KHD Humboldt Wedag International AG

Köln

KHD Konzern Halbjahr 1 2016

Halbjahresfinanzbericht 2016

ISIN: DE0006578008
WKN: 657800
Börsenkürzel: KWG
www.khd.com

Zusammenfassung erstes Halbjahr 2016

Weiterhin bestehende Zurückhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe

Umsatzrückgang um 25,5 % auf € 66,6 Mio.

Bereinigtes Bruttoergebnis in Höhe von € 1,7 Mio. (Vorjahr: € -8,5 Mio.)

Bereinigtes EBIT in Höhe von € -15,0 Mio. aufgrund von geringem Umsatzvolumen, niedrigen Margen bestehender Aufträge sowie Mehrkosten in einzelnen Projekten

Kennzahlen im Überblick

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in € Mio. 01.01.-30.06.2016 01.01.-30.06.2015
Auftragseingang 19,3 65,7
Umsatz 66,6 89,4*
Bereinigtes Bruttoergebnis vom Umsatz** 1,7 -8,5*
Bereinigtes Bruttoergebnis vom Umsatz in %** 2,6 -9,5*
Bereinigtes EBIT** -15,0 -26,5*
Bereinigte EBIT-Marge (in %)** -22,5 -29,6*
EBT -15,4 -24,2*
Periodenergebnis -17,3 -25,8*
Ergebnis je Aktie (in €) -0,35 -0,52*
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -52,3 -30,4
Cashflow aus Investitionstätigkeit 2,5 2,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 0,0


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in € Mio. 30.06.2016 31.12.2015
Eigenkapital 183,4 203,4
Eigenkapitalquote (in %) 51,8 51,8
Liquide Mittel und Intercompany Darlehen*** 161,7 212,7
Net Working Capital 60,2 25,1
Auftragsbestand 136,6 183,8
Mitarbeiter 742 735


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015
** bereinigt um die Leerkosten in Folge der nicht vollständigen Auslastung der Kapazitäten
*** Intercompany Darlehen in Höhe von € 100 Mio., davon € 50 Mio. Darlehen mit der Möglichkeit einer kurzfristigen Fälligstellung innerhalb von 30 Tagen


Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Differenzen auftreten können.

LAGEBERICHT ZUM KONZERNZWISCHENABSCHLUSS ZUM 30. JUNI 2016

Grundlagen des Konzerns

Grundsätzliche Änderungen bezüglich des Geschäftsmodells, der Strategie und des Steuerungssystems (siehe Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2015 S. 15-22) hat KHD Humboldt Wedag International AG (im Folgenden auch "KHD" oder "Konzern") im ersten Halbjahr 2016 nicht vorgenommen. Neben dem weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten im Segment Plant Services (vormals: Parts & Services) liegt der Fokus auf einer Stärkung des Geschäftsfelds Capex durch Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Förderung einer Exzellenz- und Leistungskultur.

Basis für die Steuerung, Überwachung und Berichterstattung im Konzern sind weiterhin die folgenden finanziellen Indikatoren:

der Auftragseingang und -bestand;

der Konzernumsatz;

das Konzernergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) sowie das Verhältnis zum Umsatz (EBIT-Marge);

der operative Cashflow.

Leitung und Kontrolle

Vorstand

Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde Herr Tao Xing zum weiteren Vorstand der KHD bestellt. Herr Tao Xing wird sich mit seiner langjährigen Erfahrung in der Zementindustrie schwerpunktmäßig um die Verbesserung und den Ausbau der KHD Geschäftsaktivitäten in China, Asia-Pacific und Amerika kümmern. Von Juni bis Ende Dezember 2015 gehörte Herr Tao Xing dem Aufsichtsrat der KHD an.

Im Berichtszeitraum hat Herr Johan Cnossen sein Amt als Vorstandsvorsitzender (CEO) und Mitglied des Vorstands mit Wirkung zum 11. März 2016 niedergelegt. Das Vorstandsteam hat in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat die Zuständigkeiten nach dem Rücktritt des bisherigen CEOs für einen Übergangszeitraum neu organisiert. Dabei übernimmt der Finanzvorstand (CFO), Herr Jürgen Luckas, die Rolle des Vorstandssprechers.

Aufsichtsrat

Auf der Hauptversammlung der KHD am 18. Mai 2016 wurden neben den bisherigen Aufsichtsratsmitgliedern Herrn Xiaofeng Liu, Frau Eliza Suk Ching Yuen, Herrn Kangning Zou und Frau Yiqiong Zhang die Herren Gerhard Beinhauer und Da Hua zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats gewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 18. Mai 2016 wurde Herr Beinhauer zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt; Herr Liu wurde als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt.

Wirtschaftsbericht

Marktumfeld

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Prognose für das weltweite Wachstum für das Jahr 2016 auf 3,2 % (Vorjahr: 3,1 %) angepasst. In den Entwicklungsländern bleiben die Wachstumsaussichten uneinheitlich und grundsätzlich schwächer als in den letzten zwei Dekaden. Die Wachstumsvorhersage für diese Länder beträgt 4,1 % (Vorjahr: 4,0 %). Das Wachstum in den Industrieländern soll 2,0 % (Vorjahr: 1,9 %) erreichen.

Gemäß einer Analyse der HSBC Holdings plc ist der weltweite Zementverbrauch im Jahr 2015 geschrumpft. Ein für das Jahr 2016 erwarteter Anstieg der Nachfrage in den Märkten außerhalb Chinas wird jedoch die niedrige Kapazitätsauslastung nur geringfügig verändern und damit auch keinen wesentlichen Einfluss auf den Zementpreis haben.

Die Märkte der KHD zeigen unterschiedliche Tendenzen in Bezug auf den erwarteten Zementverbrauch:

In Indien setzt sich die Konsolidierung bei den Zementproduzenten fort. Die indische Regierung hat zusätzliche finanzielle Mittel für die Infrastruktur des Landes (insbes. Straßen, Schienennetz und Autobahnen) bereitgestellt. Verbunden mit dem allgemein guten Wirtschaftswachstum werden die indischen Zementhersteller in der Lage sein, ihre Produktionskapazitäten in den kommenden Jahren besser auszulasten.

In Russland ist es nicht wahrscheinlich, dass die Zementnachfrage vor dem Jahr 2018 das Niveau des Jahres 2014 wieder übersteigt. Dies ist Folge eines derzeitigen erheblichen Überangebots sowie schwacher Fundamentaldaten für das Wirtschaftswachstum.

Das Wachstum des Zementverbrauchs in der Türkei verbleibt im Jahr 2016 voraussichtlich stabil bei 3,8 %.

In den USA hat die Portland Cement Association (PCA) die Wachstumsvorhersage des Zementverbrauchs von 5,0 % auf 3,4 % herabgesetzt. Dies ist Folge des allgemein langsameren Wachstums der US-Wirtschaft.

Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung

Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2016 war gemessen am Auftragseingang und an der Umsatzentwicklung, aber insbesondere auch im Hinblick auf die Profitabilität und Liquidität, nicht zufriedenstellend. Wesentliche Budgetvorgaben konnten nicht erreicht werden.

Die Umsatzerlöse lagen mit € 66,6 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert aber auch etwa 20 % unterhalb des Budgetwerts. Ursächlich für die rückläufigen Umsatzerlöse waren insbesondere Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung, Kürzung von Auftragswerten sowie unzureichende Auftragseingänge.

Im aktuellen Berichtszeitraum weist KHD ein bereinigtes Bruttoergebnis vom Umsatz von lediglich € 1,7 Mio. aus. Zwar lag das bereinigte Bruttoergebnis vom Umsatz deutlich über dem Niveau des Vorjahres, konnte jedoch den für das erste Halbjahr 2016 budgetierten Wert von rund € 7 Mio. nicht erreichen. Auch das EBIT ist im Berichtszeitraum mit € -18,8 Mio. (bereinigtes EBIT: € -15,0 Mio.) deutlich unter dem Budgetwert. Bei dem bereinigten EBIT beträgt die Abweichung gegenüber der Prognose mehr als € 5 Mio. Bei dem EBIT (unter Berücksichtigung der Leerkosten infolge der Unterauslastung der vorhandenen Kapazitäten) beträgt die Abweichung sogar etwa € 9 Mio.

Ursächlich für diese Abweichungen sind Verzögerungen sowie größere Herausforderungen bei der Abwicklung einzelner Aufträge, die zu unerwarteten Mehrkosten führten. Aufgrund des geringen Auftragsbestands sowie der ausgebliebenen Auftragseingänge ist das Ergebnis der KHD zudem durch die Unterauslastung der vorhandenen Kapazitäten (Leerkosten in Höhe von ca. € 3,8 Mio.) beeinflusst.

Das negative operative Ergebnis, Zahlungsverzögerungen bei Aufträgen mit Herausforderungen bei der Abwicklung sowie Zahlungen aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils führten insgesamt zu einem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von € -52,3 Mio., während gemäß Prognose im ersten Halbjahr nur geringe Mittelabflüsse erwartet wurden.

Trotz der unvorteilhaften Markt- und Margensituation ist KHD davon überzeugt, mittelfristig eine erfolgreiche wirtschaftliche Trendwende zu erreichen.

