Koenig & Bauer Aktiengesellschaft

Würzburg

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011

Konzernlagebericht

Grundkapital, Organe und genehmigte Kapitalmaßnahmen

Am 31. Dezember 2011 belief sich das gezeichnete Kapital der KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft, Würzburg, auf 42.863.477,80 €. Das Grundkapital ist in 16.485.953 Stückaktien mit einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie aufgeteilt. Gemäß § 12 Abs. 7 der Satzung gewährt jede auf den Inhaber lautende Aktie in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen grundsätzlich nicht. Lediglich junge Belegschaftsaktien unterliegen einer Haltefrist von drei Jahren, verfügen aber über alle anderen Rechte. Uns bekannte Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital von über 10 % sind die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC in Madrid/Spanien mit 12,3 % und die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,2 %.

Angaben zu den Organen

Die Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und die Satzungsänderungen erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß § 17 der Satzung kann der Aufsichtsrat Änderungen der Satzung beschließen, die nur die Fassung betreffen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Nach dem festgelegten Vergütungssystem beziehen alle KBA-Vorstandsmitglieder ein Grundgehalt und eine erfolgsabhängige Tantieme, wobei die Tantiemeansprüche des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden etwas höher sind als die der übrigen Vorstandsmitglieder. Der erfolgsabhängige Vergütungsanteil bemisst sich an den Konzernergebnissen aufeinanderfolgender Geschäftsjahre. Dadurch wird die Vergütungsstruktur auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.

§ 11 der Satzung der Koenig & Bauer AG regelt die Aufsichtsratsvergütung. Neben dem Sitzungsgeld und Auslagenersatz erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine feste Vergütung von 21.000 € pro Jahr. Die variable Vergütung beläuft sich für jedes Aufsichtsratsmitglied auf bis zu 9.000 €, die in drei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren in Höhe von je 3.000 € gezahlt werden, sofern im jeweiligen Geschäftsjahr ein positiver Jahresüberschuss im Konzern festgestellt wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält jeweils das Doppelte der festen und variablen Vergütung, seine Stellvertreter das Eineinhalbfache. Aktien-Optionsprogramme oder sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen für Vorstand und Aufsichtsrat nicht.

Belegschaftsaktien aus genehmigtem Kapital

Zur Fortführung des langfristig angelegten Programms zur Mitarbeiterbeteiligung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das von der Hauptversammlung am 16. Juni 2011 geschaffene genehmigte Kapital von 15,6 Mio. € wieder teilweise genutzt. Für Belegschaftsaktien standen davon 1.625.000 € bzw. 625.000 neue Stückaktien zur Verfügung. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Koenig & Bauer AG wurden 20 Aktien zum Vorzugspreis von 12,80 € angeboten. 25 % der Beschäftigten beteiligten sich an der Aktion und zeichneten 21.260 Stück. Am 27. September 2011 wurden die jungen Belegschaftsaktien satzungsgemäß unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben und anschließend den Mitarbeiterdepots gutgeschrieben. Das zum 31. Dezember 2011 verbleibende genehmigte Kapital belief sich auf 15.544.724 € bzw. 5.978.740 Stückaktien und kann noch bis zum 15. Juni 2016 genutzt werden. Über die letzten zehn Jahre wurden 485.953 Belegschaftsaktien ausgegeben, die 2,9 % des gezeichneten Kapitals entsprechen.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 hat den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42.808.201,80 € genehmigt. Diese Ermächtigung gilt bis zum 15. Juni 2016 und soll die Koenig & Bauer AG kurzfristig in die Lage versetzen, eigene Aktien für den Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen nutzen zu können. Eine Position an eigenen Aktien bestand am 31. Dezember 2011 nicht.

Angaben nach § 315 Abs. 4, Nr. 8 und 9 HGB

Bei der Koenig & Bauer AG gibt es keine wesentlichen Vereinbarungen oder besonderen Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. -erwerbs, der infolge eines Übernahmeangebots entstehen kann. Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall bestehen ebenfalls nicht.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Einstieg in den Wachstumsmarkt Digitaldruck

Die Koenig & Bauer AG (KBA) wurde 1817 im Kloster Oberzell bei Würzburg gegründet und ist damit der älteste Druckmaschinenbauer der Welt. 1812, vor 200 Jahren, haben die Firmengründer Friedrich Koenig und Andreas Bauer in London ihre erste Zylinderdruckmaschine vorgestellt. Zwei Jahre später wurde nach 360 Jahren Gutenbergscher Handpresse die Zeitung The Times zum ersten Mal auf einer Doppelzylindermaschine der beiden Pioniere mit Dampfmaschinenkraft gedruckt. Damit war die technische Basis für die stärkere Verbreitung von Zeitungen und anderen Drucksachen geschaffen. Der weltweit führende deutsche Druckmaschinenbau ist direkt oder indirekt aus Koenig & Bauer heraus entstanden. Schon 1920 firmierte das Unternehmen als AG, wobei die Nachfahren der Gründer über Jahrzehnte die Aktienmehrheit hielten. 1985 ging KBA in Frankfurt a. M. und München an die Börse und ist seit 2004 im SDAX gelistet.

KBA hat schon sehr früh eine Diversifizierungsstrategie verfolgt, um neben dem Zeitungs- und Akzidenzdruck auch andere, weniger konjunkturabhängige Marktsegmente zu bedienen. So war der Einstieg in den Banknoten- und Wertpapierdruck in den 1950er-Jahren eine wichtige Weichenstellung mit positiven Effekten bis heute. Durch eigene Entwicklungen und Zukäufe in den 1990er-Jahren und nach der Jahrtausendwende hat sich die bis zur Finanzkrise 2008 dynamisch wachsende KBA-Gruppe mit dem breitesten Produktportfolio der Branche erfolgreich in Volumen- und Nischenmärkten etabliert. Auch deshalb ist das Unternehmen besser durch die letzte Wirtschaftskrise gekommen als andere Hersteller. In den fränkischen Werken Würzburg und Trennfeld sowie am pfälzischen Standort Frankenthal werden hauptsächlich Rotationsanlagen für Akzidenz- und Zeitungsdruckereien konstruiert und produziert. In Würzburg ist zudem die Konstruktion von Sondermaschinen für den Banknotendruck angesiedelt. Diese werden in jüngerer Zeit neben der Hauptproduktion bei der österreichischen KBA-Mödling AG zunehmend auch wieder im Stammwerk hergestellt. Im Banknoten- und Zeitungsdruck ist KBA Weltmarktführer.

Das sächsische KBA-Werk in Radebeul bei Dresden und KBA-Grafitec in Tschechien sind für die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Bogenoffsetmaschinen vom Klein- bis zum Supergroßformat zuständig. Es handelt sich dabei um den umsatzstärksten KBA-Produktbereich mit dem größten Marktvolumen. Die wichtigsten Zielgruppen sind Akzidenz-, Bücher- und Verpackungsdrucker. Der weltweite Absatz über das KBA-Vertriebsnetz wird von Radebeul aus gesteuert. Im Bogenoffset ist KBA mit einem Marktanteil von etwa 18 % international die Nummer 2. Im Großformat, das im Wachstumssegment Verpackungsdruck stark vertreten ist, liegt der KBA-Marktanteil bei gut 50 %. Weitere, von den Online-Medien nicht berührte Märkte wie der Blechdruck, der wasserlose UV-Druck auf Folien und elektronischen Datenträgern, digitale Kennzeichnungs- und thermische Abluftreinigungssysteme werden von Tochtergesellschaften abgedeckt.

Zur drupa 2012 steigt KBA in den wachsenden Markt Digitaldruck mit einer im Werk Würzburg produzierten Inkjet-Anlage ein. Damit wirkt das Unternehmen der heute in einigen Bereichen erkennbaren Substitution des dominierenden Offsetverfahrens entgegen. Trotz des Medienwandels wird innovative Drucktechnik in vielen Facetten noch länger das Kerngeschäft von KBA bleiben. Die Absatzpotenziale in expandierenden Märkten wie dem Digital- und Verpackungsdruck und in bevölkerungsreichen Schwellenländern sind noch nicht ausgeschöpft. Seit einiger Zeit beschäftigt sich das Management darüber hinaus mit möglichen neuen Geschäftsfeldern. Dabei wurden einige früher ins Auge gefasste Bereiche nach intensiver Prüfung der Marktverhältnisse und Wachstumschancen im Berichtsjahr ad acta gelegt. Interessant erscheint dagegen nach wie vor die vom Verpackungsdruck nicht weit entfernte Verpackungstechnik. Für diesen sehr breiten und heterogenen Markt verfügt das Unternehmen über die notwendige technische Kompetenz im Engineering und Projektmanagement sowie ausbaufähige Marktkenntnisse und Kundenkontakte.

Die KBA-Berichterstattung unterscheidet zwischen dem Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen und dem Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen. Während das erste Segment von der Serienproduktion geprägt wird, ist das zweite in weiten Bereichen dem stärker individualisierten Anlagenbau zuzuordnen. Im langjährigen Vergleich tragen beide Geschäftsbereiche je etwa zur Hälfte zum Konzernumsatz bei. Dies dürfte sich mittelfristig nicht gravierend ändern.

Branchentypisch liegt der KBA-Exportanteil in der Regel über 80 %. Die regionalen Gewichte haben sich in den letzten Jahren stark verschoben. Der Ferne Osten, allen voran China, hat enorm an Bedeutung gewonnen und beim Druckmaschinenabsatz den ehemals größten Markt Nordamerika inzwischen deutlich überholt. Wachstumsimpulse auf dem amerikanischen Kontinent kommen zunehmend aus dem Süden, insbesondere aus Brasilien und Mexiko. In Europa ist die Situation derzeit umgekehrt. Die vor der Finanzkrise noch sehr starken Märkte Italien, Spanien und Großbritannien kämpfen mit den Folgen der Schuldenkrise und einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Dem durch die Konjunkturschwäche und den Strukturwandel verschärften Ausleseprozess konnten nicht alle Druckereien standhalten. Wir stellen uns darauf ein, dass die Zukunftsmärkte in Asien und Südamerika schon bald unser Geschäft noch stärker prägen werden, und wir werden insbesondere in China unser Engagement intensivieren.

Internationale Konzernorganisation und -steuerung

Bewältigung des Wandels aus eigener Kraft

Unsere Umsatz- und Ergebnisziele für 2011 haben wir wegen des sechswöchigen Streiks im Werk Frankenthal, der nicht vorhersehbaren Nachfragezurückhaltung in der zweiten Jahreshälfte und nicht in unserer Hand liegender Lieferverschiebungen am Jahresende nicht ganz erreicht. Dennoch hat sich KBA in und nach der Finanzkrise deutlich besser geschlagen als vergleichbare Mitbewerber, bei denen in einem Fall im Berichtsjahr sogar eine Insolvenz zu verzeichnen war. Die finanzielle Vorsorge für schwierige Zeiten in guten Jahren und die frühzeitige Adressierung von wachstumsorientierten Nischenmärkten lange vor der Branchenkrise haben dazu wesentlich beigetragen. Das Management von KBA hat sich trotz anderweitiger Vorstellungen mancher Analysten und Aktionäre bei seinen Entscheidungen nie von kurzfristigem Quartalsdenken oder von einem einseitigen Shareholder Value-Ansatz leiten lassen, sondern stets eine im Maschinenbau sinnvolle längerfristige Unternehmensstrategie verfolgt. Nach den Erfahrungen der Krisen findet dieser noch vor wenigen Jahren kritisierte konservative Ansatz auch bei Kapitalanlegern wieder zunehmend Anhänger.

Obwohl sich der Kurs der KBA-Aktie seit 2008 angesichts der Börsenturbulenzen und der gravierenden Veränderungen gegenüber 2007 halbiert hat, war der Einbruch nicht ganz so dramatisch wie bei anderen renommierten Branchenvertretern. Die mit der Schrumpfung des Druckmaschinenmarktes verbundenen Anpassungszwänge und finanziellen Herausforderungen hat KBA bislang ohne staatliche Hilfe, ohne Kapitalerhöhung oder sonstige Unterstützung durch die Anteilseigner und ohne neue Schulden bewältigt. Trotz verständlicher Enttäuschungen sind unsere Aktionäre besser weggekommen als die einiger anderer Branchenunternehmen. Die für das Geschäftsjahr 2010 getätigte Ausschüttung ist angesichts der Ergebnissituation leider für das Berichtsjahr 2011 nicht möglich. Dennoch strebt das Management weiter mit Nachdruck eine deutliche Ergebnissteigerung und eine angemessene Beteiligung der Anteilseigner an. Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit, Sorgfalt und Risikobegrenzung beim Umgang mit den von unseren Kapitaleignern zur Verfügung gestellten Mitteln sind zentrale Werte für den KBA-Vorstand. Darunter verstehen wir auch eine klare Kommunikation und die transparente Darstellung unserer Geschäftspolitik gegenüber Investoren, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten.

Die 2009 eingeleitete Neudimensionierung der Produktionsstandorte, die ergänzende Neuorganisation der konzerninternen Arbeitsteilung zur Verbesserung der Auslastungssituation und die Anpassung der Strukturen an die prognostizierte Marktentwicklung wurden im Berichtsjahr im Bereich Rollendruckmaschinen weiter vorangetrieben. In Abhängigkeit von der Markt- und Geschäftsentwicklung könnten allerdings zusätzliche Maßnahmen erforderlich werden. Die bei der notwendigen Neuausrichtung schon recht früh durchgeführten umfangreichen Personalfreisetzungen bedauern wir. Sie waren aber im Nachhinein richtig, wenn man die Entwicklung bei Mitbewerbern betrachtet. Verstärktes Insourcing ehemals fremd vergebener Aufträge und die zeitweise Nutzung des Instruments Kurzarbeit an den Rollenstandorten haben im Berichtsjahr zur Abfederung nachfragebedingter Auslastungsschwankungen beigetragen.

Bei der Steuerung des Unternehmens bedient sich das KBA-Management der jährlich für drei Jahre im Voraus erstellten Unternehmensplanung, die monatlich durch aktuelle Kennzahlen ergänzt wird. Die Instrumente für Planung und Reporting wurden in den letzten Jahren angesichts der volatilen Marktentwicklung systematisch verbessert. Sie liefern zeitnah ein realistisches Bild der Geschäftslage und der Zielerreichung.

Der Preisdruck bleibt eine Begleiterscheinung der Käufermärkte für Druckmaschinen. Trotz der in den letzten Jahren erreichten Kosteneinsparungen und des Verzichts auf preislich nicht akzeptierbare Aufträge konnten in den besonders unter Wettbewerbsdruck stehenden Volumenmärkten für Bogen- und Rollendruckmaschinen die Bruttomargen noch nicht verbessert werden. Aufgrund des lieferbedingt nicht erreichten Umsatzzieles, nicht eingeplanter Folgekosten durch den langen Streik am Standort Frankenthal und unerwarteter Verschiebungen in der Lieferstruktur blieb das leicht positive Konzernergebnis vor Steuern deutlich hinter unseren Planungen für 2011 und hinter dem Vorjahr zurück. Eine strikte Kostenorientierung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Innovationskraft und Lieferflexibilität bleiben Kernaufgaben.

Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterförderung, Innovations- und Qualitätsorientierung, nachhaltiges Wirtschaften und soziale Verantwortung nach innen und außen sind Kernziele im Unternehmensleitbild von KBA. Unser intensives Engagement für die Aus- und Weiterbildung unserer Belegschaft, die aktive Einbindung der Mitarbeiter im betrieblichen Vorschlagswesen und bei ökologischen, kulturellen, sportlichen und karitativen Initiativen füllen unser Leitbild mit Leben. Beispiele sind die jährlich ausgegebenen Belegschaftsaktien, das Sponsoring von Innovations- und Umweltpreisen, die Förderung von wissenschaftlichen Einrichtungen und eine Vielzahl weiterer Aktivitäten.

Weltweite Standorte

Leistungsorientierte Töchter in Produktion und Vertrieb

Seit der Unternehmensgründung vor 195 Jahren ist KBA im internationalen Geschäft. Exportquoten um die 80 % oder darüber sind seit vielen Jahren die Regel. Unser globales Vertriebs- und Servicenetzwerk garantiert den direkten Kontakt zu unseren Kunden und wird bei Bedarf immer wieder an die sich ändernden regionalen Gewichte in der Weltwirtschaft angepasst. Flexibilität und Wirtschaftlichkeit sind dabei zentrale Vorgaben. Bedeutende Auslandsmärkte in West-, Nord-, Süd- und Osteuropa, auf dem amerikanischen und asiatischen Kontinent und in Australien decken wir über eigene Gesellschaften ab, weitere Absatzgebiete über zumeist langjährige Vertretungen. Die von KBA seit jeher präferierte schlanke Organisation hat sich bewährt und wird zunehmend auch von anderen Herstellern übernommen.

In Europa produziert die KBA-Gruppe an acht Standorten in Deutschland, Österreich und Tschechien. Dabei haben die Eigenfertigung und die standortübergreifende Arbeitsteilung an Bedeutung gewonnen.

Bei der KBA-Mödling AG in Österreich führten die sehr gute Auslastung im Bereich Sondermaschinen in Verbindung mit den Zulieferungen an das Bogenoffsetwerk Radebeul zu einer deutlichen Steigerung des Auftragseingangs und der Umsatzerlöse sowie zu einem Vorsteuergewinn. Die Zeichen stehen gut, dass die positive Entwicklung in 2012 anhält.

Die für die Entwicklung und Produktion kleinformatiger Bogenoffsetmaschinen verantwortliche KBA-Grafitec s.r.o. im tschechischen Dobruška litt unter dem Überangebot bei gleichzeitig verhaltener Nachfrage in den vermehrt mit dem Digitaldruck konkurrierenden kleinen Bogenformaten. Die in den Industrieländern sinkende Druckereizahl, Finanzierungsprobleme bei Investitionen und der im Halbformat besonders harte Wettbewerb mit japanischen Anbietern erschweren den Markterfolg. Der von der im Segment Bogenoffsetmaschinen konsolidierten tschechischen Tochter erzielte Umsatz lag deutlich unter Plan. Das Ergebnis war negativ. Mit einer im Berichtsjahr durchgeführten Kapazitätsanpassung und Verlagerung der Vertriebs- und Serviceaktivitäten an den Hauptstandort Radebeul hat das Management gegengesteuert.

Die beiden in Veitshöchheim bei Würzburg ansässigen Tochtergesellschaften KBA-MePrint AG (bis 22.12.2011 KBA-MetroPrint AG) und KBA-Metronic GmbH entwickelten sich unterschiedlich. KBA-MePrint wird im Bogensegment und KBA-Metronic im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen konsolidiert. Während die in der digitalen und analogen Kennzeichnungstechnik tätige KBA-Metronic GmbH bei Auftragseingang und Umsatz zweistellig zulegte und einen Gewinn erwirtschaftete, blieb bei der KBA-MePrint AG der Absatz der Maschinen für den wasserlosen UV-Druck hinter der Planung zurück. Entsprechend war das Ergebnis negativ. Durch die geplante Erweiterung der Produktpalette in das Wachstumssegment Verpackungsdruck will KBA-MePrint Auftragseingang und Umsatz in den kommenden Jahren steigern und baldmöglichst wieder schwarze Zahlen schreiben. Eine erste Neuentwicklung wird zur drupa im Mai 2012 ausgestellt.

Nach der deutlichen Steigerung des Auftragseingangs und Umsatzes im Vorjahr hat die im Blechdruck und in der thermischen Abluftreinigungstechnik aktive KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart 2011 bei den Neubestellungen und Lieferungen erneut beachtlich zugelegt und wieder ein positives Ergebnis erzielt. KBA-MetalPrint wird im Segment Bogenoffsetmaschinen konsolidiert und hat noch Wachstumspotenzial.

Erweitert wurde der Kreis der Töchter durch den zum 1. November 2011 aus der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG in die Tochtergesellschaften Albert-Frankenthal GmbH und KBA-FT Engineering GmbH ausgegliederten Standort Frankenthal. Die KBA-FT Engineering GmbH mit ihren 254 Mitarbeitern ist als Systemlieferant hauptsächlich für die Konstruktion, Außenmontage, Inbetriebnahme und den Service von Falzwerken für in Würzburg und Trennfeld hergestellte Rotationsanlagen verantwortlich. Sie kooperiert geschäftlich stark mit der Muttergesellschaft, bietet aber auch Engineering-, Montage- und andere Leistungen für andere Branchen an, u. a. für Unternehmen aus den Bereichen Energie, Umwelt und Nahrungsmittelproduktion. Die Albert-Frankenthal GmbH mit 330 Mitarbeitern ist als qualifiziertes Fertigungsunternehmen für anspruchsvolle mechanische Komponenten konzipiert. Neben der Produktion von Druckwalzen und anderen Kernteilen für die KBA-Gruppe akquiriert diese Tochtergesellschaft als Lohnfertiger und Montagedienstleister vermehrt bei externen Auftraggebern. Sie ist auch für potenzielle Investoren offen, die an der Verlagerung von Produktionen an den Standort Frankenthal bis hin zur Kapitalbeteiligung Interesse zeigen. Da beide Unternehmen erst in den letzten beiden Monaten des Berichtsjahres als eigenständige GmbHs operierten, liegen für 2011 noch keine aussagekräftigen Zahlen vor.

Die als Systemanbieter und Weltmarktführer seit Jahrzehnten sehr erfolgreich im Banknoten- und Sicherheitsdruck engagierte Tochtergesellschaft KBA-NotaSys SA in Lausanne, Schweiz, hat im Berichtsjahr bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis erneut sehr erfreuliche Zahlen vorgelegt und ist mit einem sehr hohen Auftragsbestand und entsprechend positiven Perspektiven in das neue Geschäftsjahr gestartet.

Die für den Vertrieb und Service in den USA und Kanada verantwortliche KBA North America Inc. in Dallas, Texas, hat trotz einiger Erfolge mit großformatigen Anlagen für Verpackungsdrucker auf einem weitgehend stagnierenden Markt den guten Auftragseingang des Vorjahres bei Bogenmaschinen nicht ganz erreicht. Ein großer Erfolg war dagegen angesichts der Investitionszurückhaltung der nordamerikanischen Zeitungsindustrie die Bestellung der neuen Kompaktanlage KBA Commander CL durch das zur Hearst Corporation gehörende Zeitungshaus Times Union in Albany. Zudem erzielte die KBA North America Inc. durch eine deutliche Steigerung des Neumaschinen- und Serviceumsatzes in Verbindung mit einer signifikanten Kostensenkung nach verlustreichen Jahren wieder einen Gewinn. Bleibt abzuwarten, ob die 2012 anstehenden US-Wahlen wie früher zur Belebung der Printnachfrage und zu mehr Investitionsbereitschaft im ehemals größten Druckmaschinenmarkt der Welt beitragen.

Die mit nur wenigen Mitarbeitern im Handel mit gebrauchten Bogenoffsetmaschinen aktive Holland Graphic Occasions B.V. in Wieringerwerf, Niederlande, erreichte bei Auftragseingang und Umsatz gegenüber 2010 deutliche Zuwächse und ein positives Ergebnis.

