherstellung von Ökosystem und Biodiversität" wurden erstmals für 2023 berichtet und geprüft. Ab 2025 (Geschäftsbericht 2024) wird die Berichterstattung der INDUS Holding AG der neuen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), unterliegen. Die CSRD möchte eine stärkere Standardisierung und Quantifizierung der Berichtsinhalte und damit die Messbarkeit und Vergleichbarkeit der Angaben mithilfe von vorgegebenen Kennziffern erreichen. Neben Kennzahlen zu Emissionen wird ein Schwerpunkt bei den sozialen Themen gesetzt. Hier ist eine deutliche Ausweitung der Datenabfragen bei den Beteiligungen unabdingbar. Ein besonders priorisiertes Ziel bleibt die stetige und nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG). Die bisherige Kennzahl dazu ist die Emissionsintensität, die die CO 2 -Äquivalent-Emissionen im Verhältnis zur Bruttowertschöpfung ausweist. Die CSRD vereinheitlicht absolute und IntensitätsZiele für die Emissionen, aufgeteilt nach Scope 1, 2 und 3. Als Verhältnisgröße schreibt die CSRD den Umsatz vor. Entsprechend werden wir unsere Kennzahlen anpassen und von der BWS zum Umsatz im Nenner übergehen. Die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung und Ressourcenschonung erfordert signifikante Investitionen, wobei die Investitionsrechnung dieser Nachhaltigkeitsprojekte die übliche Amortisationsdauer für Investitionsprojekte - zum Teil deutlich - überschreitet. Diese Projekte realisieren die Beteiligungen mithilfe der Nachhaltigkeitsförderbank: Sie unterstützt die Nachhaltigkeitsbemühungen der Beteiligungen mit einem Investitionszuschuss von bis zu 80 %. 2023 wurden durch den Vorstand fünf Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Mio. EUR und einer durchschnittlichen Förderquote von 53 % genehmigt und zur Umsetzung gebracht. Neben PV-Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung wurden auch ein beheizter Wendelförderer, der Abwärme nutzt und somit signifikante Mengen an Gas einspart, und ein System zur Steigerung der Energieeffizienz gefördert. In Bezug auf Nachhaltigkeitsratings setzt sich der Trend fort, dass Ratingagenturen ihre Bewertungen auf öffentlich zugängliche Informationen aufbauen. Aufgrund der fehlenden Normung der Ratings und der teilweise intransparenten Vorgehensweise der Agenturen sowie der ungenauen Verarbeitung der Daten durch die Agenturen sind die Bewertungen zum Teil fehleranfällig. Derzeit erfolgt eine Analyse, wie die Bewertungen von INDUS durch verschiedene Agenturen verbessert werden können (insbesondere Sustainalytics, MSCI ESG und S&P Global). Beim ISS ESG-Rating erreichte INDUS zum achten Mal in Folge eine Spitzenposition, auch in der internationalen Vergleichsgruppe "Financials/Multi-Sector Holdings". Im Bereich "Corporate-ESG-Performance" erhielt INDUS die Bewertung "C+" und somit auch den Prime-Status, der Voraussetzung für eine ESG-gebundene (Re-)Finanzierung war und ist. Für die drei umgesetzten ESG-linked Darlehen besteht eine direkte Verknüpfung der Zinshöhe mit diesem Rating. Neben den gesetzlichen Anforderungen und ausführlicheren Berichtspflichten steht die Weiterentwicklung des Themas ESG innerhalb der Gruppe weiterhin im Mittelpunkt, d. h. die stetige Verbesserung aller ESG-Kennzahlen. Der Best-Practice-Austausch zwischen den Beteiligungen wird weiter intensiviert, damit Unternehmen, die schon viele nachhaltige Projekte umgesetzt haben, voneinander lernen können und weitere Unternehmen, die sich noch nicht ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, inspiriert werden. Mittlerweile sind in allen Beteiligungen Ansprechpersonen für das Nachhaltigkeitsmanagement benannt, womit auch organisatorisch in der gesamten Gruppe dem Thema entsprechend Rechnung getragen wird. Auch auf Investorenseite ist das Interesse an ESG-Themen deutlich gewachsen. Diesem kommt INDUS durch die Teilnahme an unterschiedlichen Veranstaltungsformaten nach (z. B. Nachhaltigkeitsroadshows oder das Investforum der Volksbank), bei denen wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie vorstellen. Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024Der nachfolgende Prognosebericht basiert auf der von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedeten Unternehmensplanung. Die Aussagen zur prognostizierten Entwicklung der Wirtschaft sind derzeit verhalten und bleiben von großen Unsicherheiten geprägt. Der Nahost-Konflikt stellt ein neues Risiko für die globale Konjunktur dar, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Energieversorgung bei einer Ausweitung des Konflikts beeinträchtigt werden könnte. Hinzu kommt die Gefahr einer verstärkten geopolitischen und damit ökonomischen Fragmentierung. Umfang und Ausmaß der Auswirkungen der indirekten Folgen dieser Risiken auf die INDUS-Gruppe sind zum jetzigen Zeitpunkt weder absehbar noch quantifizierbar. Für das kommende Jahr erwarten die Unternehmen im Segment Engineering bei Umsatz und operativem Ergebnis (EBIT) eine Seitwärtsbewegung bei leicht steigendem Umsatz und sinkendem operativen Ergebnis (EBIT). Die Unternehmen des Segments Infrastructure planen einen leicht steigenden Umsatz und ein stark steigendes EBIT; es wird nach der konjunkturellen Beruhigung im Jahr 2023 ein Anziehen des Geschäfts für 2024 erwartet. Im Segment Materials rechnet INDUS mit zunehmendem Druck auf die Verkaufspreise und der Erhebung eines Anti-DumpingZolls der EU auf Importe eines wichtigen Rohstoffs. Dies führt in der Prognose für 2024 zu einem leicht sinkenden Umsatz und einem sinkenden operativen Ergebnis (EBIT). Insgesamt sehen die Planungen für 2024 einen steigenden Umsatz auf 1,85 Mrd. bis 1,95 Mrd. EUR vor. Das operative Ergebnis (EBIT) wird voraussichtlich in einem Band von 145 Mio. bis 165 Mio. EUR liegen. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich zwischen 7,5 und 8,5 % liegen. Diese Prognosen sind vor dem Hintergrund der oben beschriebenen unsicheren Rahmenbedingungen getroffen worden. In der Prognose des operativen Ergebnisses (EBIT) sind keine Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte oder Sachanlagen enthalten. Das im Rahmen des Planungsprozesses beschlossene Investitionsbudget der INDUS-Gruppe für das kommende Jahr liegt bei 75 bis 85 Mio. EUR (exklusive Zukäufe). Die Investitionen verteilen sich dabei relativ gleichmäßig auf die drei Segmente. Für Unternehmenszukäufe sieht die Planung eine Summe von 70 Mio. EUR für das Jahr 2024 vor. Die Eigenkapitalquote der INDUS-Gruppe lag 2023 mit einem Wert von 37,3 % unterhalb der Zielmarke von 40 %. Für das Jahresende 2024 wird ein Wert von rund 39 % prognostiziert. Mittelfristig bleibt es das Ziel, eine Eigenkapitalquote von über 40 % stabil zu halten. Im Rahmen der geplanten revolvierenden Finanzierung wird INDUS auch 2024 Fremdkapital in Form von Krediten und Schuldscheindarlehen aufnehmen. INDUS kann bei der Finanzierung auf die bewährten langjährigen Partner im Bankenbereich zurückgreifen, mit denen die Holding in ständigem Austausch steht. Aufgrund der aktuellen Finanzplanung geht der Vorstand von einem leichten Rückgang der Nettofinanzschulden aus. Die Entschuldungsdauer der fortgeführten Bereiche auf EBITDA-Basis betrug 2,0 Jahre für 2023. Für 2024 gehen wir von einer Entschuldungsdauer von rund 2,3 Jahren aus. Wichtig ist, dass wir langfristig im Zielkorridor von 2,0 bis 2,5 Jahren verbleiben. ERTRAGSLAGE: STEIGENDER UMSATZ UND EBIT IN HÖHE VON 145-165 MIO. EUR GEPLANTSOLL-IST-VERGLEICHscrollen
* Nettoemissionsintensität bezogen auf den
Konzernumsatz
Die Unternehmen des Segments Engineering haben sich im Jahr 2023 gut entwickelt. Der Umsatz lag bei fast 600 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) ist trotz der Wertminderungen aus dem jährlichen Wertminderungstest deutlich verbessert worden. Nach unserer Einschätzung werden sich die Auftragseingänge der Beteiligungen im Segment Engineering in den nächsten sechs bis neun Monaten in Summe allenfalls leicht erholen und die Preisqualität der Neuaufträge wird auf dem jetzigen Niveau bleiben. Auf Basis dieser Prämissen planen wir für das Segment im Jahr 2024 nach Preisbereinigung einen leichten Anstieg beim Umsatz. Bei der Ergebnisplanung 2024 gibt es auf der Kostenseite einige belastende Faktoren. Die Unternehmen des Segments Engineering erwarten für 2024 einen leicht steigenden Umsatz und ein sinkendes EBIT. Die EBIT-Marge soll im Korridor zwischen 8 und 10 % liegen. Das Segment Infrastructure war 2023 insbesondere durch die zunehmende Konjunktureintrübung im Baubereich belastet. Es gelang dennoch weitgehend, die Verkaufspreise zu halten. Die Ergänzungsakquisition der QUICK Bauprodukte GmbH in Schwerte Anfang 2023 fokussiert sich, ganz im Sinne von PARKOUR perform, auf die sich ergebenden mittel- und langfristigen Chancen im Ingenieur- und Brückenbau. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Entwicklung wird im Segment Infrastructure für 2024 mit einem leichten Anstieg im Umsatz gerechnet, grundsätzlich aber mit einer Seitwärtsbewegung. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBIT) wird für das kommende Jahr deutlich ausfallen. Hauptgrund hierfür sind Optimierungsprozesse bei einer großen Beteiligung. Insgesamt erwartet der INDUS-Vorstand für das Segment Infrastructure einen leicht steigenden Umsatz, ein stark steigendes operatives Ergebnis (EBIT) und eine EBIT-Marge im Korridor von 10 bis 12 %. Im Segment Materials lag der Umsatz 2023 auf dem Niveau des Vorjahres, während das operative Ergebnis (EBIT) leicht gesunken ist. 2024 wird der Segmentumsatz um rund 1,3 % sinken. Der bereits für 2023 erwartete Anti-Dumping-Zoll soll nun 2024 kommen und das operative Ergebnis (EBIT) deutlich belasten. Ein weiterer Rückgang des operativen Ergebnisses wird im Wesentlichen durch erwartete Preissenkungen bei einigen Beteiligungen des Segments sowie dem Entfall von erheblichen positiven Sondereffekten verursacht. Einen positiven Trend erwarten wir bei den medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmitteln. Dieser Trend kann jedoch in Summe nicht die negativen Effekte aus den metallverarbeitenden Unternehmen auffangen. Insgesamt erwarten wir im Segment Materials einen leicht sinkenden Umsatz und ein sinkendes EBIT mit einer EBIT-Marge im Korridor von 7 bis 9 %. NachtragsberichtEnde Januar 2024 hat der Vorstand der INDUS Holding AG die Einstellung und Abwicklung des Geschäftsbetriebs der imeco GmbH & Co. KG, Goldbach, beschlossen. Von der Maßnahme betroffen sind rund 120 Mitarbeitende. Wesentliche Effekte aus der Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nicht zu erwarten. Am 21. Februar 2024 hat die INDUS Holding AG ein öffentliches Aktienrückkaufsangebot für bis zu 1.100.000,00 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien an ihre Aktionäre zu einem Preis von 23,00 EUR je Aktie unterbreitet. Das Volumen des Rückkaufangebots betrug demnach bis 25.300.000,00 EUR. Das Rückkaufsangebot galt vom 22. Februar 2024 bis zum 1. März 2024. Aufgrund des Angebots konnten 1.100.000 Aktien mit einem Wert 25.300.000,00 EUR von der INDUS Holding AG erworben werden. Die zurückgekauften Aktien sind nicht dividendenberechtigt. Am 11. März 2024 hat die Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Hermaringen, die verbleibenden 50 % an der Hauff-Technik Gridcom GmbH (Gridcom) übernommen. Grid-com ist ein Spezialist für die Entwicklung und Produktion passiver Komponenten für die Glasfaserinfrastruktur. Im Oktober 2016 hatte Hauff-Technik die ersten 50 % an Gridcom erworben. 03 KONZERNABSCHLUSSKonzern-Gewinn-und Verlustrechnungscrollen
KonzernGesamtergebnisrechnungscrollen
Konzern-BilanzAKTIVA scrollen
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
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Weitere Informationen zum Eigenkapital siehe [29]. Konzern-Kapitalflussrechnungscrollen
Weitere Informationen zur Kapitalflussrechnung sind im Anhang unter Position [35] dargestellt. In Bezug auf die Auszahlungen für Investitionen in Anteile vollkonsolidierter Gesellschaften wird auf Position [5] verwiesen. Die Entwicklung der Finanzschulden ist unter [32] dargestellt. KonzernanhangGrundlagen des Konzernabschlusses[1] AllgemeinesDie INDUS Holding Aktiengesellschaft mit Sitz in der Kölner Straße 32 in 51429 Bergisch Gladbach, Deutschland, ist im Handelsregister Köln unter HRB 46360 eingetragen. INDUS ist ein langfristig orientierter Finanzinvestor, der sich als Spezialist für die Übernahme mittelständischer Produktionsunternehmen im deutschsprachigen Europa etabliert hat. Die operativen Unternehmen sind seit dem 1. Januar 2023 drei Unternehmensbereichen (Segmenten) zugeordnet: Engineering, Infrastructure und Materials. Die Vorjahreszahlen sind entsprechend der neuen Segmentierung angepasst worden. Die INDUS Holding AG hat ihren Konzernabschluss für das vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 dauernde Geschäftsjahr 2023 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Auslegungen durch das International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeiten der Vermögenswerte bzw. Schulden. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Sofern nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Alle Beträge sind für sich kaufmännisch gerundet; das kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. Der Konzernabschluss ist grundsätzlich auf der Basis historischer Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt, mit Ausnahme der Bilanzierung von Bilanzpositionen, bei denen eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert verpflichtend ist. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Bilanzstichtag der INDUS Holding AG erstellt und basieren auf einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Gemäß § 315e HGB ist die INDUS Holding AG verpflichtet, den Konzernabschluss nach IFRS-Standards zu erstellen. Grundlage ist die Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rats über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union. Nach HGB erforderliche Anhangangaben, die über die nach IFRS erforderlichen Angaben hinausgehen, werden ebenfalls im Konzer nanhang dargestellt. Der Abschluss wurde am 13. März 2024 durch den Vorstand aufgestellt. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 14. März 2024. [2] Anwendung und Auswirkung von neuen und geänderten StandardsAlle zum 31. Dezember 2023 verpflichtend anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt. Von der Möglichkeit, zukünftig verpflichtende Standards vorzeitig anzuwenden, wurde kein Gebrauch gemacht. IM GESCHÄFTSJAHR 2023 ERSTMALS VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONENFolgende Standards sind ab dem 1. Januar 2023 erstmals verpflichtend anzuwenden scrollen
Aus der erstmaligen Anwendung dieser neuen Standards ergeben sich keine wesentlichen Änderungen für den vorliegenden Abschluss. Die "Änderungen an IAS 12: Globale Mindestbesteuerung: Pillar-Two-Modellregelungen" sind derzeit für INDUS nicht relevant. Die INDUS Holding AG fällt mit ihren Tochtergesellschaften in den Anwendungsbereich der OECD-Pillar-Two-Regelungen. Das deutsche Umsetzungsgesetz zu Pillar-Two wurde am 27. Dezember 2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und trat am 28. Dezember 2023 in Kraft. INDUS ist derzeit dabei, eine Einschätzung hinsichtlich der Auswirkungen von Pillar Two zu treffen. Gemäß einer Analyse auf Basis des Berichtszeitraums können die INDUS Holding AG und ihre Tochtergesellschaften von den "Safe Harbour"-Regelungen Gebrauch machen. Wir erwarten auch mittelfristig keine Steuerbelastungen aus den Pillar-Two-Regelungen und damit auch mittelfristig keine wesentlichen Auswirkungen aus den "Änderungen an IAS 12: Globale Mindestbesteuerung: Pillar-Two-Modellregelungen". BIS ZUM 31. DEZEMBER 2023 VERÖFFENTLICHTE STANDARDS, DIE IM VORLIEGENDEN ABSCHLUSS NICHT VORZEITIG ANGEWENDET WURDENAus neuen Standards, die bereits veröffentlicht wurden, aber nicht vorzeitig angewendet wurden, werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von INDUS ergeben. [3] Grundsätze der RechnungslegungKONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZEDie Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt zu bewerten. Der Geschäfts- und Firmenwert wird ermittelt als Differenz zwischen den Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses und dem Anteil des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen dieser Bestandteile werden in den Folgeperioden ergebniswirksam erfasst. Anschaffungsnebenkosten des Beteiligungserwerbs werden nicht in die Kaufpreisallokation einbezogen, sondern in der Periode des Erwerbs aufwandswirksam verrechnet. Soweit zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung nicht beherrschende Gesellschafter ein Andienungsrecht haben, dem sich INDUS nicht entziehen kann, werden die betreffenden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit ihrem beizulegenden Zeitwert als Kaufpreisverbindlichkeit bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Vorräte und Anlagevermögen werden um Zwischenergebnisse bereinigt. Auf Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern angesetzt. WÄHRUNGSUMRECHNUNGIn den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsgeschäfte mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle in die funktionale Währung der Einzelgesellschaft umgerechnet. Am Bilanzstichtag erfolgt für monetäre Posten eine ergebniswirksame Bewertung zum Stichtagskurs, der mit dem Devisenkassamittelkurs ermittelt wird. Nach dem Konzept der funktionalen Währung erstellen die Gesellschaften außerhalb des Euroraums ihre Abschlüsse in der jeweiligen Landeswährung. Die Umrechnung dieser Abschlüsse in Euro erfolgt für Vermögenspositionen und Schulden mit dem Stichtagskurs. Das Eigenkapital wird mit Ausnahme der direkt im Eigenkapital erfassten Positionen zu historischen Kursen geführt. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Durchschnittskursen umgerechnet, und die sich hieraus ergebenden Währungsdifferenzen werden bis zum Abgang der Tochtergesellschaft ergebnisneutral weiterentwickelt. Die verwendeten Stichtagskurse sowie die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich aus folgender Tabelle: scrollen
