KHD Humboldt Wedag International AGKölnKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021get more out of your plant.Konzern-Geschäftsbericht 2021Kennzahlen im Überblickscrollen
scrollen
* Davon € 45 Mio. Darlehen mit der
Möglichkeit einer kurzfristigen Fälligstellung
innerhalb von 30 Tagen
Zahlen & Fakten Auftragseingang € 231,7 Mio. Auftragsbestand € 252,1 Mio. scrollen
Umsatz
Bereinigtes Bruttoergebnis vom Umsatz
Mitarbeiter
Vorwort des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Kunden, Geschäftspartner und Freunde des Unternehmens, KHD hat erstmals seit dem Geschäftsjahr 2014 wieder ein positives Ergebnis vor Steuern erzielt! Wenn man bedenkt, unter welch widrigen Umständen dieses gelang, dann wird nicht nur der Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich ... viel mehr noch können Sie erkennen, welches Potenzial KHD für die Zukunft hat. Wir sind noch längst nicht zufrieden, wir wollen mehr und wir können mehr! Unsere Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Geschäftsaktivitäten, d.h. wir wollen die Technologie und Dienstleistungen anbieten, mit denen wir ihnen einen echten Mehrwert bieten. Mit innovativen Produkten wie PYROROTOR® und PYROREDOX® demonstrieren wir unseren Anspruch, Technologieführer in der Zementindustrie zu sein. In den nächsten Jahren wird die Zementindustrie ganz erhebliche Investitionen benötigen, um die Ziele Emissionsreduktion, Energieeffizienz und Reduzierung der Betriebskosten sowie die immer stärker werdende Verpflichtung zur Kohlenstoffneutralität erfüllen zu können. Ausgehend von unserem starkem verfahrenstechnischen Know-how und unserer bekannten Innovationskraft sind wir gut positioniert, um von dieser Entwicklung überdurchschnittlich zu profitieren. Vor unseren Kunden und damit vor uns liegt eine Revolution: Grüner Zement ist die Zukunft - und KHD kann und wird als einer der Technologie- und Innovationsführer mit dabei sein. Wir befinden uns bereits in der unaufhaltsamen Transformation zur klimaneutralen Zementherstellung. Kein Zementproduzent kann diese Transformation aus eigener Kraft bewältigen. Das ist eine übergreifende Aufgabe, bei der KHD mit einer über viele Jahrzehnte nachgewiesenen Ingenieurkunst einen ganz entscheidenden Beitrag leisten wird. Auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Zementindustrie wollen wir mit unseren Produkten und Lösungen unsere Kunden befähigen, ihre Klimaziele zu erreichen aber auch höhere Betriebskosten aufzufangen. Das Geschäftsjahr 2021 war, wenn auch in abgeschwächter Form, noch durch die COVID-19 Pandemie und die daraus resultierende Zurückhaltung der Kunden in Bezug auf Investitionsentscheidungen belastet. Der für uns sehr wichtige indische Markt, bei dem wir unsere Stellung als Marktführer weiter ausbauen konnten, zeigte, was für KHD in Zukunft auch auf anderen Märkten möglich sein wird. Die Zementindustrie in China steht für deutlich mehr als 50 % der weltweiten Produktionskapazitäten. Gerade hier ergibt sich in den nächsten Jahren - nicht zuletzt aufgrund rigider Vorgaben in Bezug auf Emissionsreduktion und Energieeffizienz im aktuellen 5-Jahres-Plan - ein enormer Bedarf zur Modernisierung bestehender Zementanlagen. In der Zusammenarbeit mit unserem Mehrheitsaktionär AVIC sind wir hervorragend aufgestellt, um dieses Potenzial zu nutzen. Bereits auf der Hauptversammlung im Mai 2021 berichteten wir umfassend über unsere "Go China" Initiative. Wir freuen uns schon jetzt darauf, im nächsten Jahr über unseren weiteren Schritte bei der erfolgreichen Umsetzung unserer Strategie berichten zu können. Insgesamt war die Geschäftsentwicklung der KHD im Jahr 2021 gemessen an den Steuerungsgrößen Auftragseingang und Umsatz deutlich besser als im Vorjahr. Mit einem Volumen von € 231,7 Mio. (€ 178,5 Mio. für Capex sowie € 53,2 Mio. für Plant Services) lag der Auftragseingang im Geschäftsjahres 2021 mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Auch unsere internen Planungen wurden deutlich übertroffen. Durch den hervorragenden Auftragseingang konnten im Berichtsjahr 2021 nicht nur die vorhandenen Kapazitäten in vollem Umfang genutzt werden - wir haben mit 737 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den höchsten Stand an Beschäftigten seit dem Jahr 2014. Beim Aufbau unseres Mitarbeiterstamms beachten wir stets die notwendige Balance zwischen der Sicherung der technologischen Kompetenz am Stammsitz in Köln und einem wirtschaftlich sinnvollen Ausbau unserer Kapazitäten in Indien und China. Die Umsatzerlöse betrugen € 226,3 Mio. (Vorjahr: € 151,2 Mio.) und lagen damit deutlich über unseren Planungen. Trotz der Auswirkungen von COVID-19 - beispielsweise im Frühjahr 2021 in Indien -konnten wir in enger Abstimmung mit unseren Kunden den Fertigungsfortschritt bei den laufenden Aufträgen gemäß unserer Planungen erreichen. Durch die im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossene Reorganisation wurden mit einer schlankeren und gleichzeitig wirkungsvolleren Organisation die Grundlagen geschaffen, wieder nachhaltig positive Ergebnisse erwirtschaften zu können. Leider haben einige ungünstige Entwicklungen die Rückkehr zur operativen Profitabilität verhindert, was sonst schon im Geschäftsjahr 2021 möglich gewesen wäre. Mit deutlich reduzierten Strukturkosten ist KHD aber nicht mehr gezwungen, Aufträge mit einer unausgewogenen Risikostruktur zu akzeptieren. Wir können uns auf unsere Stärken konzentrieren, mit denen wir unseren Kunden den höchsten Mehrwert bieten. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verbesserten sich im Geschäftsjahr 2021 deutlich, es war mit € 0,7 Mio. erstmals seit dem Geschäftsjahr 2013 wieder positiv. Dennoch verblieb die Profitabilität auf einem nicht befriedigenden Niveau. Die Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit aller KHD Gesellschaften genießt weiterhin höchste Priorität. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Anstrengungen sich im laufenden Geschäftsjahr 2022 deutlich sichtbar an den Zahlen ablesen lassen werden. Unsere Reputation als Technologieführer, unsere Innovationskraft, und die enge Kooperation mit unserem Mehrheitsaktionär AVIC geben uns die Zuversicht, die die KHD trotz anhaltend herausfordernder Rahmenbedingungen in eine erfolgreiche Zukunft führen zu können. Die Eigenkapitalquote der KHD von 30 % und die hohe Liquidität (einschließlich der Finanzanlagen bei verbundenen Unternehmen) von € 160 Mio. bieten eine gute Basis für die erfolgreiche Umsetzung unseres ehrgeizigen Innovationsprogramms sowie ein nachhaltiges Wachstum. Der Fokus der Vertriebsaktivitäten auf Projekte mit einem ausgewogenen Chancen-/Risikoprofil sowie Verbesserungen in allen operativen Bereichen schaffen die Grundlage für die mögliche Rückkehr zur operativen Profitabilität bereits im laufenden Geschäftsjahr 2022. Wir danken insbesondere unseren Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern sowie unseren Aktionären und dem Aufsichtsrat für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung im Geschäftsjahr 2021. Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr über weitere Erfolge der KHD berichten zu können. Bleiben Sie uns gewogen!
Mit freundlichen Grüßen Vorstand - KHD Humboldt Wedag International AG Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, das zweite Jahr der COVID-19 Pandemie war für die KHD Humboldt Wedag International AG abermals ein Jahr voller Herausforderungen aber insbesondere das Jahr, in dem die Anstrengungen der Vergangenheit in Bezug auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nachweislich Früchte trugen. Der KHD Konzern zeigt wieder ein positives Ergebnis vor Steuern! Der Aufsichtsrat der KHD Humboldt Wedag International AG hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben umfassend wahrgenommen. Dabei orientierte sich der Aufsichtsrat am Deutschen Corporate Governance Kodex. Er überwachte und beriet den Vorstand kontinuierlich und stimmte sich mit ihm in Sitzungen sowie zahlreichen Kontakten außerhalb von Sitzungen ab. Regelmäßig, zeitnah und umfassend ließ er sich durch den Vorstand schriftlich und mündlich über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Geschäftsentwicklung und Rentabilität des Konzerns und der wesentlichen Konzerngesellschaften sowie über die strategische Ausrichtung und den Stand der Strategieumsetzung berichten. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für den KHD Konzern war der Aufsichtsrat eingebunden. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand war jederzeit gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb von Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden und hat mit ihm die Unternehmensstrategie, die Risikolage und das Risikomanagement beraten. Über außergewöhnliche Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und der Entwicklung des KHD Konzerns von wesentlicher Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsratsvorsitzende vom Vorstand stets unverzüglich informiert. Veränderungen im AufsichtsratMit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 legten die langjährigen Aufsichtsratsmitglieder, Herr Shaohua Jin und Frau Yiqiong Zhang, ihr Amt als Aufsichtsrat der KHD Humboldt Wedag International AG nieder. Der Aufsichtsrat ist dem ehemaligen Vorsitzenden, Herrn Jin, und der über viele Jahre als Finanzexpertin fungierenden Frau Zhang zu außerordentlichem Dank für die geleistete Arbeit verpflichtet. In der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 wählten die Aktionäre die Herren Jiayan Gong, Xiaodong Wu und Jingnan Yang als neue Mitglieder des Aufsichtsrats. Die Wahl von Herrn Yang wurde mit Eintragung der Satzungsänderung in Bezug auf die Erweiterung des Aufsichtsrats in das Handelsregister am 22. Juni 2021 wirksam. In der konstituierenden Sitzung am 25. Mai wählte der Aufsichtsrat Herrn Gong als Vorsitzenden und Herrn Beinhauer als stellvertretenden Vorsitzenden. Sitzungen und Beschlussfassungen des AufsichtsratsDie mit der COVID-19 Pandemie einhergehenden Restriktionen ermöglichten im Geschäftsjahr 2021 abermals keine Präsenzsitzungen. Im Jahr 2021 trat der Aufsichtsrat zu insgesamt fünf Sitzungen per Videokonferenz zusammen, bei denen er sich umfänglich mit allen Fragen befasste, die für den KHD Konzern von grundlegender Bedeutung sind. Darüber hinaus wurden 18 Beschlüsse per Telefon-/Videokonferenz oder auf schriftlichem Wege im Umlaufverfahren gefasst. Zu einzelnen Themen tauschte sich der Aufsichtsrat in Video- oder Telefonkonferenzen auch ohne Mitglieder des Vorstands aus. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an den Sitzungen per Videokonferenz sowie den Beschlussfassungen teil. Die Teilnahmequote der Mitglieder des Aufsichtsrats lag im Berichtsjahr insgesamt bei 100 %. Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme der Aufsichtsratsmitgliederscrollen
In seiner Sitzung am 27. März 2021 beschloss der Aufsichtsrat über das Vergütungssystem für den Vorstand. Das Vergütungssystem fördert die Umsetzung unserer Geschäftsstrategie sowie die nachhaltige, langfristige Entwicklung der KHD. Es wurde der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 zur erstmaligen Beschlussfassung nach § 120a AktG vorgelegt und mit einer Mehrheit von 99,64 % angenommen. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und in Gegenwart der Abschlussprüfer sowie des Vorstands mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2020. In der Bilanzsitzung am 11. März 2021 erörterte der Aufsichtsrat eingehend den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 der KHD Humboldt Wedag International AG, billigte diese und stimmte dem Gewinnverwendungsvorschlag zu. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Die Sitzungen des Aufsichtsrats per Videokonferenz im Januar, März, Mai, August und November hatten unter anderem die Berichterstattung über den Geschäftsverlauf sowie über Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen, das Budget 2022 und die Mittelfristplanung 2023-26, die Erörterung des Halbjahresberichts vor der Veröffentlichung, das Vergütungssystem für den Vorstand, die Festlegung der Bonusziele für den Vorstand sowie weitere Vorstandsangelegenheiten, die Besprechung der Tagesordnung für die Hauptversammlung, das interne Kontrollsystem, das Risikomanagementsystem, Erörterungen zur Corporate Governance sowie organisatorische Angelegenheiten des Aufsichtsrats zum Gegenstand. Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2021 waren abermals die Erörterung der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Entwicklungsperspektiven. Bei den operativen Themen standen insbesondere das Risikomanagement in Bezug auf wesentliche Aufträge sowie Auswirkungen der COVID-19 Pandemie im Fokus. Die Beschlüsse im Umlaufverfahren betrafen unter anderem zustimmungspflichtige Geschäfte, Anpassungen von Vorstandsdienstverträgen, Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung, die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht (CSR-Bericht) 2020. Aufgaben nach § 107 Abs. 3 AktGDie Aufgaben, die sonst an einen Prüfungsausschuss übertragen werden, werden von dem Gesamtaufsichtsrat erledigt. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Ferner überwachte der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die von diesem zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbrachten Leistungen. Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit Corporate-Governance-Fragen einschließlich der Vorbereitung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich anhand der Darstellungen durch den Vorstand mit dem internen Kontrollsystem und ließ sich über die Wirksamkeit und die Weiterentwicklung des konzernweit implementierten Risikomanagementsystems unterrichten. Wesentliche Chancen und Risiken einschließlich der Risikolage, -erfassung und -überwachung wurden ebenso wie Compliance-Strukturen und Compliance-Themen im KHD Konzern erörtert. Der Aufsichtsrat hat die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems beurteilt. Corporate Governance und EntsprechenserklärungIm Berichtsjahr sind keine Interessenkonflikte von Mitgliedern des Aufsichtsrats oder des Vorstands aufgetreten. Dem Aufsichtsrat hat nach seiner Einschätzung im Berichtszeitraum jederzeit eine angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex angehört. Der Aufsichtsrat beobachtet fortlaufend die Weiterentwicklung der Corporate Governance Standards sowie die Umsetzung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex bei der KHD Humboldt Wedag International AG. Vorstand und Aufsichtsrat haben im Februar 2022 die jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben. Diese wurden zwischenzeitlich veröffentlicht und den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.khd.com dauerhaft zugänglich gemacht. Weitere Informationen zur Corporate Governance sind in der Erklärung zur Unternehmensführung i.S.d. Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 zu finden, die ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurde. Die KHD unterstützt die Mitglieder des Aufsichtsrats bei der Amtseinführung, indem eine Liste mit den wichtigsten Aufgaben erläutert und wichtige Kerndokumente, beispielsweise die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sowie für den Vorstand sowie die Liste der zustimmungspflichtigen Geschäfte, übergeben werden. Die Gesellschaft unterstützt die Mitglieder des Aufsichtsrats grundsätzlich bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Im Geschäftsjahr 2021 waren aufgrund der Restriktionen in Folge der COVID-19 Pandemie Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nur eingeschränkt möglich. Es wurden insbesondere Neuerungen erläutert. Hierbei standen die Implikationen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG) im Fokus. Gesonderter nichtfinanzieller KonzernberichtDer Vorstand hat den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2021 gemäß § 315b Abs. 3 HGB erstellt. Der Aufsichtsrat hat den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht gemäß § 171 Abs. 1 AktG vor der Veröffentlichung geprüft. Jahres- und KonzernabschlussDer Vorstand hat den Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG zum 31. Dezember 2021 nach HGB-Grundsätzen und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nach IFRS-Grundsätzen, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, einschließlich des zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2021 zeitnah aufgestellt. Der von der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2021 gewählte Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Köln, hat sowohl den Jahresabschluss als auch den Konzernabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer bestätigte ferner, dass das Risikofrüherkennungssystem den gesetzlichen Vorschriften des § 91 Abs. 2 AktG entspricht; bestandsgefährdende Risiken waren nicht erkennbar. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems wurden vom Abschlussprüfer nicht berichtet. Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratungen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 8. März 2022. An der bilanzfeststellenden Sitzung des Aufsichtsrats nahmen sowohl der Abschlussprüfer als auch der Vorstand teil. Der Abschlussprüfer berichtete über den Umfang, die Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und ging dabei insbesondere auf die wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) ein. Der Abschlussprüfer stand während der Aufsichtsratssitzung für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahrs 2021 unter Einbeziehung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers geprüft. Bei seiner Prüfung beschäftigte sich der Aufsichtsrat insbesondere mit den wichtigen Prüfungssachverhalten (Key Audit Matters). Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung der von Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen und schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft an. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021; der Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmt der Aufsichtsrat zu. VergütungsberichtVorstand und Aufsichtsrat haben gemeinsam den Vergütungsbericht entsprechend den Anforderungen des § 162 AktG erstellt. Der Vergütungsbericht wurde durch den Abschlussprüfer im Sinne der gesetzlich erforderlichen formellen Prüfung (Angaben gemäß § 162 Abs. 1 und 2 AktG) gesondert geprüft. Der Vergütungsbericht ist zusammen mit dem Vermerk über die Prüfung durch den Abschlussprüfer auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen UnternehmenDer Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) wurde vom Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen: "Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Der Vorstand hat den Abhängigkeitsbericht dem Aufsichtsrat vorgelegt, der diesen seinerseits geprüft hat. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfungen erhebt der Aufsichtsrat gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands und gegen das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer keine Einwendungen. DankDer Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre in einem schwierigen Umfeld geleistete erfolgreiche Arbeit. Der Dank gilt gleichermaßen dem Vorstand, der die KHD mit großem Engagement durch ein anspruchsvolles Jahr geführt hat, das mit einem positiven Ergebnis vor Steuern abgeschlossen werden konnte.
Köln, 8. März 2022 Jiayan Gong, Vorsitzender des Aufsichtsrats Mitglieder des AufsichtsratsJiayan GongVorsitzender des Aufsichtsrats (Mitglied des Aufsichtsrats seit dem 20. Mai 2021) Chairman des Board of Directors der AVIC International Beijing Co. Limited Gerhard BeinhauerStellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Geschäftsführer der BBI Beteiligungs- und Handelsgesellschaft mbH Mitgliedschaft in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien: scrollen
Xiaodong Wu(Mitglied des Aufsichtsrats seit dem 20. Mai 2021) Chief Financial Officer der AVIC International Beijing Co. Limited Jingnan Yang (Mitglied des Aufsichtsrats seit dem 22. Juni 2021) Vice President der AVIC International Beijing Co. Limited Shaohua Jin(Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats bis zum 20. Mai 2021) Im Ruhestand Yiqiong Zhang(Mitglied des Aufsichtsrats bis zum 20. Mai 2021) Im Ruhestand ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHTDer vorliegende Lagebericht fasst den Konzernlagebericht und den Lagebericht der KHD Humboldt Wedag International AG ("KHD AG") zusammen. Wir berichten darin über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses sowie über die Lage und die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns und der KHD AG. Die Informationen zur KHD AG sind im Wirtschaftsbericht in einem eigenen Abschnitt mit Angaben nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) enthalten. Der Deutsche Rechnungslegungsstandard 20 (DRS 20) "Konzernlagebericht" wurde angewendet. Mit Wirkung zum 19. April 2017 ist das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz in Kraft getreten, das die Berichterstattung von nichtfinanziellen Informationen für bestimmte kapitalmarktorientierte Unternehmen regelt. KHD unterliegt dieser nichtfinanziellen Berichterstattung und kommt der geforderten Berichtspflicht durch die Erstellung eines gesonderten nichtfinanziellen Berichts gemäß § 315b Abs. 3 HGB nach. Der Vorstand hat entschieden, den nichtfinanziellen Bericht für das Geschäftsjahr 2021 im Einklang mit den Vorgaben des § 315b Abs. 3 HGB nicht in den Konzernlagebericht zu integrieren, sondern als gesonderten Bericht zu erstellen und auf der Internetseite der KHD unter https://www.khd.com/csr-bericht.html zu veröffentlichen. Der Bundestag hat am 14. November 2019 den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) angenommen. Die Zustimmung des Bundesrates erfolgte am 29. November 2019. Mit der Veröffentlichung des Gesetzes im Bundesgesetzblatt ist dieses in Kraft getreten. Eine wesentliche Änderung ist der in § 162 AktG festgeschriebene Vergütungsbericht, der erstmals für nach dem 31. Dezember 2020 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden ist. Der Vergütungsbericht der KHD für das Geschäftsjahr 2021 wird auf der Internetseite der Gesellschaft (https://www.khd.com/verguetungsbericht) öffentlich zugänglich gemacht. GRUNDLAGEN DES KHD KONZERNSGeschäftsmodell
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ― |
Herr Jiayan Gong, Vorsitzender des Board of Directors, AVIC International Beijing Co. Limited, wohnhaft in Peking, Volksrepublik China |
| ― |
Herr Xiaodong Wu, Chief Financial Officer der AVIC International Beijing Co. Limited, wohnhaft in Peking, Volksrepublik China |
| ― |
Herr Jingnan Yang, Executive Vice President der AVIC International Beijing Co. Limited, wohnhaft in Peking, Volksrepublik China |
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2021 wurde § 10 Abs. 1 der Satzung geändert und die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von drei auf vier Personen erhöht. Die Wahl von Herrn Yang als Mitglied des Aufsichtsrats wurde mit Eintragung der Satzungsänderung in das Handelsregister am 22. Juni 2021 wirksam.
Die Unternehmensführung und -kontrolle von KHD orientieren sich an den im Deutschen Corporate Governance Kodex ("DCGK") festgelegten Standards. Wesentliche Aspekte der Corporate Governance bei KHD sind in der Erklärung zur Unternehmensführung (einschließlich der Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG) dargestellt. Die Entsprechenserklärung sowie die Erklärung zur Unternehmensführung stehen auf der Internetseite von KHD (https://www.khd.com/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung.html) zur Verfügung. Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält auch die erforderlichen Angaben gemäß § 289f Abs. 2 Nr. 1a HGB. Der Vergütungsbericht über das Geschäftsjahr 2021 und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 AktG, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Abs. 1 und 2 Satz 1 AktG und der letzte Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Abs. 3 AktG sind ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft unter https://www.khd.com/verguetungsbericht.html verfügbar.
Die KHD ist ein Komplettanbieter für Zementanlagen und kann die wesentlichen Schlüsselkomponenten eines kompletten Zementwerks oder einer separaten Mahlanlage mit eigenen Produkten darstellen.
Hierbei differenziert sich die KHD seit Ihrer Gründung vor mehr als 160 Jahren durch in Deutschland entwickelte, technologisch führende Maschinen und Anlagen. Besondere Schwerpunkte bei der Produktentwicklung legt KHD neben dem überragenden Thema CO 2 -Reduzierung auf Energieeffizienz, saubere Anlagen mit minimalem Schadstoffausstoß, lange Lebensdauer und große Wartungsfreundlichkeit.
Wesentlicher Baustein unserer Strategie ist die "Go China" Initiative. Hierbei erschließt KHD nicht nur verstärkt den chinesischen Absatzmarkt, sondern nutzt auch den chinesischen Beschaffungsmarkt sehr viel besser als bisher. KHD zertifiziert / qualifiziert Fertigungsunternehmen in China, passt KHD Kernprodukte gezielt an lokale Anforderungen an und greift verstärkt auch auf Engineeringkompetenz in China (z.B. Anlagenplanung) zu. Durch aktive Vermarktung von technologisch führenden Produkten wie PYROREDOX® und PYROROTOR® (insbes. im Hinblick auf Umweltauflagen in China) sowie die Kompetenz bei der Leistungssteigerung / Modernisierung von Zementanlagen stehen der KHD erhebliche Marktpotentiale offen. Die "Go China" Initiative erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der AVIC Beijing.
Als schlanke Organisation können wir flexibel auf individuelle Kundenanforderungen eingehen und effiziente Lösungen schaffen.
Die Strategie von KHD findet ihren Niederschlag auch in der Steuerung des Konzerns. Über ein konzernweit einheitliches System von finanziellen Zielen wird ein gemeinsames Verständnis hinsichtlich der Messung von Erfolg sichergestellt. Die bedeutsamsten steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren für die Bestimmung der Zielerreichung von KHD werden monatlich auf Basis von Kennzahlen ermittelt. Die Ermittlung dieser Steuerungsgrößen erfolgt konsistent und stetig, um eine periodenübergreifende Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Bei diesen Steuerungsgrößen handelt es sich teils um sog. alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures), die nicht nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) definiert sind.
Die Definition und Herleitung der wichtigsten steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren ergeben sich wie folgt:
Maßgeblich für die Erfassung als Auftragseingang ist die Freigabe zur Auftragsbearbeitung. Dabei sind neben der rechtsverbindlichen Inkraftsetzung eines Kundenvertrags regelmäßig auch weitere Bedingungen zu erfüllen. Zu diesen Bedingungen zählen beispielsweise der Eingang einer Anzahlung oder die wirksame Eröffnung eines Akkreditivs. Liegen die jeweiligen Voraussetzungen vor, erfolgt die Erfassung des Vertragswerts im Auftragseingang. Mit der Erfassung des Auftragseingangs erhöht sich korrespondierend der Auftragsbestand. Der Auftragsbestand stellt damit die Summe der verbindlich geschlossenen Verträge dar, deren Abarbeitung durch KHD noch aussteht. Er verändert sich kontinuierlich durch die erfassten Auftragseingänge sowie die fortlaufende Abarbeitung (Umsatzrealisierung nach dem Fertigungsfortschritt) des vorhandenen Bestands. Reduzierungen bzw. Stornierungen von Auftragswerten sowie Effekte aus Wechselkursänderungen werden als Veränderung des Auftragsbestands gezeigt. Der Auftragseingang stellt damit unmittelbar das gewonnene Neugeschäft des Geschäftsjahres dar.
Die Ermittlung des Konzernumsatzes erfolgt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung in Übereinstimmung mit den Regelungen des IFRS 15.
Das EBIT gibt Auskunft über die operative Profitabilität des Konzerns und enthält alle Bestandteile der Gewinn- und Verlustrechnung, die sich auf die operative Leistung beziehen. Es ermittelt sich als Konzernjahresergebnis zuzüglich Finanzergebnis und Ertragsteueraufwand. Die EBIT-Marge ist eine relative Kennzahl, die zum Vergleich der operativen Ertragskraft verwendet wird. Zur Ermittlung der Kennzahl wird das EBIT ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Für Zwecke der Konzernsteuerung bereinigt die KHD das EBIT gegebenenfalls um Sondereffekte. Sondereffekte sind einmalige bzw. in ihrer Art und/oder Höhe besondere Effekte, wie zum Beispiel Restrukturierungsaufwendungen, Kosten einer Reorganisation, Kosten von Rechtsstreitigkeiten oder Kosten einer Unterauslastung. Das bereinigte EBIT ist besser dazu geeignet, die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg zu vergleichen. Das bereinigte EBIT ermittelt sich für das Geschäftsjahr 2021 wie folgt:
| in € Mio. | 2021 | 2020 |
| EBIT vor Bereinigungen | -5,2 | -13,3 |
| Angefallene Leerkosten | 0,0 | 0,8 |
| Bereinigtes EBIT | -5,2 | -12,5 |
Die Ermittlung des operativen Cashflows (oder auch Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit) erfolgt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung gemäß IAS 7 und umfasst alle Zahlungsflüsse, die nicht dem Investitions- und Finanzierungsbereich zuzuordnen sind.
Auch im Geschäftsjahr 2021 bestimmten die folgenden Trends weiterhin die Zementindustrie:
| ― |
Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes von Zementanlagen, |
| ― |
Bedarf an energieeffizienten Anlagen zur Reduzierung der operativen Kosten, |
| ― |
Verwendung alternativer Brennstoffe - getrieben durch Kosten und Gesetzgebung, |
| ― |
Höhere Anforderungen an die Begrenzung von Emissionen. |
Bei KHD fokussieren sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die Entwicklung überzeugender Antworten zu den oben genannten Trends. Im Geschäftsjahr 2021 beliefen sich die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf € 2,8 Mio. (Vorjahr: € 2,7 Mio.). Dies entspricht 1,2 % (Vorjahr: 1,8 %) des Umsatzes.
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 16 Patente - davon ein Gebrauchsmuster - (Vorjahr: 9 Patente) angemeldet. Zum Jahresende verfügte KHD über insgesamt 926 Schutzrechte, die auf 355 (Vorjahr: 350) Patente, 558 (Vorjahr: 518) Marken und 13 (Vorjahr: 11) Gebrauchsmuster entfielen.
Mit einer Vielzahl effizienzsteigernder Maßnahmen, Modernisierungskonzepten und Verbesserungen sowie Dienstleistungen für Anlagen richtet sich KHD weiter gemäß den Kundenanforderungen aus, hin zu umweltfreundlichen Lösungen bei zeitgleicher Senkung der operativen Betriebskosten für die Kunden. Für die weiteren Arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung ist die Anpassung unserer Produktpalette an die Bedürfnisse des chinesischen Absatzmarkts sowie an chinesische Fertigungsstandards ein wichtiges Ziel. Seit der Markteinführung des PYROROTOR® Verbrennungsreaktors erfüllt KHD die wachsenden Marktanforderungen, auch sehr grobe und schlecht aufbereitete Sekundärbrennstoffe in hohem Umfang in Zementanlagen nutzen zu können. Hierdurch können insbesondere die Betriebskosten gesenkt werden.
Mit der Installation von PYROREDOX® Vergasungsreaktoren erreichte KHD einen weiteren Meilenstein zur Emissionsminderung von Zementanlagen. Ohne aufwendige Katalysatortechnik und ohne den Einsatz von Ammoniak bietet KHD mit dieser Innovation die Möglichkeit den steigenden Anforderungen bezüglich der deutlichen Reduzierung der Stickoxidemissionen auch in Zukunft gerecht zu werden. Durch den PYROREDOX® Vergasungsreaktor können für die Kunden der KHD sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten gesenkt werden.
Mit der Einführung des PYROCLON® Calciner bietet KHD nun auch eine Lösung zur Kalzinierung von Alternativstoffen, wie zum Beispiel Ton an. Neben den energetischen Vorteilen wird durch die Beimischung von kalziniertem Ton der CO 2 -Fußabdruck von Zementen drastisch verringert, wodurch sich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz eröffnet.
Von überragender Bedeutung bleibt die Entwicklung von überzeugenden Konzepten zur drastischen Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes von Zementwerken. Zur Minimierung des CO 2 -Footprints investiert KHD weiterhin in die Entwicklung neuer Technologien. Hierzu zählen neben den traditionellen Themen Energieeffizienz, alternative Brennstoffe und Klinkersubstitution im Wesentlichen die folgenden neuen Technologien:
| ― |
Techniken zur Kalzinierung von CO 2 -günstigen Alternativstoffen zu Kalkstein, wie z.B. Ton, |
| ― |
Oxyfuel-Anlagen, |
| ― |
Rekarbonatisierung von Alt-Betonen, |
| ― |
CCUS (carbon capture, utilization and storage = Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO 2 ). |
Gemäß des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2021 um 5,9 % (IWF: World Economic Outlook Update January 2022) nach einer Abschwächung der Wirtschaftsleistung um 3,1 % im Jahr 2020. Trotz des steten Wiederaufflackerns der COVID-19 Pandemie wird eine weitere Erholung der Weltwirtschaft aufgrund steigender Impfraten sowie steuerlicher und finanzieller Unterstützung erwartet.
Laut der CW Research ("Global Cement Volume Forecasts Report 2H2021 extended update" erschienen im November 2021) wird die weltweite Zementnachfrage im Jahr 2021 einen Anstieg um 1,3 % verzeichnen und in diesem Zeitraum ein Volumen von 4,2 Milliarden Tonnen erreichen.
