![]() Koenig & Bauer AGWürzburgKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015Zusammengefasster LageberichtGrundlagen des Konzerns Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit Mit dezentraler Organisation auf vielen Märkten aktiv Mit der Erfindung der Zylinderdruckmaschine schufen Friedrich Koenig und Andreas Bauer 1812 in London die Voraussetzung für den industriellen Druck. 1817 gründeten die beiden Pioniere in Würzburg die Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer. Seitdem ist der Bau von Maschinen und Anlagen, die Farbe effizient und präzise auf unterschiedlichste Substrate übertragen, Geschäftszweck und Kernkompetenz unseres Unternehmens. Für KBA sind die Potenziale für unterschiedlichste Druckprodukte keineswegs erschöpft. Mit fast 700 Mrd. US-Dollar Umsatz ist die weltweite Druckindustrie größer als die Automobil- oder Musikindustrie. Heute ist die KBA-Gruppe der Druckmaschinenbauer mit der breitesten Produktpalette aller Anbieter. Die Bedienung vieler Teilmärkte reduziert das unternehmerische Risiko bei konjunkturellen und zyklischen Schwankungen. Zugleich entsteht dadurch Know-how für Innovationen, neue Anwendungen und neue Partnerschaften. Drucktechnik für alle Fälle Schon vor 15 Jahren hat KBA damit begonnen, durch Akquisitionen in medienferne Druckmärkte zu diversifizieren. Die Konzentration auf Wachstumsfelder wurde in den letzten Jahren mit dem Einstieg in den Digitaldruck, Glas-Direktdruck und flexiblen Verpackungsdruck fortgesetzt. Heute werden mit Maschinen und Systemen der KBA-Gruppe Banknoten, Blechdosen, Bücher, Broschüren, Displays, Dekore, Etiketten, Glas- und Kunststoffbehälter, Karton- und Folienverpackungen, Kataloge, Laminate, Magazine, Reifen, Kabel, Smart Cards, Werbeflyer, Zeitungen und einiges mehr bedruckt und teilweise auch veredelt oder weiterverarbeitet. Dabei kommen nahezu alle gängigen analogen und digitalen Technologien zum Einsatz. Im Sicherheits- und Verpackungsdruck hat KBA bereits eine starke Position. Das noch junge Geschäftsfeld Digitaldruck hat erste Fortschritte erzielt und wird weiter ausgebaut. Durch strategische Weichenstellungen und die Einführung einer neuen Gesellschaftsstruktur wurde der Fokus auf Zukunftsmärkte verstärkt. Neue Holding-Struktur erhöht strategische Flexibilität Koenig & Bauer firmiert bereits seit 1920 als AG und ging 1985 an die Börse. Die nach einem positiven Votum der Hauptversammlung im Mai rückwirkend zum 1. Januar 2015 eingeführte dezentrale Unternehmensstruktur mit der Koenig & Bauer AG als Holding und ausgegliederten operativen Einheiten war eine der größten strukturellen Veränderungen der letzten Jahrzehnte mit Auswirkungen auf die Berichterstattung. Neben der Stärkung der Eigenverantwortung für die Zielerreichung im jeweiligen Marktsegment soll diese Neuaufstellung auch zu mehr Transparenz nach innen und außen und mehr strategischer Flexibilität beitragen. Aus der Muttergesellschaft ausgegliedert wurden die Gesellschaften KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG, KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG, der in Würzburg ansässige Wertpapierdruck als KBA-NotaSys AG & Co. KG sowie die Produktion in Würzburg und Radebeul als KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG. In der seit 2015 geltenden neuen Berichterstattung werden Sheetfed, Digital & Web und Special als eigenständige Segmente dargestellt. Industrial Solutions als Fertigungs-Dienstleister mit der in Würzburg ansässigen KBA-Gießerei GmbH als Tochtergesellschaft wird den operativ am Markt tätigen Geschäftseinheiten umsatzanteilig zugerechnet. In der Konzernberichterstattung werden im Segment Sheetfed die im Werk Radebeul hergestellten mittel- und großformatigen Bogenoffsetmaschinen sowie die Halbformat-Anlagen der tschechischen KBA-Grafitec s.r.o. erfasst. Die KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG in Radebeul ist für Entwicklung und Vertrieb aller Rapida-Maschinen mit dazugehörenden peripheren Aggregaten verantwortlich und liegt international in ihrem Markt an zweiter Stelle. Bogenoffsetmaschinen sind unser umsatzstärkster Produktbereich. Im Segment Digital & Web werden das Geschäft mit Digital- und Offset-Rollenmaschinen in Würzburg und die Aktivitäten der im Falzapparatebau, Sondermaschinenbau und Service tätigen KBA-FT Engineering GmbH in Frankenthal dargestellt. Die schon bisher in Spezialmärkten mit Schwerpunkt Verpackung tätigen Tochtergesellschaften KBA-MetalPrint GmbH, KBA-Flexotecnica S.p.A., KBA-MePrint AG, KBA-Metronic GmbH, KBA-Kammann GmbH und die das Wertpapierdruckgeschäft betreibenden KBA-NotaSys-Gesellschaften in Lausanne/CH, Würzburg/D und Mödling/A werden im Segment Special zusammengefasst. Im Zuge der gesellschaftsrechtlichen Veränderungen und der neuen Rolle der Koenig & Bauer AG als reine Holding wird ab dem Geschäftsjahr 2015 anstelle getrennter Lageberichte für die Obergesellschaft und den Konzern ein zusammengefasster Lagebericht erstellt. International aufgestellt KBA agiert seit jeher weltweit. Meist liegt die Exportquote deutlich über 80 %. Dabei hält die Verschiebung der Nachfrage von den fortgeschrittenen Volkswirtschaften in Westeuropa, Nordamerika und Asien zu den Schwellenmärkten am Rande Europas, im Mittleren und Fernen Osten, in Lateinamerika und Teilen Afrikas an. Dort entstehen auch neue Druckbetriebe. Entsprechende Bedeutung hat die Präsenz vor Ort. Deshalb haben wir in den letzten Jahren besonders in Lateinamerika und Asien in weitere Vertriebs- und Servicegesellschaften investiert. Die im Vertrieb und Service meist für mehrere Geschäftsbereiche tätigen in- und ausländischen Vertriebsgesellschaften (siehe dazu die Übersicht auf der Seite 81im Anhang) werden dem größten Segment Sheetfed zugeordnet. Nicht im Konzernabschluss enthalten sind kleinere Vertriebsniederlassungen in Russland, Osteuropa, Skandinavien, Malaysia, Singapur, Südkorea, Japan, Australien und Lateinamerika. Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem Mehr Transparenz unterstützt Corporate Governance Die 2015 eingeführte Berichterstattung für die Segmente Bogenoffsetmaschinen (Sheetfed), Digital- und Offset-Rollenmaschinen (Digital & Web) und Spezialmaschinen (Special) hat die betriebswirtschaftliche Transparenz deutlich erhöht. Für die effiziente Steuerung und Überwachung des KBA-Konzerns und der Segmente liegt eine belastbare Zahlenbasis vor. Das aussagekräftige Zahlenbild ermöglicht zudem die konsequente Durchsetzung der im Konzern verankerten Corporate Governance-Grundprinzipien: keine Toleranz für Verlustbringer, keine Quersubventionen, Kapitaleinsatz nach strategischen Zielen und der erwarteten Rendite. Das moderne Controlling-Instrumentarium wurde 2015 weiter geschärft. Die jährlich erstellte integrierte Unternehmensplanung erstreckt sich über einen Planungshorizont von drei Jahren. Für den Konzern und die Segmente wird das erste Planjahr mit detaillierten monatlichen Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen, Plan-Bilanzen und Plan-Kapitalflussrechnungen erarbeitet. Die beiden Folgeplanjahre bilden jeweils Quartalszahlen ab. Die Forecast-Frequenz wurde erhöht. Parallel zu den drei Quartalsabschlüssen werden jetzt auf Basis der Istwerte aktuelle Forecasts für das laufende Geschäftsjahr erstellt. Mit den wöchentlich rollierenden 13-Wochen- und 12-Monats-Liquiditätsplanungen mit Cash-Management liefert das detaillierte monatliche Reporting ein aktuelles Bild der Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage sowie der Entwicklung des Working Capitals. Neben den permanenten Abweichungsanalysen zwischen Plan- und Istwerten finden regelmäßige Durchsprachen zu strategischen Themen, der wirtschaftlichen Lage, aktuellen Entwicklungen und Forecasts mit den Segmentverantwortlichen statt. Bei negativen Abweichungen werden Maßnahmen zur Ursachenbehebung definiert, um schnell und gezielt gegenzusteuern. Ein effizientes Maßnahmencontrolling sichert die konsequente Umsetzung. Der rollierende Planungs-, Forecast- und Berichtsprozess ermöglicht eine umfassende Beurteilung der Konzern- und Segmententwicklung. Chancen und Risiken können erkannt und notwendige Entscheidungen frühzeitig getroffen werden. In der Koenig & Bauer-Gruppe verwenden wir als zentrale Ziel- und Steuerungsgrößen die auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelten Kennzahlen Umsatzerlöse und EBT-Marge. Im Management Reporting wird zusätzlich über Auftragseingangswerte und den Auftragsbestand berichtet. Die Zielsetzung eines über 1 Milliarde € liegenden Umsatzes bei bis zu 2 % EBT-Marge wurde 2015 erreicht bzw. übertroffen. Der Stärkung der Mitarbeitermotivation für die Unternehmensziele dienen jährliche Zielvereinbarungen mit an den Konzern-, Segment- und persönlichen Zielen orientierten variablen Entgeltanteilen für alle Führungskräfte und viele Mitarbeiter. Organisatorisch wurden die 2014 eingeleiteten Maßnahmen zur Stärkung des Controllings im Konzern abgeschlossen. Parallel zum zentralen Group Controlling für die übergreifende Konzernsteuerung erfolgte der Ausbau der Controlling-Ressourcen und -Kompetenzen bei den eigenständig am Markt operierenden Geschäftseinheiten. Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess umfasst bei KBA alle Grundsätze, Methoden und Maßnahmen, die eine wirksame, wirtschaftliche und ordnungsgemäße Rechnungslegung bei Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherstellen. Richtlinien und Arbeitsanweisungen ergänzen die Organisations- und Kontrollstrukturen. Für die Funktionen Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Rechnungswesen, Revision und Compliance bestehen in den einzelnen Gesellschaften eigene Abteilungen. Die Konzernrechnungslegung, interne Revision und das Konzerncontrolling sowie das auch für einige Beteiligungsunternehmen tätige Rechnungswesen sind bei der Holding angesiedelt. Die Verantwortungsbereiche sind eindeutig zugeordnet bei klarer Funktionstrennung der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Unternehmensbereiche. Alle Abteilungen, die beim Rechnungslegungsprozess mitwirken, sind geeignet ausgestattet. Durch entsprechende Rechte sind die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Die in der Vergangenheit von Eigenentwicklungen geprägten IT-Systeme werden im KBA-Konzern sukzessive auf das im Maschinen- und Anlagenbau weit verbreitete SAP-System umgestellt. Das Business Blueprint mit den Anforderungen an die Geschäftsprozesse wurde mit der Zielsetzung einer konzernweiten Prozess- und Datenharmonisierung erarbeitet. Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Systemeinführung des SAP-Tools. Mit der Industrial Solutions wird die erste große Einheit im Konzern innerhalb der nächsten zwölf Monate umgestellt, anschließend folgen weitere Gesellschaften. Zur Unterstützung der Vertriebsaktivitäten bei Industrial Solutions und bei Digital & Web Solutions wird das CRM-System von Salesforce eingeführt, das seit Längerem erfolgreich bei Sheetfed Solutions eingesetzt wird. Die bereits bei anderen Vertriebs- und Servicegesellschaften bewährte Cloud-Lösung „SAP Business ByDesign“ wurde im Berichtsjahr bei KBA North America implementiert. Monatlich wird die Rechnungslegung für den Konzern mittels eines Konsolidierungsprogramms durchgeführt. Quartalsweise erfolgen intensive Abstimmkontrollen. Konzernweit sorgen zahlreiche Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse für Transparenz. Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien stellen sicher, dass die durch das International Accounting Standards Board (IASB) vorgegebenen Grundsätze angewendet werden. Das Risikomanagement-Handbuch dokumentiert den Prozess der Risikoerhebung und die Kommunikationsabläufe bei berichtspflichtigen Gefahren. Dadurch soll die Früherkennung und zeitnahe Information des Vorstands über Risiken bei der Koenig & Bauer AG und deren Tochtergesellschaften sichergestellt werden. Laufend wird das bestehende adäquate Richtlinienwesen aktualisiert und erweitert. Regelmäßig werden anhand von Stichproben und durch manuelle oder körperliche Kontrollen die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens überprüft. Dazu zählen jährliche Vorratsinventuren und Jahresabschlussarbeiten sowie in bestimmten Rhythmen Anlageinventuren. Darüber hinaus führt die eingesetzte Software programmierte Plausibilitätsprüfungen durch. Bei allen wesentlichen Vorgängen wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an. Regelmäßige Schulungen und die unabhängige Überwachung stellen die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicher. Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse und Bereiche unterliegen analytischen Prüfungen, insbesondere durch die interne Revision und das Controlling. Die Effektivität der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt. Bei Bedarf werden externe Sachverständige herangezogen, z. B. bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen. Genehmigende Stellen sind immer von den durchzuführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen. Bei der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter bestehen bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer). Mit den festgelegten Grundsätzen, Methoden und Maßnahmen gewährleisten wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates obliegt die Aufgabe zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Abschlussprüfung und der Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems. Neuausrichtung des Konzerns Fit@All-Programm schnell und konsequent umgesetzt Mit einem Volumen von fast 700 Mrd. US-Dollar ist der Weltmarkt für Print weiterhin groß und insgesamt weiter wachsend. Er hat sich aber in den letzten Jahren fundamental verändert und auch bei KBA eine Anpassung des Geschäftsmodells erforderlich gemacht. Um die Abhängigkeit von schrumpfenden oder stark zyklischen Märkten wie dem Publikations- oder Wertpapierdruck zu minimieren, die Portfolio-Transformation in wachsende Märkte zu beschleunigen und die Ertragslage in allen Geschäftsfeldern nachhaltig zu steigern, hat KBA Anfang 2014 mit Fit@All das größte Restrukturierungsprogramm der letzten Jahrzehnte gestartet. Dieses weitreichende Umbauprogramm wurde in nur 24 Monaten weitgehend umgesetzt und zeigt seine positive Wirkung bereits in den Zahlen für das Geschäftsjahr 2015. Wir haben etablierte Prozesse und Strukturen grundlegend verändert und eine Holding-Organisation mit selbstständig agierenden operativen Geschäftseinheiten eingeführt. Unser Ziel war, unsere Kunden und Lieferanten von der umfassenden Umstrukturierung möglichst wenig merken zu lassen. Dies ist uns im Wesentlichen gelungen. Auch bei der erforderlichen Feinjustierung der Abläufe innerhalb und zwischen den neuen Geschäftseinheiten sind wir gut vorangekommen. Zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen mit entsprechendem Rückstellungsbedarf erwarten wir im neuen Geschäftsjahr nicht. Kapazitätsschnitt beendet Unterauslastung Der Abbau von rund 1.400 Stellen war ein unverzichtbarer Teil des Gesamtkonzepts. Nur durch einen massiven Kapazitätsschnitt konnte die marktbedingte Ära der Unterauslastung mit hohen Leerkosten und der Abhängigkeit von nicht profitablen Aufträgen nachhaltig beendet werden. Fit@All beinhaltete neben der Konsolidierung im Rollenbereich und im Produktionsnetzwerk zahlreiche weitere Veränderungen. Dazu gehören die standortübergreifende Neuausrichtung der Produktion mit umfangreichen Verlagerungen und der Spezialisierung der Werke zur Vermeidung von Parallel-Aktivitäten. Mit diesem Ziel wurde der konzerninterne Umzug von mehr als 50 Werkzeugmaschinen und deren Wiederinbetriebnahme nach entsprechenden Schulungsmaßnahmen im Berichtsjahr abgeschlossen. So hat z. B. die Konzentration der Anleger und weiterer Aggregate für Bogenmaschinen in Radebeul zu spürbaren Einsparungen geführt und zum guten Segmentergebnis bei Sheetfed beigetragen. Ein weiteres, immer wieder auf dem Prüfstand stehendes Thema ist die Optimierung der Wertschöpfungstiefe unter Auslastungs- und Ertragsgesichtspunkten. In diesem Zusammenhang wurden diverse Outsourcing-Szenarien geprüft und umfangreiche Make-or-Buy-Analysen durchgeführt. Ein Ergebnis war, dass KBA aus betriebswirtschaftlichen und strategischen Gründen an der vor einigen Jahren modernisierten Gießerei am Standort Würzburg festhält. Die nunmehr als Tochtergesellschaft der KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG geführte KBA-Gießerei GmbH sichert das Know-how und die Verfügbarkeit bei komplexen Guss-Großteilen und eröffnet in Verbindung mit deren Präzisionsbearbeitung im Würzburger Werk bessere Möglichkeiten für die Fremdfertigung, die einige externe Auftraggeber bereits nutzen. Auch das tschechische Produktionswerk in Dobruška wird nach eingehender Prüfung aufgrund der Standortvorteile strategisch weiterentwickelt. Neue Perspektiven Neue Perspektiven schafft die Vereinigung des geschrumpften Rollenoffsetdrucks mit dem wachsenden Rollendigitaldruck im Segment Digital & Web. In enger Kooperation mit HP hat dieser neu dimensionierte Geschäftsbereich im Berichtsjahr seine Kompetenz und Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung, Montage und Inbetriebnahme der weltweit größten Digitaldruckanlage bewiesen. Daneben wurden neben Offsetanlagen für den Zeitungsdruck auch die ersten KBA RotaJET-Digitaldruckanlagen für den Bücher- und industriellen Dekordruck in Produktion genommen. Im neuen Geschäftsjahr erwarten wir in diesem vom Strukturwandel der letzten Jahre besonders betroffenen Segment die Rückkehr zur Profitabilität. Strategische Vorteile und Einsparungen auf einem anspruchsvollen Markt mit vielen staatlichen Kunden in Schwellenländern bringt ebenfalls die Neuausrichtung des im Segment Special angesiedelten Sicherheitsdrucks mit der KBA-NotaSys SA im schweizerischen Lausanne, der KBA-NotaSys AG & Co. KG in Würzburg und der KBA-Mödling GmbH in Österreich. Das standortübergreifende Management-Team beschleunigt Entscheidungen und sichert die Verfolgung gemeinsamer Ziele. Keine Verlustbringer mehr Die neue Holding-Struktur mit der Koenig & Bauer AG als Dachgesellschaft und ausgegliederten operativen Geschäftseinheiten stärkt die Eigenverantwortung der einzelnen Gesellschaften. Quersubventionen werden durch eine stringente Corporate Governance wirkungsvoll verhindert. Zudem verbessert sich die strategische Flexibilität für den Vorstand bei der Reaktion auf Marktveränderungen. Die Beseitigung von Verlustbringern, die Absenkung der Break-even-Schwelle im Konzern für nachhaltig positive Ergebnisse und die Erwirtschaftung der für die festgelegte Wachstumsstrategie notwendigen finanziellen Mittel werden ebenfalls erleichtert. Forschung und Entwicklung Innovationen für die drupa und neue Märkte Die F&E-Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr war in fast allen Segmenten stark von neuen und weiterentwickelten Produkten und Dienstleistungen für die internationale Leitmesse drupa 2016 geprägt. Dabei standen Innovationen für die Wachstumsmärkte Digital- und Verpackungsdruck im Vordergrund, aber auch zukunftsträchtige Verfahren für den Akzidenzdruck wie die energie- und kostensparende LED-UV-Technologie im Bogenoffset. Zudem steht die digitale Prozess-Vernetzung in Richtung Print 4.0 in der Produktion, in der Logistik, der Auftragsabwicklung, bei der Kundenbetreuung und im After-Sales-Service in nahezu allen KBA-Gesellschaften immer stärker im Fokus der Entwicklungstätigkeit. Hohe F&E-Aufwendungen für neue Sicherheitsmerkmale bei KBA-NotaSys führen dazu, dass die auf unseren Anlagen gedruckten Banknoten in höchstem Maße fälschungssicher sind. Weitere bedeutende Entwicklungsthemen sind migrationsarme Technologien und Verbrauchsmaterialien für Lebensmittelverpackungen sowie geeignete Tinten für spezielle Anwendungen im Digitaldruck. Bei den dafür notwendigen umfangreichen Testreihen arbeiten die KBA-Ingenieure eng mit einschlägigen Lieferanten zusammen. Erfolgreiche Entwicklungspartnerschaft mit HP Bei Digital & Web war neben der weiteren Praxisoptimierung der KBA RotaJET-Plattform für industrielle Anwendungen wie den digitalen Dekordruck die gemeinsam mit HP in nur 18 Monaten entwickelte HP PageWide Web Press T1100S für den Wellpappen-Markt ein F&E-Schwerpunkt. Anfang Dezember wurde die derzeit weltweit größte Inkjet-Anlage mit einer Bahnbreite von 2,8 m im Würzburger Stammwerk der internationalen Fachwelt mit großem Erfolg vorgestellt. Digital & Web wird diese Rotation in den nächsten Jahren für HP bauen und zusammen mit HP-Experten bei den internationalen Kunden installieren. Bis Geschäftsjahresende hat HP bereits mehrere Anlagen in Auftrag gegeben. 