Koenig & Bauer AG

Würzburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit

Führender Lösungsanbieter im Verpackungs- und Sicherheitsdruck

Die Koenig & Bauer-Gruppe ist ein seit über 200 Jahren bestehendes Technologieunternehmen mit Kernaktivitäten auf den Gebieten Verpackungs-, Sicherheits-, Industrie-, Commercial- und Publikationsdruck. Im Kartonagen-, Banknoten-, Blech- und Glasdirektdruck sind wir global die Nr. 1. Bei flexiblen Verpackungen, in der Kennzeichnungstechnik und im Stanzengeschäft haben wir 2018 unsere attraktive Marktposition ausgebaut.

Unsere Kernkompetenz sind technologisch innovative und auf die Kundenanforderungen zugeschnittene Drucksysteme sowie dazugehörige Anlagen, die hocheffiziente und wirtschaftliche Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungsprozesse ermöglichen. Bei unseren Hightech-Bogen- bzw. Rollenmaschinen kommen nahezu alle gängigen analogen und digitalen Drucktechnologien zum Einsatz, die Farbe effizient und präzise auf unterschiedlichste Substrate übertragen. Neben der Entwicklung, Fertigung und dem weltweiten Vertrieb unserer Bogen- und Rollenoffset-, Flexo- und Digitaldruckmaschinen, Flachbett- und Rotationsstanzen, Faltschachtelklebemaschinen sowie Spezialanlagen für den Sicherheits-, Blech-, Glas-/Hohlkörper- und Kennzeichnungsdruck sind umfassende Serviceleistungen ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Neben klassischen Serviceleistungen bieten wir verstärkt digitale Serviceprodukte an. Das umfassende Know-how aus der Adressierung vieler Teilmärkte bietet ein gutes Fundament für Innovationen und neue Anwendungen im forcierten Verpackungsdruck.

Globale Präsenz

Koenig & Bauer ist nahezu in allen Ländern der Welt aktiv. Aktuell liegt die Exportquote bei 86,1 %. In den letzten Jahren haben wir unsere Vertriebs- und Servicepräsenz in den Zukunftsmärkten ausgebaut. Dazu zählen die Schwellenmärkte am Rande Europas und in Asien. Im gesamten lateinamerikanischen Raum haben wir mit der jüngsten Niederlassung unserer Tochtergesellschaft Koenig & Bauer LATAM in Buenos Aires eine flächendeckende Vertriebs- und Serviceorganisation aufgebaut.

Dezentrale Organisation mit Holding-Struktur

Der Koenig & Bauer-Konzern umfasst die Koenig & Bauer AG als Holding-Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen (siehe die entsprechende Übersicht im Anhang). Mit einer dezentralen Organisation forcieren wir die Eigenverantwortung des Managements für die Erreichung unserer Ziele. Ende 2018 waren im Koenig & Bauer-Konzern 5.729 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr (31.12.2017: 5.589) ist der Personalstand um 140 gestiegen. Neben der erstmaligen Konsolidierung der Vertriebs- und Servicegesellschaft Koenig & Bauer LATAM mit 31 Beschäftigten kamen 51 Mitarbeiter durch die neue Tochtergesellschaft Koenig & Bauer Duran hinzu. Zusätzlich gab es Personalverstärkung im expandierenden Servicebereich und bei neuen Anwendungen für die Verpackungsmärkte.

Personalstand per 31. Dezember 2018

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Geschäftstätigkeit in den Segmenten

Unser operatives Geschäft führen wir in den drei Segmenten Sheetfed, Digital & Web und Special. Das umsatzstärkste Segment Sheetfed bietet ein breites Spektrum von Bogenoffsetmaschinen vom Halb- bis zum Supergroßformat für den Verpackungs- und Commercialdruck mit Qualitätsmess- und Regelsystemen, Workflow- und Logistiklösungen sowie Servicedienstleistungen an. Weiter umfasst das Portfolio Aggregate für die Veredelung und Weiterverarbeitung der Druckprodukte wie Rotations- und Flachbettstanzen sowie Faltschachtelklebemaschinen. Die im Vertrieb und Service meist für mehrere Segmente tätigen in- und ausländischen Vertriebsgesellschaften werden dem größten Segment Sheetfed zugeordnet. Kleinere Niederlassungen in Skandinavien, Russland, Australien, Japan, Malaysia, Singapur, Südkorea und Brasilien sind nicht im Konzernabschluss enthalten.

Im Segment Digital & Web wird das Geschäft mit Digital- und Offset-Rollenmaschinen für den Dekor-, flexiblen Verpackungs-, Zeitungs- und Akzidenzdruck dargestellt. Dazu kommen die Flexorotationen für den flexiblen Verpackungsdruck und die Anlagen für den Flexo- und Digitaldruck auf Wellpappe. Über die Hälfte des Segmentumsatzes entfällt auf Ersatzteile und Servicedienstleistungen. Daran haben die im Publikationsdruck älter werdenden Maschinenbestände einen großen Anteil. Die Neumaschinenumsätze mit Offsetrotationen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck belaufen sich auf 13,7 % der Segment- und 1,7 % der Konzernerlöse. Neben der HP-Maschine für Vordrucke von Wellpappendecklagen umfassen die Digitaldruckaktivitäten die RotaJET-Plattform für den Dekor- und flexiblen Verpackungsdruck sowie die CorruJET-Bogenmaschine für den Direktdruck auf Wellpappe. Mit den Bogen-Flexomaschinen CorruFLEX und CorruCUT (mit Rotationsstanze) für den Direktdruck auf Wellpappe und den Flexorotationen für den Druck flexibler Verpackungen werden strukturell wachsende, große Märkte adressiert.

Neben den Sondermaschinen für den Banknoten- und Sicherheitsdruck und den Systemen für die industrielle Kennzeichnung werden Spezialanlagen für den Blech- und Glas-/ Hohlkörper-Direktdruck im Segment Special zusammengefasst. Dazu kommen umfassende Service-Dienstleistungen. Die Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG ist Produktions-Dienstleister für die operativ am Markt tätigen Geschäftseinheiten.

Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem

Effiziente Konzernsteuerung

Das etablierte betriebswirtschaftliche System zeichnet sich durch eine differenzierte Kostenrechnung und umfassende Planungs- und Steuerungsinstrumente aus. Neben dem zentralen Group Controlling für die übergreifende Konzern- und Segmentsteuerung verfügen die eigenständig am Markt operierenden Geschäftseinheiten über Controlling-Ressourcen mit hoher Fachkompetenz. Dem Management wird zeitnah eine valide, aussagekräftige Zahlenbasis für das operative Controlling, die effiziente Überwachung und strategische Steuerung des Konzerns und der Segmente zur Verfügung gestellt.

Zum Controlling-Instrumentarium gehört die jährlich erstellte integrierte Unternehmensplanung mit einem Planungshorizont von drei Jahren, die durch eine vorgelagerte High-Level-Businessplanung ergänzt wird. Die Planung des Konzerns bzw. der Segmente basiert auf detailliert geplanten, im ersten Jahr monatlichen Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und Cashflow-Rechnungen aller konsolidierten Konzerngesellschaften. Parallel zu den Quartalsabschlüssen und nochmals kurz vor Jahresschluss werden auf Basis der Istwerte aktuelle Forecasts für das laufende Geschäftsjahr erstellt. Mit Szenarioanalysen wird fallweise die Entwicklung verschiedener Markt- und Kostenparameter simuliert.

Ein detailliertes monatliches Reporting bildet die aktuelle Geschäfts- und Ertragslage sowie die Entwicklung des Net Working Capitals zuverlässig ab. Das umfassende Service-Reporting ermöglicht eine effiziente Steuerung der Serviceaktivitäten. Wöchentlich rollierende 13- Wochen- und 12-Monats-Liquiditätsplanungen mit Cash-Management liefern ein genaues Bild der Finanzlage. Regelmäßige Review-Sitzungen der Konzernleitung mit den Segmentverantwortlichen, bei denen neben strategischen Themen die wirtschaftliche und finanzielle Lage, aktuelle Entwicklungen und Forecasts durchgesprochen werden, ergänzen die permanenten Plan-Ist-Abweichungsanalysen des Controllings. Bei negativen Abweichungen zur Planung werden unverzüglich Maßnahmen definiert, um schnell und gezielt gegenzusteuern. Die Überwachung und Absicherung einer konsequenten Umsetzung erfolgen durch ein enges Maßnahmencontrolling. Chancen und Risiken werden durch den rollierenden Planungs-, Forecast- und Berichtsprozess frühzeitig erkannt. Mit dieser umfassenden Beurteilung der Konzern- und Segmententwicklung können notwendige Entscheidungen rechtzeitig getroffen werden.

In der Koenig & Bauer-Gruppe werden als zentrale Ziel- und Steuerungsgrößen die auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelten Kennzahlen Umsatzerlöse und EBIT-Marge verwendet. Neben diesen beiden bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren wird im Management Reporting zusätzlich über Auftragseingangswerte, den Auftragsbestand und Servicekennziffern berichtet. Die Entwicklung der Kapitalbindung wird mit der Kennzahl "Durchschnittliches Net Working Capital in Prozent vom Umsatz" überwacht. Zur Ermittlung dieser Kennzahl werden Durchschnittswerte herangezogen und die Vorräte, geleisteten Anzahlungen auf Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte um die Lieferantenverbindlichkeiten und Kundenanzahlungen vermindert. Das für 2018 angestrebte Ziel einer EBIT-Marge von rund 7 % wurde erreicht. Verschiebungen von Maschinenauslieferungen in das Geschäftsjahr 2019 infolge der Engpässe bei Teilen haben - wie angekündigt - die Erreichung unseres Umsatzziels beeinträchtigt. Gegenüber dem angestrebten organischen Umsatzzuwachs von rund 4 % wurde nur ein leichter Anstieg erzielt.

Zielvereinbarungen mit an den Konzern-, Segment- bzw. persönlichen Jahreszielen orientierten variablen Entgeltanteilen für alle Führungskräfte und viele Mitarbeiter fokussieren die Motivation und den Einsatz auf die Erreichung der Unternehmensziele. Bei den operativ tätigen Führungskräften sind Working Capital-Größen Bestandteile der persönlichen Jahresziele.

Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem

Im Koenig & Bauer-Konzern umfasst das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess alle Grundsätze, Methoden und Maßnahmen, die eine wirksame, wirtschaftliche und ordnungsgemäße Rechnungslegung bei Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherstellen. Richtlinien und Arbeitsanweisungen ergänzen die Organisations- und Kontrollstrukturen.

Neben dem für die Holding und einige Beteiligungsunternehmen tätigen Rechnungswesen sind bei der Koenig & Bauer AG die Konzernrechnungslegung, das Konzerncontrolling, die Abteilungen Group Compliance/Revision, Corporate Finance/Treasury, Steuern und Personalmanagement/Ausbildung angesiedelt. Bei den einzelnen Konzerngesellschaften befinden sich die Funktionen Controlling, Personalwesen, Compliance und zum Teil Rechnungswesen. Die Verantwortungsbereiche sind eindeutig zugeordnet bei klarer Funktionstrennung der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Unternehmensbereiche. Alle beim Rechnungslegungsprozess mitwirkenden Abteilungen sind geeignet ausgestattet. Durch entsprechende Rechte sind die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt.

Die in der Vergangenheit von Eigenentwicklungen geprägten IT-Systeme werden sukzessive auf das im Maschinen- und Anlagenbau weit verbreitete SAP-System umgestellt. Nach einer umfassenden Gesamtplanung des standortübergreifenden SAP-Projektes und einer intensiven Feinkonzeptphase läuft derzeit die Realisierung des zeitlich versetzten Rollouts. Seit dem vierten Quartal 2017 ist das ERP-System bei der Holdinggesellschaft Koenig & Bauer AG in Betrieb. Im Jahr 2018 erfolgte die Umstellung bei der großen Geschäftseinheit Koenig & Bauer Industrial mit der Koenig & Bauer Gießerei. Das Rollout bei weiteren Konzerngesellschaften findet in den Folgejahren stufenweise statt.

Die Rechnungslegung für den Konzern wird monatlich mittels eines Konsolidierungsprogramms durchgeführt. Quartalsweise erfolgen intensive Abstimmkontrollen. Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien stellen sicher, dass die durch das International Accounting Standards Board (IASB) vorgegebenen Grundsätze einheitlich angewendet werden. Das Risikomanagement-Handbuch dokumentiert den Prozess der Risikoerhebung und die Kommunikationsabläufe bei berichtspflichtigen Gefahren. Dadurch soll die Früherkennung und zeitnahe Information des Vorstands über Risiken bei der Koenig & Bauer AG und deren Tochtergesellschaften sichergestellt werden. Laufend wird das bestehende adäquate Richtlinienwesen aktualisiert und erweitert.

Anhand von Stichproben und durch manuelle oder körperliche Kontrollen werden die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens regelmäßig überprüft. Dazu zählen jährliche Vorratsinventuren und Jahresabschlussarbeiten sowie in bestimmten Rhythmen Anlageinventuren. Darüber hinaus führt die eingesetzte Software programmierte Plausibilitätsprüfungen durch. Bei allen wesentlichen Vorgängen wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an. Regelmäßige Schulungen und die unabhängige Überwachung stellen die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicher. Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse und Bereiche unterliegen analytischen Prüfungen, insbesondere durch die interne Revision und das Controlling. Die Effektivität der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt. Bei Bedarf werden externe Sachverständige herangezogen, z. B. bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen.

Genehmigende Stellen sind immer von den durchführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen. Bei der Buchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter bestehen bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer).

Mit den festgelegten Grundsätzen, Methoden und Maßnahmen gewährleisten wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften.

Forschung und Entwicklung

Verpackungs- und Digitaldruck im Fokus unserer Neu- und Weiterentwicklungen

Die Steigerung des Kundennutzens steht bei unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an oberster Stelle. Mit unseren innovativen, maßgeschneiderten Produkten und Services wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden steigern. Bei den verfahrenstechnischen Innovationen stehen Konzepte zur Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Energieeinsparung im Mittelpunkt. Weitere Schwerpunkte sind intelligente Systeme zur digitalen Prozessvernetzung und neue Serviceangebote wie Predictive Maintenance und Benchmark-Analysen. Künstliche Intelligenz mit lernenden Algorithmen setzen wir zunehmend im Servicebereich zur Vereinfachung der Schulungsabläufe und für die Erarbeitung von proaktiven Wartungsplänen ein. Auf Basis der Leistungsdaten der Kundenanlagen bieten wir umfassende Analysen zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung sowie auch anonymisierte Benchmarks auf globaler Basis an. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen 2018 im Konzern bei 3,6 % des Umsatzes (Vorjahr: 4,0 %).

Jüngste Beispiele unserer Neu- und Weiterentwicklungen im Sheetfed-Segment sind die Rotations- und Flachbettstanzen. Die Rotationsstanze Rapida RDC 106 stellte mit 17.000 Bogen/h den Weltrekord im rotativen Stanzen auf. Als Weltneuheit haben wir die Flachbettstanze Ipress 106 K PRO mit dem bewährten Anleger der Rapida-Maschinen vorgestellt. Herausragende Details sind integrierte Nutzentrennung, hoher Bedienkomfort, absolute Registergenauigkeit, kurze Rüstzeiten sowie flexible Konfigurationsmöglichkeiten. Für den digitalen Faltschachteldruck arbeiten wir an der Hybridanlage VariJET mit hoher Nutzerorientierung. Die VariJET soll mit der Digitaldrucktechnologie von Durst bis zur drupa 2020 produziert werden. Weiter haben wir für die Bogenoffsetmaschinen der Rapida-Baureihen eine neue Inline-Messtechnik zur Qualitätsregelung im Programm. QualiTronic Next Generation umfasst ein revolutionäres Paket an Neuerungen mit höchster Funktionsintegration für den Anwender bei Bedienung und Anzeige am Touch-Monitor. Neben intelligenten Systemen zur digitalen Prozessvernetzung in allen Phasen der Druckproduktion haben unsere Experten an datenbasierten Mehrwertlösungen im Service gearbeitet, die Abläufe transparenter und Wartungen planbarer gestalten. Visual Press Support ist ein Beispiel für den Einsatz innovativer digitaler Techniken im Service, bei dem Drucker und unsere Servicetechniker per Smartphone korrespondieren. Es lassen sich Videos übertragen, in diesen Markierungen anbringen, Bilder daraus speichern und ablegen. Daneben hat der Service-Mitarbeiter die Möglichkeit, Dokumente auf dem Bildschirm des Mobilgerätes an der Druckmaschine anzuzeigen, um die Lösungsfindung vor Ort zu unterstützen.

Neben den Applikationen der RotaJET-Plattform im Dekor- und flexiblen Verpackungsdruck konzentrierten sich die F&E-Aktivitäten bei Digital & Web auf den analogen und digitalen Wellpappendruck. Ein Schwerpunkt ist der große und signifikant wachsende Markt des analogen Direktdrucks auf Wellpappe, für den wir die Bogen-Flexomaschinen CorruFLEX und CorruCUT mit einigen Alleinstellungsmerkmalen entwickelt haben. Ein bedeutender Meilenstein ist der erste CorruCUT-Auftrag des renommierten Pilotkunden Klingele. Die im ersten Halbjahr 2019 in unserem Werk intensiv getestete CorruCUT soll anschließend beim Kunden installiert werden. Mit der digitalen CorruJET-Bogenmaschine haben wir eine High-Performance-Lösung entwickelt, die sich durch die Druckbreite optimal in den Wellpappen-Workflow integrieren lässt. Nach erfolgreichem Testbetrieb im Würzburger Democenter startete Ende 2018 die Auslieferung der CorruJET in das neue Digitaldruckcenter des bekannten Wellpappendruckers Kolb. Im flexiblen Verpackungsdruck haben wir das Produktportfolio um neue Maschinen und Automatisierungsmodule erweitert. Nach der Entwicklung einer neuen CI-Flexodruckmaschine in Kompaktbauweise wird der Prototyp im Oktober 2019 auf der Fachmesse K 2019 in Düsseldorf vorgestellt.

Im Special-Segment sind erneut hohe F&E-Aufwendungen im Sicherheitsdruck angefallen. Neben neuen Anwendungen, Produktreihen und Maschinenfeatures arbeiten wir intensiv an innovativen Sicherheitsmerkmalen für höchste Fälschungssicherheit im Banknotendruck. Mit SUSI Flip wurde ein hochwertiges Sicherheitsmerkmal entwickelt, das auf der Banknote unterschiedliche Druckbilder im Tageslicht und unter UV-Licht zeigt. Technisch gesehen ist dies ein hochpräziser, zwei- bis vierfarbiger Offsetdruck, der in dieser Qualität und Effizienz nur mit unserer Super Simultan-Maschine produziert werden kann. Neben der Digitaldruckanlage MetalDecoJET speziell für den Blechdruck wurde für das Bedrucken 2-teiliger Getränkedosen die CS MetalCan neu entwickelt, die über bedeutende Vorteile für die Anwender verfügt. Neben einer hohen Produktionsleistung bietet sie deutliche Produktivitätsvorteile vor allem durch mehr Automatisierung und die auf wenige Minuten stark verkürzten Rüstzeiten. Nach dem Vertragsabschluss mit zwei bedeutenden Kunden laufen im ersten Halbjahr 2019 intensive Feldtests mit dem Ziel der Verkaufsfreigabe. Für den 3-teiligen Blechdruck haben wir als Weltneuheit den automatisierten Gummituchwechsel vorgestellt, mit dem die Gummituch-Wechselzeiten um mehr als die Hälfte reduziert werden. Weltpremiere feierte auf der Messe glasstec 2018 in Düsseldorf die neu entwickelte Hochleistungs-Siebdruckmaschine HS 300/600 für den Bier- und Softdrinkflaschenmarkt. Neben der Bedruckung von 300 bis 600 Artikeln pro Minute in einer bisher unerreichten Druckqualität bietet die neue Maschinenplattform weitere bedeutende Features für die Kunden. Mit der Auslieferung der für Ende 2019 geplanten ersten Hochleistungs-Glasdekorationsmaschine erschließen wir einen von uns noch nicht besetzten Markt, der größer ist als die bisher adressierten Glasdirektdruckmärkte. Mit der Entwicklung von Kyana setzen wir künstliche Intelligenz im Kennzeichnungsdruck mit einer Augmented-Reality-Anwendung bei unserem alphaJET-System ein. Während des laufenden Betriebs optimiert sich das System selbst. Kyana weist auf Besonderheiten zur Prozessoptimierung hin und beantwortet dem Anwender verbal Fragen. Neben der Vermeidung von Bedienungsfehlern und der Sicherung effizienter Produktionsabläufe lassen sich die Produktivität und die Qualität des Produktionsoutputs steigern. Die virtuelle Nutzung ermöglicht unabhängig von Entfernung und Sprachbarrieren eine präzise Informationsvermittlung. Der Mehrwert entsteht durch die effiziente Zusammenarbeit von Mensch und Maschine.

Qualitätsmanagement

Beste Qualität für höchste Kundenzufriedenheit

Mit höchsten Qualitätsstandards wollen wir die Kundenzufriedenheit stärken und die Kundenbindung steigern. Entsprechend steht die Optimierung aller relevanten unternehmensinternen Prozesse im Fokus, um unseren Kunden beste Qualität bei unseren maßgeschneiderten, innovativen und komplexen Produkten sowie den Servicedienstleistungen zu bieten. Das Qualitätsmanagement erstreckt sich über die gesamte Prozesskette von der Produktentstehung bis zur Servicebetreuung. Mit klaren Regeln bei der Vertragsgestaltung, umfassenden Kontroll-, Abnahme- und Freigabeprozessen beim Komponenteneinkauf, in Produktion und Montage sowie bei der Markteinführung von Neuerungen sichern wir unsere hohen Qualitätsstandards durchgängig und konsequent ab. Insgesamt sind wir bei der Senkung der Qualitätskosten weiter vorangekommen, sehen jedoch noch weiteres erhebliches Optimierungspotenzial zur Stärkung unserer Qualitätsführerschaft.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliches Umfeld

Nach einem guten ersten Halbjahr haben die im weiteren Jahresverlauf zunehmenden globalen Konjunktursorgen zu einer Abschwächung der hohen internationalen Nachfrage nach Investitionsgütern geführt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert und geht jetzt für 2018 von einem Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts um 3,7 % aus. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) lagen die Bestellzuwächse 2018 im gesamten Sektor preisbereinigt mit 4,6 % unter dem Anstieg von 8,1 % im Vorjahr. Bei Druckereimaschinen reduzierte sich das Neugeschäft um 1,7 %, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 3,9 % erzielt wurde. Die Zuwächse im wachsenden Verpackungsdruck konnten die strukturellen Rückgänge im Commercialdruck nicht kompensieren.

Geschäftsverlauf

Höhere Bestellungen in Verpackungsdruckmärkten

Bei Koenig & Bauer zahlt sich die Adressierung vieler Teilmärkte mit Fokus auf strukturell wachsende und weniger konjunktursensible Bereiche aus. Im flexiblen Verpackungs- und Kennzeichnungsdruck konnten wir den Auftragseingang deutlich steigern. Bei einem guten Neugeschäft im Wertpapierdruck bremsten Engpässe bei der Teileverfügbarkeit durch längere Lieferzeiten den Auftragseingang insbesondere im Faltschachteldruck. Konzernweit wurde mit 1.222,0 Mio. € ein guter Auftragseingang erreicht, der um 3,5 % unter dem Vorjahreswert (1.266,3 Mio. €) lag. Besondere Priorität legen wir auf die Margenqualität und haben zum 1. April 2018 die Preise für das gesamte Produktportfolio um 3,7 % erhöht.

Auftragseingang des Konzerns

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in Mio. € 2017 2018
Sheetfed 656,2 613,0
Digital & Web 139,6 167,6
Special 533,7 502,4
Überleitung -63,2 -61,0
Gesamt 1.266,3 1.222,0

Umsatzentwicklung ebenfalls durch Teileverfügbarkeit beeinträchtigt

Mit 1.226,0 Mio. € lagen die Konzernerlöse nur leicht über dem Vorjahreswert von 1.217,6 Mio. €. Verschiebungen von Maschinenauslieferungen in das Geschäftsjahr 2019 infolge der Engpässe bei Teilen haben die Erreichung unseres Umsatzziels beeinträchtigt. Für 2018 hatten wir einen organischen Umsatzanstieg von rund 4 % angestrebt.

Umsatzentwicklung des Konzerns

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in Mio. € 2017 2018
Sheetfed 660,2 647,4
Digital & Web 154,2 150,7
Special 467,9 490,5
Überleitung -64,7 -62,6
Gesamt 1.217,6 1.226,0

Durch einen deutlich höheren Inlandsumsatz reduzierte sich die Exportquote von 89,1 % auf 86,1 %. Während der Anteil des europäischen Auslands von 36,8 % auf 33,8 % und Nordamerikas von 17,7 % auf 14,8 % gesunken ist, legte die Quote für die Region Asien/Pazifik von 24,0 % auf 25,3 % vor allem durch höhere Auslieferungen nach China, Indonesien, Japan und Malaysia zu. Auf Lateinamerika und Afrika entfielen 12,2% der Konzernerlöse (2017: 10,6 %).

Lieferung nach Regionen

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in % 2017 2018
Deutschland 10,9 13,9
Übriges Europa 36,8 33,8
Nordamerika 17,7 14,8
Asien/Pazifik 24,0 25,3
Afrika/Lateinamerika 10,6 12,2

Hoher Auftragsbestand

Mit 610,9 Mio. € lag der Auftragsbestand im Konzern zum 31. Dezember 2018 leicht über dem Vorjahreswert von 606,2 Mio. €.