Zu den schon länger im Konzernabschluss enthaltenen Vertriebs- und Servicegesellschaften KBA-FRANCE SAS in Tremblay-en-France bei Paris und KBA (UK) Ltd. im englischen Watford kamen im Berichtsjahr die KBA ITALIA SPA in Mailand, die KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd. und die KBA (HK) Company Ltd. in Hongkong neu hinzu. Bei den ersten drei Gesellschaften handelt es sich um Selbstkäufer, die chinesischen Gesellschaften arbeiten auf Provisionsbasis. Die Geschäftsentwicklung der einzelnen Vertriebsgesellschaften war ein Spiegelbild der jeweiligen regionalen Wirtschaftsentwicklung. KBA-FRANCE hat den Auftragseingang des Vorjahres nicht ganz erreicht, aber beim Umsatz deutlich zugelegt. Bei KBA (UK) stieg der Auftragseingang deutlich an, der Umsatz blieb dagegen nahezu konstant. Die europäischen Vertriebsgesellschaften schlossen das Geschäftsjahr 2011 mit kleineren Verlusten ab, während die Gesellschaften in China profitabel waren.

Als ersten Schritt zur angestrebten Verstärkung des Engagements im Wachstumsmarkt China über Vertriebs- und Serviceaktivitäten hinaus hatte KBA 2010 die MABEG Machinery (Shanghai) Co., Ltd. übernommen. Das nicht im Konzernabschluss enthaltene Unternehmen mit etwa 50 Mitarbeitern fertigt vornehmlich Bogenanleger für chinesische Abnehmer und schreibt bei einem Umsatz von einigen Millionen Euro schwarze Zahlen. Ebenfalls bisher nicht konsolidiert werden kleinere Vertriebstöchter in Russland, Polen und Skandinavien, Malaysia, Singapur und Australien.

Beschaffung, Produktion und Organisation

Weniger Kosten und mehr Effizienz für einen Käufermarkt

Obwohl alle bedeutenden Druckmaschinenbauer ihre Kapazitäten in den letzten drei Jahren deutlich reduziert haben, bestehen international weiterhin die Bedingungen eines Käufermarktes. Möglichst niedrige Preise und möglichst kurze Lieferzeiten fordern die meisten der investitionswilligen Kunden. Entsprechend wichtig sind die kosten- und terminorientierte Materialversorgung durch den Einkauf, möglichst geringe Kosten und Durchlaufzeiten in Fertigung, Montage und Logistik sowie die Minimierung kapitalintensiver Vorräte. An diesen Zielen sowie der Steigerung der Produktivität und Qualität orientieren sich auch die Investitionsschwerpunkte im Unternehmen.

Angespannte Beschaffungsmärkte

Der Boom in vielen Bereichen der Industrie hat im Berichtsjahr zu einem spürbaren Anstieg der Beschaffungszeiten und -kosten von wichtigen Rohmaterialien und Fertigteilen geführt. So wirkten sich die Katastrophen in Japan und die angespannte Situation bei strategisch wichtigen Rohstoffen wie den „Seltenen Erden“ auf die Preise und Verfügbarkeit von Lagern, Platinen und Motoren aus. Durch die konjunkturelle Abkühlung hat sich die Situation zuletzt wieder etwas entspannt. Insolvenzen bei einigen Zulieferern bedeuten allerdings für den Einkauf zusätzliche Herausforderungen. Auf engen Beschaffungsmärkten profitierte KBA von langjährigen Lieferpartnerschaften und dem frühzeitigen Aufbau von Alternativen. Durch die Forcierung konzernübergreifender Rahmenverträge sollen trotz der in den einzelnen Produktbereichen unterschiedlichen Entwicklung der Bestellmengen attraktive Preiskonditionen gesichert werden.

Mehr Eigenfertigung

Die Auslastung kapitalintensiver Fertigungsanlagen beeinflusst im Maschinenbau entscheidend die Wirtschaftlichkeit. Aufgrund des unterschiedlichen Geschäftsverlaufs in den einzelnen Marktsegmenten wurden die konzerninterne Zusammenarbeit und das Insourcing vormals zugekaufter Komponenten weiter intensiviert. So übernimmt z. B. das Werk in Würzburg zunehmend Fertigungs- und Montageaufträge für den Standort Radebeul und für die bisher im österreichischen Werk Mödling konzentrierte Produktion von Wertpapierdruckmaschinen. Dadurch wird die Grundauslastung der Rollenstandorte verbessert.

Investitionsschwerpunkt Gießerei

Bei den Anlageinvestitionen an den Produktionsstandorten dominierten im Berichtsjahr erneut Modernisierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen. So wurde in Würzburg das Großteile-Fertigungssystem erweitert, das Werk Radebeul hat neue Bearbeitungszentren angeschafft. Ein Investitionsschwerpunkt war die etwa 14 Millionen Euro teuere Generalsanierung der Gießerei in Würzburg. Der Neubau der rund 200 m langen Halle parallel zur laufenden Produktion erforderte eine vorausschauende Planung und perfekte Organisation. Das nunmehr deutlich breitere und höhere Hallenschiff mit einer Krankapazität bis 50 Tonnen ermöglicht ein effizienteres Arbeiten mit größeren Werkstücken und Gießformen. Zudem können künftig viele bisher fremd vergebene Werkstücke rationell intern gefertigt und die Gießerei zusätzlich durch Fremdaufträge, z. B. im Bereich Sphäroguss, ausgelastet werden.

Zukunftssichere IT-Infrastruktur

Die Informationstechnologie hat bei einem global tätigen Maschinenbauer für die internen Prozesse und die externe Kommunikation eine herausragende Bedeutung. Das 2010 im Bogenbereich zur Vertriebsplanung und -steuerung eingeführte neue CRM-System „Salesforce.com“ wurde im Berichtsjahr bei den Vertriebs- und Servicegesellschaften weltweit implementiert. Die Konstruktion hat die dort eingesetzten CAD- und PDM-Systeme auf aktuellste Versionen umgestellt. Für PCs und Notebooks hat der IT-Bereich einen neuen Standard-Client mit Windows 7 und Office 2010 als stabile Basisplattform für die nächsten Jahre definiert.

Neuer Internet-Auftritt

Im Herbst ging ein neuer Internetauftritt der KBA-Gruppe online. Die deutlich flachere Seitenstruktur und eine Vielzahl funktioneller Verbesserungen tragen aktuellen Nutzeranforderungen Rechnung und erleichtern die Navigation. Verbunden mit dem Web-Relaunch war der Wechsel des Content-Management-Systems, um den sehr umfangreichen Online-Auftritt der KBA-Gruppe mit weniger Aufwand dezentral zu pflegen, die Aktualitätszyklen zu verkürzen und die Informationsqualität für die zahlreichen weltweiten Nutzer weiter zu erhöhen.

Forschung und Entwicklung

Viele drupa-Neuheiten in der Pipeline

Im Jahr vor der drupa steht die Forschung und Entwicklung stets in besonderer Weise im Fokus. Neue Produkte und Verfahren müssen für die Weltleitmesse der Druckmedienindustrie und den Markt fit gemacht werden. So war es auch 2011.

Als anerkannter Innovator unter den Druckmaschinenlieferanten wird KBA im Mai 2012 in Düsseldorf an gewohnter Stelle in Halle 16 auf einem 3.500 m² großen Messestand eine breite Palette neuer Maschinen und Verfahren im Bogenoffset, Digitaldruck und Rollenoffset für den Akzidenz-, Bücher-, Verpackungs- und Zeitungsdruck zeigen. Dabei markiert der Einstieg in den Digitaldruck mit einer Inkjet-Rollenmaschine der oberen Leistungsklasse einen bedeutenden Meilenstein in der 195-jährigen Firmengeschichte. KBA ist der einzige klassische Druckmaschinenhersteller, der den zukunftsträchtigen Digitaldruckmarkt mit einer eigenen, gemeinsam mit dem weltgrößten amerikanischen Druckereikonzern RR Donnelley entwickelten Anlage bedienen wird. Der auf der drupa 2012 ausgestellte Prototyp KBA RotaJET 76 adressiert zunächst die Marktsegmente Bücher-, Akzidenz- und Werbedruck. Später sollen mit modifizierten Digitaldruckanlagen auch die für KBA wichtigen Felder Verpackungs-, Sicherheits- und Zeitungsdruck bedient werden.

Als weitere Weltneuheit wird KBA zur drupa die Verkettung des digitalen Inkjet- mit dem analogen Offsetverfahren in einer Rapida-Bogenmaschine zeigen. Die dafür entwickelte spezielle Bogenführung ermöglicht die Integration vieler neuer Inline-Anwendungen im Bereich der Qualitätssicherung, des Markenschutzes, der Personalisierung oder der hochwertigen Veredelung. Schließlich wird KBA in Düsseldorf seine führende Marktposition in den großen Bogenformaten mit einer neuen, leistungsstarken Maschinengeneration unterstreichen. Die neuen Rapida-Jumbos produzieren schon eine Weile in ausgewählten Druckhäusern und sind zur drupa reif für den Markt. Sie verfügen über viele einzigartige Features der als Rüstzeitweltmeister am Markt bekannten Hightech-Anlage Rapida 106 und liegen im noch wachsenden Großformat-Markt technologisch deutlich vorne.

Um die Einführung der vielen Produkt- und Prozessinnovationen von KBA etwas zu entzerren, wurden einige der Neuheiten dem Fachpublikum schon bei kleineren Messen und Open House-Veranstaltungen im Vorfeld der drupa vorgestellt. So hatte die neue Mittelformatmaschine Rapida 105 im November 2011 ihre erfolgreiche Premiere auf der Fachmesse All in Print China in Shanghai. Sie basiert auf der gleichen Plattform wie die Highend-Anlage Rapida 106 und ist in mehreren Automatisierungsstufen lieferbar. Einen Monat vorher hat KBA anlässlich der Zeitungsfachmesse IFRA Expo in Wien die neue kompakte Zeitungsrotation Commander CL (CL = CLassic) präsentiert. Sie ermöglicht durch ihre Modulbauweise eine anforderungsorientierte Automatisierung unterhalb der Hightech-Anlage Commander CT (CT = CompacT) zu deutlich niedrigeren Investitionskosten. In Düsseldorf werden Druckeinheiten der Commander CL und der erst Ende 2010 eingeführten Akzidenzrolle KBA C16 mit automatischem Plattenwechsel und moderner Leitstandtechnik zu sehen sein. Einige Tochtergesellschaften werden zur wichtigsten Fachmesse ebenfalls Neuheiten für Wachstumsmärkte vorstellen.

Die jüngste Entwicklung bei den deutschen Druckmaschinenherstellern zeigt, dass der zuweilen von Branchenbeobachtern geforderte Verzicht auf Innovationen und die ausschließliche Orientierung auf niedrige Kosten und Preise keine Königswege aus der Krise sind. Auch auf einem Käufermarkt setzen sich nicht automatisch die billigsten, sondern auf Dauer diejenigen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis durch. Eine Halbierung des Personals bedeutet deshalb noch lange nicht eine Verdoppelung der Chancen, denn fehlende Ressourcen in Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Service spürt am Ende der anspruchsvolle Investitionsgüterkunde.

Auch bei KBA wird in allen Bereichen intensiv gespart, aber weniger beim F&E-Budget zu Lasten der Innovationen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen immer noch bei fast 5 % des Umsatzes. Dies zahlt sich aus. In der im Januar 2012 vom Wall Street Journal veröffentlichten Patent Scorecard™ Heavy Industrial Equipment rückte KBA unter den 50 ganz vorne platzierten internationalen Maschinen- und Anlagenbauern gegenüber September 2011 vom 21. auf den 11. Rang vor und liegt damit erneut weit vor allen anderen Druckmaschinenherstellern.

Markt- und Branchenentwicklung 2011

Hoher Auftragszuwachs auf heterogenen Märkten

Nach dem deutlichen Aufschwung in 2010 haben die großen Bereiche des Druckmaschinenmarktes die optimistischen Erwartungen hinsichtlich der Verstärkung des positiven Trends in 2011 nicht erfüllt. Deutlich mehr Nachfrageimpulse kamen aus einigen Marktnischen. Im Zuge der politischen Turbulenzen um den Euro und die Schuldenkrise kühlte sich in der zweiten Jahreshälfte die Nachfrage aus Europa nach einem vielversprechenden Start zunehmend ab. Die Bestellungen aus dem weltweit größten Bogenoffsetmarkt China blieben weiter auf hohem Niveau, wurden aber von einer restriktiveren Geldpolitik gebremst. Der recht lebhaften Nachfrage aus Lateinamerika, einigen asiatischen Ländern und der Türkei stand weiter eine verhaltene Entwicklung in den USA und Großbritannien gegenüber. Die Märkte im Mittleren Osten und in Nordafrika litten unter den politischen Auseinandersetzungen in der Region. Aus Russland, der Ukraine und dem Balkan kamen ebenfalls nur schwache Impulse. Deutlich besser war die Investitionsneigung bei Bogen- und Rollendruckmaschinen im Inland.

Die Abschwächung der Weltkonjunktur mit den im Investitionsgütergewerbe üblichen monatlichen Ausschlägen zeigte sich ab Sommer 2011 auch in anderen Maschinenbausparten, allerdings meist in geringerem Ausmaß. Insgesamt legte der reale Auftragseingang der Branche lt. einer Statistik des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) in 2011 gegenüber dem Vorjahr real um 10 % zu, während Druckereimaschinen einen Rückgang um 5 % verzeichneten und damit einen der hinteren Plätze belegten.

Das Nachfrageverhalten der diversen Anwendungsbereiche für Druckmaschinen war erneut sehr heterogen. Während sich die Investitionen im Verpackungsdruck und in weniger im Fokus stehenden Nischen wie dem Blech- und Sicherheitsdruck positiv entwickelten, litten der werbeabhängige Akzidenz-, Zeitschriften- und Zeitungsdruck unter der Konjunktur- und Medienentwicklung.

Die unterschiedliche Marktdynamik zeigte sich auch in der Auftragseingangsstatistik von KBA. Das Geschäft mit Sondermaschinen nahm stark zu. Dagegen verliefen die Bestellungen bei Bogen- und Rollenmaschinen eher enttäuschend. Die einzigartig breite Angebotspalette von KBA ermöglichte dennoch die zweistellige Steigerung der Aufträge für Neumaschinen.

Über 1,55 Mrd. € Auftragseingang

Mit einem Bestellvolumen von 1.552,1 Mio. € lag das Neugeschäft im Konzern sogar über dem hohen Wert des Jahres 2007. Unter dem Strich stieg der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr (1.284,9 Mio. €) um beachtliche 20,8 %. Der prozentuale Auftragszuwachs lag deutlich über der Kennziffer für Druckereimaschinen und über dem VDMA-Gesamtwert.

Die Bestellungen im Bereich Rollen- und Sondermaschinen und im Bogensegment verliefen im Berichtsjahr sehr schwankend. Bei Bogenoffsetmaschinen trug die für KBA sehr erfolgreiche Messe Print China in Guangdong im April zu beachtlichen Auftragseingängen im zweiten Quartal bei. Wegen des vorübergehend ruhiger gewordenen China-Geschäfts und der in Teilbereichen spürbaren Investitionszurückhaltung im Vorfeld der im Mai stattfindenden Branchenmesse drupa hat die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte an Dynamik eingebüßt. Entsprechend lagen die Neuaufträge im Gesamtjahr 2011 im Bogensegment mit 569,9 Mio. € um 8,3 % unter dem Vorjahreswert von 621,6 Mio. € und damit in etwa im Branchendurchschnitt. Tragende Säulen des Bogengeschäfts waren erneut die Mittelformatmaschinen und die Großformat-Baureihen, bei denen KBA trotz des verschärften Wettbewerbs nach wie vor einen Weltmarktanteil von 50 % hält. Die Auftragseingänge für Kleinformatmaschinen konnten leicht gesteigert werden, blieben aber unter den Erwartungen. Das Gebrauchtmaschinengeschäft entwickelte sich im Rahmen der Planung.

Durch das florierende Geschäft mit Spezialmaschinen stieg der Auftragseingang im Segment Rollen- und Sondermaschinen um 48,1 % auf 982,2 Mio. € (2010: 663,3 Mio. €). Im Zeitungsdruck hielt die Investitionszurückhaltung in den meisten Regionen an. Vor allem Deutschland und Skandinavien bildeten hier positive Ausnahmen. Für die kompakte KBA Commander CT kamen weitere Bestellungen aus dem Inland, Italien, Holland und Lateinamerika. Die zur schwedischen Mediengruppe Bonnier gehörende Druckereigruppe Bold Printing Group orderte für ihre Produktionsstandorte in Kista bei Stockholm und Malmö zwei Großanlagen dieser derzeit am Markt sehr erfolgreichen Typenreihe. Von der zur IFRA Expo im Oktober 2011 in Wien vorgestellten neuen Zeitungsdruckmaschine Commander CL wurden bereits drei Anlagen nach Oberbayern und in die USA verkauft. Bei Akzidenzrotationen konnte KBA gegenüber 2010 mit neuen Baureihen wie der 16-Seiten-Maschine C16 und den Doppelumfangmaschinen KBA C48 SG bzw. C56 SG gegenüber 2010 einen höheren Auftragseingang verbuchen.

Ende Dezember lag der Auftragsbestand im Konzern bei 825,7 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert von 440,8 Mio. € fast verdoppelt. Bei Bogenoffsetmaschinen standen zum Jahresende 2011 Aufträge für 149,0 Mio. € (2010: 162,7 Mio. €) und bei den Rollen- und Sondermaschinen für 676,7 Mio. € (2010: 278,1 Mio. €) in den Büchern.

KBA-Geschäftsbereiche: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand

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in Mio. € 2010 2011
Auftragseingang 1.284,9 1.552,1
Bogenoffsetmaschinen 621,6 569,9
Rollen- und Sondermaschinen 663,3 982,2
Umsatzentwicklung 1.179,1 1.167,2
Bogenoffsetmaschinen 551,1 583,6
Rollen- und Sondermaschinen 628,0 583,6
Auftragsbestand 440,8 825,7
Bogenoffsetmaschinen 162,7 149,0
Rollen- und Sondermaschinen 278,1 676,7

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Ergebnis von Marktentwicklung und Sonderfaktoren belastet

Mit dem knapp unter Vorjahresniveau (2010: 1.179,1 Mio. €) liegenden Konzernumsatz von 1.167,2 Mio. € wurde das Planziel nicht ganz erreicht. Hauptursachen waren die Marktabschwächung in der zweiten Jahreshälfte und Lieferverschiebungen in das Folgejahr. Trotz der erreichten Konsolidierungserfolge beeinflussten der weiter anhaltende Preis- und Margendruck, Auslastungsschwankungen in der Produktion und fehlende Deckungsbeiträge durch die Umsatzverschiebungen die Ertragslage negativ. Nach 15,3 Mio. € in 2010 lag das Konzernergebnis nach Zinsen und vor Steuern (EBT) im Berichtsjahr bei 3,3 Mio. €.

Umsatzplus im Bogensegment

Mit 583,6 Mio. € übertraf der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen den Vorjahreswert von 551,1 Mio. € um 5,9 %. Zuwächse bei dem von der KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart betriebenen Geschäft mit Blechdruckmaschinen und Abluftreinigungsanlagen trugen zu diesem Anstieg bei. Insgesamt entsprachen die Erlöse im Bogensegment genau der Hälfte des Konzernumsatzes (2010: 46,7 %). Der KBA-Anteil in diesem großen Segment des internationalen Druckmaschinenmarktes erreichte etwa 18 %. Die Insolvenz eines Mitbewerbers im November 2011 und die Aufspaltung in zwei deutlich verkleinerte Gesellschaften nach dem Jahreswechsel wird die Gewinnung zusätzlicher Kunden erleichtern und dürfte zusammen mit den im November 2011 und zur drupa im Mai 2012 vorgestellten neuen Produkten zur weiteren Steigerung des Marktanteils beitragen. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits.

Den größten Umsatzbeitrag lieferten im Berichtsjahr die Bogenoffsetmaschinen im Mittelformat mit den Baureihen Rapida 106 und Rapida 105. Die im November 2011 auf einer Messe im chinesischen Shanghai vorgestellte neue Rapida 105-Generation hatte in China, dem Hauptabsatzmarkt für diesen Maschinentyp, einen hervorragenden Einstand. Durch die Nutzung der Technik-Plattform des innovativen Rüstzeitweltmeisters Rapida 106 sehen wir für diese variabel automatisierbare Allround-Maschine sehr gute Absatzperspektiven. Bei den Großformat-Jumbos für den Verpackungs-, Display-, Plakat- und Bücherdruck wurden die Vorjahresumsätze ebenfalls deutlich übertroffen. Neben den Kernmärkten in Europa, Nordamerika und China gingen im Berichtsjahr verstärkt Großformat-Rapidas in Wachstumsmärkte wie die Türkei, Ägypten, Malaysia, Indonesien, Thailand und Indien. Das vom Digitaldruck, der Finanzierungszurückhaltung vieler Banken und neuen Wettbewerbern aus China überproportional betroffene Kleinformat bleibt bei KBA und von dieser Formatklasse noch stärker abhängigen Mitbewerbern weiter ein Sorgenkind.

Weniger Umsatz bei Rollen- und Sondermaschinen

Trotz eines starken Sondermaschinengeschäfts, Zuwächsen bei Akzidenzrotationen und stabiler Erlöse mit Zeitungsdruckmaschinen blieb der Umsatz im Bereich Rollen- und Sondermaschinen durch Lieferverschiebungen hinter der Planung zurück. Im Vergleich zum Vorjahr (2010: 628,0 Mio. €) waren die Erlöse mit 583,6 Mio. € um 7,1 % niedriger.

Bei den Zeitungsmaschinen hat die hoch automatisierte Kompaktrotation KBA Commander CT einen wesentlichen Anteil an der hervorragenden Positionierung von KBA am Weltmarkt mit einem Anteil von etwa 40 %. Eine Großanlage mit vier Maschinen wurde bei der britischen Express Newspapers Group installiert. Weitere Commander CT-Rotationen gingen beim Medienhaus Der Neue Tag in Weiden, beim Mittelrhein-Verlag in Koblenz, bei den Badischen Neuesten Nachrichten in Karlsruhe, bei Euregio-Druck in Aachen und bei den Salzburger Nachrichten in Produktion. Nach Australien, Bulgarien, Jordanien und Kamerun wurden andere Zeitungsmaschinen geliefert. Rollenoffsetanlagen für den Akzidenzdruck hat KBA in Österreich, Frankreich, Belgien und China installiert. Mit der Ergänzung um zwei neue Compacta 618-Rotationen hat der französische Stammkunde Lenglet Imprimeurs seine Druckerei nun komplett auf KBA-Maschinen umgestellt. Auf dem hart umkämpften Akzidenzmarkt konnten wir unseren Anteil auf über 20 % ausbauen.

Mehr Lieferungen ins europäische Ausland

Höhere Erlöse im Bogenbereich und bei Rollendruckmaschinen führten zu einem Anstieg des Inlandsumsatzes um 34,3 % auf 182,3 Mio. € (2010: 135,7 Mio. €). Entsprechend reduzierte sich die Exportquote von 88,5 % auf 84,4 %. Die Lieferungen ins europäische Ausland wuchsen gegenüber dem Vorjahr (2010: 335,3 Mio. €) um 23,7 % auf 414,8 Mio. €. Dazu trugen neben dem verbesserten Bogengeschäft verstärkt Rollenmaschinen bei. Der Umsatzanteil des europäischen Marktes (ohne Deutschland) stieg gegenüber 2010 von 28,5 % auf 35,6 %.

Asien/Pazifik unter Vorjahr

Im Wachstumsmarkt China bremste ab dem Sommer 2011 eine restriktivere Geldpolitik vorübergehend den Absatz von Bogenoffsetmaschinen. Entsprechend reduzierte sich das Volumen für Asien/Pazifik von 347,1 Mio. € auf 319,6 Mio. €. Der Anteil der Vertriebsregion am Gesamtumsatz lag mit 27,4 % (2010: 29,4 %) unter dem Vorjahr. Auf der Basis der aktuellen Auftragsentwicklung erwarten wir wieder einen Anstieg des Asiengeschäfts.

