Dr. Ing. h.c. F. Porsche AktiengesellschaftStuttgartHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.
Juni 2022 - bestehend aus Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
Konzern-Bilanz,
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Konzern-Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten
erläuternden Anhangsangaben - und der
Konzern-Zwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1.
Januar bis 30. Juni 2022 wurden weder entsprechend §
317 HGB geprüft noch einer prüferischen
Durchsicht durch eine zur Abschlussprüfung
befähigte Person unterzogen.
Konzern-Zwischenlagebericht Grundlagen des KonzernsFür den Zwischenlagebericht zum 30. Juni 2022
bestanden keine erweiterten Berichtsanforderungen, wie sie
für kapitalmarktorientierte Unternehmen gelten. Die
Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft ("Porsche AG")
hat ausgewählte kapitalmarktorientierte Angaben
freiwillig gemacht.
GESCHÄFTSMODELLGESCHÄFTSZWECKDie Porsche AG ist einer der weltweit erfolgreichsten
Luxussportwagen-Hersteller. Wir sind der Ansicht, dass die
ikonische Marke ein Synonym für Design, Heritage,
Prestige, Performance, Innovation, Qualität,
technologische Erfolge, Zuverlässigkeit sowie modernen
und nachhaltigen Luxus ist. Darüber hinaus bieten wir
maßgeschneiderte Finanzierungsprodukte an.
RECHTLICHE STRUKTURDie Porsche AG ist eine Aktiengesellschaft mit
Firmensitz in Stuttgart.
Das gezeichnete Kapital der Porsche AG befindet sich zu
100 % im Eigentum der Porsche Holding Stuttgart GmbH, mit
der ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
besteht. Die Volkswagen Aktiengesellschaft ("Volkswagen
AG") wiederum hält 100 % des Stammkapitals der Porsche
Holding Stuttgart GmbH und ist somit die oberste
Muttergesellschaft der Porsche AG.
OPERATIVE STRUKTUR, BESCHAFFUNG UND VERTRIEBDie Porsche AG und ihre vollkonsolidierten
Tochtergesellschaften ("Porsche AG Konzern") ist in die
Segmente Automobile und Finanzdienstleistungen unterteilt.
In Stuttgart-Zuffenhausen befindet sich neben dem Hauptsitz
des Porsche AG Konzerns auch die Produktionsstätte
für die Modellreihen Taycan, 911 und 718 sowie
für die Kundensport-Fahrzeuge von Porsche Motorsport.
Der Porsche AG Konzern unterhält außerdem eine
Produktionsstätte in Leipzig; dort werden die
Modellreihen Macan und Panamera gefertigt. Die
Cayenne-Modellreihe wird am Mehrmarkenstandort des
Volkswagen Konzerns in Bratislava, Slowakei produziert.
Zusätzlich wird die Cayenne Modellreihe in einem Werk
in Kulim District, Kedha, Malaysia, durch Dritte montiert.
In Weissach befindet sich das eigene Forschungs- und
Entwicklungszentrum, in dem Porsche-Fahrzeuge von der
ersten Skizze bis zur Serienreife entwickelt werden.
Der Porsche AG Konzern betreibt aktives Lieferketten-
und Ersatzteilmanagement, unterstützt durch lang
laufende Verträge mit etablierten Partnern.
Der Porsche AG Konzern vermarktet seine Modelle
über ein Netzwerk von mehr als 900 Porsche Zentren in
mehr als 120 Ländern. Der weltweite Vertrieb ist in
fünf Regionen eingeteilt: Deutschland, Nordamerika,
China, Europa und Rest der Welt.
Das Segment Finanzdienstleistungen umfasst das Leasing,
die Händler- und Kundenfinanzierung, das Service- und
Versicherungsvermittlungsgeschäft sowie
Mobilitätsangebote für Fahrzeuge der Marke
Porsche.
PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGENDer Porsche AG Konzern fokussiert sich auf qualitativ
hochwertige und exklusive Produkte, Elektromobilität
und Nachhaltigkeit. Der Sportwagenhersteller
überträgt seine Historie und seine Motorsport-DNA
in die Zukunft und definiert so den Begriff des modernen
Luxus neu.
Porsche ist eine globale und ikonische Marke -
sportlich, exklusiv und begehrt. Zugleich profitiert der
Porsche AG Konzern von Skaleneffekten und einem
höheren Volumen im Vergleich zu Nischenherstellern aus
dem Luxussportwagen-Segment. Wir sind der Ansicht, dass die
Position in diesem Sweet-Spot der Automobilindustrie den
Porsche AG Konzern einzigartig macht und strukturelle
Wachstumschancen eröffnet.
Mit Leidenschaft für Design, Performance und
höchste Qualität erfüllen wir die
Träume von Sportwagenfans in aller Welt. Zu diesen
Angeboten gehören der legendäre 911, der
Mittelmotor-Sportwagen 718, der erste vollelektrische
Performance-Sportwagen Taycan, der elegante Panamera sowie
die hoch performanten SUVs Cayenne und Macan. Zudem bieten
wir unkomplizierte, individuelle und maßgeschneiderte
Finanzierungslösungen an, um unseren Kunden ihren
Traum vom Luxussportwagen zu erfüllen.
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG DES PORSCHE AG KONZERNSWir streben an, unsere marktführende Stellung als
hochprofitabler Hersteller von exklusiven Sportwagen
insbesondere durch die konsequente Umsetzung unserer
Strategie weiter auszubauen. Die strategische Ausrichtung
des Porsche AG Konzerns besteht aus den
Querschnittsstrategien Kunde, Produkte, Nachhaltigkeit,
Digitalisierung, Organisation und Transformation. Sie
bilden das Zentrum des Porsche "Strategiehauses" und zahlen
auf die Unternehmensziele ein. Crossfunktionale Teams
setzen die sechs Querschnittsstrategien, die von je zwei
Vorstandsmitgliedern verantwortet werden, und die darunter
liegenden strategischen Themenfelder um.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "KUNDE"Die Querschnittsstrategie "Kunde" stellt die Beziehung
zu den Kunden in den Mittelpunkt. Kundenerlebnisse in
Verbindung mit faszinierenden Fahrerfahrungen sollen die
Loyalität der Kunden weiter steigern und neue
Zielgruppen für die Marke Porsche begeistern. Durch
einen kanalübergreifenden Vertrieb und den Ausbau
einer starken Porsche-Community sollen Kunden online wie
offline mit der Marke verbunden bleiben.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "PRODUKTE"Porsche-Kunden dürfen seit Gründung der
Porsche AG Perfektion, Präzision und technologischen
Fortschritt erwarten. Dazu gehört auch, die Produkte
und Angebote ständig weiterzuentwickeln und den
Fortschritt anspruchsvoller Mobilität zu gestalten.
Die Elektromobilität steht dabei im Mittelpunkt der
Porsche-Strategie. Wir sehen uns in diesem Bereich als
Vorreiter und haben die Ambition, in 2030 mehr als 80 %
unserer Neufahrzeuge vollelektrisch auszuliefern.
Unterfüttert wird dieses Ziel mit einer detaillierten
Produkt-Roadmap.
Der Porsche AG Konzern bietet seinen Kunden drei
Antriebsvarianten: Elektrisch, Hybrid und Verbrenner. Eine
weitere wichtige Rolle, um den Verbrenner CO
2-neutral zu machen spielen synthetische
Kraftstoffe.
Wir haben insbesondere Kundenanforderungen der Zukunft
im Blick und richten unsere Produktstrategie mit digitalen,
vernetzten sowie innovativen Produkten und Services daran
aus. Neben dem Kerngeschäft sollen individuelle
Mobilitätslösungen und Finanzdienstleistungen zum
Wachstum und zur Rentabilität des Porsche AG Konzerns
beitragen.
Im März 2022 kündigte die Porsche AG an, in
Europa bis 2023 ein eigenes Schnelllade-Netzwerk errichten
zu wollen, das im ersten Schritt rund 100 Stationen
umfassen soll. Darüber hinaus bleiben wir aktiver
Partner bei "IONITY" und haben uns daher im ersten Halbjahr
an einer weiteren Finanzierungsrunde für dieses Joint
Venture beteiligt. Aktuell betreibt IONITY europaweit ein
Netzwerk von rund 400 Ladestationen. Bis 2025 soll dieses
auf mehr als 1.000 Stationen ausgeweitet werden.
Der Porsche AG Konzern hat 2018 erstmals in die Rimac
Group d.o.o., einen Anbieter elektrifizierter
Fahrzeugtechnologie, investiert und seine Beteiligung
sukzessive ausgebaut. Dabei profitieren wir bei diesem
Engagement nicht nur in finanzieller Hinsicht durch die
gestiegene Bewertung. Die enge Kooperation soll auch einen
Mehrwert hinsichtlich Technologie und Innovationskraft
für den Porsche AG Konzern schaffen.
Als weiteren Schritt der Elektrostrategie investiert der
Porsche AG Konzern einen hohen dreistelligen
Millionenbetrag in die
Cellforce Group GmbH, einen Anbieter von
Hochleistungsbatteriezellen für automobile
Spezialanwendungen. Ziel ist es, zunächst eine
jährliche Mindestkapazität von 100 MWh zu
erreichen. Dies entspricht Hochleistungsbatterien für
rund 1.000 Fahrzeuge.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "NACHHALTIGKEIT"Der Porsche AG Konzern hat zum Ziel, die nachhaltige
Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Dies
schließt unter Berücksichtigung auch von
Nachhaltigkeitsaspekten entwickelte Produkte ein, aber auch
das Selbstverständnis als moderner,
gesellschaftsoffener Arbeitgeber.
Die Querschnittsstrategie "Nachhaltigkeit" verfolgt
daher einen ganzheitlichen Ansatz: von ökonomischen,
ökologischen und sozialen Aspekten bis hin zur
verantwortungsvollen Unternehmensführung. Die
Dekarbonisierung und die Kreislaufwirtschaft entlang der
gesamten Wertschöpfungskette sind dafür zentrale
Elemente. Dabei fördert der Porsche AG Konzern
Perspektivenvielfalt und sieht einen Schwerpunkt auch in
seinem gesellschaftlichen Engagement. Zudem forciert der
Porsche AG Konzern Nachhaltigkeit in der Lieferkette sowie
eine transparente und verantwortungsvolle
Unternehmensführung. Wir haben die Ambition, im Jahr
2030 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg
bilanziell CO₂-neutral zu sein, einschließlich
einer bilanziell CO
2-neutralen Nutzungsphase für neue
Battery-Electric-Vehicle-Modelle (BEV). Im Jahr 2025 soll
mehr als die Hälfte aller neu ausgelieferten Modelle
elektrifiziert sein, im Jahr 2030 sollen mehr als 80 %
vollelektrisch ausgeliefert werden.
Im Oktober 2021 erhielt der Porsche AG Konzern von der
Ratingagentur ISS ESG erneut den "Prime"-Status und konnte
die Vorjahresbewertung ("C+") auf ein "B-" ausbauen. Der
"Prime"-Status wird an Unternehmen verliehen, deren
ESG-Leistung oberhalb einer festgelegten sektortypischen
Schwelle liegt. Das bedeutet, dass sie ambitionierte
Leistungsanforderungen erfüllen. Der
Sportwagenhersteller hat sich zum Ziel gesetzt, bei diesem
Rating als eines der führenden Unternehmen in der
Automobilbranche eingestuft zu werden.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "DIGITALISIERUNG"Die Querschnittsstrategie "Digitalisierung" fokussiert
sich auf den effizienten Einsatz eigener Kompetenzen sowie
die Zusammenarbeit innerhalb des Volkswagen Konzerns und
mit externen Partnern. Die Verkürzung der
Markteinführungszeit für neue Produkte und
Geschäftsmodelle, eine "Open Platform"-Strategie sowie
der Einsatz von künstlicher Intelligenz und
datengesteuerter Optimierungen sollen wesentlich zum
Geschäftserfolg beitragen.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "ORGANISATION"Die Querschnittsstrategie "Organisation" befasst sich
mit der organisatorischen Ausrichtung und Optimierung der
Wertschöpfungstiefe des Porsche AG Konzerns, um diese
optimal auf zukünftige Anforderungen vorzubereiten.
Die Prozesse sollen möglichst effektiv und effizient
gestaltet werden. Gleichzeitig legt der Porsche AG Konzern
strategische Wertschöpfungsfelder fest, die
künftig selbst oder von externen Lieferanten
bearbeitet werden. Eng damit verbunden sind Entscheidungen
über strategische Partnerschaften, deren Relevanz in
der Zukunft weiter zunehmen wird. Hierfür werden neue
Strukturen und Konzepte erarbeitet.
QUERSCHNITTSSTRATEGIE "TRANSFORMATION"In der Querschnittsstrategie "Transformation" steht der
Mensch im Mittelpunkt. Ihm sollen neue Arbeitsweisen und
-methoden zur Verfügung gestellt werden. Führung
spielt eine zentrale Rolle, um Mitarbeiter mitzunehmen: Sie
sollen frühzeitig über Veränderungen
informiert und in Prozesse eingebunden werden, damit der
Wandel von allen Beschäftigten gemeinsam
vorangetrieben wird. Langfristiges Denken und
unternehmerisches Handeln werden dabei unterstützt.
Ziel ist es, die Position als Top-Arbeitgeber mit hoher
Mitarbeiterzufriedenheit zu erhalten und auszubauen.
Unsere Strategien definieren den Weg, mit dem der
Porsche AG Konzern seine Stellung für heutige und
künftige Generationen ausbauen will. Dabei stehen die
vier Stakeholdergruppen Kunden, Gesellschaft, Mitarbeiter
und Investoren im Mittelpunkt. Die konsequente Orientierung
am Bedarf dieser Gruppen sichert aus unserer Sicht dem
Porsche AG Konzern das nachhaltige Wachstum.
MITARBEITERAn der Erreichung dieser Ziele arbeiteten im
Berichtszeitraum durchschnittlich 37.460 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, davon 33.366 in Deutschland.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGSeit Gründung der Porsche AG ist es unser Anspruch,
faszinierende Fahrerlebnisse für anspruchsvolle
Kundinnen und Kunden zu bieten. Basis dafür sind
zielgerichtete Aktivitäten im Bereich Forschung und
Entwicklung sowie die Umsetzung der sich daraus ergebenen
Konzepte in serienreife Automobile. Die Forschung und
Entwicklung spielt für die nachhaltige Wertsteigerung
des Porsche AG Konzerns eine zentrale Rolle. Zudem
trägt der markenübergreifende Entwicklungsverbund
im Volkswagen Konzernmaßgeblich dazu bei, die
Zukunftsfähigkeit des Porsche AG Konzerns zu
stärken.
Im ersten Halbjahr 2022 hat der Porsche AG Konzern
für Forschung und Entwicklung (F&E) über 1,30
Mrd. € aufgewendet.
Im Vorjahreszeitrum waren es 1,26 Mrd. €. Die
F&E-Quote betrug 7,9 % (Vorjahr: 8,3 %). Die
aktivierten Eigenleistungen lagen bei 985 Mio. €, und
damit deutlich über dem Vergleichsbetrag aus dem Jahr
2021 (784 Mio. €). Der Anstieg beruht insbesondere auf
dem steigenden Aufwand für die laufenden Projekte, die
kurz vor Serienreife stehen.
Entsprechend stieg die Aktivierungsquote von 63 % auf 76
% im Halbjahreszeitraum. Insgesamt waren im Porsche AG
Konzern zum 30. Juni 2022 über 6.700 Personen in den
Bereichen Forschung und Entwicklung beschäftigt. Der
gesamte im Bereich Forschung und Entwicklung erfasste
Aufwand bezieht sich auf das Segment Automobile.
Der Großteil der Aufwendungen im Bereich F&E
entfiel im Berichtszeitraum auf die Umstellung der
Produktpalette hin zur Elektromobilität. Nach dem sehr
erfolgreichen Marktstart der ersten vollelektrischen
Modellreihe Taycan steht die Entwicklung eines
vollelektrischen Macan, 718 und Cayenne im Mittelpunkt.
Im Jahr 2022 nimmt in Shanghai eine weitere
Research-Einheit des Porsche AG Konzerns seinen Betrieb
auf. Der Standort Shanghai soll insbesondere das
Verständnis für die chinesische Kundschaft und
das Wissen um deren spezielle Anforderungen stärken.
Er ergänzt die Anfang 2021 gegründete Porsche
Digital China und die 2014 gegründete Porsche
Engineering China.
Parallel zu den umfangreichen Anstrengungen im Bereich
der E-Mobilität werden auch Modellreihen mit
Verbrenner-/Hybrid-Technologie wie der 911, der Panamera
und der Cayenne konsequent weiterentwickelt.
WESENTLICHE LEISTUNGSINDIKATORENBEDEUTSAMSTE LEISTUNGSINDIKATORENFür das Geschäftsjahr 2022 sind die folgenden
Leistungsindikatoren definiert:
scrollen
UMSATZERLÖSEDie Umsatzerlöse des Porsche AG Konzerns spiegeln
den Markterfolg in finanziellen Zahlen wider. Neben dem
Segment Automobile trägt auch das Segment
Finanzdienstleistungen zum Umsatzwachstum bei. Dieses
umfasst das Leasing, die Händler- und
Kundenfinanzierung, das Service- und
Versicherungsvermittlungsgeschäft sowie
Mobilitätsangebote für Fahrzeuge der Marke
Porsche.
OPERATIVE UMSATZRENDITEDie Umsatzrendite des Porsche AG Konzerns ist definiert
als das Verhältnis des operativen Ergebnisses (vor
Finanzergebnis und vor Steuern; EBIT) zu den
Umsatzerlösen. Der Vorstand der Porsche AG verwendet
die Umsatzrendite Konzern zur Bewertung der operativen
Rentabilität des Porsche AG Konzerns.
NETTO-CASHFLOW AUTOMOBILEDer Netto-Cashflow Automobile ist definiert als Cashflow
aus laufender Geschäftstätigkeit des Segments
Automobile abzüglich des Cashflows aus
Investitionstätigkeit laufendes Geschäft des
Segments Automobile. In der Investitionstätigkeit
laufendes Geschäft ist die Veränderung bei den
Geldanlagen in Wertpapieren, Darlehensforderungen und
Termingeldanlagen des Segments Automobile nicht enthalten.
WEITERE LEISTUNGSINDIKATORENFür das Geschäftsjahr 2022 sind die folgenden
weiteren Leistungsindikatoren definiert:
scrollen
AUSLIEFERUNGEN AN KUNDENDie Kennzahl "Auslieferungen an Kunden" spiegelt die
Übergabe der Neufahrzeuge an Endkunden wider. Diese
kann sowohl durch Konzerngesellschaften als auch durch
freie Importeure und Händler erfolgen. Davon grenzt
sich der Absatz im Porsche AG Konzern als relevanter
Treiber für den Umsatz ab. Als Absatz des Porsche AG
Konzerns werden diejenigen Verkäufe von Neu- und
Konzerngebrauchtfahrzeugen der Marke Porsche bezeichnet,
die das Segment Automobile erstmalig verlassen haben,
sofern keine rechtliche Rücknahmeverpflichtung durch
eine Gesellschaft im Segment Automobile besteht.
