JENOPTIK Aktiengesellschaft

Jena

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Jahr 2024 war geprägt von anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine sowie den Nahost-Konflikt, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die unklare politische Situation in Deutschland, ausgelöst durch das Ende der Regierungskoalition im November 2024, hat die Rahmenbedingungen für die Industrie nicht verbessert. In diesem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld hat Jenoptik aufgrund des weiterhin guten Auftragsbestands und der starken Positionierung in ihren Kernmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility mit einem Umsatzwachstum von 4,7 Prozent und einer EBITDA-Marge von 19,9 Prozent erneut ihre Wachstumsstärke und Resilienz bewiesen. Durch die Fokussierung auf unsere führenden Technologie-Kompetenzen in den wachstumsstarken Zukunftsmärkten und die Stärkung unserer Innovationskraft ist Jenoptik gut positioniert, um sich auch in einem schwierigen Marktumfeld weiter erfolgreich zu behaupten und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in seiner Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und dessen Tätigkeiten kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden und ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über den Gang der Geschäfte und die wirtschaftliche Lage, die Risikolage, das Risikomanagement, Nachhaltigkeitsthemen sowie relevante Fragen der Compliance, der Strategie und der Unternehmensplanung unterrichtet. Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen detailliert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich in den jeweiligen Ausschuss- und Plenumssitzungen ausführlich mit den vorgelegten Berichten des Vorstands auseinandergesetzt und diese auf Plausibilität geprüft. Den Berichtspflichten gemäß § 90 AktG und gemäß dem Deutschem Corporate Governance Kodex ("Kodex") hat der Vorstand vollumfänglich entsprochen. Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Prüfung und Beratung jeweils seine Zustimmung erteilt. Vor einigen Sitzungen des Aufsichtsrats trafen sich die Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer jeweils in getrennten Vorbereitungssitzungen.

Präsenz bei den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Insgesamt trat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2024 zu fünf turnusgemäßen Sitzungen sowie zwei außerordentlichen Sitzungen zusammen. Alle Sitzungen fanden in Präsenz statt, wobei sich einzelne Mitglieder in mehreren Sitzungen virtuell per Video hinzugeschaltet haben, wenn ihnen eine physische Teilnahme nicht möglich war. Zudem wurden in drei schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Der Aufsichtsrat konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konstant hohe Teilnahmequote mit 97,6 Prozent im Durchschnitt verzeichnen. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen.

Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses, sechs Sitzungen des Personalausschusses, fünf Sitzungen des Investitionsausschusses, zwei Sitzungen des neu gegründeten Innovationsausschusses sowie eine Nominierungsausschusssitzung statt. Bei einigen Ausschusssitzungen, die in Präsenz stattfanden, wurde einzelnen Mitgliedern ebenfalls eine virtuelle Teilnahme ermöglicht. Die Präsenz bei den Ausschusssitzungen lag bei 100 Prozent mit Ausnahme des Personalausschusses, der eine Teilnahmequote von 94,4 Prozent aufwies. Detaillierte Angaben zu den individualisierten Sitzungsteilnahmen können Sie der nachfolgenden tabellarischen Übersicht T01 entnehmen.

T01 Individualisierte Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder

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Matthias Wierlacher Jakob Habermann Evert Dudok Elke Eckstein André Hillner Prof. Dr. Ursula Keller
Aufsichtsrat 7 Sitzungen (alle in Präsenz) ••••••• ••••••• ••••••○ •••• ••• ••••••• •••••••
Prüfungsausschuss 5 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) - - - - - -
Personalausschuss 6 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) •••••• •••••• •••••• •••••• - -
Investitionsausschuss 5 Sitzungen (davon 1 in Präsenz) ••••• ••••• - •• * ••••• •••••
Innovationsausschuss (seit 25.03.2024) 2 Sitzungen (keine in Präsenz) •• •• •• ••
Nominierungsausschuss 1 Sitzung (in Präsenz) - - -
Teilnahme (individuell) in Prozent 100 % 100 % 94 % 100 % 100 % 100 %
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Dörthe Knips Daniela Mattheus Alexander Münkwitz Thomas Spitzenpfeil Christina Süßenbach Franziska Wolf
Aufsichtsrat 7 Sitzungen (alle in Präsenz) ••••••• ••••••• ••••••• ••••••• ••••••• ••••••○
Prüfungsausschuss 5 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) ••••• ••••• ••••• ••••• - -
Personalausschuss 6 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) •••••• - - - - ••••○○
Investitionsausschuss 5 Sitzungen (davon 1 in Präsenz) - - - ••• ** ••••• -
Innovationsausschuss (seit 25.03.2024) 2 Sitzungen (keine in Präsenz) •• ••
Nominierungsausschuss 1 Sitzung (in Präsenz) - - - - - -
Teilnahme (individuell) in Prozent 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 77 %
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Gesamtteilnahme aller Mitglieder
in Prozent
Aufsichtsrat 7 Sitzungen (alle in Präsenz) 98 %
Prüfungsausschuss 5 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) 100 %
Personalausschuss 6 Sitzungen (davon 3 in Präsenz) 94 %
Investitionsausschuss 5 Sitzungen (davon 1 in Präsenz) 100 %
Innovationsausschuss (seit 25.03.2024) 2 Sitzungen (keine in Präsenz) 100 %
Nominierungsausschuss 1 Sitzung (in Präsenz) 100 %
Teilnahme (individuell) in Prozent

Teilnahme

keine Teilnahme

* Mitglied bis 25.03.2024

** Mitglied seit 26.03.2024

Die Mitglieder des Vorstands haben an allen Sitzungen des Aufsichtsrats und den meisten Ausschusssitzungen teilgenommen. Entsprechend den Empfehlungen D.6 und D.10 des Kodex haben der Aufsichtsrat und insbesondere der Prüfungs- und der Personalausschuss einzelne Tagesordnungspunkte regelmäßig auch ohne den Vorstand beraten, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Verlängerung der Bestellung von Dr. Stefan Traeger oder zu einzelnen Themen der Abschlussprüfung.

Vorstand und Aufsichtsrat haben stets vertrauensvoll und in offener Atmosphäre zusammengearbeitet. In der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende beriet mit dem Vorstand dabei insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Planung, die Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens. Er wurde vom Vorstand außerdem über wichtige Themen, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung von Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert und hat den Aufsichtsrat über diese Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung, unterrichtet.

Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat

In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, insbesondere mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanz- und Vermögenslage des Konzerns. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der Quartalsmitteilungen und des Halbjahresberichts. Wiederkehrende Gegenstände mehrerer Sitzungen waren Informationen zum Status des Neubaus der Hightech-Fabrik für Mikrooptiken und Sensoren in Dresden sowie ausführliche Erläuterungen und Diskussionen zu Akquisitions- bzw. Desinvestitionsprojekten.

In zwei schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2024 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2024 sowie gemeinsam mit dem Vorstand den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023 und stimmten der Erklärung zur Unternehmensführung einschließlich der darin enthaltenen Qualifikationsmatrix zu. Ferner wurden die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder mit dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofil abgeglichen und auf der Internetseite der Jenoptik aktualisiert.

In der Bilanzsitzung am 25. März 2024 befasste sich der Aufsichtsrat in Gegenwart des Abschlussprüfers intensiv mit der Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts, des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts und des Vergütungsberichts sowie mit der Verwendung des Bilanzgewinns. Nach ausführlicher Diskussion billigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der JENOPTIK AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Damit war der Jahresabschluss festgestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats beschlossen zudem, dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen, der die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,35 Euro je dividendenberechtigte Stückaktie vorsah. Weitere Gegenstände der Sitzung waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2023 einschließlich der Festlegung des Multiplikators für die einjährige variable Vergütung sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen für die Vorstandsmitglieder für das Jahr 2024. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Tagesordnung für die Hauptversammlung am 18. Juni 2024, die u. a. den Vorschlag zur Wahl von Frau Daniela Mattheus in den Aufsichtsrat vorsah. Basierend auf den Ergebnissen der im Geschäftsjahr 2023 durchgeführten externen Evaluation und den dabei identifizierten Verbesserungspotenzialen, beschloss der Aufsichtsrat, einen neuen, aus sechs Mitgliedern bestehenden Innovationsausschuss einzurichten. Dieser Ausschuss soll sich insbesondere mit den Themen Digitalisierung und Innovation beschäftigen. Der Vorstand stellte dem Aufsichtsrat außerdem verschiedene Maßnahmen aus dem Bereich "Operational Excellence" vor, insbesondere wie das Jenoptik Business System hierbei unterstützen kann.

In einer außerordentlichen Sitzung am 6. Mai 2024 befasste sich der Aufsichtsrat neben dem aktuellen Geschäftsverlauf und der Quartalsmitteilung nach Abschluss des 1. Quartals mit verschiedenen Konzernprojekten wie der ab 2025 vorgesehenen neuen Organisationsstruktur und dem Stand der Integration der in den letzten Jahren erfolgten Unternehmensakquisitionen. Frau Prof. Ursula Keller wurde zur Vorsitzenden des neu eingerichteten Innovationsausschusses gewählt.

Schwerpunkte der Sitzung am 17. Juni 2024 waren neben den wiederkehrenden Themen auch Fragen im Zusammenhang mit der am nachfolgenden Tag stattfindenden Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat informierte sich erneut detailliert über das Projekt zur Einführung einer neuen Organisationsstruktur ab 2025. Der neu formierte Zentralbereich Corporate Innovation Partner stellte sich dem Aufsichtsrat vor. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich ferner nach umfangreichen Vorarbeiten des Personalausschusses mit der Nachfolgeplanung im Vorstand sowie der Verlängerung des Dienstvertrages und der Bestellung von Dr. Stefan Traeger. Dies war auch der einzige Gegenstand der außerordentlichen Sitzung am 5. Juli 2024, in der Dr. Stefan Traeger seine Agenda für die kommenden Jahre vorstellte. Als Ergebnis dieser ausführlichen Vorbesprechungen wurde im August 2024 die Wiederbestellung von Dr. Stefan Traeger mit Wirkung ab dem 1. Juli 2025 bis zum Ablauf des 30. Juni 2028 sowie zum Vorsitzenden des Vorstands und Arbeitsdirektor im Wege eines schriftlichen Umlaufverfahrens beschlossen.

In der Sitzung am 3. September 2024, die am Standort der HOMMEL ETAMIC in Villingen-Schwenningen stattfand, berichtete der Vorstand nach einer Führung durch die Fertigungsbereiche über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des 2. Quartals sowie zu den Planungsprämissen für das Geschäftsjahr 2025. Gegenstände der Sitzung waren neben den wiederkehrenden Themen auch der Status des Projekts zur Einführung einer neuen Organisationsstruktur ab 2025, ein Projekt zur Steigerung der Kosteneffizienz des Jenoptik-Konzerns sowie der Risiko- und Chancenbericht des Konzerns zum 30. Juni 2024.

Während der zweitägigen Strategiesitzung am 20./​21. November 2024 erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand und weiteren Mitgliedern des Executive Management Committees ausführlich den Stand der Umsetzung der Konzernstrategie auf der Ebene der künftigen vier Strategic Business Units Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics, Metrology & Production Solutions und Smart Mobility Solutions. Das Gremium erhielt an diesen zwei Tagen auch einen Überblick über die Strategie in Bezug auf die Innovationen im Jenoptik-Konzern, die operative Exzellenz der Management-Systeme, Strukturen und Prozesse bei Jenoptik, die Personalarbeit und die finanziellen und nichtfinanziellen Kennzahlen.

In der letzten Sitzung des Jahres am 11. Dezember 2024 beschäftigte sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Geschäftsverlauf des Konzerns nach Abschluss des 3. Quartals einschließlich der Nachhaltigkeitskennzahlen. Der Aufsichtsrat erhielt Informationen zur Mittelfristplanung, verabschiedete die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2025 und beschäftigte sich mit dem Nachhaltigkeitsmanagement im Konzern, insbesondere mit der Nachhaltigkeitsstrategie und der aktualisierten doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste wurde die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Absatz 1 AktG für das Geschäftsjahr 2024 gemeinsam mit dem Vorstand verabschiedet. Der Aufsichtsrat aktualisierte seinen Beschluss zur Unabhängigkeit der Anteilseignervertreter, legte die qualitativen ESG-Kennzahlen für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder für die folgende Vergütungsperiode fest und verabschiedete einen neuen Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2025. Aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung verschiedener ESG-Themen und der insbesondere im Prüfungsausschuss dazu vorhandenen Fachexpertise beschloss der Aufsichtsrat, dass der Prüfungsausschuss künftig auch weitere, nicht rechnungslegungsbezogene ESG-Themen für den Aufsichtsrat vorbereiten soll. Zu diesem Zweck wurde auch die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats überarbeitet und der Ausschuss in "Prüfungs- und ESG-Ausschuss" umbenannt. Der Aufsichtsrat aktualisierte ferner sein Anforderungs- und Kompetenzprofil und diskutierte, wie wirksam das Plenum insgesamt und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen, welche Anregungen aus der externen Evaluation 2023 zwischenzeitlich umgesetzt werden konnten und wo es weitere Verbesserungspotenziale gibt.

Arbeit in den Ausschüssen

Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt sechs Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgesehen oder im Einzelfall beschlossen ist, Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wird der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses sowie des neu gebildeten Innovationsausschusses werden die Ausschüsse vom Aufsichtsratsvorsitzenden geleitet. Angaben zur personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung auf Seite 156.

Der von Herrn Thomas Spitzenpfeil geleitete Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum fünf Sitzungen ab, davon drei in Präsenz. An den Sitzungen nahmen stets der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand, der Leiter Financial Planning & Analysis sowie die Leiterin Financial Services & Tax teil. Zu einzelnen Themen berichteten zudem die Leiter der jeweiligen Fachbereiche an den Ausschuss. An den Sitzungen im Februar, März sowie im November haben auch Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Ein besonderes Augenmerk des Ausschusses galt neben den Quartalsmitteilungen, dem Halbjahres- sowie dem Jahres- und Konzernabschluss auch der Wirksamkeit, Angemessenheit und Weiterentwicklung des Risikomanagement-, des internen Kontroll- sowie des Compliance-Management-Systems sowie verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen und aktuellen Themen aus den Bereichen der Internen Revision, Compliance und Legal. Während des gesamten Geschäftsjahres begleitete der Ausschuss intensiv den erstmaligen Prozess der Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung gemäß HGB sowie den zu erwartenden CSRD-Vorgaben sowie den Prozess der Ausschreibung zur Rotation des Abschlussprüfermandats. Der Prüfungsausschussvorsitzende stand mit dem Abschlussprüfer sowie dem Prüfer der Nachhaltigkeitserklärung auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Austausch und berichtete dem Ausschuss anschließend hierüber. Der Ausschuss bespricht regelmäßig einzelne Themen auch ohne den Vorstand.

In einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen am 6. Februar 2024 erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand und zwei Vertretern des Abschlussprüfers den Stand der vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2023 und den aktuellen Status der Erstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses. Der Ausschuss erhielt zudem einen ausführlichen Überblick über die Strukturen des Jenoptik Cybersecurity Centers und verschiedene Maßnahmen und Projekte zur Sicherstellung der Cybersecurity bei Jenoptik.

Schwerpunkt der Bilanzsitzung am 4. März 2024 waren die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses einschließlich der Anwendung der ESEF-Vorschriften, des formell geprüften Vergütungsberichts sowie des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Auch an dieser Sitzung nahmen zwei Vertreter des Abschlussprüfers teil. Mit Vertretern der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("PwC") wurden der zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht sowie die Ergebnisse ihrer prüferischen Durchsicht zur Erlangung begrenzter Sicherheit (sog. "limited assurance") erörtert. Der Ausschuss befasste sich mit der Qualität der durchgeführten Abschlussprüfung durch die EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart ("EY"); und bewertete diese als überzeugend. Anschließend stellte der Leiter Compliance & Risk Management den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht vor. Weitere Gegenstände der Sitzung waren aktuelle Informationen zum Ausbau des ESG-Reportings sowie zum Status der Ausschreibung des Abschlussprüfungsmandats ab dem Geschäftsjahr 2026. Der Ausschuss empfahl dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung EY als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 sowie PwC als Prüfer der Nachhaltigkeitserklärung zur Wahl vorzuschlagen. EY bestätigte, dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen würden.

In der Sitzung am 7. Mai 2024 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit der Quartalsmitteilung für das 1. Quartal sowie mit einem Projekt zur Steigerung der Kosteneffizienz im Konzern. Der Ausschuss informierte sich über die Prüfungsplanung und durchgeführten Audits und Follow-ups der Internen Revision, die Wirksamkeit und Angemessenheit des Internen Kontrollsystems sowie die Einbeziehung von Nachhaltigkeitszielen in das Revisionsprogramm. Der Leiter Investor Relations & Sustainability informierte über den Status der nichtfinanziellen KPIs im 1. Quartal sowie den Stand der Umsetzung der CSRD-Berichterstattung. Der Leiter Compliance & Risk Management gab anschließend einen Überblick über die erstmalige Berichterstattung zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und erläuterte den Plan, das Compliance-Management-System der Jenoptik gemäß ISO 37301 zertifizieren zu lassen. Abschließend verabschiedete der Ausschuss den Projektplan für die Durchführung der Ausschreibung zur Rotation des Abschlussprüfers und legte verschiedene Auswahlkriterien für den Ausschreibungsprozess fest.

Gegenstände der Beratungen am 8. August 2024 waren neben dem Halbjahresabschluss die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte und die Prüfung der Honorarvereinbarung von EY für die kommende Abschlussprüfung. Der Ausschuss befasste sich dabei auch mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im abgelaufenen Jahr neben der Abschlussprüfung erbrachten Leistungen und aktualisierte den von ihm beschlossenen Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen. Anschließend beauftragte der Prüfungsausschuss, dem Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2024 entsprechend, EY als Abschlussprüfer mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 und der formellen Prüfung des Vergütungsberichts sowie PwC mit der Prüfung der Nachhaltigkeitserklärung gemäß CSRD bzw. dem nichtfinanziellen Bericht nach HGB, falls das entsprechende CSRD-Umsetzungsgesetz nicht rechtzeitig vom Gesetzgeber verabschiedet werden sollte. Der Ausschuss wurde über den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht sowie verschiedene Datenschutzthemen informiert. Der Leiter Treasury berichtete zu aktuellen Finanzierungsthemen, der durchgeführten EMIR-Prüfung sowie der aktuellen Zinsentwicklung. Die Leiterin Financial Services & Tax stellte den Prozess zur Sicherstellung der Tax-Compliance bei Jenoptik vor.

In der letzten Sitzung des Jahres am 11. November 2024 beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Abschluss zum 3. Quartal, der aktuellen Prognose zum 31. Dezember 2024 sowie den Steuerungsgrößen und der der neuen Organisationsstruktur folgenden neuen Reporting-Struktur des Konzerns ab dem 1. Quartal 2025. Vertreter von EY stellten dem Ausschuss die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung für die anstehende Abschlussprüfung und Vertreter von PwC die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung für die anstehende Prüfung der Nachhaltigkeitserklärung mit nichtfinanziellen Elementen vor. Der Plan von EY umfasste die festgelegten Prüfungsschwerpunkte, den Prüfungsumfang bei den einzelnen Konzerngesellschaften sowie die vorläufigen sog. Key Audit Matters. Es wurde ein Bericht der Internen Revision über die im 2. Halbjahr durchgeführten Prüfungen und wesentlichen Feststellungen daraus und ein Entwurf der Prüfungsplanung für das Folgejahr vorgestellt. Der Leiter Investor Relations & Sustainability gab erneut einen Überblick zum Ausbau des ESG-Reportings und zum Stand der Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung, mit der für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 bereits die Anforderungen der CSRD umgesetzt werden. Abschließend befasste sich der Ausschuss mit einem Überblick über aktuelle Compliance-Themen, einschließlich dem geplanten Schulungskonzept für 2025 sowie der Roadmap zur ISO-Zertifizierung des Jenoptik Compliance-Management-Systems.

Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr sechs Mal, davon drei Mal in Präsenz. Gegenstand der Sitzungen waren zunächst die Abrechnung der Zielvereinbarungen des Vorstands für 2023 einschließlich der Festlegung des Multiplikators für die einjährige variable Vergütung sowie die Vereinbarung von neuen Zielen für das Geschäftsjahr 2024. Im weiteren Jahresverlauf bereitete der Personalausschuss in drei Sitzungen die Entscheidung des Aufsichtsrats über eine Verlängerung der Bestellung und den Abschluss eines neuen Dienstvertrages mit dem Vorsitzenden des Vorstands, Dr. Stefan Traeger, vor. In der letzten Sitzung des Jahres wurde schließlich die Beschlussfassung des Aufsichtsrats zu den qualitativen ESG-Kennzahlen für die variable Vergütung des Vorstands 2025 vorbereitet.

Der Investitionsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr fünf Mal, davon ein Mal in Präsenz, und befasste sich mit Akquisitions- und Desinvestitionsprojekten, einem Projekt zur Strukturierung der neuen Strategic Business Unit Metrology & Production Solutions sowie wiederkehrend mit dem jeweils aktuellen Stand des Baus der neuen Hightech-Fabrik in Dresden. Der Bau der Reinraumfabrik erfolgte entsprechend dem ursprünglichen Zeitplan. Der Umzug startete planmäßig Ende 2024; der Produktionsstart ist für März 2025 vorgesehen.

Der am 25. März 2024 neu gegründete Innovationsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Mal und befasste sich in seiner konstituierenden Sitzung damit, seine Aufgaben zu konkretisieren. In der zweiten Sitzung gab der für Innovation zuständige Vorstand, Dr. Ralf Kuschnereit, zusammen mit dem Leiter des Bereichs Corporate Innovation Partner einen Überblick über das Innovationsmanagement bei Jenoptik sowie die Innovationsstrategie und -ziele für den Konzern. Beide Sitzungen fanden als virtuelle Sitzungen statt.

Der Nominierungsausschuss tagte ein Mal in physischer Präsenz seiner Mitglieder. Unter Berücksichtigung des aktualisierten Kompetenz- und Anforderungsprofils beschäftigte er sich mit der gegenwärtigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats und der Suche nach möglichen Kandidaten, um dem Aufsichtsrat entsprechende Empfehlungen für Wahlvorschläge zur anstehenden Wahl von drei Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung im Juni 2025 unterbreiten zu können.

Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Corporate-Governance-Themen auseinandergesetzt. Im Dezember verabschiedete er nach Prüfung einer entsprechenden Checkliste gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung nach § 161 Abs.1 AktG. Sie ist Teil der Erklärung zur Unternehmensführung. Diese sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2005 sind den Aktionären auf der Internetseite der Jenoptik dauerhaft zugänglich. In derselben Sitzung aktualisierte das Gremium seine Geschäftsordnung und veröffentlichte diese anschließend auf der Internetseite der Gesellschaft.

Nachdem zuletzt im Jahr 2023 eine Selbstbeurteilung mit Unterstützung eines externen Experten durchgeführt wurde, hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine interne Selbsteinschätzung vorgenommen. Auf Basis der Anregungen aus der externen Evaluation wurde im März 2024 der Innovationsausschuss eingerichtet. Außerdem verabschiedete der Aufsichtsrat einen Onboarding-Prozess für neue Aufsichtsratsmitglieder. Die interne Selbsteinschätzung hat auch im Dezember 2024 ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Effizienzdefizite wurden nicht festgestellt. Die nächste externe Evaluation ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

Gemäß den Empfehlungen des Kodex sollen Vorstandsmitglieder externe Aufsichtsratsmandate nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats übernehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben Vorstandsmitglieder keine neuen Mandate übernommen. Es sind auch keine berichtspflichtigen Interessenkonflikte im Vorstand oder Aufsichtsrat aufgetreten, über die die Hauptversammlung mit diesem Bericht zu informieren wäre. Ferner haben Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder auch keine Geschäfte vorgenommen, die gemäß §§ 111a ff. AktG als sog. Related Party Transactions zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtig gewesen wären. Weitere Informationen zu Geschäften des Vorstands oder des Aufsichtsrats mit sogenannten nahestehenden Personen oder Unternehmen finden Sie im Kapitel 8.5 des Konzernanhangs.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich wahr. Zur gezielten Weiterbildung werden von der Gesellschaft bei Bedarf ausgewählte interne oder externe themenspezifische Informationsveranstaltungen angeboten. So haben einige Mitglieder des Aufsichtsrats an den Jenoptik-Innovationstagen 2024 teilgenommen. Alle Mitglieder werden regelmäßig über neue regulatorische Anforderungen oder sonstige sie betreffende rechtliche Entwicklungen informiert. Neue Mitglieder werden bei der Amtseinführung von der Gesellschaft ebenfalls unterstützt ("Onboarding"). Der Aufsichtsrat hat hierzu einen dezidierten Prozess verabschiedet, der auch die Möglichkeit vorsieht, im Rahmen des Onboardings neben den Vorstandsmitgliedern weitere fachverantwortliche Führungskräfte der Jenoptik kennenzulernen.

Ausführliche Informationen zur Corporate Governance bei Jenoptik finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Dem Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2024 entsprechend wurde EY mit der Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses sowie der formellen Prüfung des Vergütungsberichts beauftragt. EY ist seit dem Geschäftsjahr 2016 Abschlussprüfer für die JENOPTIK AG und den Konzern. Verantwortlicher Prüfungspartner ist aktuell Martin von Michaelis. EY hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den zusammengefassten Lagebericht sowie den Konzernabschluss geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Vergütungsbericht wurde durch EY einer formellen Prüfung gemäß § 162 Abs. 3 AktG unterzogen und mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehen. Die Prüfung der Nachhaltigkeitserklärung gemäß den nichtfinanziellen Vorgaben des HGB sowie den Anforderungen der CSRD zur Erlangung begrenzter Sicherheit (sog. "limited assurance") wurde durch PwC ebenfalls mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehen.

Im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten hat EY auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Die Prüfung von EY wurde in Übereinstimmung mit § 317 HGB sowie der EU-Abschlussprüferverordnung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Die Prüfungsberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich der Nachhaltigkeitserklärung wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungs- und ESG-Ausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen ausführlich erörtert. Beide Gremien haben sich dabei auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (sog. Key Audit Matters) beschäftigt. Vertreter von EY und PwC berichteten in den Sitzungen in Anwesenheit des Vorstands persönlich über den Umfang, die Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass die Teilnahme des Vorstands an den Diskussionen mit EY im Aufsichtsrat und im Prüfungs- und ESG-Ausschuss zum Jahres- und Konzernabschluss den inhaltlichen Austausch bereichert. Daher unterstützt der Aufsichtsrat die fortgesetzte Teilnahme des Vorstands an diesen Diskussionen. Sofern ein Aufsichtsratsmitglied ein Gespräch mit dem Abschlussprüfer ohne Teilnahme des Vorstands wünscht, wird der Aufsichtsrats- oder Ausschussvorsitzende dem stattgeben.

EY informierte ferner über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Konzernanhang im Kapitel 10.3. Umstände, nach denen Gründe für Befangenheit bestehen könnten, waren nach Auskunft von EY nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems sowie des Internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungs- und ESG-Ausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Ausschuss.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungs- und ESG-Ausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 24. März 2025 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2024 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands, der die Zahlung einer um 8,6 Prozent erhöhten Dividende in Höhe von 0,38 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung zugestimmt.

Veränderung im Aufsichtsrat und im Vorstand

Im Aufsichtsrat hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Veränderung gegeben. Nachdem Herr Stefan Schaumburg mit Wirkung zum 31. Dezember 2023 sein Mandat niedergelegt hatte, weil er in den Ruhestand eingetreten ist, rückte Herr Jakob Habermann als gewählter Ersatzkandidat ab dem 1. Januar 2024 in den Aufsichtsrat nach. Er wurde mit Wirkung ab diesem Zeitpunkt zum neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Frau Daniela Mattheus, die im Wege der gerichtlichen Ersatzbestellung am 15. November 2023 befristet bis zur nächsten Hauptversammlung bestellt wurde, wurde von den Aktionären auf der Hauptversammlung im Juni 2024 für die restliche Amtsdauer der ausgeschiedenen Frau Doreen Nowotne in den Aufsichtsrat gewählt.

Im August 2024 hat der Aufsichtsrat entschieden, Dr. Stefan Traeger mit Wirkung ab dem 1. Juli 2025 für weitere drei Jahre erneut zum Vorstandsvorsitzenden zu bestellen, und hat hierzu seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Jenoptik ist es in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Dr. Stefan Traeger sehr gut gelungen, sich weiter zu einem profitabel wachsenden, fokussierten Photonik-Konzern zu entwickeln. Die Kontinuität in der Führung des Unternehmens durch Dr. Stefan Traeger soll die Grundlage schaffen, die organischen Wachstumspotenziale zu realisieren und damit die Jenoptik-Strategie konsequent weiter umzusetzen.

Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Arbeitnehmervertretungen sowie den Mitgliedern des Vorstands für ihre herausragende Leistung und ihr außergewöhnliches Engagement im vergangenen Jahr herzlich danken. Mein besonderer Dank gilt auch unseren Aktionärinnen und Aktionären, die uns auch in herausfordernden Zeiten ihre Treue und ihr Vertrauen entgegengebracht haben.

 

Jena, im März 2025

Für den Aufsichtsrat

Matthias Wierlacher, Vorsitzender

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Konzernstruktur

Rechtliche und organisatorische Struktur

Jenoptik ist ein international agierender Technologiekonzern. Er umfasst die JENOPTIK Aktiengesellschaft (im Folgenden JENOPTIK AG), eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit Sitz in Jena, als Muttergesellschaft und ihre Tochtergesellschaften.

Die JENOPTIK AG übernimmt als Corporate Center und strategische Holding für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Corporate Development, Mergers & Acquisitions, Innovation, Corporate Real Estate Management, Finanzen (Controlling, Rechnungswesen, Treasury), Steuern, Interne Revision, Investor Relations & Sustainability, Kommunikation und Marketing, Personal, Recht & IP sowie Compliance & Risk Management. Darüber hinaus sind hier die Zentralfunktionen IT & Datensicherheit, Einkauf, Sicherheit, Qualität sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz gebündelt.

Das operative Geschäft des Konzerns oblag 2024 den Divisionen und ist größtenteils auf photonische Wachstumsmärkte ausgerichtet.

G05 Organisationsstruktur des Jenoptik-Konzerns im Geschäftsjahr 2024

Der Jenoptik-Konzern hat das photonische Kerngeschäft in den zwei Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft, B2B) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern, B2G) gebündelt. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten wurden unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (HOMMEL ETAMIC und Prodomax) geführt.

Die zwei photonischen Divisionen sowie die Non-Photonic Portfolio Companies stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar.

Seit 1. Januar 2025 hat sich Jenoptik in einer neuen Struktur aufgestellt. Informationen dazu sind im Kapitel "Ziele und Strategien" sowie im Prognosebericht zu finden.

Wesentliche Standorte

Jenoptik ist in zahlreichen Ländern weltweit vertreten, davon in 18 mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkte des Konzerns sind Deutschland sowie die Schweiz, die USA und China. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die Aktivitäten der Division Advanced Photonic Solutions beheimatet. Eine Übersicht über Standorte von Jenoptik ist in der Grafik G06 zu finden.

Weitere Informationen siehe Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns

G06 Karte "Ausgewählte Standorte"

Stand: Dezember 2024

Geschäftsmodell und Märkte

Jenoptik ist ein international agierender Technologiekonzern, der sich mit seinem Leistungsspektrum auf den Photonik-Markt fokussiert. Zu den Schlüsselmärkten zählen vor allem Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility.

Photonik umfasst die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien, die sich mit der Erzeugung, Übertragung, Formung und Messung von Licht befassen. Mit steuerbaren Lichtquellen wie LED und Laser sowie passenden optischen Vorrichtungen und Sensorik lassen sich Daten übertragen, Materialien analysieren, mikrooptische Bauelemente realisieren und berührungsfreie Präzisionsmessungen durchführen. Auch für effizienten Datenaustausch ist Photonik entscheidend. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt oder auch Optik und Elektronik kombiniert. Lichtbasierte Lösungen ermöglichen unter anderem ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie reduzierten Energieverbrauch und tragen somit zur globalen Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.

Als Lieferant von innovativen Investitionsgütern für die photonischen Märkte ist Jenoptik vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen. Dabei konzentriert sich der Konzern verstärkt auf Schlüsselkunden. Rund 48 Prozent des Umsatzes wurden 2024 (i. Vj. rund 43 Prozent) mit den sieben größten Kunden erzielt. Das Portfolio umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen in der Division Smart Mobility Solutions auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden.

Forschung und Entwicklung ist bei Jenoptik von besonderer Bedeutung. Die technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Deshalb ist eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für Jenoptik ein wichtiger Erfolgsfaktor. Gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner sind dabei wesentliche Voraussetzungen. Das spiegelt sich zum Beispiel in den Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag im Geschäftsjahr 2024 wider.

Beispiele für innovative Produkte finden Sie im Kapitel "Forschung und Entwicklung"

Mit ihrem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich überwiegend auf nur einen bzw. wenige der von Jenoptik adressierten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.

Die Jenoptik-Divisionen im Geschäftsjahr 2024

Advanced Photonic Solutions

Die Division Advanced Photonic Solutions ist ein globaler Anbieter von Lösungen und Systemen, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik verfügt hier über ein umfangreiches Spektrum an Technologien, insbesondere in den Bereichen Optik, Mikrooptik, digitale Bildverarbeitung, Optoelektronik, Sensorik, optische Test- und Messsysteme sowie Lasertechnik. Die Kernmärkte, in denen die Division spezielle Marktsegmente besetzt, sind Halbleiterausrüstung, Life Science & Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, Elektronik, Automotive sowie die Sicherheitstechnik.

Das Geschäftsmodell der Division ist geprägt von oftmals langjährigen, engen Beziehungen zu Schlüsselkunden. Als Entwicklungs- und Produktionspartner nutzt die Division ihre Expertise in den Schlüsseltechnologien, um anspruchsvolle technologische Herausforderungen für ihre Kunden zu lösen. Ihre Systeme, Module und Komponenten tragen dazu bei, dass die Kunden ihre Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien meistern können.

Die Wettbewerbslandschaft der Division ist teilweise stark fragmentiert mit einer begrenzten Anzahl größerer Anbieter. Bei einigen Produkten ist die Division auch alleiniger Anbieter. Zu den Wettbewerbern gehören u. a. MKS Excelitas/​ Qioptiq, Meopta, IDEX, Coherent, Lumentum, Novanta, Corning, Focuslight, OptoAlignment Technologies, Optikos, Gooch & Housego, Ametek oder Prima Industrie.

Im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing entwickelt und produziert Advanced Photonic Solutions vor allem optische und mikrooptische Systeme sowie Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Diese umfassen - hauptsächlich als kundenspezifische Lösungen - komplette Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Extreme-Ultraviolet (EUV)-Bereich. Anwendung finden diese komplexen Produkte insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie in den Bereichen Wafer-Lithografie, Masken- und Wafer-Inspektion sowie auch im Halbleiter-Backend-Bereich im Umfeld neuer Chip-Verpackungstechnologien. Die Division arbeitet mit führenden internationalen Herstellern der Halbleiterausrüstungsindustrie, zum Beispiel ASML, zusammen. Hierbei trägt die enge Zusammenarbeit der Entwicklungs- und Fertigungsstandorte in Deutschland, der Schweiz und den USA mit ihren z. T. komplementären Fähigkeiten zu einem optimalen Angebot und einer nachhaltigen Einbindung in die globalen Geschäftsaktivitäten dieser Kunden bei.

Mit ihren innovativen, zum Teil hochintegrierten oder kombinierten mikrooptischen und optischen Lösungen realisiert Jenoptik zudem weiteres Wachstum im Umfeld der Digitalisierung, für Anwendungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (Komponenten für Transceiver-Module oder zur optischen Freiraum-Datenübertragung) und im Markt für Lasermaterialbearbeitung (zum Beispiel Laser-Objektive, optische Gitter, Strahlaufweiter- oder Strahlformungs-Module u. a. für die Display- oder Smartphone-Fertigung) sowie auch der Metrologie (Komponenten für Geodäsie-Geräte).

Im Bereich Biophotonics ermöglicht die Division als OEM-Partner die Entwicklung und Produktion von photonischen Lösungen für Life Science und Medizintechnik. Das Geschäftsmodell umfasst dabei den gesamten Prozess von der Konzeption über die Entwicklung bis zur Serienproduktion und dem Service. Die Kompetenzen in der Entwicklung photonischer Technologien werden mit der Expertise in der Fertigung und Montage der Systeme kombiniert. Im Bereich Life Science umfasst das Produktspektrum Lichtquellen und Bildgebungssysteme für diagnostische und analytische Anwendungen. In der Medizintechnik werden laserbasierte Module, Kamerasysteme und Lichtquellen für diagnostische und therapeutische Anwendungen für die Ophthalmologie, Dermatologie und Ästhetik, Zahnheilkunde und die minimalinvasive bzw. robotergestützte Chirurgie entwickelt und produziert.

Zu den Kunden im Bereich Biophotonics gehören namhafte internationale Life-Science- und Medizintechnikunternehmen, mit denen die Division partnerschaftlich in allen Schritten des Produktionslebenszyklus zusammenarbeitet. Dazu gehören insbesondere Endgerätehersteller in der Augenheilkunde, Zahnmedizin, Diagnostikanbieter sowie Unternehmen im Bereich der DNA-Sequenzierung. Darüber hinaus bietet Advanced Photonic Solutions optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung kombinieren, zum Beispiel Infrarot- und Thermografie-Kamerasysteme, Polymer- und Infrarotoptiken sowie Laser-Entfernungsmessgeräte. Der Fokus liegt hier auf Anwendungen in den Bereichen Industrieautomation, Sicherheit & Verteidigung sowie Laser-Materialbearbeitung.

Im Bereich Optical Test & Measurement bietet die Division weltweit ein umfangreiches Portfolio optischer Mess-, Prüf- und Fertigungstechnik für die Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Die Expertise reicht vom Testen einzelner Optikkomponenten bis zur Montage und Prüfung komplexer Kamerasysteme. Mit diesen Systemen können die Entwicklung, Qualitätskontrolle und Produktion von Linsen, Objektiven und Kameramodulen beschleunigt und verbessert werden. Zu den Kunden gehören u. a. Smartphone- und Kamera-Hersteller und deren Lieferanten. Aber auch die Märkte rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment, die Optikindustrie und die Automobilindustrie werden adressiert. Die Produkte und Dienstleistungen werden weltweit über ein Netz von Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern vermarktet, in den wichtigsten Märkten gibt es lokale Servicezentren. Zum Bereich Optical Test & Measurement gehören zudem optische Prüfsysteme zur Produktkontrolle und Prozessoptimierung.

Zum Produktportfolio der Division Advanced Photonic Solutions gehören darüber hinaus Lasermaschinen (bspw. für die Laser-Airbagschwächung), die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden insbesondere aus der Automobilindustrie integriert werden. Mit diesen können nichtmetallische Werkstoffe wie Kunststoffe oder Leder mit hoher Geschwindigkeit und konturgenau und somit effizient und präzise bearbeitet werden.

Smart Mobility Solutions

Die Division Smart Mobility Solutions ist auf dem Markt für intelligente Mobilität aktiv und adressiert vor allem die Bereiche Verkehrsüberwachung (Traffic Law Enforcement/​Road Safety) und zivile Sicherheit (Civil Security).

Für Kunden aus dem öffentlichen Bereich (kommunale und staatliche Behörden sowie Polizei- und Ordnungsbehörden) entwickelt, produziert und vertreibt die Division insbesondere Photonik-basierte Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen und Städte weltweit sicherer gemacht werden.

Mit dem Angebot an sensorbasierten Verkehrskameras und automatischer Nummernschilderkennung (ANPR/​ALPR) fokussiert sich die Division auf Technologien zur Verkehrsüberwachung. Die angebotenen Lösungen decken ein breites Spektrum an stationären und mobilen Anwendungen ab, bei denen auch Videoanalyse und künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind Fahrzeugüberwachung und -klassifizierung, Geschwindigkeit und Rotlichtüberwachung, illegale Wendemanöver, Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit, abgelenktes Fahren (distracted driving) sowie zivile Sicherheit.

Zugeschnitten auf die regionalen Anforderungen, bietet die Division unterschiedliche Modelle an, angefangen von der Lieferung von Systemen über Enabling Services bis hin zu Managed Services und Traffic Service Provision, einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistungen (Betreibermodell). Hier deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über den Aufbau, die Installation und Wartung der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder, deren automatisierte Weiterverarbeitung im Backoffice und Inkasso - und kann so wiederkehrende Umsätze erzielen.

Smart Mobility Solutions verfügt über eine starke lokale Präsenz in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Nordamerika und Australien und baut ihre Vertriebsaktivitäten insbesondere in den USA weiter aus.

Neben internationalen Unternehmen wie beispielsweise Verra Mobility, Sensys Gatso, Idemia oder Vitronic steht Smart Mobility Solutions zu einem großen Teil mit lokal agierenden Unternehmen im Wettbewerb.

Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert und erhalten damit einen Nachweis für die Messgenauigkeit. Installationen im Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden.

Non-Photonic Portfolio Companies

Mit langjähriger Erfahrung und Know-how in den Bereichen der industriellen Messtechnik sowie der hochflexiblen roboterbasierten Automatisierung entwickeln die Non-Photonic Portfolio Companies Fertigungslösungen für Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien. Damit adressiert Jenoptik mit den Produkten, Automatisierungslösungen und dem Service für Industriekunden vor allem den Trend hin zu mehr Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen, insbesondere in der Automobilindustrie.

Prodomax plant und erstellt automatisierte Produktionslinien und integriert diese in die Fertigungsumgebung des Kunden. Lösungen, Produkte und Service rund um die Themen Prozess Engineering und Implementierung umfassen Anlagenlayout, Simulation, Maschinen-Steuerung und Software-Design, Robot-Handling-Systeme sowie Transportvorrichtungen.

Zum Portfolio von HOMMEL ETAMIC im Bereich der Messtechnik (Metrology) gehört hochpräzise Fertigungsmesstechnik mit einer Auflösung im Nanometerbereich für die taktile, pneumatische oder optische Prüfung von Rauheit, Kontur, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum.

Die Non-Photonic Portfolio Companies sind in den Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien präsent und verfügen neben Deutschland auch über Entwicklungs- und Produktionsstätten in den USA, Kanada und Frankreich. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vertriebs- und Service-Niederlassungen auf drei Kontinenten. Unternehmen wie Marposs, Mahr, ViciVision, Hexagon, Tokyo Seimitsu, Faro Technologies oder Renishaw stehen im Wettbewerb mit den Jenoptik-Messtechnik-Aktivitäten und Unternehmen wie Centerline Automation, Serra Lincoln Electric, Rockwell Automation, Dürr oder Kuka mit dem Automationsgeschäft.

Die in diesem Kapitel gegebenen Informationen befassen sich auch mit den Angaben gemäß ESRS-2, SBM-1 Abs. 40a.

Detaillierte Informationen zum Geschäftsverlauf der Divisionen siehe Segmentbericht und zur künftigen Entwicklung der Divisionen siehe Prognosebericht

Informationen zum umfangreichen Produktportfolio finden Sie unter www.jenoptik.de/​produkte

Ziele und Strategien

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Wie bereits im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, basiert das Leistungsangebot von Jenoptik zum überwiegenden Teil auf optischen/​photonischen Produktlösungen. Hochpräzise, flexible Produkte, Methoden und Verfahren der Photonik werden als sogenannte "Enabler"-Technologien weiterhin einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.

Weitere Informationen zur Entwicklung des Photonik-Marktes siehe Kapitel "Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und branchenbezogene Entwicklungen"

Agenda 2025 "More Value" - Transformation in einen Photonik-Konzern

Die Transformation von Jenoptik zu einem global aufgestellten Photonikunternehmen haben wir weitestgehend abgeschlossen und starke Wachstumsplattformen in unseren photonischen Wachstumsfelder Halbleiter-, Medizin-, Mess- und Verkehrstechnik geschaffen.

G07 Wachstumsfelder

Die Wachstumsfelder sind für uns Märkte, die mittelfristig nicht nur überdurchschnittlich (stärker als das Bruttoinlandsprodukt) wachsen, sondern in denen sich Jenoptik zudem durch technologische Differenzierung im Bereich Optik und Photonik auszeichnet. Mit unseren Leistungsangeboten helfen wir unseren Kunden, komplexe Herausforderungen zu lösen und somit die Performance ihrer Produkte zu verbessern. Schwerpunkte für die weitere Entwicklung sind für uns vor allem organisches Wachstum, operative Exzellenz, Innovation und Kundenfokus.

Als "Enabler" kann das Unternehmen mit seinen photonischen Lösungen signifikanten Mehrwert ("More Value") für alle Stakeholder - zum Beispiel Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre - schaffen und strebt grundsätzlich ein überdurchschnittliches Wachstum und eine kontinuierliche Profitabilitätssteigerung an. Dabei ist für uns das unternehmerische Handeln eng mit der Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft verbunden.

Informationen zur Konzernstruktur siehe Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte"

Organisches Wachstum/​Ausbau des Umsatzes mit Schlüsselkunden

In den kommenden Jahren wollen wir mit unserer Kompetenz in photonischen Technologien ein deutliches organisches Wachstum erreichen. Das spiegelt sich auch in der Art und Weise wider, wie wir unser Kapital künftig einsetzen wollen. Schwerpunkt ist die Investition in unser organisches Wachstum, zum Beispiel in den Ausbau von Fertigungskapazitäten oder in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus wollen wir unsere Aktionäre auch künftig angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Trotz des klaren Fokus auf das organische Wachstum schließen wir kleinere Akquisitionen (Bolt-on-Akquisitionen) aber nicht grundsätzlich aus.

Jenoptik profitiert insbesondere von den globalen Trends Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität sowie Nachhaltigkeit und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.

Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf unsere Schlüsselkunden. Durch die Verstärkung der Kerngeschäfte, sowohl organisch als auch durch Akquisitionen, wurde in den letzten Jahren der Umsatzanteil mit wesentlichen, langjährigen Partnern deutlich ausgebaut. Auch in Zukunft soll dieser Umsatzanteil (Share of Wallet) weiter ausgebaut werden. Die dadurch zunehmende Kundenkonzentration sehen wir als Stärke, da wir, auch aufgrund von gemeinsamen Entwicklungsplänen und -projekten, tief in den Produkten unserer Kunden verankert sind.

Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen, die Realisierung von Skaleneffekten und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts insbesondere bei Smart Mobility Solutions unterstützt.

Innovation

Als innovatives Hightech-Unternehmen bleibt es für Jenoptik auch künftig entscheidend, Kundenbedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen und strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten. Deshalb setzen wir weiterhin auf Forschung und Entwicklung - sowohl bei unseren eigenen innovativen Produkten als auch in gemeinsamen Entwicklungen mit unseren Kunden. So können wir Wettbewerbsvorteile erlangen und ausbauen, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.

Als Systempartner arbeitet Jenoptik gemeinsam mit Kunden an neuen Lösungen. Oft werden wir bereits in sehr frühen Stadien in die Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir Beziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen. Gleichzeitig wollen wir auch eigene Innovationen unabhängig von kundenbezogenen Aufträgen vorantreiben.

Investitionen in zukünftige Applikationen werden wir weiter fortsetzen. Wir wollen unter anderem unsere Software-Kompetenz und unser Know-how auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weiter ausbauen.

In einem mittel- und langfristigen Zeithorizont beschäftigen wir uns auch mit Marktsegmenten bzw. Anwendungen, die gegenwärtig insgesamt noch relativ klein sind, in denen wir aber (1) ein enormes Marktwachstumspotenzial sowie (2) einen großen Einfluss von hoch performanten optischen Technologien sehen. Dies betrifft beispielsweise das Thema Quantentechnologie.

Weitere Informationen siehe Kapitel "Forschung und Entwicklung"

G08 Unsere Wertschöpfung

Internationalisierung

Die Wertschöpfung vor Ort, insbesondere in den Regionen Amerika sowie Asien/​Pazifik, soll dazu beitragen, lokale Kundenbedürfnisse noch besser zu adressieren und durch regionalen Service zu unterstützen.

Mit den Akquisitionen der vergangenen Jahre konnten wir die globale Präsenz in strategisch wichtigen Märkten mit attraktiven Standorten weiter ausbauen und unser globales Produktionsnetzwerk inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich erweitern. Damit kann Jenoptik zukünftig die Auslastung der einzelnen Standorte besser steuern und so zusätzliche Wachstumspotenziale realisieren.

Jenoptik investiert zudem in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Service-Strukturen, zum Beispiel im Verkehrssicherheits-Geschäft in den USA. In den verschiedenen Regionen setzen wir sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf Händlerstrukturen.

Mitarbeiter - unsere wichtigste Ressource

Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hoch qualifizierte und engagierte Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. Über zielgerichtete Maßnahmen des Employer Brandings positioniert sich Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber. Personalentwicklungsmaßnahmen, ein interdisziplinäres und interkulturelles Arbeitsumfeld sowie eine offene und dialogorientierte Unternehmenskultur sollen dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Grundlage dafür sind unsere Werte - open, driving, confident -, die Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwachsen lassen und ein wichtiger Baustein bei der Realisierung unserer strategischen Ziele sind. Da wir davon überzeugt sind, dass mehr Vielfalt im Unternehmen und eine offene Arbeitsatmosphäre zu mehr Innovation und Kreativität bei Jenoptik als einem internationalen Konzern führen, haben wir uns beim Thema "Diversity" Ziele gesetzt und Maßnahmen zu deren Umsetzung definiert.

Unseren kulturellen Wandel und die Entwicklung der Unternehmenskultur werden wir auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Den Fokus legen wir auch künftig darauf, als Unternehmen noch besser zusammenzuwachsen und die Bedürfnisse unserer Kunden noch stärker in das Zentrum unserer Aktivitäten zu rücken.

Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiter und Unternehmenskultur siehe Nachhaltigkeitserklärung

Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmensstrategie

Zum unternehmerischen Handeln gehört für uns nicht nur, wirtschaftliche Ziele zu erreichen, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit bei Jenoptik in der gesamten Organisation fest verankert. Als "Enabler" wollen wir durch unsere innovativen Produkte und Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen leisten und es unseren Kunden weltweit ermöglichen, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen.

Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit, zu Maßnahmen und Zielen siehe Nachhaltigkeitserklärung

Wesentliche Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie

Die angestrebte Geschäftsausweitung wollen wir vor allem durch folgende Maßnahmen erreichen:

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Fortsetzung der erfolgreichen "Grow Share of Wallet"-Strategie (Umsatzanteil mit Schlüsselkunden weiter ausbauen), u. a. durch verstärkte Kundenorientierung

Realisierung von Wachstumschancen in neuen Anwendungsbereichen und Regionen

Ausbau der F+E-Kapazitäten

Entwicklung von innovativen Technologien

Weitere Verbesserung der operativen Exzellenz und Effizienz

Nutzung der erweiterten Kapazitäten

Der weitere Ausbau der Profitabilität, d. h. der EBITDA-Marge, soll neben erwarteten Skaleneffekten vor allem durch einen verbesserten Produktmix erzielt werden.

Finanzziele 2026

Insbesondere aufgrund der erwarteten Verzögerung des Aufschwungs in der Halbleiterausrüstungsindustrie hatte Jenoptik im November 2024 die ursprünglich für 2025 angestrebten Finanzziele um ein Jahr verschoben. Wir wollen nunmehr im Geschäftsjahr 2026 den Umsatz auf rund 1,2 Mrd Euro steigern und eine EBITDA-Marge von 21 bis 22 Prozent erreichen.

Darüber hinaus haben wir uns bis 2026 das Ziel gesetzt, dass der Return on Capital Employed (ROCE), also die Rendite auf unser eingesetztes Kapital, den WACC, also unsere Kapitalkosten, übersteigen soll.

Neue Struktur seit 1. Januar 2025

Wir haben die bisherige Matrixorganisation weitestgehend aufgelöst, die Geschäfte vertikalisiert und den Konzern seit dem 1. Januar 2025 in vier neuen Strategic Business Units (SBU) aufgestellt. Mit der vereinfachten Organisationsstruktur wollen wir Jenoptik langfristig erfolgreich aufstellen und u. a. den Kundenfokus verbessern. Verantwortlichkeiten können klarer zugeordnet und damit Entscheidungsprozesse gestrafft und Ressourcen gezielter eingesetzt werden, um so die Innovationskraft des Konzerns zu verbessern und effektiver auf Marktanforderungen reagieren zu können. Die externe Berichterstattung wird an die neue organisatorische Aufstellung angepasst und soll zu mehr Transparenz beitragen.

G09 Organisationsstruktur seit 1. Januar 2025

Künftige strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts

In unserem operativen Geschäft nutzen wir unsere Kompetenzen in der Photonik als Schlüsseltechnologie und wollen unsere Kunden verstärkt bei der Verbesserung ihrer Produkte und deren Nachhaltigkeit unterstützen.

Wir richten unser Geschäft mit optischen und mikrooptischen Systemen in der Strategic Business Unit (SBU) Semiconductor & Advanced Manufacturing weiter konsequent auf den Megatrend "Digitalisierung" aus, der sich nach Markteinschätzungen, zum Beispiel von Researchandmarkets, nachhaltig weiterentwickeln und noch verstärken wird. Darüber hinaus kann nach unserer Einschätzung Jenoptik von dem Trend profitieren, dass sowohl die USA (US Chips and Science Act) als auch Europa (European Chips Act) bestrebt sind, die aktuell vor allem in Asien angesiedelte Halbleiterproduktion in diesen Regionen wieder zu stärken. Um der erwarteten auch weiterhin steigenden Nachfrage nach Chips und damit auch nach der Ausrüstung zu deren Herstellung gerecht zu werden, investiert Jenoptik gezielt zum Beispiel in eine neue, hochfunktionale Reinraum-Fabrik in Dresden, die Anfang 2025 die Produktion aufnimmt. Für unser künftiges Wachstum setzen wir vor allem auf den Ausbau unserer Partnerschaften mit unseren Schlüsselkunden, in der Regel führende internationale Hersteller der Halbleiterausrüstungsindustrie, mit denen wir in langjährigen Kundenbeziehungen eng verbunden sind. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist hierbei eine enge Entwicklungspartnerschaft, in der wir gemeinsam mit unseren Kunden maßgeschneiderte photonische Lösungen als Bestandteil hochkomplexer Fertigungsanlagen entwickeln. Wir wollen auch in Zukunft mit unseren Kunden wachsen, den Umsatzanteil mit Schlüsselkunden (Share of Wallet) steigern und uns noch stärker als deren strategischer Partner und OEM-Lieferant positionieren.

Mit den optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der digitalen Welt adressiert werden, zum Beispiel für optische Informations- und Kommunikationstechnologie.

In der SBU Biophotonics fokussieren wir uns vor allem auf den Megatrend "Gesundheit". Wir wollen uns noch stärker als einer der führenden Partner für die Entwicklung von photonischen Modulen und Systemlösungen für die Medizintechnik- und Life-Science-Industrie positionieren und den Umsatzanteil mit unseren Schlüsselkunden ausbauen. Dabei stützen wir uns auf unser Produktportfolio mit Lichtquellen und Bildgebungssystemen für diagnostische und analytische Anwendungen im Bereich Life Science sowie laserbasierten Lösungen und Kamerasystemen für diagnostische und therapeutische Anwendungen in der Ophthalmologie, Ästhetik, Zahnheilkunde, Diagnostik und in der minimalinvasiven und robotergestützten Chirurgie. Durch neue Produkte und Technologien wollen wir in diesen Anwendungsfeldern wachsen und darüber hinaus auch weitere Wachstumsfelder erschließen. Die SBU beinhaltet zudem verschiedene industrielle Anwendungen.

Die SBU Metrology & Production Solutions adressiert mit ihrem Produktportfolio unterschiedliche Anwendungen für Qualitätsprüfungs- und Produktionslösungen für die optische, Elektronik- und Automobilindustrie. Dabei können wir auf eine unserer Meinung nach gute Positionierung in Bezug auf die Messgenauigkeit unserer Systeme und die langjährige Erfahrung in der Prüfung und Messung in der Großserienproduktion setzen. Wichtiges Potenzial sehen wir hier zum Beispiel in den wachsenden Märkten rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment sowie bei Fahrerassistenzsystemen (ADAS). Im Automobilmarkt sollen mit der bisher stark auf den Verbrennungsmotor ausgerichteten Messtechnik künftig stärker Applikationen in angrenzenden Anwendungsfeldern adressiert werden. Zudem wollen wir die vorhandenen Messtechnik-Kapazitäten innerhalb des Konzerns besser nutzen.

In der SBU Smart Mobility Solutions folgen wir mit den Schwerpunkten Mobilität und öffentliche Sicherheit zwei weiteren Zukunftstrends. Zum organischen Wachstum der Division beitragen soll der Ausbau des Angebots hin zu mehr Serviceleistungen. So wollen wir den Anteil von wiederkehrenden Umsätzen auf über 50 Prozent des Umsatzes der SBU steigern. Insbesondere in Amerika werden wir den Vertrieb und das Dienstleistungsportfolio weiter ausbauen. Darüber hinaus wollen wir unser Produktportfolio weiterentwickeln und Produkte u. a. mit zusätzlichen Applikationen/​Funktionalitäten wie Videoanalyse oder für das abgelenkte Fahren (distracted driving) anbieten. Dabei spielt die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) eine zunehmende Rolle sowohl in den Frontend- als auch in den Backend-Systemen. Investitionen in diese Bereiche sollen uns in den kommenden Jahren helfen, Leistung und Funktionalität weiter zu verbessern. Dazu stärken wir insbesondere im Entwicklungsbereich Know-how und Kapazitäten für die Softwareentwicklung. Wir investieren auch weiter in digitale Geschäftsmodelle wie Software as a Service, um die Digitalisierung voranzutreiben.

Weitere Informationen zu den Segmenten siehe Segmentbericht und Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte"

Steuerungssystem

Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie sowie an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns ausgerichtet. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.

Mit Unterstützung des Executive Management Committees (EMC) steuerte der Vorstand 2024 auf Basis der definierten Unternehmensstrategie die Entwicklung der Geschäftseinheiten. Er überwacht die Umsetzung festgelegter Maßnahmen in den quartalsweise stattfindenden Business Reviews. In den jährlich stattfindenden Strategiemeetings werden auf der Basis von globalen Trends Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mithilfe von Technologie-Roadmaps bestimmt. Strategie- und Planungsmeetings bilden die Grundlage für die Planung des Folgejahres und die mittelfristige Konzernplanung in einem Fünf-Jahres-Zeitraum. Den Ausgangspunkt hierfür bildet eine marktorientierte strategische Planung der wichtigsten Kennzahlen im "Gegenstromverfahren" (bottom-up - top-down). Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dient neben den quartalsweise erstellten Prognosen ein rollierender Drei-Monats-Forecast für Umsatz und Auftragseingang, der monatlich erarbeitet wird.

Zur operativen Steuerung werden im Rahmen der EMC-Sitzungen die monatlichen Ergebnisse des Konzerns und der Divisionen besprochen. In diesen Meetings wurde der Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und der Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle informiert. Grundlage für die Berichterstattung sind ein standardisiertes Reporting und Sonderanalysen, die maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basieren. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen sind die für die Divisionen und das Corporate Center aggregierten finanziellen und nichtfinanziellen Informationen enthalten, die wesentlich sind, um den Konzern global zu steuern, Ressourcen zielgerichtet zu allokieren und Vorstandsbeschlüsse zu fassen.

Das 2024 im internen Reporting und zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst die sogenannten Top-Steuerungsgrößen (Leistungsindikatoren hoher Priorität). Darüber hinaus sind weitere finanzielle und nichtfinanzielle Informationsgrößen enthalten. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei am Shareholder Value, den Interessen unserer Stakeholder, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des Unternehmens. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der Grafik G10 dargestellt.

Die Informationsgrößen, wie zum Beispiel der Auftragsbestand, die Anzahl der Mitarbeiter oder nichtfinanzielle Kennzahlen, werden auf Ebene der Geschäftseinheiten zur Steuerung eingesetzt. Die wichtigsten nichtfinanziellen Informationsgrößen (sog. Nachhaltigkeitskennzahlen) finden auch in der Vorstandsvergütung sowie der Konzernfinanzierung Berücksichtigung.

Für weitere Informationen zu den nichtfinanziellen Informationsgrößen siehe Nichtfinanzielle Erklärung

G10 Kennzahlensystem zur Unternehmenssteuerung

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2025 hat es Änderungen bei den Top-Steuerungsgrößen gegeben. Weitere Informationen dazu sind im Prognosebericht zu finden.

Erläuterung der Kennzahlenbasis

Das EBITDA ist das EBIT vor Abschreibungen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen). Die EBITDA-Marge setzt das EBITDA in das Verhältnis zum Umsatz.

Der Free Cashflow berechnet sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in und Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

Die Cash-Conversion-Rate ist das Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA.

Investitionen umfassen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Der ROCE (Return on Capital Employed) berechnet sich, indem das EBIT durch das durchschnittlich gebundene operative Kapital dividiert wird. Das durchschnittlich gebundene operative Kapital setzt sich zusammen aus dem langfristig unverzinslichen Vermögen (wie immaterielle Vermögenswerte inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte und Sachanlagen) zuzüglich des kurzfristig unverzinslichen Vermögens (im Wesentlichen Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte und sonstige kurzfristige Vermögenswerte) abzüglich der unverzinslichen Schulden (wie Rückstellungen - ohne Pensionen und Steuern -, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten). Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F+E) bildet das Kernstück von Jenoptik und genießt im Unternehmen höchste Priorität. Unsere Produkte und Dienstleistungen verschaffen uns Wettbewerbsvorteile, die unsere Leistungsfähigkeit und damit unseren wirtschaftlichen Erfolg bestimmen. Zu den wichtigsten strategischen Zielen gehört daher, unsere Innovationsfähigkeit auf den wachstumsstarken photonischen Märkten sukzessive weiter zu stärken. Wir entwickeln Technologien, Produkte und Plattformen mit einzigartigen Merkmalen und schützen diese, wenn möglich und sinnvoll, durch Schutzrechte. Mit unseren Produkten und Lösungen möchten wir nicht nur die Leistungsfähigkeit, den Wettbewerbsvorteil und die Rentabilität unserer Kunden verbessern, sondern auch einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und einem verantwortungsvollen Ressourcenmanagement leisten. In diesem Zusammenhang fungiert Jenoptik vor allem als "Enabler" für ihre Kunden, indem sie ihnen die notwendigen Werkzeuge und Lösungen an die Hand gibt, um ihre Ziele zu erreichen.

Bei Jenoptik spielt das Innovationsmanagement eine zentrale Rolle bei der systematischen Identifizierung und Umsetzung vielversprechender Ideen. Durch die Vernetzung von Prozessen zielt es darauf ab, Wissen in profitables Wachstum umzuwandeln, indem Markt- und Unternehmenssicht kombiniert werden. Unser Innovationsmanagement verfügt über eine konzernweit einheitliche Prozesslandschaft, die in den Geschäftsbereichen an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Branche angepasst ist. Diese Rahmenbedingungen ermöglichen es, Entwicklungen voranzutreiben und positive Wertbeiträge für den gesamten Konzern zu leisten.

Die Innovationsfähigkeit innerhalb des Konzerns wird maßgeblich durch verschiedene Bereiche getragen. Zum einen sind dies die dezentralen Entwicklungs- und Produktmanagementabteilungen der jeweiligen Geschäftsbereiche, die ihre Expertise einbringen. Zum anderen ist es der zentrale Bereich Innovationsmanagement, der als Dienstleister und Sparringspartner dieser Geschäftsbereiche fungiert. In enger Zusammenarbeit werden ein Arbeitsumfeld und die notwendige Infrastruktur geschaffen, um Innovationen für unsere Kunden zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt der zentrale Bereich Innovationsmanagement den Aufbau strategischer Partnerschaften mit externen Institutionen, um die Innovationsfähigkeit des Konzerns weiter zu stärken.

Innovationsprozess

Einer der strategischen Fokusthemen 2025 von Jenoptik ist Innovation. Ein effizienter Innovationsprozess hilft dabei, unsere Produkte zur richtigen Zeit mit der von unseren Kunden geforderten hohen Qualität bereitzustellen. Unser Innovationsprozess beginnt mit einer strategischen Analyse globaler Trends und der Bedürfnisse unserer Kunden, um Wachstumspotenziale zu identifizieren. Auf dieser Grundlage werden Innovationsprojekte entwickelt, die unsere Kernkompetenzen berücksichtigen und oft in enger Zusammenarbeit mit wichtigen Kunden durchgeführt werden. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in Roadmaps geplant und anhand von Meilensteinen überwacht, um sicherzustellen, dass sie die erforderlichen Ziele erreichen. Dieser Ansatz gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen. Durch diese Vorgehensweise können Innovationsvorhaben schneller durchgeführt und innovative Lösungen früher auf dem Markt platziert werden.

Innovationskultur

Um unser volles Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, neben der Schaffung einer optimalen Innovationslandschaft auch die Innovationskultur zu stärken. Ein zentrales Element hierbei ist die Kommunikation, Vernetzung und Weitergabe von Wissen. Um dies zu erreichen, nutzen wir Best-Practice-Communities, den Austausch in Workshops sowie die Vernetzung während der Jenoptik Innovation Days.

Im Berichtsjahr wurden neue Technologie- und Anwendungsfelder weiter erforscht. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem aufstrebenden Technologiefeld der Quantentechnologie, in der photonische Komponenten eine entscheidende Rolle spielen. In Zukunft sollen hier disruptive Anwendungen wie Quantum Computing, Quantum Communication und Quantum Sensing & Imaging entstehen. Jenoptik liefert bereits in dieser frühen Phase photonische Komponenten an Unternehmen und in die Wissenschaft.

Darüber hinaus koordiniert das Innovationsmanagement die Möglichkeiten externer Forschungsförderungen, um innovative Projekte und Ideen zu unterstützen.

Mitgliedschaften in Verbänden

Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Vorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik arbeitet dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden zusammen.

Darüber hinaus ist Jenoptik in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft hierfür sind das Photoniknetzwerk Optonet e. V. auf regionaler, SPECTARIS e. V. auf nationaler sowie das European Photonics Industry Consortium (EPIC) auf europäischer Ebene. Im Rahmen der aktiven Mitgliedschaft und des Engagements in verschiedenen Fachgruppen bzw. Gremien soll in Zukunft noch stärker innerhalb der unterschiedlichen Netzwerke interagiert werden, um die Reichweite und das Kooperationspotenzial für disruptive Innovationen zu nutzen. Auch im Bereich der Quantentechnologie ist Jenoptik aktiv und gehört sowohl dem "European Quantum Industry Consortium" (QuIC) als auch dem "Quantum Economic Development Consortium" (QED-C) an.

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter entscheidend. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch divisionsübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. Insgesamt arbeiteten 2024 697 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung (i. Vj. 695 Mitarbeiter).

Entwicklungsleistungen

Die F+E-Leistung einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag lag mit 106,5 Mio Euro über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 94,9 Mio Euro). Ursache hierfür sind die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen F+E-Kosten in Höhe von 64,0 Mio Euro (i. Vj. 60,9 Mio Euro) aufgrund des Ausbaus unserer F+E-Kapazitäten. Die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag lagen mit 34,4 Mio Euro über dem Vorjahresniveau und sind den Umsatzkosten zugerechnet (i. Vj. 27,9 Mio Euro). Entwicklungsleistungen einschließlich Patente wurden 2024 in Höhe von 8,2 Mio Euro aktiviert (i. Vj. 6,1 Mio Euro).

Informationen zu den Abschreibungen auf selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte siehe Anhang im Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte"

T04 F+E-Leistung (in Mio EUR)

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2024 2023 2022 2021 2020
F+E-Kosten 64,0 60,9 54,6 38,9 39,4
Aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Patenten 8,2 6,1 4,5 4,4 4,0
Entwicklungen im Kundenauftrag 34,4 27,9 28,0 20,3 13,5
F+E-Leistungen 106,5 94,9 87,1 63,6 56,9
F+E-Quote 1 (F+E-Leistung/​Umsatz) in % 9,5 8,9 8,9 8,5 9,2
F+E-Quote 2 (F+E-Kosten/​Umsatz) in % 5,7 5,7 5,6 5,2 6,4

Die F+E-Leistung verteilt sich, wie in der Tabelle T05 dargestellt, auf die Divisionen.

T05 F+E-Leistung nach Segmenten (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Konzern 106,5 94,9 12,2
Advanced Photonic Solutions 75,7 68,5 10,5
Smart Mobility Solutions 23,8 20,0 19,1
Non-Photonic Portfolio Companies 6,2 5,6 9,8
Sonstige 0,9 0,9

Patente

Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. 2024 wurden insgesamt 26 Erstpatente durch Jenoptik-Tochtergesellschaften angemeldet (i. Vj. 25 Patente) sowie weitere 18 internationale Nachanmeldungen durchgeführt. Der Schwerpunkt lag weiterhin im Bereich optische Komponenten und optische Module. In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.

Wesentliche Projekte

2024 hat Jenoptik unter anderem die in Tabelle T06 beschriebenen Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt.

T06 Wesentliche Projekte 2024

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Markt 2024 entwickelte und am Markt eingeführte Produkte und Lösungen
Halbleiterausrüstung - Erweiterung des kundenspezifischen Produkt-Portfolios insbesondere für den Einsatz in der EUV-Halbleiter-Lithografie, u. a. in den Bereichen der Lichtquelle, der Abbildungsoptik und der Wafer-Metrologie
- Umfangreiche Weiterentwicklung der Design-Methoden und Fertigungstechnologien im Bereich der Highest-Performance-Objektive, für Halbleiterausrüstung und angrenzende Segmente
- Anwendung und Weiterentwicklung von vorhandenen Design- und Fertigungsfähigkeiten zur Realisierung von miniaturisierten optischen High-Performance-Baugruppen und Modulen, die u. a. die Parallelisierung von optischen Funktionen zum Beispiel für die Durchsatzerhöhung in Halbleiteranlagen ermöglichen
Messtechnik und Elektronik - Neue Produktentwicklungen bzw. Weiterentwicklungen vor allem in den Applikationsbereichen für AR/​VR-Anwendungen sowie im Bereich von Meta-Strukturen
- Im Bereich Meta-Strukturen arbeiten wir daran, diese neuen optischen Systeme durch unsere Technologie besser messbar zu machen. Meta-Linsen sind für alle Anwendungsbereiche interessant, in denen eine Reduzierung von Größe und Gewicht einen Vorteil darstellt. Beispiele finden sich im Bereich der Consumer-Optik, wie Smartphones, AR/​VR-Linsensysteme oder Projektoren und viele andere
Life Science und Medizintechnik - Weiterentwicklung bestehender Geräteserien im Bereich der DNA-Sequenzierung, um diese leistungsstärker, robuster und kostengünstiger zu machen
- Erweiterung des Wellenlängenportfolios von Hochleistungslaserbarren und Diodenlaserpaketen für Anwendungen in der Dermatologie und Urologie
- Entwicklung von Multispektral-Lichtquellen für Anwendungen in Bereich Life Science und Chirurgie
- Abschluss der Entwicklung einer Gig-E-Schnittstelle für unsere miniaturisierten EVIDIR AlphaInfrarotmodule zur einfachen Integration in Fertigungsanlagen, um den Radiometermarkt besser bedienen zu können
Verkehrssicherheitstechnik - Distracted Driving und Seatbelt Violation Detection: Neu entwickeltes System mit Beleuchtungseinrichtung und hochauflösenden KI-gesteuerten Kameras mit Echtzeit-KI-Verarbeitung am Straßenrand für ein- oder beidseitigen Einsatz
- Entwicklungsbeginn einer neuen, konsolidierten Backend- und Frontend-Architektur unserer Softwareangebote. Diese Lösung wird über ein offenes Framework verfügen, das so konzipiert ist, dass sowohl eigene als auch Anwendungen von Drittanbietern nahtlos integriert werden können

Mitarbeiter

Entwicklung der Mitarbeiterzahlen

Zum 31. Dezember 2024 verzeichnete Jenoptik mit 4.646 Mitarbeitern (inkl. Auszubildenden und Aushilfen) einen Beschäftigungsveränderung von minus 0,3 Prozent (31.12.2023: 4.658 Mitarbeiter). Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland blieb unverändert bei 1.677 Mitarbeitern (31.12.2023: 1.677 Mitarbeiter). Damit ist der Anteil der Belegschaft im Ausland mit 36,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben (31.12.2023: 36,0 Prozent).

Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und kurzfristigen Auftragseingängen sowie für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 38 Leiharbeitnehmer bei Jenoptik tätig (31.12.2023: 42).

Mit 399,6 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne und Gehälter, Sozialabgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung) 2024 um 6,0 Prozent über dem Vorjahresniveau von 377,1 Mio Euro. Der Anstieg resultierte neben üblichen Gehaltssteigerungen vorrangig aus dem Beschäftigungszuwachs der durchschnittlich angestellten Mitarbeiter im Geschäftsjahr.

Die in den folgenden Tabellen gegebenen Informationen befassen sich auch mit den Angaben gemäß ESRS-2, SBM-1 Abs. 40a-iii.

T07 Mitarbeiter nach Regionen (inkl. Auszubildenden und Aushilfen)

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31.12.2024 31.12.2023 Veränderung
in %
Veränderung absolut
Inland 2.969 2.981 - 0,4 - 12
Inland in % 63,9 64,0 0
Ausland 1.677 1.677 0 0
Ausland in % 36,1 36,0 0
Europa (ohne Deutschland) 721 674 7,0 47
Amerika 576 611 - 5,7 - 35
Asien/​Pazifik 380 392 - 3,1 - 12

T08 Umsatz je Mitarbeiter

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in TEUR 2024 2023 Veränderung
in %
Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeiternehmer) 255,1 246,7 3,4

Der Frauenanteil (In- und Ausland) betrug zum 31. Dezember 2024 30,3 Prozent und lag damit auf Vorjahresniveau (31.12.2023: 30,4 Prozent).

Der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland lag 2024 mit 5,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 6,2 Prozent). Dieser Effekt deckt sich auch mit der generellen Entwicklung in Deutschland. Die arbeitnehmerbedingte Fluktuationsrate des gesamten Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr auf 4,8 Prozent gesunken (i. Vj. 5,8 Prozent). Eine Normalisierung nach den hohen Vorjahreswerten ist erkennbar. Die Fluktuationsrate berechnet sich aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter im Geschäftsjahr geteilt durch die durchschnittlich anwesenden Mitarbeiter im Geschäftsjahr.

Ausbildung & Personalentwicklung

Zum 31. Dezember 2024 waren 178 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen im Konzern beschäftigt (31.12.2023: 163). Davon wurden 64 neu eingestellt (i. Vj. 64). Zugleich konnten im Berichtsjahr 41 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen (i. Vj. 50).

In Deutschland bildet Jenoptik an den Standorten Jena, Triptis, Dresden, Berlin, Monheim, Villingen-Schwenningen und Wedel in über 20 unterschiedlichen Ausbildungsberufen und Studiengängen aus. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott Zeiss Jenoptik, dessen Mitgesellschafter Jenoptik ist, trägt dazu bei, dass die Auszubildenden am Standort Jena eine fundierte Grundlagenausbildung erhalten. Zusätzlich werden im Jenaer Bildungszentrum auch Querqualifizierungsmaßnahmen angeboten.

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2024 mit rund 3,3 Mio Euro mehr als im Vorjahr (i. Vj. 2,9 Mio Euro). Diese Kosten umfassen sowohl die Aufwendungen für Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Der gesamte Entwicklungsbedarf im Konzern wird in den regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen ermittelt. Hieraus werden dann geeignete Qualifizierungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt.

Weitere Informationen siehe Nichtfinanzielle Erklärung

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklungen

Die Weltwirtschaft setzte ihr moderates Wachstumstempo im Berichtsjahr laut der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 3,2 Prozent 2024 weiter fort und blieb damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Neben den bestehenden geopolitischen Spannungen hatte die im Jahresverlauf zunächst straffe Geldpolitik der Zentralbanken, die erfolgreich auf die Eindämmung der hohen Inflation wirkte, einen dämpfenden Einfluss auf das Expansionstempo der Weltwirtschaft. Deutlich stärker, als zunächst durch den IWF erwartet, entwickelte sich die US-amerikanische Wirtschaft, während die Wirtschaftsleistung der größten europäischen Länder hinter den Prognosen blieb.

Die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten legte im Jahr 2024 mit etwa 2,8 Prozent (i. Vj.: 2,9 Prozent) deutlich stärker zu, als zu Jahresbeginn erwartet. Die im Jahresverlauf erhöhte Prognose ist vor dem Hintergrund steigender Reallöhne auf einen sehr robusten privaten Konsum sowie eine höhere Investitionstätigkeit zurückzuführen.

Die Wachstumsabschwächung Chinas verlief im vergangenen Jahr moderater, als ursprünglich durch den IWF erwartet. Insgesamt dürfte das Wirtschaftswachstum 2024 bei etwa 4,8 Prozent (i. Vj.: 5,2 Prozent) gelegen haben. Der Schwäche des Immobiliensektors und dem geringen Verbrauchervertrauen standen ein starker Export sowie expansive geldpolitischen Maßnahmen gegenüber.

Das Wachstum im Euroraum dürfte sich entsprechend der Schätzung des IWF mit einem Plus von 0,8 Prozent (i. Vj.: 0,4 Prozent) weiter auf sehr moderatem Niveau bewegt haben. Die leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist laut Experteneinschätzung vor allem auf eine bessere Exportleistung zurückzuführen. Die anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe belastet jedoch das Wachstum von Ländern wie Deutschland und Italien. Per saldo dürfte die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um etwa 0,2 Prozent geschrumpft sein (i. Vj.: minus 0,3 Prozent). Auch der private Konsum konnte trotz gestiegener real verfügbarer Einkommen angesichts einer weiter hohen Sparneigung keine spürbaren Wachstumsimpulse liefern.

T09 Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2024 * 2023
Welt 3,2 3,3
USA 2,8 2,9
Euro-Zone 0,8 0,4
Deutschland - 0,2 - 0,3
China 4,8 5,2
Indien 6,5 8,2
Schwellenländer 4,2 4,4

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2025

* Schätzung

Die Branchen, in denen der Jenoptik-Konzern tätig ist, sind in unterschiedlichem Maß von der Konjunktur abhängig. So ist die Nachfrage in den Bereichen Life Science & Medizintechnik und Smart Mobility weitgehend unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen. Demgegenüber ist das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungs- und Elektronik-Industrie teilweise von konjunkturellen Einflüssen geprägt.

Die Photonik-Branche befindet sich laut dem deutschen Industrieverband SPECTARIS vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung weiterhin in einem wachsenden Umfeld. Der Einsatz von Lichttechnologien bildet ein Fundament für viele Innovationen, unter anderem als Basistechnologie für das autonome Fahren, für die Industrie 4.0 und Big-Data-Anwendungen, für das sogenannte "Smarte Labor" in der Analyse- und Biotechnologie sowie die Quantentechnologie. Der Industrieverband rechnete zuletzt mit einem gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufigen Umsatzzuwachs von etwa 5 Prozent für das Jahr 2024 (i. Vj.: 8 Prozent).

Die weltweite Halbleiterindustrie verzeichnete auf Basis der Daten der Semiconductor Industry Association (SIA) im vergangenen Jahr eine dynamische Entwicklung mit einem Zuwachs von rund 19 Prozent. Ursächlich hierfür war vor allem ein deutlich zweistelliges Umsatzplus in der Regionen Amerika und Asien/​Pazifik. Dabei legte die Nachfrage sowohl nach Speicher- als auch nach Logik-Chips deutlich zu. Insgesamt belief sich der weltweite Halbleitermarkt im Jahr 2024 auf rund 627 Mrd USD. Der Marktbeobachter Gartner sieht 2024 für die Halbleiterindustrie ebenfalls ein Wachstum von etwa 19 Prozent.