Investitionsflaute in Nordamerika

Da 2011 keine Rollendruckmaschinen nach Nordamerika geliefert wurden, ging der Regionalumsatz trotz gestiegener Bogenumsätze von 118,3 Mio. € im Vorjahr auf 100,7 Mio. € zurück. Der nordamerikanische Anteil am Konzernumsatz erreichte angesichts der besonders im Zeitungsdruck sehr ausgeprägten Investitionsflaute im Berichtsjahr mit 8,6 % einen sehr niedrigen Stand.

Bild

Konflikte in Nordafrika bremsen Nachfrage

Die Erlöse in den Schwellenmärkten Lateinamerika und Afrika sanken durch weniger gelieferte Rollen- und Sondermaschinen und den Absatzeinbruch in der Krisenregion Nordafrika gegenüber 2010 (242,7 Mio. €) auf 149,8 Mio. €. Der Umsatzanteil der beiden Absatzgebiete bewegte sich nach einem Zwischenhoch im vergangenen Jahr (20,6 %) mit 12,8 % wieder auf Normalniveau.

Kostensteigerungen und Preisdruck belasten Bruttomarge

Aufgrund zu verkraftender Materialkosten- und Tariflohnsteigerungen sind die Herstellungskosten bei annähernd gleichem Umsatzniveau trotz vielfältiger Einsparmaßnahmen von 865,6 Mio. € in 2010 auf 895,1 Mio. € gestiegen. Der anhaltend harte Preiswettbewerb und die stark schwankende Auslastung der Rollenstandorte wirkten sich im Berichtsjahr negativ auf das Bruttoergebnis vom Umsatz aus. Es sank auf 272,1 Mio. € nach 313,5 Mio. € im Vorjahr. Die Bruttomarge blieb mit 23,3 % hinter dem Vorjahreswert von 26,6 % zurück.

Betriebsergebnis unter Vorjahr

Durch hohe Entwicklungsaufwendungen für neue Produktgenerationen zur im Mai 2012 stattfindenden Fachmesse drupa und andere Veranstaltungen waren die F&E-Kosten mit 56,4 Mio. € höher als 2010 (45,2 Mio. €). Dazu kommen noch Kosten für die im Anlagenbau üblichen kundenspezifischen Neu- und Weiterentwicklungen, die hier nicht berücksichtigt sind. Vor allem durch geringere Provisionszahlungen reduzierten sich die Vertriebskosten von 154,2 Mio. € auf 147,0 Mio. €. Die Verwaltungskosten sanken durch schlankere Strukturen und optimierte Abläufe deutlich auf 60,4 Mio. € (2010: 87,7 Mio. €). Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge auf 48,3 Mio. € (2010: 88,5 Mio. €) basiert hauptsächlich auf einem im Vorjahr verbuchten Sonderertrag aus der Wertaufholung immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem von erheblichen Vorsorgen geprägten Vorjahreswert (92,7 Mio. €) im Abschluss 2011 durch eine niedrigere Rückstellungsdotierung aus dem Vertriebsbereich und geringere Währungseffekte auf 46,7 Mio. € etwa halbiert. In Summe ergibt sich gegenüber 2010 (22,2 Mio. €) ein niedrigeres Betriebsergebnis von 9,9 Mio. €. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) betrug 45,4 Mio. € (2010: 29,5 Mio. €).

Die Profitabilität im Anlagenbau litt unter unbefriedigenden Marktpreisen und der schwachen Kapazitätsauslastung. Im Bereich Rollen- und Sondermaschinen konnte dennoch wieder ein deutlich positives Segmentergebnis von 28,0 Mio. € (2010: 14,0 Mio. €) erzielt werden, obwohl Umsatzverschiebungen ins neue Geschäftsjahr zu geringeren Deckungsbeiträgen führten. Den entscheidenden Beitrag dazu leistete das Nischen- und Servicegeschäft. In der Sparte Bogenoffsetmaschinen verhinderten weiter unter Druck stehende Margen und hohe Vorlaufkosten für neue Produktgenerationen einen operativen Gewinn, obwohl das umgesetzte Restrukturierungsprogramm intensive Kostensenkungen gebracht hat. Das Segmentergebnis lag mit –18,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 8,2 Mio. €.

Positives Vorsteuerergebnis von 3,3 Mio. €

Nach –6,9 Mio. € in 2010 verbesserte sich das Finanzergebnis im Berichtsjahr leicht auf –6,6 Mio. €. Bei unveränderten Zinsaufwendungen von 12,1 Mio. € nahmen die Zinserträge wegen höherer Kundenanzahlungen gegen-

Lieferung nach Regionen

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in % 2010 2011
Deutschland 11,5 15,6
Übriges Europa 28,5 35,6
Nordamerika 10,0 8,6
Asien/Pazifik 29,4 27,4
Afrika/Lateinamerika 20,6 12,8

über 2010 (4,9 Mio. €) auf 5,5 Mio. € zu. Per Saldo ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 3,3 Mio. € gegenüber 15,3 Mio. € im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wird für das Geschäftsjahr 2011 ein Konzernergebnis von 0,4 Mio. € (2010: 12,5 Mio. €) ausgewiesen. Das anteilige Ergebnis je Aktie beträgt 0,02 € nach 0,76 € im vorangegangenen Jahr. Angesichts dieser Ergebnislage und des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes wollen Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2011 auf eine Dividendenzahlung verzichten.

Finanzlage

Weiterhin solides Finanzprofil

Das im Berichtsjahr weiterhin starke Finanzprofil mit einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote und einer sehr hohen Nettoliquidität ermöglicht KBA die notwendige finanzielle Flexibilität und nachhaltige Sicherung der unternehmerischen Unabhängigkeit. Wie in den Vorjahren war der operative Cashflow die wichtigste Finanzierungsquelle. Über die Mittelzuflüsse aus betrieblicher Geschäftstätigkeit konnten der Kapitalbedarf vollständig gedeckt und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter reduziert werden. Zudem stiegen die liquiden Mittel deutlich an. Besonders im Anlagenbau wurden die eingeräumten Avalkreditlinien für Anzahlungsgarantien genutzt. Die vorhandenen Barkreditlinien hat das Unternehmen nicht in Anspruch genommen. Die für die Liquiditätssicherung im schwankenden Investitionsgütergeschäft notwendigen Kreditlinien für Barinanspruchnahmen und Avale von zusammen 100 Mio. € haben inländische Banken der Muttergesellschaft bis September 2013 verlängert. Neben der Begrenzung von Kursrisiken über aktive Steuerungsmaßnahmen des Treasury (siehe dazu die Ausführungen im Lagebericht auf den Seiten 41 f.) ist die permanente Optimierung des Working Capital ein Schwerpunkt unseres Finanzmanagements.

Starker Cashflow

Bei gewachsenen Vorräten hat sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch die deutlich höheren Kundenanzahlungen und niedrigeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 83,9 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (2010: 30,1 Mio. €) signifikant verbessert. Der freie Cashflow nach den gestiegenen Auszahlungen für Investitionen erreichte 57,8 Mio. € und lag damit ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 20,4 Mio. €. Der hauptsächlich zur Dividendenzahlung und Kreditrückführung eingesetzte Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug –11,9 Mio. € (2010: –5,0 Mio. €).

Komfortable Nettoliquidität

Auf 145,6 Mio. € sind die liquiden Mittel zum Jahresende 2011 gestiegen (2010: 91,0 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (nähere Angaben auf den Seiten 87 f. im Anhang) waren zum Bilanzstichtag 2011 mit 35,9 Mio. € nochmals geringer als im Vorjahr (2010: 43,1 Mio. €). Mit 109,7 Mio. € hat sich die Nettofinanzposition zum 31. Dezember 2011 gegenüber 2010 (47,9 Mio. €) mehr als verdoppelt. Hinzu kommen ausreichende Kreditlinien.

Ertrags- und Aufwandsrechnung des Konzerns

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in % des Umsatzes 2010 2011
Herstellungskosten des Umsatzes -73,4 -76,7
Forschungs-/Entwicklungskosten -3,8 -4,8
Vertriebskosten -13,1 -12,6
Verwaltungskosten -7,4 -5,2
Übrige Aufwendungen ./. Erträge -0,4 0,1
Finanzergebnis -0,6 -0,6
Steuern -0,2 -0,2
Jahresüberschuss 1,1 0,03

Gute Kapitalstruktur

Nach der Ausgabe von Belegschaftsaktien erhöhten sich das gezeichnete Kapital auf 42,9 Mio. € und die Kapitalrücklage auf 87,3 Mio. €. Insgesamt stieg das Eigenkapital auf 466,6 Mio. € nach 461,3 Mio. € im Vorjahr. In Relation zur höheren Bilanzsumme blieb die Eigenkapitalquote mit 38,2 % auf einem hohen Niveau (2010: 39,6 %). Dieser Wert übersteigt deutlich den Branchendurchschnitt.

Deutlich höhere Kundenanzahlungen

Während die Bankschulden um 7,2 Mio. € und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 5,2 Mio. € niedriger waren als Ende 2010, nahmen die sonstigen Schulden vor allem durch die von 153,0 Mio. € auf 198,9 Mio. € gestiegenen Kundenanzahlungen um 59,9 Mio. € zu. Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich geringfügig von 104,6 Mio. € auf 106,6 Mio. €. Während die Rückstellungen aus dem Personalbereich vor allem durch Vorsorgen für die noch nicht abgeschlossene Restrukturierung an den Rollenstandorten annähernd auf Vorjahresniveau blieben, sanken die gesamten sonstigen Rückstellungen durch geringere Verpflichtungen aus dem Vertriebsbereich auf 203,3 Mio. € (2010: 234,4 Mio. €). Per Saldo erhöhten sich die gesamten lang- und kurzfristigen Schulden von 703,1 Mio. € auf 756,2 Mio. €. Das insgesamt höhere Fremdkapital führte zu einem Anstieg des Verschuldungsgrads von 152,4 % auf 162,1 %.

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Vermögenslage

Solide Bilanzstruktur

In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Berichtsjahr 35,7 Mio. € (2010: 15,4 Mio. €) investiert. Bedeutende Investitionsprojekte sind im Lagebericht auf der Seite 26 beschrieben. In Relation zum Umsatz lag die Investitionsquote bei 3,1 % (2010: 1,3 %). Bei 35,5 Mio. € Abschreibungen betrug die Investitionsrate 100,6 % (Vorjahr: 49,7 %). Die zu 187,7 % durch Eigenkapital gedeckten Sachanlagen nahmen auf 248,6 Mio. € zu (2010: 243,0 Mio. €). Per Saldo wurden die langfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2011 mit 344,9 Mio. € ausgewiesen (2010: 333,8 Mio. €).

Vor allem durch die um 54,6 Mio. € höheren liquiden Mittel und die um 31,4 Mio. € gewachsenen Vorräte sind die kurzfristigen Vermögenswerte zum Jahresultimo auf 877,9 Mio. € gestiegen (2010: 830,6 Mio. €). Gegenläufig wirkten die um 58,2 Mio. € gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Working Capital lag bei 342,9 Mio. € (2010: 341,5 Mio. €).

Per Saldo erhöhte sich die Bilanzsumme im Konzern zum 31. Dezember 2011 auf 1.222,8 Mio. € (2010: 1.164,4 Mio. €).

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Auch im Berichtsjahr wurden erhebliche Mittel in neue Produkte, zukunftsorientierte Märkte und effizientere Prozesse investiert und vielfältige Kostensenkungsmaßnahmen ergriffen. Durch die verhaltene Marktentwicklung, den damit verbundenen Preisdruck und Lieferverschiebungen war das Konzernergebnis vor Steuern mit 3,3 Mio. € trotz der erreichten Einsparungen aus Sicht des Vorstandes unbefriedigend. Mit Innovationen, weiteren Schritten zur Prozessoptimierung und strategischen Marktentscheidungen arbeiten wir weiter mit Hochdruck an der nachhaltigen Steigerung unserer Ertragskraft und der Festigung unserer Weltmarktposition als Nr. 2. Neben der Modernisierung, Straffung und wachstumsorientierten Ergänzung unserer Produktpalette erwarten wir zunehmend positive Effekte aus den Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und aus eingeleiteten Programmen zur Senkung der Herstellkosten. Zudem besteht Anlass zur Hoffnung, dass die voranschreitende Branchenkonsolidierung mittelfristig zur Beseitigung der auf der Anbieterseite immer noch erkennbaren Überkapazitäten und zu mehr Preisdisziplin am Markt beitragen wird. Mit einer soliden Eigenkapitalquote, Anlagendeckung und einem überdurchschnittlichen Gearing sind die Bilanzrelationen im KBA-Konzern weiter gesund. Die gute Finanzausstattung, komfortable Nettoliquidität und gewährten Kreditlinien erleichtern dem Management das in einem volatilen Umfeld nötige unternehmerische Handeln. Der starke Cashflow erlaubte die Eigenfinanzierung der Investitionen und die Rückführung der ohnehin geringen Bankschulden.

Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge mit besonderen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten.

Risikomanagement- und internes Kontrollsystem

Effiziente Kontroll- und Steuerungsinstrumente Das Risikomanagement-System der Koenig & Bauer AG soll mögliche Gefahren aus dem unternehmerischen Handeln frühzeitig anzeigen und deren Ausmaß transparent darstellen, um das rechtzeitige zielgerichtete Eingreifen des Managements zu ermöglichen. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sind den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken nicht erkennbar. Die gesunde Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung von KBA, die gute Positionierung in weniger konjunkturanfälligen Marktnischen und der hohe Auftragsbestand zu Beginn des neuen Geschäftsjahres begrenzen das Risikopotenzial.

Umfassender Risikomanagementprozess

Die Erfassung, Bewertung und Berichterstattung der wesentlichen Risiken wird bei KBA systematisch nach einheitlichen Kategorien und Grundsätzen durchgeführt. Das Instrumentarium zur Risikoerkennung und Kommunikation ist ausführlich im Risikohandbuch dokumentiert. Grundsätzlich wird ein Risiko als negative Abweichung von der Geschäftsplanung definiert. Die Ermittlung basiert auf regelmäßig durchgeführten, unabhängigen Kontrollen durch Soll-/Ist-Abgleiche. Durch die standardisierte Vorgehensweise soll eine systematische und einheitliche Analyse und Bewertung von Risiken erreicht werden. Die Umsetzung geeigneter Steuerungs- und Gegenmaßnahmen obliegt dem Management. Das vom Vorstand verabschiedete Frühwarnsystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Abschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Organisatorisch besteht das Risikomanagement bei KBA aus der zentralen Risikokoordinationsstelle mit Zuordnung zum Finanzvorstand und aus festgelegten Risikomanagern, die ihre Bereichsrisiken halbjährlich mittels Wahrscheinlichkeiten und Meldeschwellen berichten. Zudem melden alle produzierenden Gesellschaften im Konzern nach vorgegebenen Berichtswegen halbjährlich ihre Einzelrisiken. Diese werden dann in quantitativer und qualitativer Form gebündelt an den Vorstand übermittelt. Abgerundet wird das System durch die konzernweite Unternehmensplanung, die regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und das interne Konzernberichtswesen. Klar definierte Kommunikationswege schaffen Risikotransparenz, ermöglichen das rechtzeitige Erkennen abweichender Entwicklungen und ein schnelles Gegensteuern.

Die halbjährliche Ermittlung der Gesamtrisikosituation zeigt kritische Markt- und Unternehmensentwicklungen zeitnah auf, verbessert die Planungsgenauigkeit und fördert das Risikobewusstsein. Dadurch werden mögliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns früh erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen können schnell eingeleitet werden.

Finanzielle und sonstige Risiken

Durch Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässe, Währungsschwankungen und Preisänderungen entstehen finanzielle Risiken. Bezüglich der Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Konzernanhang, in dem Art, Umfang und Marktwert dieser Instrumente ausgewiesen sind. Wesentliche Länder- oder Kontrahentenrisiken sehen wir derzeit nicht. Dem Management liegen regelmäßige Auswertungen der Forderungen nach Regionen vor, so dass mögliche Risikokonzentrationen zeitnah identifiziert werden können.

Fremdwährungsrisiken resultieren aus Bilanzpositionen und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. Hier ergeben sich vor allem potenzielle Risiken aus den in US-Dollar abgeschlossenen Aufträgen und entsprechenden Forderungen. Deshalb werden in enger Kooperation zwischen den Vertriebseinheiten und dem Treasury der Koenig & Bauer AG Fremdwährungstransaktionen zum größten Teil abgesichert und Risiken minimiert. Bei Großaufträgen erfolgt die Absicherung direkt, im Seriengeschäft über Macro- und Micro-Hedges. Nur dafür werden Devisenoptionen und Devisentermingeschäfte genutzt. Spekulative Aufnahmen oder Anlagen in Fremdwährungen sind den operativen Einheiten strikt untersagt. Das Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag und unterstellt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse eine Auf- bzw. Abwertung des Euro um 5 %. Zur näheren quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang.

Bei Großprojekten mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für die erzielbaren Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise werden soweit möglich durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert. Nach der Preisrallye an den Rohstoffmärkten hat sich die Lage in den letzten Monaten durch die weltweite Konjunkturabkühlung wieder etwas beruhigt.

Höhere Eigenkapitalerfordernisse für Banken und die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten erschweren für die Realwirtschaft die Versorgung mit Geld. Die Guthabenzinsen sind auf einem sehr niedrigen Niveau, Kreditvergaben erfolgen mit einem relativ hohen Risikoaufschlag. Das Zinsänderungsrisiko besteht darin, dass sich der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme durch schwankende Marktzinssätze verändern. Bei KBA bestehen Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert bzw. die aus dem Finanzinstrument resultierenden Zahlungsströme vom Marktzinssatz beeinflusst werden. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos schließen wir derivative Finanzinstrumente ab.

Seinen Kunden bietet KBA marktübliche Finanzierungsformen an und gewährt Leasinggesellschaften in bestimmten Fällen auch Sicherheiten für die finanzierten Projekte. Kreditversicherungen und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene stellen bei KBA wirksame Maßnahmen dar, um Zahlungsausfällen soweit wie möglich vorzubeugen. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach Auslieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden stets einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für wahrscheinliche Ausfälle werden frühzeitig Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet, die steigende Kreditrisiken vorwegnehmen. Aktuell können wir keine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken feststellen.

Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die Zahlungsfähigkeit der Mutter- und Tochtergesellschaften gesteuert. Neben dem konzernweiten Cash-Management besteht eine wöchentliche bzw. im Konzern monatliche Liquiditäts- und Finanzplanung sowie Berichterstattung. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend durch die zuständigen Einheiten überwacht.

Die im zyklischen Maschinen- und Anlagenbau für Liquiditätsschwankungen notwendigen Kredit- und Avallinien wurden in ausreichendem Maße für die aktuelle und prognostizierte Marktlage von inländischen Banken verlängert. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können damit überbrückt werden.

In den Bereichen IT, Umwelt und Recht sehen wir derzeit keine signifikanten Gefahren. Einzelne Unwägbarkeiten werden durch Versicherungen mit üblichen Deckungssummen abgedeckt. Zur Absicherung sonstiger Risiken wurden ausreichende Rückstellungen gebildet.

Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess bei KBA beinhaltet alle Grundsätze, Methoden und Maßnahmen, die eine wirksame, wirtschaftliche und ordnungsgemäße Rechnungslegung bei Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherstellen. Vorliegende Organisations- und Kontrollstrukturen werden durch Arbeitsanweisungen und Richtlinien ergänzt.

Muttergesellschaft und Beteiligungsunternehmen verfügen jeweils über eigene Abteilungen für die Rechnungslegung. Die Funktionen sind in die Bereiche Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Buchhaltung bzw. Konzernrechnungswesen und interne Revision getrennt. Diese Aufbauorganisation stellt die Funktionstrennung sicher.

Die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme (SAP) sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Die Erstellung des Konzernabschlusses wird mittels eines Konsolidierungsprogramms durchgeführt. Quartalsweise werden intensive Abstimmkontrollen durchgeführt. Konzernweite Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse, Reportingrichtlinien für das Risikomanagement sowie Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sorgen für Transparenz. Das bestehende adäquate Richtlinienwesen (Reisekostenrichtlinien u. a.) wird laufend aktualisiert.

Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens werden regelmäßig anhand von Stichproben, softwaregestützten Abstimmungen sowie durch manuelle oder körperliche Kontrollen überprüft. Dazu zählen Anlage- und Vorratsinventuren, Abgleiche durch Saldenbestätigungen und Jahresabschlussarbeiten. Schulungen zur Rechnungslegung, die unabhängige Überwachung und das Vier-Augen-Prinzip stellen die Regelkonformität des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes sicher. Wesentliche rechnungsrelevante Prozesse unterliegen analytischen Prüfungen u. a. durch die interne Revision. Die Wirtschaftlichkeit der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt.

Genehmigende Stellen sind grundsätzlich von den durchzuführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen in den Systemen. Hinsichtlich der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter existieren bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozess-ebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer). Dadurch kann die organisatorische Funktionstrennung nicht unterlaufen werden. Auftragsgemäß überprüft die interne Revision stichprobenartig auch außerhalb der Rechnungslegung relevante Bereiche und Prozesse. So stellen wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften sicher.

Dem Bilanz-/Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wurden die Aufgaben zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Abschlussprüfung und der Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und internen Revisionssystems übertragen. Die ordnungsgemäße Funktion der für die Rechnungslegung eingerichteten internen Kontrollsysteme wird jährlich durch die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Druckmaschinenbau weiter in unruhigem Fahrwasser

2011 ist die Produktion im deutschen Maschinenbau nach letzten VDMA-Angaben real um 12 %, der Auftragseingang um 10 % gewachsen. Das Produktionsvolumen lag damit noch um etwa 5 % unter dem des Spitzenjahres 2008. Die seit Jahren mit dem Wandel der Medien-, Druck- und Werbemärkte konfrontierte Druckmaschinenbranche hat von dieser dynamischen Entwicklung kaum profitiert. Sie belegte in den Konjunkturberichten des VDMA bei der Auftrags- und Umsatzentwicklung stets einen der hinteren Ränge.

Im letzten Jahresdrittel trübten sich die Konjunkturaussichten allerdings auch für andere Sparten des deutschen Maschinenbaus und die Exportwirtschaft insgesamt ein. Die ungelöste Staatsschuldenproblematik in Europa und den USA, die Unruheherde rund um das Mittelmeer, der hohe Ölpreis, die gebremste Wachstumsdynamik in bedeutenden Schwellenländern, demnächst anstehende Wahlen in USA und die gestiegenen Risiken für die Weltwirtschaft verunsichern viele Investoren. Entsprechend korrigierte der VDMA in der letzten Februarwoche seine Prognose für 2012 von +4 % auf ein Nullwachstum. Großer Hoffnungsträger ist und bleibt weiterhin der Riesenmarkt China.

Labile Wirtschaftslage erschwert Prognosen

Auch der IWF (Internationale Währungsfonds) sieht die Weltkonjunktur in einer kritischen Phase. Er misst wie nahezu alle Wirtschaftsinstitute der baldigen Lösung der Schulden- und Eurokrise eine zentrale Bedeutung für die weitere Entwicklung in Europa und der Welt bei und senkte im Januar für 2012 seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft auf 3,3 %, für Europa angesichts der Probleme im Süden des Kontinents sogar auf –0,5 %. Andere sind optimistischer, aber selten war die Unsicherheit größer als heute. Angesichts leerer Haushaltskassen und wackeliger Bilanzen vieler Banken halten Pessimisten gar eine Wiederholung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise für möglich.