2015 wurde im Konzern mit 5,6 % des Umsatzes mehr in Forschung und Entwicklung investiert als im Vorjahr (2014: 5,0 %). Qualitätsmanagement Höchste Kundenzufriedenheit als Leitlinie Unser internationales Renommee als Lieferant innovativer, leistungsstarker und zuverlässiger Druckanlagen für unterschiedlichste Anwendungen und die Zufriedenheit unserer Kunden mit unseren Produkten und Serviceleistungen sind entscheidende Erfolgsfaktoren für KBA. Das Thema Qualität hat deshalb im Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert. So konzentrierte sich das Qualitätsmanagement 2015 erneut auf die Optimierung der unternehmensinternen Prozesse von der Produktentstehung bis zur Servicebetreuung mit dem Kernziel, die Kundenzufriedenheit weiter zu stärken. Konsequente Kontroll-, Abnahme- und Freigabeprozesse in Fertigung und Montage, beim Komponenteneinkauf und bei der Einführung von Neuerungen führten zu einer deutlichen Senkung der Qualitätskosten. Schärfere Regeln bei der Vertragsgestaltung und die Übertragung der Qualitätsverantwortung an die operativ tätigen Geschäftseinheiten haben sich als nützlich erwiesen. Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld Trotz der erkennbaren Wirtschaftserholung in Südeuropa, der stabilen Konjunktur in den USA, Großbritannien und Teilen Osteuropas und der Vorteile durch den deutlich schwächer gewordenen Euro außerhalb des Euro-Raums hat die internationale Nachfrage nach deutschen Maschinen im Berichtsjahr an Schwung verloren. Hauptursachen waren die nachlassende Wirtschaftsdynamik im Schlüsselmarkt China, anhaltende finanzielle Probleme in vielen Schwellenländern sowie die Verunsicherung der Investoren durch die 2015 besonders zahlreichen Krisenherde in vielen Regionen der Welt. Die daraus resultierenden Risiken belasteten die Weltwirtschaft und auch die Investitionsneigung im Inland. Entsprechend erwartete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die Branche im Dezember 2015 ein Nullwachstum auf hohem Niveau. Nach mehreren Jahren auf hinteren Plätzen bei der Nachfrageentwicklung haben die Druckmaschinenhersteller im Berichtsjahr besser abgeschnitten als der Durchschnitt der Maschinenbaubranche. Nach VDMA-Angaben lag der Auftragseingang bei Druckereimaschinen 2015 real um 8,8 % über dem Vorjahr. Hinter dieser positiven Zahl verbirgt sich allerdings eine regional und segmentspezifisch sehr heterogene Entwicklung. Geschäftsverlauf Wachstum in Zukunftsmärkten Im Berichtsjahr profitierte KBA besonders von der gestiegenen Investitionsbereitschaft der internationalen Verpackungsbranche. Dies führte zu deutlich mehr Bestellungen aus den Druckmärkten für Faltschachteln und andere Verpackungen. Entsprechend wuchs der Anteil der für Verpackungen unterschiedlichster Art eingesetzten Neumaschinen am Konzernumsatz auf rund 70 %. Vor zehn Jahren waren dies noch 25 %. Auf mediennahe Bereiche wie den Bücher-, Magazin-, Katalog- oder Zeitungsdruck entfielen nur noch gut 10 % des Neumaschinengeschäfts gegenüber 65 % im Jahr 2005. Der Umsatzanteil des zyklischen Sicherheitsdrucks sank auf 20 %. 2015 legten die Bestellungen wieder zu. Einen noch relativ kleinen, aber wachsenden Erlösbeitrag lieferte der Digitaldruck. Hier gab es mit eigenen Inkjet-Anlagen vor allem Erfolge in neu entstehenden industriellen Märkten. Eine gute erste Resonanz findet zudem die gemeinsam mit HP entwickelte High-Volume-Digitaldruckanlage. Mit einem Plus von 23,6 % auf 1.182,7 Mio. € legte der Auftragseingang im Konzern gegenüber 2014 (956,9 Mio. €) stark zu. Lieferung nach Regionen scroll
Mit starkem Schlussquartal Umsatzziel erreicht Den für 2015 angestrebten Umsatz von über 1 Mrd. € hat die KBA-Gruppe durch ein starkes Schlussquartal in allen drei Segmenten erreicht. Mit 1.025,1 Mio. € blieben die Konzernerlöse bei einer stark in Richtung Zukunftsmärkte veränderten Umsatzstruktur allerdings durch geringere Erlöse im Wertpapiergeschäft und das reduzierte Rollenoffsetvolumen im Segment Digital & Web unter dem Vorjahreswert von 1.100,1 Mio. €. Exportquote bei 85 % Bei um 15,1 % niedrigeren Inlandserlösen von 153,3 Mio. € (2014: 180,6 Mio. €) lag die Exportquote mit 85,0 % leicht über dem hohen Niveau des Vorjahres (83,6 %). Weniger neu installierte Rollen- und Spezialmaschinen führten zu einem Umsatzrückgang im europäischen Ausland auf 301,0 Mio. € (2014: 389,8 Mio. €). Entsprechend sank der Anteil dieses Kernmarktes am Gesamtumsatz von 35,5 % auf 29,4 %. US-Konjunktur belebt Nordamerikageschäft Dank der guten Konjunkturlage in den USA und der Wechselkursentwicklung legte das Nordamerikageschäft deutlich zu. Zuwächse wurden vor allem bei Bogenoffsetmaschinen, Flexo-Rotationen und im Service erzielt. Der Regionalumsatz stieg von 117,6 Mio. € im Vorjahr auf 144,1 Mio. €, der Anteil am Konzernumsatz von 10,7 % auf 14,0 %. Mehr Umsatz in Fernost Dank der für KBA sehr erfolgreichen Messe Print China im April legte der dortige Umsatz trotz der im zweiten Halbjahr deutlich spürbaren Nachfrageberuhigung gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Mit den Erfolgen in anderen Ländern ist der Umsatz in der Region Asien/Pazifik gegenüber 2014 (263,4 Mio. €) auf 335,6 Mio. € gestiegen. Erfreulich haben sich die Auslieferungen hoch automatisierter Bogenoffsetanlagen nach Japan entwickelt. Der von 23,9 % auf 32,7 % gewachsene Umsatzanteil unterstreicht ![]() die gestiegene Bedeutung der Wachstumsregion Fernost. Dieser Entwicklung wollen wir durch die weitere Stärkung unseres Vertriebs- und Servicenetzes Rechnung tragen. Lateinamerika und Afrika auf Normalniveau Die im Vorjahr durch größere Projekte im Segment Special überdurchschnittlichen Umsätze von 148,7 Mio. € in den Schwellenmärkten Lateinamerika und Afrika gingen auf 91,1 Mio. € zurück. Weiter bremsten die Währungsschwäche wichtiger Abnehmerländer wie Brasilien und Südafrika sowie die instabile politische Lage in Nordafrika die Investitionstätigkeit. Der Umsatzanteil der beiden Absatzgebiete nahm von 13,5 % auf 8,9 % ab. Hoher Auftragsbestand Mit 574,9 Mio. € zum 31. Dezember 2015 ist der KBA-Konzern mit deutlich besser gefüllten Auftragsbüchern in das neue Geschäftsjahr gestartet als vor zwölf Monaten (417,3 Mio. €). Das Auftragspolster übertraf den Vorjahreswert um 157,6 Mio. € bzw. 37,8 %. Lage Ertragslage Absenkung der Kostenbasis trägt Früchte Vor allem die starke Ergebnisverbesserung im Segment Sheetfed stärkte die Ertragslage im Konzern. Die Restrukturierung der Produktion mit Verlagerungen und Werksschließungen zur Beseitigung der Redundanzen zwischen den Werken und der grundlegende Umbau im Segment Digital & Web führten zu ersten, ab 2016 stärker wirkenden Kosteneinsparungen. Bei einem Konzernergebnis vor Steuern von 29,7 Mio. € (2014: 5,5 Mio. €) übertraf die Umsatzrendite mit 2,9 % die prognostizierte EBT-Marge von bis zu 2 % vom Umsatz. Bei einem planmäßigen Geschäftsverlauf bei Digital & Web leistete dabei das größte Segment Sheetfed den entscheidenden Beitrag zu dieser deutlichen Ergebnisverbesserung. Entgegen vorheriger Bedenken konnten wir bei Sheetfed im Schlussquartal den hohen Umsatz von 183,9 Mio. € ohne größere Mehrkosten und Auslieferungsverzögerungen realisieren und damit sowohl das Segment- als auch das Konzernergebnis stärker steigern. Bruttomarge leicht unter Vorjahr Mit 274,5 Mio. € blieb das Bruttoergebnis vom Umsatz unter dem durch margenstarke Wertpapierprojekte begünstigten Vorjahreswert von 297,2 Mio. €. Neben Tariflohnsteigerungen bremsten Mehrkosten in der Produktion zur Abfederung der Auslastungsspitzen den durch Kostenentlastungen und mehr Servicegeschäft eingeleiteten Ergebnisaufschwung. Insgesamt lag die Bruttomarge bei 26,8 % nach 27,0 % im Vorjahr. EBIT von 35,9 Mio. € Durch höhere Entwicklungskosten für neue Digitaldruckmärkte sowie neue Produkte für die drupa und die parallele Kundenveranstaltung Banknote Horizons waren die F&E-Kosten mit 57,2 Mio. € und 5,6 % des Umsatzes höher als 2014 (54,8 Mio. € bzw. 5,0 %). Dagegen sanken gegenüber 2014 die Vertriebskosten von 134,5 Mio. € auf 123,4 Mio. € und die Verwaltungskosten von 80,8 Mio. € auf 77,8 Mio. €. Mit 89,4 Mio. € erscheinen die sonstigen betrieblichen Erträge und mit 69,2 Mio. € die sonstigen betrieblichen Aufwendungen relativ hoch. Angesichts der Vertriebsrisiken im internationalen Spezialmaschinengeschäft bilanziert KBA hier konservativ, mit der Konsequenz regelmäßig hoher Rückstellungsbildung und -auflösung. Der deutlich kleinere Nettoeffekt für das Ergebnis inklusive der darin per Saldo enthaltenen Währungseffekte von +6,8 Mio. € betrug im Berichtsjahr +20,2 Mio. € (2014: –13,0 Mio. €). In Summe erhöhte sich das EBIT auf 35,9 Mio. € gegenüber 13,3 Mio. € im Vorjahr. Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) hat sich auf 65,0 Mio. € verbessert. Im Vorjahreswert von 41,9 Mio. € waren Sondereinflüsse von –10,0 Mio. € enthalten. Jahresüberschuss fast 27 Mio. € Das Zinsergebnis war mit –6,2 Mio. € ebenfalls besser als im Vorjahr (2014: –7,8 Mio. €). Während höhere Kundenanzahlungen zum Anstieg der Zinserträge von 2,7 Mio. € auf 3,2 Mio. € beitrugen, führte der höhere Abzinsungssatz bei den Pensionsrückstellungen zum Rückgang der Zinsaufwendungen auf 9,4 Mio. € (2014: 10,5 Mio. €). Per Saldo legte das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 5,5 Mio. € auf 29,7 Mio. € zu. Nach Berücksichtigung der laufenden und latenten Steuern vom Einkommen und Ertrag von 2,8 Mio. € wird für das Geschäftsjahr 2015 ein Konzernergebnis von 26,9 Mio. € (2014: 0,3 Mio. €) ausgewiesen. Entsprechend hat sich das anteilige Ergebnis je Aktie von 0,03 € auf 1,62 € verbessert. Angesichts des bei der Holdinggesellschaft Koenig & Bauer AG noch nicht durch Jahresüberschüsse kompensierten Bilanzverlustes werden wir für das Geschäftsjahr 2015 keine Dividendenausschüttung vorschlagen. Finanzlage Starke Finanzkraft trotz hoher Restrukturierungskosten Auch nach der kostenintensiven Restrukturierung verfügt der KBA-Konzern weiter über eine gute Nettoliquidität. Entscheidend dazu beigetragen hat das stringente Management des Working Capitals. Die Liquiditätssteigerung durch die Optimierung des Working Capitals ist ein permanentes Ziel des Vorstands. Upside-Potenzial sehen wir noch bei der Struktur der Forderungen und bei den Vorräten. Die verfügbaren Kreditlinien (siehe dazu die Ausführungen im Anhang auf der Seite 88) haben wir weitgehend nur für Avale genutzt. Für den gesamten Restrukturierungsprozess mussten keine Barkreditlinien in Anspruch genommen werden. Abfindungen belasten Cashflow Trotz des höheren Ergebnisses und der von 129,7 Mio. € auf 141,7 Mio. € gestiegenen Kundenanzahlungen lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit –15,3 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 43,2 Mio. €. Maßgebend dafür waren Auszahlungen in Höhe von rund 40 Mio. € im Zuge der Restrukturierung. Durch die Konzentration der Auslieferungen im vierten Quartal und den wesentlich höheren Auftragsbestand zum Jahresende konnten zudem Teile des Working Capitals nicht bis zum Stichtag freigesetzt werden. Nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel betrug der freie Cashflow –23,7 Mio. € (2014: 28,7 Mio. €). Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Cashflow von +0,7 Mio. € im Vergleich zu –6,5 Mio. € im Vorjahr. Weiter gute Nettoliquidität Ende 2015 beliefen sich die liquiden Mittel auf 186,3 Mio. € (31.12.2014: 207,6 Mio. €) und die Wertpapiere auf 13,3 Mio. € (Vorjahr: 9,6 Mio. €). Nach Abzug der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 15,8 Mio. € (nähere Angaben auf den Seiten 87 f. im Anhang) von den liquiden Mitteln errechnet sich eine Nettofinanzposition zum Bilanzstichtag 2015 von 170,5 Mio. € (2014: 192,4 Mio. €). Eigenkapitalbasis gestärkt Der Anstieg des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2015 um 31,2 Mio. € auf 258,4 Mio. € (2014: 227,2 Mio. €) resultiert vor allem aus dem Jahresüberschuss und dem leicht höheren Abzinsungssatz für die inländischen Pensionen. In Relation zur reduzierten Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 26,5 % (2014: 22,4 %). Neben der Forcierung der Innenfinanzierung bleibt die Verbesserung der Eigenkapitalquote eine wichtige Zielsetzung. Geringere Gesamtschulden Für die Abnahme der lang- und kurzfristigen Schulden von 787,5 Mio. € auf 718,5 Mio. € waren hauptsächlich die um 42,3 Mio. € niedrigeren sonstigen Rückstellungen entscheidend. Sie sanken parallel zu den umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen. Vor allem Zinssatzänderungen reduzierten die Pensionsrückstellungen um 3,2 Mio. €. Die Finanzschulden und Ertrags- und Aufwandsrechnung des Konzerns scroll
sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gingen um 5,2 Mio. € und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 14,5 Mio. € zurück. Gegenläufig wirkten die um 12,0 Mio. € höheren Kundenanzahlungen. Vermögenslage Investitionen steigern Produktivität Die Bilanzsumme der KBA-Gruppe reduzierte sich zum 31. Dezember 2015 auf 976,9 Mio. €. Sie lag damit um 37,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 1.014,7 Mio. €. Das Working Capital betrug 259,9 Mio. € (2014: 230,7 Mio. €). Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von 735,9 Mio. € auf 705,8 Mio. €, ebenso die langfristigen Vermögenswerte. Sie werden mit 271,1 Mio. € niedriger ausgewiesen als zum Jahresultimo 2014 mit 278,8 Mio. €. Davon entfallen auf immaterielle Vermögenswerte 37,6 Mio. € und auf Sachanlagen 186,6 Mio. € (2014: 37,8 Mio. € bzw. 190,9 Mio. €). Dies entspricht einer Sachanlagendeckung durch Eigenkapital von 138,5 % (2014: 119,0 %). Die 2015 getätigten Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen 28,4 Mio. € (2014: 21,7 Mio. €). In Relation zum Umsatz lag die Investitionsquote bei 2,8 % (2014: 2,0 %). Bei 29,1 Mio. € Abschreibungen betrug die Investitionsrate 97,6 % (Vorjahr: 71,1 %). Die Sachinvestitionen im Rahmen der durchgeführten Produktionsverlagerungen zielten hauptsächlich auf die Schaffung leistungsfähiger Kompetenzzentren an den Hauptstandorten Radebeul und Würzburg. Bei den Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen für das Brünieren von Gussteilen und die Komponentenfertigung stand die Produktivitätssteigerung im Vordergrund. Im Werk Radebeul wurde das Zentrum für Oberflächenbeschichtung in einer neuen Halle fertiggestellt. Im Würzburger Werk sind hocheffiziente Bearbeitungszentren für Großteile in Betrieb gegangen. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Mit den Einsparungen und Effizienzverbesserungen aus unserem 2015 weitgehend abgeschlossenen Fit@All-Programm und der stärkeren Fokussierung auf profitable Bereiche wie den Kundenservice und Wachstumsmärkte konnten wir 2015 das Ergebnis vor Steuern auf 29,7 Mio. € (2014: 5,5 Mio. €) verbessern und die Eigenkapitalbasis stärken. Mit der Umsatzrendite von 2,9 % sind wir unserem mittelfristigen Unternehmensziel von 4 - 6 % schon ein großes Stück nähergekommen. Nahezu alle wesentlichen Maßnahmen zur Beseitigung von Verlustbringern wurden im Berichtsjahr umgesetzt oder eingeleitet. Verbleibende Optimierungen wollen wir im Frühjahr 2016 abschließen, wobei wir die Absenkung der Break-even-Schwelle in unseren Geschäftseinheiten als kontinuierliche Aufgabe sehen. Vom Wachstum in Zukunftsmärkten werden die Ertragskraft und Dividendenfähigkeit unserer Unternehmensgruppe nachhaltig profitieren. Die Bedeutung des Wertpapierbereichs für das Gesamtergebnis geht dadurch weiter zurück. Trotz der hohen Auszahlungen für die Restrukturierung verfügt KBA weiterhin mit der bestehenden Nettoliquidität über eine starke Finanzkraft. In Verbindung mit den ![]() vorhandenen Kreditlinien ergibt sich daraus eine stabile finanzielle Basis. Die solide Bilanzstruktur wurde durch die Erhöhung der Eigenkapitalbasis verbessert. Entwicklung in den Segmenten Sheetfed mit guten Zahlen Das Sheetfed-Segment war 2015 bei der Akquisition neuer Kunden besonders erfolgreich und konnte seinen Anteil am Weltmarkt für Bogenoffsetmaschinen auf rund 20 % steigern. Vor allem durch die hohe Nachfrage aus dem Verpackungssektor wuchs der Auftragseingang gegenüber 2014 (535,2 Mio. €) um 23,9 % auf 663,0 Mio. €. Das wachsende Servicegeschäft und umfassend ausgestattete Anlagen für den Akzidenz- und Werbedruck trugen zu diesem Erfolg bei. Neben den bei Verpackungsdruckern besonders gefragten Großformat-Baureihen Rapida 145 und 164 wurde das Wachstum vor allem von der Hightech-Mittelformatmaschine Rapida 106 getragen. Gute Verkaufserfolge verzeichnete zudem die neue Mittelformat-Rapida 105 PRO, während die in den letzten Jahren besonders in Asien sehr populäre Rapida 105 von der rückläufigen Nachfrage aus China betroffen war. Der Absatz der bei KBA-Grafitec gefertigten Rapida 75 lag trotz des rückläufigen Weltmarktvolumens im B2-Format über den Erwartungen. Der Segmentumsatz übertraf mit 561,7 Mio. € den Vorjahreswert von 525,3 Mio. € um 6,9 %. Die erfreuliche Book-to-Bill-Ratio erhöhte das Auftragspolster um 55,8 % auf 282,8 Mio. € (2014: 181,5 Mio. €). Neben dem Mehrumsatz führten Kostensenkungen zu einer massiven Verbesserung des Segmentergebnisses (EBIT) von –14,0 Mio. € im Vorjahr auf +25,5 Mio. €. Dabei geholfen haben etwas bessere Maschinenpreise. Gegenläufig wirkten höhere Beschaffungskosten durch mehr Zukäufe als Folge der hohen Auslastung bei gleichzeitiger Neustrukturierung der Produktion. Nachdem diese im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, bestehen im Sheetfed-Segment gute Voraussetzungen für die sukzessive Steigerung der Ertragskraft. Turnaround bei Digital & Web im vierten Quartal Mehr Bestellungen bei Inkjet- und Offset-Rotationsanlagen und der erfolgreiche Ausbau des Servicegeschäfts für älter werdende Maschinenbestände ließen den Auftragseingang im Segment Digital & Web gegenüber 2014 (96,0 Mio. €) um 22,7 % auf 117,8 Mio. € anwachsen. Mit weiteren Aufträgen für die flexibel automatisierbare Commander CL konnte KBA seine führende Marktposition im Hochleistungs-Zeitungsdruck behaupten. Der Verkauf einer weiteren RotaJET VL mit 2,25 m Bahnbreite für den digitalen Dekordruck und drei Bestellungen der gemeinsam mit HP entwickelten High-Volume-Inkjet-Rotation für den digitalen Wellpappen-Verpackungsdruck unterstreichen die guten Zukunftsperspektiven im noch jungen Geschäftsfeld Digitaldruck. KBA-Segmente: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand scroll