In der Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens, der Rückstellungen und des Eigenkapitals werden die Anfangsund Endbestände mit Stichtagskursen umgerechnet, die innerjährlichen Bewegungen mit dem Durchschnittskurs. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden gesondert ausgewiesen und erfolgsneutral behandelt. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 erfolgte die Bilanzierung der AURORA İsı Araçları San. ve Tic. Ltd. Şti, Ergene, Türkei, gemäß IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern). Aufgrund der Hochinflation wurden die Geschäftsvorfälle in der Türkei nicht mehr zu Stichtagskursen, Durchschnittskursen bzw. historischen Kursen umgerechnet. Die nicht-monetären Vermögenswerte und Schulden sowie das Eigenkapital werden an den zum Bilanzstichtag geltenden Preisindex angepasst. Der Saldo der Anpassungen wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als "Gewinne/ Verluste aus der Nettoposition monetärer Posten" innerhalb der Position "Übriges Finanzergebnis" ausgewiesen. Als Preisindex hat INDUS den Verbraucherpreisindex des statistischen Amtes der Türkei herangezogen (Stand 31. Dezember 2023: 1.859 Indexpunkte). IAS 29 ist so anzuwenden, als ob die Türkei schon immer hochinflationär gewesen wäre. Die Gewinne aus der laufenden Hyperinflationierung der nicht monetären Vermögenswerte und Schulden, des Eigenkapitals und der Gewinn- und Verlustrechnung betragen 2.993 TEUR. BILANZIERUNG UND BEWERTUNGDer Geschäfts- und Firmenwert wird aufgrund seiner unbestimmten Nutzungsdauer nicht planmäßig abgeschrieben. Die Überprüfung auf Werthaltigkeit erfolgt mindestens einmal jährlich (zum 30. September). Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts erfolgt auf der Ebene, auf der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Zuordnung sinnvoll möglich ist. In den meisten Fällen wird der Geschäfts- und Firmenwert der Beteiligungsgesellschaft einschließlich ihrer Tochtergesellschaften zugeordnet (Cash Generating Units). Das entspricht den operativen Gesellschaften, wie sie im Anhang aufgelistet sind. In den wenigen Fällen, in denen eine enge Liefer- und Leistungsverknüpfung zwischen diesen Gesellschaften besteht, werden diese zu operativen Einheiten zusammengefasst und die Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts auf dieser Basis überprüft. Der im Rahmen der Kaufpreisallokation entstandene Geschäfts- und Firmenwert verteilt sich auf 44 (Vorjahr: 44) Cash Generating Units. Dadurch ist kein einzelner Geschäfts- und Firmenwert im Sinne des IAS 36.134 signifikant. Entgeltlich erworbene sonstige immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet. Der Kundenstamm betrifft Kundenbeziehungen erworbener Beteiligungen und wird linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von acht bis 15 Jahren abgeschrieben. Schutzrechte, Konzessionen und sonstige immaterielle Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Markennamen, Technologie und Software. Die Abschreibung erfolgt linear über zwei bis 15 Jahre. Aktivierte Entwicklungskosten sind selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, die die Ansatzkriterien des IAS 38 erfüllen. Diese werden zu Herstellungskosten aktiviert. Die Abschreibung erfolgt mit dem Beginn der Nutzung linear über fünf bis 15 Jahre. Leasingverhältnisse werden in der Bilanz als Nutzungsrechte aus Leasing/Miete und als (Finanz-)Verbindlichkeit aus Leasing ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten beinhalten neben fixen Zahlungen auch erwartete Restwertzahlungen, Verlängerungsoptionen und Ausübungspreise für Kaufoptionen, soweit diese hinreichend sicher ausgeübt werden. Dabei werden Leasingraten mit dem Zinssatz, der dem Leasingvertrag zugrunde liegt, oder mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst. Ferner werden für Leasinggegenstände von geringem Wert und Verträge mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr die Anwendungsvereinfachungen des IFRS 16 angewandt, d. h., es werden keine Vermögenswerte und Leasingverbindlichkeiten bilanziert und stattdessen die Leasingzahlungen weiterhin als sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmäßige und gegebenenfalls auch Wertminderungen vermindert bewertet. Entsprechend dem tatsächlichen Nutzungsverlauf kommt die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Den planmäßigen Abschreibungen liegen hauptsächlich folgende Nutzungsdauern zugrunde: scrollen
Wertminderungen auf Sachanlagen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Bei Wegfall der Gründe für eine in der Vergangenheit durchgeführte Wertminderung wird eine Wertaufholung vorgenommen, maximal bis zu dem bei planmäßigem Abschreibungsverlauf anzusetzenden Buchwert. Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und anteilige Gemeinkosten. Die zugerechneten Gemeinkosten werden überwiegend auf der Basis der Ist-Beschäftigung ermittelt, wenn diese im Wesentlichen der Normalauslastung entspricht. Rohstoffe und Handelswaren werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Abwertungen auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert werden im Wesentlichen aufgrund Alter/Gängigkeit vorgenommen. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten. Die Marktwerte von Finanzschulden werden anhand der am Bilanzstichtag vorhandenen Marktinformationen oder durch anerkannte Bewertungsverfahren, z. B. Discounted-Cashflow-Methoden, ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft. Die Zinssätze sind der Laufzeit und dem Risiko des zugrunde liegenden Finanzinstruments angepasst. Die im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen assoziierten Unternehmen, auf die die INDUS-Gruppe einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 % und 50 %), werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten. In der Folgebewertung wird der Buchwert um die anteiligen Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens fortgeschrieben. Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert; bei kurzfristigen Forderungen entspricht dieser Ansatz grundsätzlich dem Nennbetrag. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Verluste werden im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst, wenn die Kredite und Forderungen wertgemindert oder ausgebucht werden bzw. im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst, wenn eine Wertminderungen aufgelöst wird. Es werden Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, bilanziert. Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird das vereinfachte Verfahren für die Ermittlung von Wertminderungen angewandt. Hierbei werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit der Finanzinstrumente ermittelt. Aufgrund der historischen Betrachtung der Ausfälle wird angenommen, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswerts nicht signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist. Derivative Finanzinstrumente werden bei INDUS zur Absicherung von auf zukünftigen Zahlungsströmen basierenden Grundgeschäften eingesetzt. Bei Abschluss des Sicherungsgeschäfts sind die entsprechenden Grundgeschäfte zum Teil bereits abgeschlossen und zum Teil noch nicht abgeschlossen worden. Bei den als Sicherungsinstrumente eingesetzten Derivaten handelt es sich überwiegend um Zinsswaps oder Fremdwährungstermingeschäfte. Voraussetzung für eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung ist, dass die Sicherung zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument effektiv ist, dokumentiert ist und laufend überwacht wird. Die Beurteilung einer wirtschaftlichen Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft erfolgt auf der Grundlage der Referenzzinssätze, der Laufzeiten, der Zinsanpassungstermine und der Fälligkeiten sowie der Nominal- oder Nennbeträge. Bei der Beurteilung der Effektivität wird die Critical-Term-Match-Methode angewandt. Die Sicherungsbeziehungen bestehen meist im Verhältnis 1:1 zum Grundgeschäft und sind zu 100 % effektiv. Die Bilanzierung dokumentierter Sicherungsbeziehungen ist abhängig von der Art der Beziehung. Im Falle der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") wird die Änderung des beizulegenden Zeitwerts unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebnisneutral im Eigenkapital fortgeführt. Bei der Bewertung der oben beschriebenen Sicherungsinstrumente wurden in beiden Geschäftsjahren ausschließlich marktbezogene Bewertungsverfahren herangezogen. Das entspricht den Verfahren der Stufe 2 in der Fair-Value-Hierarchie. Als Inputfaktor zur Bewertung der Zinsswaps werden stichtagsbezogene Marktzinssätze, abgeleitet aus öffentlich verfügbaren Swap-Raten, verwendet. Darüber hinaus werden Call-/Put-Optionen aus dem Erwerb von Unternehmen als bedingte Kaufpreisverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Bei der Bewertung der Call-/Put-Optionen zum beizulegenden Zeitwert wurden marktbezogene beobachtbare Inputfaktoren (Stufe 2) und unternehmenseigene Daten (Stufe 3) herangezogen. Als Inputfaktor zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden stichtagsbezogene Marktzinssätze, abgeleitet aus der Finanzierungsstruktur von INDUS, vertraglich festgelegte EBIT-Multiples und die individuellen Planungen der erworbenen Unternehmen verwendet. Insgesamt sind die Bewertungen der Call-/Put-Optionen der Stufe 3 zuzuordnen. Die Altersvorsorgeverpflichtungen basieren auf beitrags- sowie leistungsorientierten Versorgungsplänen in unterschiedlicher Ausgestaltung. Der Aufwand aus beitragsorientierten Plänen ("Defined Contribution Plans") betrifft Zahlungen von INDUS an externe Einrichtungen, ohne mit der Zahlung eine darüber hinausgehende Verpflichtung gegenüber den Begünstigten einzugehen. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen ("Defined Benefit Obligation") werden Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren berechnet ("Projected Unit Credit Method"). Der für die Abzinsung der künftigen Leistungsansprüche verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz für risikoadäquate langfristige Anlagen mit einer vergleichbaren Laufzeit. Für die Berechnung der Sterblichkeitswahrscheinlichkeiten werden die Heubeck-Richttafeln 2018 G verwendet. Für jeden Pensionsplan wird der Anwartschaftsbarwert um den beizulegenden Zeitwert eines qualifizierten Planvermögens vermindert. Bei Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung der zugrunde gelegten Parameter zur Berechnung der Anwartschaftsbarwerte und der beizulegenden Zeitwerte des Planvermögens entstehen versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste. Diese versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral über die Entwicklung des Konzerneigenkapitals und die Gesamtergebnisrechnung erfasst und in den Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Bei der Bewertung der sonstigen Rückstellungen wird der Erfüllungsbetrag auf Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Ressourcenabfluss als langfristig klassifiziert wird und der Effekt hieraus wesentlich ist. Gewährleistungsrückstellungen werden für den gewährleistungsbehafteten Umsatz und den relevanten Gewährleistungszeitraum auf der Basis von gesicherten Erfahrungswerten berechnet. Für bekannte Schäden werden Einzelrückstellungen gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen und übrige Verpflichtungen aus dem Absatzgeschäft sind auf der Basis der zu erbringenden Leistungen berechnet. Latente Steuern auf einen Geschäfts- und Firmenwert werden nur in dem Maße, in dem dieser steuerlich abzugsfähig ist, gebildet. Das ist bei deutschen Personengesellschaften grundsätzlich der Fall. Latente Steuern müssen auch dann berechnet werden, wenn die Realisierung dieses Geschäfts- und Firmenwerts, z. B. über die Veräußerung der zugehörigen Personengesellschaft, nicht geplant ist. Dies führt zu einem dauerhaften Aufbau an passiven latenten Steuern bei INDUS. Latente Steuern sind mit dem Steuersatz zu bewerten, der in der Periode, in der sich die Differenzen voraussichtlich umkehren werden, gültig sein wird. Unabhängig von der Fristigkeit sind latente Steuern nicht abzuzinsen. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze gebildet, die nach der derzeitigen Rechtslage in den verschiedenen Ländern gültig bzw. verabschiedet sind. In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15 % (Vorjahr: 15 %). Unter Berücksichtigung eines Gewerbesteuer-Hebesatzes in einer Bandbreite von 295 % bis 515 % sowie des Solidaritätszuschlags von 5,5 % errechnet sich für inländische Unternehmen ein Ertragsteuersatz zwischen 26,15 % und 33,85 % (Vorjahr: 26,15 % bis 33,85 %). Die ausländischen Steuersätze liegen zwischen 9 % und 31 % (Vorjahr: zwischen 9 % und 32,02 %). Im Rahmen der Ertragsrealisierung von Kundenverträgen erfolgt die Erfassung von Umsatzerlösen gemäß dem in IFRS 15 beschriebenen 5-Stufen-Modell entweder über einen Zeitraum oder zu einem Zeitpunkt. Das INDUSProduktportfolio ist sehr diversifiziert. Es werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern, aus Auftragsfertigung und im geringen Umfang aus Dienstleistungen erzielt. Die Umsatzerlöse sind folgenden Bereichen zuzurechnen: komplette Förderanlagen, Robotorgreifsysteme, Ventiltechnik, Automatisierungskomponenten für die Fahrzeugendmontage, Anlagen für Inertgassysteme, Anlagen für Metallsuchtechnik, integrierte Kontrollräume, elektrische Begleitheizsysteme, Test- und Messlösungen sowie Lösungen für Spezialfahrzeuge (Segment: Engineering), Bewehrung von Stahlbeton, Baustoffe, Verlegung von Netz- und Kabelleitungsbau, Klima- und Wärmetechnik, Zubehör für den privaten Wohnungsbau, Fensterbau (Segment: Infrastructure), Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe, optische Linsen und Optiken, Operationszubehör, Rehabilitationstechnik sowie Hygieneprodukte für medizinische Anwendungen und den Haushalt, Hartmetallwerkzeuge für Straßen- und Bergbau, Gehäusebau, Strahlmittel für die Stahlindustrie sowie Bolzenschweißtechnik für Brückenbauwerkeverbindungen (Segment: Materials). Bei zahlreichen Verträgen aus den Segmenten Engineering und Infrastructure erfolgt die Erlösrealisierung über den Zeitraum. Werden die Voraussetzungen zur zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung erfüllt, ist eine Bestimmung des Leistungsfortschritts notwendig. Hierfür wird aufgrund der verlässlichen Kalkulation die inputorientierte "Cost-to-Cost"-Methode angewandt. Die Umsatzrealisierung erfolgt damit gemessen am Leistungsfortschritt bis zur vollständigen Übertragung der Güter an den Kunden oder bis zur Erfüllung der Dienstleistung. Ein erwarteter Verlust wird sofort als Aufwand erfasst. Werden die Voraussetzungen der zeitraumbezogenen Methode nicht erfüllt, erfolgt die Erlösrealisierung zeitpunktbezogen. Dies ist typischerweise der Zeitpunkt der Warenübergabe bzw. der Zeitpunkt der Abnahme der Vertragsverpflichtung durch den Kunden. In den Verträgen mit Kunden sind in der Regel branchen übliche Zahlungsziele vereinbart. Bei Verträgen, die zur zeitpunktbezogenen Umsatzrealisierung führen, werden zum Teil Anzahlungen vereinbart. Branchenübliche Garantievereinbarungen sind als Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von 11.879 TEUR (Vorjahr: 13.617 TEUR) erfasst worden. Die im Rahmen des bisherigen (bis 2020) und des neuen (ab 2021) Long-Term-Incentive-Programms gewährten virtuellen Aktienoptionen ("Stock Appreciation Rights" (bis 2020), "Virtual Performance Shares" (ab 2021)) sind als "anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich" klassifiziert. Für diese werden mit dem beizulegenden Zeitwert der eingegangenen Verpflichtungen bewertete Rückstellungen gebildet. In der Kapitalflussrechnung werden Zinsen und erhaltene Dividenden dem Cashflow aus Geschäftstätigkeit zugeordnet. Der Finanzmittelbestand entspricht der Bilanzposition liquide Mittel und enthält Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände. Die Ermittlung des Cashflows aus Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Im Cashflow aus Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen Aufwendungen und Erträge eliminiert. Die Erstellung des Konzernabschlusses ist beeinflusst von Annahmen und Schätzungen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden sowie Aufwendungen und Erträge auswirken. Wenn Zukunftserwartungen abzubilden sind, können die tatsächlichen Werte von den Schätzungen abweichen. Verändert sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird die Bilanzierung der entsprechenden Positionen erfolgswirksam angepasst. Im Jahr 2023 bestand wie im Vorjahr eine erhöhte Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Kriegs. Insbesondere sind dies die mittelbaren Auswirkungen wie Preissteigerungen und Rohstoffknappheit. Die schätzungsbasierten Bilanzposten sind auch von der weiteren Entwicklung des Ukraine-Kriegs und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen abhängig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im Geschäftsjahr 2022 die wirtschaftlichen Aktivitäten der Beteiligungsunternehmen beeinträchtigt. Im Geschäftsjahr 2023 waren keine Corona-Auswirkungen zu verzeichnen. In Rahmen der Unternehmensplanung haben die Beteiligungen, die nicht direkt vom Ukraine-Krieg betroffen sind, aber durch die mittelbaren Auswirkungen des Kriegs in Form von Preissteigerungen, Materialknappheit und Lieferengpässen zum Teil sehr deutlich betroffen sind, dies individuell in die (Teil-)Planungen integriert. Die schätzungsrelevanten zukunftsbezogenen Parameter können Zinssätze, Fremdwährungskurse, Marktrisikoprämien, Zahlungsausfälle, Kreditwürdigkeit, Umsatzerlöse