Die globale Halbleiterausrüstungsindustrie erzielte im Jahr 2024 einen Rekordumsatz von 113 Mrd USD laut Angaben des Branchenverbandes Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI). Dies entspricht einer Steigerung von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das mit Abstand größte Marktsegment für die Ausrüstung für die Waferbe- und -verarbeitung (Wafer Fab Equipment) legte um 5,4 Prozent zu, während der Umsatz im Bereich für Testausrüstung um 13,8 Prozent stieg (Bereich Montage und Verpackung 22,6 Prozent).

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie konnte laut Angaben des Branchenverbandes ZVEI in den ersten elf Monaten 2024 das Produktionsniveau des Vorjahres nicht erreichen (minus 9,3 Prozent). Der Branchenumsatz reduzierte sich im gleichen Zeitraum aufgrund einer schwächeren Nachfrage sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland um 6,3 Prozent auf 204,6 Mrd Euro.

Die Nachfrage im weltweiten Medizintechnik-Markt wird unter anderem durch eine alternde Gesellschaft, eine steigende Penetration der Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern sowie neue Behandlungsmethoden angetrieben. Laut Angaben des Marktbeobachters Statistica wird 2024 für diesen Markt mit einem Wachstum von rund 5 Prozent gerechnet.

Aufgrund des schwachen Welthandels und fehlender Investitionen rechnet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für das Jahr 2024 im Maschinen- und Anlagenbau mit einem Produktionsminus von real 8 Prozent. Laut Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) konnten die großen internationalen Automobilmärkte im Gesamtjahr 2024 ein Absatzplus von etwa 3 Prozent verzeichnen.

Nach Berechnungen des Analysten MarketsandMarkets lag das Umsatzvolumen des weltweiten Markts für Verkehrssicherheitstechnik 2024 bei ca. 4,7 Mrd Euro. Grundsätzliche Markttrends blieben dabei im Berichtsjahr unverändert: Das politische Ziel Vision Zero, d. h. keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr, wird weiterverfolgt. Zudem wird der Betrieb von Überwachungsanlagen für den Straßenverkehr zunehmend durch Behörden outgesourct, und neue verkehrssichernde Techniken kommen zur Anwendung.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2024 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

Mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Februar 2024 prognostizierte das Jenoptik-Management für das Geschäftsjahr 2024 aufgrund des hohen Auftragsbestands und des anhaltend positiven Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterausrüstungsbereich, organisch weiteres profitables Wachstum zu erzielen.

Mit Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2023 gab das Management bekannt, dass für 2024 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine EBITDA-Marge von 19,5 bis 20,0 Prozent, einschließlich einer erwarteten Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden, erwartet werde.

Die Investitionen sollten leicht über dem Vorjahresniveau von 110,4 Mio Euro liegen und die Cash-Conversion-Rate einen Wert von rund 50 Prozent erreichen.

Diese Prognoseangaben sind auch in dem am 27. März 2024 veröffentlichten Lagebericht enthalten und wurden zudem durch Prognoseaussagen zu weiteren Kennzahlen ergänzt. Mit den Veröffentlichungen der Ergebnisse des 1. Quartals 2024 und des 1. Halbjahres 2024 wurde diese Prognose bestätigt.

Anfang November 2024 bestätigte der Vorstand erneut die bisherige Umsatz- und Ergebnisprognose, erwartete aber zu diesem Zeitpunkt, dass der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2024 aufgrund des schwierigen Marktumfelds und der Einschätzung, dass der zyklische Aufschwung in der Halbleiterausrüstungsindustrie später eintreten wird als ursprünglich erwartet, voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen werde. Diese Aussagen wurden auch mit Veröffentlichung der Ergebnisse der ersten neun Monate Mitte November 2024 bestätigt.

Im Berichtsjahr 2024 erzielte Jenoptik einen Umsatz von 1.115,8 Mio Euro und damit ein Umsatzwachstum, das mit 4,7 Prozent in der erwarteten Bandbreite lag.

Die EBITDA-Marge lag mit 19,9 Prozent ebenfalls in der prognostizierten Spanne.

Umsatz und EBITDA der Divisionen sowie deren prognostizierte Entwicklung sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Beim Auftragseingang ging der Vorstand zuletzt davon aus, dass dieser 2024 leicht unter dem Vorjahreswert liegen würde. Der Konzern erhielt 2024 Aufträge in Höhe von 1.027,7 Mio Euro (i. Vj. 1.092,2 Mio Euro) und damit 5,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Zum Jahresende 2024 lag die Cash-Conversion-Rate bei 46,5 Prozent (i. Vj. 60,8 Prozent) und erreichte damit nicht ganz den im März prognostizierten Wert von rund 50 Prozent.

Bezüglich der Investitionen wurde erwartet, dass diese im Geschäftsjahr 2024 leicht über dem Vorjahresniveau liegen würden. Die Investitionen betrugen 114,6 Mio Euro und lagen damit im prognostizierten Bereich (i. Vj. 110,4 Mio Euro).

T10 Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf für den Jenoptik-Konzern (in Mio EUR/​bzw. lt. Angabe)

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Zielgröße Stand Jahresende 2023 Prognose 2024 Stand Jahresende 2024 Veränderung
in %
Umsatz 1.066,0 März 1 : Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 1.115,8 4,7
Advanced Photonic Solutions 821,2 März 1 : Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 866,8 5,6
Smart Mobility Solutions 118,8 März 1 : Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich 119,5 0,6
Non-Photonic Portfolio Companies 121,1 März 1 : Wachstum im oberen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich 125,9 4,0
EBITDA/​EBITDA-Marge 209,6/​19,7 % März 1 : Spürbares Wachstum/​19,5 bis 20,0 Prozent, einschl. erwarteter Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für Umzug Dresden 221,5/​19,9 % 5,7
Advanced Photonic Solutions 182,6 März 1 : Wachstum etwas stärker als Umsatz 191,9 5,1
Smart Mobility Solutions 15,3 März 1 : Wachstum stärker als Umsatz 13,6 - 11,0
Non-Photonic Portfolio Companies 17,6 März 1 : Wachstum etwa analog zum Umsatz 22,5 27,7
Auftragseingang 1.092,2 März 1 : Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 1.027,7 - 5,9
November: Voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert
Cash-Conversion-Rate 60,8 % März 1 : Rund 50 Prozent 46,5 %
Investitionen 110,4 März 1 : Leicht über Vorjahresniveau 114,6 3,8

1 Im Lagebericht des Geschäftsberichts 2023

Ertragslage

In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien) sowie Konsolidierungseffekte enthalten. Jenoptik hatte im Geschäftsjahr 2024 folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.

Ertragslage

Jenoptik verfügt nach eigener Einschätzung über ein in weiten Teilen krisenresistentes Geschäftsmodell und eine gute finanzielle und bilanzielle Aufstellung, auch in den weiterhin anspruchsvollen Zeiten, die von einem insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und kriegerischen Konflikten geprägt sind.

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte der Konzern einen Umsatz von 1.115,8 Mio Euro, ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (i. Vj. 1.066,0 Mio Euro).

Das Wachstum kam im Berichtszeitraum vor allem aus der Division Advanced Photonic Solutions, maßgeblich gestützt durch den Bereich Halbleiterausrüstung. Aber auch die Division Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies steuerten höhere Umsatzbeiträge bei.

Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres 2024 als auch des Vorjahres war das 4. Quartal mit 300,7 Mio Euro (i. Vj. 297,3 Mio Euro).

Weitere Informationen zur Umsatzentwicklung der Divisionen siehe Segmentbericht

Im Geschäftsjahr 2024 konnte Jenoptik den Umsatz in den Regionen Europa, und hier insbesondere in Deutschland, deutlich steigern. Auch in Amerika wurden mehr Erlöse erzielt, während in Asien/​Pazifik das Vorjahresniveau nicht erreicht wurde. Zum Umsatzwachstum in Europa von 589,3 Mio Euro auf 651,7 Mio Euro trugen die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions bei. Die Erlöse in der Region Asien/​Pazifik gingen durch niedrigere Beiträge der Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions von 204,4 Mio Euro auf 183,2 Mio Euro zurück. In Amerika lag der Umsatz um 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit 797,5 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 71,5 Prozent des Umsatzes im Ausland (i. Vj. 793,7 Mio Euro bzw. 74,5 Prozent).

T11 Umsätze nach Segmenten (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 1.115,8 1.066,0 4,7
Advanced Photonic Solutions 866,8 821,2 5,6
Smart Mobility Solutions 119,5 118,8 0,6
Non-Photonic Portfolio Companies 125,9 121,1 4,0
Sonstige 3,5 5,0 - 29,2

T12 Umsätze nach Regionen (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 1.115,8 1.066,0 4,7
Europa 651,7 589,3 10,6
davon Deutschland 318,3 272,3 16,9
Amerika 243,8 237,2 2,8
Asien/​Pazifik 183,2 204,4 - 10,4
Mittlerer Osten/​Afrika 37,1 35,1 5,8

Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete Jenoptik 2024 aufgrund der guten Nachfrage mit 460,0 Mio Euro bzw. 41,2 Prozent erneut mit der Halbleiterausrüstungs- & Elektronikindustrie (i. Vj. 397,2 Mio Euro bzw. 37,3 Prozent). Der Umsatz mit Medizintechnik erhöhte sich leicht auf 151,7 Mio Euro (i. Vj. 148,2 Mio Euro).

Im Geschäftsjahr 2024 entfielen rund 48 Prozent des Umsatzes auf unsere Top-7-Kunden (i. Vj. rund 43 Prozent).

Die in den folgenden Tabellen gegebenen Informationen befassen sich auch mit den Umsatzangaben nach Segmenten gemäß ESRS-2, SBM-1 Abs. 40b.

T13 Umsätze nach Zielmärkten (in Mio EUR und in % vom Umsatz)

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2024 2023
Halbleiterausrüstung & Elektronik 460,0 41,2 % 397,2 37,3 %
Automotive 189,8 17,0 % 196,9 18,5 %
Medizintechnik 151,7 13,6 % 148,2 13,9 %
Verkehr 131,7 11,8 % 135,8 12,7 %
Industrie 120,8 10,8 % 124,8 11,7 %
Sonstige 61,8 5,5 % 63,1 5,9 %
Gesamt 1.115,8 100,0 % 1.066,0 100,0 %

Die Umsatzkosten stiegen um 6,8 Prozent auf 742,6 Mio Euro (i. Vj. 695,5 Mio Euro) und damit leicht überproportional zum Umsatz. Der Zuwachs resultierte vor allem aus höheren Material- und Personalkosten. In den Umsatzkosten enthalten sind zudem Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag von insgesamt 34,4 Mio Euro, denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden (i. Vj. 27,9 Mio Euro). Im Vorjahr waren zudem 7,9 Mio Euro aus der Auflösung einer Drohverlustrückstellung enthalten. Die entsprechende Umsatzkostenquote stieg von 65,2 Prozent auf 66,6 Prozent.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz überstieg mit 373,1 Mio Euro leicht das Vorjahresniveau von 370,5 Mio Euro. Die Bruttomarge belief sich auf 33,4 Prozent (i. Vj. 34,8 Prozent).

2024 betrugen die Forschungs- und Entwicklungskosten 64,0 Mio Euro (i. Vj. 60,9 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz blieb damit konstant bei 5,7 Prozent. Die F+E-Leistung inkl. der Entwicklungen im Kundenauftrag stieg auf 106,5 Mio Euro (i. Vj. 94,9 Mio Euro).

Weitere Informationen zum Thema Forschung und Entwicklung siehe Kapitel "Forschung und Entwicklung"

Die Vertriebskosten blieben 2024 mit 103,4 Mio Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau von 103,0 Mio Euro. Die Vertriebskostenquote lag mit 9,3 Prozent trotz der Umsatzsteigerung unter dem Vorjahresniveau von 9,7 Prozent.

Die allgemeinen Verwaltungskosten gingen trotz des höheren Umsatzes auf 62,2 Mio Euro zurück, u. a. infolge der aktienbasierten Vergütung (i. Vj. 66,0 Mio Euro). Die Verwaltungskostenquote sank demzufolge auf 5,6 Prozent (i. Vj. 6,2 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Erträge veränderten sich mit 17,9 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahreswert von 18,8 Mio Euro nur wenig.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 14,8 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 33,1 Mio Euro. Im Vorjahr waren Wertminderungen von insgesamt minus 12,7 Mio Euro enthalten. Zum Rückgang trugen zudem geringere Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen bei.

Im Saldo lagen die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen bei 3,1 Mio Euro (i. Vj. minus 14,3 Mio Euro).

Detaillierte Angaben zur Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen siehe Anhang Punkt 4.5 und 4.6

T14 Wesentliche Posten der Gesamtergebnisrechnung (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Umsatz 1.115,8 1.066,0 4,7
Umsatzkosten 742,6 695,5 6,8
F+E-Kosten 64,0 60,9 5,1
Vertriebskosten 103,4 103,0 0,4
Verwaltungskosten 62,2 66,0 - 5,7
Sonstige betriebliche Erträge 17,9 18,8 - 4,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen 14,8 33,1 - 55,2

Aufgrund der guten operativen Performance der Division Advanced Photonic Solutions und der Steigerung bei den Non-Photonic Portfolio Companies verbesserte sich das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen)) im Geschäftsjahr 2024 auf 221,5 Mio Euro und lag damit um 5,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 209,6 Mio Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 19,9 Prozent (i. Vj. 19,7 Prozent). Auch beim EBITDA war das 4. Quartal mit 61,0 Mio Euro das stärkste (i. Vj. 66,5 Mio Euro).

Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) lag mit 146,6 Mio Euro um 16,0 Prozent über dem Vorjahreswert von 126,3 Mio Euro. Im EBIT enthalten sind höhere planmäßige Abschreibungen von minus 74,9 Mio Euro (i. Vj. Minus 70,9 Mio Euro). Im Vorjahr waren außerdem die zuvor genannten Wertminderungen in diesem Posten ausgewiesen.

Informationen zum Segment-EBITDA und EBIT siehe Segmentbericht

Insbesondere aufgrund des deutlich höheren EBIT verbesserte sich der ROCE (Return on Capital Employed) des Konzerns zum 31. Dezember 2024 auf 10,8 Prozent (i. Vj. 9,6 Prozent). Die Berechnung des ROCE ist im Kapitel Steuerungssystem erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.

T15 EBITDA (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 221,5 209,6 5,7
Advanced Photonic Solutions 191,9 182,6 5,1
Smart Mobility Solutions 13,6 15,3 - 11,0
Non-Photonic Portfolio Companies 22,5 17,6 27,7
Sonstige - 6,5 - 5,9 - 10,4

T16 EBIT (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 146,6 126,3 16,0
Advanced Photonic Solutions 138,8 132,3 5,0
Smart Mobility Solutions 6,5 9,1 - 28,2
Non-Photonic Portfolio Companies 15,4 - 1,5 k. A.
Sonstige - 14,2 - 13,5 - 5,6

T17 ROCE (in Mio EUR)

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2024 2023
Langfristig unverzinsliches Vermögen 1.089,9 1.079,7
Kurzfristig unverzinsliches Vermögen 513,9 498,9
Unverzinsliches Fremdkapital - 247,9 - 256,4
Durchschnittlich gebundenes Kapital 1.355,9 1.322,2
EBIT 146,6 126,3
ROCE (in %) 10,8 9,6

Das Finanzergebnis betrug im Berichtszeitraum, vor allem infolge leicht höherer Währungsverluste, minus 16,2 Mio Euro (i. Vj. minus 15,0 Mio Euro).

Das gestiegene EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 130,4 Mio Euro um 17,1 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i. Vj. 111,4 Mio Euro).

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag lagen mit 37,8 Mio Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 37,6 Mio Euro).

Die Steuerquote belief sich auf 29,0 Prozent (i. Vj. 33,7 Prozent). Die liquiditätswirksame Steuerquote, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, lag mit 22,3 Prozent (i. Vj. 19,5 Prozent) aufgrund des Inlandsergebnisses und der im Inland anrechenbaren Verlustvorträge auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.

Für detaillierte Informationen zum Thema Steuern siehe Anhang Punkt 4.8

Auftragslage

Im Geschäftsjahr 2024 erhielt der Jenoptik-Konzern Aufträge im Wert von 1.027,7 Mio Euro. Damit blieb der Auftragseingang 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1.092,2 Mio Euro. Mehr neue Aufträge verbuchte die Division Smart Mobility Solutions. Während Jenoptik im Berichtsjahr einen stabilen Auftragseingang u. a. im Halbleiterausrüstungsbereich verzeichnete, war die Nachfrage in einigen konjunkturabhängigen Anwendungen im Bereich Life Science & Medizintechnik sowie im Automobilmarkt sehr gedämpft.

Die Book-to-Bill-Rate erreichte 0,92 (i. Vj. 1,02). Dabei wies nur die Division Smart Mobility Solutions eine Book-to-Bill-Rate von mehr als 1 aus.

Ausführliche Informationen zum Auftragseingang der Divisionen siehe Segmentbericht

Der Auftragsbestand des Jenoptik-Konzerns lag zum Jahresende 2024 bei 670,1 Mio Euro (31.12.2023: 745,0 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden knapp 82 Prozent (i. Vj. knapp 87 Prozent) im laufenden Jahr 2025 zu Umsatz führen.

T18 Auftragseingang (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 1.027,7 1.092,2 - 5,9
Advanced Photonic Solutions 812,8 826,5 - 1,7
Smart Mobility Solutions 122,9 113,6 8,2
Non-Photonic Portfolio Companies 88,5 147,1 - 39,8
Sonstige 3,5 5,0 - 29,2

T19 Auftragsbestand (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 670,1 745,0 - 10,1
Advanced Photonic Solutions 536,2 579,8 - 7,5
Smart Mobility Solutions 65,1 60,2 8,1
Non-Photonic Portfolio Companies 68,8 104,9 - 34,5

T20 Book-to-Bill-Rate

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2024 2023
Gesamt 0,92 1,02
Advanced Photonic Solutions 0,94 1,01
Smart Mobility Solutions 1,03 0,96
Non-Photonic Portfolio Companies 0,70 1,21

G11 Entwicklung der Book-to-Bill-Rate

Finanzlage

Grundsätze des Finanzmanagements

Der Zentralbereich Treasury plant den Bedarf und steuert die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und quartalsweiser Forecasts werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet. Ein Cashpooling-System stellt dabei die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in Europa und den USA sicher. Gesellschaften, die nicht in das Cashpooling-System integriert sind, werden in der Regel über konzerninterne Darlehen oder in Ausnahmefällen über Kreditlinien bei lokalen Banken mit Liquidität versorgt.

Jenoptik nutzt ein Programm zum Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (sog. Factoring). Der Rahmen dieses Instruments liegt bei 50 Mio Euro, tatsächlich wurden revolvierend ca. 25 Mio Euro genutzt.

Weitere Informationen zum Factoring siehe Anhang 5.6

Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge sowie konzerninterne Darlehensforderungen in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.

Aufgrund der genannten Maßnahmen, der bestehenden Finanzierungsinstrumente - im Wesentlichen Konsortialkredit und Schuldscheindarlehen - sowie des vorhandenen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung aller Konzerngesellschaften zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

Weitere Informationen zur Liquidität siehe Anhang 8.2

Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse

Mit einer Eigenkapitalquote von 55,6 Prozent zum 31. Dezember 2024, einer Nettoverschuldung von 395,5 Mio Euro sowie einem Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) von 1,8x verfügt der Konzern nach Einschätzung des Vorstands über eine sehr solide und tragfähige Finanzierungsstruktur und gesunde Bilanzrelationen. Dies gibt Jenoptik die Flexibilität sowie den finanziellen Spielraum, um insbesondere das künftige organische Wachstum umzusetzen.

Jenoptik hat im März 2021 Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten mit einem Volumen von rund 400 Mio Euro am Kapitalmarkt platziert. Die Schuldscheindarlehen umfassten mehrere Tranchen mit Laufzeiten von ursprünglich fünf, sieben und zehn Jahren, die neben Euro in geringerem Umfang (59 Mio USD) auch in US-Dollar begeben wurden. Den Investoren aus dem In- und Ausland wurden sowohl feste als auch variable Verzinsungsvarianten angeboten. Zwei Tranchen über insgesamt 39,0 Mio Euro wurden bereits vorzeitig getilgt.

Im Dezember 2021 hat Jenoptik außerdem einen revolvierenden Konsortialkredit refinanziert und auf über 400 Mio Euro aufgestockt. Die Laufzeit des von sieben Banken bereitgestellten Kredits betrug ursprünglich fünf Jahre und wurde 2022 um ein Jahr verlängert. Im Jahr 2023 wurde die Laufzeit für knapp 350 Mio Euro um ein weiteres Jahr und damit bis Dezember 2028 verlängert. Das Volumen kann, die Zustimmung der beteiligten Banken vorausgesetzt, bei Bedarf auf 600 Mio Euro aufgestockt werden. Auch dieses Finanzierungsinstrument wurde mit Nachhaltigkeitskomponenten versehen.

Weitere Informationen dazu finden Sie im Anhang 8.2

Neben Zahlungsmitteln in Höhe von 84,9 Mio Euro konnte der Konzern Ende 2024 auf ein fest zugesagtes ungenutztes Rahmenkreditvolumen von knapp 400 Mio Euro zurückgreifen. Somit standen Jenoptik Ende 2024 ca. 480 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.

2024 reduzierten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 463,9 Mio Euro (31.12.2023: 472,3 Mio Euro). Der Bilanzposten enthielt Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 416,9 Mio Euro (31.12.2023: 421,8 Mio Euro) sowie Leasingverbindlichkeiten von 47,0 Mio Euro (31.12.2023: 50,5 Mio Euro). Ende 2024 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik unverändert rund 96 Prozent.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 17,2 Mio Euro (31.12.2023: 18,4 Mio Euro).

Der Verschuldungsgrad lag am Jahresende 2024 bei 0,80 (31.12.2023: 0,85). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (772,8 Mio Euro) zu Eigenkapital (967,2 Mio Euro) definiert.

G12 Verschuldungsgrad

Vor allem aufgrund des Anstiegs der Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Finanzanlagen auf 85,6 Mio Euro (31.12.2023: 67,7 Mio Euro) konnte die Nettoverschuldung im Berichtszeitraums deutlich zurückgeführt werden und lag zum 31. Dezember 2024 bei 395,5 Mio Euro (31.12.2023: 423,1 Mio Euro).

T21 Netto- und Bruttoverschuldung (in Mio EUR)

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2024 2023 2022 2021 2020
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 463,9 472,3 477,7 448,7 138,4
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 17,2 18,4 59,1 149,0 130,9
Bruttoverschuldung 481,1 490,8 536,8 597,7 269,3
abzüglich kurzfristige Finanzanlagen 0,7 0 1,0 1,6 4,9
abzüglich Zahlungsmittel 84,9 67,7 56,8 54,8 63,4
Nettoverschuldung 395,5 423,1 479,0 541,4 201,0

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns blieb im Berichtsjahr mit 167,1 Mio Euro nahezu konstant (i. Vj. 167,0 Mio Euro). Das deutlich bessere EBITDA wurde durch u. a. durch einen stärkeren Aufbau von Working Capital und Veränderungen der sonstigen Vermögenswerte und Schulden kompensiert.

Im Geschäftsjahr 2024 belief sich der Cashflow aus Investitionstätigkeit des Konzerns auf minus 88,0 Mio Euro (i. Vj. minus 48,5 Mio Euro). Er wurde im Berichtszeitraum insbesondere beeinflusst durch erwartungsgemäß gestiegene Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen, u. a. für die neue Fabrik in Dresden, sowie geringere Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen. Im Vorjahr waren unter anderem Liquiditätszuflüsse im Zusammenhang mit dem Verkauf von Immobilien im Segment Non-Photonic Portfolio Companies sowie Einzahlungen aus der Veräußerung der Anteile an der HILLOS GmbH enthalten.

Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen des Konzerns in Höhe von 193,0 Mio Euro (i. Vj. 193,7 Mio Euro) und dem Cashflow aus operativer Investitionstätigkeit, d. h. des Saldos der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von minus 90,0 Mio Euro (i. Vj. minus 66,3 Mio Euro). Aufgrund des geringeren Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit lag der Free Cashflow mit 102,9 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 127,3 Mio Euro.

Die Cash-Conversion-Rate betrug im Geschäftsjahr 2024 46,5 Prozent (i. Vj. 60,8 Prozent).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit des Konzerns verbesserte sich im Berichtszeitraum auf minus 62,4 Mio Euro (i. Vj. minus 104,9 Mio Euro). Beeinflusst wurde er insbesondere durch die Veränderung von Kreditverbindlichkeiten und die Zahlung von Dividenden an die Gesellschafter des Mutterunternehmens und Minderheitsgesellschafter in Höhe von 21,5 Mio Euro (i. Vj. 21,3 Mio Euro), davon 20,0 Mio Euro an die Aktionäre der JENOPTIK AG und 1,5 Mio Euro an Minderheitsgesellschafter von TRIOPTICS.

Insgesamt verfügte der Jenoptik-Konzern nach Einschätzung des Vorstands auch im Geschäftsjahr 2024 über eine komfortable Liquiditätssituation und somit eine gute und tragfähige finanzielle Aufstellung.

G13 Free Cashflow (in Mio EUR)

T22 Cashflow Konzern (inkl. aufgegebener Geschäftsbereich) (in Mio EUR)

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2024 2023 2022 2021 2020
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 167,1 167,0 142,7 98,0 89,7
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 88,0 - 48,5 - 13,4 - 413,6 - 188,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 62,4 - 104,9 - 127,3 304,2 63,7
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 16,7 13,6 2,0 - 11,4 - 35,0
Nicht zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0,5 - 2,6 - 0,1 2,8 - 0,6
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17,2 10,9 1,9 - 8,6 - 35,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Geschäftsjahrs 84,9 67,7 56,8 54,8 63,4

Vermögenslage

Investitionsanalyse

Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit sowie ihren Wertbeitrag geprüft, und es wird eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.

2024 investierte Jenoptik 114,6 Mio Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen inkl. Leasing in Höhe von 11,5 Mio Euro (i. Vj. 110,4 Mio Euro inkl. Leasing in Höhe von 25,4 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten vor allem, um die Voraussetzungen für das weitere organische Wachstum des Konzerns zu schaffen.

Mit 105,4 Mio Euro entfiel erneut der größte Teil der Investitionen auf Sachanlagen (i. Vj. 101,1 Mio Euro), u. a. für den Bau der Fabrik in Dresden sowie in die technische Neuausstattung und Kapazitätserweiterung im Fertigungsbereich, insbesondere für die Halbleiterausrüstungsindustrie.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte lagen mit 9,2 Mio Euro auf Vorjahresniveau. Sie entfielen im Wesentlichen auf aktivierte F+E-Leistungen, die im Berichtszeitraum 7,8 Mio Euro betrugen (i. Vj. 5,5 Mio Euro).

Für weitere Informationen zu den Investitionen der Divisionen siehe Segmentbericht

Die planmäßigen Abschreibungen stiegen auf 74,9 Mio Euro (i. Vj. 70,9 Mio Euro). Sie enthielten auch Effekte aus der Kaufpreisallokation der in den vergangenen Jahren getätigten Akquisitionen.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen 48,8 Mio Euro (i. Vj. 44,4 Mio Euro) und blieben damit signifikant unter den Sachanlageinvestitionen.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte reduzierten sich auf 26,1 Mio Euro (i. Vj. 26,5 Mio Euro) und beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Software sowie auf im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte.

T23 Investitionen und Abschreibungen (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Investitionen 114,6 110,4 3,8
Immaterielle Vermögenswerte 9,2 9,2 - 0,6
Sachanlagen 105,4 101,1 4,2
Planmäßige Abschreibungen 74,9 70,9 5,7
Immaterielle Vermögenswerte 26,1 26,5 - 1,5
Sachanlagen 48,8 44,4 10,0
Wertminderungen und -aufholungen 0,1 12,4 - 99,6

T24 Investitionen nach Segmenten - Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Gesamt 114,6 110,4 3,8
Advanced Photonic Solutions 87,0 83,1 4,7
Smart Mobility Solutions 15,8 12,8 23,3
Non-Photonic Portfolio Companies 4,6 6,8 - 31,7
Sonstige 7,2 7,7 - 7,0

Bilanzanalyse

Im Vergleich zum Jahresende 2023 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2024 auf 1.740,0 Mio Euro (31.12.2023: 1.666,9 Mio Euro).

Auf der Aktivseite stiegen die langfristigen Vermögenswerte geringfügig auf 1.151,3 Mio Euro (31.12.2023: 1.099,8 Mio Euro). Dies resultierte insbesondere aus einem Anstieg der Sachanlagen von 365,1 Mio Euro Ende 2023 auf 419,9 Mio Euro zum 31. Dezember 2024 infolge der getätigten Investitionen. Zugenommen haben vor allem die Grundstücke und Bauten, während sich im Zuge des Baufortschritts bei der Fabrik in Dresden die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau reduzierten. Der Rückgang bei den immateriellen Vermögenswerten auf 692,8 Mio Euro (31.12.2023: 712,5 Mio Euro) resultierte im Wesentlichen aus Abschreibungen von Vermögenswerten aus der Kaufpreisallokation der in den letzten Jahren getätigten Akquisitionen.

Weitere Informationen zu den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen siehe Anhang Punkt 5.1 bis 5.2

Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 588,7 Mio Euro (31.12.2023: 567,1 Mio Euro). Dies resultierte insbesondere aus einer Zunahme der Vertragsvermögenswerte von 68,1 Mio Euro auf 86,8 Mio Euro. Hier zeigten sich unter anderem Effekte aus einer Vorfertigung in Vorbereitung auf den Umzug an den neuen Standort Dresden. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente legten auf 84,9 Mio Euro zu (31.12.2023: 67,7 Mio Euro). Dagegen haben sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte reduziert.

Bedingt durch den Anstieg der Vertragsvermögenswerte sowie geringeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten erhöhte sich das Working Capital zum 31. Dezember 2024 auf 318,8 Mio Euro (31.12.2023: 304,4 Mio Euro). Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz auf Basis der letzten zwölf Monate, blieb zum Jahresende 2024 mit 28,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert konstant (31.12.2023: 28,6 Prozent).

T25 Bestandteile des Working Capitals (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Vorräte 267,0 269,3 - 0,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 130,8 144,2 - 9,3
Vertragsvermögenswerte 86,8 68,1 27,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 105,6 - 108,8 - 3,0
Vertragsverbindlichkeiten - 60,3 - 68,4 - 11,8
Gesamt 318,8 304,4 4,7

Zum 31. Dezember 2024 lag das Eigenkapital mit 967,2 Mio Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 903,3 Mio Euro. Dazu trug vor allem das Periodenergebnis positiv bei. Einen eigenkapitalmindernden Effekt hatte dagegen vor allem die Dividende für die Aktionäre der JENOPTIK AG. Die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, verbesserte sich deutlich auf 55,6 Prozent (31.12.2023: 54,2 Prozent).

Die langfristigen Schulden stiegen leicht auf 512,0 Mio Euro (31.12.2023: 496,0 Mio Euro), bedingt insbesondere durch den Anstieg der passiven latenten Steuern und die Abnahme der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 463,9 Mio Euro (31.12.2023: 472,3 Mio Euro).

Der Rückgang der kurzfristigen Schulden auf 260,8 Mio Euro (31.12.2023: 267,6 Mio Euro) resultierte vor allem aus geringeren kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten.

G14 Eigenkapitalquote (in Prozent)

T26 Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten (in Mio EUR)

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Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
2024 2023 2024 2023 2024 2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3,1 4,2 324,9 337,5 92,0 84,4
Verbindlichkeiten aus Leasing 14,1 14,3 32,9 33,9 14,1 16,6
Gesamt 17,2 18,4 357,9 371,4 106,0 100,9
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Gesamt zum 31.12.
2024 2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 420,0 426,0
Verbindlichkeiten aus Leasing 61,1 64,8
Gesamt 481,1 490,8

Nicht bilanzierte Werte und Verpflichtungen

Der Wert der Marke Jenoptik gehört für uns zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. Jenoptik agiert in dem stark fragmentierten, von einer Vielzahl von hochspezialisierten Unternehmen geprägten Photonik-Markt. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen. Seit mehreren Jahren ist Jenoptik mit einer neuen Markenpositionierung und einem neuem Corporate Design im Markt aktiv. Strategisch positioniert sich Jenoptik als Photonik-Spezialist.

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.

Für nicht nutzbare Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 14,3 Mio Euro (i. Vj. 34,4 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 0,7 Mio Euro (i. Vj. 0,7 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage: Jenoptik nutzt ein Factoring-Programm als zusätzliches Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung. Dabei werden Forderungen aus Lieferung und Leistung ausgewählter Kunden an eine Factoring-Gesellschaft verkauft. Dies trägt dazu bei, dass Jenoptik u. a. auch lang laufende Forderungen kurzfristig in Liquidität transformieren kann. Der Rahmen dieses Instruments liegt bei 50 Mio Euro, tatsächlich genutzt wurden jedoch revolvierend ca. 25 Mio Euro. Da beim Verkauf der Forderungen die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergehen, werden die entsprechenden Forderungen nicht mehr bei der Jenoptik bilanziert (sog. echtes Factoring). Abgesehen davon, nutzt Jenoptik keine weiteren wesentlichen außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.

Informationen zu den Haftungsverhältnissen und Eventualverbindlichkeiten sind im Konzernanhang unter Punkt 8.3 zu finden.

Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 376,1 Mio Euro (i. Vj. 395,6 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind bei den Übernahmerechtlichen Angaben zu finden.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Jenoptik zeigte im Geschäftsjahr 2024 eine positive Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis. Ein schwieriger gewordenes wirtschaftliches Umfeld sowie die Kriege in der Ukraine und im Mittleren Osten hatten im Berichtsjahr insgesamt keine signifikant negativen Auswirkungen auf die operative Geschäftstätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften und somit auf die Ertrags-, Finanz-, und Vermögenslage des Konzerns. Jenoptik konnte die Prognose für Umsatz und EBITDA-Marge erreichen.

Der Jenoptik-Konzern erzielte 2024 ein Umsatzwachstum von 4,7 Prozent. Dazu beigetragen haben vor allem die Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung in der Division Advanced Photonic Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies. In der Division Smart Mobility Solutions lagen die Umsätze ebenfalls über dem Vorjahresniveau.

Im Geschäftsjahr 2024 konnte Jenoptik das EBITDA etwas stärker als den Umsatz steigern und entsprechend die Marge verbessern.

Der Auftragseingang blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Vorjahreswert. Vor allem die Non-Photonic Portfolio Companies erhielten weniger neue Aufträge. Infolgedessen lag auch der Auftragsbestand des Konzerns Ende 2024 unter dem Niveau des Vorjahres.

Aufgrund des geringeren Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit blieb der Free Cashflow des Konzerns unter dem Vorjahreswert. Im Jahresverlauf konnte die Nettoverschuldung dennoch weiter reduziert werden. Jenoptik verfügt nach Einschätzung des Vorstands weiterhin über ausreichend finanziellen Spielraum für Investitionen in das photonische Kerngeschäft und somit eine gute Basis für weiteres organisches Wachstum.

Die Bilanz- und Finanzierungsstruktur ist aus Sicht des Vorstands sehr solide. Die Eigenkapitalquote stieg zum Jahresende auf 55,6 Prozent.

Angesichts des auch 2024 herausfordernden Umfelds war der Vorstand mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.

Segmentbericht

Die beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies stellen die Segmente im Sinne des IFRS 8 dar.

Weitere Informationen siehe Kapitel Konzernstruktur

Das Produktportfolio sowie die Wettbewerbspositionen der Divisionen werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns näher erläutert.

Bei den im Segmentbericht aufgeführten Angaben zum Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand handelt es sich ausschließlich um Geschäfte mit konzernexternen Dritten.

Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht

Advanced Photonic Solutions

T27 Advanced Photonic Solutions auf einen Blick (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Umsatz 866,8 821,2 5,6
EBITDA 191,9 182,6 5,1
EBITDA-Marge in % 1 21,8 21,9
EBIT 138,8 132,3 5,0
EBIT-Marge in % 1 15,8 15,9
Investitionen 87,0 83,1 4,7
Free Cashflow 96,6 78,2 23,6
Cash-Conversion-Rate in % 50,4 42,8
Auftragseingang 812,8 826,5 - 1,7
Auftragsbestand 536,2 579,8 - 7,5
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent/​FTE) 2.956 3.033 - 2,5

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Die Division Advanced Photonic Solutions unterstützt als Partner ihre Kunden mit einem breiten photonischen Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen großen internationalen Unternehmen als deren Entwicklungs- und Produktionspartner war auch im Berichtsjahr 2024 wichtiger Bestandteil des Geschäfts.

Advanced Photonic Solutions erzielte 2024 einen Umsatz von 866,8 Mio Euro (i. Vj. 821,2 Mio Euro). Damit ist die Division im Berichtszeitraum um 5,6 Prozent gewachsen. Umsatzstärkstes Quartal war mit 229,9 Mio Euro das 4. Quartal (i. Vj. 226,9 Mio Euro). Vor allem das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte 2024 weiter zu. Der Anteil von Advanced Photonic Solutions am Umsatz von Jenoptik stieg leicht auf 77,7 Prozent (i. Vj. 77,0 Prozent).

Im Geschäftsjahr 2024 wurden rund 72,3 Prozent des Divisionsumsatzes im Ausland erzielt (i. Vj. 75,3 Prozent). Die Erlöse in Europa (inkl. Deutschland) stiegen auf 524,9 Mio Euro (i. Vj. 464,5 Mio Euro) und stellten unverändert den größten Anteil dar. In Amerika legten die Umsätze um 1,4 Prozent auf 152,2 Mio Euro zu (i. Vj. 150,1 Mio Euro). In Asien/​Pazifik blieben die Erlöse mit 161,8 Mio Euro unter dem Vorjahresniveau von 176,9 Mio Euro.

Weitere Informationen zum Umsatz in den Regionen siehe Segmentbericht im Anhang

Aufgrund des Umsatzwachstums zeigte auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 191,9 Mio Euro einen Zuwachs von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 182,6 Mio Euro.

Höhere Beiträge kamen insbesondere aus den Bereichen Halbleiterausrüstung sowie Optical Test & Measurement, während aufgrund einer schwächeren Nachfrage in einigen Bereichen der Life Science & Medizintechnik hier ein geringeres Ergebnis erzielt wurde. Im Vorjahr war im EBITDA ein Betrag von 7,9 Mio Euro aus der Auflösung einer Drohverlustrückstellung aus einem Kundenauftrag aufgrund einer erfolgten Vertragsänderung enthalten. Die EBITDA-Marge der Division erreichte im Berichtszeitraum mit 21,8 Prozent fast den Vorjahreswert von 21,9 Prozent.

Der Auftragseingang belief sich auf 812,8 Mio Euro, 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr mit 826,5 Mio Euro. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich eine Book-to-Bill-Rate von 0,94 (i. Vj. 1,01).

Trotz des etwas geringeren Auftragseingangs betrug der Auftragsbestand zum Jahresende 2024 536,2 Mio Euro (31.12.2023: 579,8 Mio Euro).

Insbesondere ein höheres EBITDA sowie u. a. ein geringerer Aufbau von Working Capital führten trotz des höheren Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit zu einem Anstieg des Free Cashflows vor Zinsen und Ertragsteuerzahlungen auf 96,6 Mio Euro (i. Vj. 78,2 Mio Euro). Die Cash-Conversion-Rate stieg in der Folge von 42,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 50,4 Prozent zum Jahresende 2024.

Das Working Capital legte im Berichtszeitraum unter anderem aufgrund der deutlichen Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten von 239,4 Mio Euro Ende 2023 auf 257,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2024 zu.

Advanced Photonic Solutions beschäftigte zum 31. Dezember 2024 insgesamt 2.956 Mitarbeiter (FTE) und damit 77 weniger als im Vorjahr (i. Vj. 3.033). Ende 2024 hatte die Division 134 Auszubildende (i. Vj. 119 Auszubildende).

Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F+E-Leistung der Division auf 75,7 Mio Euro und lag damit über dem Vorjahreswert von 68,5 Mio Euro. Die F+E-Kosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 41,6 Mio Euro (i. Vj. 40,9 Mio Euro). Der Anteil der F+E Leistung am Divisionsumsatz betrug 8,6 Prozent (i. Vj. 8,2 Prozent).

Für weitere Informationen zu wesentlichen Entwicklungsthemen siehe Kapitel "Forschung und Entwicklung"

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 4,7 Prozent auf 87,0 Mio Euro (i. Vj. 83,1 Mio Euro). Investiert wurde insbesondere in die neue Fabrik in Dresden. Infolge der erwarteten Steigerung der Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie erweiterte und modernisierte Jenoptik die Fertigungskapazitäten und baute am Standort Dresden eine hochmoderne Reinraum-Fabrik für Mikrooptiken und Sensoren. Anfang 2025 startete die Produktion in der neuen Fabrik wie geplant.

Aufgrund der erhöhten Investitionen stiegen auch die planmäßigen Abschreibungen auf 53,0 Mio Euro (i. Vj. 50,0 Mio Euro).

Smart Mobility Solutions

Die Division Smart Mobility Solutions verantwortet im Konzern das Geschäft mit Systemen und Dienstleistungen rund um Verkehrssicherheit, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße sowie für den Bereich der öffentlichen Sicherheit. Das Geschäft ist vor allem durch Projekte geprägt, dabei steigt der Serviceanteil kontinuierlich.

2024 realisierte die Division einen Umsatz von 119,5 Mio Euro (i. Vj. 118,8 Mio Euro), 0,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im 4. Quartal verbuchte die Division mit 36,5 Mio Euro (i. Vj. 36,1 Mio Euro) erneut den höchsten Umsatz. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steuerte Smart Mobility Solutions 10,7 Prozent zum Jenoptik-Umsatz bei (i. Vj. 11,1 Prozent).

Mit etwa 61,9 Prozent war der Anteil des Auslandsumsatzes 2024 projektbedingt geringer als im Vorjahr mit 69,2 Prozent. Umsatzzuwächse verzeichnete die Division in Europa (inkl. Deutschland) sowie in der Region Mittlerer Osten/​ Afrika. Aufgrund der Veränderung der Vertriebsstruktur in den USA waren die Erlöse in Amerika rückläufig, auch in der Region Asien/​Pazifik wurde weniger Umsatz realisiert.

T28 Smart Mobility Solutions auf einen Blick (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Umsatz 119,5 118,8 0,6
EBITDA 13,6 15,3 - 11,0
EBITDA-Marge in % 1 11,4 12,9
EBIT 6,5 9,1 - 28,2
EBIT-Marge in % 1 5,4 7,6
Investitionen 15,8 12,8 23,3
Free Cashflow 8,1 10,1 - 19,7
Cash-Conversion-Rate in % 59,6 66,1
Auftragseingang 122,9 113,6 8,2
Auftragsbestand 65,1 60,2 8,1
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent/​FTE) 507 485 4,6

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Vor allem bedingt durch höhere F+E-Kosten und Investitionen in die neue Vertriebsstruktur in den USA, lag das EBITDA mit 13,6 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 15,3 Mio Euro. Mit 7,5 Mio Euro wurde erneut ein erheblicher Ergebnisbeitrag im 4. Quartal erwirtschaftet (i. Vj. 8,6 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erreichte 2024 11,4 Prozent nach 12,9 Prozent im Vorjahr.

Der Auftragseingang der Division unterliegt den typischen Schwankungen im Projektgeschäft. 2024 erhielt Smart Mobility Solutions neue Aufträge im Wert von 122,9 Mio Euro und damit 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr (i. Vj. 113,6 Mio Euro), unter anderem getrieben durch Aufträge in den USA, Kanada und Kuwait. Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1,03 (i. Vj. 0,96).

Zum 31. Dezember 2024 verfügte die Division über einen gestiegenen Auftragsbestand von 65,1 Mio Euro (31.12.2023: 60,2 Mio Euro).

Mit insgesamt 507 Mitarbeitern (FTE) hatte die Division Ende 2024 mehr Beschäftigte als Ende 2023 mit 485 Mitarbeitern. Ende Dezember zählte die Division insgesamt 17 Auszubildende (i. Vj. 12 Auszubildende).

2024 lagen die F+E-Kosten mit 17,8 Mio Euro über dem Vorjahresniveau von 15,6 Mio Euro. In Summe erhöhte sich die F+E-Leistung der Division auf 23,8 Mio Euro (i. Vj. 20,0 Mio Euro).

Für Informationen zu wesentlichen Entwicklungsthemen siehe Kapitel Forschung und Entwicklung

Das Working Capital verbesserte sich zum 31. Dezember 2024 auf 22,7 Mio Euro, nach 31,4 Mio Euro im Vorjahr. Während sich Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten, nahmen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten zu.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuerzahlungen) blieb im Berichtszeitraum unter anderem infolge der höheren Investitionen mit 8,1 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 10,1 Mio Euro. Die Cash-Conversion-Rate lag in der Folge mit 59,6 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 66,1 Prozent.

Die Division investierte im Berichtsjahr 15,8 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, 23,3 Prozent mehr als 2023 (i. Vj. 12,8 Mio Euro). Investitionen erfolgten unter anderem im Zusammenhang mit Traffic-Service-Provision(TSP)-Projekten, insbesondere in Amerika. Unter TSP-Verträgen erbringt Jenoptik ganzheitliche Leistungen im Rahmen der Verkehrsüberwachung wie beispielsweise Bereitstellung der Geräte, Betrieb, Datenaufbereitung und -auswertung sowie Serviceleistungen. Darüber hinaus sind aktivierte Entwicklungskosten enthalten. Planmäßige Abschreibungen in Höhe von 7,1 Mio Euro (i. Vj. 6,3 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

Non-Photonic Portfolio Companies

Die Non-Photonic Portfolio Companies sind insbesondere auf Lösungen für die Automobilindustrie fokussiert und konzentrieren sich auf die beiden Geschäftsfelder Metrology (HOMMEL ETAMIC) sowie Automation (Prodomax).

Der Umsatz der Non-Photonic Portfolio Companies stieg 2024 auf 125,9 Mio Euro (i. Vj. 121,1 Mio Euro). Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete Prodomax. Der Anteil der Non-Photonic Portfolio Companies am Umsatz des Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2024 11,3 Prozent (i. Vj. 11,4 Prozent).

Mit rund 76,7 Prozent generierte die Division auch 2024 den Großteil ihrer Umsätze im Ausland (i. Vj. 76,7 Prozent). Während die Umsätze in Europa inkl. Deutschland zurückgingen, stiegen sie vor allem in Amerika sowie in der Region Asien/​Pazifik.

Das EBITDA verbesserte sich deutlich auf 22,5 Mio Euro (i. Vj. 17,6 Mio Euro). Dazu beigetragen haben sowohl Prodomax als auch HOMMEL ETAMIC. Die EBITDA-Marge verbesserte sich 2024 deutlich auf 17,5 Prozent nach 14,1 Prozent im Vorjahr.

Das EBIT der Non-Photonic Portfolio Companies erreichte 15,4 Mio Euro (i. Vj. minus 1,5 Mio Euro). Belastet wurde das EBIT im Vorjahr durch Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile an der TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea, von 4,0 Mio Euro sowie einen Wertminderungsaufwand auf die Geschäfts- oder Firmenwerte der HOMMEL ETAMIC von 8,3 Mio Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 12,0 Prozent (i. Vj. minus 1,2 Prozent).

T29 Non-Photonic Portfolio Companies auf einen Blick (in Mio EUR)

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2024 2023 Veränderung
in %
Umsatz 125,9 121,1 4,0
EBITDA 22,5 17,6 27,7
EBITDA-Marge in % 1 17,5 14,1
EBIT 15,4 - 1,5 k. A.
EBIT-Marge in % 1 12,0 - 1,2
Investitionen 4,6 6,8 - 31,7
Free Cashflow 14,7 40,1 - 63,3
Cash-Conversion-Rate in % 65,4 227,5
Auftragseingang 88,5 147,1 - 39,8
Auftragsbestand 68,8 104,9 - 34,5
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent/​FTE) 527 500 5,4

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Das schwierige Marktumfeld in der Automobilindustrie spiegelte sich im Berichtszeitraum im Auftragseingang wider. Die Non-Photonic Portfolio Companies erhielten im Geschäftsjahr 2024 neue Aufträge über 88,5 Mio Euro und damit deutlich weniger als im Jahr zuvor (i. Vj. 147,1 Mio Euro). Sowohl im Bereich Messtechnik als auch im Bereich Automation wurden weniger Auftragseingänge verbucht. Die Book-to-Bill-Rate erreichte 2024 einen Wert von 0,70 (i. Vj. 1,21).

Der Auftragsbestand betrug am Jahresende 2024 68,8 Mio Euro und lag damit 34,5 Prozent unter dem Wert von Ende Dezember 2023 (31.12.2023: 104,9 Mio Euro).

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuerzahlungen) reduzierte sich im Berichtszeitraum trotz des verbesserten EBITDA auf 14,7 Mio Euro (i. Vj. 40,1 Mio Euro) insbesondere durch den Aufbau von Working Capital (i. Vj. Abbau). Darüber hinaus hatte im Vorjahr insbesondere die Veräußerung von Immobilien zu einem deutlich positiven Cashflow aus operativer Investitionstätigkeit geführt.

Das Working Capital stieg von 44,4 Mio Euro Ende 2023 auf 51,0 Mio Euro zum Ende des Berichtsjahres, vor allem aufgrund höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten.

Zum 31. Dezember 2024 hatten die Non-Photonic Portfolio Companies 527 Mitarbeiter (FTE) (31.12.2023: 500 Mitarbeiter) und insgesamt 21 Auszubildende (31.12.2023: 21 Auszubildende).

Die F+E-Leistung stieg auf 6,2 Mio Euro (i. Vj. 5,6 Mio Euro). Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag wurden 2024 in Höhe von 2,4 Mio Euro erbracht (i. Vj. 2,1 Mio Euro). Damit betrug 2024 der Anteil der F+E-Leistung am Gesamtumsatz der Non-Photonic Portfolio Companies 4,8 Prozent (i. Vj. 4,5 Prozent). Die F+E-Kosten beliefen sich auf 3,7 Mio Euro (i. Vj. 3,5 Mio Euro).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte verringerten sich auf 4,6 Mio Euro (i. Vj. 6,8 Mio Euro). Den Investitionen standen im Geschäftsjahr 2024 planmäßige Abschreibungen in Höhe von im Vergleich zum Vorjahr unverändert 7,1 Mio Euro gegenüber.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung der Segmente

Im Geschäftsjahr 2024 profitierte die Division Advanced Photonic Solutions von einem guten Umsatz mit der Halbleiterausrüstungsindustrie und konnte außerdem das EBITDA weiter verbessern. Beim Auftragseingang wurde das hohe Vorjahresniveau nicht ganz erreicht, jedoch verfügt die Division nach wie vor über einen guten Auftragsbestand.

2024 realisierte die Division Smart Mobility Solutions einen Umsatz, der nahezu auf dem Vorjahresniveau lag. Beim EBITDA wurde der Vorjahreswert jedoch nicht erreicht. Im Berichtszeitraum erhielt die Division mehr neue Aufträge als im Jahr zuvor, was auch zu einem höheren Auftragsbestand führte.

Ein Plus beim Umsatz verzeichneten auch die Non-Photonic Portfolio Companies. Signifikant gesteigert wurden das EBITDA sowie die EBITDA-Marge. Das schwierige Marktumfeld in der Automobilindustrie spiegelte sich im Berichtszeitraum im Auftragseingang wider, der das Vorjahresniveau nicht erreichte, was auch zu einem geringeren Auftragsbestand führte.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie die Entwicklung neuer Produkte.

Auch 2024 gelang es Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands, ein breiteres Produkt- und Serviceangebot anzubieten, den Umsatzanteil mit wichtigen Kunden auszubauen und internationale Projekte sowie Neukunden zu gewinnen. Umsatzseitig konnten wir in allen drei berichtspflichtigen Segmenten eine Steigerung verzeichnen. Trotz des geringeren Auftragseingangs der Division Advanced Photonic Solutions und vor allem der Non-Photonic Portfolio Companies verfügte Jenoptik Ende 2024 über einen soliden Auftragsbestand und somit eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung des Konzerns.

Lagebericht

der JENOPTIK AG

(Kurzfassung nach HGB)

Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK Aktiengesellschaft (im Folgenden JENOPTIK AG).

Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften sowie die Vermietung von Gewerbeflächen.

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen IFRS Accounting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen, latente Steuern, Leasing und Umsatzrealisierung.

Im Fokus der strategischen Konzernpolitik steht eine stärkere Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte und damit die Entwicklung zu einem global aufgestellten Photonik-Unternehmen.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

T30 Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung der JENOPTIK AG

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Umsatzerlöse 63.772 64.062
Umsatzkosten 60.855 61.760
Bruttoergebnis vom Umsatz 2.917 2.302
Vertriebskosten 2.093 1.461
Allgemeine Verwaltungskosten 14.316 13.719
Forschungs- und Entwicklungskosten 1.178 938
Sonstiges betriebliches Ergebnis 9.239 4.605
Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 54.148 94.997
Finanzergebnis - 2.185 - 4.550
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 16.669 9.488
Ergebnis nach Steuern 29.862 71.749
Jahresüberschuss 29.862 71.749
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 20.000 20.000
Bilanzgewinn 49.862 91.749

Ertragslage

Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio Euro auf 63,8 Mio Euro geringfügig gesunken. Höheren Umsätzen aus konzerninternen Dienstleistungen standen geringere Umsätze aus Vermietung und Verpachtung entgegen. Die Umsatzkosten sanken überproportional um 0,9 Mio Euro auf 60,9 Mio Euro, insbesondere aufgrund geringerer Kosten für die Immobilienverwaltung.

Die Vertriebskosten von 2,1 Mio Euro (i. Vj. 1,5 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für Kommunikation, Werbung und Sponsoring sowie strategische Markenprojekte.

Die Verwaltungskosten stiegen unter anderem aufgrund höherer Rechts- und Beratungskosten im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio Euro auf 14,3 Mio Euro. Sie enthielten im Wesentlichen Personalkosten in Höhe von 5,4 Mio Euro (i. Vj. 5,7 Mio Euro).

Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 1,2 Mio Euro (i. Vj. 0,9 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F+E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 21,0 Mio Euro (i. Vj. 16,7 Mio Euro). Diesen standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 11,8 Mio Euro (i. Vj. 12,1 Mio Euro) gegenüber.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen Währungsgewinne von 5,6 Mio Euro (i. Vj. 7,3 Mio Euro) und konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 4,2 Mio Euro (i. Vj. 3,2 Mio Euro). Darüber hinaus erhöhten Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 8,5 Mio Euro (i. Vj. 4,2 Mio Euro) sowie nachträgliche Gewinne aus der Veräußerung von VINCORION in Höhe von 1,7 Mio Euro die sonstigen betrieblichen Erträge.

Wesentliche Positionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren Währungsverluste von 7,1 Mio Euro (i. Vj. 6,4 Mio Euro) sowie Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 4,3 Mio Euro (i. Vj. 3,2 Mio Euro). Darüber hinaus wurden im Vorjahr die sonstigen betrieblichen Aufwendungen durch Aufwendungen von 1,5 Mio Euro aus dem Abgang von Anlagevermögen beeinflusst.

Der Finanzergebnis hat sich im Wesentlichen aufgrund geringerer Zinsaufwendungen für die Schuldscheindarlehen von minus 4,6 Mio Euro auf minus 2,2 Mio Euro verbessert.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Mio Euro aufgrund des vollständigen Verbrauchs des Verlustvortrages für Körperschaftssteuern im Geschäftsjahr 2024.

Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG reduzierte sich um 41,9 Mio Euro auf 29,9 Mio Euro (i. Vj. 71,7 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 43,0 Mio Euro auf 52,0 Mio Euro aufgrund bei den Tochterunternehmen vorgenommenen Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte verringert.

Entgegen der Prognose für 2024 sind die Umsatzerlöse geringfügig gesunken. Während die Umsätze aus Holding-Dienstleistungen und Service-Umlagen, wie prognostiziert, leicht über dem Vorjahresniveau lagen, haben sich die Umsätze aus Vermietung und Verpachtung aufgrund einer Gutschrift für zu viel geleistete Vorauszahlungen für Mietnebenkosten reduziert. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften lag, wie prognostiziert, auf Vorjahresniveau.

T31 Bilanz der JENOPTIK AG

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 82.669 84.686
Finanzanlagen 973.086 980.142
Anlagevermögen 1.055.755 1.064.828
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 96.302 131.025
Zahlungsmittel 42.962 24.623
Umlaufvermögen 139.264 155.648
Rechnungsabgrenzungsposten 3.341 3.246
1.198.361 1.223.722
Passiva
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Bedingtes Kapital 14.950 TEUR (i. Vj. 14.950 TEUR)
Kapitalrücklagen 180.756 180.756
Gewinnrücklagen 388.763 337.047
Bilanzgewinn 49.862 91.749
Eigenkapital 768.200 758.371
Rückstellungen 16.824 16.089
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 360.931 380.076
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.576 6.776
Übrige Verbindlichkeiten 44.278 60.035
Verbindlichkeiten 412.786 446.887
Rechnungsabgrenzungsposten 550 2.374
1.198.361 1.223.722

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 1.198,4 Mio Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 1.223,7 Mio Euro.

Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holding-Eigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 88,1 Prozent, wovon 81,2 Prozent auf Finanzanlagen und 6,9 Prozent auf sonstiges Anlagevermögen (insbesondere Immobilien) entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 91,9 Mio Euro geprägt, das entspricht 7,7 Prozent der Bilanzsumme.

Innerhalb der Finanzanlagen steht dem Anstieg der Anteile an verbundenen Unternehmen um 8,5 Mio Euro, welcher aus einer Wertaufholung resultierte, der Rückgang der Ausleihungen an verbundene Unternehmen um 15,6 Mio Euro aufgrund von Tilgungen ausgereichter Darlehen entgegen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 91,9 Mio Euro (31.12.2023: 128,9 Mio Euro) betrafen im Wesentlichen Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften in Höhe von 88,5 Mio Euro (31.12.2023: 122,8 Mio Euro) und eine kurzfristige Darlehensforderung gegen eine Tochtergesellschaft in Höhe von 1,0 Mio Euro.

Der Anstieg der liquiden Mittel um 18,3 Mio Euro ist stichtagsbedingt und Ergebnis des aktiven Liquiditätsmanagements.

Als Holding ist die Finanzlage der JENOPTIK AG maßgeblich durch die Liquiditätssituation des Konzerns geprägt. Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Insgesamt beurteilen wir unsere Liquiditätssituation als komfortabel. Wir verweisen dazu auf den Abschnitt "Finanzlage".

Der Rechnungsabgrenzungsposten umfasste im Wesentlichen abgegrenzte Kosten für diverse Mietlizenzen.

Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital belief sich auf 768,2 Mio Euro (64,1 Prozent der Bilanzsumme) und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 360,9 Mio Euro (30,1 Prozent der Bilanzsumme).

Das Eigenkapital verbesserte sich um 9,8 Mio Euro, insbesondere durch das positive Jahresergebnis von 29,9 Mio Euro, und stieg von 758,4 Mio Euro auf 768,2 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 20,0 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 62,0 Prozent auf 64,1 Prozent, auch aufgrund des Abbaus der Kreditverbindlichkeiten.

Die Rückstellungen erhöhten sich von 16,1 Mio Euro auf 16,8 Mio Euro. Der Anstieg um 0,7 Mio Euro resultierte insbesondere aus den höheren Steuerrückstellungen von 2,1 Mio Euro (31.12.2023: 1,6 Mio Euro).

Der Rückgang der Kreditverbindlichkeiten von 380,1 Mio Euro um 19,1 Mio Euro auf 360,9 Mio Euro stand im Zusammenhang mit der vorzeitigen Tilgung einer Tranche der 2021 ausgereichten Schuldscheindarlehen in Höhe von 13,5 Mio Euro sowie der Rückführung der Inanspruchnahme des Konsortialkredits von 11,3 Mio Euro auf 0,2 Mio Euro.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalteten im Wesentlichen Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 36,4 Mio Euro (31.12.2023: 50,8 Mio Euro).

Die Fremdkapitalquote der JENOPTIK AG veränderte sich im Berichtsjahr vor allem durch den Rückgang der Kreditverbindlichkeiten sowie die geringeren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 38,0 Prozent auf 35,9 Prozent Anteil an der Bilanzsumme.

Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte die JENOPTIK AG 291 Angestellte; davon 28 Aushilfen und Auszubildende (31.12.2023: 275 Angestellte, davon 37 Aushilfen und Auszubildende).

Gesamtaussage des Vorstands zu Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Der Geschäftsverlauf der JENOPTIK AG ist abhängig von der Geschäftsentwicklung des Konzerns insgesamt. Insofern verweisen wir dazu auf unsere Aussagen im Abschnitt "Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs".

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihren Beteiligungen und Finanzinvestitionen. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.

Die JENOPTIK AG rechnet für das Geschäftsjahr 2025 mit leicht höheren Umsätzen, welche sich vor allem aus dem Anstieg von Umsätzen aus Holding-Dienstleistungen und Service-Umlagen aufgrund von Änderungen im Zusammenhang mit einer neuen Konzernstruktur ergeben werden.

Das Ergebnis der JENOPTIK AG - vor Abführung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften und ohne Berücksichtigung etwaiger Effekte aus Unternehmenstransaktionen sowie außerplanmäßiger Abschreibungen - liegt voraussichtlich leicht unter Vorjahresniveau. Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht.

Risiko- und Chancenbericht

Grundlagen des Risiko- und Chancenmanagements (Enterprise Risk Managements) bei Jenoptik

Jenoptik agiert in einer globalen und komplexen Geschäftswelt und ist daher stets internen und externen Einflüssen auf die Geschäftstätigkeit ausgesetzt. Daher setzt jede unternehmerische Entscheidung eine Abwägung von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt voraus. Diese Abwägung gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten und wertorientierten Unternehmensführung.

Das umfassende Chancen- und Risikomanagement von Jenoptik basiert auf einem interaktiven und managementorientierten Ansatz. Dieses Enterprise Risk Management System (ERM) berücksichtigt sowohl Risiken als auch Chancen und ist in die gesamte Organisation integriert. Ziel ist es, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen. Zur Umsetzung der Strategie ist es notwendig Risiken und Chancen, frühzeitig zu identifizieren, transparent und vergleichbar darzustellen, zu bewerten und zu steuern. Dies geschieht zum einen durch die Förderung einer offenen Risikokultur und zum anderen durch eine regelmäßige Weiterentwicklung des an der ISO-Norm 31000 orientierten Enterprise Risk Management Systems. Siehe im Folgenden die Risikobewertung im Detail.

G15 Risikobwertung

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Metrik Eintrittswahrscheinlichkeit Konsequenzen bzw. Schadenhöhe
Qualitativ Quantitativ Einfluss auf Konzern-EBITDA
5 = Hoch bis 50 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit ist gefährdet oder > 2 %
4 = Mittelhoch bis 40 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss unmittelbar angepasst werden oder > 1,5 bis 2 %
3 = Mittel bis 30 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss mittelfristig angepasst werden oder > 1 bis 1,5 %
2 = Niedrig bis 20 % Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit noch erreichen zu können oder > 0,5 bis 1 %
1 = Sehr niedrig bis 10 % Geringe Konsequenzen oder > 0 bis 0,5 %

Aufbau und organisatorische Verankerung des Enterprise Risk Managements

Der Prüfungs- und ESG-Ausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Existenz und Wirksamkeit des Enterprise Risk Managements von Jenoptik. Die Gesamtverantwortung für das ERM-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch definiert. Aufbau und Ablauf werden in der folgenden Abbildung dargestellt.

G16 Ablauf des Risikoreportings

Die fachliche Zuständigkeit liegt im Zentralbereich Compliance & Risk Management. Dieser berichtet im Rahmen des Konzern-Risikomanagements direkt an den Finanzvorstand, der auch als Risikoverantwortlicher für den Konzern definiert ist.

Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Leiter Compliance & Risk Management. Es führt alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammen.

Die Definition und Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungs- und ESG-Ausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird das System vom Vorstand. Ihm gegenüber kommuniziert der Leiter Compliance & Risk Management die aktuellen Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der praktischen Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.

Der Zentralbereich organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den anderen Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und -verantwortlichen der Divisionen. Diese verantworten wiederum die Umsetzung des ERM-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken und Chancen dienen. Diese können sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften oder regional zusammengefasste Einheiten sein.

Während die Interne Revision die Wirksamkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit des Enterprise Risk Managements kontrolliert, nimmt der Prüfungs- und ESG-Ausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahr.

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird das Risikofrüherkennungssystem der JENOPTIK AG in Übereinstimmung mit den aktienrechtlichen Anforderungen durch den Abschlussprüfer untersucht. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2024 ergab, dass das Jenoptik ERM-System den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem entspricht und sein konzeptioneller Aufbau geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Konzerns gefährden, frühzeitig erkennen zu können.

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.

Ablauf und Prozess des Enterprise Risk Managements

Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung von den Erwartungswerten zur Folge haben können.

Der in sich abgeschlossene, regelmäßige und IT-gestützte Prozess des Risikomanagements besteht aus verschiedenen Risiko-Assessments. Diese erfolgen in einer Kombination von Top-down- und Bottom-up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, werden Risiken in einem Risiko-Register erfasst, welches das Management bei der Evaluierung unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, unterteilt in Subkategorien, die mit vordefinierten Risikosymptomen untersetzt sind und den Risiko-Reportingeinheiten den Rahmen für die Zuordnung potenzieller Risiken und Chancen vorgeben. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Für die Identifizierung von aktuellen Risiken und Chancen ist eine stetige Weiterentwicklung und Anpassung der Kategorien als auch der Subkategorien, in Abstimmung mit dem Vorstand, notwendig. Um insbesondere Risiken und Chancen aus den Themen Nachhaltigkeit und Geopolitik stärker hervorzuheben, erfolgte eine Umstellung der Kategorien und Subkategorien. Es fand eine Überführung der bisherigen Risiken und Chancen für das Geschäftsjahr 2024 statt. Beschränkte sich das Kategoriensystem bis Ende 2023 auf strategische, operative, finanzwirtschaftliche und Compliance-bezogene Risiken und Chancen, werden diese seit 2024 in finanzielle, geopolitische, technologische, umweltbezogene, soziale, und Governance-bezogene Risiken und Chancen eingeordnet. Als Grundlage für die weiterentwickelte Systematik diente die "Cambridge Taxonomy of Business Risks", welche einen breiten Ansatz zur Identifizierung und Kategorisierung für Risiken und Chancen bietet. Die neuen Risiko- und Chancenkategorien mit Subkategorienebene sind in Grafik G17 abgebildet. Risiken und Chancen werden für das laufende und die drei folgenden Jahre betrachtet, um unternehmerische Entwicklungen und äußere Einflüsse sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen zu berücksichtigen.

G17 Risiko- und Chancenkategorien

Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Die Erfassung erfolgt sowohl nach der Brutto- als auch der Nettomethode. Für die Aggregation und die Berichterstattung werden nur die bewerteten Residualrisiken (Nettorisiken) verwendet, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenshöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet.

Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. Siehe dazu die folgende grafische Darstellung.

G18 Berechnung der Risikozahlen

Die Ergebnisse der Assessments werden halbjährlich bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zu dem konzernweiten Risiko- und Chancenbericht aggregiert. Anschließend validiert der Zentralbereich Compliance & Risk Management des Corporate Centers die Ergebnisse, bevor sie im Risk Committee diskutiert werden. Der Vorstand nimmt eine übergreifende Bewertung vor, wird über die Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit informiert, die im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt werden und beschließt gegebenenfalls weitere Maßnahmen. Danach wird der Konzern-Risiko- und Chancenbericht im Prüfungs- und ESG-Ausschuss und anschließend im Aufsichtsrat vorgestellt und diskutiert.

Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Leiter des Zentralbereichs und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.

Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance

Prävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integraler Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments und spezieller Genehmigungsprozesse. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, den EMC-Meetings und den vierteljährlichen Business Reviews Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten. Für alle Mitarbeiter sind Online-Trainings zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Zusätzlich wurden die Jenoptik Compliance Days als eigenständiges Kommunikationsformat etabliert und weiterentwickelt. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Richtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden regelmäßig überprüft, ggf. erweitert, aktualisiert und über Intranet-Portale veröffentlicht. Sie dienen zusammen mit dem Integrity Code für Jenoptik-Mitarbeiter der weiteren Risikoprävention.

Der Verhaltenskodex für Business Partner der Jenoptik verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) wird überprüft, ob eine Zusammenarbeit aus Compliance-Sicht erfolgen kann.

Jenoptik verfügt damit über ein präventiv angelegtes System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden sollen.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risiko- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte zur Einhaltung von Richtlinien und Prozessbeschreibungen, zur Abwehr von Schäden sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden IKS-Self-Assessments bei allen Konzerngesellschaften durchgeführt, die vom jeweiligen Management zu bearbeiten waren. Die Kontrolle sowie die Beurteilung der ausgefüllten Selbstauskünfte erfolgen durch die Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen. Zudem wird ein global einheitliches, dokumentiertes und toolgestütztes IKS für die finanziellen und wesentlichen nichtfinanziellen Prozesse der größeren Jenoptik-Gesellschaften (Mitarbeiteranzahl > 30) implementiert, welches eine systemgestützte Wirksamkeitsüberwachung beinhaltet. Das dokumentierte interne Kontrollsystem wird das derzeit noch durchgeführte IKS-Self-Assessment perspektivisch ersetzen. Der Prozess in Bezug auf die zweijährlichen Compliance-Interviews ist davon unbenommen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden bei der Wirksamkeitsüberwachung in einem IT-Teilprozess eines in diesem Bereich bisher nicht vollständig integrierten Standorts Schwächen identifiziert. Es wurden daraufhin umgehend gruppenweit mitigierende Maßnahmen ergriffen. Darüber hinaus liegen dem Vorstand und dem Leiter der Internen Revision keine Erkenntnisse vor, dass das Interne Kontrollsystem und das Enterprise Risk Management System im Wesentlichen nicht angemessen und wirksam wären.

Die Interne Revision unterstützt den Jenoptik-Konzern bei der Erreichung seiner Ziele mittels eines systematischen und umfassenden Ansatzes zur Beurteilung und Verbesserung der Wirksamkeit seiner Risikomanagement-, Kontroll- und Überwachungsprozesse. Sie ist verantwortlich für die risikoorientierte Prüfung aller Prozesse in den Divisionen, Regionen, Konzerngesellschaften, Betriebsstätten/​Niederlassungen, Strategischen Business Units oder Funktionen/​Fachbereichen des Konzerns ("Audit-Universe") sowie für die Maßnahmennachverfolgung bei festgestellten Mängeln. Im Jahr 2024 wurden 30 Audits durchgeführt. Die Interne Revision ist bei der JENOPTIK AG als Stabsfunktion des Vorstands angesiedelt, um eine größtmögliche Unabhängigkeit und Objektivität zu gewährleisten. Neben der laufenden Berichterstattung an den Vorstand wird auch mindestens halbjährlich direkt an den Prüfungs- und ESG-Ausschuss berichtet.

Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems (IKS) im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse des Konzerns sowie der JENOPTIK AG (§ 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB)

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll unter anderem einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschlusserstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungsprozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die operativen Rechnungswesenprozesse erfolgen zum Teil durch regionale Financial Delivery Center. Diese unterstützen zusätzlich die Harmonisierung der Prozesse sowie deren Effizienz und Qualität und damit auch die Zuverlässigkeit des Internen Kontrollsystems.

Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen sollen die Finanzsysteme vor Missbrauch bestmöglich geschützt werden. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme sollen das Risiko von Datenverlusten reduzieren.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den nach IFRS-Vorschriften erstellten Konzernabschluss sowie den nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss der JENOPTIK AG in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung.

Risiko- und Chancenprofil des Konzerns

Mithilfe der Risiko- und Chancen-Assessments der Segmente wurde das Chancen- und Risikoprofil des Konzerns, ausgehend vom Jahr 2024, für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der finalen Konzernbewertung ist sowohl die Risikobewertung der Segmente als auch der Zentralbereiche des Konzerns. Unsere Prozesse zur Identifikation und Steuerung von Risiken binden auf allen Ebenen Risiken aus den Bereichen Finanzen, Geopolitik, Umwelt, Soziales, Technologie und Governance im Sinne der Unternehmensführung mit ein. Diese Kategorien werden in der Grafik G17 näher erläutert. Um Risiken und Chancen effizienter vergleichen und priorisieren zu können, werden diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen gegenüber dem Konzern-EBITDA, als Referenzgröße, bewertet (siehe Grafik G15). Aufgrund der Umstellung der Taxonomie und der einheitlichen Bewertung, ausgerichtet am Konzern-EBITDA, wurden bestehende Risiken und Chancen in das neue Kategoriensystem überführt. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich in der Entwicklung des Konzern-Risikoprofils anhand der Risikokategorien. Das Gesamtrisiko des Konzerns ergibt sich nach einer Aggregation der einzelnen Risiken.

T32 Risiko und Chancenkategorien mit Definition

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Kategorie Definition
Finanzielle Risiken & Chancen Beeinflussung durch makroökonomische Faktoren, Finanzmärkte, globale wirtschaftliche Wertschöpfungsketten sowie branchen- oder unternehmensspezifische Ereignisse
Geopolitische Risiken & Chancen Beeinflussung durch politischen Wandel in der Gesellschaft, politische Ausrichtung staatlicher Akteure, behördliche Regulatorik wie Zölle und Import-/​Exportverbote, Konflikte innerhalb oder zwischen Nationalstaaten
Technologische Risiken & Chancen Beeinflussung durch technologischen Fortschritt, Cyberangriffe sowie Angriffe auf die kritische Infrastruktur und Industrieunfälle
Umweltbezogene Risiken & Chancen Beeinflussung durch Naturereignisse, den Klimawandel sowie umweltbezogene Auswirkungen durch unternehmerisches Handeln
Soziale Risiken & Chancen Beeinflussung durch sozioökonomische Trends in der Gesellschaft, beim Personal, einschließlich sich entwickelnder Präferenzen, sozialer Normen sowie demografischer Entwicklungen
Governance-bezogene Risiken & Chancen Beeinflussung durch bestehende und neue Vorschriften, Rechtsstreitigkeiten sowie strategische und taktische Managemententscheidungen

Finanzielle Risiken und Chancen

Jenoptik ist von der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Branchen und Märkte abhängig. So trifft uns insbesondere die bestehende Schwäche der Automobilmärkte. Die Non-Photonic Portfolio Companies werden maßgeblich durch die Entwicklung der Automobilindustrie und deren Investitionen beeinflusst. In der Branche bestehen weiterhin Herausforderungen aufgrund der technologischen Transformationen und Absatzentwicklungen von Fahrzeugen mit konventionellen Antriebssträngen, die mittelhohe Risiken für unseren Geschäftserfolg als Ausrüster dieser Branche bergen. Die Fokussierung auf größere Kunden im Bereich der Prozessautomation birgt grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust von Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Durch die Adressierung weiterer Industriezweige mit unserem Produktportfolio soll die Abhängigkeit von der Automobilindustrie zukünftig verringert werden.

Die Division Smart Mobility Solutions arbeitet an der Stärkung ihrer Präsenz im amerikanischen Markt sowie der weiteren Produktentwicklung gemäß den regional divergierenden Anforderungen. Unterstützend wirkt hier auch der stark regulierte europäische Verkehrssicherheitsmarkt, der aufgrund seiner hohen Zulassungsanforderungen gewisse Markteintrittsbarrieren innehat. Als Chance kann die Expansion in Länder mit hoher Verkehrsunfalldichte betrachtet werden. Hier kann mit dem Produktportfolio der Division ein Beitrag dazu geleistet werden, die Unfallszahlen signifikant zu reduzieren. Demgegenüber steht der Umstand, dass oftmals in Ländern mit hoher Anzahl an Verkehrsunfällen sowohl die Investitionsbereitschaft als auch die Möglichkeiten begrenzt sind, effizientere Systeme zur Steigerung der Verkehrssicherheit zu ordern. Die stetige Weiterentwicklung des Produktportfolios mit erweiterter Serviceintegration als umfassende Lösung zur effizienten Verkehrssteuerung soll potenzielle Kunden davon überzeugen, stärker in Systeme zur Verkehrssicherung zu investieren.

Der weltweite Trend zur Digitalisierung und verschiedene (supra-)nationale Förderprogramme zur Stärkung der lokalen Halbleiterbranche treiben weiterhin die Nachfrage nach optischen Technologien in der Halbleiterausrüstungsindustrie. Auch Ankündigungen einzelner Chiphersteller zu größeren Investitionsvolumen bieten große Chancen für die Division Advanced Photonic Solutions.

Auch der ständige medizinisch-technologische Fortschritt sowie die demografische Entwicklung, vor allem in Asien und Amerika, führen zu einer steigenden Nachfrage nach Produktlösungen. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem im Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern. Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten könnten zudem dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation verschärft und eventuell verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und ein damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis entfalten.

In einigen Produktbereichen ist Jenoptik mit starken und etablierten Wettbewerbern konfrontiert bzw. es können in manchen Geschäftsfeldern auch aufsteigende Wettbewerber aus Schwellenländern hinzukommen. Dem mit mittelhoch bewerteten Konkurrenzrisiko begegnet Jenoptik unter anderem durch innovative Unterscheidungsmerkmale, gezielte und flexible Anpassungen des Produktspektrums bzw. durch kundenspezifische Adaptionen bestehender Produkte und Lösungen.

Auch in den Zentralbereichen des Konzerns sind finanzielle Risiken und Chancen identifiziert worden. Eine wesentliche Aufgabe des Zentralbereichs Treasury ist es, die Finanzierung aller Konzerngesellschaften langfristig sicherzustellen und zu koordinieren. Dabei kann Jenoptik auf verschiedene externe Finanzierungsinstrumente zurückgreifen. Währungsbedingte Risiken, die aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns resultieren, werden in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften identifiziert und durch geeignete Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften, reduziert. Dem Zinsänderungsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen begegnet. Zusätzlich kommen bei Bedarf Zinsderivate zum Einsatz. Liquiditätsrisiken sollen durch eine konzernweite Langfristplanung frühzeitig erkannt und systematisch minimiert werden. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung sind regelmäßige Treasury-Reports sowie quartalsweise Aktualisierungen der Planung etabliert.

Hinsichtlich des Einsatzes von Finanzinstrumenten siehe Anhang 8.2

In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung eines einheitlichen ERP-Systems sowie durch Zentralisierungen von Buchhaltungsprozessen zur permanenten Qualitätssteigerung. Durch die Einrichtung neuer Controlling-Instrumente auf Basis moderner IT-Lösungen begegnet Jenoptik dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.

Die finanziellen Risiken wurden konzernübergreifend im Durchschnitt als niedrig bewertet.

Geopolitische Risiken und Chancen

Unsicherheiten aus handels- und geopolitischen Konflikten bestehen fort bzw. Konflikte können sich aufgrund verschiedener Faktoren verstärken. Die Lage im Nahen Osten scheint sich aufgrund politischer Verhandlungen sowie durch den Regimewechsel in Syrien aktuell etwas beruhigt zu haben. Konflikte im Nahen Osten können jedoch jederzeit erneut ausbrechen und sich negativ auf internationale Handelsrouten durch das Rote Meer auswirken. In der Folge könnte das zu einem Anstieg der Warenpreise und der Energiekosten führen. Für Jenoptik hat die Lage im Nahen Osten aktuell kunden- und lieferantenseitig keine wesentlichen direkten Auswirkungen.