BEV-ANTEIL AUTOMOBILEDie Definition des Automobilen BEV-Anteils ergibt sich
grundsätzlich als Anteil der ausgelieferten rein
Batterie betriebenen Elektrofahrzeuge (BEV) im
Verhältnis zur Grundgesamtheit, d. h. der insgesamt
ausgelieferten Neufahrzeuge an Endkunden. Der Treiber
für den Automobilen BEV-Anteil ist der Verkauf von
Automobilen mit einem vollelektrischen Antrieb (im
Geschäftsjahr 2022 ausschließlich das Modell
Taycan).
NETTOLIQUIDITÄT AUTOMOBILEDie Nettoliquidität Automobile ist definiert als
die Summe der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Wertpapiere,
Darlehensforderungen und Termingelder abzüglich der
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten (lang- und
kurzfristige Finanzschulden), jeweils für das Segment
Automobile. Der Porsche AG Konzern ist der Ansicht, dass
die Nettoliquidität im Automobilbereich eine
aussagekräftige Finanzkennzahl ist, da sie den
Überschuss aus der operativen
Geschäftstätigkeit für Zukunftsinvestitionen
und Dividendenzahlungen darstellt.
EBITDA AUTOMOBILEDas EBITDA Automobile ist definiert als operatives
Ergebnis des Segments Automobile abzüglich
Abschreibungen und Wertminderungen/Wertaufholungen auf
Sachanlagen, aktivierte Entwicklungskosten und sonstige
immaterielle Vermögenswerte im Segment Automobile.
EBITDA MARGE AUTOMOBILEDie EBITDA Marge für das Segment Automobile ist
definiert als das Verhältnis von EBITDA Automobile zu
den Umsatzerlösen im Segment Automobile. Der Porsche
AG Konzern ist der Ansicht, dass das Automobile EBITDA und
die Automobile EBITDA Marge aussagekräftige
Finanzkennzahlen sind, um die operative Leistung des
Porsche AG Konzerns im Laufe der Zeit zu bewerten. Der
Porsche AG Konzern ist sich bewusst, dass diese
Finanzkennzahlen auch von Analysten, Rating-Agenturen und
Investoren bei der Bewertung der operativen Leistung
anderer Unternehmen verwendet werden. Der Porsche AG
Konzern ist der Ansicht, dass die Darstellung des
Automobile EBITDA und der Automobile EBITDA Marge
nützliche Informationen darüber liefert, wie sich
das Geschäft des Segments Automobile entwickelt hat,
und den Investoren die Möglichkeit gibt, die
Rentabilität des Porsche AG Konzerns im Zeitablauf zu
vergleichen.
FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN AUTOMOBILE Die
Forschungs- und Entwicklungskosten des Porsche AG Konzerns
umfassen die Aufwendungen von der Zukunftsforschung bis zur
marktreifen Entwicklung der Produkte. Diese umfassen die
Forschungskosten und die nicht aktivierten
Entwicklungskosten sowie die Investitionen in
aktivierungspflichtige Entwicklungskosten, jeweils im
Segment Automobile. Die Abschreibung auf Entwicklungskosten
ist nicht Bestandteil der Forschungs- und
Entwicklungskosten.
INVESTITIONSAUSGABEN AUTOMOBILEInvestitionsausgaben Automobile sind definiert als
Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten (ohne
aktivierte Entwicklungskosten) und zu Sachanlagen (ohne
Nutzungsrechte), jeweils im Segment Automobile.
OPERATIVES ERGEBNIS AUTOMOBILE / FINANZDIENSTLEISTUNGENDas operative Ergebnis ist das Ergebnis vor
Finanzergebnis und Steuern jeweils für das Segment
Automobile oder Finanzdienstleistungen (EBIT).
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf des KonzernsGESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGENDer Russland-Ukraine-Konflikt hat zu einer erhöhten
Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung der
Weltwirtschaft geführt und große Teile der
westlichen Staatengemeinschaft dazu veranlasst, Russland
und Belarus mit Sanktionen zu belegen. Diese umfassen u.a.
ein weitreichendes Handelsembargo sowie den Ausschluss
Russlands vom globalen Finanzmarkt. Daraus resultierende
höhere Rohstoffpreise und Versorgungsengpässe
verstärken die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden die restriktiven
Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2
in vielen Ländern weitestgehend aufgehoben. Positiv
wirkten die Fortschritte vieler Länder bei der
Verabreichung von Impfstoffen an die Bevölkerung,
während das Auftreten der neuen Virusvariante Omikron
und der Subvarianten national wieder zu stark steigenden
Infektionszahlen mit meist milderen
Krankheitsverläufen, aber erhöhten
Krankenständen führte.
Das Wirtschaftswachstum sowohl in den fortgeschrittenen
Volkswirtschaften als auch in den Schwellenländern
zeigte nach dem Einbruch der globalen Wirtschaftsleistung
im Jahr 2020 und der einsetzenden Erholung im Folgejahr
weiter Erholungstendenzen, wenngleich mit abnehmender
Dynamik. Auf nationaler Ebene war die Entwicklung im
Berichtszeitraum einerseits davon abhängig, inwieweit
die Covid-19-Pandemie jeweils ihre negativen Auswirkungen
entfaltete und mit welcher Intensität Maßnahmen
zu deren Eindämmung ergriffen wurden, sowie
andererseits, wie stark die Volkswirtschaften von den
Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts betroffen waren.
Aufgrund der weltweit weiter steigenden Inflation gingen
viele Länder zu einer restriktiveren Geldpolitik
über, was sich im Berichtszeitraum durch
Leitzinserhöhungen und reduzierte Anleihekäufe
der Zentralbanken widerspiegelte. Die daraus resultierenden
Rezessionsängste sorgten für hohe Verluste
wesentlicher Aktienmärkte im ersten Halbjahr. Die
Preise für Energie- und sonstige Rohstoffe sind
gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen,
wobei Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen hoch
blieben.
Die Wirtschaft in Westeuropa verzeichnete im
Berichtszeitraum gegenüber der Vorjahresperiode ein
positives Wachstum mit nachlassender Dynamik. Gleichzeitig
stiegen im Laufe des ersten Halbjahres die nationalen und
länderübergreifenden Inflationsraten deutlich an,
was sich nachteilig auf die Konsumentenstimmung auswirkte.
Deutschland registrierte in der Berichtsperiode ein
positives Wirtschaftswachstum. Gegenüber dem
Vorjahreszeitraum ist die Arbeitslosenquote in Deutschland
im Durchschnitt gefallen und die Anzahl der
Beschäftigten in Kurzarbeit nahm nach den hohen
Ständen in den Vorjahren weiter ab. Gleichzeitig
erreichten die monatlichen Inflationsraten die
höchsten Werte seit der Wiedervereinigung.
Während im zweiten Quartal die Wirtschaftsleistung
in Zentraleuropa mit einer positiven, wenngleich weniger
dynamischen Rate wuchs, ging das BIP der gesamten Region
Zentral- und Osteuropa jedoch infolge des Russland-Ukraine
Konflikts zurück. Die verhängten Sanktionen gegen
Russland führten ab März 2022 zu erheblichen
Belastungen, sodass die russische Wirtschaftsleistung
bereits im zweiten Quartal einen erheblichen Rückgang
verzeichnete. Die Inflationsraten stiegen zum Teil deutlich
an.
Das Bruttoinlandsprodukt der USA erhöhte sich in
den ersten sechs Monaten 2022 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum, das Wachstum schwächte sich aber
über die letzten Quartale ab. Aufgrund der
ansteigenden Inflation und des angespannten Arbeitsmarktes
hat die US-Notenbank ihre restriktive Geldpolitik
fortgesetzt und den Leitzins im Laufe des ersten Halbjahres
2022 dreimal angehoben. Die Arbeitslosenquote hat sich
gegenüber dem hohen Stand des Vorjahres im
Berichtszeitraum weiter verringert.
China war zu Beginn der Covid-19-Pandemie den negativen
Effekten bereits früher als andere Volkswirtschaften
ausgesetzt und profitierte aufgrund der verfolgten
Null-Covid-Strategie im weiteren Verlauf von einer relativ
geringen Zahl an Neuinfektionen. Im Zusammenhang mit der
Ausbreitung der Omikron-Variante führte diese
Strategie zu temporären lokalen Ausgangssperren. Im
Berichtszeitraum stieg das chinesische BIP an, im zweiten
Quartal 2022 jedoch mit nachlassender Dynamik.
ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR DAS SEGMENT AUTOMOBILE UND DAS SEGMENT FINANZDIENSTLEISTUNGENVon Januar bis Juni 2022 ist das weltweite
Pkw-Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
insgesamt deutlich zurückgegangen (-10 %). Dabei haben
sich insbesondere Engpässe und Störungen der
globalen Lieferketten infolge des Halbleitermangels, durch
die Corona-Pandemie sowie die Auswirkungen des
Russland-Ukraine-Konflikts negativ bemerkbar gemacht.
Westeuropa und Nordamerika verzeichneten ein deutlich
schwächeres Verkaufsvolumen. In Zentral- und Osteuropa
ging das Verkaufsvolumen sehr stark zurück.
In Westeuropa verfehlte die Zahl der neu zugelassenen
Pkw im Berichtszeitraum das Vorjahresniveau deutlich.
Engpässe bei der Teileversorgung, insbesondere
Halbleitern, und die daraus resultierende
eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit führten
im ersten Halbjahr 2022 zu rückläufigen
Neuzulassungen.
In Deutschland lagen die Pkw-Neuzulassungen von Januar
bis Juni 2022 deutlich unter dem vergleichbaren
Vorjahreszeitraum. Dabei war der Vorjahreswert durch die
Ende 2020 ausgelaufene - zeitlich befristete -
Mehrwertsteuersenkung zu Beginn des Jahres 2021 bereits
vergleichsweise niedrig. Dämpfend wirkte sich
weiterhin vor allem die verschlechterte Angebotssituation
infolge des Mangels an Vorprodukten aus.
In Zentral- und Osteuropa wies das Pkw-Marktvolumen im
Berichtszeitraum ein sehr starkes Minus im Vergleich zum
Vorjahresniveau auf. Die Verkäufe entwickelten sich
dabei in den einzelnen Märkten unterschiedlich. Der
mit Abstand größte absolute Marktrückgang
wurde in Russland und registriert. Hauptursache
hierfür war der Russland-Ukraine-Konflikt und die
damit einhergehenden Sanktionen, welche die Produktion und
den Verkauf von Fahrzeugen in Russland stark
einschränkten.
Das Marktvolumen in den USA verringerte sich sowohl
absolut als auch relativ deutlich im Vergleich zum
Vorjahresniveau.
In Asien fiel das prozentuale Minus der
Pkw-Neuzulassungen im Berichtszeitraum im Vergleich zu den
meisten anderen Regionen geringer aus. Auf dem chinesischen
Markt lag das Verkaufsvolumen merklich unter dem Wert des
vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
Negativ beeinflusst wurde die Entwicklung der
Pkw-Verkäufe durch die eingeschränkte
Fahrzeugverfügbarkeit infolge von Engpässen bei
der Teileversorgung, insbesondere Halbleitern, sowie
lokalen Ausgangssperren im Zusammenhang mit der Ausbreitung
der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2.
AUFTRAGSEINGÄNGE FÜR DAS SEGMENT AUTOMOBILEDie Auftragseingänge zum ersten Halbjahr 2022
liegen weltweit bei 169.624 Fahrzeugen (30. Juni 2021:
187.794 Fahrzeugen). Diese liegen in Deutschland und Rest
der Welt über dem Vorjahr, während diese in den
Regionen Nordamerika, China und Europa (ohne Deutschland)
unter Vorjahr liegen. Dies liegt am Rekordhalbjahr im
Vorjahr in Nordamerika und China, den Corona-Lockdowns in
China sowie an der drastischen Reduzierung unserer
Russland-Aktivitäten.
SEGMENT FINANZDIENSTLEISTUNGENDas Segment Finanzdienstleistungen umfasst das Leasing,
die Händler- und Kundenfinanzierung, das Service- und
Versicherungsvermittlungsgeschäft sowie
Mobilitätsangebote für Fahrzeuge der Marke
Porsche. Zusätzlich werden in ausgewählten
Märkten weitere Marken des Volkswagen Konzerns
betreut. Hierzu zählen insbesondere die Marken Bentley
und Lamborghini. Das Segment umfasst dabei die Produkte und
Dienstleistungen der Porsche-Finanzdienstleistungen
Gesellschaften in den jeweiligen Märkten, welche je
nach Markt durch die Gesellschaft selbst oder in
Kooperation durch lokale Partner erbracht werden
können.
Die Produkte und Services des Segments
Finanzdienstleistungen waren im ersten Halbjahr 2022
weiterhin stark nachgefragt. Zum 30. Juni 2022 belief sich
der Anteil der geleasten und finanzierten Neufahrzeuge an
den Auslieferungen an Kunden in den Märkten des
Segments Finanzdienstleistungen (Penetrationsrate) auf
43,2% (30. Juni 2021: 43,2%).
Der Gesamtvertragsbestand an Finanzierungen und Leasing
(jeweils inklusive Kooperationsgeschäft) konnte in
allen Regionen gesteigert werden und übertraf Ende
Juni 2022 mit 320 Tsd. Kontrakten den Bestand zum
Vergleichsstichtag vom 30. Juni 2021 (299 Tsd. Kontrakte).
ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGEWESENTLICHE KENNZAHLENscrollen
ERTRAGSLAGEDer Porsche AG Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2022
einen Umsatz in Höhe von 17.922 Mio. €, welcher
somit 8 % über dem Vorjahr (16.525 Mio. €) liegt.
Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den
Umsatzerlösen aus Fahrzeugen (+1.384 Mio. €).
Der leichte Rückgang beim Konzernabsatz wurde
insbesondere durch positive Produktmixeffekte, verbesserte
Preisdurchsetzung und positive Wechselkurseinflüsse
überkompensiert. Der Umsatz nach Regionen entwickelte
sich wie folgt:
scrollen
1 Exkl. Mexiko,
2 Inkl. Hongkong
Im ersten Halbjahr 2022 setzte der Porsche AG Konzern
148.568 Fahrzeuge ab. Dies entspricht einem
Absatzrückgang von 2% gegenüber dem
Vorjahreszeitraum.
Ursächlich für diesen leichten Rückgang
waren die durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigte
Importsituation in China sowie Verzögerungen in den
Lieferketten bei Halbleitern und Kabelsträngen - bei
Letzteren aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts.
Der Cayenne ist mit 44.600 abgesetzten Fahrzeugen und
einem Anstieg von 4 % die absatzstärkste Baureihe,
gefolgt vom Macan mit 39.386 Fahrzeugen. Der positive
Mixeffekt ist auf Zuwächse beim Absatz 911 (567
Fahrzeuge; 3 %) sowie beim Panamera (1.123 Fahrzeuge; 8 %)
zurückzuführen. Aufgrund der Verzögerungen
in den Lieferketten bei Kabelsträngen und Halbleitern
verzeichnet der Taycan mit 17.474 Fahrzeugen einen
Absatzrückgang von 16 % gegenüber der
Vergleichsperiode.
Regional betrachtet ist China mit 46.664 abgesetzten
Fahrzeugen weiterhin der größte Markt trotz
eines Absatzrückgangs von 6 %. Der größte
Zuwachs mit relativ betrachtet 3 % auf 28.943 abgesetzte
Fahrzeuge ergab sich im Markt Europa ohne Deutschland. Die
Märkte Nordamerika sowie Rest der Welt sind stabil auf
Vorjahresniveau mit 37.086 bzw. 23.401 abgesetzten
Fahrzeugen.
scrollen
Die Kosten der Umsatzerlöse sind um 833 Mio. €
auf 12.869 Mio. € angestiegen (Vorjahr: 12.036 Mio.
€). Der relative Rückgang der Kosten der
Umsatzerlöse im Verhältnis zu den
Umsatzerlösen ist im Wesentlichen auf
Veränderungen im Produkt- und Regionenmix,
rückläufige Fixkosten, niedrigere Abschreibungen
auf aktivierte Entwicklungskosten und eine höhere
Aktivierungsquote der Entwicklungskosten
zurückzuführen.
Das Brutto-Ergebnis konnte entsprechend mit 5.053 Mio.
€ (Vorjahr: 4.489 Mio. €) um 13 % erhöht
werden. Somit liegt die Brutto-Marge bei 28 % (Vorjahr: 27
%).
Die Vertriebskosten von 956 Mio. € wurden stabil
auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 957 Mio. €) gehalten.
Die Verwaltungskosten sind von 722 Mio. € auf 766 Mio.
€ angestiegen, u.a. aufgrund der
Digitalisierungsstrategie. In Relation zu den
Umsatzerlösen sind die Vertriebskosten mit 5 %
(Vorjahr : 6 %) leicht rückläufig, während
die Verwaltungskosten mit 4 % (Vorjahr: 4 %) konstant
geblieben sind.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis ist von einem Aufwand
in Höhe von 18 Mio. € auf einen Ertrag in
Höhe von 149 Mio. € gestiegen. Der Anstieg
resultiert im Wesentlichen aus der hohen Nachfrage nach
Gebrauchtwagen und dementsprechend höheren
Restwertzuschreibungen im
Finanzdienstleistungsgeschäft. Auch die
Fair-Value-Bewertung von Derivaten außerhalb des
Hedge Accounting hatte einen positiven Einfluss auf das
Sonstige betriebliche Ergebnis.
Das Operative Ergebnis des Porsche AG Konzerns belief
sich im ersten Halbjahr 2022 auf 3.480 Mio. €; ein
Plus von 688 Mio. € gegenüber Vorjahr. Die
Kostenstruktur und die nachhaltig hohe Ertragskraft des
Porsche AG Konzerns spiegeln sich auch in den wesentlichen
Renditekennzahlen wider. Trotz der Auswirkungen des
Russland-Ukraine-Konflikts, der weltweiten Ausbreitung der
Omikron-Variante und der anhaltenden
Versorgungsengpässe bei Halbleitern erzielte der
Porsche AG Konzern im ersten Halbjahr 2022 insbesondere
auch durch frühzeitige gegensteuernde Maßnahmen,
Kostendisziplin sowie eine verbesserte Preispositionierung
eine Operative Umsatzrendite von 19,4 % (Vorjahr: 16,9 %).
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Das Finanzergebnis beläuft sich auf 208 Mio. €
(Vorjahr: 172 Mio. €). Der Anstieg resultiert im
Wesentlichen aus positiven Bewertungseffekten aus der
Anpassung der Zinssätze sowie dem Vollzug der
Kapitaltransaktionen bei der Rimac Group d.o.o. sowie bei
der IONITY Holding GmbH & Co. KG im ersten Halbjahr
2022, der zu positiven Ergebniseffekten führte, die im
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen enthalten sind.
Gegenläufig wirkte eine Abschreibung auf die nach der
Equity-Methode bilanzierte Bertrandt AG.
Das Ergebnis vor Steuern beträgt 3.688 Mio. €
(Vorjahr: 2.964 Mio. €). Die Umsatzrendite vor Steuern
beträgt 20,6 % (Vorjahr: 17,9 %).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich
im ersten Halbjahr 2022 auf 1.183 Mio. € (Vorjahr: 846
Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern ist von 2.118 Mio.
€ in der entsprechenden Vorjahresperiode um 387 Mio.