Der KHD Konzern ist indirekt abhängig von der Entwicklung der weltweiten Zementproduktion sowie vom Zementverbrauch. Die Schlüsselmärkte der KHD zeigten im Geschäftsjahr 2021 in Bezug auf den Zementverbrauch die folgenden Tendenzen:
| ― |
Für Westeuropa prognostiziert CW Research nach einer rückläufigen Entwicklung im Jahr 2020 (Rückgang der Zementnachfrage um 3,0 %) einen Anstieg der Nachfrage in Höhe von 2,9 %. Die europäischen Volkswirtschaften erholen sich langsam von den Folgen der COVID-19 Pandemie. Für Deutschland wird ein Anstieg der Zementnachfrage von 1,0 % prognostiziert. Treiber ist hier der Wohnungsbau. In Italien dagegen wird der Anstieg vermutlich 5,0 % betragen, in Spanien sogar 8,5 %. |
| ― |
Nachdem der Bausektor sich in der Türkei in den vergangenen zwei Jahren gut entwickelt hat und sich dieses in der Zementnachfrage niederschlug, erwartet CW Research für das Jahr 2021 einen Anstieg der Nachfrage nach Zement in Höhe von 8,0 % auf insgesamt 60,4 Mio. Tonnen. |
| ― |
Für Russland erwartet CW Research einen weiteren Anstieg der Zementnachfrage. Nach 2,0 % im Jahr 2020 wird für das Jahr 2021 bedingt durch die globale Erholung der Wirtschaft sowie des gestiegenen Ölpreises ein Zuwachs von 4,0 % prognostiziert. |
| ― |
Indien verzeichnete im Jahr 2020 einen massiven Rückgang der Nachfrage nach Zement um 13,2 % auf insgesamt 289,1 Mio. Tonnen. Für das Jahr 2021 prognostiziert CW Research eine Gesamtnachfrage nach Zement in Höhe von 320,9 Mio. Tonnen und somit einen Anstieg um 11,0 %. |
| ― |
Trotz der andauernden COVID-19 Pandemie wird erwartet, dass die Nachfrage nach Zement im Jahr 2021 in den USA um 2,5 % auf 105,4 Mio. Tonnen wachsen wird. Für das Vorjahr 2020 konnte für die USA ein Anstieg der Zementnachfrage um 1,8 % auf 102,8 Mio. Tonnen verzeichnet werden. |
| ― |
Für die ASEAN-Staaten ergibt sich für das Jahr 2021 ein unterschiedliches Bild: Für Indonesien und die Philippinen wird eine im Vorjahresvergleich deutlich höhere Nachfrage nach Zement erwartet (Indonesien +7,5 %; Philippinen +9,0 %). Für Südkorea dagegen prognostiziert CW Research eine Zunahme der Zementnachfrage um lediglich 2,5 %. |
| ― |
China war im Jahr 2020 die einzige bedeutende Volkswirtschaft, die trotz der COVID-19 Pandemie um 2,3 % gewachsen ist. Für das Jahr 2021 prognostiziert der IWF für China ein Wirtschaftswachstum von 8,0 %. Aufgrund hoher Preise für Baumaterial erwartet CW Research, dass das Jahr 2021 mit einem Rückgang des Zementkonsums um 1,2 % abschließen wird. Im Vorjahr konnte noch eine um 2,5 % zunehmende Nachfrage verzeichnet werden. Im Jahr 2020 entfielen 58 % der weltweiten Nachfrage nach Zement auf China. Im Jahr 2021 könnte dieser Anteil auf 56 % zurückgehen. |
Das Geschäftsergebnis von KHD wird aufgrund der globalen Präsenz unter anderem durch Wechselkurseffekte beeinflusst. Relevant sind für den KHD Konzern hier vor allem die Entwicklung der indischen Rupie und des US-Dollars sowie zu einem geringeren Teil die Entwicklung des chinesischen Yuan und des russischen Rubels.
Verglichen mit dem Schlusskurs des Vorjahres hat die indische Rupie zum 31. Dezember 2021 gegenüber dem Euro um 5,5 % aufgewertet. Der Jahres-Durchschnittskurs lag mit 87,20 Rupien je Euro unter dem Niveau des Vorjahres (84,96 Rupien je Euro). Der US-Dollar wertete im Jahresschlusskurs gegenüber dem Euro auf (7,0 %). Der Durchschnittskurs lag mit 1,18 US-Dollar je Euro unter dem Vorjahresniveau (1,15 US-Dollar je Euro). Zum 31. Dezember 2021 lag der Kurs des chinesischen Yuan gegenüber dem Euro um 9,3 % über dem Wert zum Ende des Vorjahres. Der Stichtagskurs des russischen Rubels erholte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,6 %. Der Jahres-Durchschnittskurs von 87,3 Rubel je Euro lag ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres (84,3 Rubel je Euro). Insgesamt haben sich die Wechselkursveränderungen im Berichtsjahr aufgrund der Umrechnung lokaler Abschlüsse in Euro positiv auf die KHD ausgewirkt.
Das Geschäftsjahr 2021 war, wenn auch in abgeschwächter Form, noch durch die COVID-19 Pandemie und die daraus resultierende Zurückhaltung der Kunden in Bezug auf Investitionsentscheidungen belastet. Trotzdem war die Geschäftsentwicklung des Konzerns im Jahr 2021 gemessen an den Steuerungsgrößen Auftragseingang und Umsatz deutlich besser als im Vorjahreszeitraum. Auch das EBIT sowie das EBT verbesserten sich deutlich, das EBT war mit € 0,7 Mio. erstmals seit dem Geschäftsjahr 2014 wieder positiv. Dennoch verblieb die Profitabilität auf einem nicht befriedigenden Niveau.
Mit einem Volumen von € 231,7 Mio. entsprach der Auftragseingang im Berichtsjahr der im letzten Lagebericht abgegebenen Prognose (signifikant über dem Niveau des Vorjahres) und lag deutlich über dem Wert des Geschäftsjahres 2020 (€ 102,1 Mio.) und über den internen Planungen.
Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 beträgt € 252,1 Mio. und liegt damit über dem Auftragsbestand des Vorjahres von € 240,4 Mio. Durch den hervorragenden Auftragseingang trat entgegen der Prognose keine deutliche Reduzierung des Auftragsbestands ein. Aufgrund des guten Auftragsbestands und des hohen Auftragseingangs im Berichtsjahr 2021 konnten die vorhandenen Kapazitäten in vollem Umfang genutzt werden.
Die Umsatzerlöse betrugen € 226,3 Mio. (Vorjahr: € 151,2 Mio.) und lagen damit sehr deutlich über dem Betrag des Vorjahres. Die in Bezug auf die Umsatzerlöse abgegebene Prognose (deutlich über dem Vorjahresniveau) wurde damit erreicht.
Insgesamt erreichte der Konzern ein EBIT von € -5,2 Mio. (Vorjahr: € -13,3 Mio.), welches im Berichtsjahr dem bereinigten EBIT entspricht (Vorjahr: € -12,5 Mio.). Die EBIT-Marge lag bei -2,3 % (Vorjahr: -8,8 %) und entspricht der bereinigten EBIT-Marge (Vorjahr: -8,3 %). Das bereinigte EBIT ist zwar nach wie vor negativ, aber im Vorjahresvergleich signifikant besser und entspricht damit unserer Prognose. Die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge (negativ, aber signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorjahr) wurde ebenfalls erreicht.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit € -12,6 Mio. deutlich unter dem Betrag des Vorjahres (€ -11,7 Mio.) und entsprach der abgegebenen Prognose (negativer Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im niedrigen zweistelligen Millionenbereich). In der fortgeschrittenen Phase der Auftragsbearbeitung bestehender Projekte übersteigen die Auszahlungen inklusive der Zahlungen an Lieferanten regelmäßig die weiteren Abschlagszahlungen der Kunden. Die Finanz- und Vermögenslage der KHD bleibt aufgrund der auskömmlichen Liquidität sowie der hohen Eigenkapitalquote weiterhin voll befriedigend.
Im Segment Capex wurde mit einem Auftragseingang von € 178,5 Mio. (Vorjahr: € 75,2 Mio.) die Prognose (deutlich über dem Niveau des Vorjahrs) erfüllt. Mit einem Umsatz im Geschäftsjahr 2021 in Höhe von € 194,1 Mio. (Vorjahr: € 125,4 Mio.) konnte die Prognose eines deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegenden Umsatz erreicht werden. Das EBIT bzw. das bereinigte EBIT mit einem Wert von € -9,0 Mio. (Vorjahr: € -15,2 Mio. bzw. € -14,3 Mio.) wurde im Geschäftsjahr 2021 erneut durch ungeplante Mehrkosten in Aufträgen belastet. Dennoch konnte das Segment Capex die Prognose bzgl. des bereinigten EBIT (negativ, aber deutlich besser als Vorjahr) in vollem Umfang erreichen.
Auch im Geschäftsbereich Plant Services lag der Auftragseingang mit € 53,1 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von € 26,9 Mio. und erreichte damit die abgegebene Prognose (deutliche Steigerung des Auftragseingangs). Im Berichtsjahr konnten im Segment Plant Services mit einem Betrag von € 32,1 Mio. entsprechend unserer Prognose deutlich höhere Umsatzerlöse generiert werden als im Vorjahreszeitraum (€ 25,8 Mio.). Mit einem EBIT von € 3,8 Mio. (Vorjahr € 1,9 Mio.) konnte die Prognose (deutlich positiv) ebenfalls erreicht werden.
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte KHD einen Auftragseingang von € 231,7 Mio., der gemäß der Planung deutlich über dem Volumen des Vorjahres lag (€ 102,1 Mio.). Trotz der nach wie vor anhaltenden Unsicherheiten infolge der COVID-19 Pandemie und der Investitionszurückhaltung unserer Kunden in einzelnen Märkten, zeigten sich in einzelnen Vertriebsregionen (insbesondere Indien) Nachholeffekte aufgrund der im Jahr 2020 verschobenen Investitionsentscheidungen.
Im Segment Capex erreichte die KHD einen Auftragseingang von € 178,5 Mio., was erwartungsgemäß deutlich über dem Vorjahreswert für das Neugeschäft (€ 75,2 Mio.) lag. Die Märkte der HW India (insbes. Indien, Nepal, Bangladesch) trugen signifikant zum Auftragseingang bei. Auch der Auftragseingang aus den Regionen Asia-Pacific sowie Americas lag deutlich über den Planungen. Die Regionen EMENA sowie Russland / GUS konnten im Geschäftsjahr 2021 die Erwartungen im Hinblick auf Auftragseingang dagegen nicht erfüllen.
Das Ersatzteil- und Servicegeschäft (Plant Services) trug mit € 53,1 Mio. nach € 26,9 Mio. im Vorjahr zum Auftragseingang bei. Die bereits im ersten Halbjahr zu spürende Normalisierung setzte sich im zweiten Halbjahr fort. In den Regionen Americas und Russland / GUS waren im zweiten Halbjahr Sondereffekte zu verzeichnen, die sich in dieser Höhe leider nicht für die Folgejahre fortschreiben lassen. Auf das Segment Plant Services entfielen im Geschäftsjahr 2021 22,9 % (Vorjahr: 26,4 %) des gesamten Auftragseingangs.
Die Umsatzerlöse (€ 226,3 Mio.) und der Auftragseingang (€ 231,7 Mio.) lagen im Berichtsjahr fast auf gleichem Niveau. Daher erreichte der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 mit einem Wert von € 252,1 Mio. einen Betrag, der leicht über dem Vorjahreswert von € 240,4 Mio. liegt. Anpassungen aus der Reduzierung bzw. Stornierung von Auftragswerten in Höhe von insgesamt € 6,4 Mio. (Vorjahr: € 1,4 Mio.) werden als Veränderung des Auftragsbestands gezeigt. Dies gilt auch für Effekte aus Wechselkursänderungen von € 12,8 Mio. (Vorjahr: € -16,8 Mio.).
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von € 226,3 Mio. (Vorjahr: € 151,2 Mio.). Der gegenüber dem Vorjahreswert deutlich gestiegene Umsatz ist die Folge des planmäßigen Projektfortschritt bei den Aufträgen im Bestand. Den größten Anteil an den Umsatzerlösen hatten Projekte in den USA, Indien, im übrigen Asien sowie in China.
Nachdem im vorherigen Geschäftsjahr aufgrund der nicht vollständigen Auslastung der Kapazitäten Leerkosten in Höhe von € 0,8 Mio. erfasst werden mussten, fielen diese im Geschäftsjahr 2021 nicht mehr an. Unerwartete Mehrkosten bei der Abwicklung von Altaufträgen verhinderten eine höhere Wertschöpfung und eine deutlich bessere Bruttoergebnismarge. Die Herstellungskosten betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt € 207,0 Mio. (Vorjahr: € 139,3 Mio. - bereinigt um Leerkosten). Das (bereinigte) Bruttoergebnis erreichte im Geschäftsjahr 2021 einen Wert von € 19,3 Mio. nach einem bereinigten Bruttoergebnis in Höhe von € 11,9 Mio. im Vorjahr.
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit € 3,6 Mio. leicht über dem Vorjahreswert (€ 3,3 Mio.). Sie enthalten wie auch im Vorjahr vor allem Erträge aus Wechselkurseffekten in Höhe von € 2,1 Mio. (Vorjahr: € 2,7 Mio.).
Die Vertriebsaufwendungen lagen in Höhe von € 9,6 Mio. leicht über dem Vorjahreswert (€ 9,4 Mio.), was insbesondere aus gestiegenen Angebotskosten aufgrund der höheren Anzahl von Anfragen unserer Kunden resultiert. Die Vertriebsaufwendungen verblieben damit trotz der nach wie vor stark eingeschränkten Reisetätigkeit aufgrund der nach wie vor intensiven Vertriebsaktivitäten auf einem hohen Niveau.
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Geschäftsjahr 2021 von € 12,3 Mio. im Vorjahr auf nunmehr € 13,2 Mio. Im Wesentlichen stiegen hierbei in den administrativen Bereichen die Personalaufwendungen. In den Kosten der allgemeinen Verwaltung sind insbesondere Rechts- und Beratungskosten, Buchhaltungskosten, Kosten der IT, Vorstandsbezüge, Aufsichtsratsvergütungen und Kosten der Börsennotierung enthalten.
Die im Vorjahresvergleich niedrigeren sonstigen Aufwendungen (€ 5,3 Mio., Vorjahr: € 6,0 Mio.) enthalten insbesondere Aufwendungen aus Wechselkursänderungen und Marktwertänderungen von Devisentermingeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen von € 2,1 Mio. (Vorjahr: € 1,3 Mio.) sowie Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von € 2,8 Mio. (Vorjahr: € 2,8 Mio.). Damit verblieben die Aktivitäten für Forschung und Entwicklung auch im Geschäftsjahr 2021 auf einem hohen Niveau und verdeutlichen die Anstrengungen der KHD, ihre Technologiekompetenz weiter auszubauen. Im Vorjahr waren Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 1,3 Mio. in den sonstigen Aufwendungen enthalten.
Trotz einer sehr deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr verbleibt im Geschäftsjahr 2021 ein unbefriedigendes negatives EBIT von € -5,2 Mio. (Vorjahr: € -13,3 Mio.). Die EBIT-Marge verbesserte sich von -8,8 % auf -2,3 %.
Das Finanzergebnis des Konzerns verbleibt mit € 5,9 Mio. im Vergleich zu € 6,7 Mio. im Vorjahr auf einem guten Niveau. Das Finanzergebnis enthält insbesondere Zinserträge in Höhe von € 4,9 Mio. (Vorjahr: € 5,7 Mio.) aus den beiden der AVIC Kairong gewährten Darlehen. Diese valutieren zum Bilanzstichtag mit € 95,0 Mio. (Vorjahr: € 100,0 Mio.). Seit dem 23. Juli / 14. November 2020 beträgt der Zinssatz einheitlich für beide Darlehen 5 % p.a. Größte Einzelpositionen bei den Finanzaufwendungen, die sich auf € 0,8 Mio. (Vorjahr: € 1,2 Mio.) summieren, sind der Zinseffekt aus der Abzinsung von Pensionsverpflichtungen, der Zinsaufwand für ein Bankdarlehen sowie der Zinsaufwand aus der Abzinsung von Rückstellungen und sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten. Das Finanzergebnis leistete wie auch in den vergangenen Jahren einen wichtigen Beitrag, die operativen Verluste des Berichtsjahres 2021 zumindest teilweise zu kompensieren.
Das Berichtsjahr 2021 schließt mit einem positiven Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von € 0,7 Mio. ab und verbesserte sich damit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 (Vorjahr: € -6,6 Mio.) deutlich.
Im Konzern fiel im Geschäftsjahr 2021 ein Ertragsteueraufwand in Höhe von € 1,8 Mio. (Vorjahr: € 1,3 Mio.) an. Der Steueraufwand ist Folge der unterschiedlichen Profitabilität der KHD Tochterunternehmen. Während einige Gesellschaften positive Ergebnisse erzielten, die zu einem Ertragsteueraufwand führten, fielen bei anderen Tochtergesellschaften Verluste an. Auf temporäre Differenzen sowie steuerliche Verlustvorträge bilanzierte KHD nur in begrenztem Umfang aktive latente Steuern, so dass sich nur ein geringer kompensierender Effekt auf den Aufwand aus laufenden Ertragsteuern ergab. Im Ergebnis resultiert ein Konzernjahresfehlbetrag von € -1,1 Mio. (Vorjahr: € -8,0 Mio.). Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf € -0,02 (Vorjahr: € -0,16).
Der Umsatz des Segments Capex lag mit € 194,1 Mio. deutlich über dem Wert des Vorjahres (€ 125,4 Mio.). Das Bruttoergebnis vom Umsatz im Geschäftsbereich Capex belief sich auf € 10,1 Mio. (Vorjahr: € 2,9 Mio.; im Vorjahr um Leerkosten von € 0,8 Mio. bereinigte Bruttomarge € 3,7 Mio.). Damit lag die Bruttoergebnismarge bei 5,2 % und somit über dem Vorjahreswert (3,0 %). Aufgrund der erneut zu erfassenden erheblichen Mehraufwendungen bei der Bearbeitung einiger Aufträge war das Bruttoergebnis trotz der Verbesserung noch nicht zufriedenstellend.
Dem Geschäftsbereich Capex wurden im Geschäftsjahr 2021 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von € 3,6 Mio. (Vorjahr: € 3,3 Mio.) zugerechnet. Die Vertriebsaufwendungen des Segments beliefen sich auf € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 6,3 Mio.) und die Verwaltungsaufwendungen lagen bei € 10,6 Mio. (Vorjahr: € 10,0 Mio.). Die sonstigen Aufwendungen des KHD Konzerns (€ 5,3 Mio., Vorjahr: € 6,0 Mio.) wurden im Berichtsjahr vollständig (Vorjahr: € 5,0 Mio.) dem Geschäftsbereich Capex zugeordnet. Aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der unerwarteten Mehraufwendungen im Zusammenhang mit einigen Aufträgen beläuft sich das EBIT im Segment Capex auf € -9,0 Mio. nach € -15,2 Mio. im Vorjahr. Die EBIT-Marge erreichte -4,6 % nach -12,1 % im Jahr 2020.
Im Segment Plant Services erreichte der KHD Konzern Umsatzerlöse in Höhe von € 32,1 Mio. und liegt damit wie auch im Segment Capex über dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 (€ 25,8 Mio.). Das Bruttoergebnis vom Umsatz in diesem Geschäftsbereich lag bei € 9,2 Mio. (Vorjahr: € 8,3 Mio.) und entwickelte sich damit ebenfalls positiv. Die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen des Segments Plant Services beliefen sich in Summe auf € 5,4 Mio. (Vorjahr: € 5,4 Mio.). Im Vorjahr fielen zudem sonstige Aufwendungen aufgrund von Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 1,3 Mio. an. Der Geschäftsbereich Plant Services erzielte damit ein EBIT von € 3,8 Mio. nach € 1,9 Mio. im Vorjahr. Die erzielte EBIT-Marge betrug im Geschäftsjahr 2021 11,9 % (Vorjahr: 7,2 %).
Die Finanzstrategie von KHD ist weiterhin durch eine solide Liquiditätsposition sowie eine starke Eigenkapitalbasis gekennzeichnet. Für das angestrebte Wachstum, das auch Investitionen in neue Technologien und die Erweiterung des Geschäftsmodells einschließt, ist die solide Finanzlage eine wichtige Grundlage.
Die KHD AG steuert das Finanzmanagement des Konzerns und stellt den Konzerngesellschaften bei Bedarf ausreichend liquide Mittel zur Verfügung, so dass die Fähigkeit, Zahlungsverpflichtungen in vollem Umfang zu erfüllen, jederzeit gegeben ist. Die für den Geschäftsbetrieb nicht betriebsnotwendige Liquidität wurde in Form von zwei Darlehen in Höhe von insgesamt € 95 Mio. der AVIC Kairong zur Verfügung gestellt.
Im November 2018 wurde ein Darlehen über € 25 Mio. von der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt, an KHD ausgezahlt. Dieses Darlehen hatte eine feste Laufzeit bis 2021 und wurde bei Fälligkeit vollständig zurückgezahlt. Mit Wirkung zum 12. November 2021 wurde erneut ein Darlehen über € 25 Mio. von der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt, an KHD gewährt. Dieses läuft zunächst bis zum 10. Oktober 2022, kann aber bei Vorliegen bestimmter, im Wesentlichen administrativer Voraussetzungen zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Der vereinbarte Zins für das Darlehen liegt deutlich unter dem Zins, den die KHD für die beiden an die AVIC Kairong gewährten Darlehen erhält.
Gemäß der Finanzstrategie der KHD sind die Konzerngesellschaften über das Ansammeln von Liquiditätsüberschüssen für die Deckung ihres Finanzierungsbedarfs primär selbst verantwortlich (Grundsatz der internen Finanzierung). Allerdings stellt die KHD ihren Tochtergesellschaften bei Bedarf die zusätzlich benötigte Liquidität zur Verfügung.
Mit dem Projektgeschäft bewegt sich KHD in einem sehr zyklischen Marktumfeld, das von Einzelaufträgen mit hohen Volumina und unterschiedlicher Finanzierungsstruktur gekennzeichnet ist. Um jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung des operativen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung zu haben, ist eine vergleichsweise hohe Liquiditätsposition notwendig. Die finanzielle Sicherheit wird über den operativen Cashflow gesteuert und im Wesentlichen über frei verfügbare Liquidität und die Kennzahl Eigenkapitalquote gemessen.
Über eine Avallinie mit der Deutsche Bank AG (€ 55,0 Mio.) steht allen operativen Gesellschaften des KHD Konzerns ein Avalkreditrahmen für verschiedene Sicherungsinstrumente wie Garantien oder Bürgschaften zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt KHD über eine Avallinie mit der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt, die ein Volumen von € 6,0 Mio. aufweist. Zudem hat die Tochtergesellschaft HW India eine lokale Avalkreditlinie über umgerechnet € 3,0 Mio. abgeschlossen. Insgesamt waren zum 31. Dezember 2021 Avale in Höhe von € 55,8 Mio. (Vorjahr: € 46,3 Mio.) herausgelegt.
Verträge sowohl mit Kunden als auch mit Lieferanten werden überwiegend in der lokalen Währung der jeweiligen KHD Gesellschaft abgeschlossen. Wechselkursrisiken werden grundsätzlich durch Devisentermingeschäfte abgesichert.
Die Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente lag mit € 65,3 Mio. zum Bilanzstichtag ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (€ 68,0 Mio.). Neben den liquiden Mitteln als kurzfristig zur Verfügung stehenden Zahlungsmitteln kann KHD bei einem weiteren Liquiditätsbedarf ein an die AVIC Kairong gewährtes Darlehen über € 45 Mio. innerhalb von 30 Tagen fällig stellen.
Den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten stehen ein Bankdarlehen über € 25 Mio. sowie langfristige Pensionsverpflichtungen von € 16,9 Mio. gegenüber.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war im Berichtsjahr 2021 in Höhe von € -12,6 Mio. negativ (Vorjahr: € -11,7 Mio.). Der negative Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit spiegelt einerseits den operativen Verlust des Konzerns wider. Andererseits übersteigen in der fortgeschrittenen Phase der Auftragsbearbeitung die Auszahlungen inklusive der Zahlungen an Lieferanten regelmäßig die weiteren Abschlagszahlungen der Kunden.
Weitere Einzelheiten zum operativen Cashflow gemäß dem internen Berichtsformat sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| Einzelheiten zum operativen Cashflow für das Geschäftsjahr 2021 | in T€ |
| Cashflow aus Kundenverträgen mit zeitraumbezogener Erlösrealisierung | -13.584 |
| Cashflow aus laufenden Verbindlichkeiten und Eingangsrechnungen | 34.541 |
| Cashflow aus der Veränderung von Kundenforderungen | -18.613 |
| Cashflow aus der Veränderung von Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten | -7.174 |
| Zahlungsausgänge aus dem Ergebnis (EBITDA) | -2.255 |
| Nettowert aus Steuerzahlungen und Steuererstattungen | -1.869 |
| Sonstige Zahlungsein- und -ausgänge | -3.645 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | -12.599 |
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von € 9,1 Mio. (Vorjahr: € 4,1 Mio.) resultiert vor allem aus erhaltenen Zinszahlungen für die an die AVIC Kairong gewährten Darlehen (€ 4,9 Mio., Vorjahr: € 5,9 Mio.) sowie aus der teilweisen Rückzahlung gewährter Darlehen, die die Auszahlungen für Darlehensgewährung im Berichtsjahr in Höhe von € 5,0 Mio. übertrafen. Zahlungsausgänge für laufende Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte führten zu einem Cash Abfluss in Höhe von € 2,2 Mio. (Vorjahr: € 1,8 Mio.).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von € -2,0 Mio. (Vorjahr: € -1,9 Mio.) betrifft in Höhe von € -1,6 Mio. (Vorjahr: € -1,4 Mio.) die Tilgungszahlungen der bilanzierten Leasingverbindlichkeiten. Mit einem Betrag von € -0,4 Mio. (Vorjahr: € -0,5 Mio.) sind Zinszahlungen für ein Bankdarlehen erfasst.
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg gegenüber dem Wert zum Jahresende 2020 (€ 258,9 Mio.) deutlich um € 44,8 Mio. auf € 303,7 Mio. Während zum Bilanzstichtag des Vorjahres das Verhältnis zwischen kurzfristigem Vermögen und langfristigem Vermögen nahezu ausgeglichen war, überwog zum 31. Dezember 2021 deutlich das kurzfristige Vermögen, welches 62,2 % der Bilanzsumme ausmachte. Ursächlich hierfür wie auch für den Anstieg der Bilanzsumme insgesamt sind die deutlich gestiegenen Vertragsvermögenswerte, welche von € 17,2 Mio. im Vorjahr auf € 42,6 Mio. zum 31. Dezember 2021 stiegen, sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen, welche von € 30,0 Mio. auf € 48,6 Mio. stiegen. Auf Zahlungsmittel und -äquivalente entfallen 21,5 % (Vorjahr: 26,3 %) der Aktiva.
Die langfristigen Vermögenswerte liegen mit € 114,9 Mio. unter dem Wert des Vorjahres (€ 120,1 Mio.). Die an die AVIC Kairong gewährten Darlehen valutierten zum 31. Dezember 2021 mit € 95,0 Mio. nach € 100,0 Mio. im Vorjahr. Die Sachanlagen liegen mit € 10,8 Mio. leicht über Vorjahressniveau (€ 9,3 Mio.). Zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres betrug der Wert der Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 "Leasingverhältnisse" € 2,6 Mio. (Vorjahr: € 3,2 Mio.). Die langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistung reduzierten sich erneut von € 1,0 Mio. auf € 0,3 Mio.
Neben den liquiden Mitteln betreffen die kurzfristigen Vermögenswerte unter anderem wie bereits oben erwähnt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen in Höhe von € 48,6 Mio. (Vorjahr: € 30,0 Mio.). Die Vertragsvermögenswerte für Kundenaufträge mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung in Höhe von € 42,6 Mio. (Vorjahr: € 17,2 Mio.) ergeben sich aus Aufträgen, bei denen die bis Ende 2021 angefallenen Auftragskosten zuzüglich der erfassten anteiligen Gewinne die gestellten Teilabrechnungen übersteigen. Der deutliche Anstieg der Vertragsvermögenswerte ist Folge des stichtagsbedingten Bearbeitungsstatus sowie der vertraglich vereinbarten Konditionen zum Stellen von Teilabrechnungen dieser Aufträge. Die geleisteten Vorauszahlungen stiegen im Vergleich zum Vorjahreswert deutlich von € 17,9 Mio. auf € 23,7 Mio. Grund hierfür ist der Bearbeitungsstatus wesentlicher in den Vorjahren gewonnener Aufträge, bei denen Lieferantenbestellungen und damit verbundene Anzahlungen zum Stichtag in relativ hohem Umfang erfolgt sind.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Vorjahres (€ 89,1 Mio.) leicht um € 1,6 Mio. auf € 90,7 Mio. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme zum 31. Dezember 2021 bei 29,9 % nach 34,4 % im Vorjahr. Sie verbleibt damit zum Bilanzstichtag auf einem voll zufriedenstellenden Niveau.
Die langfristigen Schulden betrugen am Bilanzstichtag € 27,0 Mio. nach € 26,3 Mio. zum 31. Dezember 2020 und umfassen im Wesentlichen Pensionsverpflichtungen (€ 16,9 Mio., Vorjahr: € 18,3 Mio.).
Bei den kurzfristigen Schulden ist zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Valutierten diese zum Bilanzstichtag des Vorjahres mit € 143,4 Mio., betragen diese zum Jahresende 2021 € 186,0 Mio. Deutlich höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten (€ 108,5 Mio. gegenüber € 72,2 Mio. im Vorjahr) sowie ebenfalls deutlich gestiegene Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen (€ 35,6 Mio. gegenüber € 21,2 Mio. im Vorjahr) sind ursächlich für diesen Anstieg. Der Betrag der kurzfristigen Rückstellungen lag mit € 16,3 Mio. unter dem Wert des Vorjahres (€ 24,4 Mio.).
Das Net Working Capital - die Differenz von kurzfristigen Vermögenswerten (abzüglich liquider Mittel sowie kurzfristig fälliger Darlehen) und kurzfristigen Schulden - erhöhte sich auf € -37,5 Mio. (31. Dezember 2020: € - 47,7 Mio.).
Zu den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zählen Mitarbeiterentwicklung, Kundenzufriedenheit, Auswirkung unserer Produkte auf die Umwelt, Produktqualität sowie individuelle mitarbeiterbezogene Kennzahlen.
KHD verfügt über ein standardisiertes Verfahren zur Mitarbeiterbeurteilung und -entwicklung über das wichtige Kompetenzen wie u.a. Leistungs- und Ergebnisorientierung, Durchsetzungsfähigkeit und Kommunikation beurteilt werden. Die Ergebnisse stellen dabei eine Grundlage für die Besprechung individueller Entwicklungsmaßnahmen sowie der langfristigen Personal- und Nachfolgeplanung dar. Mit Hilfe unterschiedlicher Instrumente, z.B. durch die jährliche Mitarbeiterbeurteilung, durch die Erfassung der Kundenzufriedenheit oder durch die systematische Erfassung von Emissionswerten und Energieverbrauch einzelner Produkte wird die Zielerreichung bezogen auf nicht-finanzielle Leistungsindikatoren erfasst. Wertorientierte Steuerung im KHD Konzern bedeutet, dass beispielsweise die Kundenzufriedenheit oder die Minimierung der Auswirkungen unserer Produkte auf die Umwelt gegenüber einer kurzfristigen Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen.
KHD beschäftigte zum Bilanzstichtag 2021 konzernweit 737 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und liegt damit um 67 Mitarbeiter über dem Vorjahreswert von 670. Während sich die Anzahl der Mitarbeiter bei den Gesellschaften in Deutschland, den USA, China und Russland kaum veränderte, wurden in der indischen Tochtergesellschaft 59 weitere Mitarbeiter eingestellt. Von den Mitarbeitern waren zum Jahresende 2021 rund 29 % in Deutschland und 61 % in Indien beschäftigt.
Der Personalaufwand der KHD belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf € 35,7 Mio. nach € 34,5 Mio. im Vorjahreszeitraum.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchlaufen diverse interne und externe Trainings. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Kenntnisse, Fähigkeiten und die Arbeitsweise an das sich ständig verändernde Umfeld und die wachsende Erwartungshaltung der Kunden angepasst werden. Zu den internen Qualifizierungen gehören auch Seminare für unsere Führungskräfte. Interne Feedbackrunden zur Beurteilung und Entwicklung von Mitarbeitern wurden auch im Jahr 2021 durchgeführt.
Die KHD Humboldt Wedag International AG ("KHD AG") ist die Obergesellschaft des KHD Konzerns und fungiert als Konzernholding ohne operativen Geschäftsbetrieb. Der Vorstand der KHD AG ist für die Leitung der Gesellschaft und des Konzerns verantwortlich. Dies umfasst vor allem die Festlegung und Umsetzung der Konzernstrategie sowie das Finanzmanagement. Der Jahresabschluss der KHD AG wurde nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt; der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Der Einzelabschluss dient der Ermittlung des Bilanzgewinns und damit der möglichen Ausschüttungshöhe.
Die Geschäftsentwicklung und -lage der KHD AG wird im Wesentlichen durch die geschäftliche Entwicklung und den Erfolg der Tochtergesellschaften und damit durch die Entwicklung des gesamten KHD Konzerns bestimmt. Insoweit wird auf die entsprechenden Abschnitte des zusammengefassten Lageberichts verwiesen.
Für die KHD AG sind die Liquidität sowie das Ergebnis vor Steuern (vor Berücksichtigung von Beteiligungserträgen) die bedeutsamen relevanten Steuerungsgrößen. Die KHD AG als reine Managementholding wird - anders als die operativen Konzerngesellschaften - nicht zusätzlich auf Basis nicht-finanzieller Leistungsindikatoren gesteuert. Im Geschäftsjahr 2021 hat die KHD AG die abgegebene Prognose in Bezug auf ein leicht positives Ergebnis vor Steuern (vor Berücksichtigung von Beteiligungserträgen) nicht erreicht. Die gestiegenen Umsatzerlöse, welche Erträge aus gegenüber Tochterunternehmen erbrachten Leistungen beinhalten, konnten die höheren Personalaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen nicht kompensieren. Geringere sonstige betriebliche Erträge sowie ein niedrigeres Zinsergebnis trugen zu dieser Entwicklung bei.