Der russische Krieg gegen die Ukraine mit den verbundenen Sanktionen birgt aufgrund der kaum vorhandenen Geschäftstätigkeit mit beiden Ländern keine direkten Risiken. Indirekt können die genannten Konflikte Auswirkungen vor allem auf die Lieferketten und die Versorgung mit Energie haben bzw. deren Preisentwicklung sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen beeinflussen. Dies könnte die Inflationsraten negativ beeinflussen und das Risiko einer anhaltenden Lohn-Preis-Spirale bergen. Ebenso kann die Unterbindung von Finanztransaktionen auch Auswirkungen auf die Beschaffung oder den Vertrieb von sanktionsfreien Gütern haben. Beides könnte einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik und auf den Erfolg unserer Geschäftstätigkeit nehmen, indem Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorleistungsgütern unsere Kostenstruktur negativ beeinflussen. Dem versucht Jenoptik über verschiedene Maßnahmen im Einkauf, durch eine weitere Optimierung der internen Kostenstruktur sowie gegebenenfalls über Preisanpassungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entgegenzuwirken. Bei einer Zuspitzung des Konfliktes oder Ausweitung auf NATO-Gebiet ist mit erheblichen Auswirkungen auf europäische Volkswirtschaften zu rechnen.

Während sich im vergangenen Geschäftsjahr die wirtschaftliche Entkopplung zwischen den USA und China aufgrund steigender Handelshemmnisse und technischer Regulierungen mit negativem Einfluss auf das globale Wachstum nicht signifikant geändert hat, ist das Risiko, dass sich die Spannungen zwischen China auf der einen Seite und den Partnern Taiwan und USA auf der anderen Seite wieder verschärfen, weiterhin hoch. Trotz der internationalen Ausrichtung der Halbleiterbranche kann im Eskalationsfall aufgrund Taiwans starker Position in einigen Fertigungsstufen von einer signifikanten Auswirkung auf den globalen Halbleitermarkt ausgegangen werden und dies ein mittleres Risiko für die Jenoptik darstellen. Die USA beschränken Technologie-Exporte in den chinesischen Markt, um den Zugang zu modernsten Anlagen für die Chipfertigung zu erschweren, da diese von politischen Akteuren als Schlüsseltechnologie für ihre Technologieführerschaft angesehen wird. Als Teil der Lieferkette für Lithografiesysteme, die steigenden Exportanforderungen und -beschränkungen vor allem nach China unterliegt, kann sich diese Situation nachgelagert auch auf die Absätze der Advanced Photonic Solutions auswirken. Darüber hinaus können die durch die chinesische Regierung angeordneten Ausfuhrrestriktionen hinsichtlich Waren und Rohstoffe zu Produktionsengpässen führen. Durch die Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA und die bereits eingeführten Zollerhöhungen auf Waren aus Kanada, Mexiko und China besteht das mittlere Risiko, dass weitere Zollerhöhungen auf nicht-amerikanische Produkte nicht ausgeschlossen werden können. Produktions- und Preisanpassungen können unter Berücksichtigung etwaige Zoll-Ausnahmeregelungen für das Produktportfolio der Jenoptik folgen. Die Jenoptik ist jedoch bereits mit mehreren Standorten in den USA vertreten und leistet mit ihren Produkten unter anderem einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der amerikanischen Halbleiterbranche.

Die amerikanische Subventionspolitik geht einher mit steigenden Anforderungen in der Exportabwicklung, da mit ihr geopolitische Interessen verbunden sind. Global betrachtet, besteht mittel- bis langfristig die Chance, dass durch den weltweiten Bau einer großen Anzahl neuer Halbleiterfabriken aufgrund der Bestrebungen nach technologischer Souveränität die Halbleiterindustrie im Laufe des nächsten Jahrzehnts stark wächst und sich eine spürbare Nachfrage für die Ausrüstung der Fabriken zum Beispiel mit lithografischer Technik ergibt. Mögliche Überkapazitäten bei Chipherstellern können dagegen Auswirkungen auf Jenoptik als Halbleiterausrüstungszulieferer haben und bergen das Risiko von Auftragsverzögerungen.

Die unsichere Konjunktur und die stockende Nachfrage im chinesischen Markt führen für europäische Hersteller zu einer Krise in der Automobilindustrie. Mit den Non-Photonic Portfolio Companies sind wir auf diesem Markt aktiv, daher können sich auch Risiken für Jenoptik als Teil der Zuliefererindustrie ergeben.

Die Division Smart Mobility Solutions ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Ländern ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder nicht realisiert werden. Aufgrund der angespannten Haushaltslagen sowie der Neuausrichtung öffentlicher Budgets im Zuge des Krieges in der Ukraine können für die Zukunft mögliche Kürzungen öffentlicher Investitionen für Verkehrsüberwachungsprojekte nicht ausgeschlossen werden.

Die geopolitischen Risiken wurden in der abgeschlossenen Risikomanagementperiode gruppenweit im Durchschnitt mit mittel bewertet. Aufgrund der dynamischen Situation und der erhöhten handelspolitischen Unsicherheit ist eine kurzfristige Verschlechterung der Bewertung möglich.

Technologische Risiken und Chancen

Als internationaler Technologiekonzern ist die Jenoptik maßgeblich auf die Entwicklung und Innovationen angewiesen. Die Themenbereiche Digitalisierung und Artificial Intelligence werden in erster Linie als Chance zur weiteren Integration von digitalen Lösungsmöglichkeiten in unser Produktportfolio angesehen. Hierzu wurden internationale Servicestandorte gestärkt, um die Softwareintegration in unseren Produkten stetig voranzutreiben. Die Trends zu Artificial Intelligence sowie zur immer stärkeren digitalen Vernetzung von Hardware- und Softwarekomponenten mit- und untereinander sind mit einer gestiegenen Nachfrage nach hochleistungsfähigen Chips in der Halbleiterindustrie verbunden. Diese Entwicklung dürfte sich insbesondere auf die Division Advanced Photonic Solutions weiterhin positiv auswirken.

Mit mittel bewertete Risiken werden insbesondere durch verstärkte und komplexere Cyberangriffen wahrgenommen. Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik hierbei divisionsübergreifend von großer Bedeutung. Bisher nicht vollständig integrierte Standorte werden risikoorientiert priorisiert und in die IT-Sicherheitssysteme der Jenoptik sukzessive integriert. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme haben hohe Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und sollen durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Back-up-System vor Datenverlust gesichert werden. Dies soll im Krisenfall eine zeitnahe Wiederherstellung ermöglichen. Aufgrund weltweit ansteigender Bedrohungen in der Informationstechnik, so zum Beispiel in Form von Social Engineering wie Phishing-Angriffen oder Ransomware, ergreift Jenoptik aktiv sowohl präventive als auch korrektive Maßnahmen, um die Gefährdung durch Cyberangriffe zu reduzieren. So werden sämtliche Themen der IT-Sicherheit durch den Chief Information Security Officer koordiniert, bestehende Prozesse fortlaufend hinterfragt und angepasst, technische Maßnahmen umgesetzt und verantwortliche Mitarbeiter intern geschult.

Ebenso hat Jenoptik das Security Operations Center, abgekürzt SOC, weiterentwickelt, um den Schutz der IT-Infrastruktur besser zu gewährleisten. Es integriert, überwacht und analysiert sämtliche sicherheitsrelevante Systeme wie unsere Unternehmensnetzwerke, Server, Arbeitsplatzrechner oder Internetservices, alarmiert die betroffenen Einheiten und ergreift Maßnahmen zum Schutz unserer Daten und Anwendungen. Jedoch können diese Maßnahmen, die zum Schutz unserer IT-Infrastruktur, unseres geistigen Eigentums und unseres Portfolios ergriffen werden, keine vollständige Risikomitigation bewirken. Das mittelhohe Risiko des ungewollten Transfers sensibler Daten durch Nutzung öffentlich zugänglicher KI-Applikationen wurde durch die erfolgreiche Implementierung einer eigenen KI-Lösung für unsere Mitarbeiter mitigiert.

Die technologischen Risiken wurden konzernübergreifend im Durchschnitt mit mittel bewertet.

Umweltbezogene Risiken und Chancen

Bei umweltbezogenen Risiken und Chancen hat die Erfüllung von Umweltauflagen und Reportingpflichten an Bedeutung gewonnen, da diese verstärkt von Kunden eingefordert werden. Im Falle einer Nichtbeachtung von Umweltauflagen und Reportingpflichten besteht das mittlere Risiko eines Verlusts von Kundenaufträgen, was wiederum Auswirkungen auf den Umsatz haben kann. Jenoptik nimmt die Standards zur Erfüllung der Umweltrichtlinien und Reportingpflichten sehr ernst und ergreift entsprechende Maßnahmen, um Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu verbessern. Jenoptik ist davon überzeugt, dass ein ressourcenschonender Einsatz von Materialien in der Produktion die Nachhaltigkeit steigert und somit den langfristigen Erfolg des Konzerns sichert. Bei der Lieferantenauswahl sollen umweltbezogene Aspekte noch stärker berücksichtigt werden. Neben den Regularien können sich klimatische Risiken durch Naturkatastrophen und Wetterereignisse auf die internationalen Standorte der Jenoptik auswirken. Zu nennen sind insbesondere die Gefahr von Überschwemmungen sowie Risiken durch Tornados und Stürme. Dürren sind ein weiteres Umweltrisiko, da trockene Böden das Abfließen des Grundwassers bei lokaler Überschwemmung, ausgelöst durch Platzregen, erschweren können. Hitzewellen können sich insbesondere auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken sowie zu Schäden in Produktionsbereichen führen.

Zur Mitigation dieser mit mittel bewerteten Risiken wurden die Standorte der Jenoptik mithilfe von Umweltreports sowie Analyse-Software hinsichtlich des Schadenspotenzials bewertet. Präventive Maßnahmen sollen ergriffen werden, um den Schutz vor klimaphysikalischen Ereignissen bei den Standorten weltweit zu steigern. Darüber hinaus sollen klimatisch bedingte Produktionsausfälle und deren Folgen durch die kontinuierliche Überprüfung und ggf. Anpassung des Versicherungsschutzes der Standorte und der Implementierung von Business-Continuity-Prozessen eingegrenzt werden. Da klimabedingte Ausfälle von Lieferanten zudem ein Risiko für die Materialversorgung der Produktionsstandorte darstellen, sollen insbesondere Schlüssellieferanten in eine Klimaanalyse integriert werden, um bei Bedarf gemeinsame geeignete Maßnahmen zu identifizieren, welche das Ausfallpotential begrenzen. Durch eine Identifizierung von alternativen Lieferanten soll eine ständige Materialversorgung im Fall eines Lieferantenausfalls gewährleistet werden.

Die umweltbezogenen Risiken wurden konzernübergreifend im Durchschnitt mit mittel bewertet.

Soziale Risiken und Chancen

Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologiekonzern benötigt Jenoptik hierfür auch weiterhin engagierte und gut ausgebildete Kollegen. Aufgrund des Fachkräftemangels, vor allem in Deutschland, besteht auch für Jenoptik das Risiko, vakante Stellen nicht zeitnah besetzen zu können. Dies basiert zum einen auf demografischen Faktoren, zum anderen ist dies den teilweise anspruchsvollen technischen Aspekten innerhalb des photonischen Kerngeschäfts sowie dem starken Wettbewerb um Fachkräfte geschuldet. Bei Ausscheiden von insbesondere erfahrenen Mitarbeitern kann es zu einem Wissensverlust insbesondere in komplexen Produktionsabläufen führen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass mit steigender Inflation sich insgesamt die Gesamtausgaben für Personalbestand und Personal-Recruiting erhöhen. Diesen Risiken stehen Chancen gegenüber, um sich im Wettbewerb um Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

So wird eine Vielzahl zielgerichteter Maßnahmen umgesetzt, unter anderem durch Programme zum Wissenstransfer innerhalb des Konzerns, zum Auf- und Ausbau einer Nachfolgeplanung auf Ebene der Führungspositionen, Leadership- und Professional-Career-Programme, eine Employer-Branding-Kampagne sowie attraktive und individuell angepasste Anreiz- und Bindungssysteme. Hervorzuheben sind hier die Kampagne für Offenheit, Toleranz und Vielfalt sowie die Verankerung von Diversität in unserer Personalstruktur, um gegen Tendenzen der Intoleranz und Abschottung einzutreten und für einen attraktiven Standort auch für ausländische Fachkräfte zu werben. Mit vielfältigen Formaten und Veranstaltungen sowie durch Kooperationen mit Universitäten und Schulen an internationalen Standorten präsentiert sich die Jenoptik als moderner und attraktiver Arbeitgeber und steigert gleichzeitig die Sichtbarkeit des Konzerns bei Schülern, Absolventen und Fachkräften. Zum Start in den Beruf werden für angehende Fachkräfte vielfältigste Ausbildungsmöglichkeiten und Praktika sowie Projekte in Forschung und Entwicklung angeboten. Hierdurch soll ein kontinuierlicher Personalaufbau von qualifizierten Mitarbeitern gewährleisten werden, um langfristig den Erfolg des Konzerns zu sichern.

Die sozialen Risiken wurden konzernübergreifend im Durchschnitt als niedrig bewertet.

Governance-bezogene Risiken und Chancen

Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ein bereichsübergreifendes Risiko dar. Insbesondere erfolgreich abgeschlossene M+A-Aktivitäten bedürfen sorgfältiger Integrations- und Abstimmungsprozesse, um die übernommenen Unternehmen vollständig in unsere Corporate Governance einzubinden. Die stetige Verbesserung der Compliance-Strukturen und -Prozesse unterstützt hierbei alle Fachbereiche und Geschäftseinheiten. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern und globalen, öffentlichen Auftraggebern muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen.

Obwohl mit der konzernweiten Exportkontroll- sowie Datenschutzorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Strukturen und Maßnahmen zur Minimierung möglicher Compliance-Verstöße implementiert sind, können diese nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programms sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.

Durch unsere Strategie der Fokussierung auf einzelne, größere Kunden in der Halbleiterindustrie und die sich daraus ergebende Kundenkonzentration besteht grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust dieser Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Aufgrund des hochspeziellen Technologieportfolios sowohl der Jenoptik als auch der Schlüsselkunden besteht die Abhängigkeit in beide Richtungen. Zwar ist das Umsatzwachstum durch Trends von Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, es kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile, eigener Entwicklungsaktivitäten und durch enge Zusammenarbeit mit Kunden realisiert werden. Zudem wird diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel begegnet, mehr System- und Servicelösungen für unsere Kunden anbieten zu können. Allgemein werden spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität, der wachsende Anteil komplexer High-End-Produkte sowie das dynamische Wachstum einiger Geschäftsfelder zu steigenden Anforderungen an die Fertigungstechnologien, -kapazitäten und Flächenkonzepte führen. Durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen begegnen wir diesen Anforderungen. Verzögerungen notwendiger Investitionen oder von Bauprojekten können ein erhöhtes Risiko darstellen, dass die Qualitäts- und Leistungsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit oder gar nicht erfüllt werden können, was entweder zu Verzögerungen bei der Auslieferung oder zur Nichtabnahme beim Kunden führen kann. Der Konzern investiert in neue und bestehende Produktionsflächen bei laufendem Betrieb kontinuierlich weiter, um die Nachfrage nach unseren Produkten bedienen zu können.

Aufgrund des global ausgerichteten Geschäftsmodells sowie der Expansion in neue Märkte mit zumeist öffentlichen Auftraggebern als Kunden ist bei der Division Smart Mobility Solutions ein erhöhtes Risiko in Bezug auf die Einhaltung der jeweiligen nationalen Gesetze und Datenschutzverordnungen im Vergleich zu den anderen Segmenten der Jenoptik gegeben. In der Verkehrssicherheitstechnik sind vor allem in Europa die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung von besonderer Bedeutung. Mit dem weiteren Ausbau einer konzernweit vereinheitlichten Datenschutzorganisation wird diesen Herausforderungen begegnet. Ebenfalls werden regelmäßig Anti-Korruptionsschulungen insbesondere für Mitarbeiter im Einkauf und im Vertrieb sowie im Kundendienst durchgeführt.

Die zunehmende Zahl komplexer, internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Geschäftsbereiche und an unsere Zulieferer. Bezüglich Ausgangsmaterialien und Produktionstechnik kann dies zu mittleren Risiken im Bereich des Lieferanten-Managements sowie in den Fertigungsprozessen führen. So gibt es für zahlreiche Komponenten, insbesondere in der Halbleiterindustrie, nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten oder Single-Source-Lieferanten, welche die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen, werden unsere Partner kontinuierlich unterstützt und durch die jeweiligen Segmente sowie den strategischen Einkauf qualifiziert. Außerdem unterstützen spezielle Lieferantenentwicklungsteams unsere Lieferanten bei der notwendigen Weiterentwicklung ihrer Organisation oder Geschäftsprozesse. Weiterhin können teilweise angespannte Lieferketten Risiken bergen, gerade in einer Phase der erhöhten Nachfrage nach unseren Produkten.

Die governance-bezogenen Risiken werden konzernweit als niedrig bewertet.

Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns im niedrigen Risikobereich. Im Referenzjahr Jahr 2023 wurde das Gesamtrisiko im zuvor verwendeten Risiko-Kategoriensystem mit mittel bewertet. Aufgrund einer vereinheitlichten Bewertungsgrundlage sowie der Überführung der einzelnen Risiken in die seit 2024 angewendeten Risikokategorien, befindet sich das simulierte Gesamtrisiko für das Geschäftsjahr 2023 im niedrigen Bereich. Im Vergleich zum Vorjahr konnte eine geringe Steigerung bei umweltbezogenen Risiken identifiziert werden.

T33 Risikoprofil des Jenoptik-Konzerns 2024

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Konzern-Risikobewertung
Aktuell (2024) Vorjahr (2023)
Finanzielle Risiken Niedrig Niedrig
Geopolitische Risiken Mittel Mittel
Technologische Risiken Mittel Mittel
Umweltbezogene Risiken Mittel Niedrig
Soziale Risiken Niedrig Niedrig
Governance-bezogene Risiken Niedrig Niedrig

Gesamtaussage des Vorstandes zur Risiko- und Chancenlage des Konzerns

Auf der Grundlage unseres Risiko- und Chancenmanagement-Systems wurden die wesentlichen und steuerbaren Risiken und Chancen identifiziert und bewertet. Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt ein im Vergleich zum Vorjahr in geringem Maße geändertes Risiko-Exposure zu verzeichnen. Durch die Einleitung und Nachverfolgung geeigneter Maßnahmen werden die adressierten Risiken - soweit möglich - begrenzt.

Zusätzlich zu den im Konzernlagebericht beschriebenen spezifischen Risiken kann es allerdings jederzeit zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen, welche die Marktentwicklung, unsere Vertriebs- und Produktionsprozesse sowie die Reputation des Unternehmens erheblich beeinflussen können. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der instabilen geopolitischen Lage wie beispielsweise der anhaltende russische Krieg gegen die Ukraine, aber auch die zunehmenden Spannungen zwischen China auf der einen Seite und den Partnern Taiwan und USA auf der anderen Seite können aktuell nicht sicher beurteilt werden. Diese und auch mögliche Zölle auf Einfuhren in die USA können Folgen für die Versorgung und Preisentwicklung von Energie, Rohstoffen sowie Logistikdienstleistungen für bestimmte Jenoptik-Standorte haben. Trotz der internationalen Ausrichtung der Halbleiterbranche kann im Eskalationsfall aufgrund Taiwans starker Position in einigen Fertigungsstufen von einer signifikanten Auswirkung auf den globalen Halbleitermarkt ausgegangen werde. Nachgelagert können sich daraus für die kommenden Jahre erneut Änderungen der Inflationsraten ergeben.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die konsequente Fokussierung auf die strategischen Märkte des Konzerns sukzessive dazu beitragen kann, bestehende Risiken zu senken. Die zunehmende Bedeutung der photonischen Industrie und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Systemen, sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen, bieten für Jenoptik weiterhin entsprechendes Wachstumspotenzial. Unterstützend kann hier noch, wie im Abschnitt zur Advanced Photonic Solutions erwähnt, die (supra-)nationale Industriepolitik im Rahmen des amerikanischen Chips and Science Acts und des European Chips Act wirken.

Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand des Konzerns gefährdenden Risiken identifiziert.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen: Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Jenoptik-Branchen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für die Jahre 2025 und 2026 mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von etwa 3,3 Prozent und prognostiziert damit eine leicht ansteigende Dynamik gegenüber 2024 (3,2 Prozent). Insgesamt wird die Wachstumsdynamik jedoch unter dem historischen (2000-2019) jährlichen Durchschnitt von 3,7 Prozent liegen.

Wesentliche zugrunde liegende Annahmen des IWF beinhalten Auswirkungen erhöhter handelspolitischer Unsicherheit, leicht sinkende Preise für Energierohstoffe sowie ein insgesamt leicht sinkendes Zinsniveau. Angesichts der Neubildung von Regierungen in einer Vielzahl von Ländern, einschließlich den USA, Deutschland und Frankreich, weist der IWF ausdrücklich darauf hin, dass keine Annahmen über mögliche Politikänderungen in die Prognose eingeflossen sind.

T34 Prognose des Bruttoinlandprodukts (in %)

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2025 * 2026 *
Welt 3,3 3,3
USA 2,7 2,1
Euro-Zone 1,0 1,4
Deutschland 0,3 1,1
China 4,6 4,5
Indien 6,5 6,5
Schwellenländer 4,2 4,3

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2025

* Prognose

Für die USA erwartet der IWF, dass sich die Wachstumsdynamik von 2,8 Prozent im Jahr 2024 auf 2,7 Prozent im Jahr 2025 und 2,1 Prozent im Jahr 2026 verlangsamt. Die zugrunde liegende Nachfrage bleibt lauf Einschätzung des IWF weiter robust, angetrieben durch starke Vermögenseffekte und einen weniger restriktiven geldpolitischen Kurs.

Für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China erhöhte der IWF seine Wachstumsprognose zwar um 0,1 Prozentpunkte gegenüber seiner letzten Prognose vom Oktober 2024, sieht jedoch weiterhin eine rückläufige Wachstumsdynamik mit 4,6 Prozent im Jahr 2025 und 4,5 Prozent im Jahr 2026. Die leicht verbesserten Aussichten sind vor allem auf das im November 2024 angekündigte Steuerpaket zurückzuführen, das die negativen Auswirkungen der erhöhten handelspolitischen Unsicherheit und des Immobilienmarktes auf die Investitionen adressiert.

Das Wachstum der Euro-Zone soll sich von seiner sehr niedrigen Dynamik von geschätzten 0,8 Prozent im Jahr 2024 auf 1,0 Prozent im Jahr 2025 und 1,4 Prozent im Jahr 2026 sukzessive leicht verbessern. Dabei drücken laut IWF die geopolitischen Spannungen weiterhin auf die Stimmung der Wirtschaftsakteure, sowie gedämpfte Erwartungen für das verarbeitenden Gewerbe und erhöhte politische Unsicherheiten. Wesentlicher Wachstumstreiber im Jahr 2026, soll eine stärkere Binnennachfrage aufgrund sinkender Zinsen sein.

Die Wirtschaft in Deutschland dürfte sich laut der IWF-Einschätzung vom Januar 2025 nach der Rezession in den vergangenen zwei Jahren mit einem geringen Wachstum von 0,3 Prozent im Jahr 2025 und 1,1 Prozent im Jahr 2026 schrittweise erholen.

Die weltweite Photonik-Industrie wird durch eine Reihe langfristiger Trends beeinflusst. Die zunehmende Digitalisierung und der daraus resultierende stetig steigende Bedarf an Mikrochips, neue Anwendungen, zum Beispiel in der Mobilität und Gesundheit, sowie eine zunehmende Orientierung auf mehr Nachhaltigkeit stellten wesentliche Treiber dar. In Summe rechnen die Marktbeobachter von Verified Market Research für den weltweiten Photonik-Markt mit einem durchschnittlichen Wachstum von rund 6 Prozent pro Jahr bis 2030.

Die globale Halbleiterindustrie wird laut Angaben des Branchenverbands Semiconductor Industry Association (SIA) auch im Jahr 2025 deutlich zulegen können. Langfristig wird die Nachfrage nach Halbleitern angetrieben durch immer intelligentere und effizientere Chips, die die Welt besser vernetzen und immer neue Anwendungen möglich machen. Geopolitische Spannungen und damit verbundene Sanktionen führen demgegenüber zu Unsicherheiten für die globale Halbleiterindustrie und können grundsätzlich die regionale Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen und Lieferketten stören. Für das Jahr 2025 rechnet SIA mit einem deutlichen Umsatzwachstum von rund 11 Prozent für die weltweite Halbleiterindustrie. Der Branchenbeobachter Gartner sieht das Wachstum bei etwa 14 Prozent in 2025.

Für den globalen Markt der Halbleiterausrüstung erwartet der Verband SEMI im Jahr 2025 einen weiteren Anstieg um rund 8 Prozent auf 121 Mrd US-Dollar, angetrieben u. a. durch den Aufbau neuer Kapazitäten. Insgesamt wird der Bau von 18 neuen Halbleiterfabriken erwartet. Dabei wird für das größte Marktsegment, die Ausrüstung für die Waferbe- und -verarbeitung (Wafer Fab Equipment), ein leicht unterdurchschnittlicher Zuwachs erwartet, während die Bereiche für Testausrüstung sowie Montage und Verpackung zweistellig wachsen dürften.

Der Weltmarkt der Medizintechnik wird bis 2025 nach Schätzung von Market Data Forecast durchschnittlich jährlich um rund 5 bis 6 Prozent wachsen. Der Marktforscher Fortune Business Insights prognostiziert dem globalen Markt für Medizintechnikgeräte ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,9 Prozent bis 2030. Diese Marktentwicklung werde unter anderem angetrieben durch eine zunehmende Nachfrage nach tragbaren Gesundheitsgeräten wie Fitnesstrackern, die Ausbreitung chronischer Erkrankungen und die Verlagerung auf häusliche Pflege, die tragbare, einfach nutzbare Ausrüstung erfordert.

Für 2025 rechnet der Industrieverband VDMA für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau mit einem Produktionsminus von real 4 Prozent. Neben der anhaltenden Flaute der globalen Konjunktur dürfte sich das sinkende Auftragspolster der Industrie 2024 spürbar auswirken, so der Industrieverband. Für die Automobilindustrie ist das Geschäftsumfeld infolge von geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten für 2025 herausfordernd. Der weltweite Absatz von Fahrzeugen soll laut VDA dennoch um 2 Prozent steigen.

Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird bis 2026 voraussichtlich um jährlich durchschnittlich 9,6 Prozent auf etwa 5,1 Mrd US-Dollar wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen MarketsandMarkets. Wesentliche Treiber hierfür seien die zunehmende Urbanisierung und der Ausbau im Transport- und Verkehrswesen, die Weiterentwicklung intelligenter Systeme sowie Initiativen für mehr Verkehrssicherheit wie "Vision Zero".

Voraussichtliche Entwicklung der Geschäftslage

Planungsprämissen für Konzern und Segmente

Seit Anfang 2025 hat der Jenoptik-Konzern seine Organisationsstruktur in der Division Advanced Photonic Solutions vereinfacht, um seine Kundenorientierung und Effizienz zu erhöhen und Verantwortlichkeiten klarer zuzuordnen. Infolgedessen hat Jenoptik zum 1. Januar 2025 folgende berichtspflichtige Segmente: Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics, Metrology & Production Solutions sowie Smart Mobility Solutions. Die Segmente bündeln jeweils die Geschäfte nach ähnlichen Anwendungsfeldern, Kundenzugängen und Geschäftsmodellen (B2B, B2G) und stellen seit dem 1. Januar 2025 die Segmente im Sinne des IFRS 8 dar.

G19 Segmente des Jenoptik-Konzerns

Die Strategic Business Unit (SBU) Semiconductor & Advanced Manufacturing umfasst vor allem das Geschäft mit optischen und mikrooptischen Komponenten für die Halbleiterausrüstungsindustrie sowie für Informations- und Kommunikationstechnologien.

Die Aktivitäten der SBU Biophotonics fokussieren auf optische Komponenten für Life Science und Medizintechnik-Industrie und beinhaltet zudem verschiedene industrielle Anwendungen.

Systeme für die Qualitätsprüfung- und Produktionslösungen für die optische, Elektronik- und Automobilindustrie bilden den Kern der SBU Metrology & Production Solutions.

Die Strategic Business Unit Smart Mobility Solutions bietet Kamerasysteme und Dienstleistungen für Verkehrsüberwachung und zivile Sicherheit vor allem für die öffentliche Hand an.

Die Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2025 wurde auf Basis der im Herbst 2024 erfolgten Konzernplanung erstellt.

Den Ausgangspunkt bilden die Einzelplanungen der Segmente sowie der operativen Geschäftseinheiten, die, aufeinander abgestimmt, in die Konzernplanung einfließen. Mögliche Akquisitionen, Desinvestitionen sowie Wechselkursschwankungen werden grundsätzlich in der Planung nicht berücksichtigt.

Das System der Top-Steuerungsgrößen umfasst seit dem 1. Januar 2025 die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge und Investitionen. Der Auftragseingang ist künftig eine Informationsgröße, da sich der KPI aufgrund von zum Teil hohen Markt- und Nachfrageschwankungen nur eingeschränkt als Top-Steuerungsgröße eignet. Auch die Cash-Conversion-Rate wird künftig als Informationsgröße betrachtet. Darüber hinaus werden auch weitere Kennzahlen künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.

Weitere Informationen zu den Top-Steuerungsgrößen und Informationsgrößen siehe Kapitel "Steuerungssystem"

Weitere Informationen zur künftigen Entwicklung der Jenoptik-Branchen siehe Kapitel "Rahmenbedingungen"

Prognose der Ertragslage sowie der Finanz- und Vermögenslage im Geschäftsjahr 2025

Für das Geschäftsjahr 2025 geht der Vorstand für den Jenoptik-Konzern davon aus, dass nach einem verhaltenen Start im 2. Halbjahr ein Aufschwung insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie einsetzt. Der Vorstand geht weiterhin davon aus, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, Regulierungen auf europäischer Ebene sowie weitere makropolitische Entwicklungen in unseren Absatzmärkten, zum Beispiel Zölle, und die Kriege in der Ukraine und im Mittleren Osten.

Der Vorstand erwartet mit Blick auf die gegenwärtig überdurchschnittlich hohen Marktunsicherheiten für das laufende Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (+/​- 5 Prozent) (2024: 1.115,8 Mio Euro).

Er geht außerdem davon aus, dass die EBITDA-Marge (EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) zwischen 18,0 und 21,0 Prozent liegen wird (2024: 19,9 Prozent).

In der SBU Semiconductor & Advanced Manufacturing erwartet der Vorstand einen verhaltenen Start ins Geschäftsjahr 2025. Die SBU sollte im 2. Halbjahr 2025 jedoch von einer wieder anziehenden Nachfrage nach optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Im Geschäftsjahr 2025 erwartet die SBU Semiconductor & Advanced Manufacturing angesichts gegenwärtig hoher Nachfragevolatilität beim Umsatz ein leichtes Wachstum oder einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll sich in etwa analog zum Umsatz entwickeln.

Für die SBU Biophotonics wird im laufenden Geschäftsjahr wieder eine höhere Nachfrage aus dem Bereich Life Science & Medizintechnik erwartet. Biophotonics will 2025 ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich erzielen. Das EBITDA soll deutlich stärker als der Umsatz wachsen.

In der SBU Metrology & Production Solutions sieht der Vorstand insgesamt eine stabile Geschäftsentwicklung, dabei dürfte die Entwicklung im Automobilmarkt eher verhalten bleiben. Die SBU Metrology & Production Solutions erwartet im Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz und ein EBITDA in etwa auf Vorjahresniveau.

Für das Geschäftsjahr 2025 geht der Vorstand für die SBU Smart Mobility Solutions von einem Umsatzwachstum und einer Steigerung der Profitabilität aus. Aus regionaler Sicht werden Wachstumsimpulse vor allem in Nordamerika erwartet. Beim Umsatz erwartet Smart Mobility Solutions ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll deutlich stärker als der Umsatz zulegen.

Nach dem Abschluss des Neubaus der neuen Reinraumfabrik in Dresden erwartet der Vorstand, dass die Investitionen im Geschäftsjahr 2025 deutlich unter dem Vorjahresniveau von 114,6 Mio Euro liegen werden.

Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen an die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt bzw. sich weiter verschärft oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle und makroökonomische Entwicklung, Risiken der Märkte sowie geopolitischen Risiken, Konflikte und Kriege und auf die damit zusammenhängenden Sanktionen, als unzutreffend erweisen. Mögliche Portfolioänderungen sind in der Prognose nicht berücksichtigt.

T35 Ziele Konzern und Segmente (in Mio. EUR/​bzw. lt. Angabe)

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Ist 2024 Prognose 2025 (ohne größere Portfolioänderungen)
Umsatz 1.115,8 In etwa auf Vorjahresniveau (+/​- 5 Prozent)
Semiconductor & Advanced Manufacturing 491,8 Leichtes Wachstum oder Rückgang im einstelligen Prozentbereich
Biophotonics 222,2 Wachstum im einstelligen Prozentbereich
Metrology & Production Solutions 222,2 In etwa auf Vorjahresniveau
Smart Mobility Solutions 119,5 Wachstum im einstelligen Prozentbereich
EBITDA/​EBITDA-Marge 221,5/​19,9 % 18,0 bis 21,0 Prozent
Semiconductor & Advanced Manufacturing 139,9 Entwicklung etwa analog zum Umsatz
Biophotonics 29,5 Wachstum deutlich stärker als Umsatz
Metrology & Production Solutions 26,3 Entwicklung etwa analog zum Umsatz
Smart Mobility Solutions 13,6 Wachstum deutlich stärker als Umsatz
Investitionen 114,6 Deutlich unter Vorjahresniveau

Gesamtaussage des Vorstands zur künftigen Entwicklung

Der Jenoptik-Konzern wird auch im laufenden Geschäftsjahr 2025 die Umsetzung seiner strategischen Agenda 2025 fortsetzen. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk weiterhin auf profitables organisches Wachstum. Nach unserer Einschätzung können ein positiver Produktmix, Kostendisziplin sowie effizientere und schnellere Prozesse zu einer positiven Entwicklung führen. Durch die sehr gute Vermögenslage und eine tragfähige und flexible Finanzierungsstruktur verfügt Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands über ausreichend Handlungsspielraum, um Investitionen in das weitere organische Wachstum zu finanzieren.

Die Erreichung unserer Ziele ist abhängig von der Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds, insbesondere auch im Zusammenhang mit den Konflikten und Kriegen weltweit sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung.

Für das Geschäftsjahr 2025 geht der Vorstand für den Jenoptik-Konzern davon aus, dass nach einem verhaltenen Start im 2. Halbjahr ein Aufschwung insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie einsetzt. Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (+/​- 5 Prozent) und eine EBITDA-Marge zwischen 18,0 und 21,0 Prozent.

Auch 2025 wird Jenoptik einen wesentlichen Teil der Mittel in die Entwicklung innovativer Produkte und in die Erweiterung von Kapazitäten investieren. Die Investitionen werden insgesamt jedoch deutlich unter Vorjahresniveau erwartet.

Auf Basis des Kenntnisstandes zum Zeitpunkt der Berichtserstellung erwartet der Vorstand 2025 eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.

 

Jena, 19. März 2025

JENOPTIK AG

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Finanzvorstand

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Nachhaltigkeitserklärung

Allgemeine Angaben

Unser Nachhaltigkeitsverständnis

Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik neben der Umsetzung wirtschaftlicher Ziele gleichermaßen auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmensstrategie und fest in der Organisation verankert. Als "Enabler" leisten wir mit unserem Know-how und innovativen Produkten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen und ermöglichen Kunden weltweit, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen.

T36 Liste der Angabepflichten

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General Disclosure ESRS Seitenverweis
Unser Nachhaltigkeitsverständnis
Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung BP-1, BP-2 Seite 87
Sustainability-Governance Seite 88
Rolle und Verantwortlichkeiten der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane GOV-1, GOV-2 Seite 88
Nachhaltigkeitsbezogene Leistungen in Anreizsystemen GOV-3 Seite 92
Erklärung zur Sorgfaltspflicht GOV-4 Seite 93
Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung GOV-5 Seite 94
Strategie, Ziele, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette SBM-1 Seite 95
Stakeholder-Engagement SBM-2 Seite 98
Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen IRO-1 Seite 99

Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung

Dieser Nachhaltigkeitsbericht/​Nachhaltigkeitserklärung erfüllt die Anforderungen an die nach §§ 289b ff. HGB und 315b bis 315c HGB aufgestellte nichtfinanzielle (Konzern-)Erklärung und stellt somit die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für den Jenoptik-Konzern und die JENOPTIK AG dar. Die erstmalige freiwillige und vollständige Nutzung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als Rahmenwerk gem. §§ 315c Abs. 3 i. V. m. 289 HGB erfolgte für die Konzernerklärung aufgrund der Bedeutung der ESRS für unsere Stakeholder sowie der durch die Europäische Kommission angenommenen Berichtsstandards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie erfüllt damit gleichzeitig auch die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Für unsere nichtfinanzielle Erklärung in Bezug auf die JENOPTIK AG nach § 289b HGB haben wir kein Rahmenwerk verwendet, weil für unsere Stakeholder eine ESRS-Nachhaltigkeitserklärung für den Konzern von Relevanz ist.

Der Bericht nimmt im Rahmen der wesentlichen Aspekte und der in diesem Zusammenhang angewendeten ESRS-Standards Bezug auf Umwelt-, Arbeitnehmer-, Sozialbelange sowie die Achtung von Menschenrechten und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen bzgl. unserer Sozialbelange identifiziert. Wesentliche Risiken aus unserer eigenen Geschäftstätigkeit sowie aus Geschäftsbeziehungen, Produkten und Dienstleistungen, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf nichtfinanzielle Aspekte haben, liegen nicht vor.

Im Rahmen der Erstanwendung (Phase-in Bestimmungen) nicht berichtet werden lediglich die Angaben zu finanziellen Auswirkungen wesentlicher Impacts, Risiken und Chancen, Angaben im Zusammenhang mit Leiharbeitern sowie der Zahl der Ausfalltage aufgrund arbeitsbedingter Verletzungen infolge von Arbeitsunfällen. Auch die Berichtspflichten gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung in Bezug auf die Offenlegung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten werden erfüllt, während in den Vorjahren der GRI-Standard als Orientierungshilfe diente und gemäß den Anforderungen des CRS-RL-UG berichtet wurde. Weitere Rechtsvorschriften wurden nicht angewendet.

Die Angaben der Nachhaltigkeitserklärung gelten für den Jenoptik-Konzern und die JENOPTIK AG gleichermaßen und wurden auf konsolidierter Basis erstellt. Der Konsolidierungskreis ist mit dem des Konzernabschlusses identisch. Angaben zu Strategien, Richtlinien, Maßnahmen, Kennzahlen und Zielen beziehen sich sowohl auf die eigene Geschäftstätigkeit als auch, wenn dies erforderlich und wesentlich ist, auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette. Die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette wurde dabei insbesondere bei der Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse sowie der Ermittlung der Scope-3-Emissionen berücksichtigt. Maßnahmen und Ziele beziehen sich bspw. im Bereich Lieferantenmanagement ausschließlich auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette. Bereits berichtete Kennzahlen enthalten Vergleichsinformationen des Vorjahres. Bei neu eingeführten Metriken nutzt Jenoptik die Übergangsbestimmung gemäß ESRS 1 und verzichtet auf die Angabe der Vorjahreswerte.

Angaben im Zusammenhang mit spezifischen Umständen: Kurz-, mittel- und langfristige Zeithorizonte entsprechen den üblichen Annahmen von einem bis zu fünf und mehr als fünf Jahren. Schätzungen von Parametern im Zusammenhang mit der Wertschöpfungskette wurden insbesondere bei der Ermittlung der Scope-3-Emissionen angewendet. Dazugehörige Quellen, Grundlagen der Erstellung, der daraus resultierende Genauigkeitsgrad sowie geplante Maßnahmen zur künftigen Verbesserung werden zusammen mit den Ergebnisunsicherheiten im Abschnitt Umweltinformationen/​ Scope 3 näher erläutert. Die in diesem Bericht dargestellten Kennzahlen wurden - abgesehen von der Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer - keiner anderweitigen externen Prüfung unterzogen.

Gemäß ESRS 1.119 bzw. § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Die nachfolgende Auflistung zeigt alle für die Nachhaltigkeitserklärung relevanten Bestandteile und Angabepflichten der ESRS, die mittels Verweis aufgenommen wurden. Weiterführende Informationen zu den Angabepflichten und Grundlagen der Vorbereitung sind im Appendix, Abschnitt "Zusätzliche Angaben und Hinweise" ab Seite 153 enthalten. Von der Möglichkeit, Informationen, die sich auf geistiges Eigentum, Innovationen und Know-how beziehen, auszulassen, wurde Gebrauch gemacht.

T37 ESRS-Angabepflichten, die mittels Verweis aufgenommen wurden

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ESRS-Angabepflichten, die mittels Verweis aufgenommen wurden Seitenverweis
ESRS 2, SBM-1 Abs. 40a: Produkte, Märkte, Marktposition und Kunden Seite 26: Geschäftsmodell und Märkte
ESRS 2, SMB-1 Abs. 40b: Aufschlüsselung Gesamteinnahmen: Segmentberichterstattung Seite 47: Ertragslage
ESRS 2, SBM-1 Abs. 40a-iii, Zahl der Beschäftigten nach geografischen Gebieten Seite 42: Mitarbeiter

Sustainability Governance

Rolle und Verantwortlichkeiten der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane

Die JENOPTIK AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts. Das zentrale Führungsgremium bildet der dreiköpfige Vorstand, der die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel leitet, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere die der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der zwölfköpfige Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und ist in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.

Vorstand: Alle Vorstandsmitglieder (namentlich Dr. Stefan Traeger (CEO), Dr. Prisca Havranek-Kosicek (CFO), Dr. Ralf Kuschnereit) tragen gemeinsam Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung und entscheiden über Grundsatzfragen der Geschäftspolitik, die Unternehmensstrategie, in der neben langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch Nachhaltigkeitsziele angemessen berücksichtigt werden, sowie über die Planung mit finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Zielen. Der Vorstand veranlasst, dass strategische, operative, finanzielle sowie Compliance-bezogene Risiken und Chancen, sowie innerhalb dieser Kategorien auch Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses frühzeitig identifiziert, transparent und vergleichbar dargestellt, systematisch bewertet und gesteuert werden. Er berücksichtigt diese Chancen und Risiken bei seinen Entscheidungen über wichtige Transaktionen und in seinem Risikomanagementverfahren. Jenoptik befolgt die Empfehlungen A.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex, wonach das Interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem des Vorstands auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele abdecken. Die Prozesse und Systeme zur Erfassung und Verarbeitung nachhaltigkeitsbezogener Daten und KPIs sind in der Prozessbeschreibung "Non-financial Reporting Manual" definiert und fließen im Rahmen von Vorstands- und Gremiensitzungen in strategische Unternehmensentscheidungen mit ein. Der Finanzvorstand beschäftigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen der ESG-Committee-Sitzungen u. a. mit den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Emissionsreduktion (steigende Kundenanforderungen, Transformationsplan, Net-Zero-Ziele), KPIs im Zusammenhang mit Diversität, Pay Gap und nachhaltigem Lieferantenmanagement (Sorgfaltspflichten in der Lieferkette).

Aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten, Ausbildungen, beruflichen und persönlichen Werdegänge und der vielfältigen internationalen Erfahrungen seiner Mitglieder verfügt der Vorstand in seiner Gesamtheit über umfassende Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen, die für den Photonik-Sektor, in dem Jenoptik tätig ist, und seine Produkte und geografischen Standorte relevant sind.

Lebensläufe der Vorstandsmitglieder siehe www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​vorstand-und-executive-management-committee-emc)

Auf Vorstandsebene ist der Finanzvorstand für das Thema Nachhaltigkeit zuständig und verfügt über mehrjährige Erfahrungen im Management von Nachhaltigkeitsthemen. Verantwortlich für die konzernweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements von Jenoptik ist der Bereich Investor Relations & Sustainability, der diese Themen in enger Abstimmung mit den involvierten Fachbereichen sowie den Divisionen koordiniert und direkt an den Finanzvorstand berichtet. Die konzernweite Koordination aller Nachhaltigkeitsthemen erfolgt über ein ESG-Committee, bestehend aus den relevanten Vertretern der zentralen und operativen Unternehmensbereiche. Das Committee bespricht zusammen mit dem Finanzvorstand monatlich aktuelle Querschnittsthemen und laufende ESG-Projekte, koordiniert die Implementierung von neuen Regularien und trifft notwendige Entscheidungen im Zusammenhang mit den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (impacts, risks and opportunities = IROs) in Bezug auf Nachhaltigkeit und die Umsetzung der Sorgfaltspflichten in diesem Bereich. Der Finanzvorstand überwacht die festgelegten Ziele im Zusammenhang mit den IROs sowie die Fortschritte bei der Zielerreichung mindestens quartalsweise im Rahmen der ESG-Committee-Sitzungen, diskutiert relevante ESG-Kennzahlen und entscheidet über notwendige Maßnahmen. Auch der Prüfungs- und ESG-Ausschuss des Aufsichtsrats beschäftigt sich unterjährig im Rahmen der Befassung mit den Quartalsmitteilungen und Zwischenberichten mit den relevanten ESG-Kennzahlen zur Messung ausgewählter Nachhaltigkeitsziele. Die im Nachhaltigkeitsmanagement aktiven Mitarbeiter bilden sich regelmäßig über Schulungen und Webinare im Bereich ESG weiter, verfügen über zertifizierte Fähigkeiten und Kenntnisse, nehmen an Expertenrunden zu diversen Nachhaltigkeitsthemen teil oder sind Mitglied im Arbeitskreis Nachhaltigkeit des Deutschen Aktieninstituts. Auf Vorstandsebene ist das erforderliche Fachwissen aufgrund der Arbeitshistorie vollumfänglich vorhanden. Durch die monatlichen ESG-Committee-Sitzungen wird zudem erreicht, dass nachhaltigkeitsbezogenes Fachwissen auch in Bezug auf die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) sowohl auf Arbeits- als auch auf Managementebene vertieft wird. Somit können wesentliche IROs im Zusammenhang mit der Jenoptik-Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette umfassend berücksichtigt werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Divisionen und der Zentralabteilung Compliance & Risk Management wird erreicht, dass die im Unternehmen vorhandenen Fähigkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen auch bei der Bewertung der Risiken und Chancen des Unternehmens berücksichtigt werden.

Der Vorstand der JENOPTIK AG verantwortet zudem das Interne Kontrollsystem (IKS) innerhalb der Jenoptik, welches Finanz- und Nicht-Finanzrisiken (auch zur ESG-Organisation und Nachhaltigkeitsberichterstattung) und ihre Steuerung zum Gegenstand hat. Seit Ende 2024 werden hierbei auch wesentliche nachhaltigkeitsbezogene Risiken systematisch betrachtet. Die Ausgestaltung der Kontrollen zu bestehenden organisatorischen Sicherungsmaßnahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung befindet sich derzeit im Aufbau. Es beinhaltet auch Kontrollprozesse zu den für Jenoptik wesentlichen IROs. Der Vorstand erhält vom Leiter der Internen Revision, der das IKS-Framework zu prozessintegrierten Überwachungsmaßnahmen überwacht und die Wirksamkeit prüft, ein regelmäßiges Reporting über den Status des IKS.

Die Interne Revision ist dem Vorstandsvorsitzenden der JENOPTIK AG unterstellt (ab 1. Januar 2025 dem Finanzvorstand) und unterstützt den Vorstand bei der Erreichung seiner Ziele (einschließlich der Nachhaltigkeitsziele). Neben der laufenden Berichterstattung an den Vorstand wird auch halbjährlich direkt an den Prüfungs- und ESG-Ausschuss berichtet. (Siehe hierzu Angaben zu "Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung", Seite 94f.)

Außerdem informiert sich der Vorstand regelmäßig über die Erfüllung der Anforderungen aus den globalen menschen- und umweltrechtlichen Regularien, sowohl bezogen auf den eigenen Geschäftsbereich inkl. der Mehrheitsbeteiligungen als auch auf die Lieferkette (bspw. Deutsches Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ("LkSG")).

Zusätzliche Informationen im Abschnitt "Risikomanagement" ab Seite 71

Der Aufsichtsrat hat festgelegt, dass dem Vorstand mindestens eine Frau angehören soll. Bei einem dreiköpfigen Vorstand entspricht das einer Geschlechterquote von mindestens 33 Prozent Frauen. In der aktuellen Besetzung des Vorstands wird diese Quote durch Dr. Prisca Havranek-Kosicek als Finanzvorstand erfüllt.

Aufsichtsrat: Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ist nach dem Mitbestimmungsgesetz paritätisch besetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern. Sechs Mitglieder werden von den Aktionären in der Hauptversammlung, sechs Mitglieder nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes von den Arbeitnehmern gewählt.

Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Querschnittsthemen sind für Jenoptik von so wesentlicher Bedeutung, dass sie bei der Aufsicht und Überwachung des unternehmerischen Handelns durch den Aufsichtsrat zunächst in der Verantwortung des Gesamtplenums belassen wurden. Allerdings berühren zahlreiche Aspekte als Querschnittsthemen auch die Aufgabenbereiche des Personalausschusses (zum Beispiel nichtfinanzielle KPIs in der Vorstandsvergütung sowie jährliche Zielabrechnungen) sowie des Prüfungs- und ESG-Ausschusses im Aufsichtsrat (Reporting und Planung der Nachhaltigkeits-KPIs, die Einbeziehung von Nachhaltigkeitszielen in das Risiko- und Chancenmanagement, das Interne Kontrollsystem und das Compliance-Management-System, die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts).

In seiner Sitzung am 11. Dezember 2024 hat der Aufsichtsrat entschieden, aufgrund der besonderen und weiterwachsenden Bedeutung der ESG-Themen und der im Prüfungsausschuss vorhandenen Fachexpertise, dem Prüfungsausschuss auch in Bezug auf sonstige, nicht rechnungslegungsbezogene Nachhaltigkeitsthemen eine stärkere vorbereitende Rolle zuzuweisen und ihn in Prüfungs- und ESG-Ausschuss umzubenennen. In dem vierköpfigen Ausschuss ist zudem eine intensivere und effizientere Diskussion nachhaltigkeitsbezogener Themen möglich als in dem zwölfköpfigen Gesamtgremium. Der Vorstand, aber auch Vertreter von Investor Relations & Sustainability, der Internen Revision, des Bereichs Compliance & Risk Management sowie weiterer Fachbereiche des Corporate Centers berichten regelmäßig direkt an den Prüfungs- und ESG-Ausschuss; die Interne Revision, Investor Relations & Sustainability sowie Compliance & Risk Management mindestens in halbjährlichem Turnus. Der Gesamtaufsichtsrat beschäftigt sich darüber hinaus jedoch weiterhin mindestens einmal jährlich mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Vorstands, erhält Status-Updates zu wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und stimmt Anpassungen und Aktualisierungen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zu. Damit wird eine regelmäßige Überwachung der festgelegten Nachhaltigkeitsziele und der Fortschritte bei der Zielerreichung sowie der Umsetzung der Sorgfaltspflicht in diesem Bereich sichergestellt.

Im Berichtszeitraum 2024 wurden Aufsichtsrat sowie Prüfungs- und ESG-Ausschuss über den Prozess und die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, den Transformationsplan und das Energiemanagement sowie zu den Aktivitäten im Bereich Social (Diversity, Engagement sowie Auszubildende) und Governance (Ergebnisse der Klimarisiko-Analyse) unterrichtet. Der Prüfungs- und ESG-Ausschuss beschäftigte sich zudem ausführlich mit der Erstellung und den Entwürfen dieses Nachhaltigkeitsberichts.

Dezidierte ESG- und Nachhaltigkeitsexpertise im Aufsichtsrat ist insbesondere bei drei Mitgliedern (namentlich Frau Elke Eckstein, Frau Daniela Mattheus und Herrn Thomas Spitzenpfeil) vorhanden, die aufgrund ihrer Tätigkeiten in verschiedenen Aufsichtsräten sowie vergleichbaren Kontrollgremien, dabei auch in verschiedenen Prüfungsausschüssen, über umfassende Expertise in der Rechnungslegung und Abschlussprüfung und zugleich über Expertise und Fachwissen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung verfügen. Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat können somit wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Jenoptik-Geschäftstätigkeit und -Wertschöpfungskette umfassend einschätzen. Frau Daniela Mattheus ist neben ihren verschiedenen Aufsichtsratsmandaten auch ehrenamtliche Präsidentin der Financial Expert Association e. V. und Mitglied des zugehörigen Arbeitskreises Nachhaltigkeit und verfügt über eine CSRS-Zertifizierung des Accovalist Instituts. Sie absolvierte eine Weiterbildung als "Certified Sustainability Reporting Specialist" und beteiligt sich zudem aktiv an der Erörterung der aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung in Fachgremien und bringt diese zusätzliche Expertise in den Prüfungs- und ESG-Ausschuss ein.

Der Aufsichtsrat ist so zusammengesetzt, dass die Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. In Übereinstimmung mit seinem Diversity Statement gehören dem Aufsichtsrat aktuell mindestens drei Mitglieder an, die über eine umfangreiche internationale Erfahrung verfügen. Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen, d. h. mindestens 33 Prozent, angehören. Mit drei Frauen auf Anteilseigner- und drei Frauen auf Arbeitnehmerseite wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent mit aktuell 50 Prozent übererfüllt. Die Aufsichtsratsmitglieder sind zudem in ihrer Gesamtheit mit dem Photonik-Sektor, in dem Jenoptik tätig ist, und ihren Produkten vertraut und verfügen über Erfahrungen, die für die geografischen Standorte des Unternehmens relevant sind. Spezifische Industrie- und Branchenerfahrung liegt bei mindestens sieben Mitgliedern vor. Fünf der sechs Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats, d. h. 83,3 Prozent, sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängig.

Gemeinsam beachten Vorstand und Aufsichtsrat die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit bei ihren Entscheidungen über wichtige Transaktionen und dem Risikomanagementverfahren sowie etwaige Kompromisse im Zusammenhang mit diesen IROs.

G20 Rolle und Verantwortlichkeiten der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane

Nachhaltigkeitsbezogene Leistungen in Anreizsystemen

Im Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands werden durch klare Ziele Anreize zur Umsetzung der Unternehmensstrategie gesetzt. Das Vergütungssystem ist dabei sowohl an langfristigen (in der Regel vierjährigen) als auch an kurzfristigen (d. h. einjährigen) Zielen des Konzerns ausgerichtet. Bei der JENOPTIK AG ist der Aufsichtsrat für die Beschlussfassung über das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und die Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder zuständig. Die Hauptversammlung beschließt über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder bei jeder wesentlichen Änderung, mindestens jedoch alle vier Jahre.

Nachhaltigkeitsbezogene Aspekte sind sowohl in der kurzfristigen als auch der langfristigen variablen Vergütung des Vorstands enthalten. Die (einjährige) Tantieme (~40 Prozent der variablen Vergütung) basiert auf dem Erreichen bestimmter Ziele innerhalb eines Geschäftsjahres und wird im Folgejahr ausgezahlt. Der sich aus der Zielerreichung ergebende Tantiemebetrag wird mit einem Multiplikator multipliziert, der sich zwischen 0,8 und 1,2 bewegen kann. Dieser Multiplikator wird auf Basis der individuellen Leistung des Vorstands sowie der Erreichung konkreter Nachhaltigkeitsziele bestimmt. Die Nachhaltigkeitsziele des Multiplikators leiten sich aus der im Nachhaltigkeitsbericht beschriebenen und auf unserer Website unter www.jenoptik.de/​nachhaltigkeit/​nachhaltigkeitsziele veröffentlichten Nachhaltigkeits-Roadmap ab.

Darüber hinaus besteht die variable Vergütung des Vorstands aus einer mehrjährigen Komponente in Form von Performance Shares (~ 60 Prozent der variablen Vergütung). Für jede gewährte Tranche der Performance Shares wird nach Ablauf einer vierjährigen Performance-Periode die Zielerreichung ermittelt. Mit einer Gewichtung von insgesamt 20 Prozent am Anteil der mehrjährigen Komponente finden hier die Erreichung von jährlich neu festzulegenden langfristigen (vier Jahre) ESG-Zielen Berücksichtigung. Die für das Geschäftsjahr 2024 vereinbarten ESG-Ziele enthalten dabei auch ein klimabezogenes Ziel einschließlich eines THG-Emissionsreduktionsziels (siehe Tabelle T39).

Die vereinbarten nachhaltigkeitsbezogenen Leistungsparameter (Mindestwert, Zielwert 100 Prozent, Maximalwert) sind als Leistungsrichtwerte zu betrachten.

Die einzelnen nachhaltigkeitsbezogenen Ziele in der Vergütung der Vorstandsmitglieder sind den nachfolgenden Tabellen T38 bis T39 zu entnehmen:

T38 ESG-Ziele und Zielerreichung im Multiplikator 2024

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Ziel 2024 Zielerreichung
Ökostrom-Rate Aktive Reduktion der CO 2 -Emissionen: Ökostrom-Anteil der Hauptstandorte am Gesamtstrombedarf 95,0 % 95,8 %
Mitarbeiterzufriedenheit Globaler Engagement Score: Engagement unserer Mitarbeiter, d. h. Anteil unserer Mitarbeiter, die sich positiv mit ihren Aufgaben bei Jenoptik identifizieren und sich aktiv einbringen better than global benchmark 1 (72 %), nicht aber weniger als 75 % 2 76,0 %
CSR-Rate Steigerung der Transparenz in der Lieferkette für Lieferantenmanagement bzgl. Einhaltung der Sorgfaltspflichten: CSR-Rate: prozentualer Anteil der Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro, bei denen vollständige CSR-Self-Assessments vorliegen 55,0 % 60,9 %

1 Wird jährlich auf Basis von Qualtrics ermittelt (Umfrage zur Ermittlung des Engagement Score)

2 D. h., nicht weniger als 75 % der an der Umfrage teilgenommen habenden Mitarbeiter identifizieren sich positiv mit Jenoptik und bringen sich aktiv ein

T39 Zielvereinbarung ESG-Ziele 2024 (LTI)

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Gewichtung
CO 2 -Reduktion 1 Aktive Reduktion der CO 2 -Emissionen (Scope 1+2) im Vergleich zum Basisjahr 2019 1/​3
Diversity-Rate Steigerung der Diversität: Anteil der Führungskräfte mit int. Herkunft und weiblicher Führungskräfte Berechnung: ~ Ø (Anteil internationaler Führungskräfte + Anteil weiblicher Führungskräfte) 1/​6
Ausbildungsquote Zielsetzung ist die schrittweise Erhöhung der Ausbildungsquote auf Industriedurchschnitt 1/​6
Vitality Index Steigerung der Innovationskraft: prozentualer Umsatzanteil von Produkten und Leistungen, die innerhalb der letzten drei Jahre entwickelt wurden 1/​3

1 Gemäß Datenbasis und Scope der testierten Nachhaltigkeitserklärung des Jenoptik-Konzerns für das jeweilige Geschäftsjahr. Im Falle von M&A-Aktivitäten wird das Ziel in Orientierung an den Bedingungen der Science Based Targets Initiative (SBTi) angepasst

Im Geschäftsjahr 2024 entfielen 3,15 Prozent der Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder auf den Performance-Faktor (Multiplikator) im Rahmen der einjährigen variablen Vergütung. Bei dessen Ermittlung im Rahmen einer Gesamtbetrachtung wurde u. a. die Erhöhung des Ökostrom-Anteils der Hauptstandorte am Gesamtstrombedarf auf 95 Prozent als ein vorab definiertes klimabezogenes Ziel berücksichtigt. Berücksichtigt wurden ferner Ziele in Bezug auf die Entwicklung der Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Transparenz in der Lieferkette (siehe Tabelle T38). Eine genaue prozentuale Zuordnung des klimabezogenen Ziels bzw. des gesamten Anteils der variablen Vergütung, der von nachhaltigkeitsbezogenen Zielen abhängt, ist jedoch nicht möglich, da bei der Festlegung des Multiplikators neben den ESG-Zielen auch die individuelle und die kollektive Leistung der Vorstandsmitglieder Berücksichtigung findet und vom Aufsichtsrat hieraus nur ein Gesamtwert gebildet wird. Im Geschäftsjahr 2024 wurden vom Personalausschuss bei seiner Empfehlung zur Festlegung des Multiplikators in Höhe von 0,95 die Erfüllung der in Tabelle T38 dargestellten ESG-Ziele und die umfangreichen Vorarbeiten zur Umsetzung der ab 2025 geltenden vertikalisierten Konzernstruktur sowie der kosten- und termingerechte Verlauf der Errichtung und der Inbetriebnahme der neuen Fabrik in Dresden berücksichtigt. Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung in die Abwägung eingegangen sind aber auch der hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückgebliebene Auftragseingang, die weiterhin notwendigen Arbeiten zur Erreichung einer angemessenen Working-Capital-Quote und die nach wie vor bestehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der nicht-photonischen Portfoliogesellschaften. Die in der langjährigen variablen Vergütung (Performance Shares) seit dem Geschäftsjahr 2023 berücksichtigten ESG-Ziele werden erstmalig im Rahmen der anerkannten Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2026 abgerechnet.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten in Übereinstimmung mit der Anregung G. 18 des Deutschen Corporate Governance Kodex für ihre Tätigkeit ausschließlich eine fixe, in der Satzung festgelegte Vergütung. Aus diesem Grund gibt es auch keine nachhaltigkeitsbezogenen Ziele in der Vergütung des Aufsichtsrats. Änderungen oder Beibehaltung der in der Satzung festgelegten Vergütung werden durch die Hauptversammlung mindestens alle vier Jahre beschlossen.

Erklärungen zur Sorgfaltspflicht

Jenoptik integriert Nachhaltigkeit umfassend in die Geschäftstätigkeit. Dies umfasst Strategie- und Geschäftsentwicklung, Berichterstattung, Risikomanagement und Konzernpolitik. Dadurch schaffen wir die Basis für eine nachhaltige Governance und werden den Anforderungen unserer Stakeholder gerecht. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat beschäftigen sich strukturiert, regelmäßig und intensiv mit dem zentralen Management von Umwelt- und Klimaschutzthemen, sozialen sowie Governance-Aspekten. Die nachfolgende Übersicht zeigt, in welchen Abschnitten dieses Berichts eine detailliertere Erläuterung zu den Kernelementen der Sorgfaltspflichten zu finden ist.

T40 ESRS-Angabepflichten

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Kernelemente der Sorgfaltspflicht Absätze in der Nachhaltigkeitserklärung
a) Einbindung der Sorgfaltspflicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell ESRS 2 GOV-2: Allgemeine Angaben /​ GOV-2, Seite 88 sowie Bericht des Aufsichtsrats, Seite 8, Erklärung zur Unternehmens-Führung, Seite 153
ESRS 2 GOV-3: Allgemeine Angeben /​ GOV-3, Seite 92 sowie Vergütungsbericht, Seite 170
ESRS 2 SBM-3: Allgemeine Angaben /​ SBM-3, Seite 99 sowie Wesentlichkeitsanalyse, Seite 100
b) Einbeziehung betroffener Interessenträger in alle wichtigen Schritte der Sorgfaltspflicht ESRS 2 GOV-2: Seite 88
ESRS 2 SBM-2: Seite 98
ESRS 2 IRO-1: Wesentlichkeitsanalyse, Seite 100
ESRS 2 MDR-P: Seite 95 Themenbezogene ESRS-S1-2, Seite 127, ESRS-E1-2, Seite 107
c) Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ESRS 2 IRO-1: Wesentlichkeitsanalyse, Seite 100
ESRS 2 SBM-3: Strategie/​Wesentlichkeitsanalyse, Seite 103
d) Maßnahmen gegen diese Auswirkungen ESRS 2 MDR-A:
themenbezogene ESRS: bzgl. Maßnahmen Umweltaspekte ESRS-E1-3, Seite 107 und Übergangspläne Umweltaspekte ESRS-E1-1, Seite 108, soziale Aspekte, Seite 132f.; ESRS-S1-4, Seite 127 sowie Governance ESRS-G1, Seite 147
e) Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation ESRS 2 MDR-M: ESG-Reporting (quartalsweise), Seite 98; 103 sowie 108, Verankerung in Konzernfinanzierung und Vergütung
ESRS 2 MDR-T: Übersicht, Seite 96
Themenbezogene ESRS in Bezug auf Parameter und Ziele:
Umweltaspekte ESRS-E1-4, Seite 109, ESRS-E1-5, Seite 110, ESRS E1-6, Seite 112
Soziale Aspekte: ESRS-S1-5, S1-6, S1-7, Seite 131f.; S1-8, S1-10, S1-11, S1-15, Seite 134; S1-9, S1-16, Seite 136 sowie S1-14, Seite 137f.
Governance-Aspekte: ESRS-G1-4, Seite 142ff.

Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Das bei Jenoptik eingerichtete Interne Kontrollsystem (IKS) soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung gewährleisten. Das IKS hat Finanz- und Nicht-Finanzrisiken (auch zur ESG-Organisation und Nachhaltigkeitsberichterstattung) sowie ihre Steuerung zum Gegenstand und ist neben dem Risiko- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte zur Einhaltung von Richtlinien und Abwehr von Schäden sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung, die Konformität mit geltenden Gesetzen und Regularien sowie die Zuverlässigkeit der Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung gewährleisten.

Der Bereich Investor Relations & Sustainability koordiniert die konzernweite Nachhaltigkeitsberichterstattung, die sowohl alle quantitativen als auch qualitativen Anforderungen der CSRD umfasst, und ist für die Steuerung des Prozesses für die Nachhaltigkeitsberichterstattung verantwortlich. Die Verantwortung für die Einhaltung der Richtlinien und Gesetzesanforderungen liegt in den jeweiligen Fachbereichen, die dies durch entsprechende Kontrollhandlungen adressieren. Neben der Prüfung und Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips auf Fachbereichsebene werden die ESG-Kennzahlen auf Quartalsebene zusätzlich zentral durch den Bereich Investors Relations & Sustainability geprüft und inkl. einer Risikobetrachtung an die Leitungsgremien des Konzerns berichtet.

Das formale Risikomanagement und Internes Kontrollsystem in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung befindet sich aktuell im Aufbau. Im Berichtsjahr waren erste Elemente eines internen Kontrollsystems vorhanden, so die Prozessbeschreibung als Überwachungsmaßnahme, klare Zuweisung von Verantwortung, die Etablierung von regelmäßigen Reporting. Derzeit erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung an Vorstand, Prüfungs- und ESG-Ausschuss und Aufsichtsrat, u. a. zu Risiken im Bereich Nachhaltigkeit. Zudem erfolgen zweimal jährlich Risiko-Assessments mit den Zentralbereichen und Segmenten. In einem internen Audit wurde zudem die Ordnungsmäßigkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung prozessual und ergebnisorientiert geprüft. Hinsichtlich des Risikos einer unvollständigen Berichterstattung wurde die Compliance der CSRD-Berichterstattung in Bezug auf qualitative Anforderungen analog durch die involvierten Fachbereiche unter anderem durch Abgleich mit der Datenpunktliste der EFRAG sichergestellt. Die Experten aus den jeweiligen Fachbereichen haben den Bericht anhand der Normen erstellt und die ESRS-Standards als Grundlage für die Erstellung des Textes verwendet. Die Kontrolle der Vollständigkeit lag auch bei den Experten der jeweiligen Fachbereiche. Zudem erfolgte ein Abgleich hinsichtlich Vollständigkeit durch den Bereich Investor Relations & Sustainability. Die Qualitätssicherung der Inhalte folgt dem bereits implementierten Prozess der Geschäftsberichterstellung. Wesentliche Risiken, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte der Jenoptik haben oder haben werden, wurden dabei nicht identifiziert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde bei allen Konzerngesellschaften ein IKS-Self-Assessment durchgeführt, welches Finanz- und Nicht-Finanzrisiken (auch zur ESG-Organisation und Nachhaltigkeitsberichterstattung) und ihre Steuerung zum Gegenstand hatte. Dieses Assessment findet künftig in einem zweijährigen Zyklus abwechselnd zu Compliance-Interviews statt. Die Detailangaben zum Vorgehen der Compliance-Risikoanalyse, von der die Compliance-Interviews einen Bestandteil bilden, folgen im Abschnitt des G1-Standards.

Für weiterführende Informationen zum Risikomanagement und Internen Kontrollsystem siehe Risikobericht ab Seite 69ff.

Strategie, Ziele und Geschäftsmodell

Strategie

Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik neben der Umsetzung wirtschaftlicher Ziele gleichermaßen auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität und Nachhaltigkeit. Als "Enabler" leisten wir dabei mit unserem Know-how und innovativen Produkten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen und ermöglichen Kunden weltweit, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen.

Als Unterstützer des UN Global Compact - der weltweit größten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung - verpflichten wir uns zudem, den zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umfassend nachzukommen.

Unsere Agenda 2025 "More Value" und die damit verbundene Transformation von Jenoptik in einen globalen Photonik-Konzern baut auf dem "Enabler-Prinzip" auf. Als "Enabler" kann Jenoptik mit ihren photonischen Lösungen Mehrwert ("More Value") für alle Stakeholder - zum Beispiel Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre - schaffen. Der SPECTARIS-Trendreport kommt zu dem Ergebnis, dass photonische Lösungen aufgrund ihrer Eigenschaften, Anwendungen und Wirkungen einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten und bis 2030 mindestens 11 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen vermeiden. Sie ermöglichen ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie einen reduzierten Energieverbrauch.

Jenoptik berichtet den Konzernumsatz nach Divisionen. Dabei ist der gesamte Umsatz dem Anwendungsbereich der ESRS zuzurechnen. Jenoptik ist nicht in Bereichen fossiler Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl), umstrittener Waffen, der Herstellung von Chemikalien oder Tabak tätig.

Siehe Kapitel Ertragslage im Segmentbericht Seite 47

Weiterführende Informationen zur Strategie siehe Kapitel "Ziele und Strategien" auf Seite 30 dieses Geschäftsberichts

Aussagen zu unseren Produkten und Dienstleistungen (ESRS 2, 40a.i) sowie bedeutenden Märkten und Kundengruppen (ESRS 2, 40a.ii) sind Bestandteil des Kapitels "Geschäftsmodell und Märkte" ab Seite 26 im Geschäftsbericht. Für Aussagen zu Umsatzerlösen sowie Mitarbeitern nach Divisionen siehe Segmentbericht (ESRS 2, 40a.iii sowie 40b) ab Seite 60ff.

Aussagen zu unseren Mitarbeiter nach Regionen sind im Abschnitt "Mitarbeiter" auf Seite 42 des Lageberichts zu finden

Nachhaltigkeitsziele

Unsere Nachhaltigkeitsziele aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance konzentrieren sich deshalb auch auf unsere wichtigsten Ressourcen: den Schutz der Erde und des Klimas, unsere eigenen Mitarbeiter sowie die verantwortungsvolle Führung des Unternehmens. Unsere Ziele beziehen sich auf den gesamten Jenoptik-Konzern, sind in der folgenden Übersicht zusammenfassend dargestellt und werden in den themenspezifischen Abschnitten dieser Erklärung ausführlich erläutert. Bestimmte Produktgruppen, Kunden oder geografische Gebiete stehen dabei ggf. unterjährig im Fokus. Beispielsweise erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umstellung auf Ökostrom in der Region Asien/​Pazifik. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der Dialog mit unseren Toplieferanten weiter intensiviert, um eine nachhaltigere und transparentere Lieferkette zu erreichen. Unsere eigenen Mitarbeiter und Auszubildenden standen im Fokus der Personalarbeit und des Recruitings, um mehr Vielfalt (Diversity-Rate) und eine höhere Ausbildungsquote zu erreichen.

T41 Übersicht wesentliche Nachhaltigkeitsziele

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Aspekte Leistungsindikatoren Basisjahr 2019 2024 Target 2025
Enviroment Ökostrom-Anteil 63,1 % 95,8 % > 90 %
CO 2 -Reduktion im Vgl. zum Basisjahr 2019 (10.161 t) 0 55,8 % > 55 %
Erreichung Net zero (Scope 1+2) bis spätestens 2035
Social Diversity-Rate 25,5 % 31,6 % > 33 %
Engagement Score 72 % 76 % better than global benchmark
Ausbildungsquote 3,8 % 3,8 % > 4 %
Governance/​ Lieferkette CSR-Rate 25,4 % 60,9 % 50 %

Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Jenoptik ist mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig und Anbieter von Investitionsgütern. Damit ist der Konzern vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern. Das Portfolio umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen insbesondere für die Branchen Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen in der Division Smart Mobility auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden. Mit unseren Technologien und deren Fokussierung auf die drei wachstumsstarken Zukunftsmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility kann Jenoptik als "Enabler" mit seinen photonischen Lösungen signifikanten Mehrwert ("More Value") für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre schaffen und zielt entsprechend auf überdurchschnittliches Wachstum und eine Profitabilitätssteigerung.

Als Technologie-Konzern ist Jenoptik auf verschiedene Rohstoffe, Materialien sowie Dienstleistungen angewiesen, die das Unternehmen von einer globalen Lieferantenbasis bezieht. Mehr als die Hälfte unserer direkten Lieferanten und auch unseres Einkaufsvolumens kommen aus Deutschland. Die wichtigsten Warengruppenbereiche im direkten Einkauf sind dabei Optiken, Mechaniken und Elektroniken, welche auf mineralischen, metallischen und fossilen Rohstoffen basieren und den damit verbundenen Abbau- und Verarbeitungsprozessen verbunden sind (siehe G21). Im indirekten Einkauf werden Güter und Dienstleistungen zum einen zur Unterstützung des Bereichs Facility Management, zum anderen für Maschinen und Equipment, Marketing und Kommunikation sowie Transportdienstleistungen beschafft.

G21 Darstellung der Wertschöpfungskette

Weiterführende Informationen zum Geschäftsmodell und der Wertschöpfungskette siehe Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" ab Seite 26 dieses Geschäftsberichts

Stakeholder-Engagement

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen, als Arbeitgeber und Geschäftspartner steht Jenoptik im kontinuierlichen Dialog mit internen und externen Stakeholdern. Neben den eigenen Mitarbeitern tauschen sich die entsprechenden Fachbereiche regelmäßig auch mit Kunden und Lieferanten sowie Analysten, Investoren und der allgemeinen Öffentlichkeit aus, um deren Standpunkte zu erfassen, nachzuvollziehen und so optimal in Entscheidungen berücksichtigen zu können. Vorstand und Aufsichtsrat werden von den jeweiligen Fachbereichen in regelmäßigen Gremiensitzungen über die wesentlichen Standpunkte der Interessenträger im Zusammenhang mit nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen, Risiken oder Chancen informiert. Im Geschäftsjahr 2024 sind hier beispielhaft die steigenden Kundenanforderungen zu Emissionsreduktionszielen inkl. Scope 3 und Net-Zero-Ziel, die Forderungen von ESG-Investoren nach mehr Transparenz sowie die zunehmenden Anfragen von ESG-Ratingagenturen diskutiert und in Entscheidungen einbezogen worden. Die Jenoptik-Unternehmensstrategie orientiert sich an den Interessen unserer wichtigsten Stakeholder. So werden beispielsweise wichtige Kundenanforderungen nach erhöhter Transparenz im Nachhaltigkeitsreporting umgesetzt und bei strategischen Entscheidungen berücksichtigt. Gegenwärtig ist unsere Nachhaltigkeitsstrategie integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie sowie unseres Geschäftsmodells.

Mitarbeiter: Unsere Mitarbeiter sind mit ihren Erfahrungen und ihrem Know-how unerlässlich für unseren Geschäftserfolg und unsere wichtigste Interessengruppe. Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir ein attraktiver Arbeitgeber sein, hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter gewinnen und an uns binden. Dabei stehen unsere Unternehmenswerte open, driving, confident und eine dialogorientierte Unternehmenskultur im Fokus, die als wichtiger Baustein bei der Realisierung die strategischen Ziele von Eigeninitiative sowie Respekt für Vielfalt und Chancengleichheit geprägt ist. Auch der Austausch mit den Mitarbeitern erfolgt auf vielfältige Art und Weise: durch intensive Intranet-Kommunikation, über den Austausch mit Arbeitnehmervertretern im Betriebsrat und Mitarbeiterversammlungen sowie eine jährliche Mitarbeiterbefragung inkl. der Auswertung der Ergebnisse oder unsere Beschwerdekanäle. Interessen, Standpunkte und Rechte einschließlich der Achtung der Menschenrechte unserer Mitarbeiter werden vor allem durch die Teilnahme und Vertretung des Betriebsrats in Aufsichtsratssitzungen, aber auch durch Mitarbeiterversammlungen, an denen das Management teilnimmt, in die Strategie und das Geschäftsmodell von Jenoptik einbezogen. Unsere jährliche Mitarbeiterbefragung bietet die Möglichkeit, in anonymer Form Bedenken und Wünsche zu äußern. Zudem können über ein Hinweisgebersystem Bedenken geäußert oder Beschwerden anonym eingereicht werden.

Weitere Informationen siehe Abschnitt "Governance-Informationen/​ Lieferantenmanagement" ab Seite 145 und Abschnitt "Soziale Informationen/​Abhilfemaßnahmen" ab Seite 127

Kunden: Als "Enabler" und Innovationspartner arbeitet Jenoptik eng mit ihren Kunden an gemeinsamen Lösungen und steht mit ihnen in permanentem Austausch, um Perspektiven und Bedürfnisse zu verstehen und konsequent umzusetzen. Kundenorientierung ist für das Unternehmen ein strategisches Kernelement. Als langfristiger Systempartner konzentriert sich Jenoptik dabei auf Schlüsselkunden, um in gemeinsamen Entwicklungsprojekten Kundenbeziehungen auszubauen und weiter zu stärken.

Lieferanten: Als produzierendes Unternehmen ist Jenoptik auf ihre Lieferanten angewiesen und steht in kontinuierlichem Dialog mit ihnen, insbesondere mit den Top-Lieferanten. Durch intensives Lieferantenmanagement werden Transparenz und Bewusstsein hinsichtlich der Achtung von Menschenrechten der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, implementierter Nachhaltigkeitsaspekte sowie entstehender Emissionen in der Lieferkette erhöht, um diese besser managen und Risiken perspektivisch reduzieren zu können.

Gesellschaft sowie betroffene Gemeinschaften: Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln im Einklang mit Vorschriften, Gesetzen, unseren Werten sowie Umwelt und Gesellschaft einschließlich der Achtung von Menschenrechten steht. Für Jenoptik als innovativen Photonik-Konzern spielen strategische oder Forschungskooperationen eine wichtige Rolle. Durch die Mitgliedschaft in verschiedenen branchen- und technologieorientierten Verbänden wie zum Beispiel Optonet e. V., SPECTARIS e. V. oder EPIC sowie in Fachgruppen bzw. Gremien steht Jenoptik im Dialog und engagiert sich aktiv in Netzwerken, um externes Know-how zu erschließen und Kooperationspotenziale zu nutzen.

Aktionäre und Anteilseigner: Jenoptik ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und u. a. Mitglied des MDax. Offen, zeitnah und kontinuierlich mit Aktionären, Analysten und Investoren zu kommunizieren, ist für uns somit selbstverständlich. So wollen wir für Kapitalmarktteilnehmer sowie die interessierte Öffentlichkeit eine größtmögliche Transparenz gewährleisten und das Vertrauen in Jenoptik stärken. Über Finanzberichte und Pressemitteilungen, durch unsere Hauptversammlung und in Form von zahlreichen persönlichen Gesprächen auf Investorenkonferenzen und Roadshows erläutern der Vorstand sowie das Investor-Relations-Team institutionellen Anlegern, Analysten und Journalisten ausführlich Geschäftsentwicklung, Kennzahlen und Strategie des Konzerns.