sowie Auftrags- und Zahlungseingang sein. Diese Planungsannahmen sind mit einer erhöhten Unsicherheit behaftet. Die Auswirkungen aufgrund des Klimawandels wurden im Berichtsjahr geprüft. INDUS identifiziert, beobachtet und prüft potenzielle Risiken aufgrund des Klimawandels im Rahmen des gruppenweiten Risikomanagementsystems. Das Risikomanagementsystem setzt auf den individuellen und eigenständigen Risikomanagementsystemen der Beteiligungen auf. INDUS hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu sein. Als Zwischenziel soll bis 2025 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 35 % im Vergleich zu 2018 erfolgen. INDUS unterstützt die Beteiligungen bei ihrem Engagement zum Schutz von Ressourcen und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Über die Pläne jeder einzelnen Gesellschaft wurde im Rahmen der Budgetgespräche gesprochen und Entscheidungen getroffen. Finanziell unterstützt INDUS die Beteiligungen durch die Nachhaltigkeitsförderbank. Die Zukunftsthemen Umweltschutz und Energieeffizienz sind in allen industriellen Branchen relevant. Energiepreise und Umweltstandards werden langfristig weiter steigen. Die Erhöhungen der Energie- und Rohstoffpreise stellen Risiken für die Entwicklungen der einzelnen Gesellschaften und der Gruppe dar und können je nach Marktsituation der Beteiligungsgesellschaft nicht immer zeitnah und vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden. Daher erwartet INDUS verstärkte Investitionen in nachhaltige und energiesparende Produktionsprozesse. Hier sieht INDUS mittelfristig insbesondere für die Unternehmen aus den Segmenten Engineering und Materials nutzbare Chancen. Hinsichtlich einer Beeinflussung der Produktionsbedingungen, des Produktportfolios und des Geschäftsverlaufs der Gruppe infolge der Erderwärmung geht INDUS im Prognosezeitraum nicht von einer relevanten Verschlechterung der aktuellen Situation aus. Dies liegt auch in der hohen Diversifikation der INDUS-Gruppe hinsichtlich der Standorte, Absatzmärkte und Geschäftsfelder begründet. Gleichwohl werden Produkte der Beteiligungen sich neuen Anforderungen anpassen und Innovationen erforderlich machen, um beste Marktpositionen zu erhalten oder erlangen. Es lagen im Geschäftsjahr 2023 wie im Vorjahr keine Hinweise auf Wertminderungsbedarf von Geschäfts- und Firmenwerten aufgrund des Klimawandels vor. Bilanzpositionen werden auch durch zukünftige Ereignisse, die nicht kontrolliert werden können, beeinflusst. Dies kann Forderungsausfälle, Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen oder ähnliche Sachverhalte betreffen - all dies sind Risiken, die grundsätzlich eng mit unternehmerischer Tätigkeit verbunden sind. Die Bilanzierung solcher Posten beruht auf langjähriger Erfahrung und der Beurteilung des aktuellen Umfelds. Systembedingte Unsicherheiten resultieren aus Bilanzposten, bei denen erwartete zukünftige Zahlungsreihen diskontiert werden. Der Verlauf der Zahlungsreihen ist von zukünftigen Ereignissen abhängig, über deren Entwicklung Annahmen getroffen werden müssen. Weiterhin kann die Höhe der zukünftigen Zinssätze einen berechneten Cashflow erheblich beeinflussen. Das ist insbesondere der Fall bei der Prüfung von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Wertminderungen sowie der Berechnung der Pensionsrückstellungen nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren. Auch die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern basiert auf der Prognose zukünftiger, steuerlich wirksamer Erträge. Relevante Unsicherheiten resultieren auch aus Posten, die aus einer Bandbreite möglicher zukünftiger Ausprägungen zu ermitteln sind, und betreffen insbesondere die sonstigen Rückstellungen und vergleichbare Verpflichtungen. Auch hier ist langjährige Erfahrung bei der Bilanzierung von erheblicher Bedeutung; trotzdem sind regelmäßig Überoder Unterdotierungen von Rückstellungen in den folgenden Abschlüssen anzupassen. Bei der Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten fehlen oft aktive Märkte mit beobachtbaren Werten. Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen muss der beizulegende Zeitwert der erworbenen Bilanzposten dann durch übliche Bewertungsmodelle ermittelt werden, die wiederum Annahmen über direkt beobachtbare und gegebenenfalls nicht beobachtbare Bewertungsprämissen erfordern. Dem aktuellen Abschluss liegen Schätzungen und Annahmen zugrunde, die auf dem letzten Kenntnisstand des Managements beruhen. Da sich eine Vielzahl relevanter Bewertungsparameter aber der Kontrolle des Managements entzieht, lassen sich auch größere Buchwertanpassungen in der Zukunft nicht ausschließen. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet INDUS insgesamt mit einer stabilen Entwicklung, die den Ansatz der Bilanzposten entsprechend dem aktuellen Abschluss nicht wesentlich gefährdet. Die zugrunde liegenden Annahmen zur generellen konjunkturellen Entwicklung und zur Entwicklung der relevanten Märkte im Speziellen werden ausführlich im Prognosebericht des Lageberichts erläutert. [4] KonsolidierungskreisIm Konzernabschluss werden alle Tochterunternehmen vollkonsolidiert, bei denen die INDUS Holding AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geschäftspolitik zum Nutzen der INDUS-Gruppe zu beherrschen. Beherrschung liegt vor, wenn eine Gesellschaft Verfügungsmacht über die Tochterunternehmen ausüben kann, variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und die Möglichkeit hat, ihre Verfügungsmacht zu nutzen, um die Höhe der Rückflüsse zu beeinflussen. Assoziierte Unternehmen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, werden nach der Equity-Methode einbezogen. Gesellschaften, die im Laufe des Geschäftsjahres erworben wurden, sind ab dem Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik einbezogen. Gesellschaften, die abgehen, sind ab dem Zeitpunkt des wirtschaftlichen Übergangs nicht mehr einbezogen. VOLLKONSOLIDIERTE TOCHTERUNTERNEHMENscrollen
Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes gem. § 313 HGB , die Bestandteil des Konzernanhangs ist, wird mit dem Konzernabschluss im Unternehmensregister veröffentlicht. Der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter beträgt 1.724 TEUR (Vorjahr: 2.060 TEUR). Keiner der nicht beherrschenden Anteile ist für sich genommen wesentlich. Soweit zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung nicht beherrschende Gesellschafter ein Andienungsrecht haben, dem sich INDUS nicht entziehen kann, und eine Kombination mit einer Call-Option für INDUS gegeben ist, liegt das wirtschaftliche bzw. antizipierte Eigentum bei INDUS, und die betreffenden Anteile werden in vollem Umfang konsolidiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert als bedingte Kaufpreisverbindlichkeit bilanziert. Zum Stichtag sind Kaufpreisverbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern mit Andienungsrecht in Höhe von 55.558 TEUR (Vorjahr: 64.050 TEUR) bilanziert. In allen wesentlichen Fällen existieren Kaufpreismodelle, die unter Berücksichtigung der gesellschaftsspezifischen Risikostruktur eine objektivierte Bewertung der Anteile zulassen, die einen Austausch der nicht beherrschenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert gewährleistet. Die Ausübung der Rechte ist in der Regel für INDUS zu vertraglich festgelegten Ausübungszeitpunkten möglich. Im Konsolidierungskreis sind zum 31. Dezember 2023 34 Komplementär-GmbHs, die mit der zugehörigen KG eine Einheitsgesellschaft bilden (31. Dezember 2022: 36 Komplementär-GmbHs), enthalten. [5] UnternehmenszusammenschlüsseANGABEN ZUR ERSTKONSOLIDIERUNG FÜR DAS AKTUELLE GESCHÄFTSJAHRUNTERNEHMENSERWERBMit Vertrag vom 12. Januar 2023 hat die BETOMAX systems GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der INDUS Holding AG, 100 % der Geschäftsanteile an der QUICK Bauprodukte GmbH (QUICK) in Schwerte erworben. QUICK ist ein Spezialist für Schalungs- und Bewehrungszubehör und produziert sowie vertreibt Standard- und Sonderbauteile rund um den Brückenbau, Hoch- und Tiefbau sowie Tunnelbau. Das Produktportfolio von QUICK ergänzt das bisherige Produktprogramm von BETOMAX und bietet neue Marktchancen für den Bereich Brückenbau. QUICK wird dem Segment Infrastructure zugeordnet. Der wirtschaftliche Übergang (Closing) wurde am 31. März 2023 realisiert. Der beizulegende Zeitwert der gesamten Gegenleistung betrug 11.398 TEUR zum Erwerbszeitpunkt und beinhaltet einen EarnOut in Höhe von 2.200 TEUR, übernommene liquide Mittel von 347 TEUR und eine Barleistung von 8.851 TEUR. Der Earn-Out ist abhängig von der zukünftigen Ergebnisentwicklung. Der im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelte Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 4.415 TEUR ist steuerlich nicht abzugsfähig. Der Geschäfts- und Firmenwert ist die Residualgröße der gesamten Gegenleistung abzüglich des Werts der neu bewerteten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden und repräsentiert nicht bilanzierungsfähige Ertragspotenziale der übernommenen Gesellschaft für die Zukunft sowie das Know-how der Belegschaft. In der Kaufpreisallokation wurden die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wie folgt ermittelt: NEUERWERB: QUICK(in TEUR)scrollen
Die neubewerteten immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen den Kundenstamm. Die Erstkonsolidierung von QUICK erfolgte zum 31. März 2023. Zum Ergebnis des Geschäftsjahres trägt QUICK einen Umsatz in Höhe von 4.584 TEUR und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von -304 TEUR bei. Wäre Quick bereits zum 1. Januar 2023 einbezogen werden, beliefen sich die Umsatzerlöse auf 6.215 TEUR und das EBIT auf -490 TEUR. Die ergebniswirksamen Aufwendungen aus der Erstkonsolidierung, d. h. die Folgebewertung der im Rahmen der Purchase Price Allocation (PPA) identifizierten Mehrwerte, und die Anschaffungsnebenkosten von QUICK belasten das operative Ergebnis (EBIT) in Höhe von 852 TEUR. Die Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs wurden im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst. [6] UnternehmensaufgabenANGABEN ZUR ENTKONSOLIDIERUNG FÜR DAS AKTUELLE GESCHÄFTS JAHRDie SCHÄFER-Gruppe wurde mit Vertrag vom 5. Juli 2023 an eine Tochtergesellschaft der Callista Portfolio Holding GmbH veräußert. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. Juli 2023. Die SELZER-Gruppe wurde am 28. Juli 2023 an eine Tochtergesellschaft der MUTARES SE & Co. KGaA veräußert. Der Vollzug der Transaktion erfolgte am 1. September 2023 unmittelbar nach der Freigabe durch das Bundeskartellamt. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. August 2023. Die SCHÄFER und SELZER zugeordneten Vermögenswerte wurden seit Beginn der Suche nach einem Käufer (viertes Quartal 2022) in der Bilanz als "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" ausgewiesen. Schulden der Veräußerungsgruppe wurden analog in der Bilanzposition "Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" ausgewiesen. Im Einzelnen sind folgende Vermögenswerte und Schulden mit der Entkonsolidierung abgegangen: DESINVESTITIONEN: SCHÄFER + SELZER(in TEUR)scrollen
[7] Aufgegebene GeschäftsbereicheSMA, SELZER und SCHÄFER sind jeweils aufgegebene Geschäftsbereiche im Sinne von IFRS 5.32. SMADie INDUS Holding AG hat ab dem 24. Oktober 2022 die Kontrolle über die SMA und deren Tochtergesellschaften verloren und damit die Gesellschaften entkonsolidiert. SELZER/SCHÄFERSCHÄFER und SELZER wurden im dritten Quartal 2023 veräußert und entkonsolidiert. Die folgende Übersicht zeigt die Aufwendungen und Erträge aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen für 2023 und 2022: scrollen
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Aus dem Abgang von SCHÄFER und SELZER wurde ein Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von 19 TEUR vereinnahmt. Die folgenden Cashflows können den aufgegebenen Geschäftsbereichen zugeordnet werden: scrollen
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[8] Anpassung der Vorjahreszahlen nach IAS 8Die Berechnung der latenten Steuern des Vorjahres wurde gemäß IAS 8.42 um einen verringerten Steueraufwand in Höhe von 9.587 TEUR korrigiert. Diese Anpassung betrifft die Gewinn- und Verlustrechnung inklusive Ergebnis je Aktie, die Bilanz, die Gesamtergebnisrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Kapitalflussrechnung sowie die Anhangsangaben zu latenten Steuern [18] und [26]. Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen hat sich um 0,36 EUR erhöht. In der Bilanz haben sich die aktiven latenten Steuern um 2 TEUR verringert und die passiven latenten Steuern um 9.589 TEUR verringert. Die geänderten Vorjahrespositionen wurden in den primären Abschlussbestandteilen gekennzeichnet. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlust rechnung[9] UmsatzerlöseIn den Umsatzerlösen in Höhe von 1.802.431 TEUR sind Umsatzerlöse aus der zeitpunktbezogenen Methode in Höhe von 1.522.620 TEUR und aus der zeitraumbezogenen Methode in Höhe von 261.726 TEUR enthalten (Vorjahr: 205.275 TEUR). Weiterhin sind Erlöse für Dienstleistungen in Höhe von 18.085 TEUR (Vorjahr: 18.104 TEUR) enthalten. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach den berichtspflichtigen Segmenten ist der Segmentberichterstattung [36] zu entnehmen. [10] Sonstige betriebliche Erträgescrollen
Den Erträgen aus der Währungsumrechnung von 2.145 TEUR (Vorjahr: 7.192 TEUR) stehen Aufwendungen in Höhe von -3.116 TEUR gegenüber (Vorjahr: -9.092 TEUR). Der Betrag der Währungsumrechnungsdifferenzen, die im Ergebnis erfasst sind, beträgt somit -971 TEUR (Vorjahr: -1.900 TEUR). [11] Aktivierte EigenleistungenNeben den aktivierten Eigenleistungen wurden Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 22.872 TEUR (Vorjahr: 21.146 TEUR) im Periodenaufwand erfasst. [12] Bestandsveränderungenscrollen
[13] Materialaufwandscrollen
[14] Personalaufwandscrollen
[15] Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungenscrollen
Die Wertminderungen in Höhe von 19.320 TEUR betreffen Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 12.810 TEUR (Vorjahr: 39.366 TEUR), immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 828 TEUR (Vorjahr: 1.874 TEUR) und Sachanlagevermögen in Höhe von 5.683 TEUR (Vorjahr: 1.532 TEUR). Die Wertminderungen sind den folgenden Segmenten zuzurechnen: Engineering in Höhe von 5.098 TEUR (Vorjahr: 13.800 TEUR), Infrastructure in Höhe von 7.509 TEUR (Vorjahr: 12.700 TEUR) und Materials in Höhe von 6.713 TEUR (Vorjahr: 14.835 TEUR). Zu weiteren Informationen betreffend der Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte siehe Position [20]. [16] Sonstiger betrieblicher Aufwandscrollen
VERTRIEBSAUFWENDUNGENscrollen
BETRIEBSAUFWENDUNGENscrollen
VERWALTUNGSAUFWENDUNGENscrollen
ÜBRIGE AUFWENDUNGENscrollen
In verschiedenen Posten des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 233 TEUR (Vorjahr: 471 TEUR) und für Leasinggegenstände mit geringem Wert in Höhe von 395 TEUR (Vorjahr: 302 TEUR) enthalten. [17] Finanzergebnisscrollen
Im Zinsaufwand sind Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 in Höhe von 1.758 TEUR (Vorjahr: 1.444 TEUR) enthalten. Die Position "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter" beinhaltet die Ergebnisauswirkung aus der Folgebewertung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten (Call-/Put-Optionen) in Höhe von 11.686 TEUR (Vorjahr: 3.008 TEUR) sowie die Nachsteuerergebnisse, die Konzernfremden aus Anteilen an Personengesellschaften sowie Kapitalgesellschaften mit Call-/ Put-Optionen zustehen. [18] Ertragsteuernscrollen
Die aperiodischen Steuern resultieren im Wesentlichen aus Änderungen aufgrund divergierender Steuerfestsetzungen. STEUERLICHE BESONDERHEITENDas Geschäftsmodell der INDUS Holding AG beruht auf der Bündelung mittelständischer Nischenanbieter, die eine führende Position in ihrem jeweiligen Markt besitzen. Synergien spielen beim Erwerb von Tochtergesellschaften durch die INDUS Holding AG eine untergeordnete Rolle. Jede Gesellschaft steht eigenständig für ihren Erfolg ein, bedarfsweise unterstützt durch Ressourcen der Holding. Erworben wurden in der Vergangenheit insbesondere deutsche Personengesellschaften. Der Erwerb einer Personengesellschaft führt zu folgenden steuerlichen Konsequenzen: Die Mehrwerte aus der steuerlichen Kaufpreisallokation sind in Form von Abschreibungen aus Ergänzungsbilanzen, verteilt auf die jeweilige Nutzungsdauer, abzugsfähig. Dies führt zu einer um die Abschreibungen geminderten steuerlichen Bemessungsgrundlage und kann auch bei ertragsstarken Gesellschaften dazu führen, dass ein steuerlicher Verlust mit entsprechenden Steuerersparnissen - Gewerbesteuer bei der Personengesellschaft und Körperschaftsteuer bei der INDUS Holding AG - entsteht. Eine Aktivierung von latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge erfolgt im Konzern nur, wenn ausreichendes zu versteuerndes Einkommen unterstellt werden kann. Gewerbesteuer fällt auf Ebene der Gesellschaft an. Eine Ergebnisverrechnung steuerlicher Gewinne und Verluste für die Gewerbesteuer ist zwischen den Gesellschaften nicht möglich. Die steuerlichen Ergebnisse von Personengesellschaften werden der INDUS Holding AG zugerechnet und in Summe der Körperschaftsteuer unterworfen. Steuerliche Organschaftsverträge mit Kapitalgesellschaften existieren nicht. Auch erzielten verschiedene Gesellschaften (in- und ausländische Kapitalgesellschaften sowie Personenhandelsgesellschaften hinsichtlich derer Ertragsteuern) keine ausreichenden steuerpflichtigen Gewinne, um die steuerlichen Verluste zu nutzen. Diese Sachverhalte drücken sich im Wesentlichen in der Position "Keine Ergebnisverrechnung aufgrund eigenständiger Tochtergesellschaften" aus. ÜBERLEITUNG VOM ERWARTETEN ZUMTATSÄCHLICHEN STEUERAUFWAND (in TEUR)scrollen
* Vorjahresausweis angepasst (zusätzliche
Position).