Möglicher Impulsgeber drupa 2012

Die instabile Lage der Gesamtwirtschaft erschwert den Ausblick für die Druckmaschinenbranche im drupa-Jahr 2012. Die früher stets starken Nachfrageimpulse dieser Weltleitmesse für die grafische Lieferindustrie werden in 2012 wesentlich von den politischen Entscheidungen rund um den Euro und dem allgemeinen Wirtschaftsklima im Frühsommer mitbestimmt werden. Insgesamt rechnen wir und andere Branchenvertreter zur Messe in Düsseldorf nicht mit dem Bestellboom früherer Jahre. Dank vieler Produktneuheiten gehen wir aber im zweiten und dritten Quartal vor allem im Bogensegment von einer signifikanten Belebung des Auftragseingangs aus. Auf dieser Einschätzung basiert auch die KBA-Konzernplanung für 2012.

Gute Position in der Branchenkonsolidierung

Als in vielen Bereichen führender, finanziell gesunder Druckmaschinenbauer mit einem technologisch starken und einzigartig breiten Angebotsportfolio für unterschiedlichste Marktsegmente hat KBA gute Chancen, sich in der seit einigen Jahren von Preiskämpfen begleiteten Branchenkonsolidierung am Ende durchzusetzen. Mit klaren Vertriebs- und Preisvorgaben im Neu- und Gebrauchtmaschinengeschäft und eindeutigen Regeln für die Absatzfinanzierung begrenzen wir die mit dem immer noch bestehenden Preis- und Margendruck verbundenen Verlustrisiken. Positive Perspektiven für die Gewinnung zusätzlicher Kunden in unseren Kernmärkten Bogen-, Rollenoffset- und Zeitungsdruck ergeben sich durch die kürzliche Insolvenz, Neuformierung und deutliche Schrumpfung der ehemaligen Nummer 2 unter den Druckmaschinenherstellern. Erste Erfolge sind bereits erkennbar. Hinzu kommt der im Konzern gegenüber 2011 nahezu verdoppelte Auftragsbestand zu Beginn des Jahres 2012. Die Neuaufträge kommen in hohem Maße aus profitablen Nischenmärkten. Die aktuelle Projektlage lässt erwarten, dass die robuste Nachfrage aus den vom Strukturwandel wenig betroffenen Segmenten Blech-, Kennzeichnungs-, Verpackungs- und Wertpapierdruck in 2012 anhalten und die Umsatz- und Ergebnisentwicklung weiter positiv beeinflussen wird.

Weichen für die Zukunft rechtzeitig gestellt

KBA hat sich schon vor drei Jahren darauf eingerichtet, dass die Weltnachfrage für neue Druckmaschinen das hohe Niveau früherer Jahre nicht mehr erreichen wird und seine Kapazitäten schrittweise entsprechend reduziert. Ohne die über 400 Auszubildenden hat die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter im Konzern mit 5.980 die zu Beginn der Neuausrichtung angestrebte Größenordnung von 6.000 Ende 2011 erreicht. Sie wird durch bereits verabschiedete Altersteilzeit- und andere Maßnahmen mittelfristig noch weiter sinken. Auch nach Überwindung der durch die Eurokrise verschärften Nachfrageschwäche in wichtigen europäischen Märkten unterstellen wir nur ein moderates Wachstum des Druckmaschinenmarktes. Im Wachstumssegment Verpackungsdruck ist KBA als Marktführer im Bogenoffset-Großformat schon heute sehr gut positioniert. Eine neue Großformatgeneration und viele weitere Neuheiten zur drupa 2012 werden unsere Stellung als Partner der Verpackungsbranche weiter stärken. Mit dem Einstieg in den High-Volume-Digitaldruck mit einer eigenen Inkjet-Anlage hat das Unternehmen die Weichen für einen weiteren Zukunftsmarkt gestellt und wird zusätzliche Kunden erreichen.

Verstärkung des China-Engagements

Das für den Bereich Bogenoffsetmaschinen in den letzten Jahren besonders wichtige China- und Asiengeschäft hat sich zuletzt wieder belebt. In Deutschland und Europa außerhalb der derzeitigen Problemmärkte im Süden wird ebenfalls weiter investiert. Hinzu kommt das noch recht gute Investitionsklima in den Wachstumsländern Südamerikas. Auf deutlich reduziertem Niveau bewegen sich dagegen weiter die Bestellungen aus Nordamerika, Großbritannien, Nordafrika und dem unter den Unruheherden in Syrien und dem Iran leidenden Mittleren Osten. Im Segment Rollendruckmaschinen, das vom Trend zu den Online-Medien stärker betroffen ist, konzentriert sich die derzeit deutlich abgeschwächte Investitionstätigkeit auf Europa und Asien. Hinzu kommen Einzelprojekte aus anderen Regionen. Bestellungen aus den USA, wie 2011 der Auftrag für eine Zeitungsdruckanlage aus Albany, sind im Anlagenbau aktuell eher die Ausnahme.

Angesichts der enormen Bedeutung des chinesischen Marktes und der sich daraus ergebenden Chancen und Gefahren hat das KBA-Management in den letzten Monaten die Verhandlungen mit einem chinesischen Partner mit der Absicht einer signifikanten Beteiligung intensiviert. Hauptziel ist die gemeinsame Weiterentwicklung und Fertigung von auf den chinesischen Markt ausgerichteten Bogenoffsetmaschinen. Diese sollen die von KBA aus Deutschland importierten Hightech-Anlagen ergänzen und das Portfolio nach unten abrunden. Wir hoffen, bald zu einem Abschluss zu kommen und werden das Ergebnis zu gegebener Zeit bekanntgeben.

Ausblick: Moderates Wachstum mit schwarzen Zahlen

Nachdem das ursprünglich für 2011 geplante Umsatzwachstum auf gut 1,2 Mrd. € aus den genannten Gründen nicht erreicht wurde und der Konzernumsatz in etwa auf dem Niveau des Jahres 2010 stagnierte, hält das Management bei einigermaßen stabilen Rahmenbedingungen in 2012 wieder ein einstelliges Wachstum für möglich. Die Prozentzahl wird dabei wesentlich von den Verkaufsergebnissen auf der drupa und von der Entscheidungsgeschwindigkeit der Investoren bei Rotationsanlagen abhängen. Verkaufte Rollendruckmaschinen werden allerdings aufgrund der längeren Durchlaufzeiten im neuen Geschäftsjahr nur teilweise umsatzwirksam. Geplant ist zudem eine Ausweitung des Servicegeschäfts durch neue Initiativen. Dazu zählt die Gründung der neuen Gesellschaft PrintHouseService GmbH (PHS). Sie hält im Rollensegment auch Serviceangebote für Fremdanlagen vor und kommt dem Trend in vielen Druckereien entgegen, den technischen Service auszulagern.

Unter schwierigen Marktverhältnissen hat die KBA-Gruppe in 2011 im dritten Jahr hintereinander auf Konzernebene ein positives Vorsteuerergebnis erreicht: KBA bleibt damit die große Ausnahme unter den führenden Druckmaschinenherstellern. Wie schon im November bei der Vorlage des Berichts zum dritten Quartal avisiert, wurde leider die geplante Steigerung des Konzernergebnisses von 2010 (15,3 Mio. €) wegen des verfehlten Umsatzzieles und außerplanmäßiger Strukturkosten nicht erreicht. Für 2012 strebt das Management gegenüber dem Berichtsjahr eine Steigerung des Vorsteuerergebnisses (EBT) im Konzern an.

Auch für die Folgejahre 2013 und 2014 sieht die Konzernplanung ein Umsatz- und Ergebniswachstum vor. Angesichts des volatilen Umfeldes und der großen Veränderungen am Druckmarkt und in der Lieferantenszene bergen mittelfristige Prognosen vielfältige Risiken und müssen ggf. im Zuge der Entwicklung zeitnah im Rahmen der vierteljährlichen Berichterstattung angepasst werden.

Sozialbericht

Weniger, aber besonders qualifizierte Mitarbeiter

Der fundamentale Strukturwandel am Druckmarkt bedingt seit Jahren schwierige Entscheidungen im Personalbereich. Trotz der durchgeführten Anpassungsmaßnahmen bleiben überdurchschnittlich qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem technisch anspruchsvollen, internationalen Geschäft eine zentrale Erfolgssäule. Investitionen in die Aus- und Fortbildung unserer Beschäftigten behalten deshalb bei KBA wie seit jeher eine hohe Bedeutung.

Erweiterter Konsolidierungskreis beeinflusst Personalstatistik

Durch die Konsolidierung weiterer Auslandsgesellschaften in Italien und China hat sich die Mitarbeiterbasis im Konzern gegenüber den Vorjahren verbreitert. Der Umfang der durchgeführten Personalanpassung ist deshalb in der Zahl der Konzernbeschäftigten kaum erkennbar. Auf Konzernebene waren bei KBA zum 31. Dezember 2011 mit 6.408 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur 11 weniger tätig als im Vorjahr. Ohne die neu konsolidierten Auslandsgesellschaften hat sich die Zahl um 71 verringert. Bei der deutschen Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG sank die Mitarbeiterzahl zum Jahresende 2011 durch Stellenstreichungen an den Standorten für Rollendruckmaschinen und die Ausgliederung von Werksanteilen am Standort Frankenthal dagegen gegenüber dem Vorjahr um 688 auf 3.777.

Die im Berichtsjahr für eine nachhaltige Kapazitätsauslastung nicht ausreichende Nachfrage bei Rollendruckanlagen führte an den Standorten Würzburg und Trennfeld in einigen Bereichen zu Kurzarbeit. Dagegen konnte in den Werken für Bogenoffsetmaschinen trotz gewisser Auslastungsschwankungen auf Kurzarbeit verzichtet werden. Aufgrund der verhaltenen Marktperspektiven im Rollenbereich kündigte das KBA-Management Ende Mai eine nochmalige Kapazitätsanpassung an. Für den Standort Frankenthal wurde nach einem mehrwöchigen Streik am 15. Juni eine Änderungstarifvereinbarung unterzeichnet. Neben dem sozialverträglichen Abbau von 248 Stellen beinhalteten die im September getroffenen Detailvereinbarungen die Ausgliederung des Standortes in zwei rechtlich selbstständige Gesellschaften. Zum 1. November übernahm die vorwiegend in der Konstruktion, Außenmontage und Inbetriebnahme von Falzwerken tätige KBA-FT Engineering GmbH 256 Mitarbeiter. Die neben der Produktion von Walzen und anderen Teilen für KBA auch auf die Fertigung und Montage für externe Auftraggeber ausgerichtete Albert-Frankenthal GmbH hat 330 Beschäftigte.

Für Würzburg und Trennfeld wurde im Herbst 2011 die Reduzierung um 200 Stellen vereinbart. Durch natürliche Fluktuation und Altersteilzeitverträge konnte die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen auf 130 reduziert werden. Dazu haben auch interne Versetzungen in den Wertpapierbereich und in das neue Geschäftsfeld Digitaldruck beigetragen. Nach kompletter Umsetzung aller Maßnahmen wird die KBA-Gruppe in der heutigen Abgrenzung deutlich weniger als 6.000 eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigen.

Ausbildung mit exzellentem Ruf

Die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten im Konzern hat sich von 420 auf 428 zum Jahresende 2011 leicht erhöht. Die von 6,5 % auf 6,7 % gestiegene Ausbildungsquote liegt über dem Durchschnitt. Die KBA-Ausbildung genießt in der Öffentlichkeit einen exzellenten Ruf. Neben der über 140 Jahre alten staatlich anerkannten Werkberufsschule in Würzburg gilt dies auch für das KBA-Werk in Radebeul. Seit der Einführung der Prämierung „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ durch die IHK Dresden im Jahre 2000 hat unser sächsisches Werk diese Ehrung ohne Unterbrechung erhalten.

88 junge Menschen haben im Herbst 2011 eine Lehre bei der Koenig & Bauer AG begonnen. In den überwiegend technischen Berufen werden Mechatroniker, diverse Mechaniker, Elektroniker, Technische Produktdesigner, Modellbauer und Medientechnologen Druck ausgebildet. Unter den kaufmännischen Auszubildenden sind erstmalig Fachinformatiker mit Spezialisierung auf Systemtechnik. Ergänzt wird der Ausbildungsjahrgang 2011 durch Elektrotechnik-Studenten im dualen Studium.

Hervorragende Prüfungsergebnisse

81 Auszubildende der Muttergesellschaft haben im Berichtsjahr ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen. Hervorragende Prüfungsergebnisse mit fünf IHK-Siegern und einigen zweiten und dritten Plätzen zeigen den hohen Stand der Ausbildung bei KBA. Landessieger in Bayern und Bundessieger wurde ein Würzburger Modellbaumechaniker, der im Dezember vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin ausgezeichnet wurde. Der beste sächsische Jungfacharbeiter 2011 im Ausbildungsberuf Drucker kam erneut vom KBA-Werk in Radebeul.

Durch Tage der offenen Tür in den Ausbildungsstätten, Info-Veranstaltungen an den Schulen, die Beteiligung am Girls’ Day und am Technik-Camp für Mädchen werden früh Kontakte mit jungen Menschen geknüpft. Knapp 300 Schüler und Studenten haben durch Praktika und Schnupperlehren bei KBA einen ersten Einblick in den Maschinen- und Anlagenbau erhalten. 18 Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten wurden im Berichtsjahr betreut. Mit speziellen Förderverträgen für Studenten und Doktoranden kümmern wir uns um qualifizierten Ingenieurnachwuchs.

Lebenslanges Lernen

Sprachkurse, IT-Schulungen, technische und kaufmännische Fachseminare, Produktschulungen und Trainingsmaßnahmen zur Arbeitssicherheit prägten in 2011 das Weiterbildungsangebot, das von vielen Mitarbeitern genutzt wurde.

Mitarbeiterideen sparen Geld

Mit Verbesserungsvorschlägen haben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal mehr aktiv an der Optimierung von Prozessen und der Weiterentwicklung von Produkten beteiligt. 464 Mitarbeiterideen (2010: 493) wurden in der AG eingereicht, 303 prämiert und insgesamt ein beachtliches Einsparpotenzial erschlossen.

Gesundheitsförderung im Betrieb

Bei der als eigenständiges Unternehmen geführten Betriebskrankenkasse BKK KBA waren am Ende des Berichtsjahres 9.533 Mitglieder und 3.157 Familienangehörige versichert. Neben Aktivwochen zur Gesundheitsvorsorge bot die BKK den Versicherten wieder die Möglichkeit zur Teilnahme an diversen Gesundheitsaktionen. Die Angebote von der Grippeschutzimpfung und Ernährungsberatung bis zu den Hautkrebs-Screenings wurden rege genutzt. Die sechste Runde der Fahrradaktion „People & Bike – Mit dem Rad zu KBA“ war wieder ein großer Erfolg.

Beruf und Familie vereinbaren

Mit speziellen Angeboten für berufstätige Mütter und Väter sowie Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten fördert KBA die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der am Standort Radebeul neben dem Firmengelände seit fünf Jahren bestehende Kindergarten wird wegen der arbeitszeitgerechten Betreuung von den KBA-Mitarbeitern sehr gut angenommen. Zu einem Highlight entwickelt hat sich mittlerweile der 2011 zum vierten Mal im Werk Würzburg durchgeführte Kinder- und Jugendtag, an dem 175 Kinder von Mitarbeitern teilnahmen.

7.345 Jahre Engagement für KBA

226 Arbeitsjubilare der Koenig & Bauer AG wurden 2011 an den großen Standorten feierlich geehrt. Drei Mitarbeiter begingen ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum, 108 blickten auf 40 und 115 auf 25 Jahre im Unternehmen zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihren langjährigen Einsatz und ihre Verbundenheit mit dem Unternehmen.

Bild

Nachhaltigkeitsbericht

Qualität und Umwelt nachhaltig sichern

Neben der Gewährleistung der Produkt- und Servicequalität durch das installierte Qualitätsmanagement-System wird KBA seiner Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft durch den nachhaltigen Einsatz für ressourcenschonende Produkte und Prozesse sowie die Unterstützung sozialer und kultureller Belange gerecht.

Weniger Energieverbrauch und CO2-Emissionen

Ein aktuelles Beispiel für die sinnvolle Symbiose von ökonomischen und ökologischen Effekten war im Berichtsjahr der Neubau der Gießereihalle im Werk Würzburg mit umfassender Sanierung der technischen Einrichtungen. Durch diese beachtliche Investition wurden die Arbeitsbedingungen für die dort tätigen Mitarbeiter stark verbessert und die Emissionsbelastung weiter reduziert. Die Energiebilanz des gesamten Würzburger Werkes wird durch den Ausbau der Wärmerückgewinnung entlastet. Die Wärme aus der Ofen- und Rückkühlung des Sandes kann für das Heizungs- und Warmwassernetz sowie die Vorwärmung der angesaugten Hallenluft genutzt werden. Am Standort Trennfeld wurde das Heizungssystem ebenfalls modernisiert und der Energieverbrauch reduziert.

Kundenzufriedenheit durch Qualität

Mit dem Ziel einer nachhaltig hohen Kundenzufriedenheit haben wir im Berichtsjahr weiter intensiv an der weiteren Optimierung der Produktqualität gearbeitet. Bei Rollendruckmaschinen wurden die Qualitätskontrollen der von Zulieferern bezogenen Komponenten und Baugruppen mit neuen EDV-Auswertewerkzeugen intensiviert. Die Ergebnisse der Feldbeobachtung werden systematisch in den Qualitätssicherungsprozess einbezogen. In der Außenmontage wurde das System zur Erfassung und Analyse von Störgrößen neu konfiguriert. Bei Nachfolgemaschinen kann dadurch in der Wertschöpfungskette rechtzeitig bis hin zu Änderungen der Konstruktionen gegengesteuert werden. Im Werk Radebeul hatte die Vorserienkontrolle bei neuen Produkten neben den üblichen Qualitätssicherungsmaßnahmen eine hohe Priorität. Zu weniger Qualitätskosten hat im Berichtsjahr auch die intensive Schulung der in der Endmontage und im Service tätigen Mitarbeiter beigetragen.

Green Printing

Die Reduktion des Energieverbrauchs, der Makulatur, der CO2-Emissionen und des Verbrauchsmitteleinsatzes haben bei den Investitionsentscheidungen unserer Kunden heute einen hohen Stellenwert. Entsprechend werden bei Neu- und Weiterentwicklungen unserer Anlagen Umweltaspekte systematisch und konsequent berücksichtigt. Angesichts der von Auftraggebern zunehmend geforderten klimaorientierten Produktion bieten heute viele Druckereien aus dem Akzidenz- und Verpackungsdruck die Kompensation von CO2-Emissionen an. In Zusammenarbeit mit ClimatePartner unterstützt KBA seine Kunden dabei über die Online-Plattform Footprint Manager. Die Rapida-Bogenmaschinen sind mit dem Öko-Label „Emission geprüft“ der Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung zertifiziert. Vorreiter ist KBA seit über zehn Jahren im umweltschonenden wasserlosen Offsetdruck. Die Anwender dieser Technologie im Zeitungsdruck differenzieren sich mit der Wasserlos-Rotation KBA Cortina erfolgreich über das positive Umweltimage.

Alljährlich sponsort KBA den Preis „Umweltorientiertes Unternehmen“ des deutschen Fachmagazins Druck & Medien, den im Berichtsjahr die Evers-Frank Druck- und Mediengruppe und die Evers-ReForest in Meldorf erhalten haben.

Gesellschaftliches Engagement

Seit vielen Jahren fördern unsere Konzernunternehmen an den jeweiligen Standorten soziale und kulturelle Projekte und Initiativen wie die Würzburger Bachtage. Ein großer Erfolg war im Berichtsjahr die auf Initiative des Vorstands und des Betriebsrates ins Leben gerufene Spendenaktion für japanische Waisenkinder. Die von den KBA-Beschäftigten gespendeten 4.000 Euro wurden vom Unternehmen verdoppelt und sollen für den Wiederaufbau des zerstörten Kinderheims in Ichinoseki verwendet werden. Im November 2011 fand das von KBA unterstützte sechste Benefizkonzert der Druck- und Medienunternehmen Würzburg statt. Der Erlös des Konzertabends ging an den Universitätsbund Würzburg, der damit ausgewählte Forschungsprojekte fördert. Als Übernahme sozialer Verantwortung ist auch die weit überdurchschnittliche Ausbildungsquote der Koenig & Bauer AG zu werten. KBA leistet damit über das eigene Unternehmen hinaus einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Jugend und zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Absolventen, die in den zurückliegenden Jahren angesichts der bekannten Branchensituation nach Abschluss der Lehre nicht in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden konnten, kamen in der Regel schnell in weniger ausbildungsorientierten Betrieben der Region unter.

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2011

Aktiva

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in Mio. € Anhang 31.12.2010 31.12.2011
Langfristige Vermögenswerte      
Immaterielle Vermögenswerte (1) 26,4 26,4
Sachanlagen (1) 243,0 248,6
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen (2) 27,4 22,1
Sonstige Vermögenswerte (2) 0,2 0,2
Latente Steueransprüche (6) 36,8 47,6
    333,8 344,9
Kurzfristige Vermögenswerte      
Vorräte (3) 296,7 328,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (2) 368,6 310,4
Sonstige finanzielle Forderungen (2) 10,0 24,3
Sonstige Vermögenswerte (2) 39,5 39,8
Laufende Ertragsteueransprüche   1,1 1,0
Wertpapiere (4) 23,7 28,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (5) 91,0 145,6
    830,6 877,9
    1.164,4 1.222,8

Passiva

     
in Mio. € Anhang 31.12.2010 31.12.2011
Eigenkapital (7)    
Gezeichnetes Kapital   42,8 42,9
Kapitalrücklage   87,1 87,3
Gewinnrücklagen   331,4 336,4
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens   461,3 466,6
Schulden      
Langfristige Schulden      
Rückstellungen für Pensionen (8) 104,6 106,6
Sonstige Rückstellungen (9) 71,7 65,9
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (10) 15,0 20,8
Sonstige Schulden (10) 0,5 0,1
Latente Steuerverbindlichkeiten (6) 22,2 27,8
    214,0 221,2
Kurzfristige Schulden      
Sonstige Rückstellungen (9) 162,7 137,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (10) 69,4 64,2
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (10) 84,2 101,2
Sonstige Schulden (10) 165,2 225,5
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten   7,6 6,7
    489,1 535,0
    1.164,4 1.222,8

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2011

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in Mio. € Anhang 2010 2011
Umsatzerlöse (14) 1.179,1 1.167,2
Herstellungskosten des Umsatzes (15) -865,6 -895,1
Bruttoergebnis vom Umsatz   313,5 272,1
Forschungs- und Entwicklungskosten (15) -45,2 -56,4
Vertriebskosten (15) -154,2 -147,0
Verwaltungskosten (15) -87,7 -60,4
Sonstige betriebliche Erträge (17) 88,5 48,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen (17) -92,7 -46,7
Betriebsergebnis   22,2 9,9
Sonstiges Finanzergebnis   0,3 -
Zinserträge   4,9 5,5
Zinsaufwendungen   -12,1 -12,1
Finanzergebnis (18) -6,9 -6,6
Ergebnis vor Steuern   15,3 3,3
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (19) -2,8 -2,9
Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens   12,5 0,4
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) (20) 0,76 0,02

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2011

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in Mio. € 2010 2011
Konzernergebnis 12,5 0,4
Währungsumrechnung 26,7 9,1
Bewertung derivative Finanzinstrumente 0,5 -2,9
Latente Steuern 1,6 0,9
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 28,8 7,1
Gesamtergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens 41,3 7,5

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2011

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Rücklagen Originäre Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente Währungsumrechnung
1. Januar 2010 42,7 87,0 2,4 0,1 6,1
Konzernergebnis - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - - 0,5 26,7
Gesamtergebnis der Periode - - - 0,5 26,7
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,1 - - -
31. Dezember 2010 42,8 87,1 2,4 0,6 32,8
1. Januar 2011 42,8 87,1 2,4 0,6 32,8
Konzernergebnis - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - - -2,9 9,1
Gesamtergebnis der Periode - - - -2,9 9,1
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,2 - - -
Dividende - - - - -
Sonstiges - - - - 1,1
31. Dezember 2011 42,9 87,3 2,4 -2,3 43,0
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in Mio. € Latente Steuern Andere Gesamt
1. Januar 2010 -3,1 284,6 419,8
Konzernergebnis - 12,5 12,5
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 1,6 - 28,8
Gesamtergebnis der Periode 1,6 12,5 41,3
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital - - 0,2
31. Dezember 2010 -1,5 297,1 461,3
1. Januar 2011 -1,5 297,1 461,3
Konzernergebnis - 0,4 0,4
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 0,9 - 7,1
Gesamtergebnis der Periode 0,9 0,4 7,5
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital - - 0,3
Dividende - -4,9 -4,9
Sonstiges 0,1 1,2 2,4
31. Dezember 2011 -0,5 293,8 466,6

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen.