Geschäftsentwicklung

Im ersten Halbjahr 2016 belief sich der Auftragseingang auf € 19,3 Mio. und liegt damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (€ 65,7 Mio.). Insbesondere im Vergleich zum Budget ist der Auftragseingang besonders enttäuschend, da aufgrund der Vergabeentscheidungen bzw. der Verschiebungen von Investitionsentscheidungen der Kunden die Abweichung mehr als € 100 Mio. beträgt. Der niedrige Auftragseingang ist Folge des geringen Neugeschäfts (€ 29,4 Mio.) verbunden mit Auftragsstornierungen und -minderungen (€ -6,5 Mio.) sowie Wechselkurseffekten (€ -3,3 Mio.) im Auftragsbestand.

Im Geschäftsbereich Capex konnten im ersten Halbjahr lediglich Aufträge in Höhe von € 11,5 Mio. (Vorjahr: € 45,1 Mio.) gewonnen werden. Auch im Segment Plant Services konnten die Budgetvorgaben nicht voll erreicht werden. Das im Vergleich zum Geschäftsbereich Capex relativ konstante Ersatzteil- und Servicegeschäft steuerte mit € 17,6 Mio. (Vorjahr: € 20,6 Mio.) einen Anteil von 60,9 % zum Auftragseingang bei.

In Folge des geringen Auftragseingangs und der Abarbeitung bestehender Aufträge hat sich auch der Auftragsbestand zum 30. Juni 2016 gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2015 um € 47,2 Mio. auf € 136,6 Mio. reduziert. Der derzeitige Auftragsbestand ist für die Vollauslastung der vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichend. Trotz einer im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs erwarteten deutlichen Verbesserung des Auftragseingangs wird derzeit sorgfältig evaluiert, inwieweit bei einzelnen Gesellschaften des KHD Konzerns Kapazitätsanpassungen notwendig sind.

Ertragslage Konzern

Mit einem Umsatz von € 66,6 Mio. hat KHD den Vorjahreswert (€ 89,4 Mio.) deutlich unterschritten. Bedeutende Umsatzbeiträge leisteten vor allem Projekte in Indien, Nordamerika und Russland. Gründe für den Rückgang um 25,5 % sind der relativ geringe Auftragsbestand zu Beginn des Jahres, Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung, Kürzung von Auftragswerten sowie der ausgebliebene Auftragseingang im ersten Halbjahr 2016.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag im ersten Halbjahr 2016 bei € -2,1 Mio. (Vorjahr: € -10,5 Mio.). In den Herstellungskosten sind € 3,8 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) Leerkosten infolge der nicht vollständigen Auslastung der vorhandenen Kapazitäten enthalten. Da diese Kosten nicht direkt in Zusammenhang mit der Erzielung der Umsatzerlöse stehen, wurden sie bei der Ermittlung des bereinigten Bruttoergebnisses korrigiert. Das bereinigte Bruttoergebnis vom Umsatz belief sich im ersten Halbjahr 2016 auf € 1,7 Mio. (Vorjahr: € -8,5 Mio.). Zwar ist das bereinigte Bruttoergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht positiv, es verbleibt jedoch auf einem unbefriedigenden Niveau und ist weiterhin geprägt durch Aufträge, die bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurden. Zusätzlich kam es bei einzelnen Großaufträgen zu einem Anstieg der noch anfallenden Kosten bis zur Fertigstellung und damit zu einer deutlichen Erhöhung der geschätzten Gesamtkosten.

Die Vertriebsaufwendungen stiegen gegenüber den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2015 um 29,7 % von € 4,8 Mio. auf € 6,2 Mio. Aufgrund des anhaltend schwierigen Marktumfeldes investierte KHD damit bewusst in die Ausweitung der Vertriebsaktivitäten. Dabei fokussierten sich die Vertriebsaktivitäten auf strategisch wichtige Projekte in den Kernmärkten der KHD. Hierzu zählt traditionell auch der iranische Markt, in dem nach den Jahren des Embargos das Vertriebsbüro in diesem Jahr erheblich ausgebaut wurde, um eine kompetente und effiziente Kundenbetreuung vor Ort sicherzustellen. Die Verwaltungsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr mit € 8,1 Mio. (Vorjahr: € 9,4 Mio.) um 14,2 % gesunken. Dieser Rückgang ist nicht zuletzt ein Erfolg des aktiven Kostenmanagements. Auch die sonstigen Aufwendungen sanken deutlich auf € 4,5 Mio. (Vorjahr: € 7,0 Mio.). Neben Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von € 1,8 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.) enthalten die sonstigen Aufwendungen auch Wechselkurseffekte von € 1,3 Mio. (Vorjahr: € 0,7 Mio.). Im Vorjahr waren in den sonstigen Aufwendungen zudem Aufwendungen aus Marktwertänderungen von Devisentermingeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen in Höhe von € 2,5 Mio. enthalten. Den Aufwendungen aus Wechselkurseffekten und Devisentermingeschäften stehen Erträge aus Wechselkurseffekten von € 1,3 Mio. (Vorjahr: € 2,5 Mio.) sowie Erträge aus Devisentermingeschäften von € 0,5 Mio. gegenüber, die bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise mit den Aufwendungen aus Wechselkurseffekten zu saldieren sind.

Das Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) stieg von € -28,5 Mio. im Vorjahr auf nunmehr € -18,8 Mio.; das bereinigte EBIT (unter Herausrechnung der Leerkosten) verbesserte sich von € -26,5 Mio. auf € -15,0 Mio. Das niedrige Umsatzvolumen und die unbefriedigende Bruttomarge - insbesondere aufgrund der oben angesprochenen Sondereffekte - haben in Summe im ersten Halbjahr 2016 zu einer deutlich negativen EBIT-Marge von -28,3 % (Vorjahr: -31,9 %) geführt.

Das Finanzergebnis des Konzerns sank von € 4,3 Mio. um € 0,9 Mio. auf € 3,4 Mio. Den Finanzerträgen in Höhe € 4,1 Mio., in denen Zinserträge von € 3,0 Mio. aus zwei im Geschäftsjahr 2014 ausgereichten Darlehen an die AVIC International (HK) Group Ltd. (AVIC HK) in Höhe von insgesamt € 100,0 Mio. enthalten sind, stehen Finanzaufwendungen in Höhe von € 0,7 Mio. gegenüber. Der Rückgang der Finanzerträge um € 0,5 Mio. ist im Wesentlichen durch die niedrigere Liquidität verursacht. Grund für den Anstieg der Finanzaufwendungen um € 0,4 Mio. sind vor allem Zinsen für ein Bankdarlehen über € 25,0 Mio.

Das Periodenergebnis belief sich auf € -17,3 Mio. (Vorjahr: € -25,8 Mio.), sodass sich ein verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie von € -0,35 (Vorjahr: € -0,52) errechnet.

Ertragslage Segmente1

Der Umsatz des Segments Capex erreichte im Sechsmonatszeitraum lediglich einen Wert von € 47,3 Mio. (Vorjahr: € 71,8 Mio.). Das relativ konstante Geschäft im Segment Plant Services lag mit € 19,3 Mio. (Vorjahr: € 17,6 Mio.) zwar um € 1,7 Mio. über dem Vergleichswert des Vorjahres, konnte aber den deutlichen Rückgang im Segment Capex nicht kompensieren.

Während das Bruttoergebnis vom Umsatz im Segment Capex mit € -8,2 Mio. (Vorjahr: € -14,5 Mio.) durch die Abarbeitung margenschwacher Aufträge sowie in besonderem Maße durch hohe unerwartete Mehrkosten in einzelnen Aufträgen unbefriedigend ausfiel, konnte im Segment Plant Services ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von € 6,1 Mio. (Vorjahr: € 4,0 Mio.) erwirtschaftet werden. Die Leerkosten beziehen sich ausschließlich auf das Segment Capex, sodass das bereinigte Bruttoergebnis € -4,4 Mio. (Vorjahr: € -12,5 Mio.) beträgt. Die bereinigte Bruttoergebnismarge im Segment Capex belief sich damit auf -9,3 % (Vorjahr: -17,4 %). Das Segment Plant Services konnte dagegen eine positive Bruttoergebnismarge von 31,6 % (Vorjahr: 22,7 %) erzielen.

Das EBIT im Segment Capex in Höhe von € -21,4 Mio. (Vorjahr: € -30,5 Mio.) spiegelt die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre, hohe unplanmäßige Ergebnisverschlechterungen sowie Leerkosten als Folge der Unterauslastung bestehender Kapazitäten wider. Das EBIT im Segment Plant Services in Höhe von € 2,6 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) konnte das stark negative Ergebnis des Segments Capex nur bedingt ausgleichen.

1 Zum 1. Oktober 2015 hat KHD die konzerninterne Berichterstattung aufgrund einer geänderten Abgrenzung der beiden berichtspflichtigen Segmente angepasst. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Segmentzahlen für die Vergleichsperiode zum 30. Juni 2015 rückwirkend an die ab dem 1. Oktober 2015 geltende Segmentstruktur angepasst. Die angegebenen Vorjahreswerte der Segmente unterscheiden sich daher von den in Halbjahresfinanzbericht 2015 veröffentlichten Werten.