Bei einem Körperschaftsteuersatz von 15 % (Vorjahr: 15 %) errechnet sich für inländische Unternehmen unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuer-Hebesatzes von 395 % (Vorjahr: 395 %) sowie des Solidaritätszuschlags von unverändert 5,5 % ein Ertragsteuersatz von 29,6 % (Vorjahr: 29,6 %). [19] Ergebnis je AktieDas Ergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche beträgt 3,10 EUR je Aktie (Vorjahr: 3,04 EUR je Aktie). Das Ergebnis je Aktie der aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt -1,04 EUR je Aktie (Vorjahr: -4,61 EUR je Aktie). Die ge -wichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf be findlichen Aktien betrug im aktuellen Jahr 26.895.559 Stück (Vorjahr: 26.895.559 Stück). scrollen
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz[20] Geschäfts- und FirmenwertDie auf Segmentebene zusammengefassten individuellen Geschäfts- und Firmenwerte stellen sich wie folgt dar: ANLAGESPIEGEL - GESCHÄFTS- UND FIRMENWERT(in TEUR)scrollen
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WERTHALTIGKEITSTESTSBeim Werthaltigkeitstest wird der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash Generating Unit oder kurz CGU) mit dem Buchwert inklusive des zugeordneten Geschäfts- und Firmenwerts verglichen. Für den erzielbaren Betrag wird bei INDUS in der Regel der Nutzungswert herangezogen. PLANMÄSSIGER WERTHALTIGKEITSTEST ZUM 30. SEPTEMBER 2023Zum 30. September 2023 wurde der planmäßige jährliche Werthaltigkeitstest für sämtliche Geschäfts- und Firmenwerte durchgeführt. Hierfür lagen von allen Beteiligungsunternehmen aktuelle Planungen vor. In die Planungsprämissen fließen sowohl aktuelle Erkenntnisse als auch historische Entwicklungen ein. Nach dem detaillierten Planungszeitraum von in der Regel drei Jahren werden die zukünftigen Cashflows mit einer globalen Wachstumsrate von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) hochgerechnet. Die so ermittelten Zahlungsreihen werden mit Kapitalkostensätzen abgezinst. Diese basieren auf einem risikolosen Zinssatz in Höhe von 2,62 % (Vorjahr: 1,5 %), einer Marktrisikoprämie von 7,00 % (Vorjahr: 7,25 %) sowie auf segmentspezifischen Betafaktoren, die von einer Peer Group abgeleitet wurden, und Fremdkapitalverschuldungssätzen. Die folgenden Vorsteuer-Kapitalkostensätze fanden dabei Anwendung: Infrastructure 12,5 % (Vorjahr: 11,5 %), Engineering 12,8 % (Vorjahr: 12,2 %), Materials 12,3 % und 12,6 % (Vorjahr: 10,7 % und 11,4 %). Für einzelne Beteiligungen, die zum ehemaligen Segment Fahrzeugtechnik gehörten, wurde ein branchenspezifischer Vorsteuerkapitalkostensatz in Höhe von 11,2 % (Vorjahr: 10,8 %) angewandt. Bei einer Erhöhung der Vorsteuerkapitalkostensätze vom 30. September 2023 um 0,5 Prozentpunkte würde es zu zusätzlichen Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 6.101 TEUR kommen (Vorjahr: 8.200 TEUR). Bei einer Verringerung der Wachstumsrate um 1,0 Prozentpunkte würde es zu zusätzlichen Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 9.080 TEUR (Vorjahr: 4.400 TEUR) kommen. [21] Nutzungsrechte aus Leasing/MieteDie Buchwerte der Nutzungsrechte aus Leasing- und Mietverhältnissen haben sich wie folgt entwickelt: ANLAGESPIEGEL - NUTZUNGSRECHTE LEASING/MIETE(in TEUR)scrollen
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In der INDUS-Gruppe werden vor allem Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude erfasst. Diese betreffen sowohl Verwaltungsgebäude als auch Produktionsstätten und Lagerhallen. Die gemieteten technischen Anlagen betreffen in der Regel Maschinen, die für die Produktionsprozesse notwendig sind. Die Leasingverträge werden individuell vereinbart. Die Nutzungsrechte daraus haben geschätzte Gesamtnutzungsdauern von bis zu 50 Jahren. Unter [32] werden die korrespondierenden Finanzschulden näher erläutert. [22] Entwicklung der Geschäfts- und Firme nwerte, der Nutzungsrechte aus Leasing/ Miete, der sonstigen immateriellen Vermögens werte, des Sachanlagevermögens und der als Finanzinvestition gehaltenen ImmobilienANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 2023(in TEUR)scrollen
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ABSCHREIBUNGEN 2023(in TEUR)scrollen
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ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 2022(in TEUR)scrollen
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ABSCHREIBUNGEN 2022(in TEUR)scrollen
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Die immateriellen Vermögenswerte haben bestimmbare Nutzungsdauern. Die Veränderung des Konsolidierungskreises betrifft Zugänge nach IFRS 3 sowie Entkonsolidierungen. Die Restbuchwerte der sonstigen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen zum Bilanzstichtag: RESTBUCHWERTE DES ANLAGEVERMÖGENS(in TEUR)scrollen
[23] Finanzanlagenscrollen
[24] At-Equity-bewertete AnteileDer Buchwert des at-Equity-bewerteten Anteils beträgt zum 31. Dezember 2023: 5.662 TEUR (Vorjahr: 4.276 TEUR). Die folgende Übersicht enthält weitere Angaben zu dem at-Equity-bewerteten Unternehmen: scrollen
[25] Sonstige Vermögenswertescrollen
[26] Latente Steuern und laufende ErtragsteuernDie Herkunft der aktiven und passiven latenten Steuern nach Bilanzpositionen wird im Folgenden erläutert: scrollen
Die Saldierung erfolgt bei Ertragsteuern, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Im Wesentlichen betrifft das die Körperschaftsteuer der INDUS Holding AG und ihrer deutschen Tochtergesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft. Die passiven latenten Steuern resultieren überwiegend aus der Berechnung latenter Steuern auf Geschäfts- und Firmenwerte bei Personengesellschaften mit steuerlich abzugsfähigen Ansätzen des Geschäfts- und Firmenwerts. Zu steuerlichen Zwecken erfolgt bei Personengesellschaften eine IFRS-ähnliche Kaufpreisallokation; die entstehenden Mehrwerte - auch der steuerliche Geschäfts- und Firmenwert - sind steuerlich abzugsfähig. Da der Geschäfts- und Firmenwert nach IFRS nicht planmäßig abgeschrieben wird, sind nach den Voraussetzungen des IAS 12.21B in der Folge mit der Abschreibung des steuerlichen Geschäfts- und Firmenwerts latente Steuern zu bilden. Die latenten Steuern müssen bis zur Veräußerung der Gesellschaft bilanziert werden. Die Veränderung des Saldos der latenten Steuern wird in den folgenden Tabellen erläutert: ENTWICKLUNG DER LATENTEN STEUERN(in TEUR)scrollen
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Die übrigen Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Den aktivierten latenten Steuern liegen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 23.460 TEUR (Vorjahr: 35.004 TEUR) zugrunde. Weitere steuerliche Verlustvorträge in Höhe von zusammen 264.929 TEUR (Vorjahr: 208.504 TEUR), bei denen die Realisierungsmöglichkeit in den nächsten Jahren unwahrscheinlich ist, wurden nicht aktiviert. Es handelt sich zum überwiegenden Teil um gewerbesteuerliche Verlustvorträge, resultierend aus den steuerlichen Besonderheiten der INDUS-Gruppe, wie sie unter Ziffer [18] erläutert wurden. Zukünftige potenzielle Realisierungsmöglichkeiten sind dementsprechend durch den dann geltenden Gewerbesteuersatz bestimmt. Größte Einzelposition ist der gewerbesteuerliche Verlustvortrag der Holding. Die Verwertung dieser Verlustvorträge unterliegt keinen zeitlichen Beschränkungen. Aktive latente Steuern in Höhe von 130 TEUR (Vorjahr: 1.478 TEUR) wurden bei Gesellschaften, die aktuell steuerliche Verluste erlitten haben, über die passiven Latenzen hinaus bilanziert, da die Realisierung des Steueranspruchs aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung insoweit überwiegend wahrscheinlich ist. Für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuern bilanziert, da die INDUS Holding AG in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern, und keine Umkehr der Differenzen (durch Veräußerung oder Ausschüttung) geplant ist. Die Abweichungen am Nettovermögen der Tochterunternehmen in der Rechtsform einer Tochterkapitalgesellschaft und der jeweiligen steuerlichen Basis, welche in der Regel den Anschaffungskosten entspricht, belaufen sich auf 126.057 TEUR (Vorjahr: 133.100 TEUR). Die Summe der nicht bilanzierten temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen beträgt 6.303 TEUR (Vorjahr: 6.655 TEUR). [27] Vorrätescrollen
Die Buchwerte der Vorräte enthalten Abwertungen in Höhe von 22.244 TEUR (Vorjahr: 23.483 TEUR). [28] Forderungenscrollen
Im aktuellen Berichtsjahr sind 28 TEUR an Forderungen an Kunden mit einem Zahlungsziel von mehr als einem Jahr ausgewiesen (Vorjahr: 4 TEUR). Vertragsforderungen enthalten Forderungen aus Verträgen mit einer Umsatzrealisierung nach der zeitraumbezogenen Methode. Weitere Angaben zu den Vertragsforderungen enthält die folgende Tabelle: scrollen
Die Vertragsverpflichtungen betreffen Verträge mit einer Umsatzrealisierung nach der zeitraumbezogenen Methode, die einen verrechneten Überhang an erhaltenen Anzahlungen aufweisen. In der Bilanz werden diese unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Von den Vertragsverpflichtungen des Vorjahres in Höhe von 40.937 TEUR wurden 26.117 TEUR im Berichtsjahr als Umsatzerlöse erfasst. Zum 31. Dezember 2023 bestehen Leistungsverpflichtungen, deren zugeordnete Transaktionspreise 318.333 TEUR (Vorjahr: 275.060 TEUR) betragen. Planmäßig werden diese als Umsatzerlöse innerhalb der nächsten ein bis 37 Monate realisiert. Die Forderungen enthalten Wertberichtigungen in Höhe von 5.802 TEUR (Vorjahr: 5.944 TEUR). Die Entwicklung wird im Folgenden dargestellt: scrollen
Im Geschäftsjahr wurden Forderungen in Höhe von 1.568 TEUR (Vorjahr: 840 TEUR) erfolgswirksam (sonstiger betrieblicher Aufwand) ausgebucht. Gewinne/Verluste durch Wertberichtigungen oder Ausbuchung von Forderungen werden in Höhe von -1.356 TEUR (Vorjahr: -2.275 TEUR) im Konzernergebnis unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. [29] EigenkapitalGEZEICHNETES KAPITALDas Grundkapital beträgt zum Bilanzstichtag 69.928.453,64 EUR (Vorjahr: 69.928.453,64 EUR). Das Grundkapital ist eingeteilt in 26.895.559 (Vorjahr: 26.895.559) nennwertlose Stückaktien. Alle Aktien sind voll eingezahlt. Die Aktien lauten auf den Inhaber und gewähren in der Hauptversammlung jeweils eine Stimme. Die Aktien sind in Düsseldorf und Frankfurt zum Geregelten Markt und in Berlin, Hannover, Hamburg, München und Stuttgart zum Freiverkehr zugelassen. GENEHMIGTES KAPITALDer Vorstand ist gemäß § 6.1. der Satzung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 25. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 34.964.225,52 EUR gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen (einschließlich sogenannter gemischter Sacheinlagen) durch Ausgabe von bis zu 13.447.779 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021) und dabei einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung, auch rückwirkend auf ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, soweit über den Gewinn dieses Geschäftsjahres noch kein Beschluss gefasst wurde, zu bestimmen. Die neuen Aktien können auch an ein oder mehrere Kreditinstitute oder andere in § 186 Abs. 5 Satz 1 des AktG genannte Unternehmen mit der Verpflichtung ausgegeben werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht) oder auch teilweise im Wege eines unmittelbaren Bezugsrechts (etwa an bezugsberechtigte Aktionäre, die vorab eine Festbezugsvereinbarung abgegeben haben), oder im Übrigen im Wege eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 5 AktG gewährt werden. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: scrollen
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Die Gesamtzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund einer dieser Ermächtigungen auszugebender und ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten; auf diese Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder abgegeben bzw. auszugeben sind. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte, die Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrags, festzulegen. BEDINGTES KAPITALAuf der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 wurde das Grundkapital der Gesellschaft, die der Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- bzw. Wandlungsrechten oder bei Erfüllung von Options- bzw. Wandlungspflichten an die Inhaber von Schuldverschreibungen dient, welche aufgrund der ersteilten Ermächtigung ausgegeben werden, um bis zu 6.992.843,02 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2023). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie scrollen