Konzern-Kapitalflussrechnung 2011

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in Mio. € 2010 2011
Ergebnis vor Steuern 15,3 3,3
Abschreibungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 7,0 35,5
Fremdwährungsbewertung 0,4 -6,1
Nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen/-erträge 4,9 5,1
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen 0,9 2,0
Nicht zahlungswirksame sonstige Aufwendungen/Erträge -0,9 -3,8
Bruttocashflow 27,6 36,0
Veränderung der Vorräte 33,9 -23,8
Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte -71,8 63,2
Veränderung der sonstigen Rückstellungen 17,3 -34,7
Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstiger Schulden 30,7 52,6
Erhaltene Zinsen 2,8 3,9
Gezahlte Zinsen -5,2 -5,5
Ertragsteuerzahlungen -5,3 -10,2
Ertragsteuererstattungen 0,1 2,4
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 30,1 83,9
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 7,7 10,4
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -15,4 -35,7
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzinvestitionen 0,1 0,1
Auszahlungen für Finanzinvestitionen -3,3 -1,0
Erhaltene Investitionszuschüsse 0,9 0,1
Erhaltene Dividenden 0,3 -
Cashflow aus Investitionstätigkeit -9,7 -26,1
Freier Cashflow 20,4 57,8
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0,2 0,3
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 1,5 1,4
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzschulden -6,7 -8,7
Gezahlte Dividenden - -4,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -5,0 -11,9
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 15,4 45,9
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands -0,5 6,9
Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands - 1,8
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 76,1 91,0
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 91,0 145,6

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (I) verwiesen.

Konzern-Anhang

(A) Vorbemerkungen

Der KBA-Konzern fertigt und vertreibt weltweit Bogen- und Rollenrotationsmaschinen sowie Sondermaschinen in allen gängigen Druckverfahren. Oberste Konzerngesellschaft ist die Koenig & Bauer AG (kurz KBA) in 97080 Würzburg, Friedrich-Koenig-Str. 4, Deutschland. KBA ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Der Konzernabschluss umfasst das Mutterunternehmen sowie alle verbundenen konsolidierten Tochtergesellschaften.

Zum 31. Dezember 2011 hat KBA einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht gemäß § 315a HGB erstellt, der zusammen mit der Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Dabei wurden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, berücksichtigt.

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasste Posten werden im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewendet. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt, erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

Der Vorstand der Koenig & Bauer AG hat den Konzernabschluss am 28. März 2012 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu billigen.

(B) Neue und geänderte Standards/Interpretationen

Für das Geschäftsjahr 2011 wurden die folgenden IFRS zugrunde gelegt, die verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.

IAS 24 Änderungen des IAS 24 – Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

IAS 32 Änderungen des IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung: Klassifizierung von Bezugsrechten

IFRS 1Änderungen des IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der IFRS: Begrenzte Befreiung von Vergleichsangaben nach IFRS 7

IFRIC 14 Änderungen des IFRIC 14 – Beitragsvorauszahlungen bei bestehenden Mindestdotierungsverpflichtungen

IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten

DiverseÄnderungen im Rahmen des dritten Annual Improvements Process (2008-2010)

Die Standards wurden in Übereinstimmung mit den jeweiligen Übergangsvorschriften angewendet. Soweit erforderlich, erfolgte die Anpassung rückwirkend, d. h. die Darstellung ist so, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären. Vorjahresvergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.

Insbesondere ergaben sich folgende Auswirkungen auf die im Konzernabschluss dargestellten Perioden:

IAS 32: Änderungen des IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung: Klassifizierung von Bezugsrechten

Die Änderung des IAS 32 regelt die Bilanzierung beim Emittenten von Bezugsrechten, die auf eine von der funktionalen Währung des Unternehmens abweichende Währung lauten. Sofern es sich dabei um eine bestimmte Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten handelt, die zu einem festgelegten Währungsbetrag anteilig an die bestehenden Anteilseigner ausgegeben werden, sind diese Bezugsrechte als Eigenkapital zu klassifizieren. Für KBA hat diese Änderung derzeit keine Bedeutung.

IFRIC 19: Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten

Diese Interpretation erläutert die Bilanzierung und Bewertung sogenannter „Debt for Equity Swaps“, wenn eine finanzielle Verbindlichkeit teilweise oder vollständig durch die Ausgabe von Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumenten getilgt wird. Für KBA ergeben sich daraus keine Änderungen.

Änderungen im Rahmen des dritten Annual Improvements Process (2008-2010)

Bei den veröffentlichten Änderungen handelt es sich vorwiegend um Klarstellungen oder Korrekturen der vorhandenen IFRS. Die Änderungen betreffen die Standards IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1, IAS 27 und IAS 34 sowie die Interpretation IFRIC 13. Auf die Darstellung des KBA-Konzernabschlusses haben sich dadurch keine wesentlichen Änderungen ergeben.

Folgende durch das IASB herausgegebene Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die noch nicht verpflichtend sind, wurden nicht vorzeitig angewandt.

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    Anwendungszeitpunkt ab Geschäftsjahr
IAS 12 Änderung des IAS 12 – Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender, neu bewerteter Vermögenswerte 2012
IFRS 1 Änderungen an IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der IFRS: Hyperinflation 2012
IFRS 7 Änderungen an IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben 2012
IAS 1 Änderung des IAS 1 – Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses 2013
IAS 19 Änderung des IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer 2013
IAS 27 Änderung des IAS 27 – Einzelabschlüsse 2013
IAS 28 Änderung des IAS 28 – Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2013
IFRS 7 Änderungen an IFRS 7 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden 2013
IFRS 10 Konzernabschlüsse 2013
IFRS 11 Gemeinschaftliche Tätigkeiten 2013
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 2013
IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert 2013
IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung in der Produktionsphase eines Tagebergbaus 2013
IAS 32 Änderung des IAS 32 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden 2014
IFRS 9 Finanzinstrumente 2015

Die Änderung des IAS 12 wurde bislang im Rahmen des Endorsement-Verfahrens von der EU übernommen.

Die in den Änderungen von IAS 12, IAS 28, IFRS 1, IFRS 11 sowie IFRIC 20 geregelten Themen haben keine Relevanz für die Geschäftstätigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften.

IFRS 7: Änderungen an IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben

Die Änderungen des IFRS 7 führen zu einer Erweiterung der Anhangsangaben bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Dabei sollen Informationen über die Art der Transaktionen zur Übertragung vermittelt werden und es sollen mögliche Chancen und Risiken, die bei der übertragenden Gesellschaft verbleiben, offengelegt werden. Diese Angaben haben zurzeit keine Auswirkungen auf den KBA-Anhang.

IAS 1: Änderung des IAS 1 – Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses

Durch die Änderung des IAS 1 werden die Posten des sonstigen, im Eigenkapital erfassten Ergebnisses, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden, separat dargestellt. Damit wird insbesondere die Transparenz und Vergleichbarkeit des sonstigen Ergebnisses verbessert.

IAS 19: Änderung des IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer

Mit der Neufassung des IAS 19 müssen künftig die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der Pensionsverpflichtungen sowie des Planvermögens unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Das derzeitige Wahlrecht zwischen sofortiger ergebniswirksamer Erfassung, ergebnisneutraler Erfassung im sonstigen Ergebnis oder zeitverzögerter Erfassung nach der Korridormethode entfällt. Da KBA derzeit die Korridormethode anwendet, würde diese Änderung zum 31. Dezember 2011 zu einer Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen von 5,9 Mio. € führen. Daneben erlaubt der geänderte IAS 19 die Verzinsung des Planvermögens nur noch in Höhe des Diskontierungszinssatzes der Pensionsverpflichtungen und fordert umfangreichere Anhangsangaben.

IAS 27: Änderung des IAS 27 – Einzelabschlüsse und IFRS 10: Konzernabschlüsse

Der Begriff der Beherrschung wird durch den Standard IFRS 10 neu definiert. Danach liegt Beherrschung vor, wenn das Mutterunternehmen die Entscheidungsgewalt über ein Tochterunternehmen durch Stimmrechte oder andere Rechte besitzt, an dessen variablen Ergebnisbestandteilen beteiligt ist und diese durch seine Entscheidungen beeinflussen kann. Die entsprechenden Regelungen des IAS 27 werden durch IFRS 10 ersetzt. Für den Konsolidierungskreis von KBA ergeben sich daraus keine Änderungen.

IFRS 7: Änderungen an IFRS 7 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden und IAS 32: Änderung des IAS 32 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden

Diese Ergänzung zum IAS 32 soll die Voraussetzungen für die Saldierung von Finanzinstrumenten klarstellen. Dazu wird die Bedeutung des gegenwärtigen Rechtsanspruchs zur Aufrechnung dargelegt und es werden die Systeme definiert, die mit Bruttoausgleich als Nettoausgleich im Sinne des Standards angesehen werden können. In diesem Zusammenhang wurden auch die Vorschriften zu den Anhangsangaben in IFRS 7 erweitert. Für KBA kann sich daraus in Einzelfällen eine geänderte Darstellung ergeben.

IFRS 12: Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 12 definiert und erweitert die Angaben für Anteile an anderen Unternehmen. Die entsprechenden Angabepflichten der IAS 27, IAS 28 und IAS 31 entfallen. Dem entsprechend erwarten wir für KBA umfangreichere Angaben zu den Anteilen an anderen Unternehmen.

IFRS 13: Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert

Dieser Standard soll eine einheitliche, standardübergreifende Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in IFRS-Abschlüssen gewährleisten (Ausnahmen: IAS 17 und IFRS 2). Dabei ist der beizulegende Zeitwert als Preis definiert, der durch den Verkauf eines Vermögenswertes erzielt werden könnte bzw. der gezahlt werden müsste, um eine Schuld zu übertragen. Daraus können sich für KBA gegenüber den bisherigen Regelungen abweichende Bilanzansätze ergeben.

IFRS 9: Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung

Dieser Standard ist Teil 1 eines Projekts zur Entwicklung eines Nachfolgestandards für IAS 39. Die bisherigen vier Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte werden durch zwei Kategorien „fortgeführte Anschaffungskosten“ und „beizulegender Zeitwert“ ersetzt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine der beiden Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens und von den Produktmerkmalen des jeweiligen Instruments ab. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „beizulegender Zeitwert“ sind grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, eine erfolgsneutrale Bewertung für ausgewählte Eigenkapitalinstrumente ist zulässig. Für finanzielle Verbindlichkeiten besteht die Option, diese zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Änderungen des Zeitwerts, die aus der Änderung des eigenen Kreditrisikos resultieren, sind dann direkt im Eigenkapital zu erfassen. Die Einführung des IFRS 9 wird für KBA Änderungen in der Darstellung zur Folge haben, auf Ansatz und Bewertung erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen.

(C) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der Koenig & Bauer AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Bewertungsgrundlagen und Ermessensausübung

Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit den historischen bzw. fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme von „zur Veräußerung verfügbaren“ finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie derivativen Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt eine Ermessensausübung des Managements im Wesentlichen bei der Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte, die als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen behandelt werden.

Schätzungen und Annahmen

Liegen für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden keine Marktpreise vor, so ist es notwendig, zukünftige Entwicklungen zu schätzen. Daraus entsteht das Risiko, dass innerhalb der nächsten Geschäftsjahre eine Anpassung der ausgewiesenen Posten erforderlich werden kann. Schätzungen werden aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bzw. unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Entwicklungen vorgenommen.

Für Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 werden die zukünftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf der Basis von 3- bis 5-jährigen integrierten Planungen ermittelt. Dazu werden den von der Geschäftsleitung genehmigten Planungen die Prognosen über die zukünftige Marktentwicklung zugrunde gelegt unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Vorperioden. Der ermittelte Nutzungswert reagiert am sensibelsten auf Änderungen des Zinssatzes und der Wachstumsrate für die Extrapolation der Cashflows jenseits des Planungszeitraums. Der verwendete Zinssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten. Dabei werden ein risikofreier, um das unternehmens-spezifische Risiko korrigierter Zinssatz für die Eigenkapitalkomponente und der durchschnittliche Fremdkapitalzinssatz des Konzerns unter Berücksichtigung des Steuersatzes der jeweiligen Einheit für die Fremdkapitalkomponente herangezogen. Die Wachstumsrate liegt bei 0,8 % (Vorjahr: 0 bis 0,8 %). Integrierte Planungen werden auch zur Beurteilung des Ansatzes latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge herangezogen.

Restrukturierungsrückstellungen werden auf Grundlage der geplanten Maßnahmen gebildet. Die tatsächlich entstehenden Kosten unterliegen Unsicherheiten, da sie vom Eintritt der zugrunde gelegten Prämissen abhängig sind.

Wesentliche weitere Schätzungen werden bei den einzelnen Posten der Bilanz näher erläutert (u. a. Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, Rückstellungen, latente Steuern).

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Vorteil aus der Nutzung entsteht und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind. Sofern die Nutzung immaterieller Vermögenswerte zeitlich begrenzt ist, erfolgen planmäßige Abschreibungen linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Entwicklungskosten für neue oder wesentlich verbesserte Produkte werden mit den Herstellungskosten aktiviert, sofern der Aufwand eindeutig zugeordnet und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen realisiert werden kann. Daneben müssen sowohl die technische Umsetzung als auch die Vermarktungsfähigkeit und -absicht sichergestellt sein. Der Nachweis für die genannten Kriterien wird mit der Erprobung der neuen Produkte am Markt erbracht. Somit werden Entwicklungskosten ab dem Zeitpunkt der Markterprobung erfasst und mit Gebrauchsfähigkeit über den geplanten Lebenszyklus des betroffenen Produkts linear abgeschrieben sowie jährlich durch einen Werthaltigkeitstest überprüft. Hierbei werden Einflüsse aus der zukünftigen Marktentwicklung angemessen berücksichtigt. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, ausgewiesen. Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutenden Wert im Verhältnis zum gesamten Wert der Sachanlage wird getrennt abgeschrieben (Komponentenansatz). Die Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen enthalten neben Material- und Personalaufwand auch anteilige Gemeinkosten. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Folgekosten, um einer Sachanlage etwas hinzuzufügen oder sie zu ersetzen, werden aktiviert und über eine individuell festgelegte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die ersetzten Teile werden entsprechend ausgebucht. Aufwendungen für Instandhaltungen und Reparaturen werden ergebniswirksam erfasst.

Wesentliche Grundstücke und Gebäude, die zu Finanzanlagezwecken gemäß IAS 40 gehalten werden, liegen nicht vor.

Zuwendungen

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des jeweiligen Vermögenswerts. Durch den reduzierten Abschreibungsbetrag wird die Zuwendung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt.

Bei Zuschüssen zu Forschungsprojekten ist die Auszahlung der Mittel in der Regel an Kostennachweise gebunden, welche vollständig nach Abschluss der Projekte erbracht werden.

Die Bundesagentur für Arbeit erstattet in Deutschland einen Teil der Aufwendungen zur Sozialversicherung, die im Rahmen der Kurzarbeit entstehen. Diese Erstattungen werden mit dem Personalaufwand der jeweiligen Funktionsbereiche verrechnet.

Leasing

Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasingnehmer die wesentlichen Risiken und Chancen trägt, werden mit Abschluss des Leasingvertrags als Finance Lease in den immateriellen Vermögenswerten oder in den Sachanlagen ausgewiesen. Der Ansatz des Leasingobjekts erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingraten. Planmäßige Abschreibungen werden linear über den jeweils kürzeren der beiden Zeiträume „Vertragslaufzeit“ oder „Nutzungsdauer“ vorgenommen. Die aus künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten passiviert und setzen sich aus Zins- und Tilgungsanteil zusammen. Sind die Bedingungen des Finance Lease nicht erfüllt, liegt ein Operating Lease vor. Dabei werden die anfallenden Leasingraten aufwandswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasinggeber die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer überträgt, werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als Finance Lease in den sonstigen finanziellen Forderungen erfasst. Die Realisierung der Erträge erfolgt anteilig über die Laufzeit des Leasingvertrags. Bei Operating Lease werden die Leasingraten entsprechend der vertraglichen Vereinbarung ertragswirksam ausgewiesen.

Abschreibungen

Die Ermittlung der planmäßigen linearen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen basiert auf folgenden Nutzungsdauern.

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  Jahre
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 bis 7
Entwicklungskosten 4 bis 6
Gebäude 5 bis 40
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 12

Darüber hinaus werden immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen am Bilanzstichtag bei Vorliegen eines Anhaltspunktes, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte, einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Der erzielbare Betrag wird dabei als der höhere der beiden Beträge aus „beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten“ und „Nutzungswert“ eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit definiert. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind vom Unternehmen definierte kleinstmögliche Gruppen von Vermögenswerten, deren Produkte auf einem aktiven Markt veräußerbar sind. Der abgezinste freie Cashflow ist der erzielbare Betrag für die Einheit und entspricht jeweils dem Nutzungswert. Für die Diskontierung werden landesspezifische Nach-Steuer-Zinssätze verwendet. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Restbuchwert, so wird die Differenz als Wertminderungsaufwand erfasst. Entfällt der Grund für durchgeführte Wertminderungen, dann wird bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten zugeschrieben.

Der Ausweis der Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in den einzelnen Funktionsbereichen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Dazu werden die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugerechnet. Übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert inklusive Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, so ist die Einheit als werthaltig anzusehen. Ist hingegen der Wert der zahlungsmittel generierenden Einheit höher als der Nutzungswert, so wird eine Wertminderung auf den niedrigeren Zeitwert vorgenommen. Dabei ist der Wertminderungsbedarf zuerst vom Geschäfts- oder Firmenwert abzusetzen und der verbleibende Differenzbetrag auf die Vermögenswerte der Einheit zu verteilen unter Beachtung der Wertuntergrenze aus erzielbarem Betrag des einzelnen Vermögenswertes und Null.

Einzelne Posten, planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen der Periode gemäß IAS 36 werden in der „Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen“ dargestellt.

Finanzielle Vermögenswerte

Bei Vorliegen von vertraglichen Ansprüchen werden finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Für Folgebewertungen werden finanzielle Vermögenswerte gemäß IAS 39 in die Kategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“, „bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ und „zur Veräußerung verfügbar“ unterteilt. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte sowie Kredite und Forderungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und Wertänderungen ergebniswirksam erfasst. Handelt es sich um zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, so werden diese mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste bis zur Realisierung ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen werden. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorien „bis zur Endfälligkeit gehalten“ und „Kredite und Forderungen“ werden jeweils zum Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für alle erkennbaren Risiken werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen.

Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen werden unter den Finanzinvestitionen ausgewiesen und als „zur Veräußerung verfügbar“ eingestuft. Da es sich um Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente handelt, für die kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungskosten. Ausleihungen sind als „Kredite und Forderungen“ eingestuft.

In den sonstigen finanziellen Forderungen sind Derivate, Forderungen und bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte enthalten.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind „Kredite und Forderungen“. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst.

Bei den Wertpapieren handelt es sich gemäß IAS 39 um „zur Veräußerung verfügbare“ finanzielle Vermögenswerte, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt werden. Diese Zuordnung gilt auch für festverzinsliche Wertpapiere, da nicht beabsichtigt ist, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet.

Gemäß IFRS 7 erfolgt eine Zuordnung zu einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie: Stufe 1 gilt für die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten, unverändert übernommenen Preise. Stufe 2 betrifft andere, direkt oder indirekt beobachtbare Informationen, abgesehen von in Stufe 1 verwendeten Faktoren. Stufe 3 ist definiert für auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren zur Bewertung der Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Derivative Finanzinstrumente

Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente wie beispielsweise Swaps oder Devisentermingeschäfte zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Im KBA-Konzern werden die derivativen Finanzinstrumente auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2 bewertet.

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sind ergebniswirksam, sofern kein Hedge Accounting zur Anwendung kommt.

Wird Hedge Accounting angewendet, so werden Zeitwertveränderungen entweder im Eigenkapital oder in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei einem Fair Value Hedge findet eine ergebniswirksame Erfassung der dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Gewinne oder Verluste statt. Bei einem Cashflow Hedge wird dagegen das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungsbeziehung direkt im Eigenkapital und der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Eine Ergebnisrealisierung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird.

Der KBA-Konzern ist international tätig und somit zahlreichen Finanzrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt.

Währungsrisiken ergeben sich aus Kursschwankungen der in unterschiedlichen Währungen abgeschlossenen Geschäfte, insbesondere des US-Dollars.

Zinsbedingte Cashflow-Risiken beruhen auf der Veränderung künftiger Cashflows aufgrund von Schwankungen des Marktzinses.

Zinsänderungsrisiken bestehen vor allem für variabel verzinsliche Geldanlagen oder -aufnahmen aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes.

Ausfallrisiken ergeben sich aus der Gefahr der Zahlungsunfähigkeit von Vertragspartnern.

Liquiditätsrisiken bestehen hinsichtlich der Erfüllung von finanziellen Verpflichtungen.

Diesen Risiken wird durch Einsatz eines Risikomanagementsystems begegnet. Dabei gewährleisten die festgelegten Grundsätze ein systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Erfassung und Bewertung von Risiken. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Lagebericht auf den Seiten 41 f. Zur Absicherung werden marktgängige Devisengeschäfte (Forwards und Swaps) sowie Zinsabsicherungen eingesetzt. Soweit die Voraussetzungen für eine hochwirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 erfüllt sind, wird Hedge Accounting angewendet, wobei es sich ausschließlich um Cashflow Hedges handelt.

Vorräte

Die Vorräte sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, wobei die Herstellungskosten die Einzelkosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf Basis einer normalen Auslastung der Produktion umfassen. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Soweit eine Einzelbewertung der Vorräte nicht möglich ist, erfolgt die Bewertung nach der gewogenen Durchschnittsmethode.

