Koenig & Bauer AG

Würzburg

Konzern-Halbjahresbericht zum 30. Juni 2017

Konzernlagebericht

Markt- und Branchenentwicklung

Die leicht höhere Dynamik der Weltwirtschaft hat die internationale Nachfrage nach deutschen Investitionsgütern positiv beeinflusst. Zum besseren Investitionsklima trugen vielerorts die höhere Kapazitätsauslastung und notwendige Modernisierungen bei. Entsprechend legte der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau im ersten Halbjahr 2017 um real 3,6 % zum Vorjahr zu. Durch die innerhalb der Druckmaschinenbranche stark divergierenden Entwicklungen verlief das Neugeschäft in diesem Sektor verhaltener. Nach sechs Monaten lag der Auftragseingang in der Branche um 3,8 % unter dem drupa-Vorjahr.

Geschäftsverlauf im Konzern

Neben dem ausgebauten Servicegeschäft profitierte die Koenig & Bauer-Gruppe mit ihren vielfältigen Drucklösungen vom anhaltenden Wachstum im weltweiten Verpackungsmarkt. Trotz dieser Zuwächse konnte das im Vorjahr durch größere Wertpapieraufträge beeinflusste Neugeschäft von 618,8 Mio. € nicht ganz erreicht werden. Im ersten Halbjahr 2017 wurde im Konzern ein Auftragseingang von 601,9 Mio. € erzielt. Durch die Auslieferungsschwerpunkte in der zweiten Jahreshälfte lag der Umsatz im Konzern mit 538,9 Mio. € ebenfalls leicht unter dem Vorjahreswert von 553,9 Mio. €. Die Exportquote erhöhte sich von 86,1 % auf 89,2 %. Der Anteil des europäischen Auslands ist im Vergleich zu 2016 (28,4 %) deutlich auf 35,7 % gestiegen. Mit einer Regionalquote von 17,2 % (2016: 14,1 %) hat sich das Nordamerikageschäft gut entwickelt. Die bis zur erfolgreichen Messe im Mai spürbare China-Schwäche hat maßgeblich zum Rückgang des Umsatzanteils der Region Asien/Pazifik von 30,4 % auf 24,6 % beigetragen. Auf Lateinamerika und Afrika entfielen 11,7 % der Konzernerlöse (2016: 13,2 %). Ende Juni lag der Auftragsbestand im Konzern mit 620,5 Mio. € weiter auf einem hohen Niveau. Der Vorjahreswert von 639,8 Mio. € wurde um 3,0 % unterschritten.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Konzern

Ertragslage

Die Ertragslage im Konzern wurde durch den deutlich gestiegenen Gewinn bei Sheetfed gestärkt. Der insbesondere durch die Optimierung bei KBA-Flexotecnica entstandene Verlust und die durch den Umsatzrückstand fehlenden Deckungsbeiträge haben die gute Ertragsentwicklung bei Digital & Web belastet. Bei Special konnte trotz des auslieferungsbedingt niedrigen Umsatzes eine erfreuliche EBIT-Marge von 7,7 % erreicht werden. Der höhere Vorjahreswert war durch einen signifikanten Nachholeffekt aus dem Abschluss eines größeren Wertpapierauftrags begünstigt.

Mit 29,6 % blieb die Bruttomarge auf einem hohen Niveau (2016: 30,7 %). Die gegenüber dem Vorjahr (28,1 Mio. €) auf 24,5 Mio. € reduzierten F&E-Kosten entsprechen 4,5 % des Umsatzes. Während die Verwaltungskosten vor allem durch Aufwendungen für die Optimierung der Prozesse von 38,3 Mio. € auf 46,0 Mio. € anstiegen, sanken die Vertriebskosten auf 67,9 Mio. € (2016: 77,3 Mio. €). Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf –4,7 Mio. € nach –5,9 Mio. € im Jahr 2016. In Summe ergibt sich ein EBIT von 16,3 Mio. € (2016: 20,7 Mio. €). Das auf –0,4 Mio. € reduzierte Zinsergebnis (2016: –2,9 Mio. €) führt im Konzern zu einem Ergebnis vor Steuern von 15,9 Mio. € gegenüber 17,8 Mio. € im Vorjahr. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag errechnet sich ein Konzernergebnis von 15,2 Mio. € (2016: 17,2 Mio. €) und ein anteiliges Ergebnis je Aktie von 0,93 € (2016: 1,05 €).