€ auf 2.505 Mio. € im aktuellen Berichtszeitraum
angestiegen.
Das Ergebnis je Stammaktie belief sich auf 2,74 €
und das Ergebnis je Vorzugsaktie belief sich auf 2,75
€. Für die Berechnung des Ergebnisses je
Stammaktie und je Vorzugsaktie wurde jeweils eine
Aktienanzahl von 455.500.000 Stück zugrunde gelegt.
ERTRAGSLAGE IM SEGMENT AUTOMOBILEMit 3.261 Mio. € übertraf das Operative
Ergebnis des Segments Automobile im ersten Halbjahr 2022
den Wert des Vorjahres um 600 Mio. €. Neben einer
vorteilhaften Preispositionierung und
Produktmixentwicklung, hatten positive
Wechselkurseinflüsse und die Fair-Value-Bewertung von
Derivaten außerhalb des Hedge Accounting einen
positiven Einfluss. Die Operative Umsatzrendite stieg auf
19,9 % (Vorjahr: 17,6 %). Das EBITDA ist um 487 Mio. €
auf 4.341 Mio. € angestiegen.
Die gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten lagen im
Berichtszeitraum bei 1.304 Mio. € und somit um 4 %
über dem Vorjahreswert.
ERTRAGSLAGE IM SEGMENT FINANZDIENSTLEISTUNGENDas Operative Ergebnis des Segments
Finanzdienstleistungen erhöhte sich im ersten Halbjahr
2022 auf 216 Mio. € (Vorjahr: 151 Mio. €). Der
Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem starken
Zinsanstieg insbesondere im zweiten Quartal 2022 sowie der
hohen Nachfrage nach Gebrauchtwagen und dem entsprechend
höheren Restwertzuschreibungen. Die Operative
Umsatzrendite belief sich auf 13,4 % (Vorjahr: 9,8 %).
FINANZLAGEIm ersten Halbjahr ist der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit von 3.653 Mio. € auf
3.922 Mio. € angestiegen. Diese positive Entwicklung
resultiert vor allem aus dem deutlich gestiegenen Ergebnis
bei annähernd gleicher Veränderung des Working
Capital.
Das Working Capital wurde im Wesentlichen durch einen
Bestandsaufbau bei den Fahrzeugen beeinflusst, was zu einer
Erhöhung der Vorräte um 582 Mio. € im ersten
Halbjahr 2022 (Vorjahr: 17 Mio. €) geführt hat.
Hierbei haben die Corona-Maßnahmen in China sowie die
Verfügbarkeit von Halbleitern die Entwicklung
maßgeblich beeinflusst.
Gegenläufig hat sich die Veränderung der
Verbindlichkeiten von 1.556 Mio. € positiv auf den
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
ausgewirkt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sind auf Vorjahresniveau geblieben, während
sich die sonstigen Verbindlichkeiten erhöht haben. Die
gestiegenen sonstigen Verbindlichkeiten sind auf die durch
die Covid-19-Pandemie beeinträchtigte Importsituation
in China im ersten Halbjahr zurückzuführen.
Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit
belaufen sich auf 898 Mio. € und nahmen um 2.803 Mio.
€ ab (Vorjahr: 3.701 Mio. € Mittelabflüsse).
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die
Veränderungen der Geldanlangen in Wertpapiere,
Darlehensforderungen und Termingeldanlagen (966 Mio. €
Mittelzuflüsse, im Vorjahr 2.252 Mio. €
Mittelabflüsse). Eine im Vorjahreszeit -raum wirkende
Geldanlage bei der Volkswagen Bank hat durch ihre
Rückzahlung einen gegenläufigen Effekt im ersten
Halbjahr generiert. Im Gegensatz dazu hat sich die
Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts um
-416 Mio. € auf -1.864 Mio. € in den ersten sechs
Monaten erhöht.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in
Höhe von 2.049 Mio. € Mittelabflüsse
(Vorjahr: 1.197 Mio. € Mittelabflüsse) ist
maßgeblich durch die Ergebnisabführung und
Dividendenzahlung in Höhe von -1.864 Mio. €
beeinflusst (Vorjahr: -1.864 Mio. €). Im ersten
Halbjahr 2022 reduzierte sich die sonstige
Finanzierungstätigkeit um 442 Mio. €, u.a. durch
Tilgungen von Finanzschulden im Segment
Finanzdienstleistungen.
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FINANZLAGE IM SEGMENT AUTOMOBILEIm ersten Halbjahr 2022 wurde der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit im Segment Automobile um 102
Mio. € auf 4.167 Mio. € gesteigert.
Die Investitionstätigkeit des laufenden
Geschäfts nahm im Vergleich zur Vorjahresperiode von
1.463 Mio. € Mittelabflüsse auf 1.778 Mio. €
Mittelabflüsse zu. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf
gestiegene aktivierte Entwicklungskosten sowie auf ein
höheres Investitionsvolumen beim Erwerb von
Beteiligungen zurückzuführen. Letzteres wurde
durch Investitionen in Beteilungen wie in die Rimac Group
d.o.o. und Porsche eBike Performance GmbH (ehem. FAZUA
GmbH) maßgeblich beeinflusst.
Die Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte
(ohne aktivierte Entwicklungskosten) und Sachanlagen haben
sich im Vergleich zum Vorjahr um 118 Mio. € auf 427
Mio. € reduziert.
Die Sachinvestitionsquote ist von 3,6 % auf 2,6 %
zurückgegangen. Die Investitionen flossen insbesondere
in Fahrzeugprojekte, die Elektrifizierung und
Digitalisierung der Produkte und in die
Fertigungsstandorte.
Demzufolge generierte das Segment Automobile einen
Netto-Cashflow von 2.389 Mio. € im ersten Halbjahr des
Jahres 2022. Der Netto-Cashflow hat sich im Wesentlichen
durch eine um 315 Mio. € gestiegene
Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts um
212 Mio. € reduziert.
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Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich
von 1.854 Mio. € Mittelabflüsse im
Vorjahreszeitraum auf 2.253 Mio. € Mittelabflüsse
zum ersten Halbjahr 2022 verändert.
Hierzu trug im Wesentlichen der Anstieg der
Veränderungen der Finanzschulden um 401 Mio. €
bei, welche auf Rückzahlungen von Finanzschulden
gegenüber dem Segment Finanzdienstleistungen
zurückzuführen sind. Zusätzlich zu der im
Segment Automobile wirkenden Ergebnisabführung an die
Porsche Holding Stuttgart GmbH und der Kapitaleinzahlung
wirken sich die Finanzschulden in Höhe von -646 Mio.
€ (Vorjahr: -244 Mio. €) aus, welche auf
Rückzahlungen von Finanzschulden gegenüber dem
Segment Finanzdienstleistung im Rahmen von
ABS-Finanzierungen zurückzuführen sind.
Der Endbestand der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente erhöht sich zum 30.
Juni 2022 um 1.132 Mio. € auf 5.734 Mio. € im
Vergleich zum Jahresende 2021. Im Gegensatz dazu vermindern
sich die Wertpapiere, Darlehensforderungen und
Termingeldanlangen im ersten Halbjahr 2022 um -1.030 Mio.
€ auf 2.760 Mio. €.
Der Kreditstand des Segments Automobile reduzierte sich
im ersten Halbjahr um 525 Mio. € auf -2.897 Mio.
€ aufgrund der Rückzahlungen in den
Finanzschulden. Mit dem Volkswagen Konzern besteht ein
Darlehensrahmenvertrag in Höhe von 4.000 Mio. €
(Inanspruchnahme 0 Mio. €; Vorjahr: 0 Mio. €).
Zum ersten Halbjahr 2022 erhöht sich die
Netto-Liquidität des Segments Automobile entsprechend
um 627 Mio. € auf 5.597 Mio. € im Vergleich zum
31. Dezember 2021.
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Am Ende des Berichtszeitraums verzeichnete der Porsche
AG Konzern mit 55.055 Mio. € eine um 7 % höhere
Bilanzsumme als am 31. Dezember 2021.
Im zweiten Quartal genehmigten die Anteilseigner der
Porsche AG die Abspaltung von Darlehensforderungen und
sonstigen finanziellen Vermögenswerten gegen die
Porsche Holding Stuttgart GmbH sowie Forderungen gegen die
Volkswagen AG aus dem Inhouse-Bankkonto, die als
Zahlungsmittel zu klassifizieren sind, auf eine andere
Gesellschaft des Volkswagen AG Konzerns. Zum 30. Juni 2022
und damit vor dem Wirksamwerden der Abspaltungen durch
Eintragungen in das Handelsregister Anfang Juli 2022 werden
diese finanziellen Vermögenswerte daher als Zur
Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte
klassifiziert.
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Die Immateriellen Vermögenswerte haben sich von
6.190 Mio. € auf 6.813 Mio. € erhöht. Die
Zunahme betrifft im Wesentlichen aktivierte
Entwicklungsleistungen, wobei die größten
Zugänge die Baureihen Cayenne, 911 und Macan
verzeichnen.
Die Sachanlagen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um
104 Mio. € auf 8.659 Mio. € verringert. Der
Rückgang resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren
Netto-Buchwerten bei der Betriebs- und
Geschäftsausstattung sowie den Technischen Anlagen und
Maschinen, wobei sich die Grundstücke und Gebäude
sowie die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau
gegenläufig verändert haben. Die vermieteten
Vermögenswerte erhöhten sich gegenüber dem
Vorjahr um 94 Mio. € auf 4.048 Mio. €. In dieser
Position werden im Rahmen von Operating
Leasingverhältnissen an Kunden vermietete Fahrzeuge
ausgewiesen. Bei den At Equity bewerteten Anteilen zeigt
sich eine Erhöhung der Beteiligungsbuchwerte aufgrund
des Vollzugs der Kapitaltransaktionen bei Rimac Group
d.o.o. und IONITY Holding GmbH & Co. KG.
Gegenläufig entwickelten sich die Anteile an der
Bertrandt AG aufgrund einer Wertminderung in Höhe von
37 Mio. €.
Der Anstieg der Sonstigen Finanzanlagen entfällt im
Wesentlichen mit 101 Mio. € auf den Erwerb von
Anteilen an der FAZUA GmbH, mit 92 Mio. € auf den
Erwerb einer Beteiligung an der Group14 Technologies sowie
mit 54 Mio. € auf den Erwerb der Porsche Financial
Services Korea Ltd.
Die Abnahme der langfristigen Sonstigen finanziellen
Vermögenswerte ist im Wesentlichen auf die
Umgliederung der Darlehensforderung gegen die Porsche
Holding Stuttgart GmbH in Höhe von 8.135 Mio. €
in Zur Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte
zurückzuführen.
Insgesamt nahm das langfristige Vermögen um 6.086
Mio. € auf 26.744 Mio. € ab. Der Anteil des
langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen
beträgt 49 % (Vorjahr: 64 %).
Die Vorräte erhöhten sich von 4.517 Mio.
€ im Vorjahr auf 5.245 Mio. € zum Ende des
Berichtszeitraums. Der Anstieg betrifft insbesondere die
aufgrund der im ersten Halbjahr implementierten
Restriktionen infolge der Null-Covid-Strategie gestiegenen
Neufahrzeugbestände im chinesischen Markt.
Die kurzfristigen Sonstigen finanziellen
Vermögenswerte und Sonstigen Forderungen haben sich um
3.246 Mio. € auf 3.885 Mio. € verringert. Die
Abnahme betrifft zum einen die Umgliederung des
Verrechnungskontos mit der Porsche Holding Stuttgart GmbH
in Höhe von 2.028 Mio. € sowie die kurzfristigen
Darlehensforderungen gegen die Porsche Holding Stuttgart
GmbH in Höhe von 214 Mio. € in kurzfristige Zur
Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte. Zum
anderen wurde das an die Volkswagen AG vergebene
kurzfristige Darlehen in Höhe von 2.000 Mio. €
zurückgezahlt. Erhöhend wirkt sich im
Wesentlichen der Anstieg aus der Marktbewertung derivativer
Finanzinstrumente und der Sonstigen Forderungen aus,
insbesondere der Umsatzsteuerforderungen.
Die Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie die
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben
sich um 204 Mio. € auf 5.872 Mio. € im Vergleich
zum Vorjahr erhöht. Aufgrund der vermehrten
Termingeldanlagen mit einer ursprünglichen
Vertragslaufzeit von mehr als drei Monaten sind zum 30.
Juni 2022 diese Termingeldanlagen zusammen mit den
Wertpapieren ausgewiesen.
Die zur Ausschüttung gehaltenen Vermögenswerte
in Höhe von 11.881 Mio. € beeinflussen den
Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte insbesondere
durch die Umgliederung der Darlehensforderungen
gegenüber der Porsche Holding Stuttgart GmbH in
Höhe von 8.135 Mio.€. Insgesamt nahm das
kurzfristige Vermögen um 9.759 Mio. € auf 28.311
Mio. € zu. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens
am Gesamtvermögen beträgt 51 % (Vorjahr: 36 %).
Das Eigenkapital des Porsche AG Konzerns sank zum 30.
Juni 2022 um 7.892 Mio. € auf 15.043 Mio. €
gegenüber dem Wert vom 31. Dezember 2021. Dies ist im
Wesentlichen auf die Reduzierung der Kapital- und
Gewinnrücklage infolge der Einbuchung einer
Verbindlichkeit aus Sachausschüttungen in Höhe
von 11.881 Mio. € zurückzuführen.
Die positive Entwicklung des Ergebnisses nach Steuern,
das Sonstige Ergebnis nach Steuern sowie die Kapitaleinlage
durch die Porsche Holding Stuttgart GmbH wirkten in
Höhe von 3.996 Mio. € eigenkapitalerhöhend.
Innerhalb des Sonstigen Ergebnisses nach Steuern
führten im Wesentlichen die Neubewertung aus
Pensionsplänen nach Steuern sowie positive
Einflüsse aus der Währungsumrechnung zu einem
Anstieg. Gegenläufig dazu entwickelten sich die
negativen Effekte aus der erfolgsneutral erfassten
Bewertung derivativer Finanzinstrumente.
Die Pensionsrückstellungen haben sich im ersten
Halbjahr 2022 insbesondere aufgrund der
versicherungsmathematischen Neubewertung infolge der
Änderung des Diskontierungszinssatzes von 1,4 % auf
3,3 % um 1.876 Mio. € gegenüber der
Vergleichsperiode 2021 verringert. Gegenläufig dazu
erhöhten sich die langfristigen Sonstigen Schulden um
1.411 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2021 auf
4.655 Mio. €. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen
aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente (+677
Mio. €) und den latenten Ertragssteuerverpflichtungen
(+634 Mio. €). Insgesamt nahmen die langfristigen
Schulden um 640 Mio. € auf 14.728 Mio. € ab. Der
Anteil der langfristigen Schulden am Gesamtkapital
beträgt 27 % (Vorjahr: 30 %).
Mit Abschluss der notariellen Beurkundung der
Abspaltungsbeschlüsse zum 30. Juni 2022 wurden
Verbindlichkeiten aus Sachausschüttungen in Höhe
des Buchwerts der abzuspaltenden Vermögenswerte in
Höhe von 11.881 Mio. € gegenüber der Porsche
Holding Stuttgart GmbH angesetzt. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen erhöhten sich
gegenüber dem Jahresende 2021 um 30 % und 734 Mio.
€. Die kurzfristigen Sonstigen Schulden reduzierten
sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 620 Mio. €.
Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Zahlung der
Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2021
an die Porsche Holding Stuttgart GmbH in Höhe von
1.858 Mio. € zurückzuführen.
Gegenläufig dazu entwickelten sich die Marktbewertung
derivativer Finanzinstrumente (+426 Mio. €) und die
kurzfristigen Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern (+609
Mio. €). Insgesamt nahmen die kurzfristigen Schulden
um 12.205 Mio. € auf 25.284 Mio. € zu. Der Anteil
der kurzfristigen Schulden am Gesamtkapital beträgt 46
% (Vorjahr: 25 %).
Zum 30. Juni 2022 liegen nicht bilanzierte
Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 117 Mio. €
vor, welche sich insbesondere aufgrund zusätzlicher
rechtlicher und produktbezogener Sachverhalte im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 75 Mio. € erhöht haben.
Die Sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind um 995
Mio. € auf 3.850 Mio. € angestiegen und
beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus
Entwicklungs-, Liefer- und Dienstleistungsverträgen.
GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF UND ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGEDer Vorstand der Porsche AG beurteilt den
Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage vor dem
Hintergrund der aktuellen Herausforderungen insgesamt
positiv. Das Geschäft des Porsche AG Konzerns wurde im
Berichtszeitraum von den Auswirkungen des
Russland-Ukraine-Konflikts, der weltweiten Ausbreitung der
Omikron-Variante sowie insbesondere einer
eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit infolge des
Halbleitermangels beeinträchtigt. Zudem ist unsere
Branche von intensivem Wettbewerb, technologischem Wandel
und zunehmendem Umweltbewusstsein geprägt. In diesem
Umfeld lieferten wir im ersten Halbjahr 145.860 Fahrzeuge
an Kunden aus.
Der Porsche AG Konzern hat in den ersten sechs Monaten
2022 seinen Umsatz und sein operatives Ergebnis deutlich
gesteigert. Die Umsatzerlöse stiegen von 16.525 Mio.
€ im ersten Halbjahr 2021 auf 17.922 Mio. € im
ersten Halbjahr 2022. Das operative Ergebnis stieg von
2.792 Mio. € auf 3.480 Mio. €. Die Umsatzrendite
des Porsche AG Konzerns wuchs im ersten Halbjahr 2022 auf
19,4 % gegenüber 16,9 % im Vorjahreszeitraum. Der
Anstieg der Umsatzrendite ist vor allem auf einen starken
Produktmix, positive Währungskurseinflüsse und
die Entwicklungen bei den übrigen
Geschäftsfeldern zurückzuführen.
Trotz umfassender Investitionen in Zukunftsprojekte lag
der Netto-Cashflow für das Segment Automobile im
ersten Halbjahr 2022 bei 2.389 Mio. € (Vorjahr: 2.601
Mio. €).
Prognose-, Chancen- und RisikoberichtPROGNOSEBERICHTInfolge der globalen politischen Ereignisse wird die
Weltwirtschaft im Jahr 2022 voraussichtlich auf insgesamt
etwas geringerem Niveau weiterwachsen. Die weltweite
Pkw-Nachfrage sollte sich regional uneinheitlich entwickeln
und auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Mit unseren
innovativen Lösungen, unserem attraktiven
Produktprogramm und unserer digitalen, elektrifizierten
Zukunftsvision bilden wir die Brücke zwischen
Performance und Luxus sowie Nachhaltigkeit.
Im Folgenden sind die voraussichtliche Entwicklung des
Porsche AG Konzerns und die Rahmenbedingungen seiner
Geschäftstätigkeit beschrieben. Risiken und
Chancen, die eine Abweichung von den prognostizierten
Entwicklungen bewirken könnten, stellen wir im Risiko-
und Chancenbericht dar.
Unsere Annahmen basieren u.a. auf aktuellen
Einschätzungen externer Institutionen; dazu
zählen Wirtschaftsforschungsinstitute, Banken,
multinationale Organisationen und Beratungsunternehmen.