Die voraussichtliche Entwicklung der KHD AG im Geschäftsjahr 2022 hängt wesentlich vom operativen Erfolg und von der Ausschüttungspolitik bei den direkten und indirekten Tochterunternehmen und damit von der Entwicklung des KHD Konzerns ab. Die Aussagen im Prognosebericht des Konzerns gelten insoweit indirekt auch für die künftige Entwicklung der KHD AG. In Bezug auf die maßgeblichen Steuerungsgrößen erwartet die KHD AG für das Ergebnis vor Steuern (vor Berücksichtigung von Beteiligungserträgen) im Geschäftsjahr 2022 ein leicht positives Ergebnis. Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass die operativen Tochtergesellschaften weiterhin in dem geplanten Umfang Leistungen aus dem Bond Arrangement Agreement über die KHD AG beziehen und die Konzernumlagen für die erbrachten Managementaufgaben bei Tochtergesellschaften und empfangenen Leistungen sich nicht wesentlich ändern. Die Liquidität und die Finanzierung der KHD AG sind nach wie vor in vollem Umfang gesichert.
Die Risiken und Chancen der KHD AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns. Sie werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichtes dargestellt. Zusätzlich zu den dort dargestellten Risiken ist die KHD AG in ihrer Funktion als Managementholding spezifischen Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen Beteiligungsrisiken, insbesondere in Form einer Wertminderung der Beteiligungsbuchwerte, aber auch Belastungen aus gesetzlichen und vertraglichen Haftungsverhältnissen in Folge der Beziehungen zu den Tochterunternehmen. Durch ein aktives Beteiligungscontrolling überwacht die KHD AG fortlaufend die wirtschaftliche Entwicklung der Konzernunternehmen. Das verbleibende Risiko wird weiterhin als "mittel" eingestuft.
Die von der KHD AG im Geschäftsjahr 2021 erwirtschafteten Umsatzerlöse beliefen sich auf T€ 2.151 (Vorjahr: T€ 1.578) und resultierten ausschließlich aus konzerninternen Leistungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit einem Betrag von T€ 239 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (T€ 1.148). Ausschlaggebend dafür waren Erträge aus Devisentermingeschäften und Währungskursgewinnen, welche im Berichtsjahr nur in Höhe von T€ 239 (Vorjahr: T€ 1.136) zu den sonstigen betrieblichen Erträgen beitrugen.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von T€ 441 (Vorjahr: T€ 621) umfassten im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr im Wesentlichen externe Beratungsleistungen im Zusammenhang mit den konzernintern erbrachten Umsatzerlösen.
Der Personalaufwand in Höhe von T€ 2.045 (Vorjahr: T€ 1.140) enthielt die Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie von Angestellten der Gesellschaft. Im Jahresdurchschnitt waren bei der Gesellschaft sechs Angestellte (Vorjahr zwei Angestellte) beschäftigt.
Im Geschäftsjahr 2021 war ein Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 449 auf nunmehr T€ 3.312 zu verzeichnen. Dieser Anstieg wurde wesentlich durch die Bewertung bestehender Devisentermingeschäfte sowie Währungskursverluste begründet. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind des Weiteren Aufwendungen für Rechtsberatungskosten sowie Aufwendungen für sonstige Beratungsleistungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Aufsichtsratsvergütung, Kosten der Börsennotierung sowie sonstige Kosten der Verwaltung enthalten.
Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf T€ 4.869 (Vorjahr: T€ 5.676) und entsprachen den Zinsen aus den an die AVIC Kairong gewährten Darlehen. Der unter dem Vorjahresniveau liegende Betrag ist insbesondere auf den im Juli bzw. November 2020 auf 5 % p.a. angepassten Zinssatz für die an die AVIC Kairong ausgereichten Darlehen zurückzuführen. Zinsen und ähnliche Aufwendungen von insgesamt T€ 2.855 (Vorjahr: T€ 2.981) resultierten im Wesentlichen aus Zinsen für Darlehen, die bei fünf Tochtergesellschaften aufgenommen wurden (T€ 2.172, Vorjahr: T€ 2.198), sowie aus Avalgebühren und Zinsaufwendungen aus einem Bankdarlehen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden Erträge aus der Erstattung von Ertragsteuern in Höhe von T€ 85 erfasst, während im Vorjahr Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von T€ 355 gebucht wurden. Nach Steuern ergab sich für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ -1.263 (Vorjahr: Jahresüberschuss von T€ 471).
Das Vermögen der Gesellschaft, welche als reine Managementholding fungiert, ging im Geschäftsjahr von T€ 177.073 auf T€ 173.731 leicht zurück, wurde dabei aber unverändert durch das Finanzanlagevermögen dominiert.
Die wesentlichen Vermögensgegenstände der KHD AG waren - wie auch in den Vorjahren - die Anteile an der KHD GmbH in Höhe von € 70 Mio. (Vorjahr: € 70 Mio.) sowie die beiden an die AVIC Kairong gewährten Darlehen, welche zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 mit insgesamt € 95 Mio. valutierten.
Der Wert der Finanzanlagen belief sich insgesamt auf 95,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 96,3 %).
Das Umlaufvermögen lag am Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 mit T€ 8.106 um T€ 1.538 über dem Wert des Vorjahres. Dazu trugen insbesondere die liquiden Mittel der Gesellschaft bei. Diese haben sich von T€ 1.853 auf T€ 3.809 mehr als verdoppelt. Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen war ein Rückgang von T€ 4.715 auf T€ 4.297 zu verzeichnen.
Das Geschäftsjahr 2021 schloss mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ -1.263 ab (Vorjahr: Jahresüberschuss T€ 471), so dass sich in der Folge das Eigenkapital der KHD AG von T€ 107.401 auf T€ 106.138 reduzierte. Trotzdem stieg die Eigenkapitalquote bedingt durch die im Vorjahresvergleich geringere Bilanzsumme leicht von 60,7 % auf 61,1 % und liegt damit nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
Die Sonstigen Rückstellungen, welche zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen für ausstehende Eingangsrechnungen, Tantiemen und Boni, nicht genommene Urlaubstage sowie für Prüfungskosten gebildet wurden, stiegen von T€ 1.065 zum Bilanzstichtag des Vorjahres auf T€ 1.576. Der Anstieg ist im Wesentlichen in gestiegenen Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen, Tantiemen und Boni sowie für nicht genommene Urlaubstage begründet. Die Verbindlichkeiten beliefen sich am Bilanzstichtag auf T€ 65.586 nach T€ 68.159 im Vorjahr. Die Verbindlichkeiten umfassten nahezu ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von € 41 Mio. (Vorjahr: € 43 Mio.) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 25 Mio. (Vorjahr: € 25 Mio.).
Steuerbelastungen aus Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, führten im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr nicht zu passiven latenten Steuern (Vorjahr: T€ 369).
Die Finanzierung der KHD AG ist aufgrund der verfügbaren Liquidität zum Jahresende 2021, der Möglichkeit, ein an die AVIC Kairong gewährtes Darlehen über € 45 Mio. innerhalb von 30 Tagen fällig zu stellen, sowie des weiterhin vorhandenen Ausschüttungspotenzials von Gesellschaften im KHD Konzern unverändert in vollem Umfang gesichert. Als Management Holding mit zentraler Finanzierungsfunktion kann die Gesellschaft bei Bedarf liquide Mittel aus anderen Konzerngesellschaften heranziehen.
Für das Geschäftsjahr 2021 hat der Vorstand der KHD AG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen - Abhängigkeitsbericht - nach § 312 AktG aufgestellt. Der Vorstand der KHD AG hat den Abhängigkeitsbericht der Gesellschaft mit der folgenden Schlusserklärung versehen:
"Unsere Gesellschaft hat bei den aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Des Weiteren wurde unsere Gesellschaft dadurch, dass die aufgeführten Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt. Sonstige Rechtsgeschäfte oder Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden oder eines mit ihnen verbundenen Unternehmens lagen nicht vor."
Der Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Jahresfehlbetrag von T€ -1.263 und einen Bilanzverlust von T€ 8.365 aus. Vorstand und Aufsichtsrat werden den Aktionären auf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2022 vorschlagen, den nach HGB ermittelten Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.
Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der KHD AG werden in Kurzfassung dargestellt.
Aktiva
|
31.12.2021
T€ |
31.12.2020
T€ |
|
| Anlagevermögen | 165.445 | 170.434 |
| 165.445 | 170.434 | |
| Umlaufvermögen | ||
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 4.297 | 4.715 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 3.809 | 1.853 |
| 8.106 | 6.568 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 180 | 71 |
| Summe der Aktiva | 173.731 | 177.073 |
|
Passiva |
||
|
31.12.2021
T€ |
31.12.2020
T€ |
|
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 49.704 | 49.704 |
| Rücklagen | 64.799 | 64.799 |
| Bilanzverlust | (8.365) | (7.102) |
| 106.138 | 107.401 | |
| Rückstellungen | ||
| Steuerrückstellungen | 431 | 78 |
| Sonstige Rückstellungen | 1.576 | 1.065 |
| 2.007 | 1.143 | |
| Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 25.020 | 25.059 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 40.529 | 43.032 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 37 | 69 |
| 65.586 | 68.160 | |
| Passive latente Steuern | 0 | 369 |
| Summe der Passiva | 173.731 | 177.073 |
|
2021
T€ |
2020
T€ |
|
| Umsatzerlöse | 2.151 | 1.578 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 239 | 1.148 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | (441) | (621) |
| Abschreibungen | (9) | (2) |
| Personalaufwand | (2.045) | (1.140) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (3.312) | (2.863) |
| Zinsergebnis | 2.069 | 2.726 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 85 | (355) |
| Jahresfehlbetrag/-überschuss | (1.263) | 471 |
| Verlustvortrag aus dem Vorjahr | (7.102) | (7.573) |
| Bilanzverlust | (8.365) | (7.102) |
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2021 € 49.703.573 und ist eingeteilt in 49.703.573 nennwertlose Stückaktien. Alle Aktien sind auf den Inhaber lautende Stammaktien und gewähren die gleichen Rechte. Die Rechte und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bestehen nicht.
Direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 vom Hundert der Stimmrechte überschreiten, werden gehalten von (Zurechnung von Stimmrechten nach den Regelungen des § 22 WpHG):
| ― |
AVIC International Engineering Holdings Pte. Ltd., Singapur, Singapur; |
| ― |
Max Glory Industries Ltd., Hongkong, Hongkong; |
| ― |
AVIC International Beijing Co. Limited, Peking, China; |
| ― |
AVIC International Holdings Limited, Shenzhen, China; |
| ― |
AVIC International Shenzhen Company Limited, Shenzhen, China; |
| ― |
AVIC International Holding Corporation, Peking, China; |
| ― |
Aviation Industry Corporation of China, Peking, China; |
| ― |
Volksrepublik China, Peking, China. |
Dabei werden die direkten Beteiligungen am Kapital von der AVIC International Engineering Holdings Pte. Ltd. in Höhe von 69,02 % und von der Max Glory Industries Limited in Höhe von 20,00 % gehalten.
Weitere Aktionäre, deren Stimmrechte zum Stichtag 31. Dezember 2021 oder bis zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung direkt oder indirekt 10 % überschreiten, sind dem Vorstand nicht zur Kenntnis gebracht worden.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht.
Eine Beteiligung von Arbeitnehmern im Sinne des § 315a Abs. 1 Nr. 5 HGB besteht nicht.
Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren Personen, die gemäß § 84 AktG vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt werden. Eine wiederholte Bestellung oder eine Verlängerung der Amtszeit ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann eines der Vorstandsmitglieder zum Vorsitzenden des Vorstands ernennen. In Ausnahmefällen kann ein Vorstandsmitglied gemäß § 85 AktG gerichtlich bestellt werden. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands gemäß § 84 Abs. 3 AktG widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.
Die Satzung kann gemäß §§ 119 Abs. 1 Nr. 5, 179 AktG nur durch Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der Hauptversammlung nach § 133 AktG, § 18 Abs. 2 der Satzung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Grundkapitals gefasst. Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, kann der Aufsichtsrat gemäß § 20 der Satzung beschließen. Satzungsänderungen werden nach § 181 Abs. 3 AktG mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.
Es bestehen keine Befugnisse oder Ermächtigungen des Vorstandes zur Ausgabe oder zum Rückkauf eigener Aktien.
Vereinbarungen im Hinblick auf einen Kontrollwechsel sind in den bilateralen Avallinien mit der Deutsche Bank AG und der österreichischen Raiffeisen Bank International AG getroffen worden. Für den Fall eines Kontrollwechsels im Sinne dieser Vereinbarung wird die Gesellschaft den Kontrollwechsel den Banken unverzüglich anzeigen und mit den Banken in Verhandlungen über die Fortführung der Avallinien eintreten. Vergleichbare Regelungen sieht der Darlehensvertrag mit der Bank of China vor. Nach der Anzeige über einen Kontrollwechsel entscheidet die Bank über die Fortführung ihres Engagements.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen nicht.
Der aktienrechtliche Vergütungsbericht nach § 162 AktG wird auf der Internetseite der Gesellschaft (https://www.khd.com/verguetungsbericht) veröffentlicht.
Wesentliche Entwicklungen oder Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nach dem Stichtag 31. Dezember 2021 nicht eingetreten.
Der KHD Konzern ist als weltweit operierendes Anlagenbau- und Serviceunternehmen im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl unterschiedlichster Risiken ausgesetzt. Durch die Bereitschaft, kalkulierbare unternehmerische Wagnisse bewusst einzugehen, kann KHD Chancen zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts nutzen.
Der Vorstand von KHD hat ein umfassendes, systematisches und wirksames Risikomanagementsystem implementiert, dessen Grundsätze in einer Risk Policy festgeschrieben sind. Im KHD Konzern beruht das Risikomanagement auf dem COSO-ERM Rahmenkonzept. Neben dem systematischen Ansatz zur frühzeitigen Identifizierung, Erfassung und Bewertung von Risiken sind die Aktivitäten zur Risikobewältigung, d.h. die Definition und die Umsetzung von Maßnahmen als Antwort auf festgestellte Risiken, entscheidende Komponenten unseres Risikomanagementsystems. Risikomanagement ist eine unternehmensweite und kontinuierliche Aufgabe, die integraler Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse im KHD Konzern ist.
Eine Erfassung und Bewertung von Chancen erfolgt nicht als separate Kategorie des Risikomanagementsystems. Das Risikomanagement im KHD Konzern berücksichtigt allerdings neben der Reduzierung der Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit von negativen Ereignissen auch die bestmögliche Ausnutzung von Chancen als positive Zielabweichung aufgrund erfolgreicher Umsetzung der jeweiligen Maßnahmenpläne. Durch ein wirksames und effizientes Risikomanagement können wir somit Geschäftschancen zum Vorteil unserer Anteilseigner, Kunden und Mitarbeiter identifizieren und ergreifen.
Das Management von Risiken und Chancen ist ein wesentlicher Baustein für die Steuerung des KHD Konzerns. Die Unternehmensstrategie und das Risikomanagement sind insbesondere im Hinblick auf eine systematische Risikofrüherkennung eng miteinander verzahnt. Da im Rahmen des Planungsprozesses die Unternehmensziele und die zugehörigen Erfolgsfaktoren festgelegt werden, bestehen unmittelbare Wechselbeziehungen zwischen Risikomanagement einerseits und der strategischen Planung und Mittelfristplanung andererseits. Das Eingehen potenziell bestandsgefährdender Risiken wird grundsätzlich vermieden. Im KHD Konzern bedeutet das insbesondere, dass bei Aufträgen die Haftung für Folgeschäden vertraglich ausgeschlossen wird.
Das Risikomanagementsystem ist im KHD Konzern in das interne Kontrollsystem eingebettet. Das Risikomanagement beschränkt sich nicht auf das Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG (bestandsgefährdende Risiken), sondern umfasst sämtliche wesentliche Risiken der Gesellschaft bzw. des KHD Konzerns (operative, strategische, finanzielle und Compliance-Risiken). Die kontinuierliche Verbesserung des Risikomanagements beinhaltet eine regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der relevanten internen Kontrollen, um einen funktionsfähigen und effizienten Prozess sicherzustellen. Prozessverbesserungen bzw. -korrekturen werden fortlaufend identifiziert und umgesetzt.
Der KHD Konzern unterscheidet zwischen Risiken, die den gesamten Konzern betreffen bzw. nur auf Ebene der Konzernleitung gemanagt werden können ("Group Risks"), und Risiken, die von den operativen Geschäftseinheiten gesteuert werden ("Entity Risks"). Group Risks werden von den Leitern von Zentralfunktionen und Vorstandsmitgliedern identifiziert und durch Risikoverantwortliche ("Risk Owner"), die entsprechend bestimmt werden, gemanagt. Die jeweiligen Risikoverantwortlichen in den operativen Geschäftseinheiten sind dagegen für den systematischen Umgang mit den Entity Risks verantwortlich.
Um eine konzernweit einheitliche Identifizierung und Bewertung der Risiken zu unterstützen und zu koordinieren, hat KHD für das Risikomanagement Verantwortliche auf Ebene der operativen Geschäftseinheiten bestimmt. Die Risikomanager sind auch für die Überwachung und Nachverfolgung der Umsetzung der jeweiligen Aktivitäten zur Risikobewältigung zuständig. Das zentrale Risikomanagement wird unmittelbar vom Vorstand geleitet, der durch einen Risikomanagementkoordinator unterstützt wird.
Alle wesentlichen Risiken werden in Risikoregistern erfasst. Diese dokumentieren auch die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenshöhe für jedes wesentliche Risiko sowie die vorhandenen und geplanten Maßnahmen zur Risikobewältigung in komprimierter und übersichtlicher Form. Die Risikoregister werden regelmäßig aktualisiert und bieten so den Entscheidungsträgern einen Überblick über die gesamte Risikolage.
Den besonderen Anforderungen des Projektgeschäfts wird durch ein in die operativen Prozesse eingebundenes Risikomanagement Rechnung getragen. Hierbei werden wesentliche Eckpunkte in der Angebotsphase vor dem Vertragsabschluss durch Experten aus den Fachabteilungen beurteilt, um das Eingehen unkalkulierter oder nicht beherrschbarer Risiken zu verhindern. Das projektbezogene Risikomanagement setzt sich in der Phase der Auftragsabwicklung fort, wobei das Projektmanagement insbesondere auf Risiken in Bezug auf Überschreitung des Kosten- oder Zeitbudgets, technische Schwierigkeiten sowie finanzielle Aspekte achtet.
Bei einem wirksamen Risikomanagement kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Es stellt sicher, dass alle wesentlichen Risiken nach einheitlichen Kriterien abgebildet und den Führungskräften im Rahmen ihres Entscheidungsprozesses erläutert werden.
Im halbjährlichen Turnus erläutert der Vorstand die Risikosituation anhand der Risikoregister detailliert gegenüber dem Aufsichtsrat. Zudem stellt er die Effektivität des Risikomanagementsystems gegenüber dem Aufsichtsrat der KHD dar. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems gemäß § 317 Abs. 4 HGB und berichtet über das Ergebnis seiner Prüfung an den Vorstand und den Aufsichtsrat.
Die mögliche Schadenshöhe wird für jede operative Geschäftseinheit auf Basis einer berechneten lokalen Wesentlichkeit klassifiziert. Um das Risikopotenzial zu verdeutlichen und um das Risikobewusstsein zu steigern, ist im Risikoregister zwingend eine Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenshöhe ohne (Bruttorisiken) sowie mit (Nettorisiken) Berücksichtigung der Maßnahmen und Kontrollen zur Risikobewältigung vorzunehmen. Zudem besteht die Verpflichtung, dass sowohl beim Konzern als auch bei den operativen Geschäftseinheiten potenziell
bestandsgefährdende Risiken identifiziert und in dem Risikoregister entsprechend dokumentiert werden.
Die Skala zur Messung der Eintrittswahrscheinlichkeit ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| Klasse | Eintrittswahrscheinlichkeit | Beschreibung |
| 1 | 1 - 10 % | Sehr niedrig / sehr unwahrscheinlich |
| 2 | 11 - 25 % | Niedrig / unwahrscheinlich |
| 3 | 26 - 50 % | Mäßig |
| 4 | 51 - 75 % | Hoch / wahrscheinlich |
| 5 | 76 - 99 % | Sehr hoch / sehr wahrscheinlich |
Die Skalierung der Eintrittswahrscheinlichkeiten ist konsistent zu der für Zwecke der Rechnungslegung angewendeten Methodik, d.h. die Eintrittswahrscheinlichkeit der Klasse 4 entspricht dem Fachterminus "eher wahrscheinlich denn nicht".
Die Skala zur Messung der potenziellen Schadenshöhe ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| Klasse | Auswirkung | Beschreibung |
| 1 | Niedrig | Unerhebliche negative Auswirkungen |
| 2 | Mäßig | Begrenzte negative Auswirkungen unterhalb der Wesentlichkeitsgrenze (€ 1,5 Mio.) |
| 3 | Wesentlich | Erhebliche negative Auswirkungen, welche die Wesentlichkeitsgrenze (€ 1,5 Mio.) übersteigen |
| 4 | Sehr wesentlich | Negative Auswirkungen übersteigen das Doppelte der Wesentlichkeitsgrenze (€ 3,0 Mio.) |
| 5 | Katastrophal | Negative Auswirkungen führen zu einer potenziellen Bestandsgefährdung |
Die zusammengefasste Risikobewertung ergibt sich auf Basis folgender Risikobewertung:
| Eintrittswahrscheinlichkeit Auswirkung | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
| 1 | niedrig | niedrig | niedrig | niedrig | niedrig |
| 2 | niedrig | niedrig | niedrig | mittel | mittel |
| 3 | niedrig | niedrig | mittel | mittel | hoch |
| 4 | niedrig | mittel | mittel | hoch | hoch |
| 5 | mittel | mittel | hoch | hoch | hoch |
Als weltweit agierender Konzern ist KHD verschiedenen finanziellen Risiken (Währungs-, Zins-, Ausfall-, Kredit- und Liquiditätsrisiken) ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns haben können. Ziel des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements im KHD Konzern ist es, finanzielle Risiken durch den geeigneten Einsatz von Sicherungsinstrumenten einschließlich derivativer Finanzinstrumente abzudecken bzw. zu reduzieren.
Bei den Wechselkursrisiken ist einerseits zwischen Währungsrisiken im Zusammenhang mit der Abwicklung von Aufträgen in verschiedenen Währungsgebieten und aus der Gewährung von Darlehen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung sowie andererseits den Risiken, die sich aus der Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu unterscheiden. Im Rahmen der Auftragsabwicklung sowie der Darlehensgewährung werden Wechselkursrisiken grundsätzlich auf Basis geplanter Zahlungsströme bestimmt und durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten minimiert. Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich derzeit ausschließlich um Devisentermingeschäfte. Da die abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente nicht die strengen Anforderungen des Hedge Accounting erfüllen, wird die ökonomische Sicherungsbeziehung im Jahres- bzw. Konzernabschluss nicht als bilanzielle Sicherungsbeziehung abgebildet.
Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf. Zum Bilanzstichtag weist der KHD Konzern neben einem weiterhin hohen Bestand an liquiden Mitteln sowie hohen Darlehen an den AVIC Konzern auch wesentliche zinstragende Verbindlichkeiten aus. Im vierten Quartal 2021 hat die KHD ein Bankdarlehen mit einer Laufzeit von drei Jahren und einer variablen Verzinsung aufgenommen. Da die KHD bis zur Fälligkeit des Bankdarlehens nicht mit einem wesentlichen Anstieg des Zinsniveaus rechnet, wurde kein Zinssicherungsgeschäft abgeschlossen. Für die Darlehen an den AVIC Konzern ist der Zinssatz für die entsprechende Laufzeit fest vereinbart. Ein Zinsrisiko besteht insoweit nicht.
Das Risiko einer Kreditkonzentration in Bezug auf Forderungen ist durch die Kundenstruktur des Konzerns grundsätzlich geografisch weltweit gestreut. Mit den wesentlichen Kunden bestehen langjährige Geschäftsbeziehungen. In der Vergangenheit kam es bei diesen Kunden nicht zu bonitätsbedingten Forderungsausfällen. Zudem liegen derzeit keine Indikatoren über erhöhte Bonitätsrisiken vor. Das Kreditrisiko wird weiterhin dadurch verringert, dass der Konzern mit den Kunden Zahlungsmodalitäten, im Besonderen Anzahlungen und Zahlungen auf Teilabrechnungen, vereinbart, um einen hohen Bestand an offenen Forderungen zu vermeiden. Interne Richtlinien stellen sicher, dass grundsätzlich Produkte nur an Kunden mit angemessener Kredithistorie verkauft werden. Basis für die Steuerung des Adressenausfallrisikos ist eine laufende regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Forderungen im Exportgeschäft sind im KHD Konzern in hohem Umfang durch bestätigte und unbestätigte Akkreditive sowie durch Bürgschaften, Garantien und Deckungszusagen auch von Exportkreditagenturen (z.B. Hermes) gegen Ausfallrisiken abgesichert.
Der KHD Konzern verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und verfügt über einen soliden Bestand an liquiden Mitteln. Auf Basis einer Finanz-und Liquiditätsplanung werden liquide Mittel so disponiert, dass die Gesellschaft bzw. der KHD Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit in vollem Umfang nachkommen kann. Mit Banken wurden Avalkreditlinien abgeschlossen, die es den einzelnen Gesellschaften des KHD Konzerns erlauben, Vertragsgarantien für ihre Kunden weltweit herauszulegen.
Das interne Kontrollsystem ("IKS") des KHD Konzerns umfasst neben dem Risikomanagementsystem insbesondere auch umfangreiche Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und der Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung. Das IKS ist auf die Einhaltung der einschlägigen Gesetze und Normen sowie die Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Abläufe ausgerichtet. Im KHD Konzern beruht das interne Kontrollsystem ebenso wie das Risikomanagement auf dem COSO-ERM Rahmenkonzept.
Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS liegen in der Verantwortung des Vorstands. In das IKS von KHD sind alle konsolidierten Tochtergesellschaften eingebunden.
Die Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und der Verlässlichkeit der Rechnungslegung umfassen im Wesentlichen automatisierte Kontrollen, wie z. B. Systemzugangskontrollen auf Basis eines Berechtigungskonzepts oder Plausibilitätsprüfungen des Zahlenwerks sowie manuelle Kontrollen, wie z. B. Abweichungs- und Trendanalysen auf Grundlage definierter Kennzahlen und Vergleiche mit Budgetzahlen.
Das gesamte rechnungslegungsbezogene IKS ist bei KHD und wesentlichen Tochtergesellschaften durch Prozessbeschreibungen dokumentiert. Wesentliche Kontrollen ("Key Controls") wurden dabei für jeden Prozess identifiziert und in einer Risikokontrollmatrix ("RCM") zusammengefasst. Die zuständigen Prozessverantwortlichen überwachen fortlaufend die Durchführung wesentlicher Kontrollaktivitäten sowie die Erstellung einer angemessenen Dokumentation.
Die Erfassung von buchhalterischen Vorgängen erfolgt durch die KHD und ihre Tochtergesellschaften. Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung ausgerichteten Maßnahmen des IKS stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und sonstigen regulatorischen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden. Weiterhin wird sichergestellt, dass Vermögenswerte und Schulden zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Das Vier-Augen-Prinzip sowie die Funktionstrennung ("Segregation of Duties") sind Grundprinzipien des IKS im KHD Konzern; hierdurch wird auch die Möglichkeit zu dolosen Handlungen reduziert.
Die lokal erfassten Monatsabschlüsse werden durch ergänzende Informationen zu einem Konzernberichtspaket erweitert und über ein konzernweit einheitliches Berichtssystem an die zentrale Konsolidierungsabteilung gemeldet. Der Prozess zur Erstellung des Konzernabschlusses wird zentral durchgeführt und überwacht. Konzerneinheitliche Richtlinien zur Bilanzierung, Bewertung und Berichterstattung stellen die Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften sicher.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die identifizierten Risiken weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand der Gesellschaft und des KHD Konzerns gefährden. Organisatorisch sind alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über sich abzeichnende Veränderungen der Risikosituationen Kenntnis zu erlangen. Insgesamt hat sich die Risikosituation gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Hinsichtlich konkretisierter Risiken wurde im Geschäftsjahr 2021, soweit erforderlich, bilanzielle Vorsorge über den Ansatz von Wertberichtigungen und über die Bildung von Rückstellungen getroffen.
Im nachfolgenden Abschnitt werden wesentliche Risikofelder, die Strategie zur Risikobewältigung sowie die zusammengefasste Risikobewertung ("hoch", "mittel", "niedrig") unter Berücksichtigung der Maßnahmen und Kontrollen zur Risikobewältigung (Nettorisiken) beschrieben. Die Risikofelder bündeln eine Vielzahl von Einzelrisiken. Die dargestellte Strategie zur Risikobewältigung setzt sich wiederum aus einer Vielzahl von spezifischen Einzelmaßnahmen und Aktivitäten zusammen. Die Risikofelder betreffen grundsätzlich die Segmente Capex und Plant Services, allerdings sind die Beschaffungs-, Innovations- und Projektrisiken für das Segment Capex von erheblich höherer Bedeutung. Soweit bei den jeweiligen Einzelrisiken nicht explizit darauf hingewiesen wird, sind die Nettorisiken im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2020 bekam KHD nach und nach die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie zu spüren, sowohl im Segment Plant Services als auch im Projektgeschäft. Die COVID-19 Pandemie wurde daraufhin neu in die Darstellung der einzelnen Risikofelder aufgenommen. Das Ausmaß und die Dauer einzelner Auswirkungen auf das Geschäft der KHD sind äußerst schwer vorherzusagen. Die wesentlichsten Unsicherheiten der COVID-19 Pandemie sind ihre Dauer - dazu gehören beispielsweise mögliche zusätzliche Infektionswellen oder Mutationen des Virus - und die wirtschaftlichen Folgewirkungen möglicher "Lockdown-Maßnahmen". Es besteht ein Risiko, dass Kunden Aufträge stornieren oder Investitionen verschieben. Zudem können erhöhte Ausfallrisiken bei Forderungen sowie in bestimmten Bereichen Schwierigkeiten bei unserer Lieferkette resultieren.
Auf Konzernebene arbeitet eine zentrale Task Force unter Einbindung des Vorstands übergreifende Entscheidungen aus und koordiniert den Informationsfluss. Gleichzeitig wird das verantwortliche Management in den einzelnen KHD Gesellschaften befähigt, lokalen Umständen entsprechend angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Unterschiedliche Auswirkungen von COVID-19 werden sorgfältig überwacht und abgemildert, wobei der Schwerpunkt auf der Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Geschäftskontinuität liegt. Obwohl die Instrumente zur Risikobewältigung bzw. Risikominimierung der COVID-19 Pandemie nur bedingt einem einzelnen Unternehmen zur Verfügung stehen, wird das verbleibende Risiko aufgrund der gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzierten Unsicherheiten in Bezug auf COVID-19 als "mittel" (Vorjahr: "hoch") eingestuft.
Als global agierender Konzern ist KHD von der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig. Als Lieferant der technischen Ausrüstung für Zementanlagen besteht insbesondere die Abhängigkeit von der zyklischen Entwicklung der Nachfrage nach Zement. Zudem besteht aufgrund des harten Wettbewerbs das Risiko des Verlusts von Marktanteilen sowie des Rückgangs der erzielbaren Margen.
Der KHD Konzern ist in vielen Ländern und Regionen als Anlagenbauer tätig, so dass sich eine Risikominderung aufgrund geografischer Diversifizierung ergibt. Durch den gezielten Ausbau unseres Servicegeschäfts (inkl. Ersatzteilgeschäft) sowie den systematischen Ausbau unserer Position in Wachstumsmärkten und Märkten mit bisher schwacher Präsenz sollen diese Risiken gemindert werden. Wir begegnen dem Wettbewerbsrisiko durch eine kontinuierliche Analyse unseres Marktumfelds und unserer Konkurrenzsituation. Stetiger Kundenkontakt zusammen mit dem Ausbau unseres Vertriebs und die daraus resultierende Marktnähe liefern uns wichtige Informationen über die Anforderungen unserer Kunden. Die gewonnenen Informationen ermöglichen es uns, bedarfsgerechte Produkte zu entwickeln und anzubieten sowie unsere Wettbewerbsposition zu verbessern. Das verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Der KHD Konzern ist als ein global operierender Konzern Länderrisiken ausgesetzt. Diese umfassen rechtliche Risiken, Kapitaltransferverbote, sonstige regulatorische Beschränkungen, Ausfall von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Krieg sowie sonstige Unruhen. Bei den Länderrisiken ergeben sich für KHD Auswirkungen aufgrund anhaltend hoher politischer Risiken.
Um diese Risiken zu managen, werden einzelne Projekte bereits in der Angebotsphase unter Berücksichtigung von Länderrisiken bewertet. Ausfallrisiken für Exportgeschäfte werden bewertet und gegebenenfalls durch Deckungszusagen von Exportkreditagenturen (bspw. Hermes-Bürgschaften) begrenzt. Grundsätzlich werden verbleibende Länderrisiken als "niedrig" eingestuft. In Bezug auf Russland bestehen derzeit politische Risiken bis hin zu einer möglichen militärischen Eskalation mit der Ukraine. Hieraus könnten schwerwiegende Folgen für die Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit Kunden und Lieferanten in Russland resultieren. Derzeit sind die Geschäftsaktivitäten der KHD in Russland auf einem im Mehrjahresvergleich niedrigen Niveau. Angesichts der geringen Einflussmöglichkeit der KHD auf die weitere Entwicklung und aufgrund der Bedeutung des russischen Marktes für den Auftragseingang der KHD wird das verbleibende Länderrisiko für Russland dennoch seit dem Geschäftsjahr 2014 als "hoch" eingestuft.