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Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien, hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, den Wortlaut der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals 2023 und nach Ablauf sämtlicher Options- bzw. Wandlungsfristen zu ändern sowie alle sonstigen damit in Zusammenhang stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. RÜCKLAGEN UND KONZERNBILANZGEWINNDie Entwicklung der Rücklagen ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt und beinhaltet die Kapitalrücklage der INDUS Holding AG. Für den Bilanzstichtag ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 37,3 % (Vorjahr: 36,8 %). ANTEILE NICHT BEHERRSCHENDER GESELLSCHAFTERDie Anteile nicht beherrschender Gesellschafter in Höhe von 1.724 TEUR (Vorjahr: 2.060 TEUR) umfassen im Wesentlichen die Anteile an einer Tochtergesellschaft der Rolko Kohlgrüber GmbH. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Personengesellschaften sowie von Kapitalgesellschaften, bei denen aufgrund wechselseitiger Optionsvereinbarungen bereits zum Erwerbszeitpunkt der Übergang des wirtschaftlichen Eigentums der betreffenden nicht beherrschenden Anteile vorlag, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen [33]. GEWINNVERWENDUNGDer Vorstand wird der Hauptversammlung folgende Dividendenzahlungen aus dem Bilanzgewinn der INDUS Holding AG vorschlagen: Zahlung einer Dividende von 1,20 EUR je Stückaktie (Vorjahr: 0,80 EUR je Stückaktie). Dies entspricht bei 25.795.559 dividendenberechtigten Aktien (Vorjahr: 26.895.559 Aktien) einer Zahlung von 30.954.670,80 EUR (Vorjahr: 21.516.447,20 EUR). Der Gewinnverwendungsvorschlag ist separat veröffentlicht. Die vorgeschlagene Dividende wurde bilanziell nicht erfasst, und es ergeben sich keine steuerlichen Konsequenzen. SONSTIGE RÜCKLAGENENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKLAGEN(in TEUR)scrollen
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Die Rücklage für die Währungsumrechnung und die Rücklage für Cashflow Hedges enthalten noch nicht realisierte Gewinne und Verluste. Die Veränderung der Rücklage für die Cashflow Hedges resultiert ausschließlich aus laufender Veränderung der Marktbewertung. Auswirkungen aus Umklassifizierungen existieren nicht. KAPITALMANAGEMENTINDUS steuert ihr Kapital mit dem Ziel, die Kapitalrendite zu erhöhen sowie die Liquidität und Kreditwürdigkeit der INDUS-Gruppe sicherzustellen. In diesem Zusammenhang steht auch die fortlaufende Optimierung des Verhältnisses von Eigenkapital zum verzinslichen Gesamtkapital, bestehend aus verzinslichem Fremdkapital und Eigenkapital. Das verzinsliche Fremdkapital umfasst die Pensionsrückstellungen und die Finanzschulden vermindert um die liquiden Mittel und beträgt 533.177 TEUR (Vorjahr: 617.125 TEUR). Unter Berücksichtigung des bilanziellen Eigenkapitals ergibt sich das Gesamtkapital in Höhe von 1.252.838 TEUR (Vorjahr: 1.311.933 TEUR). Bezogen auf das eingesetzte verzinsliche Gesamtkapital beträgt der Anteil des Eigenkapitals 57,4 % (Vorjahr: 53,0 %). Die Verminderung des Gesamtkapitals um 59.095 TEUR (Vorjahr: Verminderung um 20.995 TEUR) resultiert aus einer Erhöhung des Eigenkapitals um 24.853 TEUR (Vorjahr: Verringerung um 92.666 TEUR) und einer Verringerung des verzinslichen Fremdkapitals um 83.948 TEUR (Vorjahr: Erhöhung um 71.670 TEUR). Die INDUS Holding AG unterliegt mit Ausnahme der aktienrechtlichen Regelungen zum Mindestkapital keinen weiteren rechtlich vorgegebenen Kapitalerfordernissen. Darüber hinaus ist die INDUS Holding AG im Rahmen von Kreditverträgen Verpflichtungen zur Einhaltung einer MindestEigenkapitalquote in der AG eingegangen, um damit weiterhin Finanzmittel zu angemessenen Konditionen erhalten zu können. Die geforderte Mindest-Eigenkapitalquote der INDUS Holding AG wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen. Die Kreditgeber besitzen Sonderkündigungsrechte im Falle eines Kontrollwechsels. Für Schuldscheindarlehen sind bestimmte Kennzahlen definiert. [30] PensionenDie leistungsorientierten Pläne liegen bei Beteiligungsunternehmen in Deutschland und der Schweiz vor. Die deutschen Pensionspläne basieren auf lebenslangen Rentenzahlungen für die Berechtigten und deren Hinterbliebene und unterliegen den Regelungen für Pensionsrückstellungen, Pensionskassen, Lebensversicherungen und Unterstützungskassen, die im Wesentlichen durch das BetrAVG geregelt sind. Die Pensionspläne sind nur in Einzelfällen über Deckungsvermögen finanziert. Die Pensionsverpflichtungen in der Schweiz unterliegen den gesetzlichen Regelungen zur betrieblichen Altersvorsorge (BVG) und werden gemäß diesen Regelungen kapitalgedeckt über Pensionskassen finanziert. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt für deutsche Pläne 12,6 Jahre (Vorjahr: 12,5 Jahre) und für schweizerische Pläne 15,9 Jahre (Vorjahr: 15,8 Jahre). GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG(in TEUR)scrollen
ENTWICKLUNG DES ANWARTSCHAFTSBARWERTS(in TEUR)scrollen
BILANZANSATZ(in TEUR)scrollen
Der Zinsaufwand ist unter der Position Zinsergebnis erfasst. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen entsprechen im Wesentlichen den tatsächlichen Erträgen. Die leistungsorientierten Pläne sind mit versicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsrisiko, belastet. Eine Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um 0,5 Prozentpunkte würde die Nettoverpflichtung um 3.438 TEUR (Vorjahr: 3.455 TEUR) reduzieren bzw. um 3.883 TEUR (Vorjahr: 3.885 TEUR) erhöhen. Eine Erhöhung oder Verminderung des Rentenfaktors um 0,5 Prozent punkte würde die Nettoverpflichtung um 813 TEUR erhöhen (Vorjahr: 1.477 TEUR) bzw. um 673 TEUR (Vorjahr: 1.379 TEUR) reduzieren. Im Zusammenhang mit Pensionsleistungen werden für 2024 Zahlungen in Höhe von 6.300 TEUR (im Jahr 2022 für 2023: 3.376 TEUR) erwartet. Das Fondsvermögen besteht im Wesentlichen aus Rückdeckungsversicherungen. Die Entwicklung des Fondsvermögens stellt sich folgendermaßen dar: scrollen
Darüber hinaus sind in der Bilanz weitere Erstattungsforderungen in Höhe von 436 TEUR (Vorjahr: 465 TEUR) bilanziert. [31] Sonstige RückstellungenIn den sonstigen Rückstellungen sind Zinsen in Höhe von -20 TEUR berücksichtigt worden (Vorjahr: -3 TEUR). RÜCKSTELLUNGEN 2023(in TEUR)scrollen
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Die Verpflichtungen für Gewährleistungen wurden aufgrund rechtlicher oder faktischer Verpflichtungen, Verpflichtungen für Provisionen, Boni und Rabatte sowie die Kosten der Belegschaft auf Basis geschätzter Werte gebildet. Die Kosten der Belegschaft beinhalten im Wesentlichen die Beiträge zur Berufsgenossenschaft sowie voraussichtliche Abfindungen. Die übrigen Rückstellungen betreffen die Drohverlustrückstellungen sowie eine Vielzahl von möglichen Einzelrisiken, die hinsichtlich ihres wahrscheinlichen Eintritts bewertet wurden. Nennenswerte zu erwartende Erstattungen im Zusammenhang mit nach IAS 37 bilanzierten Verpflichtungen liegen nicht vor. [32] FinanzschuldenFINANZSCHULDEN / ENTWICKLUNG(in TEUR)scrollen
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Die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzschulden beinhalten Zahlungsflüsse von aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: -3.914 TEUR). Diese entfallen auf Veränderungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: +273 TEUR) sowie Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Leasing von 0 TEUR (Vorjahr: -4.187 TEUR). In den Wechselkursänderungen und weiteren zahlungsunwirksamen Veränderungen sind Zinsabgrenzungen in Höhe von 1.522 TEUR enthalten (Vorjahr: 446 TEUR). FINANZSCHULDEN / DERIVATE(in TEUR)scrollen
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[33] Sonstige Verbindlichkeitenscrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Fremdgesellschaftern beinhalten mit 55.558 TEUR (Vorjahr: 64.050 TEUR) bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, soweit die Minderheitsgesellschafter durch Kündigung des Gesellschaftsvertrags oder aufgrund von Optionsvereinbarungen ihre Anteile INDUS andienen können. Im Geschäftsjahr sind neue Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 2.200 TEUR zugegangen, 10.618 TEUR sind als Ertrag erfasst worden, und 74 TEUR sind im Wesentlichen durch Auszahlungen an die Fremdgesellschafter abgegangen. Die Kaufpreisverbindlichkeiten schwanken entsprechend der prozentualen Veränderung im operativen Ergebnis (EBIT), teilweise begrenzt durch Ober- und Untergrenzen. [34] Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen VermögenswertenDer Vorstand der INDUS Holding AG hat im vierten Quartal 2022 die Veräußerung der SELZER Fertigungstechnik und ihrer Tochtergesellschaften sowie der SCHÄFER Holding GmbH und ihrer Tochtergesellschaften beschlossen. Seit diesem Zeitpunkt wurde aktiv nach Käufern gesucht und eine Veräußerung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres als sehr wahrscheinlich angesehen. Daher wurden die zugeordneten Vermögenswerte als "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" ausgewiesen. Schulden der Veräußerungsgruppe wurden analog in die Bilanzposition "Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" gebucht. Die SCHÄFER-Gruppe wurde mit Vertrag vom 5. Juli 2023 an eine Tochtergesellschaft der Callista Portfolio Holding GmbH veräußert. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. Juli 2023. Die SELZER-Gruppe wurde am 28. Juli 2023 an eine Tochtergesellschaft der MUTARES SE & Co. KGaA veräußert. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. August 2023. Abwertungen im Zusammenhang mit den Veräußerungen von SCHÄFER und SELZER sind im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen mit 10.103 TEUR (Vorjahr: 63.038 TEUR) aufwandswirksam enthalten. Vermögenswerte in Höhe von 9.553 TEUR wurden nicht veräußert und sind gem. IFRS 5.27 in die Position "als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien" umgegliedert worden. Sonstige Angaben[35] Informationen zur Kapitalfluss rechnungFür den Neuerwerb von Beteiligungen wurden folgende Kaufpreise gezahlt: scrollen
Die liquiden Mittel enthalten Konten mit eingeschränkter Verfügungsmacht in Höhe von 649 TEUR (Vorjahr: 557 TEUR). Investitions- und Finanzierungsvorgänge in Höhe von 553 TEUR (Vorjahr: 3.439 TEUR), welche nicht zu einer Veränderung der liquiden Mittel führten, sind nicht Bestandteil der Kapitalflussrechnung. Die Einzahlungen aus Abgängen von Anteilen vollkonsolidierter Gesellschaften im Vorjahr betreffen die zweite Tranche der Kaufpreiszahlung für den Verkauf der Wiesauplast- Gruppe. Die Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen Anlagen betreffen den Abgang von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von 14.403 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) und Anlagevermögen in Höhe von 6.915 TEUR (Vorjahr: 9.445 TEUR). Die Entwicklung der Finanzschulden wird unter Position [32] dargestellt. Im Geschäftsjahr sind 21.933 TEUR (Vorjahr: 20.525 TEUR) für Leasingverhältnisse (Zins und Tilgung) gezahlt worden. Die Auswirkungen aus der Hyperinflationierung der AURORA İsı Araçları San. ve Tic. Ltd. Şti, Ergene, Türkei, sind als Ertrag in Höhe von 2.993 TEUR im Ergebnis nach Steuern enthalten. Dieser zahlungsunwirksame Effekt wird innerhalb des Finanzergebnisses im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 2.993 TEUR korrigiert. Der Effekt des Kaufkraftverlusts in der Türkei auf die Liquiden Mittel beträgt 194 TEUR und ist in der wechselkursbedingten Änderung der liquiden Mittel in der Kapitalflussrechnung enthalten. In der Kapitalflussrechnung werden die Cashflows für die fortgeführten Geschäftsbereiche ausgewiesen. In der folgenden Tabelle sind die Cashflows der gesamten INDUS-Gruppe unterteilt nach fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgeführt: scrollen
Zu Informationen bezüglich der Zusammensetzung der Cashflows aus aufgegebenen Geschäftsbereichen siehe Position [7]. [36] SegmentberichterstattungSEGMENTINFORMATIONEN FÜR DIE GESCHÄFTSBEREICHESEGMENTBERICHT NACH IFRS 8(in TEUR)scrollen
SEGMENTBERICHT NACH IFRS 8(in TEUR)scrollen
ÜBERLEITUNGSRECHNUNG(in TEUR)scrollen
Die Gliederung der Segmente wurde zum 1. Januar 2023 geändert. Aufgrund einer neuen Managementstruktur mit der Neueinführung eines Segmentmanagements sowie einer damit verbundenen angepassten internen Berichterstattung wurden die Segmente neu zugeschnitten. Aus den bisherigen fünf Segmenten wurden die drei Segmente Engineering, Infrastructure und Materials. Die Überleitungen enthalten die Werte der Holding, nicht operativer Einheiten ohne Segmentzuordnung sowie die Konsolidierungen. Hinsichtlich der den Segmentumsätzen zugrunde liegenden Produkte und Dienstleistungen verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen im Lagebericht. Die zentrale Steuerungsgröße der Segmente ist das operative Ergebnis (EBIT), entsprechend der Definition im Konzernabschluss. Die Segmentinformationen sind in Übereinstimmung mit den Ausweis- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden, ermittelt. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten beruhen auf Marktpreisen. SEGMENTINFORMATIONEN FÜR DIE REGIONENDie Regionalisierung des Umsatzes bezieht sich auf die Absatzmärkte. Aufgrund der vielfältigen Auslandsaktivitäten ist eine weitere Aufgliederung nach Ländern nicht sinnvoll, da außerhalb von Deutschland kein Land 10 % des Konzernumsatzes erreicht. Die langfristigen Vermögenswerte, abzüglich latenter Steuern und Finanzinstrumente, beziehen sich auf den Sitz der Gesellschaften. Eine weitere Differenzierung ist ebenfalls nicht sinnvoll, da sich der Sitz der Gesellschaften überwiegend in Deutschland befindet. Aufgrund der Diversifikationspolitik von INDUS existieren weder einzelne Produkt- oder Dienstleistungsgruppen noch einzelne Kunden, die einen Anteil von mehr als 10 % am Umsatz erreichen. scrollen
[37] Informationen zur Bedeutung von FinanzinstrumentenFINANZINSTRUMENTE(in TEUR)scrollen