WELTWIRTSCHAFT UND WACHSTUMSKURSUnseren Planungen liegt die Annahme zugrunde, dass die
globale Wirtschaftsleistung nach der Erholung im
vergangenen Geschäftsjahr im Jahr 2022 auf einem
insgesamt geringeren Niveau weiterwachsen wird. Dabei
unterstellen wir, dass die Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie nachhaltig eingedämmt werden
können. Risiken sehen wir in protektionistischen
Tendenzen, Turbulenzen auf den Finanzmärkten,
strukturellen Defiziten in einzelnen Ländern sowie den
realwirtschaftlichen Auswirkungen weltweit hoher
Inflationsraten und steigender Zinsniveaus sowie im
Hinblick auf Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen.
Zudem werden die Wachstumsaussichten von anhaltenden
geopolitischen Spannungen und Konflikten belastet -
insbesondere ergeben sich Risiken aus dem
Russland-Ukraine-Konflikt, u.a. in Bezug auf die
Versorgungssicherheit mit Energierohstoffen in Europa. Wir
gehen davon aus, dass das durchschnittliche
Wirtschaftswachstum sowohl bei den fortgeschrittenen
Volkswirtschaften als auch bei den Schwellenländern
eine abnehmende, aber dennoch positive Entwicklung
verzeichnet.
In Westeuropa verzeichnete die Wirtschaft im
Berichtszeitraum gegenüber der Vorjahresperiode ein
positives Wachstum mit nachlassender Dynamik. Nach unseren
Einschätzungen wird das Wirtschaftswachstum in
Westeuropa im Jahr 2022 zwar einem abnehmenden, aber
dennoch positiven Trend folgen. Das betrifft auch
Deutschland. Wir gehen davon aus, dass das Niveau des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) hierzulande wie in Westeuropa
insgesamt leicht über dem des Vorjahres liegen wird;
das Niveau vor der Covid-19-Pandemie wird vermutlich noch
nicht wieder erreicht.
Auch in den USA erwarten wir für das Jahr 2022 ein
weiteres Wachstum, obwohl die US-Notenbank im Jahresverlauf
ihre restriktive Geldpolitik fortsetzen wird und steigende
Zinsen in Aussicht stellt. Ein wichtiger Faktor für
potenzielle Leitzinserhöhungen und das davon
abhängende weitere Wirtschaftswachstum wird die
Entwicklung der Inflation sein. Weiterwachsen wird unseren
Erwartungen zufolge auch das chinesische BIP, wenngleich
mit geringeren Raten als in den Jahren zuvor.
Die Nachfrage nach unseren Fahrzeugen und
Dienstleistungen ist in erheblichem Maße von den
wirtschaftlichen und politischen Bedingungen weltweit
abhängig, insbesondere von der Volksrepublik China
(einschließlich Festlandchina und - im Sinne dieser
Definition - Hongkong, "China"), Europa (inkl. Deutschland)
und Nordamerika. Die wirtschaftlichen Bedingungen
können von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden,
z.B. von der makroökonomischen Politik, der
Handelspolitik und von Konflikten, der Geschäfts- und
Verbraucherstimmung, der Geldpolitik, der Inflation, den
Rohstoffpreisen, der öffentlichen und privaten
Verschuldung und der Regierungspolitik, die auf die
öffentlichen Ausgaben abzielt (z. B.
Sparmaßnahmen), sowie von geopolitischen Ereignissen
(z. B. von politischen Spannungen in Ostasien). Generell
hängt die Nachfrage nach Fahrzeugen zum Eigengebrauch
von der Netto-Kaufkraft der Verbraucher sowie ihrem
Vertrauen in künftige wirtschaftliche Entwicklungen
und Trends ab, wobei die Netto-Kaufkraft bei Kunden von
Luxusmarken deutlich höher ist als in anderen
Segmenten.
Für die Prognose für das Jahr 2022 haben wir
daher insgesamt stabile wirtschaftliche Verhältnisse
angenommen.
ENTWICKLUNG DER PKW-MÄRKTEUnter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem
ersten Halbjahr 2022 weisen unsere Prognosen darauf hin,
dass sich im Jahr 2022 die Pkw-Märkte in den
verschiedenen Weltregionen uneinheitlich entwickeln werden.
Insgesamt rechnen wir damit, dass das weltweite
Verkaufsvolumen von Neufahrzeugen auf dem des Vorjahres
liegen wird und somit das Niveau vor der Covid-19-Pandemie
nicht erreicht. Die Voraussetzungen dafür sind
allerdings eine erfolgreiche Eindämmung der
Covid-19-Pandemie und die Überwindung der
Engpässe bei Vorprodukten, insbesondere Halbleitern,
und Rohstoffen sowie die Sicherstellung der
Energieversorgung.
Für Westeuropa prognostizieren wir
Pkw-Neuzulassungen auf dem Niveau des Vorjahres. Dies
lässt sich insbesondere auf die wirtschaftlichen
Auswirkungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie und die Folgen
des Russland-Ukraine-Konflikts zurückführen. Die
eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit infolge von
Versorgungspässen bei Halbleitern könnten den
Pkw-Markt weiterhin belasten.
Für den deutschen Pkw-Markt erwarten wir, dass die
Anzahl von Pkw-Neuzulassungen ebenfalls auf dem
Vorjahresniveau liegen wird.
In Zentral- und Osteuropa wird - hauptsächlich
aufgrund des Einbruchs des russischen Marktes infolge der
im Rahmen des Russland-Ukraine-Konflikts verhängten
Sanktionen - die Anzahl der Neuzulassungen den
Vorjahreswert voraussichtlich deutlich unterschreiten.
Auf dem US-amerikanischen Markt sowie in Nordamerika
insgesamt (im Sinne dieser Definition ohne Mexiko) rechnen
wir im Jahr 2022 mit Neuzulassungen auf dem Niveau des
Vorjahres. Dabei gehen wir davon aus, dass weiterhin
überwiegend Modelle aus den SUV-Segmenten gefragt sein
werden.
Der Pkw-Markt in China wird im Jahr 2022 voraussichtlich
leicht über dem Vorjahresniveau liegen.
Für die Prognose für das Jahr 2022 haben wir
angenommen, dass sich unser Marktvolumen in China ebenfalls
leicht über dem Vergleichswert des Jahres 2021 bewegen
wird.
Für die Prognose für das Jahr 2022 haben wir
zudem angenommen, dass die Neuzulassungen in den
übrigen Märkten insgesamt im Vergleich zum
Vorjahr leicht steigen werden.
COVID-19-PANDEMIEIm Rahmen der Covid-19-Pandemie haben viele Länder
auf der ganzen Welt Maßnahmen gegen die Ausbreitung
des Coronavirus SARS-CoV-2 ergriffen, darunter fallen
Reiseverbote, Quarantäne-Verordnungen,
Beschränkungen der Geschäftstätigkeiten und
ähnliche Auflagen für Einzelpersonen zur
Einschränkung der täglichen Aktivitäten.
Diese Maßnahmen haben sich negativ auf unsere
relevanten, globalen Lieferketten ausgewirkt. Das
Ausmaß und die Dauer der Covid-19-Pandemie sowie die
ergriffenen Corona-Maßnahmen haben die regionale und
globale Wirtschaft schwer beeinträchtigt. Insbesondere
in China besteht aufgrund der weitreichenden
Einschränkungen eine erhebliche Unsicherheit über
das Ausmaß der möglichen Auswirkungen auf die
Performance des Porsche AG Konzerns. Sollte die weitere
Entwicklung der Covid-19-Pandemie in anderen Ländern
erneut zu strikten Einschränkungen führen,
könnte dies eine erhebliche Belastung für
Haushalte, Unternehmen und Regierungen in diesen
Ländern darstellen und das Wirtschaftswachstum
beeinträchtigen. Die Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage, die Verbraucherstimmung und das
allgemeine Geschäftsklima könnten selbst im
weniger anfälligen Luxussegment zu einem Rückgang
der Verbrauchernachfrage nach unseren Fahrzeugen
führen.
Während des ersten Halbjahres 2022 wurde die zum
Teil erstarkte Weltwirtschaft erneut durch die
Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 -
hauptsächlich durch die neuen
Quarantänemaßnahmen zur Eindämmung der
Covid-19-Pandemie in China (Null-Covid-Strategie) -
beeinträchtigt. Die von der Regierung im Laufe des
Jahres 2022 erneut verhängten
Abriegelungsmaßnahmen in Teilen Chinas führten
dazu, dass zahlreiche Porsche-Händler temporär
schließen mussten, bestimmte Zulieferer in China die
Produktion vor Ort aussetzten und nicht mehr aus China
exportieren konnten, sowie zu Verkehrsbeschränkungen
im Hafen von Shanghai, einem wichtigen
Schifffahrtsknotenpunkt in und aus Zentralchina. Diese
wirtschaftlichen Beeinträchtigungen sowie die
Störung der Lieferketten und die daraus resultierenden
logistischen Herausforderungen wirkten sich im ersten
Halbjahr 2022 negativ auf unsere Absatzzahlen aus.
Für die Prognose für das Jahr 2022 haben wir
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 angenommen, dass es
zu keinen weiteren Einschränkungen in der Lieferkette
und keinen Einschränkungen des Automobilabsatzes (z.B.
durch Schließungen von Händlern) infolge der
Covid-19-Pandemie in den wichtigsten Märkten der
Gruppe kommen wird.
RUSSLAND-UKRAINE-KONFLIKTDer Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, die
dadurch verhängten Sanktionen und Exportkontrollen
sowie entsprechende Gegenmaßnahmen hatten und haben
weiterhin Einfluss auf die Weltwirtschaft, die globalen
Kapitalmärkte, den internationalen Handel,
Lieferketten, Versorgung und Preise von Rohstoffen
inklusive Energierohstoffen sowie von Teilen und
Komponenten.
Als Folge des Konflikts wurde bis auf Weiteres der
Verkauf von Porsche-Fahrzeugen sowie den von EU-Sanktionen
betroffenen Ersatzteilen nach Russland und Belarus
unterbunden.
Entsprechend werden die Absätze im Jahr 2022 in den
genannten Märkten den Vorjahreswert voraussichtlich
stark verfehlen. Für die Prognose für das Jahr
2022 haben wir angenommen, dass sich die Lage im
Russland-Ukraine-Konflikt im Vergleich zum ersten Halbjahr
2022 nicht weiter verschlechtern wird und die weltweiten
Absatzzahlen des Porsche AG Konzerns nicht durch den
Konflikt zwischen Russland und der Ukraine
beeinträchtigt werden.
BEEINTRÄCHTIGUNG DER GAS- UND ENERGIEVERSORGUNGIm Falle von Unterbrechungen der Gasversorgung oder
staatlichen Maßnahmen zur Rationierung von
Gaslieferungen infolge des Russland-Ukraine-Konflikts
werden wir und viele unserer in Europa ansässigen
Lieferanten wahrscheinlich nicht in der Lage sein, unseren
Energiebedarf zu decken. Dies könnte zu
Produktionsausfällen, Werksschließungen und
somit zu einem Rückgang der Produktion, einer
verzögerten Produktentwicklung und letztendlich zu
einem Rückgang des Absatzes und der Umsatzerlöse
des Porsche AG Konzerns führen. Weiter steigende
Energiepreise könnten die Wirtschaftlichkeit ebenfalls
beeinträchtigen.
Grundsätzlich besteht das Risiko, dass die
Wachstumsaussichten von anhaltenden geopolitischen
Spannungen und Konflikten belastet werden - insbesondere
ergeben sich Risiken aus dem Russland-Ukraine-Konflikt,
u.a. in Bezug auf die Versorgungssicherheit mit
Energierohstoffen. Stärkere Beeinträchtigungen in
Europa können sich vor allem aufgrund einer
möglichen Gasmangellage, insbesondere im Zusammenhang
mit der Versorgung der Produktion mit Energie- und
sonstigen Rohstoffen sowie Teilen ergeben. Für die
Prognose 2022 haben wir im Vergleich zum ersten Halbjahr
2022 angenommen, dass es weder bei uns noch bei unseren
Zulieferern zu Produktionsausfällen oder
Werksschließungen aufgrund von Gasmangel,
Unterbrechungen oder staatlichen Einschränkungen der
Erdgasversorgung kommen wird. Zudem nehmen wir keine
weiteren Energiepreiserhöhungen im Vergleich zum
ersten Halbjahr 2022 an.
VERFÜGBARKEIT WESENTLICHER TEILEDie Produktion von Fahrzeugen ist in hohem Maße
abhängig von der Verfügbarkeit von Rohstoffen,
Teilen und Komponenten, insbesondere Halbleitern.
Halbleiter sind von entscheidender Bedeutung vor allem
für die Fertigung von elektrifizierten Fahrzeugen und
für die steigende Relevanz von Konnektivität
(Connectivity) sowie sicherem und autonomem Fahren. Derzeit
leiden Automobilhersteller weltweit - so auch der Porsche
AG Konzern - an der Unterversorgung mit Halbleitern. Als
Folge des Russland-Ukraine-Konflikts kam es im ersten
Halbjahr 2022 zu einem temporären Abbruch der
Versorgung mit Kabelsträngen.
Insgesamt rechnen wir für das Jahr 2022 -
vorbehaltlich sich nicht verschärfender
Rahmenbedingungen (u.a. Covid-19-Pandemie) - mit einer
abnehmenden Intensität von Engpässen bei
Vorprodukten, insbesondere Halbleitern und
Kabelsträngen. Für die Prognose 2022 haben wir im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 angenommen, dass sich
die Situation in der Lieferkette verbessern wird und dass
wesentliche Teile, insbesondere Halbleiter, in der zweiten
Jahreshälfte 2022 in der für die Produktion
erforderlichen Menge verfügbar sein werden.
ROHSTOFFPREISEAls Fahrzeughersteller sind wir von dem globalen Angebot
an Rohstoffen abhängig, welches maßgeblich von
der Entwicklung der Weltwirtschaft beeinflusst wird. Die
globale Covid-19-Pandemie sowie der
Russland-Ukraine-Konflikt rückten das Thema
Rohstoffversorgung in den Vordergrund. Infolge der
Covid-19-Pandemie sowie des Russland-Ukraine-Konflikts kam
es zu Lieferengpässen bei den Vorprodukten,
insbesondere bei Halbleitern und Rohstoffen. Zu den
wichtigsten Rohstoffen des Porsche AG Konzerns gehören
Aluminium, Stahl, Palladium, Rhodium, Nickel, Kupfer,
Lithium, Kobalt, Magnesium, Seltene Erden und Edelgase
(insbesondere Neon), für welche sich im Vergleich zum
Jahr 2021 die durchschnittlichen Preise aufgrund der
Lieferengpässe erhöhten. Über den Volkswagen
Konzern wird ein Teil unseres Risikos aus Preisschwankungen
abgesichert.
Für die Prognose 2022 haben wir im Vergleich zum
ersten Halbjahr 2022 angenommen, dass die Entwicklung der
Preise für die wichtigsten Rohstoffe und Waren in
Summe stabil bleiben wird.
WECHSELKURSENTWICKLUNGAufgrund der globalen Ausrichtung unserer
Geschäftsaktivitäten ist unsere Ertragslage den
Risiken und Chancen von Wechselkursschwankungen ausgesetzt.
Dies gilt insbesondere für Kursschwankungen des Euro
gegenüber dem chinesischen Renminbi (CNY), dem
US-Dollar (USD) und dem britischen Pfund (GBP).
Wechselkursänderungen dieser Währungen
können unsere Geschäftstätigkeit sowohl
durch transaktionale als auch durch translatorische
Wechselkurseffekte beeinflussen.
In Hinblick auf die Natur des Geschäfts verfolgen
wir eine konservative, aber flexible Hedging-Politik, womit
wir das Netto-Währungsrisiko mit entsprechenden
Instrumenten verringern.
Wir haben unser Netto-Exposure in den wichtigsten
Währungen für das Geschäftsjahr 2022
weitgehend abgesichert. Das erste Halbjahr 2022 war dennoch
durch Wechselkursschwankungen gegenüber unseren
ursprünglichen Annahmen positiv beeinflusst. Für
die Prognose 2022 haben wir angenommen, dass
Wechselkursentwicklungen einen moderat positiven Einfluss
auf die Umsatzrendite im Jahr 2022 haben werden.
GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNGUnseren Planungen liegt die Annahme zugrunde, dass die
globale Wirtschaftsleistung nach der Erholung im
vergangenen Geschäftsjahr - vorbehaltlich einer sich
nicht verschärfenden Covid-19-Pandemie - im Jahr 2022
auf einem insgesamt geringeren Niveau weiterwachsen wird.
Risiken sehen wir weiterhin in protektionistischen
Tendenzen, Turbulenzen auf den Finanzmärkten,
strukturellen Defiziten in einzelnen Ländern sowie den
realwirtschaftlichen Auswirkungen weltweit hoher
Inflationsraten und steigender Zinsniveaus sowie im
Hinblick auf Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen.
Basierend auf unseren Erkenntnissen aus dem ersten
Halbjahr 2022 erwarten wir, dass sich im Jahr 2022 die
Pkw-Märkte in den verschiedenen Weltregionen
unterschiedlich entwickeln werden. Es ist davon auszugehen,
dass die Wettbewerbsintensität auf den internationalen
Automobilmärkten weiter zunimmt.
Unserer Einschätzung nach werden automobilbezogene
Finanzdienstleistungen im Jahr 2022 weiterhin eine hohe
Bedeutung für den weltweiten Fahrzeugabsatz haben.
Für die Prognose 2022 erwarten wir, basierend auf
den oben genannten Annahmen und der Entwicklung im ersten
Halbjahr des Geschäftsjahres 2022, für das
Gesamtjahr 2022 eine Umsatzrendite im Bereich von 17 % bis
18 %. Diese Prognose basiert auf angenommenen
Umsatzerlösen für den Porsche AG Konzern in einer
Bandbreite von 38 Mrd. € bis 39 Mrd. €.
Für den Netto-Cashflow im Segment Automobile
rechnen wir zum Jahresende mit einem signifikanten Anstieg
gegenüber dem Jahr 2021 (Vorjahr 3,7 Mrd. €).
RISIKOBERICHTDas Risikomanagementsystem des Porsche AG Konzerns hat
zum Ziel, Risiken im Hinblick sowohl auf die Erreichung
strategischer und operativer Ziele als auch auf die
Einhaltung gesetzlicher und interner Vorgaben zu
identifizieren und angemessen zu adressieren.
Eine regelmäßige Berichterstattung zum
Risikomanagement unterstützt den Vorstand der Porsche
AG bei der rechtzeitigen Erkennung
bestandsgefährdender Entwicklungen.
AUFBAU- UND ABLAUFORGANISATION DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMSDie Risikomanagement-Funktion des Porsche AG Konzerns
ist dezentral organisiert. Neben der zentralen
Risikomanagementfunktion als Methoden- und Berichtsstelle
gibt es in jeder Hauptabteilung der Porsche AG sowie in
jeder Tochtergesellschaft einen dedizierten Risikomanager,
der für die Umsetzung und Einhaltung der
Mindeststandards verantwortlich ist. Die dezentrale
Organisationsstruktur soll das Bewusstsein für das
Thema Risikomanagement in den lokalen operativen Einheiten
fördern und eine effektive Steuerung der Risiken
gewährleisten.
Der Konsolidierungskreis des Risikomanagementsystems
entspricht dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses.