Die zuverlässige Verfügbarkeit der beschafften Produkte und Dienstleistungen in geeigneter Qualität, Menge und zu marktgerechten Preisen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Störungen im Beschaffungsprozess stellen daher für den KHD Konzern ein wesentliches Risiko dar.
Zur Risikominderung verfolgt der Einkauf eine globale Strategie basierend auf der systematischen Analyse der Qualität, Lieferperformance und Preisstruktur bestehender und potenzieller neuer Lieferanten. Um die vorhandenen Kenntnisse über die lokalen Beschaffungsmärkte bei der Entwicklung der Einkaufsstrategie zu nutzen, sind die Einkaufsorganisationen der operativen Geschäftseinheiten in ein Global Supply Chain Management eingebunden. Unterstützend werden Elemente der strategischen Beschaffung konzernweit angewendet. Das verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Innovationsstärke ist für ein Technologieunternehmen wie den KHD Konzern ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dabei ist es wichtig, neben den Anforderungen der Kunden auch die zunehmenden Anforderungen des Umweltschutzes bei der Entwicklung unserer Produkte zu berücksichtigen. Zusätzlich richten sich unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten insbesondere auf Verbesserungen und Kostenreduzierung bestehender Produkte, die für kundenspezifische Lösungen verwendet werden.
Der permanente Austausch mit der Vertriebsabteilung sowie bereichsübergreifende Teams stellen eine möglichst hohe Marktnähe der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sicher. Durch einen Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen und vorgegebenem Budget für einzelne Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden Zielabweichungen früh identifiziert und entsprechende Korrekturmaßnahmen veranlasst. Das verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Komplexe Großprojekte im Anlagenbau stellen besondere Anforderungen an das Risikomanagement. Unsere Aufträge haben regelmäßig eine Vertragslaufzeit von deutlich mehr als 12 Monaten. Das Vertragsvolumen einzelner Aufträge ist nicht nur für einzelne Tochtergesellschaften, sondern auch aus Sicht des KHD Konzerns wesentlich. Typischerweise handelt es sich bei Großaufträgen um die Planung, das Engineering und die Lieferung aller wesentlichen Teile der Ausrüstung eines Zementwerks. Potenzielle Projektrisiken entstehen dabei in der mit Unsicherheiten behafteten Kalkulation, unerwarteten technischen Problemen, Lieferengpässen oder Qualitätsproblemen bei Lieferanten wichtiger Komponenten, Verzögerungen bei der Projektdurchführung, Ausbleiben geplanter Cashflows und unvorhersehbaren Entwicklungen bei der Montage und Inbetriebnahme vor Ort. Nach der Inbetriebnahme bestehen zudem Gewährleistungsrisiken. Grundsätzlich ist in den letzten Jahren eine zunehmende Komplexität der vertraglichen Verpflichtungen verbunden mit der Ausweitung von Leistungsverpflichtungen und wachsenden Anforderungen der Kunden festzustellen.
Für das Risikomanagement ist es besonders wichtig, mögliche Kostenabweichungen frühzeitig zu identifizieren, den Einfluss auf die noch anfallenden Kosten bis zur Fertigstellung abzuschätzen und frühzeitig gegenzusteuern. Zum Management der Risiken im Anlagenbau wenden wir daher bereits in der Angebotsphase bewährte Methoden an, um das Eingehen unkalkulierter oder nicht beherrschbarer Risiken zu verhindern. In der Phase der Auftragsabwicklung werden, die vor Vertragsunterschrift identifizierten und bewerteten Risikofaktoren systematisch weiterbearbeitet und minimiert. Die eingesetzten Methoden des Projektmanagements und des Projektcontrollings zur Risikoidentifizierung, Risikobewertung und Risikominimierung unterliegen zusammen mit den organisatorischen und prozessualen Vorkehrungen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Für die während der Gewährleistungsphase möglicherweise auftretenden Mängel wird über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Das nach Risikominderung verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
KHD zeichnet sich durch eine Unternehmenskultur aus, die auf Vertrauen basiert. Eigenverantwortliches, unternehmerisch orientiertes Denken und Handeln unserer Mitarbeiter stehen dabei im Vordergrund. Der Erfolg des KHD Konzerns ist unmittelbar vom Engagement, von der Motivation und von den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter sowie von effizienter und wirksamer Führung abhängig. Risiken bestehen auch dann, wenn Führungspositionen nicht zeitnah und qualifiziert besetzt werden können.
Personalrisiken begegnen wir durch Identifikation und Förderung insbesondere von Leistungsträgern. KHD strebt eine langfristige Bindung der Führungskräfte und Mitarbeiter an den Konzern an. Auf Basis einer systematischen Einschätzung der Kompetenzen leiten wir individuelle Maßnahmen zur Personalentwicklung ab. Das nach Risikominderung verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Als international tätiges Unternehmen ist der KHD Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Gewährleistung, Verletzung von Vertragsklauseln, Wettbewerbs- und Patentrecht sowie Steuerrecht gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden.
Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden kontinuierlich identifiziert und analysiert sowie bezüglich ihrer potenziellen juristischen und finanziellen Auswirkungen qualitativ und/oder quantitativ bewertet. Auf Basis dieser Bewertung leitet das Management angemessene Maßnahmen zeitnah ein und trifft gegebenenfalls über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge. Das verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Die Gesellschaften des KHD Konzerns müssen eine Vielzahl internationaler und landesspezifischer Gesetze und Anweisungen von Finanzverwaltungen berücksichtigen. Abgabenrechtliche Risiken können entstehen, falls nach Auffassung der Finanzverwaltung Steuergesetze und andere Regelungen nicht oder nicht in vollem Umfang beachtet wurden. Insbesondere steuerliche Außenprüfungen können zu einer Belastung aufgrund von Steuernachzahlungen, Zinsen und Strafen führen.
Der KHD Konzern trägt steuerlichen Risiken durch die permanente Überwachung der aktuellen und der sich ändernden Steuergesetzgebung sowie durch das Einholen externer steuerlicher Beratung Rechnung. Sofern eine verlässliche Schätzung steuerlicher Risiken möglich ist, wird über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Das verbleibende Risiko wird als "mittel" eingestuft.
Alle wesentlichen Geschäftsprozesse (Rechnungswesen, Projektmanagement, Einkauf, Engineering, Vertrieb etc.) des KHD Konzerns sind auf die Funktionsfähigkeit und Verfügbarkeit der eingesetzten IT-Systeme angewiesen. Störungen beim Betrieb der Systeme ziehen daher Störungen in Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen nach sich. Zudem nimmt weltweit die Zahl der Angriffe auf die IT-Infrastruktur ("Cyber Threats") weiter zu.
Um einen unterbrechungs- und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, wird der Verfügbarkeit der IT-Ressourcen und IT-Systeme große Aufmerksamkeit gewidmet. Zur Abwehr von Angriffen auf unsere IT-Infrastruktur werden die eingesetzten Sicherheitstechnologien konsequent weiterentwickelt. Zudem achten wir stets darauf, dass die Integrität und Vertraulichkeit wichtiger Informationen gewährleistet wird (Datenschutz). Bei den im KHD Konzern eingesetzten Software-Lösungen achten wir permanent auf ihre Wirksamkeit und Effizienz im Hinblick auf unsere Geschäftsprozesse. Im Rahmen der IT-Strategie werden Maßnahmen zur Aktualisierung bzw. zum Ersetzen von Software-Lösungen und Hardware festgelegt. Das verbleibende Risiko wird als "niedrig" eingestuft.
Im Geschäftsjahr 2020 hat die KHD mit der AVIC Kairong als Darlehensnehmer die Laufzeit, der im Geschäftsjahr 2017 abgeschlossenen beiden Darlehensverträge über jeweils € 50 Mio. um drei Jahre verlängert. Zum 31. Dezember 2021 valutieren die beiden Darlehen in Summe auf € 95 Mio. Mögliche Ausfallrisiken sind durch die fortlaufende Überwachung der Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmers sowie durch eine gegenüber KHD gewährte Konzerngarantie der AVIC wirksam minimiert. Das nach wirksamer Risikominderung verbleibende Risiko wird als "niedrig" eingestuft.
Grundsätzlich stellen die dargestellten Risiken bei erfolgreicher Umsetzung der jeweiligen Maßnahmenpläne dem Grunde nach Chancen für die künftige Entwicklung der Gesellschaft und des KHD Konzerns dar. Diese Chancen resultieren beispielsweise aus der Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsposition aufgrund der Entwicklung von kostengünstigen Produkten, der weiteren Optimierung unserer Beschaffungsaktivitäten oder aus einer optimierten Auftragsabwicklung. Auch der Ausbau unserer Serviceleistungen (inkl. Ersatzteilgeschäft) sowie der systematische Ausbau unserer Position in Wachstumsmärkten sowie Märkten mit bisher schwacher Präsenz sind wesentliche Chancen. Nachfolgend gehen wir auf wesentliche Chancen und Potenziale für die künftige Entwicklung gesondert ein.
Aus dem Ausbau unserer Marktaktivitäten in China und der konsequenten Umsetzung unserer "Go China" Strategie - nicht zuletzt auf Basis unserer innovativen Produkte - erwarten wir in besonderem Maß positive Auswirkungen auf die künftige Entwicklung.
Bereits im Dezember 2010 hat KHD eine strategische Partnerschaft mit der AVIC abgeschlossen. Infolge der erfolgreichen Übernahme durch die AVIC ergibt sich eine stabile Aktionärsstruktur mit einem sehr deutlichen Mehrheitsbesitz. Aus der Partnerschaft mit AVIC ergeben sich große Vorteile bei der Umsetzung unserer "Go China" Strategie und erhebliche Chancen beim Ausbau unserer Marktaktivitäten in China.
Durch KHD Aktivitäten des Global Supply Chain Management streben wir Verbesserungen in Bezug auf einen einfacheren und umfassenderen Zugriff auf den chinesischen Beschaffungsmarkt an. Dabei wird uns über die AVIC der Zugang zu kostengünstigen, qualitativ hochwertigen Fertigungskapazitäten in China erleichtert. Des Weiteren ergeben sich verbesserte Möglichkeiten für Kooperationen mit Fertigungsbetrieben in China. Über den Kostenvorteil der Fertigung bestehender Produkte hinaus ergeben sich weitere Chancen durch die Anpassung der KHD Produkte an die lokalen Fertigungsmaterialien und Fertigungsstandards.
Zunehmende Auflagen der Behörden zur Reduzierung der Auswirkungen von Zementanlagen auf die Umwelt, wie beispielsweise die Betonung von Umweltaspekten im aktuellen chinesischen Fünfjahresplan, begreifen wir als Chance. Der KHD Konzern bietet seinen Kunden umweltfreundliche Lösungen, indem er die Umweltauswirkungen des Produktionsprozesses für Zement bereits in der Angebotsphase berücksichtigt. Unsere Produkte werden zudem auch im Hinblick auf Umweltaspekte fortlaufend weiterentwickelt; dabei konzentrieren wir uns auf die Reduzierung von Emissionen sowie auf den effizienten Einsatz von Ressourcen, Materialien und Energie.
Der KHD Konzern investiert fortlaufend in die Entwicklung neuer und die Verbesserung bestehender Technologien, Produkte und Dienstleistungen, die nach unserer Erwartung den aktuellen und künftigen Anforderungen der Kunden in vollem Umfang gerecht werden. Durch die Berücksichtigung der Faktoren Effizienz, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlagen, Umwelt- und Klimaschutz, Standardisierung sowie Bedienerfreundlichkeit bereits in der Entwicklungsphase bieten sich dem KHD Konzern hier erhebliche Chancen.
Von überragender Bedeutung bleibt die Entwicklung von überzeugenden Konzepten zur drastischen Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes von Zementwerken. Darin sieht KHD als eines der technologisch führenden Unternehmen im Zementanlagenbau eine besondere Chance. Zur Minimierung des CO 2 -Footprints investiert KHD weiterhin in die Entwicklung neuer Technologien. Hierzu zählen neben den traditionellen Themen Energieeffizienz, alternative Brennstoffe und Klinkersubstitution im Wesentlichen die folgenden neuen Technologien, bei denen KHD in Zukunft erhebliche Marktpotenziale sieht:
| ― |
Techniken zur Kalzinierung von CO 2 -günstigen Alternativstoffen zu Kalkstein, wie z.B. Ton, |
| ― |
Oxyfuel-Anlagen, |
| ― |
Re-Karbonatisierung von Alt-Betonen, |
| ― |
CCUS (carbon capture, utilization and storage = Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO 2 ). |
Ein Wachstum der Weltwirtschaft wirkt sich mit der typischen zeitlichen Verzögerung auf den Märkten für langfristige Investitionsgüter aus. Aus der fortschreitenden Urbanisierung und dem forcierten Ausbau der Infrastruktur resultiert insbesondere in den Schwellenländern eine steigende Nachfrage nach Zement. Produktionskapazitäten werden ausgebaut und bestehende Zementanlagen modernisiert und/oder erweitert. Durch eine starke Marktposition sieht der KHD Konzern in Russland und besonders in Indien sowie den benachbarten Ländern Wachstumschancen.
Durch gezielte Akquisitionen und Kooperationen ist der KHD Konzern ständig bestrebt, seine Position als technologisch führendes Unternehmen zu verstärken, zusätzliche Marktpotenziale zu erschließen und sein Produkt- und Leistungsportfolio weiterzuentwickeln. Wir beobachten kontinuierlich unsere gegenwärtigen und künftigen Märkte hinsichtlich Chancen für strategische Akquisitionen oder Kooperationen, die unser organisches Wachstum ergänzen können.
Der IWF rechnet in seinem World Economic Outlook für das Jahr 2022 mit einem Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung von 5,9 % im Jahr 2021 auf 4,4 % im Jahr 2022. Dies liegt gemäß dem IWF wesentlich an niedrigeren Wachstumserwartungen für die Volkswirtschaften USA und China. Aufgrund der anhaltenden COVID-19 Pandemie sieht der IWF den Zugang zu Impfstoffen als Schlüssel zur Überwindung der Pandemie und damit Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung. Für hoch entwickelte Länder prognostiziert der IWF für das Jahr 2022 ein Wirtschaftswachstum von 4,5 %. Weniger entwickelte Volkswirtschaften werden demnach im Jahr 2022 um 5,4 % wachsen.
Für das Jahr 2022 wird gemäß CW Research mit einem weltweiten Wachstum des Zementverbrauchs von 1,7 % gerechnet. Das weltweite Wachstum ohne China wird allerdings mit 4,9 % prognostiziert. In allen betrachteten Regionen oder Ländern ist im Jahr 2022 mit steigendem Zementkonsum zu rechnen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Werden für Westeuropa (2,8 %), Russland (3,0 %) oder die Türkei (6,0 %) ein moderates Wachstums prognostiziert, können sehr hohe Steigerungen des geplanten Zementkonsums in asiatischen Ländern wie Indien (9,0 %), Bangladesch (5,0 %) oder den Philippinen (9,0 %) erwartet werden. In Nordamerika wird mit einem moderateren Anstieg des Zementverbrauchs in Höhe von 2,0 % gerechnet.
Für das Geschäftsjahr 2022 plant KHD wiederum ein positives Ergebnis vor Steuern. Der seit dem Geschäftsjahr 2019 geänderte Fokus der Vertriebsaktivitäten wird im Hinblick auf die Margenqualität zu weiteren Verbesserungen führen und gleichzeitig die Risiken der Auftragsabwicklung deutlich reduzieren. Zudem wurden die Kostenstrukturen nachhaltig angepasst. Insgesamt wurden die Grundlagen geschaffen, um nachhaltig wieder positive Ergebnisse erwirtschaften zu können.
Aufgrund der weiterhin bestehenden allgemeinen Unsicherheit - einschließlich der COVID-19 Pandemie-, der Sensibilität der Zementmärkte und der Zurückhaltung der Zementproduzenten bei größeren Investitionen bestehen jedoch unverändert wesentliche Risiken - insbesondere für den Geschäftsbereich Capex. Dies kann zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe, bei der Freigabe zur Auftragsbearbeitung bei bereits wirksam abgeschlossenen Verträgen und sogar zur Sistierung von Aufträgen führen. Zusätzlich zu dem anhaltenden Druck auf die erzielbaren Margen aufgrund des harten Wettbewerbs bedürfen technische und wirtschaftliche Risiken im Rahmen der Auftragsabwicklung weiterhin unserer Aufmerksamkeit.
KHD wird auch im Jahr 2022 die Vertriebsaktivitäten zielgerichtet bei den sich bietenden Geschäftschancen in Bezug auf Aufträge, bei denen die technologisch führende Position der KHD adäquat zur Geltung kommt, einsetzen. Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir gegenüber dem hervorragenden Auftragseingang im Geschäftsjahr 2021 eine Abschwächung, so dass der Auftragseingang unterhalb von € 200 Mio. liegen wird. Der geplante Auftragseingang spiegelt die seit dem Geschäftsjahr 2019 unveränderten Planungsprämissen wider, d.h. der Qualität der Aufträge wird gegenüber einem rein volumenmäßigen Wachstum ein stärkeres Gewicht gegeben. Aufgrund des geplanten Fertigungsfortschritts wird der Auftragsbestand zum Jahresende 2022 erheblich unter dem Vorjahreswert liegen.
Gemäß Planung wird der Umsatz des Geschäftsjahres 2022 in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Aufgrund des anhaltend harten Wettbewerbs und Margendrucks erwarten wir bei der bereinigten Bruttoergebnismarge einen weiterhin nicht voll befriedigenden Wert, der jedoch deutlich besser als im Vorjahr ausfallen wird. Da im Geschäftsjahr 2022 keine Effekte erwartet werden, die mit den hohen Mehrkosten des Jahres 2021 vergleichbar sind, wird das erwartete bereinigte Bruttoergebnis deutlich über dem Wert des Geschäftsjahrs 2021 prognostiziert.
KHD erwartet im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 insgesamt eine weitere Verbesserung der Ertragslage. Das operative Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 wird aber voraussichtlich aufgrund der weiterhin nicht voll befriedigenden Auftragsmargen im aktuellen Auftragsbestand nicht ausreichen, um die gesamten Kosten des KHD Konzerns zu decken. KHD erwartet daher auch im laufenden Jahr 2022 sowohl beim EBIT als auch beim bereinigten EBIT negative Werte. In der Folge werden auch die EBITMarge sowie die bereinigte EBIT-Marge leicht negativ sein. Die Werte werden sich aber gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 weiter verbessern. Unter Einbeziehung des deutlich positiven Finanzergebnisses verbleibt gemäß unserer Planung ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT), das sich im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verbessern soll.
Für den operativen Cashflow erwarten wir im Jahr 2022 einen negativen Wert im einstelligen Millionenbereich. Grund für die operativen Mittelabflüsse sind planmäßige Auszahlungen an Lieferanten sowie zusätzliche Auftragskosten aus dem Geschäftsjahr 2021, die erst im Geschäftsjahr 2022 zahlungswirksam werden.
Insgesamt erwartet KHD im Geschäftsjahr 2022 aufgrund nach wie vor herausfordernder Marktbedingungen eine nicht voll befriedigende Ertragslage. Für das mittelfristige Ziel, auch beim EBIT wieder nachhaltig positive Ergebnisse zu erwirtschaften, werden neben der Umsetzung unserer "Go China" Strategie die weitere Verbesserung der Margenqualität bei den Auftragseingängen sowie Verbesserungen in der Auftragsbearbeitung entscheidend sein. Gemäß unserer Prognose bleibt die Finanz- und Vermögenslage der KHD weiterhin stabil und wird sich im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum abgelaufenen Jahr voraussichtlich nicht wesentlich verändern. Die nach wie vor auskömmliche Liquiditätssituation sowie die hohe Eigenkapitalquote verleihen uns die Möglichkeit, unser Leistungs- und Produktportfolio kontinuierlich weiterzuentwickeln und Chancen auf internes und externes Wachstum zu nutzen.
Da das Geschäftsjahr 2021 in manchen Märkten stark durch Nachholeffekte unserer Kunden bei Investitionen geprägt war, erwarten wir im Segment Capex einen Auftragseingang, der deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Der konservativ geplante Auftragseingang spiegelt die seit dem Geschäftsjahr 2019 unveränderten Planungsprämissen wider, d.h. der Qualität der Aufträge wird gegenüber einem rein volumenmäßigen Wachstum ein stärkeres Gewicht gegeben. KHD wird auch im Jahr 2022 sich bietende Geschäftschancen zielgerichtet in Bezug auf die Aufträge nutzen, bei denen unsere technologisch führende Position adäquat zur Geltung kommt. Aufgrund der (finanz-) wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten sind Vergabeentscheidungen der Kunden aber nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet. Aufgrund der Umsatzrealisierung in Relation zum geplanten Fertigungsfortschritt und der konservativen Auftragseingangsplanung wird der Auftragsbestand zum Jahresende 2022 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen.
Auf Basis des aktuellen Auftragsbestands sowie der erwarteten Auftragseingänge erwartet der KHD Konzern im Geschäftsjahr 2022 im Segment Capex einen Umsatz, der unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 liegen wird.
Trotz der in den Vorjahren durchgeführten Maßnahmen zur Kostenoptimierung ergeben sich gemäß unserer Planung im Segment Capex insbesondere aufgrund der niedrigen Margen abermals ein negatives EBIT bzw. bereinigtes EBIT und eine negative EBIT-Marge bzw. bereinigte EBIT-Marge. Da im Geschäftsjahr 2022 keine Effekte erwartet werden, die mit den hohen Mehrkosten der Vorjahre vergleichbar sind, werden bei diesen Werten allerdings gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 weitere Verbesserungen erwartet.
Aufgrund der guten Potenziale in Bezug auf Ersatzteile und Services beabsichtigen wir im Geschäftsjahr 2022 unsere Marktposition in diesem Bereich erfolgreich zu behaupten. In den Regionen Americas und Russland / GUS waren im zweiten Halbjahr 2021 Sondereffekte zu verzeichnen, die sich in dieser Höhe leider nicht für die Folgejahre fortschreiben lassen. Gemäß unserer Planung erwarten wir für das Segment Plant Services gegenüber dem besonders guten Wert des Geschäftsjahres 2021 (€ 53,1 Mio.) eine deutliche Reduzierung des Auftragseingangs.
Aufgrund des hohen Auftragseingangs im abgelaufenen Geschäftsjahr planen wir im Segment Plant Services im Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Steigerung der Umsatzerlöse. Beim EBIT soll im Geschäftsbereich Plant Services wiederum ein deutlich positives Ergebnis erzielt werden, das deutlich über dem Wert des Geschäftsjahres 2021 erwartet wird.
Während das Risikomanagementsystem dem Grunde nach mittel- und langfristig ausgerichtet ist, werden die Chancen und Risiken, die sich innerhalb des Prognosezeitraums auswirken können, in besonderem Maße im Budgeterstellungsprozess berücksichtigt. Aufgrund der Besonderheiten des langfristigen Anlagenbaus können Risiken und Chancen auch bei kurzfristigen Prognosen zu wesentlichen Abweichungen von den Plangrößen führen.
Bei dem prognostizierten Auftragseingang ergeben sich insbesondere im Segment Capex gegenüber dem prognostizierten Wert hohe Risiken und Chancen. Die Vergabe einzelner Großaufträge an KHD kann den Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022 wesentlich beeinflussen. Trotz enger Zusammenarbeit mit den Kunden im Rahmen des Prozesses der Angebotserstellung ist die Realisierung durch die Kunden und die Vergabe einzelner Projekte an KHD nur mit erheblichen Unsicherheiten zu prognostizieren, so dass sich sowohl ein wesentlich höherer als auch ein wesentlich niedrigerer Auftragseingang ergeben kann.
Die Umsatzprognose beruht insbesondere auf dem Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 sowie erwarteten Auftragseingängen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 im Segment Capex sowie auf der Planung des Geschäfts im Segment Plant Services. Insbesondere in Bezug auf die erwarteten Auftragseingänge in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 bestehen erhebliche Risiken und Chancen in Bezug auf die geplante Umsatzgröße. Das Ausbleiben bzw. die zeitlichen Verschiebungen von geplanten neuen Aufträgen bzw. zusätzliche Auftragseingänge, die nicht im Budget enthalten sind, haben neben Verzögerungen oder Beschleunigungen in der Auftragsabwicklung einen unmittelbaren Effekt auf den Umsatz des Geschäftsjahres.
Neben den Auswirkungen durch das Umsatzvolumen wird die prognostizierte Ergebnisgröße (bereinigtes EBIT) wesentlich durch auftragsbezogene Risiken beeinflusst. Diese resultieren aus unerwarteten technischen Problemen, Lieferengpässen oder Qualitätsproblemen bei Lieferanten wichtiger Komponenten, Verzögerungen bei der Projektdurchführung, Rechtsstreitigkeiten sowie aus unvorhersehbaren Entwicklungen bei der Montage und Inbetriebnahme vor Ort. Nach der Inbetriebnahme bestehen zudem Gewährleistungsrisiken. Andererseits resultieren aus einer verbesserten Auftragsbearbeitung sowie aus Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten bezüglich der Erhöhung von Auftragswerten bzw. der Weiterbelastung von Mehrkosten Chancen zu einer gegenüber der Planung wesentlichen Verbesserung des EBIT.
Köln, den 28. Februar 2022
Der Vorstand
Jianlong Shen, Vorsitzender
Jürgen Luckas
Dr. Matthias Jochem
Tao Xing
Matthias Mersmann
| in T€ | Anhang Nr. | 2021 | 2020 |
| Umsatzerlöse | 20 | 226.259 | 151.226 |
| Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen | 21 | (206.960) | (140.111) |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 19.299 | 11.115 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 22 | 3.610 | 3.328 |
| Vertriebsaufwendungen | 23 | (9.576) | (9.399) |
| Verwaltungsaufwendungen | 24 | (13.198) | (12.309) |
| Sonstige Aufwendungen | 25 | (5.310) | (6.044) |
| Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) | (5.175) | (13.309) | |
| Finanzerträge | 26 | 6.617 | 7.821 |
| Finanzaufwendungen | 26 | (757) | (1.151) |
| Finanzergebnis | 5.860 | 6.670 | |
| Gewinn vor Steuern (EBT) | 685 | (6.639) | |
| Ertragsteueraufwand | 27 | (1.802) | (1.318) |
| Konzernjahresfehlbetrag | (1.117) | (7.957) | |
| Davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens | (1.139) | (7.963) | |
| Nicht beherrschende Anteile | 22 | 6 | |
| (1.117) | (7.957) |
| 2021 | 2020 | ||
| Aktionären zuzuordnender Konzern Jahresfehlbetrag (in T€) | (1.139) | (7.963) | |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien | 49.703.573 | 49.703.573 | |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 28 | (0,02) | (0,16) |
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Konzernjahresfehlbetrag | (1.117) | (7.957) |
| Posten, die unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 2.395 | (4.679) |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bilanzierung von Pensionsplänen abzüglich darauf entfallender latenter Steuern | 305 | 94 |
| Effekt aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 | - | 138 |
| Sonstiges Konzernergebnis | 2.700 | (4.447) |
| Konzern-Gesamtergebnis | 1.583 | (12.404) |
| Davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens | 1.561 | (12.410) |
| Nicht beherrschende Anteile | 22 | 6 |
| 1.583 | (12.404) |
Ertragsteuern auf Währungsumrechnungsdifferenzen sind, wie im Vorjahr, nicht angefallen.
Die im sonstigen Konzernergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste mindern sich grundsätzlich um die darauf entfallenden passiven bzw. aktiven latenten Steuern, die ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Konzernergebnis erfasst werden. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthalten im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr keine latenten Steuern.
Aktiva
| in T€ | Anhang Nr. | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Sachanlagen | 5 | 10.806 | 9.330 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 6 | 3.851 | 3.851 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 6 | 1.162 | 1.278 |
| Nutzungsrechte | 6 | 2.615 | 3.214 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 7 | 297 | 1.012 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 11 | 95.000 | 100.000 |
| Aktive latente Steuern | 8 | 1.150 | 1.447 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 114.881 | 120.132 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | 9 | 5.766 | 3.819 |
| Vertragsvermögenswerte | 10 | 42.555 | 17.225 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 7 | 48.616 | 29.971 |
| Geleistete Vorauszahlungen | 10 | 23.718 | 17.943 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 7 | 1.495 | 992 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 1.386 | 806 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12 | 65.282 | 68.035 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 188.818 | 138.791 | |
| Aktiva Gesamt | 303.699 | 258.923 | |
|
PASSIVA |
|||
| in T€ | Anhang Nr. | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 49.704 | 49.704 | |
| Kapitalrücklage | 61.097 | 61.097 | |
| Eigene Anteile | - | - | |
| Im Eigenkapital erfasster Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung | (10.737) | (13.132) | |
| Sonstige Rücklagen | (9.862) | (9.028) | |
| Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens | |||
| zurechenbarer Anteil am Eigenkapital | 90.202 | 88.641 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 504 | 495 | |
| Summe Eigenkapital | 13 | 90.706 | 89.136 |
| Langfristige Schulden | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten | 16 | 4.101 | 2.794 |
| Leasingverbindlichkeiten | 16 | 1.703 | 2.145 |
| Pensionsverpflichtungen | 14 | 16.867 | 18.328 |
| Passive latente Steuern | 8 | - | 69 |
| Rückstellungen | 15 | 4.308 | 2.997 |
| Summe langfristige Schulden | 26.979 | 26.333 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 16 | 108.495 | 72.212 |
| Darlehen | 16 | 25.000 | 25.000 |
| Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen | 17 | 35.608 | 21.222 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 16 | 574 | 644 |
| Rückstellungen | 15 | 16.337 | 24.376 |
| Summe kurzfristige Schulden | 186.014 | 143.454 | |
| Passiva Gesamt | 303.699 | 258.923 |
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Konzernjahresfehlbetrag | (1.117) | (7.957) |
| Erfolgswirksam erfasster Ertragsteueraufwand | 1.802 | 1.318 |
| Erfolgswirksam erfasstes Finanzergebnis | (5.860) | (6.670) |
| Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) | (5.175) | (13.309) |
| Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 2.732 | 4.022 |
| Buchgewinn (-) / -verlust aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens Zunahme (-) / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und | (7) | 1 |
| Leistungen und finanzieller Vermögenswerte Zunahme (-) / Abnahme der Vorräte und | (19.302) | 3.326 |
| Vertragsvermögenswerte | (27.277) | (13.941) |
| Zunahme (-) / Abnahme geleisteter Vorauszahlungen und sonstiger finanzieller Vermögenswerte | (6.278) | (7.639) |
| Zunahme (+) / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der Vertragsverbindlichkeiten und erhaltenen Anzahlungen | 50.669 | 14.123 |
| Zunahme (+) / Abnahme der Pensionsverpflichtungen | (1.156) | (1.187) |
| Zunahme (+) / Abnahme von Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten | (5.863) | 2.116 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge | 327 | 472 |
| Sonstige Umrechnungsdifferenzen | (392) | 439 |
| Erhaltene Zinsen | 1.243 | 1.987 |
| Gezahlte Zinsen | (251) | (252) |
| Vereinnahmte Ertragsteuern | - | - |
| Gezahlte Ertragsteuern | (1.869) | (1.857) |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | (12.599) | (11.699) |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | ||
| Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte | (256) | (342) |
| Auszahlungen für Sachanlagen | (1.968) | (1.409) |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen | 30 | 19 |
| Zinsen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 6.279 | 5.851 |
| Auszahlungen aus der Gewährung von Darlehen an nahestehende Unternehmen | (12.000) | - |
| Einzahlungen aus Rückzahlungen von Darlehen an nahestehende Unternehmen | 17.000 | - |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 9.085 | 4.119 |
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | ||
| Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen | (25.000) | - |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen | 25.000 | - |
| Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten | (1.593) | (1.409) |
| Gezahlte Dividenden | (13) | - |
| Gezahlte Darlehenszinsen | (420) | (480) |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (2.026) | (1.889) |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | (5.540) | (9.469) |
| Finanzmittelfonds zu Beginn des Jahres | 68.035 | 82.622 |
| Wechselkurseffekte | 2.787 | (5.118) |
| Finanzmittelfonds am Ende des Jahres | 65.282 | 68.035 |
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Zusammensetzung des Finanzmittelfonds | ||
| Kontokorrentguthaben bei Banken und Kassenbestand | 44.305 | 35.588 |
| Kurzfristige verfügbare Bankeinlagen | 20.977 | 32.447 |
| Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 65.282 | 68.035 |
| Finanzmittelfonds am Ende des Jahres | 65.282 | 68.035 |
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verminderten sich im Geschäftsjahr um T€ 2.753 auf T€ 65.282 (Vorjahr: T€ 68.035). Ursächlich hierfür ist insbesondere der Mittelabfluss aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von T€ 12.599 (Vorjahr: Mittelabfluss von T€ 11.699). Den Mittelzuflüssen aus der Investitionstätigkeit in Höhe von T€ 9.085 (Vorjahr: T€ 4.119) stehen Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ 2.026 (Vorjahr: T€ 1.889) gegenüber. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von € 9,1 Mio. (Vorjahr: € 4,1 Mio.) resultiert vor allem aus erhaltenen Zinszahlungen für die an die AVIC Kairong gewährten Darlehen T€ 6.279 (Vorjahr: T€ 5.851) sowie aus der teilweisen Rückzahlung gewährter Darlehen, die die Auszahlungen für Darlehensgewährung im Berichtsjahr in Höhe von € 5,0 Mio. übertrafen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente durch positive Wechselkurseffekte in Höhe von T€ 2.787 (Vorjahr: negative Wechselkurseffekte in Höhe von T€ 5.118) beeinflusst. Im Geschäftsjahr 2021 reduzierte sich der Finanzmittelfond einschließlich der Wechselkurseffekte um T€ 2.753 (Vorjahr: Verminderung um T€ 14.587) und beträgt T€ 65.282 (Vorjahr: T€ 68.035).
| in T€ | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Eigene Anteile | Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung |
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | 49.704 | 61.097 | - | (8.453) |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | - | - | - | - |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | - | - | - | - |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | - | - | (4.679) |
| Konzern-Gesamtergebnis | - | - | - | (4.679) |
| 31.12.2020 / 01.01.2021 | 49.704 | 61.097 | - | (13.132) |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | - | - | - | - |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | - | - | - | - |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | - | - | 2.395 |
| Konzern-Gesamtergebnis | - | - | - | 2.395 |
| Dividendenzahlungen | - | - | - | - |
| 31.12.2021 | 49.704 | 61.097 | - | (10.737) |
| in T€ | Sonstige Rücklagen | Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital |
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | (1.297) | 101.051 |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | (7.963) | (7.963) |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | 232 | 232 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | (4.679) |
| Konzern-Gesamtergebnis | (7.731) | (12.410) |
| 31.12.2020 / 01.01.2021 | (9.028) | 88.641 |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | (1.139) | (1.139) |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | 305 | 305 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | 2.395 |
| Konzern-Gesamtergebnis | (834) | 1.561 |
| Dividendenzahlungen | - | - |
| 31.12.2021 | (9.862) | 90.202 |
| in T€ | Nicht beherrschende Anteile | Gesamt |
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | 489 | 101.540 |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | 6 | (7.957) |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | - | 232 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | (4.679) |
| Konzern-Gesamtergebnis | 6 | (12.404) |
| 31.12.2020 / 01.01.2021 | 495 | 89.136 |
| Konzernjahresfehlbetrag Versicherungsmathematische | 22 | (1.117) |
| Gewinne und Verluste und andere Effekte des sonstigen Konzernergebnisses | - | 305 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | 2.395 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 22 | 1.583 |
| Dividendenzahlungen | (13) | (13) |
| 31.12.2021 | 504 | 90.706 |
Die KHD Humboldt Wedag International AG mit Sitz in der Colonia-Allee 3, 51067 Köln, ist eingetragen im Handelsregister Köln in der Abteilung B unter der Nummer 36688. Die Aktien der Gesellschaft werden im Regulierten Markt (General Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Die KHD und ihre Konzernunternehmen werden im Folgenden als "Konzern" oder "KHD Konzern" bezeichnet. Das unmittelbar herrschende Mutterunternehmen der KHD ist die AVIC International Engineering Holdings Pte. Ltd. ("AVIC Engineering"), Singapur, Singapur, die 69,02 % der Anteile an der KHD hält. Die AVIC Engineering selbst veröffentlicht nach Kenntnis des Vorstands keinen konsolidierten Abschluss. Oberstes Mutterunternehmen des KHD Konzerns ist die Aviation Industry Corporation of China, Peking, deren Eigentümer wiederum die Volksrepublik China ist.
