Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft

Stuttgart

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023

WESENTLICHE KENNZAHLEN

scrollen
1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Bedeutsamste Leistungsindikatoren
Porsche AG Konzern
Umsatzerlöse Mio. € 20.431 17.922
Operative Umsatzrendite in % 18,9 19,4
Segment Automobile
EBITDA Marge Automobile in % 25,6 26,4
Netto-Cashflow Marge Automobile in % 11,7 14,5
BEV-Anteil Automobile in % 10,8 13,0
Weitere finanzielle Kennzahlen
Porsche AG Konzern
Operatives Ergebnis Mio. € 3.852 3.480
Ergebnis vor Steuern Mio. € 3.982 3.694
Ergebnis nach Steuern Mio. € 2.768 2.510
Ergebnis je Stammaktie/​-Vorzugsaktie in € 3,03/​3,04 2,74/​2,75
Segment Automobile
Operatives Ergebnis Automobile Mio. € 3.653 3.261
Operative Umsatzrendite Automobile in % 19,3 19,9
EBITDA Automobile² Mio. € 4.829 4.341
Netto-Cashflow Automobile Mio. € 2.217 2.389
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Automobile Mio. € 4.392 4.182
Netto-Liquidität Automobile³ Mio. € 6.432 5.597
Forschungs- und Entwicklungskosten Automobile⁴ Mio. € 1.545 1.304
Sachinvestitionen Automobile⁵ Mio. € 866 427
Segment Finanzdienstleistungen
Operatives Ergebnis Finanzdienstleistungen Mio. € 174 216
Operative Umsatzrendite Finanzdienstleistungen in % 10,5 13,4
Weitere nichtfinanzielle Kennzahlen
Auslieferungen an Kunden⁶ Fahrzeuge 167.354 145.860

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).
2 Operatives Ergebnis des Segments Automobile vor Abschreibungen und Wertminderungen/​Wertaufholungen auf Sachanlagen, aktivierte Entwicklungskosten und sonstige immaterielle Vermögenswerte im Segment Automobile.
3 Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen abzüglich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten im Segment Automobile.
4 Forschungskosten, nicht aktivierte Entwicklungskosten und Investitionen in aktivierungspflichtige Entwicklungskosten im Segment Automobile.
5 Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten (ohne aktivierte Entwicklungskosten) und Sachanlagen (ohne Nutzungsrechte) im Segment Automobile.
6 Übergabe der Neufahrzeuge an Endkunden.

KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT

GESCHÄFTSVERLAUF

Der Porsche AG Konzern hat im ersten Halbjahr "75 Jahre Porsche Sportwagen" gefeiert und weiterhin eine positive Entwicklung verzeichnet.

In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der Porsche AG Konzern eine deutliche Steigerung bei den Umsatzerlösen sowie beim Operativen Ergebnis. Die Umsatzerlöse stiegen um 14,0 % auf 20.431 Mio. €. Das Operative Ergebnis stieg um 10,7 % auf 3.852 Mio. €. Zum ersten Halbjahr 2023 lag die Umsatzrendite des Porsche AG Konzerns bei 18,9 % (Vorjahr: 19,4 %) und die EBITDA Marge Automobile betrug 25,6 % (Vorjahr: 26,4 %).

Der Netto-Cashflow für das Segment Automobile lag bei 2.217 Mio. € (Vorjahr: 2.389 Mio. €). Die Netto-Cashflow Marge Automobile lag bei 11,7 % (Vorjahr: 14,5 %).

Die Auslieferungen an Kunden stiegen im ersten Halbjahr 2023 um 14,7 % auf 167.354 Fahrzeuge. Der BEV-Anteil Automobile lag aufgrund der weiterhin herausfordernden Lage auch in Bezug auf die Lieferketten und die Sicherung der Teileversorgung bei 10,8 % (Vorjahr: 13,0 %).

WICHTIGE EREIGNISSE

Die Porsche AG bekräftigte auf ihrer ersten ordentlichen Hauptversammlung den Anspruch "eine Marke für Menschen, die ihren Träumen folgen" zu sein. Hierbei fokussiert sich der Porsche AG Konzern auf qualitativ hochwertige und exklusive Produkte, Elektromobilität und Nachhaltigkeit.

In der ersten ordentlichen Hauptversammlung der Porsche AG am 28. Juni 2023 wurde der Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2022 gefasst, dieser führt zu einer Ausschüttung von 1,00 € je Stammaktie und 1,01 € je Vorzugsaktie. Die Gesamtausschüttung beläuft sich somit auf 916 Mio. € und wird im Juli 2023 zur Auszahlung fällig.

Der Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zwischen der Porsche AG und der Porsche Holding Stuttgart GmbH endete gemäß § 307 AktG zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres am 31. Dezember 2022. Bereits im März 2023 wirkte sich der daraus resultierende Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 3.979 Mio. € aus der Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2022 auf die Netto-Liquidität aus.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Der Russland-Ukraine-Konflikt führte unverändert zu erhöhter Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft. Große Teile der westlichen Staatengemeinschaft belegten Russland mit einem weitreichenden Handelsembargo und schlossen Russland teilweise vom globalen Finanzmarkt aus. Russland selbst hat in seiner Rolle als Energie-Exporteur Lieferungen, insbesondere von Gas, nach Europa eingeschränkt.

In den vergangenen Monaten setzte eine Beruhigung an den Energie- und Rohstoffmärkten ein. Jedoch besteht die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation aufgrund der weiterhin erhöhten Rohstoffpreise, der fortbestehenden Versorgungsengpässe sowie der Lohnentwicklung an den Arbeitsmärkten.

Im Berichtszeitraum lag das Wirtschaftswachstum bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und Schwellenländern im Durchschnitt weiter auf Erholungskurs, jedoch mit abnehmender Dynamik im Vergleich zum Vorjahr.

In den einzelnen Regionen war die Entwicklung einerseits davon abhängig, inwieweit die Notenbanken der erhöhten Inflation mit einer restriktiven Geldpolitik entgegenwirkten. Dies geschah im Wesentlichen durch steigende Zinsen und sinkende Anleihenkäufe, was negativ auf den privaten Konsum und die Investitionsaktivität wirkte. Andererseits war entscheidend, wie stark die Volkswirtschaften von den Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts betroffen waren.

Die Preise für Energie- und viele sonstige Rohstoffe waren gegenüber dem Vorjahr rückläufig, wobei sich die Engpässe von Vorprodukten und Rohstoffen etwas entspannt haben. Der weltweite nominale Güterhandel nahm im Berichtszeitraum ab.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR DAS SEGMENT AUTOMOBILE

Von Januar bis Juni 2023 stieg das weltweite Pkw-Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar auf 36,6 Mio. Fahrzeuge. Dabei entwickelten sich die meisten Pkw-Märkte positiv. Ausnahmen bildeten einzelne Absatzländer in Zentral- und Osteuropa sowie im Rest der Welt.

Die Anzahl von Pkw-Neuzulassungen auf dem deutschen Markt lag deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Engpässe und Störungen der globalen Lieferketten schränkten die Fahrzeugverfügbarkeit zu Jahresbeginn ein. Zuletzt stieg die Verfügbarkeit von Vorprodukten und bei Halbleiterlieferungen deutlich an, was sich positiv auf die Inlandsproduktion auswirkte.

In Westeuropa lagen die Pkw-Neuzulassungen deutlich über dem Vorjahresniveau. In Zentral- und Osteuropa verzeichnete der Pkw-Markt einen spürbaren Zuwachs, trotz eines deutlichen Rückgangs des russischen Marktes infolge der im Rahmen des Russland-Ukraine-Konflikts verhängten Sanktionen.

Im ersten Halbjahr ist die Anzahl der Neuzulassungen in der Region Nordamerika exkl. Mexiko insgesamt deutlich gestiegen, was vor allem auf das Marktvolumen der USA zurückzuführen war.

In China inkl. Hongkong lagen die Pkw-Neuzulassungen leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Hier liefen Ende des Jahres 2022 staatliche Förder- und Kaufanreizprogramme aus, was zu Vorzieheffekten bei Fahrzeugkäufen und in der Folge zu rückläufigen Zulassungszahlungen zu Jahresbeginn 2023 führte. Im weiteren Verlauf erholte sich die Nachfrage aufgrund von Preisnachlässen und neuen Förderprogrammen zunächst, bevor sie zum Ende des Berichtszeitraums wieder abschwächte.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR DAS SEGMENT FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Die Nachfrage nach den Produkten und Services des Segments Finanzdienstleistungen, welche als Anteil geleaster oder finanzierter Neufahrzeuge an den Auslieferungen an Kunden in den Märkten des Segments berechnet wird (Penetrationsrate), lag zum 30. Juni 2023 bei 40,8 % (Vorjahr: 43,2 %). Während in der Region China inkl. Hongkong und Europa ohne Deutschland die Nachfrage nach Finanzdienstleistungsprodukten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist, entwickelte sich die Nachfrage in der Region Nordamerika und Rest der Welt positiv. In der Region Deutschland liegt der Anteil stabil auf Vorjahresniveau.

Der Porsche AG Konzern steigerte den gesamten Bestand an Verträgen für Finanzierungen und Leasing zum 30. Juni 2023 um 3,5 % auf 343 Tsd. Verträge (31. Dezember 2022: 331 Tsd. Verträge).

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Im ersten Halbjahr 2023 wendete der Porsche AG Konzern für Forschung und Entwicklung (F&E) 1.545 Mio. € auf. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.304 Mio. €. Die F&E-Quote, das heißt die gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten im Verhältnis zu den Umsatzerlösen Automobile, betrug 8,2 % (Vorjahr: 7,9 %). Die aktivierten Eigenleistungen lagen bei 1.201 Mio. € und stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 985 Mio. €) stark an. Der Anstieg beruhte insbesondere auf dem steigenden Aufwand für die laufenden Projekte, die kurz vor der Serienreife standen. Insgesamt erhöhte sich dadurch die Aktivierungsquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 75,6 % auf 77,7 %. Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten lagen bei 427 Mio. € (Vorjahr: 380 Mio. €). Der gesamte Aufwand im Bereich Forschung und Entwicklung bezog sich auf das Segment Automobile.

AUSLIEFERUNGEN AN KUNDEN

Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2023 steigerte der Porsche AG Konzern seine Auslieferungen 1 an Kunden um 14,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt lieferte der Sportwagenhersteller 167.354 Fahrzeuge aus.

1 Die Kennzahl "Auslieferungen an Kunden" spiegelt die Übergabe der Neufahrzeuge an den Endkunden wider. Diese kann sowohl durch Konzerngesellschaften als auch durch freie Importeure und Händler erfolgen. Davon grenzt sich der Absatz im Porsche AG Konzern als relevanter Treiber für den Umsatz ab. Als Absatz des Porsche AG Konzerns werden diejenigen Verkäufe von Neu- und Konzerngebrauchtfahrzeugen der Marke Porsche bezeichnet, die das Segment Automobile erstmalig verlassen haben, sofern keine rechtliche Rücknahmeverpflichtung durch eine Gesellschaft im Segment Automobile besteht.

Die Auslieferungen an Kunden stiegen in allen Vertriebsregionen. Im Heimatmarkt Deutschland lieferte der Porsche AG Konzern 17.118 Fahrzeuge aus - ein Zuwachs von 24,2 %. In Europa ohne Deutschland wuchsen die Auslieferungen um 22,6 % auf 36.574 Fahrzeuge. In der Region Nordamerika exkl. Mexiko stieg die Anzahl der Auslieferungen um 11,5 % auf 41.937 Fahrzeuge. Trotz eines weiterhin herausfordernden Umfelds lieferte der Porsche AG Konzern in der Region China inkl. Hongkong 43.832 Fahrzeuge aus - ein Plus von 7,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungen in der Vertriebsregion Rest der Welt verzeichneten ein Wachstum um 16,4 % auf 27.893 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auslieferungen an Kunden nach Regionen

scrollen
Einheiten 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022
Deutschland 17.118 13.785
Europa ohne Deutschland 36.574 29.833
Nordamerika 2 41.937 37.605
China 3 43.832 40.681
Rest der Welt 27.893 23.956
Auslieferungen an Kunden 167.354 145.860

2 Exkl. Mexiko
3 Inkl. Hongkong

Die Modelle mit den meisten Auslieferungen waren auch im ersten Halbjahr 2023 die SUVs: 47.755 Kunden (+25,5 %) nahmen einen Porsche Macan entgegen, gefolgt vom Porsche Cayenne mit 46.884 ausgelieferten Einheiten (+11,8 %). Der Porsche 911 erreichte mit 26.124 Auslieferungen einen Zuwachs von 20,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Porsche AG Konzern erzielte bei der Sportwagenlimousine Panamera 17.565 Auslieferungen (+12,6 %). Die Modelle 718 Boxster und 718 Cayman kamen auf 11.035 Auslieferungen (+12,9 %). Der vollelektrische Taycan erzielte im ersten Halbjahr 17.991 Auslieferungen an Kunden (-4,7 %). Der Elektrosportwagen war weiterhin besonders von einer mangelnden Teileverfügbarkeit betroffen.