Liegt der Nettoveräußerungswert der Vorräte am Bilanzstichtag unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, beispielsweise durch Beschädigung, verminderte Marktgängigkeit oder Lagerdauer, so wird auf den niedrigeren Betrag abgewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte im normalen Geschäftsbetrieb erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der notwendigen Vertriebskosten.

Kundenspezifische Fertigungsaufträge

Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden gemäß IAS 11 nach der „Percentage-of-Completion“-Methode bilanziert. Dabei werden Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad entspricht dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags. Der Bilanzausweis der Fertigungsaufträge erfolgt, nach Abzug erhaltener Teilzahlungen, in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital errechnet sich aus der Anzahl der von der Koenig & Bauer AG zum Bilanzstichtag ausgegebenen Stückaktien zum Nennwert.

In der Kapitalrücklage ist das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien abgebildet, und sie unterliegt den Beschränkungen des § 150 AktG.

Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten und thesaurierten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie erfolgsneutrale Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS, insbesondere des IFRS 3 in 2004. Weitere Bestandteile der Gewinnrücklagen sind die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Einzelabschlüsse sowie aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten nach Steuern, soweit diese nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden.

Rückstellungen für Pensionen

Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Basis von versicherungsmathematischen Gutachten angesetzt. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die einen Korridor von 10 % des Maximums aus Anwartschaftsbarwert und Planvermögen überschreiten, werden erfolgswirksam verrechnet. Dieser Betrag wird über die künftige durchschnittliche Restdienstzeit der betroffenen Mitarbeiter verteilt.

Für die Mitarbeiter des KBA-Konzerns bestehen in der Regel, abhängig von den landesrechtlichen Gegebenheiten, leistungsorientierte Versorgungspläne. Die Höhe der Pensionszahlungen ist abhängig von der Dauer der Firmenzugehörigkeit und den versorgungsrelevanten Bezügen der jeweiligen Mitarbeiter.

Teilweise bestehen fondsfinanzierte Versorgungssysteme. Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Verpflichtungen werden mit dem Wert der Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert.

Die Erfassung des laufenden Dienstzeitaufwands und der Erträge aus Planvermögen erfolgt ergebniswirksam in den Funktionsbereichen, denen die Mitarbeiter zugeordnet werden.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind alle übrigen ungewissen Verpflichtungen gegenüber Dritten und Risiken enthalten, sofern ein Mittelabfluss daraus wahrscheinlich und zuverlässig schätzbar ist. Die angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen werden mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Der Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt, sobald vertragliche Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument entstehen. Bei der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Verbindlichkeiten zu ihrem beizulegenden Zeitwert und in Folgejahren mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungstag.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Finanzschulden definiert.

Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden derivative Finanzinstrumente mit negativem Marktwert mit ihrem beizulegenden Zeitwert und Verbindlichkeiten aus Finance Lease-Verträgen mit dem Barwert angesetzt.

Latente Steuern

Die Abgrenzung latenter Steuern ergibt sich aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und den Steuerbilanzen der Konzerngesellschaften sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Berechnung erfolgt gemäß der Liability-Methode des IAS 12. Dabei finden ausschließlich steuerlich relevante temporäre Differenzen Berücksichtigung. Aktive latente Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Ist mit einer Nutzung nicht zu rechnen, so werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die zur Ermittlung der latenten Steuern verwendeten Steuersätze sind jeweils die zum Bilanzstichtag gültigen bzw. angekündigten landesspezifischen Steuersätze und liegen zwischen 10 % und 40 %.

Die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird mit Bekanntgabe der gesetzlichen Änderungen ergebniswirksam erfasst.

Der Konzernsteuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens. Abweichungen durch die Berechnung mit landesspezifischen Steuersätzen werden unter „steuersatzbedingte Abweichungen“ separat ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert, wenn ein entsprechender Managementbeschluss vorliegt und der Verkauf innerhalb eines Jahres als höchstwahrscheinlich eingestuft wird. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen werden nicht mehr vorgenommen. Zurzeit werden im KBA-Konzern keine Vermögenswerte zur Veräußerung gehalten.

Erträge

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden zum beizulegenden Zeitwert realisiert, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, weder ein Verfügungsrecht noch eine wirksame Verfügungsgewalt beim Unternehmen verbleiben und es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Erbringung der Leistung oder entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag angesetzt, wenn die Höhe der Erträge und Kosten verlässlich geschätzt werden kann.

Gewährte Preisnachlässe, Skonti, Boni und Mengenrabatte werden entsprechend abgesetzt.

Zinsen werden ertragswirksam, wenn die Höhe verlässlich bestimmbar und der wirtschaftliche Nutzenzufluss hinreichend wahrscheinlich ist. Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung bilanziert.

Kosten nach Funktionsbereichen

Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Anschaffungs- und Herstellungskosten der verkauften Produkte. Dazu zählen neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die Gemeinkosten und Abschreibungen auf Produktionsanlagen sowie Abwertungen des Vorratsbestands.

Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen Kosten für Forschungsprojekte, die mit der Absicht verknüpft sind, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen und in voller Höhe aufwandswirksam erfasst werden, sowie die gemäß IAS 38 nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten.

In den Vertriebskosten sind unter anderem Aufwendungen für Open House-Veranstaltungen und Vorführungen für Kunden enthalten.

Verwaltungskosten beinhalten die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte.

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen erfasst.

(D) Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Konsolidierungskreis

Neben der Koenig & Bauer AG, Würzburg, werden 19 (Vorjahr: 13) Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen.

Insgesamt werden 15 (Vorjahr: 16) Tochtergesellschaften aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des KBA-Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Ein Spezialfonds, der gemäß IAS 27 in Verbindung mit SIC 12 als Zweckgesellschaft anzusehen ist, wird aufgrund des geringen Volumens und der damit nur unwesentlichen Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des KBA-Konzerns nicht konsolidiert. Der Bilanzansatz erfolgt nach den Vorschriften des IAS 39 für „zur Veräußerung verfügbare“ Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert.

Konsolidierungsgrundsätze

Zum Zeitpunkt der Übernahme der Beherrschung erfolgt die Kapitalkonsolidierung der verbundenen Unternehmen und die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen. Dabei werden stille Reserven oder stille Lasten den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet. Eventualverbindlichkeiten werden Eigenkapital mindernd berücksichtigt. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Vor dem 1. Januar 1995 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben gemäß dem Wahlrecht in IAS 22 mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Negative Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen zwischen konsolidierten Unternehmen sowie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden eliminiert. Auf temporäre Steuerlatenzen, die im Rahmen der Konsolidierung entstehen, werden latente Steuern – mit Ausnahme auf Geschäfts- oder Firmenwerte – gemäß IAS 12 gebildet.

(E) Währungsumrechnung

Umrechnungen der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen erfolgen auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Da alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig ihre Geschäftstätigkeit betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Daher werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs sowie Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung umgerechnet. Daraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Währungsumrechnungen bei Abschlüssen erstmalig in den Konzern einbezogener Tochtergesellschaften, daraus entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Vermögenswerte und Schulden auf den beizulegenden Zeitwert erfolgen mit dem Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung. In Folgeperioden werden Geschäfts- oder Firmenwerte in Fremdwährung mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Aus Konsolidierungsmaßnahmen resultierende Währungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

(F) Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen

scroll
in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten
  01.01. Konzern-
zugänge
Zugänge Währungs-
differenzen
Umbuchungen Abgänge 31.12.
2010              
Immaterielle Vermögenswerte              
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 51,0 - 0,6 0,9 0,1 11,2 41,4
Geschäfts- oder Firmenwert 20,0 - - 1,4 - - 21,4
Entwicklungskosten 6,0 - 0,7 - - - 6,7
Anlagen im Bau - - 0,1 - - - 0,1
  77,0 - 1,4 2,3 0,1 11,2 69,6
Sachanlagen              
Grundstücke und Bauten 251,3 - 0,1 5,2 0,9 1,0 256,5
Technische Anlagen und Maschinen 267,6 - 3,0 5,5 3,0 12,1 267,0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 124,7 - 5,9 1,3 -1,2 12,7 118,0
Anlagen im Bau 2,9 - 4,2 - -2,8 - 4,3
  646,5 - 13,2 12,0 -0,1 25,8 645,8
  723,5 - 14,6 14,3 - 37,0 715,4
2011              
Immaterielle Vermögenswerte              
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 41,4 - 0,6 - 0,2 0,7 41,5
Geschäfts- oder Firmenwert 21,4 - - 0,3 - - 21,7
Entwicklungskosten 6,7 - 1,5 - - - 8,2
Anlagen im Bau 0,1 - 0,1 - -0,2 - -
  69,6 - 2,2 0,3 - 0,7 71,4
Sachanlagen              
Grundstücke und Bauten 256,5 1,1 1,6 0,8 - 6,8 253,2
Technische Anlagen und Maschinen 267,0 1,8 6,6 0,3 2,2 26,4 251,5
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 118,0 1,3 20,1 0,2 0,2 12,1 127,7
Anlagen im Bau 4,3 - 13,7 - -2,4 - 15,6
  645,8 4,2 42,0 1,3 - 45,3 648,0
  715,4 4,2 44,2 1,6 - 46,0 719,4
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in Mio. € Abschreibungen
  01.01. Konzern-
zugänge
Jahres-
abschreibungen
Wert-
minderungen
  Zuschreibungen  
2010              
Immaterielle Vermögenswerte              
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 46,2 - 1,9 -   0,2  
Geschäfts- oder Firmenwert 0,2 - - -   -  
Entwicklungskosten 5,4 - - -   -  
Anlagen im Bau - - - -   -  
  51,8 - 1,9 -   0,2  
Sachanlagen              
Grundstücke und Bauten 108,8 - 6,4 -   16,4  
Technische Anlagen und Maschinen 204,7 - 12,3 0,5   3,8  
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 98,4 - 9,9 -   3,6  
Anlagen im Bau - - - -   -  
  411,9 - 28,6 0,5   23,8  
  463,7 - 30,5 0,5 1) 24,0 1)
2011              
Immaterielle Vermögenswerte              
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 37,6 - 2,5 -   -  
Geschäfts- oder Firmenwert 0,2 - - -   -  
Entwicklungskosten 5,4 - - -   -  
Anlagen im Bau - - - -   -  
  43,2 - 2,5 -   -  
Sachanlagen              
Grundstücke und Bauten 99,1 0,7 7,4 -   -  
Technische Anlagen und Maschinen 210,0 0,3 12,7 -   -  
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 93,7 1,0 12,9 -   -  
Anlagen im Bau - - - -   -  
  402,8 2,0 33,0 -   -  
  446,0 2,0 35,5 -   -  
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in Mio. € Abschreibungen
  Währungs-
differenzen
Umbuchungen Abgänge 31.12.
2010        
Immaterielle Vermögenswerte        
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 0,9 - 11,2 37,6
Geschäfts- oder Firmenwert - - - 0,2
Entwicklungskosten - - - 5,4
Anlagen im Bau - - -  
  0,9 - 11,2 43,2
Sachanlagen        
Grundstücke und Bauten 0,6 0,3 0,6 99,1
Technische Anlagen und Maschinen 4,4 0,7 8,8 210,0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1,0 -1,0 11,0 93,7
Anlagen im Bau - - - -
  6,0 - 20,4 402,8
  6,9 - 31,6 446,0
2011        
Immaterielle Vermögenswerte        
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte - - 0,7 39,4
Geschäfts- oder Firmenwert - - - 0,2
Entwicklungskosten - - - 5,4
Anlagen im Bau - - - -
  - - 0,7 45,0
Sachanlagen        
Grundstücke und Bauten - - 1,9 105,3
Technische Anlagen und Maschinen 0,3 - 26,2 197,1
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,1 - 10,7 97,0
Anlagen im Bau - - - -
  0,4 - 38,8 399,4
  0,4 - 39,5 444,4
scroll
in Mio. € Buchwerte
  01.01. 31.12.
2010    
Immaterielle Vermögenswerte    
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 4,8 3,8
Geschäfts- oder Firmenwert 19,8 21,2
Entwicklungskosten 0,6 1,3
Anlagen im Bau - 0,1
  25,2 26,4
Sachanlagen    
Grundstücke und Bauten 142,5 157,4
Technische Anlagen und Maschinen 62,9 57,0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26,3 24,3
Anlagen im Bau 2,9 4,3
  234,6 243,0
  259,8 269,4
2011    
Immaterielle Vermögenswerte    
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3,8 2,1
Geschäfts- oder Firmenwert 21,2 21,5
Entwicklungskosten 1,3 2,8
Anlagen im Bau 0,1 -
  26,4 26,4
Sachanlagen    
Grundstücke und Bauten 157,4 147,9
Technische Anlagen und Maschinen 57,0 54,4
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 24,3 30,7
Anlagen im Bau 4,3 15,6
  243,0 248,6
  269,4 275,0

1) Segment Bogenoffsetmaschinen

(G) Erläuterungen zur Bilanz

(1) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Aufgrund von Finance Lease-Verträgen sind Grundstücke und Bauten von 0,3 Mio. €, technische Anlagen und Maschinen von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €) sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 8,8 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) enthalten. Weitere Angaben zu Finance Lease-Verträgen erfolgen bei den sonstigen Verbindlichkeiten unter Anhangsziffer (10).

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zur Investitionsförderung gewährt und vermindern die Buchwerte um 6,4 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €) bei Sachanlagen.

Immaterielle Vermögenswerte

Zugänge zu gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten betreffen erworbene Software und Lizenzen.

Geschäfts- oder Firmenwerte

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2011
Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 3,4 3,4
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 9,2 9,2
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz 8,6 8,9
  21,2 21,5

Sachanlagen

Im Berichtsjahr wurden überwiegend Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen aktiviert.

Werthaltigkeitstests

Zum Bilanzstichtag wurden folgende Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 für alle zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, durchgeführt.

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Zahlungsmittelgenerierende Einheit Anzahl der Planperioden Vor-Steuer- Zinssatz Nach-Steuer- Zinssatz
Bauer+Kunzi GmbH und KBA-MetalPrint GmbH 3 10,3% 7,4%
KBA-NotaSys SA 3 8,6% 7,8%

Auch bei einem um 0,5 % höheren Zinssatz hätte sich im Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf ergeben.

(2) Finanzielle und sonstige Vermögenswerte

Finanzinvestitionen

In der folgenden Übersicht sind alle für den KBA-Konzern wichtigen Beteiligungen dargestellt. Darin genannte Zahlen für Eigenkapital spiegeln – soweit nicht anders vermerkt – die Werte der geprüften landesrechtlichen Einzelabschlüsse wider und entsprechen den Zusatzangaben nach HGB. Bei Abschlüssen in Fremdwährung ist das Eigenkapital mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten.

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Firma / Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital
in Mio. €
 
Verbundene konsolidierte Unternehmen      
Albert-Frankenthal GmbH, Frankenthal 100,0 8,7  
KBA-FT Engineering GmbH, Frankenthal 100,0 -  
KBA-MePrint AG, Veitshöchheim (bis 22.12.2011 KBA-MetroPrint AG) 100,0 7,4  
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim1) 100,0 6,0  
Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 100,0 6,7  
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart1) 100,0 1,0  
KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 -0,4 2)
KBA ITALIA SPA, Mailand/Italien 100,0 1,0  
KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 -0,5 2)
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 1,3  
KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich >99,9 43,3  
KBA-SWISS HOLDING SA, Lausanne/Schweiz 100,0 56,0  
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz 1) 100,0 115,3  
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 5,7  
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA 100,0 -1,4 2)
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 100,0 0,9  
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 1,5  
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen      
KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien 100,0 -0,6 2)
KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark 100,0 -3,2 2)
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,7  
KBA CEE Sp.z o.o., Warschau/Polen 100,0 -0,3 2)
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 -1,2 2)
Print Assist AG, Höri/Schweiz1) 100,0 2,4  
MABEG Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 80,0 2,1  
Nicht konsolidierte Beteiligungen      
KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,1 3)
KBA NotaSys India Private Limited, Neu Delhi/Indien1) 50,0 0,4  
1) Mittelbare Beteiligung      
2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag      
3) Vorläufige Zahlen      

Im Geschäftsjahr wurden erstmalig die Vertriebs- und Servicegesellschaften KBA ITALIA SPA, Mailand/Italien, KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China und KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Der Standort Frankenthal der Koenig & Bauer AG wurde zum 1. November 2011 in die Albert-Frankenthal GmbH und die KBA-FT Engineering GmbH ausgegliedert.

Die Laufzeiten der finanziellen und sonstigen Vermögenswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

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in Mio. € 31.12.2010 davon Restlaufzeit 31.12.2011 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr über 1 Jahr   bis 1 Jahr über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen            
- gegen verbundene Unternehmen 12,7 12,7 - 7,7 7,6 0,1
- gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,2 0,2 - 0,9 0,9 -
- gegen Dritte 355,7 324,3 31,4 301,8 271,6 30,2
  368,6 337,2 31,4 310,4 280,1 30,3
Finanzinvestitionen 8,2 - 8,2 6,8 - 6,8
Sonstige finanzielle Forderungen            
- gegen verbundene Unternehmen - - - 0,4 0,4 -
- Derivate 1,0 1,0 - - - -
- übrige 28,2 9,0 19,2 39,2 23,9 15,3
  37,4 10,0 27,4 46,4 24,3 22,1
Sonstige Vermögenswerte            
- geleistete Anzahlungen Vorräte 23,5 23,5 - 20,3 20,3 -
- Steuerforderungen 11,9 11,9 - 16,7 16,7 -
- Rechnungsabgrenzungen 4,3 4,1 0,2 3,0 2,8 0,2
  39,7 39,5 0,2 40,0 39,8 0,2
  445,7 386,7 59,0 396,8 344,2 52,6

Durch die Anwendung der „Percentage-of-Completion“-Methode sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38,8 Mio. € (Vorjahr: 38,4 Mio. €) enthalten.

Aus Finance Lease-Verträgen mit Kunden sind sonstige finanzielle Forderungen von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) aktiviert bei einer Gesamtinvestition von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €) und einem Zinsanteil von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €). Forderungen mit einer Fälligkeit bis 1 Jahr belaufen sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) bei einer Gesamtinvestition von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 3,4 Mio. €), weitere Forderungen von 0,6 Mio. € und einer Gesamtinvestition von 0,8 Mio. € sind zwischen 1 und 5 Jahren fällig. Die übrigen Forderungen aus Finance Lease haben eine Laufzeit bis 8 Jahre. Auf die Gesamtinvestition sind Wertberichtigungen von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) gebildet. Sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert.

Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte werden einzelfallbezogen gebildet. Liegen Anhaltspunkte für spezielle Kredit- oder Länderrisiken wie Zahlungsverzug vor, so wird das wahrscheinliche Ausfallrisiko entsprechend berücksichtigt. Aufgrund neu ausgehandelter Konditionen sind 17,9 Mio. € (Vorjahr: 15,3 Mio. €) nicht mehr überfällig und nicht wertgemindert. Für erfasste Wertberichtigungen werden auf Konzernebene keine separaten Konten geführt.

(3) Vorräte

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2011
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 56,1 62,2
Unfertige Erzeugnisse 198,0 221,8
Fertige Erzeugnisse und Waren 42,6 44,1
  296,7 328,1

Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bilanzierten Vorräte beträgt 130,9 Mio. € (Vorjahr: 115,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurde der Bestand der Wertberichtigungen um 4,4 Mio. € ergebniswirksam verringert (im Vorjahr: um 7,7 Mio. € erhöht).

(4) Wertpapiere

In den Wertpapieren sind Anteile eines Spezialfonds für Renten- und Aktienwerte enthalten.

Der bilanzierte Marktwert des Spezialfonds beträgt 28,7 Mio. € (Vorjahr: 23,7 Mio. €). Zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben wurde dieser an Mitarbeiter verpfändet.

(5) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2011
Schecks, Kassenbestand 0,1 0,2
Guthaben bei Kreditinstituten 90,9 145,4
  91,0 145,6

(6) Latente Steuern

Die in den latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen.

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in Mio. € Latente Steueransprüche Latente Steuerverbindlichkeiten
  31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011
Aktiva        
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1,0 0,9 16,0 15,9
Vorräte 23,7 50,1 2,9 2,6
Finanzielle Forderungen und sonstige Vermögenswerte 0,1 0,4 8,8 9,1
Wertpapiere, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - - 0,1 0,1
Passiva        
Eigenkapital - - 0,3 0,3
Rückstellungen 25,0 22,1 1,4 2,7
Finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 0,9 1,8 22,3 50,7
  50,7 75,3 51,8 81,4
Steuerliche Verlustvorträge 15,7 25,9 - -
Saldierung -29,6 -53,6 -29,6 -53,6
  36,8 47,6 22,2 27,8
- davon kurzfristige latente Steuern 11,0 5,2 5,8 10,2

Zum Geschäftsjahresende bestanden 235,4 Mio. € (Vorjahr: 174,6 Mio. €) Verlustvorträge sowie 10,9 Mio. € (Vorjahr: 32,2 Mio. €) temporäre Differenzen, für welche keine latenten Steueransprüche gebildet wurden. 17,7 Mio. € der nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge sind bis 2020 und später befristet. Aus der Restrukturierung der letzten Jahre sowie weiteren geplanten Reorganisationsmaßnahmen resultieren positive Ertragsprognosen, die zum Ansatz aktiver latenter Steuern von 21,5 Mio. € (Vorjahr: 15,7 Mio. €) führen, obwohl die jeweiligen Unternehmen einen Verlust erzielten.

Auf temporäre Differenzen bei Anteilen von 4,5 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) wurden keine latenten Steuern gebildet, da eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.

(7) Eigenkapital

Ziele der Kapitalsteuerung sind die Erhaltung der nachhaltigen Kreditwürdigkeit auf dem Kapitalmarkt, Unterstützung der laufenden Geschäftstätigkeit mittels ausreichender Liquidität sowie die substanzielle Steigerung des Unternehmenswertes.

Die Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern ist auf Seite 66 dargestellt. Weitere Ausführungen zum Kapitalmanagement sind im Lagebericht auf den Seiten 34 f. genannt.

Gezeichnetes Kapital

Zum 31. Dezember 2011 sind von der Koenig & Bauer AG 16.485.953 (Vorjahr: 16.464.693) Stückaktien zum Nennwert von 2,60 € ausgegeben. Die Erhöhung um 21.260 Aktien gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Emission von Mitarbeiteraktien. Dazu wurde das auf der Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 beschlossene genehmigte Kapital von 15,6 Mio. € zum Teil verwendet. Das verbleibende genehmigte Kapital von 15,5 Mio. € ist bis zum 15. Juni 2016 befristet. Weiterhin wurde der Vorstand zum Erwerb eigener Aktien bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42,8 Mio. € ermächtigt. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 15. Juni 2016.

Alle ausgegebenen auf den Inhaber lautenden Stammaktien sind voll einbezahlt und mit dem Recht zur Teilnahme und zur Abstimmung auf der Hauptversammlung sowie dem Gewinnbezugsrecht verbunden.

Kapitalrücklage

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Kapitalrücklage um 0,2 Mio. € durch die Ausgabe von Mitarbeiteraktien.

Gewinnrücklagen

Durch die Anwendung von Hedge Accounting wurden die Gewinnrücklagen um –2,5 Mio. € vermindert (Vorjahr: –1,6 Mio. €). Bei der Abwicklung der Grundgeschäfte wurden –0,4 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €) ergebniswirksam erfasst.

Latente Steuern verändern die Gewinnrücklagen durch ergebnisneutrale Verrechnungen um 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €). Davon resultieren 0,8 Mio. € (Vorjahr: –0,2 Mio. €) aus derivativen Finanzinstrumenten und 0,1 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €) aus der Währungsumrechnung.