Der beizulegende Zeitwert der Finanzschulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, beträgt 760.552 TEUR (Vorjahr: 663.413 TEUR). Der beizulegende Zeitwert aller weiteren Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden, entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten oder weicht nur unwesentlich davon ab. FINANZINSTRUMENTE NACH GESCHÄFTSMODELL GEM. IFRS 9(in TEUR)scrollen
Die Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Devisentermingeschäften sind in der Kategorie "Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" enthalten. Das Netto ergebnis der "Finanziellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten bewertet" resultiert im Wesentlichen aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Kursgewinnen und -verlusten aus der Umrechnung von Fremdwährungsforderungen. Die Gewinne und Verluste der Kategorie "Finanzielle Vermögenswerte, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" beinhalten Erträge/Aufwendungen aus Eigenkapitalinstrumenten, die in dieser Bewertungskategorie ausgewiesen sind. In der Kategorie "Finanzielle Verbindlichkeiten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" werden Verluste aus Devisentermingeschäften und gegebenfalls Verluste aufgrund der Ineffektivität von Derivaten erfasst. Die Aufwendungen der Kategorie "Finanzielle Verbindlichkeiten, zu Anschaffungskosten bewertet" beinhaltet Kursgewinne und -verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsverbindlichkeiten. Die Gesamtzinserträge für Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betragen 1.544 TEUR (Vorjahr: 1.365 TEUR). Die entsprechenden Gesamtzinsaufwendungen betragen 20.039 TEUR (Vorjahr: 12.835 TEUR). Diese entfallen in voller Höhe auf Finanzverbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten. ART UND AUSMASS VON RISIKEN, DIE SICH AUS FINANZINSTRUMENTEN ERGEBENGRUNDSÄTZE DES FINANZIELLEN RISIKOMANAGEMENTSDas Management der operativen Risiken liegt in der Verantwortung der einzelnen Gesellschaften und ihrer Geschäftsführung. Auf Basis der lokalen Risikoeinschätzung und der Investitions- und Finanzpläne der jeweiligen Beteiligung ermittelt und überwacht die Holding den gesamten Finanzbedarf. Zins- und Währungsrisiken werden durch derivative Finanzinstrumente abgesichert. Die derivativen Finanzinstrumente werden ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen. RISIKOMANAGEMENT UND FINANZDERIVATEDie INDUS-Gruppe unterhält ein leistungsfähiges Risikomanagementsystem zur Früherkennung wirtschaftlicher Risiken, dessen Schwerpunkt auf den substanziellen Problemstellungen eines diversifizierten Beteiligungsportfolios beruht. Darin eingebettet sind die spezifischen Fragestellungen des finanziellen Risikomanagements gemäß der Definition nach IFRS 7. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Hinsichtlich weiterer Details wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen. LIQUIDITÄTSRISIKODas Liquiditätsrisiko besteht darin, dass aufgrund nicht vorhandener Zahlungsmittel zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht geleistet werden können. Die Liquidität der INDUS-Gruppe wird durch das Treasury der INDUS Holding AG anhand von Liquiditätsmeldungen überwacht. Die einzelnen Beteiligungen finanzieren sich grundsätzlich selbst aus ihren operativen Ergebnissen. Je nach Liquiditätssituation erfolgen Transfers zwischen der INDUS Holding AG und den Beteiligungen. Die INDUS-Gruppe verfügt über ausreichende liquide Mittel, die die Handlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt sicherstellen (2023: 265.843 TEUR, Vorjahr: 127.816 TEUR). Darüber hinaus existieren nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 94.495 TEUR (Vorjahr: 91.575 TEUR). Die breit diversifizierte Fremdfinanzierung verteilt auf acht (Vorjahr: acht) Kernbanken verhindert eine Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern, sodass aus heutiger Sicht das Risiko des Wegfalls von bankenseitigen Kreditgebern begrenzt ist. Durch vorhandene Liquidität und feste Finanzierungszusagen können sich bietende Chancen jederzeit wahrgenommen werden. Die langfristige und in Tranchen angelegte Finanzierung mit revolvierender Neufinanzierung begrenzt das Finanzierungsrisiko. Unter Berücksichtigung der am Abschlussstichtag fixierten Konditionen für Finanzinstrumente wurden folgende Zahlungsmittelabflüsse ermittelt, die in die langfristig angelegte Finanzplanung der INDUS-Gruppe eingehen: ZAHLUNGSMITTELABFLUSS(in TEUR)scrollen
Die Zahlungsströme bestehen aus Tilgungszahlungen und den entsprechenden Zinsen. Die summierten Zahlungsströme von Finanzschulden und Zinsderivaten ergeben den Zahlungsstrom von entsprechenden Festzinskrediten. AUSFALLRISIKOAls Ausfallrisiko wird das Risiko finanzieller Verluste aufgrund von einer Nicht- oder Teilbegleichung bestehender Forderungen verstanden. Im Finanzierungsbereich von INDUS werden nur Kontrakte mit Kontrahenten erster Bonität abgeschlossen. Im operativen Bereich erfolgt eine dezentrale laufende Überwachung durch die Beteiligungen. Ausfallrisiken wird durch adäquate Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Bilanzansatz der selbst ausgereichten Kredite und Forderungen, bei Derivaten der Summe ihrer positiven Marktwerte. Durch die Eigenständigkeit der Unternehmen der INDUSGruppe, die ihre Aktivitäten auf verschiedenen Märkten und mit unterschiedlichen Produkten entfalten, wird eine breite Streuung des unternehmerischen Risikos erreicht. Bezogen auf den Gesamtbestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen existieren acht Kunden (Vorjahr: sieben) mit einem Anteil von jeweils mehr als 1 %. Das entspricht einem Anteil von ca. 18 % an den Offenen Posten im Konzernabschluss (Vorjahr: ca. 21 %). Der Umsatzanteil der Top-10-Kunden betrug ca. 16 % vom Konzernumsatz (Vorjahr: ca. 19 %). Weiterhin bestehen Forderungen gegen Kunden und assoziierte Unternehmen, die überfällig sind, aber nicht einzeln wertberichtigt wurden. Im Laufzeitband bis drei Monate treten in der Regel keine wesentlichen Zahlungsausfälle ein, da die Überfälligkeiten überwiegend auf zeitlichen Buchungsunterschieden beruhen. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten am Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Schuldner ihrer Zahlungsverpflichtung nachkommen. Dies ist insbesondere bei Insolvenzverfahren oder bei Rechtsstreitigkeiten ohne Aussicht auf Erfolg gegeben. Die erwarteten Ausfälle berechnen sich anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Erwartungen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Für alle weiteren finanziellen Vermögenswerte wird das Ausfallrisiko als sehr gering angesehen und gegenüber dem Vorjahr besteht kein erhöhtes Kreditausfallrisiko. FORDERUNGEN AN KUNDEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE(in TEUR)scrollen
Die folgende Tabelle enthält Informationen zum geschätzten Ausfallrisiko und zu den erwarteten Verlusten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: AUSFALLRISIKO FORDERUNGEN(in TEUR)scrollen
Das erwartete Ausfallrisiko wird anhand von vergangenheitsbezogenen Daten, insbesondere historischen Ausfallquoten, ermittelt. Ist mit einer Erhöhung oder Reduzierung der Forderungsausfälle in der Zukunft zu rechnen, so erfolgt eine entsprechende Berücksichtigung bei der Bemessung der erwarteten Ausfälle. Bei der Ermittlung des Ausfallrisikos werden die Geschäftsmodelle, die Kunden sowie das wirtschaftliche, politische und geografische Umfeld betrachtet. Daher legen die einzelnen Konzernunternehmen spezifische Ausfallraten zugrunde. ZINSRISIKODie INDUS Holding AG sichert und koordiniert die Finanzierung und Liquidität der Gruppe. Im Vordergrund steht die Finanzierung des langfristig ausgerichteten Beteiligungsportfolios. Zum Einsatz gelangen festverzinsliche Finanzierungen oder variabel verzinsliche Finanzierungen, die per Zinsswaps in festverzinsliche Finanzierungen transferiert werden. Änderungen der Zinssätze könnten Marktwert und Cashflow von Finanzinstrumenten beeinflussen. Die Berechnung dieser Auswirkungen erfolgt durch eine Sensitivitätsanalyse, bei der die relevanten Zinsstrukturkurven jeweils um 100 Basispunkte parallel verschoben werden. Die Auswirkungen werden ermittelt für die fixierten Konditionen des am Abschlussstichtag vorliegenden Bestands an Finanzinstrumenten. Die Veränderung von Marktwerten hat Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, abhängig von den Bewertungskategorien der zugrunde liegenden Finanzinstrumente. Die folgende Tabelle zeigt die Zinssensitivität bei einer parallelen Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte (BP): SENSITIVITÄTSANALYSE MARKTWERTRISIKO(in TEUR)scrollen
Da wirtschaftlich betrachtet die Zinsänderungsrisiken vollständig abgesichert sind, würden sich Veränderungen des Zinsniveaus bei variabel verzinslichen Finanzschulden und derivativen Finanzinstrumenten kompensieren. Wesentliche Auswirkungen auf den zukünftigen Cashflow existieren somit nicht. WÄHRUNGSRISIKODie Währungsrisiken resultieren im Wesentlichen aus der operativen Tätigkeit der Konzernunternehmen sowie aus Finanztransaktionen zwischen den ausländischen Beteiligungsunternehmen und der jeweiligen Muttergesellschaft. Die Risikoanalyse erfolgt auf Nettobasis, die Absicherung entsprechend der unternehmerischen Eigenverantwortung fallweise durch die Beteiligungen. Im Vorjahr wurden als Instrumente Devisentermingeschäfte und geeignete Options geschäfte eingesetzt. Auswirkungen von Währungsrisiken auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entstehen, wenn Finanzinstrumente in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft notieren. Wechselkursbedingte Risiken aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Da Währungssicherungen nicht formal als Sicherungsbeziehungen bilanziert werden, ergeben sich hieraus keine Auswirkungen auf die Rücklagen für Marktbewertungen von Finanzinstrumenten. Unter der Annahme, dass am Abschlussstichtag die Umrechnungskurse aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro um 10 % höher lägen, würde sich das Nettoergebnis aus Währungsumrechnung um 3.120 TEUR verändern (Vorjahr: 8.436 TEUR). Haupteinfluss sind wie im Vorjahr die Nettoforderungen in US-Dollar und Schweizer Franken. BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTENSICHERUNGSINSTRUMENTEZum Abschlussstichtag liegen Währungssicherungen mit einem Nominalvolumen von 6.561 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) vor. Die Währungsabsicherungen betrafen Geschäfte in US-Dollar. Die Sicherungskontrakte wiesen einen negativen Marktwert von 182 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) auf. Zinssicherungen existieren mit einem Nominalvolumen von 93.444 TEUR (Vorjahr: 113.225 TEUR). Die Marktwerte betragen 1.216 TEUR (Vorjahr: 4.171 TEUR). Die Zinssicherungen betreffen wie im Vorjahr in voller Höhe bereits bilanzierte Darlehensgeschäfte. Weitere Details zu Fälligkeiten und Laufzeiten finden sich bei der Berichterstattung zu den Finanzschulden [31]. BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTEN ALS HEDGE ACCOUNTINGVon den zuvor dargestellten Sicherungsinstrumenten sind die folgenden Sicherungsinstrumente Teil eines bilanziellen Sicherungszusammenhangs (Hedge Accounting): BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTEN GEM. IFRS 9(in TEUR)scrollen
Der durchschnittliche Zinssatz für die Zinssicherungen beträgt 1,07 % (Vorjahr: 0,95 %). Zum Bilanzstichtag liegen ebenso wie im Vorjahr keine bilanziellen Sicherungszusammenhänge (Hedge Accounting) für Währungssicherungen vor. ÜBERLEITUNGSRECHNUNG DER RÜCKLAGENFÜR CASHFLOW HEDGES (in TEUR)scrollen
[38] Gestellte SicherheitenGestellte Sicherheiten für Finanzschulden sind in der folgenden Tabelle dargestellt: VERPFÄNDETE VERMÖGENSWERTE(in TEUR)scrollen
[39] EventualschuldenVerpflichtungen aus Bürgschaften existieren in Höhe von 2.224 TEUR (Vorjahr: 3.008 TEUR). Dabei handelt es sich um Außenverpflichtungen der INDUS Holding AG, die diese im Zusammenhang mit den Geschäftsaktivitäten der Beteiligungen übernommen hat. Eine Inanspruchnahme der Bürgschaften durch die Begünstigten ist aus aktueller Sicht sehr unwahrscheinlich. [40] Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für das Anlagevermögen belaufen sich auf 12.227 TEUR (Vorjahr: 7.761 TEUR), davon Sachanlagen 10.201 TEUR (Vorjahr: 6.988 TEUR) und immaterielle Vermögenswerte 2.026 TEUR (Vorjahr: 773 TEUR). [41] Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenMITGLIEDER DES MANAGEMENTS IN SCHLÜSSELPOSITIONEN UND NAHESTEHENDE PERSONENEntsprechend der Struktur der INDUS-Gruppe zählen zu den Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen der Aufsichtsrat mit zwölf Mitgliedern (Vorjahr: zwölf Mitglieder), der Vorstand der INDUS Holding AG mit fünf Personen (1. Januar bis 30. September 2023: vier Personen, ab 1. Oktober 2023: fünf Personen) (Vorjahr: vier Personen) entsprechend der Managementstrukturen seit dem 1. Januar 2023. Bilanzierungspflichtige Pensionszusagen der INDUS Holding AG für Mitglieder des Vorstands existieren nicht. ÜBERSICHT VERGÜTUNG *(in TEUR)scrollen
* Änderungen der Vorjahresvergleichszahlen
aufgrund der neuen Managementstruktur zum 1. Januar 2023.
Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestehen darüber hinaus Arbeitsverträge mit den jeweiligen Beteiligungsunternehmen von INDUS. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATSDie Vergütung des Aufsichtsrats wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung der INDUS Holding AG im November 2018 festgelegt. Sie ist in § 16 Abs. 1 und 2 der Satzung geregelt. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält außer dem Ersatz seiner Auslagen für seine Tätigkeit im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr eine Grundvergütung in Höhe von unverändert 30 TEUR sowie ein Sitzungsgeld von 3 TEUR pro Sitzung. Der oder die Vorsitzende erhält das Doppelte der beiden vorgenannten Beträge, der oder die Stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache. Jedes Mitglied eines Aufsichtsratsausschusses erhält außer dem Ersatz seiner Auslagen für seine Tätigkeit im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr eine Vergütung in Höhe von 5 TEUR. Der oder die Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte des vorgenannten Betrags. Für den Aufsichtsrat bestehen keine Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme. Der Aufsichtsrat tagte 2023 sechsmal (Vorjahr: achtmal). Zu weiteren Informationen bezüglich der Aufsichtsratsvergütung verweisen wir auf unseren separat veröffentlichten Vergütungsbericht. VERGÜTUNG DES VORSTANDSDie Vergütung der Mitglieder des Vorstands der INDUS Holding AG setzte sich für das Geschäftsjahr 2023 aus dem festen Grundgehalt (einschließlich steuerpflichtiger geldwerter Vorteile), der ergebnisabhängigen variablen Vergütung (Short Term Incentive Programm) und der aktien orientierten Vergütung in Form von virtuellen Aktienoptionen (Long Term Incentive Programm) zusammen. Auf der Hauptversammlung 2021 wurde das aktuelle Vergütungssystem für die Vorstände beschlossen. Die variablen Komponenten STI und LTI wurden neu definiert. Mit dem STI wird der jährliche Beitrag des Vorstandsmitglieds zur Erreichung der vom Aufsichtsrat vorgegebenen operativen Ziele und zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung vergütet. Das STI setzt sich zusammen aus einem Anteil, der die Erreichung finanzieller Ziele honoriert, und einem Anteil, der die Erreichung nichtfinanzieller Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Strategie honoriert. Der Anteil der nichtfinanziellen Ziele am Zielwert des STI beträgt mindestens 20 %. LONG-TERM-INCENTIVE-PROGRAMM BIS 2020(ALTES VERGÜTUNGSSYSTEM)Das alte Long-Term-Incentive-Programm (LTI-Programm) bestand in der Gewährung von virtuellen Aktienoptionen (Stock Appreciation Rights - SAR). Ein SAR ist die Zusage einer Zahlung, deren Höhe sich nach der Differenz zwischen dem Basispreis des SAR und dem aktuellen Börsenkurs bei Ausübung des SAR bemisst. Der Basispreis des SAR entspricht dem Mittelwert der Schlusskurse im XETRA-Handel für die Aktie der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Dem Vorstand wurde bis 2020 jährlich eine Tranche von SARs gewährt. Bei Gewährung wird der Optionspreis des SAR ermittelt. Auf Basis des vertraglich vereinbarten Zielwerts ergibt sich daraus die Anzahl der zugeteilten SARs der Tranche. Die SARs sind ab ihrer Gewährung unverfallbar. Für die Optionsausübung jeder gewährten Tranche besteht eine Sperrfrist (vier Jahre). Die sich an die Sperrfrist anschließende Ausübungszeit beträgt zwei Jahre. Die Auszahlung einer Tranche kann nur erfolgen, wenn der Aktienkurs bei Ausübung über dem Basispreis des SAR der Tranche liegt und eine definierte Erfolgshürde (Mindestkurssteigerung von 12 % innerhalb der Sperrfrist) erreicht. Für die Auszahlung besteht eine Obergrenze (Cap) von 200 % des vertraglich vereinbarten Zielwerts. Dem Vorstand wurden in jährlichen Tranchen virtuelle Aktienoptionen gewährt, deren Stückzahl durch den Optionspreis im Ausgabezeitpunkt und den vertraglich bestimmten Zielwert bestimmt wird. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die letzten SARs ausgegeben. Der Bestand der gewährten und noch nicht ausgeübten SARs bis zum 31. Dezember 2023 beträgt 124.090 Stück (Vorjahr: 185.376). Im Geschäftsjahr 2023 sind 61.286 Optionen verfallen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert der bisher insgesamt gewährten und noch nicht ausgeübten SARs betrug zum Bilanzstichtag 7 TEUR (Vorjahr: 50 TEUR). In dieser Höhe wurde eine Rückstellung gebildet. Eine Auflösung in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr: 455 TEUR) ist im Personalaufwand erfasst. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr sind keine Zahlungen aus den Aktienoptionen erfolgt. Die Zeitwertermittlung erfolgte mit dem Optionspreismodell von Black/Scholes und einer angemessenen Volatilität für INDUS sowie einem risikolosen Zinssatz unter Berücksichtigung der Deckelung der Auszahlungsansprüche. Die Optionen besitzen eine Sperrfrist von vier Jahren und eine Ausübungszeit von zwei Jahren. LONG-TERM-INCENTIVE-PROGRAMM AB 2021(NEUES VERGÜTUNGSSYSTEM)Das neue LTI-Programm ist als Virtueller Performance Share Plan (VPSP) ausgestaltet. Der VPSP basiert auf einer vierjährigen Performanceperiode, die jeweils am Anfang eines Geschäftsjahres startet. Zu Beginn einer Performanceperiode werden den Vorstandsmitgliedern virtuelle Aktien (Performance Share Unit - PSU) zugeteilt. Die Anzahl der PSUs zu Beginn der Performanceperiode wird über die Division des individuellen LTI-Zielwerts durch den Aktienkurs bei Zuteilung ermittelt. Der Aktienkurs bei Zuteilung ist der durchschnittliche Schlusskurs im XETRA-Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) der letzten 40 Handelstage. Über die Erreichung des vom Aufsichtsrat für die Performanceperiode definierten externen Erfolgsziels und des internen Erfolgsziels kann sich die Anzahl der PSUs über die Performanceperiode hinweg durch einen Bonusfaktor ändern. Bei Untererfüllung der Erfolgsziele liegt der Bonusfaktor unter 100 % - die Anzahl der PSUs reduziert sich entsprechend und kann bei starker Untererfüllung auch vollständig entfallen. Bei Übererfüllung der Erfolgsziele liegt der Bonusfaktor über 100 % - die Anzahl der PSUs erhöht sich entsprechend. Die finale Anzahl der PSUs am Ende der Performanceperiode ist auf 150 % der Anzahl der PSUs zu Beginn der Performanceperiode begrenzt. Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss setzt der Aufsichtsrat das externe und das interne Erfolgsziel für die jeweilige Performanceperiode zu Beginn der jeweiligen Performanceperiode fest. Diese Festsetzungen werden während der Laufzeit einer Performanceperiode nicht mehr verändert. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 39.980 (Vorjahr: 24.429) virtuelle Performance Shares (VPS) aus dem neuen LTI-Programm ausgegeben. Dieser Plan (LTI-Plan 2023) besitzt einen Performancezeitraum bis zum 31. Dezember 2026. Im Jahr 2027 kommt es dann zur möglichen Auszahlung aus dem LTI-Plan 2023. Zum Zeitpunkt ihrer Gewährung betrug der beizulegende Zeitwert der VPS insgesamt 693 TEUR (Vorjahr: 706 TEUR). Der Bestand der gewährten und noch nicht ausgeübten VPS bis zum 31. Dezember 2023 beträgt 89.789 Stück (Vorjahr: 49.809 Stück). Der ermittelte beizulegende Zeitwert der bisher insgesamt gewährten und noch nicht ausgeübten VPS betrug zum Bilanzstichtag 1.084 TEUR (Vorjahr: 887 TEUR). In dieser Höhe wurde eine Rückstellung im Jahresabschluss gebildet. In Höhe von 197 TEUR (Vorjahr: 211 TEUR) wurde eine Zuführung im Personalaufwand vorgenommen. Die Zeitwertermittlung erfolgte mit dem Monte-Carlo-Simulationsmodell. Hierbei wurde eine angemessene Volatilität für INDUS und ein risikoloser Zinssatz unter Berücksichtigung der Deckelung der Auszahlungsansprüche angenommen. Für die Berechnung des TSR wurde eine angemessene Korrelation der INDUS-Aktie und des SDAX aus den historischen Daten der vergangenen drei Jahre abgeleitet. CHANGE OF CONTROLFür den Fall, dass sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats wesentlich verändert (Change of Control), sind die Vorstandsmitglieder innerhalb eines Jahres zur außerordentlichen Kündigung des Anstellungsvertrags berechtigt. Im Falle der außerordentlichen Kündigung oder bei Abberufung des Vorstands innerhalb eines Jahres nach dem Change of Control, ohne dass ein wichtiger Grund im Sinne des § 626 BGB vorliegt, zahlt die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied eine Abfindung. Diese bemisst sich nach der Gesamtvergütung einschließlich aller festen und variablen Vergütungsbestandteile und geldwerten Vorteile. Die Abfindung wird maximal für den Zeitraum bis zum vorgesehenen Beendigungszeitpunkt oder über eine Laufzeit von zwei Jahren gezahlt, soweit der reguläre Beendigungszeitraum davon abweicht. VERGÜTUNGDie Vergütung der Mitglieder des Vorstands der INDUS Holding AG setzen sich für das Geschäftsjahr 2023 aus dem festen Grundgehalt (einschließlich steuerpflichtiger geldwerter Vorteile), der ergebnisabhängigen variablen Vergütung (Short-Term-Incentive-Programm) und der aktienorientierten Vergütung in Form von virtuellen Aktienoptionen (Long-Term-Incentive-Programm) zusammen. Für 2023 und das Vorjahr gilt das als Virtueller Performance Share Plan (VPSP) ausgestaltete neue Long-Term-Incentive-Programm. Insgesamt ist für die Vorstandsvergütung ein Aufwand in Höhe von 2.982 TEUR (Vorjahr: 1.831 TEUR) erfasst worden. Auf die feste Vergütung entfallen 2.000 TEUR (Vorjahr: 1.856 TEUR), 829 TEUR auf die kurzfristige variable Vergütung (Vorjahr: 208 TEUR) und 153 TEUR auf die virtuellen Aktienoptionen (Vorjahr: -233 TEUR). Angaben im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. a) HGB: Die im Geschäftsjahr den Mitgliedern des Vorstands gewährten Gesamtbezüge beliefen sich auf 3.565 TEUR (Vorjahr: 2.767 TEUR). Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf 725 TEUR (Vorjahr: 776 TEUR). Für ein ehemaliges Vorstandsmitglied bestehen Altersvorsorgeansprüche mit einem Anwartschaftsbarwert in Höhe von 73 TEUR (Vorjahr: 77 TEUR). Die Altersvorsorge ansprüche sind durch eine wertkongruente Rückdeckungsversicherung gedeckt. Im Geschäftsjahr wurden 6 TEUR (Vorjahr: 6 TEUR) der Ansprüche ausgezahlt. Zu den individualisierten Vorstandsvergütungen verweisen wir auf den separat veröffentlichten Vergütungsbericht. SONSTIGE BEZIEHUNGENGeschäfte der INDUS-Gruppe mit Personen oder Unternehmen, die die INDUS-Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden, müssen angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzern abschluss einbezogen wurden. Nahestehende assoziierte Unternehmen sind die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften. Die weiteren Kategorien betreffen die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, deren Familienmitglieder sowie deren zuzurechnende Gesellschaften. BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN(in TEUR)scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 wurden aus einer Geschäftsbeziehung mit einem nahestehenden Unternehmen eines nicht beherrschenden Gesellschafters Umsatzerlöse in Höhe von 16.259 TEUR (Vorjahr: 20.192 TEUR) realisiert. Sonstige wesentliche Transaktionen mit Personen des Vorstands oder des Aufsichtsrats oder ihnen nahestehende Personen oder Unternehmen lagen weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr vor. [42] MitarbeitendeMITARBEITENDE IM DURCHSCHNITT DES GESCHÄFTSJAHRESscrollen
[43] Kosten der Jahresabschluss- und Konzern abschlussprüfungDas Honorar des Prüfers des Konzernabschlusses, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, betrug für die Abschlussprüfungen 1.093 TEUR (Vorjahr: 919 TEUR), davon für Vorjahre 130 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR), für sonstige Bestätigungen oder Bewertungsleistungen 0 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR), davon für Vorjahre 130 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR), für Steuerberatungsleistungen 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) und für sonstige Leistungen 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). [44] Deutscher Corporate Governance KodexVorstand und Aufsichtsrat haben am 6. Dezember 2023 gemäß § 161 AktG eine Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und diese den Aktionären auf der Website der INDUS Holding AG www.indus.de zugänglich gemacht. [45] Inanspruchnahme der Erleichterungen nach § 264 Abs. 3 bzw. § 264B HGBIn der beim elektronischen Handelsregister hinterlegten Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 HGB, die Bestandteil des Konzernanhangs ist, sind die Tochtergesellschaften bezeichnet, die die Befreiung von der Offenlegungspflicht nach § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB zum 31. Dezember 2023 in Anspruch nehmen.). [46] Ereignisse nach dem BilanzstichtagEnde Januar 2024 hat der Vorstand der INDUS Holding AG die Einstellung und Abwicklung des Geschäftsbetriebs der imeco GmbH & Co. KG, Goldbach, beschlossen. Von der Maßnahme betroffen sind rund 120 Mitarbeitende. Wesentliche Effekte aus der Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nicht zu erwarten. Am 21. Februar 2024 hat die INDUS Holding AG ein öffentliches Aktienrückkaufsangebot für bis zu 1.100.000,00 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien an ihre Aktionäre zu einem Preis von 23,00 EUR je Aktie unterbreitet. Das Volumen des Rückkaufangebots betrug demnach bis 25.300.000,00 EUR. Das Rückkaufangebot galt vom 22. Februar 2024 bis zum 1. März 2024. Aufgrund des Angebots konnten 1.100.000,00 Aktien mit einem Wert von 25.300.000,00 EUR von der INDUS Holding AG erworben werden. Die zurückgekauften Aktien sind nicht dividendenberechtigt. Am 11. März 2024 hat die Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Hermaringen, die verbleibenden 50 % an der Hauff-Technik Gridcom GmbH (Gridcom) übernommen. Gridcom ist ein Spezialist für die Entwicklung und Produktion passiver Komponenten für die Glasfaserinfrastruktur. Im Oktober 2016 hatte Hauff-Technik die ersten 50 % an Gridcom erworben.
Bergisch Gladbach, den 13. März 2024 INDUS Holding AG Der Vorstand Dr. Johannes Schmidt Rudolf Weichert Gudrun Degenhart Dr. Jörn Großmann Axel Meyer 04 WEITERE INFORMATIONENVersicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie wesentliche Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Bergisch Gladbach, den 13. März 2024 Der Vorstand Dr. Johannes Schmidt Rudolf Weichert Gudrun Degenhart Dr. Jörn Großmann Axel Meyer Vorschlag für die Verwendung des BilanzgewinnsDer Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanz gewinn des Geschäftsjahrs 2023 in Höhe von EUR 80.830.067,16 wie folgt zu verwenden: scrollen
Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die 1.100.000 zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses durch den Vorstand von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von EUR 1,20 je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.
Bergisch Gladbach, den 13. März 2024 Der Vorstand Dr. Johannes Schmidt Rudolf Weichert Gudrun Degenhart Dr. Jörn Großmann Axel Meyer Der nachfolgend wiedergegebene Bestätigungsvermerk umfasst auch einen "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Abschlusses und des Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB" ("ESEF-Vermerk"). Der dem ESEF-Vermerk zugrunde liegende Prüfungsgegenstand (zu prüfende ESEF-Unterlagen) ist nicht beigefügt. Die geprüften ESEF-Unterlagen können im Unternehmensregister eingesehen bzw. aus diesem abgerufen werden. Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die INDUS Holding Aktiengesellschaft, Bergisch Gladbach Vermerk über die Prüfung des Konzern abschlusses und des Konzernlage berichtsPrüfungsurteileWir haben den Konzernabschluss der INDUS Holding AG, Bergisch Gladbach, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der INDUS Holding AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Chancen und Risiken", Unterabschnitt "Risikomanagement" des Konzernlageberichts enthaltenen, als ungeprüft gekennzeichneten Angaben haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSESBesonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung: 1) Werthaltigkeit der Geschäfts- und FirmenwerteUnsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert: a) Sachverhalt und Problemstellung b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse c) Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar: 1) WERTHALTIGKEIT GESCHÄFTS- UND FIRMENWERTEa) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- und Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 395,8 Mio. (20,5 % der Bilanzsumme bzw. 54,9 % des Eigenkapitals) unter dem Bilanzposten "Geschäfts- und Firmenwerte" ausgewiesen. Geschäfts- und Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- und Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- und Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungswerts. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Cashflows der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests kam es nach Berücksichtigung des Nutzungswerts bei den Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu Wertminderungen von insgesamt € 12,8 Mio. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Cashflows der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. b) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Cashflows mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Zudem haben wir die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes, aber auch der Wachstumsrate wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes bzw. der Wachstumsrate herangezogenen Parametern und Annahmen beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten. c) Die Angaben der Gesellschaft zum Werthaltigkeitstest zu den Geschäfts- und Firmenwerten sind im Abschnitt 20 und 22 des Konzernanhangs enthalten. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die im Abschnitt "Chancen und Risiken", Unterabschnitt "Risikomanagement" des Konzernlageberichts enthaltenen, als ungeprüft gekennzeichneten Angaben als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts. Die sonstigen Informationen umfassen zudem scrollen
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögens schädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
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Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche AnforderungenVermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGBPrüfungsurteilWir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei INDUSHoldingAG_KA_2023-12-31-de.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen. Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab. Grundlage für das PrüfungsurteilWir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-UnterlagenDie gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses. Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-UnterlagenUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVOWir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 9. November 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Konzernabschlussprüfer der INDUS Holding AG, Bergisch Gladbach, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. HonorarinformationenDie an uns und andere Gesellschaften des PwC-Netzwerks gezahlten bzw. zu zahlenden Honorare für Abschlussprüfungsleistungen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 betragen insgesamt € 1,3 Mio. Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Verwendung des BestätigungsvermerksUnser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar. Verantwortlicher WirtschaftsprüferDer für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dr. Achim Lienau.