Finanz- und Vermögenslage

Liquiditätsrechnung

Die Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der KHD hat sich im ersten Halbjahr deutlich reduziert. Zur Jahresmitte beliefen sich die diese auf € 61,7 Mio. (Ende 2015: € 112,7 Mio.). Maßgeblich für diese Entwicklung ist der starke Rückgang des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, der im Berichtszeitraum bei € -52,3 Mio. (Vorjahr: € -30,4 Mio.) lag. Ursächlich für den Mittelabfluss im operativen Geschäft waren neben der ungünstigen Geschäftsentwicklung vor allem negative Cashflows bei Aufträgen mit Herausforderungen in der Abwicklung sowie Zahlungen aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils.

Weitere Einzelheiten zum operativen Cashflow sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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Einzelheiten zum operativen Cashflow für das erste Halbjahr 2016 in T€
Cashflow aus Fertigungsaufträgen (inklusive Teilabrechnungen) 15.353
Cashflow aus laufenden Verbindlichkeiten und Eingangsrechnungen (9.580)
Cashflow aus der Veränderung von Forderungen (22.652)
Cashflow aus der Veränderung von Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten (11.703)
Zahlungsausgänge aus dem Ergebnis (EBITDA) (17.969)
Nettowert aus Steuerzahlungen und Steuererstattungen (3.895)
Sonstige Zahlungsein- und -ausgänge (1.856)
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit (52.302)


Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 2,4 Mio.) umfasst im Wesentlichen die Zinszahlungen aus den an die AVIC HK gewährten Darlehen. Unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten in Höhe von € -1,1 Mio. beläuft sich der Finanzmittelfonds zum 30. Juni 2016 nunmehr auf € 61,6 Mio. (31. Dezember 2015: € 112,6 Mio.).

Vermögenswerte

Die Bilanz verkürzte sich gegenüber dem Wert zum Jahresende 2015 (€ 392,3 Mio.) um € 38,3 Mio. auf € 354,0 Mio. Wesentlicher Grund hierfür ist der Rückgang der Zahlungsmittel um € 51,0 Mio., der Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo um € 5,1 Mio. sowie der geleisteten Anzahlungen um € 5,2 Mio. Gegenläufig stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Forderung abrechnungsbedingt deutlich um € 22,7 Mio. an. Die übrigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte zeigen nur leichte Abweichungen.

Finanzierung

Während auf der Passivseite die langfristigen Schulden im Vergleich zum 31. Dezember 2015 im Wesentlichen unverändert bleiben, sanken die kurzfristigen Schulden gegenüber dem Jahresende 2015 (€ 133,0 Mio.) um € 19,1 Mio. auf € 113,9 Mio. So gingen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten um € 12,1 Mio. auf € 59,3 Mio. sowie die kurzfristigen Rückstellungen um € 11,7 Mio. auf € 11,1 Mio. zurück. Grund für diesen Rückgang sind im Wesentlichen das rückläufige Geschäftsvolumen sowie die Begleichung einer Verpflichtung aus einem Schiedsgerichtsurteil. Gegenläufig hierzu stiegen die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen um € 5,3 Mio. auf € 42,6 Mio. an. Ursächlich für diesen Anstieg sind hohe Teilabrechnungen, die die angefallenen Auftragskosten plus ausgewiesene Gewinne übersteigen.

Das Net Working Capital - die Differenz von Umlaufvermögen (abzüglich liquider Mittel) und kurzfristigen Verbindlichkeiten - ist mit € 60,2 Mio. gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2015 (€ 25,1 Mio.) deutlich gestiegen. Grund hierfür ist im Wesentlichen die abrechnungsbedingte Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Das Eigenkapital sank von € 203,4 Mio. um € 20,0 Mio. auf € 183,4 Mio. Ursächlich für diesen Rückgang ist neben erfolgsneutral erfassen Währungseffekten in Höhe von € 1,2 Mio. und versicherungsmathematischen Verlusten aus der Bilanzierung von Pensionsplänen in Höhe von € -1,5 Mio. im Wesentlichen das deutlich negative Periodenergebnis in Höhe von € -17,3 Mio. Trotz der Verminderung des Eigenkapitals blieb die Eigenkapitalquote unverändert bei 51,8 %.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zu den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zählen im Wesentlichen die Mitarbeiterentwicklung, Kundenzufriedenheit, Auswirkung unserer Produkte auf die Umwelt, Geschwindigkeit der Auftragsbearbeitung, Produktqualität sowie individuelle mitarbeiterbezogene Kennzahlen.

Mit Hilfe unterschiedlicher Instrumente, z.B. durch die jährliche Mitarbeiterbeurteilung, durch das CRM-System zur Erfassung der Kundenzufriedenheit oder durch die systematische Erfassung von Emissionswerten und Energieverbrauch einzelner Produkte wird die Zielerreichung bezogen auf nicht-finanzielle Leistungsindikatoren erfasst.

Wertorientierte Steuerung im KHD Konzern bedeutet, dass beispielsweise die Kundenzufriedenheit oder die Minimierung der Auswirkungen unserer Produkte auf die Umwelt gegenüber einer kurzfristigen Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen.

Im ersten Halbjahr 2016 hat KHD € 1,8 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.) für Forschung und Entwicklung aufgewendet und damit die Aktivitäten in diesem Bereich auf einem hohen Niveau gehalten. Trotz der aktuell unbefriedigenden Ergebnissituation investiert KHD in die Weiterentwicklung der Technologie für Zementanlagen. Im Mittelpunkt der Forschung und Entwicklung (F&E) stehen daher neben der Verbesserung wesentlicher Anlagekomponenten vor allem die Steigerung der Effizienz von Anlagen für die Zementherstellung. Als weitere zentrale F&E Themen gelten die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte, vor allem bezogen auf die Energieeffizienz und Emissionsreduzierung sowie der Einsatz alternativer Brennstoffe in Zementanlagen.

Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Auszubildende) lag Ende Juni 2016 im KHD Konzern bei 742 Beschäftigten (Jahresende 2015: 735). Der Anstieg betrifft die indische Tochtergesellschaft, bei der sich die Anzahl der Mitarbeiter um 28 (davon 8 Mitarbeiter mit Zeitverträgen in der Fertigung) erhöht hat. Bei den anderen Konzerngesellschaften werden im Rahmen der üblichen Fluktuation frei werdende Arbeitsplätze grundsätzlich nicht neu besetzt bzw. geplante Einstellungen verschoben. Aufgrund des niedrigen Auftragsbestands ist eine in vollem Umfang sozialverträgliche Anpassung der Kapazitäten nur bedingt möglich. Trotz einer im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs erwarteten deutlichen Verbesserung des Auftragseingangs wird derzeit sorgfältig evaluiert, inwieweit bei einzelnen Gesellschaften des KHD Konzerns Kapazitätsanpassungen notwendig sind.

Nachtragsbericht

Wesentliche Entwicklungen oder Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nach dem Stichtag 30. Juni 2016 nicht eingetreten.

Risiko- und Chancenbericht

Das Risikomanagement der KHD stellt sicher, dass Veränderungen der Risikoposition rechtzeitig erkannt werden. Für konkrete Risiken wird, soweit erforderlich, durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns.

Im Vergleich zum Bilanzstichtag 2015 hat sich zum Datum dieses Halbjahresfinanzberichtes keine wesentlich veränderte Einschätzung der Risiken und Chancen ergeben. So erwartet die KHD aus dem sich als Folge des Referendums vom 23. Juni 2016 abzeichnenden Ausscheidens des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union keine wesentlich veränderten Risiken und Chancen für die Geschäftstätigkeit der KHD. Auch die aktuellen politischen Entwicklungen in der Türkei in Folge des Putschversuchs am 15. und 16. Juli 2016 werden nach Einschätzung der KHD keine direkten Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben. Das spezifische Risiko des für KHD wichtigen türkischen Marktes wird jedoch besonders eng überwacht.

Für eine ausführliche Darstellung der Risiken und Chancen verweisen wir auch auf den Abschnitt im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2015 (Seite 55 ff. des Konzerngeschäftsberichts).

Prognosebericht

Die erwartete Entwicklung der Zementproduktion ist in einzelnen Märkten im Jahr 2016 mit hohen Unsicherheiten behaftet. Die Zuversicht in Bezug auf ein Wachstum des Zementkonsums ist fragil und das Nachfragewachstum ist volatil. Währungsabwertungen und niedrigere Rohstoffpreise haben bedeutende finanzielle Verwerfungen hervorgerufen.

Zementhersteller sehen sich Überkapazitäten als Folge von hohen Investitionen in neue Anlagen in den letzten Jahren ausgesetzt. Gleichzeitig bleibt die Konsolidierung ein wesentliches Thema in der Branche, d.h. die Produktionskapazitäten bei einzelnen Zementproduzenten wachsen nicht über Investitionen in Neuanlagen oder in die Erweiterung bestehender Zementwerke, sondern über Akquisitionen. Auf lange Sicht werden die Investitionen in Infrastruktur durch Entwicklungs- und Schwellenländer jedoch der wichtigste Treiber für Wachstum in der Zementindustrie bleiben.

Im Abschnitt, Chancen und Risiken im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2016' im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2015 (Seite 74 f. des Konzerngeschäftsberichts) wurde auf die besonders hohe Unsicherheit in Bezug auf die Prognose hingewiesen. Im Zuge der Aktualisierung der Planung musste KHD die Prognosewerte für das Geschäftsjahr 2016, die sich aus dem im Geschäftsbericht 2015 beschriebenen Ausblick zur wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns ergaben, teilweise deutlich anpassen.