Verbraucher und Endnutzer: Als OEM-Lieferant ist Jenoptik vorrangig im B2B- und B2G-Geschäft tätig. In den wenigen Bereichen mit Endprodukten (zum Beispiel Laseranlagen oder Verkehrssicherheitstechnik, Messtechnik) achten wir selbstverständlich die Rechte der Verbraucher und Endnutzer einschließlich der Menschenrechte und sorgen für eine verantwortungsvolle Nutzung sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Grenzwerte.

Weitere Informationen zu Kunden und Lieferanten siehe Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" des Lageberichts ab Seite 26

Verfahren zur Ermittlung und Bewertung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen

Mit der Identifikation der für Jenoptik wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen schaffen wir die Grundlagen unserer globalen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Spezifische Ziele, Maßnahmen und Managementansätze hierzu werden in den themenspezifischen Kapiteln dieser Erklärung erläutert. Zur Feststellung der für Jenoptik wesentlichen potenziellen und tatsächlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend den Anforderungen der Europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (ESRS) eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei wurde die Konzernsicht eingenommen und neben der eigenen Geschäftstätigkeit auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette in die Betrachtungen einbezogen. Eventuelle Unterschiede in Bezug auf Regionalität oder Segmente wurden dokumentiert, führten jedoch im Ergebnis nicht zu abweichenden Bewertungen. Die Methode zur Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse entspricht der nach ESRS geforderten Bewertung der beiden Dimensionen "Auswirkungen auf Mensch und Umwelt" sowie "Finanzielle Wesentlichkeit" für Jenoptik. Die Bewertung der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt einschließlich der Risiken bzgl. Menschenrechtsverletzungen sowie die Bewertung der finanziellen Wesentlichkeit eines Themas anhand von Risiken und Chancen lehnen sich an die Methodik im konzernweiten Risikomanagement-System an.

Unsere Wesentlichkeitsanalyse erfolgte in den folgenden Prozessschritten:

G22 Prozessschritte der Wesentlichkeitsanalyse

Auf Basis von Experteneinschätzungen sowie unter Berücksichtigung von Stakeholder-Belangen erfolgte die Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen, die künftig einer jährlichen Überprüfung unterzogen werden. Diese für Jenoptik wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen bilden die Basis aller langfristig angelegten Nachhaltigkeitsaktivitäten und fließen in die Unternehmensstrategie sowie in allgemeine Managementverfahren ein.

Wesentlichkeitsanalyse: Verfahren zur Ermittlung der Wesentlichkeit und Einbindung von Interessenträgern

Identifizieren: Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Sowohl mit den eigenen Mitarbeitern sowie Kunden und Lieferanten als auch mit Analysten und Investoren tauschen sich die entsprechenden Fachbereiche aus, um deren Standpunkte zu erfassen und im operativen Geschäft berücksichtigen zu können.

Weitere Informationen zu Stakeholdern siehe Abschnitt Stakeholder-Engagement dieses Kapitels ab Seite 98

Die Einbindung sowohl externer als auch interner Stakeholder im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse erfolgte bereits 2023 in Form einer Online-Befragung. Die externen Interessenvertreter setzten sich aus einzelnen Kunden, Lieferanten, Analysten und Investoren zusammen, intern nahmen sowohl Mitarbeiter als auch Manager inkl. Vorstand, der für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich ist, an der Befragung teil. Ausgangspunkt für die Erstellung des Fragebogens bildete eine Brutto-Themenliste, die auf Basis der in den ESRS 1 berücksichtigten Nachhaltigkeitsaspekten erstellt und um eigene Jenoptik-spezifische Kriterien sowie möglicherweise relevante ESG-Aspekte aus Peergroup-Analysen ergänzt wurde. Bei der Identifizierung der möglichen wesentlichen Themen wurden unser Geschäftsmodell sowie die Konzernstrategie zugrunde gelegt. Nach Verdichtung und Clusterung der Themen in einer Netto-Liste wurde ein Fragebogen mit den Kategorien Umwelt, Soziales und Governance erstellt, der die beiden erforderlichen Perspektiven "inside-out" (Auswirkungen von Jenoptik auf Mensch und Umwelt) sowie "outside-in" (Einwirkungen der Nachhaltigkeitsaspekte auf Jenoptik) in den jeweiligen Fragestellungen berücksichtigt.

Bewerten: Um die für Jenoptik wesentlichen Aspekte zu ermitteln, bewerteten unsere Expertenteams aus verschiedenen Fachfunktionen diese in mehreren Workshops. Die jeweiligen Experten - erfahrene Manager der Bereiche Umwelt, Soziales und Governance, die sowohl die Perspektive der internen als auch der externen Stakeholder einnehmen können - bewerteten die Nachhaltigkeitsaspekte auf Basis der erfassten Daten, Vorgänge und Annahmen hinsichtlich der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Jenoptik und deren Wertschöpfungsketten auf Mensch und Umwelt (sog. Inside-out-Perspektive bzw. Impact Materiality) sowie der Risiken und Chancen der jeweiligen Nachhaltigkeitsaspekte auf die Geschäftstätigkeit von Jenoptik (sog. Outside-in-Perspektive bzw. Financial Materiality). Dabei wurde stets die gesamte konsolidierte Unternehmensgruppe betrachtet. In ausführlichen Diskussionsrunden der Experten in den Workshops wurden mögliche Auswirkungen, Risiken oder Chancen unter Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips auf Basis implementierter Prozesse und vorliegender Datenquellen diskutiert und analysiert. Durch die Erläuterung der Zwischenergebnisse im ESG-Committee wurde eine sachgemäße Beurteilung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen bzgl. ihrer Wesentlichkeit adressiert.

Die Bewertung der Auswirkungen bildete dabei den Ausgangspunkt und erfolgte auf einer Skala von 1 bis 5, wobei ein Impact von 1 (wenig) bis 5 (erheblich) variieren kann. Die mit den Auswirkungen verknüpfte Bewertung der Risiken und Chancen erfolgte ebenfalls auf einer Skala von 1 bis 5 und entspricht der Bewertung im Risiko-Assessment von 1 (sehr niedrig) bis 5 (hoch). Durch einen Abgleich der Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse mit den bereits durchgeführten Risiko-Assessments konnte sichergestellt werden, dass alle dort identifizierten, wesentlichen und auf Nachhaltigkeitsaspekte bezogenen Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen und Abhängigkeiten auch in der Bewertung der finanziellen Wesentlichkeit enthalten sind und somit im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements priorisiert werden können.

Weiterführende Angaben zum Management wesentlicher Risiken und Chancen sind in den jeweiligen themenspezifischen Abschnitten der Nachhaltigkeitserklärung zu finden.

Zu weiterführenden Aussagen zum Management-Prozess sowie dazugehörigen Richtlinien siehe Risiko- und Chancenbericht ab Seite 71

Zudem sind alle in der Wesentlichkeitsanalyse geprüften Sachverhalte auch Bestandteil des Risk-Management-Prozesses. Die Umstellung des Risiko-Universums im Enterprise Risk Management orientiert sich an der Cambridge-Taxonomie für Business-Risiken, die nun auch die Bereiche "Environmental", "Social" und "Governance" explizit in Themenblöcken ausweist. Sie erlaubt uns eine bessere Verknüpfung zur Wesentlichkeitsanalyse. Der Fokus der Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen lag dabei auf unserer eigenen Geschäftstätigkeit. Die Bewertung der IROs in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette erfolgte aus Sicht der Experten sowie anhand von Medienrecherchen und konzentrierte sich auf Bereiche, in denen diese als wahrscheinlich angesehen werden. Im Rahmen der Bewertung wurde ebenfalls in Betracht gezogen, inwieweit davon auszugehen ist, dass sich die Auswirkungen der jeweiligen Themen innerhalb kurz-, mittel- oder langfristiger Zeithorizonte verändern. Die jeweiligen Schwellenwerte, die entscheiden, ab wann Auswirkungen, Risiken oder Chancen als wesentlich erachtet werden, wurden in einem Management-Workshop festgelegt. Die Schwellenwerte lagen sowohl bei der Wesentlichkeit der Auswirkungen als auch bei der finanziellen Wesentlichkeit auf einer Skala von 1-5 bei 4. Alle Nachhaltigkeitsaspekte, die bzgl. ihrer Auswirkungen oder Risiken und Chancen mit 4 oder höher bewertet wurden, sind somit für Jenoptik wesentlich.

Die Bewertung der Wesentlichkeit der tatsächlichen negativen Auswirkungen richtet sich dabei nach dem Schweregrad, der auf Basis von Ausmaß, Umfang und Unabänderlichkeit der Auswirkungen bestimmt wird. Bei potenziellen negativen Auswirkungen wird dieser im Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit betrachtet. In Bezug auf positive Auswirkungen basiert die Wesentlichkeit auf Ausmaß und Umfang; bei potenziellen Auswirkungen ebenso auf der Wahrscheinlichkeit. Um die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu ermitteln, konzentrierten sich die Experten in ihrer Bewertung auf Bereiche, in denen Auswirkungen aufgrund von Tätigkeiten, Geschäftsbeziehungen oder geografischen Verhältnissen als wahrscheinlich angesehen wurden und zu einem erhöhten Risiko nachteiliger Auswirkungen führen. Wesentliche Auswirkungen, an denen Jenoptik durch ihre eigenen Tätigkeiten oder Geschäftsbeziehungen beteiligt ist, wurden von den Experten berücksichtigt. Im Ergebnis entsprechen die für Jenoptik identifizierten und in den Experten-Workshops als wesentlich bewerteten Auswirkungen, Risiken und Chancen den Themenfeldern, die auch von unseren Stakeholdern in der Online-Befragung als wesentlich erachtet wurden und somit das Ergebnis verifizieren konnten.

Ein Nachhaltigkeitsaspekt ist unter finanziellen Gesichtspunkten wesentlich, wenn er wesentliche finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen nach sich zieht oder durch ihn Risiken und Chancen entstehen, die kurz-, mittel- oder langfristig einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung, Finanzlage, finanzielle Leistungsfähigkeit (Cashflows) oder den Zugang zu Finanzmitteln (Kapitalkosten) haben. Nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen sind zudem Bestandteil unseres zweimal jährlich stattfindenden Risiko-Assessment-Prozesses. Im Geschäftsjahr 2024 wurde dieser auf die sog. Cambridge-Taxonomie umgestellt, und Nachhaltigkeitsrisiken wurden als gesonderte Kategorie betrachtet. Weiterführende Informationen hierzu sind im Abschnitt Risiken und Chancen des Lageberichts ab Seite 69ff. erläutert. Insgesamt wird ein IRO als wesentlich betrachtet, wenn er in einer der beiden Dimensionen, also bzgl. der Auswirkungen oder finanziell, als wesentlich bewertet wurde.

Die Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen von Umweltthemen im Zusammenhang mit Klimawandel, Umweltverschmutzung, Wasser und Meeresressourcen, biologischer Vielfalt und Ökosystemen sowie Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sowie des Governance-Themas "Unternehmenspolitik" erfolgte durch die Expertenteams stets konzernweit unter Einbezug aller wesentlichen Standorte. Neben der eigenen Geschäftstätigkeit wurde auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette in die Betrachtungen einbezogen, wobei die Bewertung anhand von Medienrecherchen erfolgte und sich auf Bereiche, in denen Auswirkungen, Risiken und Chancen als wahrscheinlich angesehen werden, konzentrierte. Dabei fand auch die Compliance-Risikoanalyse entsprechend Berücksichtigung. Weitere Konsultationen mit betroffenen Gemeinschaften wurden in diesem Zusammenhang nicht vorgenommen, da Themenpaten im Expertenteam stellvertretend für die direkten Konsultation mit Stakeholdergruppen fungierten. Eine direkte Einbindung der Stakeholder erfolgte im Vorfeld durch die Befragung im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Im Ergebnis wurden bzgl. Umweltverschmutzung, Wasser und Meeresressourcen, biologischer Vielfalt und Ökosystemen sowie Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft keine wesentlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie Chancen und Risiken für Jenoptik in den o. g. Bereichen festgestellt.

Klimawandel: Klimabezogene Risiken können für das Geschäftsmodell von Jenoptik sowohl im eigenen Geschäftsbereich als auch in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette bestehen. Als produzierendes Unternehmen sind somit sowohl physische Klimarisiken (zum Beispiel Überflutungen, Stürme und Dürren etc.) als auch transitorische bzw. Übergangsrisiken (zum Beispiel rechtliche Risiken, Markt- und Reputationsrisken etc.) für unsere eigenen Geschäftstätigkeiten und Vermögenswerte und die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten relevant.

Zur Bewertung der physischen Klimarisiken im eigenen Geschäftsbetrieb wurden alle wesentlichen Standorte von Jenoptik Ende 2023 einem externen Risiko-Assessment nach den Vorgaben der EU-Taxonomie unterzogen. Die Analyse erfolgte in verschiedenen Klimaszenarien einschließlich solcher mit hohen Emissionen für die Zeithorizonte 2025, 2040 und 2060 und umfasste die Bereiche temperatur-, wind-, wasser- und solide massenbedingte Risiken. Die Ergebnisse der Analyse wurden für den Zeithorizont bis 2025 mit in die Risikobewertung aufgenommen und, falls notwendig, entsprechende Maßnahmen definiert. In unserer Wertschöpfungskette wurden in der Berichtsperiode sowohl physische als auch transitorische Klimarisiken auf Basis von Expertenworkshops bewertet. Eine Szenarioanalyse abseits des Basisszenarios (Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C) wurde an dieser Stelle nicht vorgenommen.

Die Bewertung der klimabezogenen transitorischen Risiken im eigenen Geschäftsbetrieb erfolgte im Berichtsjahr entlang folgender Risikobereiche: politisch-regulatorische, rechtliche, Markt- und Wettbewerbs- sowie Reputationsrisiken. Die Analyse und Bewertung wurde im Rahmen von Expertenworkshops unter Berücksichtigung verschiedener klimabedingter Einflussfaktoren, zum Beispiel hinsichtlich zukünftiger CO 2 -Bepreisung unter kurz-, mittel- und langfristigen Geschichtspunkten, durchgeführt. Das Risiko transitorischer Klimarisiken in unserer Wertschöpfungskette wurde ebenfalls auf Basis von Expertenworkshops im Jahr 2024 bewertet. Eine Szenarioanalyse für den bewerteten Zeithorizont bis 2025 wurde hier nicht vorgenommen.

Klimabezogene Chancen: Lichtbasierte Lösungen ermöglichen ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie reduzierten Energieverbrauch und tragen somit zur globalen Reduktion der Treibhausgasemissionen bei. Laut dem aktuellen SPECTARIS-Trendreport können durch den Einsatz photonischer Lösungen bis 2030 mindestens 11 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen vermieden werden. Vor diesem Hintergrund bieten sich grundsätzlich Chancen für Jenoptik, die wir jedoch als moderat einstufen.

Weiterführende Angaben zu den klimabezogenen Risiken finden Sie im Risikobericht auf Seite 78

Umweltverschmutzung: Die Überprüfung unserer Standorte und Geschäftstätigkeiten sowie der von uns betrachteten Wertschöpfungskette erfolgte im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse nach dem unter IRO-1 ab Seite 100ff. beschriebenen Prozess. Im Ergebnis konnten im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung keine wesentlichen Auswirkungen, Chancen oder Risiken identifiziert werden.

Wasser: Im Zusammenhang mit Wasser und Meeresressourcen wurden durch unsere Expertenteams bei der Überprüfung der Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten sowie der unmittelbaren Wertschöpfungskette im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse nach dem unter IRO-1 beschriebenen Prozess keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen festgestellt.

Biodiversität: Der Jenoptik-Standort Monheim befindet sich am Rande eines Schutzgebietes und hält in diesem Zusammenhang geforderte Auflagen bzgl. Baumschnitt und Lärm ein, sodass Lebensräume und deren Arten nicht gefährdet werden. An allen weiteren Konzernstandorten wurden im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse und in dem unter IRO-1 beschriebenen Prozess keine Abhängigkeiten oder physischen Risiken im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt ermittelt.

Ressourcennutzung, Abfall und Kreislaufwirtschaft: Da Jenoptik zu großen Teilen im OEM-Geschäft tätig ist und Komponenten fertigt, konnten im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit, der Vermögenswerte sowie der unmittelbaren Wertschöpfungskette in unserer Wesentlichkeitsanalyse und dem unter IRO-1 beschriebenen Prozess keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung, Abfall und Kreislaufwirtschaft identifiziert werden.

Unternehmensführung: Die Überprüfung unserer Standorte und Geschäftstätigkeiten sowie der von uns betrachteten Wertschöpfungskette erfolgte im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse nach dem unter IRO-1 ab Seite 100ff. beschriebenen Prozess. In Bezug auf Unternehmensführung flossen in die Wesentlichkeitsbeurteilung regionale Anforderungen unserer Standorte, bspw. zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten, sektorspezifische Erwägungen, die Struktur unserer Lieferanten sowie die Art der Kundenbeziehungen (B2B vs. B2G) in die Betrachtung ein. Die im Zusammenhang mit Unternehmensführung identifizierten Auswirkungen, Chancen oder Risiken werden im Abschnitt Governance dieses Kapitels ausführlich beschrieben.

Die Überprüfung und Validierung der Durchführung und Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse erfolgte durch einen externen Berater. In einem Management-Workshop, an dem neben dem Vorstand die für Nachhaltigkeit Verantwortlichen sowie einzelne Vertreter der Expertengruppen teilnahmen, wurden die jeweiligen Schwellenwerte erarbeitet, die entscheiden, ab wann Auswirkungen, Risiken oder Chancen als wesentlich erachtet werden. Im Ergebnis resultieren aus den für Jenoptik wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen mit einem Schwellenwert von 4 auf einer Skala von 1-5 diejenigen Nachhaltigkeits-Themenfelder, die für unsere künftige Unternehmensstrategie und unser Geschäftsmodell von zentraler Bedeutung sind.

Implementieren: Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen werden zentral aus Investor Relations & Sustainability als Verantwortliche des ESG-Committee koordiniert und von den Verantwortlichen der jeweiligen Fachbereiche bearbeitet. Dies schließt auch die betreffenden nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken sowie erforderlichen Maßnahmen ein, die im konzernweiten Risikomanagement abgebildet werden. Das quartalsweise interne Reporting der entsprechenden Kennzahlen dient zusätzlich zur Überwachung der Strategieumsetzung und ggfs. der Einleitung weiterer Maßnahmen.

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen als Ergebnis der doppelten Wesentlichkeitsanalyse:

Die für Jenoptik wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen als Ergebnis der doppelten Wesentlichkeitsanalyse werden an dieser Stelle im Überblick dargestellt. Sie betreffen die Bereiche Umwelt, Soziales sowie Governance, konzentrieren sich in den meisten Fällen auf den eigenen Geschäftsbereich und sind aktuell bzw. in einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont relevant. Aktuell bestehen keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen der IROs auf Strategie und Geschäftsmodell. Angaben zu erwarteten finanziellen Auswirkungen im Zusammenhang mit wesentlichen IROs werden im Rahmen des Phase-in zu einem späteren Zeitpunkt berichtet. Dazugehörige Strategien, das Management sowie Maßnahmen und Ziele der wesentlichen IROs werden in den jeweiligen Fachbereichen erarbeitet und im Rahmen des Jenoptik-Nachhaltigkeitsmanagements koordiniert und umgesetzt. Sie stehen im Einklang mit unserer derzeitigen Unternehmensstrategie und dem Jenoptik-Geschäftsmodell, sodass aktuell keine Anpassung erforderlich ist.

Unsere wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen sind an dieser Stelle überblicksartig dargestellt. Die jeweiligen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie deren Zusammenhang mit unserer Strategie und dem Jenoptik-Geschäftsmodell werden in den jeweiligen themenspezifischen Abschnitten ausführlich erläutert. Dieser Bericht enthält darüber hinaus keine Auswirkungen, Risiken oder Chancen, die durch zusätzliche unternehmensspezifische Angaben abgedeckt werden. Als produzierendes Technologieunternehmen mit mehr als 4.600 Mitarbeitern liegen die wesentlichen Auswirkungen von Jenoptik auf Mensch und Umwelt sowie die nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen für den Konzern sowohl im sozialen Bereich bei Mitarbeiterthemen (zum Beispiel Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber, Diversität sowie Personalentwicklung & Recruiting), aufgrund der Emissionen, bedingt durch unsere eigene Produktion und die der Wertschöpfungskette, aber ebenso bei Klimaschutz-Themen sowie Aspekten der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Governance, Compliance, Lieferantenmanagement). Mit Blick auf die vorhandenen, bereits implementierten Maßnahmen im Zusammenhang mit den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie der darauf ausgelegten und als wirksam erachteten Fachbereichsstrategien im Bereich Umwelt, Soziales und Governance hält der Vorstand das Unternehmen per saldo kurz- bis mittelfristig für resilient aufgestellt. Die mittel- bis langfristigen Resilienzbetrachtungen im Zusammenhang mit den wesentlichen IROs im Bereich Umwelt, Social und Governance wurden dabei je Fachbereich im Rahmen der strategischen Roadmap mit dem zuständigen Vorstand diskutiert. Aktuell ist sowohl die Strategie als auch das Geschäftsmodell des Jenoptik agil und resilient aufgestellt, so dass alle identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen bewältigt werden können. Basierend auf einem kontinuierlichen Monitoring wichtiger - auch mittelfristiger - Trends sowie der agilen Arbeitsweise, sehen wir uns bzgl. der kurz- und mittelfristigen Erzielung positiver Auswirkungen sowie im Umgang mit den identifizierten potenziellen Risiken als resilient aufgestellt.

T42 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen

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Thema/​Unterthema Verortung in der Wertschöpfungskette Zeitlicher Bezug IRO: wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen
Klimaschutz (ESRS E1) Eigene Geschäftstätigkeit aktuell negative Auswirkungen Durch produktionsbedingte CO 2 - Emissionen (Scope 1+2) bestehen aktuell negative Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Mensch und Umwelt
Lieferkette (Upstream) aktuell negative Auswirkungen Aktuell ergeben sich negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt aufgrund des hohen Anteils an Scope-3-Emissionen, insbesondere innerhalb der Vor-Lieferkette (z. B. durch eingekaufte, in ihrer Herstellung emissionsintensive Materialien wie Elektronik oder Glas)
Lieferkette (Downstream) mittel- bis langfristiges Risiko Ein potenzielles Risiko besteht im Zusammenhang mit hohen Kundenanforderungen bzgl. CO 2 -Reduktion/​Product-Carbon-Footprint
Eigene Belegschaft: (ESRS S1) Arbeitsbedingungen/​ Sichere Beschäftigung Eigene Geschäftstätigkeit potenziell positive Auswirkungen Als Wachstumsunternehmen ist Jenoptik vor allem an den Produktionsstandorten ein großer und sicherer Arbeitgeber, hat kaum befristete Stellen und Leiharbeiter und wirkt aktuell positiv auf seine Mitarbeiter
Arbeitszeit Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen Tarifverträge für einen hohen Anteil der Beschäftigten sowie die Betriebsvereinbarung "Flexibles Arbeiten" gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und gewährleisten Arbeitnehmern ein relativ flexibles Arbeitsumfeld sowie einen Freizeitausgleich und wirken positiv auf unsere Arbeitnehmer
potenzielles Risiko mittel- bis langfristig Mittel- bis langfristig besteht das Risiko, dass Wettbewerber insbes. am Hauptstandort Jena attraktivere Arbeitszeitmodelle anbieten und dies zu Kündigungen oder Produktivitätsverlust durch Anpassungen unserer Arbeitszeiten führt
Adäquate Vergütung Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen Durch Tarifvertragsbindung eines Großteils unserer Belegschaft sowie die Orientierung an renommierten Vergütungsstudien wirkt Jenoptik hinsichtlich adäquater Vergütung aktuell positiv auf Mitarbeiter
Sozialer Dialog Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen Durch Arbeitnehmer-Vertreter im Betriebsrat, regelmäßige Betriebsversammlungen sowie eine aktive interne Mitarbeiterkommunikation wirkt Jenoptik aktuell positiv auf unsere Mitarbeiter und verbessert als Sozialpartner die Arbeitsbedingungen
Vereinbarung Beruf und Privatleben Eigene Geschäftstätigkeit potenziell negative Auswirkungen Hohe Arbeitsbelastung, Überstunden und teilweise feste Arbeitszeiten bzw. Schichtmodelle könnten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben einschränken und potenziell negativ auf Mitarbeiter wirken
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit Eigene Geschäftstätigkeit potenziell negative Auswirkungen Das mit der beruflichen Tätigkeit verbundene Verletzungspotenzial, Stresspotenzial wie auch psychische Belastungen können sich negativ auf Mitarbeiter auswirken
Gleichstellung der Geschlechter Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen Tarifverträge und implementierte Grading-Systeme sichern für einen Großteil der Belegschaft gleiches Gehalt für gleiche Stellen und wirken aktuell positiv auf Mitarbeiter
Schulungen und Kompetenzentwicklung Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen Vielfältige Programme für Personalentwicklung sorgen für kontinuierliche Weiterentwicklung der Belegschaft und wirken aktuell positiv, zusätzlich verstärkt durch Trainings und Feedback
Vielfalt/​Diversity Eigene Geschäftstätigkeit aktuell positive Auswirkungen potenziell negative Auswirkungen Aktuell positive und potenziell negativer Auswirkungen auf Mitarbeiter, da bereits viele Maßnahmen implementiert wurden und positiv wirken, Diversity allerdings auf Manager-Ebene noch unter dem Zielwert liegt und Frauen sowie internationale Arbeitnehmer noch nicht voll repräsentiert sind
Governance (ESRS G1) Unternehmenskultur Eigene Geschäftstätigkeit potenzielles Risiko mittel- bis langfristig Non-Compliance stellt in internationalen Geschäftsbeziehungen trotz implementierter Prozesse ein immanentes theoretisches Brutto-Risiko dar und kann zu Reputationsschäden führen. Ebenfalls besteht ein potenzielles Risiko bzgl. nicht hinreichend gut erfüllter Kundenanforderungen bzgl. Material Compliance
Schutz von Hinweisgebern Eigene Geschäftstätigkeit sowie Lieferkette (Downstream) aktuell positive Auswirkungen Aktuell gegeben sind positive Auswirkungen und der Schutz betroffener Mitarbeiter durch etablierte Prozesse, kontinuierliche Trainings und Schulungen, die Mitarbeiter schützen
Management der Lieferantenbeziehungen Eigene Geschäftstätigkeit potenzielles Risiko mittel- bis langfristig Es besteht ein potenzielles Reputations- und Ausfallrisiko durch Nichteinhaltung von Sorgfaltspflichten in der Lieferkette trotz hoher Regulationsdichte
Korruption und Bestechung Eigene Geschäftstätigkeit potenzielles Risiko mittel- bis langfristig Potenzielles theoretisches Risiko bzgl. Korruption im B2G-Geschäft/​Emerging Markets trotz des geringen Anteils am Gesamtumsatz und bisher keinen Vorfällen

Liste der wesentlichen Offenlegungspflichten im letzten Kapitel der NFE "Zusätzliche Angaben und Hinweise" enthalten Erläuterungen zur Ermittlung der wesentlichen Informationen einschließlich der Verwendung von Schwellenwerten sind im Abschnitt IRO-1 dieses Kapitels dargestellt. Die folgende Übersicht zeigt zusammenfassend, wo die entsprechenden Informationen in der Nachhaltigkeitserklärung zu den wesentlichen Offenlegungspflichten zu finden sind.

T43 Liste der wesentlichen Offenlegungspflichten

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ESRS Offenlegungspflicht Volle Bezeichnung der Offenlegungspflicht Seite
Allgemeine Angaben
ESRS 2 BP-1 und BP-2 Grundlagen für die Erstellung und Angaben bzgl. spezifischer Umstände
SBM-1 und SBM-2 Strategie (inkl. Geschäftsmodell, Wertschöpfungskette, Interessenträger)
IRO-1 und SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Chancen und Risiken
GOV-1 bis GOV-5 Governance (Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane, Anreizsysteme, Sorgfaltspflicht, Risikomanagement und interne Kontrollen)
IRO-2 In ESRS enthaltene und vom Unternehmen abgedeckte Angabepflichten
ESRS G1 Abs. 5 ESRS-E1 Abs. 13 87ff.
Umweltinformationen
ESRS E1 E1-1 Übergangsplan für Klimaschutz
E1-2 Strategien im Zusammenhang mit Klimaschutz
E1-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Klimaschutz
E1-4 Ziele im Zusammenhang mit Klimaschutz
E1-5 Energieverbrauch und Energiemix
E1-6 THG-Bruttoemissionen Scope 1, 2, 3
E1-9 Phase-in: erwartete finanzielle Auswirkungen physischer Klimarisiken und Übergangsrisiken
EU-Taxonomie 106ff.
Soziale Informationen
ESRS S1 S1-1 Strategien im Zusammenhang mit eigener Belegschaft
S1-2 Verfahren zur Einbeziehung eigener Arbeitskräfte, Arbeitnehmervertretung
S1-3 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen, Hinweisgebersystem
S1-4 Maßnahmen bzgl. wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen
S1-5 Ziele im Zusammenhang mit wesentlichen IROs
S1-6 Merkmale der Beschäftigten
S1-7 Merkmale der nicht angestellter Beschäftigten
S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog
S1-9 Diversitätsparameter
S1-10 Angemessene Entlohnung
S1-11 Sozialschutz
S1-13 Schulungen und Kompetenzentwicklung
S1-14 Gesundheitsschutz und Sicherheit
S1-15 Vereinbarkeit von Familie und Beruf
S1-16 Vergütungsparameter
S1-17 Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegenden Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten 125ff.
Governance-Informationen
ESRS G1 G1-1 Unternehmenspolitik
ESRS G1-1 Strategien in Bezug auf Unternehmenspolitik und Unternehmenskultur
ESRS G1-2 Management der Lieferantenbeziehungen
ESRS G1-3, G1-4 Korruption und Bestechung 140ff.
Appendix/​ Zusätzliche Angaben und Hinweise 148f.

Umweltinformationen

Der Schutz der Umwelt hat für Jenoptik hohe Priorität. Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft nachhaltig zu wachsen. Dementsprechend hat Jenoptik ihre Scope 1+2 Treibhausgas (THG)-Emissionen in den vergangenen Jahren bereits um über 55 Prozent reduziert und sich zudem ein ambitioniertes Reduktionsziel gesetzt.

T44 Liste der Angabepflichten

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General Disclosure ESRS Seitenverweis
Klimabezogene Auswirkungen, Risiken und Chancen inkl. Klimarisikoanalyse ESRS 2 IRO-1 Seite 106 sowie 102
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell ESRS 2 SBM 3 Seite 106f.
Strategien im Zusammenhang mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel ESRS E1-2 Seite 107
Übergangsplan für den Klimaschutz ESRS E1-1 Seite 107f.
Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Klimastrategien ESRS E1-3 Seite 108f.
Ziele im Zusammenhang mit Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel ESRS E1-4 Seite 109f.
Energieverbrauch und Energiemix ESRS E1-5 Seite 110f.
THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen ESRS E1-6 Seite 112ff.
Angaben zur EU-Taxonomie Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 Seite 114ff.

Klimabezogene Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Rahmen der unter "Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Allgemeinen Teil, Abschnitt Klimawandel ab Seite 102 beschriebenen Klimarisikoanalyse erfolgte auf Basis von Experteneinschätzungen eine integrale Betrachtung prinzipiell geeigneter Maßnahmen zur Adressierung der identifizierten Risiken. Die Maßnahmen wurden zunächst qualitativ und ohne Betrachtung unterschiedlicher Szenarien ausgewählt. Aufgrund der für Jenoptik relevanten Dekarbonisierungshebel, der bereits initiierter Maßnahmen sowie dem zu erwarteten Ressourcenaufwand für die Umsetzung von Maßnahmen, erachten wir Jenoptik gegenüber Klimarisiken grundsätzlich als resilient aufgestellt. Eine fundierte Analyse ist für zukünftige Berichtsperioden angedacht.

Auf Basis der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden folgende Auswirkungen und Risiken als materiell bewertet:

THG-Emissionen: Durch produktionsbedingte THG-Emissionen (Scope 1+2) bestehen durch unseren eigenen Geschäftsbetrieb aktuell negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Der im Vergleich zum Scope 1+2 hohe Anteil an Scope 3-Emissionen, insbesondere innerhalb der vorgelagerten Lieferkette (zum Beispiel durch eingekaufte, in ihrer Herstellung emissionsintensive Materialien wie Elektronik oder Glas), wirkt aktuell ebenfalls negativ auf Mensch und Umwelt. Weiterhin besteht durch hohe Kundenanforderungen bzgl. der Reduktion von THG-Emissionen für Jenoptik ein potenzielles transitorisches Risiko hinsichtlich der Einhaltung und Erfüllung dieser Anforderungen, das ggf. zu Umsatzeinflüssen führen kann.

Strategien im Zusammenhang mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel

Um den stetig steigenden Anforderungen unserer Stakeholder gerecht zu werden und unsere THG-Emissionen weiter deutlich zu senken, verfolgt Jenoptik eine Strategie, die vor allem auf der Vermeidung und Reduktion von THG-Emissionen beruht. Dementsprechend wollen wir erneuerbare Energien einsetzen, wo dies möglich ist. Soweit technisch machbar und ökonomisch sinnvoll, verbessern wir konsequent unsere Energieeffizienz oder tauschen Energieträger aus. Diese Vorgehensweise findet konzernweit Anwendung und orientiert sich an den Energieverbräuchen und THG-Emissionen nach Energieträgern. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine grundlegende Anpassung des Geschäftsmodells mit dem nachfolgend dargestellten Übergangsplan, der sich auf die Reduktion der Scope 1+2-Emissionen bezieht, nicht erforderlich. Ein Übergangsplan bzgl. der Scope 3-Emissionen in den kommenden Jahren aufgestellt werden.

Die unterliegenden Maßnahmen werden durch das Jenoptik-ESG-Committee erarbeitet und durch den Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt. Der Bereich Nachhaltigkeit und die dazugehörige Strategieentwicklung liegen im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands. Die Umsetzung findet auf operativer Ebene statt und wird durch die Abteilung Investor Relations & Sustainability konzernweit begleitet und koordiniert. Das quartalsweise interne Reporting der entsprechenden Kennzahlen dient zusätzlich zur Überwachung der Strategieumsetzung und ggfs. der Einleitung weiterer Maßnahmen.

Konzernrichtlinien: Das Thema Umwelt ist bei Jenoptik in verschiedenen Richtlinien abgebildet. Allgemeine Anforderungen werden im konzernweit gültigen Integrity Code geregelt, der für alle Mitarbeiter verbindlich ist und auch Umweltthemen wie beispielsweise den schonenden Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser umfasst. Darüber hinaus sind besondere Umweltaspekte unter anderem in unseren Einkaufs- und Dienstwagenrichtlinien hinterlegt. Entsprechend ihrer Umweltrelevanz sind ausgewählte Jenoptik-Gesellschaften nach der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert. Die Zertifizierung nach Norm ISO 50001 für relevante Jenoptik-Gesellschaften wird vorbereitet und soll 2025 durchgeführt werden.

Übergangsplan für den Klimaschutz

Der nachfolgend dargestellte Übergangsplan skizziert aktuell noch keinen Pfad zur Erreichung eines 1,5-°C-kompatiblen Klimazieles, da eine Zielsetzung für den Scope 3 noch nicht erfolgt ist. Die beschrieben Dekarbonisierungshebel und Maßnahmen legen unseren Plan zur Erreichung des Scope 1+2 Zieles dar.

Bereits erreichte THG-Emissionsreduktion: Aufgrund der kontinuierlichen Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Quellen sowie des Einsatzes modernster Gebäudetechnik bei Neubauten konnten wir gegenüber dem Basisjahr 2019 sowohl unsere Energieeffizienz als auch unsere THG-Emissionen (Scope 1+2) signifikant verbessern. So belief sich die Reduktion der genannten THG-Emissionen im Jahr 2024 um 55,8 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019.

Mit Blick auf unsere Herstellungsprozesse und die Struktur unserer Ressourcenverbräuche und Energieträger (Scope 1+2) haben wir folgende wesentliche Dekarbonisierungshebel ermittelt:

T45 Wesentliche Dekarbonisierungshebel

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Energieträger Ansatz Dekarbonisierungshebel
Elektrizität Vermeidung/​ Umstellung Umstellung der Strombeschaffung auf 100 % Grünstrom Einführung ISO 5001 an wesentlichen Standorten in Deutschland Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in energieeffiziente Gebäude, Maschinen und Anlagen
Diesel/​Benzin Vermeidung/​ Umstellung Deutlich steigender Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben durch entsprechende Incentive-Maßnahmen
Fernwärme Umstellung Umstellung auf klimafreundliche Herstellung durch Anbieter
Gas Vermeidung/​ Umstellung Verbrauchsreduktion und - wenn möglich und wirtschaftlich sinnvoll - Umstellung auf alternative erneuerbare Energieträger

Risiken für die Erreichung unserer Scope 1+2-Ziele sehen wir unter anderem in einer verspäteten Umstellung unserer Lieferanten im Bereich der Fernwärme sowie einer verzögerten Umstellung auf klimaneutrale Antriebe im Bereich des Fuhrparks. Die Überprüfung der Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen erfolgt kontinuierlich im Rahmen des quartalsweise stattfindenden ESG-Committees, um gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Das Risiko, unsere THG-Emissionsreduktionsziele aufgrund eingeschlossener Treibhausgasemissionen, beispielsweise durch mit fossilen Brennstoffen betriebene industrielle Anlagen, nicht zu erreichen, schätzen wir als gering ein.

Umsetzung des Übergangsplans: Im Geschäftsjahr 2024 wurde bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. Um die Reduktion unserer Emissionen im Zusammenhang mit Diesel und Benzin zu managen, wurde für unsere Standorte in Deutschland eine neue Dienstwagenverordnung eingeführt, die einen Anreiz zur Nutzung von Elektrofahrzeugen setzt. Entsprechende Elektrofahrzeuge werden vollständig mit Grünstrom betrieben. In Zusammenhang mit der Reduzierung auf betriebsnotwendige Flächen wurden der Standort Rochester Hills in den USA veräußert und im Gegenzug adäquate Flächen angemietet. Darüber hinaus haben wir unsere IT-Infrastruktur effizienter aufgesetzt und in Asien mit der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen begonnen.

OpEx und CapEx im Zusammenhang mit dem Übergangsplan: Jenoptik strebt grundsätzlich an, Infrastrukturinvestitionen aus dem operativen Cashflow zu finanzieren. Die Umsetzung des Übergangsplans ist nach aktueller Einschätzung nicht mit signifikanten Aufwendungen und Investitionen verbunden. Daher wird kein nennenswerter Einfluss auf unsere Kostenstruktur erwartet. Die Aufwendungen (OpEx) und Investitionen (CapEx) des Übergangsplans werden in den jährlich stattfindenden Budgetplanungen des Konzerns mit seinen Einzelpositionen berücksichtigt und von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt. Eine abschließende Quantifizierung des Übergangsplans wurde vor dem Hintergrund nicht vorgenommen, dass insbesondere Gebäudeinvestitionen nicht getrennt nach Nachhaltigkeitsaspekten ermittelbar sind.

Scope 3-Emissionen: Auch im Bereich der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sehen wir aufgrund unseres Scope 3-Fußabdrucks Auswirkungen auf den Klimaschutz. Daher wird Jenoptik nach einer weiteren Detaillierung und Analyse der wesentlichen Hebel und Reduktionsmöglichkeiten im Jahr 2025 im Rahmen des Managements des CO 2 -Fußabdrucks eine strategische Roadmap erstellen und entsprechende Ziele formulieren.

Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Klimastrategien

Für die Erreichung unserer Ziele, die unter anderem eine aktive Reduktion unserer Scope 1+2-THG-Emissionen um 90 Prozent bis spätestens 2035 vorsehen (Basisjahr 2019), sind folgende wesentliche Maßnahmen geplant, die sowohl auf die Reduktion des Energieverbrauchs als auch der THG-Emissionen abzielen:

T46 Übersicht der Maßnahmen zur Reduktion von Scope 1+2-Emissionen

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Energieträger THG-Emissionen 2024 (t) Wesentliche Maßnahmen Zeitraum Angestrebte Reduktion
Elektrizität 1172 Umstellung Ökostrom (Asien) bis 2030 ca. 100 %
Fernwärme 825 Umstellung auf erneuerbare Erzeugung (Stadtwerke Jena und Berlin) bis 2035 ca. 80 %
Gas 1112 Teilweise Elektrifizierung der Reinraum-Klimatisierung bis 2030 ca. 30 %
Gas/​Elektrizität Reduktion auf betriebsnotwendige Flächen (weltweit) 2024
Gas/​Elektrizität Aktive Verbrauchssteuerung (weltweit) fortlaufend
Diesel/​Benzin 1384 Incentive für E-Fahrzeug-Nutzung (weltweit) ab 2024 ca. 90 %

Die obige Tabelle stellt die Scope 1+2-Emissionen nach Energieträgern sowie die angestrebte Emissionsreduktion dar. Dabei wird das Reduktionsziel nur auf Ebene des jeweiligen Energieträgers angegeben, nicht jedoch für jede Maßnahme. Die Ermittlung der o. g. Reduktionsziele erfolgte ohne die Berücksichtigung verschiedener Klimaszenarien.

Die Maßnahmen für die Reduktion der Scope 1+2-Emissionen wurden auf Basis eines Energieverbrauchs- und Emissionsmodells ermittelt. Dieses Modell umfasst folgende weitere Betrachtungen, Maßnahmen und Politikszenarien:

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Umsatzsteigerungen entlang der Unternehmensplanung

Vollständige Umstellung der Fernwärme durch die Stadtwerke Jena und Berlin auf CO 2 -freie Erzeugung bis 2040

Schrittweise Umstellung des Strombezugs in Asien auf erneuerbare Energiequellen

Schrittweise Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge

Ergänzung der Einkaufsrichtlinie für Maschinen und stromverbrauchende Geräte um das Thema Energie-Effizienz

Sukzessive Umstellung der Beleuchtung in Büro- und Produktionsgebäuden auf LED-Beleuchtung

Konsolidierung und Optimierung der vorhandenen On-Premise-Rechenzentren

Infrastruktur und Gebäudetechnik: Bei der Ausstattung der Produktion implementiert Jenoptik neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren. Mit der LEED Gold Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) als anerkanntem Nachhaltigkeitsstandard im Baugewerbe, der für alle neu errichteten Gebäude umgesetzt wird, geht der Konzern deutlich über gesetzliche Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit hinaus. Ökologische und soziale Aspekte werden in besonderem Maße umgesetzt, bspw. die Installation von Photovoltaik-Anlagen, E-Ladesäulen, überdachte Fahrradstellplätze, die Verwendung schadstoffarmer Innenraummaterialien oder Maßnahmen für einen reduzierten Wasserverbrauch.

Neues Werk in Dresden: Die neue Hightech-Fabrik (Fab) des Jenoptik-Konzerns im Airportpark Dresden wird neben präzisen Fertigungsbedingungen auch hohen Umweltansprüchen gerecht. Um dies zu erreichen, wurden unter anderem eine Photovoltaik-Anlage, der Einsatz von recycelten Materialien beim Bau, eine hocheffiziente Gebäudehülle inklusive extensiver Begrünung, Kälte- und Wärmerückgewinnung sowie Wasserwiederverwendung umgesetzt. Anfang 2025 startet die Produktion in der neuen Fab und ersetzt zwei bisherige Produktionsstandorte in Dresden, sodass per saldo hieraus eine Emissionsreduktion erwartet wird.

Weitere Maßnahmen: An mehreren Standorten weltweit wird die Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Beleuchtung in laufenden Umbaumaßnahmen unter kosten- und umweltschonenden Aspekten geprüft und sukzessive umgesetzt. Darüber hinaus wurden die Weichen für die Weiterentwicklung eines Energiemonitorings gestellt. Mit Hilfe hocheffizienter Gebäudeleittechnik und einem computergestützten Facility-Management-System sollen die Datenqualität weiter erhöht, die Auswertung erleichtert und die Transparenz verbessert werden.

Die Maßnahmen im Zusammenhang mit der schrittweisen Umstellung des Strombezugs in Asien, der Reduktion auf betriebsnotwendige Flächen sowie das Incentive für E-Fahrzeug-Nutzung in Deutschland wurden im Jahr 2024 bereits teilweise oder vollständig umgesetzt.

Ziele im Zusammenhang mit Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel

Der Jenoptik-Konzern hat sich das Ziel gesetzt, die Scope 1+2-Emissionen zu verringen und den Anteil von Grünstrom am Gesamtstromverbrauch zu erhöhen. In der Definition dieser Ziele wurden die Erwartungen externer Stakeholder (insb. Kundenanforderungen) durch Expertenbewertungen und teilweise den direkten Stakeholder-Dialog mit einbezogen. Die formulierten Ziele entsprechen den strategischen Vorgaben des Konzerns und sind in folgender Tabelle detailliert dargestellt:

T47 Klimaschutzziele

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Scope Bezugswert im Basisjahr 2019 Angabe 2024 Kurzfristziel 2025 Ziel 2030 Langfristziel
Scope 1+2 10.161 t CO 2 eq 1 55,8 % > 55 % Reduktion gegenüber 2019 > 70 % > 90 % Reduktion bis spätestens 2035
Anteil von Grünstrom am Gesamtstromverbrauch - 95,8 % > 90 % - -

1 CO 2 -Äquivalente; zur Erläuterung siehe Kapitel THG-Gesamtemissionen (E1-6)

Die Angabe des Bezugswerts im Basisjahr 2019 ist unverändert repräsentativ für unser Portfolio. Sowohl der Bezugswert als auch die Ziele beziehen sich analog der Finanzberichterstattung auf den gesamten Konsolidierungskreis des Konzerns.

Im Etappenziel 2025 sind die Scope 1+2-Emissionen in einem kombinierten Ziel mit etwa gleichen Anteilen enthalten. Wir erwarten, dass bis 2035 der Anteil der Scope 2-Emissionen am kombinierten Ziel kontinuierlich auf etwa 10 Prozent sinken wird.

Unsere Ziele für Scope 1+2 nehmen in der kurzfristigen und auch langfristigen Betrachtung Bezug auf das Ambitionsniveau für eine Reduktion gemäß einem 1,5-°C-kompatiblen Ziel der Science Based Target Initiative (SBTi). Kurzfristig liegen alle Zielwerte über der Vorgabe einer linearen jährlichen Reduktion (LAR) von >4,2 Prozent (Ziel 2025: LAR = 9,2 Prozent, Ziel 2030: LAR = 6,4 Prozent). Langfristig streben wir eine Reduktion der Scope 1+2-Emissionen von 90,0 Prozent gegenüber dem Basisjahr bis spätestens 2035 an. Bezogen auf unseren Gesamt-Fußabdruck, d.h. direkte (Scope 1+2) zuzüglich indirekter Emissionen (Scope 3) haben wir aktuell noch kein Ziel ermittelt, so dass eine Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen nicht möglich ist. Die Entwicklung eines solchen Zieles sowie eine Verifizierung durch die SBTi ist für die kommenden Jahre vorgesehen.

Die bisherigen Emissionsminderungen sind ausschließlich über aktive Reduzierung, zum Beispiel den Einsatz von Grünstrom, erreicht worden. Kompensationen wurden bis dato nicht eingesetzt. Die Nutzung von allgemein anerkannten Kompensationsstandards hoher Qualität für die verbleibenden maximal 10,0 Prozent der Scope 1+2-Emissionen ist nach dem Jahr 2030 geplant.

Mit der aktuellen Zielerreichung für unsere Scope 1+2-Emissionsreduktion um 55,8 Prozent im Geschäftsjahr 2024 haben wir das Zwischenziel der CO 2 -Reduktion für 2025 von > 55,0 Prozent bereits vorzeitig erreicht. Die Ziele werden im Rahmen der jährlichen Unternehmensplanung überprüft und ggf. angepasst.

Energieverbrauch und Energiemix

Der Energieverbrauch der Jenoptik ist in T48 aufgeführt. Die Verbrauchswerte werden auf Basis von Abrechnungen der Energielieferanten, Zählerwerten und Abschätzungen erhoben. Zur Ermittlung von fossilen und nuklearen Anteilen bei Graustrombezug werden öffentlich zugängliche Informationen zum Strommix der entsprechenden Länder und Regionen verwendet. Da die Werte im Berichtsjahr in dieser Form zum ersten Mal erhoben wurden, sind Vorjahresangaben ausschließlich in denjenigen Kategorien angegeben, für die es einen Vorjahreswert gab.

T48 Energieverbrauch (in MWh) und Energiemix

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2024 2023
(1) Brennstoffverbrauch aus Kohle und Kohleerzeugnissen 0 0
(2) Brennstoffverbrauch aus Rohöl und Erdölerzeugnissen 5.264 4.460
(3) Brennstoffverbrauch aus Erdgas 5.488 4.925
(4) Brennstoffverbrauch aus sonstigen fossilen Quellen 0 0
(5) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus fossilen Quellen 8.817 11.018
(6) Gesamtverbrauch fossiler Energien 19.570 20.403
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch 28,6 % 30,2 %
(7) Verbrauch aus Kernkraftquellen 996 n. a.
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch 1,5 % n. a.
(8) Brennstoffverbrauch für erneuerbare Quellen, einschließlich Biomasse (auch Industrie- und Siedlungsabfällen biologischen Ursprungs, Biogas, Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen usw.) 517 408
(9) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen 47.428 46.665
(10) Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt 2 0
(11) Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie 47.947 47.073
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch 70,0 % 69,8 %
Gesamtenergieverbrauch 68.512 67.477

Die Energieintensität ist in Tabelle T49 dargestellt. Jenoptik zählt trotz einer geringen Gesamtemission der eigenen Geschäftstätigkeit (Scope 1+2) insgesamt zu den klimaintensiven Sektoren (NACE Code C, verarbeitendes Gewerbe). Somit gilt der folgende Wert für das gesamte Geschäft des Jenoptik-Konzerns. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Energieintensität weiter gesunken, und der positive Trend aus den Vorjahren hat sich damit fortgesetzt.

T49 Energieintensität

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Energieintensität je Nettoeinnahme Vergleich 2024 2024/​2023
Gesamtenergieverbrauch aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren je Nettoeinnahme aus Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren (MWh/​Währungseinheit) gesunken 61,4 - 3,0 %

G23 Energieeffizienz

Werte entsprechen den im jeweiligen Geschäftsbericht für das Berichtsjahr veröffentlichten Werten

THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen

Die THG-Emissionen werden in T50 in den Scopes 1, 2 und 3 dargestellt. Die Emissionen beziehen sich auf den gesamten Konzern und spiegeln damit den Konsolidierungskreis der Finanzberichterstattung wider.

Scope 1+2-Emissionen: Die THG-Emissionen werden auf Basis des Medienverbrauchs (Strom, Fernwärme, Gas, Holzpellets sowie Diesel/​Benzin) ermittelt. Um Vergleichbarkeit und Genauigkeit zu wahren, verwenden wir für Scope 1+2, sofern möglich, brennstoff- bzw. lieferantenspezifische Emissionsfaktoren, für Strom unbekannter Herkunft möglichst Residualmixe (RE-DISS). Standortbasierte Scope 2-Emissionen basieren primär auf Emissionsfaktoren der aktuellen Version des Ember Yearly Electricity Datasets. Durch die Verwendung von CO 2 -Äquivalentsfaktoren in allen Scopes werden alle Treibhausgase im Inventar abgebildet. Eine Analyse des Basisjahres für Scope 1+2 mit den neuen Äquivalentsfaktoren ergab eine Abweichung von <1,5 Prozent zwischen t CO 2 und t CO 2 eq, sodass die Angaben des Basisjahres ab 2024 als 10.161 t CO 2 eq erfolgen.

Die konzernweiten Emissionen verringerten sich 2024 trotz Umsatzanstieg um 10,7 Prozent auf 4.493 t CO 2 eq (i. Vj. 5.031 t CO 2 eq). Bezogen auf das Basisjahr 2019 konnte Jenoptik den CO 2 -Ausstoß damit bereits um 55,8 Prozent reduzieren. Haupttreiber hierfür waren neben aktivem Management die teilweise Umstellung unserer chinesischen Standorte auf Ökostrom und damit ein in Summe höherer Ökostrom-Anteil.

Die direkten Emissionen aus Gas, Heizöl, Diesel und Benzin (Scope 1) beliefen sich 2024 auf 2.496 t CO 2 eq (i. Vj 2.254 t CO 2 eq), die indirekten Emissionen aus Strom und Fernwärme betrugen insgesamt 1.997 t CO 2 eq (i. Vj. 2.778 t CO 2 eq).

In der Tabelle T50 sind die indirekten Scope 2-Emissionen sowohl marktbasiert als auch standortbasiert angegeben. Durch die Differenz der standortbasierten und marktbasierten-Emissionen ergibt sich die Reduzierung der Emissionen, die Jenoptik bereits heute durch den gezielten Einkauf emissionsfreier Energie erreicht hat. Diese beträgt 14.193 t CO 2 eq. Der Einkauf von Grünstrom basiert auf der Nutzung von Herkunftsnachweisen (europäischer Strommarkt; 77,0 Prozent des gesamten Grünstromverbrauchs), RECs (Renewable Energy Certificates, US-Markt; 13,3 Prozent) und GECs (Green Energy Certificates, chinesischer Markt; 4,9 Prozent).

Scope 3-Emissionen: Die Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette sind je Kategorie zusammen mit den Gesamtemissionen in T50 aufgeführt. Für Jenoptik wesentliche Scope 3-Kategorien sind Eingekaufte Waren und Dienstleistungen (3.1), Kapitalgüter (3.2) und die Verwendung verkaufter Produkte (3.11). Sie decken mehr als 90 Prozent des gesamten THG-Fußabdrucks von Jenoptik ab. Die Kategorien Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter (3.8), Verarbeitung verkaufter Produkte (3.10), Nachgelagertes Leasing (3.13) und Franchises (3.14) sind aufgrund des Geschäftsmodells der Jenoptik nicht relevant. Produktleasing findet bei Jenoptik in der Division Smart Mobility Solutions im Rahmen des TSP-Geschäfts statt. Auf Basis des GHG-Protokolls wurden geleaste Produkte unter der Kategorie 3.11 berichtet, wodurch die Kategorie 3.13 für Jenoptik nicht relevant ist. Die Emissionen durch die Nutzung gemieteter Gebäude und geleaster Fahrzeuge sind in den Scope 1+2-Emissionen enthalten, wodurch die Kategorie 3.8 ebenfalls für die Jenoptik nicht relevant ist.

Alle weiteren Kategorien wurden analysiert und aufgrund ihres geringen Umfangs aus der Betrachtung ausgeschlossen (in Summe <10 Prozent des Gesamt-THG-Fußabdrucks der Jenoptik).

Die Angabe der Scope 3-Emissionen erfolgt konzernweit. Lediglich die Scope 3-Emissionen der Prodomax (geringfügiger Umsatzanteil) wurden in der Berechnung der Downstream-Emissionen über den Umsatz extrapoliert. Die Berechnung der Scope 3-Emissionen wurde ausschließlich auf Grundlage von Sekundärdaten durchgeführt.

Die THG-Emissionen pro 1 Mio Euro Konzernumsatz betrugen 26,0 t CO 2 eq/​Mio Euro Umsatz für den marktbezogenen Ansatz und 27,3 t CO 2 eq/​Mio Euro Umsatz für den standortbasierten Ansatz.

Weitere Informationen zum Konzernumsatz finden Sie im Kapitel Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Lageberichts ab Seite 46ff.

T50 Treibhausgasemissionen (in t CO2eq)

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Rückblickend Etappenziele und Zieljahre
2019 2023 2024 Veränderung
in %
2025 2030
Scope 1-Treibhausgasemissionen
Scope 1-THG-Bruttoemissionen - 2.254 2.496 10,8 - -
Prozentsatz der Scope 1- Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen - - - - - -
Scope 2-Treibhausgasemissionen
Standortbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen - - 16.190 - - -
Marktbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen - 2.778 1.997 - 28,1 - -
Scope 1 und marktbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen kombiniert * 10.161 5.031 4.493 - 10,7 4.300 3.050
Signifikante Scope 3-Treibhausgasemissionen **
Gesamte indirekte (Scope 3)-THG-Bruttoemissionen - - 285.705 - - -
1 Erworbene Waren und Dienstleistungen - - 197.010 - - -
2 Investitionsgüter - - 33.750 - - -
3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energien (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) - - Nicht wesentlich - - -
4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb - - Nicht wesentlich - - -
5 Abfallaufkommen in Betrieben - - Nicht wesentlich - - -
6 Geschäftsreisen - - Nicht wesentlich - - -
7 Pendelnde Mitarbeiter - - Nicht wesentlich - - -
8 Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter - - Nicht relevant - - -
9 Nachgelagerter Transport - - Nicht wesentlich - - -
10 Verarbeitung verkaufter Produkte - - Nicht relevant - - -
11 Verwendung verkaufter Produkte - - 54.945 - - -
12 Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer - - Nicht wesentlich - - -
13 Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter - - Nicht relevant - - -
14 Franchises - - Nicht relevant - - -
15 Investitionen - - Nicht wesentlich - - -
THG-Emissionen insgesamt
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) - - 304.391 - - -
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) - - 290.198 - - -
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Etappenziele und Zieljahre
2035 Jährlich % des Ziels 2035/​ Basisjahr
Scope 1-Treibhausgasemissionen
Scope 1-THG-Bruttoemissionen - -
Prozentsatz der Scope 1- Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen - -
Scope 2-Treibhausgasemissionen
Standortbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen - -
Marktbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen - -
Scope 1 und marktbezogene Scope 2-THG-Bruttoemissionen kombiniert * 1.000 5,6
Signifikante Scope 3-Treibhausgasemissionen **
Gesamte indirekte (Scope 3)-THG-Bruttoemissionen - -
1 Erworbene Waren und Dienstleistungen - -
2 Investitionsgüter - -
3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energien (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) - -
4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb - -
5 Abfallaufkommen in Betrieben - -
6 Geschäftsreisen - -
7 Pendelnde Mitarbeiter - -
8 Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter - -
9 Nachgelagerter Transport - -
10 Verarbeitung verkaufter Produkte - -
11 Verwendung verkaufter Produkte - -
12 Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer - -
13 Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter - -
14 Franchises - -
15 Investitionen - -
THG-Emissionen insgesamt
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) - -
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) - -

* Entsprechend der Zieltabelle unter E1-4

** Eine Detaillierung und Analyse der wesentlichen Hebel und Reduktionsmöglichkeiten des Scope 3 wird im Jahr 2025 durchgeführt und entsprechende Ziele formuliert. Ein entsprechender Basisjahrwert wurde daher noch nicht ermittelt

Ermittlungsmethodik je wesentlicher Scope 3-Kategorie

Scopes 3.1 und 3.2: Die Ermittlung der Kategorie 3.1 Eingekaufte Waren und Dienstleistungen und Kategorie 3.2 Kapitalgüter wurde auf Basis von Inputdaten wie Einkaufsvolumen der Jenoptik-Gesellschaften und eingekaufte Warengruppen und Land, aus dem die Ware bezogen wurde, berechnet. Um die Vorlieferkette abzubilden, wurde ein makroökonomisches Modell genutzt, welches anhand statistischer Daten die globalen Handelsströme und die jeweiligen nationalen Emissionsbilanzen einbezieht. Der verwendete scope3analyzer wurde im Rahmen eines Klimaschutzprojektes der Universität Pforzheim entwickelt und ist konform mit den Vorgaben des GHG-Protokolls, dem ISO-Standard 14064 sowie der Science Based Target Initiative (SBTi). Im Ergebnis wurde festgestellt, dass ca. 23 Prozent der indirekten Emissionen aus unserer direkten Lieferkette entstehen. Die verbleibenden 77 Prozent der Emissionen entstehen aus der vorgelagerten, tieferen Lieferkette.

Scope 3.11: Die Berechnungen der Emissionen während der Nutzung unserer Produkte basiert auf dem Verbrauch elektrischer Energie im gesamten Lebenszyklus in den jeweiligen Zielländern. Wo notwendig, wurde Druckluftverbrauch von Maschinen und Anlagen in elektrische Energie umgerechnet. Indirekte Emissionen sind auf Basis des GHG-Protokolls optional, somit sind passive Produkte ohne Stromverbrauch nicht im Scope 3.11 enthalten. Ausgenommen ist weiterhin das Ersatzteilgeschäft, da elektrische Verbraucher dabei ausgetauscht werden und der Emissionseffekt damit null ist, sowie Reparaturen und Service-Dienstleistungen im Feld.

Jedes relevante aktive Produkt wurde anhand seines Lebenszeitverbrauchs an elektrischer Energie bewertet. Dazu wurden Durchschnittsverbräuche und -lebenszeiten angenommen und typische Nutzungsprofile in den verschiedenen Endmärkten. Wenn keine Lebensdauer aus dem Markt bekannt ist, wurde eine Standard-Lebenszeit von zehn Jahren angenommen. Diese Lebenszeitverbräuche wurden mit der Anzahl der verkauften Produkte pro Zielland (Aktivitätsdaten aus dem ERP-System) und den spezifischen Emissionsfaktoren der Zielländer multipliziert. Die spezifischen Emissionsfaktoren der Strommixe der Zielländer entstammen primär der aktuellen Version des Ember Yearly Electricity Data-sets. Wo sinnvoll, wurden Produkte zu Produktgruppen zusammengefasst und als Gruppe bewertet.

Angaben zur EU-Taxonomie

Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission einheitliche Standards für ökologisches Wirtschaften fest und definiert durch verschiedenste Kriterien, wann eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Ziel ist es, die Transparenz des Nachhaltigkeitsgrades von Unternehmen zu erhöhen und verstärkt Geldströme in nachhaltige Investitionen zu leiten, um im Einklang mit dem European Green Deal bis 2050 Klimaneutralität in der Europäischen Union zu erreichen. Dafür ordnet die EU-Taxonomieverordnung nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten in sechs verschiedene Umweltziele ein:

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1. Klimaschutz

2. Anpassung an den Klimawandel

3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser und Meeresressourcen

4. Übergang zur Kreislaufwirtschaft

5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

6. Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Darüber hinaus unterscheidet die Taxonomieverordnung zwischen "taxonomiefähigen" und "taxonomiekonformen" Tätigkeiten. Als taxonomiefähig gelten Tätigkeiten, die in einem der delegierten Rechtsakte der Verordnung definiert sind. Als taxonomiekonform gelten diese Tätigkeiten, sobald sie die technischen Bewertungskriterien erfüllen, keinem der "Do No Significant Harm"-Kriterien entsprechen und die "Minimum Safeguards" nicht verletzten.

Gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllt der Jenoptik-Konzern die Transparenzanforderungen, um den Übergang zu einer klimaneutralen, ressourceneffizienten und kreislauforientierten Wirtschaft für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU zu gewährleisten. Daher berichtet der Konzern seit 2022 die in Zusammenhang mit der Taxonomie stehenden Umsatzerlöse, Betriebsausgaben (OpEx) und Investitionsausgaben (CapEx). Die Berichterstattung konzentriert sich, wie bereits im letzten Jahr, auf die Umweltziele (1) "Klimaschutz" und (4) "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft". Dies wurde durch die Aktualisierung des Screenings, welches bereits in den Vorjahren durchgeführt wurde, ermittelt.

Im Rahmen des Umweltziels (1) "Klimaschutz" berichtet Jenoptik einzelne Investitionen und Betriebsausgaben in denselben Kategorien wie im Vorjahr: CCM 6.5 Beförderung mit Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, CCM 7.1 Neubau, CCM 7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten, CCM 7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden sowie CCM 7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Darüber hinaus hat die Jenoptik 2024 Investitionen in den Kategorien CCM 7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und CCM 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien getätigt.

Der Großteil der taxonomiefähigen Tätigkeiten befindet sich insbesondere im Bereich der Herstellung von elektrischen Geräten wie Mess- und Prüfanlagen, Anlagen zur Verkehrsüberwachung oder Infrarotkameras. Diese Aktivitäten tragen wesentlich zu dem Umweltziel (4) "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft" bei und werden daher in den gleichen Kategorien wie im Vorjahr berichtet: CE 1.2 Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten, CE 5.1 Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung; CE 5.2 Verkauf von Ersatzteilen; CE 5.4 Verkauf von Gebrauchtwaren sowie CE 5.5 Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle. Im Zuge der Erweiterung der Berichtspflichten für 2024 durch die Europäische Kommission wurden die Wirtschaftsaktivitäten für dieses Umweltziel im Jahr 2024 erstmals auf ihre Taxonomiekonformität gemäß Annex II des Gesetzes untersucht. Dazu wurde ein Screening-Modell entwickelt, das die gesetzlichen Anforderungen in ein transparentes System übersetzt, um die technischen Bewertungskriterien und die "Do-No-Significant-Harm"-Kriterien für das Portfolio der Jenoptik zu überprüfen. Die Jenoptik erfüllt den Großteil der Anforderungen an die technischen Bewertungskriterien, da die Anlagen des Konzerns für eine möglichst lange Nutzungsdauer ausgelegt sind. Zur Überprüfung der DNSH-Kriterien, wurden beispielsweise im Rahmen der Anlage A Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalysen durchgeführt. Für 2024 konnten die Nachweise nicht vollständig erbracht werden und damit wird keine Konformität für das Klimaziel (4) "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft" ausgewiesen.

Die Tabellen T51 - T56 am Ende der Nachhaltigkeitserklärung zeigen im Überblick die offenzulegenden Kennzahlen (KPIs). Im Folgenden wird die Zusammensetzung der Umsatz-, CapEx, und OpEx-Kennzahlen erläutert.

Taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten

Die Ermittlung des Umsatzes aus taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten erfolgte gemäß den Anforderungen des Delegierten Rechtsaktes zu den Berichtspflichten. Um Doppelzählungen zu vermeiden, wurden konkrete Abfragen in den Berichtseinheiten durchgeführt, in denen taxonomiefähige Wirtschaftsaktivitäten identifiziert wurden. Dabei wurden ausschließlich externe Umsätze berücksichtigt und jedes Produkt bzw. jede Produktgruppe lediglich einer Wirtschaftstätigkeit zugeordnet. Der so ermittelte taxonomiefähige Zählerwert wurde zum gesamten Umsatzerlös (Nenner) ins Verhältnis gesetzt. Der Konzernumsatz belief sich 2024 auf 1.115,8 Mio Euro (i. Vj. 1.066,0 Mio Euro). Der Umsatz aus taxonomiefähigen Wirtschaftaktivitäten umfasste 416,9 Mio Euro (i. Vj. 412,1 Mio Euro) und entspricht somit einem taxonomiefähigen Umsatzanteil von 37,4 Prozent des Gesamtumsatzes (i. Vj. 38,7 Prozent). Im Ergebnis konnten auch in diesem Jahr nicht alle Nachweise erbracht werden, sodass keine taxonomiekonformen Umsatzerlöse vorliegen.

Die Investitionsausgaben (CapEx) wurden ebenfalls gemäß den Anforderungen des Delegierten Rechtsakts zu den Berichtspflichten ermittelt. Die Methodik dazu wurde aus dem Vorjahr übernommen. Die Zugänge an Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Nutzungsrechten belief sich 2024 auf 114,6 Mio Euro (i. Vj. 110,4 Mio Euro).

Detaillierte Informationen zur Vermögenslage finden Sie im Lagebericht ab Seite 55 sowie im Anhang ab Seite 218

2024 umfassten die Investitionsausgaben des Jenoptik-Konzerns für den Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten insgesamt 66,0 Mio Euro (i. Vj. 41,1 Mio Euro); dies entspricht 57,6 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Diese taxonomiefähigen Investitionsausgaben wurden zusätzlich auf Konformität geprüft. Darunter fallen neben Investitionen in die Sachanlagen zur Herstellung der taxonomiefähigen Produkte auch Investitionen in beispielsweise den Bau der Hightech-Fab in Dresden oder Investitionen in energieeffiziente Geräte, Technologien für erneuerbare Energien sowie das Leasing von Fahrzeugen. Im Ergebnis konnten auch in diesem Jahr nicht alle Nachweise erbracht werden, sodass keine taxonomiekonformen Investitionen vorliegen.

Die Betriebsausgaben (OpEx) des Jenoptik-Konzerns aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten umfassten 2024 insgesamt 37,5 Mio Euro (i. Vj. 37,6 Mio Euro) und die gesamten Betriebsausgaben 92,0 Mio Euro (i. Vj 86,3 Mio Euro). Daraus ergibt sich ein taxonomiefähiger Anteil von 40,8 Prozent. Die Methodik zur Ermittlung der taxonomiefähigen Betriebsausgaben wurde wie im Vorjahr gemäß Artikel 8 Punkt 1.1.3 des Delegierten Rechtsaktes durchgeführt. Diese Betriebsausgaben wurden zusätzlich vollständig auf Konformität geprüft - in diesem Jahr erstmalig auch die Betriebsausgaben in Zusammenhang mit Klimaziel (4) "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft". Im Ergebnis konnten auch im Geschäftsjahr 2024 nicht alle Nachweise zur Konformität erbracht werden, sodass keine taxonomiekonformen Betriebsausgaben vorliegen.

Jenoptik ist von keiner Wirtschaftstätigkeit im Zusammenhang mit der Energieerzeugung aus fossilem Gas oder Kernenergie betroffen und verzichtet daher auf die Angabe der spezifischen Meldebögen für diese Tätigkeiten.

T51 Anteil des Umsatzes aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

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Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) Umsatz (3) Umsatzanteil, Jahr 2024 (4)
Währung
TEUR
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten 0 0,0 %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten CE 1.2 271.004 24,3 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung CE 5.1 58.679 5,3 %
Verkauf von Ersatzteilen CE 5.2 55.749 5,0 %
Verkauf von Gebrauchtwaren CE 5.4 976 0,1 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle CE 5.5 30.444 2,7 %
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 416.851 37,4 %
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 416.851 37,4 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 698.936 62,6 %
Gesamt 1.115.787 100,0 %
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Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser- und Meeresressourcen (7)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten N/​EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren N/​EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle N/​EL N/​EL N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0,0 % 0,0 % 0,0 %
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0,0 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8) Umweltverschmutzung (9) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle EL N/​EL N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 37,4 % 0,0 % 0,0 %
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 37,4 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser- und Meeresressourcen (13)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (14) Umweltverschmutzung (15) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2023 (18) Kategorie ermöglichen der Tätigkeiten (19)
J/​N % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten N 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten N 0, 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten 23,8 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung 5,0 %
Verkauf von Ersatzteilen 7,7 %
Verkauf von Gebrauchtwaren 0,1 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle 2,0 %
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 38,7 %
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 38,7 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie Übergangstätigkeiten (20)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Abkürzungen: N/​EL - non eligible /​ eligible, J/​N - Ja /​ Nein

T52 CapEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

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Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) CapEx (3) CapEx Anteil, Jahr 2024 (4)
Währung
TEUR
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten 0 0,0 %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten CE 1.2 5.150 4,5 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung CE 5.1 854 0,7 %
Verkauf von Ersatzteilen CE 5.2 1.703 1,5 %
Verkauf von Gebrauchtwaren CE 5.4 15 0,0 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle CE 5.5 13.061 11,4 %
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 2.148 1,9 %
Neubau CCM 7.1/​ CE 3.1 42.137 36,8 %
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten CCM 7.3 758 0,7 %
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden CCM 7.5 214 0,2 %
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien CCM 7.6 2 0,0 %
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 66.043 57,6 %
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 66.043 57,6 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 48.536 42,4 %
Gesamt 114.579 100,0 %
scrollen
Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser- und Meeresressourcen (7)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten N/​EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren N/​EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle N/​EL N/​EL N/​EL
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
Neubau EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 39,5 % 0,0 % 0,0 %
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 39,5 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8) Umweltverschmutzung (9) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle EL N/​EL N/​EL
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
Neubau N/​EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten N/​EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien N/​EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 18,1 % 0,0 % 0,0 %
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 18,1 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser- und Meeresressourcen (13)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (14) Umweltverschmutzung (15) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Mindestschutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2023 (18) Kategorie ermöglichender Tätigkeiten (19)
J/​N % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten N 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten N 0,0 %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten 5,8 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung 0,7 %
Verkauf von Ersatzteilen 3,7 %
Verkauf von Gebrauchtwaren 0,0 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle 4,6 %
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 2,6 %
Neubau 19,7 %
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 0,1 %
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden 0,0 %
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien 0,0 %
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 37,3 %
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 37,3 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie Übergangstätigkeiten (20)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Abkürzungen: N/​EL - non eligible /​ eligible, J/​N - Ja /​ Nein

T53 OpEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

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Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) OpEx (3) OpEx-Anteil, Jahr 2024 (4)
Währung
TEUR
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten 0 0,0 %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten CE 1.2 26.284 28,6 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung CE 5.1 2.820 3,1 %
Verkauf von Ersatzteilen CE 5.2 2.265 2,5 %
Verkauf von Gebrauchtwaren CE 5.4 169 0,2 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle CE 5.5 5.178 5,6 %
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 359 0,4 %
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten CCM 7.3 391 0,4 %
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden CCM 7.5 23 0,0 %
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 37.490 40,8 %
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 37.490 40,8 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 54.471 59,2 %
Gesamt 91.960 100,0 %
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Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (5) Anpassung an den Klimawandel (6) Wasser- und Meeresressourcen (7)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten N/​EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen N/​EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren N/​EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle N/​EL N/​EL N/​EL
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0,8 % 0,0 % 0,0 %
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0,8 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8) Umweltverschmutzung (9) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 - -
Davon Übergangstätigkeiten 0 - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
J;N; N/​EL J;N; N/​EL J;N; N/​EL
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten EL N/​EL N/​EL
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Ersatzteilen EL N/​EL N/​EL
Verkauf von Gebrauchtwaren EL N/​EL N/​EL
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle EL N/​EL N/​EL
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten N/​EL N/​EL N/​EL
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 39,9 % 0,0 % 0,0 %
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 39,9 % 0,0 % 0,0 %
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) Anpassung an den Klimawandel (12) Wasser- und Meeresressourcen (13)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (14) Umweltverschmutzung (15) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16)
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N N N
Davon ermöglichende Tätigkeiten N N N
Davon Übergangstätigkeiten N N N
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Mindestchutz (17) Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2023 (18) Kategorie ermöglichender Tätigkeiten (19)
J/​N % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) N 0,0 %
Davon ermöglichende Tätigkeiten N 0,0 %
Davon Übergangstätigkeiten N 0,0 %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten 30,1 %
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung 4,3 %
Verkauf von Ersatzteilen 4,8 %
Verkauf von Gebrauchtwaren 0,2 %
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle 3,6 %
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 0,3 %
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 0,2 %
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden 0,0 %
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Angaben
in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie Übergangstätigkeiten (20)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten
Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederaufbereitung
Verkauf von Ersatzteilen
Verkauf von Gebrauchtwaren
Produkt als Dienstleistung und andere kreislauf- und ergebnisorientierte Dienstleistungsmodelle
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Abkürzungen: N/​EL - non eligible /​ eligible, J/​N - Ja /​ Nein

T54 Umsatzanteil/​Gesamtumsatz

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Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 % 0 %
CCA 0 % 0 %
WTR 0 % 0 %
CE 0 % 37,4 %
PPC 0 % 0 %
BIO 0 % 0 %

Abkürzungen: CCM - Climate Change Mitigation, CCA - Climate Change Adaptation, WTR - Water, CE - Circular Economy, PPC - Pollution Prevention and Control, BIO - Biodiversity and ecosystems

T55 CapEx-Anteil/​Gesamt-CapEx

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Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 % 39,5 %
CCA 0 % 0 %
WTR 0 % 0 %
CE 0 % 18,1 %
PPC 0 % 0 %
BIO 0 % 0 %

Abkürzungen: CCM - Climate Change Mitigation, CCA - Climate Change Adaptation, WTR - Water, CE - Circular Economy, PPC - Pollution Prevention and Control, BIO - Biodiversity and ecosystems

T56 OpEx-Anteil/​Gesamt-OpEx

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Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 % 0,8 %
CCA 0 % 0 %
WTR 0 % 0 %
CE 0 % 39,9 %
PPC 0 % 0 %
BIO 0 % 0 %

Abkürzungen: CCM - Climate Change Mitigation, CCA - Climate Change Adaptation, WTR - Water, CE - Circular Economy, PPC - Pollution Prevention and Control, BIO - Biodiversity and ecosystems

Soziale Informationen: Eigene Belegschaft

Übergeordnete soziale Informationen

Jenoptik ist ein global agierender Technologiekonzern. Mit dem überwiegenden Teil unseres Leistungsspektrums sind wir im Photonik-Markt tätig. Für die Umsetzung unserer Strategie, auf Basis unseres technologischen Know-hows insbesondere mit unseren Kernkunden nachhaltig profitabel zu wachsen, ist die kontinuierliche Gewinnung und Bindung von Fachkräften weltweit ein wesentlicher erfolgskritischer Faktor.

T57

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ESRS S1 Eigene Belegschaft Pflichtangaben Abschnitt/​Seite
Strategien und Governance im Zusammenhang mit der eigenen Belegschaft ESRS S1-1 Eigene Belegschaft/​Seite 125f.
Dialog mit Mitarbeitern sowie Arbeitnehmervertretern ESRS S1-2 Seite 127
Abhilfemaßnahmen: Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die eigene Belegschaft Bedenken äußern kann ESRS S1-3 Geschäftsmodell & Märkte/​Seite 127
Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten ESRS S1-17 Seite 128
Mitarbeiter-Demografie und Merkmale der Beschäftigten ESRS S1-6 Seite 128
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich Social: ESRS 2, SBM-3 Seite 130ff.
Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber:
- Sichere Beschäftigung
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf ESRS S1-15
- Angemessene Entlohnung und Vergütung ESRS S1-10
- Sozialschutz ESRS S1-11
- Schulung und Kompetenzentwicklung ESRS S1-13
- Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer ESRS S1-8
Dialog
Gleichbehandlung und Chancengleichheit
- Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit ESRS S1-16
- Diversität ESRS S1-9
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit ESRS S1-14
Richtlinien und Maßnahmen in Bezug auf wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen ESRS S1-4 sowie MDR-P und MDR-A Seite 131ff.
Parameter und Ziele in Bezug auf wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen MDR-T und ESRS-S1-5 Seite 134ff.

Strategien und Governance im Zusammenhang mit eigener Belegschaft

Unsere Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource. Neben dem Bereich Personal ist der Vorstandsvorsitzende der Jenoptik in seiner Funktion als Arbeitsdirektor direkt für die Personalpolitik des Jenoptik-Konzerns verantwortlich. In regelmäßigen Abständen werden der strategische Einsatz des Personalmanagements mit dem Gesamtvorstand erörtert und sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Ziele festgelegt.

Die Einhaltung der Menschenrechte einschließlich der Arbeitnehmerrechte, das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit sind für uns selbstverständlich. Zum Schutz unserer Mitarbeiter hat die Schaffung eines sicheren und diskriminierungsfreien Arbeitsumfelds für uns besondere Priorität. Wir lehnen daher jede Form der Diskriminierung durch Ausgrenzung aufgrund von Alter, Geschlecht und sexueller Identität und Orientierung, ethnischer Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung oder körperlichen Fähigkeiten, ab. Aus diesem Grund haben wir die "Charta der Vielfalt" unterzeichnet. Zur Meldung von Fällen von Diskriminierung steht das vertrauliche Hinweisgebersystem zur Verfügung. Weitere, detaillierte Ausführungen zum Jenoptik-Hinweisgebersystem folgen im Governance-Abschnitt im Rahmen der Erläuterungen der IROs, insbesondere zur Thematik "Hinweisgeberschutz".

