Koenig & Bauer AG

Würzburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Lagebericht der Koenig & Bauer AG

Grundkapital und genehmigte Kapitalmaßnahmen

Zum 31. Dezember 2009 belief sich das gezeichnete Kapital der Koenig & Bauer AG auf 42.707.737,80 €, aufgeteilt in 16.426.053 Stückaktien mit einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie. Gemäß § 12 Abs. 7 der Satzung gewährt jede auf den Inhaber lautende Aktie in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen grundsätzlich nicht. Lediglich junge Belegschaftsaktien unterliegen einer Haltefrist von drei Jahren unter Beibehaltung aller anderen Rechte. Uns bekannte Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital über 10 % sind die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC in Madrid/Spanien mit 13,6 % und die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,3 % der Stimmrechte.

Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und Satzungsänderungen erfolgen entsprechend der gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß § 17 der Satzung kann der Aufsichtsrat Änderungen der Satzung beschließen, die allerdings nur die Fassung betreffen, so bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Belegschaftsaktien aus genehmigtem Kapital

Das aus dem Hauptversammlungsbeschluss vom 22. Juni 2006 zu Beginn der Berichtsperiode noch verfügbare genehmigte Kapital von 15.281.830,20 € hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Fortführung des Belegschaftsaktienprogramms genutzt. Dafür standen gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung 1.306.830,20 € bzw. 502.627 neue Stückaktien zur Verfügung. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Koenig & Bauer AG wurden jeweils 20 Aktien zum Vorzugspreis von 5,59 € angeboten. Knapp 40 % beteiligten sich und zeichneten 38.920 Stück. Die Belegschaftsaktien wurden am 29. September 2009 satzungsgemäß unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben und anschließend den Depots der Beschäftigten gutgeschrieben. Das zum 31. Dezember 2009 verbleibende genehmigte Kapital belief sich auf 15.180.638,20 € bzw. 5.838.707 Stückaktien und kann noch bis zum 21. Juni 2011 genutzt werden. Für das Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm stehen davon noch bis zu 463.707 Aktien zur Verfügung. Seit 2002 wurden 426.053 Belegschaftsaktien ausgegeben. Diese repräsentieren 2,6 % des gezeichneten Kapitals.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung vom 18. Juni 2009 hat den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42.606.545,80 € unter Ausschluss des Bezugsrechts beschlossen. Diese Ermächtigung gilt bis zum 17. Dezember 2010 und soll die Koenig & Bauer AG in die Lage versetzen, kurzfristig eigene Aktien für den Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen nutzen zu können. Eine Position an eigenen Aktien bestand am 31. Dezember 2009 nicht.

Angaben nach § 289 Abs. 4, Nr. 8 und 9 HGB

Bei der Koenig & Bauer AG gibt es keine wesentlichen Vereinbarungen oder besonderen Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. Kontrollerwerbs infolge eines Übernahmeangebots. Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall bestehen nicht.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Innovative Drucktechnik für Kern- und Nischenmärkte

Die fast 193 Jahre alte Koenig & Bauer AG (KBA) ist die Keimzelle des bis heute den Weltmarkt dominierenden deutschen Druckmaschinenbaus. Die Wurzeln aller anderen großen deutschen Hersteller lassen sich auf das 1817 im Kloster Oberzell bei Würzburg gegründete Unternehmen zurückführen. Seit 1985 ist KBA an den Börsen in Frankfurt a. M. und München notiert und schon seit Jahren im SDAX gelistet. Unter den führenden Lieferanten hat KBA das breiteste Produktportfolio.

Am Stammsitz Würzburg und an den Standorten Frankenthal/Pfalz und Trennfeld dominiert die Produktion zumeist kundenspezifisch konstruierter Anlagen für Zeitungs- und Akzidenzdruckereien. Bogenoffsetmaschinen für Akzidenz-, Bücher- und Verpackungsdrucker in der ganzen Welt werden im Werk Radebeul hergestellt. Die enorme Bandbreite des Angebots und die aus unterschiedlichsten Anforderungen resultierende Systemkompetenz unterscheiden KBA von den Wettbewerbern.

Neben dem auch weiterhin im Mittelpunkt stehenden Kerngeschäft mit innovativer Drucktechnik strebt KBA den Einstieg in einen weiteren wachstums- und ertragsorientierten Zukunftsmarkt außerhalb der Printmedienindustrie an. Dieser kann sowohl auf dem Weg der Kooperation als auch der Akquisition erfolgen. Verschiedene Erfolg versprechende Optionen werden gegenwärtig geprüft und verhandelt. Für die geplante Erweiterung des Tätigkeitsspektrums bringt KBA vielfältige Kompetenzen im Engineering, moderne Fertigungseinrichtungen und eine lange Erfahrung auf internationalen Märkten mit.

Die KBA-Berichterstattung gliedert sich in den serienorientierten Geschäftsbereich der Bogenoffsetmaschinen und in das Segment Rollen- und Sondermaschinen, das stärker von Großanlagen in Einzelfertigung geprägt wird. Nach dem Markteinbruch trug das längerfristige Geschäft mit Rollen- und Sondermaschinen 2009 etwas mehr als die Hälfte zum Umsatz bei.

KBA ist international tätig. Exportquoten über 80 % sind schon lange die Regel. Die Entwicklung der Weltwirtschaft entscheidet wesentlich über Umsatz und Ertrag. Durch die Rezession in weiten Teilen Europas und in den USA haben diese beiden traditionell für deutsche Druckmaschinenbauer besonders bedeutenden Märkte zumindest vorübergehend deutlich an Gewicht verloren. Von der Wirtschaftskrise weniger betroffene Wachstumsregionen in Fernost, im Mittleren Osten und in Lateinamerika konnten dagegen zulegen. Die klassischen KBA-Märkte werden sich nach Überwindung der konjunkturellen Krise wieder erholen. Das eigentliche Wachstum erwarten wir jedoch längerfristig aus den bevölkerungsreichen Schwellenländern wie China und Indien, aus Südostasien und Lateinamerika, dort besonders Brasilien.

Internationale Organisation und Steuerung

Denken über das nächste Quartal hinaus

Die Ursachen und Folgen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise zeigen einmal mehr, dass eine von Quartalsdenken und kurzfristigen Effekten an der Börse geprägte Unternehmensstrategie auch in der Druckmaschinenbranche keinen dauerhaften Shareholder Value schafft, sondern die Risiken für das Unternehmen und die Anteilseigner erhöht. Gerade im zyklischen Maschinenbau ist es auch im Interesse der Kapitalgeber, wenn in guten Zeiten für schlechtere Zeiten vorgesorgt wird. Die Kursbelebung über Aktien-Rückkaufprogramme oder üppige Dividenden-Ausschüttungen mit der Gefahr der Verschuldung oder gar einer drohenden Insolvenz bei Markteinbrüchen wie in der jüngsten Vergangenheit war deshalb noch nie Geschäftspolitik bei Koenig & Bauer.

Trotz des Interesses mancher Aktionäre an einer möglichst hohen Wertsteigerung und Verzinsung ihres Engagements sind eine auf Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie sowie Sorgfalt und Risikobegrenzung beim Umgang mit dem zur Verfügung gestellten Kapital für viele Kapitaleigner gleichermaßen bedeutende Werte. Diese sind jedoch leider in den letzten zehn Jahren allzu oft in Vergessenheit geraten. Das KBA-Management fühlt sich diesen nachhaltigen Werten verpflichtet und achtet auf die notwendige Transparenz seines Handelns nach innen und außen. Dauerhafte Bindungen zu Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Anlegern sind im Investitionsgütergeschäft nach unserer Auffassung nur mit solidem, langfristig orientiertem Handeln möglich.

Der durch die derzeitige Wirtschaftslage und die Entwicklungen am Medienmarkt beschleunigte Strukturwandel in der Druckbranche erfordert die zügige Anpassung an fundamentale Marktveränderungen. Vor diesem Hintergrund sind die in 2009 durchgeführten und für 2010 geplanten Maßnahmen zur Kapazitäts-, Kosten- und Personalanpassung ohne vernünftige Alternative. Die verstärkte Eigenfertigung und die Flexibilisierung der Arbeitszeiten durch Kurzarbeit haben im Berichtsjahr geholfen, die Auslastung in einigen Bereichen deutlich zu verbessern bzw. Schwankungen abzufedern. Kurzarbeit kann aber angesichts der zeitlichen Begrenzung keine Dauerlösung für das Unternehmen sein. KBA verfolgt deshalb mit Nachdruck das Ziel, die eingeleitete Kapazitätsanpassung noch vor Auslaufen dieses Instruments abzuschließen.

Zur Steuerung des Unternehmens nutzt das KBA-Management betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Im Berichtsjahr wurden angesichts der Finanzmarktturbulenzen die Kennziffern und Systeme für eine integrierte komplexe Unternehmensplanung weiter verfeinert. Auch das regelmäßige Reporting wurde zielstrebig weiter verbessert.

Der in unserer transparenten Branche nie gänzlich ausbleibende Preis- und Margendruck verstärkte sich im Berichtsjahr durch erhebliche Überkapazitäten. Der Abbau von Lagerbeständen bei Wettbewerbern zu Sonderpreisen verstärkte die unerfreuliche Preisentwicklung bei Neuanlagen und ebenso bei Gebrauchtmaschinen. An einzelne Marktteilnehmer gewährte Staatshilfen waren dabei wenig hilfreich.

KBA hat im Berichtsjahr bei der Reduzierung der Kostenbasis und der Auslastungsschwellen und insbesondere bei der Neudimensionierung der Organisation auf einen über Nacht deutlich kleiner gewordenen Markt große Fortschritte gemacht. Ohne Staatshilfen und ebenso ohne Neuverschuldung ist es aus eigener Kraft gelungen, trotz des enormen Umsatzrückgangs von mehreren Hundert Millionen Euro eine deutliche Ergebnisverbesserung zu erreichen. Den eingeschlagenen Weg will das Management in 2010 mit der notwendigen Konsequenz und dem nötigen Tempo weitergehen.

Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterförderung, Innovationsorientierung, nachhaltige Verantwortung für Qualität und Umwelt sowie soziales Verhalten nach innen und außen sind die wesentlichen Ziele im Unternehmensleitbild von KBA. Ein breites Angebot in der Aus- und Weiterbildung, der betriebliche Ideenwettbewerb, die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter in das Qualitäts- und Umweltmanagement, das alljährliche Belegschaftsaktien-Programm, die Förderung unabhängiger Umweltpreise, kultureller Ereignisse, sozialer Initiativen und weitere Aktivitäten machen dieses Leitbild zur gelebten Praxis.

Weltweite Standorte

Global organisiert, schlank und effizient

Schon vor Gründung der Koenig & Bauer AG waren die beiden Gründerväter Friedrich Koenig und Andreas Bauer im Ausland tätig. Im frühindustriellen London entwickelten sie vor 200 Jahren nach 360 Jahren Gutenbergscher Handpresse die erste dampfgetriebene Zylinderdruckmaschine. Bereits im frühen 19. Jahrhundert setzte Koenig & Bauer deutlich mehr Druckmaschinen im Ausland ab als im Inland. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Schon bevor das Wort Globalisierung in aller Munde war, erzielte das Unternehmen drei Viertel des Jahresumsatzes im Ausland. Dabei haben außereuropäische Märkte angesichts der sich verändernden Gewichte in der Weltwirtschaft an Bedeutung gewonnen.

KBA ist in West-, Nord-, Süd- und Osteuropa, auf dem amerikanischen und asiatischen Kontinent und in Australien mit Tochtergesellschaften für Vertrieb und Service in insgesamt 19 Ländern präsent. Die übrigen Absatzmärkte decken wir über oft langjährige Vertretungen ab. Die globale Vertriebs- und Serviceorganisation wird immer wieder an regionale Veränderungen und sich wandelnde Kundenbedürfnisse angepasst, aber dennoch schlank und effizient gehalten. Diese Philosophie hat sich in der aktuellen Krise einmal mehr bewährt.

Die Koenig & Bauer AG produziert an verschiedenen Standorten in Deutschland. Über Tochtergesellschaften kommen noch Produktionswerke in Deutschland und Europa hinzu. Zur Verbesserung der Auslastung im aktuellen Marktumfeld wurde der Eigenanteil im Bereich der mechanischen Fertigung deutlich ausgeweitet.

Unsere amerikanische Tochtergesellschaft KBA North America Inc. ist im Frühsommer 2009 aufgrund der besseren Verkehrsanbindung und größeren Kundennähe mit ihrer Hauptniederlassung aus dem US-Bundesstaat Vermont nach Texas in die Nähe des Großflughafens Dallas/ Fort Worth umgezogen. Dort wurde schon vor dem Umzug ein Ersatzteil- und Service-Center unterhalten. Durch die anhaltend schwache Konjunktur und die in der US-Druckbranche seit 2007 deutlich spürbare Investitionszurückhaltung sind Auftragseingang und Geschäftsvolumen von KBA North America im Berichtsjahr deutlich rückläufig gewesen. Die Gesellschaft wurde neu ausgerichtet, ein Verlust konnte aber nicht vermieden werden. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit Durchführung der 2009 eingeleiteten Maßnahmen ein besseres Ergebnis erwartet.

Rückläufige Zulieferungen von Aggregaten an das Bogenoffsetwerk Radebeul führten bei der Konzerngesellschaft KBA-Mödling AG ebenfalls zu einem beachtlichen Umsatzrückgang. Durch die Lieferungen und Leistungen dieser Konzerngesellschaft für das Segment Rollen- und Sondermaschinen konnte aber im Berichtsjahr eine akzeptable Auslastung und ein insgesamt positives Ergebnis erzielt werden. Die ursprünglich geplante Schließung des für die Verchromung von Druckzylindern und anderen Bauteilen zuständigen Zweigwerkes Ternitz wurde durch vermehrtes Insourcing vermieden.

Die auf kleinformatige Bogenoffsetmaschinen der Rapida-Reihe spezialisierte KBA-Grafitec s.r.o. im tschechischen Dobruška litt ebenso unter der anhaltenden Nachfrageschwäche. Neben der Konjunkturlage und der zögerlichen Kreditpolitik der Banken bremst der wachsende Digitaldruck die Nachfrage im Kleinformat. Obwohl sich der Auftragseingang im zweiten Halbjahr 2009 deutlich verbesserte, wurde der Vorjahresumsatz nicht ganz erreicht. In der Folge wies die im Geschäftsbereich Bogenmaschinen konsolidierte Tochtergesellschaft am Jahresende ein leicht negatives Ergebnis aus. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir mit den eingeleiteten Maßnahmen wieder ein positives Ergebnis.

Nach Wachstum in den vorhergehenden Jahren zeigte der Einbruch der Weltwirtschaft 2009 auch bei der KBA-Metronic AG in Veitshöchheim Wirkung. Der Absatz der Maschinen für den UV-Druck auf Plastik, Folien und elektronischen Datenträgern ging wegen der schwachen Auslastung der Abnehmer zurück. Das Geschäft mit digitaler und analoger Kennzeichnungstechnik für industrielle Kunden erholte sich im dritten und vierten Quartal 2009 wieder. Insgesamt musste die Gesellschaft jedoch einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr und einen Verlust hinnehmen. Um die bisherige Ertragsstärke zurückzugewinnen, wurden verschiedene Maßnahmen mit dem Management der Gesellschaft diskutiert, die im Geschäftsjahr 2010 zu einem zumindest ausgeglichenen Ergebnis führen sollen.

Noch stärker von der schwachen Wirtschaftslage betroffen war die im Blechdruck führende und in der thermischen Abluftreinigungstechnik gut positionierte KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart. Bestelleingang und Lieferungen lagen deutlich unter dem noch guten Vorjahr. Die Gesellschaft erlitt einen herben Verlust. Die angesichts der erheblichen Marktveränderungen notwendigen Maßnahmen werden seit den Sommermonaten mit der Arbeitnehmervertretung und dem Tarifpartner diskutiert. Eine Verständigung konnte allerdings bis Geschäftsjahresende nicht erreicht werden.