Osnabrück, 13. März 2024 PricewaterhouseCoopers
Dr. Achim Lienau, Wirtschaftsprüfer Christoph Hölscher, Wirtschaftsprüfer Weitere Angaben zu den OrganenAufsichtsrat der INDUS Holding AGJürgen AbromeitChairman/CEO der A-XELLENCE AG, Osnabrück VORSITZENDER Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
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Wolfgang Lemb *Geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall, Frankfurt am Main (bis 23. Oktober 2023) STELLVERTRETENDER VORSITZENDER Dr. Jürgen Allerkamp (bis 17. Mai 2023) Volljurist Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
Dr. Dorothee BeckerDiplom-Ökonomin, Sprecherin der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Gebrüder Becker, Wuppertal Dorothee Diehm *Bevollmächtigte der IG Metall - Geschäftsstelle Freudenstadt, Freudenstadt Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
Pia Fischinger *Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Karl Simon GmbH & Co. KG, Aichhalden Cornelia Holzberger *Wirtschaftsjuristin, M. BRAUN Inertgas-Systeme GmbH, Garching-Hochbrück Gerold Klausmann *Leiter Finanzen/Controlling bei der Karl Simon GmbH & Co. KG, Aichhalden Jan Klingelnberg(seit 17. Mai 2023) CEO als Delegierter des Verwaltungsrats der Klingelnberg AG, Zürich, Schweiz Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
Stefan Müller *(seit 17. Mai 2023) Leiter der Färberei der Ofa Bamberg GmbH, Bamberg Barbara SchickVolljuristin, stellvertretende Vorsitzende der Vorstände der Konzernunternehmen der Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts, München: scrollen
Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
Helmut Späth(bis 17. Mai 2023) Kaufmann (Dipl-Kfm.) Uwe Trinogga *Leiter der Qualitätssicherung bei der Selzer Fertigungstechnik GmbH & Co. KG, Driedorf Carl Martin WelckerIngenieur (Dipl-Ing.), geschäftsführender Gesellschafter der Alfred H. Schütte GmbH & Co. KG, Köln Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
PROF. DR. RER. POL. ISABELL WELPE(seit 17. Mai 2023) Technische Universität München (TUM), Deutschland, Vorstand des Lehrstuhls für Strategie und Organisation Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG: scrollen
Vorstand der INDUS Holding AGDr.-Ing. Johannes Schmidt, CEOVorstandsvorsitzender Weiteres Mandat in Beratungsgremien: scrollen
Rudolf Weichert, CFOStellvertretender Vorstandsvorsitzender (seit 1. Januar 2024) Diplom-Kaufmann Weiteres Mandat in Beratungsgremien: scrollen
Gudrun Degenhart, COO(seit 1. Oktober 2023) Dipl.-Betriebswirtin Dr. Jörn Großmann, COODr. rer nat., MBA Axel Meyer, COODipl.-Wirtschafts-Ing., LL.M.
* Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat
Anteilsbesitzscrollen
1 Einschließlich Tochtergesellschaften
Kennzahlenscrollen
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Beteiligungsübersicht![]() Unsere Beteiligungen bewegen sich operativ eigenständig in ihren Märkten. Sie nutzen ihre Bewegungsfreiheit, um ihr Unternehmen aktiv und in enger Ausrichtung an den Kunden bedürfnissen weiterzuentwickeln. Das hält sie im Kleinen und unsere Gruppe im Großen erfolgreich. Weitere Informationen zu den Beteiligungen der INDUS-Gruppe unter www.indus.de/beteiligungen/portfolioscrollen
Engineering33,3 % / 599,6 Mio. EUR vom Gesamtumsatz Nach wie vor ist der Maschinen- und Anlagenbau das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Hier ist der Mittelstand mit seinen zahlreichen Hidden Champions zu Hause. Hier finden wir Unternehmen, die mit ihrer Technologiekompetenz auch in Zukunft den Fortschritt ermöglichen. Egal ob Energiewende oder die Optimierung von Arbeits- und Produktionsprozessen - Engineering ist die Basis für erfolgreichen Wandel. Die Verzahnung der Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik gibt dabei Raum für neue Wachstumsmodelle. Die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit treiben diese Entwicklungen. Die Unternehmen des INDUS-Segments Engineering unterstützen die produzierende Wirtschaft schon heute mit einem breiten Leistungsspektrum. Sie sind im spezialisierten Maschinen- und Gerätebau und als Nischenanbieter für Automatisierung/Robotik, Sensorik, Mess- und Regeltechnik feste Marktgrößen. Axel Meyer ist der verantwortliche Vorstand für das Segment Engineering. ASS MASCHINENBAU GMBH, OVERATHRoboterhände und Automationsanlagen für Produktionsunternehmen Umsatz 2023: 17,1 Mio. EUR www.ass-automation.com BUDDE FÖRDERTECHNIK GMBH, BIELEFELDSpezialist für Logistik und Materialfluss Umsatz 2023: 75,8 Mio. EUR www.budde.de ELTHERM GMBH, BURBACHSpezialist für elektrische Begleitheizungssysteme Umsatz 2023: 40,7 Mio. EUR www.eltherm.com GSR VENTILTECHNIK GMBH & CO. KG, VLOTHOInnovative Ventiltechnik für den industriellen Einsatz Umsatz 2023: 25,8 Mio. EUR www.ventiltechnik.de HEIBER + SCHRÖDER MASCHINENBAU GMBH, ERKRATHSpezialmaschinen für Verpackungslösungen Umsatz 2023: 20,5 Mio. EUR www.heiber-schroeder.com HELD-GRUPPE, DIETZENBACHLaserschneid- und Laserschweißtechnik Umsatz 2023: 16,6 Mio. EUR www.held-systems.com HORNGROUP HOLDING GMBH & CO. KG, FLENSBURGBetankungstechnik und Werkstattlösungen weltweit Umsatz 2023: 66,2 Mio. EU R www.the-horngroup.com IEF-WERNER GMBH, FURTWANGENKomponenten und Systeme für die Automatisierung Umsatz 2023: 22,4 Mio. EUR www.ief.de IPETRONIK GMBH & CO. KG, BADEN-BADENMess- und Prüftechnologie Umsatz 2023: 63,1 Mio. EUR www.ipetronik.com JUNGMANN SYSTEMTECHNIK GMBH & CO. KG, BUXTEHUDEKomplettlösungen zur Einrichtung von Leitstand, Leitwarte und Leitstelle Umsatz 2023: 15,8 Mio. EUR www.jungmann.de M. BRAUN INERTGAS-SYSTEME GMBH, GARCHINGInertgas-Glovebox-Systeme für Industrie und Forschung Umsatz: 2023: 99,7 Mio. EUR www.mbraun.de MBN MASCHINENBAUBETRIEBE NEUGERSDORF GMBH, EBERSBACH-NEUGERSDORFAnspruchsvolle Lösungen für Sondermaschinen und Anlagentechnik Umsatz 2023: 51,2 Mio. EUR www.mbn-gmbh.de MESUTRONIC GERÄTEBAU GMBH, KIRCHBERG IM WALDMetall und Fremdkörperdetektion in der Produktion Umsatz 2023: 29,8 Mio. EUR www.mesutronic.de M+P INTERNATIONAL MESS- UND RECHNERTECHNIK GMBH, HANNOVERExperten für Schwingungen Umsatz 2023: 15,3 Mio. EUR www.mpihome.com PEISELER GMBH & CO. KG, REMSCHEIDHochpräzise Teilgeräte und Schwenkeinrichtungen für Werkzeugmaschinen Umsatz 2023: 39,7 Mio. EUR www.peiseler.de Infrastructure32,3 % / 582,3 Mio. EUR vom Gesamtumsatz Wachsende Mobilität und fortschreitende Urbanisierung, die zunehmende Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Megatrends, die dem Bausektor in Deutschland anhaltend Schub verleihen. Öffentliche Infrastrukturinvestitionen für Erhalt und Ausbau der Verkehrswege, ein hoher Kapazitätsbedarf im Wohnungsbau und energetische Sanierungen treiben die Nachfrage. Bau- und Gebäudetechnik bekommen durch den gesellschaftlichen Auftrag zu nachhaltigem Bauen neue Impulse. Moderne Technologien ermöglichen den Aufbau intelligenter Infrastrukturen und Versorgungsnetze für die Telekommunikation und Energieversorgung. Die Unternehmen des INDUS-Segments Infrastructure entwickeln ihr Angebot aus einer stabilen Aufstellung heraus gezielt auf diese Bedarfe hin - in den Bereichen Bau- und Gebäudetechnik, TelekommunikationsInfrastruktur sowie Kälte- und Klimatechnik. Dr. Jörn Großmann ist der verantwortliche Vorstand für das Segment Infrastructure. ANCOTECH GRUPPE, DIELSDORFSpezialbewehrungen und Transportankersysteme Umsatz 2023: 55,3 Mio. EUR www.ancotech.com AURORA KONRAD G. SCHULZ GMBH & CO. KG, MUDAUHeiz- und Klimasysteme Umsatz 2023: 82,3 Mio. EUR www.aurora-eos.com BETOMAX SYSTEMS GMBH & CO. KG, NEUSSLösungen im Betonbau Umsatz 2023: 23,8 Mio. EUR www.betomax.de FS-BF GMBH & CO. KG, REICHSHOF/HAHNDichtstoffe aus Silikon und Acryl Umsatz 2023: 41,7 Mio. EUR www.fsbf.com H. HEITZ FURNIERKANTENWERK GMBH & CO. KG, MELLEFurnierkanten und Ummantelungsfurniere für die Möbel- und Bauindustrie Umsatz 2023: 33,4 Mio. EUR www.h-heitz.de HAUFF-TECHNIK GMBH & CO. KG, HERMARINGENInnovative Dichtungssysteme für Kabel und Rohre Umsatz 2023: 92,7 Mio. EUR www.hauff- technik.de MIGUA FUGENSYSTEME GMBH, WÜLFRATHProfilkonstruktionen für Dehnungsfugen Umsatz 2023: 12,9 Mio. EUR www.migua.com OBUK HAUSTÜRFÜLLUNGEN GMBH & CO. KG, OELDEIndividuelle Haustürfüllungen Umsatz 2023: 25,6 Mio. EUR www.obuk.de REMKO GMBH & CO. KG, LAGEWirtschaftliche Klima- und Wärmetechnik Umsatz 2023: 90,2 Mio. EUR www.remko.de SCHUSTER KLIMA LÜFTUNG GMBH & CO. KG, FRIEDBERGEnergieeffiziente Lüftungs- und Klimatechnik Umsatz 2023: 17,5 Mio. EUR www.klima-schuster.de TURMBAU STEFFENS & NÖLLE GMBH, BERLINInternationale Errichtung von Türmen Umsatz 2023: 9,1 Mio. EUR www.turmbau.de WEIGAND BAU GMBH, BAD KÖNIGSHOFEN IM GRABFELDModerner Rohr- und Kabelleitungsbau Umsatz 2023: 26,7 Mio. EUR www.weigandbau.de WEINISCH GMBH & CO. KG, OBERVIECHTACHHochwertige Pulverbeschichtung von Metallen Umsatz 2023: 6,4 Mio. EUR www.weinisch.de WIRUS FENSTER GMBH & CO. KG, RIETBERG-MASTHOLTEHochwertige Fenster und Türen Umsatz 2023: 64,7 Mio. EUR www.wirus-fenster.de Materials34,4 % / 619,9 Mio. EUR vom Gesamtumsatz Im produzierenden Sektor verschieben innovative Materialien und neue Verbundwerkstoffe die Grenzen des Machbaren. Zusammen mit modernsten Produktionsverfahren ermöglichen sie Lösungen, die in neue Leistungs- und Anwendungsdimensionen vorstoßen. Der Megatrend Nachhaltigkeit verlangt neue Lösungen für den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Recycling- und Abfallwirtschaft rücken deshalb in den Fokus. Die Unternehmen des INDUS-Segments Materials verfügen auf dem Feld Materialien und Werkstoffe über eine hohe Expertise. Sie sind spezialisiert auf Metallumformung bzw. -bearbeitung, Metallerzeugung sowie medizinisches Verbrauchsmaterial und Hilfsmittel. Hier nutzen sie ihr gewachsenes Wissen und übertragen es laufend auf neue Anwendungsmöglichkeiten. Gudrun Degenhart ist die verantwortliche Vorständin für das Segment Materials. BETEK GMBH & CO. KG, AICHHALDENHartmetallbestückte Verschleißwerkzeuge Umsatz 2023: 301,5 Mio. EUR www.betek.de BILSTEIN & SIEKERMANN GMBH & CO. KG, HILLESHEIMKaltfließpress-/Drehteile & Verschlussschrauben Umsatz 2023: 17,5 Mio. EUR www.bsh-vs.com DESSAUER SCHALTSCHRANK- UND GEHÄUSETECHNIK GMBH, DESSAU-ROSSLAUSchaltschränke und Maschinenverkleidungen Umsatz 2023: 11,2 Mio. EUR www.dessauer-schaltschraenke.de HAKAMA AG, BÄTTWIL (CH)Feinblechtechnik Umsatz 2023: 17,3 Mio. EUR www.hakama.ch IMECO GMBH & CO. KG, GOLDBACHProdukte aus Vliessstoff Umsatz 2023: 17,3 Mio. EUR www.imeco.de MEWESTA HYDRAULIK GMBH & CO. KG, MÜNSINGENHydrauliksteuerblöcke und -systeme Umsatz 2023: 7,0 Mio. EUR www.mewesta.de MIKROP AG, WITTENBACHMiniaturisierte Hochpräzisionsoptik Umsatz 2023: 19,6 Mio. EUR www.mikrop.com OFA BAMBERG GMBH, BAMBERGKompressionsstrümpfe und Bandagen Umsatz 2023: 79,0 Mio. EUR www.ofa.de PLANETROLL GMBH & CO. KG, MUNDERKINGENRührtechnik und Antriebstechnik Umsatz 2023: 5,3 Mio. EUR www.planetroll.de RAGUSE GESELLSCHAFT FÜR MEDIZINISCHE PRODUKTE MBH, ASCHEBERG-HERBERNOP-Abdecksysteme Umsatz 2023: 14,9 Mio. EUR www.raguse.de ROLKO KOHLGRÜBER GMBH, BORGHOLZHAUSENRehabilitationszubehör Umsatz 2023: 31,3 Mio. EUR www.rolko.de HELMUT RÜBSAMEN GMBH & CO. KG, BAD MARIENBERGMetallverarbeitung und Umformtechnik Umsatz 2023: 54,3 Mio. EUR www.helmut-ruebsamen.de KARL SIMON GMBH & CO. KG, AICHHALDENSinterprodukte, Werkzeugbau und Werkstofflabor Umsatz 2023: 13,0 Mio. EUR www.simon.group VULKAN INOX GMBH, HATTINGENGranulate für die Oberflächenbehandlung Umsatz 2023: 30,7 Mio. EUR www.vulkan -inox.de KontaktANSPRECHPARTNERINNENNina Wolf Öffentlichkeitsarbeit Telefon: +49 (0)2204/40 00-73 E-Mail: presse@indus.de Dafne Sanac Investor Relations Telefon: +49 (0)2204/40 00-32 E-Mail: investor.relations@indus.de INDUS HOLDING AG Kölner Straße 32 51429 Bergisch Gladbach Postfach 10 03 53 51403 Bergisch Gladbach Telefon: +49(0)2204/40 00-0 Telefax: +49 (0)2204/40 00-20 E-Mail: indus@indus.de www.indus.de Der Geschäftsbericht ist auch als Online-Version verfügbar: wahlweise QR-Code scannen oder im Web unter www.reporting.indus.de Finanzkalenderscrollen
ImpressumVERANTWORTLICHES VORSTANDSMITGLIEDDr.-Ing. Johannes Schmidt DATUM DER VERÖFFENTLICHUNG20. März 2024 HERAUSGEBERINDUS Holding AG, Bergisch Gladbach KONZEPT/GESTALTUNGBerichtsmanufaktur GmbH, Hamburg FOTOSCatrin Moritz DRUCKAlsterWerk MedienService GmbH, Hamburg Wir verfolgen generell einen diskriminierungsfreien Ansatz und wollen deshalb eine geschlechtsneutrale Sprache verwenden. Jedoch nutzen wir weiterhin das generische Maskulinum für nicht individuell benannte Gruppen, zum Beispiel "Lieferanten" oder "Stakeholder". Auch zusammengesetzt Begriffe wie "Mitarbeiterzufriedenheit" weisen nur das generische Maskulinum auf. INDUS-Finanztermine und Corporate Events vormerken: www.indus.de/investor-relations/finanztermine Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache erhältlich. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich. WICHTIGER HINWEIS:Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen des Vorstands der INDUS Holding AG beruhen. Auch wenn der Vorstand der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, unterliegen sie gewissen Risiken und Unsicherheiten. Die künftigen tatsächlichen Ergebnisse können aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, der Wechselkurse und Zinssätze sowie der Gesetzeslage. Die INDUS Holding AG übernimmt keinerlei Gewährleistung und Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Geschäftsbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen. Die in diesem Bericht getroffenen Annahmen und Schätzungen werden nicht aktualisiert. |
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