Jenoptik verfolgt eine klare "Zero-Tolerance Policy" im Zusammenhang mit bestätigten Fällen von Diskriminierung, unter anderem auch bei Vorkommnissen von sexueller Diskriminierung, und legt dies im Jenoptik Integrity Code fest.

Des Weiteren trägt Jenoptik weltweit die Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Sichere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind für uns daher selbstverständlich. Deshalb integrieren wir Arbeits- und Gesundheitsschutz nachhaltig in unsere Strukturen und Prozesse und regeln dies in unserer Konzernrichtlinie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.

Ein weiteres, wesentliches Instrument zur Einhaltung von Menschenrechten sowie zur Verhinderung von Diskriminierung und Prävention von sexueller Belästigung ist die kontinuierliche Erhöhung der Sensibilität zu diesen Themen bei Kollegen aller Hierarchiestufen. Dies wird durch regelmäßige, verpflichtende Trainings, sowohl digital als auch in Präsenz, sichergestellt, entsprechend nachgehalten und dokumentiert. Ferner informiert der Menschenrechtsbeauftragte des Konzerns regelmäßig zu diesen Themen.

Bei Bestätigung eines Menschenrechtsverstoßes verpflichtet sich Jenoptik, sofortige Abhilfemaßnahmen zu ergreifen, die zu einer Heilung einer solchen Verletzung führen.

Normen und Grundsätze: Die Achtung der internationalen Menschenrechte und die Einhaltung von Arbeitsnormen sind für uns selbstverständlich. Wir unterstützen und respektieren internationale Standards und Prinzipien wie die Internationale Menschenrechtskonvention und ihre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Im Jahr 2021 ist Jenoptik dem UN Global Compact beigetreten. Wir dulden weder Menschenrechtsverletzungen noch Zwangsarbeit, Sklaverei, unfreiwillige Gefängnisarbeit oder Kinderarbeit. Verankert ist dies in unserer Grundsatzerklärung zur Wahrung von Menschenrechten und des Umweltschutzes, die durch den Vorstand der Jenoptik verabschiedet wurde. Sie ist öffentlich abrufbar unter www.jenoptik.de/​-/​media/​websitedocuments/​responsibility/​2024-joag-grundsatzerklaerung-menschenrechte-umwelt-sorgfalt.pdf.

Leitlinien und Veröffentlichungen: Seit dem Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht Jenoptik ihre Grundsatzerklärung zur Wahrung von menschen- und umweltrechtlichen Sorgfaltspflichten im eigenen Geschäftsbereich und in der Lieferkette. Diese beschreibt, wie wir unserer Prioritäten gesetzt haben, und legt detailliert dar, wie sich Jenoptik weltweit für die Einhaltung der Menschenrechte, einschließlich des Verbots von Menschenhandel, im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit und bei ihren Geschäftspartnern einsetzt. Die Menschenrechtsstrategie wird ergänzt durch unseren Integrity Code. Jenoptik hat das Risikomanagementsystem für Menschenrechte mit dem Ziel weiterentwickelt, unter anderem die Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften zu gewährleisten, menschenrechtsbezogene Risiken in der Geschäftstätigkeit der Jenoptik und in der Lieferkette zu identifizieren und zu minimieren sowie eine kontinuierliche Verbesserung anzustreben. Wir überprüfen die Einhaltung menschenrechtlicher Anforderungen durch alle unsere Tochtergesellschaften mittels einer ESG-Berichtsplattform im Wege eines Self-Assessments einmal jährlich, entsprechend unseren Prozessen zur Einhaltung von menschenrechtlichen Anforderungen im eigenen Geschäftsbereich. Dabei sind im Assessment die folgenden Themen umfasst: Gleichberechtigung und Diskriminierung, Zwangsarbeit und Misshandlung, Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen und Mindestlohn, Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungsfreiheit sowie Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften. Die Assessmentergebnisse aus dem Berichtsjahr lassen den Schluss zu, dass unsere eigene Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr konform zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ist.

Im Berichtsjahr 2024 haben wir mit der Durchführung von Präsenzaudits zum Thema Menschenrechte begonnen.

Geplant ist eine weitere Ausweitung und auch die Durchführung solcher Audits in der Lieferkette.

Unser Dialog mit Mitarbeitern sowie Arbeitnehmervertretern

Mit unseren Mitarbeitern führen wir auf verschiedenen Ebenen einen aktiven Dialog, um ihre Sichtweisen zu berücksichtigen. Hierzu gehören auf oberster Ebene die Arbeitnehmervertreter in unserem paritätisch besetzen Aufsichtsrat, die fünfmal jährlich in ordentlichen Sitzungen im direkten Austausch mit dem Vorstand stehen. Darüber hinaus finden ein regelmäßiger Austausch mit den Betriebsräten auf Konzern- und Gesellschaftsebene sowie entsprechende Mitarbeiterversammlungen statt. In Abstimmung mit dem Arbeitsdirektor liegt die operative Verantwortung für die Einbeziehung der Mitarbeiter beim Global Head of HR.

Wir respektieren demokratisch bzw. gesetzlich legitimierte Formen der Zusammenarbeit mit Arbeitnehmern und Arbeitnehmervertretern. Vereinigungsfreiheit, Betriebsräte und Rechte der Arbeitnehmer auf Information, Anhörung und Mitbestimmung sind für uns selbstverständlich, und wir verpflichten uns ausdrücklich zu einer vertrauensvollen und von gegenseitigem Respekt geprägten Zusammenarbeit. Hierzu gehört auch das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen im Rahmen der jeweiligen nationalen Regelungen, Praktiken und bestehenden Vereinbarungen. Die Mitglieder des lokalen Managements sind die verantwortlichen Ansprechpartner für die Gestaltung der Arbeits- und Sozialbeziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Werte und unter Einhaltung der nationalen Gesetze und Praktiken. Konzernseitig bewerten wir einmal jährlich toolbasiert die Self-Assessments all unserer lokalen Einheiten, u. a. zu dem Thema Menschenrechte. Jenoptik führt jährlich eine Mitarbeiterbefragung durch, die alle Mitarbeiter um ihre Einschätzung zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel zu Zufriedenheit befragt. Eine Strategie zur Erlangung von Kenntnissen zur Sichtweise einzelner Mitarbeitergruppen gibt es bisher nicht. Darüber hinaus führt der Zentralbereich Compliance & Risk Management in regelmäßigen Abständen einen Compliance Culture Survey durch, der Rückschlüsse auf die Compliance-Kultur ermöglicht.

Future-Former-Initiative: Eine zusätzliche Möglichkeit für unsere Mitarbeiter, in den Dialog zu gehen und sich in die Entwicklung des Unternehmens aktiv einzubringen, ist unsere Future-Former-Initiative. Sponsor der Initiative ist der Vorsitzende des Vorstands. Die Teilnehmer können im Rahmen der Initiative eigene Themen zur Verbesserung einbringen und selbst in Projektgruppen daran arbeiten. Der Projektstatus und die Ergebnisse werden regelmäßig im Intranet, Management-Meetings und Projekt-Meetings an den Vorstand kommuniziert.

Abhilfemaßnahmen: Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die eigene Belegschaft Bedenken äußern kann

Whistleblower-Politik und -System: Verstöße gegen ethische Regeln, Gesetze und Vorschriften, einschließlich von Verdachtsfällen zu Menschenrechtsverletzungen, sind nicht nur mit unseren Werten unvereinbar, sondern sie schaden unserer Gesellschaft und Jenoptik als Unternehmen.

Um sowohl die Menschen in unserem eigenen Geschäftsbereich als auch entlang unserer gesamten Lieferkette zu schützen sowie das Vertrauen all unserer Stakeholder zu bewahren und Schadenspotenzial auf ein Minimum zu senken, müssen Risiken und Fehlverhalten daher frühzeitig erkannt werden. Das gelingt durch Kommunikation. Zur Sicherstellung der kontinuierlichen Verbesserung sowie der Berücksichtigung der Belange aller Interessensvertreter ist die Thematik der Meldekanäle sowie des Bearbeitungsprozesses ein zentraler Bestandteil des Compliance-Culture-Surveys. Darüber hinausgehende Abhilfemaßnahmen haben wir aktuell nicht implementiert.

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die weiteren Ausführungen zum Thema Hinweisgebersystem sowie Beschwerdemechanismus und Abhilfemaßnahmen im Rahmen der Erläuterungen im Abschnitt "Governance".

Jährliche Mitarbeiterbefragung: Unsere jährliche weltweite Mitarbeiterbefragung misst nicht nur die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter, sondern gibt auch die Möglichkeit, Feedback zu verschiedenen Facetten der Unternehmens- und Führungskultur zu geben. Das Feedback ist dabei auch abteilungsübergreifend möglich. Die Ergebnisse werden unter Wahrung der Anonymität in sog. Dashboards unseren Führungskräften online zur Verfügung gestellt. Sie haben die Aufgabe, die Ergebnisse mit ihren Teams zu bearbeiten und gemeinsam Maßnahmen abzuleiten. Unterstützt werden sie dabei durch das HR-Team. Zusätzlich werden die globalen Ergebnisse im Intranet kommuniziert und auch den Betriebsräten Zugriff auf ihre Verantwortungsbereiche gegeben.

Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten

Im Berichtsjahr sind keine Meldungen zu potenziellen oder tatsächlichen Menschenrechtsverletzungen über unsere Kanäle eingegangen. Dementsprechend wurden keine menschenrechtlichen Verstöße im Berichtsjahr festgestellt. Es sind auch keine Meldungen zu Verstößen von sonstigen sozialen Aspekten wie Verstöße gegen das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz oder Diskriminierung durch den Arbeitgeber eingegangen. Hinweise zu der Kategorie "Diskriminierung und Belästigung" sind im Berichtsjahr sieben (7) über die Meldekanäle des Zentralbereichs Compliance & Risk Management eingegangen. Diese betreffen im Wesentlichen Verstöße gegen den Jenoptik Integrity Code durch einzelne Mitarbeiter. Die Anzahl von Hinweisen der weiteren Kategorien betrug im Berichtszeitraum sechszehn (16). Diese Meldungen beinhalten u. a. Hinweise zu Verstößen gegen interne Richtlinien. Nicht weiter verfolgt werden sachverhaltslose und nicht weiter substanziierte Hinweise, die keinen Zusammenhang mit einem Verstoß gegen Gesetze oder interne Richtlinien haben, wie beispielsweise persönliche Konflikte.

Jenoptik nutzt für das gesamte Hinweis- und Fallmanagement ein digitales Tool, das die Konsolidierung aller Meldekanäle und damit die Verfügbarkeit der notwendigen Informationen sicherstellt. Ferner folgt der Prozess einer internen Prozessbeschreibung, die festlegt, wie Fälle zu kategorisieren sind und welche Stichtagsrelevanz anzuwenden ist. Alle Fallkategorien sind entsprechend definiert, bei gemischten Kategorien ist der Fall nach dem Schwerpunkt einzuordnen. Die Einschätzung der Substanziiertheit erfolgt einzelfallbezogen auf Grundlage der vorliegenden Informationen und umfasst stets eine Kommunikation mit der hinweisgebenden Person, soweit möglich. Die zuständigen Mitarbeiter sind zum Thema "Interne Ermittlungen" durch Fachexperten geschult und können aufgrund langjähriger Erfahrungen eine angemessene Bewertung hinsichtlich der Substanziiertheit vornehmen. Bei Fällen, die Menschenrechtsverstöße betreffen, wird der Menschenrechtsbeauftragte der Jenoptik zur Erstbewertung bereits miteinbezogen.

Es mussten im Berichtsjahr keine Geldbußen, Sanktionen oder Schadensersatzzahlungen im Zusammenhang mit compliance-relevanten Vorfällen, einschließlich menschenrechtlicher Verstöße oder Korruptionsvorfälle, durch Jenoptik geleistet werden mangels relevanter Vorkommnisse oder Verurteilungen.

Mitarbeiter-Demografie und Merkmale der Beschäftigten

Anzahl der Beschäftigten

Jenoptik ist ein weltweit tätiger Konzern. 380 Mitarbeiter bzw. rund 8,2 Prozent der 4.646 Beschäftigten (i. Vj. 4.658) arbeiteten 2024 in der Region Asia/​Pacific. 79,4 Prozent aller Beschäftigten (3.690) waren 2024 in Europa angestellt; der Großteil davon in Deutschland (2.969). 12,4 Prozent (576 Beschäftigte) waren in der Region Nordamerika tätig.

Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte Jenoptik insgesamt 178 Auszubildende und duale Hochschulstudenten, 99 Aushilfen und Werkstudenten, 26 Praktikanten und 38 Leiharbeiter. Im Geschäftsjahr 2024 wurden 64 neue Auszubildende und duale Hochschulstudenten eingestellt.

Unter den Begriff Beschäftigte werden alle aktiven Mitarbeiter (im tariflichen und nicht tariflichen Bereich), Auszubildende und duale Hochschulstudenten sowie Aushilfen und Werkstudenten, die zum jeweiligen Stichtag im Unternehmen sind, als Personenzahl zusammengefasst. Alle Parameter wurden konzernweit zum Stichtag 31. Dezember 2024 erhoben und im Rahmen des Vier-Augen-Prinzips überprüft.

Merkmale der Beschäftigten des Unternehmens

Zum 31. Dezember 2024 waren von den insgesamt 4.646 Mitarbeitern 1.409 (30,3 Prozent) weibliche und 3.236 (69,7 Prozent) männliche Mitarbeiter sowie ein Mitarbeiter ohne geschlechtliche Zuordnung bei Jenoptik beschäftigt.

T58 Struktur der Belegschaft nach Geschlecht und Art des Beschäftigungsverhältnisses als Personenzahl

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Weiblich Männlich Sonstige Nicht angegeben Insgesamt
Zahl der Beschäftigten (aktive Mitarbeiter, Auszubildende, Aushilfen) 1.409 3.236 < 5HC, daher k. A. - 4.646
Zahl der dauerhaft Beschäftigten 1.244 3.008 < 5HC, daher k. A. - 4.253
Zahl der befristet Beschäftigten 165 228 - - 393
Zahl der Beschäftigten ohne garantierte Arbeitsstunden 42 57 - - 99
Zahl der Vollzeitbeschäftigten 1.088 2.983 - - 4.071
Zahl der Teilzeitbeschäftigten 321 253 < 5HC, daher k. A. - 575

T59 Beschäftigungsstruktur der mitarbeiterstärksten Länder mit 50 oder mehr Beschäftigten, die mindestens 10 Prozent der Gesamtzahl der Beschäftigten ausmachen (als Personenzahl)

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Deutschland Schweiz
Zahl der Beschäftigten 2.967 556
Weiblich 915 181
Männlich 2.051 375
Sonstige < 5HC, daher k. A. -
Nicht angegeben - -

Fluktuationsraten: Im Geschäftsjahr 2024 sind weltweit 444 Mitarbeiter und Auszubildenden freiwillig oder unfreiwillig aus der Jenoptik ausgeschieden. Die Fluktuationsrate betrug 9,7 Prozent (i. Vj. 10,3 Prozent). Hierfür wird die Personenzahl der Mitarbeiter und Auszubildenden ermittelt, die freiwillig oder unfreiwillig, also aufgrund arbeitgeberseitiger oder arbeitnehmerseitiger Kündigung, nach Auslaufen einer befristeten Beschäftigung, durch Ruhestand oder Tod, das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr verlassen haben. Diese wird ins Verhältnis zur durchschnittlichen Personenzahl der anwesenden Mitarbeiter und Auszubildenden im abgelaufenen Geschäftsjahr gesetzt. Die freiwillige, arbeitnehmerbedingte Fluktuationsrate, die jegliche vom Arbeitnehmer ausgehende Beendigung des Vertrages im Verhältnis zur durchschnittlichen Personenzahl der anwesenden Mitarbeiter und Auszubildenden im abgelaufenen Geschäftsjahr umfasst, betrug dabei 4,8 Prozent (i. Vj. 5,8 Prozent).

Altersstruktur: Der demografische Wandel wirkt auch auf die Altersstruktur von Jenoptik. Um den Auswirkungen des demografischen Wandels an den einzelnen Standorten entgegenzuwirken, ergreifen wir je nach lokalem Bedarf entsprechende Maßnahmen in den Bereichen Arbeitsorganisation, Qualifizierung und Wissenstransfer, Talentmanagement, Gesundheitsmanagement sowie Unternehmens- und Führungskultur.

T60 Altersstruktur Konzern

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Unter 30 30-50 Über 50 Summe
31.12.2024 799 2.606 1.241 4.646
31.12.2023 1.028 2.454 1.176 4.658

Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und kurzfristigen Auftragseingängen sowie für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 38 Leiharbeitnehmer bei Jenoptik tätig (31.12.2023: 42). Alle Parameter wurden konzernweit zum Stichtag 31. Dezember 2024 als Personenzahl erhoben und im Rahmen des Vier-Augen Prinzips überprüft.

Wesentliche Impacts, Risiken und Chancen (IROs) im Bereich "Soziales"

Mit Blick auf unser Geschäftsmodell und unsere Strategie, nachhaltig profitabel wachsen zu wollen, haben soziale Aspekte für den langfristigen Erfolg und die nachhaltige Entwicklung von Jenoptik eine besondere Bedeutung. Unser Engagement erstreckt sich über die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen, die Förderung von Diversität und Inklusion sowie die Unterstützung der Gesundheit und des Wohlbefindens unserer Mitarbeiter. Durch gezielte Initiativen und kontinuierliche Verbesserungen streben wir danach, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter berücksichtigt, sondern auch zur positiven Entwicklung unserer Gemeinschaft und Gesellschaft beiträgt.

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage für unser Verständnis der sozialen Aspekte, die für unsere Unternehmensstrategie und Geschäftstätigkeit, die Interessen unserer Stakeholder sowie unsere langfristige Wertschöpfung von entscheidender Relevanz sind. Wir beleuchten in den folgenden Abschnitten die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen der sozialen Aspekte und erläutern, wie diese Erkenntnisse in unsere strategischen Entscheidungen und operativen Maßnahmen integriert werden. Die von uns identifizierten IROs lassen sich in den folgenden drei Säulen zusammenfassen:

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Attraktivität als Arbeitgeber (attraktive Arbeitsbedingungen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Schulungen und Kompetenzentwicklung sowie sozialer Dialog, Vereinigungsfreiheit, Tarifverhandlungen)

Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle (einschließlich Diversität sowie Maßnahmen gegen Gewalt Belästigung am Arbeitsplatz)

Health & Safety inkl. Gesundheitsschutz und Sicherheit

Diese Säulen schätzen wir vor dem Hintergrund, als wachstumsorientiertes Technologieunternehmen unsere Ziele nur mit gut ausgebildeten Fachkräften erreichen zu können, als wesentlich ein.

Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber

Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen, Chancen und Risiken

Wesentlicher Teil unserer Strategie ist es, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Im Rahmen der Wesentlichkeit geht es hier insbesondere um Arbeitsplatzsicherheit, angemessene Entlohnung, Sozialpartnerschaft, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Schulungen und Kompetenzentwicklungsprogramme. Das Management der wesentlichen Auswirkungen ist im Personalbereich verankert. Die Bereiche Compensation & Benefits, Gesundheitsmanagement und Learning & Development fokussieren sich auf die inhaltliche Ausgestaltung der jeweiligen Themen. Als Input werden die Geschäftsstrategie, unsere Mitarbeiterbefragung sowie Marktrecherchen herangezogen. So stellen wir sicher, dass unsere Praktiken keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf unsere Belegschaft verursachen oder zu ihnen beitragen.

Sichere Beschäftigung: Jenoptik ist ein Unternehmen im Wachstum, das finanziell solide aufgestellt ist. Mit seinen Produkten ist der globale Photonik-Konzern in die Wertschöpfungskette von Unternehmen verschiedenster Branchen eingebunden, was für Stabilität sorgt. Jenoptik ist in großen Teilen tarifgebunden und der überwiegende Teil der Beschäftigten steht in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Mit einem sehr geringen Anteil an befristeten Mitarbeitern und Leiharbeitern ist der Konzern somit aus Mitarbeitersicht als sicherer Arbeitgeber zu bewerten und wirkt positiv auf seine Mitarbeiter.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Arbeitszeit: Arbeitszeit und Work-Life-Balance sind für Jenoptik wesentlich und daher in unserer HR-Strategie verankert. Hier sehen wir als Arbeitgeber einen aktuellen und auch zukünftigen positiven Einfluss auf unsere Mitarbeiter, den wir durch unseren Tarifvertrag und darüberhinausgehende Betriebsvereinbarungen zum Beispiel zu flexiblen Arbeitszeitmodellen einen Rahmen gegeben haben. Wir orientieren uns dabei an Markttrends hin zu mehr Flexibilität. Allerdings können sich Phasen von Mehrarbeit auch potenziell negativ auf unsere Mitarbeiter auswirken und zu einer eingeschränkten Vereinbarkeit von Familie und Beruf führen. Ein potenzielles Risiko für die nahe Zukunft ist die Reduktion der generellen Arbeitszeit. Die Ermöglichung dieser Flexibilität als positive Auswirkung für unsere Mitarbeiter ist für uns als Unternehmen mit Abstimmungsaufwand verbunden. Es gilt dann zu prüfen, wie Profitabilität erhalten und Produktivität optimiert werden kann.

Angemessene Entlohnung und Vergütung: Jenoptik will die besten Talente für sich gewinnen und an sich binden. Deshalb sind eine attraktive, marktorientierte Vergütung und eine angemessene Beteiligung am Unternehmenserfolg eine Selbstverständlichkeit, über die wir positive Auswirkungen auf unsere Mitarbeiter haben. Wir entlohnen unsere Mitarbeiter weltweit nach arbeitsbezogenen Kriterien, wie zum Beispiel Arbeitsanforderungen und Leistung, und in Übereinstimmung mit den lokalen Marktanforderungen und wirken somit aktuell positiv. Trotz des angemessenen Vergütungsniveaus besteht aktuell ein Unterschied im Verdienstniveau zwischen Männern und Frauen (unbereinigter Verdienstunterschied). Handlungsfelder zur Förderung von Frauen sind daher Teil unserer Personalstrategie.

Schulungen und Kompetenzentwicklung: Für Jenoptik sind Schulungen und Kompetenzentwicklung wesentlich, da sie die Fähigkeiten und das Wissen der Mitarbeiter kontinuierlich verbessern und somit Produktivität und Qualität der Arbeit steigern. Gut ausgebildete Mitarbeiter entwickeln innovative Lösungen beispielweise im Rahmen der Produktentwicklung oder bei der Optimierung von Arbeitsprozessen und können sich schneller auf Veränderungen, denen wir als Unternehmen ständig ausgesetzt sind, einstellen. Zudem fördern Schulungen die Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit sowie die Attraktivität als Arbeitgeber. Hierdurch verbessert Jenoptik ihre Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz und kann besser auf neue Marktanforderungen reagieren.

Das Know-how unserer Mitarbeiter ist essenziell für unseren Geschäftserfolg und wesentlicher Bestandteil der HR- und Unternehmensstrategie. Unsere vielfältigen Programme und Angebote wirken kurz-, mittel- und langfristig positiv auf unsere Mitarbeiter und tragen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Belegschaft bei.

Tarifliche Abdeckung und sozialer Dialog: Eine tarifliche Abdeckung und Sozialpartnerschaft wirken positiv auf diejenigen Mitarbeiter, die dem Tarifvertrag unterliegen, geben Planungssicherheit und tragen somit zu einem positiven Arbeitsklima bei. Dies beeinflusst zudem die Produktivität und gleichbleibende Qualität unserer Arbeit.

Die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für Beschäftigte, die nicht von Tarifvereinbarungen abgedeckt sind, werden in Deutschland auf Grundlage von Betriebsvereinbarungen festgelegt. In einem Europäischen Betriebsrat, einem BR der SE (Societas Europae) oder SCE (Societas Cooperative Europea) ist Jenoptik nicht vertreten.

Richtlinien zu Jenoptik als attraktivem Arbeitgeber

Die globale HR-Strategie inkl. der dazugehörigen Richtlinien regelt neben Verantwortlichkeiten und Zielgrößen auch wesentliche Hebel und Handlungsfelder der Vergütungs- und Beschäftigungspolitik. Sie umfasst alle identifizierten und in den folgenden Abschnitten "Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber" sowie "Gleichbehandlung und Chancengleichheit" beschriebenen Auswirkungen, Risiken und Chancen und bildet die Grundlage unserer Personalarbeit. Die HR-Strategie verfolgt das Ziel der langfristigen Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen bei gleichzeitiger Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit. Wichtigster Ausgangspunkt für die globale HR-Strategie ist unsere Unternehmensstrategie. Die hier festgelegten Ziele und Handlungsfelder werden in konkrete Maßnahmen für HR übertragen. Dies bedeutet für 2025 u. a. eine Fokussierung auf die Themen Onboarding, internationale Auszubildende, Führungskräfteentwicklung und Digitalisierung der HR-Prozesse. Eine Überprüfung der HR-Strategie erfolgt in regelmäßigen Abständen, in der Regel jährlich. Verantwortlich für die Umsetzung dieser inkl. der Implementierung dazugehöriger Richtlinien ist unser Global Head of HR, der an den Vorstandsvorsitzenden der Jenoptik berichtet.

Sichere Beschäftigung: Sichere Beschäftigung ist Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unserer Mitarbeiter. Unsere Personalarbeit als Ganzes (HR-Strategie) ist auf die Unterstützung der Umsetzung der Geschäftsstrategie und somit auch auf das Halten und Gewinnen von Fachkräften ausgerichtet, während in Bezug auf sichere Beschäftigung keine eigenständige Strategie existiert. Unsere Auswirkungen im Zusammenhang mit sicherer Beschäftigung adressieren wir durch unsere HR-Strategie, die konzernweit für alle Mitarbeiter gilt. In Bezug auf die sichere Beschäftigung sieht unsere Strategie vor, unseren Mitarbeitern in erster Linie ein festes Arbeitsverhältnis zu bieten. Für Bereiche im Wachstum und zur Überbrückung von Personalengpässen wird mit befristeten Arbeitsverhältnissen und Leiharbeitern gearbeitet. Für schwierige Lebensphasen bieten wir in fast allen Ländern Sozialschutz. (Siehe Angaben unter Parameter und Ziele, Seite 135ff.) Verschiedene Richtlinien und Betriebsvereinbarungen, wie beispielsweise die deutschlandweit für alle Mitarbeiter geltende Konzernbetriebsvereinbarung zum "mobilen Arbeiten" sowie die Policy "More Caring" verankern die wesentlichen Aspekte zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Arbeitszeit fest in der Organisation. Mit mobiler Arbeit soll eine Stärkung der Attraktivität des Unternehmens und eine effiziente Arbeitserledigung ebenso verbunden sein, wie eine selbstbestimmte Arbeitsgestaltung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf. Es setzt gegenseitiges Vertrauen sowie eine fortlaufende Kommunikation zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten voraus. Die vertragliche Arbeitszeit wird durch mobile Arbeit nicht ausgeweitet. Das Monitoring erfolgt über die tägliche Zeiterfassung. Findet eine Überschreitung der vereinbarten Arbeitszeit statt, ist ein Meldesystem eingerichtet. Durch regelmäßiges Monitoring und Reporting der Wochenarbeitszeit stellen wir sicher, dass gesetzlich festgelegte Höchstgrenzen nicht überschritten werden. Die Policy "More Caring" richtet sich an alle festangestellten Mitarbeiter in Deutschland und hat das Ziel, über die gesetzlichen Möglichkeiten zur Freistellung bei der Pflege von Angehörigen hinaus zusätzliche betriebliche Angebote zu machen. Dazu gehören z.B. der Jenoptik-Pflegebonus und der Jenoptik-Pflege-Sabbatical.

Unsere Standards zur angemessenen Entlohnung haben wir in der internationalen Richtlinie zur Vergütung definiert, die global für alle Mitarbeiter gültig ist. Jenoptik strebt eine transparente und faire Vergütungsstruktur an. Wir vergleichen die Vergütung jährlich mit externen Marktbenchmarks. Darüber hinaus regelt die Richtlinie klar Verantwortlichkeiten und Freigabeprozesse. Die 100-prozentige Einhaltung der Vorschriften bei der Genehmigung, Dokumentation und Auszahlung von Leistungen und Vergütungen an Mitarbeiter ist von entscheidender Bedeutung. Für Gehaltsanpassungen haben wir einen systemisch abgebildeten, weltweit standardisierten Prozess, in dem unsere zentralen Vergütungskriterien abgebildet sind. Über Review-Schleifen wird die Einhaltung der Standards sichergestellt. Für die tariflich abgedeckten Mitarbeiter in Thüringen und Baden-Württemberg erfolgt die Entgeltfindung gemäß Tarifvertrag IG Metall. Wichtigster Punkt für die Entgeltfindung ist hierbei, dass wir hauseigene Tätigkeitsbeschreibungen für die Eingruppierung definiert und hierfür einen formalen Promotion-Prozess geschaffen haben, der zweimal jährlich stattfindet. Weitere Angaben hierzu unter Parameter und Ziele, Seite 136.

Schulung & Kompetenzentwicklung: Für die jährliche Durchführung der Mitarbeitergespräche ist eine Konzernbetriebsvereinbarung geschlossen worden. Die Konzernbetriebsvereinbarung gilt für alle festangestellten Mitarbeiter in Deutschland und wird analog für alle festangestellten Mitarbeiter weltweit umgesetzt. Ziel der KBV ist die regelmäßige Durchführung der Mitarbeitergespräche. Geregelt werden unter anderem die Themen der Mitarbeitergespräche, die Prozessbeteiligten und der Prozess. Die Durchführung erfolgt einheitlich in SAP SuccessFactors und wird über ein Reporting durch HR verfolgt und nachgehalten.

Maßnahmen zu Jenoptik als attraktivem Arbeitgeber

Unsere strategische Personalplanung wird weltweit gemeinsam von Personal und Finanzen gesteuert und umfasst alle Mitarbeiter. Sich abzeichnende wirtschaftliche Entwicklungen fließen in die rollierende Personalplanung ein, um dem Risiko des Stellenabbaus vorzubeugen. Maßnahmen bzgl. unserer Mitarbeiter sind auf einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont ausgelegt. Im Ergebnis erwarten wir von unseren Maßnahmen, dass sie unsere Position als attraktiver Arbeitgeber stärken.

Wir bieten zum Beispiel in Deutschland, den USA, Australien und wo der Arbeitsplatz dies zulässt, flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Hierdurch können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit besser mit ihren persönlichen Bedürfnissen abstimmen, wie beispielsweise Eltern im Zusammenhang mit ihrer individuellen Kinderbetreuung. Das führt zu höherer Zufriedenheit, geringerer Fluktuation und reduziert den Rekrutierungsaufwand. Jenoptik hat zudem an einigen Standorten Kooperationen mit Kindergärten geschlossen zum Beispiel in Jena-Göschwitz. Durch die Vorrangplätze können Eltern verlässlich ihren Wiedereintritt in das Berufsleben planen. Die Nähe der Kita zum Jenoptik-Standort ermöglicht es, Kinderbetreuung und Arbeit zudem zeitlich effizient zu vereinen. Wir bei der Jenoptik glauben, dass Autonomie ein wichtiger Motivator für unsere Beschäftigten ist. Darum setzen wir, wo möglich und betrieblich machbar, auf Selbstbestimmung bei der Frage von Start und Ende der individuellen Arbeitszeit. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl von maßgeschneiderten Arbeitszeitmodellen an, welche dem individuellen Wunsch nach mehr Freizeit nachkommen, denn "Zeit ist die neue Währung". Jenoptik bietet sowohl Müttern als auch Vätern weltweit an unseren Standorten flexible Elternzeitmodelle an. Dadurch fühlen sich beide Elternteile unterstützt, was die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber stärkt und das Risiko eines Fachkräftemangels verringert.

Jenoptik unterstützt in Sachen Pflegezeit und Pflegebonus über die gesetzlichen Möglichkeiten hinaus alle Mitarbeiter in Deutschland in dieser Lebenssituation. Durch zusätzliche betriebliche Angebote in Form eines Pflegebonus sowie eines Pflege-Sabbaticals geht Jenoptik weit über den gesetzlichen Rahmen hinaus und macht Arbeit und Pflege besser vereinbar. Die Vergabevoraussetzung und alle weiteren Details sind in der Policy "More Caring: Unterstützung von Mitarbeitern, welche ihre Angehörigen pflegen" geregelt, die entsprechenden Anträge auf Familienpflegezeit, Pflegebonus bzw. Pflege-Sabbatical unterstützen den Antragsprozess unserer Mitarbeiter.

Wir haben einheitliche Prozesse zur Stellenbewertung und Promotion aufgesetzt, um sowohl angemessene Entlohnung als auch sozialen Dialog zu fördern. Hierfür sind Arbeitgeber und Betriebsrat in dedizierten Bewertungskommissionen vertreten.

Angemessene Entlohnung: Jenoptik setzt sich für eine faire und transparente Vergütung ein, unabhängig von Geschlecht oder anderen Faktoren. Zur Reduktion des Gender Pay Gaps wurde ein standardisiertes Bewertungssystem eingeführt, regelmäßige Gehaltsüberprüfungen etabliert und gezielte Förderprogramme für Frauen umgesetzt. Diese Maßnahmen gelten für alle Standorte und Unternehmensbereiche von Jenoptik und tragen dazu bei, eine diskriminierungsfreie Vergütungsstruktur zu ermöglichen.

Schulungen und Kompetenzentwicklung: In den jährlichen Mitarbeitergesprächen werden zwischen Führungskraft und Mitarbeiter die individuellen Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen gemeinsam festgelegt und in SuccessFactors dokumentiert. Die Entwicklungsziele können hier von Führungskraft und Mitarbeiter entsprechend bearbeitet werden. Ziel ist, dass jede Führungskraft mit jedem Mitarbeiter mindestens einmal im Jahr ein qualifiziertes Mitarbeitergespräch führt.

Für die Vermittlung von Methoden-, Persönlichkeits- und Sprachkompetenzen wurden Rahmenverträge mit externen Trainingsanbietern abgeschlossen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, eine Lizenz für die Online-Ressourcen von LinkedIn Learning zu nutzen. Dazu kommen jährliche Pflichttrainings durch den Bereich Compliance & Risk, HR und IT-Sicherheit sowie zielgruppenorientierte Entwicklungs- und Führungskräfteprogramme. Weitere Lernressourcen sind im Intranet zu finden, und fachspezifische Angebote werden über unser Learning Management System sowie Fachtrainer in den Abteilungen angeboten. Die große Herausforderung stellt sich vor allem bei der Einschätzung der "Skills der Zukunft": insbesondere in den technologischen Bereichen verändern sich Rahmenbedingungen und Technologien so schnell, dass es schwierig ist, dies rechtzeitig zu antizipieren und die Mitarbeiter mit den aktuell vorhandenen Ressourcen im HR umfassend zu trainieren.

In der Jenoptik stehen den Mitarbeitern je nach ihren individuellen Kenntnissen und Talenten Entwicklungsmöglichkeiten in verschiedenen Laufbahnen zur Verfügung, die sich an den Bedürfnissen des Konzerns orientieren. Drei Karrierewege sind eingerichtet worden: die Fachlaufbahn, die Projektleiterlaufbahn und die Management-Laufbahn. Als internationales Unternehmen wollen wir unseren Mitarbeitern berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten, die über organisatorische und nationale Grenzen hinausgehen. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern auch die Möglichkeit der berufsbegleitenden Weiterbildung oder eines berufsbegleitenden Studiums, welche von uns als Unternehmen finanziell unterstützt werden.

Unser Rahmen für das Lernen bei Jenoptik ist zum einen das 70:20:10-Modell, d. h., ein Großteil des Lernens (70 Prozent) findet idealerweise direkt am Arbeitsplatz statt, da Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten die Experten für die eigene Weiterentwicklung sind. 20 Prozent erfolgen durch Lernen von anderen und 10 Prozent durch Präsenz- oder Online-Trainings. Die Verantwortung für die eigene Entwicklung liegt bei unseren Mitarbeitern selbst: Entsprechend unseren Unternehmenswerten (open, driving, confident) übernimmt jeder Mitarbeiter selbst das Steuer für Weiterentwicklung im Unternehmen.

Parameter und Ziele zu Jenoptik als attraktivem Arbeitgeber

Um die Wirksamkeit unserer Strategie und Maßnahmen zu überprüfen, haben wir Ziele zur Krankenquote, Kündigungsrate, Ausbildungsquote und Diversität definiert. Diese werden quartalsweise aufbereitet und dem Management zur Verfügung gestellt. Die Personalkapazität wird monatlich berichtet und mit der Personalplanung und Geschäftsentwicklung abgeglichen und bewertet. Alle Parameter wurden konzernweit zum Stichtag 31.12.2024 erhoben und im Rahmen des Vier-Augen-Prinzips überprüft. Neben der Limited-Assurance Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer erfolgte keine weitere externe Validierung der Kennzahlen.

Die Mehrheit unserer Mitarbeiter und Auszubildenden haben je nach länderspezifischer Regelung Anspruch auf Urlaub aus familiären Gründen. Diese Gründe umfassen Mutterschaftsurlaub, Vaterschaftsurlaub, Elternurlaub und Urlaub für pflegende Angehörige. Einen konkreten Zielwert für die Inanspruchnahme haben wir nicht festgelegt. Im laufenden Kalenderjahr haben 82 weibliche (7,6 Prozent) und 129 männliche (4,7 Prozent) Mitarbeiter davon Gebrauch gemacht. Das entspricht konzernweit insgesamt 5,5 Prozent unserer Mitarbeiter. Es haben 82 Prozent der Beschäftigten im gesamten Konzern Anspruch auf Urlaub aus familiären Gründen.

Die Mehrheit unserer Beschäftigten genießen konzernweit durch öffentliche Programme oder durch unternehmensspezifisch angebotene Leistungen einen Sozialschutz gegen Verdienstverluste aufgrund bedeutender Lebensereignisse. Hierzu zählen Krankheit, Arbeitsunfälle und Erwerbsunfähigkeit sowie Ruhestand, Elternurlaub oder Arbeitslosigkeit. Lediglich unsere Kollegen in Indien genießen keinen Schutz bei Arbeitslosigkeit, weder durch öffentliche Programme noch durch uns als Arbeitgeber.

Schulungen und Kompetenzentwicklung: Die Kennzahlen im Bereich Schulung und Kompetenzentwicklung stammen aus unserem HR-Tool SAP-SuccessFactors, welches alle zentral ausgesteuerten Schulungen konzernweit erfasst. Ergänzt wird diese Angabe um nicht systemisch abgehaltene Schulungen durch unsere Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2024 haben unsere Mitarbeiter insgesamt 27.524 Stunden an Präsenz- und Online-Schulungen teilgenommen. 31,6 Prozent der Schulungsstunden entfielen auf weibliche Mitarbeiter und 68,4 Prozent auf männliche Mitarbeiter. Insgesamt haben 95,7 Prozent unserer weiblichen Mitarbeiterinnen und 97,9 Prozent unserer männlichen Mitarbeiter an Schulungen teilgenommen.

T61 Durchschnittliche Schulungsstunden

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Weiblich Männlich Sonstige Gesamt
6.16 5.82 < 5 5.92

T62 Abgeschlossene und systemisch dokumentierte Mitarbeitergespräche in %

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Weiblich Männlich Sonstige Gesamt
48,6 50,5 100 49,9

Tarifverhandlungen, einschließlich der Quote der durch Tarifverträge abgedeckten Arbeitskräfte: 43,8 Prozent der Beschäftigten in der eigenen Belegschaft sind tarifvertraglich abgedeckt, d.h. für sie gelten die tariflichen Regelungen, zum Beispiel zu Arbeitszeit und Entgelt. Das entspricht 2.033 Beschäftigten. Insgesamt sind 62,7 Prozent der Beschäftigten (2.914) in Gesellschaften angestellt, die eine Arbeitnehmervertretung gewählt haben. Dies betrifft ausschließlich die angestellten Beschäftigten in Deutschland.

Jenoptik ist seit 2020 Mitglied im Verband der Metall- und Elektroindustrie Thüringen e.V. (VMET). Ein Ergänzungstarifvertrag vom Juni 2019 regelt die betrieblichen Besonderheiten zur Anwendung des Manteltarifs bis 2025 für die Gesellschaften am Standort Thüringen. Seit Kauf der Gesellschaft Jenoptik Industrial Metrology Germany GmbH ist die Jenoptik Mitglied des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V. (Südwestmetall). Weitere Tarifverträge im und außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums existieren nicht.

T63 Tarifvertragliche Abdeckung

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Tarifvertragliche Abdeckung Sozialer Dialog
Abdeckungsquote Beschäftigte - EWR (für Länder mit > 50 Beschäftigten, die > 10 % der Gesamtzahl ausmachen) Beschäftigte - Nicht EWR-Länder (für Länder mit > 50 Beschäftigten, die > 10 % der Gesamtzahl ausmachen) Vertretung am Arbeitsplatz (nur EWR) (für Länder mit > 50 Beschäftigten, die > 10 % der Gesamtzahl ausmachen)
0-19 % Schweiz
20-39 %
40-59 % Deutschland
60-79 % Deutschland
80-100 %

Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle

Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen, Chancen und Risiken

Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind wesentlich für Jenoptik, weil sie ein inklusives und diverses Arbeitsumfeld schaffen und so verschiedene Perspektiven und Erfahrungen zusammengebracht werden, die zu mehr Innovation und Kreativität führen. Jenoptik wirkt somit durch ein diverses Arbeitsumfeld positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und stärkt das Unternehmensprofil als attraktiver Arbeitgeber. Mit unserer "Bleib-offen"-Kampagne positionieren wir uns als Arbeitgeber für Offenheit, Toleranz und Vielfalt, um auch in Zukunft attraktiv für ausländische Fachkräfte zu sein. Insbesondere in Thüringen stehen wir dabei vor der Herausforderung, dass der Fachkräftebedarf ohne Zuwanderung nicht zu decken ist.

Die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit sind für uns entscheidend, da sie Fairness und Gerechtigkeit fördern, was die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation steigert. Dies führt zu geringerer Fluktuation und höherer Produktivität. Zudem stärkt es das Unternehmensimage, macht die Firma attraktiver für talentierte Fachkräfte und fördert die Mitarbeiterbindung. Eine diverse Belegschaft fördert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, während rechtliche Risiken und Diskriminierungsklagen verringert werden.

Diversität: Mitarbeiter mit vielfältigen Hintergründen eröffnen uns Chancen für innovative und kreative Lösungen. Grundlage dafür sind Wertschätzung, Akzeptanz und gegenseitiges Vertrauen. Durch unsere offene Unternehmenskultur, ein faires Arbeitsumfeld, unsere Diversitätsprogramme und Zielsetzungen fördern wir Vielfalt und wirken positiv auf unsere Mitarbeiter. Potenziell negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bestehen jedoch ebenfalls, da Frauen und internationale Mitarbeiter auf Managementebene noch unterhalb unseres angestrebten Zielwertes liegen, womit Jenoptik aktuell noch nicht das volle Potenzial ausschöpft.

Richtlinien zu Gleichbehandlung und Chancengleichheit

Strategien im Zusammenhang mit Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind inhärenter Bestandteil unserer globalen HR-Strategie mit dem Ziel, ein inklusives und diverses Arbeitsumfeld zu schaffen. Sie ist global für alle Mitarbeiter gültig und steht im Verantwortungsbereich des Global Head of HR, welcher an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Wichtigster Orientierungspunkt für alle Maßnahmen sind unsere Diversity-KPI sowie unsere Recruiting-Policy. Die Recruiting Policy gilt global für alle Einstellungsprozesse und wird auf alle Unternehmensbereiche und Standorte angewendet. Sie umfasst Regelungen zu den Aufgaben der Hiring Manager, den Inhalten der Stellenausschreibungen, der Interviewstruktur (insbesondere der Vermeidung von unbewusster Voreingenommenheit) sowie der Einbindung von externen Dienstleistern, die sich dazu verpflichten, unsere Diversitätsziele zu unterstützen. Die Einhaltung der Policy wird unterstützt durch regelmäßige Interviewtrainings für Hiring Manager und durch die regelmäßige Überprüfung von Diversity-KPIs. Das Recruiting-Team und die Hiring Manager sind für die Umsetzung verantwortlich, während der Global Head of HR die Gesamtverantwortung trägt.

Maßnahmen zu Gleichbehandlung und Chancengleichheit

Um unser Diversitätsziel zu erreichen, haben wir fest definierte KPIs, welche quartalsweise erhoben und an den Vorstand berichtet werden. Durch eine regelmäßige Auditierung über den FKI (Frauen-Karriere-Index) erhalten wir zusätzlich Impulse zu Potenzialen sowie für zielführende Verbesserungsmaßnahmen. Für unsere Entwicklungsprogramme haben wir eine Teilnahmequote für Frauen definiert, welche sich an unseren KPIs orientiert. Darüber hinaus bieten wir Mentorings und Diversity-Trainings an. Die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit fördern wir durch die im Kapitel "Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber" dargestellten Maßnahmen und Richtlinien zur angemessenen Vergütung und zu sozialem Dialog.

Parameter und Ziele zu Gleichbehandlung und Chancengleichheit

Um Vielfalt und Chancengleichheit innerhalb der Jenoptik bestmöglich zu fördern, verfolgen wir weiterhin unser Ziel, die Diversity-Rate bis 2025 auf 33 Prozent zu erhöhen. Für die Diversity-Rate werden zunächst die Anzahl der Führungskräfte (Level 1-4) mit internationaler Herkunft ("non-German") sowie die Anzahl weiblicher Führungskräfte ermittelt. Anschließend werden diese beiden Werte einzeln und in Summe zu allen Führungskräften im gesamten Konzern ins Verhältnis gesetzt. Darin sind auch weibliche Mitarbeiter mit internationaler Herkunft enthalten, die in beiden Werten berücksichtigt werden. Das gesetzte Ziel spiegelt sich auch in dem vom Aufsichtsrat beschlossenen Vergütungssystem für den Vorstand wider und ist in unserer Konzernfinanzierung verankert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 betrug die Diversity-Rate 31,6 Prozent (i. Vj. 29,4 Prozent).

Die Förderung von Frauen in Führungspositionen ist dabei einer unserer wichtigsten Schwerpunkte. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 lag der konzernweite Anteil von Frauen in mittleren und höheren Führungspositionen, d.nh. in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands, bei 30,6 Prozent (elf Frauen), der konzernweite Anteil von Männern in mittleren und höheren Führungspositionen dementsprechend bei 69,4 Prozent (25 Männer).

Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit: Um ein Verständnis für das Ausmaß etwaiger Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern unter den Beschäftigten der Jenoptik vermitteln zu können, wurde die prozentuale Differenz zwischen dem Durchschnittseinkommen von weiblichen und männlichen Beschäftigten ermittelt. Hierfür wurde zunächst das Jahreseinkommen aller Beschäftigten unter der Berücksichtigung der individuell vereinbarten Arbeitszeit berechnet. Für die Beschäftigten in Deutschland wurden die tatsächlichen Abrechnungsdaten für alle anderen Beschäftigten die arbeitsvertraglich festgelegte Vergütung (inkl. Bonus, LTI...) zugrunde gelegt. Anschließend wurde der Bruttostundenverdienst aller Beschäftigten ermittelt und der Durchschnittswert für alle weiblichen und männlichen Beschäftigten gebildet.

Das geschlechterspezifische Verdienstgefälle der Jenoptik lag 2024 bei 14,6 Prozent. Das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung der am höchsten bezahlten Einzelperson zum Median der jährlichen Gesamtvergütung aller Beschäftigten liegt bei 22, d. h., der bestbezahlte Mitarbeiter verdient das 22-Fache des Medians.

Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Trotz aller Sorgfalt lassen sich Unfälle nicht vollständig vermeiden. Durch Arbeitsunfälle haben wir potenziell negative Auswirkungen auf unsere Mitarbeiter im eigenen Geschäftsbereich. Davon sind insb. Mitarbeiter in der Fertigung und im Service/​Außendienst betroffen. Insgesamt sind die negativen Auswirkungen generell unseren Mitarbeitern und nicht besonderen Geschäftsbeziehungen zuordenbar. Aus diesem Grund ist Arbeits- und Gesundheitsschutz ist wichtig und eine wesentliche Aufgabe für das Management der Jenoptik, weil sichere Arbeitsbedingungen sowie der Schutz unserer Mitarbeiter an oberster Stelle stehen. Ohne unsere Fachkräfte und Spezialisten wäre der wirtschaftliche Erfolg von Jenoptik gefährdet. Darüber hinaus verursacht unser Geschäftsmodell keine latenten, größeren branchenuntypischen Gefährdungen.

Das Arbeitsschutz-Management der Jenoptik ist inhärenter Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und sichert somit den Fortbestand unseres Geschäftsmodells. Arbeitsschutzthemen sind zudem Bestandteil unseres unternehmensweiten Risikomanagement-Prozesses und werden regelmäßig evaluiert. Ein sicheres Arbeitsumfeld verbessert außerdem Produktivität und Effizienz und verringert Ausfall- und Versicherungskosten. Zeitlich gesehen sind die negativen Auswirkungen in der Regel kurzfristig kompensierbar. Wir stellen sicher, dass alle gesetzlichen Bestimmungen von all unseren Mitarbeitern im eigenen Geschäftsbereich vollumfänglich beachtet werden. Gesunde und sichere Arbeitsbedingungen führen zudem zu weniger Fehlzeiten, geringeren Unfallkosten und einem besseren Arbeitsklima, was Jenoptik attraktiver für weitere Talente macht.

Um die Gesundheit unsere Mitarbeiter präventiv zu fördern und die Wiedereingliederung nach Erkrankungen und Verletzungen zu begleiten, hat Jenoptik ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Engagement, die Leistungsfähigkeit und vor allem die Gesundheit unserer Mitarbeiter tragen entscheidend zu unserem Erfolg bei. Die Aufgabe unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter langfristig zu erhalten. Durch rechtzeitige Prävention können so lange Ausfallzeiten verhindert und eine schnelle Wiedereingliederung nach längeren Krankschreibungen ermöglicht werden. Dies ist insbesondere aufgrund des demografischen Wandels wesentlich, da immer mehr Arbeitnehmer länger im Berufsleben bleiben. Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird im Bereich HR gesteuert und die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort durch lokale "Steuerkreise Gesundheit" organisiert.

Richtlinien zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Jenoptik verfügt über eine konzernweit gültige Richtlinie zum Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, die u. a. den Umgang mit Meldepflichten, Notfallpläne, Schulungen und Unterweisungen, Verantwortlichkeiten sowie die Beseitigung von Mängeln und Verstößen regelt und unsere Mitarbeiter vor potenziellen negativen Auswirkungen schützt. Die Arbeitsschutzbestimmungen sowie der Geltungsbereich unserer Regelungen sind bei Jenoptik zudem im Integrity Code, Punkt 3.14, für den gesamten Konzern festgeschrieben und halten alle gesetzlich geforderten Bestimmungen ein. Neben der Bereitstellung eines sicheren und ergonomischen Arbeitsumfelds werden hier u. a. die Durchführung von Risiken- und Gefährdungsbeurteilungen und die daraus folgende Umsetzung von Präventions- und Schutzmaßnahmen geregelt. Über die quartalsweise stattfindenden Arbeitsschutzausschuss-Sitzungen erfolgen innerhalb Deutschlands die Überwachung sowie interne Auditierung der Arbeitsschutzmaßnahmen. Zusätzlich zum internen quartalsweisen Reporting erfolgt eine jährliche Statusabfragen zum Arbeitsschutz durch den zentral verantwortlichen Fachbereich. Verantwortlich für den Arbeitsschutz ist der Arbeitsdirektor (CEO) gemeinsam mit den jeweiligen Führungskräften bis zu den Geschäftsführern der jeweiligen Gesellschaften, wobei diese von den Fachexperten unterstützt werden.

Maßnahmen zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Unser Ziel ist es, Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen zu verhindern, bevor sie entstehen. Jenoptik vertraut dazu auf das Mitwirken aller Mitarbeiter. Bei Einführung neuer und Änderungen bestehender Technologien, Materialien, Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe sind die zuständige Abteilung Environmental, Health and Safety (EHS) Management sowie die Brandschutzbeauftragten für die Beurteilung der Gefährdung einzubeziehen. Zusätzlich haben wir ein betriebliches Gesundheitsmanagement implementiert, welches zentral über den Bereich Personal gesteuert wird. Wir stellen ein sicheres Arbeitsumfeld zur Verfügung und halten alle für den Tätigkeitsort relevanten, geltenden Gesetze und Vorschriften zur Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter ein. Hohe technische und betriebliche Sicherheitsstandards sind die Basis unserer Arbeit.

Im Berichtsjahr 2024 wurden wie auch in den Vorjahren jährlich folgende Arbeitsschutz-Maßnahmen konzernweit an allen Standorten umgesetzt:

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Zur Erhaltung der sicheren Arbeitsbedingungen werden durch Fachexperten mindestens einmal jährlich Begehungen in allen deutschen und den einzelnen ausländischen Standorten und Arbeitsbereichen mit dem lokalen Management durchgeführt

Im gesamten Unternehmen/​Konzern werden regelmäßig Risiko- und Gefährdungsbeurteilungen (Risk and Hazard Assessments) durchgeführt. Sie dienen dazu, sowohl bestehende Gefährdungen zu erkennen und geeignete Präventions- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, aber auch Verbesserungspotenziale zu realisieren und zum Beispiel die Ergonomie am Arbeitsplatz zu verbessern

Implementierung und Anpassung von Schutzmaßnahmen für neue Maschinen und Anlagen

Prüfung der Arbeitsschutz-Maßnahmen für Maschinen, Anlagen und Tätigkeiten

Durchführung verpflichtender Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter mindestens einmal jährlich

Zur Erhaltung der sichern Arbeitsbedingungen werden durch Fachexperten mindestens einmal jährlich Begehungen in den einzelnen Standorten und Arbeitsbereichen mit dem lokalen Management durchgeführt. Diese Maßnahmen dienen dabei der Aufdeckung von Schwachstellen, der Implementierung von Verbesserungspotenzialen und dem Training der Führungskräfte und haben im Berichtsjahr direkt zur Erhöhung der Arbeitssicherheit beigetragen. Sie stehen im Einklang mit der Unternehmenspolitik zur Risikominimierung. So wird durch Unterweisungen zum Arbeitsschutz und die regelmäßigen Begehungen die stringente Umsetzung der ermittelten Maßnahmen gewährleistet und durch die regelmäßigen Unterweisungen zum Arbeitsschutz auch bei den Mitarbeitern eine entsprechende Awareness geschaffen. Unsere Kunden werden durch Produktschulungen in die erforderlichen Sicherheitsstandards eingewiesen und im Rahmen von Lieferantenaudits zuzüglich zu den vertraglichen Regelungen zur Einhaltung von Arbeits- und Umweltschutzstandards angehalten.

Ziel dieser Maßnahmen ist, die Anzahl von Arbeitsunfällen und damit Ausfallzeiten weiter zu senken, die Awareness zum Arbeitsschutz bei Führungskräften, Mitarbeitern und Lieferanten zu stärken und das Sicherheitsgefühl bei den eigenen Mitarbeitern weiter zu verbessern. Durch unsere implementierten Maßnahmen sind die Arbeitsunfälle bei Jenoptik auf einem niedrigen Niveau und liegen unterhalb des Branchendurchschnittes der Berufsgenossenschaft. Unsere Schutzmechanismen für neue Maschinen tragen beispielsweise dazu bei, unser Ziel der Null-Unfälle-Strategie weiterzuverfolgen.

Siehe Governance-Informationen, Abschnitt Lieferantenmanagement Seite 145

Für Jenoptik sind die erreichten Ergebnisse im Arbeits- und Gesundheitsschutz keine Endergebnisse. Jenoptik ist sich dessen bewusst, dass es im Arbeits- und Gesundheitsschutz einer Fortführung der Bemühungen bedarf, um die Risiken und Gefährdungen für die Mitarbeiter weiter zu minimieren. Insbesondere bei der Einführung neuer Maschinen, Anlagen und Technologien bleibt Jenoptik weiter gefordert und stellt sich konsequent dieser Herausforderung.

Im Bereich Gesundheitsmanagement gibt es neben Angeboten, auf die alle Mitarbeiter deutschlandweit zugreifen können (zum Beispiel BEM, Gesundheits-App, Workshop Gesunde Führung, Kooperation mit Fitnessstudios), zusätzliche lokale Angebote, welche noch zielgenauer auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen (zum Beispiel Gesundheitstage, Sport- und Massageangebote). Als zusätzliches Steuerungsinstrument helfen die Ergebnisse der psychischen Gefährdungsanalyse, welche alle drei Jahre als Teil unserer Mitarbeiterbefragung durchgeführt wird. Die Besprechung der Ergebnisse sowie die Erarbeitung und Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird durch den HR-Bereich unterstützt.

Schutz für unsere Mitarbeiter: Die Gewährleistung eines sicheren Arbeitsumfeldes hat für Jenoptik einen sehr hohen Stellenwert. Dabei verfolgen wir einen präventiven Ansatz. Auch im Geschäftsjahr 2024 haben wir weltweit wieder mindestens die jeweils gesetzlich geforderten Stunden in die Aus- und Weiterbildung unserer Brandschutz- und Arbeitsschutzexperten investiert, um das Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter bei der Arbeit zu stärken und im Ernstfall korrektes Verhalten im eigenen Geschäftsbereich zu gewährleisten. Weltweit durchgeführte arbeitsplatzbezogene Gefährdungsbeurteilungen sorgen dafür, dass arbeitsplatzbezogene Risiken, die zu einer Gefährdung der Mitarbeiter führen können, identifiziert und die erforderlichen Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung zeitnah umgesetzt werden. Die Bewertung der Risiken erfolgt nach der Nohl-Risikomatrix, die Maßnahmen werden anschließend nach der STOP-Hierarchie festgelegt. Das bedeutet, dass Substitutions- und technische Maßnahmen Vorrang vor organisatorischen oder persönlichen Maßnahmen wie zum Beispiel persönlicher Schutzausrüstung haben. Die Brandschutz- und Arbeitsschutzexperten werden regelmäßig bei Ausrüstung und Umgestaltung von Arbeitsplätzen, bei Einführung neuer Technologien und Tätigkeiten sowie bei der Einführung und Nutzung von Gefahrstoffen hinzugezogen. Insbesondere bei der Verlagerung von Arbeitsplätzen arbeiten sie eng mit den Kollegen der operativen Einheiten und des Facility Managements zusammen.

Parameter zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Die gesamten Angaben Arbeitsschutzbestimmungen für Gesundheit und Sicherheit gelten konzernweit für all unsere Beschäftigten, also für 100 Prozent unserer eigenen Mitarbeiter. Ziel der Strategien zum Arbeitsschutz ist es, die Anzahl von Arbeitsunfällen und damit Ausfallzeiten weiter zu senken, das Bewusstsein in Bezug auf Arbeitsschutz bei Führungskräften, Mitarbeitern und Lieferanten zu stärken und das Sicherheitsgefühl bei den eigenen Mitarbeitern weiter zu verbessern. Im Berichtszeitraum gab es auf dem Betriebsgelände der Jenoptik keine (0) tödlichen Arbeitsunfälle bei Mitarbeitern und keine (0) Fälle arbeitsbedingter Erkrankungen. Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle unserer eigenen Mitarbeiter mit mindestens einem Ausfalltag lag bei 36. Damit sind bei Jenoptik 4,9 Arbeitsunfälle pro 1.000.000 geleistete Arbeitsstunden bzw. pro 500 vollbeschäftigte Mitarbeiter angefallen.

Governance-Informationen

Übergeordnete Governance-Informationen

Verantwortungsvolle Unternehmensführung ist für Jenoptik ein entscheidender Erfolgsfaktor. So wie wir nach herausragenden Technologien und innovativen Lösungen streben, wollen wir uns auch im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit an den Werten Integrität, Transparenz und Ethik orientieren und sehen dies als Grundvoraussetzung unseres geschäftlichen Erfolgs an.

Der Zentralbereich Compliance & Risk Management stellt sicher, dass unsere Prozesse, Interaktionen und Entscheidungen mit geltenden Gesetzen, Vorschriften und Branchenstandards im Einklang stehen. Die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, unternehmensinternen Richtlinien sowie den Jenoptik-Werten dient dem Schutz unseres Unternehmens, der Gesellschaft und all unserer Stakeholder.

T64 Liste der Angabepflichten

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ESRS-G1 Unternehmenspolitik Pflichtangaben Abschnitt/​Seite
Übergeordnete Governance-Informationen
Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane ESRS 2, GOV-1 Seite 88ff.
Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich Governance ESRS 2, SBM-3 Seite 140ff.
Management der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen: ESRS 2, SMB-3 Seite 142ff.
Unternehmenspolitik und Unternehmenskultur G-1-1 Seite 142
Hinweisgeberschutz G1-1 Seite 143f.
Lieferantenmanagement G1-2 Seite 145f.
Korruption und Bestechung G1-3 und G1-4 Seite 146f.

Verfahren zur Risikoermittlung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich Governance (IROs) sowie interner Kontrollen

Die Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen wurde bereits im Allgemeinen Teil der Nachhaltigkeitserklärung ab Seite 100ff. erläutert.

Im Governance-Bereich wurden vier IROs identifiziert: Auswirkungen der Unternehmenskultur und des Schutzes von Hinweisgebern sowie Risiken bei den Themen Lieferantenmanagement sowie Korruption und Bestechung.

Beschreibung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich Governance

Unternehmenskultur: Die Themen Unternehmenskultur, Compliance und Integrität sind für Jenoptik als börsennotiertes Unternehmen sowie als größerer Arbeitgeber an den Hauptstandorten von besonderer Bedeutung. Wir sind der Auffassung, dass das Setzen hoher Maßstäbe an Integrität und Gesetzeskonformität eine Grundvoraussetzung zur Erfüllung unserer gesamtgesellschaftlichen Pflichten ist. Ferner leisten wir durch das Umsetzen von Gesetzen, die u. a. auch die Wahrung von Menschenrechten, die Sicherstellung von angemessenen Arbeitsbedingungen und den Schutz der Umwelt zum Gegenstand haben, einen wichtigen Beitrag, um die Lebensbedingungen von Menschen sowohl innerhalb unseres Unternehmens als auch entlang unserer Lieferketten zu verbessern.

Das Thema "Unternehmenskultur" erkennen wir als identifiziertes wesentliches potenzielles Risiko im Zusammenhang mit "Corporate Culture, Compliance & Integrity" in der Outside-in-Perspektive. Regelkonforme Geschäftsbeziehungen sind notwendig und unabdingbar für den Geschäftserfolg von Jenoptik - wir erwarten und fördern einen hohen Standard hinsichtlich Integrität und Compliance von allen unseren Geschäftspartnern. Aufgrund des menschlichen Faktors können Gesetzes- und Regelverstöße, trotz eines effektiv implementierten Compliance-Management-Systems und der vertraglichen Verpflichtung unserer Geschäftspartner zu konformem Verhalten, jedoch nie vollständig ausgeschlossen werden, sodass stets ein latentes Risiko besteht.

Schutz von Hinweisgebern: Jenoptik erkennt wesentliche positive Auswirkungen auf den Schutz von Hinweisgebern und Menschen im eigenen Geschäftsbereich sowie in ihrer Wertschöpfungskette. Personen, die von Gesetzesverstößen oder sonstigen Missständen betroffen sein können, werden durch kontinuierliche Trainings und Schulungen zu den Themen Hinweisgeberschutz sowie zur Wahrung von Menschenrechten, entsprechende vertraglichen Anforderungen gegenüber Lieferanten und anderen Auftragnehmern sowie durch etablierte Prozesse, geschützt.

Es ist davon auszugehen, dass wir bei Lieferanten mit erheblichem Umsatzanteil ein größeres Maß an indirekter Einflussnahme haben als bei Lieferanten mit einem niedrigen Umsatzanteil.

Lieferantenmanagement: Mit einer hohen Anzahl von Lieferanten, die uns aus verschiedenen Ländern weltweit beliefern, hat Jenoptik als produzierendes Unternehmen Einfluss auf die Betroffenen in der Lieferkette und ist mit dem potenziellen Risiko der Nichteinhaltung von Sorgfaltspflichten konfrontiert.

Die kontinuierlich wachsenden regulatorischen Anforderungen an die Sorgfaltspflichten im Rahmen des Lieferantenmanagements stellen aktuell ein Risiko bei der Einholung sowie der Überprüfung relevanter und korrekter Informationen dar. Ein Reputationsschaden durch Verletzung der bestehenden Regularien und das damit verbundene Ausfallrisiko des Lieferanten kann nicht ausgeschlossen, sondern lediglich minimiert werden. Durch ein konsequentes Lieferantenmanagement sieht sich der Konzern sowohl strategisch als auch bzgl. des Geschäftsmodells aktuell resilient aufgestellt.

Korruption und Bestechung: Korruption und Bestechung stellen weltweit, insbesondere in den Ländern der sogenannten "Emerging Markets", ein enormes gesamtgesellschaftliches und volkswirtschaftliches Problem zum Nachteil aller Marktteilnehmer dar und können zu einem Vertrauensverlust der Menschen in die Integrität von Behörden und Unternehmen führen. Als global agierendes Unternehmen ist es Jenoptik als Teil der gesellschaftlichen Verantwortung selbstverständlich, Korruption durch Prävention zu vermeiden.

Wenngleich wir das Risiko von Korruption und Bestechung unter Berücksichtigung der bei Jenoptik ergriffenen Maßnahmen und Prozesse als gering erachten (Netto-Perspektive), wurde das Thema als wesentliches potenzielles Risiko im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse identifiziert (Brutto-Sicht). Als latent höher schätzen wir das Risiko für Korruption in der Division Smart Mobility Solutions ein, aufgrund der Geschäftsstruktur im Bereich Business-to-Government (B2G) sowie zusätzlich aufgrund von Geschäftsaktivitäten in Ländern mit niedrigem Corruption-Perception-Index (CPI < 60). Daraus ergibt sich, dass das Korruptionsrisiko als ein wesentliches potenzielles Risiko im Rahmen der Ermittlung der IROs eingestuft wurde. Im Vergleich zu unserer Division Advanced Photonics Solutions handelt es sich jedoch um eine deutlich kleinere Division. Die Division Advanced Photonic Solutions ist primär im Business-to-Business-Geschäft mit börsennotierten Großunternehmen tätig, die in der Regel auch selbst über ein effizientes Compliance-Management-System verfügen und hohe Anforderungen im Bereich der Korruptions- und Bestechungsprävention definieren. Auch bei den "Non-Photonic Portfolio Companies wird das Thema Korruption und Bestechung aufgrund des Geschäftsmodells, das ausschließlich Business-to-Business-Geschäfte umfasst, sowie aufgrund der Schwerpunktmärkte in Europa und Nordamerika als nicht wesentlich betrachtet.

In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass es weder in der Vergangenheit noch aktuell bestätigte oder vermutete Fälle von Korruption oder Bestechung gab bzw. gibt. Die Wesentlichkeit wird ausschließlich aufgrund des Geschäftsmodells und der Märkte gesehen.

Weitere Information zu den IROs bezüglich Unternehmenskultur, Hinweisgeberschutz und Korruptionsprävention

Die Implementierung eines effektiven Compliance-Management-Systems zur Aufrechterhaltung einer guten Unternehmenskultur, die Bereitstellung eines Hinweisgebersystems sowie Maßnahmen zur Prävention von Korruption und Bestechung basieren nicht auf strategischen Zielen des Unternehmens. Sie beruhen auf rechtlichen Vorgaben, und wir sehen die Implementierung dieser Themen als unsere gesellschaftliche Verantwortung an, sowohl intern als auch gegenüber externen Stakeholdern. Eine vernünftige Bezifferung der Zeithorizonte, in denen die IROs zu erwarten sind, ist aufgrund des Inhalts dieser IROs nicht möglich.

Direkt bezifferbare finanzielle Auswirkungen haben weder die Unternehmenskultur, der Hinweisgeberschutz, sowie das Thema Korruptionsbekämpfung bei Jenoptik. Es ist jedoch von einem positiven finanziellen Effekt durch die Vermeidung von finanziellen Schäden und Reputationsschädigungen aufgrund von Non-Compliance-Fällen auszugehen.

Ferner verweisen wir noch auf den Risiko- und Chancenbericht und die im Rahmen der Auseinandersetzung mit den Risiken und Chancen erfolgte Risikotragfähigkeitsbetrachtung in diesem Berichtsteil ab Seite 79ff.

Management der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich Governance

Unternehmenskultur und Unternehmenspolitik

Strategien und Richtlinien: Bei Jenoptik setzt der Vorstand die Rahmenbedingungen für eine offene Unternehmenskultur und legt in Abstimmung mit dem Director Compliance & Risk Management fest, wie diese durch ein effektives Compliance-Management-System erreicht werden kann. Jenoptik hat mit "open", "driving", "confident" klar definierte Unternehmenswerte etabliert, die vorgeben, wie wir uns gegenüber Kunden und Lieferanten, Kollegen und jedem, dem wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit begegnen, verhalten. Unsere Werte unterstützen uns dabei, unsere geschäftlichen und gesellschaftlichen Ziele zu erreichen sowie unserem Maßstab an Gesetzeskonformität zu entsprechen. Unsere Complianceziele umfassen dabei unter anderem, dass keine Menschenrechtsverletzungen und bestätigten Fälle von Korruption und Bestechung innerhalb unseres Unternehmens vorkommen. "Open" verkörpert die Offenheit gegenüber allen internen und externen Stakeholdern, aber auch gegenüber anderen Ideen und Denkweisen, die wir täglich bei Jenoptik leben und auch einfordern. Dies ist entscheidend, um eine Kultur der Transparenz zu schaffen, in der sich alle beteiligten Personen sicher fühlen, Bedenken zu äußern und potenzielle Compliance-Risiken bzw. Unvereinbarkeiten mit unserer Unternehmenskultur zu melden. "Driving" - unser Engagement, um uns als Unternehmen und unsere Gesellschaft gemeinsam voranzubringen - bedeutet, dass jeder von uns proaktiv Maßnahmen ergreift, um unsere Ziele aktiv voranzutreiben. "Confident" - durch selbstsicheres Arbeiten und den sicheren Umgang mit den Anforderungen des Gesetzes im jeweiligen Arbeitsbereich zeigen wir nicht nur intern, sondern auch extern gegenüber unseren Geschäftspartnern und Behörden, dass wir Gesetzeskonformität und unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen.

Maßnahmen: Zur Sicherstellung der Unternehmenskultur werden jährlich regelmäßig Schulungen zum Jenoptik Integrity Code, dem internen Verhaltenskodex, bei allen Mitarbeitern des Jenoptik-Konzerns durchgeführt. Besondere risikobehaftete Funktionen ("Functions at risk") sehen wir bei dieser Thematik nicht. Die Bestätigung der Kenntnisnahme über unser Learning-Management-System ist für alle Mitarbeiter global verpflichtend. Alle geltenden Prozesse und Arbeitsanweisungen, u. a. auch Dokumente, die Compliance- und ethische Vorgaben betreffen, werden im Intranet veröffentlicht und dauerhaft zur Verfügung gestellt.

Der Vorstand bei Jenoptik kommuniziert die klaren Vorgaben zu Compliance und Integrität in Form eines öffentlichen Compliance-Video-Statements und setzt damit den "Tone from the top". Erörtert werden die Aspekte der Unternehmenskultur monatlich in einem Jour fixe zwischen dem Vorstand und dem Director Compliance & Risk Management. Die Abstimmung mit dem Prüfungs- und ESG-Ausschuss zur Compliance-Politik der Jenoptik erfolgt halbjährlich.

Zur Absicherung der Regelkonformität der eigenen Mitarbeiter existieren im konzernweiten Internen Kontrollsystem (IKS) diverse Governance-Kontrollen, die durch einen "Owner" durchgeführt und von einem "Reviewer" überprüft werden. Einmal pro Quartal wird der Status der Compliance-Trainings nachgehalten, und es erfolgt eine Eskalation bei kontinuierlicher Nicht-Teilnahme, da diese einen verpflichtenden Charakter haben. Die Erfüllung unserer Sorgfaltspflichten im Rahmen des Lieferantenmanagements wird einmal jährlich durch unseren Konzern-Menschenrechtsbeauftragten auditiert. Dokumentiertes Verbesserungspotenzial ist binnen eines Jahres umzusetzen. Zur weiteren Verbesserung einer guten Unternehmenskultur finden regelmäßig sogenannte "Compliance Days" statt, zu denen aktuelle Themen aus den Bereichen Governance, Ethik und Regulatorik an alle Mitarbeiter global adressiert werden. Darüber hinaus werden Compliance-relevante Themen regelmäßig kommuniziert. So wird quartalsweise ein Compliance-Newsletter an alle Manager verteilt, der relevantes Informationsmaterial zu Themen wie Prävention von sexueller Belästigung, Verbandsarbeit oder auch zur korrekten Bearbeitung von ESG-Fragebögen im Intranet zur Verfügung stellt. Zur Messung der Compliance-Kultur wird alle zwei Jahre ein Compliance Culture Survey durchgeführt. Nach erfolgter Auswertung aller durchgeführten Umfragen fließen gewonnene Erkenntnisse in aktuelle Projekte, zum Beispiel "Future Formers", zur kontinuierlichen Verbesserung der Unternehmenskultur und des Compliance-Management-Systems ein.

Mit Blick auf die vorhandenen, bereits implementierten Maßnahmen im Zusammenhang mit den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie der darauf ausgelegten und als wirksam erachteten Fachbereichsstrategien im Bereich Umwelt, Soziales und Governance hält der Vorstand Jenoptik bzgl. Geschäftsmodell und Strategie per saldo kurz- bis mittelfristig für resilient aufgestellt. Die Resilienzbetrachtungen wurden dabei im Rahmen der strategischen Roadmap der jeweiligen Fach- und Geschäftsbereiche mit dem zuständigen Vorstand diskutiert.

Hinweisgeberschutz

Strategie und Richtlinien: Zur Meldung von Straftaten oder erheblichen Verstößen gegen interne Richtlinien und den Jenoptik Integrity Code verfügt Jenoptik bereits seit einigen Jahren über einen geschützten Meldekanal in Form eines digitalen Tools, einer 24-h-Hotline sowie der direkten Kommunikationsmöglichkeit mit dem Bereich Compliance & Risk Management. Durch Förderung einer "Speak-up"-Kultur sowie einer positiven Fehler- und Feedbackkultur wollen wir Personen bestärken, Missstände im Unternehmen anzuzeigen und somit Schadenspotenziale frühzeitig für Menschen, Umwelt und für Jenoptik als Unternehmen zu minimieren. Durch einen effektiven Hinweisgeberschutz wollen wir allen potenziellen Hinweisgebern aufzeigen, dass das Kommunizieren von Fehlverhalten innerhalb des Konzerns oder auch entlang der Lieferkette eine Form verantwortungsvollen Agierens ist und keine Benachteiligungen erduldet werden müssen.

Jenoptik stellt die Verfügbarkeit und Kenntnis der Mitarbeiter des Hinweisgebersystems über globale und regelmäßige Informationskampagnen sicher. An allen Standorten des Jenoptik-Konzerns hängen Poster mit entsprechenden QR-Codes aus, die auch einen Zugang zum Hinweisgeber- und Beschwerdesystem über private Endgeräte zulassen und somit auch die Zugänglichkeit für alle Kollegen ohne Bildschirmarbeitsplatz sicherstellen.

Zur Bewertung u. a. der Akzeptanz sowie des Vertrauens in das bestehenden Hinweisgebersystem der Jenoptik wurde im Berichtsjahr erstmalig ein "Compliance Culture Survey" durchgeführt, der im Ergebnis eine überdurchschnittliche Akzeptanz des Hinweisgebersystems aufzeigt. Zur Förderung der kontinuierlichen Verbesserung sowie der Berücksichtigung der Belange aller Interessensvertreter werden Compliance Surveys durchgeführt. Der Bearbeitungsprozess von Meldungen wird einmal jährlich durch den Menschenrechtsbeauftragten auditiert - identifizierte Verbesserungspotenziale sind ggf. innerhalb eines Jahres durch den Zentralbereich Compliance & Risk Management umzusetzen. Im Rahmen der Compliance Culture Surveys wird eine Stichprobe von Personen ausgewählt, die im Berichtsjahr Kontakt zum Zentralbereich Compliance & Risk Management hatten und/​oder einen Meldekanal genutzt haben. Eine aktive Einbeziehung der Stakeholder in den konkreten Verbesserungsprozess erfolgt nicht, ist jedoch für die Zukunft geplant.

Maßnahmen: Jenoptik führt regelmäßig Kampagnen durch, um den Bekanntheitsgrad des Hinweisgebersystems zu steigern, und betont dabei stets den Hinweisgeberschutz. Die Mitarbeiter, die mit der Durchführung von internen Ermittlungen beauftragt werden, sind hierfür besonders durch Teilnahme an Fachseminaren geschult und somit entsprechend qualifiziert.

Die öffentlich verfügbare Verfahrensbeschreibung zur Bearbeitung von Hinweisen ist auf der Website der Jenoptik veröffentlicht. Dabei unterliegen alle in den Bearbeitungsprozess involvierten Mitarbeiter erhöhten und vertraglich abgesicherten Vertraulichkeitspflichten und sind zur Sicherstellung ihrer Unabhängigkeit bei Untersuchungen von ihrer arbeitsvertraglichen Weisungsgebundenheit befreit. Alle Fälle werden, unabhängig vom Meldekanal, in einem Fallmanagementsystem erfasst - dies gewährleistet die Vollständigkeit der Erfassung. Auf diese Weise ist auch sichergestellt, dass alle aufkommenden Beschwerden gesammelt ausgewertet werden können. Im ersten Prozessschritt erfolgt eine Evaluierung der Meldung durch die Mitarbeiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management ggf. unter Einbeziehung des Menschenrechtsbeauftragten der Jenoptik. Sollte es erforderlich sein, werden im Anschluss weitere Untersuchungsschritte wie beispielsweise die Durchführung von Interviews, die Sichtung von Unterlagen sowie Standortbesuche zur Bewertung des Sachverhalts durchgeführt. Anschließend werden das Ergebnis sowie der Abschlussbericht dem zuständigen Management mit einer Empfehlung der zu ergreifenden Maßnahmen präsentiert. Das Management verantwortet die tatsächlich ergriffenen Maßnahmen und stellt deren Eignung und Wirksamkeit in Abstimmung mit Human Ressources und Compliance & Risk Management sicher. Geeignete Maßnahmen können beispielsweise die Zahlung von Kompensationszahlungen, die Anhebung von Gehältern oder auch die Verbesserung von Arbeitsbedingungen sein.

Zum Schutz von Hinweisgebern besteht bei Jenoptik ein Verbot von Vergeltungsmaßnahmen gegenüber hinweisgebenden Personen im Einklang mit dem deutschen Hinweisgeberschutzgesetz. Dieses Verbot ist unter anderem im Jenoptik Integrity Code festgelegt und wird regelmäßig klar kommuniziert sowie im Bearbeitungsprozess und bei der Festlegung von Maßnahmen umgesetzt. Als wirksamste Maßnahme zum Hinweisgeberschutz begleitet der Bereich Compliance & Risk Management den Hinweisgeber, sofern dessen Identität bekannt ist, während der Dauer der Untersuchung des Hinweises und bleibt auch darüber hinaus für hinweisgebende Personen stets ansprechbar. Arbeitsrechtliche Maßnahmen, die im Zusammenhang mit einer Compliance-Untersuchung durch eine Führungskraft oder die Personalabteilung eingeleitet werden sollen, sind vorab zu prüfen, wobei im Zweifel dem Hinweisgeberschutz Vorrang einzuräumen ist. Wir erachten es als wesentlich, dass Personen, die im Sinne des Unternehmensschutzes Wissen und Informationen preisgeben, durch uns von jeglicher Form von Sanktionen geschützt werden.