Sofern aus Risikogesichtspunkten sinnvoll, kann der
Risikokonsolidierungskreis um zusätzliche
Gesellschaften erweitert werden.
In Anlehnung an die dezentrale Organisationsstruktur
werden die Risiken durch die Fachabteilung bzw.
Tochtergesellschaft als Risikoeigentümer
identifiziert, bewertet und gesteuert. Die gemeldeten
Netto-Risiken (Risiken nach
Risikosteuerungsmaßnahmen) werden durch das zentrale
Risikomanagement und wesentliche Funktionen
grundsätzlich plausibilisiert, im Risk Council auf
Vollständigkeit hin überprüft und im
Gesamtvorstand berichtet. Ein Kernelement des
Risikomanagements ist, dass Mitarbeiter und
Führungskräfte die Möglichkeit haben,
Risiken über die eingerichteten, konzernweiten
Berichtswege sofort zu melden bzw. zu aktualisieren.
Für Risiken mit großer Tragweite existiert ein
Adhoc-Meldeprozess außerhalb der Standardprozesse.
Die Risikomanager werden hierbei durch das zentrale
Risikomanagement unterstützt. Neben der Definition von
konzernweiten Standards zum Risikomanagement in
Richtlinienform ist das zentrale Risikomanagement für
die Erstellung eines konsolidierten und aggregierten
Berichtswesens an Vorstand und Aufsichtsrat verantwortlich.
An den Vorstand berichtsrelevant sind alle akuten
Risiken, die bei Eintritt einen kumulierten finanziellen
Schaden > 5 Mio. € verursachen (Stufe 1)
können, bereits einen kurzfristigen negativen Einfluss
auf die Reputation des Porsche AG Konzerns mit sich bringen
(Stufe 1) oder rechtliche Konsequenzen für mindestens
einen Mitarbeiter des Porsche AG Konzerns haben können
(Stufe 1). Die Risikobewertung bezieht sich auf das
aktuelle Geschäftsjahr und die drei Folgejahre.
Die Risiken werden auf Basis der Risikobewertung und
ohne Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeit
in Risikoklassen eingeordnet. Die wesentlichen Risiken,
d.h. Risiken mit einem über den Betrachtungszeitraum
kumulierten finanziellen Schaden von über 100 Mio.
€, werden im nächsten Schritt quantifiziert. Die
Risikoquantifizierung erfolgt mit geeigneten
Wahrscheinlichkeitsverteilungen und unter Anwendung von
IT-gestützten Simulationsverfahren
(Monte-Carlo-Simulation). Die Risiken werden je nach
Relevanz in aggregierter Form oder auf Einzelrisikoebene an
den Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche AG berichtet. Im
Hinblick auf den finanziellen Schaden wird zwischen den
folgenden Risikoklassen unterschieden:
Stufe 1 Risikoklasse D ≥ 5 Mio. € - 10 Mio.
€
Stufe 2 Risikoklasse C > 10 Mio. € - 100 Mio.
€
Stufe 3 Risikoklasse B > 100 Mio. € - 1 Mrd.
€
Stufe 4 Risikoklasse A > 1 Mrd. €
Der Porsche AG Konzern hat Mitarbeiter, die in den
Risikomanagementprozess involviert sind, qualifiziert und
geschult. Dabei werden neben Pflichtschulungen auch
freiwillige Auffrischungsschulungen angeboten. Das zentrale
Risikomanagement überprüft kontinuierlich den
Trainingsfortschritt sowie den Abdeckungsgrad und berichtet
diesen jährlich an das Risk Council und den Vorstand.
Der im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
maßgebliche Teil des Risikomanagementsystems (RMS)
umfasst Maßnahmen und Kontrollen, die
gewährleisten sollen, dass die Informationen, die
für die Aufstellung des Abschlusses notwendig sind,
vollständig, richtig und zeitgerecht übermittelt
werden. Diese Maßnahmen und Kontrollen sollen das
Risiko für das Auftreten von Fehlern mit wesentlichem
Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage in der Rechnungslegung und externen
Berichterstattung minimieren.
RISIKOSTRATEGIEDer Begriff Risiko ist definiert als die
Möglichkeit einer negativen Abweichung von einem Plan-
oder Zielwert. Grundsätzlich werden Risiken netto
bewertet. Um den vielfältigen Risiken gerecht zu
werden, wurden die folgenden Risikokategorien festgelegt.
Strategische Risiken resultieren vor allem aus der
Bedrohung unserer Kern-Erfolgspotenziale. Sie umfassen u.a.
Trends, neue Wettbewerber oder langfristige technologische
Veränderungen. Ihr Betrachtungshorizont ist zumeist
langfristig angelegt.
Absatzrisiken spiegeln die Tatsache wider, dass geplante
Verkaufsvolumen in der Zukunft unsicher sind und -
abhängig vom Planungshorizont - mehr oder weniger
schwanken können.
Versorgungsrisiken ergeben sich aus der Möglichkeit
einer Nicht- oder Unterversorgung mit notwendigen Teilen
von Zulieferern oder auch aus Qualitäts- und/oder
Preisrisiken im Zusammenhang mit diesen.
Finanzwirtschaftliche Risiken resultieren vor allem aus
der Unsicherheit von Wechselkursen, Zinsentwicklungen und
anderen Bewegungen der Finanzmärkte.
Personalrisiken ergeben sich insbesondere aus der
Verfügbarkeit und Motivation des Personals.
Operative Risiken resultieren aus der Unangemessenheit
oder dem Versagen von internen Prozessen oder Systemen.
Die Risikokategorien werden in der Porsche
Risikostrategie festgelegt. Die Risikostrategie beschreibt
grundsätzlich den Umgang mit den sich aus der
Geschäftsstrategie ergebenden Risiken. Dazu zählt
auch deren Einteilung in für das Geschäftsmodell
sinnvolle Kategorien.
Darüber hinaus beinhaltet die Risikostrategie vier
übergreifende Möglichkeiten zur Steuerung von
Risiken: Die Risikoakzeptanz, also das bewusste Eingehen
und Akzeptieren von Risiken, die Risikovermeidung, also das
bewusste Nichteingehen eines Geschäftes, um die darin
enthaltenen Risiken zu vermeiden, die Risikoverminderung,
also die Reduktion von Wahrscheinlichkeit oder
Schadensausmaß, um das Risiko auf ein akzeptables
Niveau zu steuern, sowie den Risikotransfer, also den
Übertrag des Risikos auf die Bilanz eines anderen
Wirtschaftsteilnehmers, beispielsweise einer Versicherung.
Risiken in den genannten Kategorien können sowohl
einzeln, vor allem aber in ihrem ungünstigen
Zusammenspiel, zu einer bestandsgefährdenden Situation
führen. Damit das Zusammenspiel der Einzelrisiken
adäquat berücksichtigt wird, aggregiert das
zentrale Risikomanagement die wesentlichen Einzelrisiken zu
einem übergeordneten Gesamtrisiko. Die
Risikoaggregation wird unter Zuhilfenahme von
IT-gestützten Simulationsverfahren
(Monte-Carlo-Simulation) durchgeführt.
Die maximal tolerierte Höhe des übergreifenden
Gesamtrisikos, der sogenannte Risikoappetit, definiert,
welche Maximalgrenzen das Gesamtrisiko im Hinblick auf den
finanziellen Schaden und die
Überschreitungswahrscheinlichkeit nicht
überschreiten darf.
Das Risikotragfähigkeitskonzept des Porsche
Risikomanagementsystems basiert aktuell auf der
Überschuldungskomponente. Das Gesamtrisiko wird in
Bezug auf EBIT-Auswirkungen bewertet. Anschließend
wird das bilanzielle Eigenkapital als Risikodeckungsmasse
dem Gesamtrisiko gegenübergestellt. Die
Illiquiditätskomponente wird derzeit in das
Risikotragfähigkeitskonzept integriert und sukzessive
in der Risikostrategie mitberücksichtigt.
Um Wiederholungen von eingetretenen Risiken zu
vermeiden, wird eine Ursachenanalyse, die sogenannte Root
Cause Analysis (RCA), durchgeführt. Auf Basis dieser
Ergebnisse werden wertvolle Erkenntnisse zur
zukünftigen Fehlervermeidung und fach- sowie
gesellschaftsübergreifende Lessons Learned abgeleitet.
Für die Dokumentation des konzernweiten
Risikomanagementsystems sowie zur Ausübung der
Überwachungsfunktion existiert eine IT-Lösung,
die sämtliche Risikomanagementansätze abbildet.
der Durchführung der Risikomanagementprozesse Sie
unterstützt die Fachbereiche sowie
Tochtergesellschaften bei und bei der Einhaltung der
definierten Mindeststandards.
GESAMTRISIKOSITUATIONSeit dem Geschäftsjahr 2021 wird das Gesamtrisiko
aggregiert und im Rahmen der
Risikotragfähigkeitsrechnung gegen das Eigenkapital
gestellt. Das aggregierte Gesamtrisiko wird anhand des
Value at Risk für das laufende Geschäftsjahr und
für weitere drei Folgejahre quartalsweise berichtet.
Im Gesamtrisiko enthalten sind alle wesentlichen akuten
Risiken mit einem über den Betrachtungszeitraum
kumulierten finanziellen Schaden von über 100 Mio.
€. Darüber hinaus sind weitere
Unsicherheitskomponenten für das übergreifende
Absatzrisiko und die operativen Risiken enthalten.
Die Risikotragfähigkeitsrechnung zeigte über
das erste Halbjahr 2022 hinweg, dass das Erreichen einer
bestandsgefährdenden Entwicklung je betrachtetes
Geschäftsjahr hinreichend unwahrscheinlich ist.
RISIKOSITUATION ZUM 30. JUNI 2022Die nachfolgende Radardarstellung gibt einen
Überblick über die wesentlichen
Risikothemenfelder zum 30. Juni 2022. Die Größe
der dargestellten Kreise spiegelt die Anzahl der zum
Risikothemenfeld eingegangenen Risikomeldungen wider. Die
Position des Kreises spiegelt die Risikoklasse der darin
enthaltenen Risiken wider.
Clusterdarstellung zum 30. Juni 2022
VERSORGUNGSRISIKENSeit 2021 gibt es wesentliche Versorgungsrisiken
verursacht durch Halbleitermangel, gestiegene Preise und
Knappheit bei Rohstoffen, Qualitätsprobleme bei
Zukaufteilen sowie Großschadensereignisse bei
Lieferanten, die sich im Geschäftsjahr 2022
fortsetzen. Durch Anpassung des Produktionsprogramms und
den Verbau von Alternativbauteilen wurde
größerer Schaden abgewendet.
RISIKEN AUS DEM RUSSLAND-UKRAINE-KONFLIKTAufgrund der militärischen Eskalation des
Russland-Ukraine-Konflikts kam es im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahrs 2022 zu Versorgungsproblemen,
insbesondere mit Kabelbäumen, für fast alle
Baureihen. Um die Versorgung und somit die Produktion von
Fahrzeugen aufrechterhalten zu können, wurden
kurzfristig Duplex-Fertigungsanlagen für diese
Bauteile an alternativen Standorten der Lieferanten
aufgebaut.
Durch die aus dem Konflikt resultierenden
wirtschaftlichen Folgen wie z.B. steigende Inflationsraten
und Zinsen, besteht weiterhin das Risiko eines weltweiten
Absatzrückgangs. Ferner können sich ein weiterer
Wertberichtigungsbedarf auf Vermögenswerte sowie die
Notwendigkeit der Bildung zusätzlicher Risikovorsorgen
ergeben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
dass Porsche-Händler bzw. -Kunden in Russland aufgrund
diverser Entscheidungen im Umgang mit dem russischen Markt
Schadensersatzforderungen aufgrund von Vertrags-,
Qualitäts- und Gewährleistungsthemen stellen. Die
Situation und die Entwicklung der Märkte werden
kontinuierlich über eine eigens eingerichtete
Taskforce verfolgt.
RISIKEN AUS DER GASMANGELLAGEDie Produktions- und Entwicklungsstätten des
Porsche AG Konzerns und seinen Lieferanten sind von den
Auswirkungen aus dem Russland-Ukraine-Konflikt auf die
Versorgung mit Gas direkt betroffen. Preissteigerungen und
insbesondere eine drohende Abschaltung der Gasversorgung
der Werke im Falle des Ausrufs einer noch höheren
Alarmstufe in Deutschland sind als Risiko akut. Zudem ist
auch das Lieferantennetzwerk und somit die Teileversorgung
gefährdet. Für die frühzeitige Einleitung
von Gegenmaßnahmen wurde eine Taskforce eingesetzt.
BCM-RISIKENEs bestehen Ausfallrisiken aufgrund von höherer
Gewalt oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen (z.B.
Pandemie, Brand, Hochwasser, Cyber-Angriff). Die
präventive Absicherung kritischer Ressourcen, wie z.
B. IT-Applikationen, Mitarbeiter oder Gebäude, erfolgt
über das Business Continuity Management System. Die
bestehende Absicherung der IT-Infrastruktur gegen das
Risiko von Systemausfällen und
Prozessbeeinträchtigungen wird derzeit auf
zusätzliche Bedrohungsszenarien ausgeweitet.
Darüber hinaus werden die im Rahmen des Business
Continuity Management Systems (BCMS) zusätzlich als
kritisch identifizierten IT-Applikationen, die wesentliche
und zeitkritische Geschäftsprozesse unterstützen,
in die IT-Absicherung mit integriert.
RISIKEN AUS TECHNISCH REGULATORISCHEN ANFORDERUNGENDer Porsche AG Konzern hat bei Benzinfahrzeugen für
verschiedene Märkte weltweit potenzielle
regulatorische Risiken festgestellt. Es wurden potenzielle
Themen zu Sportfunktionalitäten festgestellt. Die
Themen betreffen ferner die mögliche Verwendung von
der Serie abweichender Hardware oder Software bei
Typisierungsmessungen in bestimmten Einzelfällen. Nach
den vorliegenden Informationen betreffen diese Themen
insgesamt keine Fahrzeuge, die nach dem Jahr 2017
entwickelt wurden. Die internen Prüfungen im Porsche
AG Konzern hierzu sind weitestgehend abgeschlossen. Der
Porsche AG Konzern kooperiert vollumfänglich mit den
zuständigen Behörden, einschließlich der
Staatsanwaltschaft Stuttgart, welche ein
Ermittlungsverfahren gegen zwölf (ehemalige)
Mitarbeiter der Porsche AG eingeleitet hat. Das
Ermittlungsverfahren wurde gegen alle Beschuldigten
zwischenzeitlich nach § 153 StPO eingestellt. Ein
Bußgeldverfahren gegen das Unternehmen hat die
Staatsanwaltschaft nicht eingeleitet. Bis heute wurden in
den USA (und vergleichbar in Kanada) sechs verschiedene
Class Actions zu diesen Themen eingereicht. Laut den
Klageschriften habe eine bestimmte in den betroffenen
Fahrzeugen angeblich eingesetzte Software und/ oder
Hardware dazu geführt, dass der tatsächliche
Schadstoffausstoß und/oder Kraftstoffverbrauch
höher sei als rechtlich zulässig. Im Januar 2021
ist hierzu eine sogenannte Consolidated Complaint
eingegangen, welche die sechs eingegangenen Class Actions
in einer Klage vereint. Die sechs Klagen richteten sich
ursprünglich gegen die Porsche AG und ihre
amerikanische Importeurs-Tochtergesellschaft, die
Volkswagen AG sowie die AUDI AG, wobei nicht jede
Gesellschaft in allen Fällen verklagt ist. Am 15. Juni
2022 wurde eine beim zuständigen US District Court des
Northern District Kalifornien mit den Klägervertretern
getroffene Vereinbarung zur Genehmigung eingereicht, welche
die relevanten Fahrzeuge umfasst. Für dieses der
Vergleichsvereinbarung zugrunde liegende Volumen ist eine
entsprechende Rückstellung gebildet worden. Der
Vergleichsentwurf wurde am 29. Juni 2022 vom
zuständigen Gericht vorläufig genehmigt.
Die finale Anhörung findet voraussichtlich am 21.
Oktober 2022 statt. Das US-amerikanische Department of
Justice ("DoJ") hat das Verfahren am 2. Juni 2022 ohne
Folgen für den Porsche AG Konzern beendet (sog.
"Declination"). Mit der CARB wird eine umfassende
Vergleichsvereinbarung noch im September 2022 angestrebt.
Die Gespräche mit weiteren Behörden dauern an.
KOSTENRISIKEN AUS FAHRZEUGPROJEKTENWie bereits in der Vergangenheit führen
Kostenforderungen von Lieferanten aufgrund
unterschiedlicher Ursachen zu Kostenrisiken in
Fahrzeugprojekten im Hinblick auf Investitionen und
Materialeinzelkosten. Ursachen darin liegen z.B. in
gestiegenen Rohstoffpreisen und sonstigen Teuerungen im
Zusammenhang mit der Herstellung. Eine enge Verfolgung
innerhalb der Projekte und frühzeitiges Gegensteuern
durch z.B. Verhandlungen der Beschaffung reduzieren die
Kostenrisiken.
STEUERRISIKENFeststellungen der Betriebsprüfung können zu
Steuernachzahlungen sowie Steuerzinsen führen. Risiken
können sich auch aus der steuerlichen Bewertung
grenzüberschreitender, konzerninterner Lieferungen und
Leistungen ergeben. Steuerliche Risiken sowie deren
Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden fortlaufend
und eng überwacht. Für mögliche
künftige Steuernachzahlungen wurden
Steuerrückstellungen bzw. für in diesem
Zusammenhang anfallende steuerliche Nebenleistungen
sonstige Rückstellungen passiviert.
ZOLLRISIKENAuf Basis der Freihandelsabkommen, die die EU mit
verschiedenen Ländern geschlossen hat, können
Porsche-Fahrzeuge zollbegünstigt bzw. zollfrei unter
Einhaltung der Local-Content-Kriterien in diese Länder
importiert werden. Werden die Local-Content-Vorgaben nicht
erfüllt oder entsprechende Nachweise nicht
vollständig erbracht, kann der Import nicht mehr
zollbegünstigt in die betreffenden
Freihandelsländer stattfinden. Daher werden die
Präferenznachweise für Serienmaterialien von den
betroffenen Lieferanten durch die Zollabteilung
eingefordert - im Eskalationsfall mit Einbindung der
Beschaffung. Für den Fall, dass
Präferenznachweise nicht in ausreichendem Umfang von
Lieferanten ausgestellt werden, erfolgt eine Abstimmung mit
dem Vertriebscontrolling und der Steuerabteilung, ob eine
Erhöhung der ExNet-/Werksabgabe-Preise zur Erreichung
der geforderten Local-Content-Quote möglich ist.
DATENSCHUTZRISIKENIn vielen Märkten werden derzeit Datenschutzgesetze
angepasst oder neu eingeführt. Die Anforderungen sind
jedoch nicht immer eindeutig auslegbar. Insbesondere in
China werden Datenschutzbestimmungen durch die chinesischen
Behörden kurzfristig erlassen. Durch eine enge
Zusammenarbeit der lokalen und deutschen
Datenschutzbereiche des Porsche AG Konzerns werden
erforderliche technische und organisatorische
Maßnahmen implementiert.