(8) Rückstellungen für Pensionen

Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.

Hierbei wird ein Abzinsungssatz von 5,3 % (Vorjahr: 4,8 %) in Deutschland und 2,5 % bis 4,9 % (Vorjahr: 3,3 % bis 5,6 %) bei anderen europäischen Unternehmen verwendet. Für Deutschland wurde der Zinssatz erstmals nach dem Mercer Pension Yield Curve Approach ermittelt, da wir davon ausgehen, dass dies vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzmarktsituation die Darstellung der Pensionsverpflichtungen verbessert. Der gewählte Ansatz führt zu einer Erhöhung des Zinssatzes um 0,5 % und somit zu einer Reduzierung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag um rund 7,1 Mio. €. Durch die Anwendung der Korridormethode hat diese Änderung keine Auswirkungen auf die Konzern-Bilanz und -Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres.

Zudem werden Gehaltssteigerungsraten von 2,5 % (Vorjahr: 3,1 %) und eine Fluktuationsrate von 2,7 % (Vorjahr: 2,7 %) unterstellt. Die Rentenanpassung wird mit 1,3 % (Vorjahr: 1,5 %) berücksichtigt. Dabei handelt es sich jeweils um die gewichteten Durchschnitte der in den Pensionsplänen enthaltenen Annahmen. Änderungen ansonsten nicht näher erläuterter versicherungsmathematischer Annahmen hatten nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Pensionsverpflichtung.

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen und der Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt.

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in Mio. € Barwert der Pensionsverpflichtungen Zeitwert des Planvermögens
  31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011
Stand am 01.01. 114,9 194,1 -10,0 -77,2
Laufender Dienstzeitaufwand 5,8 6,9 - -
Zinsaufwand 7,4 7,4 - -
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 9,8 -9,9 0,1 3,1
Erwartete Erträge aus Planvermögen - - -2,9 -3,4
Fondsdotierungen des Arbeitgebers - - -5,4 -6,4
Fondsdotierungen der Planteilnehmer - - -0,1 -0,1
Gezahlte Versorgungsleistungen -8,1 -10,0 2,8 5,0
Währungskursänderungen 11,2 2,4 -10,1 -2,2
Sonstige Änderungen 53,1 0,1 -51,6 -
Stand am 31.12. 194,1 191,0 -77,2 -81,2

In der Periode wurden die folgenden Aufwendungen und Erträge ergebniswirksam erfasst.

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2011
Laufender Dienstzeitaufwand 5,8 6,9
Zinsaufwand 7,4 7,4
Erwartete Erträge aus Planvermögen -2,9 -3,4
Aufwand(+)/Erträge(-) des Geschäftsjahres 10,3 10,9

Die Rückstellungen für Pensionen setzen sich wie folgt zusammen.

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2011
Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 107,0 103,3
Barwert der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 87,1 87,7
Barwert der Pensionsverpflichtungen 194,1 191,0
Zeitwert des Planvermögens -77,2 -81,2
Zeitwert der Pensionsverpflichtungen saldiert 116,9 109,8
Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -12,8 -5,9
Bilanzwert zum 31.12. 104,1 103,9
- davon Pensionsrückstellungen 104,6 106,6
- davon Vermögenswert 0,5 2,7

Das Planvermögen setzt sich mit 28,5 Mio. € (Vorjahr: 30,3 Mio. €) aus Aktien und Dividendenpapieren, mit 37,9 Mio. € (Vorjahr: 35,2 Mio. €) aus Anleihen, mit 8,0 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €) aus liquiden Mitteln und mit 6,8 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) aus sonstigen Vermögenswerten zusammen.

Der tatsächliche Ertrag aus Planvermögen beläuft sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €). Aktuell wird auf Basis der Erträge in Vorjahren eine Rendite von 4,2 % (Vorjahr: 3,8 %) erwartet.

Die Nettoverpflichtung ergibt sich aus dem Barwert der Pensionsverpflichtungen abzüglich dem Zeitwert des Planvermögens. In den letzten Jahren entwickelte sich die Nettoverpflichtung wie folgt.

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in Mio. € 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011
Barwert der Pensionsverpflichtungen 110,2 104,8 114,9 194,1 191,0
Zeitwert des Planvermögens -9,4 -8,4 -10,0 -77,2 -81,2
Nettoverpflichtung 100,8 96,4 104,9 116,9 109,8
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden   -0,9 - 1,9 -2,4
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Vermögenswerte   0,9 -0,4 -0,4 -0,4

Der für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis erfasste Aufwand beläuft sich auf 34,9 Mio. € (Vorjahr: 35,6 Mio. €).

Für 2012 wird mit Auszahlungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 11,5 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €) gerechnet. Die in 2012 zu zahlenden Plan-Beiträge werden auf 4,6 Mio. € geschätzt.

(9) Sonstige Rückstellungen

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in Mio. € Stand 01.01.2011 Konzernzugänge Verbrauch Auflösung Zuführung
Sonstige Rückstellungen          
- aus dem Personalbereich 76,7 2,9 11,9 1,2 7,3
- aus dem Vertriebsbereich 114,2 0,6 38,6 10,3 29,4
- übrige 43,5 3,1 38,6 0,5 24,6
  234,4 6,6 89,1 12,0 61,3
davon          
- langfristige Rückstellungen 71,7        
- kurzfristige Rückstellungen 162,7        
  234,4        
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in Mio. € Aufzinsung Währungsdifferenz Stand 31.12.2011
Sonstige Rückstellungen      
- aus dem Personalbereich 1,0 0,1 74,9
- aus dem Vertriebsbereich - 0,6 95,9
- übrige - 0,4 32,5
  1,0 1,1 203,3
davon      
- langfristige Rückstellungen     65,9
- kurzfristige Rückstellungen     137,4
      203,3

Rückstellungen aus dem Personalbereich enthalten unter anderem Vorsorgen für die noch nicht abgeschlossene Neuausrichtung, Jubiläumsprämien und Altersteilzeitguthaben sowie erfolgsabhängige Vergütungen.

Der Vertriebsbereich deckt den Bedarf für Prozessrisiken, aufgrund von vertraglichen und gesetzlichen Vereinbarungen bestehende Gewährleistungsansprüche und erwartete Aufwendungen für Kulanzleistungen sowie Provisionsverpflichtungen.

In den übrigen Rückstellungen werden Berufsgenossenschaftsbeiträge, Archivierungskosten und ähnliche Verpflichtungen erfasst.

In den langfristigen Rückstellungen sind Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen, Jubiläumsprämien und Prozessrisiken enthalten sowie alle übrigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(10) Finanzielle und sonstige Verbindlichkeiten

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in Mio. € 31.12.2010 davon Restlaufzeit 31.12.2011 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr über 1 Jahr   bis 1 Jahr über 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen            
und Leistungen            
- gegenüber verbundenen Unternehmen 5,0 5,0 - 0,7 0,7 -
- gegenüber Dritten 64,4 64,2 0,2 63,5 63,3 0,2
  69,4 69,2 0,2 64,2 64,0 0,2
Finanzschulden 43,1 34,3 8,8 35,9 27,9 8,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten            
- aus Derivaten 1,2 1,1 0,1 3,4 3,4 -
- übrige 54,9 48,8 6,1 82,7 69,9 12,8
  99,2 84,2 15,0 122,0 101,2 20,8
Sonstige Schulden            
- aus erhaltenen Anzahlungen 153,0 152,5 0,5 198,9 198,9 -
- aus Steuern 12,2 12,2 - 15,1 15,1 -
- übrige 0,5 0,5 - 11,6 11,5 0,1
  165,7 165,2 0,5 225,6 225,5 0,1
  334,3 318,6 15,7 411,8 390,7 21,1

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Finanzschulden) bestehen Besicherungen durch Grundpfandrechte von 19,2 Mio. € (Vorjahr: 23,2 Mio. €), Verpfändungen von 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) sowie eine Sicherungsübereignung und Zessionen von 4,4 Mio. € (Vorjahr: 4,4 Mio. €). Der Buchwert besicherter Vermögenswerte beträgt 25,6 Mio. € (Vorjahr: 26,7 Mio. €) für Sachanlagen, 28,5 Mio. € (Vorjahr: 27,9 Mio. €) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 4,0 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €) für Vorräte und 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) für Wertpapiere (sonstige finanzielle Forderungen). Eine Verwertung der Sicherheiten kann erfolgen, wenn die vereinbarten Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllt werden.

Das Management steuert die Liquidität des Konzerns auf Basis einer fortlaufenden Überwachung und Planung der Cashflows unter Berücksichtigung der zugesagten Kreditlinien und der Fälligkeitsstruktur von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die durch den KBA-Konzern nicht genutzte Kreditlinie belief sich zum Stichtag auf 55,5 Mio. € (Vorjahr: 51,1 Mio. €).

In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Finance Lease von 13,6 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €) ausgewiesen. Dabei bestehen Verlängerungs- und Kaufoptionen zu marktüblichen Bedingungen.

Sale-and-Leaseback-Geschäfte werden für Showroom-Maschinen abgeschlossen, sowie in Einzelfällen auf der Basis von Absatzfinanzierungsmodellen, bei denen sich an ein Sale-and-Leaseback-Geschäft ein Finance Lease mit einem Kunden anschließt. Die Umsatzrealisierung erfolgt mit der Lieferung der Maschinen, den Verbindlichkeiten stehen Kundenforderungen gegenüber.

Der Barwert der künftigen Leasingraten aus Finance Lease-Verträgen setzt sich wie folgt zusammen.

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in Mio. € 31.12.2010 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen 5,3 2,5 2,8 -
Zinsanteil -0,3 -0,2 -0,1 -
Barwert Finance Lease 5,0 2,3 2,7 -
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in Mio. € 31.12.2011 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen 15,4 4,6 10,2 0,6
Zinsanteil -1,8 -0,7 -1,1 -
Barwert Finance Lease 13,6 3,9 9,1 0,6

Die in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Posten aus derivativen Finanzinstrumenten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert.

In den sonstigen Schulde n sind erhaltene Anzahlungen von 43,4 Mio. € (Vorjahr: 53,5 Mio. €) für kundenspezifische Fertigung enthalten.

(11) Derivative Finanzinstrumente

Devisentermingeschäfte mit einer Restlaufzeit von bis zu 3 Jahren (Vorjahr: bis zu 1 Jahr), denen Grundgeschäfte mit identischer Laufzeit gegenüber stehen, dienen der Absicherung des Kalkulationskurses weiterer in Fremdwährung geschlossener Liefer- und Leistungsverträge. Bei den abgesicherten Währungen handelt es sich überwiegend um USD. Der beizulegende Zeitwert der mit einem Nominalvolumen von 45,6 Mio. € (Vorjahr: 27,9 Mio. €) als Sicherungsgeschäft qualifizierenden Devisentermingeschäfte beträgt –2,5 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €).

Zinssatzswap- und Cap-Geschäfte mit bis zu 2,5-jähriger Restlaufzeit sichern das bestehende Zinsrisiko von Tochtergesellschaften ab, dabei entfällt zum Bilanzstichtag ein Marktwert von –0,1 Mio. € (Vorjahr: –0,1 Mio. €) auf das Hedge Accounting eines Zinssatzswaps mit einem Nominalvolumen von 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €).

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

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in Mio. € Nominalvolumen Gesamt 31.12.2010 Restlaufzeit über 1 Jahr Marktwert 31.12.2010 Nominalvolumen Gesamt 31.12.2011 Restlaufzeit über 1 Jahr Marktwert 31.12.2011
Devisentermingeschäfte 55,7 - - 72,8 2,5 -3,3
Zinsabsicherungen 7,7 7,7 -0,2 7,7 6,0 -0,1
  63,4 7,7 -0,2 80,5 8,5 -3,4

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, der mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt wird.

(12) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten

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in Mio. € Buchwert davon nicht wertberichtigt, nicht überfällig davon nicht wertberichtigt, aber überfällig < 3 Monate 3-12 Monate > 12 Monate davon wertberichtigt
2010            
Kredite und Forderungen 439,5 346,9 38,3 29,9 0,8 23,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 38,4 22,6 5,5 2,4 7,9 -
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte 8,5 8,5 - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 33,3 33,3 - - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 0,4 0,4 - - - -
  520,1 411,7 43,8 32,3 8,7 23,6
2011            
Kredite und Forderungen 446,0 362,3 46,3 18,4 7,5 11,5
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 38,8 36,0 1,7 0,3 - 0,8
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte 9,4 9,4 - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 36,9 36,9 - - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - - - - - -
  531,1 444,6 48,0 18,7 7,5 12,3
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in Mio. € Kategorie gem. IAS 39* 31.12.2010 Buchwert Wertansatz Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam  
Aktiva          
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen          
- Anteile zVv 8,1 8,1 -  
- Ausleihungen KuF 0,1 0,1 -  
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF - - -  
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ 0,4 - 0,4 2)
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 0,6 - -  
- übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg 8,5 8,5 -  
  zVv 1,5 - -  
  KuF 18,2 18,2 -  
    37,4 34,9 0,4  
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF 330,2 330,2 -  
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden KuF 38,4 38,4 -  
Wertpapiere zVv 23,7 - -  
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF 91,0 91,0 -  
    520,7 494,5 0,4  
Passiva          
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten          
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV 43,1 43,1 -  
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV 5,0 5,0 -  
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ 0,9 - 0,9 2)
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,3 - -  
- übrige sfV 49,9 49,9 -  
    99,2 98,0 0,9  
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV 69,4 69,4 -  
    168,6 167,4 0,9  

* KuF = Kredite und Forderungen

bzEg = bis zur Endfälligkeit gehalten

ezbZ = erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

zVv = zur Veräußerung verfügbar

sfV = sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

1) Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierarchie

2) Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie

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in Mio. € Kategorie gem. IAS 39* Fair Value erfolgsneutral   31.12.2010 Beizulegender Zeitwert 31.12.2011 Buchwert Wertansatz Fortgeführte Anschaffungskosten
Aktiva            
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen            
- Anteile zVv -   - 6,7 6,7
- Ausleihungen KuF -   0,1 - -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF -   - 1,6 1,6
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ -   0,4 - -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 0,6 2) 0,6 - -
- übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg -   8,5 9,4 9,4
  zVv 1,5 1) 1,5 1,5 -
  KuF -   18,2 27,2 27,2
    2,1   29,3 46,4 44,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF -   330,2 271,6 271,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden KuF -   38,4 38,8 38,8
Wertpapiere zVv 23,7 1) 23,7 28,7 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF -   91,0 145,6 145,6
    25,8   512,6 531,1 500,9
Passiva            
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten            
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV -   43,1 35,9 35,9
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV -   5,0 13,6 13,6
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ -   0,9 0,8 -
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,3 2) 0,3 2,6 -
- übrige sfV -   49,9 69,1 69,1
    0,3   99,2 122,0 118,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV -   69,4 64,2 64,2
    0,3   168,6 186,2 182,8
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in Mio. € Kategorie gem. IAS 39* Fair Value erfolgswirksam   Fair Value erfolgsneutral   31.12.2011 Beizulegender Zeitwert
Aktiva            
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen            
- Anteile zVv -   -   -
- Ausleihungen KuF -   -   -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF -   -   1,7
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ -   -   -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - -   -   -
- übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg -   -   9,4
  zVv -   1,5 1) 1,5
  KuF -   -   27,2
    -   1,5   39,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF -   -   271,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden KuF -   -   38,8
Wertpapiere zVv -   28,7 1) 28,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF -   -   145,6
    -   30,2   524,5
Passiva            
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten            
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV -   -   35,9
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV -   -   13,8
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ 0,8 2) -   0,8
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - -   2,6 2) 2,6
- übrige sfV -   -   69,1
    0,8   2,6   122,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV -   -   64,2
    0,8   2,6   186,4

Für Anteile an verbundenen Unternehmen ist kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorhanden, ein beizulegender Zeitwert kann daher nicht ermittelt werden. Eine Veräußerung ist derzeit nicht geplant.

Bei den sonstigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten aus Derivaten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert. Die ausgewiesenen Werte bei den Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entsprechen den notierten Marktpreisen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sind die mit dem Marktzinssatz abgezinsten Zahlungsverpflichtungen.

Für Ausleihungen und die übrigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen den zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzten Buchwerten.

Das maximale Kreditrisiko der Finanzinstrumente entspricht den Buchwerten, dabei sind bei den nicht wertberichtigten und nicht überfälligen keine Risiken erkennbar.

Das Liquiditätsrisiko resultiert aus den vertraglich vereinbarten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten bestehend aus Zins- und Tilgungsanteil. Für verzinsliche Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finance Lease ergibt sich innerhalb des nächsten Jahres ein Liquiditätsabfluss von 32,6 Mio. € (Vorjahr: 37,1 Mio. €), innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahre von 13,0 Mio. € (Vorjahr: 10,9 Mio. €) und über 3 Jahre von 4,7 Mio. €. Weiterer Liquiditätsbedarf entsteht aus den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten, aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Finanzgarantien.

Zum Bilanzstichtag bestehende Zins-, Wechselkurs- und Ausfallrisiken aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten sind aus der folgenden Übersicht der im Geschäftsjahr erfassten Nettogewinne und -verluste ersichtlich.

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in Mio. € Nettoergebnis aus Zinsen aus der Folgebewertung Wertberichtigung Kurseffekte zum Fair Value
31.12.2010          
Kredite und Forderungen -17,8 3,6 -2,3 -9,6 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,7 - -0,5 - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 0,5 0,2 - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente -3,0 - - -0,8 -2,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0,8 4,6 - 5,4 -
  -20,2 -0,8 -2,8 -5,0 -2,2
31.12.2011          
Kredite und Forderungen -15,8 4,2 -4,4 0,3 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 0,2 0,1 0,2 - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -0,6 -0,6 - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -4,6 4,4 - -0,2 -
  -20,8 -0,7 -4,2 0,1 -
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in Mio. € aus Abgang Sonstiges
31.12.2010    
Kredite und Forderungen -9,5 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,2 -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - 0,3
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - -
  -9,7 0,3
31.12.2011    
Kredite und Forderungen -15,9 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,1 -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - -
  -16,0 -

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden 8,5 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €) und bei Finanzinvestitionen und sonstigen finanziellen Forderungen –4,3 Mio. € (Vorjahr: –1,9 Mio. €) wertberichtigt.

Zur Bewertung des Fremdwährungsrisikos wird eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Dabei wird unterstellt, dass sich der USD gegenüber dem Euro um +/– 5 % verändert. Zum Bilanzstichtag hätte eine Abwertung des USD um 5 % das Eigenkapital um 2,5 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) erhöht und das Ergebnis mit 0,5 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) belastet. Dagegen hätte eine Aufwertung um 5 % das Eigenkapital um 2,7 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) vermindert und das Ergebnis um 0,6 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) verbessert. Für den KBA-Konzern besteht zum Bilanzstichtag ein Fremdwährungsrisiko von 88,2 Mio. € (Vorjahr: 78,8 Mio. €), dieses resultiert im Wesentlichen aus der Kategorie Kredite und Forderungen.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Bewertung des Zinsänderungsrisikos berücksichtigt Veränderungen der variablen Zinssätze um +/– 5 %. Zinssatzschwankungen hätten sich nicht wesentlich auf Ergebnis und Eigenkapital des Geschäftsjahres ausgewirkt.

(13) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in Mio. € 31.12.2010 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Verpflichtungen aus:        
- Operating Lease 8,1 3,4 3,9 0,8
- Miet- und Wartungsverträgen 14,4 7,5 6,9 -
- Investitionsvorhaben 2,0 2,0 - -
- Übrige 0,3 0,3 - -
  24,8 13,2 10,8 0,8
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in Mio. € 31.12.2011 davon Restlaufzeit
    bis 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Verpflichtungen aus:        
- Operating Lease 7,7 2,8 4,3 0,6
- Miet- und Wartungsverträgen 13,1 7,6 5,5 -
- Investitionsvorhaben 2,7 2,7 - -
- Übrige 0,7 0,2 0,5 -
  24,2 13,3 10,3 0,6

Operating Lease-Verträge werden überwiegend im IT-Bereich sowie für den Fuhrpark abgeschlossen. Dabei bestehen Verlängerungsoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wurden Leasingraten von 4,4 Mio. € (Vorjahr: 4,6 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Die Verpflichtungen aus Operating Lease sind in Höhe der Mindestleasingzahlungen dargestellt.

Investitionsvorhaben enthalten Verpflichtungen für Investitionen in Sachanlagen von 2,7 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €).

Eventualverbindlichkeiten

Im KBA-Konzern bestehen Haftungsverhältnisse aus Finanzgarantien von 64,0 Mio. € (Vorjahr: 79,1 Mio. €). Dabei handelt es sich überwiegend um Rückkaufverpflichtungen gegenüber Leasinggebern und Banken. Mit zunehmendem Alter der Verpflichtung nimmt der garantierte Rückkaufbetrag ab.

Für vorhandene Risiken, die als nicht gering eingestuft werden, sind Rückstellungen von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 12,6 Mio. €) gebildet.

(H) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(14) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Maschinen belaufen sich auf 933,7 Mio. € (Vorjahr: 928,1 Mio. €), sonstige Umsätze erzielen 233,5 Mio. € (Vorjahr: 251,0 Mio. €).

Im Geschäftsjahr wurden Erlöse aus kundenspezifischer Fertigung von 181,5 Mio. € (Vorjahr: 142,7 Mio. €) realisiert, die kumulierten Auftragserlöse für alle zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen „Percentage-of-Completion“-Aufträge belaufen sich auf 320,3 Mio. € (Vorjahr: 458,3 Mio. €).

Weitere Angaben zu den Umsatzerlösen können dem Segmentbericht (siehe Anhang (J)) entnommen werden.

(15) Kosten nach Funktionsbereichen

Herstellungskosten des Umsatzes

In den Herstellungskosten des Umsatzes sind Zuschüsse für Lehrlings- und Arbeitsplatzförderung sowie für auftragsbezogene Entwicklungen von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) enthalten.

Die Kosten aus kundenspezifischer Fertigung für am Bilanzstichtag noch laufende Projekte betragen 327,3 Mio. € (Vorjahr: 445,8 Mio. €).

Forschungs- und Entwicklungskosten

Durch Aufwendungen im Zusammenhang mit der Branchenmesse drupa 2012 liegen die Forschungs- und Entwicklungskosten über dem Vorjahr.

Forschungszuschüsse der öffentlichen Hand für bereits angefallene Aufwendungen werden in der Periode der Zusage erfolgswirksam erfasst und vermindern die Forschungs- und Entwicklungskosten um 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €).

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Reduzierung der Vertriebskosten um 7,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus geringeren Provisionszahlungen. Die Verwaltungskosten sanken durch schlankere Strukturen und optimierte Abläufe um 27,3 Mio. €.

(16) Kosten nach Kostenarten

Materialaufwand

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in Mio. € 2010 2011
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 446,4 474,4
Aufwendungen für bezogene Leistungen 80,8 93,3
  527,2 567,7

Personalaufwand (gemäß Gesamtkostenverfahren)

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in Mio. € 2010 2011
Löhne und Gehälter 306,9 320,5
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 56,2 60,9
Aufwendungen für Altersversorgung 7,5 8,2
  370,6 389,6
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:    
Gewerbliche Arbeitnehmer 3.507 3.451
Angestellte 2.645 2.579
Auszubildende/Praktikanten 363 371
  6.515 6.401

Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Aufwendungen zur Sozialversicherung im Rahmen der Kurzarbeit mindern den Personalaufwand um 0,6 Mio. € (Vorjahr: 4,8 Mio. €).