Finanzlage

Trotz höherer Kundenanzahlungen (+15,5 Mio. €) lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit –20,0 Mio. € unter dem

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Vorjahreswert von –10,6 Mio. €. Zum Stichtag waren gewachsene Vorräte für die Umsatzrealisierung im zweiten Halbjahr (+28,4 Mio. €) und gestiegene Kundenforderungen (+13,6 Mio. €) durch eine Ballung der Auslieferungen kurz vor Halbjahresende dafür ausschlaggebend. Neben den Auszahlungen für Investitionen war der freie Cashflow von –65,5 Mio. € (2016: –14,4 Mio. €) durch die ersten Auszahlungstranchen in Höhe von 32,4 Mio. € für die teilweise Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen belastet. Zum Halbjahresende standen liquide Mittel von 127,5 Mio. € zur Verfügung (31.12.2016: 202,0 Mio. €). Nach Abzug der Bankverbindlichkeiten von 34,8 Mio. € errechnet sich eine Nettoliquidität von 92,7 Mio. €. Dazu kommen jederzeit liquidierbare Wertpapiere in Höhe von 14,7 Mio. €. Der Konzerngewinn führte zusammen mit der Erhöhung des Abzinsungssatzes für inländische Pensionen von 1,7 % auf 2,0 % zur Steigerung des Eigenkapitals auf 355,5 Mio. € und der Eigenkapitalquote auf 32,6 % (Ende 2016: 337,8 Mio. € und 31,1 %).

Vermögenslage

Bei Abschreibungen von 14,6 Mio. € wurden 16,4 Mio. € (2016: 13,6 Mio. €) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investiert. Bei einem leichten Anstieg der Sachanlagen erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte von 320,4 Mio. € auf 349,5 Mio. € vor allem durch gestiegene finanzielle Forderungen. Im Zuge der teilweisen Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung bestehen Rückdeckungsansprüche gegen den Versicherer in Höhe von 32,4 Mio. €. Mit den von 765,1 Mio. € auf 740,9 Mio. € gesunkenen kurzfristigen Vermögenswerten erhöhte sich per Saldo die Bilanzsumme im Konzern leicht auf 1.090,4 Mio. € (31.12.2016: 1.085,5 Mio. €).

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Entwicklung in den Segmenten

Mehr Serviceaufträge und deutlich gestiegene Bestellungen von Mittelformatanlagen ließen den Auftragseingang im Sheetfed-Segment um 12,2 % auf 326,3 Mio. € steigen (2016: 290,8 Mio. €). Einen erfreulichen Wachstumsbeitrag leisteten auch die Flachbettstanzen für die Druckweiterverarbeitung von Kartonagen und Wellpappen unserer jüngsten Tochtergesellschaft KBA-Iberica. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr (291,7 Mio. €) um 5,5 % auf 307,8 Mio. € zu. Ende Juni standen Aufträge im Wert von 256,1 Mio. € in den Büchern (2016: 281,9 Mio. €). Der Mehrumsatz mit besseren Margen und niedrigere Kosten führten zu einer deutlichen Steigerung des Segmentgewinns auf 12,1 Mio. € (2016: 8,6 Mio. €).