Im Berichtsjahr wurden Trainings zu dem Thema "Hinweisgeberschutz" im Rahmen der jährlichen Compliance Days an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angeboten. Ab 2025 werden digitale Trainings zum Schutz von Hinweisgebern global über SAP SuccessFactors ausgesteuert. Wir legen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen umfassend dazu geschult sind auch sehen hier keinen Differenzierungsbedarf nach einzelnen Funktionen.

Eine Prüfung der Wirksamkeit des Hinweisgebersystem sowie auch der ergriffenen Maßnahmen bei ggf. vorliegenden Menschenrechtsverletzungen erfolgt jährlich durch den Menschenrechtsbeauftragten des Konzerns im Zuge des Audits des Beschwerdeverfahrens nach dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), da bei Jenoptik sowohl das Beschwerdesystem nach dem LkSG als auch Meldungen nach dem HinSchG durch ein einheitliches System und einen gemeinsamen Bearbeitungsprozess abgedeckt werden. Das genutzte Tool zur Risikoanalyse und zum -management zu Menschenrechten bietet auch die integrierte Möglichkeit, Abhilfemaßnahmen im Fall von Verstößen einzusteuern, diese zu verfolgen und zu evaluieren und im Bedarfsfall weitere Maßnahmen einzuleiten. Uns ist bewusst, dass Jenoptik eine Erfolgspflicht zum Abstellen von Verstößen im eigenen Geschäftsbereich trifft. Jenoptik analysiert regelmäßig die menschenrechtlichen Risiken im eigenen Geschäftsbereich. Vorliegende Risiken werden an den Vorstand einmal jährlich berichtet. In Abstimmung mit dem lokalen Management werden regelmäßig Präventionsmaßnahmen und - sollte ein Verstoß erkannt werden - Abhilfemaßnahmen eingesteuert. Risken werden überwacht wie auch die Effektivität der eingeleiteten Maßnahmen. Mitarbeiter haben die Möglichkeit Verstöße durch das Hinweisgebersystem zu melden.

Aufgrund der Mehrheitsbeteiligungen in unseren globalen Tochtergesellschaften und dem sich daraus ergebenden beherrschenden Einfluss können wir umgehend Maßnahmen durch das entsprechende Management zur Heilung von Verstößen einsteuern und somit das Abstellen von Verletzungen sicherstellen. Solche Maßnahmen könnten beispielsweise die Erhöhung des Lohns sein, sollte festgestellt werden, dass die Entlohnung vor Ort unangemessen niedrig ist.

Lieferantenmanagement

Strategie: Als Technologie-Unternehmen ist Jenoptik auf eine Vielzahl von Rohstoffen angewiesen. Nicht nur aufgrund der zunehmenden Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Durch gezielte Maßnahmen im Lieferantenmanagement wie zum Beispiel wöchentliche Abstimmungs- und Planungsmeetings mit kritischen Lieferanten sowie die Unterstützung der Lieferanten bei der Beschaffung kritischer Komponenten konnten Lieferengpässe kompensiert werden. Wir halten uns an die geltenden Vorschriften, zum Beispiel an die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Mit einem umfassenden Lieferantenmanagement berücksichtigen wir neben ökonomischen und qualitativen Kriterien auch ökologische, soziale und ethische Aspekte.

Die Übernahme von Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist Teil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Der Einkauf des Jenoptik-Konzerns ist global aufgestellt und für alle Beschaffungsaktivitäten sowie das Lieferantenmanagement im Konzern verantwortlich. Unsere globale Lieferantenstruktur umfasst Lieferanten aus 52 Ländern und bestehen zu ca. 30 Prozent aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, zu ca. 20 Prozent aus Unternehmen mittlerer Größe (250 bis 1.000 Mitarbeiter) und zu ca. 50 Prozent Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Absolut kommen mehr als die Hälfte der Lieferanten aus Deutschland, auch bezogen auf das Einkaufsvolumen. Die bezogenen Materialien stammen hauptsächlich aus den Warengruppenbereichen Optik, Mechanik und Elektronik sowie Dienstleistungen.

Maßnahmen: Lieferantenauswahl, -bewertung und -auditierung sind dabei wesentliche Bestandteile des Lieferanten- und Risikomanagements. Die Vorgehensweise sowie die Verantwortlichkeiten sind in weltweit gültigen Prozessanweisungen definiert. Um unsere Lieferanten zu bewerten, achten wir neben einem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 auch auf den Nachweis eines Umweltmanagementsystems, das der internationalen Norm ISO 14001 entspricht. Die ISO-Norm fordert unter anderem die Festlegung einer betrieblichen Umweltpolitik, von Umweltzielen sowie eines Umweltprogramms und in Verbindung damit den Aufbau eines entsprechenden Managementsystems zur Erreichung der Ziele. Für Lieferanten aus der Medizintechnik ist die Zertifizierung nach ISO 13485 relevant. Bei Lieferanten aus der Automobilindustrie legen wir Wert auf den Nachweis einer Zertifizierung nach IATF 16949. Die operativen Hauptbewertungskriterien Qualität und Lieferung werden bei Lieferanten mit hohem Einkaufsvolumen mindestens einmal jährlich ermittelt und die Ergebnisse inklusive einer detaillierten Darstellung an den Lieferanten kommuniziert.

Compliance in der Lieferkette wird von unserem Anspruch geleitet, Gesetze, interne Regelungen und freiwillige Selbstverpflichtungen stets einzuhalten. Um die Transparenz in der Lieferkette kontinuierlich zu erhöhen, Compliance-Verstöße frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung einzuleiten, unterziehen wir unseren Lieferantenstamm regelmäßig einer Risikoanalyse. Bei allen Lieferanten mit signifikantem Einkaufsvolumen oder erhöhtem Risiko werden Befragungen zu Nachhaltigkeitsthemen wie Umweltschutz, Compliance Management, Menschenrechte und dem Verbot von Kinderarbeit, Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit sowie Antikorruption und Nachhaltigkeit durchgeführt. Bei Verstößen oder Verbesserungspotenzialen werden im Dialog mit den Lieferanten die Ursachen ermittelt und gemeinsame Maßnahmenpläne zur Verbesserung entwickelt und umgesetzt.

Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit, der Überprüfung der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und einer Sicherstellung der Normkonformität führt der Jenoptik-Konzern Lieferantenaudits durch. Eine Liste der jährlich zu überprüfenden Lieferanten wird risikobasiert erstellt und turnusmäßig aktualisiert. Die Ergebnisse der zumeist vor Ort bei dem Lieferanten durchgeführten Audits werden in Auditberichten mit konkreten Plänen zu Korrekturmaßnahmen in einer zentralen Datenbank festgehalten. Die Umsetzung der Maßnahmen wird regelmäßig verifiziert und dokumentiert. Für die Lieferantenentwicklung erwarten wir die Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen und deren Umsetzung in einem klar definierten Zeitraum.

Ein Verhaltenskodex für unsere Lieferanten und andere auftragnehmerseitige Geschäftspartner definiert die Anforderungen an unsere Geschäftspartner hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten, des Verbots von Korruption und Bestechung, des fairen Markt- und Wettbewerbsverhaltens, des Engagements für den Umweltschutz sowie des verantwortungsvollen Umgangs mit Stoffen, Gemischen und Erzeugnissen und sogenannten Konfliktmineralien. Insbesondere beim Umwelt- und Ressourcenschutz sowie bei der Einhaltung der Menschenrechte orientieren wir uns an internationalen Richtlinien und Standards wie dem UN Global Compact. Zur Einholung der Zustimmung und Verpflichtung zur Umsetzung der Bestandteile des Verhaltenskodex in der Lieferkette wurde eine automatisierte IT-Lösung implementiert.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden sowohl der Einkauf als auch angrenzende Bereiche wie bspw. unser Qualitätsmanagement zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen wie zum Beispiel Sorgfaltspflichten in der Lieferkette, dem CO 2 -Grenzausgleichsmechanismus und dem Verhaltenskodex für Lieferanten und Geschäftspartner geschult. Darüber hinaus gibt es für alle Mitarbeiter im Rahmen ihres Onboardings verpflichtende E-Learning-Kurse zum Thema Geschäftsverhalten, ethische Richtlinien sowie Korruptionsbekämpfung. Die Absolvierung dieser Kurse trägt zur Sensibilisierung der Mitarbeiter bei, die geltenden Normen und Richtlinien in das Tagesgeschäft zu integrieren. Die Kursabsolvierung wird turnusmäßig wiederholt, damit die Lerninhalte präsent bleiben.

Parameter und Ziele: Die Ziele des Einkaufs bestehen in der bedarfsgerechten Produktions- und Dienstleistungsversorgung unter wirtschaftlichen Aspekten, der Einhaltung von bestehenden externen Gesetzen und Vorgaben sowie interner Prozesse und Richtlinien, der Schaffung von Transparenz gegenüber Lieferanten und Geschäftspartnern sowie der Ermittlung und konsequenten Berücksichtigung der Chancen und Risiken aus unserem nachhaltigkeitsorientierten Lieferantenmanagement. Unser Verhalten ist im Einklang mit ethischen Standards und basiert auf den Grundsätzen eines fairen wirtschaftlichen Umgangs mit unseren Geschäftspartnern. Insbesondere der Umgang mit schutzbedürftigen Lieferanten, die erheblichen wirtschaftlichen, ökologischen und/​oder sozialen Risiken ausgesetzt sind, bedarf einer besonderen Sorgfalt.

Die Kennzahl "Corporate Social Responsibility Rate" (CSR-Rate) dient dabei der Steuerung und Steigerung der Transparenz in der Lieferkette und gibt den prozentualen Anteil der Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro an, bei denen vollständig ausgefüllte und als unkritisch bewertete CSR-Self-Assessments vorliegen. Diese decken in Form von Fragebögen die Themen Umweltschutz, Compliance Management, Menschenrechte und das Verbot von Kinderarbeit, Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit sowie Antikorruption und Nachhaltigkeit in der Lieferkette ab. Im Jahr 2024 lag die CSR-Rate bei 61 Prozent (i. Vj. 49 Prozent). Das Zielniveau 2025 für die CSR-Rate liegt bei 50 Prozent. Die Kennzahl wird seit 2021 im Geschäftsbericht ausgewiesen und wurde durch die externe Prüfung validiert.

Korruption und Bestechung

Strategie und Richtlinien: Die Bekämpfung von Korruption und Bestechung ist für Jenoptik von zentraler Bedeutung. Durch wirksame Vorbeugung in Form von kontinuierlichen Trainings sowie einen effektiven Prozess zur Geschäftspartner-Compliance erfolgt dabei eine präventive Steuerung durch den Zentralbereich Compliance & Risk Management. Die Risikosituation wird hinsichtlich der Themen Korruption & Bestechung sowie wettbewerbskonformen Verhaltens regelmäßig in den jeweiligen Unternehmensbereichen des Konzerns in Form von Risiko-Compliance-Analysen bewertet. Maßgeblich sind dabei die Geschäftsstruktur (B2C, B2B oder B2G) sowie die Märkte, in denen die jeweilige Division tätig ist. Aufgrund der Nähe zu Amtsträgern bergen Business-to-Government-Geschäftsbeziehungen per se ein erhöhtes Korruptionsrisiko. Wir bewerten das Korruptionsrisikos in den Regionen und Ländern, in denen unsere Unternehmensbereiche tätig sind, anhand des Corruption Perception Index ("CPI") von Transparency International. Der Vorstand, sowie die Bereiche Compliance & Risk Management und Human Resources verfolgen bei Vorfällen von Korruption und Bestechung eine klar kommunizierte Null-Toleranz-Politik.

Jenoptik verfügt derzeit nicht über eine formale Antikorruptionsstrategie, die dem Übereinkommen der Vereinten Nation gegen Korruption entspricht, hat jedoch Prozesse zur Korruptionsprävention implementiert.

Maßnahmen: Derzeit werden alle Mitarbeiter in Führungsfunktionen sowie in risikobehafteten Funktionsbereichen zum Thema "Korruption & Bestechung" geschult, um sicherzustellen, dass alle relevante Mitarbeiter für diese Thematik sensibilisiert sind und geschäftliche Entscheidungen ausschließlich auf einer rationalen Entscheidungsgrundlage getroffen werden, die im Interesse des Unternehmens sind. Dezidierte Arbeitsanweisungen regeln den Umgang mit Geschenken und Zuwendungen, potenziellen Interessenkonflikten sowie dem Thema "Korruption und Bestechung". Im Rahmen des internen Kontrollsystems erfolgen stichprobenartige Überprüfungen der Einhaltung dieser Prozesse.

Im Berichtsjahr wurden Trainings zur Korruptions- und Bestechungsprävention an alle 577 Mitarbeiter in risikobehafteten Funktionen, die die Bereiche "Procurement & Supply Chain" und "Sales" einschließen, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden alle Mitarbeiter ab dem Manager-Level ebenfalls im Rahmen der Korruptionsprävention geschult; davon mitumfasst sind die Vorstands- sowie die Aufsichtsratsmitglieder, die Arbeitnehmervertreter sind.

Alle weiteren Aufsichtsräte werden 2025 nachträglich zur Thematik "Antikorruption" geschult werden. Diese Trainings finden zukünftig in einem jährlichen Intervall gegenüber allen vorgenannten Funktionen statt.

Um Compliance-Freigaben hinsichtlich Einladungen, Geschenken und Zuwendungen sowie Interessenkonflikten - einzuholen, hat Jenoptik einen digitalen Prozess etabliert. Bei Geschäftskonstellationen, die ein erhöhtes Korruptionsrisiko aufweisen können, wie zum Beispiel die Einbindung eines lokalen Beraters oder Vertriebspartners in kritischen Ländern, erfolgt eine frühzeitige Einbindung der zuständigen Fachbereiche. Vor Vertragsabschluss mit kritischen Geschäftspartnern sowie wiederkehrend im Verlauf einer Geschäftsbeziehung wird eine Third-Party Due Diligence durch den Bereich Compliance & Risk Management durchgeführt.

Für die Meldung von Verstößen, wie zum Beispiel bei Sachverhalten von Bestechung oder Bestechlichkeit, verfügt Jenoptik über ein Hinweisgebersystem, wie oben im Abschnitt "Hinweisgeberschutz" beschrieben. Alle Mitarbeiter, die für die Fallbearbeitung verantwortlich sind, wurden arbeitsrechtlich von ihrer Weisungsbefugnis befreit, um ein hohes Maß an Unabhängigkeit ermöglichen zu können.

Parameter: Im Berichtsjahr 2024 sind uns keine (0) Fälle von Korruption oder Bestechung bei oder mit Beteiligung der Jenoptik bekannt. In diesem Zusammenhang wurden von Jenoptik keine Strahlzahlungen oder Bußgelder geleistet.

Ferner wurden als interne Ziele definiert, dass es zu keinen bestätigten Sachverhalten im Zusammenhang mit Korruption und Bestechung sowie zu keiner Verpflichtung zur Zahlung von Strafen in diesem Zusammenhang kommen soll. Dies kann für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt werden.

Politische Einflussnahme und Lobbyaktivitäten

Für den Jenoptik-Konzern ist das Thema "Politische Einflussnahme und Lobbying" von untergeordneter Bedeutung. Lediglich die Jenoptik Robot GmbH, eine Gesellschaft der Division Smart Mobility Solutions mit einem vergleichsweisen geringen Anteil am Konzernumsatz, ist im deutschen Lobbyregister eingetragen. Beiträge zu politischen Veranstaltungen werden ausschließlich von der ebenfalls zur Division Smart Mobility Solutions gehörenden Gesellschaft Jenoptik Traffic Solutions, LLC, in den USA unter Beachtung der dort geltenden Regeln geleistet und beliefen sich im Berichtsjahr auf einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag. Aus Konzernsicht wurde damit die Wesentlichkeitsgrenze nicht erreicht.

Zusätzliche Angaben und Hinweise/​Appendix

Liste der Datenpunkte aus anderen Angabepflichten nach ESRS-2 IRO-2, Anlage B:

Liste der Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften in generellen und themenbezogenen Standards

T65

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Angabepflicht und zugehöriger Datenpunkt Kapitel/​Seitenzahl
ESRS 2 GOV-1, Absatz 21d: Geschlechtervielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen Allg. Angaben, S. 90/​91
ESRS 2 GOV-1, Absatz 21e: Prozentsatz der unabhängigen Leitungsorganmitglieder Allg. Angaben, S. 90/​91
ESRS 2 GOV-4, Absatz 30: Erklärung zur Sorgfaltspflicht Allg. Angaben, S. 93/​94
ESRS 2 SBM-1, Absatz 40,d Ziffer i: Beteiligung an Aktivitäten i. Z. m. fossilen Brennstoffen Allg. Angaben, S. 96
ESRS 2 SBM-1, Absatz 40d Ziffer ii: Beteiligung an Aktivitäten i. Z. m. Herstellung von Chemikalien Allg. Angaben, S. 96
ESRS 2 SBM-1, Absatz 40d Ziffer iii: Beteiligung an Tätigkeiten i. Z. m. umstrittenen Waffen Allg. Angaben, S. 96
ESRS 2 SBM-1, Absatz 40d Ziffer iv: Beteiligung an Aktivitäten i. Z. m. Tabak-Anbau und -Produktion Allg. Angaben, S. 96
ESRS E1-1, Absatz 14: Übergangsplan bis 2050 zur Klimaneutralität Umwelt, S. 107f.
ESRS E1-1, Absatz 16g: Unternehmen, die von den Paris-abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind Umwelt, S. 110
ESRS E1-4, Absatz 34: THG-Emissionsreduktionsziele Umwelt, S. 109f.
ESRS E1-5, Absatz 38: Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren) Umwelt, S. 111
ESRS E1-5, Absatz 37: Energieverbrauch und Energiemix Umwelt, S. 110f.
ESRS E1-5, Absätze 40 bis 43: Energieintensität i. Z. m. Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren Umwelt, S. 111
ESRS E1-6, Absatz 44: THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen Umwelt, S. 112ff.
ESRS E1-6, Absätze 53 bis 55: Intensität der THG-Bruttoemissionen Umwelt, S. 111
ESRS E1-7, Absatz 56: Abbau von Treibhausgasen und CO 2 -Gutschriften Keine Angaben
ESRS E1-9, Absatz 66: Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken Phase-in
ESRS E1-9, Absatz 66a und c: Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko sowie Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischen Risiko befinden Phase-in
ESRS E1-9, Absatz 67c: Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieeffizienzklassen Phase-in
ESRS E1-9, Absatz 69: Grad der Exposition des Portfolios ggü. klimabezogenen Chancen Phase-in
ESRS E2-4, Absatz 28: Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung (Europäisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister) aufgeführten Schadstoffs, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird Nicht wesentlich
ESRS E3-1, Absatz 9: Wasser und Meeresressourcen Nicht wesentlich
ESRS E3-1, Absatz 13: Spezielle Strategie Nicht wesentlich
ESRS E3-1, Absatz 14: Nachhaltige Ozeane und Meere Nicht wesentlich
ESRS E3-4, Absatz 28c: Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers Nicht wesentlich
ESRS E3-4, Absatz 29: Gesamtwasserverbrauch in m 3 je Nettoeinnahme aus eigenen Tätigkeiten Nicht wesentlich
ESRS 2 - IRO-1 - E4, Absatz 16a Ziffer i Allg. Angaben, S. 102
ESRS 2 - IRO-1 - E4, Absatz 16b Allg. Angaben, S. 102
ESRS 2 - IRO-1 - E4, Absatz 16c Allg. Angaben, S. 102
ESRS E4-2, Absatz 24b: Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft Nicht wesentlich
ESRS E4-2, Absatz 24c: Nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Ozeane/​Meere Nicht wesentlich
ESRS E4-2, Absatz 24d: Strategien zur Bekämpfung der Entwaldung Nicht wesentlich
ESRS E5-5, Absatz 37d: Nicht recycelte Abfälle Nicht wesentlich
ESRS E5-5, Absatz 39: Gefährliche und radioaktive Abfälle Nicht wesentlich
ESRS 2 SBM3 - S1, Absatz 14f: Risiko von Zwangsarbeit Soziales, S. 126/​128
ESRS 2 SBM3 - S1, Absatz 14g: Risiko von Kinderarbeit Soziales, S. 126/​128
ESRS S1-1, Absatz 20: Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik Soziales, S. 126
ESRS S1-1, Absatz 21: Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden Soziales, S. 126
ESRS S1-1, Absatz 22: Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels Soziales, S. 126
ESRS S1-1, Absatz 23: Strategie oder ein Managementsystem in Bezug auf die Verhütung von Arbeitsunfällen Soziales, S. 126
ESRS S1-3, Absatz 32c: Bearbeitung von Beschwerden Soziales, S. 127
ESRS S1-14, Absatz 88b und c: Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle Soziales, S. 139
ESRS S1-14, Absatz 88e: Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage Soziales, S. 139
ESRS S1-16., Absatz 97a: Unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle Soziales, S. 136
ESRS S1-16, Absatz 97b: Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane Soziales, S. 136
ESRS S1-17, Absatz 103a: Fälle von Diskriminierung Soziales, S. 128
ESRS S1-17 Absatz 104a: Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien Soziales, S. 126
ESRS 2 SBM3-S2, Absatz 11b: Erhebliches Risiko von Kinder- oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette Nicht wesentlich
ESRS S2-1, Absatz 17: Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik Nicht wesentlich
ESRS S2-1, Absatz 18: Strategien i. Z. m. Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette Nicht wesentlich
ESRS S2-1, Absatz 19: Nichteinhaltung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien Nicht wesentlich
ESRS S2-1, Absatz 19: Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1-8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden Nicht wesentlich
ESRS S2-4, Absatz 36: Probleme und Vorfälle i. Z. m. Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette Nicht wesentlich
ESRS S3-1, Absatz 16: Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte Nicht wesentlich
ESRS S3-1, Absatz 17: Nichteinhaltung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien Nicht wesentlich
ESRS S3-4, Absatz 36: Probleme und Vorfälle i. Z. m. Menschenrechten Nicht wesentlich
ESRS S4-1, Absatz 16: Strategien i. Z. m. Verbrauchern und Endnutzern Nicht wesentlich
ESRS S4-1, Absatz 17: Nichteinhaltung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte Nicht wesentlich
ESRS S4-4, Absatz 35: Probleme und Vorfälle i. Z. m. Menschenrechten Nicht wesentlich
ESRS G1-1, Absatz 10b: Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Governance, S. 142
ESRS G1-1, Absatz 10d: Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowers) Governance, S. 143
ESRS G1-4, Absatz 24a: Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften Governance, S. 147
ESRS G1-4, Absatz 24b: Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung Governance, S. 146f.

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG sowie Berichterstattung zu den §§ 289a, 315a HGB gemäß dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz

1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2024 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i. Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i. Vj. 57.238.115) auf den Namen lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.

Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG), sofern es nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften bzw. entsprechenden Ermächtigungen ausgeschlossen wurde. Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.

2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach § 38 Abs. 1 oder § 39 Abs.1 des Wertpapierhandelsgesetzes können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.

Gemäß § 67 Abs. 2 AktG bestehen im Verhältnis zur JENOPTIK AG Rechte und Pflichten aus Aktien nur für und gegen den im Aktienregister Eingetragenen. Die Aktionäre haben der JENOPTIK AG zur Eintragung in das Aktienregister die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben (Name bzw. Firma, Anschrift, Sitz der Firma, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und Zahl der von ihnen gehaltenen Aktien bzw. Aktiennummer) zu machen. Aktionäre, die diesen Auskunftspflichten nicht nachkommen, dürfen ihr Stimmrecht gemäß § 67 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AktG nicht ausüben.

Im Zusammenhang mit Art. 19 Abs. 11 der EU-Marktmissbrauchsverordnung (EU 596/​2014) sowie aufgrund konzerninterner Vorgaben bestehen gewisse Handelsbeschränkungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie für bestimmte Mitarbeiter im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Quartalsmitteilungen und -berichten, vorläufigen Zahlen sowie dem Jahres- und Konzernabschluss.

3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Anhang des Jahresabschlusses unter Kapitel 3 "Eigenkapital".

4. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.

5. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.

6. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 4 AktG).

Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).

Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs. 1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i. V. m. § 13 Absatz 3 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Anpassungen der Satzung nach der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 sowie des Bedingten Kapitals 2021 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz eine größere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist.

7. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Detaillierte Informationen zu den Befugnissen des Vorstands zur Aktienausgabe, d. h. zum Genehmigten Kapital 2023 und zum Bedingten Kapital 2021 sowie zur Befugnis des Vorstands eigene Aktien zurückzuerwerben, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.10 "Eigenkapital".

8. Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für die nachfolgend beschriebenen Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen zum 31. Dezember 2024 von 376,1 Mio Euro (i. Vj. 395,6 Mio Euro).

Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von insgesamt 367,8 Mio Euro (i. Vj. 377,9 Mio Euro) haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels die Rückzahlung des Darlehensbetrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen innerhalb von 25 Bankarbeitstagen nach Zugang der Kontrollwechselanzeige zu verlangen. Ein Kontrollwechsel liegt dabei vor, wenn eine Person oder mehrere Personen gemeinsam handelnd, die nicht dem Kreis des zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionärs zuzurechnen ist, zu irgendeiner Zeit direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder Kapitalanteile erwirbt, wobei die Zurechnung von Stimmrechten entsprechend den Vorgaben von § 30 des WpÜG erfolgt.

Bei dem revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, in dessen Folge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, dass Kreditgeber (i) die Beteiligung an weiteren Auszahlungen verweigern können sowie (ii) Kreditzusagen ganz oder teilweise kündigen und erfolgte Auszahlungen und Unterkreditlinienverbindlichkeiten ganz oder teilweise fällig stellen können, einschließlich der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 400 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2024 8,3 Mio Euro (i. Vj. 17,7 Mio Euro) ausgenutzt waren.

9. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt, eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer Abfindung in Übereinstimmung mit den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, d. h. nach dem aktuellen Kodex in der Fassung vom 28. April 2022, auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.

Erklärung zur Unternehmensführung (mit Corporate-Governance-Bericht)

Vorstand und Aufsichtsrat berichten in dieser Erklärung gemäß §§ 289f, 315d HGB sowie Grundsatz 23 des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) über die Corporate Governance des Unternehmens.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle, die auf eine langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist und alle Bereiche des Konzerns umfasst. Sie sehen in guter Corporate Governance die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg und zugleich einen wichtigen Beitrag, um das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2024 gemeinsam die folgende Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG verabschiedet, die den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/​Corporate Governance zugänglich gemacht wurde. Sollten sich künftig Änderungen bei Jenoptik mit Auswirkungen auf eine erklärte Entsprechung ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.

Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG im Geschäftsjahr 2024

Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:

Seit der letzten Entsprechenserklärung vom 12. Dezember 2023 wurde den Empfehlungen des Kodex mit Ausnahme der nachstehenden Empfehlung zu 1. und wird künftig bis auf die nachfolgenden höchstvorsorglichen Ausnahmen zu 1. und 2. entsprochen.

1. Gemäß Empfehlung C.4 des Kodex soll ein Aufsichtsratsmitglied, das keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, insgesamt nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.

Von dieser Empfehlung wird für die Zeit seit der letzten Entsprechenserklärung und für die Zukunft eine höchstvorsorgliche Abweichung erklärt. Unser Aufsichtsratsmitglied Frau Elke Eckstein ist Mitglied in folgenden Kontrollgremien: Saferoad Holding AS, Norwegen (nicht börsennotiert), KK Wind Solutions A/​S, Dänemark (nicht börsennotiert), BE Semiconductor Industries NV, Niederlande (börsennotiert), U-Blox Holding AG, Schweiz (börsennotiert) sowie bei der Viacon Group AB, Schweden (nicht börsennotiert). Sofern man das aus Jenoptik-Sicht konzerninterne Mandat bei Jenoptik in der Addition der Mandate mitzählt, verfügt Frau Eckstein über insgesamt sechs Aufsichtsrats- und vergleichbare Mandate bei börsennotierten und nicht börsennotierten Unternehmen, sodass höchstvorsorglich eine Abweichung von der Empfehlung C.4 erklärt wird.

Der Aufsichtsrat hat sich jedoch bei Frau Eckstein vergewissert, dass ihr stets genügend Zeit für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der JENOPTIK AG zur Verfügung steht.

2. Gemäß Ziffer C.10 des Kodex sollen der Aufsichtsratsvorsitzende, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses sowie der Vorsitzende des mit der Vorstandsvergütung befassten Ausschusses unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand sein. Bei der Beurteilung der Unabhängigkeit soll die Anteilseignerseite gemäß Empfehlung C.7 insbesondere berücksichtigen, ob das Aufsichtsratsmitglied dem Aufsichtsrat seit mehr als 12 Jahren angehört.

Von dieser Empfehlung wird für die Zukunft höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt. Herr Wierlacher ist Mitglied im Aufsichtsrat seit dem 6. Juni 2012 und seit 2015 Aufsichtsratsvorsitzender der JENOPTIK AG. Herr Wierlacher hat bereits angekündigt, sich mit Ablauf seines Mandats im Juni 2026 nicht noch einmal zur Wahl zu stellen. Im Zeitpunkt seiner letzten Wiederbestellung im Juni 2022 gehörte Herr Wierlacher dem Aufsichtsrat erst 10 Jahre an. Der Aufsichtsrat sieht durch die inzwischen zwölfjährige Zugehörigkeit keinen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründet und sieht ebenfalls keine Beeinträchtigung in der Amtsführung von Herrn Wierlacher als Aufsichtsrats- und Personalausschussvorsitzender. Der Aufsichtsrat ist vielmehr der Auffassung, dass die langjährige Kenntnis des Jenoptik-Konzerns und seiner Produkte und Technologien durch Herrn Wierlacher erheblich dazu beiträgt, die Arbeit des gesamten Aufsichtsratsgremiums zu fördern und zu unterstützen.

 

11. Dezember 2024

JENOPTIK AG

Für den, Vorstand

gez. Dr. Stefan Traeger

Für den Aufsichtsrat

gez. Matthias Wierlacher

Angaben zu Unternehmensführungspraktiken

Verhaltenskodex, Compliance, Risiko- und Chancenmanagement

Für Jenoptik sind wirtschaftlicher Erfolg und die Verantwortung für unser Handeln untrennbar miteinander verbunden. Im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind für uns dabei Respekt, Fairness und Offenheit sowie die Einhaltung von gesetzlichen und konzerninternen Regeln wesentlich. Die für Jenoptik wichtigsten Verhaltensgrundsätze sind in einem Integrity Code zusammengefasst, der für alle Mitarbeiter, Führungskräfte und den Vorstand des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich ist. Er enthält die grundlegenden Prinzipien und Regeln für unser Handeln innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber externen Partnern und der Öffentlichkeit. So können wir ein hohes Niveau an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards im Jenoptik-Konzern gewährleisten. Bei Fragen zum Jenoptik Integrity Code oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten können sich alle Mitarbeiter vertrauensvoll an ihre jeweilige Führungskraft bzw. an die im Integrity Code benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht den Mitarbeitern zudem ein digitales und anonymes Hinweisgebersystem (Whistleblowing-System) in mehreren Sprachen über unsere internen Plattformen, aber auch die Jenoptik-Website zur Verfügung. Es wird von der EQS Group AG unabhängig betrieben. Die Daten werden auf geschützten Servern in Deutschland gespeichert. Eine vertrauliche Bearbeitung der Meldungen, die auch per Telefon oder E-Mail möglich sind, erfolgt ausschließlich durch entsprechend geschulte Jenoptik-Mitarbeiter.

Zum Jenoptik Integrity Code siehe www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/​Corporate Governance/​Integrity Code

Anforderungen an unsere Lieferanten und Vertriebspartner sind im Code of Conduct für Business Partner des Jenoptik-Konzerns festgehalten, der für alle Geschäftspartner weltweit gilt. Darüber hinaus hat Jenoptik die Charta der Vielfalt unterzeichnet und ist Unterzeichner des UN Global Compact.

Die Einhaltung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen ist ein wesentliches Element unserer Risikoprävention und der Prozesse des Jenoptik-Compliance-Management-Systems (CMS). Die Jenoptik-Werte, der Jenoptik Integrity Code und zahlreiche Prozessbeschreibungen bilden die Basis des CMS. Ihre Einhaltung ist Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik. Das CMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst.

Mit den Konzernrichtlinien und Prozessbeschreibungen für wesentliche Geschäftsprozesse verfügt der Jenoptik-Konzern über ein global einheitliches Rahmenwerk. Zentralbereiche, Divisionen und Regionen können dieses Regelwerk entsprechend ihren jeweiligen Anforderungen mit detaillierteren Regelungen untersetzen. Die Richtlinien werden regelmäßig überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert. Mit diesem System von Prozessen sollen mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert bzw. eliminiert werden.

Im Vorstand ist der Vorsitzende Dr. Stefan Traeger für den Zentralbereich Compliance & Risk Management verantwortlich. Die weltweiten Compliance-Aktivitäten werden durch das Kompetenzzentrum in Deutschland koordiniert und durch lokale Kollegen in der Region Amerika und Asien/​Pazifik unterstützt.

Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen werden die Mitarbeiter für Compliance-relevante Themengebiete wie Korruptionsprävention, Kartellrecht, Exportkontrolle, IT-Sicherheit, ethisches Verhalten sowie Datenschutz sensibilisiert und damit vertraut gemacht. So wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards geschaffen. Angeboten werden Haupttrainingskurse für neue Mitarbeiter sowie verpflichtende E-Learning-Auffrischungskurse für alle Mitarbeiter. Darüber hinaus können die Mitarbeiter bei allen Fragen, die Compliance-Themen bei Jenoptik betreffen, den Zentralbereich Compliance & Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet oder eine App auf dem Smartphone nutzen.

Weitere Informationen zu Compliance und zum Lieferantenmanagement siehe Kapitel "Nachhaltigkeitserklärung"

Zu einer guten Unternehmensführung gehört für Jenoptik zudem ein kontinuierliches und systematisches Management von Chancen und Risiken. Dafür wurde in der gesamten Organisation 2024 ein überarbeitetes Enterprise Risk Management-System (ERM) implementiert. Ziel ist es, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.

Detaillierte Informationen zum Risikomanagement sowie zum Internen Kontrollsystem siehe Risiko- und Chancenbericht

Nachhaltigkeit

Das Nachhaltigkeitsverständnis von Jenoptik beruht auf der Überzeugung, dass die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens und damit ein dauerhaft profitables Wachstum nur durch verantwortungsvolles Verhalten im Einklang mit der Umwelt und der Gesellschaft erreicht werden können. In der gesonderten Nachhaltigkeitserklärung, die in einem separaten Abschnitt auch die nichtfinanziellen Angaben gemäß HGB enthält, informieren wir ausführlich über das Jenoptik-Nachhaltigkeitsmanagement zum Beispiel in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance.

Weitere Informationen siehe Nachhaltigkeitserklärung

Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand, Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen

Die JENOPTIK AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit einem dualen Führungssystem, das aus Vorstand und Aufsichtsrat besteht. Aufgaben und Befugnisse von Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren Zusammensetzung und Arbeitsweise ergeben sich im Wesentlichen aus dem Aktiengesetz, der Satzung der JENOPTIK AG sowie den Geschäftsordnungen. Danach leitet der Vorstand die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und ist in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.

Vorstand

Die Mitglieder des Vorstands der JENOPTIK AG werden durch den Aufsichtsrat bestellt. Dem Vorstand der JENOPTIK AG gehörten 2024 folgende Personen an: Dr. Stefan Traeger, Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Dr. Ralf Kuschnereit.

Alle Vorstandsmitglieder tragen gemeinsam Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung und entscheiden über Grundsatzfragen der Geschäftspolitik, die Unternehmensstrategie, in der neben langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische, soziale und Governance-Ziele angemessen berücksichtigt werden, sowie über die Planung mit finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Zielen. Der Vorstand hat keine Ausschüsse gebildet. Er wird bei der Leitung des Unternehmens durch das Executive Management Committee (EMC) unterstützt. Die Mitglieder des EMC informieren den Vorstand in monatlich stattfindenden Sitzungen umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Vorfälle und die wirtschaftliche Lage der Divisionen.

Der Vorstand sorgt zudem für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien und Vorgaben (Compliance). Er verantwortet die Erstellung von Zwischenberichten und -mitteilungen, Konzern- und Jahresabschlüssen sowie die Einrichtung des auf die Risikolage des Unternehmens ausgerichteten Kontroll- und Risikomanagementsystems und des Compliance-Management-Systems. Der Vorstand veranlasst, dass strategische, operative, finanzielle sowie Compliance-bezogene Risiken und Chancen, sowie innerhalb dieser Kategorien auch Nachhaltigkeitsthemen, frühzeitig identifiziert, transparent und vergleichbar dargestellt, systematisch bewertet und gesteuert werden. Die konkrete Ressort- und Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands (einschließlich der Zuständigkeit für Nachhaltigkeitsthemen (Environment, Social, Governance)) sind in einem Geschäftsverteilungsplan als Anlage zur Geschäftsordnung des Vorstands geregelt.

T66 Mitglieder des Vorstands

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Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands Dr. Prisca Havranek-Kosicek Mitglied des Vorstands Dr. Ralf Kuschnereit Mitglied des Vorstands
Ressortzuständigkeit (ab 1.1.2025) ▪ SBU Metrology & Production Solutions ▪ Finanzen, Steuern, Versicherungen, Treasury, Nachhaltigkeit, Corporate Real Estate, Investor Relations, Interne Revision, IT inkl. Informationssicherheit ▪ SBU Semiconductor & Advanced Manufacturing
▪ SBU Smart Mobility Solutions ▪ SBU Biophotonics
▪ Prodomax ▪ Region Nordamerika
▪ Region Asien ▪ Business System & Operational Excellence, Corporate Innovation & Digitale Transformation, Einkauf, Qualität, Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz, Intellectual Property
▪ Personal/​Arbeitsdirektor (HR), Strategie & Geschäftsentwicklung inkl. Merger & Akquisitions (M&A), Marketing & Communication, Recht, Compliance & Risk inkl. Datenschutz und Exportkontrolle
Weitere Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien bei: ▪ Aixtron SE (Mitglied, böno) ▪ JENOPTIK North America, Inc., USA (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) gr., böno) ▪ JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
▪ JENOPTIK North America, Inc., USA (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.) ▪ Sulzer AG, Schweiz (Mitglied, vgl. K ▪ JENOPTIK Optical Systems, LLC, USA (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr. bis 30. Juni 2024)
▪ JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., China (ki; Mitglied, vgl. Kgr.) ▪ JENOPTIK North America, Inc. (ki, Mitglied, vgl. Kgr. seit 20. Juni 2024)
▪ JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) ▪ SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., China (ki, Mitglied bis 24. April 2024, vgl. Kgr.)
▪ JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
▪ Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)

Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat, böno - börseennotiert

Die Vorstandsmitglieder arbeiten eng und kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Mindestens einmal monatlich finden Vorstandssitzungen statt. Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen. Diese legt fest, welche bedeutenden Geschäftsvorgänge der Zustimmung des Gesamtvorstands bzw. des Aufsichtsrats bedürfen. Darüber hinaus werden die vorstandsinterne Arbeitsweise sowie die Berichterstattung an und die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat näher geregelt.

Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands mit dem Aufsichtsrat. Die Mitglieder des Vorstands sind verpflichtet, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Interessenkonflikte unverzüglich offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren.

Weitere Angaben zur Arbeitsweise und Zusammensetzung des Vorstands siehe Geschäftsordnung des Vorstands unter www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​vorstand-und-executive-management-committee-emc

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ist nach dem Mitbestimmungsgesetz paritätisch besetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern. Sechs Mitglieder werden von den Aktionären in der Hauptversammlung, sechs Mitglieder nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes von den Arbeitnehmern gewählt. Der Aufsichtsrat ist so zusammengesetzt, dass die Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Jedes Mitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung der Aufgaben genügend Zeit zur Verfügung steht. Sechs seiner zwölf Mitglieder, davon drei Anteilseigner- und drei Arbeitnehmervertreter, sind weiblich, sodass die Vorgaben von § 96 Abs. 2 Satz 1 AktG aktuell deutlich übererfüllt werden. Das bei der Besetzung des Aufsichtsrats verfolgte Diversitätskonzept ist im Abschnitt "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat" dieser Erklärung beschrieben. Die Mitglieder der Anteilseigner wurden in der Hauptversammlung 2022 bzw. 2024 einzeln gewählt, drei von ihnen für eine Amtszeit bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2025 und drei bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2026.

Weitere Details zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse siehe § 11 der Satzung der JENOPTIK AG, Bericht des Aufsichtsrats sowie Jahresabschluss der JENOPTIK AG 2024

Der Aufsichtsratsvorsitzende wird von den Aufsichtsratsmitgliedern gewählt. Er koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Er steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden des Vorstands, und wird von diesem auch zwischen den Sitzungen über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und die Entwicklung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich informiert. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat zählt im Falle der Stimmengleichheit bei einer erneuten Abstimmung die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden doppelt, soweit das gesetzlich zulässig ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist zugleich Vorsitzender des Personal-, des Vermittlungs-, des Investitions- und des Nominierungsausschusses, nicht jedoch des Prüfungs- und ESG-Ausschusses sowie des Innovationsausschusses.

Der Aufsichtsrat tagt mindestens vier Mal, in der Regel wegen der im Herbst stattfindenden Strategiesitzung des Aufsichtsrats fünf Mal im Jahr. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der Empfehlungen des Prüfungs- und ESG-Ausschusses prüft und billigt der Aufsichtsrat den Jahres- und den Konzernabschluss, die Nachhaltigkeitserklärung mit den zusätzlichen nichtfinanziellen Angaben, den zusammengefassten Lagebericht der JENOPTIK AG und des Konzerns und stellt den JahresabschIuss fest. Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses des Geschäftsjahres 2024 wurde die EY GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, bestellt. Der Aufsichtsrat entscheidet über den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns, der anschließend der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Er beschließt und überprüft regelmäßig das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder. Gemeinsam mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat auch für die Erstellung des Vergütungsberichts zuständig. Er befasst sich außerdem mit verschiedenen Nachhaltigkeitsfragen, insbesondere der Nachhaltigkeitsstrategie. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand.

In regelmäßigem Turnus führt der Aufsichtsrat eine Prüfung durch, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen. Diese wird alle drei Jahre extern begleitet. Dazwischen wird sie jährlich intern erörtert und überprüft. Nachdem 2023 die letzte externe Evaluation durchgeführt worden war, hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine interne Selbstbeurteilung vorgenommen. Im Ergebnis der letzten externen Überprüfung wurde zunächst ein formalisierter Onboardingprozess für neue Aufsichtsratsmitglieder beschlossen. Durch die Implementierung dieses Prozesses soll die reibungslose Integration neuer Aufsichtsratsmitglieder sichergestellt werden, indem sie mit den notwendigen Informationen und Tools versorgt werden, um effektiv arbeiten zu können. Als weitere Maßnahme wurde ein Innovationsausschuss des Aufsichtsrats etabliert, der die Umsetzung neuer Ideen und Technologien sowie Digitalisierungsthemen im Unternehmen begleitet. Insgesamt haben die letzten Prüfungen hinsichtlich der Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums und seiner Kompetenzen auch im Benchmark vergleichbarer Unternehmen ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben und die professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Aufsichtsrat bestätigt.

Alle Aufsichtsratsmitglieder legen etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. Im Geschäftsjahr 2024 sind bei den Aufsichtsratsmitgliedern keine offenzulegenden Interessenkonflikte aufgetreten.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats regelt wesentliche Aspekte der Zusammenarbeit im Gremium sowie mit dem Vorstand.

Zur Geschäftsordnung des Aufsichtsrats siehe www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat derzeit sechs Ausschüsse gebildet, die mit Ausnahme des Nominierungsausschusses, dem ausschließlich Anteilseignervertreter angehören, paritätisch besetzt sind. Bei der Besetzung der Ausschüsse wurde auf die fachliche und persönliche Eignung der jeweiligen Ausschussmitglieder geachtet.

Die Ausschüsse bereiten Entscheidungen des Aufsichtsrats vor oder entscheiden in Einzelfällen, soweit dies gesetzlich zulässig ist, anstelle des Aufsichtsrats. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten dem Plenum spätestens in der nächsten Aufsichtsratssitzung über die besprochenen Inhalte sowie die gefassten Beschlüsse und Empfehlungen.

Der Prüfungs- und ESG-Ausschuss tagt mindestens vier Mal im Jahr. Er überwacht die Rechnungslegung, die Rechnungslegungsprozesse sowie die Abschlussprüfung und befasst sich mit der Wirksamkeit, Angemessenheit und Weiterentwicklung des Compliance-, des Risikomanagement- und des Internen Kontrollsystems. Nach Einholung der Unabhängigkeitserklärung und Überprüfung der Qualifikation des Abschlussprüfers bereitet er den Wahlvorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung vor, erteilt dem gewählten Abschussprüfer den Prüfungsauftrag und legt die Prüfungsschwerpunkte fest. Er berät mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, der Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung und beurteilt regelmäßig die Qualität der Abschlussprüfung. Er verabschiedet und aktualisiert zudem einen Katalog vorab gebilligter zulässiger Beauftragungen von Nichtprüfungsleistungen an den Abschlussprüfer. Auf der Grundlage der Berichte des Abschlussprüfers unterbreitet der Prüfungs- und ESG-Ausschuss dem Aufsichtsrat nach eigener Prüfung Vorschläge zur Feststellung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und zur Billigung des Konzernabschlusses. Der Vorsitzende des Ausschusses tauscht sich auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtet anschließend hierüber. Der Ausschuss berät zudem regelmäßig einzelne Tagesordnungspunkte mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand. Aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen und der insbesondere im Prüfungsausschuss vorhandenen Fachexpertise hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr dem Ausschuss weitere, ausschließlich vorbereitende ESG-Aufgaben übertragen, um eine intensivere und effizientere Diskussion nachhaltigkeitsbezogener Themen zu ermöglichen. Der Prüfungs- und ESG-Ausschuss wird sich daher künftig neben den nichtfinanziellen KPIs und der Vorprüfung der Nachhaltigkeitserklärung für den Aufsichtsrat auch vorbereitend mit sonstigen, nicht rechnungslegungsbezogenen Nachhaltigkeitsthemen befassen, soweit diese nicht ESG-Themen anderer Ausschüsse, zum Beispiel des Personalausschusses, betreffen. Mit dieser Aufgabenerweiterung wurde der Prüfungsausschuss in Prüfungs- und ESG-Ausschuss umbenannt. Die Interne Revision, die Rechtsabteilung, der Bereich Compliance- & Riskmanagement, der Bereich IT und weitere Fachbereiche des Corporate Centers berichten regelmäßig an den Prüfungs- und ESG-Ausschuss.

T67 Ausschussmitgliedschaften der Aufsichtsratsmitglieder (Stand 31.12.2024)

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Mitglieder des Personalausschusses Mitglieder des Vermittlungsausschusses Mitglieder des Nominierungsausschusses
Matthias Wierlacher, Vorsitzender Matthias Wierlacher, Vorsitzender Matthias Wierlacher, Vorsitzender
Jakob Habermann, stellv. Vorsitzender Evert Dudok Evert Dudok
Evert Dudok Alexander Münkwitz Elke Eckstein
Elke Eckstein Jakob Habermann
Dörthe Knips
Franziska Wolf
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Mitglieder des Personalausschusses Mitglieder des Prüfungs- und ESG-Ausschusses Mitglieder Investitionsausschuss Mitglieder Innovationsausschuss (seit 25.3.2024)
Matthias Wierlacher, Vorsitzender Thomas Spitzenpfeil, Vorsitzender Matthias Wierlacher, Vorsitzender Prof. Ursula Keller (Vorsitzende seit 6.5.2024)
Jakob Habermann, stellv. Vorsitzender Daniela Mattheus, stellv. Vorsitzende Jakob Habermann, stellv. Vorsitzender Evert Dudok
Evert Dudok Dörthe Knips André Hillner Elke Eckstein
Elke Eckstein Alexander Münkwitz Ursula Keller André Hillner
Dörthe Knips Christina Süßenbach Alexander Münkwitz
Franziska Wolf Thomas Spitzenpfeil (seit 26.3.2024) Christina Süßenbach
Elke Eckstein (bis 25.3.2024)

Sowohl Thomas Spitzenpfeil als Vorsitzender des Prüfungs- und ESG-Ausschusses als auch Daniela Mattheus als seine Stellvertreterin verfügen über Sachverstand sowohl auf dem Gebiet der Rechnungslegung als auch auf dem Gebiet der Abschlussprüfung im Sinne des § 100 Abs. 5 AktG. Beide sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängige Mitglieder (ausführliche Informationen dazu unter "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat"). Sie sind keine ehemaligen Mitglieder des Vorstands der JENOPTIK AG.

Der Sachverstand von Herrn Spitzenpfeil auf dem Gebiet der Rechnungslegung besteht aufgrund seines beruflichen Werdegangs und seinen aktuellen Tätigkeiten als Finanzvorstand der Zentiva Group und Mitglied im Beirat der Joachim Goldbeck GmbH in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen. Der Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung besteht in besonderen Kenntnissen und langjährigen Erfahrungen in der Begleitung der Abschlussprüfung verschiedener, teils auch börsennotierter Kapitalgesellschaften in verantwortlichen Positionen.

Frau Mattheus verfügt aufgrund ihres beruflichen Werdegangs bei zwei großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften über umfangreiche Expertise auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Corporate Governance. Sie leitete viele Jahre das Audit Committee Institute e. V. bei KPMG und war anschließend Corporate Governance Leader EMEIA im Bereich Financial Accounting Advisory Service bei Ernst & Young. Sie ist zudem ehrenamtliche Präsidentin der Financial Expert Association e. V. Aufgrund ihrer umfangreichen und mehrjährigen Expertise als Aufsichtsratsmitglied und Prüfungsausschussvorsitzende verschiedener inländischer börsennotierter und nicht börsennotierter Kapitalgesellschaften verfügt sie über umfassende Kenntnisse in der Abschlussprüfung. Sie absolvierte eine Weiterbildung als "Certified Sustainability Reporting Specialist" und beteiligt sich zudem aktiv an der Erörterung der aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung in Fachgremien und bringt diese zusätzliche Expertise in den Prüfungs- und ESG-Ausschuss ein.

Weitere Angaben zu den Tätigkeiten von Frau Mattheus und Herrn Spitzenpfeil auf diesen Gebieten siehe Lebensläufe beider Mitglieder unter www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​aufsichtsrat

Der Personalausschuss tagt mindestens ein Mal jährlich. Er befasst sich mit der langfristigen Nachfolgeplanung der Vorstandsmitglieder und bereitet deren Bestellung durch den Aufsichtsrat vor. Der Personalausschuss überprüft regelmäßig das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder, das anschließend durch den Aufsichtsrat verabschiedet und der Hauptversammlung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen zur Billigung vorgelegt wird. Der Personalausschuss bereitet außerdem den Abschluss und die Abrechnung der Zielvereinbarungen für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung der Vorstandsmitglieder vor. Bei Bedarf wird er von externen, unabhängigen Beratern unterstützt.

Der Nominierungsausschuss schlägt dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern vor und tagt nur bei Bedarf. Seine Vorschläge werden unter Berücksichtigung des Anforderungs- und Kompetenzprofils für den Aufsichtsrat sowie des Diversity Statements erarbeitet, das Bestandteil der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist. Der Ausschuss berücksichtigt dabei auch, ob der Gesamterfüllung des Geschlechteranteils nach §§ 111 Abs. 5, 96 Abs. 2 AktG widersprochen wurde (ausführliche Informationen unter "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat").

Der Investitionsausschuss berät den Vorstand und unterstützt den Aufsichtsrat bei zustimmungspflichtigen Investitions- oder Desinvestitionsentscheidungen, insbesondere bei der Vorbereitung und der operativen Umsetzung von Beschlüssen über den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmensteilen.

Der im abgelaufenen Geschäftsjahr neu gegründete Innovationsausschuss berät den Vorstand zu Themen aus den Bereichen Digitalisierung und Innovation für die mittel- und langfristige Entwicklung des Jenoptik-Konzerns.

Der mit den Aufgaben nach § 31 Abs. 3 Satz 1 Mitbestimmungsgesetz betraute Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf.

Weitere Einzelheiten zu den Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2024 (sowie zu den individualisierten Sitzungsteilnahmen) siehe Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht. Zu den Aufgaben der einzelnen Ausschüsse siehe Geschäftsordnung des Aufsichtsrats unter www.jenoptik.de Rubrik Corporate Governance/​Aufsichtsrat

Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat ist im Vergütungsbericht in diesem Geschäftsbericht beschrieben. Die letzte Abstimmung über das angepasste Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder durch die Hauptversammlung am 7. Juni 2023 ergab eine Billigung mit 94,21 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Beschlussfassung über das Vergütungssystem für die Aufsichtsratsmitglieder durch die Hauptversammlung 2022 erfolgte mit einer Zustimmung von 99,77 Prozent.

Zum Vergütungsbericht von Vorstand und Aufsichtsrat und Vermerk des Abschlussprüfers über die Prüfung dieses Vergütungsberichts sowie zum geltenden Vergütungssystem gemäß § 87a Abs. 1 und 2 Satz 1 AktG und zum letzten Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 AktG siehe www.jenoptik.de in den Rubriken Investoren/​Corporate Governance bzw. Hauptversammlung

Festlegungen zur Förderung der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen/​ Zielgrößen für Frauenanteile

Gemäß §§ 111 Abs. 5, 96 Abs. 2 AktG muss der Aufsichtsrat bei der JENOPTIK AG zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammengesetzt sein. Mit Elke Eckstein, Prof. Dr. Ursula Keller und Daniela Mattheus auf Anteilseignerseite sowie Dörthe Knips, Christina Süßenbach und Franziska Wolf auf Arbeitnehmerseite sind insgesamt sechs Frauen im Aufsichtsrat vertreten. Dies entspricht einem Anteil von 50 Prozent, weshalb Jenoptik die gesetzlich geforderte Geschlechterquote im Aufsichtsrat deutlich übererfüllt.

Gemäß § 111 Abs. 5 AktG ist der Aufsichtsrat der Jenoptik zudem verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand festzulegen. Der Aufsichtsrat hat im März 2023 beschlossen, dass dem Vorstand der JENOPTIK AG bis zum 31. März 2028 mindestens eine Frau angehören soll. Bei dem aus drei Personen bestehenden Vorstand entspricht dies einer prozentualen Zielgröße von 33 Prozent. Mit der Bestellung von Dr. Prisca Havranek-Kosicek ist diese Zielgröße aktuell erreicht.

Gemäß § 76 Abs. 4 AktG hat der Vorstand der JENOPTIK AG für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße für den Frauenanteil von 25 Prozent beschlossen. Diese Zielgröße soll bis zum 30. Juni 2027 erreicht werden. Zur ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands der JENOPTIK AG zählen alle bei der JENOPTIK AG angestellten Executive/​Senior Vice Presidents, Vice Presidents und Directors. Zum 31. Dezember 2024 betrug der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands 29,2 Prozent (i. Vj. 20,8 Prozent). Eine Zielgröße für die zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die JENOPTIK AG als Corporate Center über flache Führungsstrukturen verfügt und es daher keine durchgehende zweite Führungsebene gibt.

Der Anteil von Frauen an allen Mitarbeitern der JENOPTIK AG betrug Ende 2024 47,7 Prozent (i. Vj. 50,9 Prozent). Jenoptik hat sich darüber hinaus freiwillig eine weitere Zielgröße, die sog. Diversity-Rate gesetzt, die sich aus dem durchschnittlichen prozentualen Anteil der Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte im gesamten Konzern ermittelt. Die Diversity Rate betrug zum 31. Dezember 2024 31,6 Prozent (i. Vj. 29,4 Prozent) und soll bis 2025 auf 33 Prozent steigen.

Weitere Informationen zu durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Diversität im Jenoptik-Konzern (wie zum Beispiel den Jenoptik Diversity Council, interne und externe Recruiting-Kampagnen oder verschiedene Frauen-Netzwerke) siehe Nachhaltigkeitserklärung

Beschreibung, Ziele, Umsetzung und erreichte Ergebnisse des Diversitätskonzepts

1. Diversitätskonzept für den Vorstand einschließlich der im Geschäftsjahr 2024 erreichten Ergebnisse

Mit dem Diversitätskonzept für den Vorstand soll ein langfristiger und geordneter Auswahlprozess für die Bestellung neuer Vorstandsmitglieder sichergestellt werden. Ziel ist es, den Vorstand so zu besetzen, dass sämtliche Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen vorhanden sind, die unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine ordnungsgemäße Aufgabenwahrnehmung des Vorstands erforderlich und für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns wesentlich sind.

Der Aufsichtsrat trifft Entscheidungen für die langfristige Nachfolgeplanung des Vorstands und wird dabei vom Personalausschuss unterstützt. Sowohl im Personalausschuss als auch im Aufsichtsrat selbst werden die Vertragslaufzeiten und die Verlängerungsmöglichkeiten bei laufenden Vorstandsmandaten regelmäßig besprochen, und es wird, sofern relevant, über mögliche Nachfolger beraten. Dabei wird das Anforderungs- und Kompetenzprofil für den Vorstand zugrunde gelegt und kontinuierlich weiterentwickelt. Dieses ist Bestandteil des Diversitätskonzepts und legt verschiedene zu erfüllende Kriterien wie Ausbildung, beruflichen Hintergrund sowie Anforderungen an die Persönlichkeit des Kandidaten fest. Bei Bedarf werden der Personalausschuss und der Aufsichtsrat von unabhängigen externen Experten unterstützt.

Der Aufsichtsrat hat im Zuge der Erweiterung des Vorstandsgremiums auf drei Personen seit dem 1. Januar 2023 mit Unterstützung des Personalausschusses im Geschäftsjahr 2022 das Anforderungsprofil für den Vorstand überarbeitet und aktualisiert. Bei der Besetzung des Vorstands sollen dabei insbesondere auch die Internationalität des Unternehmens und Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen angemessenen berücksichtigt werden. Das Diversitätskonzept beachtet zudem die Vorgaben der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats im Hinblick auf die Bestellung von Vorstandsmitgliedern. So gilt für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Altersgrenze von maximal 65 Jahren zum Zeitpunkt der Bestellung. Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern soll kodexkonform für längstens drei Jahre erfolgen, sofern der Aufsichtsrat nicht im Einzelfall bei Vorliegen besonderer Gründe eine längere Erstbestellungsdauer vereinbart. Die Gewichtung der einzelnen Kriterien richtet sich nach dem jeweils zu besetzenden Vorstandsmandat und den zugehörigen Ressorts. Ziel ist, dass sich die Vorstandsmitglieder in ihrer Gesamtheit im Hinblick auf ihre Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen bestmöglich ergänzen.

In der Besetzung des Vorstands zum 31. Dezember 2024 wird das Anforderungs- und Kompetenzprofil vollständig ausgefüllt. Mit der Bestellung von Dr. Ralf Kuschnereit zum Vorstandsmitglied seit 1. Januar 2023 wurden die photonischen und operativen Kompetenzen im Vorstandsgremium weiter verstärkt. Gemeinsam mit Dr. Prisca Havranek-Kosicek, die ebenfalls im Geschäftsjahr 2023 zur Finanzvorständin bestellt wurde, wird im Gesamtvorstand aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten, Ausbildungen, beruflichen Werdegänge und der vielfältigen internationalen Erfahrungen der Vorstandsmitglieder ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Berufshintergründen abgedeckt. Im August 2024 hat der Aufsichtsrat entschieden, den Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Traeger mit Wirkung ab dem 1. Juli 2025 für weitere drei Jahre erneut zum Vorstandsvorsitzenden zu bestellen, und hat hierzu seinen bis zum 30. Juni 2025 laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Die Kontinuität in der Führung des Unternehmens durch Dr. Stefan Traeger soll dabei die Grundlage schaffen, die organischen Wachstumspotenziale als fokussierter und profitabler Photonik-Konzern weiter zu realisieren.

Die aktuellen Bestelldauern von Dr. Ralf Kuschnereit und Dr. Prisca Havranek-Kosicek betragen kodexkonform drei Jahre.

Weitere Informationen zu den Lebensläufen der Mitglieder des Vorstands siehe www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​vorstand-und-executive-management-committee-emc

2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat

Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat soll sicherstellen, dass der Aufsichtsrat so besetzt ist, dass das Gremium insgesamt über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügt, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. Damit wird eine professionelle und qualifizierte Kontrolle durch den Aufsichtsrat gewährleistet, die den jeweils gültigen Anforderungen des Aktiengesetzes, des Deutschen Corporate Governance Kodex, der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG entspricht.

Umgesetzt wird das Diversitätskonzept bei der Wahl der Anteilseignervertreter. Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats stellt bei der Suche von Kandidaten für den Aufsichtsrat sicher, dass die Ziele für die Zusammensetzung des Jenoptik-Aufsichtsrats ("Diversity-Statement", vgl. Anlage 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat), die Vorgaben des Aktiengesetzes, des Deutschen Corporate Governance Kodex und das Anforderungs- und Kompetenzprofil des Aufsichtsrats berücksichtigt werden. Dabei beachtet der Nominierungsausschuss auch die vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten der gewählten Arbeitnehmervertreter und unterbreitet dem Aufsichtsrat anschließend geeignete Kandidatenvorschläge zur Wahl von Anteilseignervertretern an die Hauptversammlung bzw. zur gerichtlichen Ersatzbestellung bei einer vorübergehenden Unterbesetzung im Aufsichtsrat. Bei der Auswahl der jeweiligen Kandidaten vergewissern sich Nominierungsausschuss und Aufsichtsrat, dass jedes Mitglied die erforderliche Zeit für die Ausübung dieser Tätigkeit aufbringen kann.

Das vom Aufsichtsrat erarbeitete Anforderungsprofil legt verschiedene Kriterien im Hinblick auf Diversität, funktionale und strukturelle Kompetenzen sowie strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen fest. Die Kriterien betreffen Anforderungen, die das Aufsichtsratsmandat bei Jenoptik als global agierendem Photonik-Konzern in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld mit sich bringt. Dieses Anforderungsprofil wurde und wird bei Wahlen zum Aufsichtsrat berücksichtigt. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt. Aufgrund der rasanten Fortschritte bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und der zunehmenden Digitalisierung in allen Anwendungsbereichen sind die Anforderungen an die notwendigen Kenntnisse der Aufsichtsratsmitglieder in den Bereichen Digitalisierung, digitale Transformation des Unternehmens und Integration von KI in die unternehmerischen Geschäftsmodelle gestiegen. Dem wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch eine Anpassung des Anforderungs- und Kompetenzprofils Rechnung getragen, indem bei der Auswahl geeigneter Kandidaten für diese Bereiche künftig zwei getrennte Kompetenzfelder ("Digitalisierung, IT, KI, Cybersecurity" sowie "Innovation") betrachtet werden.

Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit der gegenwärtigen Zusammensetzung die erforderlichen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen voll erfüllt. Die zwölf Aufsichtsratsmitglieder bringen vielfältige spezifische Kenntnisse und Expertise in die Aufsichtsratsarbeit ein.

Die Tabelle T68 auf den Seiten 165 f. zeigt die Qualifikationsmatrix des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG. Diese basiert auf dem überarbeiteten Anforderungs- und Kompetenzprofil des Aufsichtsrats in der Zusammensetzung des Aufsichtsratsgremiums zum 31. Dezember 2024. Den auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​aufsichtsrat veröffentlichten und jährlich im Februar aktualisierten Lebensläufen kann zudem die Vielfalt der Berufs- und Bildungshintergründe der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder entnommen werden.

In Übereinstimmung mit seinem Diversity Statement gehören dem Aufsichtsrat aktuell mindestens drei Mitglieder an, die auf eine umfangreiche internationale Erfahrung verweisen können. Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Mit drei Frauen auf Anteilseigner- und drei Frauen auf Arbeitnehmerseite wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent mit aktuell 50 Prozent übererfüllt.

Als Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Jenoptik-Aufsichtsrat wurde eine Frist von zwölf Jahren festgelegt. Diese Grenze wurde bewusst als Regelzugehörigkeitsdauer ausgestaltet, um bei entsprechenden Wahlvorschlägen weiterhin individuelle Faktoren einbeziehen zu können, die ausnahmsweise auch eine längere Zugehörigkeit einzelner Aufsichtsratsmitglieder rechtfertigen können. So kann Stabilität in der Zusammensetzung die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums fördern. Aktuell gehört dem Aufsichtsrat mit Herrn Wierlacher ein Mitglied an, das diese Regelgrenze überschreitet. Gleichwohl ist der Aufsichtsrat überzeugt, dass Herr Wierlacher weiterhin die notwendige kritische Distanz zum Vorstand und zur Gesellschaft hat. Herr Wierlacher hat überdies bereits angekündigt, sich mit Ablauf seines Mandats im Juni 2026 nicht noch einmal zur Wiederwahl zu stellen. Sollte im Einzelfall künftig von der Regelgrenze der Zugehörigkeitsdauer abgewichen werden, wird dies in dem betreffenden Wahlvorschlag an die Hauptversammlung entsprechend begründet werden. Wie der nachfolgenden Grafik G24 entnommen werden kann, beträgt die durchschnittliche Zugehörigkeitsdauer zum Jenoptik-Aufsichtsrat zum 31. Dezember 2024 4,0 Jahre (i. Vj. 4,0 Jahre).

Kein Aufsichtsratsmitglied nimmt eine Beratungsfunktion oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahr, die zu einem wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt führt.

Die Mitglieder sind in ihrer Gesamtheit mit dem Photonik-Sektor, in dem Jenoptik tätig ist, vertraut.

Alle Mitglieder waren entsprechend der Vorgabe der Geschäftsordnung nicht nur im Zeitpunkt ihrer jeweiligen Wahl, sondern auch zum Jahresende 2024 unter 70 Jahre alt (siehe nachfolgende Grafik).

G24 Zusammensetzung des Aufsichtsrats

* gem. 96 Abs. 2 Satz 1 AktG

Stand: 31.12.2024

Fünf der sechs Anteilseignervertreter (83,3 Prozent) sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängig. Dies sind namentlich Elke Eckstein, Prof. Dr. Ursula Keller, Daniela Mattheus, Evert Dudok und Thomas Spitzenpfeil.

Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen einschließlich der Arbeit in den Ausschüssen, zur Teilnahme an den Sitzungen und zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sind im Bericht des Aufsichtsrats und im Anhang des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erläutert.

Zu den Lebensläufen der Aufsichtsratsmitglieder einschließlich ihrer wahrgenommenen Mandate siehe www.jenoptik.de/​ueber-jenoptik/​management/​aufsichtsrat

Nach Auffassung des Aufsichtsrats verfügen die Mitglieder in der nachfolgenden Zusammensetzung am 31. Dezember 2024 über die folgenden im Kompetenzprofil enthaltenen persönlichen und fachlichen Qualifikationen:

T68 Qualifikationsmatrix

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Matthias Wierlacher Evert Dudok Elke Eckstein André Hillner * Prof. Dr. Ursula Keller Dörthe Knips *
Zugehörigkeitsdauer/​Erstbestellung Diversität 2012 2015 2017 2022 2022 2017
Aktuelle Bestellung bis 2026 2025 2025 2027 2026 2027
Geburtsjahr 1963 1959 1964 1979 1959 1974
Geschlecht Männlich Männlich Weiblich Männlich Weiblich Weiblich
Nationalität Österreich Niederlande Deutsch Deutsch Schweiz Deutsch
Governance-spezifische Kompetenzen
Unabhängigkeit 1 n. a. n. a.
Verfügbarkeit
Corporate-Governance-Erfahrung
(Aufsichts- oder Vorstands-)Erfahrung in börsennotierten Gesellschaften
CEO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
CFO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
Finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen
Funktionale/​strukturelle Kompetenzen
Personalkompetenz, Mitbestimmungs- und Sozialbelange
Vertriebs- und Marketingexpertise
Operative Expertise
Strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen in folgenden Bereichen
Digitalisierung, KI, Cybersecurity
Innovation
Technologie
Strategie und Wachstum/​M&A/​Portfoliomanagement
Märkte und Internationalität
Unternehmertum/​Management
Kapitalmärkte
Spezifische Industrie-/​Branchenerfahrung
ESG-Expertise
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Jakob Habermann Daniela Mattheus Alexander Münkwitz * Thomas Spitzenpfeil Christina Süßenbach * Franziska Wolf *
Zugehörigkeitsdauer/​Erstbestellung Diversität 2024 2023 2022 2022 2022 2022
Aktuelle Bestellung bis 2027 2025 2027 2026 2027 2027
Geburtsjahr 1986 1972 1978 1962 1980 1982
Geschlecht Männlich Weiblich Männlich Männlich Weiblich Weiblich
Nationalität Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch
Governance-spezifische Kompetenzen
Unabhängigkeit 1 n. a n. a. n. a. n. a.
Verfügbarkeit,
Corporate-Governance-Erfahrung
(Aufsichts- oder Vorstands-)Erfahrung in börsennotierten Gesellschaften
CEO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
CFO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
Finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen
Funktionale/​strukturelle Kompetenzen
Personalkompetenz, Mitbestimmungs- und Sozialbelange
Vertriebs- und Marketingexpertise
Operative Expertise
Strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen in folgenden Bereichen
Digitalisierung, KI, Cybersecurity
Innovation
Technologie
Strategie und Wachstum/​M&A/​Portfoliomanagement
Märkte und Internationalität
Unternehmertum/​Management
Kapitalmärkte
Spezifische Industrie-/​Branchenerfahrung
ESG-Expertise

1 Entsprechend der Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats für die Anteilseignervertreter

= Kriterium gilt auf Basis einer Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats als erfüllt, wenn in der betreffenden Dimension gute Kenntnisse oder Erfahrungen vorliegen. Diese können durch vorhandene Qualifikationen oder im Rahmen der Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied (zum Beispiel einer langjährigen Tätigkeit im Prüfungsausschuss) erworben werden

* Arbeitnehmervertreter

Weitere Angaben zur Corporate Governance

Hauptversammlung

Die Aktionäre der JENOPTIK AG üben ihre Rechte in der mindestens ein Mal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme; Sonderstimmrechte bestehen nicht. Die Aktien der JENOPTIK AG sind Namensaktien, und die Inhaber der Aktien sind im Aktienregister der JENOPTIK AG eingetragen. Nur die im Aktienregister eingetragenen und angemeldeten Aktionäre sind auf der Hauptversammlung stimmberechtigt. Durch den Einsatz elektronischer Kommunikationsmittel, insbesondere des Internets und des Aktionärsportals, wird den Aktionären die Teilnahme an der Hauptversammlung erleichtert. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Sie haben außerdem die Möglichkeit, die Stimme im Wege der elektronischen Kommunikation abzugeben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Die für die Hauptversammlung rechtlich erforderlichen Dokumente und Informationen sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/​investoren/​hauptversammlung abrufbar. Dort werden auch die Rede des Vorstands sowie nach der Hauptversammlung die Präsenz und die Abstimmungsergebnisse veröffentlicht.

Die Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2024 wurde als Präsenzhauptversammlung durchgeführt. Aktionären, die nicht die Möglichkeit hatten, vor Ort anwesend zu sein, wurde die Möglichkeit eingeräumt, ihr Stimmrecht insbesondere im Wege der elektronischen Kommunikation, zum Beispiel über das internetbasierte Aktionärsportal, das auf der Website von Jenoptik zur Verfügung stand, abzugeben und die Hauptversammlung dort in Bild und Ton zu verfolgen. Zudem wurde der Entwurf der Rede des Vorstands vorab in Textform auf der Website veröffentlicht und diese live im Internet übertragen.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2023 wurde die Satzung geändert und der Vorstand ermächtigt vorzusehen, dass die Hauptversammlung künftig auch ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten als virtuelle Hauptversammlung abgehalten werden kann. Diese Ermächtigung gilt für zwei Jahre ab Eintragung im Handelsregister.

Transparente Information

Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit berichten wir umfassend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens. Dafür nutzen wir insbesondere das Internet und stellen Informationen unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren zur Verfügung.

Weitere Informationen zu den Investor-Relations-Aktivitäten siehe Kapitel "Die Jenoptik-Aktie"

Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf der Internetseite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de/​investoren/​aktie unter Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Einzelabschluss der JENOPTIK AG.

Directors' Dealings

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte von Mitgliedern des Vorstands oder Aufsichtsrats gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung sind unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren/​Corporate Governance/​ Directors' Dealings veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2024 wurden uns insgesamt drei Meldungen von Dr. Stefan Traeger, Dr. Prisca Havranek-Kosicek und Dr. Ralf Kuschnereit übermittelt.

Weitere Informationen zu den von den Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2024 erworbenen Aktien siehe Tabelle T76 im Vergütungsbericht

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Jenoptik stellt den Konzernabschluss sowie den Konzernzwischenbericht nach den IFRS Accounting Standards und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des für die Dividendenzahlung maßgeblichen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes. Der Konzern- und der Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung wählte auf Vorschlag des Aufsichtsrats am 18. Juni 2024 erneut EY zum Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024. Die erstmalige Bestellung von EY erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm zum ersten Mal Martin von Michaelis die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Den Bestätigungsvermerk für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 haben Martin von Michaelis und Jonny Klimpke, 2023 Steffen Maurer und Martin von Michaelis sowie 2022 Steffen Maurer und Alexander Murrmann unterzeichnet. 2021 unterzeichneten Steffen Maurer und Uwe Pester, 2019 und 2020 Michael Blesch und Steffen Maurer und von 2016 bis 2018 Michael Blesch und Uwe Pester. Die gesetzlichen Vorgaben zu den Rotationsverpflichtungen werden erfüllt. Der Prüfungsausschuss hat in seiner Sitzung am 8. November 2023 entschieden, ein Ausschreibungsverfahren gemäß den Vorgaben der EU-VO 537/​2014 für den Jahres- und Konzernabschluss der JENOPTIK AG für die Geschäftsjahre ab 2026 zu starten, und verfolgt dies aktiv. Die Prüfung der Nachhaltigkeitserklärung, die die Anforderungen an die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung gemäß HGB und auch erstmalig die Anforderungen der CSRD erfüllt, erfolgte mit einer sog. "limited assurance" durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("PwC"). PwC prüft den nichtfinanziellen Bericht seit 2017 (mit Ausnahme 2020) und die Nachhaltigkeitserklärung seit 2024. Der Vergütungsbericht wurde durch EY einer formellen Prüfung unterzogen.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die während der Prüfung auftreten. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.

Der Prüfungsausschuss überprüfte vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung die Qualität der Abschlussprüfung. EY hat dem Aufsichtsrat in einer Unabhängigkeitserklärung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten, und informierte darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Ausschuss hat im August 2024 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den im Vorjahr verabschiedeten Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen bestätigt.

Konzernabschluss

Konzerngesamtergebnisrechnung

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

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in TEUR Verweise 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Fortgeführte Geschäftsbereiche
Umsatzerlöse 4.1 1.115.787 1.066.048
Umsatzkosten 4.2 742.639 695.527
Bruttoergebnis vom Umsatz 373.148 370.521
Forschungs- und Entwicklungskosten 4.3 64.023 60.923
Vertriebskosten 103.416 102.984
Allgemeine Verwaltungskosten 62.196 65.987
Sonstige betriebliche Erträge 4.5 17.861 18.767
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.6 14.800 33.067
EBIT 146.574 126.328
Finanzerträge 4.7 6.976 6.973
Finanzaufwendungen 4.7 23.154 21.925
Finanzergebnis - 16.179 - 14.952
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 130.395 111.375
Ertragsteuern 4.8 - 37.798 - 37.563
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 92.597 73.812
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich 4.9 1.646 - 350
Konzern
Ergebnis nach Steuern 94.243 73.462
Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 1.596 997
Ergebnis der Aktionäre 4.10 92.646 72.466
Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert = verwässert) 4.10 1,62 1,27
Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Euro (unverwässert = verwässert) 1,59 1,27

Konzerngesamtergebnis

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in TEUR Verweise 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Ergebnis nach Steuern 94.243 73.462
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden - 2.229 - 660
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 5.11 - 2.229 - 660
darin: Ertragsteuereffekte 373 202
Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden - 6.603 9.788
Cashflow Hedge 8.2 - 7.265 945
darin: Ertragsteuereffekte 2.871 - 372
Unterschied aus Währungsumrechnung 2.3 662 8.844
darin: Ertragsteuereffekte - 834 707
Summe der im sonstigen Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen - 8.832 9.128
Gesamtergebnis 85.410 82.591
Davon entfallen auf:
Nicht beherrschende Anteile 1.632 279
Aktionäre 83.778 82.312

Konzernbilanz

Aktiva

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in TEUR Verweise 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Vermögenswerte 1.151.290 1.099.825
Immaterielle Vermögenswerte 5.1 692.772 712.512
Sachanlagen 5.2, 5.3 419.917 365.115
Sonstige langfristige Vermögenswerte 5.4 14.820 13.015
Latente Steuern 4.8 23.780 9.182
Kurzfristige Vermögenswerte 588.719 567.087
Vorräte 5.5 267.009 269.261
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.6 130.820 144.239
Vertragsvermögenswerte 5.7 86.835 68.079
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 5.8 3.744 5.347
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 5.9 15.414 12.472
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 84.897 67.690
Summe Aktiva 1.740.009 1.666.912

Passiva

in TEUR Verweise 31.12.2024 31.12.2023 1
Eigenkapital 5.10 967.196 903.313
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Kapitalrücklage 194.286 194.286
Andere Rücklagen 617.232 553.487
Nicht beherrschende Anteile 6.859 6.720
Langfristige Schulden 511.996 496.034
Pensionsverpflichtungen 5.11 7.121 4.627
Sonstige langfristige Rückstellungen 5.12 14.545 14.257
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 8.1, 8.2 463.899 472.323
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.419 1.936
Latente Steuern 4.8 23.011 2.891
Kurzfristige Schulden 260.817 267.565
Ertragsteuerschulden 8.294 6.305
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 5.12 37.358 37.815
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 8.1, 8.2 17.217 18.437
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 105.595 108.810
Vertragsverbindlichkeiten 5.7 60.308 68.400
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5.14 10.884 8.058
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 5.15 21.160 19.741
Summe Passiva 1.740.009 1.666.912

1 angepasst aufgrund Änderung an IAS 1 (Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig, vgl. Abschnitt 1.2)

Konzernkapitalflussrechnung 1

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 130.395 111.375
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich 1.646 - 350
Ergebnis vor Steuern 132.041 111.026
Finanzerträge und Finanzaufwendungen 16.179 14.952
Abschreibungen 74.912 70.870
Wertminderungen/​Wertaufholungen von Anlagevermögen 53 12.394
Gewinne/​Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten - 1.095 4.415
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/​Aufwendungen - 70 - 514
Erhaltene Dividenden 0 95
Veränderung Rückstellungen - 1.150 - 7.026
Veränderung Working Capital - 22.705 - 17.447
Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden - 5.188 4.891
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen 192.978 193.656
Ertragsteuerzahlungen - 25.858 - 26.665
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 167.120 166.991
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 9.878 - 9.044
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 3.069 21.368
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen - 83.235 - 78.636
Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich veräußerter Zahlungsmittel 2.031 2.013
Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0 3.761
Einzahlungen aus Abgängen von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 0 8.480
Einzahlungen aus sonstigen Finanzanlagen 248 3.967
Auszahlungen in sonstige Finanzanlagen - 887 - 1.377
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 623 988
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 88.029 - 48.481
Dividende an Anteilseigner des Mutterunternehmens - 20.033 - 17.171
Dividende an nicht beherrschende Anteile - 1.483 - 4.083
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 13.980 13.187
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten - 23.468 - 68.076
Auszahlungen für Leasing - 15.254 - 14.242
Veränderung der Konzernfinanzierung 320 1.142
Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 16.447 - 15.697
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 62.385 - 104.940
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 16.706 13.570
Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 409 - 2.518
Veränderung der Risikovorsorge und konsolidierungskreisbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 92 - 120
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 67.690 56.758
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 84.897 67.690

1 Für weitere Erläuterungen vgl. Abschnitt 6 "Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung"

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

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in TEUR Verweise Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Gewinne Cashflow Hedge Kumulierte Währungsdifferenzen
Stand am 1.1.2023 148.819 194.286 455.858 570 28.605
Periodenergebnis 4.10 72.466
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 2.3, 5.10, 5.11, 8.2 945 9.562
Gesamtergebnis 72.466 945 9.562
Erwerb nicht beherrschender Anteile - 436 - 64
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) 6 - 17.171
Stand am 31.12.2023 148.819 194.286 510.717 1.514 38.103
Stand am 1.1.2024 148.819 194.286 510.717 1.514 38.103
Periodenergebnis 4.10 92.646
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 2.3, 5.10, 5.11, 8.2 - 7.265 626
Gesamtergebnis 92.646 - 7.265 626
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) 6 - 20.033
Stand am 31.12.2024 148.819 194.286 583.330 - 5.751 38.728
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in TEUR Versicherungsmathematische Effekte Den Aktionären der JENOPTIK AG zustehendes Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile Gesamt
Stand am 1.1.2023 3.813 831.951 11.356 843.307
Periodenergebnis 72.466 997 73.462
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - 660 9.846 - 718 9.128
Gesamtergebnis - 660 82.312 279 82.591
Erwerb nicht beherrschender Anteile - 500 - 831 - 1.331
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 17.171 - 4.083 - 21.255
Stand am 31.12.2023 3.153 896.592 6.720 903.313
Stand am 1.1.2024 3.153 896.592 6.720 903.313
Periodenergebnis 92.646 1.596 94.243
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - 2.229 - 8.868 36 - 8.832
Gesamtergebnis - 2.229 83.778 1.632 85.410
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 20.033 - 1.494 - 21.527
Stand am 31.12.2024 924 960.337 6.859 967.196

Konzernanhang

1 Darstellung der Konzernverhältnisse

1.1 Mutterunternehmen

Das Mutterunternehmen ist die JENOPTIK Aktiengesellschaft (im Folgenden: JENOPTIK AG), Jena, Deutschland, eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena in der Abteilung B unter der Nummer 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird unter anderem im TecDax und im MDax geführt.