Der Anteil rein batteriebetriebener Elektrofahrzeuge an allen Auslieferungen (BEV-Anteil Automobile) lag im Berichtszeitraum bei 10,8 % (Vorjahr: 13,0 %).

Auslieferungen an Kunden des Porsche AG Konzerns

scrollen
Einheiten 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022
911 26.124 21.616
718 Boxster/​Cayman 11.035 9.777
Macan 47.755 38.039
Cayenne 46.884 41.947
Panamera 17.565 15.604
Taycan 17.991 18.877
Auslieferungen an Kunden 167.354 145.860

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERTRAGSLAGE

Der Porsche AG Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 20.431 Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg von 14,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 17.922 Mio. €) und resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Konzernabsatz bei konstanter Preisdurchsetzung.

Im ersten Halbjahr 2023 setzte der Porsche AG Konzern 170.802 Fahrzeuge ab. Dies entspricht einem Absatzanstieg von 15,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 148.568 Fahrzeuge).

Der Macan ist mit 46.842 Fahrzeugen und einem Anstieg von 18,9 % die absatzstärkste Baureihe, gefolgt vom Cayenne mit 46.399 abgesetzten Fahrzeugen. Die größten relativen Zuwächse gab es beim 911 (+6.367 Fahrzeuge; +29,6 %) sowie beim Panamera (+3.465 Fahrzeuge; +22,3 %). Der Taycan verzeichnete mit 19.009 Fahrzeugen einen spürbaren Absatzanstieg von 8,8 % gegenüber der Vergleichsperiode.

Regional betrachtet ist Nordamerika exkl. Mexiko mit 45.349 abgesetzten Fahrzeugen der größte Markt mit einem starken Absatzanstieg von 22,3 %, gefolgt von China inkl. Hongkong mit 43.207 abgesetzten Fahrzeugen (Vorjahr: 46.664 abgesetzte Fahrzeuge). Weitere Zuwächse verzeichnete der Porsche AG Konzern in den Regionen Europa ohne Deutschland (+7.832 Fahrzeuge), Rest der Welt (+6.667 Fahrzeuge) sowie Deutschland (+2.929 Fahrzeuge).

Konzernabsatz des Porsche AG Konzerns

scrollen
Einheiten 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022
911 27.856 21.489
718 Boxster/​Cayman 11.703 10.091
Macan 46.842 39.386
Cayenne 46.399 44.600
Panamera 18.993 15.528
Taycan 19.009 17.474
Konzernabsatz 170.802 148.568

Die Kosten der Umsatzerlöse stiegen um 1.653 Mio. € auf 14.522 Mio. € (Vorjahr: 12.868 Mio. €) und liegen somit in Relation zu den Umsatzerlösen (71,1 %, Vorjahr: 71,8 %) auf Vorjahresniveau.

Das Bruttoergebnis konnte entsprechend mit 5.909 Mio. € (Vorjahr: 5.054 Mio. €) um 16,9 % erhöht werden. Somit liegt die Bruttomarge bei 28,9 % (Vorjahr: 28,2 %).

Die Vertriebskosten stiegen um 337 Mio. € auf 1.293 Mio. € an und sind in Relation zu den Umsatzerlösen mit 6,3 % (Vorjahr: 5,3 %) gestiegen. Der Anstieg resultiert unter anderem aus gesteigerten Vertriebsaktivitäten, aus der Digitalisierungsstrategie sowie aus stärkerem Motorsport-Engagement. Die Verwaltungskosten stiegen von 766 Mio. € auf 875 Mio. € an und liegen in Relation zu den Umsatzerlösen mit 4,3 % (Vorjahr: 4,3 %) auf Vorjahresniveau.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis verringerte sich um 38 Mio. € auf 111 Mio. € (Vorjahr: 149 Mio. €). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Entwicklung von Währungs- und Zinssicherungsgeschäften sowie Derivaten außerhalb des Hedge Accounting.

Dementsprechend konnte das Operative Ergebnis des Porsche AG Konzerns im ersten Halbjahr 2023 um 372 Mio. € auf 3.852 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 3.480 Mio. €). Auf die Operative Umsatzrendite des Porsche AG Konzerns von 18,9 % (Vorjahr: 19,4 %) wirken unter anderem die gestiegenen Vertriebskosten.

Gewinn- und Verlustrechnung des Porsche AG Konzerns

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Umsatzerlöse 20.431 17.922
Kosten der Umsatzerlöse -14.522 -12.868
Bruttoergebnis 5.909 5.054
Vertriebskosten -1.293 -956
Verwaltungskosten -875 -766
Sonstiges betriebliches Ergebnis 111 149
Operatives Ergebnis 3.852 3.480
Operative Rendite (in %) 18,9 19,4
Finanzergebnis 130 214
Ergebnis vor Steuern 3.982 3.694
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.215 -1.184
Ergebnis nach Steuern 2.768 2.510

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Im ersten Halbjahr 2023 ist das Finanzergebnis um 84 Mio. € auf 130 Mio. € (Vorjahr: 214 Mio. €) gesunken. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Zinserträgen aufgrund der Abspaltung der Darlehensforderung gegen die Porsche Holding Stuttgart GmbH sowie geringeren Zinserträgen aufgrund geänderter Zinssätze zur Bewertung von Rückstellungen. Einen gegenläufigen Effekt stellte die aktuelle Marktpreis- und Zinsentwicklung dar, welche sich insbesondere positiv auf die in den Spezialfonds gehaltenen Wertpapiere auswirkte. Zusätzlich hatte eine Zuschreibung auf die nach der Equity-Methode bilanzierte Bertrandt AG einen positiven Effekt auf das Finanzergebnis.

Aufgrund der geringeren Steuerquote von 30,5 % (Vorjahr: 32,1 %) stiegen die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag bei einem höheren Ergebnis vor Steuern unterproportional auf 1.215 Mio. € (Vorjahr: 1.184 Mio. €). Der Rückgang der Steuerquote ist überwiegend auf Effekte aus der Zwischenergebnis-Eliminierung zurückzuführen. Insoweit erhöhte sich das Ergebnis nach Steuern um 257 Mio. € auf 2.768 Mio. € im aktuellen Berichtszeitraum.

Das Ergebnis je Stammaktie belief sich auf 3,03 € und das Ergebnis je Vorzugsaktie betrug 3,04 €. Für die Berechnung des Ergebnisses je Stammaktie und je Vorzugsaktie wurde jeweils eine Aktienanzahl von 455.500.000 Stück zugrunde gelegt.

Ertragslage im Segment Automobile

Mit 3.653 Mio. € übertraf das Operative Ergebnis des Segments Automobile im ersten Halbjahr 2023 den Wert des Vorjahreszeitraums um 392 Mio. € (Vorjahr: 3.261 Mio. €). Bei Umsatzerlösen Automobile in Höhe von 18.892 Mio. € lag die Operative Umsatzrendite Automobile bei 19,3 % (Vorjahr: 19,9 %). Das EBITDA Automobile stieg um 488 Mio. € auf 4.829 Mio. € (Vorjahr: 4.341 Mio. €). Auf die EBITDA Marge Automobile von 25,6 % (Vorjahr: 26,4 %) wirken unter anderem die gestiegenen Vertriebskosten.

EBITDA Marge Automobile

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Operatives Ergebnis Automobile 3.653 3.261
Abschreibungen 1.176 1.080
EBITDA Automobile 4.829 4.341
Umsatzerlöse Automobile 18.892 16.425
EBITDA Marge Automobile (in %) 25,6 26,4

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Ertragslage im Segment Finanzdienstleistungen Die Umsatzerlöse Finanzdienstleistungen erhöhten sich auf 1.652 Mio. € (Vorjahr: 1.616 Mio. €). Das Operative Ergebnis des Segments Finanzdienstleistungen verringerte sich im ersten Halbjahr 2023 auf 174 Mio. € (Vorjahr: 216 Mio. €). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung von Zinssicherungsgeschäften sowie von Derivaten außerhalb des Hedge Accounting im Rahmen der regulären Refinanzierungstätigkeit. Zudem fielen die Auflösungen im Bereich der Kreditrisikovorsorge gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringer aus. Die Operative Umsatzrendite Finanzdienstleistungen belief sich auf 10,5 % (Vorjahr: 13,4 %).

FINANZLAGE

Im ersten Halbjahr 2023 verblieb der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Porsche AG Konzerns mit 3.932 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 3.937 Mio. €). Hierbei wirkten sich das gestiegene Ergebnis vor Steuern und gegenläufige Zahlungsmittelabflüsse aus Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 1.018 Mio. € (Vorjahr: 1.113 Mio. € Mittelabflüsse) aus. Die Reduzierung der Abflüsse durch Ertragsteuerzahlungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist weiterhin beeinflusst aufgrund verschobener Gewerbesteuerfälligkeiten bei der Porsche AG.

Die Zahlungsmittelabflüsse im Working Capital von 600 Mio. € (Vorjahr: 72 Mio. € Mittelabflüsse) setzten sich aus dem positiven Beitrag des Segments Automobile und den gegenläufigen Effekten aus dem Segment Finanzdienstleistung bei den Veränderungen der Vermieteten Vermögenswerte 638 Mio. € Mittelabflüsse (Vorjahr: 181 Mio. € Mittelabflüsse) und Forderungen aus Finanzdienstleistungen 271 Mio. € Mittelabflüsse (Vorjahr: 520 Mio. € Mittelabflüsse) zusammen.

Im Cashflow aus Investitionstätigkeit flossen 2.339 Mio. € ab (Vorjahr: 913 Mio. € Mittelabflüsse). Zusätzlich zu den Mittelabflüssen aus der Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts im Segment Automobile wirkten Zahlungsmittelabflüsse durch die Veränderungen der Geldanlagen in Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen in Höhe von 153 Mio. € (Vorjahr: 1.932 Mio. € Mittelzuflüsse).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3.646 Mio. € Mittelabflüsse (Vorjahr: 2.049 Mio. € Mittelabflüsse) war maßgeblich durch die letztmalige Ergebnisabführung an die Porsche Holding Stuttgart GmbH in Höhe von 3.979 Mio. € beeinflusst (Vorjahr: 1.864 Mio. €). Die Mittelzuflüsse aus der Veränderung der sonstigen Finanzierungstätigkeit beliefen sich auf 341 Mio. € (Vorjahr: 442 Mio. € Mittelabflüsse).

Finanzlage im Segment Automobile

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im Segment Automobile steigerte sich spürbar um 210 Mio. € auf 4.392 Mio. € (Vorjahr: 4.182 Mio. €).

Im ersten Halbjahr reduzierten sich die Zahlungsmittelzuflüsse im Working Capital Automobile um 411 Mio. € auf 346 Mio. € (Vorjahr: 757 Mio. € Mittelzuflüsse). Dieser Rückgang im Working Capital Automobile war im Wesentlichen auf die Zahlungsmittelabflüsse der Veränderung der Vorräte mit 1.146 Mio. € zurückzuführen (Vorjahr: 592 Mio. € Mittelabflüsse). Die Markteinführung des neuen Cayenne wirkte sich auf diese Veränderung aus. Darüber hinaus wirkte weiterhin die herausfordernde Situation bei den Lieferketten und der damit verbundenen Teileversorgung. Die Mittelzuflüsse aus der Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) in Höhe von 1.577 Mio. € lag unverändert auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 1.559 Mio. € Mittelzuflüsse).

Gegenläufig wirkte die Veränderung der Sonstigen Rückstellungen von 343 Mio. € positiv auf die Mittelzuflüsse im Working Capital (Vorjahr: 101 Mio. € Mittelabflüsse).

Die Mittelabflüsse der Investitionstätigkeit laufendes Geschäft nahmen im Vergleich zur Vorjahresperiode von 1.793 Mio. € auf 2.175 Mio. € zu. Der Anstieg war im Wesentlichen auf gestiegene Sachinvestitionen Automobile in Höhe von 866 Mio. € (Vorjahr: 427 Mio. €) und höhere aktivierte Entwicklungskosten zurückzuführen. Der Porsche AG Konzern investierte weiterhin in diverse Fahrzeugprojekte, die Elektrifizierung und Digitalisierung der Produkte und Fertigungsstandorte. Im ersten Halbjahr stellt die Veränderung von Beteiligungen im Wesentlichen Investitionen in bereits bestehende Finanzanlagen dar.