FINANZRISIKOMANAGEMENT UND -METHODENDurch die internationalen Aktivitäten in den
Segmenten Automobile und Finanzdienstleistungen ergeben
sich Risiken, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Porsche AG Konzerns auswirken. Diese
Risiken resultieren insbesondere aus
Fremdwährungstransaktionen im Rahmen des operativen
Geschäfts, aus der Finanzierung sowie aus der
Geldanlage. Die Risiken werden regelmäßig
überwacht, berichtet und durch den Einsatz von
Finanzinstrumenten zentral gesteuert. Vorrangiges Ziel des
Einsatzes von Finanzinstrumenten ist die Begrenzung
finanzieller Risikopositionen zur Sicherung des Bestandes
und der Ertragskraft des Porsche AG Konzerns.
Die Grundsätze und Verantwortlichkeiten für
das Management und die Steuerung von Risiken, welche sich
aus diesen Finanzinstrumenten ergeben können, werden
vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat
überwacht. Im Porsche AG Konzern sind interne
Richtlinien verankert, welche die Prozesse des
Risikomanagements und der Risikosteuerung klar definiert.
Diese Richtlinien regeln u.a. den Einsatz von
Finanzinstrumenten bzw. Derivaten sowie die dafür
notwendigen Kontrollverfahren, wie beispielsweise eine
eindeutige Funktionstrennung zwischen Handel und
Abwicklung. Die Risiken werden durch die zentrale
Treasury-Funktion konzernweit identifiziert, analysiert und
überwacht. Die zugrunde liegenden Leitlinien sowie die
Systeme werden regelmäßig überprüft
und an aktuelle Markt- und Produktentwicklungen angepasst.
Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt
insbesondere zur Steuerung von Währungs- und
Zinsänderungsrisiken. Währungsrisiken aus
künftigen Fremdwährungsumsätzen werden durch
den Einsatz von Kurssicherungsinstrumenten für einen
Zeitraum von bis zu fünf Jahren abgesichert. Als
Sicherungsinstrumente kommen im Wesentlichen
Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen zum
Einsatz. Das Volumen der Kurssicherungsgeschäfte wird
auf Basis der geplanten Absatzzahlen unter
Berücksichtigung der Beschaffungsumfänge in den
jeweiligen Fremdwährungen ermittelt. Kontrahenten
für die Kurs-/Zinssicherungsgeschäfte sind die
Volkswagen AG sowie große nationale und
internationale Finanzinstitute. Die Zusammenarbeit erfolgt
nach einheitlichen Richtlinien und unterliegt einer
laufenden Überwachung. Zinsänderungsrisiken aus
variabel verzinsten Finanzierungsanteilen sowie
Zinsänderungsrisiken aus der Refinanzierung des
Finanzdienstleistungsgeschäfts werden durch den
Einsatz geeigneter Derivate, z.B. Zinsswaps, weitestgehend
abgesichert.
Finanzinstrumente werden primär zur Reduktion
finanzieller Risiken eingesetzt. Aus den eingesetzten
Finanzinstrumenten resultieren jedoch mögliche
Risiken, wie z.B. Kontrahentenrisiken oder bilanzielle
Risiken. Aus der Anlage überschüssiger
Liquidität entstehen ebenfalls Kontrahentenrisiken.
Ein teilweiser oder sogar vollständiger Ausfall eines
Kontrahenten hätte einen negativen Einfluss auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zur Steuerung
dieser Risiken hat der Porsche AG Konzern Richtlinien
festgelegt, die sicherstellen, dass nur Geschäfte in
bewilligten Finanzinstrumenten, nur mit bewilligten
Kontrahenten und nur im zugelassenen Volumen getätigt
werden. Bei den zu Sicherungszwecken abgeschlossenen
Finanzinstrumenten sind zudem bilanzielle Risiken zu
betrachten. Die Risiken einer Auswirkung auf die
Darstellung der Ertragslage in der Gewinn- und
Verlustrechnung werden durch die Anwendung von Hedge
Accounting begrenzt.
Die Ausfallrisiken im Forderungsbereich werden durch ein
intensives Forderungsmanagementsystem reduziert.
MARKTPREISRISIKENIm Zuge der allgemeinen Geschäftstätigkeit ist
der Porsche AG Konzern Währungs-, Zins-, Restwert-,
Aktien-, Anleihe- und Rohstoffpreisrisiken ausgesetzt. Es
ist Unternehmenspolitik, diese Risiken - so weit
möglich - durch den Abschluss originärer und
derivativer Finanzinstrumente zu begrenzen bzw.
auszuschließen.
Das Währungsrisiko im Bereich
Finanzdienstleistungen resultiert im Wesentlichen aus von
der funktionalen Währung abweichenden
Vermögenswerten sowie Refinanzierungen innerhalb der
operativen Geschäftstätigkeit. Das
Währungsrisiko im Segment Automobile resultiert im
Wesentlichen aus der operativen
Geschäftstätigkeit sowie darüber
hinausgehend aus Investitionen und
Finanzierungsmaßnahmen. Zur Begrenzung des
Währungsrisikos werden dort
Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen eingesetzt.
Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung
aller wesentlichen Zahlungen der allgemeinen
Geschäftstätigkeit, welche nicht in der
funktionalen Währung der jeweiligen Konzernunternehmen
erfolgen. Im Rahmen des Managements der
Währungsrisiken wurden Kurssicherungen im Jahr 2022 in
den Währungen australischer Dollar (AUD),
brasilianischer Real (BRL), britisches Pfund (GBP),
chinesischer Renminbi (CNY), Hongkong-Dollar (HKD),
japanischer Yen (JPY), kanadischer Dollar (CAD),
mexikanischer Peso (MXN), polnischer Zloty (PLN),
russischer Rubel (RUB), schwedische Krone (SEK), Schweizer
Franken (CHF), Singapur-Dollar (SGD), südkoreanischer
Won (KRW), Taiwan-Dollar (TWD) und US-Dollar (USD)
abgeschlossen.
Das Zinsrisiko im Bereich Finanzdienstleistungen
resultiert im Wesentlichen aus Änderungen der
Marktzinssätze, vor allem bei mittel- und langfristig
variabel verzinslichen Verbindlichkeiten, sowie aus
fristeninkongruenten Refinanzierungen. Diese Risiken werden
durch den Abschluss von Zinssicherungsgeschäften sowie
kombinierten Zins-/Währungsgeschäften begrenzt.
Das Zinsrisiko im Segment Automobile resultiert aus
Änderungen der Marktzinssätze, vor allem bei
mittel- und langfristig verzinslichen Forderungen und
Verbindlichkeiten. Variabel verzinsliche Positionen werden
im Rahmen von Cashflow Hedges und in Abhängigkeit der
Marktlage durch den Abschluss von Zinsswaps teilweise
abgesichert.
Das dem Leasinggeschäft inhärente
Restwertrisiko im Bereich Finanzdienstleistungen resultiert
aus einer negativen Abweichung zwischen dem bei
Vertragsabschluss kalkulierten Restwert und dem Marktwert
des Leasingfahrzeugs bei Verwertung nach Ablauf der
vertraglich vereinbarten Leasingdauer. In einigen
Märkten, wie beispielsweise in Nordamerika oder teils
auch in Deutschland, wird dieses Restwertrisiko von
Porsche-Finanzdienstleistungsgesellschaften getragen.
Hierbei stellen die Marktpreise von Gebrauchtwagen die
wesentliche Risikovariable dar. Die operative
Risikosteuerung erfolgt durch die laufende Überwachung
der Entwicklung der Gebrauchtwagenpreise u.a. anhand extern
zur Verfügung stehender Daten. Mithilfe von
Restwertprognosen wird regelmäßig die
Angemessenheit der Risikovorsorge sowie das
Restwertrisikopotenzial überprüft. Mittels
Sensitivitätsanalyse werden die Auswirkungen von
Änderungen der Gebrauchtwagenpreise quantifiziert.
Der aus der Überschussliquidität aufgelegte
Spezialfonds UI-356 unterliegt insbesondere einem Aktien-
und Anleihekursrisiko, welches sich aus der Schwankung von
Börsenkursen, Börsenindizes und
Marktzinssätzen ergeben kann. Generell wirkt der
Porsche AG Konzern den Risiken aus dem Spezialfonds dadurch
entgegen, dass - wie in den Anlagerichtlinien festgelegt -
bei der Anlage von Mitteln auf eine breite Streuung
hinsichtlich der Produkte, Emittenten und regionalen
Märkte geachtet wird. Dem implementierten
Risikomanagement-Systemen liegt eine Wertuntergrenze
zugrunde und bei entsprechender Marktlage werden
Kurssicherungen durchgeführt.
Risiken in Bezug auf Rohstoffe im Segment Automobile
bestehen im Hinblick auf die Rohstoffverfügbarkeit und
die Preisentwicklung. Mögliche Risiken aus der
Rohstoff- und Energiepreisentwicklung werden fortlaufend
analysiert, um bei etwaigen Veränderungen im Markt
umgehend reagieren zu können.
AUSFALLRISIKENAus der Anlage überschüssiger Liquidität
und dem Abschluss von Derivaten ergeben sich
Kontrahentenrisiken. Ein Teil- oder Totalausfall eines
Kontrahenten, etwa im Hinblick auf seine
Rückzahlungspflicht für Zinsen und Kapital,
würde die Ergebnisrechnung und die Liquidität des
Porsche AG Konzerns negativ beeinflussen. Das Ausfallrisiko
aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr
des Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in
Höhe der Ansprüche aus bilanzierten Buchwerten
gegenüber dem jeweiligen Kontrahenten. Das maximale
Kredit- und Ausfallrisiko wird durch gehaltene Sicherheiten
gemindert. Als Sicherheiten kommen sowohl Fahrzeuge,
Sicherungsübereignungen, Bürgschaften sowie
Barsicherheiten zum Einsatz. Zur Steuerung dieser Risiken
hat der Porsche AG Konzern Richtlinien festgelegt, die
sicherstellen, dass nur Geschäfte in bewilligten
Finanzinstrumenten, nur mit bewilligten Kontrahenten und
nur im zugelassenen Volumen getätigt werden.
LIQUIDITÄTSRISIKENDer Porsche AG Konzern ist darauf angewiesen, seinen
Finanzierungsbedarf angemessen zu decken. Ein
mögliches Liquiditätsrisiko besteht darin, nicht
in der Lage zu sein, den vorhandenen Kapitalbedarf
über die Aufnahme von Finanzmitteln sicherzustellen
oder sich zu angemessenen Konditionen zu finanzieren, was
wiederum erhebliche negative Auswirkungen auf die
Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Porsche AG Konzerns haben kann. Die
Zahlungsfähigkeit und Liquiditätsversorgung des
Porsche AG Konzerns wird durch eine rollierende
Liquiditätsplanung, eine Liquiditätsreserve in
Form von Barmitteln, bestätigte Kreditlinien sowie die
Aufnahme von Darlehen jederzeit sichergestellt. Mit dem
Volkswagen Konzern besteht ein Darlehensrahmenvertrag.
Über lokale Zahlungsmittel in bestimmten Ländern
(z.B. China) kann der Porsche AG Konzern
grenzüberschreitend nur unter Beachtung geltender
Devisenverkehrsbeschränkungen verfügen.
Darüber hinaus bestehen keine wesentlichen
Beschränkungen.
Der Porsche AG Konzern generiert finanzielle Mittel
vorwiegend durch das operative Geschäft, externe
Finanzierungen und die Verbriefung von Forderungen. Die
finanziellen Mittel dienen vorrangig der Finanzierung des
Netto-Umlaufvermögens und der Investitionen sowie der
Deckung des Finanzbedarfs des Leasing- und
Absatzfinanzierungsgeschäfts. Das operative
Liquiditätsmanagement wird mithilfe von Cash-Pools
umgesetzt, durch die eine tägliche
Zusammenführung von wesentlichen liquiden Mitteln
erfolgt. Es besteht ein Cash-Pool mit der Volkswagen AG.
Dadurch können Liquiditätsüberschüsse
und -bedarfe entsprechend den Anforderungen gesteuert
werden. In das kurz- und mittelfristige
Liquiditätsmanagement werden Fälligkeiten
finanzieller Vermögenswerte und finanzieller
Verbindlichkeiten sowie Prognosen der operativen
Zahlungsströme einbezogen.
CHANCENBERICHTBei allen unternehmerischen Entscheidungen gilt es neben
der effektiven Steuerung von Risiken auch, Chancen
bestmöglich zu erkennen und zu nutzen, was im Rahmen
des Chancenmanagements konsequent umgesetzt wird. Hierdurch
kann der nachhaltige Erfolg sichergestellt werden.
Das Chancenmanagement - das u.a. Erlös- und
Kostenoptimierungen sowie Produktverbesserungen
enthält - ist in die operativen Aufbau- und
Ablauforganisationen des Porsche AG Konzerns integriert und
orientiert sich eng an unseren strategischen Zielsetzungen.
Das internationale Umfeld unseres Geschäftsmodells
wird dazu kontinuierlich analysiert, um Trends z.B. aus
Markt, Technologie, Gesellschaft und Umwelt sowie
Veränderungen der Schlüsselfaktoren
frühzeitig zu erkennen. Relevante Entwicklungen werden
mithilfe von Szenarioanalysen betrachtet, um mögliche
Auswirkungen für den Porsche AG Konzern abzuleiten.
Dabei werden auch die strategische Unternehmensplanung, die
betroffenen Geschäftsbereiche und das Controlling
einbezogen. Mittel- und kurzfristige Chancenpotenziale
werden durch die Geschäftsbereiche abgeleitet und
operationalisiert. Die langfristige Wettbewerbs- und
Zukunftsfähigkeit des Porsche AG Konzerns soll neben
der konsequenten Umsetzung der Strategie u.a. durch weitere
Effizienz- und Chanceninitiativen abgesichert werden. Die
Ableitung konkreter Zielvorgaben aus diesen Initiativen
bieten weiteres Potenzial zur Chancengenerierung.
Neben einer sich besser entwickelnden Weltwirtschaft
nach dem Überwinden der aktuellen
Russland-Ukraine-Krise und deren Auswirkungen sowie der
Corona-Pandemie und einer früheren Normalisierung der
Halbleiterversorgung bestehen wesentliche Chancen durch
mögliche weitere Synergien bei neuen
Fahrzeugarchitekturen im Verbund mit dem Volkswagen
Konzern. Diese Synergieeffekte betreffen insbesondere die
Bereiche Entwicklung, Beschaffung und Produktion. Zudem
können sich der Ausbau des Marktanteils durch das
breite und attraktive Produktportfolio, die Steigerung von
bestehenden bzw. der Ausbau von neuen Geschäftsfeldern
und eine weitere Erhöhung der Markenstärke des
Porsche AG Konzerns in Verbindung mit zusätzlichen
Preispotenzialen vorteilhaft auswirken und zur
Erschließung von weiteren Ertragspotenzialen
führen. Die stabilen Ertragskennzahlen und
vorteilhaften Kostenstrukturen geben in Verbindung mit der
hohen Finanzkraft die Möglichkeit, auch in einem
herausfordernden Umfeld den finanziellen Raum für
künftige Investitionen in Produkte, Technologien und
Dienstleistungen sicherstellen zu können.
Durch ein konsequentes Währungsmanagement lassen
sich zudem mögliche Chancen generieren. Mit einer
klaren Ausrichtung auf eine nachhaltige Wertsteigerung des
Konzerns wird der Porsche AG Konzern ziel- und
chancenorientiert gesteuert.
ZUSAMMENFASSUNGDie Gesamtrisiko- und Chancensituation ergibt sich
für den Porsche AG Konzern aus den zuvor dargestellten
Einzelrisiken und -chancen. Nach den heute bekannten
Informationen und Einschätzungen bestehen keine
Risiken, die den Fortbestand der Porsche AG, wesentlicher
Teile des Porsche AG Konzerns oder des Porsche AG Konzerns
als Ganzes gefährden könnten.
Weitere InformationenZu den nach dem Bilanzstichtag eingetretenen Ereignissen
sowie zu den wesentlichen Geschäften mit nahestehenden
Unternehmen und Personen wird auf den Konzernanhang
verwiesen.
KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS (Kurzfassung)KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGDER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFTVOM 1. JANUAR BIS 30. JUNIscrollen
1 Im Halbjahr 2022 ist im "Zinsergebnis und
Übriges Finanzergebnis" eine Wertminderung auf die
nach der Equity-Methode bilanzierte Bertrandt AG in
Höhe von 37 Mio. € enthalten.
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNGDER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFTVOM 1. JANUAR BIS 30. JUNIscrollen
KONZERN-BILANZDER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFTZUM 30. JUNI 2022 UND ZUM 31. DEZEMBER 2021Aktivascrollen
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGDER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFTVOM 1. JANUAR BIS 30. JUNIscrollen
scrollen
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNGDER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFTVOM 1. JANUAR BIS 30. JUNIscrollen
1 Saldiert mit Zuschreibungen.
Die Kapitalflussrechnung wird in der Anhangangabe zur
Kapitalflussrechnung erläutert.
KonzernanhangRECHNUNGSLEGUNG NACH INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft
("Porsche AG") hat gemäß der Verordnung
1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates
ihren Konzernabschluss für das Jahr 2021 nach den
durch die Europäische Union übernommenen
internationalen Rechnungslegungsstandards, den
International Financial Reporting Standards (IFRS),
erstellt. Dementsprechend wurde auch dieser
Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 in
Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung)
erstellt und enthält einen gegenüber dem
Konzernabschluss verkürzten Berichtsumfang.
Alle Beträge sind jeweils für sich
kaufmännisch gerundet; das kann bei der Addition zu
geringfügigen Abweichungen führen.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEIm Porsche AG Konzern wurden alle von der EU
übernommenen und ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend
anzuwendenden Rechnungslegungsnormen umgesetzt.
IFRS 5 - ZUR AUSSCHÜTTUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDENLangfristige Vermögenswerte oder
Veräußerungsgruppen, die Vermögenswerte und
Schulden umfassen, werden als Zur Veräußerung
gehalten oder Zur Ausschüttung gehalten eingestuft,
wenn es höchstwahrscheinlich ist, dass sie
überwiegend durch Veräußerung oder
Ausschüttung und nicht durch fortgesetzte Nutzung
realisiert werden.
Im Allgemeinen werden diese Vermögenswerte oder die
Veräußerungsgruppe zum niedrigeren Wert aus
ihrem Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten angesetzt. Ein etwaiger
Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe
wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und
dann den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden
auf anteiliger Basis zugeordnet - mit der Ausnahme, dass
den Vorräten, finanziellen Vermögenswerten,
latenten Steueransprüchen, Vermögenswerten im
Zusammenhang mit Leistungen an Arbeitnehmer, als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien oder biologischen
Vermögenswerten, die weiterhin gemäß den
sonstigen Rechnungslegungsmethoden des Konzerns bewertet
werden, kein Verlust zugeordnet wird.
Für Ausschüttungen in Form von Sachwerten an
die Eigentümer eines Unternehmens, die in Ihrer
Eigenschaft als Eigentümer handeln, bei denen der
Sachwert vor und nach der Ausschüttung von derselben
Partei bzw. denselben Parteien kontrolliert wird, wird eine
Bewertung die Verpflichtung zur Sachausschüttung der
auszuschüttenden Vermögenswerte oder
Veräußerungsgruppen in Höhe des Buchwerts
oder zum beizulegenden Zeitwert als zulässig erachtet.