Die mit nur wenigen Beschäftigten im Gebrauchtmaschinenhandel tätige Holland Graphic Occasions B.V. in Wieringerwerf, Niederlande, erwirtschaftete ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die Konzerngesellschaft KBA-GIORI S.A. in Lausanne, Schweiz, hat als weltweit führender Systemanbieter im Sicherheitsdruck erneut eine stabile Geschäftsentwicklung verzeichnet und ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielt.

Unsere im Konzernabschluss konsolidierten Vertriebsgesellschaften KBA-FRANCE und KBA (UK) erreichten bei unterschiedlichen Umsatzentwicklungen (Umsatzsteigerung in Frankreich und deutlicher Umsatzrückgang im Vereinigten Königreich) zusammen betrachtet ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis.

Beschaffung, Produktion und Organisation

Schlanke Prozesse und Strukturen

Bei schwacher Konjunktur sind alle Lieferpartner mit den Bedingungen eines Käufermarktes konfrontiert: Möglichst günstiger Preis bei kurzer Lieferzeit und optimaler Qualität, gelegentlich verbunden mit dem einen oder anderen Sonderwunsch. KBA legt deshalb besonderen Wert auf eine schlanke, effiziente Organisation mit optimierten Abläufen und Kostenstrukturen. Hilfreich im Wettbewerb ist zudem eine hohe Flexibilität in Fertigung und Montage trotz kurzarbeitsbedingter Einflüsse im eigenen Haus und bei vielen Unterlieferanten. Angesichts hochmoderner, aktuell oft nur unzureichend ausgelasteter Fertigungseinrichtungen wurden im Berichtsjahr Anlageinvestitionen in den Werken auf dringend notwendige Ersatzbeschaffungen begrenzt. Der strategische Einkauf konzentrierte sich auf die termingerechte Materialversorgung mit möglichst geringer Kapitalbindung. In Fertigung, Logistik, Montage und Service lag das Hauptaugenmerk auf der Senkung von Kosten, Durchlaufzeiten und kapitalintensiven Vorräten.

Mehr Auslastung durch mehr Eigenfertigung

2009 galt es, die Lagerbestände an den niedrigeren Auftragseingang anzupassen und den Fremdbezug zu reduzieren. Durch verstärkte Eigenfertigung und -montage konnte die Auslastung in einigen Bereichen wesentlich erhöht werden: Schwerpunkte waren die Gießerei, die Gestell- und die Blechfertigung. Bei rückläufigen Einkaufsvolumina und kleineren Losgrößen kommt es besonders auf die Erschließung neuer Einsparpotenziale an. Durch verstärkte Standardisierung, intensive Verhandlungen mit Lieferpartnern und unternehmensweite Rahmenverträge wurden nachhaltige Kostensenkungen realisiert. Das Lieferantennetzwerk wurde durch die Qualifizierung langjähriger und die Gewinnung neuer Partner im In- und Ausland permanent optimiert. Ein auf die jeweilige Landessprache umstellbares elektronisches Beschaffungssystem unterstützt diesen Prozess.

Investitionen in höhere Flexibilität

Neben der Reduzierung von Rüst- und Bearbeitungszeiten zielten die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduzierten Anlageinvestitionen auch auf die Erweiterung des Fertigungsspektrums. In der Würzburger Großteilefertigung können mit der Inbetriebnahme des zweiten Portalfräszentrums nunmehr auch die Unterbauboxen der großformatigen Bogenoffsetmaschinen bearbeitet werden. Eine Stanzmaschine neuester Generation erweitert die Flexibilität in der Blechfertigung. Die im Werk Frankenthal angesiedelte Walzenfertigung für alle KBA-Druckmaschinen wurde mit einer neuen Rilsananlage zur Beschichtung langer und schwerer Walzen ausgestattet. Die Investitionen im Werk Radebeul betrafen ein neues Universalbearbeitungszentrum und eine produktivere Anlage für die Komplettbearbeitung komplexer Teile.

Effektive IT-Instrumente

Um die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsprozesse und Kommunikationsstrukturen zu gewährleisten, werden die IT-Systeme ständig überprüft und weiterentwickelt. Bei der Fernwartung und -diagnose der Rollendruckmaschinen setzen wir mit der Umstellung auf breitbandige Internetverbindungen auf ein sicheres, schnelles und zeitgemäßes Werkzeug. Im Berichtsjahr hat KBA seinen weltweit verfügbaren Teleservice auch für qualifizierte Zulieferer geöffnet. Über die bereitgestellte Infrastruktur können ausgewählte Lieferpartner sicher und effizient online über das Internet auf die jeweiligen Aggregate bei den Kunden zugreifen und im Bedarfsfall schnell reagieren. Gestiegenen rechtlichen Anforderungen an die Technische Dokumentation und notwendigen Kosteneinsparungen trägt das für die Bereiche Rollen-, Bogen- und Sicherheitsdruck eingeführte XML-basierte Content-Management-System Rechnung. Durch modulares und standardisiertes Arbeiten werden die Prozesse von der Erfassung, Übersetzung bis zur Publikation und Verteilung von Bedienungsanleitungen und technischen Dokumenten gestrafft.

Forschung und Entwicklung

Trotz Kostensenkung weiter innovativ

Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise gingen im Berichtsjahr auch am F&E-Budget nicht spurlos vorüber. Dennoch bleiben Innovationen in unterschiedlichsten Bereichen der Drucktechnik ein wichtiges Unternehmensziel. Unsere Ingenieure beschäftigen sich ständig mit Neuentwicklungen und der Optimierung bestehender Baureihen. In Fachkreisen gilt KBA als Top-Innovator unter den Druckmaschinenbauern. Dies wurde im Berichtsjahr einmal mehr durch hervorragende Platzierungen in diversen Patent-Statistiken bestätigt. In der im Januar 2009 vom Wall Street Journal veröffentlichten Patent Scorecard™ Heavy Industrial Equipment (= Maschinen- und Anlagenbau) für die USA war KBA als einziger deutscher Druckmaschinenhersteller mit einem hervorragenden siebten Platz in der Liste der Top 50 vertreten. Im September 2009 und Januar 2010 positionierte sich unser Unternehmen im Patent-Ranking erneut deutlich vor vielen namhaften europäischen Maschinen- und Anlagenbauern sowie den unmittelbaren Mitbewerbern. Auch auf der vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im ersten Quartal 2009 veröffentlichten Liste der 50 aktivsten Patentanmelder des Jahres 2008 hielt KBA mit 191 veröffentlichten Patentdokumenten und Platz 25 die Top-Position in der Druckmaschinenbranche.

Das breite Feld der Innovationen umfasste im Berichtsjahr neue Lösungen im Bereich der automatisierten Papier- und Druckplattenlogistik, der automatischen Kennzeichnung fehlerhafter Druckbogen direkt nach dem Druck, der automatisierten Plattenerkennung und Vorregister-Einstellung beim automatischen Platteneinzug und vieles mehr.

Weitere in 2009 besonders aktuelle Entwicklungsthemen waren die Steigerung der Energieeffizienz bei der Trocknung von veredelten Drucken im Bogenoffset, die drastische Minimierung von Rüstzeiten beim Jobwechsel und der Einsatz neuer Materialien bei der Druckveredelung. Ökologische Fragestellungen und die Ressourcen-Schonung im Druckprozess nehmen angesichts der Klimadiskussion in der F&E-Tätigkeit einen immer breiteren Raum ein. Auf dem Gebiet des Umweltschutzes hat KBA schon vor zehn Jahren mit den ersten Öko-Zertifikaten für Rapida-Bogenmaschinen und mit der Entwicklung neuer Konzepte und Maschinen für den umweltfreundlichen wasserlosen Offsetdruck Zeichen gesetzt.

Ein gutes Beispiel aus 2009 für unsere Innovationskraft ist KBA Flying JobChange. Unter diesem Namen wurde im Sommer bei einem Kunden im Allgäu an einer Rapida 106-Mittelformatmaschine der „Fliegende Auftragswechsel“ als Alleinstellungsmerkmal und Weltneuheit im Bogenoffset vorgestellt. Dabei werden die für die laufende Produktion nicht benötigten Druckwerke ohne Anhalten der Maschine für den nächsten Job weitgehend automatisiert umgerüstet und anschließend per Knopfdruck zugeschaltet. Die Verkürzung der Wechselzeit zwischen zwei Aufträgen auf wenige Sekunden steigert die Produktivität und Wirtschaftlichkeit bei kleinen Auflagen. Die Stellung des Offsetdrucks gegenüber dem Digitaldruck wird dadurch gestärkt.

Im Bereich Rollendruckmaschinen dominierten 2009 die kompakten Zeitungsrotationen Cortina und Commander CT das Geschäft und die Entwicklungstätigkeit. Neben der hohen Automatisierung sind die überzeugende Druckqualität und die deutlich verringerte Umweltbelastung wesentliche Stärken der wasserlos druckenden KBA Cortina. Beim Medienhaus Main-Post in Würzburg und seit dem vierten Quartal 2009 bei der New York Daily News bestätigt die mit Feuchtwerken ausgestattete Schwestermaschine KBA Commander CT ebenfalls die Vorteile der noch jungen Kompakt-Plattform mit einer hervorragenden Druckqualität, schnellen Auftragswechseln und druckerfreundlicher Bedienung. Gleich vier mit Heißlufttrocknern ausgestattete dreifachbreite Anlagen dieser hochmodernen Baureihe bestellte im Frühjahr 2009 der kanadische Druck- und Medienkonzern Transcontinental Inc. mit Stammsitz in Montreal.

Weitere Neuentwicklungen im Bogen- und Rollenbereich befinden sich in der Pipeline, werden aber erst im Laufe des Jahres 2010 bzw. bis zur drupa 2012 ihre Marktreife erreichen. Obwohl das schwierige Marktumfeld derzeit absolute Kostendisziplin in allen Bereichen erfordert, sind Produkt- und Prozessinnovationen für die deutschen Druckmaschinenbauer im Wettbewerb mit der heranwachsenden Konkurrenz aus Niedriglohnländern wie China oder Indien überlebensnotwendig. Kundenspezifische Neuerungen mitgerechnet gab KBA im schwierigen Jahr 2009 wieder etwa 5 % des Umsatzes für F&E-Tätigkeiten aus.

Markt- und Branchenentwicklung 2009

Konjunkturflaute und Medienwandel trüben Investitionsklima

Die Konjunktur- und Werbeabhängigkeit der mediennahen Druckmaschinenbranche hat sich in der aktuellen Wirtschaftsflaute erneut bestätigt. Durch die überdurchschnittliche Exportorientierung und den durch die Krise beschleunigten Wandel am Medienmarkt wurde der Druckmaschinenbau hart getroffen. Für die Maschinenbauer insgesamt meldete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gegenüber 2008 einen Rückgang des Auftragsvolumens um 38 % mit einer beachtlichen Spreizung zwischen den fast 30 Sparten. Obwohl seit Mitte 2009 bei der Nachfrage eine Bodenbildung erkennbar ist, sind wir immer noch ein gutes Stück von einer stabilen Trendwende entfernt. Ungenügend ausgelastete Kapazitäten und die Unsicherheit vieler Entscheidungsträger hinsichtlich der weiteren Wirtschafts- und Medienentwicklung sind wirksame Investitionsbremsen.

Auf der Suche nach profitablen Geschäftsmodellen

Die Druck- und Verlagsbranche ist in einer durch das Internet fundamental veränderten Medienwelt weiter auf der Suche nach profitablen Geschäftsmodellen. Der in einigen Marktsegmenten (Werbung, Outdoor, Displays) überdurchschnittlich wachsende Digitaldruck trübt die Wachstumsperspektiven für das immer noch dominierende Offsetverfahren. Die verstärkte Nutzung des Internet als Informations- und Werbemedium schmälert die Perspektiven von gedruckten Zeitungen und Zeitschriften. Hinzu kommen die dünne Eigenkapitaldecke vieler Druckbetriebe, die zurückhaltende Kreditversorgung durch die Banken, der zuweilen ruinöse Preiswettbewerb um das nicht für alle ausreichende Druckvolumen und der Konzentrationsdruck innerhalb der Branche. Mit immer leistungsfähigeren Maschinen trägt die Lieferindustrie selbst zur Reduzierung des verteilbaren Marktvolumens bei.

China war 2009 für KBA wie für den gesamten deutschen Maschinenbau der einzige große Wachstumsmarkt. Passabel lief das Geschäft auch im Mittleren Osten und in einigen Märkten Lateinamerikas. In großen Kernmärkten wie den USA, der EU und Resteuropa blieben dagegen die Nachfrage und die Aufträge weit unter Normalniveau. Dies dürfte sich nach den Prognosen in 2010 noch nicht gravierend ändern. Selbst wenn es im zweiten Halbjahr zu einer dauerhaften Belebung der Nachfrage kommen sollte, wird das Investitionsvolumen immer noch um über 20 % unter dem des Jahres 2008 liegen.

Schwache Nachfrage sorgt für dünne Auftragsbücher

Angesichts der in fast allen Marktsegmenten der Druckindustrie während des Berichtszeitraumes spürbaren Nachfrageschwäche blieb der Auftragseingang mit 694,4 Mio. € um 25,9 % hinter dem Vorjahreswert (2008: 937,3 Mio. €) zurück. Im Maschinenbau insgesamt war der Einbruch mit fast 40 % sogar noch stärker.

Ein Großauftrag aus Kanada sowie Bestellungen aus China, Deutschland, Europa und Lateinamerika milderten den Auftragseinbruch im Segment Rollen- und Sondermaschinen zunächst ab. In der zweiten Jahreshälfte verstärkte sich allerdings die Investitionszurückhaltung bei Rotationsanlagen, wobei die Nachfrage im Akzidenzbereich noch stärker einbrach als im ebenfalls schwachen Segment Zeitungsdruck. Gegenüber 2008 konnte KBA im harten Wettbewerb seinen hohen Weltmarktanteil im Zeitungsdruck von gut 40 % halten, bei den international nur wenig gefragten Rollenoffsetmaschinen für den Akzidenzdruck sank er auf knapp 10 %. Mit einem Gesamtvolumen von 301,2 Mio. € bzw. einem Rückgang um 33,5 % schrumpften die Neuaufträge für Rollen- und Sondermaschinen überproportional gegenüber dem Vorjahr (2008: 452,7 Mio. €).

Gegenläufig war die Auftragsentwicklung im Bogenbereich. Nach einem üblicherweise schwachen ersten Quartal stabilisierte sich die Ordertätigkeit von April bis Oktober auf einem unter den aktuellen Marktbedingungen ordentlichen Niveau. Zum Jahresende hin schwächte sich das Neumaschinengeschäft dann wieder ab. Davon waren alle Formatklassen betroffen. Der Verkauf von Gebrauchtmaschinen konnte hingegen gesteigert werden. Insgesamt lag das Bestellvolumen im Bogensegment mit 393,2 Mio. € um 18,9 % unter dem Vorjahreswert (484,6 Mio. €).