Der Konzernabschluss der KHD ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und steht im Einklang mit den gesetzlichen Verpflichtungen, die für kapitalmarktorientierte, berichtspflichtige Unternehmen nach § 315e Abs. 1 HGB in Verbindung mit Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung aktueller internationaler Rechnungslegungsstandards in der jeweils gültigen Fassung (IAS-VO), gelten. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Die Beträge einschließlich der Vergleichszahlen des Vorjahres werden grundsätzlich in Tausend Euro (T€) angegeben. Alle Beträge sind kaufmännisch gerundet. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Das Geschäftsjahr der KHD und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Eine Ausnahme hierzu ist die Humboldt Wedag India Private Limited ("HW India"), deren Geschäftsjahr vom 1. April bis zum 31. März läuft. Für Zwecke des KHD Konzernabschlusses stellt die HW India Zwischenabschlüsse auf den 31. Dezember auf.
Tochtergesellschaften sind die Beteiligungsunternehmen, bei denen die KHD die Verfügungsmacht ausüben kann, schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen beeinflussen kann. Dies ist bei der KHD regelmäßig der Fall, wenn KHD direkt oder indirekt mehr als 50 % der Stimmrechte besitzt oder auf sonstige Weise die Geschäftstätigkeit kontrolliert. Diese Gesellschaften werden grundsätzlich vollkonsolidiert. Tochtergesellschaften werden ab dem Datum konsolidiert, an dem die tatsächliche Kontrolle auf die KHD übertragen wird, und werden ab dem Datum nicht mehr konsolidiert, an dem die Kontrolle nicht mehr besteht.
Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Tochtergesellschaften nach lokalem Recht werden angepasst, um die Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsgrundsätzen der KHD zu gewährleisten. Nicht beherrschende Anteile werden separat ausgewiesen und erläutert.
Die Tochtergesellschaften des Konzerns werden unter Punkt 2 im Anhang aufgeführt.
In Fremdwährungen gebundene monetäre Posten werden in den Einzelabschlüssen mit dem Kurs zum Zeitpunkt des Zugangs umgerechnet und an jedem Stichtag an den jeweiligen Stichtagskurs angepasst. Dabei entstehende Umrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.
Die Einzelabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen, die Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die funktionale Währung des Konzerns ist der Euro.
Die angewandten Wechselkurse sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
| Währung | Stichtagskurs zum 31.12. 2021 | Durchschnittskurs 01.01.-31.12.2021 | |
| 1 Euro = | |||
| Australien | AUD | 1,5653 | 1,5784 |
| Indien | INR | 84,4200 | 87,2010 |
| USA | USD | 1,1372 | 1,1800 |
| Malaysia | MYR | 4,7410 | 4,8663 |
| Brasilien | BRL | 6,3375 | 6,3843 |
| Russland | RUB | 85,3582 | 87,3321 |
Angewandte Wechselkurse des vorangegangenen Geschäftsjahrs:
| Währung | Stichtagskurs zum 31.12. 2020 | Durchschnittskurs 01.01.-31.12.2020 | |
| 1 Euro = | |||
| Australien | AUD | 1,5863 | 1,6602 |
| Indien | INR | 89,3178 | 84,9564 |
| USA | USD | 1,2232 | 1,1477 |
| Malaysia | MYR | 4,9203 | 4,8161 |
| Brasilien | BRL | 6,3532 | 6,0247 |
| Russland | RUB | 90,4599 | 84,3222 |
Im erstmaligen Konzernabschluss nach IFRS wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte aufgrund der Erleichterungen nach IFRS 1 zu den Buchwerten übernommen, die sich nach den vorher angewandten Rechnungslegungsgrundsätzen (§ 301 HGB) ergeben haben.
Für alle nach diesem Zeitpunkt erfolgten Erwerbe entspricht der Geschäfts- oder Firmenwert dem positiven Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation, insbesondere der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten, bestehen bleibt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird als separater Bilanzposten unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Er unterliegt jährlichen bzw. anlassbezogenen Impairment Tests und wird zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen auf den niedrigeren erzielbaren Betrag bilanziert.
Mit Inkrafttreten der neuen Leasingbilanzierung nach IFRS 16 ab dem 1. Januar 2019 wurden erstmalig Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen bilanziert, wenn ein Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmen Zeitraum zu kontrollieren. Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeit berichtigt. Die Kosten der Nutzungsrechte beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei der oder- vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und der erwarteten Nutzungsdauer des Leasingverhältnisses abgeschrieben.
KHD wendet auf kurzfristige Leasingverträge sowie Leasingverhältnisse für Vermögenswerte mit geringem Wert die Vereinfachungsmöglichkeiten des IFRS 16 an. Für diese Leasingverhältnisse wird kein Nutzungsrecht aktiviert, stattdessen wird der Leasingaufwand linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst.
Korrespondierend zum Ansatz eines Nutzungsrechts bilanziert KHD eine Leasingverbindlichkeit zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Bei der Berechnung des Barwertes der Leasingverbindlichkeit verwendet KHD den Grenzkapitalzinssatz, da der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann. Im Rahmen der Folgebewertung wird die Leasingverbindlichkeit erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderung des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Änderungen der Leasingzahlungen neu bewertet.
Die Bilanzierung von sonstigen immateriellen Vermögenswerten erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Softwarelizenzen werden linear über eine Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben.
Ausgaben für Entwicklungen werden aktiviert, sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Aktivierungspflichtige Entwicklungskosten sind wie im Vorjahr nicht angefallen. Forschungskosten werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwand erfasst.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Zu den Anschaffungskosten zählen neben dem Kaufpreis auch die direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand zu bringen. Die Nutzungsdauer beträgt bei Betriebs- und Geschäftsausstattung und anderen Anlagen in der Regel drei bis zehn Jahre. Die Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Einbauten in gemieteten Gebäuden werden über die Mietlaufzeit abgeschrieben. Gewinne und Verluste bei Abgängen von Sachanlagevermögen werden in Bezug auf ihren Buchwert ermittelt und erfolgswirksam gebucht.
Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich in der Periode des Anfalls aufwandswirksam erfasst. Eine Aktivierung größerer Ausgaben erfolgt für Erneuerungen und Verbesserungen, wenn wahrscheinlich ist, dass zusätzlich zum ursprünglich erfassten Leistungsstandard der bestehenden Sachanlage künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Konzern zufließt.
Fremdkapitalkosten werden im KHD Konzern aktiviert, sofern sie auf die Anschaffung oder Herstellung qualifizierter Vermögenswerte entfallen. Ansonsten erfolgt die aufwandswirksame Erfassung dieser Kosten im Finanzergebnis. Im Geschäftsjahr 2021 wurden wie im Vorjahr keine Fremdkapitalkosten aktiviert.
Langfristige Vermögenswerte einschließlich immaterieller Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden auf Wertminderung geprüft, sobald Ereignisse oder Änderungen von Umständen darauf schließen lassen, dass der Buchwert solcher Vermögenswerte nicht mehr erzielbar ist. In den Fällen, in denen der Buchwert größer ist als der ermittelte erzielbare Betrag, wird der Vermögenswert auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.
Gemäß IFRS 9 erfolgt die Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte anhand der Charakteristika der mit den finanziellen Vermögenswerten einhergehenden Cashflows (Zahlungsstrombedingungen) sowie des zugrundeliegenden Geschäftsmodells (Geschäftsmodellbedingung). Hieraus ergeben sich drei mögliche Bewertungskategorien:
| ― |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten für Schuldinstrumente, |
| ― |
Erfolgsneutrale Bewertung zum beizulegenden Zeitwert für Schuldinstrumente (mit Recycling) und für Eigenkapitalinstrumente (ohne Recycling), |
| ― |
Erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert für Schuldinstrumente, Derivate und Eigenkapitalinstrumente. |
Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt nach den Regeln der jeweiligen Bewertungskategorie. Der wesentliche Teil der finanziellen Vermögenswerte wird bei KHD zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Lediglich diejenigen finanziellen Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie die für Sicherungszwecke erworbenen Derivate werden der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Von der sog. Fair Value Option wurde im Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht.
Finanzielle Vermögenswerte im KHD Konzern betreffen vor allem Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Darlehen und Forderungen, Eigenkapitalinstrumente sowie derivative Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken.
| ― |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich um originäre finanzielle Vermögenswerte. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände sowie sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Einlagen auf Abruf bei Banken und Geldmarktanlagen ohne Kontokorrentkredite, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt und die zum Nennwert bilanziert werden. Dispositionskredite werden, soweit sie kurzfristig zur Rückzahlung fällig sind, in die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente eingerechnet. Nicht frei verfügbare Zahlungsmittel werden gesondert angegeben. Die Bewertung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. |
| ― |
Darlehen und Forderungen Darlehen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Sie umfassen Darlehensforderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und Vermögenswerte. Sie entstehen, wenn KHD Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner bereitstellt. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, mit Ausnahme solcher, die erst nach mehr als zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden oder die nach ihrer wirtschaftlichen Gestaltung als langfristig klassifiziert werden. Diese werden als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht werden oder wertgemindert sind, sowie im Rahmen von Amortisationen. |
| ― |
Eigenkapitalinstrumente Der Konzern hält in begrenztem Umfang zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. |
| ― |
Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Reduzierung des Fremdwährungsrisikos von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden oder von geplanten Transaktionen in Fremdwährung ein. Es werden ausschließlich Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Diese werden erstmals am Tag des Vertragsabschlusses mit ihrem Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird auf Basis von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente berechnet. Die ökonomischen Sicherungsbeziehungen werden nicht als bilanzielle Sicherungsbeziehungen im Sinne des Hedge Accountings abgebildet. Das Wahlrecht des IFRS 9 zur bilanziellen Bildung von Sicherungsbeziehungen wird nicht in Anspruch genommen. In der Folge werden die Wertänderungen der abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. |
Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IFRS 9 betreffen finanzielle Schulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, unter Einschluss von Transaktionskosten, angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Eine erfolgswirksame Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten erfolgt nur für derivative Finanzinstrumente. Die Fair Value Option wird nicht in Anspruch genommen.
Im Wertminderungsmodell des IFRS 9 werden nicht nur eingetretene Verluste, sondern auch bereits erwartete Verluste (expected Loss Modell) erfasst. KHD ermittelt den erwarteten Kreditausfall auf Basis extern verfügbarer Informationen zur Kreditwürdigkeit der jeweiligen Schuldner sowie der Bonitätseinschätzung externer Auskunfteien.
Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen und rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten oder ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) untersucht.
Bestehen Anhaltspunkte dafür, dass eine Wertminderung bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerten eingetreten ist, ergibt sich die Höhe des Wertminderungsverlusts als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme erwarteter künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts, d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Effektivzinssatz. Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.
Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertminderung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.
Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen objektive Hinweise dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß den ursprünglich vereinbarten Rechnungskonditionen eingehen werden (wie z. B. mangelnde Bonität des Schuldners), wird eine Wertminderung unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos vorgenommen. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt, wenn diese als uneinbringlich eingestuft werden. Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte werden durch direkte Minderungen der Buchwerte berücksichtigt.
Vorräte werden am Abschlussstichtag mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Vorräte werden am Abschlussstichtag mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Zur Ermittlung des Bilanzansatzes von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wird überwiegend die Methode des gleitenden Durchschnitts angewendet. Die Nettoveräußerungswerte setzen sich aus dem geschätzten Verkaufspreis im gewöhnlichen Geschäftsverkehr abzüglich der geschätzten Kosten der Fertigstellung und des Verkaufsaufwands zusammen. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende, zwingend vorzunehmende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.
Ansprüche oder Verpflichtungen aus Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung werden gemäß den Regelungen des IFRS 15 ermittelt. In diesen Fällen bestimmt KHD das Ergebnis und den Umsatz nach dem Fertigstellungsgrad des jeweiligen Kundenauftrags entsprechend dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten des Auftrags zu den geschätzten Gesamtauftragskosten. Die zeitraumbezogene Erlösrealisierung bei Kundenverträgen entspricht damit der Gewinnrealisierung entsprechend des Leistungsfortschritts. Ein erwarteter Verlust aus Kundenverträgen wird in vollem Umfang sofort als Aufwand erfasst. Kundenverträge mit zeitraumbezogener Erlösrealisierung werden je nach Höhe der Teilabrechnungen unter den Vertragsvermögenswerten bzw. den Vertragsverbindlichkeiten und erhaltenen Anzahlungen ausgewiesen. Sie sind zu Herstellungskosten zuzüglich eines anteiligen Gewinns entsprechend des erreichten Fertigstellungsgrads bewertet. Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und Auftragsergebnis) die Teilabrechnungen im Einzelfall übersteigt, erfolgt der Ausweis der Kundenverträge unter den Vertragsvermögenswerten. Verbleibt nach Abzug der Teilabrechnungen ein negativer Saldo, wird dieser unter den Vertragsverbindlichkeiten und erhaltenen Anzahlungen passivisch ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden durch Abwertungen bzw. Rückstellungen gedeckt und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken ermittelt. Verluste aus belastenden Kundenverträgen werden ausschließlich nach den Regeln des IAS 37 ausgewiesen und nicht als Teil der Vertragsvermögenswerte oder der Vertragsverbindlichkeiten.
Die in der Bilanz erfassten Pensionsverpflichtungen stellen den Barwert der Verpflichtung aus leistungsorientierten Plänen zum Bilanzstichtag dar. Hierbei handelt es sich um sogenannte Defined-Benefit-Pläne. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wird jährlich durch unabhängige Versicherungsmathematiker anhand des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Bei der Berechnung des Barwertes wird neben der Sterbewahrscheinlichkeit der Pensionsberichtigten auch der erwartete künftige Rententrend berücksichtigt. Neubewertungen, bestehend aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten, werden unmittelbar im sonstigen Konzernergebnis erfasst und sind damit direkt in der Bilanz enthalten. Die im sonstigen Konzernergebnis erfassten Neubewertungen sind Teil der Sonstigen Rücklagen und werden in späteren Perioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Im Personalaufwand einiger Konzerngesellschaften sind Leistungen für beitragsorientierte Versorgungspläne enthalten. Hierbei handelt es sich um sogenannte Defined-Contribution-Pläne. Die Zahlungen erfolgen an Pensionsversicherungen auf einer vertraglichen Basis. Die Unternehmen gehen über die Entrichtung von Beitragszahlungen hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein.
Daneben besteht für alle Mitarbeiter der Konzerngesellschaften in Deutschland ein beitragsorientierter Plan im Rahmen der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung mit einem für 2021 unverändert gültigen Arbeitgeberbeitragssatz in Höhe von 9,30 % (Vorjahr: 9,30 %).
Rückstellungen werden erfasst, wenn der Konzern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten infolge von Ereignissen in der Vergangenheit hat und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung vorgenommen werden kann.
Rückstellungen für drohende Verluste aus belastenden Verträgen werden gebildet, wenn der aus dem Vertrag resultierende erwartete wirtschaftliche Nutzen geringer ist als die zur Vertragserfüllung unvermeidbaren Kosten.
Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Der Erfüllungsbetrag wird auf Basis einer bestmöglichen Schätzung bestimmt. Die Schätzung über die erwartete Höhe der Mittelabflüsse für alle Produkte mit Gewährleistungszusicherungen nimmt der Konzern zum Bilanzstichtag vor. Für die Rückstellungsermittlung wurden einzelne bekannte Gewährleistungsverpflichtungen mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von über 50 % berücksichtigt. Zusätzlich werden Rückstellungen auf der Grundlage von in der Vergangenheit angefallenen Aufwendungen und aktuellen Einschätzungen des Gewährleistungsrisikos ermittelt.
Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Erstattungsansprüche werden nicht mit Rückstellungen saldiert, sondern getrennt aktiviert, wenn deren Realisation so gut wie sicher ist.
Die Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten und -forderungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen und Ansprüche aus in- und ausländischen Ertragsteuern. Diese umfassen sowohl das laufende Jahr als auch etwaige Verpflichtungen und Ansprüche aus Vorjahren. Die steuerlichen Verbindlichkeiten und Forderungen werden auf Basis der lokalen steuerlichen Vorschriften ermittelt.
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt nach IAS 12. Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden sowie dem steuerlich beizumessenden Wert zu berücksichtigen.
Für steuerliche Verlustvorträge werden latente Steueransprüche nur angesetzt, wenn ihre Realisierung in der Zukunft wahrscheinlich ist oder entsprechend verrechenbare latente Steuerverpflichtungen bestehen. Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre unter Verwendung des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berücksichtigt.
Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich zeitpunktbezogen und erst dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind und damit der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Erträge aus der Erbringung von Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt und Erträge aus Nutzungsüberlassungen linear über den Zeitraum der zugrunde liegenden Vereinbarung erfasst. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt der Verursachung als Aufwand erfasst.
Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.
Auftragserlöse und Auftragskosten in Verbindung mit Kundenverträgen, die die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Erlösrealisierung nach IFRS 15.35 erfüllen, werden entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag jeweils als Erträge und Aufwendungen erfasst. Ein erwarteter Verlust durch den Fertigungsauftrag wird sofort als Aufwand erfasst. Aufgrund der hohen Kundenindividualität erfüllen die Verträge grundsätzlich die Voraussetzungen des IFRS 15.35b. Ein Teil der Verträge erfüllt zusätzlich auch die Voraussetzungen des IFRS 15.35c.
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen umfassen in erster Linie Kosten für bezogene Waren und Dienstleistungen, Transportkosten, Löhne und Gehälter, fertigungsbezogene Gemeinkosten, Provisionen und Zölle sowie erwartete Gewährleistungsaufwendungen.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualschulden zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Die vorgenommenen Schätzungen beinhalten komplexe und subjektive Bewertungen sowie die Verwendung von Annahmen, von denen einige Sachverhalte betreffen, die von Natur aus ungewiss sind und Veränderungen unterliegen können. Solche Schätzungen können sich im Zeitablauf verändern und einen erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der KHD haben. Bei der Beurteilung dieser Schätzungen und Annahmen hat die KHD alle Ermessensentscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln. Diejenigen Schätzungen und Annahmen, die ein wesentliches Risiko in Form einer möglichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs in sich tragen, werden im Nachfolgenden erläutert:
KHD ist im langfristigen Anlagenbau tätig und bestimmt den Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen bei Kundenaufträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung entsprechend dem Leistungsfortschritt. Dabei ermittelt sich der Zeitpunkt der Umsatz- und Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad. Die Bestimmung des Fertigstellungsgrades erfolgt bei KHD auf Basis der sog. Cost-to-Cost-Methode, die aus dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtauftragskosten den Fertigstellungsgrad bestimmt. Die Bestimmung des Leistungsfortschritts auf Basis der inputorientierten Cost-to-Cost-Methode gibt nach Einschätzung des Managements ein realistisches und getreues Bild der Übertragung der Güter und Dienstleistungen auf den Kunden wieder, da die eingesetzten Kosten dem gegenüber dem Kunden erbrachten Output entsprechen.
Bei der Cost-to-Cost-Methode ist die Einschätzung des Fertigstellungsgrads von besonderer Bedeutung; zudem kann sie Schätzungen hinsichtlich des zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen erforderlichen Liefer- und Leistungsumfang beinhalten. Diese wesentlichen Schätzungen umfassen auch die Gesamtauftragserlöse, die Gesamtauftragskosten, die Auftragsrisiken und andere maßgebliche Größen.
Die Gesamtauftragserlöse ergeben sich bei KHD über die vertraglich vereinbarten Festpreisverträge. Variable Erlösvereinbarungen, die durch Schätzung beeinflusst werden, existieren regelmäßig nicht. Eine Aufteilung des Gesamterlöses auf mehrere Leistungskomponenten kann aufgrund der spezifischen Merkmale des Anlagenbaugeschäftes der KHD unterbleiben, da einzelne Komponenten einer Anlage als Güter und Leistungen nicht separat identifizierbar im Sinne des IFRS 15 sind.
Besondere Bedeutung kommt der Schätzung der Gesamtauftragskosten sowie der Auftragsrisiken zu. Die Schätzung der Gesamtauftragskosten ist in hohem Maße von der technischen und fachlichen Einschätzung der zuständigen projektverantwortlichen Mitarbeiter beeinflusst. Schätzungsänderungen können zu einer Erhöhung oder Verminderung der Umsatzerlöse führen. Alle Einschätzungen in Zusammenhang mit solchen Kundenaufträgen werden durch KHD kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dabei werden die getroffenen Schätzungen der zuständigen projektverantwortlichen Mitarbeiter durch projektunabhängige Personen auf Plausibilität und Verlässlichkeit in einem standardisierten Prozess überprüft und fortlaufend angepasst.
Für Kundenaufträge, bei denen die Erfüllung der Leistungsverpflichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet, erfolgt die Umsatzrealisierung bei Verschaffung der Verfügungsmacht auf Basis der Lieferdokumente. Signifikante Ermessensentscheidung gibt es bei diesen Aufträgen grundsätzlich nicht.
Die KHD überprüft einmal jährlich bzw. anlassbezogen die Geschäfts- oder Firmenwerte auf mögliche Wertminderungen in Übereinstimmung mit den Regelungen des IAS 36. Die Bestimmung des erzielbaren Betrages der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, ist mit Schätzungen verbunden. Das auf Basis dieser Schätzungen prognostizierte Ergebnis wird u.a. von der Volatilität auf den Kapitalmärkten, der Zinsentwicklung sowie der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst. Die Ermittlung des erzielbaren Betrages i.S.d. IAS 36.30ff. erfolgt auf Basis von Discounted-Cashflow Bewertungen. Diesen diskontierten Zahlungsströmen liegen Fünf-Jahres-Budgets zugrunde, die auf Finanzprognosen aufbauen. Die Prognosen der zukünftigen Zahlungsströme berücksichtigen Erfahrungen der Vergangenheit und basieren auf der bestmöglichen Einschätzung künftiger Entwicklungen. Zahlungsströme jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller Wachstumsraten extrapoliert. Die wichtigsten Annahmen, auf denen die Ermittlung des erzielbaren Betrages basiert, beinhalten geschätzte Wachstumsraten, gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensätze und Steuersätze. Diese Schätzungen sowie die zugrunde liegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte haben.
Die im vorliegenden Abschluss erfassten aktiven und passiven Steuerpositionen werden unter Berücksichtigung der jeweiligen lokalen Steuergesetze sowie der einschlägigen Verwaltungsauffassungen ermittelt und unterliegen wegen ihrer Komplexität möglicherweise einer abweichenden Interpretation durch den Steuerpflichtigen einerseits und die lokalen Finanzbehörden andererseits. Unterschiedliche Auslegungen von Steuergesetzen als Ergebnis von Betriebsprüfungen können zu nachträglichen Steuerzahlungen für vergangene Jahre führen. Aktive latente Steuern werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Dabei werden unter anderem die geplanten Ergebnisse aus der operativen Geschäftstätigkeit, die Effekte aus der Umkehrung von zu versteuernden temporären Differenzen sowie mögliche Steuergestaltungsmöglichkeiten mit einbezogen. Auf Basis des geplanten künftigen zu versteuernden Einkommens beurteilt die KHD zum jeweiligen Bilanzstichtag die Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern. Da künftige Geschäftsentwicklungen unsicher sind, sind Annahmen zur Schätzung von künftigem steuerpflichtigem Einkommen sowie über den Zeitpunkt der Realisierung von aktiven latenten Steuern erforderlich. Schätzgrößen werden in der Periode angepasst, in der ausreichende Hinweise für deren Anpassung vorliegen.
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Verpflichtungen für Pensionen und sonstige Leistungen werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diese Bewertungen beruhen auf wesentlichen Annahmen, unter anderem zu Abzinsungssätzen, Gehalts- und Rententrends sowie Sterblichkeitsraten. Die angesetzten Abzinsungssätze werden auf Grundlage der Renditen bestimmt, die am Ende des Berichtszeitraums für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen mit entsprechender Laufzeit erzielt werden. Aufgrund sich ändernder Markt-, Wirtschaft- und sozialer Bedingungen können die zugrunde gelegten Annahmen von der tatsächlichen Entwicklung abweichen. Das kann wesentliche Auswirkungen auf die Verpflichtungen für Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses haben. Die hieraus resultierenden Differenzen werden vollständig in der Periode ihres Entstehens erfolgsneutral erfasst.
Die Bewertung von Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, von Gewährleistungsrückstellungen und Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten ist in erheblichem Maße mit Einschätzungen verbunden. KHD bildet Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, wenn die aktuell geschätzten Gesamtkosten, die aus dem jeweiligen Vertrag zu erwartenden Umsatzerlöse übersteigen. Diese Einschätzungen können sich infolge neuer Informationen mit zunehmendem Projektfortschritt ändern. Verlustaufträge identifiziert die KHD durch laufende Kontrolle des Projektfortschritts und die Aktualisierung der kalkulierten Gesamtkosten. Im Hinblick auf die Bewertung von Gewährleistungsrückstellungen sind in erheblichem Maße Einschätzungen in Bezug auf künftige Aufwendungen für Reparaturen, Umbauten oder andere Leistungen erforderlich.
Die KHD ist in unterschiedlichen Jurisdiktionen mit Rechtsstreitigkeiten und regulatorischen Verfahren konfrontiert. Diese Verfahren können dazu führen, dass die KHD möglichen straf- oder zivilrechtlichen Sanktionen, Geldbußen, Schadensersatzansprüchen und anderen Ansprüchen oder Vorteilsabschöpfungen ausgesetzt ist. Die KHD bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zusammenhang mit diesen Verfahren eine Verpflichtung entstanden ist, die wahrscheinlich zu künftigen Mittelabflüssen führen wird und hinsichtlich ihrer Höhe verlässlich schätzbar ist. Den Rechtsstreitigkeiten liegen häufig komplexe rechtliche Fragestellungen zugrunde, die mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sind.
Entsprechend liegt der Beurteilung, ob zum Stichtag eine gegenwärtige Verpflichtung als Ergebnis eines Ereignisses in der Vergangenheit besteht und ob ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Verpflichtung verlässlich schätzbar ist, ein erhebliches Ermessen zugrunde. Die KHD beurteilt den jeweiligen Stand eines Verfahrens regelmäßig unter Einbeziehung von Experten sowie interner und externer Anwälte. Eine Beurteilung kann aufgrund neuer Informationen zu ändern sein. Es kann notwendig werden, dass die Höhe einer Rückstellung für ein laufendes Verfahren in Zukunft aufgrund neuer Entwicklungen angepasst werden muss. Veränderungen von Schätzungen und Prämissen im Zeitablauf können eine wesentliche Auswirkung auf die künftige Ertragslage haben.
In der Berichtsperiode hat der Konzern alle verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) und Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) angewendet, sofern diese bereits von der EU in europäisches Recht übernommen wurden.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden die folgenden Regelungen und Änderungen in EU-Recht übernommen:
| ― |
Änderungen IFRS 4 im Zusammenhang mit der IBOR-Reform und Fragen, die sich aus dem Ersetzen des Referenzzinssatzes ergeben, Veröffentlichung im August 2020, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2021 |
| ― |
Änderungen IFRS 9 in Bezug auf die erstmalige Anwendung von IFRS 9 und IFRS 17, Veröffentlichung im Dezember 2021, Anwendung bei erstmaliger Anwendung des IFRS 9 |
| ― |
Änderungen IFRS 17 in Bezug auf die erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 Veröffentlichung im Dezember 2021, Anwendung bei erstmaliger Anwendung des IFRS 17 |
| ― |
Änderungen IAS 39 im Zusammenhang mit der IBOR-Reform und Fragen, die sich aus dem Ersetzen des Referenzzinssatzes ergeben, Veröffentlichung im August 2020, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2021 |
Aus der Anwendung dieser Regelungen und Änderungen ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des Konzerns.