Im Segment Digital & Web, dem seit Jahresbeginn auch die Aktivitäten im wachsenden Flexo-Verpackungsdruck zugerechnet werden, konnte ein robuster Auftragseingang von 85,7 Mio. € erzielt werden (2016: 90,1 Mio. €). Bei einem niedrigeren Umsatz von 68,3 Mio. € (2016: 75,5 Mio. €) legte der Auftragsbestand von 92,3 Mio. € auf 93,6 Mio. € zu. Neben dem starken Servicegeschäft hatten die Digitaldruckanlagen für den Wellpappenmarkt einen bedeutenden Umsatzanteil. Das EBIT von –2,8 Mio. € (2016: –2,7 Mio. €) war mit –3,1 Mio. € durch KBA-Flexotecnica belastet. Bei unserer italienischen Tochtergesellschaft investieren wir gezielt in Wachstum, um unsere Position im prosperierenden Markt der flexiblen Verpackungen zügig auszubauen. Ohne die Flexo-Aktivitäten hat sich die Ertragslage bei Digital & Web positiv entwickelt.

Trotz der Auftragszuwächse im Blech-, Glas-/Hohlkörper- und Kennzeichnungsdruck unterschritt das Neugeschäft im Segment Special mit 216,3 Mio. € den durch größere Wertpapieraufträge geprägten Vorjahreswert von 269,5 Mio. €. Mit 189,2 Mio. € blieb der

Lieferung nach Regionen

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in % 2016 2017
Deutschland 13,9 10,8
Übriges Europa 28,4 35,7
Nordamerika 14,1 17,2
Asien/Pazifik 30,4 24,6
Afrika/Lateinamerika 13,2 11,7

Segmentumsatz noch hinter dem Vorjahr (222,9 Mio. €) zurück. Der Auftragsbestand zum Halbjahresende lag mit 285,2 Mio. € auf einem hohen Niveau (2016: 289,4 Mio. €). Für die ersten sechs Monate beträgt das Segment-EBIT 14,6 Mio. €. Der Vorjahreswert von 22,1 Mio. € war durch einen hohen Nachholeffekt von 4,9 Mio. € aus einem größeren Wertpapierprojekt begünstigt.

Forschung und Entwicklung

Innovative Produkte und Services für die Wachstumsmärkte Verpackungs-, Digital- und Industriedruck stehen im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Zur vollen Ausschöpfung der Leistungsfähigkeit unserer Maschinentechnik stehen bei Sheetfed intelligente Systeme zur digitalen Prozessvernetzung mit Workflow-Lösungen für die vernetzte Druckfabrik und neue Serviceangebote unter dem Label KBA 4.0 zur Verfügung. Mit dem autonomen Drucken über AutoRun und der dezentralen Prozessüberwachung über mobile Devices und die Rapida LiveApp lassen sich die Produktivität und Wirtschaftlichkeit in den Druckbetrieben deutlich steigern. Mit AutoRun konfiguriert sich die Maschine datenbasiert selbst und wechselt vollautomatisch die Jobs. Die anwenderorientierte Nutzung von Daten einschließlich der Vernetzung ist Prinzip aller digitalen Services von KBA 4.0.

Mitarbeiter

Die Belegschaft des Konzerns vergrößerte sich zum 30. Juni gegenüber dem Vorjahr um 158 auf 5.359 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben einer punktuellen Personalverstärkung im expandierenden Servicebereich und bei neuen Anwendungen für die Verpackungs- und Digitaldruckmärkte kamen 71 Beschäftigte durch den Erwerb der KBA-Iberica Die Cutters für den wachsenden Stanzenmarkt hinzu.

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Nachtrags- und Risikobericht

Nach dem 30. Juni 2017 sind keine Vorgänge mit besonderen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten. Die wesentlichen Risiken unseres Geschäfts und das Risikofrüherkennungssystem sind im Konzernbericht 2016 (ab Seite 47) ausführlich beschrieben. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Veränderungen.