Wie im gesamten Maschinenbau ist der Auftragsbestand wegen der seit dem Spätsommer 2008 anhaltenden Investitionsflaute bis Ende 2009 auf 276,4 Mio. € geschrumpft. Zum Jahresende 2008 hatten noch 368,2 Mio. € in den Auftragsbüchern gestanden, Ende 2007 gar 609,3 Mio. €. Dieser für KBA niedrigste Auftragsbestand seit mehr als 20 Jahren belegt die anhaltende Nachfrageschwäche aufgrund der fortwährenden Konjunktur- und Strukturkrise. Der Auftragsbestand verteilt sich mit 203,3 Mio. € auf Rollen- und Sondermaschinen und mit 73,1 Mio. € auf Bogenmaschinen.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Deutliche Ergebnisverbesserung durch konsequente Neuausrichtung

Als Folge des Nachfrageeinbruchs ging der Umsatz in der AG um ein Drittel von 1.178,4 Mio. € im Vorjahr auf 786,2 Mio. € zurück. Die dadurch fehlenden Deckungsbeiträge und die ungenügende Auslastung unserer Werke beeinträchtigten die Ertragsentwicklung. Durch Überkapazitäten und Zugeständnisse der Anbieter sind Preise und Lieferkonditionen nochmals schlechter geworden. Nach einem EBT von –93,9 Mio. € in 2008 konnte KBA dennoch durch die zügige Umsetzung eines Bündels von Maßnahmen das AG-Ergebnis nach Zinsen und vor Steuern (EBT) auf –10,0 Mio. € verbessern.

Mehr Bogenmaschinen im zweiten Halbjahr

Im Jahresverlauf konnten die Umsatzerlöse im Bogensegment sukzessive gesteigert werden. Dennoch blieb der Jahresumsatz mit 389,2 Mio. € um 33,5 % unter dem Vorjahreswert von 585,2 Mio. €. Der Beitrag zum Gesamtumsatz blieb mit 49,5 % (2008: 49,7 %) weitgehend stabil. Seinen Anteil am deutlich geschrumpften internationalen Bogenmarkt konnte KBA inklusive der Lieferungen der tschechischen Tochtergesellschaft KBA-Grafitec auf 16 % steigern.

Die 1000. Anlage der weltweit ausgesprochen erfolgreichen KBA Rapida-Großformatbaureihe wurde im Herbst 2009 beim langjährigen Kunden Druckhaus Berlin-Mitte installiert. Als Markt- und Technologieführer in den großen Bogenformaten gibt KBA die Richtung vor. So wurden in der Jumbo-Klasse weitere Schön- und Widerdruckmaschinen für den 4 über 4-Druck ausgeliefert. Die bisher größte Bogenoffsetmaschine, eine Rapida 185 mit insgesamt zwölf Druck-, Lackier- und Trockenwerken im Format 130 x 185 cm, gab der Handels- und Medienkonzern Al Bayan aus Saudi-Arabien in Auftrag. Von dieser wegweisenden Installation erhoffen wir uns zusätzliche Absatzchancen im Wachstumssegment Verpackungsdruck. Auch im weit verbreiteten Mittelformat hat KBA mit dem „Fliegenden Auftragswechsel“ für den Rüstzeitweltmeister Rapida 106 in 2009 erneut seinen Ruf als Innovator bestätigt. Auf der Kundenliste beider Formatklassen in der zweiten Jahreshälfte standen nach einer zwischenzeitlichen Flaute wieder mehr Verpackungs- und Displaydrucker. Diesem weniger von Konjunktur und Werbebudgets abhängigen Marktsegment gilt weiterhin unser besonderes Augenmerk.

Gut 50 % des Umsatzes mit Rollen- und Sondermaschinen

Bei den Rollen- und Sondermaschinen lag der Umsatz mit 397,0 Mio. € um 33,1 % unter dem Vorjahr (593,2 Mio. €). Dies entsprach einem Anteil am Gesamtumsatz der Koenig & Bauer AG von 50,5 % (2008: 50,3 %).

Weitgehend automatisierte Zeitungsrotationen der Cortina- und Commander CT-Kompaktbaureihen wurden bei Le Figaro in Paris, bei der New York Daily News, beim Südkurier in Konstanz, bei der Mediengruppe Main-Post und beim Straubinger Tagblatt installiert. Andere Maschinentypen gingen in Australien, China, Italien, Dänemark und Tschechien in Produktion, insgesamt allerdings deutlich weniger als in den Vorjahren. Noch stärker unter der Investitionszurückhaltung litten Rollenoffsetmaschinen für den Akzidenz-, Magazin-, Katalog- und Bücherdruck. Neben Italien konzentrierten sich die Auslieferungen auf die wachsenden Druckmärkte Lateinamerikas und Chinas. So ging u. a. eine 48-Seiten-Anlage in São Paulo bei einem der größten Medienkonzerne Lateinamerikas in Betrieb.

Markteinbruch in weiten Teilen Europas

Aufgrund der deutlich geschrumpften Wirtschaftsleistung in Deutschland blieb der Inlandsumsatz mit 151,2 Mio. € im Berichtsjahr um 21,9 % hinter dem Vorjahr (193,7 Mio. €) zurück. Durch die noch größere Schwäche vieler Auslandsmärkte stieg der Inlandsanteil am Umsatz auf 19,2 % (2008: 16,4 %). Entsprechend reduzierte sich die Exportquote auf 80,8 % nach 83,6 % in 2008. Das Bild in Europa war 2009 sehr gespalten. Trotz der für KBA recht positiven Umsatzentwicklung in Frankreich, der Schweiz, Skandinavien und Benelux nahmen die Lieferungen ins europäische Ausland aufgrund des konjunkturbedingten Einbruchs in Süd- und Osteuropa sowie Großbritannien von 612,3 Mio. € auf 298,9 Mio. € um mehr als die Hälfte ab. Nach 52,0 % im Vorjahr lag die Regionalquote 2009 in unserem traditionellen Kernmarkt mit 38,0 % weit unter Durchschnitt.

Anhaltendes Wachstum in China

Mit Erlösen von 187,4 Mio. € (2008: 205,7 Mio. €) konnte die Region Asien/Pazifik trotz eines absoluten Umsatzrückgangs ihren zweiten Platz in der Regionalstatistik mit einem Anteil von 23,9 % gegenüber 17,5 % in 2008 fast ausschließlich wegen der regen Nachfrage aus China festigen. So war 2009 das bislang erfolgreichste Jahr für den KBA-Bogenbereich im Reich der Mitte.

Noch keine Erholung in Nordamerika

Auf dem für den deutschen Druckmaschinenbau über lange Jahre größten Auslandsmarkt war 2009 noch keine tiefgreifende Erholung spürbar. Der Umsatz mit nordamerikanischen Kunden ging gegenüber 2008 von 101,3 Mio. € auf 85,3 Mio. € zurück. Durch die Schwäche anderer Vertriebsregionen stieg der Umsatzanteil auf 10,9 % (2008: 8,6 %).

KBA-Geschäftsbereiche: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand

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in Mio. € 2008 2009
Auftragseingang 937,3 694,4
Bogenoffsetmaschinen 484,6 393,2
Rollen- und Sondermaschinen 452,7 301,2
Umsatzentwicklung 1.178,4 786,2
Bogenoffsetmaschinen 585,2 389,2
Rollen- und Sondermaschinen 593,2 397,0
Auftragsbestand 368,2 276,4
Bogenoffsetmaschinen 69,1 73,1
Rollen- und Sondermaschinen 299,1 203,3

Lateinamerika und Afrika auf Vorjahresniveau

Nach 65,4 Mio. € in 2008 blieb das mit den Schwellenmärkten Lateinamerika und Afrika erzielte Umsatzvolumen mit 63,4 Mio. € weitgehend stabil. Rotationsanlagen wurden nach Brasilien, Ecuador, Mexiko, Kenia und in den Sudan geliefert. Hinzu kamen Installationen von Bogendruckmaschinen. Der Umsatzanteil der beiden Absatzgebiete erreichte 8,0 % (2008: 5,5 %).

Umsatzrückgang senkt Bruttomarge

In 2009 betrugen die Herstellungskosten des Umsatzes 706,5 Mio. € (2008: 1.032,4 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr (87,6 %) erhöhte sich die Quote in Relation zum Umsatz auf 89,9 %. Umsatzbedingt fehlende Deckungsbeiträge, die über weite Strecken schwache Kapazitätsauslastung und der nochmals verstärkte Preisdruck trugen zur Reduzierung des Bruttoergebnisses vom Umsatz auf 79,7 Mio. € (2008: 146,0 Mio. €) bei. Da zunächst die Restrukturierung der Bogensparte Vorrang hatte, werden sich Einsparungen aus der geplanten Neuausrichtung der Rollenstandorte erst im Laufe des Jahres 2010 zunehmend auswirken. Entsprechend verminderte sich die Bruttomarge nach 12,4 % im Vorjahr auf 10,1 %.

Niedrigere Vertriebskosten

Die im drupa-Jahr 2008 durch zusätzliche Messeaufwendungen erhöhten Vertriebskosten verminderten sich angesichts der gesunkenen Auslieferungen von 111,4 Mio. € auf 76,1 Mio. €. Die Verwaltungskosten stiegen durch Aufwendungen für die erweiterten Steuerungstools leicht auf 41,4 Mio. € (2008: 40,4 Mio. €) an. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem durch erhebliche Vorsorgen geprägten Vorjahreswert (127,5 Mio. €) im Abschluss 2009 auf 74,4 Mio. € gesunken. Die hier ebenfalls verbuchten Forschungs- und Entwicklungskosten – ohne kundenspezifische Neu- und Weiterentwicklungen – betrugen 28,8 Mio. € (2008: 38,0 Mio. €).

Betriebsergebnis um 58,1 Mio. € verbessert

Das gegenüber 2008 (–87,8 Mio. €) deutlich bessere operative AG-Ergebnis von –29,7 Mio. € profitierte von den Kostensenkungsmaßnahmen. Diese Ergebnisverbesserung kann sich angesichts der schwierigen Marktbedingungen und der erheblichen Veränderungen im Konzern insbesondere im Branchenvergleich gut sehen lassen. Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) legte mit –5,9 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (2008: –49,9 Mio. €) wesentlich zu.

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Beteiligungsergebnis gestiegen

Hohe Erträge aus Beteiligungen führten zu einem Finanzergebnis von +19,7 Mio. € (2008: –6,1 Mio. €). Die Zinserträge gingen wegen geringerer Kundenanzahlungen und gesunkener Zinssätze gegenüber 2008 (6,8 Mio. €) auf 4,8 Mio. € zurück. Durch die Rückführung der Bankschulden nahmen gleichzeitig die Zinsaufwendungen von 4,7 Mio. € auf 2,6 Mio. € ab. Mit harten und konsequenten Einschnitten ist es gelungen, das Ergebnis vor Steuern (EBT) nach –93,9 Mio. € im Vorjahr auf –10,0 Mio. € zu verbessern.

Nach Berücksichtigung einer Steuergutschrift von 0,3 Mio. € ergibt sich für das Geschäftsjahr 2009 ein Jahresfehlbetrag von –9,7 Mio. € (2008: –99,4 Mio. €). Angesichts der weiter instabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2009 auf eine Dividendenzahlung zu verzichten.

Finanzlage

Finanzierung für zwei weitere Jahre gesichert

Neben der Risikobegrenzung aus Fremdwährungen und Zinsänderungen über aktive Steuerungsmaßnahmen des Treasury (siehe dazu Ausführungen im Lagebericht auf Seite 22) ist die Liquiditätssicherung derzeit ein Schwerpunkt unseres Finanzmanagements. Dieses Ziel wurde auch 2009 trotz der Marktturbulenzen gut erreicht und hat auch weiterhin für die Erhaltung unserer finanziellen und unternehmerischen Flexibilität eine hohe Priorität. Gleiches gilt für die Optimierung des Working Capital vor dem Hintergrund eines wesentlich geringeren Geschäftsvolumens. Über die Mittelzuflüsse aus betrieblicher Geschäftstätigkeit konnten der Kapitalbedarf gedeckt, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter reduziert und darüber hinaus die liquiden Mittel erhöht werden. Die vorhandenen Barkreditlinien wurden zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen. Eingeräumte Avalkreditlinien wurden nur teilweise für Anzahlungsgarantien genutzt. Die für einen eventuellen Finanzbedarf eingeräumten Kreditlinien für Barinanspruchnahmen und/oder für Avale von rund 100 Mio. € wurden von inländischen Banken bis März 2012 zur Verfügung gestellt.

Lieferung nach Regionen

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in %
2008 2009
Afrika/Lateinamerika 5,5 8,0
Asien/Pazifik 17,5 23,9
Nordamerika 8,6 10,9
Übriges Europa 52,0 38,0
Deutschland 16,4 19,2

Ertrags- und Aufwandsrechnung

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in % des Umsatzes 2008 2009
Herstellungskosten des Umsatzes -87,6 -89,9
Forschungs-/Entwicklungskosten -3,2 -3,7
Vertriebskosten -9,5 -9,7
Verwaltungskosten -3,4 -5,3
Übrige Aufwendungen ./. Erträge -3,7 4,7
Finanzergebnis -0,5 2,5
Steuern -0,5 0,04
Jahresfehlbetrag -8,4 -1,2

Positiver Cashflow

Analog zum Auftragseingang gingen die Kundenanzahlungen auf 101,0 Mio. € (2008: 130,0 Mio. €) zurück. Trotz geringerer Anzahlungen und Rückstellungen blieb der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit gegenüber 2008 (30,0 Mio. €) mit 26,3 Mio. € dank des verbesserten Working Capital auf einem hohen Niveau. Nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel betrug der freie Cashflow 15,7 Mio. € (2008: 7,7 Mio. €). Der hauptsächlich der Kreditrückführung dienende Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf –1,6 Mio. € (2008: –26,5 Mio. €).

Hohe Nettoliquidität

Ende 2009 lagen die flüssigen Mittel mit 45,9 Mio. € deutlich über dem Vorjahr (31,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (nähere Angaben auf der Seite 43 im Anhang) waren zum Bilanzstichtag 2009 mit 12,3 Mio. € geringer als im Vorjahr (2008:14,4 Mio. €). Die sich errechnende Nettoliquidität übertrifft mit 33,6 Mio. € (2008: 17,5 Mio. €) die aktuelle Norm im Maschinenbau.

Eigenkapitalquote über 40 %

Durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien erhöhte sich das gezeichnete Kapital auf 42,7 Mio. € und die Kapitalrücklage auf 87,0 Mio. €. Im Gegenzug reduzierte der für die AG ausgewiesene Bilanzverlust das Eigenkapital zum Jahresultimo 2009 auf 267,0 Mio. € (2008: 276,3 Mio. €). In Relation zur niedrigeren Bilanzsumme verbesserte sich die Eigenkapitalquote auf 41,8 % (2008: 39,6 %). Dieser Wert übersteigt ebenfalls deutlich den Branchendurchschnitt.

Verschuldung deutlich reduziert

Bei um 2,1 Mio. € geringeren Bankschulden führten höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+3,4 Mio. €) und gestiegene übrige Verbindlichkeiten (+5,3 Mio. €) zu einem Plus bei den Gesamtverbindlichkeiten von 6,6 Mio. €. Im Vergleich zu 2008 wuchsen diese von 90,5 Mio. € auf 97,1 Mio. €. Angesichts der weit fortgeschrittenen Neuausrichtung der Bogensparte sind die sonstigen Rückstellungen von 254,7 Mio. € auf 197,4 Mio. € gesunken. Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich geringfügig von 67,5 Mio. € auf 68,3 Mio. €. Der Verschuldungsgrad nahm von 152,6 % auf 139,1 % ab.

Vermögenslage

Grundsolide Bilanz

Zum 31. Dezember 2009 war die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG mit 638,4 Mio. € um 59,6 Mio. € geringer als im Vorjahr (2008: 698,0 Mio. €). Diese Verkürzung resultiert im Wesentlichen aus Veränderungen des Umlaufvermögens. Die Vorräte verminderten sich um 64,9 Mio. € und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 37,5 Mio. €. Entsprechend verbesserte sich das Working Capital auf 361,7 Mio. € (2008: 426,3 Mio. €).