Auftragsbestand des Konzerns

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in Mio. € 2017 2018
Sheetfed 233,5 199,1
Digital & Web 61,5 78,4
Special 324,0 344,6
Überleitung -12,8 -11,2
Gesamt 606,2 610,9

Lage

Ertragslage

Höchstes EBIT in der 201-jährigen Firmengeschichte

Mit 87,4 Mio. € haben wir 2018 das höchste EBIT der letzten 201 Jahre erreicht. Eine wesentliche Säule unseres Ertrags ist das Servicegeschäft, das Ersatzteile und verschiedenste Dienstleistungen umfasst. 2018 konnten wir den Service-Umsatzanteil auf 25,9 % steigern. Der Vorjahreswert von 25,6 % war strukturell durch große Maschinenumzüge begünstigt. Ergebnisbelastend wirkten die Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen im Digitaldruck, bei flexibler Verpackung und Wellpappe. Mit der Ertragssituation im Neumaschinengeschäft sind wir noch nicht zufrieden und verstärken unsere Anstrengungen zur Profitabilitätsverbesserung.

EBIT-Guidance für 2018 von rund 7 % erreicht

Bei einem Bruttoergebnis vom Umsatz von 355,6 Mio. € (2017: 365,5 Mio. €) blieb die Bruttomarge mit 29,0% auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr (30,0 %). Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Zu- und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (EBITDA) betrug 112,3 Mio. € (2017: 112,4 Mio. €). Wie im Vorjahr wurde die gute EBITDA-Marge von 9,2 % erreicht. Mit 44,3 Mio. € lagen die F&E-Kosten unter dem Vorjahreswert von 48,4 Mio. €. Während die Vertriebskosten auf 138,8 Mio. € (2017: 140,9 Mio. €) sanken, stiegen die Verwaltungskosten von 90,1 Mio. € auf 94,2 Mio. € vor allem durch höhere Tariflöhne und Beratungskosten. Der Saldo aus sonstigen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf 9,1 Mio. € (2017: -4,7 Mio. €). Das EBIT legte von 81,4 Mio. € auf 87,4 Mio. € zu. Mit 7,1 % (2017: 6,7 %) wurde die prognostizierte EBIT-Marge von rund 7% erreicht.

Das Zinsergebnis von -3,5 Mio. € (2017: -2,9 Mio. €) führte zu einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von 83,9 Mio. € gegenüber 78,5 Mio. € im Vorjahr. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf -19,9 Mio. €. Im Vorjahr ergab sich ein Steuerertrag von 2,6 Mio. € aus dem Ansatz aktiver latenter Steuern, der im Wesentlichen aus vorhandenen und nutzbaren Verlustvorträgen resultierte. Der hohe Steueraufwand im Jahr 2018 wurde vor allem durch den Verbrauch von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge beeinflusst. Mit 64,0 Mio. € entspricht das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2018 (2017: 81,1 Mio. €) einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 3,86 € (Vorjahr: 4,91 €). Auf Basis unserer angestrebten Dividendenquote von 15% bis 35 % des Konzernergebnisses werden wir für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1 € je Stückaktie vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 25,9 % auf das Konzernergebnis.

Ertrags- und Aufwandsrechnung des Konzerns

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in % des Umsatzes Herstellungskosten des Umsatzes 2017 -70,0 2018 -71,0
Forschungs-/Entwicklungskosten -4,0 -3,6
Vertriebskosten -11,6 -11,3
Verwaltungskosten -7,4 -7,7
Übrige Aufwendungen ./. Erträge -0,4 +0,7
Zinsergebnis -0,2 -0,3
Steuern +0,2 -1,6
Konzernergebnis +6,7 +5,2

Finanzlage

Starke Finanzkraft

Besonders stark war mit 66,3 Mio. € der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit gegenüber 23,8 Mio. € im Vorjahr. Trotz höherer Vorräte durch Verschiebungen von Maschinenauslieferungen in das Geschäftsjahr 2019 trugen die Ergebnissteigerung und niedrigere Forderungen zu dieser signifikanten Verbesserung bei. Das durchschnittliche Net Working Capital in Relation zum Umsatz konnte von 28,9 % im Vorjahr auf 28,2 % reduziert werden. Zur Erreichung des angestrebten Zielkorridors zwischen 20 % und 25 % arbeiten wir intensiv an der Optimierung der gesamten Lieferkette für eine nachhaltige Lieferzeitreduzierung und an verbesserten Möglichkeiten der Kundenfinanzierung im Wertpapierbereich.

Neben hohen Investitionsaktivitäten war der freie Cashflow vor allem durch die letzte, im Q1 erfolgte Auszahlungstranche in Höhe von 34,8 Mio. € für die teilweise Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen belastet, aber mit -19,5 Mio. € deutlich besser als im Vorjahr (2017: -59,6 Mio. €). Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Cashflow von 16,0 Mio. € gegenüber 0,9 Mio. € im Vorjahr. Ende Dezember 2018 standen liquide Mittel von 142,0 Mio. € zur Verfügung (31.12.2017: 142,4 Mio. €). Nach Abzug der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 74,4 Mio. € (nähere Angaben im Anhang) von den liquiden Mitteln errechnet sich eine Nettoliquidität von 67,6 Mio. € (2017: 99,4 Mio. €). Dazu kommen jederzeit liquidierbare Wertpapiere in Höhe von 16,3 Mio. € (Vorjahr: 21,6 Mio. €). Zusätzlich stehen dem Konzern syndizierte Kreditlinien von einem Konsortium aus ausgezeichneten Banken-Adressen zur Verfügung. Neben einer Avalkreditlinie von 200 Mio. € umfasst die Konsortialfinanzierung eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 150 Mio. €, die optional um 50 Mio. € erhöht werden kann. Nach der Ausübung einer Verlängerungsoption um ein Jahr haben die Kreditlinien eine Laufzeit bis zum Dezember 2023 mit einer weiteren Verlängerungsoption um ein Jahr. Der konzernweite Finanzierungsrahmen umfasst zudem lokale operative Kreditlinien bei verschiedenen Tochtergesellschaften.

Eigenkapitalquote steigt auf 38,5 %

Das Konzernergebnis trug zur Steigerung des Eigenkapitals um 29,4 Mio. € auf 453,4 Mio. € bei (31.12.2017: 424,0 Mio. €). Gegenläufig wirkte sich die Dividendenausschüttung von 14,9 Mio. € aus. In Relation zur höheren Bilanzsumme stieg die Eigenkapitalquote auf 38,5 % (2017: 36,4 %).

Niedrigere Schulden

Während sich die Pensionsrückstellungen im Zuge der teilweisen Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung um 45,8 Mio. € und die sonstigen Rückstellungen um 12,8 Mio. € reduzierten, legten die Finanzschulden und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um 39,1 Mio. € zu. Die sonstigen Schulden reduzierten sich um 15,3 Mio. € vor allem durch die von 130,1 Mio. € auf 111,1 Mio. € gesunkenen Kundenanzahlungen. Per Saldo verminderten sich die lang- und kurzfristigen Schulden im Vergleich zum Vorjahr (739,9 Mio. €) auf 724,9 Mio. €.

Vermögens- und Kapitalstruktur des Konzerns

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Vermögenslage

Starke Bilanz

Für die Erweiterung des Democenters im Radebeuler Werk, den Neubau der Betriebsstätte für Kammann, das Werksentwicklungskonzept in Würzburg und zur weiteren Effizienzsteigerung in der Produktion wurden 50,5 Mio. € investiert (2017: 50,1 Mio. €). Neben neuen Vorführmaschinen in den Kundencentern hat die Implementierung des ERP-Systems von SAP ebenfalls zum Anstieg der Investitionen beigetragen. In Relation zum Umsatz betrug die Investitionsquote wie im Vorjahr 4,1 %. Bei 28,9 Mio. € Abschreibungen (2017: 31,0 Mio. €) betrug die Investitionsrate 174,7 % (Vorjahr: 161,6 %). Bei leicht niedrigeren Sachanlagen von 208,9 Mio. € (2017: 210,6 Mio. €) stiegen die immateriellen Vermögenswerte von 45,7 Mio. € auf 84,1 Mio. €. Die Sachanlagen sind zu 217,0 % durch Eigenkapital gedeckt (2017: 201,3 %).

Dagegen reduzierten sich die Finanzinvestitionen und sonstigen finanziellen Forderungen von 50,5 Mio. € auf 26,0 Mio. €. Im Zuge der teilweisen Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung wurden in den finanziellen Forderungen aktivierte Rückdeckungsansprüche gegen den Versicherer nach deren Übertragung an die begünstigten Mitarbeiter mit den Pensionsrückstellungen verrechnet. Per Saldo erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte von 389,1 Mio. € auf 399,8 Mio. €.

Für die leichte Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte von 774,8 Mio. € im Vorjahr auf 778,5 Mio. € waren gestiegene Vorräte ausschlaggebend. Die sonstigen Vermögenswerte haben sich im Wesentlichen aufgrund der Änderungen gemäß IFRS 15 (nähere Angaben im Anhang) erhöht. Dagegen haben sich die Forderungen reduziert. Die Bilanzsumme der Koenig & Bauer-Gruppe stieg zum 31. Dezember 2018 auf 1.178,3 Mio. €. Sie lag damit um 14,4 Mio. € über dem Vorjahreswert von 1.163,9 Mio. €.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Beim Ausbau unserer Präsenz im strukturell und nachhaltig wachsenden Verpackungsdruck sind wir 2018 weiter vorangekommen. Besonders erfreulich sind die Marktanteilsgewinne im flexiblen Verpackungs- und Kennzeichnungsdruck sowie im Stanzengeschäft. Mit unseren vielfältigen Aktivitäten im Wachstumsmarkt Verpackung und bei kundenorientierten Digitaldruckapplikationen ist der von uns angestrebte Wachstumspfad intakt, auch wenn wir - wie schon unterjährig erläutert - unser Umsatzziel 2018 durch Verschiebungen von Maschinenauslieferungen in das Geschäftsjahr 2019 infolge der Engpässe bei Teilen nicht erreichen konnten. Mit der erwirtschafteten EBIT-Marge von 7,1 % haben wir den mittelfristigen Zielwert für 2018 von 6,8 % überschritten. Das durchschnittliche Net Working Capital in Relation zum Umsatz konnte von 28,9 % im Vorjahr auf 28,2% gesenkt werden. Dies hat neben der Ergebnisverbesserung zum signifikanten Anstieg des Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit beigetragen. Der gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte freie Cashflow war durch hohe Investitionen und die letzte Auszahlungstranche für die teilweise Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen belastet. Koenig & Bauer verfügt über eine gute Eigenliquidität aus dem operativen Geschäft, die wir sukzessive mit steigenden Cashflows ausbauen wollen. Die mit namhaften Banken vereinbarte syndizierte Kreditlinie mit langfristiger Laufzeit stärkt die Stabilität unseres Konzerns und schafft finanziellen Spielraum zur Forcierung des profitablen Wachstumskurses und für strategische Optionen.

Die Bilanz wurde durch die Steigerung der Eigenkapitalquote auf 38,5 % weiter gestärkt. Die gute Ertragsentwicklung im Konzern und der bei der Holdinggesellschaft Koenig & Bauer AG generierte Bilanzgewinn gewährleisten die Fortsetzung der Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von 15 % bis 35 % des Konzernergebnisses.

Entwicklung in den Segmenten

Sheetfed durch Teileverfügbarkeit eingeschränkt

Mit 613,0 Mio. € lag der Auftragseingang im Segment Sheetfed unter dem Vorjahreswert von 656,2 Mio. €. Bei guter Projektlage bremsten Engpässe bei der Teileverfügbarkeit durch längere Lieferzeiten das Neugeschäft. Weniger dynamisch als im Vorjahr entwickelten sich die Bestellungen der für den Export produzierenden Verpackungsdrucker in China infolge des Handelskonflikts mit den USA. Bei den Großformatanlagen für den Faltschachteldruck haben sich die Auftragseingänge erfreulich entwickelt. Die Teilesituation hat auch zu dem gegenüber dem Vorjahr (660,2 Mio. €) niedrigeren Umsatz von 647,4 Mio. € beigetragen. Entsprechend lag das EBIT mit 36,5 Mio. € unter dem Vorjahr (37,5 Mio. €). Trotz des fortgesetzten Preisdrucks seitens der Wettbewerber haben wir mit einer EBIT-Marge von 5,6% das erreichte Niveau (2017: 5,7%) gehalten. Auf den gegenüber dem Vorjahr (233,5 Mio. €) niedrigeren Auftragsbestand von 199,1 Mio. € folgten zum Jahresstart 2019 gute Auftragseingänge.

Wachstumsaufwendungen belasten Digital & Web-Ergebnis

Die Bestellungen im Segment Digital & Web legten von 139,6 Mio. € auf 167,6 Mio. € vor allem durch einen Rekord-Auftragseingang im flexiblen Verpackungsdruck zu, mit dem die Neuausrichtung in diesem Geschäftsfeld erste Erfolge zeigt. Ein Open House im November 2018 mit rund 300 Teilnehmern aus mehr als 20 Ländern trug mit guten Projektabschlüssen zum Anstieg des Weltmarktanteils auf 9 % bei. Während sich das Neugeschäft bei der HP-Maschine für digitale Vordrucke von Wellpappendecklagen verhalten entwickelt hat, haben wir mehrere Anlagen von unserer RotaJET-Digitaldruckplattform für den Dekor- und flexiblen Verpackungsdruck verkauft und den Vorjahreswert signifikant übertroffen. Zusätzlich trugen mehr Neuabschlüsse bei Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungsdruck zu diesem Anstieg bei. Der Umsatz war mit 150,7 Mio. € leicht niedriger als im Vorjahr (154,2 Mio. €). Höhere Erlöse im flexiblen Verpackungsdruck und mit der eigenen Digitaldruck-Plattform konnten den deutlichen Rückgang an Installationen von HP-Maschinen nicht komplett kompensieren. Die geringeren Erlöse haben mit den Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen im Digitaldruck, bei flexibler Verpackung und Wellpappe das EBIT belastet. Entsprechend lag das EBIT mit -10,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert von -4,3 Mio. €. Der Auftragsbestand erhöhte sich von 61,5 Mio. € auf 78,4 Mio. € zum Jahresende 2018.

Umsatzplus bei Special

Mit großen Neuabschlüssen im Wertpapierdruck konnten wir in einem wettbewerbsintensiven Umfeld unsere internationale Marktführerschaft halten. Bei grundsätzlich guter Projektlage bleibt eine hohe Volatilität durch die oft langwierige Auftragserteilung und die dominierenden Großprojekte. Im Kennzeichnungsdruck haben wir weitere Marktanteilsgewinne erzielt und insbesondere in der Tabak- und Reifenindustrie unsere Marktposition signifikant ausgebaut. Durch Synergien mit anderen Konzernunternehmen konnten wir Getränkedosenhersteller als Neukunden für unsere Coding-Lösungen gewinnen. Geringere Bestellungen im Blech- und Glas-/Hohlkörperdruck führten im Segment Special zu einem unter dem Vorjahreswert (533,7 Mio. €) liegenden Auftragseingang von 502,4 Mio. €. Der Umsatz legte von 467,9 Mio. € auf 490,5 Mio. € durch Zuwächse im Wertpapier-, Kennzeichnungs- und Glas-/Hohlkörperdruck zu. Nach 53,7 Mio. € im Vorjahr wurde 2018 ein EBIT von 49,7 Mio. € erzielt. Mit 344,6 Mio. € (2017: 324,0 Mio. €) konnte Ende Dezember ein höherer Auftragsbestand erreicht werden, der eine gute Auslastung in den kommenden Monaten gewährleistet.

Risikobericht

Hohe Transparenz für vorausschauendes, zielorientiertes Handeln

Jede Geschäftstätigkeit birgt Risiken, die den Prozess der Zielfestlegung und -erfüllung beeinträchtigen können. Unternehmerisches Handeln beinhaltet zudem, bewusst Risiken einzugehen, um Chancen zur Steigerung des Unternehmenswerts realisieren zu können. Risiken entstehen aus mangelnder Kenntnis aller Einflussfaktoren, welche den Eintritt eines Ereignisses mit möglicher negativer Auswirkung bedingen. Werden Risiken nicht erkannt, berücksichtigt und behandelt, können sie die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens gefährden.

Zur Identifikation und Steuerung von Risiken hat der Vorstand ein konzernweites System eingerichtet, um angemessen auf die aktuelle Risikolage durch ein rechtzeitiges, zielgerichtetes Eingreifen des Managements reagieren zu können. Mit diesem System wird sichergestellt, dass mögliche Risiken für die Unternehmensentwicklung frühzeitig angezeigt und deren Ausmaß transparent dargestellt werden. Neben der Meldung kritischer Markt- und Unternehmensentwicklungen, mit deren möglichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage, fördert das Früherkennungssystem das allgemeine Risikobewusstsein.

Risikomanagementprozess

Neben den produzierenden Einheiten erfasst das Risikofrüherkennungssystem auch bedeutende Vertriebs- und Servicegesellschaften. Bei Koenig & Bauer besteht die Risikomanagement-Organisation aus der zentralen Risikokoordinationsstelle mit Zuordnung zum Finanzvorstand. Die Risikoinventur mit den entsprechenden Berichten wird dezentral von den Risk-Ownern der operativen Einheiten halbjährlich durchgeführt. Die Vollständigkeit und Bewertung der Risiken werden abschließend durch die jeweilige Unternehmensleitung überprüft.

Die wesentliche Erhebung erfolgt dabei basierend auf den Meldungen der verantwortlichen Führungskräfte (Bottom-up-Approach) und einem konzernseitig vordefinierten Katalog von angenommenen Basis-Risiken, die in den Gesellschaften zu bewerten sind (Top-down-Approach). Zudem werden projekt- und prozessbezogene Risiken bei den Verantwortlichen der wesentlichen strategischen Projekte und wertschöpfenden Prozesse erhoben.

Im Risikohandbuch sind das Instrumentarium und der Berichtsweg konzernweit dokumentiert. Neben den Vorschriften des Aktienrechts und den Deutschen Rechnungslegungsstandards basiert das Risikomanagementsystem der Koenig & Bauer-Gruppe auf Grundlagen und Modellen vom Institute of Internal Auditors (IIA) und Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO).

Systematischer Umgang mit Risiken

Für eine weitergehende Steuerung von Risikovermeidungs- und -reduzierungsmaßnahmen wird als Risiko die negative Abweichung vom Erwartungswert definiert. Bei dieser Vorgehensweise werden sowohl Risiken systematisch erfasst, die bereits in die Unternehmensplanung einbezogen wurden als auch darüber hinausgehende latente Risiken, die nicht explizit im Rahmen der Planung dargestellt werden.

Risiken werden anhand nachvollziehbar beschriebener Szenarien nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Auswirkung auf das Konzernergebnis quantifiziert sowie in der Nettobetrachtung um die bereits etablierten Risikobegrenzungsmaßnahmen reduziert. Der zugrunde gelegte Beurteilungszeitraum erstreckt sich bis zum Ende des der Berichtserstattung folgenden Geschäftsjahres. Eine systematische und einheitliche Bewertung von Risiken wird durch die standardisierte Vorgehensweise erreicht. Die quantitativ und qualitativ gebündelten Risiken, die einzeln oder bei Vorliegen gleichartiger Risiken aggregiert einen Wert von 1 Mio. € und eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 10 % überschreiten, werden dem Vorstand übermittelt. Diese Risiken werden anhand der unten stehenden Matrix sortiert und entsprechend als gering, moderat oder bedeutend eingestuft.

Risikomatrix

Bild

Neben dem monatlichen Konzernberichtswesen wird das System durch die etablierten und weiterentwickelten operativen Steuerungselemente ergänzt. Zu diesen gehören insbesondere die regelmäßigen Financial Reviews. Basierend auf den Forecasts des Controllings wird die Planung unterjährig überprüft. Bei eingetretenen bzw. erwarteten Abweichungen werden zeitnah geeignete Steuerungs- und Gegenmaßnahmen definiert, deren Umsetzung dem Management obliegt.

Das vom Vorstand installierte Risikofrüherkennungssystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Abschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft. Die interne Revision überwacht das Meldeverfahren und prüft auf Plausibilität.

Darstellung der Risiken

Nachfolgend beschreiben wir die wesentlichen Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Diese betreffen alle Segmente gleichermaßen, sofern keine spezielle Zuordnung erfolgt. Für die Konzernberichterstattung werden die Risiken in die Kategorien Geschäftsrisiken, finanzielle Risiken, operative Risiken und sonstige Risiken eingeteilt. Die Reihenfolge der Darstellung innerhalb der Kategorien folgt der errechneten potenziellen Auswirkung des Risikos auf den Unternehmenserfolg, wobei Risiken mit höherer potenzieller Auswirkung vor solchen mit geringerer Auswirkung beschrieben werden.

Geschäftsrisiken

Gesamtwirtschaft und Konjunkturrisiken

Unser Geschäft wird von den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Politische Entscheidungen und Richtungswechsel, Handelskonflikte und -barrieren sowie die weitere Entwicklung des Euro gegenüber anderen maßgeblichen Währungen können den Absatz unserer Produkte und unsere Kapazitätsauslastung mindern sowie unsere Prognosen und Budgets beeinträchtigen.

Durch Einschränkungen des freien Handels, höhere US-Zinsen, die hohe Verschuldung einiger Schwellenländer und politische Unsicherheiten in Europa (Brexit, Italien) und in anderen Regionen sind die Risiken für das Weltwirtschaftswachstum gestiegen. Aufgrund dieser Entwicklungen sehen wir moderate Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung im Koenig & Bauer-Konzern.

Die aus regionalen Nachfrageschwankungen resultierenden Absatzrisiken vermindern wir durch die fortlaufende Expansion des internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerks in Zukunftsmärkte. Weitere Umsatz- und Ertragspotenziale bietet die von uns konsequent verfolgte Serviceinitiative.

Branchenrisiken

Das finanzpolitische Umfeld kann über seine Auswirkungen auf das Investitionsklima und die Investitionsmöglichkeiten unserer Kunden die Nachfrage nach unseren Produkten und Services sowie unsere Geschäftsentwicklung beeinträchtigen. Für viele Druckbetriebe gibt es nach wie vor beachtliche Hürden bei der Kreditfinanzierung von Investitionen, da Kreditvergaben in diesen Sektor nur mit einem relativ hohen Risikoaufschlag erfolgen. Im marktüblichen Maße muss Koenig & Bauer daher seinen Kunden vor allem im Sheetfed-Segment Unterstützung bei der Finanzierung von Maschineninvestitionen anbieten können. In diesen Fällen arbeiten wir z. B. mit Banken oder Leasinggesellschaften zusammen, mit denen fallweise kundenspezifische Risikobeteiligungen vereinbart werden.

Mit der klaren Fokussierung des Produktportfolios auf den Wachstumsmarkt Verpackung profitieren wir vom höheren Verpackungsverbrauch in der Welt durch den steigenden Konsum, boomenden Onlinehandel mit hohen Umtauschquoten und die wachsende Weltbevölkerung. Im Verpackungsdruck auf Karton, Blech und Glas ist Koenig & Bauer Weltmarktführer. Bei flexiblen Verpackungen, in der Kennzeichnungstechnik und im Stanzengeschäft haben wir 2018 unseren Weltmarktanteil ausgebaut. Der globale Verpackungsdruck wird von den Flexo-, Offset- und Siebdruckverfahren dominiert, für die wir konzernweit über ausgereifte Technologien verfügen. Digitale Verfahren wie der Inkjetdruck werden im industriell ausgerichteten Verpackungsdruck aus Kosten-, Produktivitäts- und Qualitätsgründen nur bei Digitaldruckanwendungen erfolgreich sein, die sich für die Kunden lohnen. Den digitalen Wellpappendruck adressieren wir mit unserer CorruJET für den Direktdruck auf Wellpappen-Bogen und mit der Kooperation mit HP bei einer großen Inkjet-Anlage für Vordrucke von Wellpappen-Decklagen. Für den Digitaldruck auf Blechtafeln haben wir die MetalDecoJET im Programm. Die weltweit einzigartige Hybrid-Drucklösung für Hohlkörper aus Glas, Kunststoff und Metall kombiniert den Digitaldruck mit Siebdruck, Heißprägen und Etikettierung in einer Maschine. Unsere RotaJET-Digitaldruckplattform zielt auf den Dekor- und flexiblen Verpackungsdruck, für den wir durch den Trend zur Individualisierung mit kleineren Auftragsgrößen ein großes Umsatz- und Ertragspotenzial sehen, wenn die vorherrschende Tief- bzw. Flexodrucktechnologie durch den Digitaldruck substituiert wird und die Möbel- bzw. Fußbodenindustrie verstärkt Dekore selbst druckt.

Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, unser Portfolio durch neue Produkte und Anwendungen weiter in diese Wachstumsmärkte zu transformieren. Für den großen Markt des analogen Direktdrucks auf Wellpappen-Bogen haben wir die Flexomaschinen CorruCut und CorruFlex entwickelt. Der im ersten Halbjahr 2019 in unserem Werk intensiv getestete Prototyp soll anschließend beim Erstkunden installiert werden. Im flexiblen Verpackungsdruck haben unsere Ingenieure an einer CI-Flexodruckmaschine in Kompaktbauweise gearbeitet. Der Prototyp soll im Oktober 2019 auf der Fachmesse K 2019 in Düsseldorf vorgestellt werden. Neben unserer starken Stellung im 3-Teil-Dosendruck sind wir zur Erweiterung unseres Metalldruck-Portfolios mit der neu entwickelten CS MetalCan in den 2-teiligen Getränkedosenmarkt eingestiegen. Nach dem Vertragsabschluss mit zwei bedeutenden Kunden laufen im ersten Halbjahr 2019 intensive Feldtests mit dem Ziel der Verkaufsfreigabe. Mit der eigenentwickelten Rotationsstanze und den im Zuge der Iberica-Akquisition übernommenen Flachbettstanzen für die Druckweiterverarbeitung sind wir gut vorangekommen. Im Dezember 2018 haben wir von der Duran Machinery 80 % ihres Geschäfts mit Faltschachtelklebeanlagen übernommen und bauen unsere schon starke Stellung am vielfältigen Verpackungsmarkt weiter aus. Für den digitalen Faltschachteldruck entwickeln wir zurzeit die Bogenmaschine VariJET. Mit Durst Phototechnik in Brixen/Italien wollen wir in einem 50/50-Joint Venture Maschinenbau-Know-how und Inkjet-Expertise zur Forcierung zukunftsorientierter Digitaldrucklösungen im Faltschachtel- und Wellpappendruck mit Mehrwert für unsere Kunden bündeln. Als erster Meilenstein des Joint Ventures soll bis zur drupa 2020 die VariJET für den digitalen Faltschachteldruck produziert werden. Durch diese Diversifizierung in den verschiedenen Kernmärkten werden die Schwankungen bei einzelnen Applikationen reduziert.

Im Wertpapierdruck sind wir Markt- und Technologieführer dank des über Jahrzehnte aufgebauten und permanent weiterentwickelten Know-hows sowie der Innovationen und Alleinstellungsmerkmale bei den Sicherheitsmerkmalen. Die Kundenstruktur mit zumeist von politischen Entscheidungen abhängigen staatlichen Stellen erschwert die Planbarkeit des Wertpapiergeschäfts mit entsprechenden Risiken bezüglich Auslastung und finanziellen Aspekten. Durch den schärferen Wettbewerb und die bei unseren Kunden mittlerweile überwiegende Beschaffung über öffentliche Ausschreibungsverfahren hat sich das Marktumfeld grundlegend geändert. Neben den durchgeführten organisatorischen Optimierungen und Kostensenkungen begegnen wir diesen spezifischen Marktbedingungen im Wertpapierdruck mit neuen Produkten, innovativen Sicherheitsmerkmalen und dem Ausbau des Servicegeschäfts für die große installierte Maschinenbasis. Trotz des in den nächsten Jahren erwarteten moderaten Wachstums der weltweiten Banknotenproduktion sind höhere Maschinenumsätze schon durch unseren hohen Marktanteil limitiert.

Bei Bogenoffsetmaschinen und im Wertpapierdruck geben unsere Wettbewerber oftmals erhebliche Preisnachlässe. Wir erachten dies dann als problematisch, wenn dadurch - wie alle unsere Analysen ergeben - ihre eigenen Herstellungskosten nicht gedeckt werden. Solche Praktiken lehnen wir ab, da wir hier langfristige nachteilige Auswirkungen auf die Innovationskraft der Branche sehen. Dieses Verhalten erhöht zudem den Druck auf die Zielerreichung bei Auftragseingang und bei der Rentabilität von Projekten. Strategie der Koenig & Bauer-Gruppe ist es, mit maßgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden und der gleichzeitig forcierten weiteren Optimierung unserer Strukturen und Herstellungskosten unsere Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität nachhaltig zu steigern. Ein aktives Darstellen bzw. Kommunizieren der technischen Vorteile unserer Produkte und Dienstleistungen für den Kunden ermöglicht angemessene Aufschläge. Gleichzeitig unterstützen klare Vertriebsvorgaben und permanente Kontrollen die nachhaltige Preisgestaltung bei Neu- und Gebrauchtmaschinen.

Zusammengefasst erachten wir die aus dem Branchenumfeld resultierenden Risiken unter Einbezug der bereits etablierten Maßnahmen als moderat.

Finanzielle Risiken

Kontrahenten- und Länderrisiken

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Forderungsrisiken. Aufgrund der zum Teil hohen Einzelprojektvolumina mit staatlichen Vertragspartnern können sich insbesondere im Wertpapiergeschäft Risiken für Koenig & Bauer ergeben.

Basis unseres Handelns sind Bonitätsprüfungen unserer Kontrahenten bzw. Kreditwürdigkeitsprüfungen bei Finanzierungsrisiken. Gängige Maßnahmen zur Absicherung möglicher Risiken stellen staatliche Export-Kreditversicherungen und das Einfordern von Sicherheiten vor Leistungserstellung dar. Nach der Lieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Ein proaktives Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene stellt einen geordneten Umgang mit Kontrahenten- und Länderrisiken sicher. Für potenzielle Forderungsausfälle, Rückkaufverpflichtungen und Rücknahmen von Gebrauchtmaschinen sind ausreichend Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet. Durch den Strukturwandel in der Druckbranche rechnen wir mit einer weiter sinkenden Zahl von Druckereien und einer steigenden Betriebsgröße. Damit geht die Erwartung einer Reduzierung von Zahlungsausfällen einher. Eine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken besteht nicht. Dem Management liegen regelmäßige Auswertungen der Forderungen nach Fälligkeit und Regionen vor. Mögliche Risikokonzentrationen können so zeitnah identifiziert und Maßnahmen rechtzeitig definiert werden. In Anbetracht der getroffenen Maßnahmen und der Erwartungen an die Marktentwicklung erachten wir das verbundene Risiko als moderat.

Risiken aus bilanziellen Bewertungen

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bestehen Ermessensspielräume des Managements. Zukünftige Entwicklungen sind zu schätzen, sofern für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden keine Marktpreise vorliegen. Daraus resultiert das geringe Risiko, dass in den folgenden Geschäftsjahren eine Bewertungsanpassung erforderlich werden könnte.

Aufgrund des hohen Liefer- und Leistungsaustausches in unserem Konzern sehen wir hinsichtlich der Festlegung von konzerninternen Verrechnungspreisen - trotz weltweiter steuerlicher Beratung und enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Finanzbehörden - geringe Risiken bei der steuerlichen Gewinnermittlung durch eine nachträgliche Korrektur von Verrechnungspreisen seitens der Finanzbehörden.

Zins- und Kursrisiken

Aus Währungsschwankungen und Zinsänderungen können finanzielle Risiken für die Koenig & Bauer-Gruppe resultieren.

Bei Koenig & Bauer bestehen Finanzinstrumente, deren Zeitwert bzw. die daraus resultierenden Zahlungsströme vom Marktzinssatz beeinflusst werden. In ausgewählten Fällen nutzen wir derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos. Im Konzernanhang sind Art, Umfang und Marktwert der bei uns eingesetzten Finanzinstrumente ausgewiesen. Basierend auf den deutlich dominierenden Euro-Fakturierungen und den angewendeten Finanzinstrumenten leiten wir derzeit aus Währungsschwankungen nur geringe Risiken ab.

Liquiditätsrisiken

Die Koenig & Bauer-Gruppe verfügte zum 31. Dezember 2018 über eine Nettoliquidität von 67,6 Mio. €. Dazu kommen jederzeit liquidierbare Wertpapiere in Höhe von 16,3 Mio. €. Zusätzlich stehen dem Konzern syndizierte Kreditlinien von einem Konsortium aus ausgezeichneten Banken-Adressen zur Verfügung. Neben einer Avalkreditlinie von 200 Mio. € umfasst die Konsortialfinanzierung eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 150 Mio. €, die optional um 50 Mio. € erhöht werden kann. Nach der Ausübung einer Verlängerungsoption um ein Jahr haben die Kreditlinien eine Laufzeit bis zum Dezember 2023 mit einer weiteren Verlängerungsoption um ein Jahr. Der konzernweite Finanzierungsrahmen umfasst zudem lokale operative Kreditlinien bei verschiedenen Tochtergesellschaften. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können mit dem verfügbaren Finanzrahmen überbrückt werden.

Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die kurzfristige Zahlungsfähigkeit der Holding und der Tochtergesellschaften erfasst und gesteuert. Neben dem konzernweiten Cash-Management besteht zur mittelfristigen Liquiditätssteuerung eine wöchentlich aktualisierte Konzernliquiditäts- und Finanzplanung mit Berichterstattung. Dieses rollierende Planungssystem umfasst einen Zeitraum von zwölf Monaten. Durch die laufende Überwachung der Zahlungsein- und -ausgänge werden diesbezüglich keine Risiken gesehen.

Operative Risiken

Risiken im Personalbereich

Unser Erfolg hängt wesentlich von motivierten, hoch qualifizierten Ingenieuren, Fach- und Führungskräften ab. Ein Risiko besteht darin, dass es uns in der aktuellen Arbeitsmarktsituation nicht gelingt, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten sowie einen geeigneten Kreis an Führungsnachwuchskräften aufzubauen. Wir begegnen diesem Risiko mit der Gestaltung von ansprechenden, familienfreundlichen Arbeitsplätzen, einer langfristigen Bindung von Mitarbeitern, Trainee- und Weiterentwicklungsprogrammen oder auch langfristig angelegten Entwicklungsplänen für den Fach- und Führungskräftenachwuchs. Parallel arbeiten wir in der externen Darstellung an einer Verbesserung der Wahrnehmung als attraktiver und innovativer Arbeitgeber. Zudem besteht über die Produktions-, Service- und Vertriebsgesellschaften außerhalb Deutschlands Zugang zu Fachkräften auf internationalen Arbeitsmärkten, deren Ausbaupotenzial regelmäßig überprüft wird.

Aufgrund des hohen Auftragsbestands sind unsere modernen und hochspezialisierten Fabriken gut ausgelastet. Im Hinblick auf die Forderung unserer Kunden nach kurzen Lieferzeiten, aber auch zur temporären Abfederung von Auslastungsschwankungen stehen Instrumente wie Arbeitszeitkonten oder Leiharbeit zur Verfügung. Bei einer fehlenden Bereitschaft unserer Mitarbeiter zu flexiblen Arbeitszeiten oder zu Mehrarbeit besteht das Risiko, Kundenaufträge nicht zeitgerecht umsetzen zu können und dadurch Aufträge zu verlieren oder verspätet auszuliefern.

Unter Berücksichtigung der initiierten Maßnahmen und der aktuellen Arbeitsmarktsituation bewerten wir das Risiko als moderat.

Entwicklungsrisiken

Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, Erfüllung von Marktanforderungen und Gewinnung neuer Kundenkreise investiert Koenig & Bauer regelmäßig erhebliche Mittel in die Entwicklung verbesserter oder gänzlich neuer Produkte und Verfahren. Dadurch entstehen Risiken in Bezug auf die technische Umsetzung und Machbarkeit sowie auf die finale Marktakzeptanz der Neu- und Weiterentwicklungen. Insbesondere besteht das Risiko, dass die getätigten Aufwendungen nicht durch den Absatz der entwickelten Produkte und Serviceleistungen am Markt amortisiert werden können (Return-on-Investment). Der Einstieg in neue Produkte und Märkte, den wir in jüngerer Zeit deutlich forcieren, kann derartige Risiken ansteigen lassen. Den Marktrisiken wirken wir durch entsprechende Analysen vor Entwicklungsbeginn und Marketingaktivitäten im Zuge der Produkteinführung entgegen. Die technischen Risiken reduzieren wir durch ein umfassendes Projekt- und Qualitätsmanagement sowie die praxisnahe Erprobung bei Beta-Anwendern. Angesichts der laufenden Prozesse und Aktivitäten erachten wir die Risiken hieraus als moderat.

Produktionsrisiken

Mangelnde Qualität, Ausschuss und Fehlteile können in der Fertigung und Montage zu Risiken führen. Eine temporär hohe Nachfrage kann auch Terminverzögerungen bei einzelnen Komponenten verursachen. Ein von Koenig & Bauer zu verantwortender Lieferverzug oder eine nicht vertragsgemäße Lieferung kann über Vertragsstrafen oder Kundengutschriften zu einer Margenschmälerung führen. Einen großen Einfluss auf die Ertragslage hat die Fähigkeit, die Qualitätskosten für unsere technisch komplexen Produkte weiter nachhaltig zu senken. Zur Qualitätssicherung verfügen wir in allen Werken und relevanten Unternehmensbereichen über dezentrale Qualitätsabteilungen. Mit kontinuierlichen Qualitätskontrollen nach standardisierten Prozessen werden Fehlerquellen systematisch analysiert und Produktionsprozesse optimiert. Die interne Terminkontrolle erfolgt über regelmäßige Abstimmtermine und unser Berichtssystem. Mit regelmäßigen Kostenberichten, die auf unser Kostenrechnungssystem mit strukturierten Prozessen zur Planung, zum Forecast und zur Abweichungsanalyse basieren, nehmen wir eine Kostenkontrolle und -steuerung vor. Unter Berücksichtigung aller vorhandenen Gegenmaßnahmen sehen wir das Ausmaß der Produktionsrisiken als moderat an.

Planung, Steuerung und Kontrolle

Unsere Konzernziele und jährlichen Budgetplanungen basieren auf Annahmen, die mit Unsicherheiten verbunden sind. Im Rahmen der Vertriebsplanung werden Absatzmengen mit entsprechenden Margen als Grundlage für die Kapazitäts- und Ressourcenplanung der Gesellschaften geplant. In die Kostenplanung fließen u.a. erwartete Tarif- oder Materialkostensteigerungen sowie Einsparungen im Rahmen kontinuierlicher Verbesserungsmaßnahmen bzw. durch spezielle Projekte ein. Neben dem ständigen Beobachten und Analysieren unseres geschäftlichen Umfelds begegnen wir dem Risiko mit regelmäßigen Planüberprüfungen bei der Forecast-Erstellung und einem effizienten Steuern unseres operativen Geschäfts sowie der strategischen Projekte.

Kurzfristige Auslastungsschwankungen in unseren Werken aufgrund volatiler Auftragseingänge können sich negativ auf die Profitabilität auswirken. Entsprechend überprüfen wir regelmäßig die erforderlichen Produktionskapazitäten und stimmen sie soweit möglich mit den kurzfristigen Absatzplanungen ab. Weiter nutzen wir das Instrument der Leiharbeit, um unsere Kapazitäten flexibel an die Auftragslage anzupassen.

Wir sehen ein moderates Risiko darin, dass unsere Planannahmen nicht in der erwarteten Form eintreffen bzw. in der Planung berücksichtigte Einsparpotenziale nicht vollumfänglich realisiert werden können.

Beschaffungs- und Logistikrisiken

Durch nachfragebedingte Lieferengpässe bei Komponenten und Vormaterialien, Lieferausfälle, Qualitätsprobleme und unvorhergesehene Preiserhöhungen von Seiten unserer Lieferanten lassen sich Beschaffungsrisiken nicht vollständig ausschließen. Bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten können kurzfristige Lieferausfälle zu Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen mit negativen Auswirkungen auf die Kapazitätsauslastung und das Ergebnis führen.

Nachdem die 2018 aufgetretenen Engpässe bei der Teileverfügbarkeit von internen und externen Lieferanten größtenteils behoben sind, arbeiten wir weiter konzentriert an der Optimierung der gesamten Lieferkette für eine nachhaltige Lieferzeitreduzierung. Beim internen Produktionsnetzwerk werden wir operative und strategische Anpassungen zur Kosten- und Durchlaufzeitsenkung sowie Produktivitätssteigerung vornehmen.

Neben einem intensiven Lieferantenmanagement begegnen wir diesen Risiken durch eine laufende Marktbeobachtung, bei der wir die Lieferqualität, -treue und wirtschaftliche Situation von unseren wesentlichen Lieferanten überprüfen. Besonderes Augenmerk legen wir bei Single-Source-Lieferanten auf die Sicherstellung von Back-up-Lösungen. Strategische Komponenten und versorgungskritische Bauteile fertigen wir selbst oder beziehen sie über dauerhaft angelegte Lieferantenbeziehungen. Preisrisiken begegnen wir durch ein konzernweites Warengruppenmanagement mit Bündelung von Einkaufsvolumen und durch langfristige Lieferverträge. Durch eine enge Zusammenarbeit und regelmäßige Audits mit unseren Lieferanten verbessern wir kontinuierlich die Qualität der angelieferten Teile. Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen stufen wir die Beschaffungsrisiken als moderat ein.

IT-Risiken

Aufgrund der konzernweiten Implementierung des ERP-Systems von SAP entstehen für die Koenig & Bauer-Gruppe Risiken hinsichtlich der reibungslosen Abwicklung zukünftiger Geschäftsprozesse. Zur Begrenzung dieser IT-Risiken bedient sich Koenig & Bauer eines namhaften Softwareberaters und hat eine SAP-Projektgruppe installiert. Sollte die termingerechte und störungsfreie Installation der ERP-Software nicht gelingen, können Einschränkungen des operativen Betriebs oder Mehrkosten des SAP-Implementierungsprojekts erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Aufgrund der Erfahrungen aus ähnlichen komplexen Projekten und des in hohem Maße erfolgenden Einbezugs externer Experten erachten wir die IT-Risiken als moderat.

Infrastruktur- und Prozessrisiken

Das Risiko einer Betriebsunterbrechung kann nicht vollständig ausgeschlossen werden. Produktionsverzögerungen aufgrund von Ausfällen oder Unterbrechungen einzelner Produktionsmittel oder der technischen Infrastruktur können sich negativ auf die Produktionseffizienz auswirken und unser Geschäft spürbar beeinträchtigen. Unsere Produktionsstandorte bewerten und auditieren wir daher regelmäßig mit einem externen Berater und decken Risiken aus Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen, Betriebs- und Produkthaftpflicht durch lokale Versicherungen ab. Im Rahmen unseres Instandhaltungsmanagements analysieren wir mögliche Schwachstellen und verbessern über vorbeugende Maßnahmen die Verfügbarkeit und Betriebssicherheit unserer Maschinen. Dadurch lassen sich ungeplante Ausfälle und Anlagenstillstände sowie die damit verbundenen Kosten begrenzen. Insgesamt betrachten wir die Infrastruktur- und Prozessrisiken als gering.

Kundenfokussierung

In unseren Endmärkten werden ein hohes Maß an Innovation und zunehmend maßgeschneiderte Lösungen gefordert. Die Anforderungen und Präferenzen unserer Kunden unterliegen dabei einem stetigen Wandel. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, technische Entwicklungen und kundenseitige Anforderungen zu erkennen und das Produktportfolio, Serviceleistungen und Vertriebsstrukturen rechtzeitig darauf anzupassen. Es besteht das geringe Risiko entgangener Umsätze, wenn kundenseitige Veränderungen nicht zeitnah erkannt oder in den konzernweiten Prozessen nicht abgebildet werden.

Übernahmen und Allianzen

Im Zuge unserer strategischen Weiterentwicklung in Zukunftsmärkte kann es zu Übernahmen und Allianzen kommen. Solche Transaktionen können beachtliche Akquisitions- und Folgekosten hervorrufen und erfordern deshalb sorgfältige Analysen im Vorfeld, die häufig mit externer Unterstützung durchgeführt werden. Ziel solcher Aktivitäten und Aufwendungen ist eine angemessene Wirtschaftlichkeit durch ein zukunftsorientiertes Produktportfolio. Das Risiko, dass aus diesen Aktivitäten in den durchgeführten Analysen nicht vorhergesehene Kosten resultieren, bewerten wir als gering. Dies gilt ebenso für das Risiko, dass sich die geplanten positiven Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis nicht oder nicht innerhalb des geplanten Zeitrahmens verwirklichen lassen.

Sonstige Risiken

Rechtliche Risiken

Koenig & Bauer ist vielfältigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt, wenn eine Verpflichtung wahrscheinlich ist. Die Bewertung dieser Rückstellungen z. B. für Rechtsfälle ist in erheblichem Maße mit Schätzungen verbunden. Diese werden im Rahmen der vierteljährlichen Litigation-Reports fortlaufend überprüft und bei Veränderungen frühzeitig aktualisiert. Der Konzern ist nicht in Gerichts- oder behördliche Verfahren mit einem erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtsituation des Unternehmens verwickelt. Insgesamt bewerten wir das Risiko negativer Einflüsse durch Rechtsstreitigkeiten und -verfahren als moderat, wenn auch den rechtlichen Risiken im Risikoprofil von weltweit tätigen Maschinenbauunternehmen generell ein gewisses Gewicht beizumessen ist. Durch den Einsatz von Standardverträgen und eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute bei außerhalb des Standards liegenden Geschäftsvorgängen wirken wir dem Risiko entgegen.

Imageschaden und sonstige Risiken

Im technisch anspruchsvollen Investitionsgütergeschäft besteht immer das latente Risiko, dass durch Qualitätsprobleme, Schutzrechtsverletzungen oder Ähnliches ein nur schwer quantifizierbarer Imageschaden entsteht. Einzelne Unwägbarkeiten werden durch Versicherungen mit üblichen Deckungssummen abgedeckt, die in der Regel ausreichen sollten, um die adressierten Risiken vollständig abzudecken. Zur Absicherung sonstiger Risiken wurden ausreichende Rückstellungen gebildet. Derzeit sehen wir weder Risiken durch einen Imageschaden noch durch den Umstand, dass die Deckungssummen der Versicherungen oder die getätigten Rückstellungen zur vollständigen Abdeckung eingetretener Risiken nicht ausreichen.

Zusammenfassende Darstellung der Risikosituation

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die übergreifende Risikosituation der Koenig & Bauer-Gruppe nicht maßgeblich verändert.

Trotz der weltpolitischen und ökonomischen Unsicherheiten sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die - einzeln oder kumulativ - den Fortbestand des Koenig & Bauer-Konzerns gefährden könnten. Unser erweitertes Produktportfolio für Wachstumsmärkte, der Ausbau des Servicegeschäfts, unsere gestärkte Marktposition sowie unsere Finanz- und Ertragskraft begrenzen das Risikopotenzial.

Mit unseren anhaltenden Anstrengungen zur Optimierung des Risikomanagements hat sich das Risikobewusstsein in der Koenig & Bauer-Gruppe deutlich verbessert. Insbesondere ist die Sensibilität gestiegen, sich mit Risiken und deren möglichen Auswirkungen auseinanderzusetzen. Entsprechend hat sich in der aktuellen Risikobefragung die Anzahl und das absolute Ausmaß der gemeldeten Risiken gegenüber dem letzten Geschäftsjahr erhöht. In gleicher Weise sind die Anzahl und der Wert der risikoreduzierenden Maßnahmen gestiegen, so dass das Gesamtrisiko im Konzern nicht angewachsen ist. Die detailliertere und umfangreichere Risikoberichterstattung verbessert das Verfolgen von Risikobegrenzungsmaßnahmen und damit nachhaltig den verantwortungsvollen Umgang mit Chancen und Risiken im Unternehmen.

Der Risikobericht basiert notwendigerweise auf den verfügbaren Informationen sowie Erwartungen und Einschätzungen im Zeitpunkt der Berichterstattung und bezieht sich auf zukünftige Entwicklungen. Es ist nicht auszuschließen, dass der Konzern auch durch andere oder zusätzliche Risiken beeinflusst werden könnte, die sich der derzeitigen Kenntnis entziehen oder als nicht wesentlich erachtet werden. Zudem ist nicht auszuschließen, dass sich Risiken innerhalb des Prognosezeitraums in einer Weise verändern, die zu einer wesentlichen Abweichung der jetzigen Einschätzung führen könnten.

Prognose- und Chancenbericht

Konzernziele für 2019

Die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur ist derzeit nicht gut prognostizierbar. Durch Handelskonflikte und -barrieren, höhere US-Zinsen und die hohe Verschuldung einiger Schwellenländer sind die Risiken für das Weltwirtschaftswachstum gestiegen. In den USA gibt es Anzeichen für eine nachlassende Investitionsdynamik durch politische Unsicherheiten. Weiter tragen politische Entwicklungen in Europa (Brexit, Italien) und in anderen Regionen zu den globalen Wachstumssorgen bei. Bei einem starken Anstieg der Inflation können Zinserhöhungen der Zentralbanken durch umgelenkte Kapitalströme und Wechselkursanpassungen zu finanziellen Turbulenzen mit entsprechenden Bremsspuren in der Weltwirtschaft führen. Diese Risiken können die Stimmung in den weltweiten Druckereien eintrüben und deren Investitionssentiment dämpfen. Dadurch kann sich die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen zumindest vorübergehend reduzieren. Der internationale Währungsfonds (IWF) sagt in seinem im Januar veröffentlichten World Economic Outlook für 2019 ein globales Wachstum von 3,5 % voraus. Das sind 0,2 %-Punkte weniger als noch im Oktober 2018 prognostiziert. Nach Einschätzung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) können die Einschränkungen des freien Handels, die Abkühlung der Weltwirtschaft und der Fachkräftemangel die Aussichten für den exportorientierten deutschen Maschinenbau dämpfen. Trotz der verschlechterten konjunkturellen Perspektiven bleibt der VDMA für 2019 bei seiner Prognose eines realen Produktionswachstums von 2 %.