Trotz des sehr unbefriedigenden ersten Halbjahrs erwartet KHD einen deutlichen Anstieg der Neuaufträge im zweiten Halbjahr 2016. Insgesamt rechnet KHD unverändert mit einem höheren Auftragseingang als im Vorjahr (€ 154 Mio.). Im Segment Capex soll ein Auftragseingang über dem Wert des Vorjahrs (€ 113,2 Mio.) und im Segment Plant Services ein Auftragseingang, der annährend auf dem Wert des Geschäftsjahrs 2015 (€ 40,9 Mio.) liegt, erzielt werden.

Der Umsatz und das EBIT werden sich voraussichtlich im Rahmen der am 3. Mai 2016 aktualisierten Prognose bewegen. Aufgrund zeitlicher Verzögerungen in Bezug auf den geplanten Auftragseingang werden entgegen der ursprünglichen Planung wesentliche Projekte erst im zweiten Halbjahr 2016 als Auftragseingang erfasst werden können. Zusammen mit Herausforderungen bei der Abarbeitung einiger Großaufträge hat dieses erhebliche Auswirkungen auf die prognostizierten Werte in Bezug auf Umsatzerlöse und EBIT. Gemäß der aktualisierten Planung erwartet KHD im Geschäftsjahr 2016 Umsatzerlöse, die mehr als 10 % unter dem Vorjahreswert liegen werden. Das EBIT wird deutlich unter dem Wert des Geschäftsjahrs 2015 erwartet.

Bedingt durch den niedrigeren Auftragseingang sowie schlechtere Zahlungsbedingungen und negative Cashflows bei Aufträgen mit Herausforderungen in der Abwicklung erwartet KHD, dass der operative Cashflow im Geschäftsjahr 2016 deutlich negativ sein wird. Gegenüber dem Wert zum 30. Juni 2016 (€ -52,3 Mio.) wird jedoch keine weitere Verschlechterung erwartet.

Gemäß unserer Planung bleibt die Finanz- und Vermögenslage von KHD trotz der erheblichen Ergebnis- und Liquiditätsbelastungen weitgehend stabil. Im Vergleich zum ersten Halbjahr erwarten wir im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2016 deutliche Verbesserungen - insbesondere beim Auftragseingang. Die nach wie vor komfortable Liquiditätssituation sowie die hohe Eigenkapitalquote verleihen uns die notwendige Flexibilität, um schwierige Marktphasen sowie die derzeit unbefriedigende Ertragslage erfolgreich zu meistern. Trotz der unvorteilhaften Markt- und Margensituation ist KHD davon überzeugt, mittelfristig eine erfolgreiche wirtschaftliche Trendwende zu erreichen. Wir werden unser Leistungs- und Produktportfolio weiterentwickeln und Chancen auf internes und externes Wachstum nutzen.

Chancen und Risiken im Hinblick auf die Prognose für das zweite Halbjahr 2016

Während das Risikomanagementsystem dem Grunde nach mittel- und langfristig ausgerichtet ist, werden die Chancen und Risiken, die sich innerhalb des Prognosezeitraums auswirken können, in besonderem Maße im Planungsprozess berücksichtigt. Aufgrund der Besonderheiten des langfristigen Anlagenbaus können Risiken und Chancen auch bei kurzfristigen Prognosen zu wesentlichen Abweichungen von den Plangrößen führen.

Bei dem prognostizierten Auftragseingang ergeben sich insbesondere im Segment Capex gegenüber dem prognostizierten Wert hohe Risiken und Chancen. Die Vergabe einzelner Großaufträge an KHD kann den Auftragseingang im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2016 wesentlich beeinflussen. Trotz enger Zusammenarbeit mit den Kunden im Rahmen des Prozesses der Angebotserstellung ist die Realisierung durch die Kunden und die Vergabe einzelner Projekte an KHD nur mit erheblichen Unsicherheiten zu prognostizieren, so dass sich sowohl ein wesentlich höherer als auch ein wesentlich niedrigerer Auftragseingang ergeben kann.

Die Umsatz- und Ergebnisprognose beruht insbesondere auf dem Auftragsbestand im Segment Capex sowie auf der Planung des relativ stabilen Geschäfts im Segment Plant Services. Auch im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2016 sind die Risiken und Chancen in Bezug auf die geplante Umsatz- und Ergebnisgröße erheblich, da sich hier insbesondere Verzögerungen oder Beschleunigungen in der Auftragsabwicklung, zeitliche Verschiebungen beim geplanten Auftragseingang sowie unerwartete Mehrkosten auswirken können.


Köln, den 12. August 2016

Der Vorstand

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gez. Jürgen Luckas gez. Yizhen Zhu gez. Daniel Uttelbach
gez. Tao Xing


KONZERNZWISCHENABSCHLUSS

1 KONZERN- GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG der KHD Humboldt Wedag International AG
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2016

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in T€ 01.01.-30.06.2016 01.01.-30.06.2015
Umsatzerlöse 66.567 89.404*
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (68.684) (99.881)* / **
Bruttoergebnis vom Umsatz (2.117) (10.477)* / **
Sonstige betriebliche Erträge 2.028 3.189
Vertriebsaufwendungen (6.202) (4.782)
Verwaltungsaufwendungen (8.050) (9.385)
Sonstige Aufwendungen (4.487) (7.024)**
Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) (18.828) (28.479)*
Finanzerträge 4.125 4.601
Finanzaufwendungen (722) (305)
Finanzergebnis 3.403 4.296
Gewinn vor Steuern (EBT) (15.425) (24.183)*
Ertragsteueraufwand (1.898) (1.579)
Periodenergebnis (17.323) (25.762)
Davon entfallen auf:

Gesellschafter des Mutterunternehmens (17.336) (25.838)*
Nicht beherrschende Anteile 13 76

(17.323) (25.762)*



Ergebnis je Aktie



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01.01.-30.06.2016 01.01.-30.06.2015
Aktionären zuzuordnendes Periodenergebnis (in T€) (17.336) (25.838)*
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlicher Stammaktien 49.703.573 49.703.573
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie ( in €) (0,35) (0,52)*



* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015
** Leerkosten in Folge der Unterauslastung der vorhandenen Kapazitäten werden abweichend zum Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2015 nicht in den sonstigen Aufwendungen, sondern als Teil der Herstellungskosten ausgewiesen. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit wurde der Vorjahresausweis rückwirkend angepasst.


2 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG der KHD Humboldt Wedag International AG
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2016

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in T€ 01.01.-
30.06.2016
01.01.-
30.06.2015
Periodenergebnis (17.323) (25.762)*
Posten, die unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden

Währungsumrechnungsdifferenzen (1.208) 2.281
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bilanzierung von Pensionsplänen abzüglich darauf entfallender latenter Steuern (1.458) 246
Sonstiges Konzernergebnis (2.666) 2.527
Konzern-Gesamtergebnis (19.989) (23.235)*
Davon entfallen auf:

Gesellschafter des Mutterunternehmens (20.002) (23.311)*
Nicht beherrschende Anteile 13 76

(19.989) (23.235)*


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015


Ertragssteuern auf die Währungsumrechnungsdifferenzen sind, wie im Vorjahr nicht angefallen. Auf die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste entfallen aktive latente Steuern in Höhe von T€ 701 (Vorjahr: passive latente Steuern in Höhe von T€ 118).

3 KONZERNBILANZ der KHD Humboldt Wedag International AG zum 30. Juni 2016

AKTIVA

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in T€
30.06.2016 31.12.2015
Langfristige Vermögenswerte

Sachanlagen 3.816 3.946
Geschäfts- oder Firmenwerte 5.162 5.162
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1.098 1.337
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.356 5.568
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 100.000 100.000
Aktive latente Steuern 4.811 5.556
Summe langfristige Vermögenswerte 118.243 121.569
Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte 3.825 2.082
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 40.949 46.020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 117.076 94.424
Geleistete Vorauszahlungen 6.695 11.893
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 512 618
Forderungen aus Ertragsteuern 5.014 3.018
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 61.709 112.673
Summe kurzfristige Vermögenswerte 235.780 270.728
Aktiva Gesamt 354.023 392.297


PASSIVA

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in T€
30.06.2016 31.12.2015
Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 49.704 49.704
Kapitalrücklage 61.097 61.097
Im Eigenkapital erfasster Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung (5.549) (4.341)
Sonstige Rücklagen 76.754 95.548
Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil am Eigenkapital 182.006 202.008
Nicht beherrschende Anteile 1.361 1.348
Summe Eigenkapital 183.367 203.356
Langfristige Schulden

Sonstige Verbindlichkeiten 3.331 3.305
Darlehen 25.000 25.000
Pensionsverpflichtungen 25.730 24.111
Passive latente Steuern 909 1.670
Rückstellungen 1.816 1.868
Summe langfristige Schulden 56.786 55.954
Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 59.262 71.396
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen 42.604 37.331
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 920 1.499
Rückstellungen 11.084 22.761
Summe kurzfristige Schulden 113.870 132.987
Passiva Gesamt 354.023 392.297


4 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG der KHD Humboldt Wedag International AG
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2016