Prognose- und Chancenbericht

Trotz der weiterhin bestehenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten gehen aktuelle Konjunkturprognosen für 2017 von einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 3,5 % aus. Zusammen mit der vielerorts steigenden Kapazitätsauslastung und den Modernisierungserfordernissen begünstigt die positive Stimmung das internationale Investitionsklima und die Wachstumsperspektiven des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Entsprechend ist der Branchenverband VDMA für das laufende Jahr 2017 optimistisch gestimmt und erwartet für die reale Maschinenproduktion ein Plus von 3 %.

Mit einer deutlichen Steigerung des Auftragseingangs im ersten Halbjahr 2017 aus den Verpackungsmärkten haben wir von der gestiegenen Investitionsbereitschaft der Branche profitiert, die in Korrelation zur Entwicklung des globalen BIP und der Weltbevölkerung wächst. Dazu kommen noch strukturelle Wachstumstreiber wie der boomende Onlinehandel. Mit unseren bewährten, neuen und weiterentwickelten Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungslösungen wollen wir an diesem Wachstum der Verpackungsmärkte partizipieren und unseren zum Teil schon beachtlichen Marktanteil weiter steigern.

Im Sicherheitsdruck lagen die Neubestellungen bis Ende Juni 2017 unter dem starken, durch einige Großprojekte geprägten Vorjahreswert. Aufgrund vieler aussichtsreicher Kundenprojekte erwarten wir in den Folgequartalen eine gute Auftragsentwicklung. In den mediennahen Printbereichen wie dem Bücherdruck gehen wir weiterhin von einer stabilen Entwicklung aus.

Ein wesentlicher Baustein für das angestrebte ertragsorientierte Wachstum im Neumaschinen- und Servicegeschäft ist höchste Kundenzufriedenheit zur Steigerung der Kundenbindung. Mit der seit Anfang 2016 laufenden konzernweiten Serviceoffensive wollen wir über eine effiziente Nutzung des Potenzials der wachsenden installierten Maschinenbasis und innovative Angebote den Service-Umsatzanteil bis 2021 auf 30 % steigern. Im ersten Halbjahr 2017 sind die Serviceerlöse im Vergleich zum Vorjahr von 129,5 Mio. € auf 145,7 Mio. € und der Umsatzanteil von 23,4 % auf 27,0 % gewachsen.

Der Auftragsbestand zum Halbjahresende von 620,5 Mio. €, das expandierende Servicegeschäft, die stetige Nachfrage seitens der Verpackungsmärkte und aussichtsreiche Kundenprojekte im Wertpapier- und Digitaldruck werden sich im weiteren Jahresverlauf in einer zunehmenden Umsatzdynamik mit positiven Ergebniseffekten niederschlagen. Für 2017 streben wir einen organischen Umsatzanstieg im Konzern auf bis zu 1,25 Mrd. €’ und eine EBIT-Rendite von rund 6 % an, falls sich die konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen für unser internationales Geschäft nicht wesentlich verschlechtern.

Konzern-Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 31.12.2016 30.06.2017
Langfristige Vermögenswerte    
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 239,5 240,0
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen 15,9 48,1
Sonstige Vermögenswerte 0,1 0,2
Latente Steueransprüche 64,9 61,2
  320,4 349,5
Kurzfristige Vermögenswerte    
Vorräte 293,4 321,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 209,0 222,6
Sonstige finanzielle Forderungen 14,2 16,2
Sonstige Vermögenswerte 26,6 38,1
Wertpapiere 19,9 14,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 202,0 127,5
  765,1 740,9
Bilanzsumme 1.085,5 1.090,4