Mit dem zum Jahresende 2018 auf 610,9 Mio. € gestiegenen Auftragsbestand und der guten Auftragsentwicklung im Januar und Februar 2019 haben wir konzernweit eine gute Visibilität bis in den Sommer 2019 und im Wertpapierdruck aufgrund der guten Auftragslage bis in das Jahr 2020. Bei unseren Kunden in aller Welt wächst das Druckproduktionsvolumen vor allem im Verpackungs- und Banknotenbereich weiter. Mit Ausnahme der für den Export produzierenden Druckereien in China ist unser Auftragseingang bislang kaum von den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinträchtigt. Falls sich diese Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten nicht wesentlich verschlechtern, streben wir für 2019 einen organischen Umsatzanstieg im Konzern von bis zu 4 % und eine EBIT-Marge von rund 6 % an. Darin ist die Margenbelastung aus der Wachstumsoffensive 2023 enthalten, deren Kosten wir kumuliert für 2019 bis 2021 auf rund 50 Mio. € einschätzen bei einer stärkeren Belastung des Startjahres. Bei einer Konjunktureintrübung können wir angesichts der genannten Risiken eine um bis zu 2 % niedrigere EBIT-Marge bei geringer als ursprünglich geplanten Umsätzen nicht ausschließen.

Durch unsere Ertragskraft und weitere Verbesserungen beim Net Working Capital rechnen wir mit einer guten Cashflow-Entwicklung und hohen Nettoliquidität. Der freie Cashflow wird 2019 nochmals durch Investitionen für das Democenter in Radebeul, den Neubau der Betriebsstätte für Kammann, das Werksentwicklungskonzept in Würzburg und die Implementierung des ERP-Systems von SAP belastet sein.

Gute Perspektiven im strukturell und nachhaltig wachsenden Verpackungsdruck

Der Verpackungsdruck wächst in Korrelation zur Entwicklung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und der Weltbevölkerung. Neben dem steigenden Konsum profitiert der Verpackungsverbrauch in der Welt vom Megatrend des Homeshoppings mit hohen Umtauschquoten, von kleineren Größen durch mehr Singlehaushalte und höheren Regularien. Im Lebensmitteleinzelhandel beginnt sich der Onlinekanal erst zu entwickeln. Auch hieraus sind weitere Wachstumsimpulse für den Verpackungsdruck zu erwarten. Der boomende Onlinehandel wird insbesondere bei Wellpappen- und Kartonverpackungen sowie auch bei Folien aus globaler Sicht nach unserer Einschätzung zu hohen jährlichen Wachstumsraten von bis zu 10 % führen. Besonders attraktiv sind die weniger konjunktursensiblen Endmärkte wie Nahrungsmittel, Getränke und Medikamente.

Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung des hoch produktiven Maschinenparks im industriell ausgerichteten wächst die Maschinennachfrage in Korrelation zum steigenden Verpackungsverbrauch in der Welt. Neben den zunehmenden Anforderungen der Markenartikler an Qualität, Flexibilität, Kosteneffizienz und Lieferzeiten wirken die Trends zu aufwendigeren und farbigeren Verpackungen zusätzlich stimulierend auf das Investitionsverhalten der Verpackungsdrucker. Verpackungen sind zum Markenbotschafter geworden und ein fester Bestandteil des Produkterlebnisses. Das Unboxing schafft das Einkaufs- und Markenerlebnis. Im Kartonagen-, flexiblen Verpackungs-, Blech-, Glas-/Hohlkörper- und Kennzeichnungsdruck sowie mit den Rotations- und Flachbettstanzen verfügen wir bereits über ein modernes Produktportfolio mit maßgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden.

Für den großen Markt des analogen Direktdrucks auf Wellpappen-Bogen haben wir die Flexomaschinen CorruCUT und CorruFLEX entwickelt. Der im ersten Halbjahr 2019 in unserem Werk intensiv getestete Prototyp soll anschließend beim renommierten Erstkunden Klingele installiert werden. Nach der Entwicklung einer neuen CI-Flexodruckmaschine in Kompaktbauweise für den flexiblen Verpackungsdruck wird der Prototyp im Oktober 2019 auf der Fachmesse K 2019 in Düsseldorf vorgestellt. Neben unserer starken Stellung im 3-Teil-Dosendruck sind wir zur Erweiterung unseres Metalldruck-Portfolios mit der neu entwickelten CS MetalCan in den 2-teiligen Getränkedosenmarkt eingestiegen. Nach dem Vertragsabschluss mit zwei bedeutenden Kunden laufen seit Anfang 2019 intensive Feldtests mit dem Ziel der Verkaufsfreigabe. Mit den eigenentwickelten Rotationsstanzen und den im Zuge der Iberica-Akquisition übernommenen Flachbettstanzen für die Druckweiterverarbeitung sind wir gut vorangekommen. Die Rotationsstanze Rapida RDC 106 stellte mit 17.000 Bogen/h den Weltrekord im rotativen Stanzen auf. Als Weltneuheit haben wir die Flachbettstanze Ipress 106 K PRO mit dem bewährten Anleger der Rapida-Maschinen vorgestellt. Bei Marking & Coding ergänzen wir unser Kennzeichnungsportfolio um innovative Lösungen. Im Dezember 2018 haben wir von der Duran Machinery 80 % ihres Geschäfts mit Faltschachtelklebeanlagen übernommen und bauen unsere schon starke Stellung am vielfältigen Verpackungsmarkt weiter aus.

Wachstumspotenziale im Sicherheitsdruck

Aufgrund der guten Auftrags- und Projektlage gehen wir im Sicherheitsdruck trotz der hohen Wettbewerbsintensität und des steigenden bargeldlosen Zahlungsverkehrs von einem stabilen Maschinengeschäft aus. Die weltweite Banknotenproduktion wächst jährlich um rund 2 %. Mittelfristig sehen wir nach umfassenden Marktstudien durch den zunehmenden Wohlstand in Schwellenländern und die steigende Bevölkerung in Regionen mit hoher Bargeldquote keine Trendwende. Höhere Maschinenumsätze sind schon durch unseren hohen Marktanteil von aktuell über 90 % limitiert. Zur Stabilisierung und Steigerung der Ertragskraft sowie zur Stärkung unserer Markt- und Technologieführerschaft führen wir ein Performance-Steigerungsprojekt mit Produktportfolio-, Struktur- und Kostenoptimierungen durch. Ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb sind unsere innovativen Sicherheitsmerkmale, die wir permanent weiterentwickeln. Neben dem Ausbau des Servicegeschäfts für die große installierte Maschinenbasis arbeiten wir an verschiedenen Optionen einschließlich strategischer Partnerschaften im Lifecycle der Banknote zur Wachstumsgenerierung. Dazu forschen wir über das Start-up-Unternehmen coverno an intelligenten Banknoten, die automatisiert über völlig neue Methoden authentifiziert werden können. Beim Thema Banknotensicherheit im Rahmen der industriellen Digitalisierung arbeiten wir mit dem Lemgoer Forschungs- und Entwicklungszentrum Centrum Industrial IT (CIIT) zusammen.

Wachstumsoptionen im Digitaldruck

Im Digitaldruck sehen wir zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten für Koenig & Bauer, nachdem durch die Digitalisierung keine Substitutionsgefahr bei den von uns adressierten Druckmärkten mehr besteht. Nach aktuellen Marktprognosen und unserer Einschätzung wird der Inkjetdruck in der industriell ausgerichteten Verpackungsproduktion kurz- bis mittelfristig aus Kosten-, Produktivitäts- und Qualitätsgründen nur bei Digitaldruckanwendungen erfolgreich sein, die sich für die Kunden lohnen. Gute Marktchancen haben technisch und wirtschaftlich überzeugende Digitaldrucklösungen bei Geschäftsmodellen, die sich auf Kleinauflagen, eine stärkere Personalisierung und Versionierung sowie eine höhere Formatflexibilität spezialisieren. Den digitalen Wellpappendruck adressieren wir mit unserer CorruJET für den Direktdruck auf Wellpappen-Bogen und mit der Kooperation mit HP bei einer großen Inkjet-Anlage für Vordrucke von Wellpappen-Decklagen. Für den Digitaldruck auf Blechtafeln haben wir die MetalDecoJET im Programm. Die weltweit einzigartige Hybrid-Drucklösung für Hohlkörper aus Glas, Kunststoff und Metall kombiniert den Digitaldruck mit Siebdruck, Heißprägen und Etikettierung in einer Maschine. Besonders gefragt waren unsere Digitaldrucklösungen für Hohlkörper, die eine Erweiterung der Dekorationsvielfalt und den Eintritt in neue Märkte wie Mass Customization ermöglichen. Im Dekordruck könnte sich durch den Trend zur Individualisierung mit kleineren Auftragsgrößen ein großes Potenzial eröffnen, wenn die vorherrschende Tiefdrucktechnologie durch den Digitaldruck substituiert wird und die Möbel- bzw. Fußbodenindustrie verstärkt Dekore selbst druckt. Für diesen Markt steht mit unserer RotaJET nach hohen Entwicklungskosten bereits eine ausgereifte und qualitativ hochwertige Digitaldrucklösung zur Verfügung, die wir im Berichtsjahr an zwei weitere Dekordrucker verkauft haben. Nach dem Schlüsselauftrag von Tetra Pak ergeben sich für unsere RotaJET-Digitaldruckplattform auch Umsatz- und Ertragspotenziale im flexiblen Verpackungsdruck.

Zur Forcierung zukunftsorientierter Digitaldrucklösungen im Faltschachtel- und Wellpappendruck mit Mehrwert für unsere Kunden wollen wir mit Durst Phototechnik in einem 50/50-Joint Venture Maschinenbau-Know-how und Inkjet-Expertise bündeln. Als erster Meilenstein des Joint Ventures soll bis zur drupa 2020 die VariJET für den digitalen Faltschachteldruck produziert werden. Die Hybridanlage kombiniert bewährte Offset- und Veredelungstechnologien mit Inkjet-Technik.

Ziele bis 2023: Umsatz von rund 1,5 Mrd. € mit EBIT-Marge zwischen 7 % und 10 %

Mit unserer Wachstumsoffensive 2023 wollen wir die sich aktuell bietenden Marktchancen im Kartonagen-, Wellpappen-, flexiblen Verpackungs-, 2-Teil-Dosen-, Kennzeichnungs-, Glasdirekt- und Dekordruck sowie im Postpress-Bereich offensiv für ein nachhaltiges profitables Wachstum nutzen. Der Einfluss des volatilen Wertpapiergeschäfts wird sich mit dem höheren Verpackungsanteil am Konzernumsatz reduzieren. Bei den Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck gehen wir von einem weiteren Abschmelzen des Geschäfts aus. Mit allen unseren Initiativen und Projekten streben wir bis 2023 eine Steigerung des Konzernumsatzes auf rund 1,5 Mrd. € mit einer EBIT-Marge zwischen 7 % und 10 % an.

Zur Umsatz- und Ergebnissteigerung sollen alle drei Segmente beitragen. Neben einer Dividendenquote von 15 % bis 35 % des Konzernergebnisses sind eine Eigenkapitalquote von über 45 %, ein Net Working Capital-Zielkorridor zwischen 20 % und 25 % des Umsatzes und ein Service-Umsatzanteil von 30 % weitere Zielgrößen.

Rechtliche Angaben und Vergütungsbericht

Zum 31. Dezember 2018 belief sich das Grundkapital der Koenig & Bauer AG, Würzburg, auf 42.964.435,80 €. Bei einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie ist es in 16.524.783 Inhaberaktien eingeteilt. Jede Aktie hat gemäß Ziffer 14.7 der Satzung in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht. Nach unserer Kenntnis hält die AlternInvest GmbH in Wien/Österreich mit 10,2 % einen Anteil am Grundkapital von über 10 %. Einige weitere institutionelle und private Anleger sind mit Anteilen zwischen 3 % und 6 % an der Koenig & Bauer AG beteiligt und halten in Summe rund 25 % des Kapitals.

Angaben zu den Organen

Zum 31. Dezember 2018 betrug der von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz 5,10 % am Grundkapital. Die Mitglieder des Vorstands hielten 5,08 % (davon Herr Claus Bolza-Schünemann 5,07 %) und die Mitglieder des Aufsichtsrats 0,02 %.

Die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und die Änderung der Satzung erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß Ziffer 10.2 der Satzung kann der Aufsichtsrat Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, beschließen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst haben Vorstand und Aufsichtsrat die angestrebten Frauenquoten definiert. Die Zielgröße des Aufsichtsrats für die Frauenquote im Vorstand liegt weiterhin bei 0 %. Die Frauenquote von 17 % in der ersten Führungsebene unter dem Vorstand und von 7 % in der zweiten Führungsebene unter dem Vorstand soll nach einem Beschluss des Vorstands bis zum 31. Dezember 2022 zumindest beibehalten werden. Bei vergleichbarer Qualifikation weiblicher und männlicher Kandidaten wird nach Möglichkeit bei anstehenden Neubesetzungen eine Steigerung der Frauenquote angestrebt.

Genehmigtes Kapital und Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Zum 31. Dezember 2018 betrug das genehmigte Kapital 8.580.000 € bzw. 3.300.000 Stückaktien und kann bis zum 22. Mai 2022 genutzt werden. Die von der Hauptversammlung beschlossene Ermächtigung ist in Ziffer 5.3 der Satzung dokumentiert. Für den Erwerb und die Weiterveräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts kann die Koenig & Bauer AG maximal 10 % des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals einsetzen. Diese bis zum 18. Mai 2021 bestehende Ermächtigung der Hauptversammlung soll die Gesellschaft kurzfristig in die Lage versetzen, beim Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen eigene Aktien anbieten zu können. Am 31. Dezember 2018 waren keine eigenen Aktien im Bestand der Gesellschaft.

Angaben nach § 315a Absatz 1, Nr. 8 und 9 HGB

Wesentliche Vereinbarungen oder besonderen Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. -erwerbs infolge eines Übernahmeangebots bestehen bei der Koenig & Bauer AG nicht. Ebenso gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall.

Vergütungsbericht

Die Aufsichtsratsvergütung ist in Ziffer 13 der Satzung geregelt. Neben dem Sitzungsgeld und Auslagenersatz erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine feste jährliche Vergütung von 28.000 €. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte und seine Stellvertreter jeweils das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Der Vorsitz bzw. die Mitgliedschaft wird im Prüfungsausschuss mit 9.000 € bzw. 6.000 €, im Strategieausschuss mit 7.500 € bzw. 5.000 € und im Personalausschuss mit 4.500 € bzw. 3.000 € jährlich vergütet. Die Mitglieder der übrigen Ausschüsse erhalten keine gesonderte Vergütung. Die Tätigkeit in den Ausschüssen des Aufsichtsrats wird nur einmal vergütet, wobei sich die Vergütung bei einer Tätigkeit in mehreren Ausschüssen nach der am höchsten dotierten Funktion bemisst. Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wie im Vorjahr 0,4 Mio. € und verteilt sich auf die Aufsichtsratsmitglieder wie folgt:

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2017 Angaben
in €
Grundvergütung1 Zusätzliche Vergütung1für Ausschusstätigkeiten Sitzungsgeld Gesamt
Dr. Martin Hoyos 56.000 6.000 1.750 63.750
Gottfried Weippert 42.000 6.000 1.750 49.750
Dagmar Rehm 42.000 9.000 1.500 52.500
Julia Cuntz 28.000 - 1.500 29.500
Carsten Dentler 23.333 3.334 1.500 28.167
Marc Dotterweich 28.000 6.000 1.750 35.750
Matthias Hatschek 28.000 5.000 1.500 34.500
Christopher Kessler 28.000 5.000 1.750 34.750
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner - - - -
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza 28.000 7.500 1.500 37.000
Walther Mann 28.000 5.000 1.750 34.750
Dr. Andreas Pleßke2 11.667 2.083 1.250 15.000
Simone Walter 28.000 - 1.750 29.750
Gesamt 371.000 54.917 19.250 445.167
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2018 Angaben
in €
Grundvergütung1 Zusätzliche Vergütung1für Ausschusstätigkeiten Sitzungsgeld Gesamt
Dr. Martin Hoyos 56.000 6.000 1.000 63.000
Gottfried Weippert 42.000 6.000 1.250 49.250
Dagmar Rehm 42.000 9.000 1.250 52.250
Julia Cuntz 28.000 - 1.000 29.000
Carsten Dentler 28.000 5.000 1.250 34.250
Marc Dotterweich 28.000 6.000 1.250 35.250
Matthias Hatschek 28.000 5.000 1.250 34.250
Christopher Kessler 28.000 5.000 1.250 34.250
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner 2.334 - - 2.334
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza 28.000 7.500 1.250 36.750
Walther Mann 28.000 5.000 1.250 34.250
Dr. Andreas Pleßke2 14.000 - 500 14.500
Simone Walter 28.000 - 1.250 29.250
Gesamt 380.334 54.500 13.750 448.584

1 Die Grund- und zusätzliche Vergütung errechnen sich auf Basis der Funktion und Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat (siehe Seite 130 im Anhang).

2 Für Beratungsleistungen im Geschäftsjahr 2018 hat Herr Dr. Pleßke eine Vergütung in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 28 T€) erhalten.

Die Vorstandsmitglieder beziehen neben den individuell nach Aufgabengebiet festgelegten Fixgehältern eine einjährige und eine mehrjährige variable Vergütung mit folgenden Regularien:

Die einjährige variable Vergütung hängt ab vom Unternehmenserfolg des aktuellen Geschäftsjahres (Referenzjahr) und wird mittels der EBIT-Marge bemessen. Die Zielgröße ist als 60 % der Festvergütung definiert mit der Möglichkeit, bei Übererfüllung auf bis zu 90 % der Festvergütung zu steigen (150 % der Zieltantieme). Für das Geschäftsjahr 2018 soll mindestens eine EBIT-Marge von 5,5 % erreicht werden, um eine Auszahlung in Höhe von 50 % der Zielgröße der Tantieme zu erhalten. Bei 6,5 % EBIT-Marge wird die Zielgröße der Tantieme ausbezahlt. Bei 7,5 % EBIT-Marge ist die Auszahlung bei 150 % der Zielgröße gedeckelt. Die Auszahlungskurven können jährlich vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Die Segment-Vorstände werden zu 50 % an der EBIT-Marge des Konzerns und zu 50 % an der EBIT-Marge des jeweiligen Segments gemessen. Dabei gilt die vom Aufsichtsrat genehmigte Planung als Zielwert für die 100 % Zielerreichung. Der Mindestwert ergibt sich aus der Zielgröße der EBIT-Marge minus einen Prozentpunkt, der Maximalwert aus dem Zielwert plus einen Prozentpunkt.

Die mehrjährige variable Vergütung ist abhängig vom Unternehmenserfolg des Referenzjahres sowie der beiden Folgejahre und wird mittels der EBIT-Marge bemessen. Die Auszahlung erfolgt erst nach der Hauptversammlung, die auf die Feststellung des Jahresabschlusses des letzten Jahres für diese Periode folgt. Die Zielgröße wird definiert als 65 % der Festvergütung und beinhaltet die Möglichkeit, bei Übererfüllung auf bis zu 130 % der Festvergütung zu steigen (200 % der Zielgröße). Für die Tranche 2018 bis 2020 erfolgt eine Auszahlung ab 4,5 % durchschnittlicher EBIT-Marge der drei Jahre, beginnend mit 50 % der Zielgröße. Bei 5,5 % durchschnittlicher EBIT-Marge wird die Zielgröße (100 %) ausbezahlt. Die Auszahlung ist gedeckelt ab 7,5 % durchschnittlicher EBIT-Marge bei 200 % der Zielgröße. Die Zielwerte für die zukünftigen Referenzjahre und beiden Folgejahre werden jährlich vom Aufsichtsrat neu beschlossen. Bei der mehrjährigen variablen Vergütung erfolgt keine getrennte Segment-Betrachtung, sondern ausschließlich eine Orientierung am Konzern-EBIT.

Für das vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018 in den Vorstand delegierte Aufsichtsratsmitglied Dr. Andreas Pleßke erfolgt die Vergütung aufgrund der Begrenzung des Vertrages auf ein Jahr mit einem höheren Fixanteil. Die gedeckelte variable Vergütung liegt im Ermessen des Aufsichtsrats aufgrund seiner Beurteilung der Erfolge bei der Bewältigung der ihm zugewiesenen Aufgaben in der Zeit der Abordnung in den Vorstand. Mit Wirkung ab dem 1. Dezember 2018 wurde Herr Dr. Pleßke für fünf Jahre in den Vorstand berufen. Die Vergütung erfolgt auf Basis des aktuell geltenden Vorstandsvergütungssystems mit der Besonderheit, dass das Segmentergebnis anhand konkret vereinbarter Ziele gemessen wird, die im Rahmen seiner Ressortzuständigkeit in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat festgelegt werden.

Die sonstige Vorstandsvergütung enthält die Altersversorgung und die Kosten für Nebenleistungen wie die Bereitstellung eines Dienstwagens. Aktien-Optionsprogramme oder sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen generell im Koenig & Bauer-Konzern nicht.

Die Abfindungsregelungen im Fall einer vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses durch die Gesellschaft entsprechen der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex in Ziffer 4.2.3. Bei einer Restlaufzeit des Vorstands-Dienstvertrages von ≥ 2 Jahren umfasst das Abfindungscap zwei Jahresvergütungen. Die Jahresvergütung setzt sich aus Festvergütung und dem Zielwert der einjährigen variablen Vergütung zusammen. Bei einer Restlaufzeit unter zwei Jahren werden die beiden Jahresvergütungen pro rata für die noch verbleibende Vertragslaufzeit ausgezahlt.

Für die Mitglieder des Vorstands wurde die nachfolgend dargestellte Vergütung für das Geschäftsjahr 2018 gewährt (individualisierte Angaben):

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Claus Bolza-Schünemann CEO
Gewährte Zuwendungen
in €
2017 2018 2018 (Min) 2018 (Max)
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 450.000 450.000 - -
Nebenleistungen1 22.914 22.737
Summe 472.914 472.737 - -
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 450.000 450.000 0 450.000
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2018 - 20) 450.000 -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2019 - 21) - 450.000 0 450.000
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2020) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2021) - -
Summe 900.000 900.000
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) 202.183 158.914
Gesamtvergütung 1.575.097 1.531.651
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Dr. Mathias Dähn CFO
Gewährte Zuwendungen
in €
2017 2018 2018 (Min) 2018 (Max)
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 425.833 480.000 - -
Nebenleistungen1 35.521 37.114
Summe 461.354 517.114 - -
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 388.800 374.400 0 432.000
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2018 - 20) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2019 - 21) - -
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2020) 582.411 - 0 624.000
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2021) - 441.948 0 624.000
Summe 971.211 816.348
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) 170.986 129.904
Gesamtvergütung 1.603.551 1.463.366
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Christoph Müller Segment-Vorstand Digital & Web
Gewährte Zuwendungen
in €
2017 2018 2018 (Min) 2018 (Max)
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 275.419 440.004 - -
Nebenleistungen1 16.996 23.793
Summe 292.415 463.797 - -
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 178.200 171.600 0 396.000
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2018 - 20) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2019 - 21) - -
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2020) 533.876 - 0 572.000
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2021) - 405.119 0 572.000
Summe 712.076 576.719
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) 108.689 127.907
Gesamtvergütung 1.113.180 1.168.423
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Dr. Andreas Pleßke (bis 31. Mai 2018 und ab 1. Dezember 2018), Segment-Vorstand Special
Gewährte Zuwendungen
in €
2017 2018 2018 (Min) 2018 (Max)
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 525.000 412.500 - -
Nebenleistungen1 4.009 3.401
Summe 529.009 415.901 - -
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 175.000 150.875 0 158.750
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2018 - 20) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2019 - 21) - -
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2020) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2021) - 34.527 0 48.750
Summe 175.000 185.402
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - 766.505
Gesamtvergütung 704.009 1.367.808
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Ralf Sammeck Segment-Vorstand Sheetfed
Gewährte Zuwendungen
in €
2017 2018 2018 (Min) 2018 (Max)
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 288.748 459.996 - -
Nebenleistungen1 13.813 22.928
Summe 372.600 482.924 - -
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 372.600 317.400 0 352.667
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2018 - 20) - -
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2019 - 21) - -
Planbezeichnung GJ 2017 (Laufzeit Auszahlung 2020) 558.143 - 0 598.000
Planbezeichnung GJ 2018 (Laufzeit Auszahlung 2021) - 423.533 0 598.000
Summe 930.743 740.933
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) 99.186 161.284
Gesamtvergütung 1.332.490 1.385.141

1 Die Nebenleistungen enthalten die Kosten für beziehungsweise den geldwerten Vorteil von Sachbezügen und weitere Nebenleistungen wie die Bereitstellung von Dienstwagen, Zuschüsse zu Versicherungen, Rechts-, Steuerberatungs-, Wohnungs- und Umzugskosten, einschließlich der gegebenenfalls hierauf übernommenen Steuern, Währungsausgleichszahlungen sowie Kosten in Zusammenhang mit Vorsorgeuntersuchungen.

Die nachfolgende Tabelle weist den Zufluss für das Geschäftsjahr 2018 aus Grundvergütung, Nebenleistungen, einjähriger variabler Vergütung sowie mehrjähriger variabler Vergütung, differenziert nach den jeweiligen Bezugsjahren, und Versorgungsaufwand aus. Abweichend von der vorstehend dargestellten, für das Geschäftsjahr 2018 gewährten, mehrjährigen variablen Vergütung beinhaltet diese Tabelle den tatsächlichen Wert aus in Vorjahren gewährten und im Geschäftsjahr 2018 zugeflossenen mehrjährigen variablen Vergütungen.