Zum Bilanzstichtag 2009 wird das Anlagevermögen mit 189,6 Mio. € ausgewiesen (2008: 203,2 Mio. €). Mit 185,5 % wurden die Sachanlagen im Wert von 143,9 Mio. € (2008: 157,0 Mio. €) durch Eigenkapital abgedeckt. Angesichts nicht ausgelasteter Kapazitäten wurden im Berichtsjahr die Sachanlageinvestitionen von 28,5 Mio. € auf 10,8 Mio. € zurückgeschraubt. Die bedeutendsten Investitionen werden im Lagebericht auf Seite 14 beschrieben. Unter Berücksichtigung der Investitionen in immaterielle

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Vermögensgegenstände errechnet sich – gemessen am Umsatz – eine Investitionsquote von 1,4 % gegenüber 2,6 % im Vorjahr. Bei 23,8 Mio. € Abschreibungen (2008: 28,3 Mio. €) lag die Investitionsrate bei 47,1 % (Vorjahr: 107,4 %).

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Auf den seit vielen Jahrzehnten stärksten Nachfrageeinbruch bei Druckmaschinen reagierte KBA mit einem umfassenden Programm zur Kostensenkung und Neuausrichtung, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens nachhaltig zu sichern. Mit Maßnahmen zur Anpassung der Kapazitäten an ein niedrigeres Marktvolumen und einem Einsparvolumen von rund 500 Mio. € auf AG-Ebene im Zeitraum 2009 bis 2012 werden die Gewinnschwellen in beiden Geschäftsbereichen abgesenkt. Dadurch bestehen gute Voraussetzungen, in einem kleineren Markt ertragsorientiert operieren zu können. Angesichts der erwarteten eher verhaltenen Markt- und Branchenentwicklung wurde im Berichtsjahr auch mit der Verschlankung der Organisation in den Bereichen Personal, IT, Einkauf, Konstruktion und Rechnungswesen begonnen. Diese soll 2010 in anderen Bereichen fortgeführt und abgeschlossen werden.

Mit marktorientierten Innovationen, einer modernen Produktpalette und einer noch höheren Effizienz in Vertrieb, Konstruktion, Fertigung, Montage und After-Sales-Service wollen wir unsere gute Weltmarktposition weiter festigen und wo immer möglich ausbauen. Die stabile Cashflow-Entwicklung erlaubte die Finanzierung der Investitionen aus eigenen Mitteln und die Rückführung der ohnehin geringen Bankschulden. Darin unterscheidet sich KBA positiv von einigen Mitbewerbern, ebenso mit seiner nach 18 Monaten Wirtschaftskrise immer noch hohen Nettoliquidität und überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote. Die Finanzsituation und die Bilanzstruktur sind weiterhin ausgesprochen solide.

Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge mit besonderen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten.

Risikomanagement- und internes Kontrollsystem

Effiziente Strukturen und Prozesse

Das unternehmensweite Frühwarnsystem der Koenig & Bauer AG hat die Aufgabe, mögliche Gefahren aus dem unternehmerischen Handeln und deren Ausmaß transparent darzustellen, um ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen. Die sich aus der Konjunktur-, Branchen- und Marktentwicklung oder den Produkten ergebenden wesentlichen Risiken und auch Chancen werden aufgrund der geänderten Lageberichtsvorschriften im Prognosebericht (siehe Seite 24) und nicht mehr bei der Darstellung des Risikomanagementsystems erläutert. Angesichts der soliden Eigenkapitalausstattung und des niedrigen Verschuldungsgrads sehen wir trotz der Weltwirtschaftskrise aktuell keine bestandsgefährdende Risikolage für KBA.

Die Risikopolitik definiert ein Risiko als negative Abweichung von der Geschäftsplanung. Die Erfassung, Bewertung und Berichterstattung der wesentlichen Unwägbarkeiten wird bei KBA systematisch nach einheitlichen Kategorien und Grundsätzen durchgeführt. Die Umsetzung der Maßnahmen obliegt dem Management.

Maßnahmen zur Früherkennung

Die Risikomanagementorganisation besteht aus der zentralen Risikokoordinationsstelle mit Zuordnung zum Vorstandsvorsitzenden und aus festgelegten Risikomanagern, die ihre Bereichsrisiken mittels Wahrscheinlichkeiten und Meldeschwellen berichten. Diese werden gebündelt und in quantitativer und qualitativer Form an den Vorstand übermittelt. Die Unternehmensplanung, das monatliche Management-Informationssystem mit den Ad-hoc-Meldungen und das interne Berichtswesen runden die Systematik ab. Die eingerichteten Kommunikationswege ermöglichen die Früherkennung von gefährdenden Entwicklungen.

Eine unabhängige Überwachung der im Risikohandbuch vorgegebenen und vom Vorstand verabschiedeten Maßnahmen zur Früherkennung findet im Jahresturnus statt. Das Frühwarnsystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Jahresabschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Die halbjährliche Umsetzung dieses Früherkennungsprozesses verbessert unsere Planungsgenauigkeit, erhöht die Transparenz von unsicheren Ereignissen und fördert das allgemeine Risikobewusstsein. Dadurch werden mögliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Koenig & Bauer AG frühzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen können schnell eingeleitet werden.

Berichterstattung zu eingesetzten Finanzinstrumenten

Finanzielle Risiken entstehen durch Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässe, Währungsschwankungen und Preisänderungen. Bezüglich der Verwendung von Finanzinstrumenten und deren quantitativen Angaben verweisen wir auf den Anhang, in dem Art und Umfang der bei KBA eingesetzten Instrumente dargestellt sind. Wesentliche Länder-, Kontrahenten- oder Anteilseignerrisiken sehen wir derzeit nicht.

Fremdwährungsrisiken resultieren nach unserer Definition aus Bilanzpositionen und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. Eine Risikokonzentration sehen wir im Wesentlichen für die in US-Dollar abgeschlossenen Aufträge und Forderungen. Durch die enge Zusammenarbeit der Vertriebseinheiten mit dem Treasury der Koenig & Bauer AG werden Fremdwährungstransaktionen zum größten Teil abgesichert und Risiken minimiert. Neben der direkten Absicherung von Großaufträgen findet ebenfalls eine Absicherung im Seriengeschäft (Micro-Hedge) statt. Dafür werden auch Devisenoptionen und Devisentermingeschäfte genutzt. Spekulative Aufnahmen oder Anlagen von Finanzmitteln in Fremdwährungen sind den operativen Einheiten verboten. Das Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag und unterstellt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse eine Auf- bzw. Abwertung des Euro um 5 %. Zur näheren quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang. Bei Großprojekten mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für die erzielbaren Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise können durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert werden. Die globale Rezession führt eher zu einer Entspannung bei den Rohstoffpreisen.

Die aktuelle Finanzkrise hat den Zugang zum Geld- und Kapitalmarkt erschwert. Guthabenzinsen wurden gesenkt und bei Kreditvergaben werden höhere Risikoprämien gefordert. Dadurch ist KBA einem größeren Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Gleichwohl wird dieses angesichts der soliden Finanzstruktur als gering eingestuft.

KBA bietet seinen Kunden diverse Finanzierungsformen an und gewährt Leasinggesellschaften in bestimmten Fällen auch Sicherheiten für die finanzierten Projekte. Absatzfinanzierung und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene stellen bei KBA wirksame Maßnahmen dar, um Zahlungsausfällen soweit wie möglich vorzubeugen. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach der Auslieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden stets einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für wahrscheinliche Ausfälle werden frühzeitig Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet, die steigende Kreditrisiken vorwegnehmen. Aktuell können wir keine kundenspezifische und geografische Konzentration von Kreditrisiken feststellen.

Die Liquidität wird über einen täglichen Liquiditätsstatus gesteuert. Im Zuge der Finanzkrise haben wir darüber hinaus eine wöchentliche Liquiditätsplanung und Berichterstattung eingeführt. Die Berichterstattung an die Banken wurde ebenso verstärkt. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend durch die zuständigen Einheiten überwacht.

Um zukünftige Liquiditätsschwankungen mit bestehenden Kredit- und Avallinien auszugleichen, war es notwendig, diese an die prognostizierte Marktlage anzupassen. Die veränderte Kreditpolitik der Banken erschwert eine langfristige Zinssicherung. Die Risiken aus den strukturierten Wertpapieren zwingen die Banken zur Verkürzung ihrer Bilanzen. Die volatile Entwicklung erfordert auf der Basis von Szenarioanalysen einen regelmäßigen Abgleich bestehender Kreditlinien mit der erwarteten Liquiditätssituation. Der Koenig & Bauer AG wird es aus heutiger Sicht gelingen, die unwägbaren Zahlungsstromschwankungen mit den als ausreichend erachteten und vorhandenen Kreditlinien auszugleichen.

Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem

Ein rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem beinhaltet Grundsätze und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Diese bestehen aus Organisations- und Kontrollstrukturen und werden durch Arbeitsanweisungen und Richtlinien ergänzt.

Die Koenig & Bauer AG verfügt über eigens eingerichtete Rechnungslegungsabteilungen. Die Funktionen sind in die Bereiche Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Buchhaltung bzw. Rechnungswesen und interne Revision gegliedert. Diese Aufbauorganisation stellt die Funktionstrennung sicher.

Die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten und standardisierten EDV-Systeme (SAP) sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Unternehmensweite Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse sowie Risikomanagement-, Reporting-, Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien sorgen für die nötige Transparenz.

Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens werden regelmäßig anhand von Stichproben, softwaregestützten Abstimmungen, aber auch durch manuelle oder körperliche Kontrollen überprüft. Zu nennen sind die durchgeführten Anlage- und Vorratsinventuren, Abgleiche durch Saldenbestätigungen und Jahresabschlussarbeiten. Schulungen im Bereich der Rechnungslegung, unabhängige Überwachung oder das Vier-Augen-Prinzip stellen die Regelungskonformität des Abschlusses und des Lageberichtes sicher. Wesentliche rechnungsrelevante Prozesse unterliegen analytischen Prüfungen u. a. auch durch die interne Revision. Die Wirtschaftlichkeit der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt.

Genehmigende Stellen sind grundsätzlich von den durchführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen in den Systemen. Hinsichtlich der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter existieren bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer), so dass die eingerichtete organisatorische Funktionstrennung nicht unterlaufen werden kann.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht den Rechnungslegungsprozess, die Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und internen Revisionssystems sowie die Abschlussprüfung. Die Funktionsfähigkeit der auf die Rechnungslegung bezogenen internen Kontrollsysteme wird jährlich im Rahmen der Abschlussprüfung (in Stichproben) durch unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft.

Prognose- und Chancenbericht

Nachhaltiger Aufschwung noch nicht in Sicht

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist noch nicht überwunden. Einiges deutet aber darauf hin, dass die deutsche und die Weltwirtschaft nach dem historischen Einbruch der beiden vergangenen Jahre im neuen Geschäftsjahr wieder moderat wachsen werden. Ein nachhaltiger globaler Aufschwung ist allerdings bei auslaufenden staatlichen Konjunkturpaketen, wachsender Arbeitslosigkeit und zurückhaltenden Konsumenten noch sehr ungewiss. Entsprechend schwanken die Konjunkturprognosen von Institut zu Institut ähnlich stark wie die Nachfrage selbst. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Ende Januar für Deutschland in 2010 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,5 % prognostiziert, für die Weltwirtschaft gar ein Wachstum von 3,9 %. Wie auch immer, die Wirtschaftsleistung dürfte national und international erneut unter dem Niveau von 2008 bleiben.

Das vom Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im Februar dieses Jahres herausgegebene Konjunkturbulletin weist für 2009 gegenüber 2008 einen Rückgang der realen Maschinenproduktion um 25 % und ein um 38 % geringeres Bestellvolumen aus. Für 2010 wird bei abgeschmolzenen Auftragsbeständen noch keine grundlegende Besserung erwartet.

Warten auf die Trendwende

Bei den Druckereimaschinen sanken die Produktion in Deutschland 2009 mit –35 % und die Auftragseingänge mit –41 % so stark wie noch nie in den vergangenen sechs Jahrzehnten. 2010 dürften Bestellungen und Umsätze allenfalls moderat steigen. Die regional und saisonal stark schwankende Investitionstätigkeit hat sich deutlich unter Normalniveau eingependelt. Dies wird sich wieder ändern. Eine stabile Trendwende ist aber erst im Zuge eines kräftigen Konjunkturaufschwungs in großen Märkten wie der EU, den USA oder Asien wahrscheinlich. Der 2009 weiter gewachsene Markt China alleine kann die fehlende Nachfrage in anderen Teilen der Welt nicht ersetzen. Obwohl die prozentuale Veränderung der Auftragsentwicklung im Laufe des Jahres 2010 gegenüber dem schlechten Vorjahr positiver aussehen wird, werden uns weiter wiederkehrende Phasen der Unterbeschäftigung und Kurzarbeit in der Lieferindustrie und in vielen Druckereien begleiten. KBA hat deshalb in seiner Planung für 2010 und 2011 eine verhaltene Marktentwicklung unterstellt, um die aus der konjunkturellen Situation resultierenden Risiken zu begrenzen.

Preise und Margen unter Druck

Erhebliche Überkapazitäten auf der Anbieterseite haben den Preis- und Margendruck weiter verschärft. Dabei führen einseitige Staatshilfen zur Verzerrung des Wettbewerbs. Mit klaren Vertriebsvorgaben bezüglich der Einbuchung von Aufträgen, der Preisgestaltung bei Neumaschinen und der Rücknahme von Gebrauchtmaschinen sowie eindeutigen Regeln für die Absatzfinanzierung halten wir die mit der aktuellen Markttendenz verbundenen Verlustrisiken in Grenzen. Parallel wird weiter an der Senkung der Herstell- und Gemeinkosten gearbeitet. Der Aufbau von hohen Lagerbeständen und die damit verbundene Kapitalbindung bzw. Gefahr von Wertberichtigungen werden durch strenge Regeln für die Auftragseinsteuerung vermieden.

Realistisch bewerteter Euro hilft im Export

Die weitere Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen hat wesentlichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit und Absatzchancen der deutschen Druckmaschinenbauer auf wichtigen Exportmärkten wie Nordamerika, China oder dem Nahen Osten. Im Berichtsjahr hat sich gezeigt, dass japanische Hersteller mit dem nach Jahren der Unterbewertung wieder realistischer bewerteten Yen Schwierigkeiten bei ihrer preisorientierten Exportstrategie haben und Marktanteile einbüßten. Angesichts der Schuldenproblematik südlicher EU-Mitgliedsstaaten und der vorsichtigen Zinspolitik der europäischen Zentralbank sehen wir derzeit keine Gründe für eine nachhaltige Aufwertung des Euro. Die Währungsrisiken auf der Absatzseite sichern wir weitgehend ab (siehe dazu Seite 22). Zur Exportbremse könnte sich allerdings der in manchen Ländern spürbare Hang zum Protektionismus entwickeln, ebenso die zuletzt wieder etwas restriktivere Wachstumspolitik in China. Zudem gibt es für die Druckbranche nach wie vor beachtliche Hürden bei der Kreditfinanzierung von Investitionen, die durch schärfere Eigenkapitalregeln für die Banken nicht kleiner werden dürften. Auf der Material- und Beschaffungsseite erwarten wir dagegen in 2010 noch keinen wesentlichen Preisanstieg.

Druckmaschinenbau muss konsolidieren

Wie die Automobilindustrie gehört der Druckmaschinenbau zu den Exportbranchen mit Überkapazitäten und Konsolidierungsbedarf. Während das Druckvolumen in schnell wachsenden Schwellenländern wie China, Indien, Brasilien, Indonesien oder der Türkei mit steigendem Wohlstand weiter rasant zunehmen wird, sieht dies in vielen Industriestaaten mit einer sehr hohen Druckleistung pro Kopf und stagnierender oder gar schrumpfender Bevölkerung anders aus. Inzwischen hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass der Weltmarkt für herkömmliche Drucktechnik (Offset-, Flexo-, Sieb-, Tiefdruck) das hohe Niveau früherer Jahre kaum mehr erreichen wird.