Im aktuellen Berichtszeitraum hat das IASB eine Vielzahl von Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung noch nicht verpflichtend ist und deren Anwendbarkeit teilweise noch die Übernahme in EU-Recht erfordert:
| ― |
Änderung IRFS 16; um den Anwendungszeitraum der Befreiung von der Beurteilung, ob eine auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzession eine Leasingmodifikation ist, zu verlängern, Veröffentlichung im März 2021, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2022 |
| ― |
Änderungen des IFRS 3, IAS 16 und IAS 37: Veröffentlichung im Mai 2020, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2022, Übernahme in EU-Recht noch ausstehend; |
| ― |
Änderungen des IAS 1: "Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig", Veröffentlichung im Januar 2020, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2023, Übernahme in EU-Recht noch ausstehend. |
| ― |
Änderungen des IAS 1: Angabe der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Veröffentlichung im Februar 2021, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2023, |
| ― |
Änderungen IAS 8: Änderungen in Bezug auf rechnungslegungsbezogene Schätzungen, Veröffentlichung im Februar 2021, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2023, |
| ― |
Änderungen IAS 12: Änderungen in Bezug auf latente Steuern auf Leasingverhältnisse und Stilllegungsverpflichtungen, Veröffentlichung im Mai 2021, erstmalige Anwendung im Geschäftsjahr 2023 KHD erwartet aus diesen Änderungen derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des Konzerns. |
| Name des Unternehmens | Sitz | Hauptgeschäft | Stimmrechtsund Kapitalanteile in % 31.12.2021 | Stimmrechtsund Kapitalanteile in % 31.12.2020 | Währung | |
| KHD Humboldt Wedag GmbH | Köln, Deutschland | Holdingfunktion | 100,00 | 100,00 | D | € |
| Humboldt Wedag GmbH | Köln, Deutschland | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | I | € |
| ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau | Dessau, Deutschland | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | I | € |
| Blake International Ltd. | Road Town, Britische Jungferninseln | Holdingfunktion | 100,00 | 100,00 | I | USD |
| KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG | Köln, Deutschland | Vermögensverwaltung | 91,26 | 91,26 | I | € |
| Humboldt Wedag Inc. | Norcross, USA | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | I | USD |
| Humboldt Wedag India Private Ltd. * | Neu Delhi, Indien | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | I | INR |
| KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd | Peking, China | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | D | USD |
| KHD Humboldt Engineering OOO | Moskau, Russland | Anlagenbau | 100,00 | 100,00 | I | RUB |
| Humboldt Wedag Malaysia Sdn. Bhd. | Kuala Lumpur, Malaysia | Vertrieb | 100,00 | 100,00 | I | MYR |
| Humboldt Wedag Do Brasil Servicos Technicos Ltda | Belo Horizonte, Brasilien | Vertrieb | 100,00 | 100,00 | I | BRL |
| Name des Unternehmens | Sitz | Hauptgeschäft | Gezeichnetes Kapital 31.12.2021 | Gezeichnetes Kapital 31.12.2020 |
| KHD Humboldt Wedag GmbH | Köln, Deutschland | Holdingfunktion | 15.339.300 | 15.339.300 |
| Humboldt Wedag GmbH | Köln, Deutschland | Anlagenbau | 7.000.000 | 7.000.000 |
| ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau | Dessau, Deutschland | Anlagenbau | 2.000.000 | 2.000.000 |
| Blake International Ltd. | Road Town, Britische Jungferninseln | Holdingfunktion | 1.000 | 1.000 |
| KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG | Köln, Deutschland | Vermögensverwaltung | 3.600.000 | 3.600.000 |
| Humboldt Wedag Inc. | Norcross, USA | Anlagenbau | 1.000 | 1.000 |
| Humboldt Wedag India Private Ltd. * | Neu Delhi, Indien | Anlagenbau | 19.200.000 | 19.200.000 |
| KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd | Peking, China | Anlagenbau | 2.100.000 | 2.100.000 |
| KHD Humboldt Engineering OOO | Moskau, Russland | Anlagenbau | 3.722.222 | 3.722.222 |
| Humboldt Wedag Malaysia Sdn. Bhd. | Kuala Lumpur, Malaysia | Vertrieb | 500.000 | 500.000 |
| Humboldt Wedag Do Brasil Servicos Technicos Ltda | Belo Horizonte, Brasilien | Vertrieb | 801.847 | 801.847 |
D = unmittelbar im Besitz
I = mittelbar im Besitz
* Gezeichnetes Kapital der HW India per
31.03.2021 bzw. 31.03.2020
Am 14. August 2020 haben die KHD und die AVIC International Engineering Holdings Pte. Ltd, ("Avic Engineering"), Singapur, ein Share Purchase Agreement ("SPA") sowie ein Trust Agreement über 51 % der Anteile an der KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd. ("KHD Beijing") geschlossen, welches am 17. Juni 2021 wirksam geworden ist. Aufgrund des SPA ist die AVIC Engineering rechtlicher Eigentümer von 51 % der Anteile an der KHD Beijing. Das Trust Agreement begründet in Bezug auf diese 51 % der Anteile an der KHD Beijing zwischen der KHD (als Treugeber) und AVIC Engineering (als Treuhänder) eine fiduziarische Treuhandschaft. Das wirtschaftliche Eigentum ist entsprechend unverändert zu 100% der KHD zuzurechnen.
Damit umfasst der Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2021 unverändert gegenüber dem Vorjahr neben der KHD vier inländische und sieben ausländische Tochterunternehmen.
Einziges Konzernunternehmen, an dem nicht beherrschende Anteile bestehen, ist die KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG ("KHD VV"):
| Name des Unternehmens | Beteiligungs- und Stimmrechtsquote der nicht beherrschenden Anteile | Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn oder Verlust | Kumulierte nicht beherrschende Anteile | |||
| Sitz |
31.12.2021
in % |
31.12.2020
in % |
31.12.2021
in T€ |
31.12.2020
in T€ |
31.12.2021
in T€ |
|
| KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG | Köln, Deutschland | 8,74 | 8,74 | 22 | 6 | 504 |
| Name des Unternehmens | Kumulierte nicht beherrschende Anteile |
|
31.12.2020
in T€ |
|
| KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG | 495 |
Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 keine weiteren Anteile an der KHD VV erworben. Der Anteil des Konzerns zum 31. Dezember 2021 betrug, wie im Vorjahr, 91,26 %. Das auf die KHD entfallende Eigenkapital der KHD VV hat sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:
| T€ | |
| Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens zum 1. Januar 2021 | 5.165 |
| Veränderung des anteiligen Gesamtergebnisses für die Gesellschafter des Mutterunternehmens in 2021 | 226 |
| Gezahlte Dividende | (130) |
| Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2021 | 5.261 |
Die zusammenfassenden Finanzinformationen der KHD VV sind nachfolgend gem. IFRS angegeben und können Abweichungen gegenüber dem handelsrechtlichen Abschluss aufweisen. Die zusammenfassenden Finanzinformationen entsprechen den Beträgen vor konzerninternen Eliminierungen:
| KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG |
31.12.2021
in T€ |
31.12.2020
in T€ |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 5.635 | 5.527 |
| Langfristige Vermögenswerte | 234 | 234 |
| Kurzfristige Schulden | (27) | (21) |
| Langfristige Schulden | (77) | (80) |
| Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil am Eigenkapital | 5.261 | 5.165 |
| Den nicht beherrschenden Gesellschaftern zurechenbarer Anteil am Eigenkapital | 504 | 495 |
|
2021
in T€ |
2020
in T€ |
|
| Umsatzerlöse | - | - |
| Erträge | 248 | 76 |
| Jahresüberschuss | 248 | 76 |
| Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallender Jahresüberschuss | 226 | 70 |
| Auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallender Jahresüberschuss | 22 | 6 |
| Gesamter Jahresüberschuss | 248 | 76 |
| Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes sonstiges Ergebnis | - | (1) |
| Gesamtes sonstiges Ergebnis | - | (1) |
| Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Gesamtergebnis | 226 | 69 |
| Auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallendes Gesamtergebnis | 22 | 6 |
| Gesamtergebnis | 248 | 75 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividende | (13) | - |
| Nettozahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit | (122) | (121) |
| Nettozahlungsströme aus Investitionstätigkeit | 34 | 281 |
| Nettozahlungsströme aus Finanzierungstätigkeit | (144) | - |
| Nettozahlungsströme gesamt | (232) | 160 |
Zur Veränderung des Konsolidierungskreises der KHD verweisen wir auf Punkt 2. des Anhangs.
Die Berichterstattung der KHD erfolgt in zwei getrennten Segmenten. Dabei wird zwischen dem Segment Capex (Projektgeschäft) sowie den Segment Plant Services unterschieden. Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung und gründet auf dem sogenannten Management Approach.
Die Geschäftstätigkeit der beiden zum 31. Dezember 2021 berichtspflichtigen Segmente umfasst die folgenden Leistungen:
| ― |
Capex (Projektgeschäft) Im Segment Capex fasst KHD alle Umsatzerlöse und Aufwendungen zusammen, die aus der Lieferung von Ausrüstung und damit direkt in Zusammenhang stehenden Serviceleistungen für Zementanlagen bestehen. Dies umfasst die Prozesstechnik, die Konstruktion, das Engineering, das Projektmanagement sowie die Lieferung der technischen Ausrüstung. Daneben werden auch die Überwachung der Montage sowie Inbetriebnahme von Zementanlagen diesem Segment zugeordnet. Verwaltungsaufwendungen, Vertriebsaufwendungen sowie sonstige Aufwendungen (insbesondere Forschungs- und Entwicklungskosten) werden dem Segment entsprechend zugeordnet. |
| ― |
Plant Services Das Segment Plant Services umfasst alle Umsatzerlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Lieferung von Ersatzteilen und der Erbringung von Services für bestehende Zementanlagen. Die Dienstleistungen beinhalten die Optimierung von Anlagen, Wartungsleistungen, die Durchführung von Anlagenprüfungen, das Erstellen von Optimierungskonzepten und die Ausbildung von Anlagenmitarbeitern. Verwaltungsaufwendungen, Vertriebsaufwendungen sowie sonstige Aufwendungen werden dem Segment entsprechend zugeordnet. |
Die Unternehmenssteuerung erfolgt insbesondere auf Basis von Kennzahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. Für die berichtspflichtigen Segmente werden allerdings lediglich Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Auftragseingang, nicht jedoch Kennzahlen für die Bilanz ermittelt. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft der Segmente anhand des operativen Ergebnisses (Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis - EBIT).
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Geschäftsverlauf für die Geschäftsjahre 2021 und 2020:
| in T€ | Capex 01.01. - 31.12.2021 | Plant Services 01.01. - 31.12.2021 | Summe Konzern 01.01.-31.12.2021 | Capex 01.01. -31.12.2020 | Plant Services 01.01. -31.12.2020 | Summe Konzern 01.01. -31.12.2020 |
| Auftragseingang | 178.525 | 53.138 | 231.663 | 75.201 | 26.945 | 102.146 |
| Umsatzerlöse | 194.144 | 32.115 | 226.259 | 125.392 | 25.834 | 151.226 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | (184.044) | (22.916) | (206.960) | (122.536) | (17.575) | (140.111) |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 10.100 | 9.199 | 19.299 | 2.856 | 8.259 | 11.115 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3.610 | - | 3.610 | 3.328 | - | 3.328 |
| Vertriebsaufwendungen | (6.770) | (2.806) | (9.576) | (6.307) | (3.092) | (9.399) |
| Verwaltungsaufwendungen | (10.611) | (2.587) | (13.198) | (9.996) | (2.313) | (12.309) |
| Sonstige Aufwendungen | (5.310) | - | (5.310) | (5.043) | (1.001) | (6.044) |
| Ergebnis vor Steuern und | ||||||
| Finanzergebnis (EBIT) | (8.981) | 3.806 | (5.175) | (15.162) | 1.853 | (13.309) |
| Finanzergebnis | 5.860 | 6.670 | ||||
| Gewinn vor Steuern | 685 | (6.639) | ||||
| nachrichtlich : Abschreibungen | (2.732) | (4.022) |
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die berichtspflichtigen Segmente entsprechen den oben beschriebenen Konzernbilanzierungs- und -bewertungsmethoden nach IFRS. Umsatzerlöse und segmentbezogene Aufwendungen werden den jeweiligen Segmenten direkt zugerechnet. Aufwendungen und Erträge, die sich den Segmenten nicht direkt zurechnen lassen (bspw. allgemeine Verwaltungskosten), werden nach sachgerechten Schlüsseln auf die Segmente verteilt.
KHD berichtet in ihrem Segmentreporting ausschließlich Umsatzerlöse mit externen Kunden, d.h. Umsatzerlöse zwischen den beiden Segmenten sind bereits eliminiert. Die Segmentstruktur führt dazu, dass im Geschäftsjahr wie im Vorjahr das Segment Plant Services keine Umsätze mit dem Segment Capex getätigt hat. Wie im Vorjahr wurden im Segment Capex auch keine Umsätze mit dem Segment Plant Services erbracht. Die Geschäftsvorfälle zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen.
Die geografische Zuordnung der folgenden Projektdaten erfolgte gemäß dem Erfüllungsort der erbrachten Lieferungen und Leistungen.
| Umsatz | Langfristige Vermögenswerte | |||
| in T€ | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Nordamerika | 98.609 | 69.050 | 780 | 754 |
| Indien und Nachbarstaaten | 78.785 | 25.338 | 9.748 | 8.346 |
| Rest Asien | 18.520 | 16.151 | - | - |
| China | 13.141 | 13.727 | 104 | 229 |
| Naher und Mittlerer Osten | 5.045 | 3.837 | - | - |
| Rest Europa | 4.255 | 4.456 | - | - |
| Russland | 4.284 | 2.774 | 1.728 | 1.727 |
| Südamerika | 1.929 | 1.427 | - | - |
| Afrika | 1.580 | 1.675 | - | - |
| Deutschland | (2.733) | 8.314 | 6.074 | 6.617 |
| Andere | 2.844 | 4.477 | - | - |
| 226.259 | 151.226 | 18.434 | 17.673 | |
| Auftragseingang | Auftragsbestand | |||
| in T€ | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Indien und Nachbarstaaten | 121.216 | 46.144 | 96.605 | 49.921 |
| Rest Asien | 49.288 | 5.940 | 45.017 | 13.484 |
| Nordamerika | 26.912 | 13.059 | 72.494 | 137.571 |
| Rest Europa | 10.296 | 3.302 | 7.014 | 2.382 |
| Russland | 8.734 | 4.007 | 13.242 | 8.770 |
| China | 5.786 | 20.330 | 5.832 | 12.340 |
| Naher und Mittlerer Osten | 4.919 | 4.421 | 3.989 | 4.125 |
| Südamerika | 1.912 | 356 | 400 | 432 |
| Deutschland | 1.595 | 2.012 | 1.137 | 1.609 |
| Afrika | 429 | 2.494 | 4.866 | 6.014 |
| Andere | 576 | 81 | 1.477 | 3.744 |
| 231.663 | 102.146 | 252.073 | 240.392 | |
Zum 31. Dezember 2021 beläuft sich der Auftragsbestand, d.h. der Betrag der aus dem jeweiligen Vertrag noch zu erfassenden Umsatzerlöse, auf T€ 252.073 (Vorjahr: T€ 240.392). Dabei entfällt ein Auftragsbestand von T€ 212.846 (Vorjahr: T€ 222.865) auf das Segment Capex und ein Auftragsbestand von T€ 39.227 (Vorjahr: T€ 17.527) auf das Segment Plant Services. KHD wird den vorhandenen Auftragsbestand als Umsatz realisieren, in dem Maße in dem die projektspezifischen Lieferungen und Leistungen erbracht werden. Im Segment Capex wird gemäß Planung ca. 70-80 % des Auftragsbestandes in den nächsten zwölf Monaten als Umsatzerlös realisiert. Für die verbleibenden 2030 % wird die Umsatzrealisierung innerhalb der folgenden 24 Monate erwartet. Für das Segment Plant Services ist mit einer mehr als 90 %igen Umsatzrealisierung des aktuellen Auftragsbestandes innerhalb der nächsten zwölf Monate zu rechnen. KHD macht von dem praktischen Behelf des IFRS 15.121 keinen Gebrauch.
Im Geschäftsjahr entfielen Umsatzerlöse auf drei Kunden, mit denen mindestens 10 % des Konzernumsatzes erzielt wurde, in Höhe von insgesamt € 149,3 Mio. (Vorjahr: Umsatzerlöse mit einem einzelnen Kunden in Höhe von € 58,3 Mio.). Die Umsatzerlöse mit Hauptkunden wurden in beiden Segmenten erzielt.
| in T€ | Grundstücke und Gebäude | Ein-/ Ausbauten in gemieteten Gebäuden | Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie technische Anlagen | Gesamt |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | 3.505 | 3.043 | 9.590 | 16.138 |
| Zugänge | - | - | 1.431 | 1.431 |
| Abgänge | - | - | (196) | (196) |
| Währungsumrechnung und Umgliederung | (363) | (193) | (296) | (852) |
| 31.12.2020 | 3.142 | 2.850 | 10.529 | 16.521 |
| Zugänge | - | 24 | 1.944 | 1.968 |
| Abgänge | - | - | (283) | (283) |
| Währungsumrechnung und Umgliederung | 182 | 210 | 134 | 526 |
| 31.12.2021 | 3.324 | 3.084 | 12.324 | 18.732 |
| AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | - | 567 | 5.841 | 6.408 |
| Zugänge | - | 135 | 824 | 959 |
| Abgänge | - | - | (176) | (176) |
| Währungsumrechnung | - | - | - | - |
| 31.12.2020 | - | 702 | 6.489 | 7.191 |
| Zugänge | - | 134 | 771 | 905 |
| Abgänge | - | - | (260) | (260) |
| Währungsumrechnung | - | - | 90 | 90 |
| 31.12.2021 | - | 836 | 7.090 | 7.926 |
| NETTOBUCHWERT 31.12.2020 | 3.142 | 2.148 | 4.040 | 9.330 |
| 31.12.2021 | 3.324 | 2.248 | 5.234 | 10.806 |
Die Zugänge des Geschäftsjahres im Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 1.968 betreffen, wie auch im vorangegangenen Geschäftsjahr, im Wesentlichen Investitionen in technische Anlagen und Maschinen der Fertigungsstätte in Indien sowie Ersatzinvestitionen in EDV-Hardware. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres betrugen T€ 905 (Vorjahr: T€ 959).
| in T€ ANSCHAFFUNGSKOSTEN | Geschäfts- oder Firmenwert | Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | Nutzungsrechte | Gesamt |
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | 5.162 | 10.539 | 5.284 | 20.985 |
| Zugänge | - | 342 | 740 | 1.082 |
| Abgänge | - | (30) | (31) | (61) |
| Währungsumrechnung und Umgliederungen | - | (3) | - | (3) |
| 31.12.2020 | 5.162 | 10.848 | 5.993 | 22.003 |
| Zugänge | - | 256 | 1.180 | 1.436 |
| Abgänge | - | - | (285) | (285) |
| Währungsumrechnung und Umgliederungen | - | 3 | (15) | (12) |
| 31.12.2021 | 5.162 | 11.107 | 6.873 | 23.142 |
| AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| 31.12.2019 / 01.01.2020 | - | 9.270 | 1.388 | 10.658 |
| Zugänge | 1.311 | 330 | 1.423 | 3.064 |
| Abgänge | - | (30) | (32) | (62) |
| 31.12.2020 | 1.311 | 9.570 | 2.779 | 13.660 |
| Zugänge | - | 348 | 1.479 | 1.827 |
| Abgänge | - | - | - | - |
| Währungsschwankungen | - | 27 | 27 | |
| 31.12.2021 | 1.311 | 9.945 | 4.258 | 15.514 |
| NETTOBUCHWERT | ||||
| 31.12.2020 | 3.851 | 1.278 | 3.214 | 8.343 |
| 31.12.2021 | 3.851 | 1.162 | 2.615 | 7.628 |
Unter den Zugängen der Lizenzen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten sind, wie im Vorjahr, im Wesentlichen Investitionen in Software enthalten. Als Nutzungsrechte sind Nutzungsrechte unter Anwendung des IFRS 16 ausgewiesen.
Die erfassten Nutzungsrechte entfallen im Wesentlichen auf Nutzungsrechte an angemieteten Immobilien. Daneben sind auch Nutzungsrechten auf Betriebs- und Geschäftsausstattungen hier ausgewiesen. Die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
| in T€ | Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | Immobilien | Summe |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||
| Stand 31.12.2020 | 577 | 5.416 | 5.993 |
| Zugänge | 71 | 1.109 | 1.180 |
| Abgänge | (285) | - | (285) |
| Währungsumrechnungen | - | (15) | (15) |
| Stand 31.12.2021 | 363 | 6.510 | 6.873 |
| AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | |||
| Stand 31.12.2020 | 249 | 2.530 | 2.779 |
| Zugänge | 59 | 1.420 | 1.479 |
| Abgänge | - | - | - |
| Stand 31.12.2021 | 308 | 3.950 | 4.258 |
| NETTOBUCHWERT 31.12.2021 | 55 | 2.560 | 2.615 |
Die Leasingverträge für die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren abgeschrieben. Die Leasingverträge für Immobilen haben Laufzeiten von bis zu sieben Jahren.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden Abschreibungen auf Nutzungsrechte von insgesamt T€ 1.479 (Vorjahr: T€ 1.423) in den Aufwendungen erfasst. Zusätzlich fielen Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten von T€ 184 (Vorjahr: T€ 226) an. Der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert sind im Geschäftsjahr unwesentlich. Der erfolgswirksam erfasste Gesamtaufwand in Zusammenhang mit Leasingverhältnissen betrug in Summe T€ 1.663 (Vorjahr: T€ 1.653).
Die Zahlungsmittelabflüsse des Konzerns für Leasingverhältnisse beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf T€ 1.777 (Vorjahr: T€ 1.635).
Bei einzelnen Leasingverträgen von Immobilien bestanden im Geschäftsjahr zugunsten der KHD Verlängerungsoptionen, die bei der Ermittlung der Nutzungsrechte zum 31. Dezember 2021 nicht berücksichtigt wurden, da die Ausübung dieser Verlängerungsoptionen als nicht wahrscheinlich erachtet wurde. Die undiskontierten potenziellen künftigen Leasingzahlungen für Perioden nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungsoptionen betrugen ca. € 3,6 Mio. (Vorjahr: ca. € 2,4 Mio.).
Der zum 31. Dezember 2021 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus Akquisitionen und wurde den entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet. In Summe sind die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte in zum Vorjahr unveränderter Höhe von T€ 3.851 werthaltig. Zum 31. Dezember 2021 entfallen die Geschäfts- oder Firmenwerte auf die folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:
| ZGE |
Buchwert des der ZGE zugeordneten Firmenwertes
in T€ |
Anteil am Gesamtfirmenwert |
Diskontierungszinssatz (vor Steuern)
in % |
Wachstumsrate
in % |
| Plant Services HWG | 2.127 | 55,2% | 10,5,% | 1,0% |
| Plant Services KHD OOO | 604 | 15,7% | 14,7% | 1,0% |
| Capex KHD OOO | 1.120 | 29,1% | 14,8% | 1,0% |
| ZGE | Beschreibung der Grundannahmen für die Unternehmensbewertung | Darlegung der Vorgehnsweise zur Wertbestimmung der Grundannahmen |
| Plant Services HWG | - Wachstumsraten der jeweiligen Märkte | - Konzerninterne Einschätzung der verantwortlichen Verkaufs- und Einkaufsabteilungen |
| - branchenspezifische Zyklen | - Durch KHD AG erwartete volkswirtschaftliche Rahmendaten sowie externe Marktstudien | |
| - Absatzpreise | ||
| - Beschaffungspreise | ||
| Plant Services KHD OOO | - Wachstumsraten der jeweiligen Märkte | - Konzerninterne Einschätzung der verantwortlichen Verkaufs- und Einkaufsabteilungen |
| - branchenspezifische Zyklen | - Durch KHD AG erwartete volkswirtschaftliche Rahmendaten sowie externe Marktstudien | |
| - Absatzpreise | ||
| - Beschaffungspreise | ||
| Capex KHD OOO | - Wachstumsraten der jeweiligen Märkte | - Konzerninterne Einschätzung der verantwortlichen Verkaufs- und Einkaufsabteilungen |
| - branchenspezifische Zyklen | - Durch KHD AG erwartete volkswirtschaftliche Rahmendaten sowie externe Marktstudien | |
| - Absatzpreise | ||
| - Beschaffungspreise |
Der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich im Rahmen der Abschlusserstellung durch Vergleich des Buchwerts der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts) mit dem erzielbaren Betrag auf seine Werthaltigkeit geprüft. Der erzielbare Betrag wird hierbei als interner Nutzungswert nach dem "Discounted-Cash-Flow"-Verfahren in Form des "Flow-to-Equity"-Ansatzes ermittelt.
Die berücksichtigten Zahlungsströme (vor Steuern) basieren auf der vom Management verabschiedeten Mittelfristplanung, die einen 5-Jahreszeitraum umfasst. Der Kapitalisierungszins wurde auf der Grundlage von Marktdaten unter Berücksichtigung der Risikosituation der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusive Berücksichtigung unterschiedlicher Länderrisikozuschläge entwickelt.
Eine Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter in Form einer Minderung der erwarteten Zahlungsströme um 10 % würde für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Capex KHD OOO" zu einer Wertminderung um T€ 164 (Vorjahr: T€ 127) und für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Plant Services KHD OOO" zu einem Wertberichtigungsbedarf in Höhe von T€ 78 (Vorjahr: T€ 65) führen. Die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Capex KHD OOO" wäre bei der Erhöhung des Kapitalisierungssatzes um 20 % in diesem Jahr um T€ 371 (Vorjahr: T€ 289) wertgemindert und die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Plant Services KHD OOO" um T€ 183 (Vorjahr: T€ 141). Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Plant Services HWG" ergäbe sich durch die Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter kein Wertberichtigungsbedarf.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 41.717 | 24.511 |
| abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen von Forderungen | (3.243) | (2.704) |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) | 38.474 | 21.807 |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | 3.527 | 5.072 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.495 | 992 |
| Finanzielle Forderungen | 2.234 | 1.404 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 45.730 | 29.275 |
| Übrige Forderungen | 4.381 | 1.688 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und übrige Forderungen | 50.111 | 30.963 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 297 | 1.012 |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 95.000 | 100.000 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 95.297 | 101.012 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto - vor Abzug von Wertberichtigungen) erhöhten sich im Geschäftsjahr von T€ 24.511 um T€ 17.206 auf T€ 41.717. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten keine Forderungen aus Lizenzverträgen (Vorjahr: T€ 500). Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen verminderten sich von T€ 5.072 um T€ 1.545 auf T€ 3.527 zum 31. Dezember 2021.
Der wesentliche Anteil an den Wertberichtigungen betrifft wie im Vorjahr Kunden aus Nordafrika, der Türkei und Indien. In Bezug auf die nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geht der Konzern aufgrund der Bonität der Schuldner von ihrer Werthaltigkeit aus.
Wie im Vorjahr resultieren die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr mit Gesellschaften des AVIC Konzerns.
Die finanziellen Forderungen erhöhten sich von T€ 1.404 um T€ 830 auf T€ 2.234. Zum 31. Dezember 2021 umfassen die finanziellen Forderungen im Wesentlichen Belastungen an Unterlieferanten, Zinsforderungen, Kautionen, Versicherungsforderungen und sonstige finanzielle Forderungen in einer Gesamthöhe von T€ 1.265 (Vorjahr: T€ 764).
Die übrigen Forderungen resultieren aus Vorsteuererstattungsansprüchen in Höhe von T€ 4.381 (Vorjahr: T€ 1.688).
Unter den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind zwei Darlehen an die AVIC Kairong über jeweils T€ 50.000 und T€ 45.000 (Vorjahr: jeweils T€ 50.000) bilanziert. Aus einem der Darlehen über € 50,0 Mio. wurden unterjährig € 17,0 Mio. von der AVIC Kairong zurückgefordert und zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Darlehen an die AVIC Kairong um € 12 Mio. aufgestockt.
Unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind zudem Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 297 (Vorjahr: T€ 1.012) gegen Kunden bilanziert, mit denen Stundungsvereinbarungen getroffen wurden. Die gestundeten Forderungen werden zu marktüblichen Konditionen verzinst.
Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen grundsätzlich auch aktivierte Kosten der Auftragserlangung aus Verträgen mit Kunden im Bereich des Projektgeschäftes mit einer erwarteten Projektdauer von über zwölf Monaten. Die aktivierten Aufwendungen werden ratierlich über die Laufzeit des jeweiligen Kundenauftrags abgeschrieben. Die Kosten der Auftragserlangung betreffen bei der KHD vertragliche Vertreterprovisionen. Zum 31. Dezember 2021 sind wie im Vorjahr sowohl die fortgeführten aktivierten Kosten der Auftragserlangung als auch die entsprechenden Abschreibungen unwesentlich.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| 61 bis 90 Tage | 506 | 614 |
| 91 bis 180 Tage | 827 | 238 |
| 181 bis 365 Tage | 757 | 702 |
| über 365 Tage | 156 | 566 |
| Summe | 2.246 | 2.120 |
Monatsweise erfolgt eine Überprüfung der überfälligen Forderungen; bei Vorliegen von objektiven Hinweisen auf Wertminderung werden einzelfallbezogene Wertberichtigungen gebildet.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 2.246 (Vorjahr: T€ 2.120), die zum Fälligkeitszeitpunkt mehr als 61 Tage überfällig waren, wurden keine Wertberichtigungen gebildet, da keine wesentliche Veränderung der Kreditwürdigkeit dieser Schuldner festgestellt wurde und mit einer Zahlung der ausstehenden Beträge zu rechnen ist.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 2.704 | 3.004 |
| Zugang | 815 | 568 |
| Zugang durch Erstkonsolidierung | ||
| Verbrauch | (98) | (626) |
| Währungsdifferenzen | 64 | (73) |
| Auflösung | (242) | (169) |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 3.243 | 2.704 |
Forderungen. KHD hat im Geschäftsjahr Wertberichtigungen auf Forderungen aufgrund erwarteter Kreditausfälle gemäß IFRS 9 in Höhe von T€ 316 (Vorjahr: T€ 301) unter den Wertberichtigungen erfasst.
In den kurzfristigen Forderungen sind Fremdwährungsforderungen (CNY) gegen ein indirektes Mutterunternehmen im Gegenwert von T€ 1.184 (Vorjahr: T€ 2.363) enthalten. Im Vorjahr bestanden keine wesentlichen Fremdwährungsforderungen.
Der Konzern bilanziert latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen der IFRS- und der Steuerbilanz sowie latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge. Der Ermittlung der aktiven und passiven latenten Steuern wurden die lokalen Steuersätze zugrunde gelegt. Aktive latente Steuern werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. In Übereinstimmung mit dem Rechnungslegungsstandard IAS 12 wurde hierbei berücksichtigt, inwieweit überzeugende substanzielle Hinweise für zukünftige steuerpflichtige Gewinne vorliegen.
Die KHD verfügt zum 31. Dezember 2021 über einen Gesamtbetrag von steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von € 164,2 Mio. (Vorjahr: € 149,6 Mio.) für die Körperschaftsteuer sowie vergleichbare ausländische Ertragsteuern. Für die Gewerbesteuer beträgt der Gesamtbetrag der Verlustvorträge € 101,4 Mio. (Vorjahr: € 93,1 Mio.). Zum 31. Dezember 2021 wurden für die Bilanzierung aktiver latenter Steuern Verlustvorträge in Höhe von € 1,6 Mio. (Vorjahr: € 1,3 Mio.) für die Körperschaftsteuer und vergleichbare ausländische Ertragsteuern sowie € 0,9 Mio. (Vorjahr: € 1,9 Mio.) für die Gewerbesteuer berücksichtigt. Sofern künftiges zu versteuerndes Ergebnis wahrscheinlich zur Verfügung stehen wird, werden aktive latente Steuern in dem Umfang aktiviert, wie sich auf Basis der 5-jährigen Unternehmensplanung zu versteuerndes Ergebnis ergibt. Grundlage für die erwarteten steuerlichen Erträge ist die Einschätzung der KHD über die Entwicklung der Tochtergesellschaften. Aktive latente Steuern werden jedoch mindestens in dem Umfang aktiviert, wie entsprechend hohe passive latente Steuern angesetzt werden.
Die Ermittlung der wahrscheinlichen künftig zu versteuernden Ergebnisse erfolgt für das jeweilige Tochterunternehmen auf der Basis der Konzernplanungsrechnung. Auf temporäre Differenzen in Höhe von € 3,8 Mio. (Vorjahr: € 7,7 Mio.) sowie die oben dargestellten Verlustvorträge, deren künftige Nutzung nicht hinreichend sicher ist, wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Die Verlustvorträge der deutschen Gesellschaften können zeitlich grundsätzlich unbegrenzt vorgetragen werden. Die Nutzung der Verlustvorträge ausländischer Gesellschaften ist regelmäßig zeitlich begrenzt. Nicht genutzte Verlustvorträge ausländischer Gesellschaften in Höhe von T€ 53.302 (Vorjahr: T€ 47.853) verfallen in den Jahren 2031 bis 2039 und T€ 337 (Vorjahr: T€ 869) bereits nach dem Geschäftsjahr 2026.
Die erfolgsneutral erfassten aktiven latenten Steuern betragen zum 31. Dezember 2021 T€ 307 (Vorjahr: T€ 307).
Für temporäre Differenzen in Höhe von € 2,3 Mio. (Vorjahr: € 12,5 Mio.), die im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen stehen und sich in absehbarer Zeit nicht umkehren werden, wurden keine latenten Steuern bilanziert.
Aktive und passive latente Steuern ergeben sich aus den folgenden Positionen:
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Aktive latente Steuern | ||
| Rückstellungen | 2.035 | 1.369 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 407 | 506 |
| Verrechnung mit passiven latenten Steuern | (1.292) | (428) |
| 1.150 | 1.447 | |
| Passive latente Steuern | ||
| Fertigungsaufträge mit zeitraumbezogener | ||
| Erlösrealisierung | (1.292) | (497) |
| Verrechnung mit aktiven latenten Steuern | 1.292 | 428 |
| - | (69) |
Von den ausgewiesenen aktiven latenten Steuern auf Rückstellungen in Höhe von T€ 2.035 entfallen T€ 307 auf aktive latente Steuern für Pensionsverpflichtungen.
Die KHD saldiert grundsätzlich latente Steueransprüche und latente Steuerschulden, wenn KHD ein Recht auf Aufrechnung hat und sich die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden auf dieselbe Steuerbehörde beziehen.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 4.882 | 4.492 |
| Unfertige Erzeugnisse und Leistungen | 2.230 | 1.144 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 258 | 199 |
| Wertminderungen auf den Nettoveräußerungspreis | (1.604) | (2.016) |
| 5.766 | 3.819 |
Im Geschäftsjahr wurden Vorräte in Höhe von T€ 5.583 (Vorjahr: T€ 2.573) als Teil der Herstellungskosten erfasst. Die fertigen Erzeugnisse und Waren sind im Wesentlichen Ersatzteile, die bei Kunden bevorratet werden, bei denen der Eigentumsübergang auf den Kunden aber erst bei Entnahme durch den Kunden erfolgt. Die Wertminderungen auf Nettoveräußerungswerte der Vorräte betragen zum 31. Dezember 2021 T€ 1.604 (Vorjahr: T€ 2.016). Die Wertminderungen entfallen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, deren Bruttobuchwert T€ 1.775 (Vorjahr: T€ 2.421) beträgt.