Durch die schwache Auftragslage zu Jahresbeginn blieb der Segmentumsatz mit 98,4 Mio. € unter dem noch von der Abwicklung großer Rotationsaufträge geprägten Vorjahreswert von 140,4 Mio. €. Der Auftragsbestand stieg dagegen im Vergleich zu 2014 (50,9 Mio. €) auf 70,3 Mio. €. Die Unterbeschäftigung vor der Neudimensionierung im zweiten Quartal und beachtliche Entwicklungskosten für neue Digitaldruckmärkte belasteten im Umbruchjahr 2015 das Segmentergebnis, das allerdings mit –10,9 Mio. € besser war als im Vorjahr (–13,3 Mio. €). Im Schlussquartal führte der höhere Umsatz in Verbindung mit dem deutlich reduzierten Kostenniveau zum Turnaround mit einem positiven Quartalsergebnis von 1,3 Mio. €. Dieser positive Ergebnistrend soll sich im neuen Geschäftsjahr fortsetzen. 30 % mehr Bestellungen im Segment Special Neben Erfolgen im für KBA noch relativ neuen Markt für flexible Verpackungen führten mehr Bestellungen im Wertpapier- und Kennzeichnungsdruck zum Anstieg des Auftragseingangs im Segment Special um 29,8 % auf 477,7 Mio. € (2014: 367,9 Mio. €). Im Wertpapierdruck mit aktuell guter Projektlage, aber oft langwieriger Auftragserteilung konnte KBA seine führende Rolle dank neuer Produkte und Sicherheitsmerkmale behaupten. Im Blechdruck lag das Neugeschäft unter dem im Vorjahr erzielten, bislang höchsten Wert. Mit 422,9 Mio. € wurde der 2014 durch Wertpapier-Großaufträge erzielte Segmentumsatz von 474,5 Mio. € um 10,9 % unterschritten, obwohl die Erlöse mit Kennzeichnungssystemen und Anlagen für den Blech- und flexiblen Verpackungsdruck stiegen. Im Berichtsjahr noch nicht realisierte Wachstumsperspektiven, vor allem in Asien, gibt es auch für die Direktbedruckung von Glas. Ende 2015 standen bei den Gesellschaften im Segment Special Aufträge im Wert von 250,1 Mio. € in den Büchern (2014: 195,3 Mio. €). Durch den geringeren Umsatz mit Wertpapiermaschinen und Restrukturierungsaufwendungen bei einigen Gesellschaften lag der Segmentgewinn im Berichtsjahr mit 27,7 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 57,0 Mio. €. Im Banknotendruck erfolgt die Auftragsvergabe inzwischen überwiegend über Ausschreibungen. Dadurch werden die längerfristig erreichbaren Margen im Neumaschinengeschäft beeinflusst. Gleichwohl begrüßen wir diesen transparenten Vergabeprozess, da er unseren Kunden einen objektiven, fundierten Vergleich der angebotenen Lösungen erlaubt. Mit einer F&E-Quote von rund 10 % im Sicherheitsdruck, neuen Produkten, innovativen Sicherheitsmerkmalen und einer einzigartigen Systemkompetenz vom Design bis zur Endverarbeitung der Banknote stellt sich KBA-NotaSys gerne dieser Herausforderung und konnte im Berichtsjahr den hohen Marktanteil von über 80 % behaupten. Dem zunehmenden Preisdruck im Neumaschinengeschäft begegnet KBA-NotaSys mit dem Ausbau des Serviceangebots. Nachhaltigkeitsbericht Engagement für Umwelt und Gesellschaft Neben der Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs in der eigenen Produktion und beim Betrieb der von KBA hergestellten Maschinen und Anlagen sind der Einsatz umweltschonender Verbrauchsmaterialien und die Minimierung der Lärm-, Staub-, Geruchs- und CO2-Emissionen für uns und die Anwender unserer Produkte von zentraler Bedeutung. Neben ökonomischen und Verfahrensthemen haben die Erreichung ökologischer Ziele und die Einhaltung entsprechender Vorgaben im betrieblichen Alltag und bei der Produktentwicklung eine hohe Priorität. Darüber hinaus werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung durch die Förderung sozialer und kultureller Belange gerecht. Sicherheit am Arbeitsplatz Durch die regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Produktionsprozesse ist es 2015 gelungen, den Ressourcenverbrauch, das Abfallaufkommen und die Emissionen in unseren Werken weiter zu senken. Mit regelmäßigen Messungen und Einweisungen wird die Einhaltung interner und externer Umweltrichtlinien sichergestellt. Das im Maschinen- und Anlagenbau auch im Interesse unserer Mitarbeiter sehr wichtige Thema Arbeitssicherheit und -ergonomie wird durch klare Vorgaben, Schulungen und Beratung adressiert. Ökologie im Druck Bei Neu- und Weiterentwicklungen werden Umwelt-aspekte systematisch und konsequent berücksichtigt. So hat Sheetfed Solutions beim Einsatz der energiesparenden und geruchsneutralen LED-UV-Trocknungstechnologie für den im Bogenoffset zunehmend eingesetzten UV-Druck eine Vorreiterrolle am Markt übernommen. Das von KBA zusammen mit Partnern entwickelte Energiemanagementsystem VisuEnergy dient der Kontrolle und Reduzierung des Energieverbrauchs in Druckereien. Es erlaubt die verursacherorientierte Darstellung der Primärenergieverbraucher und ein gezieltes Eingreifen zur dauerhaften Reduzierung der Energiekosten. Ein weiteres Beispiel ist die migrationsunbedenkliche Druckfarbe KBA SensPrint für Lebensmittelverpackungen. Bei dieser Ökofarbe sind die potenziell migrierenden Bestandteile selbst Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe. Gesponserte Branchenpreise wie der KBA-Award für die „Umweltorientierte Druckerei des Jahres“ würdigen das Öko-Engagement von Druckbetrieben. Verantwortung für die Gesellschaft Seit vielen Jahren fördern die Unternehmen der KBA-Gruppe an ihren jeweiligen Standorten soziale und kulturelle Initiativen. So erbrachte das von Koenig & Bauer von Beginn an unterstützte Benefizkonzert der Druck- und Medienunternehmen Würzburgs bei der 10. Veranstaltung im November 2015 einen Erlös in Höhe von 100.000 € für die Stiftung Lesen, die damit regionale Projekte zur Leseförderung unterstützt. Sozialbericht Belegschaft für Zukunftsaufgaben neu formiert Die veränderten Marktgegebenheiten haben in den letzten Jahren zu Personalanpassungen und Versetzungen innerhalb des Konzernverbundes geführt. Für unser technologisch anspruchsvolles, internationales Geschäft und dessen strategische Weiterentwicklung sowie für Kooperationen mit anderen bedeutenden Lieferanten sind hoch qualifizierte Fachkräfte ein Muss. Entsprechend wichtig sind Investitionen in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter. Personalanpassung auf der Zielgeraden Die in der Statistik ausgewiesene Beschäftigtenzahl im Konzern reduzierte sich zum 31. Dezember 2015 auf 5.249 gegenüber 5.731 vor zwölf Monaten. Ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte und Mitarbeiter in Altersteilzeit sank die Belegschaft gegenüber 2014 (4.899) um 254 auf 4.645. Neben Stellenreduzierungen in der Produktion an den Standorten Würzburg, Frankenthal und Mödling wurden im Berichtszeitraum die Kapazitäten bei Digital & Web in Würzburg nachhaltig an den stark geschrumpften Rollenoffsetmarkt angepasst und auf neue Märkte wie den digitalen Dekor- und Verpackungsdruck ausgerichtet. Durch interne Versetzungen, Altersteilzeitregelungen, Freiwilligenprogramme und mit der Arbeitnehmerseite abgestimmte Sozialplanregelungen erfolgten die Personalmaßnahmen so sozialverträglich wie möglich. Betriebsbedingte Kündigungen ließen sich dennoch nicht gänzlich vermeiden. Im Zuge der Feinjustierung von Strukturen und Prozessen wird es noch zu kleineren Personalveränderungen kommen. Am Ende wird die schon früher genannte Zahl von etwa 4.500 Konzernbeschäftigten – ohne Auszubildende und Mitarbeiter in Altersteilzeit – erreicht. Ausbildungsquote über 7 % Bei 378 Auszubildenden und Praktikanten bleibt die Ausbildungsquote im KBA-Konzern mit 7,2 % beachtlich (2014: 7,4 %). Unsere seit fast 150 Jahren bestehende, staatlich anerkannte Werkberufsschule in Würzburg und die Ausbildungsstätten an anderen Standorten leisten für die Qualifizierung unseres technischen Nachwuchses hervorragende Arbeit. Unser sächsischer Ausbildungsbetrieb wurde zum 16. Mal in Folge von der IHK Dresden als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert. In der Würzburger Werkberufsschule wird neben den eigenen Fachkräften auch der technische Nachwuchs unserer Tochtergesellschaft KBA-Metronic und einiger anderer Unternehmen aus dem Umland ausgebildet. 77 junge Damen und Herren haben 2015 im Konzern eine umfassende Fachausbildung begonnen. Zu den dominierenden Berufen Mechatroniker, Industrie- und Zerspanungsmechaniker kommen Elektroniker verschiedener Fachzweige, Konstruktionsmechaniker, Technische Produktdesigner, Industriekaufleute und Fachinformatiker hinzu. Zusätzlich bietet KBA die dualen Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik an. Im Hinblick auf die erforderliche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt werden zwei Asylbewerber im sächsischen KBA-Werk zu Mechatronikern ausgebildet. KBA als international tätiges Unternehmen sieht darin einen konkreten Beitrag zur Versachlichung der aktuellen Flüchtlingsdiskussion. Der Anteil weiblicher Berufsstarter liegt mit 13 % über dem Durchschnitt im Metallgewerbe. Durch die demografische Entwicklung und den Trend zum Studium gehen wir seit einiger Zeit neue Wege bei der Gewinnung geeigneter junger Leute für gewerblich-technische Berufe. Neben den bewährten Tagen der offenen Tür in den Ausbildungsstätten, Berufsinformationstagen und Teilnahmen an Ausbildungsmessen fand erstmals eine „Lange Nacht der Ausbildung“ in der Würzburger Werkberufsschule statt. Das Radebeuler Werk ist zusammen mit anderen regionalen Unternehmen und der IHK Dresden Partnerschaften mit allgemeinbildenden Schulen eingegangen. Elternabende, Schülerpraktika und Betriebsbesichtigungen bieten gute Voraussetzungen für eine frühzeitige Berufsorientierung der Schulabgänger. Viele unserer Auszubildenden haben KBA auf diese Weise kennengelernt. Durch die regelmäßige Beteiligung am Girls’ Day und Technik-Camp für Mädchen und einen Schnuppertag für Mädchen in technischen Berufen wollen wir den Anteil weiblicher Fachkräfte weiter erhöhen. Für Studenten bietet KBA Praktika und Praxissemester zum beruflichen Einstieg an und betreut sie bei Diplom-, Master- oder Bachelorarbeiten. 72 Auszubildende legten erfolgreich die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern an den großen Standorten Radebeul und Würzburg ab. Dabei demonstrierten vier Kammersieger und zahlreiche zweite und dritte Plätze einmal mehr die hohe Qualität unserer Ausbildung. Der bayerische Landesbeste im Beruf Technischer Modellbauer kam von KBA Würzburg. Ein Mechatroniker im Werk Radebeul wurde als beste sächsische Jungfachkraft in der Kategorie Elektroberufe ausgezeichnet. Fitnessprogramm für neue Aufgaben Neben Sprachkursen, IT-Schulungen und Fachseminaren dienten die Weiterbildungsangebote im Berichtsjahr der Qualifizierung von Mitarbeitern für neue bzw. veränderte Aufgaben. Kontinuierlich besser werden Unsere Mitarbeiter haben auch im Berichtsjahr durch zahlreiche Verbesserungsvorschläge wieder zu Prozess- und Produktoptimierungen beigetragen. Von den in Radebeul und Würzburg eingereichten Mitarbeiterideen wurden eine Vielzahl prämiert und durch deren Umsetzung beachtliche Kosteneinsparungen realisiert. Gesundheitsvorsorge und -förderung Die als eigenständiges Unternehmen geführte Betriebskrankenkasse BKK KBA führte am Ende des Berichtsjahres 9.508 Mitglieder und 2.876 Familienangehörige in ihrer Versichertenliste. Die gut besuchten Gesundheitstrainings behandelten unter anderem das Thema Stress. Weiter wurden Online-Ernährungskurse angeboten. Neben einem Seminar zur Suchtprävention fanden für Auszubildende theoretische und praktische Gesundheitskurse direkt an den Ausbildungsplätzen statt. Die Fahrradaktion „People & Bike“ war wieder ein großer Erfolg. Beruf und Familie vereinbar machen Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet KBA Teilzeitmodelle, Job-Sharing und Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten an. Für Mütter und Väter in Elternzeit werden Räumlichkeiten für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung gestellt. Viele langjährige Mitarbeiter 176 Arbeitsjubilare wurden 2015 an den großen Konzernstandorten in Radebeul und Würzburg geehrt. Vier Mitarbeiter begingen ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum, 51 blickten auf 40 und 121 auf 25 Jahre im Unternehmen zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihren langjährigen Einsatz und ihre Treue zum Unternehmen. ![]() Nachtragsbericht Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge mit besonderen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten. Risikobericht Risiken beherrschbar machen Für das aktive Risikomanagement im Konzern verwendet KBA ein Frühwarnsystem. Risiken für die Unternehmensentwicklung sollen dadurch frühzeitig identifiziert, deren mögliche Folgen quantifiziert und das rechtzeitige zielgerichtete Eingreifen des Managements erreicht werden. Neben der Meldung kritischer Markt- und Unternehmensentwicklungen mit deren möglichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage verbessert das Früherkennungssystem die Planungsgenauigkeit und fördert das allgemeine Risikobewusstsein. Umfassender Risikokonsolidierungskreis Das Risikofrüherkennungssystem erfasst neben den produzierenden Einheiten auch sämtliche Vertriebs- und Servicegesellschaften. Die Identifikation, Bewertung und Kommunikation wesentlicher zukünftiger Gefahren werden systematisch nach vorgegebenen Kategorien und Grundsätzen durchgeführt. Im Risikohandbuch sind das Instrumentarium und der Berichtsweg konzernweit dokumentiert. Neben den Vorschriften des Aktienrechts und den Deutschen Rechnungslegungsstandards basiert das Risikomanagementsystem der KBA-Gruppe auf Grundlagen und Modellen des IIA (Institute of Internal Auditors) und des COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission). Die Risikomanagement-Organisation bei KBA besteht aus der zentralen Risikokoordinationsstelle mit Zuordnung zum Finanzvorstand und aus zentral festgelegten Risikomanagern. Die Risikoinventur mit Meldung wird halbjährlich dezentral von den sog. Risk Ownern der operativen Einheiten durchgeführt. Das Risiko wird als negative Abweichung von der Geschäftsplanung mittels Wahrscheinlichkeiten quantifiziert. Nach festgelegten Meldeschwellen und klar definierten Kommunikationswegen berichten die Risikomanager über ihre Bereichsrisiken. Durch die standardisierte Vorgehensweise werden eine systematische und einheitliche Betrachtung und Bewertung von Risiken erreicht. Die quantitativ und qualitativ gebündelten Risiken werden dem Vorstand übermittelt. Ergänzt wird das System durch die konzernweite Unternehmensplanung, die unterjährige regelmäßige Finanzberichterstattung an den Vorstand, Ad-hoc-Meldungen und Forecasts durch das Controlling sowie das interne Konzernberichtswesen. Die Umsetzung geeigneter Steuerungs- und Gegenmaßnahmen ist Aufgabe des Managements. Das vom Vorstand installierte Risikofrüherkennungssystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Abschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft. Die interne Revision überwacht das Meldeverfahren und prüft auf Plausibilitäten. Nachfolgend beschreiben wir die wesentlichen Risiken. Diese betreffen alle Segmente gleichermaßen, sofern keine spezielle Zuordnung erfolgt. Die dargestellten Risiken sind nicht notwendigerweise die einzigen Unwägbarkeiten, denen der Konzern ausgesetzt ist. Konjunktur- und Branchenrisiken Unser Geschäft wird von der Weltkonjunktur und vom Strukturwandel in der Druckbranche beeinflusst. Politische Entscheidungen, internationale Konflikte und Währungsturbulenzen können den Absatz unserer Produkte mindern und unsere Prognosen und Budgets beeinträchtigen. Die Entwicklung am Medienmarkt und immer produktivere Druckanlagen beschränken in einigen Segmenten das Nachfragevolumen. Zur Reduzierung des daraus resultierenden Markt- und Kapazitätsrisikos wurden in den letzten Jahren bereits weitreichende Anpassungen auf nachhaltig niedrigere Marktvolumina durchgeführt. Das seit Anfang 2014 laufende Restrukturierungsprogramm mit dem Abbau von bis zu 1.500 Stellen wurde Ende 2015 weitgehend abgeschlossen. In der Produktion wurden im Zuge des Konzernumbaus Redundanzen zwischen den Werken beseitigt. Mit der Ausweitung des Fremdgeschäfts will das Management die Auslastung unserer modernen und hochspezialisierten Fabriken zusätzlich verbessern. Die seit Jahren verfolgte Diversifizierung in medienferne Märkte wie den Sicherheits-, Kennzeichnungs- und Verpackungsdruck hat den Anteil des von den digitalen Medien beeinflussten Neumaschinengeschäfts auf gut 10 % des Konzernumsatzes reduziert. Im Verpackungsdruck auf Papier, Karton und Blech ist KBA bereits gut aufgestellt. 2013 haben wir durch zwei Akquisitionen unser Portfolio für die expandierenden Verpackungsmärkte Folien und Hohlkörper erweitert. Den zukunftsorientierten Digitaldruck adressieren wir mit unseren eigenen RotaJET L- und VL-Plattformen sowie der Kooperation mit HP bei einer großen Inkjet-Anlage für Wellpappenverpackungen. Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, unser Angebot durch neue Produkte und Anwendungen zügig in Wachstumsmärkte zu transformieren. Dank des über Jahrzehnte aufgebauten Know-hows ist KBA führend bei Systemen für die Banknotenproduktion. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um staatliche Kunden, in der Regel außerhalb der Industrieländer. Dies begrenzt unseren Einfluss auf Entscheidungs- und Lieferzeiträume und erschwert die Planbarkeit des Wertpapiergeschäfts. Daraus resultieren auch finanzielle Risiken. Wir begegnen diesen spezifischen Marktbedingungen mit der Reduzierung der Abhängigkeit von diesem Geschäftsfeld, neuen Produkten und dem Ausbau des Servicegeschäfts für die große installierte Maschinenbasis. Im Zuge unserer strategischen Neuausrichtung kommt es auch zu Akquisitionen und Allianzen. Solche Transaktionen können beachtliche Akquisitions- und Folgekosten hervorrufen und erfordern deshalb – häufig mit externer Unterstützung – sorgfältige Analysen im Vorfeld. Ziel solcher Aktivitäten und Aufwendungen ist eine angemessene Wirtschaftlichkeit durch ein zukunftsorientiertes Produktportfolio. Die aus konjunkturellen und regionalen Nachfrageschwankungen resultierenden Absatzrisiken reduziert KBA durch die Expansion des internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerks in Zukunftsmärkte. Weitere Umsatz- und Ertragspotenziale eröffnet der After-Sales-Service. Durch erweiterte Angebote und organisatorische Maßnahmen konnte KBA das profitable Servicegeschäft bei Sheetfed sowie Digital & Web ausweiten. Wechselkurs-, Absatz- und Finanzierungsrisiken Die weitere Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen hat wesentlichen Einfluss auf die Absatzchancen unserer Produkte in wichtigen Exportmärkten wie Nordamerika, Asien oder dem Mittleren Osten. Während die Aufwertung des US-Dollars die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen stärkt, verbilligt der schwache Yen japanische Produkte zu Lasten deutscher Anbieter. Durch noch vorhandene Überkapazitäten auf der Herstellerseite hält der Preisdruck insbesondere bei Bogen- und Rollenoffsetmaschinen an. Mit klaren Vertriebsvorgaben und permanenten Kontrollen bezüglich der Preisgestaltung bei Neu- und Gebrauchtmaschinen sowie angemessenen Aufschlägen bei technischen Vorteilen begrenzen wir die mit einem Käufermarkt verbundenen Verlustrisiken. Für Verpflichtungen aus nicht kostendeckenden Aufträgen werden unverzüglich angemessene Rückstellungen gebildet. Weiter gilt vor allem im Sheetfed-Segment der Absatzfinanzierung unser besonderes Augenmerk, um den Umfang risikobehafteter Finanzierungsgeschäfte zu mindern. Gleichwohl muss KBA seinen Kunden im marktüblichen Maße Finanzierungen anbieten können. Dabei arbeiten wir z. B. mit Leasinggesellschaften zusammen, mit denen fallweise kundenspezifische Risikobeteiligungen vereinbart werden. Kreditversicherungen und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene stellen eine weitere wirksame Maßnahme dar, um Forderungsrisiken soweit wie möglich vorzubeugen. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach Lieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden stets einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für potenzielle Ausfälle von Forderungen, Rückkaufverpflichtungen und Rücknahmen von Gebrauchtmaschinen werden ausreichend Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet. Durch den Strukturwandel in der Druckbranche rechnen wir in den Industrieländern mit einer weiter sinkenden Zahl von Druckereien und einer steigenden Betriebsgröße. Eine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken sehen wir derzeit nicht. Bei Großprojekten mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für die erzielbaren Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise werden soweit möglich durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert. Zum Bilanzstichtag wurden keine Rohstoffderivate gehalten. Auf der Material-und Beschaffungsseite erwarten wir 2016 bei einigen Komponenten eine Umkehr des Preistrends durch wieder steigende Rohstoffpreise. Obwohl wir uns eng mit unseren Lieferanten abstimmen, ist ein Terminverzug bei einzelnen Komponenten mit Auswirkungen auf die geplante Umsatzrealisierung nie ganz auszuschließen. Gleiches gilt für die termingerechte Abnahmebereitschaft unserer internationalen Kunden. Hier kann es zu Verzögerungen kommen, z. B. bei der Fertigstellung von Druckereigebäuden. Entwicklungsrisiken Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, Erfüllung von Marktanforderungen und Gewinnung neuer Kundenkreise investiert KBA Jahr für Jahr erhebliche Mittel in die Entwicklung verbesserter oder gänzlich neuer Produkte und Verfahren. Daraus resultieren technische und marktbedingte Risiken. Den Marktrisiken wirken wir durch entsprechende Marktanalysen vor Entwicklungsbeginn und Marketingaktivitäten im Zuge der Produkteinführung entgegen. Die technischen Risiken reduzieren wir durch ein umfassendes Projekt- und Qualitätsmanagement sowie die praxisnahe Erprobung bei Beta-Anwendern. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen hat die Fähigkeit, die Qualitätskosten für technisch anspruchsvolle Produkte nachhaltig zu senken, einen großen Einfluss auf die Ertragslage. Finanzielle Risiken Finanzielle Gefahren resultieren aus Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässen, Währungsschwankungen und Preisänderungen. Im Konzernanhang sind Art, Umfang und Marktwert der bei KBA eingesetzten Finanzinstrumente ausgewiesen. Wesentliche Länder- oder Kontrahentenrisiken sehen wir derzeit nicht. Dem Management liegen regelmäßige Auswertungen der Forderungen nach Fälligkeit und Regionen vor. Mögliche Risikokonzentrationen können so zeitnah identifiziert werden. Fremdwährungsrisiken entstehen aus Bilanzposten und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. Potenzielle Risiken ergeben sich vor allem aus den in US-Dollar abgeschlossenen Aufträgen und entsprechenden Forderungen. Dabei können gegenläufige Fremdwährungszahlungsströme einer Währung als natürliche Absicherung (Natural Hedge) genutzt werden. Verbleibende Risikopositionen werden – soweit wirtschaftlich und durch die erwartete Kursentwicklung sinnvoll – durch Sicherungsgeschäfte (vor allem Devisentermingeschäfte) mit Banken erstklassiger Bonität abgesichert. Sicherungsgeschäfte schließen wir auf Forderungen und auf erwartete Nettopositionen geplanter Umsätze ab. Der Bereich Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag anhand verschiedener Sensitivitäts- und Szenario-Analysen. Zur quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang. Trotz der anhaltend expansiven Geldpolitik der EZB und anderer Notenbanken gibt es für die Druckbranche nach wie vor beachtliche Hürden bei der Kreditfinanzierung von Investitionen, da Kreditvergaben nur mit einem relativ hohen Risikoaufschlag erfolgen. Dagegen sind die Guthabenzinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Bei KBA bestehen Finanzinstrumente, deren Zeitwert bzw. die daraus resultierenden Zahlungsströme vom Marktzinssatz beeinflusst werden. In ausgewählten Fällen nutzen wir derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos, siehe dazu auch die Seiten 88 f. im Anhang. Eine Absenkung des Abzinsungssatzes würde einen Anstieg der Pensionsrückstellungen mit entsprechender Verminderung des Eigenkapitals zur Folge haben. Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die Zahlungsfähigkeit der Mutter- und Tochtergesellschaften erfasst und gesteuert. Neben dem konzernweiten Cash-Management besteht eine wöchentliche bzw. im Konzern monatliche Liquiditäts- und Finanzplanung mit Berichterstattung. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend überwacht. Die im zyklischen Maschinen- und Anlagenbau für Liquiditätsschwankungen notwendigen Kredit- und Avallinien wurden von inländischen Banken mit einem Volumen von 100 Mio. € bis Ende 2016 zur Verfügung gestellt. Im Konzern stehen zusätzliche Kreditlinien zur Verfügung. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können damit überbrückt werden. Risiken im Personalbereich Unser Erfolg hängt wesentlich von hoch qualifizierten Ingenieuren, Fach- und Führungskräften ab. Ein Risiko besteht darin, dass es uns in der aktuell schwierigen Branchensituation nicht gelingt, qualifizierte Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen. Zur Abfederung von Auslastungsschwankungen stehen flexible Instrumente wie Arbeitszeitkonten oder Leiharbeit zur Verfügung. Die Umsetzung der Personalanpassung im Rahmen unseres Restrukturierungsprogramms ist weitgehend abgeschlossen. Rechtliche Risiken Der Konzern ist nicht in Gerichtsverfahren mit einem erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtsituation des Unternehmens verwickelt. Dennoch unterliegen wir diversen Risiken im Zusammenhang mit Rechtsverfahren aus unserer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Zu den rechtlichen Risiken rechnen wir auch Compliance-Risiken, die weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Compliance-Organisation fortlaufend verbessert. Das gilt auch für das vergangene Geschäftsjahr. Wir richten unsere Compliance-Organisation zunehmend präventiv aus und unternehmen besondere Anstrengungen zur Früherkennung von Compliance-Risiken. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch wesentliche Compliance-Risiken eintreten. Sie können zu Sanktionen, Schadenersatzansprüchen und schwer quantifizierbaren Reputationsschäden führen. Wir bilden Rückstellungen für rechtliche Risiken, wenn eine Verpflichtung wahrscheinlich und eine Schätzung möglich ist. Zudem besteht im technisch anspruchsvollen Investitionsgütergeschäft immer das latente Risiko, dass durch Qualitätsprobleme, Schutzrechtsverletzungen oder Ähnliches ein nur schwer quantifizierbarer Imageschaden entsteht. IT-Risiken Aufgrund der konzernweiten SAP-Einführung entstehen für die KBA-Gruppe Risiken hinsichtlich der reibungslosen Abwicklung zukünftiger Geschäftsprozesse. Zur Begrenzung dieser IT-Risiken bedient sich KBA eines namhaften Softwareberaters und hat eine SAP-Projektgruppe installiert. Sollte die termingerechte und störungsfreie Installation der ERP-Software nicht gelingen, kann dies erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Sonstige Risiken Einzelne Unwägbarkeiten werden durch Versicherungen mit üblichen Deckungssummen abgedeckt. Zur Absicherung sonstiger Risiken wurden ausreichende Rückstellungen gebildet. Die Bewertung von Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen, für Restrukturierungsaufwendungen, für Rechtsstreitigkeiten sowie Gewährleistungsverpflichtungen ist in erheblichem Maße mit Schätzungen verbunden. Trotz der zahlreichen konjunkturellen und politischen Unsicherheiten sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der KBA-Gruppe gefährden könnten. Unser Restrukturierungsprogramm Fit@All ist nahezu abgeschlossen. Unser erweitertes Produktportfolio für die Wachstumsmärkte Verpackungs- und Digitaldruck, unsere starke Position in einigen Spezialmärkten und die weiterhin solide Finanzausstattung begrenzen das Risikopotenzial. Mit der Konzernneuausrichtung soll die Abhängigkeit von schrumpfenden Marktsegmenten reduziert und die Ertragskraft wieder nachhaltig gestärkt werden. Prognose- und Chancenbericht Mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins drupa-Jahr Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2016 haben sich die seit einiger Zeit fragilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter eingetrübt. Weitere drohende Konflikte im Mittleren Osten und auf der koreanischen Halbinsel, der Absturz des Ölpreises, die Börsenturbulenzen in China und deren Auswirkungen auf die internationalen Aktienmärkte und die anhaltende Uneinigkeit in der EU über die Lösung der Euro- und Flüchtlingsproblematik verunsichern Investoren und bremsen damit auch die Geschäfte im Maschinenbau. Unter dem Strich rechnet der Branchenverband VDMA trotz des für den Export hilfreichen niedrigen Euro-Kurses 2016 mit keinem realen Wachstum bei den deutschen Maschinenbauern. Innerhalb der Branche wird es wieder erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sparten geben. 2015 haben die im Verpackungs- und Werbebereich von der gut laufenden Konsumgüterkonjunktur profitierenden Druckmaschinenhersteller bei den Neuaufträgen besser abgeschnitten als andere mit einer schwächelnden Investitionsgüternachfrage konfrontierte Maschinenbauer. Ob dieser für unsere Branche positive Trend nach vielen enttäuschenden Jahren 2016 anhält, ist unsicher. Im vierten Quartal ließ die VDMA-Statistik im Bereich Druck- und Papiertechnik bereits eine signifikante Abschwächung der Nachfrage im Vorjahresvergleich erkennen. Die weitere Entwicklung wird wesentlich von einer stabilen US-Konjunktur, der wirtschaftlichen Erholung im Euro-Raum sowie den vielen mit Finanzproblemen kämpfenden Schwellenländern abhängen. Der jahrelange Wachstumsmotor China ist ins Stottern geraten und wir gehen auch 2016 von einer gedämpften Investitionstätigkeit aus. Es ist keine leichte Aufgabe, den erwarteten Minderumsatz in diesem großen Einzelmarkt durch mehr Geschäft in anderen Ländern zu kompensieren. Unser erweitertes Portfolio für den wachsenden Verpackungs- und Digitaldruckmarkt sowie die starke Stellung in weniger konjunktursensiblen Spezialmärkten wie dem Sicherheitsdruck sind dabei hilfreich. Ein weiterer Vorteil ist, dass KBA mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 157,6 Mio. € höheren Auftragsbestand von 574,9 Mio. € in das neue Geschäftsjahr gegangen ist. Die gute Auftragslage sichert die Auslastung unserer Kapazitäten bis zur Fachmesse drupa Ende Mai. Dank neuer und weiterentwickelter Produkte für die im Fokus stehenden Zukunftsmärkte erwarten wir von der Messe einen Nachfrageschub für das zweite Halbjahr, falls das Marktumfeld einigermaßen stabil bleibt. Im größten Segment Sheetfed ermöglicht der beachtliche Auftragsbestand bei mittel- und großformatigen Bogenoffsetmaschinen in der ersten Jahreshälfte einen hohen Beschäftigungsgrad des Werkes Radebeul. KBA-Industrial Solutions, unsere Gießerei in Würzburg und die Walzenfertigung in Frankenthal profitieren als Zulieferer ebenfalls von der guten Auftragslage im Bogenbereich. Bei Digital & Web sorgen die wesentlich über dem Vorjahr liegenden Neuaufträge für Digital- und Offsetdruckanlagen, das wachsende Servicegeschäft und die Zusammenarbeit mit HP im digitalen Wellpappendruck für genügend Arbeit und bessere Umsätze in den nächsten Monaten. Die Kurzarbeit und die Leerkosten des Vorjahres sind Vergangenheit, was sich neben den steigenden Erlösen positiv auf die künftigen Ergebniszahlen auswirken wird. Schon immer heterogen verläuft die Auftrags- und Umsatzentwicklung der in unterschiedlichen Märkten tätigen Gesellschaften im Segment Special. Vor allem im Wertpapierdruck mit einer von staatlichen Entscheidungen und politischen Einflüssen abhängigen Kundenklientel kommt es wie im vergangenen Jahr immer wieder zu schwer planbaren Verzögerungen. Dennoch erwarten wir in diesem Geschäftsfeld auf der Basis des gestiegenen Auftragseingangs für 2016 eine befriedigende Geschäftsentwicklung. Bei den im Blech-, Folien- und Glaskörperdruck tätigen Gesellschaften planen wir ebenfalls mit leicht steigenden Umsätzen. Zuwächse beim Umsatz und Ergebnis hat sich KBA-Metronic im Kennzeichnungsdruck vorgenommen. Falls sich die Bedingungen für unser weltweites Geschäft nicht wesentlich verschlechtern, streben wir für 2016 einen Umsatzanstieg auf rund 1,1 Mrd. € und eine EBT-Rendite zwischen 3 % und 4 % an. Angesichts des volatilen Umfelds werden wir unsere Prognose im Zuge der Quartalsberichterstattung weiter präzisieren. Die nachhaltige Profitabilität in allen Geschäftsbereichen hat für 2016 höchste Priorität. Neben der Erweiterung der Produktpalette für den mit rund 70 % des Konzernumsatzes bereits dominierenden Verpackungsdruck bleiben die weitere Optimierung der Organisation, des Working Capitals und der Cash-Generierung an unseren Standorten permanente Managementaufgaben. Mit einer stringenten Corporate Governance will der Vorstand den in der Vergangenheit zu starken Einfluss einzelner zyklischer Geschäftsfelder auf das Gesamtergebnis reduzieren. Durch einen positiven Ergebnisbeitrag aller Segmente soll die Ertragskraft mittelfristig auf einem für einen internationalen Maschinenbauer angemessenen Niveau mit einer EBT-Marge von 4 - 6 % stabilisiert werden. Rechtliche Angaben und Vergütungsbericht Zum 31. Dezember 2015 belief sich das Grundkapital der Koenig & Bauer AG, Würzburg, auf 42.964.435,80 €. Bei einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie ist es in 16.524.783 Inhaberaktien eingeteilt. Gemäß Ziffer 14.7 der Satzung gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht. Nach unserer Kenntnis hält die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,2 % einen Anteil am Grundkapital von über 10 %. Einige weitere institutionelle und private Anleger sind mit Anteilen zwischen 3 % und 10 % an KBA beteiligt und halten in Summe rund ein Drittel des Kapitals. Angaben zu den Organen Die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder sowie Satzungsänderungen erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß Ziffer 10.2 der Satzung kann der Aufsichtsrat Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, beschließen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals. Entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst legte der Aufsichtsrat am 29. September 2015 die Zielgröße für die Frauenquote im Vorstand fest. Der Aufsichtsrat respektiert die mit der Einführung einer Frauenquote verfolgten Ziele und legt Wert auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aufgrund keiner im Bezugszeitraum anstehenden planmäßigen Vorstandsneubestellung soll die Frauenquote im Vorstand in Höhe von 0 % bis zum 30. Juni 2017 beibehalten werden. Weiter hat der Vorstand ebenfalls am 29. September 2015 beschlossen, aufgrund keiner kurzfristig erkennbaren Personalwechsel die derzeitige Frauenquote von 0 % in der ersten Führungsebene unter dem Vorstand und von 7 % in der 2. Führungsebene unter dem Vorstand bis zum 30. Juni 2017 beizubehalten und in den Folgejahren bei anstehenden Neubesetzungen bei vergleichbarer Qualifikation weiblicher und männlicher Kandidaten nach Möglichkeit zu steigern. Genehmigtes Kapital und Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien Zum 31. Dezember 2015 betrug das genehmigte Kapital 15.443.766 € bzw. 5.939.910 Stückaktien und kann bis zum 15. Juni 2016 genutzt werden (Ziffer 5.3 der Satzung). Für den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts stehen der Koenig & Bauer AG maximal 10 % von 42.808.201,80 € zur Verfügung. Diese bis zum 15. Juni 2016 bestehende Ermächtigung der Hauptversammlung soll die Gesellschaft kurzfristig in die Lage versetzen, eigene Aktien für den Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen anbieten zu können. Eine Position an eigenen Aktien bestand am 31. Dezember 2015 nicht. Angaben nach § 315 Absatz 4, Nr. 8 und 9 HGB Bei der Koenig & Bauer AG gibt es keine wesentlichen Vereinbarungen oder besonderen Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. Kontrollerwerbs, der infolge eines Übernahmeangebots entstehen kann. Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall bestehen ebenfalls nicht. Vergütungsbericht Die Aufsichtsratsvergütung wurde ab dem Geschäftsjahr 2015 auf eine reine Fixvergütung entsprechend der Vorgehensweise vieler börsennotierter Gesellschaften umgestellt. Die von der Hauptversammlung am 21. Mai 2015 verabschiedeten Vergütungsregeln sind in Ziffer 13 der Satzung niedergelegt. Neben dem Sitzungsgeld und Auslagenersatz erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine feste jährliche Vergütung von 24.000 €. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte und seine Stellvertreter jeweils das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Der Vorsitz bzw. die Mitgliedschaft im Prüfungs-, Strategie- und Personalausschuss wird mit zusätzlichen 6.000 € bzw. 3.600 € jährlich vergütet. Die Tätigkeiten im Präsidium, im Vermittlungs- und Nominierungsausschuss werden nicht zusätzlich vergütet, ebenso nicht der Ausschussvorsitz, wenn er vom Aufsichtsratsvorsitzenden oder einem seiner Stellvertreter ausgeübt wird. Alle KBA-Vorstandsmitglieder beziehen nach dem festgelegten Vergütungssystem Fixgehälter und erfolgsabhängige Bezüge. Mit Ausnahme des Vertrages mit dem CRO, der im Hinblick auf die primäre Verantwortlichkeit für die Umsetzung des Fit@All-Programms neben einem höheren Fixanteil am Gehalt eine kürzere Laufzeit bis zum 30. April 2016 hat, haben alle Verträge eine Grundlaufzeit von fünf Jahren. Die erfolgsabhängigen Bezüge basieren auf folgender Regelung: • Alle Ziele werden auf das EBT (Ergebnis vor Steuern) im Konzern abgestellt. • Für die bis 28. Oktober 2015 amtierenden Vorstände mit Segmentverantwortung wurden 50 % der erreichbaren variablen Vergütung nach dem Ergebnis des Geschäftsbereichs und 50 % nach dem Konzernergebnis bemessen. • Die variable Vergütung besteht aus einem kurzfristigen und einem die Nachhaltigkeit betreffenden Anteil. Dabei werden Sollgrößen für das erreichbare EBT als Basis herangezogen. Die Auszahlung des nach Nachhaltigkeit beschlossenen Tantiemeanteils erfolgt über drei Jahre. • Die variablen Vergütungen sind mit maximal je einem Jahresfestgehalt für die kurzfristige und langfristige Zielerreichung gedeckelt. • Im Hinblick auf die auf fünf Jahre verlängerte Vertragsdauer wurde eine Bestimmung aufgenommen, dass im Fall einer vorzeitigen Beendigung ohne wichtigen Grund während der Vertragslaufzeit die Abfindung auf maximal drei Jahresfixbezüge (ohne erfolgsabhängige Bezüge) begrenzt ist bzw. – sofern die Restlaufzeit weniger als zwei Jahre beträgt – zeitanteilig entsprechend der Restlaufzeit gewährt wird. Die sonstige Vorstandsvergütung enthält die Versorgungszusagen und die Kosten für Nebenleistungen wie die Bereitstellung eines Dienstwagens. Aktien-Optionsprogramme oder sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen generell im KBA-Konzern nicht. Koenig & Bauer AG (Erläuterungen auf Basis HGB) Der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Geschäft und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Koenig & Bauer AG umfasst als Holding-Gesellschaft die zentralen und strategischen Funktionen des Konzerns und betreibt kein operatives Geschäft. Zu den Zentralfunktionen für die KBA-Gruppe zählen das Controlling, das zentrale Marketing und die Kommunikation, Investor Relations, der IT-Bereich, Technik-Standards, Business Development, Konzernrechnungswesen, Patent- und Lizenzwesen, Personal, Recht, Compliance, Versicherungen, Revision und Steuern. Weiter stellt die Koenig & Bauer AG IT-Hardware und das Rechenzentrum für Konzernaufgaben zur Verfügung und vergibt Lizenz- und Markenrechte an Tochtergesellschaften. Die Beschäftigtenzahl am Abschlussstichtag ohne Auszubildende, Praktikanten und freigestellte Mitarbeiter betrug 222. Neben den an die operativen Konzerngesellschaften verrechneten Dienstleistungen und den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte hängt die wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG von den Dividendenerträgen bzw. Ausschüttungen der Tochtergesellschaften und damit von deren Geschäftsverläufen ab. Die Koenig & Bauer AG hält direkt oder indirekt Beteiligungen mit mindestens 20 % an 56 Gesellschaften, siehe dazu das Kapitel Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit auf den Seiten 25 f. und den Anhang. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Koenig & Bauer AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns und werden auf den Seiten 34 ff. ausführlich beschrieben. Ertragslage Aufgrund der Neustrukturierung des KBA-Konzerns rückwirkend zum 1. Januar 2015 liegen für 2014 keine adäquaten Vergleichszahlen vor. Die Umsatzerlöse von 71,0 Mio. € resultieren im Wesentlichen aus den Verrechnungen der von der Koenig & Bauer AG für die operativen Konzerngesellschaften erbrachten Shared-Service-Dienstleistungen sowie aus den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte. Bei Herstellungskosten von 52,4 Mio. € ergibt sich ein Bruttoergebnis vom Umsatz von 18,6 Mio. €. Inklusive der allgemeinen Verwaltungskosten von 20,4 Mio. € und des Saldos aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen von +8,7 Mio. € wird das Betriebsergebnis mit 6,9 Mio. € ausgewiesen. Das Beteiligungsergebnis belief sich auf 14,3 Mio. €. Bei einem Zinsergebnis von –3,5 Mio. € und einem außerordentlichen Ergebnis von 0,9 Mio. € ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von 18,6 Mio. €, das dem Jahresüberschuss entspricht. Die Zielsetzungen für 2015 eines Umsatzes von ca. 70 Mio. € und eines positiven EBT im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wurden erreicht. Angesichts des noch verbleibenden Bilanzverlustes von –54,0 Mio. € werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung keine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2015 vorschlagen. Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 387,2 Mio. €. Bei einem Anlagevermögen von 240,7 Mio. € entfielen 5,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 74,7 Mio. € auf Sachanlagen und 160,9 Mio. € auf Finanzanlagen für die verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. 2015 wurden 4,2 Mio. € in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen investiert. Dem standen Abschreibungen von 5,7 Mio. € gegenüber. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 104,1 Mio. € beinhalten vor allem Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 81,8 Mio. € aus der Verrechnung von Lieferungen und Leistungen innerhalb des Konzerns. Ende 2015 standen an liquiden Mitteln 26,0 Mio. € zur Verfügung. Nachdem die Gesellschaft keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten hat, entspricht die Nettoliquidität dem Finanzmittelbestand. Bei einem Eigenkapital von 182,4 Mio. € zum Geschäftsjahresende 2015 liegt die Eigenkapitalquote in Relation zur Bilanzsumme bei 47,1 %. Bei Pensionsrückstellungen von 67,3 Mio. € beliefen sich die sonstigen Rückstellungen auf 47,8 Mio. € und die Steuerrückstellungen auf 2,8 Mio. €. Die Verbindlichkeiten von 84,3 Mio. € bestehen hauptsächlich gegenüber verbundenen Unternehmen aufgrund von konzerninternen Finanzierungen. Nachtragsbericht Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeutung sind nach Ende des Geschäftsjahres 2015 nicht eingetreten. Risikobericht Die Koenig & Bauer AG ist an den Risiken ihrer Tochtergesellschaften beteiligt, der Grad der Partizipation hängt von der jeweiligen Beteiligungsquote ab. Für weitere Informationen wird auf den Risikobericht des KBA-Konzerns auf den Seiten 50 ff. verwiesen. Zudem können Belastungen aus den Haftungsverhältnissen entstehen, die zwischen der Koenig & Bauer AG und ihren Tochtergesellschaften existieren. Prognose- und Chancenbericht Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG ist eng an die weitere operative Performance des Konzerns gekoppelt. Über unsere Perspektiven und Planungen für das operative Geschäft informiert der Prognose- und Chancenbericht auf den Seiten 55 f. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter http://www.kba.com/investor-relations/corporate-governance/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung/ veröffentlicht. Auf den Seiten 28 f. des zusammengefassten Lageberichts erfolgt die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems. Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2015Aktiva scroll