(17) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

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in Mio. € 2010 2011
Sonstige betriebliche Erträge    
Gewinne aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 2,5 4,6
Realisierte Währungskursgewinne 19,9 6,8
Fremdwährungsbewertung 12,9 11,0
Restrukturierung 24,8 0,3
Auflösung von Wertberichtigungen 6,9 7,6
Übrige betriebliche Erträge 21,5 18,0
  88,5 48,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen    
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -0,1 -0,8
Realisierte Währungskursverluste -24,5 -13,7
Fremdwährungsbewertung -13,3 -4,9
Restrukturierung -18,7 -
Bildung von Wertberichtigungen -9,8 -11,9
Übrige betriebliche Aufwendungen -26,3 -15,4
  -92,7 -46,7
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -4,2 1,6

In den übrigen betrieblichen Erträgen sind 10,3 Mio. € (Vorjahr: 8,2 Mio. €) aus der Auflösung von Rückstellungen aus dem Vertriebsbereich ausgewiesen. Daneben sind Versicherungs- und Schadensersatzleistungen sowie sonstige Kostenerstattungen in den übrigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Forderungsausfälle, Kundengutschriften und Gewährleistungen.

(18) Finanzergebnis

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in Mio. € 2010 2011
Sonstiges Finanzergebnis    
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 0,3 -
  0,3 -
Zinsergebnis    
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4,9 5,5
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -12,1 -12,1
- davon aus Pensionsverpflichtungen (-7,4) (-7,4)
  -7,2 -6,6
Finanzergebnis -6,9 -6,6

(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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in Mio. € 2010 2011
Tatsächlicher Steueraufwand -4,9 -8,1
Periodenfremde Ertragsteuern -1,0 0,7
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 7,5 10,0
Latente Steuern aus temporären Unterschieden -4,4 -5,5
  -2,8 -2,9
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in Mio. € 2010 2011
Ergebnis vor Ertragsteuern 15,3 3,3
Konzernsteuersatz 30,0 % 30,0 %
Erwartete Ertragsteuern -4,6 -1,0
Steuerauswirkungen durch    
- steuersatzbedingte Abweichungen 13,0 8,4
- steuerfreie Erträge 0,6 0,4
- Wertberichtigungen -10,8 -9,9
- steuerliche Zu- und Abrechnungen 0,2 -1,9
- Sonstiges -1,2 1,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2,8 -2,9

In den sonstigen Steuerauswirkungen sind insbesondere periodenfremde Ertragsteuern enthalten.

Der Ansatz bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste bei Tochtergesellschaften führt zu einem latenten Steuerertrag von 3,8 Mio. €. Ihre Nutzung mindert den tatsächlichen Steueraufwand um 0,4 Mio. €.

Die Zahlung von Dividenden an die Anteilseigner des Mutterunternehmens hat keine ertragsteuerlichen Konsequenzen.

(20) Ergebnis je Aktie

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  2010 2011
Konzernergebnis in Mio. € 12,5 0,4
Gewichteter Durchschnitt der ausgegebenen Stammaktien 16.436.428 16.470.226
Ergebnis je Aktie in € 0,76 0,02

Die Anzahl der ausgegebenen Stammaktien hat sich gegenüber dem Vorjahr um 21.260 Aktien durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien im 3. Quartal 2011 erhöht. Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie besteht nicht.

(I) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach den Vorschriften des IAS 7 erstellt und zeigt die Veränderungen des Finanzmittelbestands des KBA-Konzerns durch Mittelzu- und -abflüsse, unterteilt in die Bereiche betriebliche Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Die Mittelveränderung aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Der Finanzmittelbestand von 145,6 Mio. € (Vorjahr: 91,0 Mio. €) enthält Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

(J) Segmentberichterstattung

Segmentbericht nach Sparten

Gemäß den Vorschriften des IFRS 8 werden für den KBA-Konzern einzelne Finanzinformationen für die beiden Geschäftssegmente Rollen- und Sondermaschinen sowie Bogenoffsetmaschinen zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftssegment Rollen- und Sondermaschinen werden Rollenmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck, Sondermaschinen für den Telefonbuch- und Wertpapierdruck sowie Maschinen für die industrielle Kennzeichnungstechnik und für den Inkjetdruck zusammengefasst. Das Geschäftssegment Bogenoffsetmaschinen beinhaltet Offsetmaschinen für den Akzidenz-, Buch-, Blech- und Verpackungsdruck sowie für den UV-Druck auf Plastik, Folien und elektronischen Datenträgern.

Den Segmentinformationen liegen die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden zugrunde wie dem Konzernabschluss. Im Segmentergebnis (Betriebsergebnis) enthaltene konzerninterne Verrechnungen erfolgen wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern.

Intersegmentäre Umsätze und andere Überleitungseffekte zwischen den Geschäftssegmenten sind nicht wesentlich.

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in Mio. € Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen Konzern
  2010 2011 2010 2011 2010 2011
Umsatzerlöse 628,0 583,6 551,1 583,6 1.179,1 1.167,2
Betriebsergebnis 14,0 28,0 8,2 -18,1 22,2 9,9
Abschreibungen 19,7 18,8 10,8 16,7 30,5 35,5
Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen 52,4 24,0 40,1 38,3 92,5 62,3
Investitionen 9,4 23,3 6,0 12,4 15,4 35,7

Informationen über geografische Gebiete

Die geografische Aufteilung orientiert sich an den bedeutendsten Absatzmärkten und Standorten des KBA-Konzerns. Unter der Überleitung werden langfristige Vermögenswerte finanzieller Art und latente Steueransprüche berichtet.

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in Mio. € Umsatzerlöse Investitionen Langfristige Vermögenswerte
  2010 2011 2010 2011 2010 2011
Deutschland 135,7 182,3 8,7 25,4 181,2 184,8
Übriges Europa 335,3 414,8 6,5 9,7 87,2 88,7
Nordamerika 118,3 100,7 0,2 0,2 1,2 1,1
China 131,0 179,9 - 0,4 - 0,6
Übriges Asien/Pazifik 216,1 139,7 - - - -
Afrika/Lateinamerika 242,7 149,8 - - - -
Überleitung - - - - 64,2 69,7
Konzern 1.179,1 1.167,2 15,4 35,7 333,8 344,9

(K) Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das Honorar der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft beträgt 0,5 Mio. € für Abschlussprüfleistungen.

Dieser Betrag umfasst die Jahres- und Konzernabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2011 sowie mit 0,2 Mio. € nachlaufende Unterstützungsleistungen inkl. der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2010 durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e.V.

(L) Angaben zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind alle verbundenen nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen (siehe Anhangsziffer (2)). Zu den nahe stehenden Personen zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen an unsere Vertriebs- und Servicegesellschaften, welche als Selbstkäufer Forderungen und Umsatzerlöse in annähernd gleicher Höhe gegen Endkunden ausweisen. Bedingungen und Konditionen sind wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern. Zu Fälligkeiten wird auf die Anhangsziffern (2) und (10) verwiesen.

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in Mio. € 2010 2011
Sonstige kurzfristige finanzielle Forderungen zum 31.12. - 0,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 12,9 8,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 5,0 0,7
Umsatzerlöse 28,1 30,0

Die Bezüge des Vorstands betragen 2,2 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €), dabei beläuft sich die fixe Vergütung auf 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Der erfolgsabhängige Teil der variablen Vergütung bemisst sich am Jahresergebnis.

Zu Pensionsrückstellungen wurden 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) für den laufenden Dienstzeitaufwand zugeführt. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 1,1 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) aufgewendet. Die Bezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €), davon sind 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) variabel.

Für Pensionsansprüche des Vorstands sowie ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen wurden insgesamt 15,3 Mio. € (Vorjahr: 15,2 Mio. €) zurückgestellt. Die individualisierte Offenlegung der Bezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB unterbleibt gemäß § 314 Abs. 2 HGB i. V. m. § 286 Abs. 5 HGB.

Der zum 31. Dezember 2011 von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz betrug 5,7 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen davon 3,5 % und auf Mitglieder des Aufsichtsrats 2,2 %.

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Aufsichtsrat  
Dieter Rampl Dr. Hermann Jung
Vorsitzender Mitglied der Geschäftsführung der Voith GmbH
Bankkaufmann Heidenheim
München  
  Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf
Gottfried Weippert* stellv. Vorsitzender des
stellv. Vorsitzender Gesellschafterausschusses der Knauf Gips KG
techn. Angestellter Iphofen
Eibelstadt  
  Walther Mann*
Reinhart Siewert Bevollmächtigter der IG Metall
stellv. Vorsitzender Würzburg
Betriebswirt  
Würzburg Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt*
  Direktor Marketing
Michael Gasbarri* (ab 16. Juni 2011) Hettstadt
Dreher  
Frankenthal Jochen Walther* (bis 16. Juni 2011)
  Ausbilder
Peter Hanzelka* (bis 16. Juni 2011) Großniedesheim
Bohrwerker  
Coswig Claus Weihmann* (ab 16. Juni 2011)
  Zahnradschleifer
Dipl.-Ing. Matthias Hatschek Radebeul
Unternehmer  
St. Martin/Österreich Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel
  Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik (a.D.)
Günter Hoetzl* Technische Universität Darmstadt
Bevollmächtigter der IG Metall Höchberg
Hofheim  
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer  
Ausschüsse  
Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 MitbestG Strategieausschuss
Dieter Rampl Reinhart Siewert
Klaus Schmidt Dr. Hermann Jung
Gottfried Weippert Klaus Schmidt
Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel Gottfried Weippert
Ausschuss für Personalangelegenheiten Nominierungsausschuss
Dieter Rampl Dieter Rampl
Reinhart Siewert Reinhart Siewert
Gottfried Weippert Baldwin Knauf
  Dr. Hermann Jung
Bilanzausschuss/Prüfungsausschuss  
Reinhart Siewert  
Peter Hanzelka (bis 16. Juni 2011)  
Dieter Rampl  
Claus Weihmann (ab 16. Juni 2011)  
Gottfried Weippert  
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Vorstand  
Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen  
Vorsitzender (bis 31. Oktober 2011)  
Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Vorsitzender (ab 1. November 2011) Vorstand Vertrieb, Marketing, Service, Einkauf
stellv. Vorsitzender (bis 31. Oktober 2011) und Logistik Rollenmaschinen
Vorstand Konstruktion Rollen- und Bogenmaschinen Würzburg
sowie Produktion Rollenmaschinen  
Produktion, Einkauf und Logistik Bogenmaschinen,  
Personalwesen, Recht & Versicherung  
(ab 1. November 2011)  
Würzburg  
Dr. Axel Kaufmann Dipl.-Ing. Ralf Sammeck
stellv. Vorsitzender (ab 1. November 2011) Vorstand Vertrieb, Marketing und Service
Vorstand Finanzen Bogenmaschinen
Informationstechnologie, Qualitätsmanagement Radebeul
Rollen- und Bogenmaschinen (ab 1. November 2011)  
München  
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Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern der Koenig & Bauer AG
  Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dieter Rampl UniCredit S.p.A., Mailand/Italien
Aufsichtsratsvorsitzender Mediobanca S.p.A., Mailand/Italien
  FC Bayern München AG, München
  KKR Management LLC, New York/USA
Reinhart Siewert Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich
Matthias Hatschek Buy-Out Central Europe II Beteiligungs-Invest AG,
  Wien/Österreich
Dr. Hermann Jung Putzmeister AG, Aichtal
  Dachser GmbH & Co. KG, Kempten
Baldwin Knauf Lindner AG, Arnstorf
Günter Hoetzl Tyco Electronics AMP GmbH, Speyer
Klaus Schmidt KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich
  KBA-MePrint AG, Veitshöchheim
  KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim
  KBA CEE Sp.z o.o., Warschau/Polen

Sonstige Angaben

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht (www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html).

 

Würzburg, den 28. März 2012

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Axel Kaufmann, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft, Würzburg aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Nürnberg, den 28. März 2012

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dankert, Wirtschaftsprüfer

Dr. Kelle, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Würzburg, den 28. März 2012

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Axel Kaufmann, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

das zögerliche Investitionsverhalten der Verlage im Bereich Print, die negativen Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in Europa und die Wachstumsverlangsamung im Boommarkt China verhinderten die für 2011 erhoffte nachhaltige positive Trendwende in den großen Kernmärkten des internationalen Druckmaschinenbaus. Das inzwischen sehr bedeutende Geschäft mit Nischenprodukten wirkte einmal mehr als stabilisierender Faktor im KBA-Konzern. In einem volatilen Markt- und Branchenumfeld haben der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben intensiv wahrgenommen. Bei der Leitung der Koenig & Bauer AG haben wir den Vorstand kontinuierlich begleitet, beraten und seine Tätigkeit laufend überwacht. In alle Entscheidungen von zentraler Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat frühzeitig eingebunden. Die erforderlichen Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und Beratung gefasst.

Neben einer außerordentlichen und der konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Wahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptversammlung fanden im Berichtsjahr vier turnusgemäße Aufsichtsratssitzungen statt. Der Vorstand berichtete dem Gremium dabei umfassend über den Geschäftsverlauf, die aktuelle Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, des Konzerns, der einzelnen Geschäftsfelder und wichtiger Tochtergesellschaften. Neben der Nachfrageentwicklung und der Wettbewerbssituation in den verschiedenen Marktsegmenten wurden zentrale Themen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung eingehend erörtert. In allen Sitzungen ließ sich der Aufsichtsrat über die Fortschritte bei der Restrukturierung der Rollenstandorte informieren. Weitere wichtige Inhalte waren die Investitions- und Personalplanung, strategische Weiterentwicklung, Risikolage und Compliance.

Die Sitzung am 24. März 2011 wurde von der Diskussion, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses 2010 sowie der Tagesordnung für die Hauptversammlung im Juni geprägt. Zudem befassten wir uns intensiv mit dem neuen Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik auf der Basis einer Kooperation mit dem weltweit größten Druckkonzern RR Donnelley. In einer außerordentlichen Sitzung am 18. Mai 2011 haben wir uns intensiv mit dem deutlich geschrumpften Marktvolumen bei Zeitungs- und Akzidenzrotationen auseinandergesetzt und die vom Vorstand vorgeschlagenen Anpassungsschritte befürwortet.

Am 15. Juni 2011 informierte sich der Aufsichtsrat über die Situation im Werk Frankenthal nach dem gerade zu Ende gegangenen sechswöchigen Streik sowie das vom Vorstand mit den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall ausgehandelte Maßnahmenpaket. Die vereinbarte Aufgliederung des Werkes in eine Fertigungs- und eine Engineering-Gesellschaft wurde erläutert. Weiter stellte der Vorstand die erweiterten Compliance-Strukturen und -prozesse und den neu erarbeiteten Kodex geschäftlichen Verhaltens vor, der einem größeren Mitarbeiterkreis mittels eines verbindlichen, elektronischen Schulungsprogramms näher gebracht wird. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung nach der Hauptversammlung am 16. Juni 2011 wurden der Vorsitzende Dieter Rampl und die beiden Stellvertreter Reinhart Siewert und Gottfried Weippert in ihren Ämtern bestätigt und die Besetzung der Ausschüsse beschlossen.

Die für den Frankenthaler Standort getroffenen Detailvereinbarungen wurden in der Sitzung am 22. September erläutert. Ferner hat der Vorstandsvorsitzende Helge Hansen den Aufsichtsrat gebeten, die altersbedingt anstehende Stabübergabe an einen Nachfolger bereits zum 31. Oktober 2011 durchzuführen. Nach der Bestellung zum Finanzvorstand der Koenig & Bauer AG am 6. Februar 2009 hatte Helge Hansen am 27. März des gleichen Jahres auch das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Mit großem Respekt und Verständnis entsprach der Aufsichtsrat dem Vorschlag von Helge Hansen und dankte ihm für sein unermüdliches Engagement bei der Neuausrichtung der AG und des Konzerns. Mit Wirkung zum 1. November 2011 wurden Claus Bolza-Schünemann zum Vorstandsvorsitzenden und Dr. Axel Kaufmann zu seinem Stellvertreter bestellt.

Am 24. November 2011 stand die Unternehmensplanung für die Jahre 2012 bis 2014 auf der Agenda. Den vorgelegten Investitionsplan für 2012 hat das Gremium genehmigt. Der Vorstand berichtete über den Entwicklungsstand der neuen Digitaldruckmaschine. Dem Leiter der Rechtsabteilung und Verantwortlichen für Legal Compliance Christopher Kessler wurde Prokura erteilt.

Zwischen den Plenarsitzungen hat der Aufsichtsratsvorsitzende die Arbeit in den Ausschüssen koordiniert und in Gesprächen mit dem Vorstand seine laufende Beratungs- und Überwachungsfunktion wahrgenommen. Dabei hat der Vorstandsvorsitzende den Aufsichtsratschef regelmäßig und zeitnah über aktuelle Geschäftsdaten und Entwicklungen sowie Angelegenheiten von besonderer Bedeutung informiert. Wichtige geschäftliche Vorgänge und Vorhaben wurden eingehend beraten.

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG fünf Ausschüsse eingerichtet, die Beschlüsse des Aufsichtsrats und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Ausschuss für Personalangelegenheiten, der Bilanz-/Prüfungsausschuss, der Strategie- und Nominierungsausschuss tagten im Berichtsjahr. Eine Einberufung des gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war in 2011 wie in den Vorjahren nicht erforderlich.

In seiner Sitzung am 28. März 2012 befasste sich der Bilanz- und Prüfungsausschuss umfassend mit dem Jahresabschluss und Lagebericht der Koenig & Bauer AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2011 sowie mit den Prüfungsberichten. Die anwesenden Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über die Schwerpunkte und wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für weitere Erläuterungen zur Verfügung. Zuvor hatte der Aufsichtsratsvorsitzende am 1. März 2012 an der Abschlussbesprechung des Vorstands mit dem Wirtschaftsprüfer teilgenommen. Neben der Prüfung der Jahresabschlüsse waren die Quartals- und Halbjahresberichte sowie die Risikosituation im Konzern Gegenstand ausführlicher Beratungen. Ferner hat sich das Gremium mit der Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers, mit Fragen des Risikomanagements, des internen Kontrollsystems, der internen Revision und mit der Thematik Compliance befasst.

Auf der Agenda des Präsidiums standen verschiedene Personalthemen wie die Verlängerung von Vorstandsverträgen und Nachfolgefragen im Vorstand. Entsprechend unserer Empfehlung hat der Aufsichtsrat zum 1. April 2012 Michael Kummert zum Produktionsvorstand bestellt. Er übernimmt dieses Ressort von Claus Bolza-Schünemann. Seine umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen bei der Reorganisation von Fertigungsprozessen und Werken sowie der Führung großer Produktionseinheiten hat Michael Kummert zuvor bei der SKF GmbH unter Beweis gestellt.

Die Wahlvorschläge an die Hauptversammlung für die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat stellte der Nominierungsausschuss zusammen. Der Strategieausschuss hat sich eingehend mit den verschiedenen Optionen zur strategischen Weiterentwicklung des Konzerns befasst und die konsequente Weiterverfolgung der Projekte in drucknahen Geschäftsfeldern wie etwa der Verpackungstechnik empfohlen. Gleichzeitig wurde auf der Basis intensiverer Recherchen entschieden, die ursprünglich ebenfalls ins Auge gefassten potenziellen neuen Geschäftsfelder Solartechnik und Wasseraufbereitung nicht weiter zu verfolgen.

Der Themenkomplex Corporate Governance und die Weiterentwicklung der Kodex-Grundsätze bei der Koenig & Bauer AG waren ebenfalls erneut Beratungsgegenstand im Aufsichtsrat. Am 17. Februar 2012 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Bis auf wenige begründete Abweichungen werden die Empfehlungen des Kodex erfüllt. Zu Interessenskonflikten ist es bei den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht gekommen.

Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den Konzernabschluss der KBA-Gruppe zum 31. Dezember 2011 einschließlich der Lageberichte unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Zudem hat der Abschlussprüfer bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Abs. 2 AktG entsprechendes Risikomanagementsystem eingerichtet hat. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die genannten Unterlagen zusammen mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Bilanzausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Der Aufsichtsrat hat dieses zusammen mit den Berichten des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Koenig & Bauer AG erhoben. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 29. März 2012 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurden ebenfalls eingehend geprüft und gebilligt.

Auf Wunsch des bis zum 31. Oktober 2011 amtierenden Vorstandsvorsitzenden Helge Hansen erfolgte der mit Erreichen des 65. Lebensjahres im Februar 2012 anstehende Wechsel an der Vorstandsspitze vorzeitig zum 1. November 2011. Der Aufsichtsrat dankt Helge Hansen für seine Verdienste bei der Neuausrichtung der KBA-Gruppe auf einen durch den Strukturwandel nachhaltig kleineren Weltmarkt für Druckmaschinen. In einem schwierigen Umfeld ist es ihm durch seine große Expertise und langjährige Erfahrung gelungen, KBA auf der Ertrags- und Finanzseite solide weiter zu entwickeln und für eine erfolgreiche Zukunft zu positionieren. Ausdrücklich danken wir auch im Namen des Vorstandes Helge Hansen für die konstruktive Zusammenarbeit und seinen großen persönlichen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute.

Im Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG hat es folgende Veränderungen gegeben: Mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Juni 2011 schieden Peter Hanzelka und Jochen Walther aus dem Aufsichtsrat aus. Wir danken den Herren für ihre langjährige engagierte Tätigkeit. Bereits am 31. Mai 2011 wurden Claus Weihmann und Michael Gasbarri als Vertreter der Arbeitnehmer neu in den Aufsichtsrat gewählt und die Mandate der anderen vier Arbeitnehmervertreter verlängert. Alle bisherigen Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat wurden von der Hauptversammlung am 16. Juni 2011 wiedergewählt.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KBA-Gruppe, dem Vorstand, den Führungskräften und Arbeitnehmervertretern aller Konzerngesellschaften für ihren Einsatz im Geschäftsjahr 2011. Bei unseren Aktionären bedanken wir uns für ihr Vertrauen in das Unternehmen.

 

Würzburg, den 29. März 2012

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dieter Rampl, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung der Koenig & Bauer AG vom 17. Februar 2012

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1.

Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Eine Erhöhung des Selbstbehalts auf mindestens das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung ist nicht vorgesehen, da unser Aufsichtsrat unabhängig von der Selbstbehalthöhe seinen Pflichten mit hohem Engagement und Verantwortungsbewusstsein jederzeit und vollumfänglich nachkommt.

2.

Auf die individualisierte Darstellung der Aufsichtsratsvergütung wird verzichtet (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Bereits seit Jahren werden die Gesamtbezüge in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt. Zusammen mit dem in der Satzung verankerten Vergütungssystem ist unserer Auffassung nach eine adäquate Informationstiefe gegeben.

3.

Bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder werden der Vorsitz und der stellvertretende Vorsitz im Aufsichtsrat berücksichtigt, aber nicht die Arbeit in den Ausschüssen, da diese über die angehobene feste Jahresvergütung abgegolten wird (Ziffer 5.4.6 des Kodex).

4.

Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grundkapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.6 des Kodex). Unseres Erachtens trägt der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung.

5.

In der Liste von Drittunternehmen, an denen eine Beteiligung von nicht untergeordneter Bedeutung besteht, werden die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres aus Wettbewerbsgründen nicht angegeben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2011 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit den folgenden Ausnahmen. Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.6 des Kodex). Die Liste von Drittunternehmen enthielt keine Ergebnisangaben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

 

Würzburg, 17. Februar 2012

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat

Dieter Rampl, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Für den Vorstand

Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des Vorstands