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in T€ 01.01. bis

30.06.2016
01.01. bis

30.06.2015
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Konzernjahresfehlbetrag (17.323) (25.762)*
Erfolgswirksam erfasster Ertragsteueraufwand 1.898 1.579
Erfolgswirksam erfasstes Finanzergebnis (3.403) (4.296)
Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) (18.828) (28.479)*
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 859 1.033
Buchgewinn (-) / -verlust aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens (6) -
Zunahme (-) / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und finanzieller Vermögenswerte (22.652) (3.162)
Zunahme (-) / Abnahme der Vorräte und Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 3.328 (2.504)*
Zunahme (-) / Abnahme geleisteter Vorauszahlungen und sonstiger finanzieller Vermögenswerte 5.304 528
Zunahme (+) / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen (6.861) 7.811
Zunahme (+) / Abnahme der Pensionsrückstellungen (540) (929)
Zunahme (+) / Abnahme von Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten (11.703) (3.090)
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge 1.920 (1.690)*
Erhaltene Zinsen 1.092 1.566
Gezahlte Zinsen (320) -
Vereinnahmte Ertragsteuern 70 -
Gezahlte Ertragsteuern (3.965) (1.522)
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit (52.302) (30.438)
Cashflow aus Investitionstätigkeit

Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte (143) (34)
Auszahlungen für Sachanlagen (427) (630)
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen 19 -
Zinsen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3.033 3.017
Cashflow aus Investitionstätigkeit 2.482 2.353


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015


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in T€ 01.01. bis 30.06.2016 01.01. bis 30.06.2015
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Zahlung für Aktienkäufe von Minderheitsgesellschaftern - (7)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - (7)
Veränderung des Finanzmittelfonds (49.820) (28.092)
Finanzmittelfonds zu Beginn des Jahres 112.587 123.541
Wechselkurseffekte (1.144) 3.494
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 61.623 98.943



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in T€ 30.06.2016 30.06.2015
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Kontokorrentguthaben bei Banken und Kassenbestand 35.180 42.849
Kurzfristige verfügbare und verfügungsbeschränkte Bankeinlagen 26.529 56.180
Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 61.709 99.029
Verfügungsbeschränkte Barmittel für Sicherheiten oder Garantien (86) (86)
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 61.623 98.943



5 KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG der KHD Humboldt Wedag International AG
für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2016

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in T€ Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Eigene Anteile Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Sonstige
Rücklagen
Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
31.12.2014/01.01.2015 nach Anpassungen gemäß IAS 8 49.704 61.097 - (5.632) 113.108 218.277
Periodenergebnis - - - - (18.005) (18.005)
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste



246 246
Währungsumrechnungsdifferenzen - - - 2.281 - 2.281
Konzern-Gesamtergebnis - - - 2.281 (17.759) (15.478)
Sonstige Veränderungen - - - - - -
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen - - - - - -
30.06.2015 49.704 61.097 - (3.351) 95.349 202.799
Anpassungen gemäß IAS 8*





Periodenergebnis* - - - - (7.833) (7.833)
30.06.2015/01.07.2015 nach Anpassungen gemäß IAS 8 49.704 61.097 - (3.351) 87.516 194.966
Periodenergebnis - - - - 8.219 8.219
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - - (187) (187)
Währungsumrechnungsdifferenzen - - - (990) - (990)
Konzern-Gesamtergebnis - - - (990) 8.032 7.042
Sonstige Veränderungen - - - - - -
31.12.2015 49.704 61.097 - (4.341) 95.548 202.008
Periodenergebnis - - - - (17.336) (17.336)
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - - (1.458) (1.458)
Währungsumrechnungsdifferenzen - - - (1.208) - (1.208)
Konzern-Gesamtergebnis - - - (1.208) (18.794) (20.002)
30.06.2016 49.704 61.097 - (5.549) 76.754 182.006


scroll
in T€ Nicht beherrschende Anteile Gesamt
31.12.2014/01.01.2015 nach Anpassungen gemäß IAS 8 1.229 219.506
Periodenergebnis 76 (17.929)
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
246
Währungsumrechnungsdifferenzen
2.281
Konzern-Gesamtergebnis 76 (15.402)
Sonstige Veränderungen (3) (3)
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (7) (7)
30.06.2015 1.295 204.094
Anpassungen gemäß IAS 8*

Periodenergebnis* - (7.833)
30.06.2015/01.07.2015 nach Anpassungen gemäß IAS 8 1.295 196.261
Periodenergebnis 50 8.269
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
(187)
Währungsumrechnungsdifferenzen
(990)
Konzern-Gesamtergebnis 50 7.092
Sonstige Veränderungen 3 3
31.12.2015 1.348 203.356
Periodenergebnis 13 (17.323)
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
(1.458)
Währungsumrechnungsdifferenzen
(1.208)
Konzern-Gesamtergebnis 13 (19.989)
30.06.2016 1.361 183.367


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015


6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS der KHD Humboldt Wedag International AG zum 30. Juni 2016

1. Konzernstruktur und Beteiligungen

Die KHD Humboldt Wedag International AG ("KHD" oder "Konzern") ist einer der weltweit führenden Anbieter von Ausrüstungen und Dienstleistungen für Zementproduzenten. KHD hält zum 30. Juni 2016 in ihrer Eigenschaft als verwaltende Konzernholding unverändert zum 31. Dezember 2015 als wesentliches Investment 100 % an der KHD Humboldt Wedag GmbH, Köln. Kerngeschäftsfeld der 13 Konzerngesellschaften der KHD ist der Industrieanlagenbau mit den zugehörigen Dienstleistungen. Strategisch und operativ sind sie auf die Planung und Errichtung von Anlagen für die Zementindustrie sowie ein umfangreiches Serviceangebot ausgerichtet.

2. Grundlagen der Berichterstattung

Der Zwischenabschluss der ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Zwischenabschluss der KHD und die in den Konzernabschluss einbezogenen Zwischenabschlüsse der Tochtergesellschaften wurden im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Anwendung Internationaler Rechnungslegungsstandards in der EU für die Zwischenberichterstattung anzuwenden sind. In Übereinstimmung mit IAS 34 enthält der Zwischenbericht nicht sämtliche Informationen und Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum Ende des Geschäftsjahrs erforderlich sind.

Der vorliegende Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das erste Halbjahr 2016 wurde weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Wirtschaftsprüfer unterzogen.

Die im vorliegenden Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen zum 31. Dezember 2015 soweit keine Änderungen beschrieben werden und sind im Geschäftsbericht zum IFRS-Konzernabschluss der KHD zum 31. Dezember 2015 auf den Seiten 85 ff. ausführlich beschrieben.

Der Zwischenabschluss des Konzerns vermittelt im Berichtszeitraum ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Die Erstellung eines Zwischenabschlusses erfordert, dass Einschätzungen und Annahmen getroffen werden, die sich auf die Vermögenswerte, die Verbindlichkeiten, die Rückstellungen, die aktiven und passiven latenten Steuern sowie die Erträge und Aufwendungen auswirken. Die Schätzungen und Annahmen können sich im Zeitablauf verändern und einen erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der KHD haben. Obwohl die Einschätzungen und Annahmen sorgfältig und gewissenhaft vorgenommen werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die sich tatsächlich einstellenden Beträge von den im Zwischenabschluss verwendeten Schätzungen abweichen.

Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Annahme für den Werthaltigkeitstest von Geschäfts- oder Firmenwerten, die Bewertung von Rückstellungen, die Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge sowie die Ermittlung der Auftragskosten und des Fertigstellungsgrads bei Fertigungsaufträgen.

KHD ist im Anlagenbau tätig und ermittelt das Ergebnis der Fertigungsaufträge nach der Percentage-of-Completion-Methode (POC-Methode) entsprechend dem Leistungsfortschritt. Die POC-Methode führt zu einer Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad entsprechend dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtauftragskosten. Ein erwarteter Verlust aus einem Fertigungsauftrag wird sofort als Aufwand erfasst. Bei dieser Methode ist die Einschätzung des Fertigstellungsgrads von besonderer Bedeutung; zudem kann sie Schätzungen hinsichtlich des zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen erforderlichen Liefer- und Leistungsumfang beinhalten. Diese wesentlichen Schätzungen umfassen auch die Gesamtauftragskosten, die Gesamtauftragserlöse, die Auftragsrisiken und andere maßgebliche Größen. Nach der POC-Methode können Schätzungsänderungen zu einer Erhöhung oder Verminderung der Umsatzerlöse führen.

Der Zwischenabschluss des Konzerns ist in Euro aufgestellt. Alle Beträge einschließlich der Vergleichszahlen werden grundsätzlich in Tausend Euro (T€) angegeben. Alle Beträge sind kaufmännisch gerundet.

3. Anwendung neuer oder überarbeiteter "International Financial Reporting Standards"

In der Berichtsperiode hat der Konzern alle verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) und Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) angewendet, sofern diese bereits von der EU in europäisches Recht übernommen wurden.

Im Berichtszeitraum wurden durch das IASB die folgenden Standards bzw. Änderungen von Standards veröffentlicht.