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2015scroll
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2015scroll
Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2015scroll
scroll
scroll
Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen. Konzern-Kapitalflussrechnung 2015scroll
Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (I) verwiesen. Konzern-Anhang(A) Vorbemerkungen Der KBA-Konzern fertigt und vertreibt weltweit Bogenoffset-, Digital- und Offset-Rollenmaschinen sowie Sondermaschinen in allen gängigen Druckverfahren und erbringt Service-Dienstleistungen. Oberste Konzerngesellschaft ist die Koenig & Bauer AG (kurz KBA) in 97080 Würzburg, Friedrich-Koenig-Str. 4, Deutschland. KBA ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Der Konzernabschluss umfasst das Mutterunternehmen sowie alle verbundenen konsolidierten Tochtergesellschaften. Zum 31. Dezember 2015 hat KBA einen Konzernabschluss sowie einen zusammengefassten Lagebericht gemäß § 315a HGB erstellt, die zusammen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Dabei wurden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, berücksichtigt. In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasste Posten werden im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewendet. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt, erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €). Der Vorstand der Koenig & Bauer AG hat den Konzernabschluss am 22. März 2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu billigen. (B) Neue und geänderte Standards/Interpretationen Für das Geschäftsjahr 2015 wurden die folgenden IFRS zugrunde gelegt, die verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. scroll
Die Standards wurden in Übereinstimmung mit den jeweiligen Übergangsvorschriften angewendet. Soweit erforderlich, erfolgte die Anpassung rückwirkend, d. h. die Darstellung ist so, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären. Insbesondere ergaben sich folgende Auswirkungen auf die im Konzernabschluss dargestellten Perioden: Diverse Verbesserungen der IFRS (2011 – 2013) Die Änderungen des Annual Improvements Project (2011 – 2013) betreffen die Standards IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 und IAS 40. Dabei wurden vor allem Formulierungen angepasst zur Klarstellung bestehender Regelungen. Für den KBA-Konzern haben sich daraus keine wesentlichen Änderungen ergeben. Folgende durch das IASB herausgegebene Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die noch nicht verpflichtend sind, wurden nicht vorzeitig angewandt. scroll
Die jährlichen Verbesserungen der IFRS für die Zyklen 2010 – 2012 und 2011 – 2013 sowie die Änderungen von IAS 1, IAS 19, IAS 16 und IAS 38, IAS 16 und IAS 41, IAS 27 und IFRS 11 wurden bislang im Rahmen des Endorsement-Verfahrens von der EU übernommen. Die in den Änderungen von IAS 27, IAS 16 und IAS 41, IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 sowie der Neufassung des IFRS 14 geregelten Themen haben keine Relevanz für die Geschäftstätigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften. IAS 1: Änderung des IAS 1 – Anhangangaben Durch diese Änderungen wird der Grundsatz der Wesentlichkeit von Anhangangaben stärker hervorgehoben. Unwesentliche Angaben sind nicht zu machen, auch wenn diese in anderen Standards explizit gefordert werden. Darüber hinaus sollen Bilanz und Gesamtergebnisrechnung künftig weiter untergliedert und gegebenenfalls mit Zwischensummen versehen werden, wenn dies für das Verständnis erforderlich ist. Schließlich wird die Darstellung „at equity“ bewerteter Anteile in der Gesamtergebnisrechnung klargestellt. Mit Einführung dieser Standardänderung wird KBA gegebenenfalls auf nicht wesentliche Anhangangaben verzichten. IAS 19: Änderung des IAS 19 – Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge Die €nderung dient der Klarstellung der periodengerechten Zuordnung von Beiträgen der Arbeitnehmer und Dritter, sofern sie an die Dienstzeit geknüpft sind. Für Beiträge, die unabhängig von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre sind, ergeben sich dagegen Erleichterungen. Für KBA werden sich daraus keine wesentlichen Änderungen ergeben. Änderungen der IAS 16 und IAS 38 – Klarstellung der zulässigen Abschreibungsmethoden Es wird festgelegt, dass umsatzabhängige Abschreibungsmethoden nicht sachgerecht sind. Für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer sind Abschreibungen auf Basis der Umsatzerlöse künftig nur in bestimmten Ausnahmefällen zulässig. Für KBA werden sich daraus keine Änderungen ergeben. Änderungen der IFRS 10 und IAS 28 – Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen Zur Beseitigung einer Inkonsistenz zwischen IFRS 10 und IAS 28 bei der Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen sollen künftig entstehende Gewinne oder Verluste nur dann erfasst werden, wenn die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb gemäß IFRS 3 darstellen. Andernfalls dürfen die Gewinne oder Verluste nur anteilig erfasst werden. Bei Vorliegen entsprechender Geschäftsvorfälle können sich bei KBA daraus Änderungen ergeben. IFRS 11: Änderung des IFRS 11 – Bilanzierung des Erwerbs von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten Mit der Änderung des IFRS 11 wird geregelt, dass der Erwerber von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit die Grundsätze für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 anwendet. Auch die Angabepflichten des IFRS 3 müssen eingehalten werden. Beim Erwerb von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten können sich für den KBA-Konzern entsprechende Änderungen ergeben. IFRS 9: Finanzinstrumente Dieser Standard ist die Phase 1 eines Projekts zur Entwicklung eines Nachfolgestandards für IAS 39. Die bisherigen vier Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte werden durch zwei Kategorien „fortgeführte Anschaffungskosten“ und „beizulegender Zeitwert“ ersetzt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine der beiden Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens und von den Produktmerkmalen des jeweiligen Instruments ab. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „beizulegender Zeitwert“ sind grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, eine erfolgsneutrale Bewertung für ausgewählte Eigenkapitalinstrumente ist zulässig. Für finanzielle Verbindlichkeiten besteht die Option, diese zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Änderungen des Zeitwerts, die aus der Änderung des eigenen Kreditrisikos resultieren, sind dann direkt im Eigenkapital zu erfassen. IFRS 9 führt außerdem ein neues Hedge Accounting Modell ein. Um das Risikomanagementsystem stärker mit der bilanziellen Darstellung zu verbinden, wurde der Kreis der qualifizierenden Grund- und Sicherungsgeschäfte erweitert. Soweit sich Grundgeschäfte einzeln qualifizieren, ist nun auch die Designation von Gruppen von Grundgeschäften möglich sowie von Netto- und Nettonullpositionen. Als Sicherungsgeschäft kann jedes zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrument eingesetzt werden, sofern nicht eine der beschriebenen Optionen der Phase 1 des IFRS 9 ausgeübt wird. Die vorzeitige Beendigung einer Sicherungsbeziehung ist nicht mehr möglich, solange die zugrunde liegende Risikomanagementstrategie unverändert ist. Daneben können eigene Ausfallrisiken finanzieller Verbindlichkeiten erfolgsneutral bilanziert werden, ohne Anwendung der restlichen Anforderungen des Standards. Die Einführung des IFRS 9 wird für KBA Änderungen in der Darstellung sowie erweiterte Anhangangaben zur Folge haben, auf Ansatz und Bewertung erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen. IFRS 15: Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden Der neue Standard regelt durch ein neues, fünfstufiges Modell zur Ermittlung der Umsatzrealisierung, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. IFRS 15 ersetzt die bestehenden Inhalte sowohl des IAS 18, Umsatzerlöse, als auch des IAS 11, Fertigungsaufträge. Die Auswirkungen für KBA werden gegenwärtig analysiert, daraus können sich künftig Änderungen in der Realisierung der Umsatzerlöse ergeben. Diverse Verbesserungen der IFRS (2010 – 2012) Die Änderungen des Annual Improvements Project (2010 – 2012) betreffen die Standards IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24 und IAS 38. Dabei wurden vor allem Formulierungen angepasst zur Klarstellung bestehender Regelungen, aber auch auf die Anhangangaben haben sich Änderungen ergeben. Diese Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Diverse Verbesserungen der IFRS (2012 – 2014) In den Standards IAS 19, IAS 34, IFRS 5 und IFRS 7 wurden im Rahmen des Annual Improvements Project (2012 – 2014) Änderungen an Formulierungen zur Klarstellung der bestehenden Regelungen vorgenommen. Für den KBA-Konzern werden sich daraus keine wesentlichen Änderungen ergeben. (C) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Koenig & Bauer AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Bewertungsgrundlagen und Ermessensausübung Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit den historischen bzw. fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme von „zur Veräußerung verfügbaren“ finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie derivativen Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden. Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt eine Ermessensausübung des Managements im Wesentlichen bei der Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte, die als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen behandelt werden. Schätzungen und Annahmen Liegen für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden keine Marktpreise vor, so ist es notwendig, zukünftige Entwicklungen zu schätzen. Daraus entsteht das Risiko, dass innerhalb der nächsten Geschäftsjahre eine Anpassung der ausgewiesenen Posten erforderlich werden kann. Schätzungen werden aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bzw. unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Entwicklungen vorgenommen. Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 erfordern unter anderem die Prognose von künftigen Cashflows sowie deren Diskontierung. Die Prognose der Cashflows erfolgt dabei auf der Basis der von der Geschäftsleitung genehmigten 3-jährigen integrierten Planungen, die mit Schätzungen insbesondere der Entwicklung der relevanten Märkte, der künftigen Marktanteile sowie der Profitabilität der Produkte verbunden sind. Integrierte Planungen werden auch zur Beurteilung des Ansatzes latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge herangezogen. Restrukturierungsrückstellungen werden auf Grundlage der geplanten Maßnahmen gebildet. Die tatsächlich entstehenden Kosten unterliegen Unsicherheiten, da sie vom Eintritt der zugrunde gelegten Prämissen abhängig sind. Wesentliche weitere Schätzungen werden bei den einzelnen Posten der Bilanz näher erläutert (u. a. Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, Rückstellungen, latente Steuern). Immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Vorteil aus der Nutzung entsteht und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind. Sofern die Nutzung immaterieller Vermögenswerte zeitlich begrenzt ist, erfolgen planmäßige Abschreibungen linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer. Entwicklungskosten für neue oder wesentlich verbesserte Produkte werden mit den Herstellungskosten aktiviert, sofern der Aufwand eindeutig zugeordnet und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen realisiert werden kann. Daneben müssen sowohl die technische Umsetzung als auch die Vermarktungsfähigkeit und -absicht sichergestellt sein. Der Nachweis für die genannten Kriterien wird mit der Erprobung der neuen Produkte am Markt erbracht. Somit werden Entwicklungskosten ab dem Zeitpunkt der Markterprobung erfasst und mit Gebrauchsfähigkeit über den geplanten Lebenszyklus des betroffenen Produkts linear abgeschrieben sowie jährlich durch einen Werthaltigkeitstest überprüft. Hierbei werden Einflüsse aus der zukünftigen Marktentwicklung angemessen berücksichtigt. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst. Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, ausgewiesen. Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutenden Wert im Verhältnis zum gesamten Wert der Sachanlage wird getrennt abgeschrieben (Komponentenansatz). Die Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen enthalten neben Material- und Personalaufwand auch anteilige Gemeinkosten. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Folgekosten, um einer Sachanlage etwas hinzuzufügen oder sie zu ersetzen, werden aktiviert und über eine individuell festgelegte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die ersetzten Teile werden entsprechend ausgebucht. Aufwendungen für Instandhaltungen und Reparaturen werden ergebniswirksam erfasst. Wesentliche Grundstücke und Gebäude, die zu Finanzanlagezwecken gemäß IAS 40 gehalten werden, liegen nicht vor. Zuwendungen Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des jeweiligen Vermögenswerts. Durch den reduzierten Abschreibungsbetrag wird die Zuwendung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt. Bei Zuschüssen zu Forschungsprojekten ist die Auszahlung der Mittel in der Regel an Kostennachweise gebunden, welche vollständig nach Abschluss der Projekte erbracht werden. Die Bundesagentur für Arbeit erstattet in Deutschland einen Teil der Aufwendungen zur Sozialversicherung, die im Rahmen der Kurzarbeit entstehen. Diese Erstattungen werden mit dem Personalaufwand der jeweiligen Funktionsbereiche verrechnet. Leasing Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasingnehmer die wesentlichen Risiken und Chancen trägt, werden mit Abschluss des Leasingvertrags als Finance Lease in den immateriellen Vermögenswerten oder in den Sachanlagen ausgewiesen. Der Ansatz des Leasingobjekts erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingraten. Planmäßige Abschreibungen werden linear über den jeweils kürzeren der beiden Zeiträume „Vertragslaufzeit“ oder „Nutzungsdauer“ vorgenommen. Die aus künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten passiviert und setzen sich aus Zins- und Tilgungsanteil zusammen. Sind die Bedingungen des Finance Lease nicht erfüllt, liegt ein Operating Lease vor. Dabei werden die anfallenden Leasingraten aufwandswirksam im Periodenergebnis erfasst. Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasinggeber die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer überträgt, werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als Finance Lease in den sonstigen finanziellen Forderungen erfasst. Die Realisierung der Erträge erfolgt anteilig über die Laufzeit des Leasingvertrags. Bei Operating Lease werden die Leasingraten entsprechend der vertraglichen Vereinbarung ertragswirksam ausgewiesen. Abschreibungen Die Ermittlung der planmäßigen linearen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen basiert auf folgenden Nutzungsdauern. scroll
Darüber hinaus werden immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen am Bilanzstichtag bei Vorliegen eines Anhaltspunktes, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte, einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Der erzielbare Betrag wird dabei als der höhere der beiden Beträge aus „beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten“ und „Nutzungswert“ eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit definiert. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind vom Unternehmen definierte kleinstmögliche Gruppen von Vermögenswerten, deren Produkte auf einem aktiven Markt veräußerbar sind. Der abgezinste freie Cashflow ist der erzielbare Betrag für die Einheit und entspricht jeweils dem Nutzungswert. Für die Diskontierung werden landesspezifische Nach-Steuer-Zinssätze verwendet, die den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten entsprechen. Dabei werden ein risikofreier, um das unternehmensspezifische Risiko korrigierter Zinssatz für die Eigenkapitalkomponente und der durchschnittliche Fremdkapitalzinssatz unter Berücksichtigung des Steuersatzes der jeweiligen Einheit für die Fremdkapitalkomponente herangezogen. Die zukünftigen Cashflows werden auf Basis der zum Zeitpunkt der Durchführung des Werthaltigkeitstests gültigen, von der Geschäftsleitung verabschiedeten 3-jährigen integrierten Planung bestimmt. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Lagebericht auf Seite 26. Die 3-Jahres-Planung wird gegebenenfalls um weitere 2 Jahre erweitert. Cashflows, die über den Planungszeitraum hinausgehen, werden unter Verwendung einer Wachstumsrate von 0,8 % berechnet. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Restbuchwert, so wird die Differenz als Wertminderungsaufwand erfasst. Entfällt der Grund für durchgeführte Wertminderungen, dann wird bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten zugeschrieben. Der Ausweis der Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in den einzelnen Funktionsbereichen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Dazu werden die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugerechnet. Übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert inklusive Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, so ist die Einheit als werthaltig anzusehen. Ist hingegen der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit höher als der Nutzungswert, so wird eine Wertminderung auf den niedrigeren Zeitwert vorgenommen. Dabei ist der Wertminderungsbedarf zuerst vom Geschäfts- oder Firmenwert abzusetzen und der verbleibende Differenzbetrag auf die Vermögenswerte der Einheit zu verteilen unter Beachtung der Wertuntergrenze aus erzielbarem Betrag des einzelnen Vermögenswertes und Null. Für die Berechnung des Nutzungswerts einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die einen Geschäfts- oder Firmenwert enthält, wird die Cashflow-Prognose basierend auf der integrierten 3-Jahres-Planung der Geschäftsführung herangezogen. Zu den wesentlichen Planannahmen gehören neben dem Diskontierungssatz die erwartete Umsatzentwicklung sowie EBIT-Marge. Die Planung wird unter Berücksichtigung historisch beobachtbarer sowie von der Geschäftsleitung erwarteter Wachstumsaussichten und Margenentwicklungen erstellt. Dabei finden auch verfügbare externe Daten bezüglich der Entwicklung der relevanten Märkte Berücksichtigung. Bei der Prognose der jeweiligen EBIT-Marge wird auch der Einfluss von Sonder- bzw. Einmaleffekten auf die historischen Werte berücksichtigt. Einzelne Posten, planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen der Periode gemäß IAS 36 werden in der „Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen“ dargestellt. Finanzielle Vermögenswerte Bei Vorliegen von vertraglichen Ansprüchen werden finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Für Folgebewertungen werden finanzielle Vermögenswerte gemäß IAS 39 in die Kategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“, „bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ und „zur Veräußerung verfügbar“ unterteilt. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte sowie Kredite und Forderungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und Wertänderungen ergebniswirksam erfasst. Handelt es sich um zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, so werden diese mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste bis zur Realisierung ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen werden. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorien „bis zur Endfälligkeit gehalten“ und „Kredite und Forderungen“ werden jeweils zum Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für alle erkennbaren Risiken werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen werden unter den Finanzinvestitionen ausgewiesen und als „zur Veräußerung verfügbar“ eingestuft. Da es sich um Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente handelt, für die kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungskosten. Ausleihungen sind als „Kredite und Forderungen“ eingestuft. In den sonstigen finanziellen Forderungen sind Derivate, Forderungen und bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte enthalten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind „Kredite und Forderungen“. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst. Bei den Wertpapieren handelt es sich gemäß IAS 39 um „zur Veräußerung verfügbare“ finanzielle Vermögenswerte, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt werden. Diese Zuordnung gilt auch für festverzinsliche Wertpapiere, da nicht beabsichtigt ist, diese bis zur Endfälligkeit zu halten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Gemäß IFRS 7 erfolgt eine Zuordnung zu einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie: Stufe 1 gilt für die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten, unverändert übernommenen Preise. Stufe 2 betrifft andere, direkt oder indirekt beobachtbare Informationen, abgesehen von in Stufe 1 verwendeten Faktoren. Stufe 3 ist definiert für auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren zur Bewertung der Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Umgruppierungen zwischen den Stufen erfolgen jeweils zum Ende der Berichtsperiode. Derivative Finanzinstrumente Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente wie beispielsweise Swaps oder Devisentermingeschäfte zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Im KBA-Konzern werden die derivativen Finanzinstrumente auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2 bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sind ergebniswirksam, sofern kein Hedge Accounting zur Anwendung kommt. Wird Hedge Accounting angewendet, so werden Zeitwertveränderungen entweder im Eigenkapital oder in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei einem Fair Value Hedge findet eine ergebniswirksame Erfassung der dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Gewinne oder Verluste statt. Bei einem Cashflow Hedge wird dagegen das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungsbeziehung direkt im Eigenkapital und der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Eine Ergebnisrealisierung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Der KBA-Konzern ist international tätig und somit zahlreichen Finanzrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt. Währungsrisiken ergeben sich aus Kursschwankungen der in unterschiedlichen Währungen abgeschlossenen Geschäfte, insbesondere des US-Dollars. Zinsbedingte Cashflow-Risiken beruhen auf der Veränderung künftiger Cashflows aufgrund von Schwankungen des Marktzinses. Zinsänderungsrisiken bestehen vor allem für variabel verzinsliche Geldanlagen oder -aufnahmen aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes. Ausfallrisiken ergeben sich aus der Gefahr der Zahlungsunfähigkeit von Vertragspartnern. Liquiditätsrisiken bestehen hinsichtlich der Erfüllung von finanziellen Verpflichtungen. Diesen Risiken wird durch Einsatz eines Risikomanagementsystems begegnet. Dabei gewährleisten die festgelegten Grundsätze ein systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Erfassung und Bewertung von Risiken. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Lagebericht auf den Seiten 50 ff. Zur Absicherung werden marktgängige Devisengeschäfte (Forwards und Swaps) sowie Zinsabsicherungen eingesetzt. Soweit die Voraussetzungen für eine hochwirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 erfüllt sind, wird Hedge Accounting angewendet, wobei es sich ausschließlich um Cashflow Hedges handelt. Vorräte Die Vorräte sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, wobei die Herstellungskosten die Einzelkosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf Basis einer normalen Auslastung der Produktion umfassen. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Soweit eine Einzelbewertung der Vorräte nicht möglich ist, erfolgt die Bewertung nach der gewogenen Durchschnittsmethode. Liegt der Nettoveräußerungswert der Vorräte am Bilanzstichtag unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, beispielsweise durch Beschädigung, verminderte Marktgängigkeit oder Lagerdauer, so wird auf den niedrigeren Betrag abgewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte im normalen Geschäftsbetrieb erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der notwendigen Vertriebskosten. Kundenspezifische Fertigungsaufträge Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden gemäß IAS 11 nach der „Percentage-of-Completion“-Methode bilanziert, sofern sie wesentlich sind. Dabei werden Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad entspricht dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags. Der Bilanzausweis der Fertigungsaufträge erfolgt, nach Abzug erhaltener Teilzahlungen, in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Eigenkapital Das gezeichnete Kapital errechnet sich aus der Anzahl der von der Koenig & Bauer AG zum Bilanzstichtag ausgegebenen Stückaktien zum Nennwert. In der Kapitalrücklage ist das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien abgebildet, und sie unterliegt den Beschränkungen des § 150 AktG. Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten und thesaurierten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie erfolgsneutrale Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS, insbesondere des IFRS 3 in 2004. Weitere Bestandteile der Gewinnrücklagen sind die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Einzelabschlüsse, aus Bewertungsänderungen leistungsorientierter Versorgungspläne nach Steuern sowie aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten nach Steuern, soweit diese nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden. Rückstellungen für Pensionen Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Basis von versicherungsmathematischen Gutachten angesetzt. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Für die Mitarbeiter des KBA-Konzerns bestehen in der Regel, abhängig von den landesrechtlichen Gegebenheiten, leistungsorientierte Versorgungspläne. Die Höhe der Pensionszahlungen ist abhängig von der Dauer der Firmenzugehörigkeit und den versorgungsrelevanten Bezügen der jeweiligen Mitarbeiter. Teilweise bestehen fondsfinanzierte Versorgungssysteme. Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Verpflichtungen werden mit dem Barwert der Verpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. Die Verzinsung des Zeitwerts des Planvermögens erfolgt mit dem Diskontierungszinssatz der Pensionsverpflichtung. Die Erfassung des laufenden Dienstzeitaufwands erfolgt ergebniswirksam in den Funktionsbereichen, denen die Mitarbeiter zugeordnet werden. Zinserträge aus Planvermögen sowie Aufwendungen aus der Abzinsung von Verpflichtungen werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Sonstige Rückstellungen In den sonstigen Rückstellungen sind alle übrigen ungewissen Verpflichtungen gegenüber Dritten und Risiken enthalten, sofern ein Mittelabfluss daraus wahrscheinlich und zuverlässig schätzbar ist. Die angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen werden mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Finanzielle Verbindlichkeiten Der Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt, sobald vertragliche Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument entstehen. Bei der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Verbindlichkeiten zu ihrem beizulegenden Zeitwert und in Folgejahren mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungstag. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Finanzschulden definiert. Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden derivative Finanzinstrumente mit negativem Marktwert mit ihrem beizulegenden Zeitwert und Verbindlichkeiten aus Finance Lease-Verträgen mit dem Barwert angesetzt. Latente Steuern Die Abgrenzung latenter Steuern ergibt sich aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und den Steuerbilanzen der Konzerngesellschaften sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Berechnung erfolgt gemäß der Liability-Methode des IAS 12. Dabei finden ausschließlich steuerlich relevante temporäre Differenzen Berücksichtigung. Aktive latente Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Ist mit einer Nutzung nicht zu rechnen, so werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die zur Ermittlung der latenten Steuern verwendeten Steuersätze sind jeweils die zum Bilanzstichtag gültigen bzw. angekündigten landesspezifischen Steuersätze und liegen zwischen 10 % und 40 %. Die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird mit Bekanntgabe der gesetzlichen Änderungen ergebniswirksam erfasst. Der Konzernsteuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens. Abweichungen durch die Berechnung mit landesspezifischen Steuersätzen werden unter „steuersatzbedingte Abweichungen“ separat ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert, wenn ein entsprechender Managementbeschluss vorliegt und der Verkauf innerhalb eines Jahres als höchstwahrscheinlich eingestuft wird. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen werden nicht mehr vorgenommen. Erträge Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden zum beizulegenden Zeitwert realisiert, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, weder ein Verfügungsrecht noch eine wirksame Verfügungsgewalt beim Unternehmen verbleiben und es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt. Die Realisierung von Umsatzerlösen aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen wird auf Seite 73 näher erläutert. Erträge aus Dienstleistungen werden nach Erbringung der Leistung oder entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag angesetzt, wenn die Höhe der Erträge und Kosten verlässlich geschätzt werden kann. Gewährte Preisnachlässe, Skonti, Boni und Mengenrabatte werden entsprechend abgesetzt. Zinsen werden ertragswirksam, wenn die Höhe verlässlich bestimmbar und der wirtschaftliche Nutzenzufluss hinreichend wahrscheinlich ist. Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung bilanziert. Kosten nach Funktionsbereichen Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Anschaffungs- und Herstellungskosten der verkauften Produkte und erbrachten Leistungen. Dazu zählen neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die Gemeinkosten und Abschreibungen auf Produktionsanlagen sowie Abwertungen des Vorratsbestands. Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen Kosten für Forschungsprojekte, die mit der Absicht verknüpft sind, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen und in voller Höhe aufwandswirksam erfasst werden, sowie die gemäß IAS 38 nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten. In den Vertriebskosten sind unter anderem Aufwendungen für Open House-Veranstaltungen und Vorführungen für Kunden enthalten. Verwaltungskosten beinhalten die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte. Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen erfasst. (D) Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden Konsolidierungskreis Neben der Koenig & Bauer AG, Würzburg, werden 33 (Vorjahr: 29) Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen. Insgesamt werden 21 (Vorjahr: 20) Tochtergesellschaften aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des KBA-Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Konsolidierungsgrundsätze Zum Zeitpunkt der Übernahme der Beherrschung erfolgt die Kapitalkonsolidierung der verbundenen Unternehmen und die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen. Dabei werden stille Reserven oder stille Lasten den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet. Eventualverbindlichkeiten werden Eigenkapital mindernd berücksichtigt. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Vor dem 1. Januar 1995 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben gemäß dem Wahlrecht in IAS 22 mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Negative Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst. Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen zwischen konsolidierten Unternehmen sowie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden eliminiert. Auf temporäre Steuerlatenzen, die im Rahmen der Konsolidierung entstehen, werden latente Steuern – mit Ausnahme auf Geschäfts- oder Firmenwerte – gemäß IAS 12 gebildet. (E) Währungsumrechnung Umrechnungen der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen erfolgen auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig ihre Geschäftstätigkeit betreiben, ist die funktionale Währung in der Regel identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Daher werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs sowie Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung umgerechnet. Daraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen. Währungsumrechnungen bei Abschlüssen erstmalig in den Konzern einbezogener Tochtergesellschaften, daraus entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Vermögenswerte und Schulden auf den beizulegenden Zeitwert erfolgen mit dem Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung. In Folgeperioden werden Geschäfts- oder Firmenwerte in Fremdwährung mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Aus Konsolidierungsmaßnahmen resultierende Währungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst. (F) Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen scroll
scroll
scroll
1) Segment Sheetfed (G) Erläuterungen zur Bilanz (1) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Aufgrund von Finance Lease-Verträgen sind technische Anlagen und Maschinen von 7,6 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €) und andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) enthalten sowie im Vorjahr geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte von 4,5 Mio. € und Grundstücke und Bauten von 0,3 Mio. €. Weitere Angaben zu Finance Lease-Verträgen erfolgen bei den sonstigen Verbindlichkeiten unter Anhangsziffer (10). Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zur Investitionsförderung gewährt und vermindern die Buchwerte der Sachanlagen um 4,3 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €). Immaterielle Vermögenswerte Zugänge zu gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten betreffen erworbene Software und Lizenzen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt zusammen: scroll
KBA ist verpflichtet, den ehemaligen Anteilseignern der KBA-Kammann GmbH 1,7 Mio. € zu zahlen, falls bis zum 31.12.2015 auf Personalmaßnahmen verzichtet werden kann. Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistungen ist weiterhin mit 0,9 Mio. € angesetzt, da sich die Auszahlung zurzeit in Klärung befindet. Eine weitere bedingte Zahlung von 0,8 Mio. € resultiert aus dem Kauf der Anteile an KBA-Flexotecnica S.p.A. im Geschäftsjahr 2013. Sie steht den Verkäufern zu, sofern keine Gewährleistungsansprüche aus der Zeit vor Erwerb der Anteile geltend gemacht werden und ist in voller Höhe berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag wurden folgende Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 für alle zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, durchgeführt. scroll
KBA geht auf Basis verschiedener durchgeführter Sensitivitätsanalysen davon aus, dass sich auch bei als möglich eingestuften Veränderungen der wesentlichen Planannahmen kein Wertminderungsbedarf ergibt. Sachanlagen Im Berichtsjahr wurden überwiegend Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen sowie bei anderen Anlagen und der Betriebs- und Geschäftsausstattung aktiviert. Im Vorjahr wurden Showroom-Maschinen mit 10,3 Mio. € aus den Vorräten umgegliedert. (2) Finanzielle und sonstige Vermögenswerte Finanzinvestitionen In der folgenden Übersicht sind alle für den KBA-Konzern wichtigen Beteiligungen dargestellt. Darin genannte Zahlen für das Eigenkapital spiegeln – soweit nicht anders vermerkt – die Werte der geprüften landesrechtlichen Einzelabschlüsse wider und entsprechen den Zusatzangaben nach HGB. Bei Abschlüssen in Fremdwährung ist das Eigenkapital mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten. Zum 1. Juli 2015 wurden die KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG am Standort Radebeul, die KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG und die KBA-NotaSys AG & Co. KG am Standort Würzburg und standortübergreifend die KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG aus der Koenig & Bauer AG rückwirkend zum 1. Januar 2015 ausgegliedert. scroll
1) Mittelbare Beteiligung 2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 3) Vorläufige Zahlen Die Laufzeiten der finanziellen und sonstigen Vermögenswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. scroll
scroll
Durch die Anwendung der „Percentage-of-Completion“-Methode sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61,6 Mio. € (Vorjahr: 9,2 Mio. €) enthalten. Aus Finance Lease-Verträgen mit Kunden sind sonstige finanzielle Forderungen von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) aktiviert bei einer Gesamtinvestition von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) und einem Zinsanteil von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €). Forderungen mit einer Fälligkeit bis 1 Jahr belaufen sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) bei einer Gesamtinvestition von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €), weitere Forderungen von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) und einer Gesamtinvestition von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) sind zwischen 1 und 5 Jahren fällig. Sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert. Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte werden einzelfallbezogen gebildet. Liegen Anhaltspunkte für spezielle Kredit- oder Länderrisiken wie Zahlungsverzug vor, so wird das wahrscheinliche Ausfallrisiko entsprechend berücksichtigt. Für erfasste Wertberichtigungen werden auf Konzernebene keine separaten Konten geführt. (3) Vorräte scroll
Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bilanzierten Vorräte beträgt 91,4 Mio. € (Vorjahr: 114,3 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurde der Bestand der Wertberichtigungen um 15,7 Mio. € ergebniswirksam vermindert (Vorjahr: 10,7 Mio. €). (4) Wertpapiere In den Wertpapieren sind Anteile eines Fonds für Renten- und Aktienwerte enthalten, der Marktwert des Fonds beträgt 34,4 Mio. € (Vorjahr: 34,6 Mio. €). Soweit die Wertpapiere zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben an Mitarbeiter verpfändet sind, erfolgt eine Saldierung des Marktwerts mit den sonstigen Rückstellungen. (5) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente scroll
(6) Latente Steuern Die in den latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen. scroll