Das globale Marktvolumen ist von gut 9 Mrd. € im Spitzenjahr 2005 auf knapp 4 Mrd. € im Krisenjahr 2009 gefallen und wird nach Überwindung der aktuellen Wirtschaftsprobleme kaum über 6,5 bis 7 Mrd. € hinaus wachsen. Die zunehmende Nutzung des Internet und mobiler Dienste für Information und Werbung, der Produktivitätsschub in der Offsettechnik, der sich weiter verbreitende Digitaldruck und die voranschreitende Konzentration in der Druckindustrie sprechen für dieses Szenario. In Wachstumsregionen wie China oder Indien decken heimische Mitbewerber schon heute den Markt im unteren Preissegment ab.

Neben der Notwendigkeit zur Verstärkung des eigenen Engagements in den genannten Wachstumsmärkten führt kein Weg an der Neudimensionierung der Kapazitäten im deutschen Druckmaschinenbau vorbei. Nur so ist auf einem kleineren Markt auf Dauer ein profitables Wirtschaften möglich. Auch Fusionen oder die Inanspruchnahme öffentlicher Gelder ändern daran nichts.

Neuausrichtung kommt gut voran

KBA hatte für die erforderliche Neuausrichtung bereits im Jahresabschluss 2008 vorgesorgt und im abgelaufenen Geschäftsjahr zunächst am Bogenstandort Radebeul mit Kapazitäts- und Prozessanpassungen begonnen. Der schmerzhafte, aber alternativlose Prozess der Verkleinerung um mehr als 25 % soll bis zum Auslaufen der Kurzarbeit Ende 2010 abgeschlossen sein, um dann dauerhaft mit einer niedrigeren Kostenbasis arbeiten zu können. Wegen einzuhaltender Kündigungsfristen und sich über längere Zeit hinziehender Vorruhestandsregelungen ist der Umfang der Restrukturierung noch nicht komplett in den Personalzahlen zum Jahresende 2009 ablesbar. Gleichwohl waren es mit knapp 5.000 schon 543 Mitarbeiter weniger als zu Jahresbeginn. Nach vollständiger Umsetzung aller Maßnahmen wird die Zahl der Stellen bei der Koenig & Bauer AG 2010 weiter sinken. Alle mit der Kapazitätsreduzierung verbundenen Aufwendungen wurden bereits in den Jahresabschlüssen 2008 und 2009 berücksichtigt.

Jetzt Nummer 2 im Bogenoffset

Die Marktentwicklung im Segment Bogenoffsetmaschinen bleibt weiter volatil. Nach der deutlichen Belebung im Sommerhalbjahr 2009 schwächte sich der Auftragseingang im vierten Quartal 2009 und in den ersten beiden Monaten 2010 wieder ab. Bei vielen Projekten verzögert sich die Auftragseinbuchung durch die oft langwierige Klärung der Finanzierung. Obwohl sich auch die für KBA sehr wichtigen Verpackungsdrucker 2009 mit Investitionen zurückhielten, konnten wir unsere Planziele in diesem größten Marktsegment für Druckmaschinen weitgehend erreichen und gegenüber vom Nachfrageeinbruch noch stärker betroffenen in- und ausländischen Konkurrenten Boden gut machen. KBA konnte sich dank innovativer Technik im Berichtsjahr endgültig als zweitgrößter deutscher Hersteller im Segment Bogenoffset etablieren. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete das lebhafte China-Geschäft. Im Zuge der erhofften Markterholung sieht die Planung für 2010 im Bogenbereich ein leichtes Umsatzwachstum vor.

Medienwandel bremst Anlagenbau

Der Absatz von Rotationsanlagen für Zeitungs- und Akzidenzbetriebe litt 2009 unter den rückläufigen Werbeeinnahmen, unzureichend ausgelasteten Kapazitäten, Finanzierungsproblemen und der Suche der Verleger nach profitablen Geschäftsmodellen im Online-Zeitalter. So unterschritt das weltweite Investitionsvolumen für neue Zeitungs- und Akzidenzanlagen mit zusammen deutlich unter einer Milliarde Euro den Wert von 2007 um mehr als die Hälfte. Auf der Basis der bekannten Projekte haben wir uns im neuen Geschäftsjahr auf eine nur moderate Belebung im Anlagenbau eingestellt.

Ergebnisverbesserung trotz weniger Geschäft

Der Umsatz ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um ein Drittel auf unter 800 Mio. € und die Beschäftigtenzahl auf weniger als 5.000 Mitarbeiter gesunken. Dennoch ist es KBA gelungen, eine deutliche Ergebnisverbesserung zu erzielen und parallel vollständig Vorsorge für die in 2010 noch anstehenden Restrukturierungsmaßnahmen und sonstige Risiken zu treffen. Seit Ausbruch der Krise im September 2008 konnte die Gesellschaft ohne staatliche Hilfen oder die Aufnahme von Bankkrediten eine gute Liquidität sicherstellen. Diese Entwicklung unterscheidet sich damit deutlich vom Branchenumfeld. KBA ist zwar kleiner geworden, aber weiter ein solide finanzierter und innovativer Partner für die internationale Druckindustrie.

Weiteres Geschäftsfeld macht Sinn

Auch in einem nicht mehr permanent und überall wachsenden Markt kann Geld verdient werden, wenn Prozesse und Kapazitäten darauf ausgerichtet werden. Trotz begrenzter Wachstumsaussichten bleibt für KBA moderne Drucktechnik in allen möglichen Facetten für die vorhersehbare Zukunft das Kerngeschäft. Schrumpfen alleine kann aber keine unternehmerische Langfriststrategie sein. Deshalb beschäftigen sich der Vorstand und eine Arbeitsgruppe intensiv mit dem Einstieg in ein weiteres Marktsegment mit guten Ertrags- und Wachstumsaussichten. So sollen die bekannten zyklischen Nachfrageschwankungen im Kerngeschäft abgefedert und schrittweise zusätzliche Ertrags- und Entwicklungspotenziale erschlossen werden. Mit qualifizierten Ingenieuren und Fachkräften, langer Erfahrung im internationalen Geschäft, einem guten Image und soliden Finanzen bringt KBA wesentliche Voraussetzungen für einen solchen Schritt mit. Erste konkrete Entscheidungen werden im ersten Halbjahr 2010 erwartet.

Ausblick 2010

Prognosen sind ausgesprochen schwierig, da psychologische Momente in der derzeitigen Wirtschaftslage eine große Rolle spielen. Die Investitionen in Druckmaschinen gingen in den letzten Monaten international nicht mehr abwärts, aber auch nicht kräftig aufwärts. Kapazitätsengpässe sind aktuell nur in Ausnahmefällen der Investitionsgrund und die Finanzierung von Neuinvestitionen ist für viele Betriebe angesichts der von großer Vorsicht geprägten Politik der Banken und Leasinggesellschaften nicht einfach. Abwarten lautet deshalb bei vielen potenziellen Investoren die Devise.

Bei Neubestellungen geht es im Wesentlichen um Ersatz- oder Modernisierungsinvestitionen mit dem Ziel der Produktivitätssteigerung bzw. Kostensenkung. Der Auftragseingang bei Bogen- und Rollenmaschinen bewegte sich in den ersten beiden Monaten des neuen Geschäftsjahres in etwa auf Vorjahresniveau. Januar und Februar sind im Seriengeschäft mit Bogenmaschinen eher unterdurchschnittliche Monate, da sich viele kleinere und mittlere Unternehmen erst nach Vorliegen des Jahresabschlusses mit Neuinvestitionen beschäftigen. Im Anlagenbau benötigen einige um den Jahreswechsel unterschriebene Auslandsaufträge viel Zeit für die Sicherstellung der Finanzierung, bevor sie im Auftragseingang erfasst werden können.

Trotz des geschrumpften Auftragsbestandes und des verhaltenen Auftakts in das neue Geschäftsjahr hat sich der KBA-Vorstand für 2010 eine leichte Umsatzsteigerung und Ergebnisverbesserung zum Ziel gesetzt. Eine weitergehende Prognose hält der Vorstand angesichts des volatilen Umfelds erst bei der Berichterstattung über das erste Quartal Mitte Mai für angezeigt.

Sozialbericht

Anpassung und Qualifizierung der Belegschaft

Für Hersteller von technologisch anspruchsvollen Druckmaschinen sind hoch qualifizierte und motivierte Fachkräfte ein wertvolles Kapital im globalen Wettbewerb. Trotz der erforderlichen Personalanpassung haben wir im Berichtsjahr wieder erhebliche Mittel in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert.

Aufgrund der schlechten Branchenkonjunktur war im Berichtsjahr ein Großteil der Belegschaft an unseren Produktionsstandorten von Kurzarbeit betroffen. Parallel ging durch die Neuausrichtung auf einen kleineren Markt gegenüber dem Vorjahr (31.12.2008: 5.505) die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 543 auf 4.962 zum Jahresende 2009 zurück. Durch Altersteilzeitregelungen, natürliche Fluktuation und entsprechende Sozialplanregelungen erfolgte der Personalabbau so sozialverträglich wie möglich. Dennoch ließen sich betriebsbedingte Kündigungen nicht vermeiden.

Die strukturellen Veränderungen in der Druck- und Medienindustrie, die eher verhaltenen Wachstumsperspektiven und die nach zwei Jahren Inanspruchnahme Ende 2010 für KBA zunächst wegfallende Möglichkeit der Kurzarbeit ließen dem Management keine andere Wahl. Der für die Betroffenen und alle Beteiligten schmerzhafte Prozess der Stellenreduzierung wird angesichts des starken Umsatzrückgangs in den vergangenen beiden Jahren erst im Laufe des Jahres 2010 abgeschlossen werden. Die aktuelle Planung sieht nach Umsetzung aller Maßnahmen bei der Koenig & Bauer AG eine Belegschaft von unter 4.500 Beschäftigten vor.

Keine Abstriche an Aus- und Fortbildung

Durch die eingeleiteten Maßnahmen wird KBA kleiner und die Organisation schlanker. Dennoch haben die Sicherung des Fachkräftenachwuchses und der Qualifikation der Beschäftigten weiter einen besonderen Stellenwert. 326 Auszubildende und Praktikanten (2008: 367) bzw. eine Ausbildungsquote von 6,6 % (2008: 6,7 %) zum Jahresende 2009 sind für ein Industrieunternehmen unserer Größenordnung weiterhin überdurchschnittlich. Trotz des schwierigen Geschäftsumfelds erhielten im Berichtsjahr erneut 80 junge Menschen die Möglichkeit, bei der Koenig & Bauer AG eine fundierte Ausbildung in einem von zehn zukunftsorientierten Berufen zu beginnen. Hinzu kommen duale Studiengänge in Zusammenarbeit mit regionalen Berufsakademien. Auch künftig wollen wir bestens ausgebildete Fachkräfte aus den eigenen Reihen rekrutieren. Daran hat sich seit der Gründung der Koenig & Bauer-Werkberufsschule in Würzburg vor über 140 Jahren nichts geändert.

100 Auszubildende legten im Berichtsjahr die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern erfolgreich ab. Traditionsgemäß kamen dabei wieder mehrere Kammersieger von KBA. Das KBA-Werk in Radebeul wurde von der IHK Dresden geehrt, da es zum zehnten Mal in Folge bei den jährlichen Abschlussprüfungen Berufsbeste hervorgebracht hat. Der Vertiefung wirtschaftlicher Zusammenhänge dient die am Würzburger Stammsitz von gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden gegründete Juniorfirma. Sie fertigt und verkauft Gebrauchsgegenstände an Mitarbeiter.

Mit der Teilnahme am Girls’ Day und am Technik-Camp für Mädchen, den Tagen der offenen Tür in den Ausbildungsstätten sowie weiteren Veranstaltungen wurde erfolgreich um qualifizierten Nachwuchs für gewerblich-technische Berufe geworben. Über 200 Schüler und Studenten absolvierten 2009 bei KBA ein Praktikum bzw. eine Schnupperlehre. Acht junge Ingenieure wurden Ende April mit den Förderpreisen der von KBA gegründeten

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Benno-Bolza-Stiftung für ihre Projekt-, Studien-, Master-, Diplom- bzw. Doktorarbeiten in den Bereichen Druckmaschinenbau und Drucktechnik ausgezeichnet. Neben der Betreuung von Diplomanden unterstützen Förderverträge mit Studenten und Doktoranden die Gewinnung qualifizierter Nachwuchsingenieure für KBA.

Die Kurzarbeitsphasen wurden gezielt zur Fortbildung genutzt, um das Qualifikationsniveau der Mitarbeiter zu sichern bzw. auszubauen. Neben fachspezifischen Seminaren und Trainingsmaßnahmen enthält das Weiterbildungsprogramm Schulungen über KBA-Produkte oder Komponenten von Zulieferern sowie diverse Sprachkurse.

Einsparungen durch Mitarbeiterideen

Angesichts der Kurzarbeit lag die Zahl der beim Ideenmanagement in 2009 eingereichten Verbesserungsvorschläge mit 415 deutlich unter dem Vorjahr (2008: 1.714). Dennoch hat der mit Sonderaktionen geförderte Ideenwettbewerb wieder zur Optimierung von Prozessen und Produkten sowie zur Kosteneinsparung beigetragen.

Pionier in der betrieblichen Sozialpolitik

Im 155. Jahr ihres Bestehens bot die inzwischen als eigenständiges Unternehmen agierende Betriebskrankenkasse BKK KBA ihren 9.611 Mitgliedern und 3.282 Familienangehörigen neben den klassischen Versorgungsleistungen verstärkt Präventivmaßnahmen wie Aktivwochen zur Gesundheitsvorsorge an.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt KBA mit Angeboten wie Teilzeitarbeit, Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten und Aktionen wie dem Mitarbeiter-Kinder-Tag. Zusammen mit dem Bündnis „Familie und Arbeit“ wurde bereits zum zweiten Mal ein Betreuungstag im Würzburger Werk unter Einbeziehung der Mitarbeiterkinder aus dem Zweigwerk Trennfeld durchgeführt. 180 Jungen und Mädchen in mehreren Altersklassen nahmen daran teil.

Hohe Loyalität der Mitarbeiter

Im Berichtsjahr begingen 131 Mitarbeiter ein persönliches Arbeitsjubiläum. Vier Jubilare wurden für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt, 39 feierten ihr 40-jähriges Jubiläum und 88 Beschäftigte blickten auf eine 25-jährige Tätigkeit im Unternehmen zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihre Treue zum Unternehmen und für ihr Engagement über Jahrzehnte.

Nachhaltigkeitsbericht

Klima- und Energieeffizienz im Fokus

Nicht erst seit der aktuellen CO2-Diskussion und dem Anstieg der Energiepreise hat Nachhaltigkeit bei Koenig & Bauer eine hohe Priorität. In der Produktion arbeiten wir permanent daran, unsere eigene Klimabilanz zu verbessern und hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten. Bei den Neu- und Weiterentwicklungen unserer Produkte sind Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Emissionsreduzierung schon lange wichtige Kriterien. Neben unserem Engagement zum Schutz des Klimas übernehmen wir durch die Unterstützung sozialer und kultureller Belange auch Verantwortung für die Gesellschaft.

Umweltschonende und sichere Fertigung

Zur Energieeinsparung und Reduzierung von Emissionen wie CO2 und Lärm in der Fertigung trugen im Berichtszeitraum viele Einzelmaßnahmen bei. Verbesserungen bei der Arbeitssicherheit und Ergonomie konnten durch Schulungen, Messungen und Einweisungen erreicht werden. Durch regelmäßige Kontrollen wird die Einhaltung der Umweltrichtlinien und Arbeitsschutzvorschriften überwacht.