Die Darstellung von Ansprüchen oder Verpflichtungen aus Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung erfolgt unter den Bilanzposten Vertragsvermögenswerte bzw. Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen.
Die Vertragsvermögenswerte stellen bedingte Ansprüche auf eine Gegenleistung des Kunden für die Erfüllung der vertraglichen Leistung dar. Forderungen werden erst dann erfasst, wenn der Anspruch auf Erhalt der Gegenleistung unbedingt wird. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn vertraglich vereinbarte Meilensteine zur Abrechnung erreicht werden. Bei Erreichen dieser Meilensteine werden in Höhe der jeweiligen Teilabrechnungen die Vertragsvermögenswerte in die Forderungen umgegliedert.
Die Vertragsverbindlichkeiten entstehen, wenn Kundenzahlungen auf Basis der vereinbarten Meilensteine die bereits erfüllte Leistungsverpflichtung übersteigen. Die Vertragsverbindlichkeiten werden erst dann als Umsatzerlöse erfasst, wenn KHD die vertragliche Leistung erbringt. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Umsatzerlöse in Höhe von T€ 13.652 (Vorjahr: T€ 37.060) erfasst, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.
Bei der Bewertung der Verträge mit zeitraumbezogener Erlösrealisierung werden Herstellungskosten zuzüglich anteiliger Gewinne entsprechend des Fertigstellungsgrades abzüglich Teilabrechnungen berücksichtigt.
Die Entwicklung der Vertragssalden aus Kundenverträgen stellt sich wie folgt dar:
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Bislang angefallene Kosten für Kundenaufträge mit zeitraumbezogener Erlösrealisierung | 260.655 | 154.769 |
| Bislang erfasste anteilige Ergebnisse aus diesen Verträgen | 12.269 | 6.528 |
| Summe angefallener Kosten und anteilig erfasster Ergebnisse | 272.924 | 161.297 |
| abzüglich Teilabrechnungen | (256.870) | (159.235) |
| Saldo der Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten | 16.054 | 2.062 |
| Dieser Betrag gliedert sich wie folgt: Vertragsvermögenswerte | 42.555 | 17.225 |
| Vertragsverbindlichkeiten | (26.501) | (15.163) |
| 16.054 | 2.062 | |
| Ausweis auf der Passivseite der Bilanz | ||
| Vertragsverbindlichkeiten | (26.501) | (15.163) |
| Erhaltene Anzahlungen aus Kundenverträgen ohne Leistungserbringung | (9.107) | (6.059) |
| Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen | (35.608) | (21.222) |
| Geleistete Anzahlungen | 23.718 | 17.943 |
Die Kundenverträge sind grundsätzlich so ausgestaltet, dass der Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung den vertraglichen vereinbarten Teilabrechnungen und Kundenzahlungen entspricht. In Abhängigkeit vom jeweiligen Auftragsstatus sowie dem individuell vereinbarten Abrechnungsplan weisen Aufträge zum Stichtag im Saldo einen Vertragsvermögenswert bzw. eine Vertragsverbindlichkeit gegenüber dem jeweiligen Kunden aus.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 hat sich der Saldo der Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aufgrund des Fortschritts in der Auftragsbearbeitung bzw. des Status der gestellten Teilabrechnungen in Summe von T€ 2.062 um T€ 13.992 auf T€ 16.054 erhöht.
Von den in der Berichtsperiode gebuchten Umsätzen in Höhe von T€ 226.259 (Vorjahr: T€ 151.266) entfallen T€ 193.525 (Vorjahr: T€ 122.543) auf Umsätze aus Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung entsprechend dem Fertigstellungsgrad.
Wertminderungen auf Vertragsvermögenswerte für erwartete bonitätsbedingte Ausfälle gemäß IFRS 9 sind unwesentlich.
Die Bewertung von Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung ist beeinflusst durch Schätzungen in Bezug auf Auftragserlöse und Auftragskosten. Dabei können sich insbesondere bei den noch anfallenden Kosten bis zur Fertigstellung und damit den gesamten Auftragskosten Veränderungen von Schätzungen ergeben. Schätzungsänderungen bei Aufträgen gehen in die Berechnung des Betrags für Erträge und Aufwendungen im Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Änderung vorgenommen wurde, sowie der nachfolgenden Perioden ein. Damit haben veränderte Schätzungen unmittelbar Auswirkung auf das realisierte Ergebnis aus Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung. Im Geschäftsjahr 2021 kam es zu negativen Ergebniseffekten aus Schätzungsänderungen in einer Höhe von € 6,0 Mio. - € 10,0 Mio.
Die geleisteten Anzahlungen erhöhten sich von 17.943 um T€ 5.775 auf T€ 23.718. Es handelt sich bei den geleisteten Anzahlungen im Wesentlichen um Anzahlungen an Lieferanten aus dem Projektgeschäft.
KHD hat im Geschäftsjahr 2017 zwei Darlehen an die AVIC International Kairong Limited ("AVIC Kairong"), Hongkong, über jeweils T€ 50.000 gewährt, deren Laufzeit gemäß vertraglicher Vereinbarungen aus dem Jahr 2020 um drei Jahre verlängert wurde. Aus einem der Darlehen über € 50,0 Mio. wurden unterjährig € 17,0 Mio. von der AVIC Kairong zurückgefordert und zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Darlehen an die AVIC Kairong um € 12 Mio. aufgestockt. Zum 31.Dezember 2021 valutiert das erste Darlehen mit T€ 45.000. Das zweite Darlehen ist wie im vorangegangenen Geschäftsjahr mit T€ 50.000 bilanziert. Die Darlehen werden mit Beginn der verlängerten Laufzeit (22. Juli 2020 bzw. 13. November 2020) mit jeweils 5 % p.a. verzinst.
Für das Darlehen über T€ 45.000 hat KHD das Recht, jederzeit vor dem Fälligkeitstag die Rückzahlung des gesamten Betrages oder eines Teilbetrages mit einer Frist von 30 Tagen zu verlangen. Beide Darlehen sind durch eine Konzerngarantie der AVIC besichert.
Der Konzern weist Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von T€ 65.282 (Vorjahr: T€ 68.035) aus.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Bankguthaben und Kassenbestand | 44.305 | 35.588 |
| Kurzfristig verfügbare Bankeinlagen | 20.977 | 32.447 |
| 65.282 | 68.035 |
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt wie im Vorjahr € 49.703.573 und ist in 49.703.573 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien eingeteilt.
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien durch die KHD Humboldt Wedag International AG.
Ermächtigungen zum Erwerb von eigenen Aktien bestehen nicht.
Die sonstigen Rücklagen in Höhe von T€ -9.862 enthalten neben den Gewinnrücklagen sowie den aufgelaufenen Verlusten des Konzerns auch erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen, welche zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern sind. Die sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen entfallen auf Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung und werden in einem separaten Posten innerhalb des Eigenkapitals gezeigt. Zusätzlich sind im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr ergebnisneutrale Effekte aus der Anwendung des IFRS 16 im Eigenkapital erfasst.
Die nicht beherrschenden Anteile betreffen ausschließlich die Minderheitsaktionäre bei der Tochtergesellschaft KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG in Höhe von 8,74 % (Vorjahr: 8,74 %).
Die Pensionsverpflichtungen aus gewährter betrieblicher Altersversorgung im Konzern entfallen zum 31. Dezember 2021 ausschließlich auf zwei Konzerngesellschaften in Deutschland. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt über leistungsorientierte Pensionspläne, die durch die Bildung von Pensionsverpflichtungen finanziert werden. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne im Jahr 1996 besteht für die Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche Pensionsanwartschaften zu erwerben. Die Ansprüche auf Auszahlung der zugesagten und unverfallbaren Versorgungsleistungen aus den Pensionsplänen entstehen auf Antrag seitens des Pensionsberechtigten mit Nachweis des Bezugs der gesetzlichen Rente. Die Pensionspläne der zwei Konzerngesellschaften sind identisch. Sie sehen als Leistungen Altersrente, vorgezogene Altersrente, Witwen- bzw. Witwerrente und Waisengelder vor. Die Leistungen an den jeweiligen Mitarbeiter sind abhängig vom Eintrittsdatum, von der Dienstzeit sowie vom Einkommen.
Die Pensionsverpflichtungen des Konzerns zum 31. Dezember 2021 betragen T€ 18.225 (Vorjahr: T€ 19.729).
Durch die Pensionspläne ist der Konzern üblicherweise den folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:
| Inflationsrisiko: | Eine Erhöhung der Inflation führt mittelfristig zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. |
| Zinsänderungsrisiko: | Ein Rückgang des Anleihezinssatzes führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. |
| Langlebigkeitsrisiko: | Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen aus dem Plan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. |
Der Gegenwert der Pensionsverpflichtungen ist nicht in einem Fonds oder in Form von "Plan Assets" hinterlegt, sondern ausschließlich innenfinanziert.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Annahmen:
| in % | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Abzinsungssatz | 0,84 | 0,60 |
| Rentendynamik | 1,70 | 1,50 |
| Fluktuationsrate | 0,00 | 0,00 |
Für das Geschäftsjahr stellen die Sterbetafeln 2018 G von Dr. Klaus Heubeck die biometrische Rechnungsgrundlage dieser Verpflichtungen dar. In Folge der Verwendung der Sterbetafeln kam es im Geschäftsjahr zu versicherungsmathematischen Verlusten aus demographischen Änderungen in Höhe von T€ 0 (Vorjahr: T€ 22).
Die oben dargestellten Annahmen spiegeln realistische Erwartungen zum jeweiligen Bilanzstichtag wider. Eine Veränderung der oben genannten Parameter kann zu Änderungen des Bilanzansatzes führen. Die Auswirkungen von Änderungen der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen auf den Verpflichtungsumfang zum Bilanzstichtag können auf Basis der folgenden Sensitivitätsanalysen verdeutlicht werden:
| ― |
Steigt der Abzinsungssatz um 0,5 %, sinken die Pensionsverpflichtungen um T€ 821 (Vorjahr: T€ 921). Sinkt dagegen der Abzinsungssatz um 0,5 %, steigen die Pensionsverpflichtungen um T€ 892 (Vorjahr: T€ 1.001). |
| ― |
Bei einer Erhöhung der Rentendynamik um 0,25 % steigt die Pensionsverpflichtung um T€ 428 (Vorjahr: T€ 478). Sinkt die Rentendynamik um 0,25 % fällt die Pensionsverpflichtung um T€ 413 (Vorjahr: T€ 461). |
| ― |
Bei einer Erhöhung der Lebenserwartung für Männer und Frauen um ein Jahr, steigt die Pensionsverpflichtung um T€ 1.210 (Vorjahr: T€ 1.288). |
Die vorstehende Sensitivitätsanalyse dürfte nicht repräsentativ für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da es als unwahrscheinlich anzusehen ist, dass Abweichungen von den getroffenen Annahmen isoliert voneinander auftreten, da die Annahmen teilweise zueinander in Beziehung stehen.
Außerdem wurde der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen in der vorstehenden Sensitivitätsanalyse nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien zum Bilanzstichtag ermittelt, dieselbe Methode, nach der die in der Konzernbilanz erfasste, leistungsorientierte Verbindlichkeit berechnet wurde.
Die Veränderung im Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung stellt sich wie folgt dar:
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Anfangsbestand der leistungsorientierten Verpflichtung am 01.01. | 19.729 | 21.039 |
| Zinsaufwand | 114 | 142 |
| Tatsächlich gezahlte Leistungen (gesamt) | (1.313) | (1.358) |
| Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aus erfahrungsbedingten Anpassungen | (75) | 212 |
| Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste aufgrund finanzieller Parameteränderungen | (230) | (284) |
| Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aus demographischen Anpassungen | - | (22) |
| Endbestand der leistungsorientierten Verpflichtung am 31.12. | 18.225 | 19.729 |
Da kein Planvermögen existiert, entspricht der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen der Nettoschuld zum Bilanzstichtag.
Zum 31. Dezember 2021 entfallen von den Gesamtverpflichtungen in Höhe von T€ 18.225 (Vorjahr: T€ 19.729) auf die aktiven Anwärter T€ 189 (Vorjahr: T€ 193), auf die ausgeschiedenen Anwärter T€ 1.822 (Vorjahr: T€ 2.065) und auf Rentner bzw. Hinterbliebene T€ 16.214 (Vorjahr: T€ 17.471).
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Anfangsbestand - Kumulierte Neubewertungen Gewinne (-) / Verluste | 8.697 | 8.791 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste | (305) | (94) |
| Endbestand Neubewertungen Gewinne (-) / Verluste | 8.392 | 8.697 |
Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung zum 31. Dezember 2021 beträgt 9,31 Jahre (Vorjahr: 9,64 Jahre).
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Ergebniskomponenten der Leistungspläne | ||
| Erfolgswirksam erfasster Dienstaufwand | - | - |
| Erfolgswirksam erfasster Nettozinsaufwand | 114 | 142 |
| Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste aus Veränderungen von erfahrungsbedingten Anpassungen | (75) | 212 |
| Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste aufgrund finanzieller Parameteränderungen | (230) | (284) |
| Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aus demographischen Anpassungen | - | (22) |
| Erfolgsneutral erfasste versicherungsmathematische Gewinne / Verluste | (305) | (94) |
| Gesamtergebnis aus Leistungsplänen | (191) | 48 |
In den Finanzaufwendungen des Geschäftsjahres sind Zinsaufwendungen auf Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 114 (Vorjahr: T€ 142) ausgewiesen.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| in 2021 | - | 1.401 |
| in 2022 | 1.362 | 1.376 |
| in 2023 | 1.328 | 1.335 |
| in 2024 | 1.294 | 1.298 |
| in 2025 | 1.247 | 1.248 |
| in 2026 | 1.196 | - |
| ab 2027 (Vorjahr: ab 2026) | 11.798 | 13.071 |
Die leistungsorientierten Pläne werden aus dem laufenden Cashflow finanziert.
Der Anteil der Pensionsverpflichtungen, für den Zahlungen im folgenden Geschäftsjahr erwartet werden, wird in Höhe von T€ 1.358 (Vorjahr: T€ 1.401) unter den kurzfristigen Rückstellungen ausgewiesen.
| in T€ | Garantie | Steuer- und Prozessrisiken | Drohverlust | Pensionsverpflichtungen | Rückstellung für Reorganisation | Gesamt |
| Rückstellungen zum 01.01.2021 | 15.879 | 719 | 8.917 | 1.401 | 457 | 27.373 |
| Bildungen | 6.928 | 600 | 99 | - | - | 7.627 |
| Auflösungen | (1.796) | (288) | - | - | (88) | (2.172) |
| Effekte aus Währungsumrechnungen | 380 | 41 | 100 | - | - | 521 |
| Inanspruchnahmen / Umgliederungen | (3.976) | - | (8.505) | (43) | (180) | (12.704) |
| Rückstellungen zum 31.12.2021 | 17.415 | 1.072 | 611 | 1.358 | 189 | 20.645 |
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Langfristig (Garantie) | 4.308 | 2.997 |
| Kurzfristig | 16.337 | 24.376 |
| 20.645 | 27.373 |
Die Rückstellungen für Garantien decken alle erkennbaren Risiken aus Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen ab. Die Rückstellungen werden je Auftrag nach bestmöglicher Einschätzung bewertet. Die als langfristig ausgewiesenen Beträge umfassen Gewährleistungsverpflichtungen von über einem Jahr. Die erwarteten Fälligkeiten liegen zwischen einem Jahr und vier Jahren.
Die Rückstellungen für Steuer- und Prozessrisiken betreffen im Wesentlichen Risiken für Rechtstreitigkeiten.
Die Effekte aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 521 (Vorjahr: T€ -913) sind wie im Vorjahr im Wesentlichen der Umrechnung der lokalen Währung der HW India und der HW Inc. zuzuordnen.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 100.621 | 65.235 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | - | - |
| Kurzfristige finanzielle Schulden | 20 | 59 |
| Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten | 5.918 | 5.198 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.400 | 1.311 |
| Darlehen | 25.000 | 25.000 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 132.959 | 96.803 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | ||
| Steuern und Sozialversicherungsabgaben | 536 | 409 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 574 | 644 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.110 | 1.053 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 134.069 | 97.856 |
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 1.703 | 2.145 |
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.703 | 2.145 |
| Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | ||
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.101 | 2.794 |
| Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | 4.101 | 2.794 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 5.804 | 4.939 |
Bezüglich der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.
Das Darlehen über € 25 Mio. von der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt, hatte eine feste Laufzeit bis 2021 und wurde bei Fälligkeit vollständig zurückgezahlt. Mit Wirkung zum 12. November 2021 wurde erneut ein Darlehen über € 25 Mio. von der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt, an KHD gewährt.
Unter den langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten sind zum 31. Dezember 2021 Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 und sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Unter diesem Posten sind die unter Anwendung von IFRS 15 ermittelten und in der Anhangangabe 10 bereits dargestellten Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen erfasst. Darüber hinaus enthält dieser Posten die unter IFRS 15 zu bilanzierenden erhaltenen Anzahlungen, die nach Auftragsannahme vom Kunden gezahlt werden, sofern bei entsprechenden Aufträgen noch keine Leistungserbringung seitens des KHD Konzerns gegenübersteht.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Löhne und Gehälter | 30.702 | 29.737 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen einschließlich Pensionskosten | 4.982 | 4.725 |
| 35.684 | 34.462 |
| zum 31.03.2021 | zum 30.06.2021 | zum 30.09.2021 | zum 31.12.2021 | |
| Angestellte | 575 | 590 | 595 | 605 |
| Gewerbliche | 113 | 119 | 127 | 132 |
| Gesamt | 688 | 709 | 722 | 737 |
Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Anzahl der Mitarbeiter 737 (Vorjahr: 670). Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 714 Mitarbeiter, davon 123 gewerbliche Arbeitnehmer (Vorjahr: 664 Mitarbeiter, davon 90 gewerbliche Arbeitnehmer), beschäftigt.
Im Personalaufwand sind Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von T€ 1.543 (Vorjahr: T€ 1.498) sowie Aufwendungen für vertragliche sogenannte Defined-Contribution-Pläne von T€ 756 (Vorjahr: T€ 665) enthalten.
Die Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen betrug im Geschäftsjahr 2021 T€ 1.588 (Vorjahr: T€ 1.276).
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der KHD betrug im Geschäftsjahr 2021 T€ 1.408 (Vorjahr: T€ 1.113) und entfällt auf die folgenden Kategorien nach IAS 24.17:
| ― |
T€ 1.203 (Vorjahr: T€ 1.113) - kurzfristig fällige Leistungen, |
| ― |
T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) - Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, |
| ― |
T€ 205 (Vorjahr: T€ 0) - andere langfristig fällige Leistungen, |
| ― |
T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) - Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, |
| ― |
T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) - anteilsbasierte Vergütungen. |
Für die Mitglieder des Vorstands der KHD wurden im Geschäftsjahr 2021 Gesamtbezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB in Höhe von T€ 1.408 (Vorjahr: T€ 1.113) als Aufwand erfasst. Für die Tätigkeit im Geschäftsjahr wurden Gesamtbezüge in Höhe von T€ 1.408 (Vorjahr: T€ 1.098) als Aufwand erfasst. Bezüge, die im Geschäftsjahr gewährt, aber bisher in keinem Konzernabschluss angegeben worden sind, beliefen sich auf T€ 0 (Vorjahr: T€ 15).
Von der Vergütung des Vorstands ist zum 31. Dezember 2021 ein Saldo von T€ 0 (Vorjahr: T€ 63) zur Zahlung ausstehend. In der Vergütung der Mitglieder des Vorstands ist ein Aufwand für die Bildung von Rückstellungen für variable Vergütung sowie freiwillige Tantiemen von T€ 383 (Vorjahr: T€ 135) enthalten.
Der Vorstand Herr Dr. Matthias Jochem erhält keine Vorstandsvergütung. Die KHD hat im Geschäftsjahr 2019 mit der 4-stream consulting GmbH, Roetgen, einer Gesellschaft, die in Bezug auf das Vorstandsmitglied Herr Dr. Jochem als nahestehendes Unternehmen gilt, einen Beratervertrag geschlossen. Gemäß der vertraglichen Vereinbarung wurden von der KHD im Geschäftsjahr 2021 T€ 313 (Vorjahr: T€ 262) für erbrachte Beratungsleistungen als Aufwand erfasst.
Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben wurde den Mitgliedern des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 eine Vergütung in Höhe von T€ 180 (Vorjahr: T€ 163) gewährt. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Geschäftsjahr 2021 entfällt in voller Höhe T€ 180 (Vorjahr: T€ 163) auf kurzfristig fällige Leistungen. Von der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist zum 31. Dezember 2021 ein Saldo von insgesamt T€ 334 (Vorjahr: T€ 214) zur Zahlung ausstehend.
Früheren Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats und ihren Hinterbliebenen wurden nach dem Ausscheiden aus dem Gremium keine Bezüge gewährt. Pensionsverpflichtungen gegenüber diesen Personengruppen bestehen nicht.
Weitere Ausführungen zu den Bezügen des Vorstands und des Aufsichtsrats sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen. Der Vergütungsbericht stellt auch die Grundzüge des Vergütungssystems dar. Der Vergütungsbericht der KHD für das Geschäftsjahr 2021 wird auf der Internetseite der Gesellschaft (https://www.khd.com/verguetungsbericht) öffentlich zugänglich gemacht.
Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 betragen T€ 226.259 (Vorjahr: T€ 151.226) und teilen sich auf in das Segment Capex (Projektgeschäft) T€ 194.144 (Vorjahr: T€ 125.392) sowie das Segment Plant Services T€ 32.115 (Vorjahr: T€ 25.834). Die Umsatzerlöse des Segmentes Capex enthalten Lizenzumsätze in Höhe von T€ 1.021 (Vorjahr: T€ 1.483). Zur weiteren Aufgliederung der Umsatzerlöse wird auf den Segmentbericht unter Kapitel 4 verwiesen.
| ― |
Capex (Projektgeschäft): Bei den realisierten Umsätzen im Bereich Capex (Projektgeschäft) handelt es sich aufgrund der Vertragsgegebenheiten überwiegend um Umsatzerlöse, die zeitraumbezogen auf Basis des Fertigstellungsgrades unter Anwendung der sog. Cost-to-Cost Methode realisiert werden. Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt daher in Abhängigkeit von dem von KHD erbrachten Leistungsfortschritt, der sich methodisch aus den angefallenen internen und externen Kosten im Verhältnis zu den Gesamtkosten ableitet. Die Zahlungsbedingungen im Projektgeschäft sind an vertraglich vereinbarte Meilensteine geknüpft. Mit dem Erreichen der vereinbarten Meilensteine stellt KHD Teilrechnungen, die vertragsindividuell innerhalb von 14 bis 90 Tagen zur Zahlung fällig sind. |
| ― |
Plant Services: Die Umsatzerlöse im Segment Plant Services entfallen auf Ersatzteilgeschäfte sowie Serviceleistungen. Umsatzerlöse im Ersatzteilbereich werden entweder zeitraum- oder zeitpunktbezogen realisiert. So erfüllen kundenindividuelle Ersatzteilgeschäfte regelmäßig die Voraussetzung für eine zeitraumbezogene Erlösrealisierung, für Ersatzteilgeschäfte von standardisierten Produkten erfolgt dagegen eine Erlösrealisierung zeitpunktbezogen bei Kontrollübergang auf den Kunden. Serviceleistungen im Segment Plant Services werden ebenfalls zeitraumbezogen in dem Maße realisiert, wie die Leistung erbracht wird. Die Zahlungsbedingungen für Ersatzteillieferung und Dienstleistungen sind kundenindividuell vereinbart und variieren von Vorkasse-Vereinbarungen bis zu Zahlungszielen mit 90 Tagen. |
KHD gewährt sowohl im Projektgeschäft als auch im Ersatzteilgeschäft mechanische, leistungsabhängige sowie verschleißbezogene Garantiezusagen. Die gewährten Garantiezusagen gehen in Bezug auf Dauer und Umfang nicht über das gesetzliche bzw. branchenübliche Maß hinaus und stellen grundsätzlich keine eigenständig zu bilanzierenden Leistungsverpflichtungen i.S.d. IFRS 15 dar.
Bei der Ermittlung und Abgrenzung der Umsatzerlöse wendet KHD praktische Behelfe an. So verzichtet KHD darauf, Kosten der Vertragsanbahnung zu aktivieren, wenn der maßgebliche Projektzeitraum nicht mehr als ein Jahr beträgt. Diese Vertragsanbahnungskosten werden im Zeitpunkt der Entstehung direkt als Aufwand erfasst.
Die Leerkosten stehen nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Vorjahr erzielten Umsatzerlösen.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Herstellungskosten i.e.S. | 206.960 | 139.266 |
| Leerkosten | - | 845 |
| 206.960 | 140.111 |
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Wechselkursgewinne | 2.092 | 2.677 |
| Sonstige Erträge | 1.518 | 651 |
| 3.610 | 3.328 |
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Wechselkursgewinne und Erträge aus Devisentermingeschäften in Höhe von T€ 2.092 (Vorjahr: T€ 2.677) enthalten. Die Wechselkursgewinne resultieren im Wesentlichen aus der Wechselkursänderung des US-Dollars im Verhältnis zum Euro. Diese umfassen sowohl realisierte als auch unrealisierte Wechselkurseffekte. Bei den Erträgen aus Wechselkursänderungen ist bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise zu berücksichtigen, dass aufgrund der vorgenommenen Kurssicherung die unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesenen Aufwendungen aus Devisentermingeschäften und ein Teil der Wechselkursverluste mit den Erträgen aus Wechselkursänderungen zu saldieren sind.
Die Vertriebsaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von T€ 9.399 um T€ 177 auf T€ 9.576. Die Vertriebsaufwendungen enthalten Kosten für die Angebotsbearbeitung von T€ 5.405 (Vorjahr: T€ 4.720). Des Weiteren enthalten die Vertriebsaufwendungen auch Kosten für Messeauftritte und Kundenevents sowie weitere vertriebsbezogene Aufwendungen.
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich von T€ 12.309 im Vorjahr um T€ 889 auf T€ 13.198 im laufenden Geschäftsjahr. Die Verwaltungsaufwendungen enthalten neben den Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung insbesondere auch die Aufwendungen für Vorstandsbezüge, Rechts- und Beratungskosten, Jahresabschlusskosten, Aufsichtsratsvergütung und Kosten für Investor Relations.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Forschung und Entwicklung | 2.806 | 2.772 |
| Wechselkursverluste und Aufwendungen aus Devisentermingeschäften | 2.140 | 1.328 |
| Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte | - | 1.311 |
| Übrige Aufwendungen | 364 | 633 |
| 5.310 | 6.044 |
Die sonstigen Aufwendungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr von T€ 6.044 um T€ 734 auf T€ 5.310. Hierin enthalten sind Aufwendungen für Devisentermingeschäfte und Wechselkursverluste, die sich von T€ 1.328 im Vorjahr um T€ 812 auf T€ 2.140 erhöhten. Die Devisentermingeschäfte wurden ausschließlich zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen abgeschlossen. Den Aufwendungen aus Devisentermingeschäften stehen anteilig Erträge aus Wechselkurseffekten gegenüber. Da die abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente nicht die strengen Anforderungen des Hedge Accountings erfüllen, wird die ökonomische Sicherungsbeziehung im Konzernabschluss nicht als bilanzielle Sicherungsbeziehung abgebildet.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhten sich geringfügig von T€ 2.772 im Vorjahr um T€ 34 auf T€ 2.806. Auch im Geschäftsjahr 2021 erfolgte weiterhin eine klare Fokussierung auf erfolgsversprechende Entwicklungsprojekte.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden keine Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen (Vorjahr: T€ 1.311).
Die übrigen sonstigen Aufwendungen verminderten sich von T€ 633 um T€ 269 auf T€ 364. In den übrigen sonstigen Aufwendungen sind Aufwendungen für nicht anrechenbare Steuern, Gebühren und Versicherungen enthalten.
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Zinserträge | 6.151 | 7.821 |
| Summe Zinserträge | 6.151 | 7.821 |
| Einnahmen aus Dividenden | 56 | - |
| Kursgewinne aus Wertpapieren | 410 | - |
| Finanzerträge | 6.617 | 7.821 |
| Zinseffekt aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen, Rückstellungen und sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten | (114) | (161) |
| Kursverluste aus Wertpapieren | - | (258) |
| Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten | (184) | (226) |
| Zinsaufwendungen | (459) | (506) |
| Finanzaufwendungen | (757) | (1.151) |
| Finanzergebnis | 5.860 | 6.670 |
Die Zinserträge enthalten Zinserträge aus Bankguthaben und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Zinserträge aus Stundungsvereinbarungen in Höhe von insgesamt T€ 1.282 (Vorjahr: T€ 2.145). Die Zinserträge aus Darlehen an ein nahestehendes Unternehmen betrugen T€ 4.869 (Vorjahr: T€ 5.676). Die gesamten Zinserträge reduzierten sich von T€ 7.821 um T€ 1.670 auf T€ 6.151. Die Zinserträge entfallen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Die Bewertung einer Aktienposition führte im Geschäftsjahr aufgrund der Kursentwicklung zu einem Gewinn von T€ 410 (Vorjahr: Verlust von T€ 258).
Unter den Finanzaufwendungen ist die Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen mit T€ 114 (Vorjahr: T€ 142) enthalten. Im Geschäftsjahr fielen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen und sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 0 (Vorjahr: T€ 19) an. Für ein Bankdarlehen wurden Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 394 (Vorjahr T€ 506) erfasst.
Der im Geschäftsjahr 2021 gebuchte Aufwand aus Ertragsteuern in Höhe von T€ 1.802 (Vorjahr: T€ 1.318) setzt sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Aufwand aus laufenden Steuern | (1.526) | (1.747) |
| Aufwand / Ertrag aus latenten Steuern | (276) | 429 |
| Steueraufwand des Jahres | (1.802) | (1.318) |
Der erwartete Steueraufwand lässt sich auf den tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 685 | (6.639) |
| Ertragsteuerergebnis bei einem Steuersatz von 32,45 % (Vorjahr: 32,45 %) | (222) | 2.154 |
| Auswirkungen steuerfreier Erträge | 2.645 | 73 |
| Auswirkungen steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen | (2.603) | (2.779) |
| Auswirkungen von ungenutzten und nicht als latente Steueransprüche erfassten steuerlichen Verlusten und Aufrechnungsmöglichkeiten | (512) | 483 |
| Auswirkungen von ursprünglich nicht erfassten und ungenutzten steuerlichen Verlusten und Aufrechnungsmöglichkeiten, die jetzt als latente Steueransprüche bilanziert werden, sowie Auswirkungen aus Veränderungen von Verlustvorträgen | (832) | (1.239) |
| Auswirkungen abweichender Steuersätze bei Tochterunternehmen | 312 | 290 |
| Auswirkungen aus Veränderung des Steuersatzes bei Tochterunternehmen | - | - |
| In der laufenden Periode erfasste Anpassungen für Steuern der Vorjahre | (290) | (69) |
| Sonstige nicht steuerwirksame Zu- und Abrechnungen | (300) | (231) |
| Steueraufwand des Jahres | (1.802) | (1.318) |
Vom durchschnittlichen Konzernsteuersatz abweichende lokale Steuersätze sind wie im Vorjahr vor allem den Tochtergesellschaften in den USA und Indien zuzuordnen.
Der effektive Konzernsteuersatz beträgt -263,07 % (Vorjahr: -19,85 %).
Der Steueraufwand im KHD Konzern ist Folge der unterschiedlichen Profitabilität der Tochterunternehmen. Während einige Tochterunternehmen steuerliche Gewinne erzielten, verzeichneten andere Tochterunternehmen hohe steuerliche Verluste. Da auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge, deren Nutzung nicht hinreichend sicher ist, keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, ergibt sich eine ungünstige Konzernsteuerquote.
Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien betrug wie im Vorjahr 49.703.573 Stück
| 2021 | 2020 | |
| Aktionären zuzuordnender Konzernjahresfehlbetrag (in T€) | (1.139) | (7.964) |
| Gewichtete durchschn. Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien | 49.703.573 | 49.703.573 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | (0,02) | (0,16) |
Laut Satzung beschließt die Hauptversammlung der KHD über die Verwendung eines Bilanzgewinns. In Bezug auf den Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns wird auf den Jahresabschluss der KHD AG verwiesen.
Abschlussprüfer des Geschäftsjahrs 2021, wie bereits auch im Vorjahr, ist die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Das von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berechnete Honorar für das Geschäftsjahr 2021 setzt sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Abschlussprüfungsleistungen | 382 | 358 |
| 382 | 358 |
Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2021 beträgt T€ 292 (Vorjahr T€ 275). Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten im Wesentlichen die Honorare für die Jahres- und Konzernabschlussprüfung der KHD AG sowie die Jahresabschlussprüfung von zwei weiteren deutschen Tochtergesellschaften. Im Geschäftsjahr 2021 sind Aufwendungen für Prüfungsleistungen im Rahmen der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von T€ 89 enthalten (Vorjahr: T€ 83 in Bezug auf die Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2019).