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Claus Bolza-Schünemann CEO
Zufluss
in €
2017 2018
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 450.000 450.000
Nebenleistungen1 22.914 22.737
Summe 472.914 472.737
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 450.000 450.000
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2014) 30.854 -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2015) 131.868 131.868
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2016) 180.000 -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2017) - 180.000
Summe 792.722 761.868
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - -
Gesamtvergütung 1.265.636 1.234.605
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Dr. Mathias Dähn CFO
Zufluss
in €
2017 2018
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 425.833 480.000
Nebenleistungen1 35.521 37.114
Summe 461.354 517.114
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung 350.000 385.920
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2014) 14.582 -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2015) 102.564 102.564
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2016) 140.000 -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2017) - -
Summe 607.146 488.484
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - -
Gesamtvergütung 1.068.500 1.005.598
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Christoph Müller Segment-Vorstand Digital & Web
Zufluss
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2017 2018
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 275.419 440.004
Nebenleistungen1 16.996 23.793
Summe 292.415 463.797
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung - 176.880
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2014) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2015) - 41.026
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2016) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2017) - -
Summe - 217.906
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - -
Gesamtvergütung 292.415 681.703
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Dr. Andreas Pleßke (bis 31. Mai 2018 und ab 1. Dezember 2018), Segment-Vorstand Special
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2017 2018
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 525.000 412.500
Nebenleistungen1 4.009 3.401
Summe 529.009 415.901
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung - 300.000
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2014) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2015) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2016) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2017) - -
Summe - 300.000
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - -
Gesamtvergütung 529.009 715.901
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Ralf Sammeck Segment-Vorstand Sheetfed
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2017 2018
Erfolgsunabhängige Komponenten
Grundvergütung 288.748 459.996
Nebenleistungen1 13.813 22.928
Summe 302.561 482.924
Erfolgsabhängige Komponenten
Einjährige variable Vergütung - 369.840
Mehrjährige variable Vergütung
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2014) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2015) - 88.020
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2016) - -
Planbezeichnung (Laufzeit GJ 2017) - -
Summe - 457.860
Betriebliche Altersversorgung (Versorgungsaufwand) - -
Gesamtvergütung 302.561 940.784

1 Die Nebenleistungen enthalten die Kosten für beziehungsweise den geldwerten Vorteil von Sachbezügen und weitere Nebenleistungen wie die Bereitstellung von Dienstwagen, Zuschüsse zu Versicherungen, Rechts-, Steuerberatungs-, Wohnungs- und Umzugskosten, einschließlich der gegebenenfalls hierauf übernommenen Steuern, Währungsausgleichszahlungen sowie Kosten in Zusammenhang mit Vorsorgeuntersuchungen.

Koenig & Bauer AG (Erläuterungen auf Basis HGB)

Der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Als Holding-Gesellschaft betreibt die Koenig & Bauer AG keine operativen Geschäfte, sondern erbringt zentrale und strategische Funktionen für den Konzern. Zu den Zentralfunktionen für die Koenig & Bauer-Gruppe zählen Compliance/Revision, Controlling, Corporate Development, Innovationsförderung, Investor Relations, IT, Konzernrechnungswesen, Patent- und Lizenzwesen, Personal, Recht und Versicherungen, Steuern, zentrales Marketing/ Corporate Communications. Weiter stellt die Koenig & Bauer AG IT-Hardware und das Rechenzentrum für Konzernaufgaben zur Verfügung und vergibt Lizenz- und Markenrechte an Tochtergesellschaften. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Abschlussstichtag ohne Auszubildende betrug 284.

Neben den an die operativen Konzerngesellschaften verrechneten Dienstleistungen und den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte hängt die wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG von den Dividendenausschüttungen bzw. Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften und damit von deren Geschäftsverläufen ab. Die direkten und indirekten Beteiligungen der Koenig & Bauer AG werden in einer Übersicht im Anhang dargestellt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Koenig & Bauer AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns und werden im Wirtschaftsbericht ausführlich beschrieben.

Ertragslage

Die mit 86,8 Mio. € über dem Vorjahreswert (78,4 Mio. €) liegenden Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus den Verrechnungen der von der Koenig & Bauer AG für die operativen Konzerngesellschaften erbrachten Shared-Service-Dienstleistungen und aus den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte sowie der Grundstücke und Gebäude. Gegenüber dem Vorjahr (23,3 Mio. €) erhöhte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz auf 27,4 Mio. €. Die Bruttomarge legte von 29,7 % auf 31,6 % zu. Die allgemeinen Verwaltungskosten sind vor allem durch höhere Aufwendungen für die Altersversorgung im Zuge der Ausfinanzierung, die Implementierung verschiedener IT-Systeme und höhere Tariflöhne von 25,2 Mio. € auf 35,5 Mio. € gestiegen. Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen belief sich auf -1,5 Mio. €. Der Vorjahreswert von -15,8 Mio. € war maßgeblich durch Wertanpassungen im Umlaufvermögen beeinflusst. Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttungen, der Ergebnisabführungen einiger Tochtergesellschaften und von Zuschreibungen auf Finanzanlagen lag das Beteiligungsergebnis bei 32,5 Mio. € (2017: 42,6 Mio. €). Bei einem Zinsergebnis von -3,1 Mio. € (2017: -2,4 Mio. €) fällt 2018 ein Steueraufwand von 3,3 Mio. € (2017: 7,0 Mio. €) an. Per Saldo ergibt sich ein Jahresüberschuss von 16,5 Mio. € (2017: 15,4 Mio. €), der dem Bilanzgewinn entspricht. Auf Basis des Bilanzgewinns wollen Vorstand und Aufsichtsrat der am 22. Mai 2019 tagenden Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 1 € je Stückaktie auszuschütten.

Vermögens- und Finanzlage

Zum 31. Dezember 2018 erhöhte sich die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG auf 515,6 Mio. € gegenüber 426,8 Mio. € zum Vorjahreszeitpunkt. Das Anlagevermögen stieg von 272,0 Mio. € auf 292,1 Mio. €. Dabei haben sich die immateriellen Vermögensgegenstände von 9,3 Mio. € auf 21,8 Mio. €, die Sachanlagen von 77,0 Mio. € auf 77,5 Mio. € und die Finanzanlagen von 185,7 Mio. € auf 192,8 Mio. € erhöht. 2018 wurden 17,1 Mio. € in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen investiert (2017: 18,5 Mio. €). Dem standen Abschreibungen von 7,8 Mio. € gegenüber (Vorjahr: 8,8 Mio. €).

Zum Anstieg des Umlaufvermögens von 140,9 Mio. € auf 218,6 Mio. € haben höhere sonstige Vermögensgegenstände von 118,9 Mio. € (2017: 58,0 Mio. €) und liquide Mittel von 42,3 Mio. € (2017: 18,0 Mio. €) beigetragen. Die gegenüber dem Vorjahr (64,8 Mio. €) niedrigeren Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 57,2 Mio. € resultieren aus der Verrechnung von Lieferungen und Leistungen innerhalb des Konzerns sowie aus Dividenden- und Darlehensansprüchen.

Zum Geschäftsjahresende 2018 ist das Eigenkapital leicht von 259,3 Mio. € auf 260,9 Mio. € gestiegen. In Relation zur höheren Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote bei 50,6 % (2017:60,8 %).

Die Rückstellungen sind von 105,0 Mio. € im Vorjahr auf 112,5 Mio. € gestiegen. Dabei haben sich die Pensionsrückstellungen von 73,9 Mio. € auf 77,5 Mio. €, die Steuerrückstellungen von 7,3 Mio. € auf 10,0 Mio. € und die sonstigen Rückstellungen von 23,8 Mio. € auf 25,0 Mio. € erhöht. Der überwiegende Teil der Verbindlichkeiten von 140,4 Mio. € (2017: 60,4 Mio. €) besteht mit 65,0 Mio. € (2017: 0 Mio. €) gegenüber Kreditinstituten und mit 63,3 Mio. € (2017: 51,8 Mio. €) gegenüber verbundenen Unternehmen aufgrund von konzerninternen Finanzierungen.

Risikobericht

Die Koenig & Bauer AG ist an den Risiken ihrer Tochtergesellschaften beteiligt, der Grad der Partizipation hängt von der jeweiligen Beteiligungsquote ab. Für weitere Informationen wird auf den Risikobericht des Konzerns auf den Seiten 55 ff. verwiesen. Zudem können Belastungen aus den Haftungsverhältnissen entstehen, die zwischen der Koenig & Bauer AG und ihren Tochtergesellschaften existieren.

Prognose- und Chancenbericht

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG ist eng an die weitere operative Performance des Konzerns gekoppelt. Über unsere Perspektiven und Planungen für das operative Geschäft informiert der Prognose- und Chancenbericht auf den Seiten 64 ff.

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Bei den Grundlagen des Konzerns erfolgt die Beschreibung des internen Kontrollsystems.

Nichtfinanzieller Konzernbericht

Durch unseren nachhaltigen Einsatz für ressourcenschonende und emissionsreduzierte Produkte und Fertigungsprozesse sowie durch die Unterstützung sozialer und kultureller Belange kommen wir unserer in den Unternehmenszielen verankerten Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft nach. Ökologische Drucktechnik mit umweltschonenden Substraten und Verbrauchsmaterialien sowie bedienerfreundlichen Prozessen zielt auf die Reduzierung von CO2-, Lärm-, Staub- und Geruchs-Emissionen ab. Neben den positiven Aspekten für Umwelt und Klima trägt ein geringerer Ressourcenverbrauch in der Produktion zu Kosteneinsparungen bei.

Ein Firmenimage als nachhaltiges und soziales Unternehmen verbessert die Rahmenbedingungen für die Personalbeschaffung. Die Rekrutierung qualifizierter, kreativer und engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat einen bedeutenden Einfluss auf unseren wirtschaftlichen Erfolg. Mit ihren Fähigkeiten, für die Anforderungen unserer Kunden innovative Lösungen zu entwickeln, maßgeschneiderte Hightech-Anlagen in Premium-Qualität zu bauen und sie mit Serviceleistungen umfassend zu betreuen, schaffen unsere Beschäftigten einen nachhaltigen Mehrwert für unser Unternehmen.

Die internationalen Klimaschutzziele und das stärker werdende Umweltbewusstsein in weiten Teilen der Welt eröffnen uns auch Wachstumschancen durch neue innovative Lösungen für den Ökodruck. Entscheidend ist dabei, unseren Kunden mit Produkten und Dienstleistungen für das ökologische bzw. klimaneutrale Drucken zu mehr Wettbewerbsfähigkeit zu verhelfen. Entsprechend verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, da sich finanzielle und nichtfinanzielle Faktoren gegenseitig beeinflussen und jeder Bereich spürbare Auswirkungen auf den anderen hat.

Gewählte Offenlegungsvariante

Bei Koenig & Bauer erfolgt die in den §§ 315c/ 289c HGB geforderte Offenlegung nichtfinanzieller Aspekte in diesem gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht, der nicht Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist. Im Bundesanzeiger werden die beiden separaten Berichte offengelegt.

Geschäftsmodell und Wesentlichkeitsanalyse

Das Geschäftsmodell der Koenig & Bauer-Gruppe wird im zusammengefassten Lagebericht beschrieben. Das Thema Nachhaltigkeit einschließlich der nichtfinanziellen Berichterstattung über die gesetzlich vorgegebenen Themenschwerpunkte Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Bestechung und Korruption liegt bei Koenig & Bauer in der Verantwortung des Vorstands. Unsere Stakeholder wie Kunden und Mitarbeiter beziehen wir soweit erforderlich und möglich in ggf. durchzuführende Due-Diligence-Prozesse ein. Mit den Arbeitnehmervertretern und Betriebsratseinheiten besteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Unsere Risikoinventur hat bei unserer Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, den Geschäftsprozessen von der Beschaffung über die Produktion bis zum Vertrieb und Service sowie bei unseren Produkten und Dienstleistungen keine wesentlichen Risiken mit sehr wahrscheinlich schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf unsere wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte ergeben.

Für die Festlegung der Schwerpunktthemen für unseren nichtfinanziellen Konzernbericht haben wir eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Die Hauptgliederungspunkte entsprechen den im CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz genannten Themenschwerpunkten Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Bestechung und Korruption. Innerhalb dieser fünf Hauptaspekte haben wir in einem ersten Schritt eine Liste möglicher nichtfinanzieller Themen zusammengestellt, die für unsere Kunden, Mitarbeiter, Anleger und andere Geschäftspartner besonders relevant sein könnten. Bei der Erarbeitung dieser Longlist haben wir uns an den Sustainability Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Weitere Leitlinien sind die Standards für Qualität (DIN EN ISO 9001:2015), Umwelt (DIN EN ISO 14001:2015), Energiemanagement (DIN EN ISO 50001:2011) sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz (BS OHSAS 18001:2007).

Auf Basis dieser Longlist haben wir in einem Workshop die für unsere Geschäftstätigkeit, Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen wesentlichen nichtfinanziellen Sachverhalte innerhalb der fünf Hauptaspekte festgelegt. Workshop-Teilnehmer waren Experten aus den Bereichen Arbeitssicherheit/ Gesundheit/Umwelt, Facility Management, Konstruktion, Forschung & Entwicklung, Einkauf, Compliance & Interne Revision sowie Konzernrechnungslegung. Anhand einer Skala von 0 (nicht wesentlich) bis 10 (sehr wesentlich) haben die Workshop-Teilnehmer die einzelnen Sachverhalte der Longlist in doppelter Hinsicht sowohl nach ihren wesentlichen Auswirkungen auf die Aspekte als auch auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens bewertet. In die Shortlist haben wir alle Sachverhalte aufgenommen, die bei beiden Wesentlichkeitsbewertungen der Workshop-Teilnehmer einen Durchschnittswert von mindestens 5 hatten. Unter Umweltbelange sind das die Themen betriebliches Umwelt- und Energiemanagement sowie ökologische Drucktechnik inklusive der Umweltauswirkungen unserer Produkte. Neben unserer Attraktivität als Arbeitgeber gehören die Gewinnung und professionelle Qualifizierung unseres Fach- und Führungskräftenachwuchses, die Personalentwicklung sowie die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz zu den wesentlichen Aspekten unter Arbeitnehmerbelange. Unter Sozialbelange wurden gesellschaftliches Engagement und Produktqualität mit Arbeits- und Prozesssicherheit bei den Kunden als wesentlich bewertet. Unter dem Hauptaspekt Achtung der Menschenrechte haben wir die Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen als wesentlich angesehen. Unser in den Einkaufsbedingungen enthaltener Verhaltenskodex für Lieferanten umfasst auch die Einhaltung von gesetzlichen und vertraglich vereinbarten Qualitäts- und Sicherheitsstandards sowie von Umweltanforderungen insbesondere beim Einsatz und bei der Verarbeitung von Gefahrenstoffen. Zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung halten wir die im Konzern bestehenden und weiter entwickelten Instrumente für wesentlich. Bei den weiteren Ausführungen konzentrieren wir uns auf die großen Konzernstandorte Würzburg und Radebeul. Konzernangaben werden entsprechend gekennzeichnet.

Umweltbelange

Aktiver Klima- und Umweltschutz über die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktidee, dem Einkauf bis zur Produktion und Inbetriebnahme unserer Maschinen hat bei Koenig & Bauer eine hohe Priorität. Neben der Einhaltung hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards zielen unsere Aktivitäten schon in der Entwicklung und Konstruktion auf die Energie- und Ressourceneffizienz bei der Herstellung und beim Betrieb unserer Druckmaschinen ab. Besonders forcieren wir umweltfreundliche Druckverfahren und -prozesse. Weiter stehen die Minimierung der Lärm-, Staub-, Geruchs- und CO2-Emissionen in unserer Produktion und bei den Anwendern unserer Produkte sowie der Einsatz umweltschonender Substrate und Verbrauchsmaterialien bei den Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungsprozessen im Fokus.

Betriebliches Umwelt- und Energiemanagement

Unsere Produktionswerke in Radebeul und Würzburg verfügen über die Qualitäts- und Umwelt-Zertifizierungen DIN EN ISO 9001: 2015 und DIN EN ISO 14001:2015. Zusätzlich betreibt unser Gießereibetrieb in Würzburg ein Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001:2011. Kontinuierlich arbeiten wir daran, den Energie- und Ressourcenverbrauch in der Produktion sowie die Emissionen an den Arbeitsplätzen zu minimieren. Mit unserer Wärmerückgewinnungsanlage in der Gießerei nutzen wir die Abwärme der Ofen-, Sandkühlung und Hallenabluft für die Gebäudeheizung am Standort Würzburg. Weiter verfügen wir in Würzburg über ein mit Gas betriebenes Kesselhaus zur Erzeugung von Fernwärme. Der Primärenergiefaktor unseres Fernwärmenetzes liegt nach einem unabhängigen Gutachten bei 0,90 und der Anteil der Abwärmenutzung bei 42 %. Mit Entstaubungs-, Absaugungs- und Lösemitteldestillationsanlagen sowie einer verbesserten Schalldämmung in den Produktions- und Montagehallen werden Emissionen wie Lärm an den Arbeitsplätzen reduziert. Zuluftanlagen sorgen für temperierte Frischluft direkt am Arbeitsplatz. Unsere Abfallbilanz gibt detailliert Auskunft über Art und Menge der entstehenden Abfälle. Die in der zerspanenden Fertigung in Würzburg anfallenden wiedereinschmelzbaren Metallabfälle werden unserem Gießereibetrieb als wichtiger Rohstoff zugeführt. In Radebeul werden die wiedereinschmelzbaren Metallabfälle über den Entsorger vergütet. Neben den Abfallmengen gibt die obige Übersicht einen Überblick über den Verbrauch an Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr.

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2017 2018
Würzburg Radebeul Gesamt Würzburg Radebeul Gesamt
Strom 21.955.364 kWh 14.660.806 kWh 36.616.170 kWh 24.497.316 kWh 15.035.201 kWh 39.532.517 kWh
Erdgas 12.365.648 kWh - 12.365.648 kWh 10.638.899 kWh - 10.638.899 kWh
Fernwärme - 11.169.880 kWh 11.169.880 kWh - 10.826.030 kWh 10.826.030 kWh
Wasser 26.293 m3 21.415 m3 47.708 m3 30.749 m3 22.170 m3 52.919 m3
Abfallmenge 5.032 t 5.409 t 10.441 t 5.380 t 5.517 t 10.897 t

Auf Basis dieser Verbrauchswerte haben sich die Scope 1-CO2e-Emissionen 2018 mit 2,0 Mio. kg CO2e gegenüber dem Vorjahr (2,3 Mio. kg CO2e) reduziert. Während die Scope 2-Emissionen standortbasiert von 19,5 Mio. kg CO2e im Vorjahr auf 19,2 Mio. kg CO2e in der Berichtsperiode sanken, haben sich die Scope 2-Emissionen marktbasiert von 21,3 Mio. kg CO2e auf 22,4 Mio. kg CO2e erhöht.

Ökologische Drucktechnik

Bei unseren Produktneu- und -weiterentwicklungen setzen wir auf energiesparende Technologien zur Senkung des CO2-Ausstoßes in der Druckproduktion. Besonders im Fokus steht der Trocknungsprozess als einer der energieintensivsten Bereiche. Mit unserer VariDryBlue-Trocknung lässt sich der notwendige Energiebedarf für die Trocknung wasserbasierender Dispersionslacke durch die zweimalige Nutzung der Heißluft in den Trocknermodulen um bis zu 30 % reduzieren. Bei UV-Farben stehen mit den HR- und LED-Trocknermodulen für die Zwischen- und Endtrocknung leistungsstarke, aber im Energieverbrauch sparsamere Alternativen zu den herkömmlichen UV-Trocknern zur Verfügung. Für mehr Energieeffizienz im Druckbetrieb bieten wir unseren Kunden das Energiemanagementsystem VisuEnergy an.

Die genutzte Leistung und der daraus resultierende Energieverbrauch der Maschine und einzelner Komponenten wie zum Beispiel der Trockner lassen sich unmittelbar am Leitstand der Maschine verfolgen. Unser Produktionsplanungs- und Steuerungssystem LogoTronic Professional protokolliert und speichert den Energieverbrauch auftragsbezogen. Mit permanenten Analysen und konsequenten Verbesserungsmaßnahmen können die Energiekosten über eine effiziente Nutzung der verfügbaren Energie dauerhaft gesenkt werden. Praxisbeispiele zeigen bei unseren Kunden, dass mit einem aktiven Energiemanagementsystem und einer zusätzlichen Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter bis zu 5 % an elektrischer Leistung und bis zu 1 % an elektrischer Arbeit real eingespart werden können. Dabei begleiten wir unsere Kunden bereits in der Planungsphase einer Maschineninvestition bis zur effizienten Produktion. Unsere Unterstützung reicht von der System- und Anforderungsanalyse bis hin zur Energieberatung.

Neben technischen Lösungen und Systemen zur Realisierung des Energieeinsparpotenzials arbeiten wir permanent an der Minimierung von Emissionen. Alkoholfreier Offset, weniger Pudereinsatz, biologisch abbaubare Feuchtmittelzusätze, Lärm- und CO2-Emissionen sind hier zu nennen. Nicht umsonst waren unsere Rapida-Maschinen im Jahr 2000 die ersten Bogenoffsetmaschinen weltweit mit dem Öko-Zertifikat "Emission geprüft" der deutschen Berufsgenossenschaft Druck- und Papierverarbeitung.

Auch beim klimaneutralen Drucken gehören wir zu den Pionieren und haben mit Climate-Partner einen kompetenten Partner an unserer Seite. Mit dem Footprint-Manager auf deren Online-Portal können die CO2-Emissionen von Druckproduktionen detailliert errechnet und per Knopfdruck durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten neutralisiert werden. Über 20 zertifizierte Klimaschutzprojekte unterschiedlicher international anerkannter Standards wie Gold Standard, VCS und Social Carbon stehen zur Auswahl. Die teilnehmenden Druckereien können sich mit dem Label "klimaneutral drucken" am Markt differenzieren.

Ein weiteres Beispiel unserer aktiven Umweltpolitik sind migrationsunbedenkliche Druckfarben für Lebensmittelverpackungen. Von der internationalen Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik wurde die RotaJET-Plattform für die problemlose Integration ihrer Drucke in das bestehende System des Papierrecyclings zertifiziert. Die von Koenig & Bauer weiterentwickelte Polymertinte RotaColor schafft somit den Spagat zwischen hervorragender Deinkbarkeit - also der Möglichkeit, die Farbe (Ink) im Recyclingprozess vom Substrat zu trennen - und höchster Wasserfestigkeit der Druckprodukte.

Zur Minimierung der Staub- und Geruchsemissionen bieten wir den Anwendern unserer Produkte verschiedene Ausstattungsoptionen an. Walzenbeschichtungen ermöglichen den alkoholarmen Druck bzw. den Druck mit Alkoholersatz bei konventionellem, UV- bzw. gemischtem Farbeinsatz zur Vermeidung von Geruchsbelästigungen in der Druckerei. Bei UV-Druck und -veredelung bietet sich zusätzlich das Emission-Extraction-System an. Am Hauptarbeitsplatz des Druckers im Bereich der Bogenauslage werden Geruchsbelästigungen verhindert und gleichzeitig Staub abgesaugt. Beim UV-Druck kann auch eine Absaugung im Bereich der Farbwerke zur Minimierung des Farbnebels sinnvoll sein.

Arbeitnehmerbelange

Für das geplante Wachstum unseres technologisch komplexen, internationalen Geschäfts (siehe unsere Wachstumsoffensive 2023 im zusammengefassten Lagebericht) sind Know-how, Engagement, Ideen, Erfahrung und Loyalität unserer Mitarbeiter die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Neben ansprechenden, familienfreundlichen Arbeitsplätzen stehen die Gewinnung des Fach- und Führungskräftenachwuchses, die Weiterentwicklung, Motivation und Bindung unserer Mitarbeiter im Fokus unserer Aktivitäten im Personalbereich. Mit vielfältigen Maßnahmen und hohen Arbeitsstandards unterstützen wir sie bei der Entfaltung ihres Leistungspotenzials, die auch ihre Arbeitszufriedenheit und Produktivität erhöht und den Erfindergeist anspornt.

Attraktiver Arbeitgeber

Mit speziellen Angeboten für berufstätige Mütter und Väter wie Teilzeitmodelle und Job-Sharing unterstützen wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Anteil der Teilzeitkräfte im Konzern ist von 3,1 % im Vorjahr leicht auf 3,2 % gestiegen. Die am Standort Radebeul neben dem Firmengelände bestehende Kindertagesstätte wird wegen der arbeitszeitgerechten Betreuung von unseren Mitarbeitern sehr gut angenommen. Der im Werk Würzburg am schulfreien Buß- und Bettag durchgeführte Kinder- und Jugendtag war mit 118 teilnehmenden Mitarbeiterkindern wieder ein großer Erfolg. Die jährlich stattfindende Kinderweihnachtsfeier in Radebeul in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten sowie der Adventsgottesdienst für alle aktiven und ehemaligen Beschäftigten mit anschließender Weihnachtsfeier und Nikolaus für die Kleinen in Würzburg erfreuen sich jedes Jahr großer Beliebtheit.

Wie bei vielen anderen Maschinenbauunternehmen ist auch bei Koenig & Bauer der Anteil von Frauen mit 13,9% im Konzern (Vorjahr: 13,7 %) in Vergleich zu anderen Branchen gering. Mit verschiedenen Aktivitäten wie der Beteiligung am Girls' Day wollen wir den Anteil weiblicher Fachkräfte erhöhen. Mit mehr hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen rechnen wir damit, auch den Anteil von Frauen in Führungspositionen durch interne Beförderungen und externe Besetzungen weiter steigern zu können. In der ersten Führungsebene unter dem Vorstand haben wir mit einer Frauenquote von 17% bereits einen höheren Stand erreicht.