Zum Geschäftsjahresende bestanden 445,9 Mio. € (Vorjahr: 452,9 Mio. €) Verlustvorträge sowie 71,2 Mio. € (Vorjahr: 106,2 Mio. €) temporäre Differenzen, für welche keine latenten Steueransprüche gebildet wurden. 13,4 Mio. € der nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge sind bis 2029 und später befristet. Aus der Restrukturierung der letzten Jahre sowie weiteren geplanten Reorganisationsmaßnahmen resultieren positive Ertragsprognosen, die zum Ansatz aktiver latenter Steuern von 8,4 Mio. € (Vorjahr: 11,8 Mio. €) führen, obwohl die jeweiligen Unternehmen einen Verlust erzielten. Auf temporäre Differenzen bei Anteilen von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) wurden keine latenten Steuern gebildet, da eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. (7) Eigenkapital Ziele der Kapitalsteuerung sind die Erhaltung der nachhaltigen Kreditwürdigkeit auf dem Kapitalmarkt, Unterstützung der laufenden Geschäftstätigkeit mittels ausreichender Liquidität sowie die substanzielle Steigerung des Unternehmenswertes. Die Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern ist auf Seite 64 dargestellt. Weitere Ausführungen zum Kapitalmanagement sind im Lagebericht auf der Seite 37 f. genannt. Gezeichnetes Kapital Zum 31. Dezember 2015 sind von der Koenig & Bauer AG 16.524.783 (Vorjahr: 16.524.783) Stückaktien zum Nennwert von 2,60 € ausgegeben. Das auf der Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 beschlossene genehmigte Kapital von 15,6 Mio. € wurde in den Geschäftsjahren 2011 bis 2013 zur Emission von Mitarbeiteraktien zum Teil verwendet. Das verbleibende genehmigte Kapital von 15,4 Mio. € ist bis zum 15. Juni 2016 befristet. Weiterhin wurde der Vorstand zum Erwerb eigener Aktien bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42,8 Mio. € ermächtigt. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 15. Juni 2016. Alle ausgegebenen auf den Inhaber lautenden Stammaktien sind voll einbezahlt und mit dem Recht zur Teilnahme und zur Abstimmung auf der Hauptversammlung sowie dem Gewinnbezugsrecht verbunden. Kapitalrücklage Gegenüber dem Vorjahr ergab sich keine Veränderung der Kapitalrücklage. Gewinnrücklagen Durch die Anwendung von Hedge Accounting wurden die Gewinnrücklagen um 3,8 Mio. € vermindert (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Bei der Abwicklung der Grundgeschäfte wurden –0,1 Mio. € (Vorjahr: –0,2 Mio. €) ergebniswirksam erfasst. Latente Steuern verändern die Gewinnrücklagen durch ergebnisneutrale Verrechnungen um 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). Davon resultieren 0,7 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, 0,2 Mio. € (Vorjahr: –0,3 Mio. €) aus derivativen Finanzinstrumenten und 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) aus originären Finanzinstrumenten. Durch die Umstellung der funktionalen Währung ausländischer Tochtergesellschaften auf den Euro wurden im Vorjahr 41,0 Mio. € erfolgsneutrale Rücklagen aus der Währungsumrechnung in andere Gewinnrücklagen umgegliedert. (8) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Der KBA-Konzern gewährt einer Vielzahl von Mitarbeitern Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen. In Deutschland sind die Rentenleistungen als Festbetrag mit Steigerungsraten definiert oder richten sich nach der bei Eintritt des Versorgungsfalls maßgeblichen Lohn- und Gehaltsgruppe. Die Versorgungsleistungen werden in Form einer monatlichen Rentenzahlung erbracht. Die Pläne sind im Allgemeinen nicht finanziert. In der Schweiz sichern Pensionskassen die Altersversorgung, die gesetzlich vorgegebene Leistungen umfasst. Sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge werden an die Pensionskasse entrichtet. Mit Eintritt des Versorgungsfalls besteht ein Wahlrecht zwischen einer Einmalzahlung und laufenden Rentenbezügen. Die Pläne sind vollständig durch die Tochterunternehmen finanziert. Die Finanzierungsanforderungen basieren auf dem versicherungsmathematischen Bewertungskonzept der Pensionskassen, das in den Finanzierungsrichtlinien des Plans festgelegt ist. Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Der in Deutschland verwendete Abzinsungssatz von 2,4 % (Vorjahr: 2,0 %) wurde nach dem Mercer Yield Curve Approach ermittelt, der in 2015 auf eine einheitliche Datenbasis überführt wurde. Bei Bewertung der Pensionsverpflichtung mit einem Zinssatz, der nach dem im Vorjahr angewandten Verfahren ermittelt wurde, hätte sich eine um etwa 5,8 Mio. € niedrigere Pensionsverpflichtung ergeben, dabei beträgt die Auswirkung der Verfahrensänderung auf die Nettozinskomponente +0,1 %. Bei anderen europäischen Unternehmen wird ein Abzinsungssatz von 0,7 % bis 3,75 % (Vorjahr: 1,3 % bis 3,5 %) verwendet. Zudem werden Gehaltssteigerungsraten von 1,5 % (Vorjahr: 1,7 %) und eine Fluktuationsrate von 2,7 % (Vorjahr: 2,8 %) unterstellt. Die Rentenanpassung wird mit 1,4 % (Vorjahr: 1,8 %) berücksichtigt. Dabei handelt es sich jeweils um die gewichteten Durchschnitte der in den Pensionsplänen enthaltenen Annahmen. Änderungen ansonsten nicht näher erläuterter versicherungsmathematischer Annahmen hatten nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Pensionsverpflichtung. Die Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt. scroll
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen. scroll
Das Planvermögen setzt sich mit 44,2 Mio. € (Vorjahr: 40,2 Mio. €) aus Aktien und Dividendenpapieren, mit 49,5 Mio. € (Vorjahr: 44,4 Mio. €) aus Anleihen, mit 6,2 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €) aus liquiden Mitteln und mit 24,5 Mio. € (Vorjahr: 21,4 Mio. €) aus sonstigen Vermögenswerten zusammen. Für alle Dividendenpapiere und Anleihen bestehen Marktpreisnotierungen. Bei den Anleihen handelt es sich überwiegend um AA- bis AAA- bewertete europäische Staatsanleihen. Der tatsächliche Ertrag aus Planvermögen beläuft sich auf 1,6 Mio. € (Vorjahr: 8,0 Mio. €). Aktuell wird auf Basis der Erträge in Vorjahren eine Rendite von 1,4 % (Vorjahr: 2,0 %) erwartet. Die in 2016 zu zahlenden Plan-Beiträge werden auf 3,5 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €) geschätzt. Die Auswirkungen der Veränderung eines versicherungsmathematischen Parameters auf den Barwert der Pensionsverpflichtung, wobei die übrigen Parameter unverändert bleiben, ergeben sich wie folgt. scroll
Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 19,0 Jahre (Vorjahr: 19,1 Jahre). Im Geschäftsjahr wurden Pensionszahlungen von 12,0 Mio. € (Vorjahr: 14,6 Mio. €) geleistet. Leistungsorientierte Pläne belasten KBA mit versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Währungsrisiko, dem Zinsrisiko und dem Marktrisiko. Der für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis erfasste Aufwand beläuft sich auf 30,0 Mio. € (Vorjahr: 32,7 Mio. €). (9) Sonstige Rückstellungen scroll
scroll
Rückstellungen aus dem Personalbereich enthalten unter anderem Vorsorgen für die Neuausrichtung des Konzerns im Rahmen des Programms Fit@All sowie Jubiläumsprämien, erfolgsabhängige Vergütungen und Altersteilzeitguthaben, soweit diese nicht mit Wertpapieren verrechnet wurden. Der Vertriebsbereich deckt den Bedarf für Prozessrisiken, aufgrund von vertraglichen und gesetzlichen Vereinbarungen bestehende Gewährleistungsansprüche und erwartete Aufwendungen für Kulanzleistungen sowie Provisionsverpflichtungen. In den übrigen Rückstellungen werden Compliance-Risiken, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Archivierungskosten und ähnliche Verpflichtungen erfasst. In den langfristigen Rückstellungen sind Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen und Jubiläumsprämien enthalten sowie alle übrigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. (10) Finanzielle und sonstige Verbindlichkeiten scroll
scroll
Bei den Finanzschulden (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) bestehen Besicherungen durch Grundpfandrechte von 8,0 Mio. € (Vorjahr: 8,0 Mio. €), Verpfändungen von 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) sowie eine Sicherungsübereignung und Zessionen von 4,0 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €). Der Buchwert besicherter Vermögenswerte beträgt 8,2 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €) für Sachanlagen, 5,2 Mio. € (Vorjahr: 5,5 Mio. €) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) für Wertpapiere (sonstige finanzielle Forderungen). Eine Verwertung der Sicherheiten kann erfolgen, wenn die vereinbarten Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllt werden. Das Management steuert die Liquidität des Konzerns auf Basis einer fortlaufenden Überwachung und Planung der Cashflows unter Berücksichtigung der zugesagten Kreditlinien und der Fälligkeitsstruktur von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die durch den KBA-Konzern nicht genutzte Kreditlinie belief sich zum Stichtag auf 55,9 Mio. € (Vorjahr: 56,4 Mio. €). In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Finance Lease von 12,9 Mio. € (Vorjahr: 17,2 Mio. €) ausgewiesen. Dabei bestehen Verlängerungs- und Kaufoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Sale-and-Lease-Back-Geschäfte werden für Showroom-Maschinen abgeschlossen sowie in Einzelfällen auf der Basis von Absatzfinanzierungsmodellen, bei denen sich an ein Sale-and-Lease-Back-Geschäft ein Finance Lease mit einem Kunden anschließt. Die Umsatzrealisierung erfolgt mit der Lieferung der Maschinen, den Verbindlichkeiten stehen Kundenforderungen gegenüber. Der Barwert der künftigen Leasingraten aus Finance Lease-Verträgen setzt sich wie folgt zusammen. scroll
scroll
Die in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Posten aus derivativen Finanzinstrumenten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert. Darüber hinaus sind in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten insbesondere Verpflichtungen des Konzerns für noch ausstehende Lieferantenrechnungen und Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern für Urlaubsansprüche und geleistete Überstunden enthalten. In den sonstigen Schulden sind erhaltene Anzahlungen von 24,6 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €) für kundenspezifische Fertigung enthalten. (11) Derivative Finanzinstrumente Devisentermingeschäfte mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr (Vorjahr: bis zu 1 Jahr), denen Grundgeschäfte mit identischer Laufzeit gegenüberstehen, dienen der Absicherung des Kalkulationskurses weiterer in Fremdwährung geschlossener Liefer- und Leistungsverträge. Bei den abgesicherten Währungen handelt es sich überwiegend um USD, GBP und JPY. Der beizulegende Zeitwert der mit einem Nominalvolumen von 83,5 Mio. € (Vorjahr: 81,8 Mio. €) als Sicherungsgeschäft qualifizierenden Devisentermingeschäfte beträgt 0,01 Mio. € (Vorjahr: –0,9 Mio. €). Zinsswaps mit bis zu 4,5-jähriger Restlaufzeit (Vorjahr: 2,5 Jahre) begrenzen das bestehende Zinsrisiko von Tochtergesellschaften. Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. scroll
Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen. Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, der mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt wird. (12) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten scroll
scroll
scroll
scroll
* KuF = Kredite und Forderungen bzEg = bis zur Endfälligkeit gehalten ezbZ = erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zVv = zur Veräußerung verfügbar sfV = sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1) Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value- Hierachie 2) Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value- Hierachie Für Anteile an verbundenen Unternehmen ist kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorhanden, ein beizulegender Zeitwert kann daher nicht ermittelt werden. Eine Veräußerung ist derzeit nicht geplant. Bei den sonstigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten aus Derivaten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert. Dieser ergibt sich bei Devisentermingeschäften auf der Basis von Devisenterminkursen, bei Zinsswaps werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktzinssätzen abgezinst. Die ausgewiesenen Werte bei den Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entsprechen den notierten Marktpreisen. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sind die mit dem Marktzinssatz abgezinsten Zahlungsverpflichtungen. Für Ausleihungen und die übrigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen den zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzten Buchwerten. Das maximale Kreditrisiko der Finanzinstrumente entspricht den Buchwerten, dabei sind bei den nicht wertberichtigten und nicht überfälligen Finanzinstrumenten keine Risiken erkennbar. Das Liquiditätsrisiko resultiert aus den vertraglich vereinbarten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten bestehend aus Zins- und Tilgungsanteil. Für verzinsliche Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finance Lease ergibt sich innerhalb des nächsten Jahres ein Liquiditätsabfluss von 20,3 Mio. € (Vorjahr: 24,7 Mio. €), innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahre von 4,4 Mio. € (Vorjahr: 6,0 Mio. €) und über 3 Jahre von 5,1 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Weiterer Liquiditätsbedarf entsteht aus den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten, aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Finanzgarantien. Zum Bilanzstichtag bestehende Zins-, Wechselkurs- und Ausfallrisiken aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten sind aus der folgenden Übersicht der im Geschäftsjahr erfassten Nettogewinne und -verluste ersichtlich. scroll
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden 0,4 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €) und bei Finanzinvestitionen und sonstigen finanziellen Forderungen im Vorjahr 0,2 Mio. € wertberichtigt. Zur Bewertung des Fremdwährungsrisikos wird eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Dabei wird unterstellt, dass sich die für KBA bedeutenden Fremdwährungen gegenüber dem Euro um +/– 5 % verändern. Für den KBA-Konzern besteht zum Bilanzstichtag ein Fremdwährungsrisiko von 86,3 Mio. € (Vorjahr: 126,7 Mio. €), dieses resultiert überwiegend aus der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ (Vorjahr: „zur Veräußerung verfügbar“). Die Auswirkungen von Währungskursänderungen auf das Eigenkapital und das Ergebnis sind in der folgenden Tabelle dargestellt. scroll
Eine Sensitivitätsanalyse zur Bewertung des Zinsänderungsrisikos berücksichtigt Veränderungen der variablen Zinssätze um +/– 5 %. Zinssatzschwankungen hätten sich nicht wesentlich auf Ergebnis und Eigenkapital des Geschäftsjahres ausgewirkt. (13) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verpflichtungen scroll
scroll
Operating Lease-Verträge werden überwiegend im IT-Bereich sowie für den Fuhrpark abgeschlossen. Dabei bestehen Verlängerungsoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wurden Leasingraten von 4,1 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Die Verpflichtungen aus Operating Lease sind in Höhe der Mindestleasingzahlungen dargestellt. Investitionsvorhaben enthalten Verpflichtungen für Investitionen in Sachanlagen von 0,3 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Eventualverbindlichkeiten Im KBA-Konzern bestehen Haftungsverhältnisse aus Finanzgarantien von 32,6 Mio. € (Vorjahr: 44,6 Mio. €). Dabei handelt es sich überwiegend um Rückkaufverpflichtungen gegenüber Leasinggebern und Banken. Mit zunehmendem Alter der Verpflichtung nimmt der garantierte Rückkaufbetrag ab. Für vorhandene Risiken, deren Eintritt als überwiegend wahrscheinlich eingestuft wird, sind Rückstellungen von 4,1 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) gebildet. (H) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (14) Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Maschinen belaufen sich auf 736,4 Mio. € (Vorjahr: 823,1 Mio. €), sonstige Umsätze erzielen 288,7 Mio. € (Vorjahr: 276,9 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurden Erlöse aus kundenspezifischer Fertigung von 126,0 Mio. € (Vorjahr: 53,6 Mio. €) realisiert, die kumulierten Auftragserlöse für alle zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen „Percentage-of-Completion“-Aufträge belaufen sich auf 138,2 Mio. € (Vorjahr: 18,2 Mio. €). Weitere Angaben zu den Umsatzerlösen können dem Segmentbericht (siehe Anhang (J)) entnommen werden. (15) Kosten nach Funktionsbereichen Herstellungskosten des Umsatzes In den Herstellungskosten des Umsatzes sind Zuschüsse für Lehrlings- und Arbeitsplatzförderung sowie für auftragsbezogene Entwicklungen von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) enthalten. Die Kosten aus kundenspezifischer Fertigung für am Bilanzstichtag noch laufende Projekte betragen 102,2 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €). Forschungs- und Entwicklungskosten Die Forschungs- und Entwicklungskosten von 57,2 Mio. € liegen durch Aufwendungen im Zusammenhang mit der Branchenmesse drupa 2016 und der parallel stattfindenden Kundenveranstaltung Banknote Horizons um 2,4 Mio. € über dem Vorjahr. Forschungszuschüsse der öffentlichen Hand für bereits angefallene Aufwendungen werden in der Periode der Zusage erfolgswirksam erfasst und verminderten die Forschungs- und Entwicklungskosten im Vorjahr um 0,4 Mio. €. Vertriebs- und Verwaltungskosten Die Vertriebskosten konnten gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 um 11,1 Mio. € auf 123,4 Mio. € gesenkt werden. Auch die Verwaltungskosten reduzierten sich im Geschäftsjahr um 3,0 Mio. € auf 77,8 Mio. €. Darin ist ein Zuschuss der Regierung von Unterfranken für die Werkberufsschule in Würzburg mit 0,2 Mio. € enthalten. (16) Kosten nach Kostenarten Materialaufwand scroll
Personalaufwand (gemäß Gesamtkostenverfahren) scroll
Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Aufwendungen zur Sozialversicherung im Rahmen der Kurzarbeit minderten den Personalaufwand um 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). (17) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen scroll
In den übrigen betrieblichen Erträgen sind 40,2 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €) aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Daneben sind Versicherungs- und Schadensersatzleistungen sowie sonstige Kostenerstattungen in den übrigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Forderungsausfälle, Kundengutschriften, Gewährleistungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Rechts-, Vertriebs- und Compliance-Risiken. (18) Finanzergebnis scroll
(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag scroll
scroll
Der Ansatz bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste bei Tochtergesellschaften führt zu einem latenten Steuerertrag von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €). Ihre Nutzung sowie die Nutzung bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen mindert den tatsächlichen Steueraufwand um 9,1 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €). Die erfassten Geschäfts- oder Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig. (20) Ergebnis je Aktie scroll
In 2014 und 2015 wurden keine Mitarbeiteraktien ausgegeben. Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie besteht nicht. (I) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wurde nach den Vorschriften des IAS 7 erstellt und zeigt die Veränderungen des Finanzmittelbestands des KBA-Konzerns durch Mittelzu- und -abflüsse, unterteilt in die Bereiche betriebliche Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die Mittelveränderung aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Der Finanzmittelbestand von 186,3 Mio. € (Vorjahr: 207,6 Mio. €) enthält Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. (J) Segmentberichterstattung Segmentbericht nach Sparten Gemäß den Vorschriften des IFRS 8 werden für den KBA-Konzern einzelne Finanzinformationen für die im Berichtsjahr eingeführten Geschäftssegmente Sheetfed, Digital & Web sowie Special zur Verfügung gestellt. Im Geschäftssegment Sheetfed sind Bogenoffsetmaschinen für den Verpackungs-, Akzidenz-, Bücher- und Posterdruck sowie Workflow-Lösungen enthalten. Digital- und Offset-Rollenmaschinen für den Zeitungs-, Akzidenz- und industriellen Druck sind dem Geschäftssegment Digital & Web zugordnet. Das Geschäftssegment Special beinhaltet Sondermaschinen für den Banknoten- und Sicherheitsdruck, Systeme für die industrielle Kennzeichnungstechnik und Spezialanlagen für die Bedruckung von Verpackungen aus Metall, Folie und anderen Kunststoffen sowie Glas. Den Segmentinformationen liegen die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden zugrunde wie dem Konzernabschluss. Im Segmentergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)) enthaltene konzerninterne Verrechnungen erfolgen wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern. Intersegmentäre Umsätze und Konsolidierungseffekte zwischen den Geschäftssegmenten sind in der Überleitung enthalten. scroll