Passiva

   
in Mio. € 31.12.2016 30.06.2017
Eigenkapital    
Gezeichnetes Kapital 43,0 43,0
Kapitalrücklage 87,5 87,5
Gewinnrücklagen 206,8 224,4
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 337,3 354,9
Anteile anderer Gesellschafter 0,5 0,6
  337,8 355,5
Schulden    
Langfristige Schulden    
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 212,5 204,0
Sonstige Rückstellungen 23,2 18,7
Finanzschulden 1,4 1,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8,0 8,1
Sonstige Schulden 1,0 1,3
Latente Steuerverbindlichkeiten 22,0 21,6
  268,1 254,9
Kurzfristige Schulden    
Sonstige Rückstellungen 180,5 171,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 59,0 50,1
Finanzschulden 32,5 33,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 62,0 60,0
Sonstige Schulden 145,6 164,9
  479,6 480,0
Bilanzsumme 1.085,5 1.090,4

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.-30.06.
in Mio. €
2016 2017
Umsatzerlöse 553,9 538,9
Herstellungskosten des Umsatzes -383,6 -379,5
Bruttoergebnis vom Umsatz 170,3 159,4
Forschungs- und Entwicklungskosten -28,1 -24,5
Vertriebskosten -77,3 -67,9
Verwaltungskosten -38,3 -46,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -5,9 -4,7
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 20,7 16,3
Zinsergebnis -2,9 -0,4
Ergebnis vor Steuern (EBT) 17,8 15,9
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -0,6 -0,7
Konzernergebnis 17,2 15,2
Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens 17,4 15,4
Anteile anderer Gesellschafter -0,2 -0,2
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) 1,05 0,93
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01.04.-30.06.
in Mio. €
2016 2017
Umsatzerlöse 295,1 279,8
Herstellungskosten des Umsatzes -201,8 -193,9
Bruttoergebnis vom Umsatz 93,3 85,9
Forschungs- und Entwicklungskosten -15,3 -10,0
Vertriebskosten -44,7 -36,5
Verwaltungskosten -14,8 -22,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 0,1 -5,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 18,6 11,3
Zinsergebnis -1,4 0,3
Ergebnis vor Steuern (EBT) 17,2 11,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1,6 -1,1
Konzernergebnis 15,6 10,5
Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens 15,6 10,5
Anteile anderer Gesellschafter
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) 0,94 0,63

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Rücklagen Andere Eigenkapital der Anteilseigner Anteile anderer Gesellschafter Eigenkapital Gesamt
01.01.2016 43,0 87,5 -76,3 203,6 257,8 0,6 258,4
Konzernergebnis 17,4 17,4 -0,2 17,2
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -20,9 -20,9 -20,9
Gesamtergebnis der Periode -20,9 17,4 -3,5 -0,2 -3,7
30.06.2016 43,0 87,5 -97,2 221,0 254,3 0,4 254,7
01.01.2017 43,0 87,5 -79,1 285,9 337,3 0,5 337,8
Konzernergebnis 15,4 15,4 -0,2 15,2
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 10,5 10,5 10,5
Gesamtergebnis der Periode 10,5 15,4 25,9 -0,2 25,7
Dividende -8,3 -8,3 -8,3
Sonstiges 0,3 0,3
30.06.2017 43,0 87,5 -68,6 293,0 354,9 0,6 355,5

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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01.01.-30.06.
in Mio. €
2016 2017
Konzernergebnis 17,2 15,2
Posten, die später in das Konzernergebnis umgegliedert werden    
Währungsumrechnung 0,5 -0,9
Bewertung originäre Finanzinstrumente 0,2 -1,4
Bewertung derivative Finanzinstrumente 2,4 8,1
Latente Steuern 0,1 -0,8
  3,2 5,0
Posten, die später nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden    
Leistungsorientierte Versorgungspläne -24,2 9,2
Latente Steuern 0,1 -3,7
  -24,1 5,5
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -20,9 10,5
Gesamtergebnis -3,7 25,7
Gesamtergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens -3,5 25,9
Anteile anderer Gesellschafter -0,2 -0,2

Konzern-Kapitalflussrechnung

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01.01.-30.06.
in Mio. €
2016 2017
Ergebnis vor Steuern (EBT) 17,8 15,9
Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge 23,8 17,8
Bruttocashflow 41,6 33,7
Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva -51,4 -53,8
Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten -0,8 0,1
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit -10,6 -20,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit -3,8 -45,5
Freier Cashflow -14,4 -65,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1,8 -7,3
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -16,2 -72,8
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands -1,4 -1,7
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 186,3 202,0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 168,7 127,5

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. Juni 2017

1 Neue Standards

Durch die Anwendung des IFRS 9: Finanzinstrumente werden sich die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte ändern und es werden neue Modelle zum Hedge Accounting und zur Erfassung von Kreditausfällen eingeführt.