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im Unternehmensregister veröffentlicht und ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" zu finden. Die Unternehmen, welche die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen haben, sind im Abschnitt "Sonstige Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB" angegeben.

1.2 Rechnungslegungsgrundsätze

Jenoptik ist ein international ausgerichteter Technologiekonzern. Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde für das Jahr 2024 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen IFRS Accounting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.

Das Geschäftsjahr der JENOPTIK AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Aus Wesentlichkeitsgründen sind in der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang dargestellt.

Geänderte Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden IFRS werden im Konzernabschluss im Geschäftsjahr 2024 erstmalig angewendet:

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Standard/​Interpretation Auswirkungen
IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig mit Nebenbedingungen (2020/​2022) Umgliederung kurzfristige in langfristige Finanzverbindlichkeiten
IFRS 16 Änderung zur Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and Leaseback-Transaktion Keine Auswirkungen
IAS 7, IFRS 7 Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten Keine Auswirkungen

Änderung an IAS 1. Jenoptik nutzt im Rahmen des Konsortialkredits bilaterale Kreditlinien bzw. Kontokorrentkredite, die bis zur Änderung an IAS 1 aufgrund der kurzfristigen Rückzahlungsabsicht als kurzfristige Finanzverbindlichkeiten klassifiziert wurden. Da Jenoptik das Recht hat, die Rückzahlung bis zum Ende der Laufzeit des Konsortialkredits (Dezember 2028) zu verschieben, erfolgt der Ausweis im Geschäftsjahr 2024 als langfristige Finanzverbindlichkeiten. Infolge der erstmaligen Anwendung werden zum 31. Dezember 2024 Inanspruchnahmen unter dem Konsortialkredit von 171 TEUR (rückwirkende Anpassung Vj: 5.836 TEUR) in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen, die vor Erstanwendung der Änderung an IAS 1 als kurzfristige Finanzverbindlichkeiten klassifiziert wurden.

Veröffentlichte und noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards

Die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen wurden vom IASB bereits verabschiedet, sind aber noch nicht verpflichtend in Kraft getreten bzw. noch nicht in europäisches Recht übernommen worden. Jenoptik hat diese im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 nicht berücksichtigt und beabsichtigt keine vorzeitige Anwendung dieser Standards.

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Standard/​Interpretation Anwendungspflicht EU-Endorsement Voraussichtliche Auswirkungen
IAS 21 Mangel an Umtauschbarkeit 1.1.2025 Erfolgt Keine Auswirkungen
Verbesserungen an IFRS 1, 7, 9 und 10 sowie IAS 7 Jährliche Verbesserungen an den IFRS: Band 11 1.1.2026 Offen Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 9, IFRS 7 Änderungen an der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten 1.1.2026 Offen Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 9, IFRS 7 Änderungen für Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen 1.1.2026 Offen Auf Basis der derzeitigen Stromlieferverträge keine Auswirkungen
IFRS 18 Darstellung und Angaben im Abschluss 1.1.2027 Offen Auswirkungen werden geprüft

IFRS 18 "Darstellung und Angaben im Anhang". IFRS 18 enthält Anforderungen an die Darstellung und Offenlegung von Informationen im Abschluss und ersetzt IAS 1 "Darstellung des Abschlusses". IFRS 18 verlangt insbesondere die Darstellung bestimmter Kategorien und zusätzlicher Zwischensummen in der Gewinn- und Verlustrechnung, die Angaben im Anhang zu ergebnisorientierten unternehmensindividuellen Leistungskennzahlen und führt neue Leitlinien zur Gruppierung von Informationen (Aggregation und Disaggregation) ein. Ferner fallen zahlreiche Ausweiswahlrechte in der Kapitalflussrechnung weg.

Der neue Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2027 beginnen.

Derzeit werden die Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 18 auf den Konzernabschluss bewertet, insbesondere im Hinblick auf die Struktur der Gewinn- und Verlustrechnung und die damit verbundene Zuordnung von Erträgen und Aufwendungen, die Kapitalflussrechnung und die zusätzlichen Angabepflichten.

1.3 Annahmen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, erfordert bei einigen Posten, Annahmen zu treffen, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.

Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Daraus ergeben sich für den Ersteller des Konzernabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Vor dem Hintergrund der makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel der Spannungen zwischen China auf der einen Seite und den Partnern Taiwan und USA auf der anderen Seite und verschärfter Handelsbeschränkungen, bestehen derzeit erhöhte Unsicherheiten in Bezug auf Schätzungen und Prognosen und damit Risiken im Hinblick auf wesentliche Anpassungen der Buchwerte in der Zukunft. Dies betrifft insbesondere:

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weitere Einfuhrzölle der USA auf nicht-amerikanische Produkte mit Auswirkungen auf Produktions- bzw. Preisanpassungen

Risiken in der Advanced Photonic Solutions auf der Absatz- und Beschaffungsseite bei einer Eskalation des Konflikts zwischen China und Taiwan und den damit verbundenen Auswirkungen auf den globalen Halbleitermarkt

indirekte Risiken auf die Versorgung und Preisentwicklung von Energie und anderen Rohstoffen sowie Logistikdienstleistungen aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine

Wesentliche klimabedingte Risiken für die Geschäftstätigkeit des Konzerns bestehen weiterhin nicht. Die dem Konzernabschluss zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen berücksichtigen, soweit erforderlich, potenzielle klimabezogene Auswirkungen und Auswirkungen der unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsziele, die auf der Internetseite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Nachhaltigkeit veröffentlicht sind. Dies betrifft insbesondere die Prognose der künftigen Umsatzerlöse des Segments Non-Photonic Portfolio Companies aufgrund des Wandels zur E-Mobilität sowie die geplanten Auszahlungen für nachhaltige Investitionen, zum Beispiel in Gebäude, oder zur Erhöhung der Ökostrom-Quote.

Die zur Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses getroffenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:

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die Annahmen und Prognosen zur Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und der aktivierten Entwicklungskosten (vgl. Abschnitte "Immaterielle Vermögenswerte" sowie "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"),

die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen bei der Bewertung aktiver latenter Steuern (vgl. Abschnitt "Ertragsteuern"),

die versicherungsmathematischen Parameter zur Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach dem Schweizer Vorsorgesystem (vgl. Abschnitt "Pensionsverpflichtungen") und

die Bewertung von wirtschaftlich zurückbehaltenen Risiken aus Unternehmensveräußerungen (vgl. Abschnitte "Aufgegebener Geschäftsbereich" sowie "Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten").

2 Konsolidierungsgrundsätze

2.1 Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der JENOPTIK AG alle wesentlichen Tochterunternehmen voll einbezogen, über die Jenoptik Beherrschung ausübt. Dies ist in der Regel gegeben, wenn Jenoptik über mehr als die Hälfte der Stimmrechte einer Gesellschaft verfügt.

Die Anteilsbesitzliste ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" dargestellt.

Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 34 (i. Vj. 37) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften enthalten. Davon haben 5 (i. Vj. 5) ihren Sitz im Inland und 29 (i. Vj. 32) im Ausland. Der Rückgang resultiert aus der Entkonsolidierung nicht mehr operativer Gesellschaften. Weiterhin wird 1 Unternehmen (i. Vj. 1) nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Tochterunternehmen in der untenstehenden Tabelle haben eine materielle Beteiligung nicht beherrschender Gesellschafter. Darüber hinaus haben weitere Unternehmen nicht wesentliche Beteiligungen nicht beherrschender Gesellschafter. Die entsprechenden Minderheitsbeteiligungen können der Anteilsbesitzliste entnommen werden.

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Name Sitz der Gesellschaft Nicht beherrschende Anteile
in %
Beijing TRIOPTICS Optical Test Instruments (China) Ltd. China 49,00
TRIOPTICS Hong Kong Limited Hongkong 49,00

Die nachfolgende Tabelle fasst die Finanzinformationen dieser Tochterunternehmen, basierend auf ihren jeweiligen IFRS-Einzelabschlüssen einschließlich Effekte aus der Kaufpreisallokation, zusammen. Effekte aus der Konsolidierung der Beijing TRIOPTICS Optical Test Instruments (China) Ltd. mit deren Tochtergesellschaft TRIOPTICS Hong Kong Limited wurden berücksichtigt.

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in TEUR TRIOPTICS China + Hong Kong
Umsatzerlöse 31.446
(28.895)
Ergebnis nach Steuern 3.320
(2.026)
Sonstiges Ergebnis 319
(- 749)
Gesamtergebnis 3.639
(1.276)
Langfristige Vermögenswerte 1.562
(2.610)
Kurzfristige Vermögenswerte 15.771
(16.710)
Langfristige Schulden 265
(606)
Kurzfristige Schulden 9.256
(11.977)
Nettovermögen 7.811
(6.738)
Cashflow aus 5.664
laufender Geschäftstätigkeit (- 1.850)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 2.777
(- 9.043)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

2.2 Konsolidierungsmethoden

Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss voll einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen werden nach den für Jenoptik einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaften werden dabei mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Des Weiteren werden identifizierbare immaterielle Vermögenswerte aktiviert sowie bestimmte Eventualverbindlichkeiten passiviert. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen der übertragenen Gegenleistung, einschließlich des beizulegenden Zeitwerts von bedingten Gegenleistungen, und dem erworbenen Nettovermögen entspricht dem Geschäfts- oder Firmenwert.

Konzerninterne Vermögenswerte und Schulden, Aufwendungen und Erträge sowie Cashflows aus Geschäften zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. In den Vorräten, immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern.

Bei Verlust der Kontrolle über ein Tochterunternehmen werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens ausgebucht (Entkonsolidierung) und ein daraus entstehender Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Die angewandten Konsolidierungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

2.3 Währungsumrechnung

Die in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung der Gesellschaften identisch mit der jeweiligen Landeswährung.

Die Vermögenswerte und Schulden werden daher zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Durchschnittskurs, der monatlich ermittelt wird, umgerechnet. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert unter "kumulierte Währungsdifferenzen" ausgewiesen.

Scheiden Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus, wird die betreffende Währungsumrechnungsdifferenz erfolgswirksam aufgelöst.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden monetäre Vermögenswerte und Schulden, die nicht in der funktionalen Währung der Tochtergesellschaft bestehen, zum Stichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen und, soweit sie aus Finanztransaktionen resultieren, im Finanzergebnis erfasst. Ausgenommen hiervon sind Währungsumrechnungsdifferenzen aus Darlehensforderungen, die einen Teil der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb darstellen. Diese Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital unter "kumulierte Währungsdifferenzen" ausgewiesen; erst bei ihrem Abgang wird der kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Die für die Umrechnung verwendeten Kurse werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs
1 EUR = 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Australien AUD 1,6398 1,6285 1,6772 1,6263
Kanada CAD 1,4817 1,4596 1,4948 1,4642
Schweiz CHF 0,9523 0,9717 0,9412 0,9260
China CNY 7,7854 7,6591 7,5833 7,8509
Großbritannien GBP 0,8465 0,8699 0,8292 0,8691
Hongkong HKD 8,4409 8,4676 8,0686 8,6314
Indien INR 90,5146 89,3249 88,9335 91,9045
Japan JPY 163,7216 151,9421 163,0600 156,3300
Korea KRW 1.474,9433 1.413,2644 1.532,1500 1.433,6600
Singapur SGD 1,4455 1,4523 1,4164 1,4591
Taiwan TWD 34,6981 33,6738 33,9423 33,8607
USA USD 1,0818 1,0816 1,0389 1,1050

3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1 Immaterielle Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt bzw. immer dann, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die (Gruppe von) zahlungsmittelgenerierende(n) Einheit(en) wertgemindert sein könnte, auf Werthaltigkeit überprüft (vgl. Abschnitt "Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"). Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Im Rahmen der Erlangung von Beherrschung über das erworbene Unternehmen werden nicht beherrschende Anteile entsprechend dem Anteil am identifizierbaren Nettovermögen bewertet.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind im Wesentlichen Lizenzen, Software und ähnliche Rechte sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Technologien und Kundenbeziehungen. Sie werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer liegt grundsätzlich zwischen 4 und 7 Jahren. Übernommene Technologien aus Unternehmenszusammenschlüssen werden über 7 Jahre und Kundenbeziehungen aus einzelnen Akquisitionen bis zu 15 Jahre abgeschrieben.

Die Abschreibungen auf entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von der Verursachung den entsprechenden Funktionsbereichen der Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte - Entwicklungskosten

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Grundsätzlich orientiert sich die Erreichung der Kriterien an den Meilensteinen des internen Innovationsprozesses. Die aktivierten Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über den erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte - grundsätzlich nicht länger als fünf Jahre - abgeschrieben.

Noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte werden mindestens jährlich auf Wertminderungen überprüft (vgl. Abschnitt "Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten").

Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten werden in den Umsatzkosten ausgewiesen. Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten sind gemäß IAS 38 als laufender Aufwand in den Forschungs- und Entwicklungskosten erfasst.

3.2 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Sofern die Anschaffungskosten einzelner Komponenten eines Vermögenswertes wesentlich sind (insbesondere bei Gebäuden), erfolgt die Abschreibung für jeden Teil der Sachanlage getrennt. Falls erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten. Die Ermittlung der Herstellungskosten erfolgt auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie anteiliger, direkt zurechenbarer Material- und Fertigungsgemeinkosten.

Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich aufwandswirksam behandelt. Für Komponenten von Sachanlagen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden, erfolgt eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und die betreffenden Kosten verlässlich bewertbar sind.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

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Nutzungsdauer
Gebäude (je nach Komponente) 12-80 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 5-15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-15 Jahre

Wenn Sachanlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben werden, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

3.3 Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen nach IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" vorliegen. Werden derartige Anhaltspunkte für einzelne Vermögenswerte oder eine (Gruppe von) zahlungsmittelgenerierende(n) Einheit(en) identifiziert, so wird für diese ein Wertminderungstest durchgeführt.

Die zahlungsmittelgenerierende Einheit für den Wertminderungstest ist grundsätzlich die Berichtseinheit.

Für Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt die Überprüfung auf Wertminderung auf der Ebene einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die durch die Segmente Advanced Photonic Solutions bzw. Smart Mobility Solutions bzw. für die Non-Photonic Portfolio Companies durch die unter dem Segment vorhandenen Bereiche HOMMEL ETAMIC und Prodomax repräsentiert wird. Jenoptik führte den verpflichtenden jährlichen Wertminderungstest für Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember durch.

Im Rahmen des Wertminderungstests wird zunächst der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der (Gruppe von) zahlungsmittelgenerierenden Einheit(en) ermittelt und dieser anschließend mit dem entsprechenden Buchwert verglichen, um so einen etwaigen Wertminderungsbedarf zu bestimmen.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts oder einer (Gruppe von) zahlungsmittelgenerierenden Einheit(en).

Die Bestimmung des Nutzungswerts, die mit Annahmen und Schätzungen verbunden ist, erfolgt anhand der abgezinsten erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Dabei wird ein marktgerechter Zinssatz vor Steuern zugrunde gelegt, der die Risiken der Nutzung des Vermögenswerts widerspiegelt, die sich noch nicht in den geschätzten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüssen niederschlagen.

Wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert eingeschätzt, wird dieser auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der Wertminderungsaufwand wird sofort ergebniswirksam im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Bei einer Wertaufholung in einer Folgeperiode wird der Buchwert des Vermögenswerts entsprechend dem festgestellten erzielbaren Betrag angepasst. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergeben würden, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre. Die Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst. Für Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt keine Wertaufholung.

3.4 Leasingverhältnisse

Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für eine bestimmte Zeit zu kontrollieren. Gemäß IFRS 16 bilanziert Jenoptik als Leasingnehmerin grundsätzlich die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten.

Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierter Abschreibungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer abgeschrieben und betragen für Immobilien ein bis 22 Jahre und für Maschinen, technische Anlagen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ein bis fünf Jahre. Die Nutzungsrechte werden in der Bilanzposition ausgewiesen, in der der zugrunde liegende Vermögenswert ausgewiesen werden würde, wenn er Eigentum des Konzerns wäre.

Leasingverbindlichkeiten werden zum Barwert erfasst. Sie beinhalten dabei insbesondere feste Zahlungen, variable Leasingzahlungen, welche an einen Index oder Zinssatz gebunden sind, und Zahlungen aus als hinreichend sicher eingeschätzten Ausübungen von Verlängerungs- oder Kaufoptionen.

Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, sofern der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den Posten "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" und "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten" enthalten.

Der Konzern nutzt die Erleichterungen des IFRS 16 und erfasst bei kurzfristigen Leasingverhältnissen (außer Immobilien) sowie bei Leasinggegenständen von geringem Wert die Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand.

3.5 Finanzinstrumente

Allgemein

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, ab dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die bestehenden Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 9 in Abhängigkeit von dem Geschäftsmodell des Konzerns und der Frage, ob die vertraglichen Zahlungsströme der Finanzinstrumente ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag darstellen, entweder als "zu fortgeführten Anschaffungskosten", als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" oder als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert und entsprechend bewertet.

Finanzielle Vermögenswerte

Hierzu zählen insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Anteile an Unternehmen, kurzfristige Geldanlagen und derivative Finanzinstrumente.

Der erstmalige Bilanzansatz von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zum Transaktionspreis, der erstmalige Ansatz der übrigen finanziellen Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert, der im Allgemeinen dem Marktwert entspricht. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden, zum Beispiel durch Diskontierung der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle, ermittelt.

Bei Jenoptik werden alle langfristig gehaltenen Anteile an Unternehmen aufgrund der Ausübung des eingeräumten Wahlrechts nach IFRS 9 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" klassifiziert.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Geldanlagen und sonstige finanzielle Vermögenswerte werden gemäß IFRS 9 als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert und entsprechend bewertet. Ausfallrisiken wird durch Berücksichtigung der künftig erwarteten Verluste Rechnung getragen. Jenoptik wendet das vereinfachte Wertminderungsmodell an und berücksichtigt die über die Gesamtlaufzeit erwarteten Verluste auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Hierzu zählen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie verzinsliche Bankdarlehen und bilaterale Linien bzw. Kontokorrentkredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, derivative Finanzinstrumente und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - mit fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden zum erhaltenen Auszahlungsbetrag abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten bilanziert. Finanzierungskosten, einschließlich bei Rückzahlung oder Tilgung zahlbarer Prämien, werden nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente sind gemäß IFRS 9 als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zu kategorisieren, soweit sie nicht Bestandteil einer Sicherungsbeziehung sind.

Jenoptik setzt derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäfte zur Reduzierung von Ergebnisvolatilitäten aus Zins- und Währungsrisiken ein. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten ist in einer Konzernrichtlinie regelt. Sie werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt.

Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse - und anhand allgemein anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Soweit der beizulegende Zeitwert positiv ist, erfolgt ein Ausweis als finanzieller Vermögenswert, andernfalls als finanzielle Verbindlichkeit.

Um Risiken aus Fremdwährungs- und Zinsänderungen abzusichern, nutzt Jenoptik Cashflow Hedges. Sind die Sicherungsbeziehungen als effektiv eingestuft, werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst (Hedge Accounting).

Die Umbuchung der im Eigenkapital aufgelaufenen Beträge in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wertschwankungen aus derivativen Finanzinstrumenten, die nicht Bestandteile einer Sicherungsbeziehung sind, sowie aus nicht als effektiv eingestuften Finanzinstrumenten werden sofort ergebniswirksam erfasst.

3.6 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten. Bei der Ermittlung des Nettoveräußerungswerts kommen neben der Einzelfallbetrachtung auch Abwertungsroutinen zum Einsatz. Indikatoren für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös sind Parameter wie die Reichweite, der Marktpreis (auf Basis von vorliegenden Bestellungen) sowie die Gängigkeit.

Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten des Erwerbs sowie sonstige angefallene Kosten, um die Vorräte in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Minderungen wie Preisnachlässe, Boni oder Skonti werden dabei berücksichtigt.

Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Dabei werden insbesondere die Kosten berücksichtigt, die auf den spezifischen Produktionskostenstellen anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind.

Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Vermögenswerte des Vorratsvermögens auf der Durchschnittsmethode.

Sofern die Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Preise am Absatzmarkt niedriger sind, werden diese angesetzt. Sind bei abgewerteten Vorräten die Gründe für eine Abwertung weggefallen und ist somit der Nettoveräußerungserlös gestiegen, werden die Wertaufholungen in der entsprechenden Periode, in der die Veränderung eintritt, als Minderung des Materialaufwands erfasst.

3.7 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Ein Vertragsvermögenswert ist der bedingte Anspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die auf einen Kunden übertragen wurden. Vertragsvermögenswerte ergeben sich als Differenz zwischen den realisierten Umsätzen aus dem jeweiligen Auftrag abzüglich erhaltener Anzahlungen sowie Forderungen aus gestellten Rechnungen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgewiesen, wenn der Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung keinen Bedingungen mehr unterliegt.

Sofern die erhaltenen und fälligen angeforderten Anzahlungen sowie die darüber hinaus gestellten Rechnungen die realisierten Umsatzerlöse übersteigen, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Eine Vertragsverbindlichkeit ist demnach die Verpflichtung des Konzerns, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat bzw. eine angeforderte Anzahlung fällig ist. Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald der Konzern seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.

Die Vertragsverbindlichkeiten beinhalten darüber hinaus Verpflichtungen aus Vertragsstrafen, die als variable Gegenleistung umsatzmindernd zu berücksichtigen sind.

Nach IFRS 15 ausgewiesene Vertragsvermögenswerte werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfälle bewertet.

Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten werden insgesamt als kurzfristig ausgewiesen, da sie innerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit angefallen sind.

3.8 Latente Steuern

Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berechnet. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das der Steuersatzänderung zugrunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.

Steuerwirkungen, die sich aus der künftigen Anwendung der Regelungen zur globalen Mindestbesteuerung (Pillar II) ergeben können, werden bei der Ermittlung des Ansatzes von aktiven und passiven latenten Steuern nicht berücksichtigt.

Aktive latente Steuern und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz bestehen.

3.9 Pensionsverpflichtungen

Leistungsorientierte Pläne

Bei leistungsorientierten Altersversorgungssystemen werden die Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 nach der "Projected-Unit-Credit-Methode" bewertet. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet und Trendannahmen für die Bewertungsparameter, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Hierzu werden mindestens einmal jährlich versicherungsmathematische Gutachten eingeholt.

Vermögenswerte, welche die Anforderungen an Planvermögen nach IAS 19.8 erfüllen, werden mit dem Zeitwert bilanziert und mit den Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen.

Der Dienstzeitaufwand der Pensionsverpflichtungen wird als Personalaufwand in den entsprechenden Funktionskosten ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen und durch Multiplikation der Nettoschuld zu Periodenbeginn mit dem der Diskontierung der Pensionsverpflichtung am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund von Anpassungen und Änderungen von Annahmen im Rahmen der Bewertung von Pensionsverpflichtung und Planvermögen (einschließlich des Unterschieds zwischen tatsächlich realisierter Planvermögensrendite und der zu Periodenbeginn typisierend angenommenen Rendite) sowie aus der Anpassung der Vermögensobergrenze werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Beitragsorientierte Pläne

Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand berücksichtigt.

3.10 Ertragsteuerschulden

Ertragsteuerschulden enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern einschließlich unsicherer Steuerpositionen. Steuererstattungsansprüche werden in den sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Latente Steuern werden in gesonderten Posten der Bilanz ausgewiesen.

Steuerrückstellungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden auf der Grundlage der jeweiligen steuerpflichtigen Einkommen der einbezogenen Gesellschaften ermittelt und abzüglich geleisteter Vorauszahlungen angesetzt.

3.11 Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Für Aufwendungen, die mit der künftigen operativen Tätigkeit untrennbar verbunden sind, werden keine Rückstellungen gebildet.

Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Preis- und Kostensteigerungen. Der Abzinsung liegen nicht negative Zinssätze vor Steuern zugrunde, die die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt widerspiegeln und von der entsprechenden Laufzeit der Verpflichtung abhängig sind. Der Zinsanteil aus der Aufzinsung der Rückstellung sowie Zinsänderungseffekte werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Rückstellungen werden, ausgehend von den Erfahrungswerten der Vergangenheit, unter Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag bewertet.

Rückstellungen für Gewährleistungen werden einzelfallbezogen sowie pauschal gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der historischen Entwicklung von Gewährleistungen sowie einer Betrachtung aller gegenwärtig bekannten und zukünftig möglichen, mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteten Gewährleistungsfälle.

Rückgriffsansprüche werden nur dann berücksichtigt, wenn diese so gut wie sicher sind.

3.12 Aktienbasierte Vergütung

Die Vorstandsmitglieder sowie Teile des Top-Managements der Jenoptik erhalten mehrjährige variable Vergütungen (Long Term Incentives - LTI) in Form von virtuellen Aktien bzw. (virtuellen) Performance Shares. Beide Arten virtueller Aktien werden gemäß IFRS 2 als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird in Abhängigkeit von den vertraglichen Regelungen eine Rückstellung in Höhe des erdienten beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam gebildet.

3.13 Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse konkretisiert wird, die jedoch nicht vollständig im Einflussbereich der Jenoptik liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/​oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann. Eventualverbindlichkeiten werden nicht angesetzt, sondern im Abschnitt "Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten" erläutert, sofern ein Abfluss von Ressourcen nicht äußerst unwahrscheinlich ist.

3.14 Umsatzerlöse

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden gemäß IFRS 15 realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Bewertung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Für Umsatzgeschäfte mit mehreren Leistungsverpflichtungen erfolgt eine Aufteilung der Umsatzerlöse auf Grundlage der relativen Einzelveräußerungspreise.

Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden grundsätzlich zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Kontrolle über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Bei der Bestimmung dieses Zeitpunkts werden unter anderem der Übergang des rechtlichen Eigentums, der physische Besitzübergang sowie eine eventuell vereinbarte Abnahme der Produkte durch den Kunden berücksichtigt.

In bestimmten Fällen stellen die von Jenoptik im Rahmen eines spezifischen Auftragsprozesses produzierten Güter Vermögenswerte ohne alternativen Nutzen für den Konzern dar. Unter der zusätzlichen Voraussetzung eines Vergütungsanspruchs für die bereits erbrachten Leistungen erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen, wobei der Fertigstellungsgrad in der Regel nach der inputorientierten Cost-to-Cost-Methode ermittelt wird. Dies betrifft sowohl die Fertigung einzelner Vermögenswerte als auch Entwicklungsprojekte mit anschließender Serienfertigung (kundenspezifische Serienfertigung).

Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen, die im Sinne des IFRS 15 separate Leistungsverpflichtungen darstellen und aus denen der Kunde gleichzeitig mit der Leistungserbringung einen Nutzen ziehen kann, werden zeitraumbezogen entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad wird nach der inputorientierten Cost-to-Cost-Methode ermittelt.

Erlöse aus der Vermietung von Immobilien, soweit sie aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Gesellschaften resultieren, sowie aus eingebetteten Operating-Leasing-Verträgen im Zusammenhang mit Traffic-Service-Provision-Verträgen werden linear über die Laufzeit der entsprechenden Verträge realisiert und in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Unter Traffic-Service-Provision-Verträgen erbringt Jenoptik ganzheitliche Leistungen im Rahmen der Verkehrsüberwachung, wie beispielsweise Bereitstellung der Geräte, Betrieb, Datenaufbereitung und -auswertung sowie Serviceleistungen.

Besteht ein Vertrag aus mehreren abgrenzbaren Komponenten (Mehrkomponentenverträge), werden diese entsprechend den vorstehenden Grundsätzen separat erfasst.

Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Jenoptik für die Erfüllung eines Kundenauftrags erhält, werden vereinbarte variable Komponenten zu Vertragsbeginn geschätzt und dann in den Transaktionspreis einbezogen, wenn es hochwahrscheinlich ist, dass die Beseitigung der Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistungskomponente nicht zu einer Stornierung bereits erfasster Umsatzerlöse führt. Dies betrifft bei Jenoptik sowohl vereinbarte Rabatte und Boni als auch mögliche Vertragsstrafen.

Da vom Kunden erhaltene Anzahlungen in der Regel kurzfristig sind, verzichtet Jenoptik auf die Berücksichtigung einer Finanzierungskomponente bei der Bestimmung der Gegenleistung.

3.15 Funktionskosten

Personal- und Sachkosten sowie die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden verursachungsgerecht in den jeweiligen Funktionskosten ausgewiesen.

3.16 Umsatzkosten

In den Umsatzkosten werden die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. Hierzu gehören auch die Kosten aus der Dotierung von Gewährleistungsrückstellungen sowie Zuführungen und Auflösungen von Drohverlustrückstellungen im Zusammenhang mit Kundenaufträgen. Forschungs- und Entwicklungskosten im Kundenauftrag werden ebenfalls in den Umsatzkosten ausgewiesen.

3.17 Vertriebskosten

Die Vertriebskosten enthalten auch die Kosten der Vertragsanbahnung, die sofort aufwandswirksam erfasst werden, da die Abschreibungsdauer des Vermögenswertes, den der Konzern andernfalls erfasst hätte, ein Jahr nicht übersteigt. Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen und Auftragsbestände werden ebenfalls in den Vertriebskosten ausgewiesen.

3.18 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Wertminderungen auf und Wertaufholungen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 9 werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen werden in den Funktionskosten ausgewiesen, sofern die Rückstellung auch über die entsprechenden Funktionskosten gebildet wurde. Sofern die Bildung der Rückstellung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfolgte, wird die Auflösung der Rückstellung ebenfalls unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Darüber hinaus sind in den sonstige betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen Fremdwährungsgewinne und -verluste aus operativen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Effekte aus der Fremdwährungsabsicherung von Nettorisikopositionen enthalten. Ebenso werden Ergebnisbeiträge aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen sowie Gewinne oder Verluste im Zusammenhang mit deren Veräußerung und sonstige Steuern in diesen Posten erfasst.

3.19 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen des Konzerns umfassen insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen. Darüber hinaus sind im Finanzergebnis Fremdwährungsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese finanziellen Vermögenswerte und Schulden enthalten. Wertminderungen und Wertaufholungen auf finanzielle Vermögenswerte (mit Ausnahme solcher auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) werden ebenfalls in den Finanzerträgen und -aufwendungen ausgewiesen.

4 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Umsatzerlöse

Detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen nach Divisionen und Regionen sind im Abschnitt "Informationen nach Segmenten" dargestellt.

Der Zeitpunkt der Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen (zeitraum- und zeitpunktbezogene Erlöserfassung) gliedert sich wie folgt:

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in TEUR Advanced Photonic Solutions Smart Mobility Solutions Non-Photonic Portfolio Companies Sonstige Gesamt
Konzernexterne Umsätze 866.806 119.536 125.929 3.517 1.115.787
(821.192) (118.784) (121.104) (4.968) (1.066.048)
davon zeitraumbezogen realisierte Umsätze 323.086 58.576 79.029 3.517 464.208
(309.911) (54.794) (69.939) (4.968) (439.612)
davon zeitpunktbezogen realisierte Umsätze 543.720 60.960 46.899 0 651.579
(511.281) (63.990) (51.164) (0) (626.436)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

In den zeitraumbezogen realisierten Umsätzen waren Umsätze aus kundenspezifischen Serienfertigungen in Höhe von 277.071 TEUR (i. Vj. 261.172 TEUR) enthalten. Darüber hinaus wurden insbesondere Umsätze für kundenspezifische Einzelfertigung, erbrachte Dienstleistungen und aus Traffic-Service-Provision-Verträgen zeitraumbezogen erfasst.

Die zeitraumbezogenen Umsätze enthalten Umsätze der Division Smart Mobility Solutions aus eingebetteten Operating-Leasing-Verträgen im Rahmen der Traffic-Service-Provision-Verträge in Höhe von 14.942 TEUR (i. Vj. 11.726 TEUR) sowie Vermietungsumsätze des Corporate Centers in Höhe von 3.002 TEUR (i. Vj. 3.523 TEUR).

Umsätze für Leistungsverpflichtungen, die bereits in Vorjahren erfüllt wurden, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 1.201 TEUR (i. Vj. 60 TEUR) realisiert, insbesondere aufgrund von variablen Gegenleistungskomponenten.

4.2 Umsatzkosten

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Materialaufwand und bezogene Leistungen 411.173 393.619
Personalaufwand 239.279 220.552
Abschreibungen 46.047 41.447
Übrige Umsatzkosten 46.140 39.909
Gesamt 742.639 695.527

4.3 Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen die den nicht aktivierungsfähigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurechenbare Aufwendungen. Nicht in diesem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen sind die Aufwendungen im Zusammenhang mit von Kunden bezahlten Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Höhe von 34.360 TEUR (i. Vj. 27.909 TEUR). Diese sind den Umsatzkosten zugeordnet.

Für interne Entwicklungsprojekte wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufwendungen von 7.821 TEUR (i. Vj. 5.496 TEUR) in den immateriellen Vermögenswerten aktiviert.

4.4 Aufwendungen nach Aufwandsarten

In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten waren folgende wesentliche Aufwandsarten enthalten:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Materialaufwand und bezogene Leistungen 438.722 422.267
Personalaufwand 411.379 388.493
Abschreibungen 74.912 70.870
Sonstige Aufwendungen 47.261 43.791
Gesamt 972.274 925.421

4.5 Sonstige betriebliche Erträge

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Währungsgewinne 6.690 6.409
Erträge aus der Wertaufholung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten 3.568 2.103
Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung, Vermietung und Mitarbeiterrestaurant 2.389 2.693
Erträge aus Sachbezügen 1.970 2.283
Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und nach der EquityMethode bilanzierten Beteiligungen 920 1.206
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand 647 352
Erträge aus Schadensersatz-/​Versicherungsleistungen 569 1.788
Übrige Erträge 1.108 1.932
Gesamt 17.861 18.767

Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung, welche nicht aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Unternehmen resultieren, werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

4.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Währungsverluste 6.407 8.542
Wertminderungsaufwendungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten 2.312 3.114
Reorganisation und Restrukturierung 1.604 0
Aufwendungen aus Dienstleistungen, Verrechnung, Vermietung und Mitarbeiterrestaurant 1.340 937
Sonstige Steuern 1.234 1.052
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und nach der EquityMethode bilanzierten Beteiligungen 771 5.271
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 53 8.714
Wertminderungen auf nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 0 3.994
Übrige Aufwendungen 1.081 1.444
Gesamt 14.800 33.067

Eine saldierte Betrachtung der Währungsgewinne und -verluste führte 2024 zu einem Nettogewinn von 283 TEUR (i. Vj. Nettoverlust 2.132 TEUR).

Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen von Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten führten im Saldo zu einem Ertrag in Höhe von 1.256 TEUR (i. Vj. Aufwand 1.011 TEUR).

Im Vorjahr wurden Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte der HOMMEL ETAMIC von 8.290 TEUR sowie im Zusammenhang mit der Veräußerung der TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea, von 3.994 TEUR erfasst.

4.7 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 6.210 6.135
Übrige Zinsen und ähnliche Erträge 766 764
Beteiligungsergebnis 0 74
Summe Finanzerträge 6.976 6.973
Finanzierungskosten für Konsortialkredite und Schuldscheindarlehen 11.918 12.033
Aufwand aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 7.085 5.164
Zinsaufwand für Leasingverhältnisse 2.378 1.848
Aufwand aus der Auf-/​Abzinsung von sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten 383 314
Nettozinsaufwand der Pensionsrückstellungen 148 148
Übrige Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen 1.087 2.419
Beteiligungsergebnis 155 0
Summe Finanzaufwendungen 23.154 21.925
Gesamt - 16.179 - 14.952

Die Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften in Höhe von 6.210 TEUR (i. Vj. 6.135 TEUR) und die gegenläufigen Aufwendungen von 7.085 TEUR (i. Vj. 5.164 TEUR) führten im Geschäftsjahr 2024 zu einem Nettoverlust von 875 TEUR (i. Vj. Nettogewinn 972 TEUR). Dieses Ergebnis resultierte aus Währungsgewinnen und -verlusten aus der Konzernfinanzierung.

4.8 Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern laufenden (gezahlten oder geschuldeten) Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Jenoptik-Konzerns erfolgt unter der Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze.

Für die Berechnung der latenten Steuern der inländischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz in Höhe von 30,53 Prozent (i. Vj. 30,36 Prozent) zugrunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer in Höhe von 15,00 Prozent (i. Vj. 15,00 Prozent) und dem Solidaritätszuschlag von 5,50 Prozent der Körperschaftsteuerbelastung (i. Vj. 5,50 Prozent) wurde ein effektiver Gewerbesteuersatz von 14,70 Prozent (i. Vj. 14,54 Prozent) berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften erfolgte die Berechnung der latenten Steuern mit den im jeweiligen Land geltenden oder in Kürze geltenden Steuersätzen.

Die latenten Steuern werden als Steueraufwand oder -ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis dargestellt.

Unsicherheiten bezüglich ertragsteuerlicher Behandlungen werden laufend analysiert. Sofern wahrscheinlich ist, dass die Steuerbehörden eine unsichere ertragsteuerliche Behandlung nicht akzeptieren, wird eine Risikovorsorge in angemessener Höhe gebildet. Der Betrag der Risikovorsorge entspricht dem Betrag, der unter Berücksichtigung etwaig vorhandener steuerlicher Unsicherheiten den wahrscheinlichsten Wert oder den Erwartungswert darstellt. Dabei werden ungewisse steuerliche Sachverhalte nicht getrennt, sondern zusammen betrachtet.

In verschiedenen Ländern, in denen Jenoptik tätig ist, sind Gesetze zur Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung (Pillar II) verabschiedet bzw. in Kraft getreten. Diese Gesetze sind auf den Jenoptik-Konzern erstmals ab diesem Geschäftsjahr anwendbar. In diesem Zusammenhang hat Jenoptik eine Bewertung der möglichen Risiken im Zusammenhang mit Pillar-II-Ertragsteuern vorgenommen. Auf Grundlage dieser Analyse wird davon ausgegangen, dass nur für die Schweiz Mindeststeuern erhoben werden. Im laufende Steueraufwand der Jenoptik sind im Zusammenhang mit Ertragsteuern der Pillar-II-Regeln 85 TEUR enthalten.

Der Steueraufwand gliederte sich nach seiner Herkunft wie folgt:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Inland 16.410 9.419
Ausland 12.657 12.326
Gesamt 29.067 21.745
Latente Steuern
Inland 13.593 18.257
Ausland - 4.862 - 2.438
Gesamt 8.731 15.819
Ertragsteuern gesamt 37.798 37.563

In den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag war 2024 ein Aufwand in Höhe von 606 TEUR (i. Vj. Ertrag 1.057 TEUR) für frühere Geschäftsperioden enthalten. Der latente Steueraufwand beinhaltet einen periodenfremden Ertrag in Höhe von 255 TEUR (i. Vj. Aufwand 1.030 TEUR).

Im latenten Steueraufwand ist aufgrund der Entwicklung von temporären Differenzen ein Aufwand in Höhe von 1.015 TEUR (i. Vj. Ertrag 114 TEUR) enthalten.

Zum Bilanzstichtag verfügte der Jenoptik-Konzern über folgende steuerliche Verlustvorträge zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Körperschaftsteuer 20.431 54.815
Gewerbesteuer 136.880 191.765

Die Abnahme der steuerlichen Verlustvorträge resultierte überwiegend aus der Inanspruchnahme im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung aller zurzeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die zukünftigen steuerlichen Ergebnisse des Jenoptik-Konzerns ist eine Nutzung der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 6.085 TEUR (i. Vj. 20.424 TEUR) und der gewerbesteuerlichen Verlustvorträge von 136.161 TEUR (i. Vj. 191.046 TEUR) wahrscheinlich. Bezüglich dieser nutzungsfähigen steuerlichen Verlustvorträge wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 21.372 TEUR (i. Vj. 31.316 TEUR) erfasst. Hiervon entfielen 20.023 TEUR (i. Vj. 27.769 TEUR) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge.

Hinsichtlich der verbleibenden nicht nutzbaren Verlustvorträge wurden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 14.346 TEUR (i. Vj. 34.391 TEUR) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 719 TEUR (i. Vj. 719 TEUR) keine aktiven latenten Steuern bilanziert.

Ein Teil der steuerlichen Verlustvorträge unterliegt einer zeitlich beschränkten Vortragsfähigkeit:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Bis 1 Jahr 66 262
2 bis 5 Jahre 188 250
6 bis 9 Jahre 773 563
Mehr als 9 Jahre 1.890 1.548
Zeitlich beschränkt vortragsfähige Verlustvorträge gesamt 2.917 2.623

Für abzugsfähige zeitliche Unterschiede in Höhe von 26 TEUR (i. Vj. 192 TEUR) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da sich diese im zugrunde gelegten Betrachtungszeitraum wahrscheinlich nicht realisieren werden.

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte 14.175 13.869 31.553 34.785
Sachanlagen 1.655 898 17.829 17.381
Finanzanlagen 3.890 3.473 6.247 5.036
Vorräte 9.389 8.615 2.028 2.305
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 2.412 2.725 10.139 10.835
Rückstellungen 4.703 5.182 707 1.161
Verbindlichkeiten 13.576 14.107 2.250 2.391
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 21.722 31.316 0 0
Bruttowert 71.522 80.185 70.753 73.894
Saldierungen - 47.742 - 71.003 - 47.742 - 71.003
Bilanzansatz 23.780 9.182 23.011 2.891

Der Bestand des Aktivüberhangs an latenten Steuern minderte sich im Saldo um 5.523 TEUR. Unter Berücksichtigung der im Berichtsjahr erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern (plus 2.410 TEUR) sowie Währungsumrechnungen (plus 798 TEUR) ergab sich ein in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltener latenter Steueraufwand von 8.731 TEUR.

Temporäre Unterschiede in Höhe von 145.795 TEUR (i. Vj. 164.993 TEUR) standen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften, auf die wegen IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet worden sind. Auf Outside Basis Differences nach IAS 12.40 wurden passive latente Steuern in Höhe von 96 TEUR (i. Vj. 145 TEUR) gebildet.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde der im Geschäftsjahr 2024 gültige Konzernsteuersatz von 30,53 Prozent (i. Vj. 30,36 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 130.395 111.375
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich 1.646 - 350
Ergebnis vor Steuern 132.041 111.026
Ertragsteuersatz des Jenoptik-Konzerns in % 30,53 30,36
Erwarteter Steueraufwand 40.312 33.707
Steuerliche Auswirkungen folgender Sachverhalte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen zum erwarteten Steueraufwand:
Nicht abzugsfähige Aufwendungen, steuerfreie Erträge und permanente Abweichungen 593 897
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwert 0 2.517
Veränderung in der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern und von Steuergutschriften - 611 1.240
Effekte aus Steuersatzdifferenzen - 2.610 - 1.255
Auswirkungen von Steuersatzänderungen - 55 57
Steuern früherer Jahre 351 - 27
Sonstige Steuereffekte - 182 427
Summe der Anpassungen - 2.514 3.856
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 37.798 37.563
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
Fortgeführten Geschäftsbereichen zuzurechnender Ertragsteueraufwand 37.798 37.563
Aufgegebenem Geschäftsbereich zuzurechnender Ertragsteueraufwand 0 0

4.9 Aufgegebener Geschäftsbereich

Am 25. November 2021 hatte Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf des damaligen Segments VINCORION, welches seit dem Abschluss dieses Vertrages als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert wurde, unterzeichnet. Das Closing der Transaktion sowie die Entkonsolidierung erfolgten am 30. Juni 2022.

Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich

Einzelne Ansprüche auf Vermögenswerte sowie betragsmäßig limitierte Verpflichtungen aus Freistellungsvereinbarungen gegenüber der VINCORION sind wirtschaftlich bei Jenoptik verblieben. Im Geschäftsjahr 2024 konnte die Mehrzahl dieser Verpflichtungen final abgerechnet werden und haben zu einem Ertrag im aufgegebenen Geschäftsbereich von 1.646 TEUR (i. Vj. Aufwand 350 TEUR) geführt. Für noch offene Verpflichtungen werden weiterhin Rückstellungen in angemessener Höhe bilanziert.

Netto-Cashflows aus aufgegebenem Geschäftsbereich

Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind Einzahlungen aus der Abwicklung von verbliebenen Ansprüchen und Verpflichtungen aus der Veräußerung der VINCORION in Höhe von 2.031 TEUR (i. Vj. 2.017 TEUR) enthalten.

4.10 Ergebnis der Aktionäre und Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis der Aktionäre beinhaltet das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen und das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich. Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Jahres im Umlauf befindlichen Aktien.

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1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Ergebnis der Aktionäre - fortgeführte Geschäftsbereiche in TEUR 91.001 72.815
Ergebnis der Aktionäre - aufgegebener Geschäftsbereich in TEUR 1.646 - 350
Ergebnis nach Steuern der Aktionäre in TEUR 92.646 72.466
Gewichtete durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 57.238.115 57.238.115
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert = verwässert) 1,62 1,27

Vom Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 92.597 TEUR (i. Vj. 73.812 TEUR) ist ein Betrag von 91.001 TEUR (i. Vj. 72.815 TEUR) den Aktionären des Mutterunternehmens zuzuordnen. Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich ist vollständig den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen.

Das Ergebnis je Aktie aus aufgegebenem Geschäftsbereich (unverwässert = verwässert) beträgt 0,03 Euro (i. Vj. minus 0,01 Euro).

5 Angaben zur Bilanz

5.1 Immaterielle Vermögenswerte

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in TEUR Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten Erworbene Kundenbeziehungen Erworbene Lizenzen, Software und ähnliche Rechte sowie Technologien
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 25.048 166.525 87.319
Stand am 1.1. (26.512) (164.095) (82.969)
Währungen 5 - 1.833 188
(3) (3.683) (- 16)
Zugänge 7.821 0 931
(5.496) (0) (2.584)
Abgänge 118 6.353 9.652
(6.964) (1.253) (833)
Umbuchungen (+/​-) 0 0 399
(0) (0) (2.615)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 32.755 158.339 79.184
Stand am 31.12. (25.048) (166.525) (87.319)
Abschreibungen 9.290 62.888 62.470
Stand am 1.1. (13.260) (44.881) (56.694)
Währungen 5 - 755 192
(3) (656) (- 10)
Zugänge 1.859 17.384 6.577
(1.058) (18.604) (6.598)
Wertminderungen 0 0 28
(0) (0) (0)
Abgänge 0 6.353 9.557
(5.032) (1.253) (811)
Abschreibungen 11.153 73.164 59.710
Stand am 31.12. (9.290) (62.888) (62.470)
Nettobuchwert am 31.12. 21.602 85.175 19.474
(15.758) (103.637) (24.848)
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in TEUR Selbst geschaffene Patente, Software Geschäfts- oder Firmenwert Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 2.830 579.630 457
Stand am 1.1. (2.364) (581.130) (3.714)
Währungen 0 - 1.422 0
(0) (7.660) (2)
Zugänge 333 0 77
(619) (0) (519)
Abgänge 57 0 0
(153) (9.160) (1.163)
Umbuchungen (+/​-) 0 0 - 399
(0) (0) (- 2.615)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 3.107 578.208 135
Stand am 31.12. (2.830) (579.630) (457)
Abschreibungen 1.393 13.256 0
Stand am 1.1. (1.182) (14.126) (0)
Währungen 0 0 0
(0) (0) (0)
Zugänge 284 0 0
(228) (0) (0)
Wertminderungen 0 0 0
(0) (8.290) (0)
Abgänge 4 0 0
(18) (9.160) (0)
Abschreibungen 1.672 13.256 0
Stand am 31.12. (1.393) (13.256) (0)
Nettobuchwert am 31.12. 1.434 564.952 135
(1.437) (566.374) (457)
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in TEUR Gesamt
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 861.809
Stand am 1.1. (860.785)
Währungen - 3.062
(11.332)
Zugänge 9.161
(9.218)
Abgänge 16.180
(19.526)
Umbuchungen (+/​-) 0
(0)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 851.728
Stand am 31.12. (861.809)
Abschreibungen 149.297
Stand am 1.1. (130.143)
Währungen - 558
(649)
Zugänge 26.103
(26.489)
Wertminderungen 28
(8.290)
Abgänge 15.915
(16.274)
Abschreibungen 158.956
Stand am 31.12. (149.297)
Nettobuchwert am 31.12. 692.772
(712.512)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten betrafen in Höhe von 12.897 TEUR (i. Vj. 11.493 TEUR) noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte.

Kundenbeziehungen aus dem Erwerb der BG Medical und SwissOptic-Gruppe sind mit einem Buchwert von 74.950 TEUR (i. Vj. 84.144 TEUR) und einem verbleibenden Amortisationszeitraum von bis zu 12 Jahren enthalten.

Als sonstige immaterielle Vermögenswerte werden entgeltlich erworbene Vermögenswerte ausgewiesen, die sich noch in Entwicklung befinden.

Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Außer den Geschäfts- oder Firmenwerten lagen keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer vor.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Geschäftsjahr 2024 unverändert der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten Advanced Photonic Solutions, Smart Mobility Solutions sowie HOMMEL ETAMIC und Prodomax zugeordnet:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Advanced Photonic Solutions 467.551 469.944
Smart Mobility Solutions 43.220 41.445
Non-Photonic Portfolio Companies
Prodomax 43.867 44.784
HOMMEL ETAMIC 10.313 10.201
Gesamt 564.952 566.374

Im Zuge der neuen Konzernstruktur ab 2025 (vgl. Abschnitt "Segmentberichterstattung") werden die Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten neu strukturiert und die Geschäfts- oder Firmenwerte nach dem Verhältnis der Nutzungswerte neu allokiert. Eine Werthaltigkeitsprüfung sowohl vor der Reorganisation zum 31. Dezember 2024 als auch unmittelbar nach der Reorganisation auf Ebene der neuen Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten führte zu keiner Wertminderung.

Eine Wertminderung wird erfasst, wenn die Buchwerte den erzielbaren Betrag, der sich aus dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ergibt, übersteigen.

Jenoptik ermittelte den erzielbaren Betrag in Form des Nutzungswerts auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür war die fünfjährige, vom Management genehmigte Unternehmensplanung. Diese berücksichtigte die Erfahrungen der Vergangenheit sowie aktuelle operative Ergebnisse und beruhte auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die zukünftige Entwicklung. Die Cashflows in der Detailplanungsphase wurden unter Zugrundelegung von differenzierten Wachstumsraten geplant. Diese berücksichtigten die Entwicklung und Dynamik der betreffenden Branchen und Zielmärkte.

Für die Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten wurden folgende Planungsprämissen zugrunde gelegt:

Advanced Photonic Solutions

Nach einen erfolgreichen Jahr 2024 erwarten wir in der Division Advanced Photonic Solutions auch künftig weiteres Wachstum. Die Division fokussiert sich vor allem auf die Bereiche Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics sowie Optical Test & Measurement. Durch die Inbetriebnahme der neuen Hightech-Fabrik zur Fertigung von Mikrooptiken und Sensoren (Fab Dresden) Anfang 2025 erweitern wir unsere Kapazitäten für das Wachstum im Halbleiterausrüstungsmarkt. Organisatorische Effizienzsteigerungen und die steigende Nachfrage werden sich positiv auf die Entwicklung der Division auswirken. Die sehr gute Positionierung in den Zukunftsmärkten Halbleiter, Medizintechnik und in der optischen Messtechnik helfen der Jenoptik, über einen langfristigen Zeitraum zu wachsen. Unterstützt durch kontinuierliche Effizienzsteigerungen soll somit das EBITDA weiter steigen. Ebenso wird eine Verbesserung des Free Cashflows erwartet, welcher bis zur Fertigstellung der Fab Dresden durch das hohe Investitionsvolumen belastet war.

Smart Mobility Solutions

Das Geschäftsjahr 2024 der Smart Mobility Solutions lag im Rahmen der Erwartungen. Der wachsende Bedarf an öffentlicher Sicherheit, insbesondere in den Regionen Amerika, Mittlerer Osten/​Nordafrika und im europäischen Ausland, wird in den kommenden Jahren Wachstumspotenziale mit sich bringen. Aufgrund des wachsenden Wettbewerbs werden eingeleitete Struktur- und Prozessoptimierungen fortgeführt und sollen mit der fortlaufenden Weiterentwicklung des Produktportfolios im Mittelfristzeitraum eine dauerhafte Umsatz- und Profitabilitätssteigerung mit sich bringen. Insbesondere erwarten wir in der Region Amerika aus dem Traffic-Service-Provision-Geschäft ein Wachstum wiederkehrender Umsätze und eine Ergebnisverbesserung. Der aktuelle Trend hin zu weiteren Anwendungen der Verkehrsüberwachung, bspw. des Verwendens von Mobiltelefonen und des Einhaltens der Anschnallpflicht, soll der Division weitere Wachstumschancen eröffnen.

HOMMEL ETAMIC

Die HOMMEL ETAMIC hat, trotz einer zunehmend eingetrübten Auftragslage im Automobilmarkt, ein gutes Jahr 2024 abgeschlossen. Trotz der aktuellen Schwäche im Automobilmarkt erwarten wir für die kommenden Jahre eine steigende Tendenz in der Umsatzentwicklung infolge verstärkter Vertriebsmaßnahmen sowie der Entwicklung von neuen Kundenbeziehungen in bestehenden Märkten (zum Beispiel E-Mobilität) als auch die Entwicklung und den Ausbau von neuen Märkten. Mittelfristig erwarten wir für HOMMEL ETAMIC ein Umsatzwachstum in etwa auf Marktniveau der industriellen Messtechnik. Effizienzsteigernde Massnahmen in der Produktion, die verbesserte Durchführung von Projekten sowie Skaleneffekte und kontinuierliche Struktur- und Prozessoptimierungen werden zu einer Steigerung der Profitabilität im Mittelfristzeitraum beitragen.

Prodomax

Nach einen erfolgreichen Jahr 2024 mit starken EBITDA Margen erwarten wir auch künftig weiteres Wachstum. In Anbetracht der aktuellen Schwäche des Automobilmarkts erwarten wir für das Geschäft der Prodomax verzögerte Produktionsanläufe unserer Kunden, die zu einer kurzfristigen Verschiebung des Auftragseingangs führen können. Mittelfristig ist eine positive Geschäftsentwicklung anzunehmen, welche zusammen mit dem Marktwandel zur E-Mobilität zu einer konstant hohen Ergebnisqualität beitragen soll. Der zunehmende Automatisierungswunsch der Unternehmen wirkt sich positiv auf die kommende Geschäftsentwicklung der Prodomax aus.

Das Ergebnis des jeweiligen Planjahres wird zur Ermittlung des Free Cashflows um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, wie beispielsweise Abschreibungen, bereinigt.

Es wird eine ewige Rente unterstellt, deren Höhe durch das Management aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts individuell für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit abgeleitet wird. Die ewige Rente beinhaltet eine Wachstumskomponente in Form eines Abschlags auf den Kapitalisierungszinssatz zwischen 0,9 und 1,0 Prozentpunkten (i. Vj. zwischen 0,9 und 1,0 Prozentpunkt). Einmalige Effekte im letzten Planjahr werden vor Berechnung der ewigen Rente eliminiert.

Die für die Werthaltigkeitsprüfungen erforderlichen gewichteten Kapitalkostensätze nach Steuern stellen die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken dar. Diese werden unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt. Die Komponenten zur Berechnung der Eigenkapitalkosten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie, ein auf der Grundlage von divisionsspezifischen Peergroups ermittelter branchenüblicher Beta-Faktor sowie das durchschnittliche divisionsspezifische Länderrisiko. Die Fremdkapitalkosten ermitteln sich unter Einbeziehung des risikofreien Zinses, des branchenüblichen Zuschlags für das Kreditrisiko (Spread) sowie des typisierten durchschnittlichen Steuersatzes. Die Gewichtung der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten erfolgt unter Anwendung der branchenüblichen Kapitalstruktur.

Die Werthaltigkeitsprüfungen wurden unter der Annahme gewichteter Kapitalkostensätze nach Steuern von 7,61 Prozent bis 9,89 Prozent (i. Vj. 7,76 Prozent bis 10,14 Prozent) vorgenommen. Dies entsprach gewichteten Kapitalkostensätzen vor Steuern von 10,09 Prozent bis 12,85 Prozent (i. Vj. 10,08 Prozent bis 13,07 Prozent).

Die Annahmen zur Bestimmung der Nutzungswerte je zahlungsmittelgenerierende Einheit sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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Wachstumskomponente in der ewigen Rente Gewichtete Kapitalkostensätze nach Steuern Gewichtete Kapitalkostensätze vor Steuern
Advanced Photonic Solutions 1,00 9,89 12,85
(1,00) (9,64) (12,60)
Smart Mobility Solutions 0,90 7,61 10,09
(1,00) (7,76) (10,08)
Non-Photonic Portfolio Companies 0,90 9,85 12,71
(Prodomax und HOMMEL ETAMIC) (0,90) (10,14) (13,07)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen zum 31. Dezember 2024 Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet waren, wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Eine Verminderung der Cashflows um 10 Prozent oder eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten (nach Steuern) um einen Prozentpunkt würde zu keinem Wertminderungsbedarf der Geschäfts- oder Firmenwerte führen.

5.2 Sachanlagen

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in TEUR Grundstücke, Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 286.691 248.023 104.766
Stand am 1.1. (282.529) (207.779) (97.606)
Währungen 328 3.046 447
(1.499) (1.989) (- 110)
Zugänge 50.335 25.085 10.342
(19.729) (24.837) (13.782)
Abgänge 2.318 13.718 11.023
(21.521) (5.026) (7.513)
Umbuchungen (+/​-) 33.914 8.993 - 2.898
(4.456) (18.444) (1.000)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 368.951 271.429 101.635
Stand am 31.12. (286.691) (248.023) (104.766)
Abschreibungen 111.485 142.005 72.689
Stand am 1.1. (101.659) (123.675) (70.238)
Währungen 330 1.735 295
(599) (2.077) (- 44)
Zugänge 15.080 22.907 10.822
(13.799) (20.889) (9.692)
Wertminderungen 25 0 0
(103) (0) (0)
Wertaufholungen 0 0 0
(- 68) (- 91) (- 154)
Abgänge 1.415 11.544 10.599
(4.608) (4.545) (7.049)
Umbuchungen (+/​-) 0 3.404 - 3.404
(0) (0) (5)
Abschreibungen 125.505 158.508 69.803
Stand am 31.12. (111.485) (142.005) (72.689)
Nettobuchwert am 31.12. 243.446 112.921 31.832
(175.206) (106.019) (32.077)
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in TEUR Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 52.134 691.615
Stand am 1.1. (35.857) (623.771)
Währungen 292 4.113
(- 51) (3.327)
Zugänge 19.655 105.418
(42.799) (101.147)
Abgänge 354 27.413
(4.848) (38.908)
Umbuchungen (+/​-) - 40.009 0
(- 21.623) (2.277)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten 31.718 773.732
Stand am 31.12. (52.134) (691.615)
Abschreibungen 321 326.499
Stand am 1.1. (0) (295.572)
Währungen 0 2.359
(0) (2.632)
Zugänge 0 48.809
(0) (44.381)
Wertminderungen 0 25
(321) (424)
Wertaufholungen 0 0
(0) (- 314)
Abgänge 321 23.878
(0) (16.201)
Umbuchungen (+/​-) 0 0
(0) (5)
Abschreibungen 0 353.815
Stand am 31.12. (321) (326.499)
Nettobuchwert am 31.12. 31.718 419.917
(51.813) (365.115)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Die Grundstücke und Gebäude des Konzerns mit einem Nettobuchwert von 243.446 TEUR (i. Vj. 175.206 TEUR) umfassten insbesondere die konzerneigenen Produktions- und Verwaltungsgebäude in Jena, Dresden, Triptis, Villingen-Schwenningen, Wedel, Bayeux (Frankreich), Heerbrugg (Schweiz), Huntsville (USA), Shanghai (China) sowie angemietete Produktions- und Verwaltungsgebäude in Berlin, Monheim, Barrie (Kanada), Jupiter (USA) und Chamberley (UK). Des Weiteren sind als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von 2.642 TEUR (i. Vj. 3.461 TEUR) enthalten.

Die Bestellobligos für Sachanlagen von 13.437 TEUR (i. Vj. 62.263 TEUR) resultierten im Wesentlichen aus Ersatz- und Neuinvestitionen in technische Anlagen und Maschinen. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Baufortschritt der Fab Dresden zurückzuführen.

Zum 31. Dezember 2024 dienten Sachanlagen in Höhe von 18.251 TEUR (i. Vj. 26.787 TEUR) zur Besicherung von Finanzverbindlichkeiten.

5.3 Leasing

Der Konzern hat Leasingverträge für Immobilien, technische Anlagen und Maschinen und andere Anlagen, Kraftfahrzeuge sowie für Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen.

Der Ausweis der Nutzungsrechte erfolgt innerhalb des Bilanzpostens Sachanlagen. Die Entwicklung der Nutzungsrechte kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

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in TEUR Nutzungsrechte Grundstücke, Bauten Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen Nutzungsrechte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt Nutzungsrechte
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 1.1. 59.099 30.960 7.702 97.762
(46.190) (27.037) (6.596) (79.822)
Währungen 490 - 19 30 502
(- 252) (362) (- 11) (99)
Zugänge 6.130 3.101 2.306 11.538
(15.855) (6.130) (3.454) (25.438)
Abgänge 874 3.819 1.892 6.586
(2.694) (0) (1.973) (4.666)
Umbuchungen (+/​-) - 1 - 1.204 0 - 1.205
(0) (- 2.568) (- 364) (- 2.932)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 31.12. 64.845 29.019 8.146 102.010
(59.099) (30.960) (7.702) (97.762)
Abschreibungen Stand am 1.1. 22.875 4.429 3.651 30.955
(18.256) (2.609) (3.755) (24.619)
Währungen 350 - 2 15 363
(- 197) (106) (- 7) (- 98)
Zugänge 7.605 5.593 2.309 15.507
(6.734) (5.481) (1.992) (14.207)
Wertminderungen 25 0 0 25
(0) (0) (0) (0)
Abgänge 874 3.771 1.638 6.284
(1.917) (0) (1.850) (3.767)
Umbuchungen (+/​-) 182 - 781 0 - 599
(0) (- 3.768) (- 238) (- 4.006)
Abschreibungen Stand am 31.12. 30.162 5.468 4.337 39.968
(22.875) (4.429) (3.651) (30.955)
Nettobuchwert am 31.12. 34.683 23.551 3.809 62.042
(36.224) (26.531) (4.051) (66.807)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Der Ausweis der Leasingverbindlichkeiten erfolgt innerhalb der Posten "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" bzw. "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten":

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 46.981 50.479
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 14.116 14.280

Im Geschäftsjahr 2024 betrugen die Zinsaufwendungen für Leasing 2.378 TEUR (i. Vj. 1.848 TEUR).

Neben den Abschreibungen und Zinsaufwendungen wurden folgende Aufwendungen ergebniswirksam erfasst:

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Aufwand für Leasingverträge
(in TEUR)
1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
aus kurzfristigen Leasingverträgen 790 1.500
aus geringwertigen Leasingverträgen 1.932 1.719
aus variablen Leasingzahlungen 1.306 1.045
Gesamtaufwand Leasing 4.028 4.265

Die variablen Leasingzahlungen enthalten im Wesentlichen Zahlungen für Nichtleasingkomponenten von Leasingverträgen, die nach IFRS 16 bilanziert wurden.

Die Zahlungsverpflichtungen aus fixen Leasingzahlungen sind nach ihrer Fristigkeit in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:

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Zahlungsverpflichtungen aus fixen Leasingzahlungen
(in TEUR)
31.12.2024 31.12.2023
bis 1 Jahr 15.929 16.577
1 bis 5 Jahre 36.660 38.541
über 5 Jahre 15.800 18.563
Gesamt 68.389 73.681

In den Leasingverträgen enthaltene Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden vom Management ausgehandelt. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, wurde vom Management entsprechend geprüft und bewertet.

Mögliche Zahlungsmittelabflüsse für Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, deren Ausübung als noch nicht hinreichend sicher eingestuft wurde sowie vertraglich vereinbarte, aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse sind in folgender Tabelle dargestellt:

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Weitere Angaben
(in TEUR)
31.12.2024 31.12.2023
Zahlungsverpflichtungen für kurzfristige Leasingverträge 752 421
Zahlungsverpflichtungen für noch nicht begonnene Leasingverhältnisse 17.249 20.530
Mögliche Zahlungsmittelabflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht bilanziert wurden 6.486 6.575

Im Geschäftsjahr 2024 betrug der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverträgen 21.659 TEUR (i. Vj. 20.355 TEUR).

5.4 Sonstige langfristige Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Derivate 7.435 8.086
Finanzanlagen 971 945
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 264 207
Übrige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 4.458 1.575
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 1.692 2.203
Gesamt 14.820 13.015

Die Gesamtposition der Derivate wird im Abschnitt "Finanzinstrumente" erläutert. Als langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte werden im Wesentlichen geleistete Anzahlungen auf Vorräte ausgewiesen.

Für die sonstigen langfristigen Vermögenswerte bestanden wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen.

5.5 Vorräte

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 120.015 107.632
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 103.514 118.789
Fertige Erzeugnisse und Waren 41.596 40.262
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 1.885 2.578
Gesamt 267.009 269.261

Zum Geschäftsjahresende 2024 wurden kumulierte Wertminderungen in Höhe von 49.401 TEUR (i. Vj. 38.918 TEUR) im Buchwert berücksichtigt. Der Nettoveräußerungswert dieser Vorräte betrug 78.296 TEUR (i. Vj. 84.000 TEUR).

Die im Geschäftsjahr 2024 in den Umsatzkosten als Aufwand erfassten Wertberichtigungen betrugen 14.868 TEUR (i. Vj. 9.088 TEUR). Wertaufholungen wurden in Höhe von 1.772 TEUR (i. Vj. 2.716 TEUR) ergebniswirksam erfasst, da sich der Abwertungsbedarf für die in Vorjahren wertgeminderten Vorräte reduziert hat.

Vorräte in Höhe von 337.279 TEUR (i. Vj. 314.083 TEUR) sind als Aufwand des Berichtsjahrs erfasst worden und insbesondere in den Umsatzkosten ausgewiesen.

Zu den Stichtagen lagen wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen an den Vorräten vor.

5.6 Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 132.431 147.152
Forderungen aus fälligen Anzahlungsanforderungen 2.804 3.209
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen 89 135
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt 135.325 150.497
Kumulierte Wertberichtigung - 4.505 - 6.257
Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 130.820 144.239

Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprachen zum Stichtag den Buchwerten. Sie sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30 bis 60 Tagen.

Ausfallrisiken wurden grundsätzlich durch die Bonitätsbewertung von Kunden unter Berücksichtigung von regionalen und unternehmensspezifischen Besonderheiten mittels Scorecard ermittelt. In diese fließt neben internen Unternehmensdaten auch die Kreditbeurteilung externer Auskunfteien ein. Anhand der vorgenommenen Würdigung der Kunden werden Kreditrahmen vergeben, die eine aktive Steuerung von Geschäftsvorfällen gewährleisten. So können unter anderem bestimmte Zahlungsmodalitäten mit den Kunden entsprechend ihrer Bonität vereinbart werden. Zudem werden ausstehende Forderungen gegen Kunden regelmäßig überwacht und Maßnahmen ergriffen, die überfällige Forderungen reduzieren sollen.

Zur Erfassung der erwarteten Verluste wendet Jenoptik für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das vereinfachte Wertminderungsmodell an. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder:

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in TEUR 2024 2023
Wertberichtigungen zum 1.1. - 6.257 - 7.194
Zuführung - 2.255 - 2.913
Auflösung/​Ausbuchung 3.568 2.103
Inanspruchnahme 552 1.650
Währungen - 112 96
Wertberichtigungen zum 31.12. - 4.505 - 6.257

Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag analysiert, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Zudem werden für die Ermittlung der erwarteten Kreditverluste Forderungen in Portfolios mit ähnlichen Risikomerkmalen zusammengefasst. Im Rahmen des vereinfachten Wertminderungsmodells erfolgt die Berechnung der erwarteten Kreditverluste zunächst in Stufe 2 anhand einer Wertberichtigungsmatrix auf Basis von Kreditausfallraten je Laufzeitband. Liegen objektive Hinweise auf Wertminderungen vor, werden die entsprechenden Forderungen in Stufe 3 des Wertminderungsmodells transferiert und der erwartete Verlust einzeln ermittelt. Forderungen gelten endgültig als ausgefallen, wenn zum Zeitpunkt der Erstellung Zahlungsunfähigkeit besteht oder das Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

Für nicht wertgeminderte Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2024 wie im Vorjahr keine Sicherheiten in Form von Bankgarantien.

Die nachstehende Tabelle zeigt die mithilfe einer Wertberichtigungsmatrix sowie einzeln ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten:

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in TEUR Erwartete Kreditausfallrate Geschätzter Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug Erwarteter Kreditverlust
nicht fällig und überfällig < 30 Tage 0,46 % 122.226 558
(0,45 %) (130.304) (585)
überfällig 30-60 Tage 9,19 % 2.147 197
(8,87 %) (5.328) (473)
überfällig 61-120 Tage 21,15 % 2.274 481
(21,49 %) (5.865) (1.260)
überfällig 121-240 Tage 40,15 % 3.145 1.263
(44,15 %) (2.514) (1.110)
überfällig 241-360 Tage 68,30 % 1.530 1.045
(73,45 %) (743) (546)
überfällig > 360 Tage 86,68 % 1.108 960
(95,19 %) (2.399) (2.283)
Summe 3,40 % 132.431 4.505
(4,25 %) (147.152) (6.257)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2024 lagen die Wertberichtigungen für Forderungen der Stufe 3 bei 535 TEUR (i. Vj. 893 TEUR). Diese betrafen überwiegend Forderungen mit einer Überfälligkeit von mehr als 360 Tagen.

Factoring

Aufgrund verlängerter Zahlungsziele bei Kunden, Vorleistungen für kundenspezifische Projekte sowie geänderter Abrechnungsmodalitäten nutzt Jenoptik Factoring. Im Rahmen eines echten und stillen Factoring-Programms werden bestehende Forderungen gegen Entgelt - mit Übergang des Ausfall- oder Delkredererisikos - an eine Factoring-Gesellschaft (im Folgenden "Factor") veräußert. Die (aufgrund des stillen Charakters) vereinnahmten Zahlungen der originären Kunden an den Konzern werden als "Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten" passiviert und anschließend an den Factor weitergeleitet.

In der Bilanz werden verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums auf den Factor gemäß IFRS 9 ausgebucht und bis zur Einzahlung als Forderungen gegen den Factor unter dem Posten "Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte" bilanziert. Bei Zahlung durch den Factor kommt es zur finalen Ausbuchung des Vermögenswerts.

In der Kapitalflussrechnung werden die Einzahlungen des Factors an den Konzern im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abgebildet. Die Einzahlung durch den originären Kunden sowie die anschließende Auszahlung infolge der Weiterleitung an den Factor werden als Saldo im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erfasst.

Zum 31. Dezember 2024 wurden im Rahmen des stillen Factorings Forderungen im Wert von 25.000 TEUR (i. Vj. 25.000 TEUR) verkauft. Unter Berücksichtigung eines Sicherheitseinbehalts des Factors von 5 Prozent betrug die Summe der Zahlungseingänge 23.750 TEUR (i. Vj. 23.750 TEUR). Der Ausweis des Sicherheitseinbehalts erfolgt unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten.

5.7 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Vertragsvermögenswerte beinhalten bedingte Ansprüche gegen Kunden auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen.

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Vertragsvermögenswerte 86.835 68.079
Realisierung innerhalb eines Jahres 86.835 68.079
Realisierung in mehr als einem Jahr 0 0

Zum 31. Dezember 2024 wurden keine objektiven Hinweise auf Wertminderung identifiziert. Das allgemeine Ausfallrisiko wurde mittels einer Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes von 125 TEUR (i. Vj. 102 TEUR) berücksichtigt.

Vertragsverbindlichkeiten stellen Verpflichtungen des Konzerns dar, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat.

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Vertragsverbindlichkeiten 60.308 68.400
Realisierung innerhalb eines Jahres 57.878 63.700
Realisierung in mehr als einem Jahr 2.431 4.700

Von den zu Jahresbeginn bilanzierten Vertragsverbindlichkeiten sind im Berichtsjahr 59.311 TEUR (i. Vj. 56.703 TEUR) als Umsatzerlöse realisiert worden.

Der Transaktionspreis für alle Kundenaufträge, die noch nicht vollständig erfüllt sind, wird als Auftragsbestand ausgewiesen. Dieser weist die nachfolgenden Fälligkeiten auf:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Transaktionspreis der noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen 670.079 744.992
Realisierung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres 548.909 646.113
Realisierung im übernächsten Geschäftsjahr 83.623 68.612
Realisierung in späteren Geschäftsjahren 37.547 30.267

Der Auftragsbestand hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2024 2023
Transaktionspreis der noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen am 1.1. 744.992 733.656
Auftragseingang 1.027.686 1.092.159
Umsatzerlöse - 1.115.787 - 1.066.048
Währungen und sonstige Veränderungen 13.189 - 14.774
Transaktionspreis der noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen am 31.12. 670.079 744.992

5.8 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Forderung aus Sicherheitseinbehalten Factoring 1.250 1.250
Kurzfristige Finanzanlagen 676 0
Derivate 651 1.598
Forderungen aus Unternehmensverkäufen 0 450
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.168 2.049
Gesamt 3.744 5.347

Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Der Buchwert der sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Bruttowert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte 4.497 6.659
Kumulierte Wertberichtigung - 753 - 1.312
Buchwert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte 3.744 5.347

5.9 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Abgrenzungen 6.727 6.639
Forderungen aus sonstigen Steuern 6.485 2.609
Ertragsteuerforderungen 689 1.745
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 1.513 1.479
Gesamt 15.414 12.472

5.10 Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals der Jenoptik ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 auf den Namen lautende Stückaktien.

Zugegangene Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sind im Abschnitt "Eigenkapital" des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG enthalten. Sämtliche Stimmrechtsmitteilungen der letzten fünf Jahre sind zudem auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/​investoren/​aktie in der Rubrik Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2023 wurde ein "Genehmigtes Kapital 2023" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 6. Juni 2026 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 29.640 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2023"). Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen, d. h. ein- oder mehrmals, ausgenutzt werden. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von Kreditinstituten, Wertpapierinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen:

a) für Spitzenbeträge;

b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr mehrheitlich verbundener Unternehmen;

c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;

d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und/​oder Geschäftsleiter von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen sowie deren Mitarbeiter.

Sämtliche vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss aus dem Genehmigten Kapital 2023 sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals bzw. - falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/​oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals 2023 unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals 2023 unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.

Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

Das Genehmigte Kapital 2023 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 14.950 TEUR durch Ausgabe von bis zu 5.750.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2021"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

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die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und/​oder Wandlungsrechten aus Options- und/​oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und/​oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 bis zum 8. Juni 2026 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/​oder

die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/​oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 8. Juni 2026 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und/​oder Andienungen von Aktien erfolgen

und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung hiervon und von § 60 Abs. 2 AktG abweichend auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und/​oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 10-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.

Das bedingte Kapital 2021 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Rücklagen

Kapitalrücklage. Die Kapitalrücklage enthält die im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS erfassten Anpassungen sowie die bis zum 31. Dezember 2002 mit den Rücklagen verrechneten Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.

Andere Rücklagen. Bestandteil der anderen Rücklagen sind in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen abzüglich gezahlter Dividenden.

In den anderen Rücklagen sind zudem die erfolgsneutral zu berücksichtigenden Wertveränderungen für

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Cashflow Hedges,

kumulierte Währungsdifferenzen und

versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

enthalten.

Die Rücklage für Cashflow Hedges beinhaltet neben dem wirksamen Teil der Gewinne und Verluste aus der Absicherung von Cashflows auch Wertänderungen des Zeitwerts des Zinscaps sowie Elemente des Zins- und Währungsswaps USD, soweit diese aus der Designation als Sicherungsinstrument ausgenommen wurden (vgl. Abschnitt "Finanzinstrumente").

Eigene Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2023 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 6. Juni 2025 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Dabei dürfen auf die gemäß dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zusammen mit anderen eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71d, 71e AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des jeweiligen Grundkapitals entfallen.

Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Verwendung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) als Kauf über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots.

Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien,

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die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder

die aufgrund von Rechten auszugeben sind, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung auf der Grundlage einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden und die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten,

rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf.

Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 7 der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2023 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/​investoren/​hauptversammlung beschrieben.

Zum 31. Dezember 2024 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

5.11 Pensionsverpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet und bestehen in Deutschland und der Schweiz. Darüber hinaus bestehen in Frankreich Zusagen auf Einmalzahlungen bei Renteneintritt.

Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter bei Rentenbeginn ab.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von beitragsorientierten als auch leistungsorientierten Plänen. Bei den beitragsorientierten Plänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen.

Leistungsorientierte Pläne

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsänderungsrisiko ist die Gesellschaft dem Währungsrisiko sowie dem Anlagerisiko ausgesetzt.