Neben einer geringen Fluktuationsrate ist die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 19,2 Jahren (Vorjahr: 19,5 Jahre) an den Standorten Radebeul und Würzburg ein Indikator für die gute Mitarbeiterbindung bei Koenig & Bauer. Neben ihrer Identifikation mit dem Unternehmen und ihrem Stolz auf ihre Firmenzugehörigkeit zeigt sie auch, dass wir unsere Mitarbeiter für unser Unternehmen, unsere Produkte und Strategie begeistern können und eine gute berufliche Entwicklung mit Aufstiegsmöglichkeiten bieten. 91 Arbeitsjubilare begingen 2018 an den großen Konzernstandorten in Radebeul und Würzburg ein rundes Arbeitsjubiläum. Auf eine 40-jährige Tätigkeit konnten 48 und auf 25 Jahre 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückblicken.

Gewinnung und professionelle Qualifizierung unseres Fachkräftenachwuchses

Neben bewährten Instrumenten werben wir mit neuen Personalmarketing-Maßnahmen im Social Media-Bereich immer wieder erfolgreich um qualifizierten Nachwuchs. Neben der Teilnahme an Ausbildungsmessen fanden Tage der offenen Tür in den Ausbildungsstätten und Berufsinformationstage statt. Die Radebeuler Berufsausbildung arbeitet mit einer Vielzahl von Schulen in der Region eng zusammen, um bereits frühzeitig über Ausbildungsangebote im Werk zu informieren. Mit dem Koenig & Bauer Sommercamp bieten wir in Radebeul ein freiwilliges Schülerpraktikum in den ersten beiden Sommerferienwochen an. Die firmeneigene Werkberufsschule in Würzburg wurde im Berichtsjahr 150 Jahre alt. Elternabende, Schülerpraktika und Betriebsbesichtigungen bieten gute Voraussetzungen für eine frühzeitige Berufsorientierung der Schulabgänger. Alle Praktika sind so angelegt, dass die Schüler sich selbst ausprobieren und die Ausbildungsberufe im Unternehmen kennenlernen können. Viele unserer Auszubildenden haben sich anschließend für Koenig & Bauer entschieden. Für Studenten bieten wir Praktika und Praxissemester zum beruflichen Einstieg an. Einige Studierende erstellen ihre Abschlussarbeiten bei Koenig & Bauer. Des Weiteren bieten wir während des Studiums die Möglichkeit, im Rahmen von Werkstudententätigkeiten die Druckmaschinenwelt von Koenig & Bauer in fast allen Unternehmensbereichen kennenzulernen.

Die Anzahl der Auszubildenden und Praktikanten liegt mit 337 im Konzern unter dem Vorjahreswert von 358. Entsprechend reduzierte sich die Ausbildungsquote im Konzern auf 5,9 % (2017: 6,4 %). Von den 3.107 in Radebeul und Würzburg tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören 21,3 % der jungen Generation bis 35 Jahre an. 52,5 % der Beschäftigten sind zwischen 35 und 55 Jahre alt und 26,2 % über 55 Jahre.

Bei den konzernweit 90 Berufsstartern im Jahr 2018 war die Ausbildung zum Mechatroniker besonders gefragt. Rund ein Drittel der neuen Auszubildenden wird künftig in diesem Berufsbild tätig sein. Erneut stark besetzt sind die Berufe Industrie- und Zerspanungsmechaniker. Sie alle bilden Schlüsseltechniken ab, die für den Druckmaschinenbau unverzichtbar sind. Weitere Ausbildungsberufe sind Gießerei- und Konstruktionsmechaniker, Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement und Medientechnologen Druck sowie am österreichischen Standort in Mödling vor allem Maschinenbautechniker und Elektrobetriebstechniker. Zu den Einsteigern bei Koenig & Bauer gehören außerdem mehrere Studierende der dualen Studiengänge Elektrotechnik, Maschinenbau und Mechatronic, die ihre Praxisphasen im Unternehmen absolvieren. 64 Auszubildende an den beiden großen Konzernstandorten Radebeul und Würzburg legten erfolgreich die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern ab. Dabei demonstrierten gute und sehr gute Prüfungsergebnisse die anerkannt hohe Qualität unserer Ausbildungsstätten. In der Berufsgruppe Gießereimechaniker kam der diesjährige Kammersieger von der Würzburger Werkberufsschule. Ein Industriemechaniker im Radebeuler Werk wurde mit seinem hervorragenden Abschlussergebnis bester Jungfacharbeiter im Arbeitgeberverband Sachsenmetall. Die Übernahmequote lag bei 100 %.

Gezielte Personalentwicklung

Unser Personal-Entwicklungs-Programm ist ein modulares Konzept zur konzernweiten Förderung von Mitarbeitern, das für die verschiedenen Hierarchieebenen zielorientierte Methoden vorsieht. Durch Entwicklungs-Assessments werden Führungskräfte extern beurteilt. In einem anschließenden internen Prozess erarbeiten die direkten Vorgesetzten unter Einbezug der gewonnenen Ergebnisse Kompetenzprofile der Führungskräfte. In der Phase der Kalibrierung kommt es in Workshops zu einer transparenten Vorstellung der Kompetenzprofile, so dass gezielt Potenziale künftiger Führungskräfte offen besprochen werden können. Die jährlichen Mitarbeitergespräche bieten die Möglichkeit eines direkten Feedbacks in beide Richtungen, wenn Mitarbeiter und Vorgesetzte gemeinsam über ihre aktuellen Sichtweisen und Ziele sprechen.

Das Junioren-Management-Programm (JuMP) bereitet Mitarbeiter im Rahmen einer einjährigen Förderung systematisch auf Führungsaufgaben vor. Im ersten Anlauf im Jahr 2017 waren 13 Nachwuchskräfte der Standorte Würzburg und Radebeul mit dabei. Die zweite Runde startete im Oktober 2018 mit weiteren 13 Nachwuchskräften aus der Holding sowie den Business Units Sheetfed, Industrial, NotaSys, Coding und MetalPrint. Die dritte JuMP-Runde soll ab 2019 erstmals international ausgerichtet sein und die weltweiten Standorte von Koenig & Bauer näher zusammenbringen. Darüber hinaus erhalten auch erfahrene, langjährig tätige Führungskräfte Schulungen in verschiedenen Themenbereichen wie Mitarbeiterführung, Teambildung und Konfliktmanagement.

Nach der erfolgreichen Einführung des Personal-Entwicklungs-Programms im Konzern folgte mit der Erfüllung der Qualitätskriterien des Excellence-Modells die Zertifizierung unseres Qualifizierungskonzepts nach DIN ISO 29990: 2010.

Mit dem Learning-Management-System Koenig & Bauer Campus haben wir im November 2018 eine moderne Plattform zur betrieblichen Fort- und Weiterbildung im Konzern eingeführt. Für jeden Mitarbeiter dokumentiert das System die Bildungshistorie. Es erinnert an Trainings und informiert die Vorgesetzten, die Mitarbeiter zu Bildungsmaßnahmen anzumelden. Über ein persönliches Profil haben alle Mitarbeiter weltweit Zugang zum Online-Katalog, in dem sie alle zur Verfügung stehenden Schulungen einsehen können. Neben klassischen Präsenzschulungen umfasst der Fort- und Weiterbildungskatalog auch Online-Learning- oder Blended-Learning-Anwendungen. In Eigenverantwortung kann jeder Mitarbeiter aus diesem Katalog Pflichtschulungen belegen und freiwillige Maßnahmen beantragen. Die Vorgesetzten können die gewünschten Schulungen direkt im System per Mausklick bestätigen. Allein in der ersten Woche nach dem Start wurden über den Koenig & Bauer Campus 1.400 Online-Schulungen absolviert.

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz verfügen unsere Produktionswerke in Würzburg und Radebeul über die Zertifizierung nach BS OHSAS 18001:2007. Weitere Verbesserungen bei der Arbeitssicherheit und Ergonomie wollen wir mit verschiedenen Maßnahmen erreichen. Durch regelmäßige Kontrollen und Beratungen überwachen wir die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und geben Empfehlungen zur Optimierung der Arbeitsabläufe. Erkrankungen und etwaige Unfälle lassen sich durch die Vermeidung von nicht ergonomischen Bewegungsabläufen und schwerem Heben minimieren. Die Gefährdungsbeurteilungen werden regelmäßig aktualisiert. Kontinuierliche Mitarbeiterschulungen und monatliche Schwerpunktthemen sollen das Bewusstsein unserer Beschäftigten für Arbeitssicherheit und Umweltschutz schärfen. 15,2 Unfälle pro 1 Million Arbeitsstunden ereigneten sich 2018 an den Arbeitsplätzen in den Werken Würzburg und Radebeul mit einer Ausfallzeit der Stammbelegschaft von einem Tag und mehr. Zur Reduzierung der Arbeitsunfälle haben wir auf Basis von umfassenden Analysen Präventionsmaßnahmen abgeleitet. Dabei ermöglicht das monatliche Reporting der Unfallhäufigkeitsrate nach Bereichen und Abteilungen ein zielgerichtetes Eingreifen. Unfallschwerpunkte werden mit monatlichen Sonderaktionen adressiert und kommuniziert.

Weiter hat die betriebliche Gesundheitsförderung und -vorsorge bei Koenig & Bauer eine hohe Priorität. Viele Aktionen werden von der als eigenständiges Unternehmen geführten Betriebskrankenkasse Koenig & Bauer BKK für die 9.474 Mitglieder und 2.728 Familienversicherten durchgeführt. Unser breit angelegtes Arbeitsplatzprogramm zielt auf die Vermeidung körperlicher und psychischer Belastungen, die zu Störungen und Leistungseinschränkungen im Arbeitsprozess führen können. Mit Einzelberatungen und Trainings vermitteln wir den Mitarbeitern Gesundheitskompetenzen und leiten sie zu einem gesundheitsbewussten Arbeiten an. Wie jedes Jahr fanden die Kurse für unsere Auszubildenden mit einem auf sie zugeschnittenen Gesundheitsförderungsprogramm statt. Zusätzlich bieten wir zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten an. In einem Kurzworkshop speziell für Schichtarbeiter haben wir praktische Hilfe und Unter stützung für eine gesunde Ernährung im Schichtbetrieb gegeben. Die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" war wieder ein großer Erfolg. Weiter haben wir unsere Angebote im betrieblichen Gesundheitsmanagement ausgebaut. Das an den Standorten Würzburg und Radebeul initiierte Programm "BGM-innovativ" richtet sich an Beschäftigte mit Beschwerden im Muskel-Skelett-Bereich. Ziel ist eine koordinierte Versorgung gefährdeter und erkrankter Beschäftigter, um Krankheit und deren Chronifizierung zu vermeiden, Krankheitsdauer und Fehlzeiten zu verkürzen und die Beschäftigungsfähigkeit dauerhaft zu erhalten. Mit der Unterstützung von Betriebssportfesten und der Mitarbeiterbeteiligung an Firmenläufen werden Gesundheit und Teamgeist gefördert.

Sozialbelange

Koenig & Bauer zählt zu den ältesten Maschinenbauunternehmen Deutschlands und ist Pionier in der betrieblichen Sozialpolitik und bei der Unterstützung sozialer Projekte. Noch vor einer staatlichen Sozialgesetzgebung gab es bereits 1855 den Vorläufer einer unternehmenseigenen Betriebskrankenkasse. Noch heute besteht die 1873 gegründete Invaliden-, Witwen- und Waisenkasse. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die Gesellschaft und fördern soziale und kulturelle Projekte neben unseren Initiativen zur Erhaltung und Schonung der Umwelt.

Gesellschaftliches Engagement

Neben den vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten unserer Führungskräfte und Mitarbeiter umfasst unser gesellschaftliches Engagement auch Geld- und Sachspenden für soziale und kulturelle Projekte. Das Management entscheidet fallweise über die unterstützten Projekte.

Hohe Produktqualität für mehr Arbeits- und Prozesssicherheit im Druckbetrieb

Die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen hat einen hohen Stellenwert. Entsprechend zielt unser Qualitätsmanagement-System auf die nachhaltige Sicherung höchster Qualitätsstandards bei der Herstellung und Montage unserer maßgeschneiderten, innovativen und komplexen Produkte ab. Die Qualitätsmanagement-Systeme an den großen Produktionswerken in Radebeul und Würzburg, bei der Business Unit Sheetfed in Radebeul und bei der für den Banknoten- und Wertpapierdruck zuständigen Business Unit Security an den drei Standorten Würzburg, Lausanne und Mödling sind nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. 2018 folgte die Zertifizierung unseres Qualitätsmanagement-Systems bei der Business Unit Coding in Veitshöchheim nach dieser internationalen Norm.

Viele unserer technologischen Innovationen zielen auf mehr Arbeits- und Prozesssicherheit sowie Komfort im Druckbetrieb ab. Ein Beispiel ist die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS an den Rapida-Bogenoffsetmaschinen. Sie arbeitet einstell- und wartungsfrei und erspart dem Drucker manuelle Arbeit bei schlechter Körperhaltung, gleichzeitig werden Verletzungen verhindert. Daneben ist das System so automatisiert, dass keine Bedienfehler auftreten. Auch ein Plattenlift befreit den Drucker gerade bei höher gesetzten Maschinen im Verpackungsdruck und langen Laufwegen von körperlich schwerer Tätigkeit. Besonders bei großen Formaten können die Druckplatten deutlich einfacher auf die Galerieebene transportiert werden. Für unsere komfortablen Lacktürme haben wir ehemals manuelle Vorgänge automatisiert und dadurch sicherer gemacht. Im Mittelformat kann der Rasterwalzenwechsel mit dem AniloxLoader parallel zu anderen Rüstprozessen vollautomatisch erfolgen. Das befreit den Bediener von körperlich schweren Arbeiten und spart Zeit. Im Großformat sieht es ähnlich aus: Mit dem AniSleeve-System ist der Wechsel der Rasterwalzen-Sleeves einfach und trotz der Dimensionen von nur einer Person zu bewältigen. Der Lackformwechsel ist bei Rapida-Maschinen mit dem Simultaneous-Forme-Change per Knopfdruck in Sekunden erledigt. Aufwendiges Klemmen, Schrauben und Spannen entfällt. Das entlastet den Drucker und bringt höhere Prozesssicherheit.

Bekenntnis zu den Menschenrechten und hohen Arbeitsstandards

Koenig & Bauer bekennt sich in seiner Rolle als Arbeitgeber und als Anbieter sowie Bezieher von Produkten und Dienstleistungen zu den Menschenrechten und achtet diese als Kernelement einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Wir orientieren uns am Rahmenwerk für Unternehmenstätigkeit und Menschenrechte der Vereinten Nationen ("Protect, Respect and Remedy" - Schützen, Achten, Rechtsschutz gewähren). Mit der Aufnahme der Menschenrechtsgrundsätze in unsere Einkaufsbedingungen und der konsequenten Berücksichtigung bei allen unseren geschäftlichen Aktivitäten halten wir unsere Geschäftspartner dazu an, die Menschenrechte gleichermaßen anzuerkennen und zu achten. Unsere Einkaufsbedingungen fordern weiter ein, dass unsere externen Geschäftspartner die Arbeitnehmerrechte respektieren, Arbeitsgesetze einhalten und Umweltauflagen erfüllen. Neben der Vermeidung jeglicher Form von Diskriminierung sichern die Unternehmen insbesondere zu, dass sie keine Kinderarbeit einsetzen. Bei unseren Mitarbeitern achten wir auf gute Arbeitsbedingungen mit hohen Standards bei Arbeits- und Gesundheitsschutz, Chancengleichheit und den Schutz vor jeglicher Diskriminierung.

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Mit dem konzernweit etablierten Compliance-Managementsystem haben wir die Rahmenbedingungen geschaffen, dass unsere Geschäftspraktiken hohen Compliance- und Integritätsstandards gerecht werden. Hierzu gehören umfassende Richtlinien und Verfahren für regelkonformes und integres Verhalten bei geschäftlichen Aktivitäten. Weitere Details unseres Compliance-Managementsystems, das regelmäßig überprüft und fortlaufend weiterentwickelt wird, werden im Corporate Governance-Bericht beschrieben.

Unsere umfassenden Compliance- und Integritätsstandards können nur dann ihre Wirkung voll entfalten, wenn sie bei unseren Mitarbeitern bekannt sind und eingehalten werden. Konzernweit stellen wir zu diesem Zweck derzeit elf Online-Trainings zu den wichtigsten Compliance-Themen und dem Code of Conduct zur Verfügung. Die Trainings werden in mehreren Sprachen angeboten und sind verbindlich von jedem neuen Mitarbeiter zu absolvieren. Gestützt auf einen IT-Prozess mit dem auf SuccessFactors basierenden Schulungs-Managementsystem Koenig & Bauer Campus wird sichergestellt, dass Trainings innerhalb der nach Risikokriterien der konkreten Position des Mitarbeiters bestimmten Zyklen durchgeführt werden. Die Einhaltung dieser Vorgabe wird durch die Personalabteilung und Compliance-Organisation überwacht. Nach der erstmaligen Zuweisung von Online-Trainings über den Koenig & Bauer Campus wurden über 3.000 Mitarbeiter mit Compliance-Trainings insbesondere zum geschäftlichen Verhaltenskodex, zu Anti-Korruption und Wettbewerbsrecht adressiert. Den lokalen Niederlassungen wurden die Trainings über das Koenig & Bauer Intranet zur Verfügung gestellt. Die Überwachung der Schulungen erfolgt hier über die lokalen Compliance-Verantwortlichen. In Präsenztrainings haben wir wie im Vorjahr rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertieft und bedarfsspezifisch geschult.

Die permanente Analyse von möglichen Compliance-Risiken ist für uns eine entscheidende Voraussetzung, um auch in Zukunft unseren hohen Maßstäben an ein regelkonformes und integres Geschäftsverhalten gerecht werden zu können. Unsere 2018 in den einzelnen Geschäftsbereichen durchgeführten Analysen haben keine neuen Compliance-Risiken gezeigt, auch haben sich keine Compliance-Verstöße bestätigt.

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2018

Aktiva

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in Mio. € Anhang 31.12.2017 31.12.2018
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (G) (1) 45,7 84,1
Sachanlagen (G) (1) 210,6 208,9
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen (G) (2) 50,5 26,0
Sonstige Vermögenswerte (G) (2) 1,6 1,3
Latente Steueransprüche (G) (6) 80,7 79,5
389,1 399,8
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (G) (3) 254,9 265,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (G) (2) 308,3 156,0
Sonstige finanzielle Forderungen (G) (2) 14,2 13,7
Sonstige Vermögenswerte (G) (2) 28,7 178,2
Laufende Ertragsteueransprüche 4,7 6,6
Wertpapiere (G) (4) 21,6 16,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (G) (5) 142,4 142,0
774,8 778,5
1.163,9 1.178,3

PASSIVA

Eigenkapital (G) (7)
Gezeichnetes Kapital 43,0 43,0
Kapitalrücklage 87,5 87,5
Gewinnrücklagen 293,5 322,0
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 424,0 452,5
Anteile anderer Gesellschafter - 0,9
424,0 453,4
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (G) (8) 198,4 152,6
Sonstige Rückstellungen (G) (9) 27,1 20,9
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (G) (10) 8,6 6,4
Sonstige Schulden (G) (10) 1,2 0,9
Latente Steuerverbindlichkeiten (G) (6) 26,2 33,9
261,5 214,7
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen (G) (9) 144,6 138,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (G) (10) 72,1 82,5
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (G) (10) 100,9 142,2
Sonstige Schulden (G) (10) 150,6 135,6
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 10,2 11,9
478,4 510,2
1.163,9 1.178,3

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2018

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in Mio. € Anhang 20171 2018
Umsatzerlöse (H) (14) 1.217,6 1.226,0
Herstellungskosten des Umsatzes (H) (15) -852,1 -870,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 365,5 355,6
Forschungs- und Entwicklungskosten (H) (15) -48,4 -44,3
Vertriebskosten (H) (15) -140,9 -138,8
Verwaltungskosten (H) (15) -90,1 -94,2
Sonstige betriebliche Erträge (H) (17) 23,0 29,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen (H) (17) -32,1 -26,2
Wertminderungsaufwendungen und -erträge finanzieller Vermögenswerte (H) (17) 3,7 6,4
Sonstiges Finanzergebnis (H) (18) 0,7 -0,6
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 81,4 87,4
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3,3 1,4
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -6,2 -4,9
Zinsergebnis (H) (18) -2,9 -3,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) 78,5 83,9
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (H) (19) 2,6 -19,9
Konzernergebnis 81,1 64,0
davon
Anteilseigner des Mutterunternehmens 81,1 63,8
Anteile anderer Gesellschafter - 0,2
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) (H) (20) 4,91 3,86

1 Bei der erstmaligen Anwendung der IFRS 9 und IFRS 15 nach der modifiziert retrospektiven Methode wurden die Vorjahreszahlen nicht angepasst, mit Ausnahme einer separaten Darstellung der Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2018

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in Mio. € 2017 2018
Konzernergebnis 81,1 64,0
Posten, die später in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Währungsumrechnung -1,4 0,8
Bewertung originäre Finanzinstrumente -1,4 -
Bewertung derivative Finanzinstrumente 7,5 -4,2
Latente Steuern -0,7 0,8
4,0 -2,6
Posten, die später nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Leistungsorientierte Versorgungspläne 10,8 -19,0
Latente Steuern -0,1 4,1
10,7 -14,9
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 14,7 -17,5
Gesamtergebnis 95,8 46,5
davon
Anteilseigner des Mutternunternehmens 95,8 46,3
Anteile anderer Gesellschafter - 0,2

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (G) (7) verwiesen.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2018

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Rücklagen Leistungsoriente Versorgungspläne Originäre Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente Währungsumrechnung
1. Januar 2017 43,0 87,5 -105,9 5,4 -4,6 4,5
Konzernergebnis - - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - 10,8 -1,4 7,5 -1,4
Gesamtergebnis der Periode - - 10,8 -1,4 7,5 -1,4
Dividende - - - - - -
Sonstiges - - - - - -
31. Dezember 2017 43,0 87,5 -95,1 4,0 2,9 3,1
1. Januar 2018 43,0 87,5 -95,1 4,0 2,9 3,1
Änderungen gemäß IFRS 9 - - - -4,0 - -
Änderungen gemäß IFRS 15 - - - - - -
1. Januar 2018 angepasst 43,0 87,5 -95,1 - 2,9 3,1
Konzernergebnis - - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - -19,0 - -4,2 0,8
Gesamtergebnis der Periode - - -19,0 - -4,2 0,8
Dividende - - - - - -
Sonstiges - - 0,1 - - -
31. Dezember 2018 43,0 87,5 -114,0 - -1,3 3,9
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in Mio. € Latente Steuern Andere Eigenkapital der Anteilseigner Anteile anderer Gesellschafter Eigenkapital Gesamt
1. Januar 2017 21,5 285,9 337,3 0,5 337,8
Konzernergebnis - 81,1 81,1 - 81,1
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -0,8 - 14,7 - 14,7
Gesamtergebnis der Periode -0,8 81,1 95,8 - 95,8
Dividende - -8,3 -8,3 - -8,3
Sonstiges - -0,8 -0,8 -0,5 -1,3
31. Dezember 2017 20,7 357,9 424,0 - 424,0
1. Januar 2018 20,7 357,9 424,0 - 424,0
Änderungen gemäß IFRS 9 1,1 3,4 0,5 - 0,5
Änderungen gemäß IFRS 15 - -4,0 -4,0 - -4,0
1. Januar 2018 angepasst 21,8 357,3 420,5 - 420,5
Konzernergebnis - 63,8 63,8 0,2 64,0
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 4,9 - -17,5 - -17,5
Gesamtergebnis der Periode 4,9 63,8 46,3 0,2 46,5
Dividende - -14,9 -14,9 - -14,9
Sonstiges 0,1 0,4 0,6 0,7 1,3
31. Dezember 2018 26,8 406,6 452,5 0,9 453,4

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (G) (7) verwiesen.

Konzern-Kapitalflussrechnung 2018

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in Mio. € Anhang 2017 2018
Ergebnis vor Steuern 78,5 83,9
Zu-/Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (F) 31,0 24,9
Fremdwährungsbewertung (H) (17) 3,8 -2,3
Nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen/-erträge 3,3 3,5
Nicht zahlungswirksame sonstige Aufwendungen/Erträge -3,2 -6,6
Bruttocashflow 113,4 103,4
Veränderung der Vorräte 36,3 -7,9
Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte -110,5 16,6
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -30,9 -13,5
Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstiger Schulden 19,2 -26,8
Erhaltene Zinsen 1,4 0,6
Gezahlte Zinsen -0,8 -0,7
Ertragsteuerzahlungen -4,7 -9,3
Ertragsteuererstattungen 0,4 3,9
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 23,8 66,3
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 3,6 10,0
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -48,5 -49,9
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzinvestitionen -0,1 -
Auszahlungen für Finanzinvestitionen -36,9 -40,2
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an konsolidierten Unternehmen -1,6 -6,0
Erhaltene Dividenden 0,1 0,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit -83,4 -85,8
Freier Cashflow -59,6 -19,5
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 10,2 65,4
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzschulden -1,0 -34,0
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finance Lease - -0,5
Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter -0,5 -0,1
Sonstige Eigenkapitalveränderungen 0,5 0,1
Gezahlte Dividenden -8,3 -14,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,9 16,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -58,7 -3,5
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands -2,1 0,7
Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 1,2 2,4
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 202,0 142,4
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres (G) (5) 142,4 142,0

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (I) verwiesen.