Der Standard IFRS 15: Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden regelt durch ein fünfstufiges Modell, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden.

Die Auswirkungen der Einführung der beiden Standards im KBA-Konzern werden zurzeit analysiert, wir können aber noch keine konkreten quantitativen Angaben dazu machen. Der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung wird der 1. Januar 2018 sein.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.

Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.

Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten.

Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

3 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis und die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der „funktionalen Währung“ mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

4 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Würzburg, den 9. August 2017

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Mathias Dähn

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dr. Andreas Pleßke

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

5 Segmentbericht

Ab 2017 wird der flexible Verpackungsdruck dem Segment Digital & Web zugeordnet. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

5.1 Segmentbericht nach Sparten

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01.01.-30.06.
in Mio. €
Umsatzerlöse EBIT Investitionen
2016 2017 2016 2017 2016 2017
Segmente            
Sheetfed 291,7 307,8 8,6 12,1 3,9 5,5
Digital & Web 75,5 68,3 -2,7 -2,8 0,7 4,2
Special 222,9 189,2 22,1 14,6 7,8 1,6
Überleitung -36,2 -26,4 -7,3 -7,6 1,2 5,2
Konzern 553,9 538,9 20,7 16,3 13,6 16,5

5.2 Informationen über geografische Gebiete

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01.01.-30.06.
in Mio. €
2016 2017
Deutschland 77,1 58,4
Übriges Europa 157,4 192,6
Nordamerika 78,1 92,8
Asien/Pazifik 168,1 132,5
Afrika/Lateinamerika 73,2 62,6
Umsatzerlöse 553,9 538,9

6 Ergebnis je Aktie

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01.01.-30.06.
in €
2016 2017
Ergebnis je Aktie 1,05 0,93

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.524.783 Stückaktien, Vorjahr: 16.524.783 Stückaktien).

7 Bilanz

7.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs-und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 82,9 46,2 36,7
Sachanlagen 584,6 381,8 202,8
31.12.2016 667,5 428,0 239,5
Immaterielle Vermögenswerte 83,3 47,2 36,1
Sachanlagen 590,8 386,9 203,9
30.06.2017 674,1 434,1 240,0

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 15,7 Mio. € (1. Halbjahr 2016: 12,6 Mio. €) betreffen vorwiegend Zugänge für flexible Bearbeitungszentren sowie ein neues Democenter für Digital- und Flexodruckmaschinen in Würzburg und die Erweiterung des Kundenzentrums in Radebeul.

7.2 Vorräte

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in Mio. € 31.12.2016 30.06.2017
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 75,5 81,6
Unfertige Erzeugnisse 205,5 230,2
Fertige Erzeugnisse und Waren 12,4 10,0
  293,4 321,8

7.3 Schulden

Gegenüber dem Jahresende 2016 konnten die kurz- und langfristigen Schulden um 12,8 Mio. € reduziert werden. Dies resultiert mit 9,2 Mio. € aus der ergebnisneutralen Bilanzierung versicherungsmathematischer Gewinne in den Rückstellungen für Pensionen durch den Anstieg des Diskontierungszinssatzes. Daneben wurde ein Rückgang der sonstigen Rückstellungen um 13,6 Mio. € und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 8,9 Mio. € durch einen Anstieg der Kundenanzahlungen von 15,5 Mio. € nur zum Teil ausgeglichen.