Der Porsche AG Konzern hat entschieden, die Verbindlichkeit
aus Sachausschüttung zum Buchwert zu bewerten.
Wertminderungsaufwendungen bei der erstmaligen
Einstufung als Zur Veräußerung gehalten oder Zur
Ausschüttung gehalten und spätere Gewinne und
Verluste bei Neubewertung werden im Gewinn oder Verlust
erfasst. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben und
jedes nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungsunternehmen wird nicht mehr nach der
Equity-Methode bilanziert, sobald sie als Zur
Veräußerung gehalten oder Zur Ausschüttung
gehalten eingestuft sind.
SONSTIGE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEFür den vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss
wurde ein Abzinsungssatz für
Pensionsrückstellungen im Inland in Höhe von 3,3
% (31. Dezember 2021: 1,4 %) verwendet. Aufgrund des
nachhaltigen Anstiegs der Inflationserwartungen wurde zum
30. Juni 2022 eine Anpassung des Rententrends im Inland auf
2,0 % (31. Dezember 2021: 1,7 %) vorgenommen. Diese
Änderungen haben maßgeblich den in der
Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen
versicherungsmathematischen Gewinn von 2.062 Mio. €
verursacht. Darüber hinaus hatten Anpassungen der
Zinssätze zur Bewertung von Sonstigen
Rückstellungen einen positiven Effekt auf das
Finanzergebnis von 99 Mio. €.
Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands für den
Konzern-Zwischenabschluss erfolgt gemäß IAS 34
(Zwischenberichterstattung) auf Basis des
durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der
für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.
Im Übrigen werden bei der Aufstellung des
Konzern-Zwischenabschlusses und der Ermittlung der
Vergleichszahlen für das Vorjahr unter
Berücksichtigung der verkürzten Darstellung
grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sowie Konsolidierungsgrundsätze wie
im Konzernabschluss 2021 angewandt. Eine detaillierte
Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des
Konzernabschlusses 2021 unter der Angabe "Bilanzierungs-
und Bewertungsgrundsätze" enthalten.
Darüber hinaus sind die Auswirkungen neuer
Standards im Anhang des Konzernabschlusses 2021 unter der
Angabe "Nicht angewendete neue beziehungsweise
geänderte Standards und Interpretationen" näher
beschrieben.
WESENTLICHE EREIGNISSEDIESELTHEMATIKAm 02. November 2015 hat die United States Environmental
Protection Agency ("EPA") per Schreiben über den
Verstoß ("Notice of Violation") bezüglich des
sog. "Clean Air Act" an die Volkswagen AG, die Audi AG, die
Volkswagen Group of America, Inc., die Porsche AG und die
Porsche Cars North America, Inc. informiert. Die
Bekanntmachung geht darauf ein, dass bestimmte 3,0-Liter V6
Diesel-Motoren des Volkswagen Konzerns nicht den
anwendbaren Emissionszertifizierungsstandards entsprechen.
Detaillierte Erläuterungen finden sich im
Konzernabschluss 2021 unter der Angabe
"Rechtsstreitigkeiten".
Weitere Angaben zu den Rechtsstreitigkeiten im
Zusammenhang mit der Dieselthematik finden sich unter der
Angabe "Rechtsstreitigkeiten".
RUSSLAND-UKRAINE-KONFLIKT / COVID-19-PANDEMIE / HALBLEITER-KNAPPHEITMit dem Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts im Februar
2022 kam es neben der humanitären Krise weltweit zu
Verwerfungen auf den Märkten. Insbesondere auf den
Energie- und Rohstoffmärkten ergaben sich deutliche
Preissteigerungen und international ist ein deutlicher
Anstieg der Inflationsraten zu verzeichnen. Zudem
verschärften sich in diesem Zusammenhang direkt nach
dem Beginn des Konflikts die Engpässe bei der
Teileversorgung. Im Porsche AG Konzern war dadurch
insbesondere die Zulieferung von Kabelsträngen aus der
Ukraine betroffen. Der Porsche AG Konzern hat umgehend
Maßnahmen ergriffen, diese Lieferengpässe aus
der Ukraine zu beheben, so dass derzeit diesbezüglich
keine wesentlichen Lieferengpässe zu verzeichnen sind.
Im Zuge des Konfliktes wurden darüber hinaus
insbesondere von der EU und den USA unterschiedliche
Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Sanktionen
schränken wirtschaftliche Transaktionen mit Russland
ein und haben Auswirkungen auf die russischen
Gesellschaften des Porsche AG Konzerns sowie den Absatz von
Fahrzeugen nach Russland. Die Sanktionen betreffen auch das
Neugeschäft mit Finanzdienstleistungen in Russland und
führen zu möglichen Werthaltigkeitsrisiken
bestehender vermieteter Vermögenswerte und
Finanzforderungen. Die Porsche AG hat vor dem Hintergrund
des Russland-Ukraine-Konflikts und den daraus
resultierenden Folgen entschieden, den Fahrzeugexport nach
Russland zu stoppen. Ergänzend dazu werden auch im
Bereich Lieferung von Ersatzteilen bzw. Bereitstellung von
technischen Informationen die jeweiligen Sanktionsvorgaben
eingehalten.
Bisher ist keine nennenswerte Anzahl von Klagen seitens
Kunden, Dienstleistern oder anderen Vertragspartnern
eingegangen. Die weitere Entwicklung ist derzeit noch nicht
absehbar.
Ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt und
dessen mittelbare Auswirkungen wurde zum 30. Juni 2022 die
Werthaltigkeit von wesentlichen Vermögenswerten des
Porsche AG Konzerns überprüft. Die
Überprüfung der Werthaltigkeit ergab keinen
über die normale Bewertung hinausgehenden
Wertminderungsbedarf. Im Zusammenhang mit der Bewertung von
Schulden vor dem Hintergrund des Russland-Ukraine-Konflikts
sind im Halbjahr 2022 Aufwendungen in Höhe eines
mittleren zweistelligen Millionenbetrages erfasst worden,
die im Wesentlichen im Sonstigen betrieblichen Ergebnis
ausgewiesen werden. Eine Einschätzung der
vielfältigen Auswirkungen einer zunehmenden
Versorgungsunsicherheit von Energierohstoffen in Europa
(z.B. der Gasknappheit) kann auch aufgrund der sehr
dynamischen Entwicklungen derzeitig jedoch noch nicht
verlässlich vorgenommen werden.
Durch die Turbulenzen auf den Geld- und
Kapitalmärkten aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts
waren vor allem aus der vorzeitigen Beendung des
Währungssicherungsgeschäfts Erträge in
Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrages
innerhalb des Sonstigen betrieblichen Ergebnisses zu
erfassen.
Neben den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts
führte die weltweite Ausbreitung der Omikron-Variante
des Coronavirus SARS-CoV-2 auch im Halbjahr 2022
regionsbezogen zu erheblichen Beeinträchtigungen des
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens.
Insbesondere in China kam es während des ersten
Halbjahres 2022 infolge von lokalen
Infektionsausbrüchen im Rahmen der dort verfolgten
Null-Covid-Strategie zu strikten Einschränkungen und
daraus resultierenden wirtschaftlichen
Beeinträchtigungen sowie Störungen in den
Lieferketten.
Neben der Unsicherheit und den weltweit ergriffenen
Maßnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie
führten anhaltende Versorgungsengpässe bei
Halbleitern und die daraus resultierende
eingeschränkte Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit
regionalen Unterschieden dazu, dass die Nachfrage nicht
ausreichend bedient werden konnte.
IFRS 5 - ZUR AUSSCHÜTTUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTELangfristige Vermögenswerte werden als Zur
Ausschüttung gehalten eingestuft, wenn es
höchstwahrscheinlich ist, dass sie überwiegend
durch Ausschüttung und nicht durch fortgesetzte
Nutzung realisiert werden.
Im zweiten Quartal genehmigten die Anteilseigner der
Porsche AG die Abspaltung von Vermögenswerten, im
Wesentlichen langfristige Darlehensforderungen und sonstige
finanzielle Vermögenswerte gegen die Porsche Holding
Stuttgart GmbH sowie Forderungen gegen die Volkswagen AG
aus dem Inhouse Bankkonto, die als Zahlungsmittel zu
klassifizieren sind, auf eine andere Gesellschaft des
Volkswagen AG Konzerns. Zum 30. Juni 2022 und damit vor dem
Wirksamwerden der Abspaltungen durch Eintragungen in das
Handelsregister Anfang Juli 2022, werden diese finanziellen
Vermögenswerte daher als Zur Ausschüttung
gehaltene Vermögenswerte klassifiziert.
Die Zur Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte
werden zum Buchwert angegeben und setzen sich wie folgt
zusammen:
scrollen
Die Vermögenswerte sind dem Segment Automobile
zuzuordnen.
Aufgrund der Abspaltungsbeschlüsse wurde zum 30.
Juni 2022 eine Verbindlichkeit aus Sachausschüttung in
Höhe von 11.881 Mio. € ausgewiesen, welche zu
einer Reduzierung der Kapital- und Gewinnrücklage
führt.
KONZERNKREISNeben der Porsche AG, die ihren Sitz in Stuttgart hat
und beim Amtsgericht Stuttgart unter HRB 730623 eingetragen
ist, werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in-
und ausländischen Tochterunternehmen
einschließlich strukturierter Unternehmen einbezogen,
die die Porsche AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht.
Dies ist der Fall, wenn die Porsche AG unmittelbar oder
mittelbar die Verfügungsgewalt aufgrund von
Stimmrechten oder anderen Rechten über das potenzielle
Tochterunternehmen besitzt, an positiven oder negativen
variablen Rückflüssen aus dem potenziellen
Tochterunternehmen partizipiert und diese
Rückflüsse beeinflussen kann. Es liegen keine
maßgeblichen Beschränkungen vor.
RIMAC GROUP D.O.O.Der Porsche AG Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr
seinen Anteil an dem kroatischen Technologiekonzern Rimac
Group d.o.o. aufgestockt. Im Zuge einer weiteren
Finanzierungsgrunde beteiligte sich auch der Porsche AG
Konzern mit einer zweistelligen Millionensumme. Nach der
Transaktion hält der Porsche AG Konzern weiterhin mehr
als 20 Prozent an der Rimac Group d.o.o. und bilanziert
diese unverändert nach der Equity-Methode. Damit gehen
der Porsche AG Konzern und die Rimac Group d.o.o. den
nächsten Schritt in ihrer Zusammenarbeit in Richtung
digitaler und elektrifizierter Zukunft der Mobilität.
IONITY HOLDING GMBH & CO. KGDie IONITY Holding GmbH & Co. KG unterhält
derzeit das europaweit größte Netz
hochleistungsfähiger Ladestationen, das für die
meisten Elektrofahrzeuge zugänglich ist. Zur weiteren
Expansion der Ladeinfrastruktur wurde die bereits im
vergangenen Jahr vereinbarte Beteiligung durch einen
Finanzinvestor in 2022 umgesetzt. Der Anteil des Porsche AG
Konzerns beträgt nun rund 15% und es besteht ein
maßgeblicher Einfluss, weshalb die IONITY Holding
GmbH & Co. KG weiterhin nach der Equity-Methode
bilanziert wird.
ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS1. UMSATZERLÖSESTRUKTUR DER UMSATZERLÖSE DES KONZERNS 1. HALBJAHR 2022scrollen
STRUKTUR DER UMSATZERLÖSE DES KONZERNS 1. HALBJAHR 2021scrollen
In den Sonstigen Umsatzerlösen sind vereinnahmte
Versicherungsprämien aus
Gebrauchtwagengarantieversicherungen enthalten.
Darüber hinaus enthalten die Sonstigen
Umsatzerlöse im Wesentlichen Erlöse aus Mobilen
Diensten, Beratungs-, Entwicklungs- sowie
Werkstattleistungen.
2. KOSTEN DER UMSATZERLÖSEDie Kosten der Umsatzerlöse in Höhe von 12.869
Mio. € (Vorjahr: 12.036 Mio. €) beinhalten im
Wesentlichen Fertigungsmaterial, Personalkosten,
Sachgemeinkosten und Abschreibungen.
Daneben sind in den Kosten der Umsatzerlöse die dem
Finanzdienstleistungsgeschäft zuzuordnenden
Zinsaufwendungen in Höhe von 37 Mio. € (Vorjahr:
30 Mio. €), außerplanmäßige
Abschreibungen auf vermietete Vermögenswerte in
Höhe von 84 Mio. € (Vorjahr: 68 Mio. €)
sowie Aufwendungen für Schadensleistungen aus
Gebrauchtwagengarantieversicherungen in Höhe von 36
Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €) enthalten.
3. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTENscrollen
4. ERGEBNIS JE AKTIEDas unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich
aus der Division des Ergebnisanteils der Aktionäre der
Porsche AG und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl
der sich während des Berichtszeitraums in Umlauf
befindenden Stamm- und Vorzugsaktien. Durch
Satzungsänderung der Porsche AG, die mit Wirkung zum
15. August 2022 in das Handelsregister eingetragen wurde,
ändert sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien auf
455.500.000 Stammaktien und 455.500.000 Vorzugsaktien. Da
die Änderung noch vor dem Zeitpunkt erfolgte, an dem
der Abschluss zur Veröffentlichung genehmigt wurde,
wird diese Änderung rückwirkend auf alle
dargestellten Perioden berücksichtigt. Da im
Berichtszeitraum keine Sachverhalte vorlagen, aus denen
Verwässerungseffekte auf die Anzahl der Aktien
resultierten, entspricht das verwässerte Ergebnis je
Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Gemäß § 28 Abs. 4 der Satzung der
Porsche AG steht den Vorzugsaktionären über die
auf die Stammaktien entfallende Dividende hinaus eine
Mehrdividende in Höhe von 0,01 € je Vorzugsaktie
zu.
scrollen
5. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTEENTWICKLUNG AUSGEWÄHLTER LANGFRISTIGER VERMÖGENSWERTE VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2022scrollen
Die Zugänge bei den Sonstigen Finanzanlagen
entfallen im Geschäftsjahr im Wesentlichen mit 101
Mio. € auf den Erwerb von Anteilen an der FAZUA GmbH,
mit 92 Mio. € auf den Erwerb einer Beteiligung an der
Group14 Technologies sowie mit 54 Mio. € auf den
Erwerb der Porsche Financial Services Korea Ltd..
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte betragen
702 Mio. € (Vorjahr: 8.596 Mio. €) und enthalten
im Vorjahr Darlehensforderungen gegen die Porsche Holding
Stuttgart GmbH in Höhe von 8.135 Mio. €. Siehe
hierzu auch die Ausführungen in der Angabe
"Wesentliche Ereignisse (Kapitel: IFRS 5 - Zur
Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte)".
6. VORRÄTEscrollen
Die in der Berichtsperiode als Aufwand erfassten
Wertberichtigungen betrugen 62 Mio. € (Vorjahr: 55
Mio. €) und resultieren im Wesentlichen aus der
Umbewertung von Gebrauchtfahrzeugen. Daneben wurden in der
Berichtsperiode Wertaufholungen in Höhe von 1 Mio.
€ (Vorjahr: 1 Mio. €) erfolgswirksam erfasst,
welche ebenso im Wesentlichen aus der Umbewertung von
Gebrauchtfahrzeugen resultieren.
7. KURZFRISTIGE SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND SONSTIGE FORDERUNGENscrollen
Das Operative Ergebnis wurde im Zeitraum vom 1. Januar
bis zum 30. Juni 2022 mit 4 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio.
€) aus Wertminderungen und Zuschreibungen auf lang-
und kurzfristige finanzielle Vermögenswerte belastet.
In den Sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind
Forderungen gegen die Volkswagen AG i.H.v. 0 Mio. €
(Vorjahr: 2.000 Mio. €) und die Porsche Holding
Stuttgart GmbH in Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr:
2.058 Mio. €) enthalten. Diese betreffen das laufende
Verrechnungskonto und Zinsforderungen der Porsche AG. Siehe
hierzu auch die Ausführungen in der Angabe
"Wesentliche Ereignisse (Kapitel: IFRS 5 - Zur
Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte)".
Auf die ausgewiesenen Sonstigen finanziellen
Vermögenswerten wurden keine wesentlichen
Wertberechtigungen vorgenommen.
8. EIGENKAPITALDas Gezeichnete Kapital der Porsche AG beträgt
45.500.000 € (Vorjahr: 45.500.000 €) und ist
eingeteilt in 45.500.000 (Vorjahr: 45.500.000)
Stückaktien, auf die jeweils ein anteiliger Betrag des
Grundkapitals von 1 € entfällt. Zu den
unterjährigen Veränderungen siehe die
Ausführungen in der Angabe "Wesentliche Ereignisse
(Kapitel: IFRS 5 - Zur Ausschüttung gehaltene
Vermögenswerte)" und "Vorgänge von besonderer
Bedeutung nach dem Stichtag".
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital
betreffen 25 % der Anteile an Porsche Taiwan Motors Ltd.,
Taipeh.
9. LANGFRISTIGE FINANZSCHULDENscrollen
10. KURZFRISTIGE FINANZSCHULDENscrollen
11. ANGABEN ZUM FAIR VALUEDie Prinzipien und Methoden zur Fair Value Bewertung
sind gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich
unverändert. Detaillierte Erläuterungen zu den
Bewertungsprinzipien und -methoden finden sich im
Konzernabschluss 2021 unter der Angabe "Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze".
Der Fair Value entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder
Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird
der Fair Value mittels finanzmathematischer Methoden, zum
Beispiel durch die Diskontierung der zukünftigen
Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz oder durch die
Anwendung anerkannter Optionspreismodelle, ermittelt.
Die erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten
finanziellen Vermögenswerte und Schulden umfassen
derivative Finanzinstrumente, die nicht nach den Regelungen
des Hedge Accounting bilanziert werden. Hierzu zählen
im Wesentlichen Zinsswaps, Währungsswaps und
Zins-/Währungsswaps sowie Optionen auf den Erwerb von
Eigenkapitalinstrumenten. Zum anderen werden die sonstigen
Beteiligungen (grundsätzlich Anteile mit einer
Beteiligungsquote von weniger als 20 %) an
Personengesellschaften (Fremdkapitalinstrumente) sowie
finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen von vom
Porsche AG Konzern beherrschten Spezialfonds gehalten
werden, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Die
derivativen Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehungen
(Derivate im Hedge Accounting) werden erfolgsneutral zum
Fair Value bewertet.
Zu den erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten
finanziellen Vermögenswerten gehören sonstige
Beteiligungen (grundsätzlich Anteile mit einer
Beteiligungsquote von weniger als 20 %) an
Kapitalgesellschaften (Eigenkapitalinstrumente) für
die der Porsche AG Konzern in der Regel das Wahlrecht zur
erfolgsneutralen Bewertung zum Fair Value in Anspruch
nimmt. Im Rahmen der erfolgsneutralen Bewertung werden die
Änderungen des Fair Value nach Berücksichtigung
latenter Steuern im Eigenkapital erfasst.
Die Ermittlung des Fair Value wird anhand einheitlicher
Bewertungsmethoden sowie Bewertungsparameter vorgenommen.