scroll
Informationen über geografische Gebiete Die geografische Aufteilung orientiert sich an den bedeutendsten Absatzmärkten und Standorten des KBA-Konzerns. Unter der Überleitung werden langfristige Vermögenswerte finanzieller Art und latente Steueransprüche berichtet. scroll
(K) Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB Das Honorar der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft beträgt 0,5 Mio. € für Abschlussprüfungsleistungen und 0,1 Mio. € für sonstige Leistungen für das Geschäftsjahr 2015. (L) Angaben zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind alle verbundenen nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen (siehe Anhangsziffer (2)). Zu den nahe stehenden Personen zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen an unsere Vertriebs- und Servicegesellschaften, welche als Selbstkäufer Forderungen und Umsatzerlöse in annähernd gleicher Höhe gegen Endkunden ausweisen. Bedingungen und Konditionen sind wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern. Zu Fälligkeiten wird auf die Anhangsziffern (2) und (10) verwiesen. scroll
Ein Mitglied des Aufsichtsrats ist Eigentümer eines Unternehmens, mit dem der Konzern im Laufe des Jahres Geschäfte getätigt hat. Die Geschäfte betrafen den normalen Liefer- und Leistungsverkehr und erfolgten zu marktüblichen Bedingungen. In diesem Zusammenhang hat der Konzern im Geschäftsjahr Umsatzerlöse von 0,7 Mio. € erzielt. Die kurzfristig fälligen Bezüge des Vorstands betragen 5,4 Mio. € (Vorjahr: 4,4 Mio. €), dabei beläuft sich die fixe Vergütung auf 2,1 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €). Die variable Vergütung bemisst sich am Jahresergebnis. Zu Pensionsrückstellungen des Vorstands wurden 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) für den laufenden Dienstzeitaufwand zugeführt. Die Vergütungen derjenigen Vorstände, die ihr Vorstandsmandat zum 28.10.2015 niedergelegt haben, sind anteilig bis zu diesem Zeitpunkt enthalten. Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene betragen 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Die Bezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €), davon sind 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) fix. Für Pensionsansprüche des Vorstands sowie ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen wurden nach den Vorschriften des IAS 19 (revised) insgesamt 26,9 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €) zurückgestellt. Die individualisierte Offenlegung der Bezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB unterbleibt gemäß § 314 Abs. 2 HGB i. V. m. § 286 Abs. 5 HGB. Die handelsrechtlichen Gesamtbezüge der Vorstände entsprechen den genannten kurzfristig fälligen Leistungen. Der zum 31. Dezember 2015 von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz betrug 5,09 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen davon 5,07 % und auf Mitglieder des Aufsichtsrats 0,02 %. Aufsichtsrat Dr. Martin Hoyos Vorsitzender Selbstständiger Unternehmensberater Wien/Österreich Gottfried Weippert* Stellv. Vorsitzender Technischer Angestellter Eibelstadt Reinhart Siewert (bis 21.05.2015) Stellv. Vorsitzender Betriebswirt Würzburg Dipl.-Volkswirtin Dagmar Rehm Stellv. Vorsitzende (ab 21.05.2015) Finanzdirector Engineering, Automation & Control Prokuristin der Bilfinger SE (bis 29.02.2016) Langen Marc Dotterweich* (ab 22.01.2015)** Zerspanungsmechaniker Birkenfeld Willi Eisele* ** Bevollmächtigter der IG Metall Dresden Dipl.-Ing. Matthias Hatschek Unternehmer St. Martin/Österreich Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf (bis 21.05.2015) Stellv. Vorsitzender des Gesellschafterausschusses Knauf Gips KG Iphofen Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza (ab 21.05.2015) Universitätsprofessorin Karlsruher Institut für Technologie Karlsruhe Walther Mann* Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg Carl Ferdinand Oetker (ab 21.05.2015) Geschäftsführender Gesellschafter der FO Holding GmbH Geschäftsführer der WINK Verwaltungsgesellschaft mbH Bielefeld Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt* Direktor Marketing Hettstadt Claus Weihmann* Zahnradschleifer Radebeul Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik (e.m.) Technische Universität Darmstadt Würzburg * Vertreter der Arbeitnehmer ** gerichtlich bestellt Ausschüsse Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 MitbestG Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender) Klaus Schmidt Gottfried Weippert Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel Personalausschuss Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender) Dagmar Rehm Gottfried Weippert Prüfungsausschuss Dagmar Rehm (Vorsitzende) Carl Ferdinand Oetker Claus Weihmann Gottfried Weippert Strategieausschuss Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza (Vorsitzende) Matthias Hatschek Walther Mann Klaus Schmidt Gottfried Weippert Nominierungsausschuss Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender) Matthias Hatschek Dagmar Rehm Ausschussbesetzung zum 31. Dezember 2015 Vorstand Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann Vorsitzender Würzburg Dr. Mathias Dähn Vorstand Finanzen Krailling Dipl.-Ing. Michael Kummert (bis 28.10.2015) Vorstand Geschäftsbereich Produktion Höchberg Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller (bis 28.10.2015) Vorstand Geschäftsbereich Digital & Rolle Würzburg Dr. Andreas Pleßke Vorstand Restrukturierung Herrsching am Ammersee Dipl.-Ing. Ralf Sammeck (bis 28.10.2015) Vorstand Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen Radebeul Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern der Koenig & Bauer AG scroll
Sonstige Angaben Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht: http://www.kba.com/investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung/
Würzburg, den 22. März 2016 Der Vorstand Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender Dr. Mathias Dähn Dr. Andreas Pleßke Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den von der Koenig & Bauer AG, Würzburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Anhang – sowie ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Nürnberg, den 22. März 2016 KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Janz, Wirtschaftsprüfer Dr. Kelle, Wirtschaftsprüfer Versicherung der gesetzlichen VertreterNach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Würzburg, den 22. März 2016 Der Vorstand Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender Dr. Mathias Dähn Dr. Andreas Pleßke Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre, im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Neben den Fortschritten beim Programm Fit@All und der strategischen Weiterentwicklung wurden dabei insbesondere der aktuelle Geschäftsverlauf, die Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, des Konzerns sowie der einzelnen Segmente eingehend erörtert. Weiter berichtete der Vorstand dem Gremium umfassend über zentrale Themen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung sowie über die Nachfrageentwicklung und Wettbewerbssituation in wichtigen Märkten. Bei drei zusätzlich als Telefonkonferenzen abgehaltenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen standen die aktuellen Quartalszahlen bzw. Personalthemen im Mittelpunkt. Der Wahl zweier neuer Aufsichtsratsmitglieder auf Seiten der Anteilseigner schloss sich eine konstituierende Aufsichtsratssitzung unmittelbar nach der Hauptversammlung mit Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse an. Die Sitzung am 19. März 2015 war von der Diskussion, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2014 geprägt. Auf Vorschlag des Nominierungsausschusses wurden Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza und Herr Carl Ferdinand Oetker als Kandidaten für die durch das Ausscheiden der Herren Reinhart Siewert und Baldwin Knauf vakanten Aufsichtsratssitze der Anteilseigner bestimmt. Die Tagesordnung zur Hauptversammlung mit den Beschlussvorschlägen für die Aufsichtsrats- und Abschlussprüferwahl, die gesellschaftsrechtlichen Veränderungen im Zuge der geplanten Ausgliederungen und die Neufassung der Satzung wurde gebilligt, ebenso der Verkauf des Werkes Trennfeld. Weiter berichtete der Vorstand über die Konzerntöchter, den aktuellen Geschäftsverlauf des Konzerns und über das Fit@All-Projekt. Neben der Vorbesprechung der Hauptversammlung ließ sich das Gremium in der Sitzung am 20. Mai 2015 vor allem über den aktuellen Geschäftsverlauf und den Fit@All-Status informieren. Im Detail erläuterte der Vorstand die Handlungsoptionen und Hintergründe für seinen Beschluss der Fortführung und strategischen Weiterentwicklung der KBA-Grafitec. Nach eingehender Beratung stimmten wir dem Vorstandskonzept zu. Zudem wurde die weitere Vertiefung der Compliance-Struktur erörtert. Am 21. Mai 2015 wählte die Hauptversammlung Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza und Herrn Carl Ferdinand Oetker als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019 beschließt. Bei der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurden der Vorsitzende Dr. Martin Hoyos und der Stellvertreter Gottfried Weippert in den Ämtern bestätigt sowie Frau Dagmar Rehm zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Weiter wurden Veränderungen bei der Zusammensetzung der Ausschüsse beschlossen. Den Vorsitz haben Herr Dr. Martin Hoyos im Personal-, Nominierungs- und Vermittlungsausschuss, Frau Dagmar Rehm im Prüfungsausschuss und Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza im Strategieausschuss. In der als Telefonkonferenz abgehaltenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 15. Juli 2015 ging es hauptsächlich um Personalthemen. Weitere Telefonkonferenzen fanden am 10. August 2015 zu den Halbjahres- und am 9. November 2015 zu den Neunmonatszahlen statt. Neben dem Geschäftsverlauf des Konzerns zum 31. August 2015 war der Forecast für 2015 ein Schwerpunkt in der Sitzung am 24. September 2015. Nach einem Bericht zum nahezu abgeschlossenen Fit@All-Programm stellte der Vorstand verbleibende Struktur- und Prozessoptimierungen sowie Projekte zur strategischen Weiterentwicklung vor. Die aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Veränderungen und der neuen Konzernleitung angepasste Geschäftsordnung des Vorstandes fand die Zustimmung des Gremiums, ebenso die leicht modifizierte Geschäftsordnung des Aufsichtsrats. In einem Umlaufbeschluss wurden am 29. September 2015 die Zielgrößen für die Frauenquote entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst festgelegt. Hinsichtlich der Einzelheiten verweisen wir auf Seite 56 dieses Konzernberichts. Die der neuen Konzernleitung angehörenden Geschäftsführer der KBA-Industrial Solutions (Michael Kummert), der KBA-Digital & Web Solutions (Christoph Müller) und der KBA-Sheetfed Solutions (Ralf Sammeck) haben mit Wirkung zum 28. Oktober 2015 ihre Vorstandsmandate bei der Koenig & Bauer AG niedergelegt. Herr Sammeck ist für das Segment Sheetfed verantwortlich und Herr Müller für das Segment Digital & Web. Am 19. November 2015 standen der Forecast 2015, die Unternehmensplanung 2016 bis 2018, die dem Restrukturierungsprogramm Fit@All nachfolgenden Projekte und Compliance-Themen auf der Agenda. Nach eingehender Beratung votierte der Aufsichtsrat für das vom Vorstand vorgelegte Konzept der Neuordnung der KBA-MePrint AG. Den vorgelegten Investitionsplan für 2016 hat das Gremium genehmigt. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben wahrgenommen. Bei der Leitung der Koenig & Bauer AG haben wir den Vorstand kontinuierlich begleitet, beraten und seine Tätigkeit laufend überwacht. In alle Entscheidungen von zentraler Bedeutung war der Aufsichtsrat frühzeitig eingebunden. Erforderliche Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und intensiver Beratung gefasst. Zwischen den Plenarsitzungen hat der Aufsichtsratsvorsitzende die Arbeit des Aufsichtsrats koordiniert und in Gesprächen mit dem Vorstand sowie insbesondere dem Vorsitzenden des Vorstands seine Beratungs- und Überwachungsfunktion wahrgenommen. Dabei wurden Strategie, Planung und Geschäftsentwicklung erörtert sowie die Risikolage und Compliance-Themen ausgiebig besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden vom Vorsitzenden regelmäßig über die Ergebnisse der Gespräche informiert. Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Prüfungsausschuss tagte sechsmal, der Personalausschuss dreimal, der Nominierungsausschuss für neue Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite zweimal und der Strategieausschuss einmal. Eine Einberufung des gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war auch 2015 nicht erforderlich. Der Prüfungsausschuss besprach in der Sitzung am 21. März 2016 eingehend den Konzernabschluss der KBA-Gruppe, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sowie die entsprechenden Prüfungsberichte. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten dem Ausschuss über die Schwerpunkte und Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen zur Verfügung. Weiter wurde der Plan der internen Revision für 2016 abgestimmt. Gegenstand der Beratungen in den Sitzungen des Ausschusses waren im Berichtsjahr die Quartalsberichte, die Risikosituation der Gruppe, die Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung, die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses mit den jeweiligen Lageberichten für das Geschäftsjahr 2014 sowie den entsprechenden Prüfungsberichten, ferner die Compliance im Konzern. Die Mitglieder des Vorstands haben überwiegend an den Sitzungen teilgenommen. Vorstandsangelegenheiten dominierten im Berichtsjahr die Sitzungen des Personalausschusses. Der Nominierungsausschuss bereitete die Kandidaten-Empfehlungen an den Aufsichtsrat für die Wahl der neu zu besetzenden Aufsichtsratsmandate der Anteilseigner durch die Hauptversammlung vor. Nachdem 2014 das Fit@All-Projekt im Fokus stand, hat sich der Strategieausschuss im Berichtsjahr eingehend mit den vom Vorstand vorgestellten Möglichkeiten zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Konzerns befasst und die konsequente Verfolgung aussichtsreicher Projekte empfohlen. Über die Ergebnisse der Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat informiert. Am 12. Februar 2016 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Von den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner aktuellen Fassung vom 5. Mai 2015 wird nur in unternehmensspezifisch begründeten Fällen abgewichen, siehe dazu den Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 20 f. Interessenkonflikte bei den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern sind im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht berichtet worden. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den Konzernabschluss der KBA-Gruppe zum 31. Dezember 2015 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts hat die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Weiterhin hat der Abschlussprüfer bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Absatz 2 AktG entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die genannten Unterlagen zusammen mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer standen den Mitgliedern des Aufsichtsrats in der feststellenden Sitzung zur Beantwortung ergänzender Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat in der Sitzung am 22. März 2016 den Jahres- und Konzernabschluss zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den zusammengefassten Lagebericht erhoben. Der Jahresabschluss wurde daher in der Sitzung gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht wurden ebenfalls sorgfältig geprüft und zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Vorstand, der Konzernleitung, den Führungskräften und Arbeitnehmervertretern aller Konzerngesellschaften für ihr Engagement, die geleistete Arbeit und die konstruktive Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2015. Bei unseren Aktionären bedanken wir uns für ihr Vertrauen in das Unternehmen. Ein besonderer Dank gilt den im Berichtsjahr ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern Reinhart Siewert und Baldwin Knauf. In fast 50 Jahren hat Herr Siewert als CFO, CEO und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender mit großem Sachverstand, Weitsicht und Geschick die Entwicklung der Gesellschaft wesentlich beeinflusst. Herr Knauf gehörte dem Aufsichtsrat seit 2006 an und hat mit seinem Fachwissen und seiner unternehmerischen Erfahrung viele hilfreiche Ideen und Impulse in das Gremium eingebracht.
Würzburg, den 22. März 2016 Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats Entsprechenserklärung vom 12. Februar 2016der Koenig & Bauer AGAufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG: Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen: 1. Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit mit 2.500 € ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Eine Anpassung des Selbstbehalts auf mindestens das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung ist nicht vorgesehen, da unser Aufsichtsrat unabhängig von der Höhe des Selbstbehalts seinen Pflichten mit hohem Engagement und Verantwortungsbewusstsein jederzeit und vollumfänglich nachkommt. 2. In den Vorstandsverträgen sind die Zahlungen an Vorstandsmitglieder, deren Vertragsverhältnis durch KBA ohne wichtigen Grund vorzeitig beendet wird, auf drei Jahresfestbezüge einschließlich Nebenleistungen begrenzt. In Ziffer 4.2.3 des Kodex wird ein Abfindungs-Cap von zwei Jahresvergütungen empfohlen. Durch die Beschränkung auf das Fixum stellt die Vertragsausgestaltung bei der Koenig & Bauer AG im Regelfall sogar eine striktere Begrenzung des Abfindungs-Caps dar. 3. Bei der individualisierten Offenlegung der Vorstandsvergütung sieht Ziffer 4.2.5 des Kodex erweiterte Angaben unter Verwendung von zwei Mustertabellen vor. Einschließlich des Geschäftsjahres 2015 kann die Veröffentlichung individualisierter Angaben zur Vorstandsvergütung entsprechend des Beschlusses der Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 unterbleiben, so dass auf die empfohlene Veröffentlichung dieser zusätzlichen Angaben verzichtet wird. 4. Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat (Ziffer 5.4.1 des Kodex) besteht im Interesse der Gesellschaft nicht, da eine starre Regelung die individuellen Kenntnisse und fachlichen Qualifikationen der Mitglieder nicht berücksichtigt. 5. Die Aufsichtsratsbezüge werden nicht individualisiert ausgewiesen (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Zusammen mit den in der Satzung festgelegten und im Lagebericht beschriebenen Vergütungsregelungen ist aus unserer Sicht weitgehend eine Beurteilung der Angemessenheit der Aufsichtsratsvergütung und der individuellen Höhe der Vergütung möglich. 6. Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grundkapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.2 des Kodex). Unseres Erachtens trägt der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung. Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2015 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 24. Juni 2014 mit den folgenden Ausnahmen: Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Das Abfindungs-Cap war nicht auf zwei Jahresvergütungen begrenzt (Ziffer 4.2.3 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.3 des Kodex). Auf die empfohlene Veröffentlichung zusätzlicher Angaben bei der individualisierten Offenlegung der Vorstandsvergütung unter Verwendung von zwei Mustertabellen (Ziffer 4.2.5 des Kodex) wurde verzichtet.
Würzburg, 12. Februar 2016 Koenig & Bauer AG Für den Aufsichtsrat Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats Für den Vorstand Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des Vorstands |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||