Verpflichtungen aufgrund des Schweizer Vorsorgesystems werden wegen einer möglichen Nachschusspflicht im Falle einer Unterdeckung als leistungsorientierter Plan eingestuft. Der Plan ist entsprechend den gesetzlichen Anforderungen finanziert und sieht bis zum Übergang in den Ruhestand eine Risikobeteiligung der Versorgungsberechtigten vor. Hierbei erfolgt die Finanzierung des Pensionsplans durch Beiträge sowohl des Arbeitgebers als auch der Arbeitnehmer. Die korrespondierenden Vermögenswerte werden als Planvermögen mit der übernommenen Verpflichtung verrechnet.

Pensionspläne in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse werden aufgrund des damit verbundenen Risikos einer Inanspruchnahme aus der Subsidiärhaftung als leistungsorientierte Pläne eingestuft und entsprechend bilanziert. Die in Deutschland bestehenden Versorgungspläne sind mit Ausnahme dieser rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse geschlossen.

Die Leistungszusagen im Konzern umfassen 1.017 Anspruchsberechtigte, davon 683 aktive Mitarbeiter, 108 ehemalige Mitarbeiter sowie 226 Pensionäre und Hinterbliebene und haben sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2024 2023
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) am 1.1. 122.901 100.160
Währungseinfluss - 1.771 6.348
Dienstzeitaufwand 3.877 3.035
Beiträge zu den Versorgungsplänen 3.878 3.422
davon von Arbeitnehmern 3.878 3.422
Zinsaufwand 2.088 2.458
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) 14.089 8.251
Erfahrungsbedingte Gewinne und Verluste 6.070 1.267
Veränderungen demografischer Annahmen 0 9
Veränderungen von finanziellen Annahmen 8.018 6.975
Pensionszahlungen - 1.863 - 773
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) am 31.12. 143.198 122.901
davon Schweiz 128.241 108.225
davon Deutschland 14.386 14.059
davon übrige Länder 572 617

Insbesondere die Zusagen über die Gruppenunterstützungskasse sowie Pläne nach dem Schweizer Vorsorgesystem sind mittels Planvermögen teilweise gedeckt. Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2024 2023
Planvermögen am 1.1. 121.868 102.629
Währungseinfluss - 1.769 6.566
Verzinsung des Planvermögens 1.992 2.456
Ergebnis des Planvermögens abzüglich typisierter Verzinsung (Neubewertungen) 7.870 3.915
Dotierung 7.901 6.942
Arbeitgeber 4.023 3.521
Arbeitnehmer 3.878 3.422
Verwaltungskosten - 142 - 123
Pensionszahlungen - 1.642 - 516
Planvermögen am 31.12. 136.078 121.868
davon Schweiz 125.635 111.819
davon Deutschland 10.442 10.050

Das Planvermögen wird im Wesentlichen durch die Leica Pensionskasse (Schweiz) und die AXA Lebensversicherung AG verwaltet und setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Versicherungsverträge 10.138 9.710
Aktien, Anleihen und sonstige Wertpapiere 55.728 47.103
Immobilien 44.357 43.548
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.966 6.041
Sonstige Vermögenswerte und Schulden 20.888 15.467
Gesamt 136.078 121.868

Die Kapitalanlagen der Versicherungsgesellschaft erfolgten im Wesentlichen in Aktien und Investmentvermögen, Inhaberschuldverschreibungen und festverzinslichen Wertpapieren sowie sonstigen Darlehensforderungen.

Nach Verrechnung der leistungsorientierten Verpflichtungen mit dem Planvermögen resultierte zum Bilanzstichtag folgende Nettopensionsverpflichtung:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Barwert der fondsgedeckten Pläne 139.265 118.853
Planvermögen - 136.078 - 121.868
Nettoverpflichtung (+) bzw. Vermögenswert (-) der fondsgedeckten Pläne 3.187 - 3.015
Nettoverpflichtung der nicht fondsgedeckten Pläne 3.934 4.048
Nettoverpflichtung (+) bzw. Vermögenswert (-) aus leistungsorientierten Plänen 7.121 1.033
Anpassung aufgrund Vermögensobergrenze 0 3.594
Gesamt 7.121 4.627
davon Schweiz 2.605 0
davon Deutschland 3.944 4.010
davon übrige Länder 572 617

Die Anpassungen aufgrund der Vermögensobergrenze betreffen die Verpflichtungen aus dem Schweizer Vorsorgesystem und haben sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Im Eigenkapital erfasste Vermögensobergrenze am 1.1. 3.594 6.730
Zinsaufwand 53 146
Veränderungen der Vermögensobergrenze (im Eigenkapital erfasste Gewinne und Verluste) - 3.617 - 3.474
Währungseinfluss - 30 192
Im Eigenkapital erfasste Vermögensobergrenze am 31.12. 0 3.594

Die Effekte des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwands werden folgendermaßen zusammengefasst:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Dienstzeitaufwand 3.877 3.035
Nettozinsaufwand 148 148
Gesamtaufwand 4.025 3.183

Die wesentlichen gewichteten durchschnittlichen versicherungsmathematischen Annahmen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Inflationserwartungen sind in den genannten Annahmen, soweit zutreffend, berücksichtigt.

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in Prozent 2024 2023
Abzinsungssatz
Deutschland 3,37 3,24
Schweiz 0,95 1,50
Frankreich 3,40 3,18
Künftige Gehaltssteigerungen 1
Schweiz 2,00 2,00
Frankreich 2,00 3,50
Künftige Rentensteigerungen
Deutschland 2,10 2,10
Deutschland (Gruppenunterstützungskasse) 1,00 1,00
Schweiz 0,25 0,25

1 in Deutschland nicht relevant

Für Pensionsverpflichtungen in Deutschland wurde neben dem langfristigen Rententrend in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der letzten Rentenanpassung und des Anpassungsrhythmus zusätzlich ein einmaliger Rentenanpassungsbetrag berücksichtigt.

Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden in Deutschland nach den Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck ermittelt. In der Schweiz kommen die Sterbetafeln BVG 2020 zur Anwendung und in Frankreich die aktuellen Tabellen des INSEE.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergeben sich aus Bestandsänderungen und Abweichungen von den tatsächlichen Trends (zum Beispiel Einkommens- oder Rentenerhöhungen) gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend den Regeln von IAS 19 wird dieser Betrag mit dem sonstigen Ergebnis im Eigenkapital verrechnet.

Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen zum Bilanzstichtag würde die DBO folgendermaßen beeinflussen:

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Veränderung der DBO
in TEUR Anstieg Rückgang
Abzinsungssatz - Veränderung um 1,0 Prozentpunkte - 18.394 19.396
(- 12.403) (13.267)
Künftige Gehaltssteigerungen - Veränderung um 1,0 Prozentpunkte 2.787 - 2.504
(2.176) (- 1.960)
Künftige Rentensteigerungen - Veränderung um 1,0 Prozentpunkte 12.300 - 2.973
(9.802) (- 2.428)
Sterblichkeit - Veränderung um 1 Jahr 4.006 - 3.929
(3.251) (- 3.115)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Die Sensitivitätsanalyse stellt die Veränderung der DBO bei Veränderung einer Annahme dar. Da die Veränderungen aufgrund finanzmathematischer Effekte nicht linear auf die Berechnung der DBO wirken, kann die kumulative Veränderung der DBO aus der Veränderung mehrerer Annahmen nicht unmittelbar abgeleitet werden.

Die Verringerung der Rentensteigerung wurde auf maximal 0 Prozent begrenzt, was insbesondere auf die Schweizer Versorgungsverpflichtung Anwendung fand.

Zum 31. Dezember 2024 betrugen die gewichtete durchschnittliche Restdienstzeit 9 Jahre und die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung 14 Jahre.

Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen zum 31. Dezember 2024 betragen für das folgende Geschäftsjahr 6.865 TEUR (i. Vj. 6.404 TEUR) und die darauffolgenden vier Geschäftsjahre insgesamt 30.216 TEUR (i. Vj. 27.753 TEUR).

Beitragsorientierte Pläne

Im Rahmen beitragsorientierter Pläne betrugen die Aufwendungen 2024 23.112 TEUR (i. Vj. 21.857 TEUR), darin enthalten sind Beiträge an gesetzliche Rentenversicherungsträger in Höhe von 17.226 TEUR (i. Vj. 16.318 TEUR).

5.12 Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in der unten aufgeführten Tabelle dargestellt.

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in TEUR Stand am 1.1.2024 Währungen Zuführung Aufzinsung Verbrauch Auflösung
Personal 36.642 183 24.480 177 - 25.377 - 1.515
Garantieverpflichtungen 8.380 18 6.234 39 - 1.873 - 2.886
Übrige 7.050 125 1.858 39 - 1.291 - 379
Gesamt 52.072 327 32.572 255 - 28.541 - 4.781
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in TEUR Stand am 31.12.2024
Personal 34.590
Garantieverpflichtungen 9.912
Übrige 7.402
Gesamt 51.904

Wesentliche Posten in den Personalrückstellungen betreffen Leistungsprämien, Ergebnisbeteiligungen und ähnliche Verpflichtungen sowie die aktienbasierte Vergütung für den Vorstand. Weiterhin beinhalteten die Personalrückstellungen Jubiläumszuwendungen in Höhe von 4.998 TEUR (i. Vj. 4.791 TEUR) und Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 2.730 TEUR (i. Vj. 2.372 TEUR). Für die Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen wurden versicherungsmathematische Gutachten erstellt, mit der Annahme einer Einkommenssteigerung in Deutschland von 3,00 Prozent (i. Vj. 3,00 Prozent).

Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen umfasst Aufwendungen für Einzelgewährleistungssachverhalte sowie pauschale Gewährleistungsrisiken. Die Berechnung der Rückstellung für pauschale Gewährungsleistungsrisiken basiert auf Erfahrungswerten der Vergangenheit, die als Gewährleistungskostenquote des Umsatzes unternehmens- bzw. produktgruppenspezifisch ermittelt und auf den gewährleistungsbehafteten Umsatz angewandt wurden. Die im Geschäftsjahr 2024 erfolgten Auflösungen beinhalteten insbesondere Gewährleistungsrückstellungen für konkrete Einzelsachverhalte, bei denen die zugrunde liegenden Verpflichtungen aufgrund von mit Kunden getroffenen Vereinbarungen zur Schadensbehebung entfallen waren.

Die übrigen Rückstellungen umfassen unter anderem Rückbauverpflichtungen, insbesondere in der Division Smart Mobility Solutions, sowie die noch bestehenden Verpflichtungen aus Freistellungsvereinbarungen aus der Veräußerung der VINCORION. Weiterhin wurden in den übrigen Rückstellungen eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt wurden, ausgewiesen.

Im Folgenden werden die erwarteten Inanspruchnahmen nach Fristigkeiten dargestellt:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 2024
Personal 25.683 7.995 912 34.590
Garantieverpflichtungen 8.299 1.613 0 9.912
Übrige 3.376 3.841 185 7.402
Gesamt 37.358 13.449 1.097 51.904

5.13 Aktienbasierte Vergütung

In Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung mit Barausgleich ergaben sich folgende Effekte:

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Gewinn oder Verlust Bilanz
in TEUR 2024 2023 2024 2023
Virtuelle Aktien laufendes Jahr - 927 - 1.186 927 1.186
Virtuelle Aktien Vorjahre 718 - 636 1.752 2.575
Gesamt - 209 - 1.822 2.680 3.761

Jenoptik verfügte zum 31. Dezember 2024 über aktienbasierte Vergütungsinstrumente in Form von virtuellen Aktien für Vorstandsmitglieder und Teile des Top-Managements. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den Performance Shares nach dem Vorstandsvergütungssystem und den virtuellen Aktien für Teile des Top-Managements (LTI).

Performance Shares

Die dem Vorstand gewährten virtuellen Aktien werden im Jahr der vorläufigen Zuteilung erdient und nach Ablauf ihrer vierjährigen vertraglich festgelegten Laufzeit ausgezahlt. Dies gilt jedoch nur, wenn am Ende der Performance-Periode mehrjährige Erfolgsziele erreicht werden. Die für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 vorläufig gewährten Performance Shares sind an die Entwicklung des Return on Capital Employed (ROCE) mit einer Gewichtung von 30 Prozent und den Total Shareholder Return (TSR) von Jenoptik im Vergleich zum TecDax mit einer Gewichtung von 70 Prozent geknüpft. Seit dem Geschäftsjahr 2023 werden zusätzlich ESG-Ziele mit einer Gewichtung von 20 Prozent berücksichtigt. Im Gegenzug sinkt die Gewichtung des TSR auf 50 Prozent und wird seit 2023 zudem nicht mehr ausschließlich gegen den TecDax, sondern zur Hälfte auch gegen eine individuelle Vergleichsgruppe gemessen.

Performance Shares werden auch im Falle eines Ausscheidens erst zum Ende der jeweiligen Performance-Periode je nach Erreichen der Erfolgsziele bewertet, final zugeteilt und sodann ausgezahlt.

Die für die Geschäftsjahre 2021 bis 2024 vorläufig zugeteilten Performance Shares für den Vorstand sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Performance Shares erfolgt auf Grundlage einer arbitragefreien Bewertung nach dem Optionspreismodell von Black/​Scholes.

Die Entwicklung der virtuellen Aktien der Vorstandsmitglieder ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in Stück Anzahl 2024 Anzahl 2023
Vorstand
1.1. 127.774 106.319
gewährt für Periode 42.923 43.351
verfallen 1 - 5.498 - 18.086
ausgezahlt - 27.122 - 3.810
31.12. 138.077 127.774

1 Anpassung vorläufige Zuteilung an Zielerreichung während der Performance-Periode

LTI

Auch für Teile des Top-Managements werden virtuelle Aktien (LTI) gewährt. Die Ermittlung der Anzahl der zuzuteilenden LTI erfolgt auf Basis der Zielerreichung und des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie über die zwölf Monate des Bezugsjahres. Der Erdienungszeitraum sind die vier Folgejahre. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des Erdienungszeitraums auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vierten Folgejahres.

Bei einem Ausscheiden vor Ablauf der Laufzeit können LTI in Abhängigkeit der Ausscheidensgründe verfallen.

Die virtuellen Aktien des Top-Managements werden mit dem anteiligen, bereits erdienten beizulegenden Zeitwert bewertet und in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Bewertungsgrundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der LTI ist der volumengewichtete durchschnittliche Schlusskurs der Jenoptik-Aktie der letzten zwölf Monate.

Die Entwicklung der LTI ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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in Stück Anzahl 2024 Anzahl 2023
Mitglieder des Top-Managements
1.1. 28.724 31.794
gewährt für Periode 3.097 7.125
gewährt für Anpassung Zielerreichungsgrad Vorjahr - 174 1.160
ausgezahlt - 25.324 - 11.355
31.12. 6.323 28.724

5.14 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 116 0
Verbindlichkeiten aus Zinsen 3.945 4.630
Derivate 4.868 686
Verbindlichkeiten aus Aufsichtsratvergütung 954 923
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1.001 1.819
Gesamt 10.884 8.058

Derivate werden unter der Anhangangabe "Finanzinstrumente" näher erläutert.

5.15 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen 10.922 9.419
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 6.054 6.266
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 2.671 2.690
Verbindlichkeiten gegenüber Berufsgenossenschaft 1.374 1.228
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 140 138
Gesamt 21.160 19.741

Die Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen beinhalteten unter anderem Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben.

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern wiesen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer aus.

6 Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds wird definiert als die Summe der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer anfänglichen Fälligkeit von weniger als drei Monaten.

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Eine Anpassung der Kapitalflussrechnung aufgrund des aufgegebenen Geschäftsbereichs erfolgte nicht. Die Veränderungen der Bilanzposten, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises nicht zahlungswirksam sind und eliminiert werden. Ausgehend vom Ergebnis vor Steuern der fortgeführten sowie des aufgegebenen Geschäftsbereichs, wird der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis vor Steuern wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital, in den Rückstellungen und den übrigen operativen Bilanzposten ergibt sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich von minus 48.481 auf minus 88.029 TEUR verändert. Beeinflusst wurde dieser durch die im Berichtsjahr gestiegenen Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen (83.235 TEUR; i. Vj. 78.636 TEUR), v. a. zur Erweiterung der Fertigungskapazitäten durch den Bau der Fab Dresden, sowie geringere Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen (3.069 TEUR; i. Vj. 21.368 TEUR). Im Vorjahr waren zudem Einzahlungen aus der Veräußerung der Anteile an einer nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung (8.480 TEUR) enthalten.

Die Mittelabflüsse für die gezahlte Dividende an Gesellschafter des Mutterunternehmens innerhalb des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit lagen mit 20.033 TEUR (i. Vj. 17.171 TEUR) und 0,35 EUR/​Aktie (i. Vj. 0,30 EUR/​Aktie) über dem Vorjahreswert. Darüber hinaus wurden an Minderheiten Dividenden in Höhe von 1.483 TEUR (i. Vj. 4.083 TEUR) gezahlt. Erläuterungen zu Ein- und Auszahlungen aus Krediten finden sich im Abschnitt "Finanzinstrumente".

Die Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten, die künftig zu Zahlungsströmen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führen werden, sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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Zahlungsunwirksame Veränderung
in TEUR Stand am 1.1.2024 1 Zahlungswirksame Veränderung Währungen Zugang/​ Abgang Änderung im beizulegen den Zeitwert Änderung der Fristigkeit
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 466.487 478 3.514 10.215 129 - 16.923
(477.729) (- 12.326) (- 1.698) (19.599) (143) (- 16.960)
Langfristige Verbindlichkeiten 416.008 478 3.397 0 129 - 3.094
gegenüber Kreditinstituten (435.369) (- 12.326) (- 1.835) (0) (143) (- 5.343)
Langfristige Verbindlichkeiten 50.479 0 117 10.215 0 - 13.829
aus Leasing (42.360) (0) (137) (19.599) (0) (- 11.617)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 24.273 - 25.219 73 1.167 0 16.923
(59.052) (- 56.768) (40) (4.988) (0) (16.960)
Kurzfristige Verbindlichkeiten 9.993 - 9.966 - 20 0 0 3.094
gegenüber Kreditinstituten (47.135) (- 42.525) (40) (0) (0) (5.343)
Kurzfristige Verbindlichkeiten 14.280 - 15.254 94 1.167 0 13.829
aus Leasing (11.916) (- 14.242) (0) (4.988) (0) (11.617)
Gesamt 490.760 - 24.742 3.587 11.382 129 0
(536.781) (- 69.094) (- 1.658) (24.587) (143) (0)
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in TEUR Stand am 31.12.2024
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 463.899
(466.487)
Langfristige Verbindlichkeiten 416.918
gegenüber Kreditinstituten (416.008)
Langfristige Verbindlichkeiten 46.981
aus Leasing (50.479)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 17.217
(24.273)
Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.101
gegenüber Kreditinstituten (9.993)
Kurzfristige Verbindlichkeiten 14.116
aus Leasing (14.280)
Gesamt 481.116
(490.760)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 angepasst aufgrund Änderung an IAS 1 (Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig, vgl. Abschnitt 1.2)

Bezüglich der Verteilung der Free Cashflows auf die Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

7 Angaben zur Segmentberichterstattung

Grundlage für die Darstellung der Segmente ist IFRS 8, der dem Management Approach folgt. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur an den Hauptentscheidungsträger ("Chief Operating Decision Maker"). Der Vorstand wertet die Finanzinformationen anhand der Top-Steuerungsgrößen aus, die als Entscheidungsgrundlage für die Ressourcenallokation und Erfolgskontrolle dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind im Wesentlichen die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind.

Jenoptik hat im Geschäftsjahr 2024 folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.

Die Division Advanced Photonic Solutions ist ein globaler Anbieter von Lösungen und Systemen, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik verfügt hier über ein breites Spektrum solcher Technologien, insbesondere in den Bereichen Optik, Mikrooptik, digitale Bildverarbeitung, Optoelektronik, Sensorik, optische Test- und Messsysteme sowie Lasertechnik. Die Kernmärkte, in denen die Division spezielle Marktsegmente besetzt, sind Halbleiterausrüstung, Life Science & Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, Elektronik, Automotive sowie die Sicherheitstechnik.

Die Division Smart Mobility Solutions ist auf dem Markt für intelligente Mobilität aktiv und adressiert vor allem die Bereiche Verkehrsüberwachung (Traffic Law Enforcement /​ Road Safety) und zivile Sicherheit (Civil Security). Für Kunden aus dem öffentlichen Bereich (kommunale und staatliche Behörden sowie Polizei- und Ordnungsbehörden) entwickelt, produziert und vertreibt die Division insbesondere Photonik-basierte Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen und Städte weltweit sicherer gemacht werden.

Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden innerhalb der Jenoptik unter den Non-Photonic Portfolio Companies geführt. Im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion (HOMMEL ETAMIC) sowie hochflexibler roboterbasierter Automatisierung (Prodomax) entwickeln die Non-Photonic Portfolio Companies Fertigungslösungen für Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien. Damit adressiert Jenoptik mit den Produkten, Automatisierungslösungen und dem Service für Industriekunden vor allem den Trend hin zu mehr Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen, insbesondere in der Automobilindustrie.

Der Bereich Sonstige umfasst das Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien).

Die Spalte "Konsolidierung" umfasst die zu konsolidierenden Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten und dem Bereich Sonstige sowie notwendige Überleitungen.

Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Segmente liegen grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten vereinbart werden.

Mit einem Kunden aus der Division Advanced Photonic Solutions wurden Umsatzerlöse von rund 20 Prozent (i. Vj. 20 Prozent) realisiert.

Die Auswertung der Umsätze nach Regionen erfolgt nach dem Land, in dem der Kunde seinen Geschäftssitz hat.

7.1 Informationen nach Segmenten

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in TEUR Advanced Photonic Solutions Smart Mobility Solutions Non-Photonic Portfolio Companies Sonstige Konsolidierung Gesamt
Umsatzerlöse 879.282 119.536 129.101 60.612 - 72.743 1.115.787
(833.192) (118.784) (125.193) (63.899) (- 75.019) (1.066.048)
davon konzerninterne Umsätze 12.476 0 3.172 57.095 - 72.743 0
(11.999) (0) (4.090) (58.930) (- 75.019) (0)
davon konzernexterne Umsätze 866.806 119.536 125.929 3.517 0 1.115.787
(821.192) (118.784) (121.104) (4.968) (0) (1.066.048)
Europa 524.937 81.663 41.547 3.517 0 651.664
(464.477) (75.299) (44.592) (4.968) (0) (589.337)
davon Deutschland 239.810 45.597 29.377 3.517 0 318.302
(202.644) (36.538) (28.194) (4.968) (0) (272.345)
davon Niederlande 191.522 3.194 46 0 0 194.762
(176.982) (3.600) (47) (0) (0) (180.629)
Amerika 152.227 14.173 77.429 0 0 243.830
(150.075) (16.859) (70.267) (0) (0) (237.200)
davon USA 142.306 4.352 38.278 0 0 184.937
(141.672) (5.486) (40.430) (0) (0) (187.589)
Mittlerer Osten und Afrika 27.861 8.911 342 0 0 37.114
(29.717) (5.209) (147) (0) (0) (35.073)
Asien/​Pazifik 161.781 14.788 6.609 0 0 183.179
(176.924) (21.417) (6.098) (0) (0) (204.438)
EBITDA 191.914 13.641 22.529 - 6.164 - 380 221.539
(182.563) (15.321) (17.636) (- 5.562) (- 368) (209.592)
Planmäßige Abschreibungen - 53.014 - 7.131 - 7.082 - 7.685 0 - 74.912
(- 49.969) (- 6.258) (- 7.097) (- 7.546) (0) (- 70.870)
Wertminderungen - 53 0 0 0 0 - 53
(- 321) (0) (- 12.387) (0) (0) (- 12.708)
Free Cashflow (vor Ertragsteuern) 96.636 8.136 14.736 - 17.028 452 102.933
(78.208) (10.130) (40.116) (- 956) (- 154) (127.344)
Working Capital 257.732 22.728 51.018 - 12.280 - 438 318.760
(239.442) (31.363) (44.437) (- 11.057) (184) (304.369)
Auftragseingang (extern) 812.783 122.880 88.506 3.517 0 1.027.686
(826.487) (113.577) (147.126) (4.968) (0) (1.092.159)
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 86.997 15.784 4.615 7.183 0 114.579
(83.074) (12.806) (6.758) (7.726) (0) (110.365)
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent/​FTE) 2.956 507 527 288 0 4.278
(3.033) (485) (500) (262) (0) (4.280)

Free Cashflow (vor Ertragsteuern) = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlung abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Überleitung des Segmentergebnisses

Das EBITDA ermittelt sich als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen). Die Überleitung des EBITDA zum in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung berichteten EBIT stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
EBITDA 221.539 209.592
Planmäßige Abschreibungen - 74.912 - 70.870
Wertminderungen - 53 - 12.708
Wertaufholungen 0 314
EBIT 146.574 126.328

Neue Struktur 2025

Im Rahmen der weiteren strategischen Fokussierung hat Jenoptik mit Wirkung ab dem Jahr 2025 seine interne Organisationsstruktur angepasst. Die bisherige Divison Advanced Photonic Solutions wird aufgelöst und zusammen mit dem Bereich HOMMEL ETAMIC in die Segmente Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics und Metrology & Production Solutions überführt. Das Segment Smart Mobility Solutions besteht unverändert fort. Prodomax wird als nicht berichtspflichtiges Segment ab dem Jahr 2025 zusammen mit dem Corporate Center als Sonstige berichtet.

7.2 Langfristige Vermögenswerte nach Regionen

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 1
Europa 956.867 917.257
Amerika 101.374 100.631
Asien/​Pazifik 58.907 61.312
Konzern 1.117.148 1.079.200
davon Deutschland 636.215 590.001
davon außerhalb Deutschlands 480.932 489.199
darin Schweiz 272.994 279.663

1 Zuordnung Geschäfts- oder Firmenwerte nach Regionen angepasst

Die hier ausgewiesenen langfristigen Vermögenswerte beinhalten immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen sowie sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung der Vermögenswerte zu den einzelnen Regionen erfolgt grundsätzlich nach dem Sitz der konsolidierten Gesellschaften. Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß deren Allokation auf Währungsräume auch den Vermögenswerten nach Regionen zugeordnet.

8 Sonstige Angaben

8.1 Kapitalmanagement

Ziel des Jenoptik-Kapitalmanagements ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Aktionäre, Gläubiger und Kapitalmärkte zu wahren sowie die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Der Vorstand überwacht im Rahmen des regelmäßigen Managementreportings insbesondere den Auftragseingang, die Umsatzentwicklung, die EBITDA-Marge, die Entwicklung der Investitionen sowie die Cash-Conversion-Rate. Bei signifikanten Verschlechterungen der Kenngrößen werden Handlungsalternativen erarbeitet und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

Jenoptik hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 als wesentliche Finanzierungen eine mit 7.270 TEUR ausgenutzte Konsortialkreditlinie in Höhe von 400.000 TEUR sowie neun Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 311.000 TEUR und ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 59.000 TUSD ausstehend. Weitere Details dazu sind im Abschnitt "Liquiditätsrisiko" dargestellt.

Neben dem Konsortialkredit sowie den Schuldscheindarlehen nutzt Jenoptik in kleinerem Umfang weitere Finanzierungsquellen, bestehend aus bilateralen Kreditlinien, Förderdarlehen, Leasing- und Mietfinanzierungen sowie Factoring. Diese Instrumente werden eingesetzt, um aktiv die Cashflow-Entwicklung zu steuern. Detaillierte Angaben zum Factoring sind im Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" aufgeführt. Die Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2024 stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre Gesamt
Verbindlichkeiten 3.101 324.938 91.981 420.019
gegenüber Kreditinstituten (4.156) (337.490) (84.354) (426.001)
Verbindlichkeiten 14.116 32.918 14.064 61.097
aus Leasing (14.280) (33.905) (16.574) (64.759)
Gesamt 17.217 357.855 106.044 481.116
(18.437) (371.395) (100.928) (490.760)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

8.2 Finanzinstrumente

Allgemein

Im Rahmen seiner operativen Tätigkeit ist Jenoptik Kredit- und Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken ausgesetzt. Zu den Marktrisiken zählen insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken.

Die oben genannten Risiken wirken sich in den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus, welche im Folgenden dargestellt werden.

Finanzielle Vermögenswerte

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in TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 Buchwerte 31.12.2024
Finanzanlagen
Kurzfristige Finanzanlagen (Geldanlagen) AC 676
(0)
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen FVTOCI 692
(632)
Ausleihungen und übrige Finanzanlagen AC 279
(313)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 130.820
(144.239)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Hedge-Beziehungen
- Zins- und Währungsswap --- 6.905
(3.768)
- Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps --- 339
(3.568)
- Zinscap --- 530
(1.947)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
- Zins- und Währungsswap FVTPL 0
(290)
- Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps FVTPL 312
(112)
Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 4.109
(5.952)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 84.897
(67.690)
Gesamt 229.560
(228.511)
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Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in TEUR Fortgeführte Anschaffungskosten Beizulegender Zeitwert -erfolgsneutral Beizulegender Zeitwert -erfolgswirksam
Finanzanlagen
Kurzfristige Finanzanlagen (Geldanlagen) 676
(0)
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 692
(632)
Ausleihungen und übrige Finanzanlagen 279
(313)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 130.820
(144.239)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Hedge-Beziehungen
- Zins- und Währungsswap 6.905
(3.768)
- Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps 339
(3.568)
- Zinscap 530
(1.947)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
- Zins- und Währungsswap 0
(290)
- Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps 312
(112)
Übrige finanzielle Vermögenswerte 4.109
(5.952)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 84.897
(67.690)
Gesamt 220.781 8.466 313
(218.195) (9.915) (402)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 AC = Amortised costs (fortgeführte Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)
FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)

Finanzielle Verbindlichkeiten

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in TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 Buchwerte 31.12.2024
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 420.019
(426.001)
Verbindlichkeiten aus Leasing --- 61.097
(64.759)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 105.595
(108.810)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate mit Hedge-Beziehungen
- Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps --- 5.332
(557)
- Zinsswap --- 1.173
(0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
- Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps FVTPL 642
(382)
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten AC 7.156
(9.055)
Gesamt 601.014
(609.564)
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Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in TEUR Fortgeführte Anschaffungskosten Beizulegender Zeitwert -erfolgsneutral Beizulegender Zeitwert -erfolgswirksam Wertansatz nach IFRS 16
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 420.019
(426.001)
Verbindlichkeiten aus Leasing 61.097
(64.759)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 105.595
(108.810)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate mit Hedge-Beziehungen
- Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps 5.332
(557)
- Zinsswap 1.173
(0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
- Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps 642
(382)
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 7.156
(9.055)
Gesamt 532.770 6.505 642 61.097
(543.866) (557) (382) (64.759)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 AC = Amortised costs (fortgeführten Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)
FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)

2 Bewertung gemäß IFRS 16

Die Einstufung der für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beizulegenden Zeitwerte ergibt sich aus folgender Übersicht:

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in TEUR Buchwerte 31.12.2024 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 692 0 0 692
(632) (0) (0) (632)
Derivate mit Hedge-Beziehungen (Vermögenswerte) 7.774 0 7.774 0
(9.282) (0) (9.282) (0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen (Vermögenswerte) 312 0 312 0
(401) (0) (401) (0)
Derivate mit Hedge-Beziehungen (Verbindlichkeiten) 6.505 0 6.505 0
(557) (0) (557) (0)
Derivate ohne 642 0 642 0
Hedge-Beziehungen (Verbindlichkeiten) (382) (0) (382) (0)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Der Stufe 1 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind. Der Stufe 2 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die auf Basis von direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern ermittelt werden. Der Stufe 3 liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Refinitiv, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.

Kredit- und Ausfallrisiko

Das Kredit- und Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde oder Vertragspartner der Jenoptik seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Hieraus resultieren zum einen das Risiko von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten und zum anderen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen.

Kredit- und Ausfallrisiken bestehen überwiegend bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diesen Risiken wird mit einem aktiven Forderungsmanagement begegnet und durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. Zudem ist Jenoptik Kredit- und Ausfallrisiken bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie bei kurzfristigen Geldanlagen ausgesetzt. Diesen Risiken wird durch eine ständige Überwachung der Bonität unserer Geschäftspartner Rechnung getragen. Dazu werden die Kreditratings und Credit Default Swaps (CDS) der Geschäftspartner regelmäßig ausgewertet. Zur Risikosteuerung werden unter anderem die liquiden Mittel auf mehrere Kreditinstitute innerhalb festgelegter Limits verteilt.

Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und betrug zum Stichtag 229.560 TEUR (i. Vj. 228.511 TEUR).

Für finanzielle Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr folgende Wertminderungen ergebniswirksam erfasst:

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in TEUR 2024 2023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte 2.312 3.114
Finanzanlagen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 240 64
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 120
Gesamt 2.552 3.298

Diesen Wertberichtigungen standen folgende Wertaufholungen für finanzielle Vermögenswerte gegenüber:

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in TEUR 2024 2023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte 3.568 2.103
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 119 0
Finanzanlagen 10 0
Gesamt 3.696 2.103

Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass der Konzern seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Um eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, werden einmal pro Jahr mittels einer fünfjährigen Finanzplanung sowie dreimal pro Jahr mittels einer Bilanz-, Ergebnis- und Cashflow-Vorschau der Zahlungsmittelbestand sowie die Kreditlinien und deren Ausnutzung geplant. Das Liquiditätsrisiko wird zudem durch ein effektives Cash- und Working-Capital-Management begrenzt.

Die Liquiditätsreserven in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 84.897 TEUR (i. Vj. 67.690 TEUR).

Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein nicht ausgenutztes Rahmenkreditvolumen in Höhe von 399.521 TEUR (i. Vj. 393.661 TEUR). Dieses resultiert im Wesentlichen aus dem im Dezember 2021 abgeschlossenen Konsortialkredit in Höhe von 400.000 TEUR. Der Konsortialkredit ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 durch Avale in Höhe von 7.363 TEUR sowie durch Kontokorrentkredite in Höhe von 171 TEUR in Anspruch genommen. Bei Abschluss war die Laufzeit des Konsortialkreditvertrages bis Dezember 2026 befristet. Durch die Inanspruchnahme der ersten von zwei Verlängerungsoptionen im Geschäftsjahr 2022 hat sich dessen Laufzeit um ein Jahr bis Dezember 2027 verlängert. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die zweite Verlängerungsoption angefragt. Dabei haben sechs von sieben Konsortialbanken der Verlängerung um ein weiteres Jahr zugestimmt. Für den Anteil in Höhe von 349.875 TEUR hat sich damit die Laufzeit des Konsortialkreditvertrages bis Dezember 2028 verlängert.

Im März 2024 wurde eine im März 2028 fällige variabel verzinste Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 13.500 TEUR vorzeitig zurückgeführt. Dadurch valutierten zum Stichtag 31. Dezember 2024 noch insgesamt neun Schuldscheindarlehens-Tranchen über eine Summe in Höhe von 311.000 TEUR und 59.000 TUSD.

Sowohl für den Konsortialkredit als auch für die Schuldscheindarlehen wurden keine Financial Covenants vereinbart. Die Konditionen der Finanzierungen orientieren sich allerdings an den ESG-Zielen des Konzerns zur Steigerung der Diversität, Reduktion der CO 2 -Emissionen sowie Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette. Jenoptik hat im Geschäftsjahr 2023 die beiden letztgenannten Ziele erreicht, jedoch das Ziel zur Steigerung der Diversität für beide Finanzierungsinstrumente knapp verfehlt. Dies wurde gemäß den Darlehensbedingungen im Geschäftsjähr 2024 durch die Interne Revision der Jenoptik geprüft und bestätigt. Dadurch profitierte Jenoptik im Geschäftsjahr 2024 nicht mehr von einer leicht reduzierten Kreditmarge.

Die Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten bis 2026, 2028 bzw. 2031 stellen die Basis der langfristigen Finanzierung der Jenoptik dar. Der Konsortialkredit bildet mit seinen flexiblen Inanspruchnahme-Möglichkeiten und der verlängerten Laufzeit einen weiteren wesentlichen Finanzierungsbaustein. Mit diesem sehr soliden Finanzierungsmix, dessen Fälligkeitenstruktur in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich wird, ist die finanzielle Grundlage für weiteres Wachstum gegeben.

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in TEUR Zinssätze (Bandbreite
in %)
Buchwerte 31.12.2024 Zahlungsmittelabfluss
Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4,01-4,41 205.891 230.948 8.054 184.433 38.461
(4,14-5,39) (225.054) (271.548) (22.182) (209.265) (40.101)
Festverzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,60-5,54 214.128 222.297 13.573 186.010 22.714
(0,60-1,97) (200.947) (206.064) (9.987) (170.526) (25.551)
Verbindlichkeiten aus Leasing 0,56-8,97 61.097 68.389 15.929 36.660 15.800
(0,56-6,91) (64.759) (73.681) (16.577) (38.541) (18.563)
Gesamt 481.116 521.634 37.556 407.103 76.975
(490.760) (551.294) (48.746) (418.333) (84.215)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

In den Zahlungsmittelabflüssen bis ein Jahr sind im Wesentlichen die Zinszahlungen für die Schuldscheindarlehen sowie Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland enthalten. Darüber hinaus umfasst diese Position Rückzahlungen von Leasingverbindlichkeiten.

In den Zahlungsmittelabflüssen in der Zeitspanne zwischen einem bis fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen der Schuldscheindarlehen mit ursprünglich viereinhalb-, fünf-, sechseinhalb- und siebenjähriger Laufzeit enthalten. Darüber hinaus enthält die Position Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland mit einer ursprünglich zehnjährigen Laufzeit sowie Verbindlichkeiten aus Leasing.

In den Zahlungsmittelabflüssen über fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen für Schuldscheintranchen mit ursprünglichen neuneinhalb Jahren Laufzeit sowie Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland und Leasing enthalten.

Zinsänderungsrisiko

Zinsänderungsrisiken ist Jenoptik aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2024 betraf dies im Wesentlichen die aufgenommenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 311.000 TEUR (i. Vj. 324.500 TEUR) und 59.000 TUSD (i. Vj. 59.000 TUSD) sowie die Inanspruchnahme des Konsortialkreditvertrages durch Kontokorrentkredite in Höhe von 171 TEUR (i. Vj. 11.303 TEUR), jeweils zum Bilanzstichtag.

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Buchwerte
in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte 60.788 30.256
Variabel verzinslich 32.604 9.197
Festverzinslich 28.184 21.058
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 482.256 492.443
Variabel verzinslich 206.854 231.442
Festverzinslich 275.403 261.002

Die rechnerisch ermittelten Gewinne bzw. Verluste aus einer Änderung des Marktzinses zum 31. Dezember 2024 in einer Bandbreite von 100 Basispunkten sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Erhöhung um 100 Basispunkte
Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte 326 92
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten - 2.069 - 2.314
Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern - 1.742 - 2.222
Verringerung um 100 Basispunkte
Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte - 326 - 92
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 2.069 2.314
Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern 1.742 2.222

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt Jenoptik auf eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Vermögenswerten und Schulden sowie auf verschiedene Zinssicherungsgeschäfte. Hier kommen zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps in Betracht. Zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2024 bestanden ein 2024 neu abgeschlossener Zinsswap, ein kombinierter Zins- und Währungsswap sowie ein Zinscap mit nachfolgender Struktur:

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Zinsswap
EUR
Nominalvolumen 36.500 TEUR
Laufzeit 30. September 2024 bis 31. März 2031
Festzinssatz auf EUR zu zahlen 2,88 Prozent p. a.
Variabler Zinssatz auf EUR zu erhalten 6-Monats-Euribor
Zins- und Währungsswap USD
Nominalvolumen 59.000 TUSD
Laufzeit 31. März 2021 bis 31. März 2026
Festzinssatz auf USD zu erhalten 2,024 Prozent p. a.
Festzinssatz auf EUR zu zahlen 0,645 Prozent p. a.
Zinscap EUR
Nominalvolumen 107.000 TEUR
Laufzeit 30. September 2022 bis 31. März 2028
Zinsobergrenze 3,00 Prozent p. a.
Referenzzins 6-Monats-Euribor

Der Zinsswap EUR dient der Begrenzung des Zinsänderungsrisikos einer im Jahr 2021 begebenen Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 36.500 TEUR. Der negative Marktwert von 1.173 TEUR wurde zum Stichtag 31. Dezember 2024 mit minus 1.199 TEUR in der Cash-Flow-Hedge-Rücklage sowie entsprechend der zeitanteiligen Ausgleichszahlung der laufenden Zinsperiode mit 26 TEUR ergebniswirksam im Finanzergebnis erfasst.

Der Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der im Jahr 2021 emittierten Schuldscheintranche in Höhe von 59.000 TUSD. Die zu erwartenden zukünftigen Zahlungsströme wurden mit Abschluss über die gesamte Laufzeit fixiert. Der Marktwert wird in eine Zins- und eine Währungskomponente unterteilt. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 hatte die Zinskomponente einen Marktwert von minus 600 TEUR, welcher erfolgsneutral in der Cash-Flow-Hedge-Rücklage erfasst wurde. Ausführungen zur Währungskomponente folgen im nächsten Abschnitt "Währungsrisiko".

Der Zinscap dient zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos einer im Jahr 2021 begebenen variabel verzinslichen Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 107.000 TEUR. Die Sicherungswirkung aus dem Cap greift, sobald der 6-Monats-Euribor die Marke von 3,0 Prozent p. a. überschreitet. In diesem Fall zahlt die Gegenpartei die Differenz zwischen dem dann jeweils aktuellen Geldmarktsatz und 3,0 Prozent an Jenoptik. Etwaige erhaltene Ausgleichszahlungen werden über die jeweilige Zinsperiode ergebniswirksam im Finanzergebnis realisiert. Der ursprüngliche Zeitwert des Zinscaps bei Vertragsabschluss wird über die 7-jährige Laufzeit zeitraumbezogen amortisiert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lag der in der Cash-Flow-Hedge-Rücklage erfasste Betrag bei minus 1.268 TEUR (i. Vj. minus 653 TEUR).

Aus den vorgenannten Sicherungsinstrumenten werden folgende Ein- und Auszahlungen erwartet:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Zinsswap EUR
Erwartete Auszahlungen an Bank 1.051 4.219 1.586 6.856
(0) (0) (0) (0)
Erwartete Einzahlungen von Bank 985 3.179 1.300 5.464
(0) (0) (0) (0)
Zins- und Währungsswap USD
Erwartete Auszahlungen an Bank 322 322 0 644
(322) (644) (0) (966)
Erwartete Einzahlungen von Bank 1.010 1.010 0 2.020
(1.010) (2.020) (0) (3.030)
Zinscap EUR
Erwartete Einzahlungen von Bank 88 0 0 88
(828) (0) (0) (828)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Zusätzlich werden beim Zins- und Währungsswap USD am Laufzeitende die Nominalvolumen von EUR in USD getauscht.

Währungsrisiko

Währungsrisiken unterteilen sich in zwei Arten: translatorische und transaktorische Risiken.

Das Translationsrisiko resultiert aus durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Wertschwankungen, die sich aus der Umrechnung von in Fremdwährung bestehenden finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die Bilanzwährung ergeben. Da hiermit in der Regel keine Zahlungsströme verbunden sind, wird in den meisten Fällen auf eine Absicherung verzichtet.

Das Transaktionsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Wertschwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dabei handelt es sich überwiegend um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps sowie in kleinerem Umfang um Devisenoptionen.

Abgesichert werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft, in der Regel Umsatzerlöse. Vertraglich bereits fixierte Cashflows werden 1:1 über sogenannte Micro-Hedges abgesichert. Geplante Zahlungsströme werden im Rahmen von antizipativem Hedging anteilig abgesichert.

Zudem sichert Jenoptik die zu erwartenden Cashflows aus konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen, die nicht als "Net Investment in a Foreign Operation" deklariert wurden, mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Derivate, die der Absicherung konzerninterner Darlehen dienen, werden nicht als Instrument einer Sicherungsbeziehung designiert. Zum 31. Dezember 2024 stellte sich die Absicherung der konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen wie folgt dar:

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Darlehensnehmer konzerninterner Darlehen Ausstehender Betrag konzerninterner Darlehen (ohne Anteil "Net Investment in a Foreign Operation") Sicherungsvolumen
Prodomax Automation Ltd., Kanada 32.000 TCAD 32.000 TCAD
Prodomax Automation Ltd., Kanada 1.000 TUSD 0 TUSD
SwissOptic AG, Schweiz 10.507 TCHF 5.000 TCHF
JENOPTIK UK Ltd., Großbritannien 7.828 TGBP 7.000 TGBP
JENOPTIK North America Inc., USA 937 TUSD 4.000 TUSD

Zum Bilanzstichtag waren verschiedene Devisentermingeschäfte und Devisenswaps im Bestand. Für den überwiegenden Teil dieser Geschäfte wurde eine sogenannte Cashflow-Hedge-Beziehung zu dem jeweiligen Grundgeschäft dokumentiert, wodurch bei nachgewiesener Effektivität deren Wertveränderungen nicht erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern erfolgsneutral in der Cashflow-Hedge-Rücklage zu erfassen waren. Zur Messung der Effektivität wurde zum Zeitpunkt der Designation sowie fortlaufend, in der Regel zu Bilanzierungszeitpunkten, ein prospektiver qualitativer Wirksamkeitstest durchgeführt.

Der bereits im vorhergehenden Abschnitt "Zinsänderungsrisiko" erwähnte Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der Schuldscheindarlehenstranche über 59.000 TUSD. Der positive Marktwert von dessen Währungskomponente betrug zum Stichtag 31. Dezember 2024 6.884 TEUR. Die Marktwertveränderung der Währungskomponente wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. Dadurch ergibt sich der angestrebte Ausgleich mit der gegenläufigen Wertveränderung des Grundgeschäfts (Bewertung der Fremdwährungsverbindlichkeit in EUR).

Die zum Bilanzstichtag im Bestand befindlichen Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie die Zins- und Währungsswaps gliedern sich nach Währungsverkäufen und -ankäufen wie folgt auf:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
USD - Verkauf gegen EUR 85.518 139.535
USD - Ankauf gegen EUR 57.173 57.173
GBP - Verkauf gegen EUR 7.760 7.760
USD - Verkauf gegen CHF 20.912 3.382
USD - Verkauf gegen CAD 9.486 2.735
CNY - Verkauf gegen EUR 4.133 10.661
JPY - Verkauf gegen EUR 395 395
JPY - Ankauf gegen EUR 311 0
CAD - Verkauf gegen EUR 21.597 35.763
CAD - Ankauf gegen EUR 0 5.445
CHF - Verkauf gegen EUR 5.318 6.468
Summe Verkäufe in Fremdwährung 155.119 206.700
Summe Käufe in Fremdwährung 57.484 62.618

Die im Bestand befindlichen Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie die Zins- und Währungsswaps und der Zinscap wiesen zum Bilanzstichtag die folgenden Marktwerte aus:

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in TEUR Positive Marktwerte 31.12.2024 31.12.2023
Derivate mit Hedge Beziehung
langfristig 7.435 7.726
kurzfristig 339 1.556
Derivate ohne Hedge-Beziehung
langfristig 0 360
kurzfristig 312 42
Summe positiver Marktwerte 8.086 9.684
Negative Marktwerte
Derivate mit Hedge-Beziehung
langfristig 1.932 252
kurzfristig 4.572 304
Derivate ohne Hedge-Beziehung
langfristig 346 0
kurzfristig 296 382
Summe negativer Marktwerte 7.147 939
Saldo 939 8.745

Die Marktwerte für Absicherungsgeschäfte von konzerninternen Darlehen sind in den Derivaten ohne Hedge-Beziehungen enthalten, da sich das Grundgeschäft, bestehend aus konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten, heraus konsolidiert. Die positiven Marktwerte dieser Derivate zum Bilanzstichtag betrugen 312 TEUR (i. Vj. 87 TEUR), die negativen Marktwerte beliefen sich auf 642 TEUR (i. Vj. 382 TEUR). Die Veränderung führte insgesamt zu einem Verlust von 35 TEUR (i. Vj. Verlust 301 TEUR), welcher erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst wurde.

Bei den Devisentermingeschäften und Devisenswaps mit Hedge-Beziehung wurden zum 31. Dezember 2024 kumulierte Verluste in Höhe von 8.026 TEUR (i. Vj.: kumulierte Gewinne in Höhe von 2.110 TEUR) ausgewiesen. Die Veränderung in Höhe von minus 10.136 TEUR setzt sich aus Wertveränderungen der zum Bilanzstichtag im Bestand befindlichen Derivate in Höhe von minus 5.979 TEUR (i. Vj. Verlust 1.750 TEUR) sowie den in der Berichtsperiode erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederten Marktwerten in Höhe von 4.157 TEUR (i. Vj. 433 TEUR) zusammen. Eine solche Umgliederung geht in der Regel mit der erfolgswirksamen Erfassung des Grundgeschäftes (zum Beispiel Erfassung der Umsatzerlöse) einher, sodass sich hier die mit dem Abschluss des Sicherungsgeschäftes angestrebte ausgleichende Wirkung einstellt.

Die Devisensicherungsgeschäfte für die operative Geschäftstätigkeit (exklusive der Zins- und Währungsswaps sowie Absicherungsgeschäfte von konzerninternen Darlehen) sichern in Höhe von 111.306 TEUR Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2025 ab. Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis Ende 2026 wurden in Höhe von 12.469 TEUR abgesichert.

Die wesentlichen Fremdwährungsrisiken der Jenoptik betreffen den US-Dollar. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in US-Dollar sowie die daraus resultierende bilanzielle Nettorisikoposition:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Finanzielle Vermögenswerte 44.850 27.031
Finanzielle Verbindlichkeiten 59.795 71.482
Bilanzielle Nettorisikoposition - 14.945 - 44.451

Zum Bilanzstichtag bestand eine auf US-Dollar basierende bilanzielle Nettorisikoposition in Höhe von minus 14.945 TEUR (i. Vj. minus 44.451 TEUR). Die Erhöhung der finanziellen Vermögenswerte um 17.819 TEUR zum Stichtag 31. Dezember 2024 resultierte im Wesentlichen aus dem Anstieg des Forderungsbestandes aus Lieferungen und Leistungen. Die Verringerung der finanziellen Verbindlichkeiten ist im Wesentlichem auf die Tilgung kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie den Rückgang kurzfristiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.

Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses hätte somit die nachfolgend dargestellten Auswirkungen gehabt:

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EUR/​USD-Kurs Änderung der Nettorisikoposition
(in TEUR)
Stichtagskurs 31.12.2024 1,0389
(1,1050)
Erhöhung um 5 Prozent 1,0908 - 712
(1,1603) (- 2.117)
Verringerung um 5 Prozent 0,9870 787
(1,0498) (2.340)
Erhöhung um 10 Prozent 1,1428 - 1.359
(1,2155) (- 4.041)
Verringerung um 10 Prozent 0,9350 1.661
(0,9945) (4.939)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Neben den bilanziellen Risiken existieren in Bezug auf den US-Dollar weitere Risiken aus erwarteten Zahlungsströmen. Diese werden im Rahmen der jährlichen Mittelfristplanung abgeschätzt und anteilig abgesichert. Zum 31. Dezember 2024 beliefen sich die durch Derivate abgesicherten Zahlungsströme für die operative Geschäftstätigkeit (exklusive des Zins- und Währungsswaps) in US-Dollar auf einen Gegenwert von 105.110 TEUR (i. Vj. 138.386 TEUR).

8.3 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2024 bestehen befristete externe Vertragserfüllungsbürgschaften in Höhe von 10.000 TEUR (i. Vj. 10.000 TEUR) gegenüber einem Kunden der VINCORION. Das Risiko einer zukünftigen Inanspruchnahme wird derzeit als gering eingeschätzt.

Darüber hinaus wurde einer sich in Liquidation befindlichen nicht konsolidierten Gesellschaft eine Finanzierungszusage im Hinblick auf eine geordnete Abwicklung der Liquidation gegeben.

8.4 Rechtsstreitigkeiten

Jenoptik ist an wenigen Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt. Für mögliche finanzielle Belastungen aus laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren wurden in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet. Auf die Angabe weiterer Details wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

8.5 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen nach IAS 24

Als nahestehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24 gelten Unternehmen bzw. Personen, die Jenoptik beherrschen oder von ihm beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, sowie Unternehmen und Personen, die kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzen, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements der JENOPTIK AG maßgeblich zu steuern, oder an der gemeinsamen Führung der JENOPTIK AG beteiligt sind. Beherrschung liegt hierbei dann vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält. Der größte Einzelaktionär der JENOPTIK AG ist die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die direkt insgesamt 11 Prozent der Stimmrechte hält.

Die Zusammensetzung der Beziehungen mit nicht konsolidierten Gesellschaften, assoziierten Unternehmen sowie Joint Ventures ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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davon mit
in TEUR Gesamt nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen assoziierten Unternehmen und Beteiligungen
Umsatz 1.213 7 1.206
(1.858) (0) (1.858)
Bezogene Leistungen 1.008 82 926
(1.173) (59) (1.114)
Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit 89 0 89
(135) (0) (135)
Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 156 0 156
(151) (0) (151)
Finanzielle Vermögenswerte, gewährte Darlehen und Ausleihungen 195 0 195
(222) (0) (222)
Finanzielle Verbindlichkeiten 116 116 0
(0) (0) (0)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Als nahestehende Personen der JENOPTIK AG gelten ferner die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats und deren enge Familienangehörige.

Die Aufgliederung der im Jahr 2024 ergebniswirksam erfassten Gesamtvergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Vorstand und Aufsichtsrat) wird in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Vergütung des Vorstands
Kurzfristig fällige Leistungen 1 2.282 2.338
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 400 423
Anteilsbasierte Vergütung 89 1.410
Vergütung des Vorstands 2.772 4.171
Vergütung des Aufsichtsrats 2 1.026 960
Gesamt 3.797 5.131

1 Festvergütung, einjährige variable Vergütung sowie Nebenleistungen (Beiträge zur Unfall- und Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen bzw. Mobilitätspauschale)

2 Festvergütung und Ausschussvergütung einschließlich Sitzungsgeldern, netto

Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG sind im Vergütungsbericht dargestellt.

Die in der Tabelle dargestellten Aufwendungen für die anteilsbasierte Vergütung des Vorstands resultierten aus der fortlaufenden Bewertung aller zum Bilanzstichtag vorläufig gewährten Performance Shares jeweils mit dem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag.

Der beizulegende Zeitwert der im Geschäftsjahr 2024 vorläufig zugeteilten 42.923 Stück Performance Shares (i. Vj. 43.351 Stück) zum Zeitpunkt der Gewährung betrug 1.078 TEUR (i. Vj. 1.244 TEUR). Die den Mitgliedern des Vorstands gewährten Gesamtbezüge nach § 314 Nr. 6 HGB betrugen im Geschäftsjahr 2024 damit insgesamt 3.760 TEUR (i. Vj. 4.006 TEUR).

Gegenüber Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bestanden zum Bilanzstichtag offene Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 4.222 TEUR (i. Vj. 4.771 TEUR) aus ein- und mehrjährigen variablen Vergütungsbestandteilen des Vorstands sowie der Vergütung des Aufsichtsrats.

Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 71 TEUR (i. Vj. 71 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1.701 TEUR (i. Vj. 1.749 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2024 erfasste Zinsaufwand betrug 54 TEUR (i. Vj. 57 TEUR).

Wie im Vorjahr gab es im Geschäftsjahr 2024 keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden - wie in den Jahren zuvor - keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.

9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 19. März 2025 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 24. März 2025 zu prüfen und zu billigen.

Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2024 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 49.862.423,26 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2024 in Höhe von 29.862.423,26 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 20.000.000,00 Euro.

Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024, der Hauptversammlung 2025 für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 0,38 Euro je dividendenberechtigte Stückaktie und damit über Vorjahresniveau vorzuschlagen (i. Vj. 0,35 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2024 ein Betrag in Höhe von 21.750.483,70 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 8.111.939,56 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 20.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2024 gab es nicht.

10 Sonstige Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB

10.1 Angaben nach § 315e HGB und § 264 Abs. 3 HGB

Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde gemäß § 315e HGB mit befreiender Wirkung für einen Konzernabschluss nach HGB erstellt. Gleichzeitig stehen der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (2013/​34/​EU). Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden handelsrechtliche Pflichtangaben und Erläuterungen veröffentlicht, die über die nach IFRS notwendigen Angabepflichten hinausgehen.

Nachfolgende vollkonsolidierte verbundene deutsche Unternehmen werden in den Konzernabschluss der JENOPTIK AG einbezogen und haben von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

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JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena

JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen

JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena

JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein

TRIOPTICS GmbH, Wedel

10.2 Beschäftigte und Personalaufwand

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf:

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2024 2023
Advanced Photonic Solutions 3.152 3.112
Smart Mobility Solutions 529 499
Non-Photonic Portfolio Companies 525 517
Sonstige 311 287
Gesamt 4.517 4.415

Die Ermittlung des Durchschnitts erfolgte nach Maßgabe der Vorgaben des § 267 Abs. 5 HGB zur Umschreibung der Größenklassen.

Der Personalaufwand gemäß § 275 Abs. 2 Nr. 6 HGB setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Löhne und Gehälter 341.125 323.097
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 53.770 49.548
Aufwendungen für Altersversorgung 4.752 4.476
Gesamt 399.648 377.121

10.3 Honorare des Abschlussprüfers

Die Honorare für die erhaltenen Dienstleistungen unseres Abschlussprüfers sowie der mit diesem verbundenen Unternehmen bzw. Netzwerkgesellschaften betrugen:

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in TEUR 1.1.-31.12.2024 1.1.-31.12.2023
Abschlussprüfungsleistungen 1.679 1.582
Sonstige Leistungen 10 17
Andere Bestätigungsleistungen 19 9
Steuerliche Beratungsleistungen 5 8
Gesamt 1.714 1.616

Die Honorare für die Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der JENOPTIK AG sowie gesetzliche und freiwillige Abschlussprüfungen von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen.

Sonstige Leistungen des Abschlussprüfers wurden 2024 im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens, andere Bestätigungsleistungen wurden nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) sowie der Prüfung des Vergütungsberichts nach § 162 Abs. 3 AktG erbracht. Steuerliche Beratungen entfallen auf Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der Steuererklärung einer nicht in der EU ansässigen Tochtergesellschaft.

Von den Gesamtaufwendungen entfallen Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von 999 TEUR (i. Vj. 954 TEUR), sonstige Leistungen in Höhe von 10 TEUR (i. Vj. 17 TEUR) sowie andere Bestätigungsleistungen von 19 TEUR (i. Vj. 9 TEUR) auf den Konzernabschlussprüfer EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart.

10.4 Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2024 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/​Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Die Erklärung liegt auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena, Deutschland) zur Einsichtnahme aus.

11 Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2024 gemäß § 313 Abs. 2 HGB

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Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Jenoptik bzw. des unmittelbaren Gesellschafters
in %
Eigenkapital 31.12.2024
TEUR 1
Ergebnis 2024
TEUR 1
1.1. Verbundene konsolidierte Unternehmen
- unmittelbare Beteiligungen
1 JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapur, Singapur 100
2 JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100
3 JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 100
4 JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100
5 JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100
6 JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100
- mittelbare Beteiligungen
7 Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China 100
8 JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., Shanghai, China 100
9 JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100
10 JENOPTIK Australia Pty Ltd, Sydney, Australien 100
11 JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA 100
12 JENOPTIK Benelux B.V., Drunen, Niederlande 100
13 JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien 100
14 JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko 98
15 JENOPTIK Industrial Metrology France SAS, Bayeux Cedex, Frankreich 100
16 JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan 100
17 JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Suwon, Korea 100
18 JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100
19 JENOPTIK SMART MOBILITY SOLUTIONS LLC, Jupiter (FL), USA 100
20 JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz 100
21 JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien 100
22 JENOPTIK UK Ltd., Camberley, Großbritannien 100
23 Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada 100
24 SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China 100
25 SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz 100
26 TRIOPTICS GmbH, Wedel, Deutschland 100
27 TRIOPTICS Hong Kong Limited, Hongkong, Hongkong 100 9
28 TRIOPTICS Japan Co., Ltd., Shizuoka, Japan 61,25
29 TRIOPTICS Korea Co., Ltd, Suwon, Korea 60
30 Beijing TRIOPTICS Optical Test Instruments (China) Ltd., Peking, China 51
31 TRIOPTICS Scandinavia OY, Tampere, Finnland i.L. 2 100
32 TRIOPTICS SINGAPORE PTE. LTD., Singapur, Singapur 100
33 TRIOPTICS TAIWAN LTD., Taoyuan, Taiwan 51
34 TRIOPTICS LLC, Rancho Cucamonga (CA), USA 100
1.2. Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
- unmittelbare Beteiligungen
35 KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland, i.L. 2 100 34 4 1 4
- mittelbare Beteiligungen
36 JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisão e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien. i.L. 2 100 102 10 352 10
37 JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien, i.L. 2 100 9 5 -37 5
38 JENOPTIK Robot Algérie SARL, Algier, Algerien 74,5 260 4 1 4
39 Hörsel GmbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 100 -541 8 0
40 BROXBURN, S.L., Madrid, Spanien 100 116 4 1 4
41 INTEROB RESEARCH & SUPPLY, S.L., Valladolid, Spanien 100 -94 4 -324 4
42 INTEROB, S.L., Valladolid, Spanien 100 -8.294 4 -2.386 4
43 JENOPTIK France, SASU, Bordeaux, Frankreich 100 10 0
2. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen
44 TRIOPTICS France S.A.R.L., Villeurbanne, Frankreich 50 527 4 217 4
3. Beteiligungen
- unmittelbare Beteiligungen
45 JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33,33 1.591 4 23 4
- mittelbare Beteiligungen
46 HOMMEL CS s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 1.127 4 8 4
47 JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L. 2 50 7 55 -1
48 JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 50 7 23 0
49 Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I. 3 24,9 7 6 6

1 Angaben aus Jahresabschlüssen in Fremdwährung umgerechnet zum Stichtagskurs bzw. Durchschnittskurs des jeweiligen Jahres

2 i.L. = in Liquidation

3 i.I. = in Insolvenz

4 Angaben für Jahresabschluss 2023

5 Angaben zum 31. März 2018

6 Daten nicht verfügbar

7 abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni

8 Liquidationsschlussbilanz zum 31. Januar 2023

9 mittelbare Beteiligung über Beijing TRIOPTICS Optical Test Instruments (China) Ltd.

10 Angaben für Jahresabschluss 2022

 

Jena, 19. März 2025

JENOPTIK AG

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Finanzvorstand

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Kapitel 5

Weitere Informationen

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Jena, 19. März 2025

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Finanzvorstand

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die JENOPTIK Aktiengesellschaft

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzernkapitalflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Informationen zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der JENOPTIK Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Konzernlageberichts sowie die dort aufgeführten Informationen des Unternehmens außerhalb des Geschäftsberichts, auf die im Konzernlagebericht verwiesen wird, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS Accounting Standards (im Folgenden "IFRS Accounting Standards"), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Wir geben kein Prüfungsurteil zum Inhalt der in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Konzernlageberichts ab.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Im Konzernabschluss der JENOPTIK Aktiengesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen, die gemäß IAS 36 einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterliegen.

Das Ergebnis der Bewertungen ist insbesondere von der Einschätzung der Höhe der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte in Relation zur Bilanzsumme, der der Bewertung zugrunde liegenden Komplexität sowie der im Rahmen der Bewertung vorhandenen Ermessensspielräume und Unsicherheiten haben wir den Wertminderungstest für die Geschäfts- oder Firmenwerte als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben das angewandte Verfahren zur Durchführung des Werthaltigkeitstests mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und auf Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 36 beurteilt. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsexperten gewürdigt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, die Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die Ermittlung nachvollzogen haben. Die rechnerische Richtigkeit des Bewertungsmodells haben wir stichprobenweise überprüft.

Die in der detaillierten Planungsrechnung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendeten Planungsannahmen haben wir in Stichproben mit der vom Vorstand aufgestellten Unternehmensplanung abgestimmt und unter Beachtung unserer Erkenntnisse aus der Abschlussprüfung kritisch gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten nachvollzogen. Zudem haben wir die Planungsrechnungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit den Planungen des Vorjahres verglichen, mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.

Die von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsrechnungen haben wir im Hinblick auf die Berücksichtigung der wesentlichen Annahmen gewürdigt, um ein mögliches Wertminderungsrisiko bei einer Änderung einer der wesentlichen Annahmen der Bewertung einschätzen zu können.

Hinsichtlich der Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte haben sich keine Einwendungen geben.

Verweis auf dazugehörige Angaben

Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie zu den in diesem Zusammenhang stehenden Ermessensentscheidungen sind im Konzernanhang in den Kapiteln 3.1 "Immaterielle Vermögenswerte", 3.3 Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten" sowie "5.1 Immaterielle Vermögenswerte" enthalten.

2. Realisierung von Umsatzerlösen

Realisierung von Umsatzerlösen

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Die in den Konzernabschluss der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, einbezogenen Gesellschaften veräußern unterschiedliche Produkte und erbringen verschiedene Arten von Dienstleistungen. Aus den diversifizierten Kunden- und Produktportfolios resultieren eine hohe Anzahl an unterschiedlichen vertraglichen Vereinbarungen. Aufgrund der Vielfalt an vertraglichen Bestimmungen wird die Umsatzrealisierung als komplex betrachtet, so dass ein erhöhtes Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung, insbesondere in Bezug auf die korrekte Periodenabgrenzung besteht.

Vor diesem Hintergrund war die Realisierung von Umsatzerlösen im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.

Prüferisches Vorgehen

Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen haben wir die im Konzernabschluss der JENOPTIK Aktiengesellschaft entsprechend den internen Bilanzierungsvorgaben angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Realisierung von Umsatzerlösen anhand der in IFRS 15 definierten Kriterien gewürdigt. Weiterhin haben wir bei wesentlichen Konzerngesellschaften den von den gesetzlichen Vertretern implementierten Prozess für die Umsatzrealisierung anhand einzelner Geschäftsvorfälle vom Eingang der Bestellung bis zur Abbildung im Konzernabschluss nachvollzogen sowie ausgewählte, wesentliche in diesem Prozess implementierte Kontrollen getestet.

Zudem haben wir die Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse zum Geschäftsjahresende 2024 im Rahmen folgender aussagebezogener Prüfungshandlungen beurteilt:

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Wir haben in Stichproben die Voraussetzungen für die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung anhand der Vereinbarungen in Verträgen im Hinblick auf die Anforderungen des IFRS 15 gewürdigt. Für die zum Stichtag bilanzierten Vertragsvermögenswerte haben wir in Stichproben die Auftragsbestände mit den Bestellungen der Kunden sowie die Verkaufspreise mit den zugrundeliegenden Kundenverträgen abgestimmt. Darüber hinaus haben wir die zugrundeliegenden Bestände stichprobenhaft in Augenschein genommen.

Für zeitpunktbezogen realisierte Umsatzerlöse haben wir in Stichproben nachvollzogen, ob diese auf Basis der jeweils zugrundeliegenden Liefer- und Vertragsbedingungen periodengerecht nach den Kriterien des IFRS 15 abgebildet wurden.

Zudem haben wir externe Saldenbestätigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eingeholt und ergänzend zur Beurteilung der Existenz der Umsatzerlöse diese unter anderem daraufhin untersucht, ob sie zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geführt haben und ob diese wiederum durch Zahlungseingänge ausgeglichen wurden.

Insgesamt haben sich aus unseren Prüfungshandlungen hinsichtlich der Realisierung von Umsatzerlösen keine Einwendungen ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Zu den bezüglich der Umsatzrealisierung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen sowie detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang im Abschnitt 3.14 (Umsatzerlöse) sowie Abschnitte 4.1 (Umsatzerlöse) und 7.1 (Informationen nach Segmenten).

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2024 verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung ist, sowie für den Vergütungsbericht nach § 162 AktG sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Geschäftsberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der relevanten Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Jenoptik_​AG_​KA+KLB_​ESEF-2024-12-31.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen;

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben;

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt;

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen;

beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Juni 2024 als Konzernabschlussprüfer gewählt und am 6. September 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Konzernabschlussprüfer der JENOPTIK Aktiengesellschaft tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Martin von Michaelis.

Anlage zum Bestätigungsvermerk:

1. Nicht inhaltlich geprüfte Bestandteile des Konzernlageberichts

Folgende Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir nicht inhaltlich geprüft:

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das Kapitel "Nachhaltigkeitserklärung" und die hierin enthaltene zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung sowie

das Kapitel "Erklärung zur Unternehmensführung (mit Corporate-Governance-Bericht)".

Darüber hinaus haben wir nachfolgend aufgeführten lageberichtsfremden Angaben nicht inhaltlich geprüft. Lageberichtsfremde Angaben im Lagebericht sind Angaben, die nicht nach §§ 315, 315a HGB bzw. nach §§ 315b bis 315d HGB vorgeschrieben sind.

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Der im Kapitel "Risiko- und Chancenbericht" enthaltene Abschnitt "Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance".

2. Weitere Sonstige Informationen

Die "Sonstigen Informationen" umfassen die folgenden Bestandteile des Geschäftsberichts, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben:

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Kapitel 1 Management,

Kapitel 3 Vergütungsbericht,

Kapitel 5 Weitere Informationen (einschließlich der Versicherung der gesetzlichen Vertreter)

aber nicht der Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

3. Informationen des Unternehmens außerhalb des Geschäftsberichts, auf die im Konzernlagebericht verwiesen wird

Der Konzernlagebericht enthält weitere Querverweise auf Internetseiten des Konzerns. Die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir nicht inhaltlich geprüft.

 

Berlin, 19. März 2025

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

von Michaelis, Wirtschaftsprüfer

Klimpke, Wirtschaftsprüfer

Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit in Bezug auf die Konzernnachhaltigkeitserklärung

An die JENOPTIK AG, Jena

Prüfungsurteil

Wir haben die im Abschnitt "Nachhaltigkeitserklärung" des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, enthaltene Konzernnachhaltigkeitserklärung der JENOPTIK AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 (im Folgenden die "Konzernnachhaltigkeitserklärung") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Die Konzernnachhaltigkeitserklärung wurde zur Erfüllung der Anforderungen der Richtlinie (EU) 2022/​2464 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 sowie der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB an eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung aufgestellt.

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung veranlassen, dass die beigefügte Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der CSRD und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852, des § 315c iVm. §§ 289c bis 289e HGB an eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien aufgestellt ist. Dieses Prüfungsurteil schließt ein, dass uns keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung veranlassen,

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dass die beigefügte Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) entspricht, einschließlich dass der vom Unternehmen durchgeführte Prozess zur Identifizierung von Informationen, die in die Konzernnachhaltigkeitserklärung aufzunehmen sind (die Wesentlichkeitsanalyse), nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit der im Abschnitt "Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen" der Konzernnachhaltigkeitserklärung aufgeführten Beschreibung steht, bzw.

dass die im Abschnitt "Angaben zur EU-Taxonomie" der Konzernnachhaltigkeitserklärung enthaltenen Angaben nicht in allen wesentlichen Belangen Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 entsprechen.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) herausgegebenen International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): Assurance Engagements Other Than Audits or Reviews of Historical Financial Information durchgeführt.

Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit unterscheiden sich die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit in Art und zeitlicher Einteilung und sind weniger umfangreich. Folglich ist der erlangte Grad an Prüfungssicherheit erheblich niedriger als die Prüfungssicherheit, die bei Durchführung einer Prüfung mit hinreichender Prüfungssicherheit erlangt worden wäre.

Unsere Verantwortung nach ISAE 3000 (Revised) ist im Abschnitt "Verantwortung des Wirtschaftsprüfers für die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung" weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die Konzernnachhaltigkeitserklärung

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der CSRD sowie den einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien und für die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung der internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer Konzernnachhaltigkeitserklärung in Übereinstimmung mit diesen Vorschriften zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Konzernnachhaltigkeitserklärung) oder Irrtümern ist.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter umfasst die Einrichtung und Aufrechterhaltung des Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse, die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen und die Ermittlung von zukunftsorientierten Informationen zu einzelnen nachhaltigkeitsbezogenen Angaben.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

Inhärente Grenzen bei der Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung

Die CSRD sowie die einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften enthalten Formulierungen und Begriffe, die erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch keine maßgebenden umfassenden Interpretationen veröffentlicht wurden. Da solche Formulierungen und Begriffe unterschiedlich durch Regulatoren oder Gerichte ausgelegt werden können, ist die Gesetzmäßigkeit von Messungen oder Beurteilungen der Nachhaltigkeitssachverhalte auf Basis dieser Auslegungen unsicher.

Diese inhärenten Grenzen betreffen auch die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers für die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung

Unsere Zielsetzung ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit darüber abzugeben, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung veranlassen, dass die Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit der CSRD sowie den einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften sowie den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien aufgestellt worden ist sowie einen Prüfungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zur Konzernnachhaltigkeitserklärung beinhaltet.

Im Rahmen einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit gemäß ISAE 3000 (Revised) üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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erlangen wir ein Verständnis über den für die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung angewandten Prozess, einschließlich des vom Unternehmen durchgeführten Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse zur Identifizierung der zu berichtenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

identifizieren wir Angaben, bei denen die Entstehung einer wesentlichen falschen Darstellung aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern wahrscheinlich ist, planen und führen Prüfungshandlungen durch, um diese Angaben zu adressieren und eine das Prüfungsurteil unterstützende begrenzte Prüfungssicherheit zu erlangen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. Außerdem ist das Risiko, eine wesentliche falsche Darstellung in Informationen aus der Wertschöpfungskette nicht aufzudecken, die aus Quellen stammen, die nicht unter der Kontrolle des Unternehmens stehen (Informationen aus der Wertschöpfungskette), in der Regel höher als das Risiko, eine wesentliche Falschdarstellung in Informationen nicht aufzudecken, die aus Quellen stammen, die unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, da sowohl die gesetzlichen Vertreter des Unternehmens als auch wir als Prüfer in der Regel Beschränkungen beim direkten Zugang zu den Quellen von Informationen aus der Wertschöpfungskette unterliegen.

würdigen wir die zukunftsorientierten Informationen, einschließlich der Angemessenheit der zugrunde liegenden Annahmen. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Informationen abweichen.

Zusammenfassung der vom Wirtschaftsprüfer durchgeführten Tätigkeiten

Eine Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Nachweisen über die Nachhaltigkeitsinformationen. Art, zeitliche Einteilung und Umfang der ausgewählten Prüfungshandlungen liegen in unserem pflichtgemäßen Ermessen.

Bei der Durchführung unserer Prüfung mit begrenzter Sicherheit haben wir unter anderem:

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die Eignung der von den gesetzlichen Vertretern in der Konzernnachhaltigkeitserklärung dargestellten Kriterien insgesamt beurteilt.

die gesetzlichen Vertreter und relevante Mitarbeiter befragt, die in die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, einschließlich des vom Unternehmen durchgeführten Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse zur Identifizierung der zu berichtenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung, sowie über die auf diesen Prozess bezogenen internen Kontrollen.

die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden zur Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung beurteilt.

die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern angegebenen geschätzten Werte und der damit zusammenhängenden Erläuterungen beurteilt. Wenn die gesetzlichen Vertreter in Übereinstimmung mit den ESRS die zu berichtenden Informationen über die Wertschöpfungskette für einen Fall schätzen, in dem die gesetzlichen Vertreter nicht in der Lage sind, die Informationen aus der Wertschöpfungskette trotz angemessener Anstrengungen einzuholen, ist unsere Prüfung darauf begrenzt zu beurteilen, ob die gesetzlichen Vertreter diese Schätzungen in Übereinstimmung mit den ESRS vorgenommen haben, und die Vertretbarkeit dieser Schätzungen zu beurteilen, aber nicht Informationen über die Wertschöpfungskette zu ermitteln, die die gesetzlichen Vertreter nicht einholen konnten.

analytische Prüfungshandlungen und Befragungen zu ausgewählten Informationen in der Konzernnachhaltigkeitserklärung durchgeführt.

die Darstellung der Informationen in der Konzernnachhaltigkeitserklärung gewürdigt.

den Prozess zur Identifikation der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten und der entsprechenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung gewürdigt.

Verwendungsbeschränkung für den Vermerk

Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung, Sorgfaltspflicht oder Haftung.

 

München, den 19. März 2025

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Nicole Richter, Wirtschaftsprüferin

Hendrik Fink, Wirtschaftsprüfer

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über die Prüfung des Vergütungsberichts nach § 162 Abs. 3 AktG

An die JENOPTIK AG

Prüfungsurteil

Wir haben den Vergütungsbericht der JENOPTIK AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 daraufhin formell geprüft, ob die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG im Vergütungsbericht gemacht wurden. In Einklang mit § 162 Abs. 3 AktG haben wir den Vergütungsbericht nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung sind im beigefügten Vergütungsbericht in allen wesentlichen Belangen die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG gemacht worden. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich nicht auf den Inhalt des Vergütungsberichts.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung des Vergütungsberichts in Übereinstimmung mit § 162 Abs. 3 AktG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Die Prüfung des Vergütungsberichts nach § 162 Abs. 3 AktG (IDW PS 870 (09.2023)) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach dieser Vorschrift und diesem Standard ist im Abschnitt "Verantwortung des Wirtschaftsprüfers" unseres Vermerks weitergehend beschrieben. Wir haben als Wirtschaftsprüferpraxis die Anforderungen des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet. Die Berufspflichten gemäß der Wirtschaftsprüferordnung und der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer/​vereidigte Buchprüfer einschließlich der Anforderungen an die Unabhängigkeit haben wir eingehalten.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Der Vorstand und der Aufsichtsrat sind verantwortlich für die Aufstellung des Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, der den Anforderungen des § 162 AktG entspricht. Ferner sind sie verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob im Vergütungsbericht in allen wesentlichen Belangen die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG gemacht worden sind, und hierüber ein Prüfungsurteil in einem Vermerk abzugeben.

Wir haben unsere Prüfung so geplant und durchgeführt, dass wir durch einen Vergleich der im Vergütungsbericht gemachten Angaben mit den in § 162 Abs. 1 und 2 AktG geforderten Angaben die formelle Vollständigkeit des Vergütungsberichts feststellen können. In Einklang mit § 162 Abs. 3 AktG haben wir die inhaltliche Richtigkeit der Angaben, die inhaltliche Vollständigkeit der einzelnen Angaben oder die angemessene Darstellung des Vergütungsberichts nicht geprüft.

Umgang mit etwaigen irreführenden Darstellungen

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, den Vergütungsbericht unter Berücksichtigung der Kenntnisse aus der Abschlussprüfung zu lesen und dabei für Anzeichen aufmerksam zu bleiben, ob der Vergütungsbericht irreführende Darstellungen in Bezug auf die inhaltliche Richtigkeit der Angaben, die inhaltliche Vollständigkeit der einzelnen Angaben oder die angemessene Darstellung des Vergütungsberichts enthält.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine solche irreführende Darstellung vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

 

Berlin, 19. März 2025

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

von Michaelis, Wirtschaftsprüfer

Klimpke, Wirtschaftsprüfer

Dieser Bericht enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen, Einschätzungen und Prognosen der Unternehmensleitung des Jenoptik-Konzerns zur Entwicklung der wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen einzelner Länder, Wirtschaftsräume und Märkte beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Unwägbarkeiten und andere Faktoren (zusammen im Folgenden "Faktoren") können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Derartige Faktoren können zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, geopolitische Konflikte, Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen, regulatorische Vorgaben, Zölle und Embargos, Pandemien, die Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder Änderungen in der Unternehmensstrategie sein. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, dass zukunftsgerichtete Aussagen erreicht oder fortgeschrieben oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen angepasst werden.