Im ersten Halbjahr 2023 reduzierte sich der Netto-Cashflow Automobile auf 2.217 Mio. € (Vorjahr: 2.389 Mio. €). Die Netto-Cashflow Marge Automobile in Höhe von 11,7 % (Vorjahr: 14,5 %) war beeinflusst von den positiven Effekten aus der Ergebnisentwicklung und der Ertragsteuerzahlung. Gegenläufig wirkten sich die Veränderung der Vorräte im Working Capital sowie die gestiegene Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.

Netto-Cashflow Automobile

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 4.392 4.182
Veränderung Working Capital 346 757
Veränderung der Vorräte -1.146 -592
Veränderung der Forderungen (ohne Finanzdienstleistungsbereich) -428 -108
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) 1.577 1.559
Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 343 -101
Investitionstätigkeit laufendes Geschäft -2.175 -1.793
Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte (ohne aktivierte Entwicklungskosten) und Sachanlagen -866 -427
Zugänge aktivierter Entwicklungskosten -1.201 -985
Veränderung von Beteiligungen -112 -382
Netto-Cashflow Automobile 2.217 2.389

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Zum 30. Juni 2023 reduzierte sich die Netto-Liquidität Automobile um 1.850 Mio. € auf 6.432 Mio. € im Vergleich zum Geschäftsjahresende. Diese Entwicklung ist auf den Mittelabfluss durch die Zahlung der Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2022 und gegenläufig auf den Beitrag aus dem Netto-Cashflow zurückzuführen.

Der Endbestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierte sich im ersten Halbjahr 2023 um 2.466 Mio. € auf 2.244 Mio. € (31. Dezember 2022: 4.710 Mio. €). Dagegen erhöhten sich die Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen in den ersten sechs Monaten 2023 um 417 Mio. € auf 6.831 Mio. €. Der Kreditstand des Segments Automobile reduzierte sich um 199 Mio. € auf 2.644 Mio. € (31. Dezember 2022: 2.843 Mio. €).

Netto-Liquidität Automobile

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.244 4.710
Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen 6.831 6.415
Brutto-Liquidität 9.076 11.125
Kreditstand -2.644 -2.843
Netto-Liquidität Automobile 6.432 8.282

Kapitalflussrechnung des Porsche AG Konzerns

scrollen
Mio. € 1. HJ 2023 1. HJ 2022 1
Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.745 4.327
Ergebnis vor Steuern 3.982 3.694
Ertragsteuerzahlungen -1.018 -1.113
Abschreibungen² 1.570 1.504
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen -9 -35
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 5 27
Veränderung der Pensionsrückstellungen 123 183
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -122 -251
Veränderung Working Capital -600 -72
Veränderung der Vorräte -1.151 -582
Veränderung der Forderungen (ohne Finanzdienstleistungsbereich) -477 -244
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) 1.606 1.556
Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 331 -103
Veränderung der Vermieteten Vermögenswerte -638 -181
Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen -271 -520
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 3.932 3.937
Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts -2.186 -1.879
Veränderung der Geldanlagen in Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen -153 1.932
Cashflow aus Investitionstätigkeit -2.339 -913
Kapitaleinzahlungen - 257
Ergebnisabführung und Dividendenzahlung -3.979 -1.864
Veränderung der sonstigen Finanzierungstätigkeit 341 -442
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -3.646 -2.049
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel -28 38
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -2.081 1.013
Endbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.664 5.340

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).
2 Saldiert mit Zuschreibungen.

VERMÖGENSLAGE

Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete der Porsche AG Konzern mit 49.125 Mio. € eine um 3,1 % höhere Bilanzsumme als am 31. Dezember 2022. Die Bilanzsumme berücksichtigt zum Stichtag die Umsetzung der neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen (IFRS 17), die zu einer Bilanzverkürzung führten. Der Wert zum Jahresende 2022 wurde entsprechend retrospektiv angepasst.

Im Zusammenhang mit der Vereinbarung zur Veräußerung von drei russischen Tochtergesellschaften wurden zum 30. Juni 2023 Vermögenswerte in Höhe von 17 Mio. € sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 5 Mio. € als Zur Veräußerung gehalten gemäß IFRS 5 in separaten Zeilen in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Die Immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich von 7.473 Mio. € auf 8.188 Mio. €. Die Zunahme betraf im Wesentlichen aktivierte Entwicklungsleistungen, wobei die größten Zugänge die Baureihen Cayenne, 911 und Macan verzeichneten.

Die Sachanlagen erhöhten sich im Vergleich zu 2022 um 194 Mio. € auf 9.118 Mio. €. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus Zugängen bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau, wobei sich die Technischen Anlagen und Maschinen sowie Grundstücke und Gebäude gegenläufig veränderten. Die vermieteten Vermögenswerte erhöhten sich gegenüber 2022 um 177 Mio. € auf 4.031 Mio. €. In dieser Position werden im Rahmen von Operating Leasingverhältnissen an Kunden vermietete Fahrzeuge ausgewiesen.

Die lang- und kurzfristigen Forderungen aus Finanzdienstleistungen haben sich von 5.920 Mio. € auf 6.040 Mio. € erhöht. Darin enthalten sind im Wesentlichen Forderungen aus Finanzierungsleasingverträgen sowie Forderungen aus Kunden- und Händlerfinanzierungen. Der Bestand an Verträgen für Finanzierung und Leasing stieg im ersten Halbjahr 2023 an.

Die At Equity bewerteten Anteile, Sonstige Finanzanlagen, Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Sonstige Forderungen und latente Ertragsteueransprüche erhöhten sich von 2.855 Mio. € im Vorjahr auf 3.474 Mio. €.

Die At Equity bewerteten Anteile erhöhten sich im Wesentlichen durch eine Zuschreibung des Beteiligungsbuchwerts der Bertrandt AG.

Der Anstieg der Sonstigen Finanzanlagen in Höhe von 113 Mio. € verteilte sich im Wesentlichen auf den Erwerb von Anteilen an bestehenden Beteiligungen.

Insgesamt nahm das langfristige Vermögen um 1.813 Mio. € auf 29.301 Mio. € zu. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen betrug 59,6 % (31. Dezember 2022: 57,7 %).

Im Vergleich zum 31. Dezember 2022 erhöhten sich die Vorräte von 5.504 Mio. € auf 6.501 Mio. €. Der Anstieg begründet sich insbesondere durch die Markteinführung des neuen Cayenne. Darüber hinaus wirkte weiterhin die herausfordernde Situation bei den Lieferketten und der damit verbundenen Teileversorgung.

Die kurzfristigen Sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Sonstigen Forderungen erhöhten sich um 725 Mio. € auf 8.206 Mio. €. Die Erhöhung betraf im Wesentlichen den Anstieg aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente, Aktive Rechnungsabgrenzungsposten, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie innerhalb der Sonstigen finanziellen Vermögenswerte insbesondere die verfügungsbeschränkten Zahlungsmittel. Gegenläufig hat sich die Geldanlage überschüssiger Liquidtät in Form von Darlehensforderungen verändert, wobei die in Höhe von 2.800 Mio. € zum 31. Dezember 2022 bestehende Darlehensforderung gegen die Volkswagen AG aufgelöst wurde und im Gegenzug im Berichtsjahr das Darlehen gegenüber der VW International Belgium S.A. um 2.700 Mio. € auf nun 3.700 Mio. € aufgestockt wurde.

Bilanz des Porsche AG Konzerns zum 30. Juni 2023

Aktiva

scrollen
Mio. € 30.06.2023 in % 31.12.2022 1 in %
Langfristige Vermögenswerte 29.301 59,6 27.488 57,7
Immaterielle Vermögenswerte 8.188 16,7 7.473 15,7
Sachanlagen 9.118 18,6 8.924 18,7
Vermietete Vermögenswerte 4.031 8,2 3.854 8,1
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 4.489 9,1 4.382 9,2
At Equity bewertete Anteile, Sonstige Finanzanlagen,
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Sonstige
Forderungen und latente Ertragsteueransprüche
3.474 7,1 2.855 6,0
Kurzfristige Vermögenswerte 19.824 40,4 20.154 42,3
Vorräte 6.501 13,2 5.504 11,6
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 1.551 3,2 1.538 3,2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte und Sonstige Forderungen 8.206 16,7 7.480 15,7
Ertragsteuerforderungen 116 0,2 87 0,2
Wertpapiere und Termingeldanlagen 1.788 3,6 1.795 3,8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.646 3,4 3.719 7,8
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 17 0,0 31 0,1
Bilanzsumme 49.125 100,0 47.642 100,0

Passiva

scrollen
Mio. € 30.06.2023 in % 31.12.2022 1 in %
Eigenkapital 19.433 39,6 17.035 35,8
Langfristige Schulden 14.873 30,3 14.027 29,4
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.877 7,9 3.668 7,7
Finanzschulden 6.296 12,8 6.016 12,6
Sonstige Schulden 4.700 9,6 4.343 9,1
Kurzfristige Schulden 14.819 30,2 16.579 34,8
Finanzschulden 3.315 6,7 3.464 7,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.347 8,8 2.899 6,1
Sonstige Schulden 7.152 14,6 10.204 21,4
Schulden im Zusammenhang mit Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 5 0,0 12 0,0
Bilanzsumme 49.125 100,0 47.642 100,0

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Die Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich um 2.079 Mio. € auf 3.435 Mio. € im Vergleich zu 2022.

Das Eigenkapital des Porsche AG Konzerns stieg zum 30. Juni 2023 um 2.398 Mio. € auf 19.433 Mio. € gegenüber dem Wert vom 31. Dezember 2022. Das Ergebnis nach Steuern sowie das Sonstige Ergebnis nach Steuern führten zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 3.392 Mio. €. Innerhalb des Sonstigen Ergebnisses nach Steuern führt im Wesentlichen die erfolgsneutral erfasste Bewertung derivativer Finanzinstrumente zu einem Anstieg, wobei sich Einflüsse aus der Währungsumrechnung und die Neubewertung aus Pensionsplänen nach Steuern gegenläufig entwickelt haben.

Die Dividendenausschüttungen in Höhe von 916 Mio. €, welche am 28. Juni 2023 durch die ordentliche Hauptversammlung der Porsche AG beschlossen wurden, haben sich eigenkapitalmindernd ausgewirkt.

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich in den ersten sechs Monaten 2023 um 209 Mio. € gegenüber der Vergleichsperiode 2022. Der Anstieg ist durch den Rückgang des Diskontierungszinssatzes von 3,6 Prozent auf 3,5 Prozent sowie durch die Zunahme der anspruchsberechtigten Mitarbeiter begründet.

Weiterhin erhöhten sich die langfristigen Sonstigen Schulden um 357 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2022 auf 4.700 Mio. €. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus den latenten Ertragsteuerverpflichtungen. Insgesamt nahmen die langfristigen Schulden um 846 Mio. € auf 14.873 Mio. € zu. Der Anteil der langfristigen Schulden am Gesamtkapital beträgt 30,3 % (31. Dezember 2022: 29,4 %).

Die lang- und kurzfristigen Finanzschulden erhöhten sich von 9.480 Mio. € auf 9.611 Mio. €. Dieser Anstieg betraf im Wesentlichen die Refinanzierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts in Form von Asset-Backed-Securities-Transaktionen, wobei sich die Schuldscheindarlehen aufgrund einer Teilrückzahlung gegenläufig entwickelt haben.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs gegenüber dem Jahresende 2022 von 2.899 Mio. € auf 4.347 Mio. €.

Die kurzfristigen Sonstigen Schulden reduzierten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 3.052 Mio. €. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der letztmaligen Zahlung der Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2022 an die Porsche Holding Stuttgart GmbH in Höhe von 3.979 Mio. €. Gegenläufig dazu wurde die Dividendenausschüttung in Höhe von 916 Mio. € bis zur Auszahlung im Juli 2023 passiviert.

Insgesamt nahmen die kurzfristigen Schulden um 1.761 Mio. € auf 14.819 Mio. € ab. Der Anteil der kurzfristigen Schulden am Gesamtkapital betrug 30,2 % (31. Dezember 2022: 34,8 %).

Zum 30. Juni 2023 lagen nicht bilanzierte Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 94 Mio. € vor, welche sich infolge eines reduzierten Umfangs rechtlicher und produktbezogener Sachverhalte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Mio. € vermindert haben.

Die nicht bilanzierten Sonstigen finanziellen Verpflichtungen stiegen um 316 Mio. € auf 3.707 Mio. € und beinhalteten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Entwicklungs-, Liefer- und Dienstleistungsverträgen.

PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

PROGNOSEBERICHT

Die im Rahmen des Prognoseberichts verarbeiteten Annahmen basieren auf aktuellen Einschätzungen externer Institutionen; dazu zählen Wirtschaftsforschungsinstitute, Banken, multinationale Organisationen und Beratungsunternehmen.