Kundenzufriedenheit durch Qualität

An der weiteren Optimierung der Produktqualität haben wir im Berichtsjahr ebenfalls intensiv gearbeitet, um nachhaltig eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen. Im Rollenbereich wurden die Funktions- und Softwareprüfungen der Aggregate vor der Auslieferung erheblich ausgeweitet und wesentliche Neukonstruktionen im Versuchsfeld vor Produktions- oder Serienfreigabe intensiv getestet. Die Prüfpläne für intern gefertigte Teile und montierte Komponenten werden laufend und systematisch aktualisiert. Hinzu kommt ein erweitertes Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der notwendigen Qualitätskonstanz bei Zulieferteilen.

CO2-reduzierte Druckproduktion

Die klimaschonende Druckproduktion rückt immer mehr in den Fokus der grafischen Industrie und ihrer Kunden. Als Lieferpartner hat KBA auf diesem Feld einen hervorragenden Ruf. Das bis in die 1990er-Jahre zurückreichende Engagement in der umweltfreundlichen wasserlosen Offsettechnik und bei der durch eine unabhängige Öko-Zertifizierung belegten Emissionsreduzierung von Bogenoffsetmaschinen hat entscheidend dazu beigetragen.

Anwender unserer ohne Feuchtwasser druckenden Cortina-Kompaktrotation wurden im Berichtsjahr mit Umweltpreisen ausgezeichnet und nutzen ihr Alleinstellungsmerkmal erfolgreich für die Akquisition bei umweltsensiblen Druckauftraggebern. Das Wasserlos-Verfahren überzeugt durch minimale Makulaturwerte, den Wegfall umweltsensibler Feuchtwasserzusätze sowie die Reduzierung von Reinigungs- und Waschmitteln. Sein Engagement für den Ökodruck dokumentiert KBA als Sponsor mehrerer Umweltpreise.

Ein Beispiel für bessere Energieeffizienz und CO2-Vermeidung aus 2009 ist die neue Generation von KBA VariDryBLUE-Trocknern für Rapida-Großformatmaschinen. Durch die Rückgewinnung und Mehrfachnutzung der Wärme nach dem Trocknungsprozess kann der Stromverbrauch der Trockner ohne Abstriche bei Leistung und Druckgeschwindigkeit um bis zu 50 % reduziert werden. Die Trockner verbrauchen bis zu 40 % des Stroms einer entsprechend ausgestatteten Druckmaschine. Und weniger Strom bedeutet automatisch auch weniger CO2. Bei Rollenrotationen werden ähnliche Einspareffekte durch rückspeisefähige Antriebe an den Rollenwechslern erzielt. Die beim Abbremsen der schweren Papierrollen entstehende Energie wird in den Stromkreislauf zurückgeführt.

Engagement für die Gesellschaft

Von einem regional und international bedeutenden Industrieunternehmen wird soziales, kulturelles und gesellschaftliches Engagement in der Öffentlichkeit erwartet. Ein Beispiel aus 2009 war die Anfertigung einer Observatoriumskuppel für eine zu Unterrichtszwecken gebaute Sternwarte des Würzburger Friedrich-Koenig-Gymnasiums durch Auszubildende der Werkberufsschule. Neben der schon langjährigen Unterstützung der Würzburger Bachtage richtet KBA zusammen mit anderen Druck- und Medienunternehmen der Region alljährlich Benefizkonzerte aus, deren Erlöse wissenschaftlichen und karitativen Zwecken zugutekommen. Die Einnahmen aus der vierten Veranstaltung im November 2009 gingen an die Krebsforschung der Kinderklinik an der Universität Würzburg.

Erklärung zur Unternehmensführung

Nachhaltige Unternehmensentwicklung als Leitbild

Verlässlichkeit, Verantwortung, Zielorientierung und Transparenz sind wesentliche Führungsprinzipien bei Koenig & Bauer. Unternehmenskultur und Geschäftspolitik orientieren sich am Leitbild einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Für die Anteilseigner streben wir eine angemessene Dividende und auch längerfristig eine stabile Entwicklung des Shareholder Value an. Für unsere Kunden wollen wir ein innovativer und zuverlässiger Partner sein, für unsere Mitarbeiter ein an ihrem Wohl und Fortkommen interessierter Arbeitgeber und für die Öffentlichkeit ein im kulturellen, sozialen und Umweltbereich vielfältig engagiertes Unternehmen. Die langfristige Sicherung des Bestands und de unternehmerischen Unabhängigkeit der Koenig & Bauer AG durch eigenes Handeln bleiben Kernziele.

Corporate Governance-Bericht

Der Deutsche Corporate Governance Kodex fasst die Regeln für eine transparente Berichterstattung und verantwortungsbewusste Unternehmensführung zusammen. KBA bekennt sich zu den Grundsätzen und Prinzipien des Kodex, der im Jahr 2002 erlassen und zuletzt im Juni 2009 erweitert wurde. Mit wenigen Ausnahmen entspricht die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 18. Juni 2009. Auch die freiwilligen Anregungen werden weitestgehend erfüllt. Die folgenden Abweichungen sind unternehmensspezifisch begründet.

Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge

Die Offenlegung der individuellen Vorstandsbezüge gemäß § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 9 HGB kann aufgrund des nach der Regelung im § 286 Abs. 5 HGB (Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz) getroffenen Beschlusses der Hauptversammlung vom 22. Juni 2006 bis zum Geschäftsjahr 2011 unterbleiben. Ebenso verzichten wir auf den individualisierten Ausweis der Aufsichtsratsbezüge (Ziffer 5.4.6).

Nach dem festgelegten Vergütungssystem beziehen alle KBA-Vorstandsmitglieder ein Grundgehalt und eine erfolgsabhängige Tantieme. Dabei bemisst sich der erfolgsabhängige Teil der Vergütung am Jahresergebnis. Nach § 11 der Satzung steht dem gesamten Aufsichtsrat jährlich eine feste Vergütung von 100.000 € zu. Als variablen Bestandteil erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung von 5 % der ausgeschütteten Dividende, reduziert um einen Betrag von 4 % des Grundkapitals. Bei der Verteilung der fixen und variablen Vergütung auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats werden die Tätigkeit im Vorsitz und die Arbeit in den Ausschüssen berücksichtigt. Bereits seit Jahren weist die Koenig & Bauer AG die Gesamtbezüge von Vorstand und Aufsichtsrat getrennt nach fixen und variablen Bestandteilen aus. Zusammen mit den oben erläuterten Grundsätzen des Vergütungssystems ist unserer Auffassung nach eine adäquate Informationstiefe und hinreichende Beurteilung der Angemessenheit der Organbezüge möglich. Aktien-Optionsprogramme oder andere Derivate wurden bislang nicht aufgelegt und sind auch künftig nicht geplant.

Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Im Zuge der für 2010 geplanten Anpassung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat ist eine Anhebung des Selbstbehalts vorgesehen.

Für das Geschäftsjahr 2009 werden die Bezüge des Vorstands sowie weitere Angaben wie die im Berichtszeitraum erfolgte Veränderung der Pensionsrückstellungen auf der Seite 47 im Anhang ausgewiesen. Die Vergütung des Aufsichtsrats beläuft sich auf 0,1 Mio. € (2008: 0,1 Mio. €), davon sind 0,1 Mio. € fixe Bestandteile (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

Nominierungsausschuss

Neben den bereits etablierten Ausschüssen soll der Aufsichtsrat entsprechend Ziffer 5.3.3 des Kodex einen Nominierungsausschuss bilden. Das ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzte Gremium soll dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten empfehlen. Ein Nominierungsausschuss für die in 2011 anstehende Neuwahl des Aufsichtsrates wird in 2010 eingerichtet.

Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat

Zum 31. Dezember 2009 betrug der von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz 4,9 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfielen davon 2,6 % und auf den gesamten Aufsichtsrat 2,3 %. Der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes trägt unseres Erachtens dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung. Auf den individualisierten Ausweis der Anteile (Ziffer 6.6 des Kodex) wird deshalb verzichtet.

Übersicht zu den wesentlichen Beteiligungen

Nach Ziffer 7.1.4 des Kodex soll eine Liste mit den wesentlichen verbundenen Unternehmen veröffentlicht werden, die auch das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres enthält. In der im Anhang des Jahresabschlusses auf der Seite 40 dargestellten Übersicht werden neben dem Namen und dem Sitz der Gesellschaft aus Wettbewerbsgründen nur die Höhe des Kapitalanteils und des Eigenkapitals angegeben.

Mit den oben genannten Ausnahmen bei den Ziffern 5.3.3, 5.4.6, 6.6 und 7.1.4 entsprach die Koenig & Bauer AG seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2009 und deren Ergänzung im April 2009 den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 6. Juni 2008. Zusätzlich wurde der Abschluss für das Geschäftsjahr 2008 ausnahmsweise nach der empfohlenen 90-Tages-Frist öffentlich zugänglich gemacht (Ziffer 7.1.2 des Kodex). Ursache war die zeitintensive Überarbeitung der Unternehmensplanung angesichts der massiven Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Geschäftsentwicklung.

Aktuelle Entsprechenserklärung im Internet

Die vom Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG am 19. Februar 2010 abgegebene Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist im Internet auf der KBA-Website unter http://www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html veröffentlicht und wird bei Änderungen entsprechend aktualisiert.

Praktiken der Unternehmensführung

Im Rahmen ihres Leitbildes hat KBA fünf Grundsätze definiert, die das Selbstverständnis des Unternehmens beschreiben und die Richtschnur für das unternehmerische Handeln bilden. Diese Richtlinien sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter http://www.kba.com/de/ unternehmen/philosophie.html öffentlich zugänglich.

Die Einführung einer integrierten dreijährigen Unternehmensplanung diente im Berichtsjahr der Optimierung der kurz- und mittelfristigen Planungs- und Steuerungsinstrumente. Ab März 2009 wurde ein differenziertes Planungssystem erstellt und für den Zeitraum 2009 bis 2011 ein Zahlengerüst erarbeitet. Im Zuge des im November 2009 abgeschlossenen Planungsprozesses für die Jahre 2010 bis 2012 wurden monatliche Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen, Plan-Bilanzen und Plan-Kapitalflussrechnungen für 2010 und 2011 erstellt. Für 2012 erfolgte die Planung auf Jahresbasis. Neben einem Maßnahmencontrolling ermöglicht ein detailliertes Monatsreporting eine frühzeitige Abweichungsanalyse zwischen Plan- und Istwerten. Bei signifikanten Abweichungen werden Maßnahmen zur Ursachenbehebung definiert, um schnell und gezielt gegenzusteuern. Auf der Basis der rollierenden Dreijahresplanung können die gesamtunternehmerische Entwicklung reflektiert, potenzielle Chancen und Risiken identifiziert und strategische Weichenstellungen vorgenommen werden.

Die Plan-Cashflow-Rechnung mit kontinuierlichen Plan-Ist-Vergleichen erlaubt eine zeitnahe Liquiditätsplanung und die Optimierung des Cash-Managements. Für das operative Geschäft sind Kennziffern wie Bruttomarge, Auftragseingangs- und Umsatzrendite wichtige Steuerungsinstrumente.

Enge Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Koenig & Bauer AG über eine zweigeteilte Leitungs- und Kontrollstruktur, die von den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wahrgenommen wird. Im Interesse des Unternehmens arbeiten Vorstand und Aufsichtsrat eng und verantwortungsvoll zusammen.

Der KBA-Vorstand als Leitungsorgan besteht derzeit aus vier Mitgliedern. In der Geschäftsordnung werden insbesondere die Ressortzuständigkeiten, dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten und erforderliche Mehrheiten bei Vorstandsbeschlüssen geregelt. Dort sind auch Sachverhalte wie Akquisitionen, Investitionen und Kapitalmaßnahmen definiert, bei denen der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats benötigt. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Punkte wie Planung, Strategieumsetzung, aktuelle Geschäftsentwicklung, Finanz-, Ertrags- und Risikolage. Abweichungen werden ausführlich erläutert.

Der aus zwölf Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG ist gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz mit jeweils sechs Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Eine Geschäftsordnung regelt die Arbeit in diesem Gremium und in den Ausschüssen. Mit dem Ausschuss für Personalangelegenheiten, Bilanz-/Prüfungs-, Strategie- und Vermittlungsausschuss bestehen derzeit bei der Koenig & Bauer AG vier Ausschüsse. Sie bereiten in erster Linie die im Plenum zu behandelnden Themen und entsprechende Beschlussvorlagen vor. Der Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand kontinuierlich bei der Führung der Geschäfte und berät diesen in Grundsatzfragen der Geschäftspolitik, der strategischen Ausrichtung sowie bei bedeutsamen Projekten. Neben der Feststellung des Jahresabschlusses behandelt das Gremium auch Compliance-Themen.

Bilanz zum 31. Dezember 2009

der Koenig & Bauer AG

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

Aktiva

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in Mio. € Anhang   31.12.2008   31.12.2009
Anlagevermögen (1)        
Immaterielle Vermögensgegenstände (2)   2,9   2,2
Sachanlagen     157,0   143,9
      159,9   146,1
Finanzanlagen (3)   43,3   43,5
      203,2   189,6
Umlaufvermögen          
Vorräte (4) 293,5   228,6  
Erhaltene Anzahlungen   -130,0   -101,0  
      163,5   127,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5) 184,5   147,0  
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände   102,4   112,8  
Wertpapiere (6) 8,4   13,3  
Flüssige Mittel (7) 31,9 327,2 45,9 319,0
      490,7   446,6
Rechnungsabgrenzungsposten     4,1   2,2
      698,0   638,4

Passiva

         
in Mio. € Anhang   31.12.2008   31.12.2009
Eigenkapital (8)        
Gezeichnetes Kapital   42,6   42,7  
Kapitalrücklage   86,7   87,0  
Gewinnrücklagen   246,4 375,7 246,4 376,1
Bilanzverlust     -99,4   -109,1
      276,3   267,0
Sonderposten mit Rücklageanteil (9)   4,5   4,6
Rückstellungen (10)        
Pensionen   67,5   68,3  
Steuerrückstellungen   4,5   4,0  
Sonstige Rückstellungen   254,7 326,7 197,4 269,7
Verbindlichkeiten (11)        
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   14,4   12,3  
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   41,7   45,1  
Übrige Verbindlichkeiten   34,4 90,5 39,7 97,1
      698,0   638,4

Gewinn- und Verlustrechnung 2009

der Koenig & Bauer AG

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

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in Mio. € Anhang 2008 2009
Umsatzerlöse (12) 1.178,4 786,2
Herstellungskosten des Umsatzes (13) -1.032,4 -706,5
Bruttoergebnis vom Umsatz   146,0 79,7
Vertriebskosten (14) -111,4 -76,1
Verwaltungskosten   -40,4 -41,4
Sonstige betriebliche Erträge (15) 45,5 82,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen (16) -127,5 -74,4
Betriebsergebnis   -87,8 -29,7
Finanzergebnis (17) -6,1 19,7
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit   -93,9 -10,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (18) -5,5 -0,3
Jahresfehlbetrag   -99,4 -9,7

Anhang des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2009

Vorbemerkungen

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden einzelne Posten zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen. Zusammengefasste Posten sind in den folgenden Erläuterungen weiter unterteilt. Der Jahresabschluss ist in Euro aufgestellt und die Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Das Umsatzkostenverfahren wird für die Gewinn- und Verlustrechnung angewendet. Ergänzende Angaben erfolgen in Übereinstimmung mit § 285 Nr. 8 HGB.

Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sind mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls oder dem ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet, soweit nicht Kurssicherungen bestehen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Abschluss der Koenig & Bauer AG ist nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellt. Die Bewertungs- und Abschreibungsmethoden haben sich nicht wesentlich geändert.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten und Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Für Vorrichtungen und Modelle werden Festwerte gebildet. Die Abschreibungen werden in Übereinstimmung mit den steuerrechtlichen Methoden vorgenommen. Für Werkzeugmaschinen in Mehrschichtnutzung ist eine entsprechend kürzere Nutzungsdauer angesetzt. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden über zwei Jahre abgeschrieben. Die Anwendung steuerlicher Bewertungsvorschriften hat keinen wesentlichen Einfluss auf das Jahresergebnis.

Beteiligungen sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Abschreibungen auf Finanzanlagen werden im Beteiligungs- bzw. Finanzergebnis gesondert ausgewiesen. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der Koenig & Bauer AG wird in Form einer Beteiligungsliste als Anlage zum Anhang im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

In den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren zu Anschaffungskosten oder zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Eigenerzeugnisse sind mit den Einzelkosten sowie den anteiligen Fertigungsgemeinkosten (einschließlich Abschreibungen) bewertet. Bei der Ermittlung der Gemeinkosten werden ausschließlich die steuerrechtlichen Pflichtinhalte berücksichtigt. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder aus der geminderten Verwertbarkeit ergeben, sind in ausreichendem Maße vorgenommen. Lagerteile für Rollenmaschinen werden nach dem LIFO-Verfahren bewertet. Sich dadurch ergebende Unterschiede werden gemäß § 284 (2) Nr. 4 HGB bei den Vorräten angegeben.

Für alle erkennbaren Risiken in den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen werden individuelle sowie pauschale Wertberichtigungen vorgenommen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr sowie der Wechselbestand sind abgezinst.

Wertpapiere und flüssige Mittel sind mit den Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert, für die die Gründe nicht mehr bestehen, werden gemäß § 280 (1) Satz 1 HGB zugeschrieben.

In den Rückstellungen ist den erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Den Pensionsrückstellungen für Anwartschaften und Pensionäre liegt jeweils ein versicherungsmathematisches Gutachten nach dem Teilwertverfahren – unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Dr. Klaus Heubeck – zugrunde.

Die drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften werden gemäß der IDW Stellungnahme RS HFA 4 mit Herstellungskosten auf Vollkostenbasis ermittelt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die bisher aufgelaufenen Abschreibungen je Anlageposten sind in folgenden Tabellen aufgeführt.

Anlagespiegel

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten
  01.01.2009 Zugänge Um- buchungen Abgänge 31.12.2009
Immaterielle Vermögensgegenstände 19,1 0,4 - 0,2 19,3
Sachanlagen          
Grundstücke und Bauten 175,1 - - - 175,1
Technische Anlagen und Maschinen 161,5 5,3 4,7 0,1 171,4
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 92,3 3,8 0,1 4,8 91,4
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5,7 1,7 -4,8 - 2,6
  434,6 10,8 - 4,9 440,5
  453,7 11,2 - 5,1 459,8
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 46,9 - - - 46,9
Anteile an assoziierten Unternehmen 0,1 - - - 0,1
Wertpapiere des Anlagevermögens 0,1 - - - 0,1
Sonstige Ausleihungen 0,1 - - - 0,1
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 8,6 0,2 - - 8,8
  55,8 0,2 - - 56,0
  509,5 11,4 - 5,1 515,8
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in Mio. € Abschreibungen
  01.01.2009 Jahresabschreibungen Zuschreibungen Abgänge 31.12.2009
Immaterielle Vermögensgegenstände 16,2 1,1 - 0,2 17,1
Sachanlagen          
Grundstücke und Bauten 76,8 5,6 - - 82,4
Technische Anlagen und Maschinen 135,0 9,2 - 0,1 144,1
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 65,8 7,9 - 3,6 70,1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - -
  277,6 22,7 - 3,7 296,6
  293,8 23,8 - 3,9 313,7
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 12,4 - - - 12,4
Anteile an assoziierten Unternehmen - - - - -
Wertpapiere des Anlagevermögens 0,1 - - - 0,1
Sonstige Ausleihungen - - - - -
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen - - - - -
  12,5 - - - 12,5
  306,3 23,8 - 3,9 326,2
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in Mio. € Buchwerte
  31.12.2008 31.12.2009
Immaterielle Vermögensgegenstände 2,9 2,2
Sachanlagen    
Grundstücke und Bauten 98,3 92,7
Technische Anlagen und Maschinen 26,5 27,3
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26,5 21,3
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5,7 2,6
  157,0 143,9
  159,9 146,1
Finanzanlagen    
Anteile an verbundenen Unternehmen 34,5 34,5
Anteile an assoziierten Unternehmen 0,1 0,1
Wertpapiere des Anlagevermögens - -
Sonstige Ausleihungen 0,1 0,1
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 8,6 8,8
  43,3 43,5
  203,2 189,6

(2) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Bei immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich hauptsächlich um neu erworbene EDV-Software.

Die Zugänge des Sachanlagevermögens betreffen überwiegend Bearbeitungszentren für die mechanische Fertigung sowie Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen.

Minderabschreibungen infolge von in Vorjahren übertragenen Sonderposten mit Rücklageanteil betragen im Berichtsjahr 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

(3) Finanzanlagen

Am Bilanzstichtag lagen bei den Unternehmen, an denen die Koenig & Bauer AG mit mindestens 20 % beteiligt ist, folgende Verhältnisse vor:

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Firma / Sitz der Gesellschaft   Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital
in Mio. €
 
Verbundene Unternehmen        
  KBA-Metronic AG, Veitshöchheim 100,0 6,9  
  KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 1) 100,0 1,7  
  Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 100,0 0,9  
  KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien 100,0 -0,7 2)
  KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark 100,0 -2,2 2)
  KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 0,1  
  KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 0,4  
  KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien 100,0 1,4  
  KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,4  
  Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 0,7  
  KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich >99,9 35,6  
  KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen 100,0 -0,1 2)
  KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 0,4  
  KBA-Le Mont-sur-Lausanne SA, Lausanne/Schweiz 100,0 57,8  
  KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz 1) 100,0 85,9  
  Print Assist AG, Höri/Schweiz 1) 100,0 1,8  
  KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 9,7  
  KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA 100,0 1,6  
  KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 100,0 0,8  
  KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 0,7  
Beteiligungen        
  KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,9 3)
  KBA Complete GmbH, Radebeul 50,0 0,1 3)
  KBA-GIORI India Private Ltd., Neu Delhi/Indien 1) 50,0 0,4  

1) Mittelbare Beteiligung

2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

3) Vorjahreszahlen

(4) Vorräte

Von den Vorräten einschließlich geleisteter Anzahlungen wurden in Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas erhaltene Anzahlungen offen abgesetzt. Die Absetzung erfolgt ohne direkte Zuordnung der Anzahlungsbeträge zu den jeweils angearbeiteten Vorratsbeständen.

Durch die Anwendung des LIFO-Verfahrens ergeben sich bei den Lagerteilen für Rollenmaschinen stille Reserven von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €).

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in Mio. € 31.12.2008 31.12.2009
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 54,4 42,9
Unfertige Erzeugnisse 194,6 146,0
  249,0 188,9
Geleistete Anzahlungen 44,5 39,7
- davon an verbundene Unternehmen (41,2) (36,6)
  293,5 228,6
Offen abgesetzte erhaltene Anzahlungen -130,0 -101,0
  163,5 127,6

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren überwiegend aus Lieferungen und Leistungen. In den sonstigen Vermögensgegenständen werden vor allem Versicherungsleistungen, Vorschüsse an Werksangehörige, Steuererstattungsansprüche, Darlehen an verbundene Unternehmen sowie sonstige Darlehen ausgewiesen.

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in Mio. € 31.12.2008 Gesamt davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 31.12.2009 Gesamt davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 184,5 23,6 147,0 38,5
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 71,6 0,7 71,0 0,5
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3,3 - 3,7 -
Sonstige Vermögensgegenstände 27,5 7,0 38,1 7,8
  286,9 31,3 259,8 46,8

(6) Wertpapiere

Der Bestand betrifft variabel und festverzinsliche Wertpapiere sowie die Anteile eines Spezialfonds für Renten- und Aktienwerte. Zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben wurden 15,6 Mio. € (Marktwert) vom Spezialfonds an Mitarbeiter verpfändet.

(7) Flüssige Mittel

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in Mio. € 31.12.2008 31.12.2009
Kassenbestand 0,1 0,1
Guthaben bei Kreditinstituten 31,8 45,8
  31,9 45,9

(8) Eigenkapital

Auf der 84. ordentlichen Hauptversammlung am 18. Juni 2009 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien bis zum zehnten Teil des Grundkapitals von 42,6 Mio. € zu erwerben. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 17. Dezember 2010.

Anfang 2009 bestand ein genehmigtes Kapital in Höhe von 15,3 Mio. €, davon wurden im Geschäftsjahr 0,1 Mio. € für Belegschaftsaktien verwendet. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats erfolgte die Ausgabe unter Ausschluss des Bezugsrechts. Das verbleibende genehmigte Kapital von 15,2 Mio. € ist bis zum 21. Juni 2011 gültig.

Gezeichnetes Kapital/Kapitalrücklage

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    Mio. €
Inhaberaktien (Stückaktien) 16.426.053 2,60 42,7

Durch die Ausgabe von 38.920 Aktien an die Belegschaft erhöhte sich das gezeichnete Kapital um 0,1 Mio. € und die Kapitalrücklage um 0,3 Mio. €.

Die Kapitalrücklage allein übersteigt den zehnten Teil des Grundkapitals, so dass eine Zuführung zur gesetzlichen Rücklage nicht erforderlich ist.

Gewinnrücklagen

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in Mio. € 31.12.2008 31.12.2009
Gesetzliche Rücklage 0,5 0,5
Andere Gewinnrücklagen 245,9 245,9
  246,4 246,4
Veränderungen der anderen Gewinnrücklagen    
Andere Gewinnrücklagen am 31. Dezember 2007 / 2008 244,9 245,9
Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Juni 2008    
- Einstellung Bilanzgewinn in andere Gewinnrücklagen 1,0 -
Andere Gewinnrücklagen am 31. Dezember 2008 / 2009 245,9 245,9

Bilanzverlust

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in Mio. € 31.12.2008 31.12.2009
Jahresfehlbetrag -99,4 -9,7
Verlustvortrag - -99,4
  -99,4 -109,1

(9) Sonderposten

Die Entwicklung des Sonderpostens stellt sich wie folgt dar:

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in Mio. € 01.01.2009 Auflösung Bildung 31.12.2009
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum        
Anlagevermögen gemäß § 9 InvZulG 1999 4,5 - 0,1 4,6
  4,5 - 0,1 4,6

(10) Rückstellungen

Pensionsrückstellungen werden entsprechend der versicherungsmathematischen Gutachten mit dem Teilwert bilanziert. Dabei wurden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Sonstige Rückstellungen beinhalten Vorsorgen, vor allem für Gewährleistungsverpflichtungen und für die geplante Personalanpassung, Ansprüche aus dem Personalbereich, fehlende Kosten zum Umsatz sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

(11) Verbindlichkeiten

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 12,3 Mio. € handelt es sich um festverzinsliche Darlehen (Zinssatz 4,70 % bis 6,10 %). Im Geschäftsjahr wurden überwiegend langfristige Kredite zurückgeführt. Zur Sicherung der Liquidität und Flexibilität bestanden zum Stichtag zugesagte und nicht ausgenutzte Kreditlinien von 60,0 Mio. € (Vorjahr: 119,4 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im wesentlichen Liefer- und Leistungsschulden.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind unter anderem Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Sozialversicherungsbeiträge sowie Steuerverbindlichkeiten enthalten.

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in Mio. € 31.12.2008 31.12.2009
  Gesamt davon mit Restlaufzeit Gesamt davon mit Restlaufzeit
    bis 1 Jahr über 5 Jahre   bis 1 Jahr über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14,4 2,2 7,7 12,3 2,4 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 41,7 38,8 - 45,1 42,8 -
Übrige Verbindlichkeiten            
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 6,5 6,4 - 16,7 16,7 -
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - - - - - -
Sonstige Verbindlichkeiten 27,9 27,9 - 23,0 23,0 -
- davon aus Steuern (10,2) (10,2) (-) (9,6) (9,6) (-)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (1,1) (1,1) (-) (0,4) (0,4) (-)
  34,4 34,3 - 39,7 39,7 -
  90,5 75,3 7,7 97,1 84,9 -

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(12) Umsatzerlöse

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  2008 2009
  Mio. € % Mio. € %
Aufgliederung nach Sparten        
Rollen- und Sondermaschinen 593,2 50,3 397,0 50,5
Bogenoffsetmaschinen 585,2 49,7 389,2 49,5
  1.178,4 100,0 786,2 100,0
Aufgliederung nach Märkten        
Deutschland 193,7 16,4 151,2 19,2
Übriges Europa 612,3 52,0 298,9 38,0
Nordamerika 101,3 8,6 85,3 10,9
Sonstige Märkte 271,1 23,0 250,8 31,9
  1.178,4 100,0 786,2 100,0

Die Sparte Rollen- und Sondermaschinen umfasst Rollenmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck sowie Sondermaschinen für den Telefonbuch- und Wertpapierdruck.

Der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen beinhaltet Bogenrotationen für den Akzidenz-, Bücher- sowie Poster- und Verpackungsdruck.

(13) Herstellungskosten des Umsatzes

In den Herstellungskosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen mit den Einzel- und Gemeinkosten enthalten.

(14) Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen.

(15) Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge beinhalten überwiegend periodenfremde Auflösungen von Rückstellungen und Wertberichtigungen. Zusätzlich sind in den periodenfremden Erträgen von 80,2 Mio. € (Vorjahr: 39,6 Mio. €) Versicherungsleistungen und Investitionszulagen enthalten.

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Diese betreffen überwiegend Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Wertkorrekturen von Gegenständen des Umlaufvermögens, Zuführung zu Rückstellungen sowie Währungskursverluste. Hierin ist ebenfalls eine Zuführung zum Sonderposten mit Rücklageanteil in Höhe von 0,1 Mio. € enthalten.

Die periodenfremden Aufwendungen von 6,9 Mio. € (Vorjahr: 5,9 Mio. €) enthalten im Wesentlichen Kundengutschriften.

(17) Finanzergebnis

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in Mio. € 2008 2009
Beteiligungsergebnis    
Beteiligungserträge 1,2 17,5
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -9,4 -
  -8,2 17,5
Zinsergebnis    
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6,8 4,8
- davon aus verbundenen Unternehmen (1,0) (0,9)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -4,7 -2,6
- davon von verbundenen Unternehmen (-0,2) (-0,1)
  2,1 2,2
Finanzergebnis -6,1 19,7

(18) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Sonstige Steuern

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind im laufenden Geschäftsjahr für Vorjahre in Höhe von 0,3 Mio. € erstattet worden.

In 2009 sind sonstige Steuern in den Herstellungskosten des Umsatzes, in den Vertriebs- sowie in den Verwaltungskosten enthalten und bestehen größtenteils aus Ausfuhrzöllen sowie Grund- und Ökosteuern. Ein separater Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Hinblick auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von untergeordneter Bedeutung. Die sonstigen Steuern belaufen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Um die Aussagefähigkeit einer betriebswirtschaftlichen Darstellung zu erhöhen, erfolgt die Zuordnung der sonstigen Steuern in den einzelnen Funktionsbereichen.

Sonstige Angaben

A. Informationen gemäß Gesamtkostenverfahren (GKV)

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in Mio. € 2008 2009
Materialaufwand    
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 629,1 379,7
Aufwendungen für bezogene Leistungen 100,5 55,3
  729,6 435,0
Personalaufwand    
Löhne und Gehälter 258,4 224,5
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 47,3 40,8
Aufwendungen für Altersversorgung 5,9 5,0
  311,6 270,3
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:    
Gewerbliche Arbeitnehmer 3.262 3.000
Angestellte 2.062 1.909
  5.324 4.909
Auszubildende/Praktikanten 334 303
  5.658 5.212

B. Eventualverbindlichkeiten

Haftungen aus Gewährleistungsverträgen bestehen in Höhe von 118,1 Mio. €. Davon entfallen 21,1 Mio. € auf für verbundene Unternehmen gegebene Patronatserklärungen.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen umfassen Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen mit 9,9 Mio. €.