Im Januar 2016 hat das IASB den IFRS 16 "Leasingverhältnisse" veröffentlicht. Nach der ausstehenden Übernahme in europäisches Recht ist mit einer erstmaligen Anwendung vorausschlich ab dem 1. Januar 2019 zu rechnen. Durch die grundlegend konzeptionelle Neuregelung der Leasingbilanzierung auf Basis des sog. Nutzungsrechtsmodells wird KHD bisher bilanzunwirksam erfasste Leasingverhältnisse zukünftig bilanzwirksam erfassen. Die bisherige unter IAS 17 erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasing-Verträgen entfällt damit künftig für den Leasingnehmer. Der Standard wird Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der KHD haben. Die Gesamtauswirkungen des IFRS 16 werden derzeit im Rahmen eines Projektes konzernweit evaluiert. Eine Schätzung der quantitativen Effekte ist vor Abschluss des Projektes nicht möglich

Ebenfalls im Januar 2016 hat das IASB eine Änderung zu IAS 7 "Angabeninitiative" sowie eine Änderung des IAS 12 "Ansatz latenter Steueransprüche für unrealisierte Verluste" veröffentlicht. Während die Änderung des IAS 7 Angaben zur besseren Abgrenzung des Cashflows aus Finanzschulden (Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit) vorsieht, stellt die Ergänzung in IAS 12 die Bilanzierung aktiver latenter Steuern für unrealisierte Verluste klar. Sowohl die Änderung des IAS 7 als auch die Klarstellung in IAS 12 haben nach derzeitiger Einschätzung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss der KHD.

In Ergänzung zu dem bereits im Mai 2014 veröffentlichten IFRS 15 "Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden" hat das IASB im April 2016 eine Klarstellung zu IFRS 15 veröffentlicht. Diese Erläuterungen beinhalten keine Änderungen der grundlegenden Prinzipien des Standards, es sind vielmehr reine Klarstellungen und zusätzliche Übergangserleichterungen. Daher wird in Bezug auf die Auswirkungen sowie Anwendung der neuen Regelungen auf die entsprechende Ausführungen im Geschäftsbericht 2015 verweisen.

Für weitergehende Informationen zu veröffentlichten, aber noch nicht angewendeten Standards, Interpretationen und Änderungen wird auf Kapitel 1 des Konzernanhangs zum Geschäftsbericht 2015 verwiesen.

4. Konsolidierungskreis

Tochtergesellschaften sind die Beteiligungsunternehmen, bei denen die KHD die Verfügungsmacht ausüben kann, schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist und die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen beeinflussen kann. Dies ist bei KHD regelmäßig der Fall, wenn KHD direkt oder indirekt mehr als 50 % der Stimmrechte besitzt oder auf sonstige Weise die Geschäftstätigkeit kontrolliert. Diese Gesellschaften werden grundsätzlich vollkonsolidiert. Tochtergesellschaften werden ab dem Datum konsolidiert, an dem die tatsächliche Kontrolle auf die KHD übertragen wird, und werden ab dem Datum nicht mehr konsolidiert, an dem die Kontrolle nicht mehr besteht. Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Tochtergesellschaften nach lokalem Recht werden angepasst, um die Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsgrundsätzen der KHD zu gewährleisten. Nicht beherrschende Anteile werden separat ausgewiesen und erläutert.

Zu den Konzernunternehmen zählen neben der KHD AG:

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Name des Unternehmens Sitz Hauptgeschäft Stimmrechts- und Kapitalanteile Stimmrechts- und
Kapitalanteile




in % in %




30.06.2016
31.12.2015

Tochterunternehmen




KHD Humboldt Wedag GmbH Köln, Deutschland Holdingfunktion 100,00 100,00 D
Humboldt Wedag GmbH Köln, Deutschland Anlagenbau 100,00 100,00 I
ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau Dessau, Deutschland Anlagenbau 100,00 100,00 I
Blake International Ltd. Road Town, Britische Jungferninseln Holdingfunktion 100,00 100,00 I
KHD Humboldt Wedag Industrial Services AG Köln, Deutschland Serviceleistungen 91,18 91,18 I
EKOF Flotation GmbH Bochum, Deutschland Flotationstechnik 100,00 100,00 I
Humboldt Wedag Australia Pty Ltd. Braeside, Australien Vertrieb 100,00 100,00 I
Humboldt Wedag Inc. Norcross, USA Anlagenbau 100,00 100,00 I
Humboldt Wedag India Private Ltd. Neu Delhi, Indien Anlagenbau 100,00 100,00 I
KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd Peking, China Vertrieb 100,00 100,00 I
KHD Humboldt Engineering OOO Moskau, Russland Anlagenbau 100,00 100,00 I
Humboldt Wedag Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur, Malaysia Anlagenbau 100,00 100,00 I
Humboldt Wedag Do Brasil Servicos Technicos Ltda. Belo Horizonte, Brasilien Vertrieb 100,00 100,00 I


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Name des Unternehmens Währung Gezeichnetes Kapital Gezeichnetes Kapital


30.06.2016
31.12.2015
Tochterunternehmen


KHD Humboldt Wedag GmbH 15.339.300 15.339.300
Humboldt Wedag GmbH 7.000.000 7.000.000
ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau 2.000.000 2.000.000
Blake International Ltd. USD 1.000 1.000
KHD Humboldt Wedag Industrial Services AG 3.600.000 3.600.000
EKOF Flotation GmbH 51.129 51.129
Humboldt Wedag Australia Pty Ltd. AUD 200.002 200.002
Humboldt Wedag Inc. USD 1.000 1.000
Humboldt Wedag India Private Ltd. INR 19.200.000 19.200.000
KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd USD 1.050.000 1.050.000
KHD Humboldt Engineering OOO RUB 3.350.000 3.350.000
Humboldt Wedag Malaysia Sdn. Bhd. MYR 500.000 500.000
Humboldt Wedag Do Brasil Servicos Technicos Ltda. BRL 801.847 200.000


D = unmittelbar im Besitz

I = mittelbar im Besitz

5. Segmentberichterstattung

Die Berichterstattung der KHD erfolgt in zwei getrennten Segmenten. Sie orientiert sich an der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung, d.h. sie folgt dem sog. Management Approach.

Zum 1. Oktober 2015 hat KHD die interne Organisation und in der Folge auch die konzerninterne Berichterstattung aufgrund einer geänderten Abgrenzung der beiden berichtspflichtigen Segmente angepasst. Bis zum 30. September 2015 wurde über die Segmente Capex (Projektgeschäft) und Parts & Services berichtet. Ab dem 1. Oktober 2015 werden die Serviceleistungen, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Projektgeschäft stehen, nicht länger im Segment Parts & Services, sondern im Segment Capex erfasst. Das Segment Capex umfasst damit neben den Lieferanteilen nunmehr insbesondere auch die Leistungen während der Montageüberwachung und Inbetriebnahme der Projekte. Zum 1. Oktober 2015 wurde das Segment Parts & Service in "Plant Services" umbenannt. Ziel dieser organisatorischen Veränderungen ist es, die interne Unternehmenssteuerung der KHD zu verbessern und den strategischen Ausbau des Servicegeschäftes weiter vorantreiben.

Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde die Segmentberichterstattung an die neue ab dem 1. Oktober 2015 geltende Segmentstruktur rückwirkend angepasst. Die Geschäftstätigkeit der beiden berichtspflichtigen Segmente umfasst nunmehr die folgenden Leistungen:

Capex (Projektgeschäft)
Im Segment Capex fasst KHD alle Umsatzerlöse und Aufwendungen zusammen, die aus der Lieferung von Ausrüstung und direkt in Zusammenhang stehenden Serviceleistungen für Zementanlagen bestehen. Dies umfasst die Prozesstechnik, die Konstruktion, das Engineering, das Projektmanagement sowie die Lieferung der technischen Ausrüstung. Daneben werden nunmehr auch die Überwachung der Montage sowie Inbetriebnahme von Zementanlagen diesem Segment zugeordnet. Verwaltungsaufwendungen, Vertriebsaufwendungen sowie sonstige Aufwendungen (insbesondere Forschungs- und Entwicklungskosten) werden dem Segment entsprechend zugeordnet.

Plant Services
Das Segment Plant Services umfasst alle Umsatzerlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Lieferung von Ersatzteilen und der Erbringung von Services für bestehende Zementanlagen. Die Dienstleistungen beinhalten die Optimierung von Anlagen, Wartungsleistungen, die Durchführung von Anlagenprüfungen, das Erstellen von Optimierungskonzepten und die Ausbildung von Anlagenmitarbeitern. Verwaltungsaufwendungen, Vertriebsaufwendungen sowie sonstige Aufwendungen werden dem Segment entsprechend zugeordnet.

Die Unternehmenssteuerung erfolgt insbesondere auf Basis von Kennzahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. Für die berichtspflichtigen Segmente werden allerdings lediglich Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Auftragseingang, nicht jedoch Kennzahlen für die Bilanz ermittelt. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft der Segmente anhand des operativen Ergebnisses (Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis - EBIT).

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Geschäftsverlauf für die Geschäftshalbjahre 2016 und 2015. Die Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr 2015 wurden an die neue ab dem 1. Oktober 2015 geltende Segmentstruktur rückwirkend angepasst.