Die Prognose, welche sich im Einklang mit der konzerninternen Steuerung bis zum Geschäftsjahresende 2023 erstreckt, enthält zukunftsbezogene Aussagen, welche auf den Einschätzungen und Erwartungen des Porsche AG Konzerns basieren. Diese können von unvorhersehbaren Ereignissen beeinflusst werden, infolgedessen die tatsächliche Geschäftsentwicklung sowohl positiv als auch negativ von der beschriebenen Erwartung abweichen kann.

Über die in Russland befindlichen Geschäftseinheiten wurde im Dezember 2022 eine Vereinbarung mit einem unabhängigen konzernfremden Investor über die Veräußerung getroffen.

Der Porsche AG Konzern sieht sich weiterhin mit einem gesamtwirtschaftlich herausfordernden Umfeld konfrontiert, ebenso stellen die Sicherung der Lieferketten und Teileversorgung sowie ein allgemein steigendes Kostenniveau und diverse geopolitische Spannungen weitere Herausforderungen dar.

Gleichzeitig investiert der Porsche AG Konzern umfassend in seine Entwicklung und in Innovationen für die zukünftigen Produkte und Services.

Trotz einer weltweit herausfordernden Gesamtsituation bestätigt der Porsche AG Konzern die im zusammengefassten Lagebericht veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2023 unter den dort ebenfalls beschriebenen Voraussetzungen - sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärft.

↗ Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 - Prognosebericht

Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 erwartet der Porsche AG Konzern eine Operative Umsatzrendite in einer Bandbreite von 17 bis 19 %. In dieser Prognose sind angenommene Umsatzerlöse im Korridor von rund 40 bis 42 Mrd. € enthalten.

Im Segment Automobile ist für die Netto-Cashflow Marge mit einem Wert zwischen 10 und 12 % zu rechnen, die EBITDA Marge Automobile dürfte zwischen 25 und 27 % liegen.

Im Rahmen der Absatzprognose 2023 rechnet das Unternehmen mit einem Anteil vollelektrifizierter Fahrzeuge (BEV-Anteil Automobile) von 12 bis 14 % der insgesamt an Kunden ausgelieferten Neufahrzeuge.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Eine Darstellung der Chancen und Risiken sowie die Darstellung des Chancen- und Risikomanagements des Porsche AG Konzerns sind im zusammengefassten Lagebericht zum Stand 31. Dezember 2022 zu finden.

↗ Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 - Chancen- und Risikobericht

Die Chancen- und Risikosituation wird kontinuierlich überwacht sowie bewertet und findet bei Bedarf Berücksichtigung im Rahmen von Planungen und Prognosen.

Vor allem die herausfordernde Situation in den Lieferketten im Zusammenhang mit der Teileversorgung und der Qualität bei Zukaufteilen führte im Porsche AG Konzern zu einer Erhöhung der "Versorgungsrisiken und Chancen". Ebenfalls erhöhten sich die "Kostenrisiken und Chancen aus Fahrzeugprojekten" unter anderem aufgrund sonstiger Teuerungen im Zusammenhang mit der Herstellung.

Im Gegensatz dazu verminderten sich im Porsche AG Konzern die "Risiken und Chancen aus der Gasmangellage" aufgrund einer Stabilisierung bei der Gasversorgung sowie die "Risiken und Chancen aus dem Russland-Ukraine-Konflikt".

Die Erläuterungen zu den im zusammengefassten Lagebericht 2022 dargestellten Liquiditätsrisiken im Rahmen der Risikoberichterstattung haben weiterhin Bestand. Zum 26. Juni 2023 kündigte die Porsche AG die nicht in Anspruch genommene Kreditlinie mit der Volkswagen AG über 4 Mrd. €. Im Gegenzug schloss die Porsche AG am 23. Juni 2023 eine revolvierende Kreditlinie über 2,5 Mrd. € mit einem Konsortium aus 21 nationalen und internationalen Banken ab. Die revolvierende Kreditlinie dient der Liquiditätsabsicherung und wurde zum Stichtag nicht in Anspruch genommen. Die Laufzeit beträgt initial fünf Jahre und kann zweimal um jeweils ein weiteres Jahr verlängert werden. Im Einklang mit der Porsche AG Konzernstrategie wurde eine Nachhaltigkeitskomponente in die Kreditlinie integriert und die Finanzierungskosten an die Entwicklung des Anteils der ausgelieferten rein elektrischen Fahrzeuge an den gesamten Auslieferungen an Kunden des Porsche AG Konzerns geknüpft.

Die getroffene Einschätzung, dass nach den heute bekannten Informationen und Einschätzungen eine bestandsgefährdende Entwicklung im betrachteten Geschäftsjahr 2023 ausreichend unwahrscheinlich ist, hat weiterhin Bestand.

KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS (KURZFASSUNG)

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT

VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023 (KURZFASSUNG)

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Umsatzerlöse 20.431 17.922
Kosten der Umsatzerlöse -14.522 -12.868
Bruttoergebnis 5.909 5.054
Vertriebskosten -1.293 -956
Verwaltungskosten -875 -766
Sonstiges betriebliches Ergebnis 111 149
Operatives Ergebnis 3.852 3.480
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 7 12
Zinsergebnis und Übriges Finanzergebnis 123 202
Finanzergebnis 130 214
Ergebnis vor Steuern 3.982 3.694
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.215 -1.184
Ergebnis nach Steuern 2.768 2.510
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der Porsche AG 2.768 2.505
davon Ergebnisanteil Minderheiten 0 5
Unverwässertes/​verwässertes Ergebnis je Stammaktie in € 3,03 2,74
Unverwässertes/​verwässertes Ergebnis je Vorzugsaktie in € 3,04 2,75

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT

VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Ergebnis nach Steuern 2.768 2.510
Im Eigenkapital erfasste Neubewertungen aus Pensionsplänen
Im Eigenkapital erfasste Neubewertungen aus Pensionsplänen vor Steuern -86 2.062
Latente Steuern auf im Eigenkapital erfasste Neubewertungen aus Pensionsplänen 27 -617
Im Eigenkapital erfasste Neubewertungen aus Pensionsplänen nach Steuern -59 1.445
Nicht reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen aus der Fair Value Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten
Nicht reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen aus der Fair Value Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten vor Steuern 8 12
Latente Steuern auf nicht reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen aus der Fair Value Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten - -
Nicht reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen aus der Fair Value Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten nach Steuern 8 12
Nicht reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen aus At Equity bewerteten Anteilen nach Steuern - -
Nicht reklassifizierbare Gewinne/​Verluste -51 1.457
Währungsumrechnungsdifferenzen
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/​Verluste aus der Währungsumrechnung -150 451
In die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen - -
Währungsumrechnungsdifferenzen vor Steuern -150 451
Latente Steuern auf Währungsumrechnungsdifferenzen - -
Währungsumrechnungsdifferenzen nach Steuern -150 451
Sicherungsgeschäfte
Im Eigenkapital erfasste Fair Value Änderungen (OCI I) 1.076 -1.237
In die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen (OCI I) 29 364
Cashflow Hedges (OCI I) vor Steuern 1.105 -873
Latente Steuern auf Cashflow Hedges (OCI I) -336 269
Cashflow Hedges (OCI I) nach Steuern 769 -604
Im Eigenkapital erfasste Fair Value Änderungen (OCI II) -152 -307
In die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen (OCI II) 233 206
Cashflow Hedges (OCI II) vor Steuern 81 -101
Latente Steuern auf Cashflow Hedges (OCI II) -24 30
Cashflow Hedges (OCI II) nach Steuern 56 -71
Reklassifizierbare im Eigenkapital erfasste Erträge und
Aufwendungen aus At Equity bewerteten Anteilen nach Steuern
- 0
Reklassifizierbare Gewinne/​Verluste 676 -224
Sonstiges Ergebnis vor Steuern 958 1.551
Latente Steuern auf das Sonstige Ergebnis -333 -318
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 625 1.233
Gesamtergebnis 3.392 3.743
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der Porsche AG 3.393 3.738
davon Ergebnisanteil Minderheiten 0 5

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

KONZERNBILANZ
DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT
ZUM 30. JUNI 2023 UND ZUM 31. DEZEMBER 2022 (KURZFASSUNG)

Aktiva

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 1
Langfristige Vermögenswerte 29.301 27.488
Immaterielle Vermögenswerte 8.188 7.473
Sachanlagen 9.118 8.924
Vermietete Vermögenswerte 4.031 3.854
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 4.489 4.382
At Equity bewertete Anteile, Sonstige Finanzanlagen,
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Sonstige
Forderungen und latente Ertragsteueransprüche
3.474 2.855
Kurzfristige Vermögenswerte 19.824 20.154
Vorräte 6.501 5.504
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 1.551 1.538
Sonstige finanzielle Vermögenswerte und Sonstige Forderungen 8.206 7.480
Ertragsteuerforderungen 116 87
Wertpapiere und Termingeldanlagen 1.788 1.795
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.646 3.719
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 17 31
Bilanzsumme 49.125 47.642

Passiva

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 1
Eigenkapital 19.433 17.035
Eigenkapital der Anteilseigner der Porsche AG 19.432 17.027
Anteile von Minderheiten am Eigenkapital 1 8
Langfristige Schulden 14.873 14.027
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.877 3.668
Finanzschulden 6.296 6.016
Sonstige Schulden 4.700 4.343
Kurzfristige Schulden 14.819 16.579
Finanzschulden 3.315 3.464
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.347 2.899
Sonstige Schulden 7.152 10.204
Schulden im Zusammenhang mit Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 5 12
Bilanzsumme 49.125 47.642

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT
VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

scrollen
Übrige Rücklagen
Sicherungsgeschäfte
Mio. € Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Währungs-
umrechnung
Cashflow
Hedges (OCI I)
Abgegrenzte
Kosten der
Sicherungs-
beziehung (OCI II)
Stand am 01.01.2022 45 14.225 9.146 223 -361 -340
Änderung der Bilanzierung aufgrund von IFRS 17 - - -2 - - -
Stand nach Anpassung am 01.01.2022 45 14.225 9.144 223 -361 -340
Ergebnis nach Steuern 1 - - 2.505 - - -
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 1 - - 1.445 451 -604 -71
Gesamtergebnis 1 - - 3.950 451 -604 -71
Abgang von Eigenkapitalinstrumenten - - - - - -
Kapitaleinlage - 257 - - - -
Ergebnisabführung und Dividendenausschüttungen - - 0 - - -
Kapitaltransaktionen mit Änderung der Beteiligungsquote - - - - - -
Veränderung aus Sachausschüttung durch Abspaltung von Vermögenswerten 2 - -11.679 -201 - - -
Übrige Veränderungen - - - - - -
Stand am 30.06.2022 1 45 2.803 12.893 674 -965 -410
Stand am 01.01.2023 911 3.822 12.387 454 238 -804
Änderung der Bilanzierung aufgrund von IFRS 17 - - 8 - - -
Stand nach Anpassung am 01.01.2023 911 3.822 12.395 454 238 -804
Ergebnis nach Steuern - - 2.768 - - -
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - - -59 -150 769 56
Gesamtergebnis - - 2.710 -150 769 56
Abgang von Eigenkapitalinstrumenten - - 17 - - -
Kapitaleinlage - - - - - -
Ergebnisabführung und Dividendenausschüttungen 3 - - -916 - - -
Kapitaltransaktionen mit Änderung der Beteiligungsquote 3 - - -72 0 - -
Übrige Veränderungen - - - - - -
Stand am 30.06.2023 911 3.822 14.135 303 1.008 -748
scrollen
Übrige Rücklagen
Mio. € Eigenkapital- und
Fremdkapitalinstrumente
At Equity bewertete
Anteile
Eigenkapital vor
Minderheiten
Anteile an
Minderheiten
Summe
Eigenkapital
Stand am 01.01.2022 -11 0 22.927 8 22.935
Änderung der Bilanzierung aufgrund von IFRS 17 - - -2 - -2
Stand nach Anpassung am 01.01.2022 -11 0 22.925 8 22.933
Ergebnis nach Steuern 1 - - 2.505 5 2.510
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 1 12 0 1.233 0 1.234
Gesamtergebnis 1 12 0 3.739 5 3.744
Abgang von Eigenkapitalinstrumenten - - - - -
Kapitaleinlage - - 257 - 257
Ergebnisabführung und Dividendenausschüttungen - - 0 -6 -6
Kapitaltransaktionen mit Änderung der Beteiligungsquote - - - - -
Veränderung aus Sachausschüttung durch Abspaltung von Vermögenswerten 2 - - -11.881 - -11.881
Übrige Veränderungen - - - - -
Stand am 30.06.2022 1 1 -1 15.040 7 15.047
Stand am 01.01.2023 11 0 17.019 8 17.027
Änderung der Bilanzierung aufgrund von IFRS 17 - - 8 - 8
Stand nach Anpassung am 01.01.2023 11 0 17.027 8 17.035
Ergebnis nach Steuern - - 2.768 0 2.768
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 8 - 625 0 625
Gesamtergebnis 8 - 3.393 0 3.392
Abgang von Eigenkapitalinstrumenten -17 - - - -
Kapitaleinlage - - - - -
Ergebnisabführung und Dividendenausschüttungen 3 - - -916 - -916
Kapitaltransaktionen mit Änderung der Beteiligungsquote 3 - - -72 -8 -80
Übrige Veränderungen - - - - -
Stand am 30.06.2023 1 0 19.432 1 19.433

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).
2 Zum 30.06.2022 in den "Übrigen Veränderungen" ausgewiesen.
3 Siehe hierzu Erläuterungen in Kapitel → 8. EIGENKAPITAL.