Konzern-Anhang

(A) Vorbemerkungen

Der Koenig & Bauer-Konzern (kurz: Koenig & Bauer) entwickelt, fertigt und vertreibt weltweit Bogen- und Rollenoffset-, Flexo- und Digitaldruckmaschinen, Flachbett- und Rotationsstanzen, Faltschachtelklebemaschinen sowie Spezialanlagen für den Sicherheits-, Blech-, Glas/Hohlkörper- und Kennzeichnungsdruck und erbringt umfassende Service-Dienstleistungen. Oberste Konzerngesellschaft ist die Koenig & Bauer AG in 97080 Würzburg, Friedrich-Koenig-Str. 4, Deutschland. Die Koenig & Bauer AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Würzburg unter HR B-Nr. 109. Der Konzernabschluss umfasst das Mutterunternehmen sowie alle verbundenen konsolidierten Tochtergesellschaften.

Zum 31. Dezember 2018 hat Koenig & Bauer einen Konzernabschluss sowie einen zusammengefassten Lagebericht gemäß § 315a HGB erstellt, die zusammen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Dabei wurden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, berücksichtigt.

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasste Posten werden im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewendet. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt, erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

Der Vorstand der Koenig & Bauer AG hat den Konzernabschluss am 20. März 2019 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu billigen.

(B) Neue und geänderte Standards/ Interpretationen

Für das Geschäftsjahr 2018 wurden die folgenden IFRS zugrunde gelegt, die verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen.

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IAS 40 Änderung des IAS 40 - Übertragungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
IFRS 2 Änderung des IFRS 2 - Klassifizierung und Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen
IFRS 4 Änderung des IFRS 4 - Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 4 Versicherungsverträge
IFRS 9 Finanzinstrumente
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden
IFRS 15 Änderung des IFRS 15 - Klarstellungen zum IFRS 15
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen
Diverse Verbesserungen der IFRS (2014 - 2016) - Änderungen an IFRS 1 und IAS 28

Die Standards wurden in Übereinstimmung mit den jeweiligen Übergangsvorschriften angewendet. Soweit erforderlich, erfolgte die Anpassung rückwirkend, d. h. die Darstellung ist so, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären. Insbesondere ergaben sich folgende Auswirkungen auf die im Konzernabschluss dargestellten Perioden:

IAS 40: Änderung des IAS 40 - Übertragungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien

Der Bilanzausweis noch nicht fertiggestellter Immobilien war in der Vergangenheit nicht eindeutig und wird nun durch die Änderung des IAS 40 klar geregelt. Für das Geschäftsjahr 2018 haben sich daraus keine Änderungen ergeben.

IFRS 9: Finanzinstrumente

IFRS 9 regelt im Wesentlichen den Ansatz und die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden und ersetzt den bestehenden IAS 39. Koenig & Bauer hat den Standard zum 1. Januar 2018 erstmalig nach der modifizierten retrospektiven Methode angewendet und die kumulierten Anpassungsbeträge zum 1. Januar 2018 erfasst.

Durch die Einführung des IFRS 9 wurden auch Folgeänderungen weiterer Standards in den Konzernabschluss übernommen:

- Gemäß IAS 1 werden Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte als eigener Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2017 wurden die bisher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen erfassten Beträge umgegliedert.

- In IFRS 7 geforderte weitere Anhangsangaben werden für das Geschäftsjahr 2018 erfüllt, sie wurden jedoch nicht auf Vergleichsinformationen des Geschäftsjahres 2017 angewendet.

Die Auswirkungen der Implementierung des IFRS 9 auf das Konzern-Eigenkapital zum 1. Januar 2018 sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Konzern-Eigenkapital

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in Mio. € Auswirkung der Änderungen gemäß IFRS 9
Erfolgsneutrale Gewinnrücklage aus originären Finanzinstrumenten
Klassifizierung der Wertpapiere in FVTPL -4,0
Latente Steuern 1,1
-2,9
Andere Gewinnrücklagen
Klassifizierung der Wertpapiere in FVTPL 4,0
Ansatz der erwarteten Kreditverluste 0,5
Latente Steuern -1,1
3,4
Änderung zum 01.01.2018 0,5

IFRS 9 führt die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien ein: "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet", "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL)" und "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI)". Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine dieser Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens und von den Produktmerkmalen des jeweiligen Instruments ab. Die bisherigen Kategorien des IAS 39 "bis zur Endfälligkeit gehalten", "Kredite und Forderungen" und "zur Veräußerung verfügbar" werden eliminiert.

Die erstmalige Anwendung der Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte des IFRS 9 hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns. Die folgende Tabelle zeigt die Veränderung von Bewertungskategorien und Buchwerten durch den Wechsel von IAS 39 zu IFRS 9 für jede Klasse finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten.

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in Mio. € Bewertungskategorie gemäß IAS 39 Bewertungskategorie gemäß IFRS 9 Buchwert 31.12.17 gemäß IAS 39 Buchwert 01.01.18 gemäß IFRS 9
Finanzielle Vermögenswerte
Anteile (a) Zur Veräußerung verfügbar FVOCI 4,1 4,1
Sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 0,4 0,4
Sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert FVTPL 2,0 2,0
Sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrument Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrument 3,1 3,1
Sonstige finanzielle Forderungen aus Rückdeckungsansprüchen Bis zur Endfälligkeit gehalten Fortgeführte Anschaffungskosten 45,2 45,2
Übrige sonstige finanzielle Forderungen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 9,9 9,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (b) Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 160,6 161,0
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden1 (b) Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 147,7 147,8
Wertpapiere (c) Zur Veräußerung verfügbar FVTPL 21,6 21,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 142,4 142,4
537,0 537,5
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten 43,0 43,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten 9,0 9,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert FVTPL 0,9 0,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrument Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrument 0,3 0,3
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten 56,3 56,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten 72,1 72,1
181,6 181,6

1 Im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 15 wurden die Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden um 2,2 Mio. € reduziert. Diese Veränderung ist in der Tabelle nicht enthalten.

(a) Die nach IAS 39 als zur Veräußerung verfügbaren Anteile an verbundenen Unternehmen stellen Eigenkapitalinvestitionen dar, die der Konzern aus strategischen Gründen langfristig halten will. In Übereinstimmung mit IFRS 9 hat der Konzern diese Beteiligungen zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung als FVOCI designiert.

(b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden werden gemäß IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Nach IAS 39 waren diese Forderungen der Kategorie "Kredite und Forderungen" zugeordnet. Durch die Erstanwendung des IFRS 9 zum 1. Januar 2018 wurden die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 0,4 Mio. € und auf Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden um 0,1 Mio € reduziert, die Gewinnrücklagen stiegen entsprechend an.

(c) Wertpapiere, die nach IAS 39 als "zur Veräußerung verfügbar" eingestuft wurden, sind nach IFRS 9 der Kategorie FVTPL zugeordnet, weil sie nicht zur Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden. Unrealisierte Gewinne von 4,0 Mio. € wurden zum 1. Januar 2018 aus den erfolgsneutralen Rücklagen für originäre Finanzinstrumente in andere Gewinnrücklagen umgegliedert.

Die Überleitung der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte gemäß IAS 39 zum 31. Dezember 2017 auf die Buchwerte gemäß IFRS 9 am 1. Januar 2018 ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst.

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in Mio. € Bewertungskategorie gemäß IAS 39 Buchwert 31.12.17 gemäß IAS 39 Neubewertung Buchwert 01.01.18 gemäß IFRS 9 Bewertungskategorie gemäß IFRS 9
Reklassifierung finanzieller Vermögenswerte
Anteile Zur Veräußerung verfügbar 4,1 - 4,1 FVOCI
FVOCI 4,1 - 4,1
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 21,6 - 21,6 FVTPL
FVTPL 21,6 - 21,6
Übrige sonstige finanzielle Forderungen aus Rückdeckungsansprüchen Bis zur Endfälligkeit gehalten 45,2 - 45,2 Fortgeführte Anschaffungskosten
Bis zur Endfälligkeit gehalten 45,2 - 45,2 Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease Kredite und Forderungen 0,4 - 0,4 Fortgeführte Anschaffungskosten
Übrige sonstige finanzielle Forderungen Kredite und Forderungen 9,9 - 9,9 Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 160,6 0,4 161,0 Fortgeführte Anschaffungskosten
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden Kredite und Forderungen 147,7 0,1 147,8 Fortgeführte Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kredite und Forderungen 142,4 - 142,4 Fortgeführte Anschaffungskosten
Kredite und Forderungen 461,0 0,5 461,5 Fortgeführte Anschaffungskosten
Fortgeführte Anschaffungskosten 506,2 0,5 506,7

Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte werden nach IAS 39 lediglich für bereits eingetretene Forderungsausfälle gebildet. Dieses vergangenheitsbasierte Konzept der "eingetretenen Verluste" wird in IFRS 9 durch ein stärker zukunftsorientiertes Modell der "erwarteten Verluste" ersetzt, das mögliche Änderungen des Kreditrisikos seit dem erstmaligen Ansatz abbilden soll und eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle vorschreibt. Das Wertberichtigungsmodell des IFRS 9 ist auf finanzielle Vermögenswerte anzuwenden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, nicht jedoch auf als Finanzanlagen gehaltene Eigenkapitalinvestments.

Durch die erstmalige Anwendung des Wertberichtigungsmodells nach IFRS 9 werden die Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 0,5 Mio. € von 26,0 Mio. € zum 31. Dezember 2017 auf 25,5 Mio. € zum 1. Januar 2018 reduziert.

Koenig & Bauer verwendet derivative Finanzinstrumente wie Swaps oder Devisentermingeschäfte zur Absicherung der Schwankungen von Zinsen oder Wechselkursen. Nach IAS 39 wird Hedge Accounting zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften angewendet, sofern diese zur Absicherung von Zahlungsströmen dienen. Der effektive Teil aus der Sicherungsbeziehung wird im Eigenkapital und der ineffektive in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Eine Ergebnisrealisierung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft realisiert wird. Bei der erstmaligen Anwendung des IFRS 9 hat Koenig & Bauer von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, die bisherigen Bilanzierungsvorschriften des IAS 39 beizubehalten.

Beim Übergang der Rechnungslegung auf die Vorschriften des IFRS 9 zum 1. Januar 2018 hat Koenig & Bauer die Befreiung in Anspruch genommen, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Klassifizierung und Bewertung sowie der Wertminderung nicht anzupassen. Dabei werden Unterschiede zwischen den Buchwerten der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in den Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2018 erfasst. Die für das Geschäftsjahr 2017 dargestellten Informationen entsprechen somit im Allgemeinen nicht den Anforderungen des IFRS 9, sondern denen des IAS 39.

Die Bestimmung des Geschäftsmodells, in dessen Rahmen ein finanzieller Vermögenswert gehalten wird, erfolgte auf der Basis von Tatsachen und Umständen zum Zeitpunkt der Erstanwendung.

Zu weiteren Erläuterungen der geänderten Rechnungslegung wird auf Anhangsziffer (C) verwiesen, zu Änderungen der Anhangsangaben auf Anhangsziffer (G) (12).

IFRS 15: Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

Der Standard IFRS 15 legt im Rahmen eines fünfstufigen Modells fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst werden. Er ersetzt die bestehenden Inhalte sowohl des IAS 18 - Umsatzerlöse als auch des IAS 11 - Fertigungsaufträge und des IFRIC 13 - Kundenbindungsprogramme. Koenig & Bauer hat IFRS 15 erstmalig zum 1. Januar 2018 nach der modifizierten retrospektiven Methode angewendet und die kumulierten Anpassungsbeträge zum 1. Januar 2018 erfasst.

Die Auswirkungen der Implementierung des IFRS 15 auf das Konzern-Eigenkapital zum 1. Januar 2018 und auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2018 sind in den folgenden Tabellen dargestellt. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Konzernbilanz und -kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2018.

Konzern-Eigenkapital

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in Mio. € Auswirkung der Änderungen gemäß IFRS 15
Andere Gewinnrücklagen
Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen zu einem Zeitpunkt realisierte Umsätze -5,1
Latente Steuern 1,1
Änderung zum 01.01.2018 -4,0

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 2018 Anpassungen gemäß IFRS 15 2018 ohne IFRS 15
Umsatzerlöse 1.226,0 -8,7 1.217,3
Herstellungskosten des Umsatzes -870,4 3,6 -866,8
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -19,9 1,1 -18,8
Konzernergebnis 64,0 -4,0 60,0

Kundenspezifische Fertigungsaufträge wurden bislang über einen bestimmten Zeitraum nach der "Percentage-of-Completion"-Methode bilanziert. Dabei wurden Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Nach IFRS 15 ist die Umsatzrealisierung über einen bestimmten Zeitraum nur möglich, wenn das Produkt keinen alternativen Nutzen für das Unternehmen aufweist und das Unternehmen einen Rechtsanspruch auf die Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen hat. Aufgrund bestehender vertraglicher Vereinbarungen bei Koenig & Bauer können Erlöse aus einzelnen Verträgen unter IFRS 15 nicht mehr zeitraumbezogen realisiert werden. Diese Änderung kann künftig in Einzelfällen dazu führen, dass Umsatzerlöse nicht über einen Zeitraum erfasst werden, sondern zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs.

Es bestanden keine wesentlichen Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 15 auf andere Umsatzerlöse des Koenig & Bauer-Konzerns.

Beim Übergang der Rechnungslegung auf die Vorschriften des IFRS 15 zum 1. Januar 2018 hat Koenig & Bauer die Vereinfachungsregelung in Anspruch genommen, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden nicht anzupassen. Die Unterschiede zwischen den Buchwerten werden stattdessen in den Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2018 erfasst. Die für das Geschäftsjahr 2017 dargestellten Informationen entsprechen somit im Allgemeinen nicht den Anforderungen des IFRS 15, sondern denen der Standards IAS 18 und IAS 11 sowie der Interpretation IFRIC 13.

Zu weiteren Erläuterungen der geänderten Rechnungslegung wird auf Anhangsziffer (C) verwiesen, zu Änderungen der Anhangsangaben auf die Anhangsziffern (H) (14) und (J).

IFRS 15: Änderung des IFRS 15 - Klarstellungen zum IFRS 15

Siehe Angaben zu IFRS 15

IFRIC 22: Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen

Die Interpretation IFRIC 22 erläutert, dass Transaktionen in Fremdwährung, die geleistete oder erhaltene Anzahlungen beinhalten, mit dem Wechselkurs des Zeitpunkts umzurechnen sind, zu dem der aus der Vorauszahlung resultierende Vermögenswert bzw. die aus der Vorauszahlung resultierende Schuld erstmals erfasst wird. Für Koenig & Bauer ergeben sich daraus keine wesentlichen Änderungen.

Folgende durch das IASB herausgegebene Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die noch nicht verpflichtend sind, wurden nicht vorzeitig angewandt.

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Anwendungszeitpunkt ab Geschäftsjahr
IAS 1/ IAS 8 Änderungen der IAS 1 und IAS 8 - Definition von wesentlich 2020
IAS 19 Änderung des IAS 19 - Planänderung, -kürzung oder -abgeltung 2019
IAS 28 Änderung des IAS 28 - Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2019
IFRS 10/ IAS 28 Änderungen der IFRS 10 und IAS 28 - Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen offen
IFRS 3 Änderung des IFRS 3 - Definition eines Geschäftsbetriebs 2020
IFRS 9 Änderung des IFRS 9 - Finanzielle Vermögenswerte mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung 2019
IFRS 16 Leasingverträge 2019
IFRS 17 Versicherungsverträge 2021
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 2019
Diverse Verbesserungen der IFRS (2015 - 2017) - Änderungen an IFRS 3, IFRS 11, IAS 12 und IAS 23 2019
Rahmen-
konzept Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept 2020

Der Standard IFRS 16, die Änderung des IFRS 9 sowie IFRIC 23 wurden bislang im Rahmen des Endorsement-Verfahrens von der EU übernommen. Die im Standard IFRS 17 geregelten Themen haben keine Relevanz für die Geschäftstätigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften.

Der Koenig & Bauer-Konzern plant keine frühzeitige Anwendung der neuen oder geänderten Standards und Interpretationen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden derzeit geprüft, soweit nicht näher erläutert, werden sich jedoch voraussichtlich keine wesentlichen Änderungen ergeben.

Änderungen der IAS 1 und IAS 8 - Definition von wesentlich

Die bislang im Rahmenkonzept, den IAS 1 und IAS 8 sowie dem IFRS Practice Statement 2 vorhandenen Begriffe der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen werden durch die vorliegenden Änderungen vereinheitlicht und genauer definiert.

Änderung des IAS 19 - Planänderung, -kürzung oder -abgeltung

Die Änderung des IAS 19 stellt klar, dass im Falle von Änderungen, Kürzungen oder Abgeltungen von Pensionsplänen der Dienstzeitaufwand und der Zinsaufwand ab diesem Zeitpunkt auf Basis aktualisierter Annahmen zu berücksichtigen ist.

IAS 28: Änderung des IAS 28 - Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Die Änderung des IAS 28 konkretisiert, dass IFRS 9 auch auf nicht nach der at Equity-Methode bilanzierte Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen anzuwenden ist.

Änderungen der IFRS 10 und IAS 28 - Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen

Zur Beseitigung einer Inkonsistenz zwischen IFRS 10 und IAS 28 bei der Veräußerung oder Einlage von Vermögenswerten in assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen sollen künftig entstehende Gewinne oder Verluste nur dann erfasst werden, wenn die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb gemäß IFRS 3 darstellen. Andernfalls dürfen die Gewinne oder Verluste nur anteilig erfasst werden. Bei Vorliegen entsprechender Geschäftsvorfälle können sich bei Koenig & Bauer daraus Änderungen ergeben.

Änderung des IFRS 3 - Definition eines Geschäftsbetriebs

Die Änderung des IFRS 3 konkretisiert den Begriff des Geschäftsbetriebs als eine Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten, die mindestens einen Ressourceneinsatz (Input) und einen substanziellen Prozess beinhalten, die zusammen signifikant dazu beitragen, Leistungen (Output) zu generieren. Dabei wird unter Leistungen (Output) insbesondere auf die Erbringung von Waren und Dienstleistungen an Kunden abgestellt, der bisherige Verweis auf Kostenreduktionen entfällt. Darüber hinaus soll ein optionaler Konzentrationstest künftig die Identifikation eines Geschäftsbetriebs erleichtern.

Änderung des IFRS 9 - Finanzielle Vermögenswerte mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung

Nur bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen dürfen finanzielle Vermögenswerte mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung künftig zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bilanziert werden, anstatt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.

IFRS 16: Leasingverträge

Nach IFRS 16 sind Leasingverhältnisse künftig einheitlich in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen. Dieser bilanziert sein Recht auf die Nutzung des zugrunde liegenden Leasinggegenstands als Vermögenswert sowie seine Zahlungsverpflichtung als Leasingverbindlichkeit. Für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse geringwertiger Wirtschaftsgüter gelten Erleichterungswahlrechte. Beim Leasinggeber erfolgt auch weiterhin eine Klassifizierung in Operating oder Finance Lease-Verhältnisse. IFRS 16 ersetzt die bestehenden Regelungen, insbesondere IAS 17 - Leasingverhältnisse, IFRIC 4 - Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC-15 - Operating-Leasingverhältnisse: Anreize und SIC-27 - Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen. Koenig & Bauer ist verpflichtet, IFRS 16 ab dem 1. Januar 2019 anzuwenden.

Das Projekt zur Umstellung auf den neuen Standard ist weit vorangeschritten und der Konzern schätzt, dass die Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2019 um etwa 0,5 Mio. € sinken werden. Die tatsächlichen Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 können hiervon abweichen, da der Konzern Tests sowie Kontrollen seiner IT-Systeme noch nicht abgeschlossen hat und die neuen Rechnungslegungsmethoden bis zur Veröffentlichung des ersten Konzernabschlusses nach dem Erstanwendungszeitpunkt Änderungen unterliegen können.

Bei Leasingverhältnissen, bei denen Koenig & Bauer Leasingnehmer ist und die zurzeit als Operating Lease eingestuft sind, werden die Leasingraten linear über die Laufzeit aufwandswirksam im Periodenergebnis erfasst. Ein Ausweis von Vermögenswerten oder Schulden erfolgt nur im Falle von zeitlichen Abweichungen zwischen den tatsächlichen Leasingzahlungen und den erfassten Aufwendungen. Demgegenüber erfolgt die Bilanzierung nach IFRS 16 als immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Leasingverbindlichkeiten. Planmäßige, lineare Abschreibungen für Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten werden ergebniswirksam erfasst. Koenig & Bauer schätzt, dass die Anwendung der neuen Leasingbilanzierung gemäß IFRS 16 zum 1. Januar 2019 zu einem Anstieg der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen sowie der Leasingverbindlichkeiten von rund 26 Mio. € und zu einer geringfügigen Abnahme der Gewinnrücklagen von etwa 0,5 Mio. € führen wird. Auf Finance Lease-Verhältnisse, bei denen der Konzern Leasingnehmer ist, werden sich voraussichtlich keine Änderungen ergeben.

Die Implementierung des IFRS 16 wird keine wesentliche Auswirkung auf Leasingverhältnisse haben, bei denen Koenig & Bauer Leasinggeber ist.

Bei der erstmaligen Anwendung wird Koenig & Bauer von der Vereinfachungsregel Gebrauch machen, die Definition eines Leasingverhältnisses beizubehalten. Damit wird IFRS 16 auf alle bis zum 31. Dezember 2018 abgeschlossenen Verträge angewendet, die nach IAS 17 und IFRIC 4 als Leasingverhältnis identifiziert wurden. Der Konzern wird beim Übergang auf IFRS 16 die modifizierte retrospektive Methode anwenden, nach der die kumulierten Anpassungsbeträge zum 1. Januar 2019 erfasst werden.

IFRIC 23: Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung

In Ergänzung des IAS 12 klärt die Interpretation IFRIC 23 die steuerliche Behandlung von Sachverhalten, die von der zukünftigen Anerkennung durch die Finanzverwaltung oder Finanzgerichte abhängen.

Diverse Verbesserungen der IFRS (2015 - 2017)

Die Annual Improvements (2015 - 2017) betreffen die Standards IFRS 3, IFRS 11, IAS 12 und IAS 23. Die Änderungen von IFRS 3 und IFRS 11 klären die Bewertung einer Beteiligung an einem Gemeinschaftsunternehmen bei Erlangung der Beherrschung bzw. bei Erlangung einer gemeinschaftlichen Führung. In IAS 12 wird die Behandlung ertragsteuerlicher Konsequenzen von Dividendenzahlungen konkretisiert, während im IAS 23 die Bestimmung des Finanzierungskostensatzes für die Beschaffung qualifizierter Vermögenswerte genauer definiert wird.

Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept

Die Überarbeitung des Rahmenkonzepts durch das IASB führte zu einer neuen Strukturierung der enthaltenen Abschnitte sowie zur Ergänzung einzelner Abschnitte wie "The reporting entity", "Presentation and disclosure" und "Derecognition". Inhaltliche Änderungen betreffen beispielsweise die Aufhebung der Unterscheidung von "income" in "gains" und "revenues". Als Folge dieser Änderungen wurden in diversen Standards die Querverweise auf das Rahmenkonzept angepasst.

(C) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Koenig & Bauer AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Bewertungsgrundlagen und Ermessensausübung

Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit den historischen bzw. fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme von finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten, die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden. Wertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt eine Ermessensausübung des Managements im Wesentlichen bei der Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

Schätzungen und Annahmen

Liegen für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden keine Marktpreise vor, so ist es notwendig, zukünftige Entwicklungen zu schätzen. Daraus entsteht das Risiko, dass innerhalb der nächsten Geschäftsjahre eine Anpassung der ausgewiesenen Posten erforderlich werden kann. Schätzungen werden aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bzw. unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Entwicklungen vorgenommen.

Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 erfordern unter anderem die Prognose von künftigen Cashflows sowie deren Diskontierung. Die Prognose der Cashflows erfolgt dabei auf der Basis der von der Geschäftsleitung genehmigten 3-jährigen integrierten Planungen, die mit Schätzungen insbesondere der Entwicklung der relevanten Märkte, der künftigen Marktanteile sowie der Profitabilität der Produkte verbunden sind. Integrierte Planungen werden auch zur Beurteilung des Ansatzes latenter Steueransprüche herangezogen.

Restrukturierungsrückstellungen werden auf Grundlage der geplanten Maßnahmen gebildet. Die tatsächlich entstehenden Kosten unterliegen Unsicherheiten, da sie vom Eintritt der zugrunde gelegten Prämissen abhängig sind.