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in Mio. € Capex Plant Services Summe Konzern Capex Plant Services Summe Konzern

01.01.-30.06.2016
01.01.-30.06.2016
01.01.-30.06.2016
01.01.-30.06.2015
01.01.-30.06.2015
01.01.-30.06.2015
Auftragseingang 1,7 17,6 19,3 45,1 20,6 65,7
Umsatzerlöse 47,3 19,3 66,6 71,8 17,6 89,4*
Herstellungskosten des Umsatzes -55,5 -13,2 -68,7 -86,3 -13,6 -99,9**
Bruttoergebnis vom Umsatz -8,2 6,1 -2,1 -14,5 4,0 -10,5*
Sonstige Aufwendungen/sonstige Erträge (netto) -13,2 -3,5 -16,7 -16,0 -2,0 -18,0
Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) -21,4 2,6 -18,8 -30,5 2,0 -28,5*
Finanzergebnis

3,4

4,3
Gewinn vor Steuern (EBT)

-15,4

-24,2*
nachrichtlich:





Abschreibungen 0,9
0,9 1,0
1,0


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015


Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die berichtspflichtigen Segmente entsprechen den oben beschriebenen Konzernbilanzierungs- und -bewertungsmethoden nach IFRS. Umsatzerlöse und segmentbezogene Aufwendungen werden den jeweiligen Segmenten direkt zugerechnet. Aufwendungen und Erträge, die sich den Segmenten nicht direkt zurechnen lassen (bspw. allgemeine Verwaltungskosten), werden nach sachgerechten Schlüsseln auf die Segmente verteilt.

KHD berichtet in ihrem Segmentreporting ausschließlich Umsatzerlöse mit externen Kunden, d.h. Umsatzerlöse zwischen den beiden Segmenten werden, soweit vorhanden, eliminiert. Die zuvor beschriebene Änderung in der Segmentstruktur führte dazu, dass derzeit die Segmente keine Umsätze mit dem jeweils anderen Segment erbringen.

Die geografische Zuordnung der folgenden Projektdaten erfolgte gemäß dem Erfüllungsort der erbrachten Lieferungen und Leistungen.

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Umsatz Langfristige Vermögenswerte
in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015 30.06.2016 31.12.2015
Deutschland 2.656 2.983 5.671 6.192
Russland 3.428 23.843 3.037 3.035
Rest Europa 2.761 3.220
-
Nordamerika 14.856 33.689* 199 150
Südamerika 4.208 2.847 23 31
Naher und Mittlerer Osten 8.622 12.388
-
Indien 24.541 5.984 1.115 994
China 366 387 13 22
Rest Asien 3.629 2.202 18 21
Afrika 1.422 2.001 - -
Andere 78 (140) - -

66.567 89.404 10.076 10.445


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Auftragseingang Auftragsbestand
in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015 30.06.2016 31.12.2015
Deutschland 1.153 1.224 1.350 2.853
Russland 2.215 3.415 14.383 15.596
Rest Europa 2.198 3.053 6.297 6.860
Nordamerika 2.514 7.319 15.912 28.254*
Südamerika 618 1.584 2.795 6.385
Naher und Mittlerer Osten 2.993 5.803 13.028 18.657
Indien 8.714 36.617 72.310 88.137
China 706 (17) 358 18
Rest Asien (3.489) 5.417 8.366 15.484
Afrika 1.649 1.638 1.474 1.247
Andere 70 (217) 345 353

19.341 65.836 136.618 183.844


* angepasst gemäß IAS 8, siehe Erläuterung im Kapitel 4 des Konzernanhangs sowie Anlage zum Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015


6. Fertigungsaufträge

Die Bilanzierung von Ansprüchen oder Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen erfolgt zu Herstellungskosten zuzüglich anteiliger Gewinne entsprechend des Fertigstellungsgrades abzüglich Teilabrechnungen und erwarteter Auftragsverluste.

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in T€ 30.06.2016 31.12.2015
Bislang angefallene Kosten für Fertigungsaufträge 490.779 481.320
Bislang erfasste anteilige Gewinne aus diesen Verträgen 34.625 41.181
Summe angefallener Kosten und anteilig erfasster Gewinne 525.404 522.501
abzüglich verrechneter Auftragsverluste (30.795) (23.829)
abzüglich Teilabrechnungen (490.066) (485.186)
Saldo der Fertigungsaufträge 4.543 13.486
Dieser Betrag wird in der Bilanz wie folgt ausgewiesen:

Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 40.949 46.020
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen mit Leistungserbringung (36.406) (32.534)

4.543 13.486
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen mit Leistungserbringung (36.406) (32.534)
Erhaltene Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen ohne Leistungserbringung (6.198) (4.797)
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen (42.604) (37.331)


Der Saldo der Fertigungsaufträge hat sich abrechnungsbedingt von T€ 13.486 um T€ 8.943 auf T€ 4.543 vermindert. Von den in der Berichtsperiode gebuchten Umsätzen in Höhe von T€ 66.567 (Vorjahr per 30.06.2015: T€ 89.404) entfallen T€ 54.331 (Vorjahr per 30.06.2015: T€ 78.419) auf Umsätze aus Fertigungsaufträgen entsprechend dem Fertigstellungsgrad.

Die Bewertung von Fertigungsaufträgen ist beeinflusst durch Schätzungen in Bezug auf Auftragserlöse und Auftragskosten. Dabei können sich insbesondere bei den noch anfallenden Kosten bis zur Fertigstellung und damit den gesamten Auftragskosten Veränderungen von Schätzungen ergeben. Schätzungsänderungen bei Aufträgen gehen in die Berechnung des Betrags für Erträge und Aufwendungen im Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Änderung vorgenommen wurde, sowie der nachfolgenden Perioden ein. Damit haben veränderte Schätzungen unmittelbar Auswirkung auf das realisierte Ergebnis aus Fertigungsaufträgen. Im ersten Halbjahr 2016 kam es zu negativen Ergebniseffekten aus Schätzungsänderungen in Höhe von etwa € 6 Mio.

7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Konzern weist Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von T€ 61.709 (Vorjahr zum 31.12.2015: T€ 112.673) aus.

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in T€ 30.06.2016 31.12.2015
Bankguthaben und Kassenbestand 35.180 56.126
Kurzfristig verfügbare Bankeinlagen 26.443 56.461
Verfügungsbeschränkte Barmittel für Sicherheiten oder Garantien 86 86

61.709 112.673


8. Sonstige Aufwendungen

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in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015
Forschung und Entwicklung 1.760 2.600
Wechselkursverluste und Aufwendungen aus Devisentermingeschäften 1.328 3.261
Übrige Aufwendungen 1.399 1.163*

4.487 7.024


* Leerkosten in Folge der Unterauslastung der vorhandenen Kapazitäten werden abweichend zum Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2015 nicht in den sonstigen Aufwendungen, sondern als Teil der Herstellungskosten ausgewiesen. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit wurde der Vorjahresausweis rückwirkend angepasst.


9. Ertragsteuern

Der im ersten Halbjahr 2016 gebuchte Aufwand aus Ertragsteuern beläuft sich auf T€ 1.898 (Vorjahr per 30.06.2015: T€ 1.579). Der gebuchte Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015
Aufwand aus laufenden Steuern (1.364) (2.248)
Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern (534) 669
Steueraufwand des Jahres (1.898) (1.579)


Die ausgewiesenen Steuern im Zwischenberichtszeitraum werden mit der geschätzten Steuerquote der jeweiligen Gesellschaft berechnet.

10. Rechtsstreitigkeiten

Wie bereits im Konzernabschluss 2015 berichtet, sind im Januar 2016 rechtshängige Schiedsgerichtsklagen durch Urteil des Schiedsgerichts abschließend beschieden worden. Die ergebniswirksamen Effekte aus dem Schiedsgerichtsurteil wurden bereits im Geschäftsjahr 2015 in vollem Umfang erfasst. Im Berichtszeitraum erfolgte lediglich die noch ausstehende Zahlung an den Kunden.

Alle anderen angabepflichtigen Rechtsstreitigkeiten sind gegenüber dem im Konzernabschluss 2015 berichteten Status unverändert.

11. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen im Sinne des IAS 24 zählen neben den Tochterunternehmen der KHD auch diejenigen Unternehmen, welche die KHD beherrschen, gemeinschaftlich führen oder einen maßgeblichen Einfluss ausüben sowie die mit diesen verbundene sonstige nahestehende Unternehmen des AVIC Konzerns. Da im Rahmen der Konsolidierung Geschäftsvorfälle zwischen der KHD und ihren konsolidierten Tochterunternehmen eliminiert werden, werden im Folgenden nur die nicht eliminierten Geschäftsvorfälle mit direkten und indirekten Mutterunternehmen der KHD sowie sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen dargestellt.

Beziehungen zu Mutterunternehmen

Seit Ende 2010 besteht ein Kooperationsvertrag mit der AVIC International Beijing Company Limited (AVIC Beijing) der seit Februar 2011 durch eine Kapitalbeteiligung der Max Glory Industries Limited (Max Glory), einer Konzerngesellschaft der AVIC Beijing, an KHD in Höhe von 20 % untermauert ist. In Folge eines öffentlichen Übernahmeangebotes hat die AVIC Beijing ihren indirekten Anteil an der KHD im Geschäftsjahr 2014 weiter erhöht. Zum 30. Juni 2016 hält die AVIC Beijing indirekt mit 89,02 % unverändert die Mehrheit der KHD-Anteile. Die strategische Partnerschaft zwischen AVIC Beijing und KHD führte unter anderem zu gemeinsamen Projekten in Malaysia, Venezuela und der Türkei.