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT
VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023 (KURZFASSUNG)

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.745 4.327
Ergebnis vor Steuern 3.982 3.694
Ertragsteuerzahlungen -1.018 -1.113
Abschreibungen 2 1.570 1.504
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen -9 -35
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 5 27
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -122 -251
Veränderung der Vorräte -1.151 -582
Veränderung der Forderungen (ohne Finanzdienstleistungsbereich) -477 -244
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) 1.606 1.556
Veränderung der Pensionsrückstellungen 123 183
Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 331 -103
Veränderung der Vermieteten Vermögenswerte -638 -181
Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen -271 -520
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 3.932 3.937
Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte (ohne aktivierte Entwicklungskosten) und Sachanlagen -876 -456
Zugänge aktivierter Entwicklungskosten -1.201 -985
Veränderung von Beteiligungen -113 -440
Einzahlungen aus dem Abgang von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 4 3
Veränderung der Geldanlagen in Wertpapiere und Termingeldanlagen sowie Darlehensforderungen -153 1.932
Cashflow aus Investitionstätigkeit -2.339 -913
Kapitaleinzahlungen - 257
Ergebnisabführung und Dividendenzahlung -3.979 -1.864
Aufnahmen von Anleihen 2.692 2.457
Tilgungen von Anleihen -2.186 -2.705
Veränderungen der übrigen Finanzschulden -109 -138
Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten -56 -56
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -3.646 -2.049
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel -28 38
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -2.081 1.013
Endbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.664 5.340

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).
2 Saldiert mit Zuschreibungen.

KONZERNANHANG
DER DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT
ZUM 30. JUNI 2023

RECHNUNGSLEGUNG NACH INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft ("Porsche AG") hat gemäß der Verordnung 1606/​2002 des Europäischen Parlaments und des Rates ihren Konzernabschluss für das Jahr 2022 nach den durch die Europäische Union übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards, den International Financial Reporting Standards (IFRS), erstellt. Dementsprechend wurde auch dieser Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2023 in Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt und enthält einen gegenüber dem Konzernabschluss verkürzten Berichtsumfang.

Alle Beträge sind jeweils für sich kaufmännisch gerundet; das kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. Bei Vorliegen eines Betrags von 0,00 € erfolgt der Ausweis als "- Mio. €", im Übrigen werden Beträge zwischen 0,00 € und 500.000,00 € kaufmännisch gerundet als "0 Mio. €" ausgewiesen.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Im Porsche AG Konzern wurden alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnormen umgesetzt.

Sonstige Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für den vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss wurde ein Abzinsungssatz für Pensionsrückstellungen im Inland in Höhe von 3,5 % (31. Dezember 2022: 3,6 %) verwendet.

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands für den Konzern-Zwischenabschluss erfolgt gemäß IAS 34 (Zwischenberichterstattung) auf Basis der besten Schätzung des durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird. In einigen Ländern, in denen der Porsche AG Konzern aktiv ist, wurden entsprechend den Leitlinien der OECD für einen neuen globalen Mindeststeuerrahmen gesetzliche Regelungen zur Mindestbesteuerung eingeführt. In Anlehnung an die vom IASB im Mai 2023 verabschiedeten Änderungen von IAS 12 berücksichtigt der Porsche AG Konzern potenzielle Auswirkungen auf latente Steuern hieraus nicht.

Im Übrigen werden bei der Aufstellung des Konzern-Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr unter Berücksichtigung der verkürzten Darstellung grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Konsolidierungsgrundsätze wie im Konzernabschluss 2022 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Konzernabschlusses 2022 unter der Angabe ↗ Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze enthalten.

Darüber hinaus sind die Auswirkungen neuer Standards im Anhang des Konzernabschlusses 2022 unter der Angabe ↗ Nicht angewendete neue beziehungsweise geänderte Standards und Interpretationen näher beschrieben.

IFRS 17 - VERSICHERUNGSVERTRÄGE

IFRS 17 fasst die Vorschriften zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen neu. Der Porsche AG Konzern wendet IFRS 17 erstmalig zum 1. Januar 2023 an. Die Umstellung erfolgte unter Anwendung des vollständig retrospektiven Ansatzes. Aus der erstmaligen Anwendung resultierte eine geringfügige Veränderung des Eigenkapitals jeweils zum 1. Januar 2023 in Höhe von 8 Mio. € sowie zum 1. Januar 2022 in Höhe von 2 Mio. €. Zudem führte die erstmalige Anwendung zum 1. Januar 2023 zu einer Bilanzverkürzung in Höhe von 31 Mio. €. Diese ist im Wesentlichen auf die geänderte Systematik zur Ermittlung der Rückstellungen aus dem Versicherungsgeschäft zurückzuführen. Auf die Gewinn- und Verlustrechnung hat die geänderte Systematik zur Erfassung von Erlösen und Aufwendungen keine wesentlichen Effekte. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst.

WESENTLICHE EREIGNISSE

Russland-Ukraine-Konflikt/​Russlandgeschäft (IFRS 5)/​Covid-19-Pandemie/​Teileversorgung

Mit dem Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts im Februar 2022 kam es neben der humanitären Krise weltweit zu Verwerfungen auf den Märkten. Insbesondere auf den Energie- und Rohstoffmärkten kam es zu erheblichen Preissteigerungen und international war ein deutlicher Anstieg der Zins- und Inflationsraten zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2023 zeichnete sich in den Märkten teilweise eine Normalisierung ab.

Im Zuge des Konflikts wurden darüber hinaus insbesondere von der EU und den USA unterschiedliche Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Sanktionen schränken wirtschaftliche Transaktionen mit Russland ein und haben Auswirkungen auf die russischen Gesellschaften des Porsche AG Konzerns sowie den Absatz von Fahrzeugen nach Russland. Die Sanktionen betreffen auch das Neugeschäft mit Finanzdienstleistungen in Russland und führen zu möglichen Werthaltigkeitsrisiken bestehender vermieteter Vermögenswerte und Finanzforderungen. Angesichts der EU-Sanktionen hat sich die Porsche AG entschieden, den Fahrzeugexport vorerst einzustellen. Ergänzend dazu werden auch bei der Lieferung von Ersatzteilen bzw. Bereitstellung von technischen Informationen die jeweiligen Sanktionsvorgaben eingehalten. Bisher ist keine nennenswerte Anzahl von Klagen seitens Kunden, Dienstleistern oder anderen Vertragspartnern eingegangen. Die weitere Entwicklung ist derzeit noch nicht absehbar.

Im Dezember 2022 hat die Porsche AG eine Vereinbarung mit einem unabhängigen konzernfremden Investor über die Veräußerung von drei Tochtergesellschaften in Russland getroffen, die als Zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe gemäß IFRS 5 klassifiziert wurden (↗ Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 - IFRS 5 - Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte). Zum 31. Dezember 2022 wurde für die Veräußerungsgruppe ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 25 Mio. € erfasst. Im ersten Halbjahr 2023 wurden ein weiterer geringfügiger Wertminderungsbedarf und gegenläufige Währungsumrechnungseffekte identifiziert, welche im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen werden.

Die Pandemie im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 entspannte sich im Laufe des ersten Halbjahres deutlich, es bestanden aber weiterhin Engpässe bei der Teileversorgung.

KONZERNKREIS

Neben der Porsche AG, die ihren Sitz in Stuttgart hat und beim Amtsgericht Stuttgart unter HRB 730623 eingetragen ist, werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einschließlich strukturierter Unternehmen einbezogen, die die Porsche AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Dies ist der Fall, wenn die Porsche AG unmittelbar oder mittelbar die Verfügungsgewalt aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über das potenzielle Tochterunternehmen besitzt, an positiven oder negativen variablen Rückflüssen aus dem potenziellen Tochterunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse beeinflussen kann. Es liegen keine maßgeblichen Beschränkungen vor.

ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS

1. UMSATZERLÖSE

Struktur der Umsatzerlöse des Konzerns 1. Halbjahr 2023

scrollen
Mio. € Automobile Finanzdienst-
leistungen
Summe
Segmente
Überleitung Porsche AG
Konzern
Fahrzeuge 16.258 - 16.258 -35 16.222
Originalteile 972 - 972 0 972
Gebrauchtfahrzeuge und Fremdprodukte 708 761 1.469 -43 1.425
Vermiet- und Leasinggeschäft 1 676 676 -28 648
Zinsen und ähnliche Erträge aus dem
Finanzdienstleistungsgeschäft
1 205 205 -2 204
Sicherungsgeschäfte Umsatzerlöse -334 - -334 - -334
Sonstige Umsatzerlöse 1.287 11 1.298 -5 1.293
18.892 1.652 20.544 -113 20.431

Struktur der Umsatzerlöse des Konzerns 1. Halbjahr 2022

scrollen
Mio. € Automobile Finanzdienst-
leistungen
Summe
Segmente
Überleitung Porsche AG
Konzern
Fahrzeuge 14.208 - 14.208 -50 14.158
Originalteile 837 - 837 0 837
Gebrauchtfahrzeuge und Fremdprodukte 647 809 1.456 -48 1.408
Vermiet- und Leasinggeschäft 0 642 642 -16 626
Zinsen und ähnliche Erträge aus dem
Finanzdienstleistungsgeschäft
0 145 145 -1 143
Sicherungsgeschäfte Umsatzerlöse -539 - -539 - -539
Sonstige Umsatzerlöse 1.271 21 1.292 -4 1.288
16.425 1.616 18.042 -120 17.922

Die Sonstigen Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Erlöse aus Mobilen Diensten, Beratungs-, Entwicklungs- sowie Werkstattleistungen. Zudem enthalten die Sonstigen Umsatzerlöse vereinnahmte Versicherungsprämien aus Gebrauchtwagengarantieversicherungen.

2. KOSTEN DER UMSATZERLÖSE

Die Kosten der Umsatzerlöse in Höhe von 14.522 Mio. € (Vorjahr: 12.868 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Fertigungsmaterial, Personalkosten, Sachgemeinkosten und Abschreibungen.

Daneben sind in den Kosten der Umsatzerlöse die dem Finanzdienstleistungsgeschäft zuzuordnenden Zinsaufwendungen in Höhe von 73 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €), außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermietvermögen in Höhe von 75 Mio. € (Vorjahr: 84 Mio. €) sowie Aufwendungen für Schadensleistungen aus Gebrauchtwagengarantieversicherungen in Höhe von 40 Mio. € (Vorjahr (angepasst): 35 Mio. €) enthalten.

3. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 %
Forschungs- und Entwicklungskosten gesamt 1.545 1.304 18,5
davon: aktivierte Entwicklungskosten 1.201 985 21,9
Aktivierungsquote in % 77,7 75,6
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten 427 380 12,4
Ergebniswirksam verrechnete Forschungs- und Entwicklungskosten 770 699 10,3

4. ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Ergebnisanteils der Aktionäre der Porsche AG und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der sich während des Geschäftsjahres in Umlauf befindenden Stamm- und Vorzugsaktien. Durch Satzungsänderung der Porsche AG, die mit Wirkung zum 15. August 2022 in das Handelsregister eingetragen wurde, änderte sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien auf 455.500.000 Stammaktien und 455.500.000 Vorzugsaktien. Da die Änderung im Vorjahr noch vor dem Zeitpunkt erfolgte, an dem der Halbjahresabschluss zur Veröffentlichung genehmigt wurde, wird diese Änderung rückwirkend auf alle im Halbjahresabschluss dargestellten Perioden berücksichtigt. Da in den Jahren 2023 und 2022 keine Sachverhalte vorlagen, aus denen Verwässerungseffekte auf die Anzahl der Aktien resultierten, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Gemäß § 28 Abs. 4 der Satzung der Porsche AG steht den Vorzugsaktionären über die auf die Stammaktien entfallende Dividende hinaus eine Mehrdividende in Höhe von 0,01 € je Vorzugsaktie zu:

scrollen
1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Gewichtete durchschnittliche Anzahl von:
Stammaktien - unverwässert/​verwässert Stück 455.500.000 455.500.000
Vorzugsaktien - unverwässert/​verwässert Stück 455.500.000 455.500.000
Ergebnis nach Steuern Mio. € 2.768 2.510
Anteil von Minderheiten Mio. € 0 5
Ergebnisanteil der Aktionäre der Porsche AG Mio. € 2.768 2.505
davon Ergebnisanteil der Stammaktien - unverwässert/​verwässert Mio. € 1.382 1.250
davon Ergebnisanteil der Vorzugsaktien - unverwässert/​verwässert Mio. € 1.386 1.255
Ergebnis je Stammaktie - unverwässert/​verwässert 3,03 2,74
Ergebnis je Vorzugsaktie - unverwässert/​verwässert 3,04 2,75

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

5. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Entwicklung ausgewählter langfristiger Vermögenswerte vom 1. Januar bis 30. Juni 2023

scrollen
Mio. € Nettobuchwert
01.01.2023
Zugänge/​
Änderungen
Kons.-kreis
Abgänge/​
Übrige
Bewegungen
Abschreibungen Nettobuchwert
am 30.06.2023
Immaterielle Vermögenswerte 7.473 1.296 -4 585 8.188
Sachanlagen 8.924 834 41 599 9.118
Vermietete Vermögenswerte 3.854 1.402 740 485 4.031
Sonstige Finanzanlagen 636 111 -2 1 749

6. VORRÄTE

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 389 481
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 497 387
Fertige Erzeugnisse, Waren 5.331 4.362
Kurzfristiges Vermietvermögen 30 29
Geleistete Anzahlungen 255 244
6.501 5.504

Die in der Berichtsperiode als Aufwand erfassten Wertberichtigungen betrugen 61 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €) und resultieren aus der Umbewertung von Gebrauchtfahrzeugen. Daneben wurden in der Berichtsperiode Wertaufholungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) erfolgswirksam erfasst, welche ebenso im Wesentlichen aus der Umbewertung von Gebrauchtfahrzeugen resultieren.

7. KURZFRISTIGE SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND SONSTIGE FORDERUNGEN

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.361 1.268
Sonstige finanzielle Vermögenswerte und übrige sonstige Forderungen 6.845 6.212
8.206 7.480

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Das Operative Ergebnis wurde im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023 mit 7 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €) aus Wertminderungen und Zuschreibungen auf lang- und kurzfristige finanzielle Vermögenswerte belastet.

In den Sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind Darlehensforderungen gegen die Volkswagen AG in Höhe von - Mio. € (Vorjahr: 2.800 Mio. €) und die VW International Belgium S.A. in Höhe von 3.700 Mio. € (Vorjahr: 1.000 Mio. €) enthalten.

Auf die ausgewiesenen Sonstigen finanziellen Vermögenswerte wurden keine wesentlichen Wertberechtigungen vorgenommen.

8. EIGENKAPITAL

Am 1. August 2022 beschloss die Hauptversammlung der Porsche AG eine Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln der Gesellschaft von 45 Mio. € um 866 Mio. € auf 911 Mio. €. Die Durchführung der Kapitalerhöhung 2022 wurde in das Handelsregister der Gesellschaft beim Amtsgericht Stuttgart am 15. August 2022 eingetragen.

Das Gezeichnete Kapital der Porsche AG ist durch auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien unterlegt. Eine Aktie gewährt einen rechnerischen Anteil von 1,00 € am Grundkapital. Das Gezeichnete Kapital der Porsche AG beträgt 911 Mio. € und ist in 455.500.000 nennwertlose Stammaktien und 455.500.000 nennwertlose Vorzugsaktien aufgeteilt. Jede Aktie gewährt einen rechnerischen Anteil von 1,00 € am Grundkapital. Die Vorzugsaktien sind im Vergleich zu den Stammaktien mit dem Recht auf eine um 0,01 € höhere Mehrdividende als die Stammaktien, jedoch nicht mit einem Stimmrecht ausgestattet.

Am 28. Juni 2023 wurde durch die ordentliche Hauptversammlung der Porsche AG der Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2022 gefasst, welcher zu einer Ausschüttung von 1,00 € je Stammaktie und 1,01 € je Vorzugsaktie führt. Die Gesammtausschüttung beläuft sich somit auf 916 Mio. €.

Die Kapitaltransaktionen mit Änderung der Beteiligungsquote innerhalb der Eigenkapitalveränderungsrechnung entfallen auf den Erwerb der ausstehenden Anteile an Minderheiten (nicht beherrschenden Anteile) an der Porsche Taiwan Motors Ltd., Taipeh.

9. LANGFRISTIGE FINANZSCHULDEN

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
ABS-Refinanzierungen und Schuldverschreibungen 5.075 4.750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 304 326
Leasingverbindlichkeiten 917 940
6.296 6.016

10. KURZFRISTIGE FINANZSCHULDEN

scrollen
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
ABS-Refinanzierungen und Schuldverschreibungen 2.901 3.020
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 300 337
Leasingverbindlichkeiten 102 106
Sonstige Finanzschulden 12 1
3.315 3.464

11. ANGABEN ZUM FAIR VALUE

Die Prinzipien und Methoden zur Fair Value Bewertung sind gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert. Detaillierte Erläuterungen zu den Bewertungsprinzipien und -methoden finden sich im Konzernabschluss 2022 unter der Angabe ↗ Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.

Der Fair Value entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der Fair Value mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt, zum Beispiel durch die Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle.

Die erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden umfassen derivative Finanzinstrumente, die nicht nach den Regelungen des Hedge Accounting bilanziert werden. Hierzu zählen im Wesentlichen Zinsswaps und Währungsswaps sowie Optionen auf den Erwerb von Eigenkapitalinstrumenten. Zum anderen werden die sonstigen Beteiligungen (grundsätzlich Anteile mit einer Beteiligungsquote von weniger als 20 %) an Personengesellschaften (Fremdkapitalinstrumente) sowie finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen von vom Porsche AG Konzern beherrschten Spezialfonds gehalten werden, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Die derivativen Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehungen (Derivate im Hedge Accounting) werden erfolgsneutral zum Fair Value bewertet.

Zu den erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten gehören sonstige Beteiligungen (grundsätzlich Anteile mit einer Beteiligungsquote von weniger als 20 %) an Kapitalgesellschaften (Eigenkapitalinstrumente), für die der Porsche AG Konzern in der Regel das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung zum Fair Value in Anspruch nimmt. Im Rahmen der erfolgsneutralen Bewertung werden die Änderungen des Fair Value nach Berücksichtigung latenter Steuern im Eigenkapital erfasst.

Die Ermittlung des Fair Value wird anhand einheitlicher Bewertungsmethoden sowie Bewertungsparameter vorgenommen. Die Durchführung der Fair Value Bewertung bei Finanzinstrumenten der Stufe 2 und Stufe 3 wird auf Basis zentraler Vorgaben in den einzelnen Konzernbereichen durchgeführt.

Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen der Finanzinstrumente

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen von Finanzinstrumenten, aufgeteilt nach Buchwerten und Fair Values der Finanzinstrumente.

Der Fair Value der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente, wie Forderungen und Verbindlichkeiten, wird durch die Abzinsung unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitkongruenten Marktzinses ermittelt. Aus Wesentlichkeitsgründen wird grundsätzlich der Fair Value für kurzfristige Bilanzposten dem Bilanzwert gleichgesetzt.

Die für den Fair Value der Forderungen maßgeblichen Risikovariablen sind risikoadjustierte Zinssätze.

Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen der Finanzinstrumente zum 30. Juni 2023

scrollen
Zum
Fair Value
bewertet
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet
Derivative
Finanzinstrumente in
Sicherungsbeziehungen
Keiner Bewertungskategorie
zugeordnet
Bilanzposten
zum 30.06.2023
Mio. € Buchwert Buchwert Fair Value Buchwert Buchwert
Langfristige Vermögenswerte
At Equity bewertete Anteile - - - - 655 655
Sonstige Beteiligungen 183 - - - 566 749
Forderungen aus Finanzdienstleistungen - 2.981 3.009 - 1.508 4.489
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1 105 368 360 834 - 1.306
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.361 1.361 - 0 1.361
Forderungen aus Finanzdienstleistungen - 883 883 - 668 1.551
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2 104 5.203 5.203 407 - 5.715
Wertpapiere und
Termingeldanlagen
1.772 16 16 - - 1.788
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 1.646 1.646 - - 1.646
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 17 17 - - 17
Langfristige Schulden
Finanzschulden - 5.379 5.287 - 917 6.296
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 3 10 314 314 370 - 693
Kurzfristige Schulden
Finanzschulden - 3.213 3.213 - 102 3.315
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
- 4.347 4.347 - - 4.347
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4 53 1.396 1.396 361 - 1.810
Schulden im Zusammenhang mit Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten - 1 1 - - 1

1 Andere Vermögenswerte, die keine finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten (sonstige Forderungen und latente Ertragsteueransprüche: 764 Mio. €).
2 Andere Vermögenswerte, die keine finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten (sonstige Forderungen und Ertragsteuerforderungen: 1.246 Mio. €).
3 Andere Verbindlichkeiten, die keine finanziellen Verbindlichkeiten sind, sind nicht enthalten (sonstige Rückstellungen, latente Ertragsteuerverpflichtungen und sonstige Verbindlichkeiten: 4.007 Mio. €).
4 Andere Verbindlichkeiten, die keine finanziellen Verbindlichkeiten sind, sind nicht enthalten (Ertragsteuerrückstellungen, sonstige Rückstellungen, sonstige Verbindlichkeiten und Ertragsteuerverbindlichkeiten: 5.342 Mio. €).

Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen der Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2022¹

scrollen
Zum
Fair Value
bewertet
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet
Derivative
Finanzinstrumente in
Sicherungsbeziehungen
Keiner Bewertungskategorie
zugeordnet
Bilanzposten zum 31.12.2022
Mio. € Buchwert Buchwert Fair Value Buchwert Buchwert
Langfristige Vermögenswerte
At Equity bewertete Anteile - - - - 623 623
Sonstige Beteiligungen 193 - - - 443 636
Forderungen aus Finanzdienstleistungen - 2.889 2.820 - 1.494 4.382
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2 100 187 178 466 - 753
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.268 1.268 - 0 1.268
Forderungen aus Finanzdienstleistungen - 851 851 - 687 1.538
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 3 141 5.203 5.203 140 - 5.484
Wertpapiere und
Termingeldanlagen
1.533 262 262 - - 1.795
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 3.719 3.719 - - 3.719
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 26 26 - - 26
Langfristige Schulden
Finanzschulden - 5.076 4.920 - 940 6.016
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4 10 240 240 621 - 872
Kurzfristige Schulden
Finanzschulden - 3.358 3.358 - 106 3.464
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
- 2.899 2.899 - - 2.899
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten⁵ 70 4.633 4.633 584 - 5.287
Schulden im Zusammenhang mit Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten - 1 1 - - 1

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).
2 Andere Vermögenswerte, die keine finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten (sonstige Forderungen und latente Ertragsteueransprüche: 842 Mio. €).
3 Andere Vermögenswerte, die keine finanziellen Vermögenswerte sind, sind nicht enthalten (sonstige Forderungen und Ertragsteuerforderungen: 816 Mio. €).
4 Andere Verbindlichkeiten, die keine finanziellen Verbindlichkeiten sind, sind nicht enthalten (sonstige Rückstellungen, latente Ertragsteuerverpflichtungen und sonstige Verbindlichkeiten: 3.472 Mio. €).
5 Andere Verbindlichkeiten, die keine finanziellen Verbindlichkeiten sind, sind nicht enthalten (Ertragsteuerrückstellungen, sonstige Rückstellungen, sonstige Verbindlichkeiten und Ertragsteuerverbindlichkeiten: 4.917 Mio. €).

In der Klasse "Keiner Bewertungskategorie zugeordnet" werden insbesondere Leasingforderungen, Leasingverbindlichkeiten, Anteile an At Equity bewerteten Beteiligungen sowie Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Gesellschaften erfasst.

Die Leasingforderungen haben einen Buchwert von 2.176 Mio. € (Vorjahr: 2.180 Mio. €) und einen Fair Value von 2.203 Mio. € (Vorjahr: 2.145 Mio. €).