Der Gesamtbetrag der künftigen Mindestzahlungen für unkündbare Operating-Leasing-Verträge und Mietverträge resultiert im Wesentlichen aus Mietverträgen für Gebäude:
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| innerhalb eines Jahres | 2.725 | 2.443 |
| über 1 Jahr bis fünf Jahren | 5.450 | 5.022 |
| nach fünf Jahren | 4.369 | 5.247 |
| Gesamte Leasing- und Mietverpflichtungen | 12.544 | 12.712 |
Es bestehen weitere finanzielle Verpflichtungen aus laufenden Verträgen in Höhe von T€ 294 (Vorjahr: T€ 294).
Der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gebuchte Aufwand für geleaste und gemietete Büroräume sowie Geschäftsausstattung beträgt im Geschäftsjahr 2021 T€ 2.621 (Vorjahr: T€ 2.296).
Bei den Eventualverbindlichkeiten der KHD handelt es sich um Verpflichtungen, bei denen die Möglichkeit eines Ressourcenabflusses nicht unwahrscheinlich ist, die jedoch nicht die Voraussetzungen zur Erfassung einer Rückstellung erfüllen.
Zum Bilanzstichtag bestehen Eventualverbindlichkeiten aus einer möglichen Inanspruchnahme aus gewährten Garantien oder gegen KHD geltend gemachten Ansprüchen, welche den durch die Erfassung als Rückstellung abgedeckten Umfang übersteigen. Eine weitere Konkretisierung ist vor dem Hintergrund des aktuellen Verhandlungsstands weder praktikabel noch möglich. Für weitere Ausführungen zu den Eventualverpflichtungen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt 31, Liquiditätsrisiko.
Bei Eventualforderungen handelt es sich um Ansprüche der KHD, bei denen ein Zufluss von wirtschaftlichem Nutzen wahrscheinlich, die Realisation von Erträgen jedoch nicht so gut wie sicher ist.
Die Eventualforderungen resultieren aus Ansprüchen gegen Kunden aufgrund von nachträglichen Auftragsänderungen und kundenseitig verursachten Mehrkosten sowie aus Rückbelastungsansprüchen gegen Unterlieferanten.
Sowohl die Entwicklung der Eventualforderungen als auch der Eventualverbindlichkeiten wird fortwährend überwacht. Sobald sich die entsprechenden Ansprüche bzw. Verpflichtungen konkretisieren, erfolgt deren Erfassung im laufenden Periodenergebnis. Aus Gründen der Praktikabilität wird hierbei kein Betrag angegeben.
Als weltweit agierender Konzern ist die KHD verschiedenen finanziellen Risiken (Währungs-, Zins-, Ausfall-, Kredit- und Liquiditätsrisiken) ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.
Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des KHD Konzerns ist es sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz erhalten bleiben.
Die finanzielle Sicherheit wird im Wesentlichen mit der Kennzahl Eigenkapitalquote gemessen. Bestandteile dieser Kenngröße sind das in der Konzernbilanz ausgewiesene Eigenkapital sowie die Bilanzsumme des Konzernabschlusses. Die Eigenkapitalquote wird als eine wichtige Kenngröße gegenüber Investoren, Analysten, Banken und Ratingagenturen verwendet.
Die Steuerung der Kapitalstruktur kann grundsätzlich durch KHD mittels Ausschüttung von Dividenden, Kapitalherabsetzungen bzw. Emissionen neuer Anteile sowie der Ausgabe von Finanzinstrumenten, die nach IFRS als Eigenkapital qualifiziert werden, erfolgen. Angestrebt wird eine dem Geschäftsrisiko angemessene Kapitalstruktur.
KHD unterliegt den aktienrechtlichen Kapitalerhaltungsvorschriften in Deutschland. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird laufend überwacht. Im Jahr 2021 wurden die Anforderungen eingehalten.
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Eigenkapital | 90.706 | 89.136 |
| Bilanzsumme | 303.699 | 258.923 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 29,9 | 34,4 |
Die Eigenkapitalquote hat sich gegenüber dem Vorjahr von 34,4 % um 4,5 Prozentpunkte auf 29,9 % vermindert.
Bei den Währungskursrisiken ist zwischen Währungsrisiken im Zusammenhang mit der Abwicklung von Aufträgen in verschiedenen Währungsgebieten und den Risiken, die sich aus der Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu unterscheiden. Im Rahmen der Auftragsabwicklung werden Wechselkursrisiken auf Basis geplanter Zahlungsströme bestimmt und durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten minimiert. Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte.
Der Konzern hat Vermögenswerte und Schulden auf fremde Währung zu Buchwerten in Höhe von umgerechnet T€ 4.727 (Vorjahr: T€ 12.001) bilanziert. Fremde Währung in diesem Zusammenhang bedeutet, dass bei Gesellschaften des KHD Konzerns Vermögenswerte und Schulden in einer Währung bestehen, die von der jeweiligen funktionalen Währung des Tochterunternehmens abweicht. Eine Veränderung der Währungskurse um 10 % würde ohne Berücksichtigung abgeschlossener Devisentermingeschäfte das Ergebnis des Konzerns um T€ 319 (Vorjahr: T€ 811) verändern.
Die Einzelabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Die Berichtswährung des Konzerns ist der Euro. Die Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Bei der Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden aus der funktionalen Währung der ausländischen Tochterunternehmen in die Berichtswährung des Konzerns können die angefallenen Währungsdifferenzen die Höhe des Konzerneigenkapitals verändern. Bei einer Veränderung der Fremdwährungskurse in Höhe von 10 % würde sich das Konzerneigenkapital um T€ 4.624 (Vorjahr: T€ 4.112) verändern.
Der Konzern bilanziert Wertpapiere und ist dem marktüblichen Preisrisiko in Bezug auf Wertpapiere ausgesetzt. Der Konzern ist aufgrund der einzelvertraglichen Regelung von Leistung und Preis keinem Warenpreisrisiko ausgesetzt.
Das Risiko einer Kreditkonzentration in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch die Kundenstruktur des Konzerns grundsätzlich geografisch weltweit gestreut. Mit den wesentlichen Kunden bestehen langjährige Geschäftsbeziehungen. In der Vergangenheit kam es bei diesen Kunden nicht zu bonitätsbedingten Forderungsausfällen. Zudem liegen derzeit keine Indikatoren über erhöhte Bonitätsrisiken vor. Das Kreditrisiko wird weiterhin dadurch verringert, dass der Konzern mit den Kunden Zahlungsmodalitäten, vor allem Teilabrechnungen und Anzahlungen, vereinbart, die einen hohen Bestand an offenen Forderungen vermeiden. Interne Richtlinien stellen sicher, dass Produkte grundsätzlich an Kunden mit angemessener Kredithistorie verkauft werden. Basis für die Steuerung des Adressenausfallrisikos ist eine regelmäßige Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Forderungen im Exportgeschäft sind im KHD Konzern in hohem Umfang durch Akkreditive sowie durch Bürgschaften, Garantien und Deckungszusagen auch von Exportkreditagenturen (z. B. Hermes) gegen Ausfallrisiken abgesichert.
Im Geschäftsjahr lagen keine Sicherheiten für Forderungen vor (Vorjahr: T€ 0).
Im Geschäftsjahr 2017 hat die KHD mit der AVIC International Kairong Limited als Darlehensnehmer zwei Darlehensverträge mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren über insgesamt € 100 Mio. abgeschlossen. Gemäß vertraglicher Vereinbarung aus dem Jahr 2020 wurde die Laufzeit beider Darlehen um drei Jahre verlängert. Zum 31. Dezember 2021 valutiert das erste Darlehen mit T€ 45.000. Das zweite Darlehen ist wie im vorangegangenen Geschäftsjahr mit T€ 50.000 bilanziert. Mögliche Ausfallrisiken sind durch die fortlaufende Überwachung der Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmers sowie durch eine gegenüber der KHD gewährte Konzerngarantie der AVIC wirksam minimiert. Zudem hat KHD das Recht, die Rückzahlung des ersten Darlehens über € 50 Mio. jederzeit vor dem Fälligkeitstag mit einer Frist von 30 Tagen zu verlangen.
Das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in der Höhe der positiven Buchwerte.
Dem Risiko wird durch die vorgenommenen Wertberichtigungen für Forderungsausfälle Rechnung getragen.
Der KHD Konzern verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und verfügt über einen hohen Bestand an liquiden Mitteln.
Zur Vermeidung finanzieller Risiken aus dem Anlagengeschäft werden die Aufträge durch Teilabrechnungen und Kundenanzahlungen abgewickelt, die zum Bilanzstichtag die laufenden Aufträge zu einem wesentlichen Teil finanziert haben. Auf Basis der Finanz- und Liquiditätsplanung werden liquide Mittel so disponiert, dass der KHD Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit in vollem Umfang nachkommen kann. Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 100.621 (Vorjahr: T€ 65.235) sind überwiegend innerhalb von 60 Tagen zur Zahlung fällig.
In Bezug auf die Fälligkeit der Pensionsverpflichtungen wird auf Kapitel 14 sowie für Devisentermingeschäfte auf den Abschnitt Derivate innerhalb dieses Kapitels verwiesen. Die unter den langfristigen Schulden ausgewiesenen sonstigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen haben eine Restlaufzeit von bis zu fünf Jahren. Die Laufzeit dieser Schulden wird im Wesentlichen durch die gewährten Garantiefristen bestimmt.
Der Konzern hat im Rahmen seiner üblichen Geschäftstransaktionen Verpflichtungen aus herausgelegten Anzahlungs-, Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien. Die KHD erwartet keine materiellen Auszahlungen aus diesen Verpflichtungen. Mit Banken bestehen Avalkreditlinien, die es den einzelnen Gesellschaften des Konzerns erlauben, ihren Kunden Bankgarantien weltweit zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Avalkreditlinien hat der Konzern Bankgarantien für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit in Höhe von € 55,8 Mio. (Vorjahr: € 46,3 Mio.) herausgelegt.
Der Konzern verfügt über Vermögenswerte, die im Zeitablauf durch Änderungen der Marktzinssätze beeinflusst werden. Bei einer Erhöhung oder Verringerung des Markzinsniveaus zum 31. Dezember 2021 um 50 Basispunkte wäre das Konzernergebnis um T€ 220 (Vorjahr: T€ 230) höher bzw. niedriger gewesen. Zum 31. Dezember 2021 bilanziert die KHD verzinsliche Schulden in Form eines Bankdarlehens. Das Darlehen ist variabel verzinst und unterliegt einem Zinsrisiko durch Änderung der Marktzinssätze. Bei einer Erhöhung des Marktzinsniveaus um 50 Basispunkte wäre das Konzernergebnis zum 31. Dezember 2021 um T€ 125 (Vorjahr: T€ 125) niedriger und bei einer Verringerung des Marktzinsniveaus um 50 Basispunkte wäre das Konzernergebnis zum 31. Dezember 2021 unverändert (Vorjahr: unverändertes Konzernergebnis). Für die mit der AVIC Kairong abgeschlossenen Darlehen ist der Zinssatz für die Darlehenslaufzeit von jeweils drei Jahren fest vereinbart, so dass sich hieraus kein Zinsänderungsrisiko ergibt.
Die Nettoergebnisse entfallen auf die einzelnen Klassen finanzieller Vermögenswerte und Schulden wie folgt:
| 2021 | Finanzielle Vermögenswerte | Finanzielle Schulden | Gesamt | |||
| in T€ | Zur Veräußerung verfügbar | zu Handelszwecken gehalten | Kredite und Forderungen | zu Handelszwecken gehalten | zu fortgeführten Anschaffungskosten | |
| Aufwendungen aus der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte | - | - | (815) | - | - | (815) |
| Zinsergebnis | - | - | 6.151 | - | (459) | 5.692 |
| Übriges Nettoergebnis | - | 76 | 535 | - | - | 611 |
| Nettoergebnis | - | 76 | 5.871 | - | (459) | 5.488 |
| 2020 | Finanzielle Vermögenswerte | Finanzielle Schulden | Gesamt | |||
| in T€ | Zur Veräußerung verfügbar | zu Handelszwecken gehalten | Kredite und Forderungen | zu Handelszwecken gehalten | zu fortgeführten Anschaffungskosten | |
| Aufwendungen aus der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte | - | - | (568) | - | - | (568) |
| Zinsergebnis | - | - | 7.821 | - | (506) | 7.315 |
| Übriges Nettoergebnis | - | 398 | 861 | - | - | 1.259 |
| Nettoergebnis | - | 398 | 8.114 | - | (506) | 8.006 |
Das Nettoergebnis beinhaltet insbesondere Zinserträge, Erträge und Aufwendungen aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten, Marktwertänderungen von Wertpapieren sowie Aufwendungen aus der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte.
| 31.12.2021 | Finanzielle Vermögenswerte Bewertung nach IFRS 9 | |||
| in T€ | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam | Fortgeführte Anschaffungskosten | Bewertung nach anderen IFRS |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | - | 95.297 | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - | 38.474 | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | - | 3.527 | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | - | 42.555 | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte Derivate | -- | 1.168 - | 327 - | -- |
| Sonstige Forderungen | - | - | 2.234 | 4.381 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | - | 65.282 | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | 1.168 | 247.696 | 4.381 |
| Finanzverbindlichkeiten | ||||
| Darlehen | - | - | - | - |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Derivate | - | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | - | - | - |
| Summe finanzieller Schulden | - | - | - | - |
| 31.12.2021 | Finanzielle Schulden Bewertung nach IFRS 9 | |
| in T€ | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte Derivate | -- | -- |
| Sonstige Forderungen | - | - |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | - |
| Finanzverbindlichkeiten | 20 | |
| Darlehen | - | 25.000 |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | 35.608 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | - | 5.918 |
| Derivate | - | 62 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 100.621 |
| Summe finanzieller Schulden | - | 167.229 |
| 31.12.2021 | Finanzielle Schulden Bewertung nach IFRS 9 | ||
| in T€ | Bewertung nach anderen IFRS | Buchwert 31.12.2021 | beizulegender Zeitwert 31.12.2021 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | 95.297 | 94.928 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | 38.474 | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | 3.527 | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | 42.555 | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte Derivate | -- | 1.495 | 1.168 - |
| Sonstige Forderungen | - | 6.615 | - |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | 65.282 | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | 253.245 | 96.096 |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 20 | - |
| Darlehen | - | 25.000 | 25.000 |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | 35.608 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.101 | 10.019 | - |
| Derivate | - | 62 | 62 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 100.621 | - |
| Summe finanzieller Schulden | 4.101 | 171.330 | 25.062 |
| 31.12.2020 | Finanzielle Vermögenswerte Bewertung nach IFRS 9 | |||
| in T€ | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam | Fortgeführte Anschaffungskosten | Bewertung nach anderen IFRS |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | - | 101.012 | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - | 21.807 | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | - | 5.072 | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | - | 17.225 | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | - | 758 | 234 | - |
| Derivate | 460 | - | - | |
| Sonstige Forderungen | - | - | 944 | 1.688 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | - | 68.035 | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | 1.218 | 214.329 | 1.688 |
| Finanzverbindlichkeiten | ||||
| Darlehen | - | - | - | - |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Derivate Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -- | -- | -- | -- |
| Summe finanzieller Schulden | - | - | - | - |
| 31.12.2020 | Finanzielle Schulden Bewertung nach IFRS 9 | |
| in T€ | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | - | - |
| Derivate | - | - |
| Sonstige Forderungen | - | - |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | - |
| Finanzverbindlichkeiten | 59 | |
| Darlehen | - | 25.000 |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | 21.222 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | - | 5.198 |
| Derivate Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -- | - 65.235 |
| Summe finanzieller Schulden | - | 116.714 |
| 31.12.2020 | Finanzielle Schulden Bewertung nach IFRS 9 | ||
| in T€ | Bewertung nach anderen IFRS | Buchwert 31.12.2020 | beizulegender Zeitwert 31.12.2020 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | 101.012 | 100.346 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | 21.807 | - |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen | - | 5.072 | - |
| Vertragsvermögenswerte | - | 17.225 | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | - | 992 | 758 |
| Derivate | - | - | 460 |
| Sonstige Forderungen | - | 2.632 | - |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | - | 68.035 | - |
| Summe finanzieller Vermögenswerte | - | 216.775 | 101.564 |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 59 | - |
| Darlehen | - | 25.000 | 25.000 |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | 21.222 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 2.794 | 7.992 | - |
| Derivate Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - - | - 65.235 | -- |
| Summe finanzieller Schulden | 2.794 | 119.508 | 25.000 |
Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Buchwerte entsprechen - soweit keine explizit andere Angabe erfolgt - im Wesentlichen den beilzulegenden Zeitwerten.
Die beizulegenden Zeitwerte der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden wurden mittels folgender Verfahren ermittelt:
| ― |
Die beizulegenden Zeitwerte der börsennotierten Wertpapiere, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden unter Bezugnahme auf die notierten Marktpreise bestimmt. |
| ― |
Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird auf Basis von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente berechnet. |
| Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten | Beizulegender Zeitwert | Hierarchie | Bewertungsverfahren | Bedeutende nicht beobachtbare Eingangsparameter | |
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||||
| Devisentermingeschäfte | Vermögenswerte: T€ 0 | Vermögenswerte: T€ 460 | Stufe 2 | DCF- Verfahren | N/A |
| Verbindlichkeiten: T€ 62 | Verbindlichkeiten: T€ 0 | ||||
| Börsennotierte Wertpapiere | Vermögenswerte: T€ 1.168 | Vermögenswerte: T€ 758 | Stufe 1 | Notierte Kurse an einem aktivem Markt | N/A |
Die zu Handelszwecken gehaltenen Wertpapiere betragen T€ 1.168 (Vorjahr: T€ 758). Eine Veränderung des Marktpreises um 10 % würde das Ergebnis des Konzerns um T€ 111 (Vorjahr: T€ 72) verändern.
Von den Gesamtforderungen des Konzerns ist einschließlich der wertberichtigten Forderungen ein Teilbetrag von T€ 5.004 (Vorjahr: T€ 4.411) überfällig. Nach Abzug von Sicherheiten (Akkreditive und Hermesdeckungen) beziffert der Konzern das hieraus resultierende Risiko mit T€ 5.004 (Vorjahr: T€ 4.411). Die wertberichtigten Forderungen sind im Wesentlichen zu mehr als 90 Tagen überfällig.
Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte. Der Bilanzansatz erfolgte gemäß IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert.
Der beizulegende Zeitwert der Derivate beträgt im Saldo T€ -62 (Vorjahr: T€ 460). Eine Veränderung des durch die Derivate gesicherten Kurses um 10 % würde das Ergebnis um T€ 102 (Vorjahr: T€ 1.293) beeinflussen. Die Summe des den Devisentermingeschäften zugeordneten Nominalvolumens beträgt € 1,5 Mio. (Vorjahr: € 19,1 Mio.).
Die Devisentermingeschäfte sind in Höhe von € 0 Mio. (Vorjahr: € 17,6 Mio.) innerhalb eines Jahres fällig.
Im KHD Konzern bestehen für derivative Finanzinstrumente Aufrechnungsvereinbarungen mit den entsprechenden Kreditinstituten. Gemäß diesen Rahmenbedingungen werden die Beträge, die von jeder Gegenpartei im Hinblick auf die noch ausstehenden Transkationen in gleicher Währung an einem bestimmten Fälligkeitstag geschuldet werden, zu einem Nettobetrag zusammengefasst. Die zum Stichtag sowie zum Vorjahresstichtag abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente haben einen negativen Zeitwert von insgesamt T€ 62 (Vorjahr: positiver Zeitwert T€ 460).
Zu den nahestehenden Unternehmen im Sinne des. IAS 24 zählen neben den Tochterunternehmen der KHD auch diejenigen Unternehmen, welche die KHD beherrschen, gemeinschaftlich führen oder einen maßgeblichen Einfluss ausüben sowie die mit diesen verbundenen sonstigen nahestehenden Unternehmen des AVIC Konzerns. Da im Rahmen der Konsolidierung Geschäftsvorfälle zwischen der KHD und ihren konsolidierten Tochterunternehmen eliminiert werden, werden im Folgenden nur die nicht eliminierten Geschäftsvorfälle mit direkten und indirekten Mutterunternehmen der KHD sowie sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen dargestellt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Geschäftsvorfälle mit Gesellschaften des AVIC Konzerns sowie mit den Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats. Die Geschäftsvorfälle mit indirekten Mutterunternehmen betreffen die AVIC INTL und AVIC Beijing. Geschäftsvorfälle mit sonstigen nahestehenden Unternehmen erfolgten mit AVIC Kairong und AVIC Malaysia.
Seit Ende 2010 besteht ein Kooperationsvertrag mit AVIC Beijing, der seit Februar 2011 durch eine Kapitalbeteiligung der Max Glory Industries Limited (Max Glory), einer Konzerngesellschaft der AVIC Beijing, an KHD in Höhe von 20 % untermauert ist. Als Folge eines öffentlichen Übernahmeangebotes hat die AVIC Beijing ihren indirekten Anteil an der KHD im Geschäftsjahr 2014 weiter erhöht. Zum 31. Dezember 2021 hält die AVIC Beijing indirekt mit 89,02 % (unverändert zum Vorjahr) die Mehrheit der KHD-Anteile. Die strategische Partnerschaft zwischen AVIC und KHD mündete unter anderem in zahlreichen gemeinsamen Projekten in unterschiedlichen Vertriebsregionen weltweit. Schwerpunkt der Zusammenarbeit in den letzten Jahren war die zunehmende Erschließung des chinesischen Absatzmarktes für die Technologie der KHD.
Die KHD hat im Geschäftsjahr 2019 mit der 4-stream consulting GmbH, Roetgen, einer Gesellschaft, die in Bezug auf das Vorstandsmitglied Herr Dr. Jochem als nahestehendes Unternehmen gilt, einen Beratervertrag geschlossen. Gemäß der vertraglichen Vereinbarung wurden von der KHD im Geschäftsjahr 2021 T€ 313 (Vorjahr: T€ 262) für erbrachte Beratungsleistungen als Aufwand erfasst. Zum 31. Dezember 2021 belaufen sich die Verbindlichkeiten gegenüber der 4-stream consulting GmbH auf T€ 24 (Vorjahr: T€ 24).
KHD hat im Geschäftsjahr 2017 zwei Darlehen an die AVIC International Kairong Limited ("AVIC Kairong"), Hongkong, über jeweils T€ 50.000 gewährt. Gemäß vertraglicher Vereinbarung aus dem Jahr 2020 wurde die Laufzeit beider Darlehen um drei Jahre verlängert. Zum 31. Dezember 2021 valutiert das erste Darlehen mit T€ 45.000. Das zweite Darlehen ist wie im vorangegangenen Geschäftsjahr mit T€ 50.000 bilanziert. Beide Darlehen werden mit Beginn der verlängerten Laufzeit (22. Juli 2020 bzw. 13. November 2020) mit 5 % p.a. verzinst.
Für das erste Darlehen (T€ 45.000) hat KHD das Recht, jederzeit vor dem Fälligkeitstag die Rückzahlung des gesamten Betrages oder eines Teilbetrages mit einer Frist von 30 Tagen zu verlangen. Beide Darlehen sind durch eine Konzerngarantie der AVIC besichert.
Mit nahestehenden Unternehmen des AVIC Konzerns gab es im Berichtsjahr die folgenden geschäftlichen Transaktionen:
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Indirekte Mutterunternehmen | 11.446 | 9.340 |
| sonstige nahestehende Unternehmen | 4.869 | 5.676 |
| 16.315 | 15.016 |
Die Erträge mit indirekten Mutterunternehmen betragen im Geschäftsjahr T€ 11.446 (Vorjahr: T€ 9.340). Die Erträge des laufenden Jahres betreffen überwiegend Erträge aus dem Projektgeschäft. Unter den Erträgen mit sonstigen nahestehenden Unternehmen sind Zinserträge aus den Darlehen an die AVIC Kairong in Höhe von T€ 4.869 (Vorjahr: T€ 5.676) ausgewiesen.
Die Aufwendungen aus Transaktionen mit indirekten Mutterunternehmen beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf T€ 0 (Vorjahr: T€ 12).
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Indirekte Mutterunternehmen | - | 12 |
| - | 12 |
Im Geschäftsjahr bestanden kurzfristige Vermögenswerte gegen die Gesellschaften des AVIC Konzerns in Höhe von T€ 3.526 (Vorjahr: T€ 5.073). Diese resultieren ausschließlich aus Projektforderungen. Im Vorjahr resultierten diese ausschließlich aus Projektforderungen und Zinsforderungen.
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Indirekte Mutterunternehmen | 3.526 | 3.752 |
| sonstige nahestehende Unternehmen | - | 1.321 |
| 3.526 | 5.073 |
Unter den langfristigen Vermögenswerten sind darüber hinaus die Darlehen an sonstige nahestehende Unternehmen in Höhe von insgesamt T€ 95.000 (Vorjahr: T€ 100.000) zum Bilanzstichtag bilanziert.
Unter den Verbindlichkeiten aus Projektaufträgen sind wie im Vorjahr keine Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen bilanziert. Gegenüber indirekten Mutterunternehmen sind Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 2.789 ausgewiesen (Vorjahr: T€ 2.213).
| in T€ | 2021 | 2020 |
| Indirekte Mutterunternehmen | 2.789 | 2.213 |
| 2.789 | 2.213 |
Nahestehende Personen umfassen die aktuellen und ehemaligen Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats der KHD und deren Familienangehörige.
Die nach IAS 24 anzugebende Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrats. Zur laufenden Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Vergütung in Zusammenhang mit der Beendigung von Tätigkeiten von Vorständen wird auf die Angabe 19 verwiesen.
Vorstand und Aufsichtsrat der KHD haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung am 4. Februar 2022 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (https://www.khd.com/entsprechenserklaerung.html) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.
Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat der börsennotierten Konzerngesellschaft KHD VV die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung am 20. Januar 2022 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären auf der Internetseite der KHD VV (https://www.khd-w.de/corporate-governance.html) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.
Wesentliche Entwicklungen oder Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nach dem Stichtag 31. Dezember 2021 nicht eingetreten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde durch den Beschluss des Vorstands vom 28. Februar 2022 zur Veröffentlichung freigegeben. Die Billigung durch den Aufsichtsrat soll in der Aufsichtsratssitzung am 8. März 2022 erfolgen.
Köln, den 28. Februar 2022
Der Vorstand
Jianlong Shen, Vorsitzender
Jürgen Luckas
Dr. Matthias Jochem
Tao Xing
Matthias Mersmann
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Risiken und Chancen der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Köln, den 28. Februar 2022
Der Vorstand
Jianlong Shen, Vorsitzender
Jürgen Luckas
Dr. Matthias Jochem
Tao Xing
Matthias Mersmann
Wir haben den Konzernabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der KHD Humboldt Wedag International AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die Informationen des Unternehmens außerhalb des Geschäftsberichts, die auf der im Konzernlagebericht angegebenen Internetseite veröffentlichten Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB sowie des im Konzernlagebericht angegebenen Internetseite veröffentlichte aktienrechtlichen Vergütungsberichts nach § 162 AktG, die Bestandteil des Konzernlageberichts sind, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| ― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und |
| ― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung und nicht auf den Inhalt des oben genannten Vergütungsberichts. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt:
Die Realisierung der Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen erfolgt zeitraumbezogen in Abhängigkeit des Leistungsfortschritts, der nach dem Verhältnis der tatsächlich angefallenen Auftragskosten zu den geplanten Gesamtkosten ("Cost to Cost"-Methode) bestimmt wird. Insbesondere bei der Bestimmung der zu erwartenden Gesamtkosten sind Schätzungen und Annahmen durch die gesetzlichen Vertreter erforderlich. Sofern die geplanten Gesamtkosten die zu erzielenden Gesamterlöse übersteigen, sind Rückstellungen für drohende Verluste aus Verpflichtungen durch belastende Verträge zu erfassen.
Aufgrund der möglichen Schätzunsicherheiten und den hieraus resultierenden Fehlerrisiken, die sich bei der Bestimmung des Leistungsfortschritts von langfristigen Fertigungsaufträgen sowie der Bemessung von Auftragserlösen und Auftragskosten ergeben, waren die Realisierung von Umsatzerlösen sowie die Bewertung von Rückstellungen für Verpflichtungen aus belastenden Verträgen im Zusammenhang mit langfristigen Fertigungsaufträgen im Rahmen unserer Konzernabschlussprüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst mit den von der Gesellschaft für den Konzern eingerichteten Prozessen zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads von langfristigen Fertigungsaufträgen befasst. Wir haben die Höhe sowie die sachliche Zuordnung der erfassten Ist-Kosten, die im Wesentlichen aus Material- und Lohnkosten bestehen, nachvollzogen, indem wir unter Berücksichtigung von Wesentlichkeitsgrenzen und im Rahmen einer nach mathematisch-statistischen Grundsätzen erhobenen Stichprobe Belege eingesehen und diese mit der Auftragskalkulation abgeglichen haben. Die Höhe sowie die sachliche Abgrenzung der geplanten Gesamtkosten einzelner Aufträge haben wir in Stichproben durch Einsichtnahme in Verträge sowie Projektkalkulationen und Erörterung des Projektfortschritts und der geschätzten Kosten bis zur Auftragsfertigstellung mit den Projektverantwortlichen beurteilt. Zudem haben wir die Bewertung bzw. die Notwendigkeit zur Dotierung oder Anpassung einer Rückstellung für Verpflichtungen aus belastenden Verträgen für solche Fertigungsprojekte analysiert, bei denen der Fertigstellungsgrad, die erwarteten Projektkosten oder die geplante Marge wesentlich von der ursprünglichen Projektkalkulation abweichen. In diesem Zusammenhang haben wir die ursprüngliche Projektkalkulation mit der aktuellen, fortlaufenden Projektkalkulation verglichen und die sich ergebenden Abweichungen mit den Projektverantwortlichen erörtert. Des Weiteren haben wir die Projektkalkulationen in Stichproben rechnerisch nachvollzogen und die zu erfassenden Umsatzerlöse sowie die Rückstellungen für Verpflichtungen aus belastenden Verträgen mit der Finanzbuchhaltung der Gesellschaft abgeglichen. Durch Abgleich der Projektkalkulationen mit Nachweisen aus dem Vorjahr haben wir zudem analysiert, ob die angewandten Verfahren im Zeitablauf konsistent und stetig angewendet wurden.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der Realisierung von Umsatzerlösen sowie der Bewertung von Rückstellungen für Verpflichtungen aus belastenden Verträgen bei langfristigen Fertigungsaufträgen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zur Realisierung von Umsatzerlösen sowie zur Bewertung von Rückstellungen für Verpflichtungen aus belastenden Verträgen sind in den Abschnitten 1 "Zusammenfassung der wichtigsten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" unter "Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenverträgen mit einer zeitraumbezogenen Erlösrealisierung" und 20 "Umsatzerlöse und Erfassung von Umsatzerlösen" des Konzernanhangs enthalten.
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Konzernerklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Konzernerklärung zur Unternehmensführung. Des Weiteren umfassen die sonstigen Informationen den nichtfinanziellen Konzernbericht, von dem wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben. Ferner umfassen die sonstigen Informationen weitere für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere:
| ― |
die Versicherung der gesetzlichen Vertreter nach § 264 Abs. 2 Satz 3 i.V.m. § 297 Abs. 2 Satz 4 und § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB, aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. |
Des Weiteren umfassen die sonstigen Informationen die übrigen Teile des Geschäftsberichts, die uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden, insbesondere:
| ― |
die "Kennzahlen im Überblick", "Zahlen und Fakten" sowie das Vorwort des Vorstands und |
| ― |
den Bericht des Aufsichtsrats. |
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
| ― |
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― |
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| ― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben; |
| ― |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― |
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― |
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt; |
| ― |
holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile; |
| ― |
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns; |
| ― |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei "KHD_AG_KAuLB-2021-12-31 .zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| ― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. |
| ― |
gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben. |
| ― |
beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt. |
| ― |
beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen. |
| ― |
beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht. |
Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. September 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Konzernabschlussprüfer der KHD Humboldt Wedag International AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Titus Zwirner.
Köln, 28. Februar 2022
Ernst
& Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zwirner, Wirtschaftsprüfer
Ormanns, Wirtschaftsprüfer
| AVIC Beijing | AVIC International Beijing Company Limited, Peking, China |
| AVIC Kairong | AVIC International Kairong Limited, Hongkong, Hongkong |
| AVIC Engineering | AVIC International Engineering Holding Pte. Ltd., Singapur, Singapur |
| AVIC International | AVIC International Holdings Limited, Hongkong, Hongkong |
| EPC | Engineering, Procurement and Construction |
| HWG | Humboldt Wedag GmbH, Köln |
| zHW India | Humboldt Wedag India Private Ltd., Neu Delhi, Indien |
| HW Inc. | Humboldt Wedag Inc., Norcross (Georgia), USA |
| KHD AG | KHD Humboldt Wedag International AG, Köln |
| KHD GmbH | KHD Humboldt Wedag GmbH, Köln |
| KHD Beijing | KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd., Peking, China |
| KHD OOO | KHD Humboldt Engineering OOO, Moskau, Russland |
| KHD VV | KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG, Köln |
| Max Glory | Max Glory Industries Ltd., Hongkong, Hongkong |