Beziehungen zu sonstigen nahestehenden Unternehmen

Die Zusammenarbeit zwischen dem KHD Konzern und dem AVIC Konzern fand unter anderem ihren Ausdruck in zwei im Geschäftsjahr 2014 abgeschlossenen Darlehensverträge über jeweils € 50,0 Mio. mit der AVIC International (HK) Group Ltd. (AVIC HK) als Darlehensnehmer. Die Darlehen werden mit 6 % p.a. verzinst. Beide Darlehen sind mit einer Laufzeit von drei Jahren ausgereicht. Für das im Juni 2014 gewährte Darlehen hat KHD das Recht, jederzeit vor dem Fälligkeitstag die Rückzahlung des Darlehens mit einer Frist von 30 Tagen zu verlangen. Die an die AVIC HK gewährten Darlehen sind durch eine Konzerngarantie der AVIC besichert.

Mit nahestehenden Unternehmen gab es im ersten Halbjahr 2016 die folgenden Transaktionen:

Erträge

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in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015
Indirekte Mutterunternehmen 7.395 -
Sonstige nahestehende Unternehmen 3.033 3.892

10.428 3.892


Die Erträge mit indirekten Mutterunternehmen betreffen Umsätze aus Aufträgen in Amerika, bei denen der Kooperationspartner AVIC Beijing Auftraggeber der KHD ist, sowie die Weiterbelastung von Kosten bei einem Auftrag, bei dem AVIC Beijing Auftragnehmer ist. Unter den Erträgen mit sonstigen nahestehenden Unternehmen sind Zinserträge aus den Darlehen mit der AVIC HK in Höhe von T€ 3.033 ausgewiesen.

Aufwendungen

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in T€ 01.01.- 30.06.2016 01.01.- 30.06.2015
Indirekte Mutterunternehmen 25 9.382
Sonstige nahestehende Unternehmen - 1.757

25 11.139


Die Aufwendungen aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen belaufen sich im Geschäftsjahr auf T€ 25 (Vorjahr: T€ 9.382). Bei den Aufwendungen aus Transaktionen mit indirekten Mutterunternehmen handelt es sich um Auftragskosten von Aufträgen, bei denen AVIC Beijing Lieferungen und Leistungen an KHD erbringt.

Kurzfristige Vermögenswerte

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in T€ 30.06.2016 31.12.2015
Indirekte Mutterunternehmen 55.371 47.946
Sonstige nahestehende Unternehmen 230 3.190

55.601 51.136


Zum 30. Juni 2016 bestanden kurzfristige Vermögenswerte gegen die Gesellschaften des AVIC Konzerns in Höhe von T€ 55.601 (Vorjahr: T€ 51.136). Diese resultieren aus geleisteten Vorauszahlungen, Projektforderungen und Erstattungsansprüchen. Ein Betrag von T€ 18.000 resultiert aus der Kooperationsvereinbarung zwischen AVIC Beijing und der Humboldt Wedag GmbH.

Langfristige Vermögenswerte

Darlehen an sonstige nahestehende Unternehmen in Höhe von insgesamt T€ 100.000 sind im Berichtszeitpunkt unter den langfristigen Vermögenswerten bilanziert.

Verbindlichkeiten

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in T€ 30.06.2016 31.12.2015
Indirekte Mutterunternehmen 10.155 5.732
Sonstige nahestehende Unternehmen 7.095 322

17.250 6.054


Zum 30. Juni 2016 werden Verbindlichkeiten gegenüber der AVIC Beijing in Höhe von T€ 17.250 (Vorjahr: T€ 6.054) bilanziert. Die Verbindlichkeiten stehen im Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen Aufträgen.

12. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Aufstellung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden nach Klassen

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30.06.2016 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden
in T€ zur Veräußerung verfügbar zu Handelszwecken gehalten Kredite und Forderungen nicht im Anwendungsbereich IFRS7 Zu Handelszwecken gehalten zu fortgeführten Anschaffungskosten
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - - 103.356 - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - - 57.715 - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 512 - - - -
Derivate
50

- -
Sonstige Forderungen - - 1.935 2.548 - -
Zahlungsmittel und -äquivalente - - 61.709 - - -
Summe finanzieller Vermögenswerte - 562 224.715 2.548 - -
Finanzverbindlichkeiten - - -
- 92
Darlehen




25.000
Sonstige Verbindlichkeiten - - -
- 3.946
Derivate - - -
2 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - - -
- 54.281
Summe finanzieller Schulden - - - - 2 83.319


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30.06.2016 Finanzielle Schulden

in T€ nicht im Anwendungsbereich IFRS7 Buchwert 30.06.2016 beizulegender Zeitwert 30.06.2016
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 103.356 104.245
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 57.715 57.715
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 512 512
Derivate - 50 50
Sonstige Forderungen - 4.483 4.483
Zahlungsmittel und -äquivalente - 61.709 61.709
Summe finanzieller Vermögens -werte - 227.825 228.714
Finanzverbindlichkeiten - 92 92
Darlehen
25.000 25.000
Sonstige Verbindlichkeiten 3.331 7.277 7.277
Derivate -
2 2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 54.281 54.281
Summe finanzieller Schulden 3.331 86.652 86.652


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31.12.2015 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden
in T€ zur Veräußerung verfügbar zu Handelszwecken gehalten Kredite
und Forderungen
nicht im
Anwendungsbereich IFRS7
Zu Handelszwecken gehalten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - - 105.568 - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - - 44.216 - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 618
- - -
Sonstige Forderungen - - 2.750 2.203 - -
Zahlungsmittel und -äquivalente - - 112.673 - - -
Summe finanzieller Vermögenswerte - 618 265.207 2.203 - -
Finanzverbindlichkeiten - - -
- 92
Darlehen




25.000
Sonstige Verbindlichkeiten




6.476
Derivate - - -
440 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - - -
- 63.862
Summe finanzieller Schulden - - - - 440 95.430


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31.12.2015 Finanzielle Schulden

in T€ nicht im Anwendungsbereich IFRS7 Buchwert 31.12.2015 beizulegender Zeitwert 31.12.2015
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 105.568 100.811
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 44.216 44.216
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 618 618
Sonstige Forderungen - 4.953 4.953
Zahlungsmittel und -äquivalente - 112.673 112.673
Summe finanzieller Vermögenswerte - 268.028 263.271
Finanzverbindlichkeiten - 92 92
Darlehen
25.000 25.000
Sonstige Verbindlichkeiten 3.305 9.781 9.781
Derivate - 440 440
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 63.862 63.862
Summe finanzieller Schulden 3.305 99.175 99.175


Die zum 30. Juni 2016 ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beilzulegenden Zeitwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden sowie des zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten langfristig gewährten Darlehens an die AVIC HK wurden mittels folgender Verfahren ermittelt:

Die beizulegenden Zeitwerte der börsennotierten Wertpapiere, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden unter Bezugnahme auf die notierten Marktpreise bestimmt.

Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird auf Basis von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente berechnet.

Der beizulegende Zeitwert für die Darlehensforderungen gegen die AVIC HK wird auf Basis der Barwertmethode ermittelt. Die zukünftigen Cashflows aus den Darlehen werden mit einem risikoadjustierten Marktzins diskontiert, der das spezifische Länder-, Bonitäts- und Sicherungsrisiko berücksichtigt.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

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Beizulegender Zeitwert Hierarchie Bewertungsverfahren Bedeutende nicht beobachtbare Eingangsparameter

30.06.2016 31.12.2015


Devisentermingeschäfte Vermögenswerte: T€ 50
Verbindlichkeiten: T€ 2
Vermögenswerte: T€ 0
Verbindlichkeiten: T€ 440
Stufe 2 DCF-Verfahren N/A
Börsennotierte Wertpapiere Vermögenswerte: T€ 512 Vermögenswerte: T€ 618 Stufe 1 Notierte Kurse an
einem aktivem Markt
N/A
Darlehen Vermögenswerte: T€ 100.889
Verbindlichkeiten: T€ 25.000
Vermögenswerte: T€ 100.811
Verbindlichkeiten: T€ 25.000
Stufe 3 DCF-Verfahren Kreditrisiko des Darlehensnehmers


Im aktuellen Berichtszeitraum wurden keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und 2 vorgenommen.

13. Sonstige Angaben

Der Konzern hat im Rahmen seiner üblichen Geschäftstransaktionen Haftungsverhältnisse aus herausgelegten Anzahlungs-, Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien. Der Konzern erwartet keine materiellen Verbindlichkeiten aus diesen Verpflichtungen. Mit Banken bestehen Avalkreditlinien, die es den einzelnen Gesellschaften des Konzerns erlauben, Bankgarantien für ihre Kunden weltweit herauszulegen. Im Rahmen dieser Avalkreditlinien hat der Konzern Bankgarantien für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit in Höhe von € 37,4 Mio. (Vorjahr zum 31.12.2015: € 33,0 Mio.) herausgelegt.

In Bezug auf Ereignisse nach dem Abschlussstichtag wird auf den entsprechenden Absatz im Lagebericht zum Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2016 verwiesen.

14. Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Ferner versichern wir, dass der Zwischenbericht den Vorschriften des IAS 34 sowie den weiteren anzuwendenden International Accounting Standards und den anzuwendenden Interpretationen des IFRS Interpretations Committee entspricht.


Köln, den 12. August 2016

Der Vorstand

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gez. Jürgen Luckas gez. Yizhen Zhu gez. Daniel Uttelbach
gez. Tao Xing