Folgende Tabellen zeigen eine Übersicht der zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden:

Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte und Schulden nach Stufen

scrollen
Mio. € 30.06.2023 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige Beteiligungen 183 0 - 183
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 105 - 105 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 104 - 104 -
Wertpapiere und Termingeldanlagen 1.772 1.772 - -
Langfristige Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10 - 10 -
Kurzfristige Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 53 - 53 -
scrollen
Mio. € 31.12.2022 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige Beteiligungen 193 0 - 193
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 100 - 100 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 141 - 71 70
Wertpapiere und Termingeldanlagen 1.533 1.533 - -
Langfristige Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10 - 10 -
Kurzfristige Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 70 - 70 -

Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehungen nach Stufen

scrollen
Mio. € 30.06.2023 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 834 - 834 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 407 - 407 -
Langfristige Schulden
Sonstige finanzielle Schulden 370 - 370 -
Kurzfristige Schulden
Sonstige finanzielle Schulden 361 - 361 -
scrollen
Mio. € 31.12.2022 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 466 - 466 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 140 - 140 -
Langfristige Schulden
Sonstige finanzielle Schulden 621 - 621 -
Kurzfristige Schulden
Sonstige finanzielle Schulden 584 - 584 -

Die Zuordnung der Fair Values in die drei Stufen der Fair Value Hierarchie richtet sich nach der Verfügbarkeit beobachtbarer Marktpreise. In Stufe 1 werden Fair Values von Finanzinstrumenten gezeigt, für die ein Preis direkt auf einem aktiven Markt ermittelt werden kann. Darunter fallen im Porsche AG Konzern Wertpapiere. Fair Values in Stufe 2, beispielsweise von Derivaten, werden auf Basis von Marktdaten gemäß marktbezogener Bewertungsverfahren ermittelt. Hierbei werden insbesondere Währungskurse, Zinskurven sowie Rohstoffpreise verwendet, welche an den entsprechenden Märkten beobachtbar sind und über Preisserviceagenturen bezogen werden. Fair Values der Stufe 3 errechnen sich über Bewertungsverfahren, bei denen nicht direkt auf dem aktiven Markt beobachtbare Faktoren einbezogen werden. Im Porsche AG Konzern sind der Stufe 3 sonstige Beteiligungen und Optionen auf Eigenkapitalinstrumente zugeordnet. Für die Bewertung der Eigenkapitalinstrumente werden dabei vorrangig die jeweiligen Unternehmensplanungen sowie unternehmensindividuelle Diskontierungszinssätze verwendet.

Die nachfolgende Tabelle gibt eine zusammenfassende Übersicht der Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Bilanzposten in der Stufe 3:

Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Bilanzposten basierend auf Stufe 3

scrollen
Mio. € Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Stand am 01.01.2023 263
Änderungen Konsolidierungskreis -
Zugänge (Zukäufe) 31
Gesamtergebnis -6
erfolgswirksam 1
erfolgsneutral -8
Realisierungen -73
Abgang (Verkäufe) -6
Änderungen Beteiligungsstruktur -26
Stand am 30.06.2023 183
scrollen
Mio. € Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Stand am 01.01.2022 203
Zugänge (Zukäufe) 131
Gesamtergebnis 51
erfolgswirksam 39
erfolgsneutral 12
Realisierungen -26
Stand am 30.06.2022 359

Die Umgliederungen zwischen den Stufen der Fair Value Hierarchie werden grundsätzlich zu den jeweiligen Berichtsstichtagen berücksichtigt. Während der Berichtsperiode gab es indes keine Verschiebungen zwischen den Stufen der Fair Value Hierarchie.

Die für die Bewertung der vom Unternehmen gehaltenen Optionen auf Eigenkapitalinstrumente maßgebliche Risikovariable ist der jeweilige Unternehmenswert. Mittels einer Sensitivitätsanalyse werden Effekte aus einer Änderung der Risikovariablen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern dargestellt.

Wenn die unterstellten Unternehmenswerte zum 30. Juni 2023 um 10 % höher gewesen wären, wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 0 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) höher ausgefallen. Wenn die unterstellten Unternehmenswerte um 10 % niedriger gewesen wären, wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 0 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) niedriger ausgefallen.

Wenn die Ertragslage der zum Fair Value bewerteten Beteiligungen zum 30. Juni 2023 um 10 % besser gewesen wäre, wäre das Eigenkapital um 8 Mio. € (Vorjahr: 15 Mio. €) sowie das Ergebnis nach Steuern um 5 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €) höher ausgefallen. Wenn die Ertragslage der zum Fair Value bewerteten Beteiligungen um 10 % schlechter gewesen wäre, wäre das Eigenkapital um 8 Mio. € (Vorjahr: 15 Mio. €) sowie das Ergebnis nach Steuern um 5 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €) geringer ausgefallen.

12. KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt den Zahlungsmittelfluss im Porsche AG Konzern. Der Zahlungsmittelbestand laut Kapitalflussrechnung setzt sich aus Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand, Termingeldanlagen mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von bis zu drei Monaten und jederzeit fälligen Mitteln zusammen.

scrollen
Mio. € 30.06.2023 30.06.2022
Zahlungsmittelbestand laut Bilanz 1.646 3.838
Zahlungsmittel zur Veräußerung gehalten 17 1.501
Termingeldanlagen - -
Zahlungsmittelbestand laut Kapitalflussrechnung 1.664 5.340

13. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentabgrenzung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung im Porsche AG Konzern. Dabei sind die vom Vorstand der Porsche AG festgelegten Konzernziele und -vorgaben zu berücksichtigen. Die Segmentberichterstattung besteht aus den zwei berichtspflichtigen Segmenten Automobile und Finanzdienstleistungen.

Die Aktivitäten des Segments Automobile erstrecken sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Fahrzeugen sowie verwandte Dienstleistungen.

Die Tätigkeit des Segments Finanzdienstleistungen umfasst die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasinggeschäft sowie Mobilitätsangebote und weitere finanzorientierte Dienstleistungen.

Die Kaufpreisallokation aus erworbenen Gesellschaften wird direkt den entsprechenden Segmenten zugeordnet.

Das Segmentergebnis wird beim Porsche AG Konzern auf Basis des Operativen Ergebnisses bestimmt.

Die Überleitung beinhaltet die Konsolidierung zwischen den Segmenten.

Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Segmente des Porsche AG Konzerns liegen grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten vereinbart werden.

Berichtssegmente 1. Halbjahr 2023

scrollen
Mio. € Automobile Finanzdienstleistungen Summe
Segmente
Überleitung Porsche AG
Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 18.837 1.594 20.431 - 20.431
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 55 58 113 -113 -
Umsatzerlöse 18.892 1.652 20.544 -113 20.431
Segmentergebnis (Operatives Ergebnis) 3.653 174 3.827 25 3.852
Planmäßige Abschreibungen 1.176 435 1.610 -16 1.594
Außerplanmäßige Abschreibungen - 75 75 - 75

Berichtssegmente 1. Halbjahr 2022¹

scrollen
Mio. € Automobile Finanzdienstleistungen Summe
Segmente
Überleitung Porsche AG
Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 16.352 1.569 17.922 - 17.922
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 73 47 120 -120 -
Umsatzerlöse 16.425 1.616 18.042 -120 17.922
Segmentergebnis (Operatives Ergebnis) 3.261 216 3.478 3 3.480
Planmäßige Abschreibungen 1.080 438 1.518 -20 1.498
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 84 84 - 84

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Überleitungsrechnung

scrollen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1
Segmentergebnis (Operatives Ergebnis) 3.827 3.478
Konsolidierung 25 3
Operatives Ergebnis 3.852 3.480
Finanzergebnis 130 214
Konzernergebnis vor Steuern 3.982 3.694

1 Das Vorjahr wurde angepasst (siehe Erläuterungen zu IFRS 17).

Nach Regionen 1. Halbjahr 2023

scrollen
Mio. € Deutschland Europa ohne
Deutschland
Nordamerika 1 China 2 Rest der Welt Sicherungsgeschäfte
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse mit externen Dritten 2.417 4.309 5.717 5.360 2.963 -334
scrollen
Mio. € Porsche AG Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 20.431

1 Exkl. Mexiko
2 Inkl. Hongkong

Nach Regionen 1. Halbjahr 2022

scrollen
Mio. € Deutschland Europa ohne
Deutschland
Nordamerika 1 China 2 Rest der Welt Sicherungsgeschäfte
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse mit externen Dritten 2.091 3.401 4.968 5.640 2.361 -539
scrollen
Mio. € Porsche AG Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 17.922

1 Exkl. Mexiko
2 Inkl. Hongkong

Die Zurechnung der Umsatzerlöse zu den Regionen folgt dem Bestimmungslandprinzip.

14. ANGABEN ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN NACH IAS 24

Seit dem 1. August 2012 hat die Volkswagen AG über die Porsche Holding Stuttgart GmbH 100 % der Anteile an der Porsche AG gehalten. Am 28. September 2022 hat Volkswagen 25 % der Vorzugsaktien (inklusive Mehrzuteilungen) der Porsche AG bei Investoren platziert. Diese Vorzugsaktien werden seit dem Folgetag an der Börse gehandelt. Grundlage für den Börsengang war eine umfassende Einigung über den Abschluss mehrerer Verträge zwischen Volkswagen und der Porsche SE. In diesem Zusammenhang haben beide Parteien unter anderem auch vereinbart, dass die Porsche SE 25 % der Stammaktien an der Porsche AG zuzüglich einer Stammaktie von Volkswagen erwirbt. Siehe hierzu auch die Erläuterungen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022.

Die Porsche AG ist zum Abschlussstichtag weiterhin ein Tochterunternehmen der Porsche Holding Stuttgart GmbH. Bis einschließlich zum 31. Dezember 2022 bestand zwischen der Porsche AG und der Porsche Holding Stuttgart GmbH ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Der Beherrschungsvertrag endete gemäß § 307 AktG zum 31. Dezember 2022 und damit der Vertragskonzern mit der Volkswagen AG. Die Volkswagen AG und die Porsche SE haben sich im Zusammenhang mit dem Börsengang und dem Stammaktienverkauf an die Porsche SE auf eine maßgebliche Teilhabe von Vertretern der Porsche SE im Aufsichtsrat der Porsche AG geeinigt. Letztentscheidungsrechte der von Volkswagen bestimmten Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat im Hinblick auf die Lenkung der maßgeblichen Tätigkeiten im Sinne des IFRS 10 bei der Porsche AG führen weiterhin zur Beherrschung der Porsche AG durch die Volkswagen AG (faktischer Konzern).

Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an der Volkswagen AG.

Auf der Außerordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG am 3. Dezember 2009 wurde die Schaffung von Entsendungsrechten für das Land Niedersachsen beschlossen. Damit kann die Porsche SE, trotz der Mehrheit der Stimmrechte an der Volkswagen AG, nicht die Mehrheit der Mitglieder im Aufsichtsrat der Volkswagen AG bestellen, solange dem Land Niedersachsen mindestens 15 % der Stammaktien gehören. Die Gesellschaften des Porsche SE Konzerns (Porsche SE) gelten damit als nahestehende Unternehmen im Sinne des IAS 24.

Nahestehende Personen und Unternehmen

scrollen
Erbrachte Lieferungen und Leistungen Empfangene Lieferungen und Leistungen
Mio. € 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022 1. HJ. 2023 1. HJ. 2022
Porsche SE 1 1 - 0
Land Niedersachsen, dessen
Mehrheitsbeteiligungen und
Gemeinschaftsunternehmen
0 0 - -
Volkswagen AG - Konzern 2.414 2.254 3.591 2.849
Porsche Holding Stuttgart GmbH 2 190 - 0
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 81 38 100 96
Gemeinschaftsunternehmen und
deren Mehrheitsbeteiligungen
1 1 30 15
Assoziierte Unternehmen und
deren Mehrheitsbeteiligungen
3 2 70 43
scrollen
Forderungen Verbindlichkeiten
Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022
Porsche SE 0 1 114 0
Land Niedersachsen, dessen
Mehrheitsbeteiligungen und
Gemeinschaftsunternehmen
21 33 - -
Volkswagen AG - Konzern 6.127 8.030 2.569 2.748
Porsche Holding Stuttgart GmbH 21 40 778 4.079
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 409 197 98 95
Gemeinschaftsunternehmen und
deren Mehrheitsbeteiligungen
56 56 5 1
Assoziierte Unternehmen und
deren Mehrheitsbeteiligungen
137 42 82 97

Die Forderungen gegen den Volkswagen AG Konzern entfallen im Wesentlichen auf gewährte Darlehen in Höhe von 4.106 Mio. € (31. Dezember 2022: 4.275 Mio. €) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 394 Mio. € (31. Dezember 2022: 502 Mio. €). Die Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochtergesellschaften resultieren ebenfalls im Wesentlichen aus gewährten Darlehen in Höhe von 320 Mio. € (31. Dezember 2022: 145 Mio. €) sowie aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 38 Mio. € (31. Dezember 2022: 20 Mio. €).