Die Durchführung der Fair Value Bewertung bei
Finanzinstrumenten der Stufe 2 und Stufe 3 wird auf Basis
zentraler Vorgaben in den einzelnen Konzernbereichen
durchgeführt.
ÜBERLEITUNG DER BILANZPOSTEN ZU DEN KLASSEN DER FINANZINSTRUMENTEDie nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der
Bilanzposten zu den Klassen von Finanzinstrumenten,
aufgeteilt nach Buchwerten und Fair Values der
Finanzinstrumente.
Der Fair Value der zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente, wie
Forderungen und Verbindlichkeiten, wird durch die Abzinsung
unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und
laufzeitkongruenten Marktzinses ermittelt. Aus
Wesentlichkeitsgründen wird grundsätzlich der
Fair Value für kurzfristige Bilanzposten dem
Bilanzwert gleichgesetzt.
Die für den Fair Value der Forderungen
maßgeblichen Risikovariablen sind risikoadjustierte
Zinssätze.
ÜBERLEITUNG DER BILANZPOSTEN ZU DEN KLASSEN DER FINANZINSTRUMENTE ZUM 30. JUNI 2022scrollen
1 Andere Vermögenswerte, die keine
finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten
(sonstige Forderungen und latente
Ertragsteueransprüche: 1.342 Mio. €).
ÜBERLEITUNG DER BILANZPOSTEN ZU DEN KLASSEN DER FINANZINSTRUMENTE ZUM 30. JUNI 2021scrollen
1 Andere Vermögenswerte, die keine
finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten
(sonstige Forderungen und latente
Ertragsteueransprüche: 980 Mio. €).
In der Klasse "Keiner Bewertungskategorie zugeordnet"
werden insbesondere Leasingforderungen,
Leasingverbindlichkeiten, Anteile an At Equity bewerteten
Beteiligungen sowie Anteile an verbundenen nicht
konsolidierten Gesellschaften erfasst.
Die Leasingforderungen haben einen Buchwert von 1.736
Mio. € (Vorjahr: 1.714 Mio. €) und einen Fair
Value von 1.640 Mio. € (Vorjahr: 1.765 Mio. €).
Aufgrund der vermehrten Termingeldanlagen mit einer
ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 3 Monaten
sind zum 30. Juni 2022 diese Termingeldanlagen zusammen mit
den Wertpapieren ausgewiesen.
Folgende Tabellen zeigen eine Übersicht der zum
Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und
Schulden:
ZUM FAIR VALUE BEWERTETE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN NACH STUFENscrollen
scrollen
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE IN SICHERUNGSBEZIEHUNGEN NACH STUFENscrollen
scrollen
Die Zuordnung der Fair Values in die drei Stufen der
Fair Value Hierarchie richtet sich nach der
Verfügbarkeit beobachtbarer Marktpreise. In Stufe 1
werden Fair Values von Finanzinstrumenten gezeigt, für
die ein Preis direkt auf einem aktiven Markt ermittelt
werden kann. Darunter fallen im Porsche AG Konzern
Wertpapiere. Fair Values in Stufe 2, beispielsweise von
Derivaten, werden auf Basis von Marktdaten gemäß
marktbezogener Bewertungsverfahren ermittelt. Hierbei
werden insbesondere Währungskurse sowie Zinskurven
verwendet, welche an den entsprechenden Märkten
beobachtbar sind und über Preisserviceagenturen
bezogen werden. Fair Values der Stufe 3 errechnen sich
über Bewertungsverfahren, bei denen nicht direkt auf
dem aktiven Markt beobachtbare Faktoren einbezogen werden.
Im Porsche AG Konzern sind der Stufe 3 sonstige
Beteiligungen und Optionen auf Eigenkapitalinstrumente
zugeordnet. Für die Bewertung der
Eigenkapitalinstrumente werden dabei vorrangig die
jeweiligen Unternehmensplanungen sowie
unternehmensindividuelle Diskontierungszinssätze
verwendet.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine zusammenfassende
Übersicht der Entwicklung der zum Fair Value
bewerteten Bilanzposten in der Stufe 3:
ENTWICKLUNG DER ZUM FAIR VALUE BEWERTETEN BILANZPOSTEN BASIEREND AUF STUFE 3scrollen
scrollen
Die Umgliederungen zwischen den Stufen der Fair Value
Hierarchie werden grundsätzlich zu den jeweiligen
Berichtsstichtagen berücksichtigt.
Während der Berichtsperiode gab es indes keine
Verschiebungen zwischen den Stufen der Fair Value
Hierarchie.
Die für die Bewertung der vom Unternehmen
gehaltenen Optionen auf Eigenkapitalinstrumente
maßgebliche Risikovariable ist der jeweilige
Unternehmenswert. Mittels einer Sensitivitätsanalyse
werden Effekte aus einer Änderung der Risikovariablen
auf das Ergebnis nach Ertragsteuern dargestellt.
Wenn die unterstellten Unternehmenswerte zum 30. Juni
2022 um 10 % höher gewesen wären, wäre das
Ergebnis nach Ertragsteuern um 6 Mio. € (Vorjahr: 4
Mio. €) höher ausgefallen. Wenn die unterstellten
Unternehmenswerte um 10 % niedriger gewesen wären,
wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 6 Mio. €
(Vorjahr: 4 Mio. €) niedriger ausgefallen.
Wenn die Ertragslage der zum Fair Value bewerteten
Beteiligungen zum 30. Juni 2022 um 10 % besser gewesen
wäre, wäre das Eigenkapital 15 Mio. €
(Vorjahr: 4 Mio. €) sowie das Ergebnis nach Steuern um
4 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) höher
ausgefallen. Wenn die Ertragslage der zum Fair Value
bewerteten Beteiligungen um 10 % schlechter gewesen
wäre, wäre das Eigenkapital 15 Mio. €
(Vorjahr: 4 Mio. €) sowie das Ergebnis nach Steuern um
4 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) geringer
ausgefallen.
12. KAPITALFLUSSRECHNUNGDie Kapitalflussrechnung zeigt den Zahlungsmittelfluss
im Porsche AG Konzern. Der Zahlungsmittelbestand laut
Kapitalflussrechnung setzt sich aus Guthaben bei
Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand, Termingeldanlagen
mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von bis zu 3
Monaten und jederzeit fälligen Mitteln zusammen.
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13. SEGMENTBERICHTERSTATTUNGDie Segmentabgrenzung folgt der internen Steuerung und
Berichterstattung im Porsche AG Konzern. Dabei sind die vom
Vorstand der Porsche AG festgelegten Konzernziele und
-vorgaben zu berücksichtigen. Die
Segmentberichterstattung besteht aus den zwei
berichtspflichtigen Segmenten Automobile und
Finanzdienstleistungen.
Die Aktivitäten des Segments Automobile erstrecken
sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb
von Fahrzeugen sowie verwandte Dienstleistungen.
Die Tätigkeit des Segments Finanzdienstleistungen
umfasst die Händler- und Kundenfinanzierung, das
Leasinggeschäft sowie Mobilitätsangebote und
weitere finanzorientierte Dienstleistungen.
Die Kaufpreisallokation aus erworbenen Gesellschaften
wird direkt den entsprechenden Segmenten zugeordnet.
Das Segmentergebnis wird beim Porsche AG Konzern auf
Basis des Operativen Ergebnisses bestimmt.
Die Überleitung beinhaltet die Konsolidierung
zwischen den Segmenten.
Den Geschäftsbeziehungen zwischen den
Gesellschaften der Segmente des Porsche AG Konzerns liegen
grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten
vereinbart werden.
BERICHTSSEGMENTE 1. HALBJAHR 2022scrollen
BERICHTSSEGMENTE 1. HALBJAHR 2021scrollen
ÜBERLEITUNGSRECHNUNGscrollen
NACH REGIONEN 1. HALBJAHR 2022scrollen
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1 Exkl. Mexiko
NACH REGIONEN 1. HALBJAHR 2021
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1 Exkl. Mexiko
Die Zurechnung der Umsatzerlöse zu den Regionen
folgt dem Bestimmungslandprinzip.
14. ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMENDie Porsche AG ist zum Abschlussstichtag ein
Tochterunternehmen der Porsche Holding Stuttgart GmbH,
Stuttgart. Seit dem 1. August 2012 werden die Porsche AG
und ihre vollkonsolidierten Tochtergesellschaften sowie die
Porsche Holding Stuttgart GmbH aufgrund Beherrschung in den
Konzernabschluss der Volkswagen AG einbezogen.
Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an
der Volkswagen AG.
Auf der Außerordentlichen Hauptversammlung der
Volkswagen AG am 3. Dezember 2009 wurde die Schaffung von
Entsendungsrechten für das Land Niedersachsen
beschlossen. Damit kann die Porsche SE, trotz der Mehrheit
der Stimmrechte an der Volkswagen AG, nicht die Mehrheit
der Mitglieder im Aufsichtsrat der Volkswagen AG bestellen,
solange dem Land Niedersachsen mindestens 15 % der
Stammaktien gehören. Die Gesellschaften des Porsche SE
Konzerns (Porsche SE) gelten damit als nahestehende
Unternehmen im Sinne des IAS 24.
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Die Forderungen gegen den Volkswagen AG Konzern
entfallen im Wesentlichen auf gewährte Darlehen in
Höhe von 474 Mio. € (31.12.2021: 2.348 Mio.
€) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 344 Mio. € (31.12.2021: 493 Mio.
€). Die Forderungen gegen nicht konsolidierte
Tochtergesellschaften resultieren ebenfalls im Wesentlichen
aus gewährten Darlehen in Höhe von 248 Mio.
€ (31.12.2021: 89 Mio. €) sowie aus Lieferungen
und Leistungen in Höhe von 22 Mio. € (31.12.2021:
12 Mio. €).
Mit dem Volkswagen Konzern besteht ein
Darlehensrahmenvertrag in Höhe von 4.000 Mio. €
(Inanspruchnahme 0 Mio. €; Vorjahr: 0 Mio. €).
Die Transaktionen mit nahestehenden Personen erfolgen
regelmäßig unter marktüblichen Konditionen.
Mit Abschluss der notariellen Beurkundung der
Abspaltungsbeschlüsse ist die Verbindlichkeit zur
Sachausschüttung in Höhe des Buchwerts der
abzuspaltenen Vermögenswerte (11.881 Mio. €)
gegenüber der Porsche Holding Stuttgart GmbH angesetzt
worden. Siehe hierzu auch die Ausführungen in der
Angabe "Wesentliche Ereignisse (Kapitel: IFRS 5 - Zur
Ausschüttung gehaltene Vermögenswerte)" und
"Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag".
Die ausstehenden Forderungen gegen nahestehende Personen
und Unternehmen wurden in Höhe von 10 Mio. €
(Vorjahr: 10 Mio. €) wertberichtigt. Im ersten
Halbjahr 2022 fielen hierfür Aufwendungen in Höhe
von 0 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) an.
Das maximale Ausfallrisiko für ausgegebene
Finanzgarantien gegenüber Gemeinschaftsunternehmen
belief sich auf 73 Mio. € (Vorjahr 73 Mio. €).
Der Porsche AG Konzern hat von Januar bis Juni
Kapitaleinlagen bei nahestehenden Unternehmen in Höhe
von 227 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €)
getätigt.
Des Weiteren hat die Porsche AG von der Porsche Holding
Stuttgart GmbH in den ersten sechs Monaten 2022 eine
Kapitaleinlage in Höhe von 257 Mio. € erhalten.
In den ersten sechs Monaten 2021 betrug diese
Kapitaleinlage 254 Mio. €.
15. RECHTSSTREITIGKEITENDIESELTHEMATIKDie Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte bezüglich
der Dieselthematik im Juli 2017 ein strafrechtliches
Ermittlungsverfahren gegen ein Vorstandsmitglied sowie
gegen insgesamt sechs Mitarbeiter bzw. ehemalige
Mitarbeiter der Porsche AG wegen des Verdachts des Betruges
und der unzulässigen Werbung eingeleitet. Das
Strafverfahren gegen ein Vorstandsmitglied wurde
mittlerweile ohne Feststellung eines Fehlverhaltens nach
§ 153a StPO eingestellt. Ferner wurde gegen einen
Mitarbeiter von Porsche ein Strafbefehl erlassen. Dieser
bezieht sich nur auf den Cayenne V8 TDI EU6 und auf einen
Zeitraum ab 2016. Der Strafbefehl ist mittlerweile
rechtskräftig, sodass auch dieses Verfahren beendet
ist. Auch bei den übrigen Individualverfahren ist nach
den derzeit vorliegenden Informationen mit einer zeitnahen
Einstellung nach § 153 StPO bzw. § 153a StPO zu
rechnen.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im Juli 2022
entschieden, dass ein sogenanntes Thermofenster (eine
verbaute temperaturabhängige Emissionsregelung) im
Bereich von 15°C und 33°C Außentemperatur
eine Abschalteinrichtung darstellt. In diesem Zusammenhang
hat der EuGH ein neues, ungeschriebenes Kriterium
entwickelt, wonach ein Thermofenster, selbst wenn es dazu
dient, plötzliche und außergewöhnliche
Schäden zu verhindern, dann unzulässig ist,
soweit es den "überwiegenden Teil eines Jahres unter
den im Unionsgebiet herrschenden tatsächlichen
Fahrbedingungen" aktiv ist. Der Volkswagen Konzern und
die Porsche AG bewerten die Auswirkungen der Entscheidung
und befinden sich hierzu im Austausch mit den
Behörden.
WEITERE WESENTLICHE RECHTSSTREITIGKEITENIn der zunächst vom US District Court des Northern
District von Kalifornien abschließend abgelehnten
überarbeiteten kartellrechtlichen Sammelklage, in der
behauptet wurde, dass mehrere Automobilhersteller, unter
anderem die Porsche AG und weitere Gesellschaften des
Volkswagen Konzerns, sich zwecks unrechtmäßiger
Erhöhung von Fahrzeugpreisen abgestimmt und damit
gegen US-amerikanische Kartell- und
Verbraucherschutzgesetze verstoßen hätten,
lehnte das US-Bundesberufungsgericht für den 9.
Gerichtsbezirk (Ninth Circuit) den Ende 2021 gestellten
klägerischen Antrag auf erneute Verhandlung über
den Beschluss, mit dem das Gericht die Entscheidung des US
District Court bestätigt hatte, im Januar 2022 im
Rechtsmittelverfahren ab. Im Februar 2022 wies ferner der
District Court den Antrag zurück, mit dem die
Kläger die Einreichung einer neuen Klageschrift unter
Aufhebung des bisherigen Urteils angestrebt hatten. Im Juni
2022 lehnte der US Supreme Court die dagegen eingelegten
Rechtsmittel der Kläger endgültig ab.
Die EU-Kommission und die englische Kartellbehörde
Competition and Markets Authority (CMA) haben im März
2022 verschiedene Automobilhersteller und Verbände der
Automobilbranche durchsucht bzw. förmliche
Auskunftsverlangen zugestellt. Die Volkswagen AG hat
für den Volkswagen Konzern ein Auskunftsersuchen der
EU-Kommission erhalten. Überprüft wird der
Verdacht, dass europäische, japanische und koreanische
Hersteller sowie die in den Ländern agierenden
nationalen Verbände und der europäische Verband
European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) sich
seit 2001/2002 und bis heute dazu verständigt haben
sollen, für Dienstleistungen von
Recycling-Unternehmen, die "End-of-Life Vehicles" (ELV)
entsorgen, nicht zu bezahlen. Zusätzlich soll eine
Abstimmung dazu erfolgt sein, dass ELV-Themen nicht
wettbewerblich genutzt werden sollen, also keine
Veröffentlichungen zu Wettbewerbszwecken zu relevanten
Recycling-Daten erfolgen. Die untersuchten
Zuwiderhandlungen soll sich in Arbeitsgruppen des ACEA
ereignet haben. Das Auskunftsersuchen der EU-Kommission
wurde beantwortet.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte bezüglich
der Themen im Zusammenhang mit Benzinfahrzeugen (sog.
"Fokusthemen") ein Ermittlungsverfahren gegen zwölf
(ehemalige) Mitarbeiter der Porsche AG eingeleitet. Das
Ermittlungsverfahren wurde gegen alle Beschuldigten
zwischenzeitlich nach § 153 StPO eingestellt. Ein
Bußgeldverfahren gegen das Unternehmen hat die
Staatsanwaltschaft nicht eingeleitet. Die internen
Prüfungen bei der Porsche AG hierzu sind weitestgehend
abgeschlossen. Daneben hat das US amerikanische Department
of Justice ("DoJ") das Verfahren am 2. Juni 2022 ohne
Folgen für den Porsche AG Konzern beendet (sog.
"Declination"). Mit der CARB (California Air Resources
Board) wird eine umfassende Vergleichsvereinbarung im
Sommer 2022 angestrebt. Die Gespräche mit weiteren
Behörden dauern an.
Weitergehende Angaben zu den Schätzungen
hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen sowie Angaben zu
Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe oder der
Fälligkeit von Beträgen der Rückstellungen
und Eventualschulden im Zusammenhang mit den wesentlichen
Rechtsstreitigkeiten werden gemäß IAS 37.92
nicht gemacht, um die Ergebnisse der Verfahren und die
Interessen des Unternehmens nicht zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus ergaben sich im Berichtszeitraum
gegenüber den detaillierten Ausführungen im
Konzernabschluss 2021 unter der Anhangangabe
"Rechtsstreitigkeiten" keine wesentlichen Änderungen.
16. EVENTUALVERBINDLICHKEITENDie Eventualverbindlichkeiten haben sich insbesondere
durch die Erfassung zusätzlicher rechtlicher und
produktbezogener Sachverhalte im Vergleich zum
Konzernabschluss 2021 um 75 Mio. € auf 117 Mio. €
erhöht.
17. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGENDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind im
Vergleich zum Konzernabschluss 2021 um 995 Mio. € auf
insgesamt 3.850 Mio. € angestiegen. Der Anstieg ist im
Wesentlichen auf Verpflichtungen aus Entwicklungs-, Liefer-
und Dienstleistungsverträgen zurückzuführen.
VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM STICHTAGAnfang Juli 2022 wurden die umwandlungsrechtliche
Abspaltungen der Zur Ausschüttung gehaltenen
Vermögenswerte formwirksam in das Handelsregister
eingetragen. Infolgedessen wurden die Zur Ausschüttung
gehaltene Vermögenswerte und die korrespondierenden
Verbindlichkeiten aus Sachausschüttungen ausgebucht.
Siehe hierzu auch die Ausführungen in der Angabe
"Wesentliche Ereignisse".
Anfang August 2022 hat die Hauptversammlung eine
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln beschlossen.
Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 15.
August 2022. Das Grundkapital der Gesellschaft steigt durch
die Kapitalerhöhung auf 911.000.000 € und ist
aufgeteilt in 455.500.000 Stück Stammaktien und
455.500.000 Stück Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Auf
jede Stückaktie entfällt ein rechnerischer Anteil
am Grundkapital von 1,00 € an die alleinige
Aktionärin der Gesellschaft.
Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern
Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Stuttgart, 25. August 2022
Porsche Aktiengesellschaft
Der Vorstand
HERAUSGEBERDr. Ing. h.c. F. Porsche AG
D-70435 Stuttgart
Tel. +49 711 911-0
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