Zum Zwecke der Absatzförderung sind in den vorgenannten Haftungen aus Gewährleistungsverträgen 97,0 Mio. € für Rückkaufverpflichtungen / Mindererlösvereinbarungen und ähnliche enthalten. Grundsätzlich können hieraus Verpflichtungen entstehen, konkrete Verpflichtungen hieraus sind bereits in der Bilanz berücksichtigt.

C. Angaben nach § 160 (1) Nr. 8 AktG

Uns bekannte Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital über 10 % sind die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC, Madrid, Spanien mit einem Stimmrechtsanteil von 13,6 % und die MKB Holding GmbH, Wien, Österreich mit einem Stimmrechtsanteil am Stichtag von 10,3 %.

D. Entsprechenserklärung

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht (www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html).

E. Derivate

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

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in Mio. € Nominalvolumen 31.12.2008 Marktwert 31.12.2008 Nominalvolumen 31.12.2009 Marktwert 31.12.2009
Devisentermingeschäfte 104,4 -1,4 42,7 0,1
Devisenoptionen 13,7 0,5 1,9 -
  118,1 -0,9 44,6 0,1

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen bzw. Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung erfolgt über eine Marktbewertung und entspricht dem beizulegenden Zeitwert.

F. Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das Honorar des Abschlussprüfers setzt sich wie folgt zusammen:

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in Mio. € 2009
Abschlussprüfungen 0,2
Sonstige Leistungen 0,1
  0,3

Angaben zu den Organen

Die Bezüge des Vorstands betragen 2,3 Mio. € (davon fixe Vergütung 1,4 Mio. €). Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge unterbleibt nach § 286 (5) HGB. Im Berichtsjahr wurde die Rückstellung für Versorgungszusagen um 2,4 Mio. € vermindert. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 1,1 Mio. € aufgewendet und die Rückstellungen für deren Pensionsansprüche belaufen sich auf 12,4 Mio. €. Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen 0,1 Mio. €.

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Aufsichtsrat Ausschüsse
Dieter Rampl Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3
Vorsitzender MitbestG
Bankkaufmann Dieter Rampl
München Klaus Schmidt
  Gottfried Weippert
Gottfried Weippert* Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel
stellv. Vorsitzender  
techn. Angestellter Ausschuss für Personalangelegenheiten
Eibelstadt Dieter Rampl
  Reinhart Siewert
Reinhart Siewert Gottfried Weippert
stellv. Vorsitzender  
Betriebswirt Bilanzausschuss/Prüfungsausschuss
Würzburg Reinhart Siewert
  Peter Hanzelka
Peter Hanzelka* Dieter Rampl
Bohrwerker Gottfried Weippert
Coswig  
  Strategieausschuss
Dipl.-Ing. Matthias Hatschek Reinhart Siewert
Unternehmer Dr. Hermann Jung
St. Martin/Österreich Klaus Schmidt
  Gottfried Weippert
Günter Hoetzl*  
Bevollmächtigter der IG Metall  
Hofheim Vorstand
Dr. Hermann Jung Dipl.-Ing. Albrecht Bolza-Schünemann (bis 26.
Mitglied des Vorstandes der Voith AG März 2009)
Heidenheim  
  Dr.-Ing. Frank Junker (bis 22. September 2009)
Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf  
stellv. Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen (seit 6. Februar
Knauf Gips KG 2009)
Iphofen Vorsitzender (seit 27. März 2009)
  Vorstand Personal, Finanzen, Recht sowie
Walther Mann* Produktion und Einkauf Bogenmaschinen
Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg
Würzburg  
  Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt* stellv. Vorsitzender
Direktor Marketing Vorstand Konstruktion Rollen und Bogen-
Hettstadt maschinen sowie Produktion Rollenmaschinen
  Würzburg
Jochen Walther*  
Ausbilder Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Großniedesheim Vorstand Vertrieb, Marketing, Service, Einkauf
  und Logistik Rollenmaschinen
Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel Würzburg
Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik  
Technische Universität Darmstadt Dipl.-Ing. Ralf Sammeck
Höchberg Vorstand Vertrieb, Marketing und Service
  Bogenmaschinen
  Radebeul
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer  

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern

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  Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dieter Rampl Bayerische Börse AG, München
Aufsichtsratsvorsitzender Bode Grabner Beye AG & Co. KG, Grünwald
  FC Bayern München AG, München
  Mediobanca, Mailand/Italien
  UniCredit, Mailand/Italien
Reinhart Siewert Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender KBA-Metronic AG, Veitshöchheim
  KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich
  Winkler + Dünnebier AG, Neuwied
Matthias Hatschek Buy-Out Central Europe II Beteiligungs-Invest AG, Wien/Österreich
Dr. Hermann Jung Putzmeister AG, Aichtal
Baldwin Knauf Lindner AG, Arnstorf
Klaus Schmidt KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich
  KBA-Metronic AG, Veitshöchheim
  KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Vorstandsmitgliedern

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  Gesellschaft Funktion
Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich Präsident
Vorsitzender KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz Mitglied Verwaltungsrat
  KBA-Grafitec s.r.o, Dobruška/Tschechische Republik Beiratsvorsitzender
  KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien Präsident Verwaltungsrat
  KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich Mitglied Aufsichtsrat
  KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
  KBA (UK) Ltd., Watford/ Großbritannien Chairman
Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann IHK Würzburg-Schweinfurt Präsident
stellv. Vorsitzender KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz Präsident Verwaltungsrat
  KBA-Metronic AG, Veitshöchheim Mitglied Aufsichtsrat
  KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien Director
  KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China Director
  KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien Mitglied Verwaltungsrat
  KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia Company Director
  KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark Chairman of Board
  KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Director
  Print Assist AG, Höri/Schweiz Präsident Verwaltungsrat
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
  KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen Chairman of Board
  KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation Chairman of Board
  KBA-France SAS, Tremblay-en-France/Frankreich Mitglied Verwaltungsrat
  KBA-Grafitec s.r.o, Dobruška/Tschechische Republik Mitglied Beirat
  KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China Director
  KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Director
  KBA (UK) Ltd., Watford/ Großbritannien Member of Board

 

Würzburg, den 24. März 2010

Der Vorstand

Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen, Vorsitzender

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft, Würzburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Nürnberg, den 24. März 2010

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Hartmann, Wirtschaftsprüfer

ppa. Claus Goßmann, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der KBA AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

 

Würzburg, den 24. März 2010

Der Vorstand

Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen, Vorsitzender

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse nahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr die per Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung geregelten Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Bei der Leitung der Koenig & Bauer AG haben wir den Vorstand kontinuierlich begleitet, beraten und seine Tätigkeit laufend überwacht. In allen Entscheidungen von zentraler Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die erforderlichen Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und Beratung gefasst.

Im Berichtsjahr fanden vier Aufsichtsratssitzungen statt. Der Vorstand berichtete dem Gremium dabei umfassend über den Geschäftsverlauf und die aktuelle Finanz- sowie Ertragslage der Koenig & Bauer AG, der einzelnen Segmente und wichtiger Tochtergesellschaften. Neben grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung wurden die angespannte Marktlage, strukturelle Veränderungen, das Wettbewerbsumfeld, die Perspektiven und die strategische Weiterentwicklung ausführlich besprochen. Weitere zentrale Themen waren Investitionen, Personalpolitik, potenzielle neue Geschäftsfelder, Risikolage und Compliance.

In der März-Sitzung standen der Jahresabschluss 2008 und die komplett neu konzipierte integrierte Unternehmensplanung für die Jahre 2009 bis 2011 im Mittelpunkt der Beratungen. Zudem hat der nach dem Ausscheiden von Herrn Albrecht Bolza-Schünemann neu berufene Vorstandsvorsitzende Helge Hansen in dieser Sitzung angesichts der durch die Wirtschaftskrise entstandenen Überkapazitäten am Druckmaschinenmarkt dem Aufsichtsrat ein umfassendes Restrukturierungsprogramm vorgelegt, das ausführlich erörtert und gebilligt wurde. Vorstand und Aufsichtsrat waren sich darüber einig, dass angesichts der Entwicklungen am Medienmarkt und bei den Drucktechniken zur nachhaltigen Bestandssicherung des Unternehmens eine Anpassung der Kapazitäten an ein geringeres Marktvolumen erforderlich ist.

Am 18. Juni ließ sich der Aufsichtsrat vor Beginn der Hauptversammlung über die aktuelle Geschäftslage, den Stand der Restrukturierung insbesondere im Geschäftsbereich Bogendruckmaschinen und erste Erfolge bei der Kostenreduzierung unterrichten. Darüber hinaus hat das Gremium die vorgeschlagene Änderung der Ressortverteilung im Vorstand gebilligt.

In der September-Sitzung stand angesichts der großen Investitionszurückhaltung im Anlagenbau und reduzierter mittelfristiger Umsatzprognosen die erforderliche zusätzliche Kapazitätsanpassung im Bereich Rollendruckmaschinen auf der Tagesordnung. Daneben haben sich Vorstand und Aufsichtsrat intensiv über potenzielle neue Geschäftsfelder für KBA ausgetauscht und die Einrichtung eines Strategieausschusses des Aufsichtsrats zu dieser Thematik beschlossen. Der Strategieausschuss soll konkrete Handlungsempfehlungen zur Beschlussfassung im Aufsichtsratsplenum erarbeiten.

Dieser Strategieausschuss hat vor der November-Sitzung des Aufsichtsrats erstmals getagt und die vom Vorstand vorgelegten Unterlagen zu den möglichen neuen Geschäftsfeldern Digitaldruck, Verpackungstechnik, Wasseraufbereitung und thermische Solartechnik kritisch hinterleuchtet. In der anschließenden Tagung des Aufsichtsrats wurden die aktuelle Unternehmens- und Marktlage, der Vorstandsbericht zum Stand der Restrukturierung, die fortgeschriebene Unternehmensplanung für 2010 bis 2012 und strategische Themen erörtert. Der vom Vorstand vorgelegte Investitionsplan für 2010 wurde genehmigt.

Neben der Koordination der Arbeit in den Ausschüssen hat der Aufsichtsratsvorsitzende angesichts der schwierigen Marktlage seine Beratungs- und Kontrollfunktion in Gesprächen mit dem Vorstand zwischen den Plenarsitzungen mit besonderer Intensität wahrgenommen. Dabei hat der Vorstandschef den Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßig über aktuelle Geschäftsdaten, die laufende Restrukturierung und anstehende wichtige Entscheidungen informiert.

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der KBA-Aufsichtsrat vier Ausschüsse eingerichtet, die in erster Linie Beschlüsse des Aufsichtsrats und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Personalausschuss (Präsidium) sowie der Bilanz- und Prüfungsausschuss tagten mehrmals im Berichtsjahr. Der neu gebildete Strategieausschuss ist im Berichtsjahr einmal zusammengekommen. Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss musste auch 2009 trotz der umfassenden Personalanpassung nicht einberufen werden.

Der Bilanz- und Prüfungsausschuss besprach in seiner Sitzung am 24. März 2010 eingehend den Jahresabschluss und Lagebericht der Koenig & Bauer AG sowie die Prüfungsberichte. Die dabei anwesenden Vertreter des Abschlussprüfers erläuterten dem Ausschuss die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Zuvor hatte der Aufsichtsratsvorsitzende am 2. März 2010 an der Abschlussbesprechung des Vorstands mit dem Wirtschaftsprüfer teilgenommen. Ferner hat sich das Gremium mit den Quartalsabschlüssen, dem Halbjahresbericht, der Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers, mit Fragen des Risikomanagements, des internen Kontrollsystems und der Compliance befasst.

Auf der Agenda des Präsidiums standen verschiedene Personalthemen. Nach 50 Berufsjahren im Werk Radebeul ist Produktionsvorstand Dr.-Ing. Frank Junker Ende September 2009 in den Ruhestand getreten. Seit 1990 war er für die Produktion im sächsischen Bogenoffsetwerk verantwortlich. Dem Vorstand der Koenig & Bauer AG gehörte er seit September 1998 an. In den Jahren 2004 bis 2008 führte er ebenfalls die Produktion und die Materialwirtschaft an den Rollenstandorten Würzburg, Trennfeld und Frankenthal. Wir danken Herrn Dr. Junker für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der Gesellschaft und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Die Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex und die Weiterentwicklung seiner Grundsätze bei der Koenig & Bauer AG waren im abgelaufenen Geschäftsjahr ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Aufsichtsrat. Mit den am 18. Juni 2009 neu aufgenommenen Empfehlungen haben wir uns eingehend befasst. Bis auf wenige unternehmensspezifisch begründete Abweichungen werden die Vorgaben des Kodex in seiner jüngsten Fassung erfüllt. Im Februar 2010 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Zu Interessenskonflikten ist es weder bei den Vorstands- noch bei den Aufsichtsratsmitgliedern im zurückliegenden Geschäftsjahr gekommen.

Den vom Vorstand der Koenig & Bauer AG aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 und den Lagebericht einschließlich der Buchführung hat die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk (siehe Seite 50 des Geschäftsberichts) versehen. Zudem hat der Abschlussprüfer bestätigt, dass ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechendes Risikomanagementsystem im Einsatz ist. Rechtzeitig vor der Bilanzsitzung wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrats die genannten Unterlagen zusammen mit den Prüfungsberichten zur Verfügung gestellt. Der Bilanzausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Der Aufsichtsrat hat dieses zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Koenig & Bauer AG erhoben. In der Sitzung des Gremiums am 25. März 2010 wurde der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der AG gebilligt und festgestellt.

Den Mitgliedern des Vorstands, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Belegschaftsvertretern dankt der Aufsichtsrat für das Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit in einem Geschäftsjahr mit besonderen Herausforderungen.

 

Würzburg, den 25. März 2010

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dieter Rampl, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung vom 19. Februar 2010

der Koenig & Bauer AG

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1.

Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Im Zuge der für 2010 geplanten Anpassung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat ist eine Anhebung des Selbstbehalts vorgesehen.

2.

Ein Nominierungsausschuss, der dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten empfiehlt, ist noch nicht eingerichtet, wird aber in 2010 gebildet (Ziffer 5.3.3 des Kodex).

3.

Auf die individualisierte Darstellung der Aufsichtsratsvergütung wird verzichtet (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Bereits seit Jahren werden die Gesamtbezüge in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt. Zusammen mit dem in der Satzung festgelegten Vergütungssystem ist unserer Auffassung nach eine adäquate Informationstiefe gegeben.

4.

Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grundkapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.6 des Kodex). Der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes trägt unseres Erachtens dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung.

5.

In der Liste von Drittunternehmen, an denen eine Beteiligung von nicht untergeordneter Bedeutung besteht, werden die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres aus Wettbewerbsgründen nicht angegeben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2009 und deren Ergänzung im April 2009 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 6. Juni 2008 mit den folgenden Ausnahmen. Ein Nominierungsausschuss wurde noch nicht eingerichtet (Ziffer 5.3.3 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.6 des Kodex). Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 wurde ausnahmsweise nach der empfohlenen 90-Tages-Frist öffentlich zugänglich gemacht (Ziffer 7.1.2 des Kodex). Die massiven Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Geschäftsentwicklung machten eine zeitintensive Überarbeitung der Unternehmensplanung notwendig. Die Liste von Drittunternehmen enthielt keine Ergebnisangaben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

 

Würzburg, 19. Februar 2010

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat:

Dieter Rampl, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Für den Vorstand:

Helge Hansen, Vorsitzender des Vorstands