Die Porsche AG kündigte die Kreditlinie mit der Volkswagen AG über 4.000 Mio. € zum 26. Juni 2023.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Porsche SE entfallen im Wesentlichen auf die auf der Hauptversammlung beschlossene Dividendenzahlung in Höhe von 114 Mio. € (31. Dezember 2022: 0 Mio. €). Die Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber der Porsche Holding Stuttgart GmbH resultiert im Wesentlichen aus der Zahlung in Bezug auf die Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 3.979 Mio. € und gegenläufig einer Dividendenverbindlichkeit in Höhe von 691 Mio. € (31. Dezember 2022: 0 Mio. €).

Die Transaktionen mit nahestehenden Personen erfolgen regelmäßig unter marktüblichen Konditionen.

Die ausstehenden Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen wurden in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) wertberichtigt.

Das maximale Ausfallrisiko für ausgegebene Finanzgarantien gegenüber Gemeinschaftsunternehmen belief sich auf 63 Mio. € (Vorjahr: 73 Mio. €).

Der Porsche AG Konzern hat von Januar bis Juni Kapitaleinlagen bei nahestehenden Unternehmen in Höhe von 103 Mio. € (Vorjahr: 227 Mio. €) getätigt.

Des Weiteren hat die Porsche AG von der Porsche Holding Stuttgart GmbH in den ersten sechs Monaten 2023 eine Kapitaleinlage in Höhe von 0 Mio. € erhalten. In den ersten sechs Monaten 2022 betrug diese Kapitaleinlage 257 Mio. €.

Während der Berichtsperiode wurden den Vorstandsmitgliedern der Porsche AG Performance Shares als langfristige variable Vergütung im Rahmen des neuen Vorstandsvergütungssystems gewährt. Siehe hierzu auch die Erläuterungen im Vergütungsbericht zum 31. Dezember 2022.

15. RECHTSSTREITIGKEITEN

Wie im Konzernanhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 beschrieben, sind die Porsche AG und die Unternehmen, an denen sie unmittelbar oder mittelbar Anteile hält, national und international im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit an einer Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten und behördlichen Verfahren beteiligt. Gegenüber diesen detaillierten Ausführungen unter der Anhangangabe "Rechtsstreitigkeiten" des Konzernabschlusses 2022 ergaben sich die nachfolgend beschriebenen wesentlichen Änderungen.

Dieselthematik

Ende März 2021 gab der Aufsichtsrat der Volkswagen AG bekannt, dass die im Oktober 2015 eingeleitete Untersuchung der Ursachen und Verantwortlichkeiten für die Dieselthematik beendet ist. In diesem Zusammenhang einigte sich der Volkswagen AG Konzern mit den beteiligten Versicherern aus der Managerhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) auf die Zahlung eines Betrags in Höhe von insgesamt 270 Mio. € (Deckungsvergleich). Darüber hinaus wurde eine Einigung über Schadensersatzleistungen durch ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Audi AG und das ehemalige Vorstandsmitglied der Porsche AG, Herrn Wolfgang Hatz, erzielt (Haftungsvergleich). Aus diesem Haftungsvergleich sowie aus dem Deckungsvergleich wurden bei der Porsche AG im Geschäftsjahr 2021 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 30 Mio. € erfasst. Am 27. Juni 2023 wurde Herr Wolfgang Hatz vor dem Landgericht München II wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Der Haftungsvergleich bleibt bestehen.

THERMOFENSTER

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im Juli 2022 entschieden, dass ein sogenanntes Thermofenster (eine verbaute temperaturabhängige Emissionsregelung) im Bereich von 15°C und 33°C Außentemperatur eine Abschalteinrichtung darstellt. In diesem Zusammenhang hat der EuGH ein neues, ungeschriebenes Kriterium entwickelt, wonach ein Thermofenster, selbst wenn es dazu dient, plötzliche und außergewöhnliche Schäden zu verhindern, dann unzulässig ist, soweit es nicht den "überwiegenden Teil eines Jahres unter den im Unionsgebiet herrschenden tatsächlichen Fahrbedingungen" aktiv ist. Der Volkswagen Konzern und die Porsche AG bewerten die Auswirkungen der Entscheidung und befinden sich hierzu im Austausch mit den Behörden.

Im Rahmen der andauernden Gespräche mit den Behörden hat die Porsche AG für Euro-5-Fahrzeuge des Typs Cayenne 3,0-Liter-V6-Diesel Generation 1 dem Kraftfahrt-Bundesamt im November 2022 einen Maßnahmenplan vorgelegt. Am 12. Januar 2023 hat die Porsche AG vom Kraftfahrt-Bundesamt ein Anhörungsschreiben zu diesem Fahrzeugtyp erhalten. Darin hat das Kraftfahrt-Bundesamt nun das gegenständliche Thermofenster als unzulässige Abschalteinrichtung bezeichnet. Die Porsche AG hält diese vorläufige Einstufung des Kraftfahrt-Bundesamts für unbegründet. Sie hat ein entsprechendes Antwortschreiben fristgemäß eingereicht.

Für die Cayenne und Panamera 3.0 l V6-TDI EU5 Generation 2- Fahrzeuge wurde ein Maßnahmenplan bereits am 11. September 2020 vom Kraftfahrt-Bundesamt genehmigt. Am 28. Februar 2023 hat die Porsche AG ein Anhörungsschreiben des Kraftfahrt-Bundesamts erhalten. In dem Schreiben bezeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt das gegenständliche Thermofenster als unzulässige Abschalteinrichtung. Ferner fordert das Kraftfahrt-Bundesamt die Vorlage geeigneter Abhilfemaßnahmen und kündigt die Feststellung der Nonkonformität an. Zudem fordert das Kraftfahrt-Bundesamt die Porsche AG auf, alle weiteren Fahrzeugkonzepte zu benennen, in denen eine vergleichbare temperaturgeführte Abgasrückführung enthalten ist. Die Porsche AG hat zu dem Anhörungsschreiben des Kraftfahrt-Bundesamts fristgerecht Stellung genommen. Die Porsche AG legt in ihrer Stellungnahme dar, warum es sich nach Rechtsauffassung von der Porsche AG bei dem gegenständlichen Thermofenster nicht um eine unzulässige Abschalteinrichtung handelt.

Es wurden weder Rückstellungen erfasst noch Eventualverbindlichkeiten angegeben, da diesbezüglich aus heutiger Sicht kein wesentlicher verbleibender Ressourcenabfluss erwartet wird.

Übrige Rechtsstreitigkeiten

WETTBEWERBSVERSTÖßE (KOREA)

Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde KFTC hat mögliche Verstöße auf der Grundlage des EU-Sachverhalts analysiert. Der finale Bericht des zuständigen Sachbearbeiters der KFTC ist im November 2021 ergangen. Die Volkswagen AG, Audi AG und Porsche AG haben darauf erwidert. Im April 2023 hat die KFTC ihre finale Entscheidung zusammen mit den Entscheidungsgründen erlassen, die sich mit den Ankündigungen der Behörde aus ihrer Pressemitteilung vom 9. Februar 2023 deckt. Danach ist die Porsche AG von dem vorgeworfenen Kartellverstoß nicht betroffen und daher kein Adressat der Bußgeldentscheidung.

CONFORMITY-OF-PRODUCTION-MESSUNGEN

Die Porsche AG hat darüber hinaus potenzielle Themen zu Conformity-of-Production-Messungen untersucht. Die interne Untersuchung ist abgeschlossen. Die Themen stehen nicht in Zusammenhang mit der Dieselthematik. Die Porsche AG kooperiert mit den zuständigen Behörden, einschließlich dem Kraftfahrt-Bundesamt und der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Ein Bußgeldverfahren gegen das Unternehmen gibt es nach den vorliegenden Informationen nicht. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen unbekannt wurde im August 2022 nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt. Die einzige bei den internen Messungen wesentliche festgestellte Abweichung von leicht über 4 % zur Herstellerangabe bei einem Cayenne-Derivat wurde dem Kraftfahrt-Bundesamt gemeldet. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat am 20. März 2023 ein Anhörungsschreiben zu diesem Fahrzeug übermittelt. Danach liege das Fahrzeug über den vom Kraftfahrt-Bundesamt als relevant gesehenen Werten und es müssten weitere Messungen durchgeführt werden, um die Herstellerangabe zu verifizieren. Die Porsche AG hat fristgerecht Stellung genommen und vorgeschlagen, das weitere Vorgehen mit den lokalen Behörden abzustimmen. Von dem relevanten Modelljahr 2018 befinden sich lediglich 108 Fahrzeuge auf dem Markt, davon eins in der EU. Eine Rückmeldung des Kraftfahrt-Bundesamts ist ausstehend.

Weitergehende Angaben zu Schätzungen

Weitergehende Angaben zu den Schätzungen hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen sowie Angaben zu Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe oder der Fälligkeit von Beträgen der Rückstellungen und Eventualschulden im Zusammenhang mit den wesentlichen Rechtsstreitigkeiten werden gemäß IAS 37.92 nicht gemacht, um die Ergebnisse der Verfahren und die Interessen des Unternehmens nicht zu beeinträchtigen.

16. EVENTUALSCHULDEN

Die Eventualschulden haben sich infolge eines reduzierten Umfangs rechtlicher und produktbezogener Sachverhalte im Vergleich zum Konzernabschluss 2022 um 35 Mio. € auf 94 Mio. € vermindert.

17. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind im Vergleich zum Konzernabschluss 2022 um 316 Mio. € auf insgesamt 3.707 Mio. € angestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Verpflichtungen aus Entwicklungs-, Liefer- und Dienstleistungsverträgen zurückzuführen.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach dem 30. Juni 2023 hat es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage gegeben.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Porsche AG Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Porsche AG Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Porsche AG Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Stuttgart, 24. Juli 2023

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft

Der Vorstand

BESCHEINIGUNG NACH PRÜFERISCHER DURCHSICHT

AN DIE DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT

Wir haben den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft, Stuttgart, - bestehend aus verkürzter Gewinn- und Verlustrechnung, verkürzter Gesamtergebnisrechnung, verkürzter Bilanz, verkürzter Eigenkapitalveränderungsrechnung, verkürzter Kapitalflussrechnung, sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzern-Zwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2023, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzern-Zwischenlageberichts nach den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzern-Zwischenabschluss und dem Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und des Konzern-Zwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Stuttgart, 25. Juli 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

scrollen
Matischiok Orlov
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

WEITERE INFORMATIONEN

ÜBER DIESEN BERICHT

In dem vorliegenden Halbjahresfinanzbericht wird die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft als "Porsche AG" wiedergegeben. Die Porsche AG zusammen mit ihren vollkonsolidierten Tochtergesellschaften wird als "Porsche AG Konzern" betitelt.

Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie ausgewählte Finanzinformationen wurden in Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Alle Beträge sind jeweils für sich kaufmännisch gerundet. Dies kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. Die aktuelle Definition der Leistungsindikatoren ist im zusammengefassten Lagebericht 2022 enthalten. Der Bericht steht auf der Investor-Relations-Homepage zur Verfügung.

↗ Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022

Wegen der besseren Lesbarkeit verwendet das Unternehmen im vorliegenden Bericht das generische Maskulinum. Damit spricht es jedoch alle Geschlechter und Geschlechteridentitäten gleichermaßen an.

RECHTLICHER HINWEIS

Dieses Dokument enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft beruhen.

Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und auch andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage, die Entwicklung oder die Leistungen der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft und des Porsche AG Konzerns von den hier gegebenen Einschätzungen (sowohl positiv als auch negativ) wesentlich abweichen. Die Porsche AG übernimmt - unbeschadet bestehender kapitalmarktrechtlicher Verpflichtungen - keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Dieses Dokument verweist mittels Hinweisen bzw. Verlinkung auf Internetseiten mit weiterführenden Informationen außerhalb dieser Publikation. Dies erfolgt lediglich ergänzend und dient ausschließlich dem vereinfachten Zugang zu Informationen.

Die auf den entsprechenden Internetseiten enthaltenen Informationen sind nicht Bestandteil dieses Berichts. Dieser Bericht liegt auch in englischer Übersetzung vor. Bei Abweichungen geht die deutsche maßgebliche Fassung des Dokuments der englischen Übersetzung vor. Aus technischen Gründen kann es zu Abweichungen zwischen den in diesem Dokument enthaltenen und den aufgrund gesetzlicher Vorgaben veröffentlichten Rechnungslegungsunterlagen kommen.

FINANZKALENDER

scrollen
25. Oktober 2023 Quartalsmitteilung 3. Quartal 2023

IMPRESSUM

Herausgeber

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft

D - 70435 Stuttgart

Tel. +49 711 911-0

Kontakt Investor Relations

capitalmarkets@porsche.de

↗ investorrelations.porsche.com/​de