Wesentliche weitere Schätzungen betreffen die folgenden Sachverhalte, die bei den einzelnen Bilanzpositionen näher erläutert werden:

- Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

- Bewertung der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

- Ansatz und Bewertung sonstiger Rückstellungen

- Ansatz und Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

- Ansatz und Bewertung der aktiven latenten Steuern

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Vorteil aus der Nutzung entsteht und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind. Sofern die Nutzung immaterieller Vermögenswerte zeitlich begrenzt ist, erfolgen planmäßige Abschreibungen linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Entwicklungskosten für neue oder wesentlich verbesserte Produkte werden mit den Herstellungskosten aktiviert, sofern der Aufwand eindeutig zugeordnet und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen realisiert werden kann. Daneben müssen sowohl die technische Umsetzung als auch die Vermarktungsfähigkeit und -absicht sichergestellt sein. Ab dem Zeitpunkt der Marktfähigkeit des betroffenen Produkts werden die aktivierten Entwicklungskosten über den geplanten Lebenszyklus linear abgeschrieben sowie jährlich durch einen Werthaltigkeitstest überprüft. Hierbei werden Einflüsse aus der zukünftigen Marktentwicklung angemessen berücksichtigt. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, ausgewiesen. Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutenden Wert im Verhältnis zum gesamten Wert der Sachanlage wird getrennt abgeschrieben (Komponentenansatz). Die Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen enthalten neben Material- und Personalaufwand auch anteilige Gemeinkosten. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Folgekosten, um einer Sachanlage etwas hinzuzufügen oder sie zu ersetzen, werden aktiviert und über eine individuell festgelegte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die ersetzten Teile werden entsprechend ausgebucht. Aufwendungen für Instandhaltungen und Reparaturen werden ergebniswirksam erfasst.

Wesentliche Grundstücke und Gebäude, die zu Finanzanlagezwecken gemäß IAS 40 gehalten werden, liegen nicht vor.

Zuwendungen

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des jeweiligen Vermögenswerts. Durch den reduzierten Abschreibungsbetrag wird die Zuwendung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt.

Bei Zuschüssen zu Forschungsprojekten ist die Auszahlung der Mittel in der Regel an Kostennachweise gebunden, welche vollständig nach Abschluss der Projekte erbracht werden.

Die Bundesagentur für Arbeit erstattet in Deutschland einen Teil der Aufwendungen zur Sozialversicherung, die im Rahmen der Kurzarbeit entstehen. Diese Erstattungen werden mit dem Personalaufwand der jeweiligen Funktionsbereiche verrechnet.

Leasing

Leasingverträge, bei denen Koenig & Bauer als Leasingnehmer die wesentlichen Risiken und Chancen trägt, werden mit Abschluss des Leasingvertrags als Finance Lease in den immateriellen Vermögenswerten oder in den Sachanlagen ausgewiesen. Der Ansatz des Leasingobjekts erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingraten. Planmäßige Abschreibungen werden linear über den jeweils kürzeren der beiden Zeiträume "Vertragslaufzeit" oder "Nutzungsdauer" vorgenommen. Die aus künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten passiviert und setzen sich aus Zins- und Tilgungsanteil zusammen. Sind die Bedingungen des Finance Lease nicht erfüllt, liegt ein Operating Lease vor. Dabei werden die anfallenden Leasingraten aufwandswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Leasingverträge, bei denen Koenig & Bauer als Leasinggeber die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer überträgt, werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als Finance Lease in den sonstigen finanziellen Forderungen erfasst. Die Realisierung der Erträge erfolgt anteilig über die Laufzeit des Leasingvertrags. Bei Operating Lease werden die Leasingraten entsprechend der vertraglichen Vereinbarung ertragswirksam ausgewiesen.

Abschreibungen

Die Ermittlung der planmäßigen linearen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen basiert auf folgenden Nutzungsdauern.

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Jahre
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 bis 12
Entwicklungskosten 4 bis 6
Gebäude 5 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 12

Bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen unterliegt die Festlegung der wirtschaftlichen Nutzungsdauern der Einschätzung des Managements. Eine Veränderung der Nutzungsdauern könnte zu einem Anstieg oder einem Rückgang der planmäßigen linearen Abschreibungen führen.

Darüber hinaus werden immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen am Bilanzstichtag bei Vorliegen eines Anhaltspunktes, dass ein Vermögenswert wertgemindert bzw. der Grund für eine Wertminderung entfallen sein könnte, einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Der erzielbare Betrag wird dabei als der höhere der beiden Beträge aus "beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten" und "Nutzungswert" eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit definiert. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind vom Unternehmen definierte kleinstmögliche Gruppen von Vermögenswerten, deren Produkte auf einem aktiven Markt veräußerbar sind. Der abgezinste freie Cashflow ist der erzielbare Betrag für die Einheit und entspricht jeweils dem Nutzungswert. Für die Diskontierung werden landesspezifische Nach-Steuer-Zinssätze verwendet, die den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten entsprechen. Dabei werden ein risikofreier, um das unternehmensspezifische Risiko korrigierter Zinssatz für die Eigenkapitalkomponente und der durchschnittliche Fremdkapitalzinssatz unter Berücksichtigung des Steuersatzes der jeweiligen Einheit für die Fremdkapitalkomponente herangezogen. Die zukünftigen Cashflows werden auf Basis der zum Zeitpunkt der Durchführung des Werthaltigkeitstests gültigen, von der Geschäftsleitung verabschiedeten 3-jährigen integrierten Planung bestimmt. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Lagebericht auf Seite 46. Cashflows, die über den Planungszeitraum hinausgehen, werden unter Verwendung einer Wachstumsrate von 0,8 % berechnet. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Restbuchwert, so wird die Differenz als Wertminderungsaufwand erfasst. Entfällt der Grund für durchgeführte Wertminderungen, dann wird bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten zugeschrieben.

Der Ausweis der Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in den einzelnen Funktionsbereichen, Zuschreibungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen realisiert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Dazu werden die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugerechnet. Übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert inklusive Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, so ist die Einheit als werthaltig anzusehen. Ist hingegen der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit höher als der Nutzungswert, so wird eine Wertminderung auf den niedrigeren Zeitwert vorgenommen. Dabei ist der Wertminderungsbedarf zuerst vom Geschäfts- oder Firmenwert abzusetzen und der verbleibende Differenzbetrag auf die Vermögenswerte der Einheit zu verteilen unter Beachtung der Wertuntergrenze aus erzielbarem Betrag des einzelnen Vermögenswertes und Null. Für die Berechnung des Nutzungswerts einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die einen Geschäfts- oder Firmenwert enthält, wird die Cashflow-Prognose basierend auf der integrierten 3-Jahresplanung der Geschäftsführung herangezogen. Zu den wesentlichen Planannahmen gehören neben dem Diskontierungssatz die erwartete Umsatzentwicklung sowie die EBIT-Marge. Die Planung wird unter Berücksichtigung historisch beobachtbarer sowie von der Geschäftsleitung erwarteter Wachstumsaussichten und Margenentwicklungen erstellt. Dabei finden auch verfügbare externe Daten bezüglich der Entwicklung der relevanten Märkte Berücksichtigung. Bei der Prognose der jeweiligen EBIT-Marge wird auch der Einfluss von Sonder- bzw. Einmaleffekten auf die historischen Werte berücksichtigt.

Einzelne Posten, planmäßige Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen der Periode gemäß IAS 36 werden in der "Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen" dargestellt.

Finanzielle Vermögenswerte

Bei Vorliegen von vertraglichen Ansprüchen werden finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, die Bilanzierung erfolgt zum Erfüllungstag.

Bis 31. Dezember 2017 wurden finanzielle Vermögenswerte gemäß IAS 39 für Folgebewertungen in die Kategorien "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet", "bis zur Endfälligkeit gehalten", "Kredite und Forderungen" und "zur Veräußerung verfügbar" unterteilt. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte sowie Kredite und Forderungen wurden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und Wertänderungen ergebniswirksam erfasst. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste bis zur Realisierung ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen wurden.

Seit 1. Januar 2018 werden finanzielle Vermögenswerte für die Folgebewertung gemäß IFRS 9 in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet", "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI)" und "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL)" eingeteilt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine dieser Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens und von den Produktmerkmalen des jeweiligen Instruments ab. Dabei erfolgt die Festlegung des Geschäftsmodells auf Portfolio-Basis unter Zugrundelegung der Erfahrungen in der Vergangenheit und der Managementstrategie für die Zukunft sowie unter Berücksichtigung der Risiken der finanziellen Vermögenswerte. Die Untersuchung der Produktmerkmale umfasst die Einschätzung, ob vertraglich vereinbarte Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind.

Eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgt, sofern ein finanzieller Vermögenswert im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten wird, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme ist und die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Wertänderungen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Kategorie FVOCI enthält finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch der Verkauf dieser Vermögenswerte ist, sofern die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Die Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Bei Eigenkapitalinstrumenten werden Dividenden ergebniswirksam erfasst, andere Nettogewinne oder -verluste werden ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Eine Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nicht.

Alle übrigen Vermögenswerte werden FVTPL zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Zinserträge, Dividenden und andere Nettogewinne oder -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen werden unter den Finanzinvestitionen ausgewiesen und als "FVOCI" eingestuft. Da deren Geschäftstätigkeit für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns einzeln und in Summe von untergeordneter Bedeutung ist, erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungskosten. Ausleihungen sind der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" zugeordnet.

In den sonstigen finanziellen Forderungen sind derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FVTPL" mit ihrem beizulegenden Zeitwert und Forderungen aus Finance Lease-Verträgen mit dem Barwert angesetzt. Die übrigen sonstigen finanziellen Forderungen werden "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet".

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind eingestuft als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet".

Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst.

Bei den Wertpapieren handelt es sich um finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "FVTPL", die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt werden.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" zugeordnet.

Gemäß IFRS 7 erfolgt eine Zuordnung zu einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie: Stufe 1 gilt für die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten, unverändert übernommenen Preise. Stufe 2 betrifft andere, direkt oder indirekt beobachtbare Informationen, abgesehen von in Stufe 1 verwendeten Faktoren. Stufe 3 ist definiert für auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren zur Bewertung der Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Umgruppierungen zwischen den Stufen erfolgen jeweils zum Ende der Berichtsperiode.

Bis 31. Dezember 2017 wurden nach IAS 39 finanzielle Vermögenswerte der Kategorien "bis zur Endfälligkeit gehalten" und "Kredite und Forderungen" jeweils zum Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für alle erkennbaren Risiken und für bereits eingetretene Forderungsausfälle wurden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen.

Seit 1. Januar 2018 werden Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" sowie für Vertragsvermögenswerte in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, sofern das Kreditrisiko seit dem erst- maligen Ansatz signifikant gestiegen ist. Dazu wird für Forderungen und Vertragsvermögenswerte zu jedem Abschlussstichtag überprüft, ob eine Beeinträchtigung der Bonität vorliegt und damit das Ausfallrisiko signifikant gestiegen ist. Sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen wie die Dauer der Überfälligkeit, die Art und Dauer finanzieller Schwierigkeiten oder die geografische Lage werden berücksichtigt und auf Basis der Erfahrungen in der Vergangenheit werden zukunftsgerichtete Einschätzungen vorgenommen. Eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen wird als objektiver Hinweis betrachtet, dass ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist.

Ist ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen, dann werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts als Wertberichtigung erfasst.

Sofern das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist, aber keine Beeinträchtigung der Bonität oder ein Ausfall vorliegt, werden die möglichen Zahlungsausfälle über die gesamte Laufzeit als Wertberichtigung berücksichtigt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und bei Vertragsvermögenswerten erfolgt die Bewertung der erwarteten Kreditverluste auf Basis einer Wertminderungsmatrix. Für jedes Geschäftssegment werden dabei die historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten der letzten drei Jahre zugrunde gelegt und mit Skalierungsfaktoren an die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst.

Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten werden Wertberichtigungen in Höhe des Anteils der erwarteten Kreditverluste ermittelt, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag möglich sind. Das Wertberichtigungsmodell des IFRS 9 erfordert Ermessensentscheidungen bei der Prognose der Entwicklung der zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die dabei getroffenen Annahmen sind jedoch mit Unsicherheiten verbunden, da Koenig & Bauer die zukünftige Geschäftsentwicklung nur teilweise beeinflussen kann.

Derivative Finanzinstrumente

Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente wie beispielsweise Swaps oder Devisentermingeschäfte zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Koenig & Bauer bewertet derivative Finanzinstrumente auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2.

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sind ergebniswirksam, sofern kein Hedge Accounting zur Anwendung kommt.

Wird Hedge Accounting angewendet, so werden Zeitwertveränderungen entweder im Eigenkapital oder in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei einem Fair Value Hedge findet eine ergebniswirksame Erfassung der dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Gewinne oder Verluste statt. Bei einem Cashflow Hedge wird dagegen das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungsbeziehung direkt im Eigenkapital und der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Eine Ergebnisrealisierung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird.

Koenig & Bauer ist international tätig und somit zahlreichen Finanzrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt.

Währungsrisiken ergeben sich aus Kursschwankungen der in unterschiedlichen Währungen abgeschlossenen Geschäfte, insbesondere des US-Dollars.

Zinsbedingte Cashflow-Risiken beruhen auf der Veränderung künftiger Cashflows aufgrund von Schwankungen des Marktzinses.

Zinsänderungsrisiken bestehen vor allem für variabel verzinsliche Geldanlagen oder -aufnahmen aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes.

Ausfallrisiken ergeben sich aus der Gefahr der Zahlungsunfähigkeit von Vertragspartnern.

Liquiditätsrisiken bestehen hinsichtlich der Erfüllung von finanziellen Verpflichtungen.

Diesen Risiken wird durch Einsatz eines Risikomanagementsystems begegnet. Dabei gewährleisten die festgelegten Grundsätze ein systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Erfassung und Bewertung von Risiken. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Lagebericht auf den Seiten 55 ff. Zur Absicherung werden marktgängige Devisengeschäfte (Forwards und Swaps) sowie Zinsabsicherungen eingesetzt. Soweit die Voraussetzungen für eine hochwirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 erfüllt sind, wird Hedge Accounting angewendet, wobei es sich ausschließlich um Cashflow Hedges handelt.

Vorräte

Die Vorräte sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, wobei die Herstellungskosten die Einzelkosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf Basis einer normalen Auslastung der Produktion umfassen. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Soweit eine Einzelbewertung der Vorräte nicht möglich ist, erfolgt die Bewertung nach der gewogenen Durchschnittsmethode.

Liegt der Nettoveräußerungswert der Vorräte am Bilanzstichtag unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, beispielsweise durch Beschädigung, verminderte Marktgängigkeit oder Lagerdauer, so wird auf den niedrigeren Betrag abgewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte im normalen Geschäftsbetrieb erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der notwendigen Vertriebskosten.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital errechnet sich aus der Anzahl der von der Koenig & Bauer AG zum Bilanzstichtag ausgegebenen Stückaktien zum Nennwert.

In der Kapitalrücklage ist das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien abgebildet, und sie unterliegt den Beschränkungen des § 150 AktG.

Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten und thesaurierten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie erfolgsneutrale Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS, insbesondere des IFRS 3 im Jahr 2004. Weitere Bestandteile der Gewinnrücklagen sind die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Einzelabschlüsse, aus Bewertungsänderungen leistungsorientierter Versorgungspläne nach Steuern sowie aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten nach Steuern, soweit diese nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden.

Rückstellungen für Pensionen

Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Basis von versicherungsmathematischen Gutachten angesetzt. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen ausgewiesen.

Für die Mitarbeiter von Koenig & Bauer bestehen in der Regel, abhängig von den landesrechtlichen Gegebenheiten, leistungsorientierte Versorgungspläne. Die Höhe der Pensionszahlungen ist abhängig von der Dauer der Firmenzugehörigkeit und den versorgungsrelevanten Bezügen der jeweiligen Mitarbeiter. Teilweise bestehen fondsfinanzierte Versorgungssysteme. Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Verpflichtungen werden mit dem Barwert der Verpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. Die Verzinsung des Zeitwerts des Planvermögens erfolgt mit dem Diskontierungszinssatz der Pensionsverpflichtung.

Soweit die Pensionspläne nicht vollständig rückgedeckt sind, unterliegt die Bewertung der Pensionsverpflichtung versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Risiko aus Gehaltssteigerungen und dem Zinsrisiko. Im Zusammenhang mit dem Planvermögen bestehen insbesondere Marktpreisrisiken. Bei den schweizerischen Pensionskassen besteht zudem das Risiko einer Nachschusspflicht bei Unterdeckung, das heißt, sofern die Leistungsverpflichtungen das Planvermögen übersteigen, besteht die Pflicht der Zuführung finanzieller Mittel.

Die Erfassung des laufenden Dienstzeitaufwands erfolgt ergebniswirksam in den Funktionsbereichen, denen die Mitarbeiter zugeordnet werden. Zinserträge aus Planvermögen sowie Aufwendungen aus der Abzinsung von Verpflichtungen werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind alle übrigen ungewissen Verpflichtungen gegenüber Dritten und Risiken enthalten, sofern ein Mittelabfluss daraus wahrscheinlich und zuverlässig schätzbar ist. Die angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen werden mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

Eine Vorsorge für die Neuausrichtung des Konzerns wird gebildet, sobald das Management ein Programm zur Verbesserung der Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns durch Kapazitäts- und Strukturanpassungen entwickelt und genehmigt hat und die Maßnahmen öffentlich angekündigt wurden. Die Rückstellungen werden auf der Grundlage der geplanten Programme unter Einbeziehung von Erfahrungen der Vergangenheit geschätzt. Dabei werden Einschätzungen sowohl des Managements als auch externer Gutachter herangezogen. Ergeben sich Änderungen aufgrund neuer Erkenntnisse oder abgeschlossener Vereinbarungen, werden die Rückstellungen in ihrer Höhe angepasst.

Die Bildung von Rückstellungen für Verpflichtungen für Gewährleistungen und Kulanz ergibt sich aus gesetzlich, vertraglich oder individuell begründeten Verpflichtungen gegenüber Kunden zu Nacharbeiten, Ersatzlieferungen und Schadensersatzleistungen. Basierend auf Erfahrungswerten der Vergangenheit wird prozentual zum durchschnittlichen Umsatz der letzten Jahre eine pauschale Rückstellung gebildet. Darüber hinaus sind konkrete und erwartete Einzelsachverhalte enthalten.

Eine Rückstellung für Verpflichtungen aus dem Selbstanzeigeverfahren Schweiz erfasst die Vorsorgen des Konzerns für die Gewinnabschöpfung aus einem im Geschäftsjahr 2018 abgeschlossenen Selbstanzeigeverfahren in der Schweiz wegen Defiziten in der Korruptionsprävention, damit verbundene Rechtsberatungs- und Steuerberatungsleistungen sowie weitere erwartete Verpflichtungen. Maßgeblich für die regelmäßige Beurteilung sind Einschätzungen des Managements, externer Rechtsanwälte und weiterer Berater. Die getroffenen Annahmen, insbesondere hinsichtlich erwarteter Verpflichtungen, sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Der Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt, sobald vertragliche Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument entstehen. Bei der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Verbindlichkeiten zu ihrem beizulegenden Zeitwert und in Folgejahren mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungstag.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Finanzschulden definiert.

Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden derivative Finanzinstrumente mit negativem Marktwert der Kategorie "FVTPL" zugeordnet und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, Verbindlichkeiten aus Finance Lease-Verträgen werden mit dem Barwert angesetzt.

Latente Steuern

Die Abgrenzung latenter Steuern ergibt sich aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und den Steuerbilanzen der Konzerngesellschaften sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Berechnung erfolgt gemäß der Liability-Methode des IAS 12. Dabei finden ausschließlich steuerlich relevante temporäre Differenzen Berücksichtigung. Aktive latente Steuern umfassen neben den temporären Differenzen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet oder mit überzeugend substantiellen Hinweisen nachgewiesen ist. Ist mit einer Nutzung nicht zu rechnen, so werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die Ermittlung der aktiven latenten Steuern erfolgt auf Basis einer 3-jährigen Unternehmensplanung sowie der erwarteten Ergebnisauswirkung aus zu versteuernden temporären Differenzen. Die dabei getroffenen Annahmen bezüglich des künftigen, für die Nutzung latenter Steueransprüche zur Verfügung stehenden zu versteuernden Einkommens sind jedoch mit Unsicherheiten verbunden.

Die zur Ermittlung der latenten Steuern verwendeten Steuersätze sind jeweils die zum Bilanzstichtag gültigen bzw. angekündigten landesspezifischen Steuersätze und liegen zwischen 14 % und 33 %. Die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird mit Bekanntgabe der gesetzlichen Änderungen ergebniswirksam oder ergebnisneutral erfasst.

Der Konzernsteuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens. Abweichungen durch die Berechnung mit landesspezifischen Steuersätzen werden unter "steuersatzbedingte Abweichungen" separat ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte werden als "zur Veräußerung gehalten" klassifiziert, wenn ein entsprechender Managementbeschluss vorliegt und der Verkauf innerhalb eines Jahres als höchstwahrscheinlich eingestuft wird. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen werden nicht mehr vorgenommen.

Umsatzerlöse

Beim Verkauf von standardisierten Neu- oder Gebrauchtmaschinen erfolgt der Kontrollübergang nach erfolgter Lieferung und Montage mit der Produktionsbereitschaft beim Kunden. Ist der Montageanteil an der Leistungsverpflichtung nicht wesentlich, so findet der Kontrollübergang bereits mit Lieferung der Maschine statt. Die Rechnungsstellung erfolgt zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs. Neben einzelvertraglichen Vereinbarungen sind die Zahlungen durch den Kunden üblicherweise gestaffelt und teilen sich häufig in eine Anzahlung, eine Zahlung zum Zeitpunkt der Lieferung und eine Abschlusszahlung nach Abnahme der Maschine. Umsatzerlöse werden erfasst, sobald ein Kunde die Beherrschung über die Maschinen erlangt und die wesentlichen Risiken und Chancen übertragen wurden, weder ein Verfügungsrecht noch eine wirksame Verfügungsgewalt bei Koenig & Bauer verbleibt und es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt.

Bei kundenspezifischer Fertigung wird die Verfügungsgewalt über den Zeitraum der Leistungserbringung auf den Kunden übertragen. Die projektspezifischen Zahlungsbedingungen enthalten in der Regel eine Anzahlung sowie weitere, über die Laufzeit gestaffelte Zahlungstermine.

Bis 31. Dezember 2017 wurden Umsatzerlöse für kundenspezifische Fertigung unter IAS 11 entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad war definiert als das Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags.

Seit 1. Januar 2018 werden Umsatzerlöse für kundenspezifische Fertigung gemäß IFRS 15 über den Zeitraum der Leistungserbringung realisiert, sofern das Produkt keinen alternativen Nutzen für das Unternehmen aufweist und das Unternehmen einen Rechtsanspruch auf die Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen hat.

Die Messung des Leistungsfortschritts erfolgt inputbasiert, dabei wird der Leistungsfortschritt als das Verhältnis der angefallenen Kosten zu den kalkulierten Auftragskosten ermittelt.

Bei Ersatzteilen und Verbrauchsmitteln geht die Verfügungsgewalt in der Regel bei Lieferung der Produkte an die Kunden über. Die Fakturierung erfolgt zeitgleich, das Zahlungsziel beträgt üblicherweise bis zu 30 Tage. Umsatzerlöse werden bei Rechnungsstellung an den Kunden realisiert.

Die Erbringung von Serviceleistungen umfasst im Wesentlichen Wartungen, Reparaturen, Beratungs- und ähnliche Dienstleistungen. Der Kontrollübergang auf den Kunden und die Rechnungsstellung erfolgt mit erbrachter Leistung. Serviceaufträge sind üblicherweise sofort fällig, das maximale Zahlungsziel beträgt in der Regel 30 Tage. Bei Dienstleistungsverträgen wird der Transaktionspreis auf einzelne Leistungskomponenten aufgeteilt. Die Umsatzrealisierung erfolgt mit der Erfüllung der einzelnen Leistungskomponenten.

Gewährte Preisnachlässe, Skonti, Boni und Mengenrabatte werden mit ihrem erwarteten Wert angesetzt, sofern eine Anpassung des Transaktionspreises wahrscheinlich ist.

Der Bilanzausweis von erbrachten und dem Kunden in Rechnung gestellten Leistungsverpflichtungen für Produkte und Serviceleistungen erfolgt in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, soweit ein unbedingter Anspruch auf Gegenleistung besteht. Sofern Produkte und Serviceleistungen auf einen Kunden übertragen wurden, der Konzern aber noch keinen vertraglichen Anspruch auf Bezahlung hat, wird der bedingte Anspruch auf Gegenleistung in den Vertragsvermögenswerten ausgewiesen. Vertragsvermögenswerte werden auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen übertragen, sobald ein unbedingter Rechtsanspruch besteht, ihr Ausweis erfolgt in den sonstigen Vermögenswerten.

In den erhaltenen Anzahlungen werden Verpflichtungen des Unternehmens ausgewiesen, Güter und Dienstleistungen an Kunden zu übertragen, für die bereits eine Zahlung geleistet wurde.

In der folgenden Übersicht sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und erhaltene Anzahlungen aus Verträgen mit Kunden dargestellt.

Konzern-Bilanz

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in Mio. € Buchwert 01.01.18 Buchwert 31.12.18
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 183,5 156,0
Vertragsvermögenswerte 123,1 142,8
Passiva
Erhaltene Anzahlungen 136,7 111,1

Sonstige Erträge

Zinsen werden ertragswirksam, wenn die Höhe verlässlich bestimmbar und der wirtschaftliche Nutzenzufluss hinreichend wahrscheinlich ist. Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung bilanziert.

Kosten nach Funktionsbereichen

Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Anschaffungs- und Herstellungskosten der verkauften Produkte und erbrachten Leistungen. Dazu zählen neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die Gemeinkosten und Abschreibungen auf Produktionsanlagen sowie Abwertungen des Vorratsbestands.

Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen Kosten für Forschungsprojekte, die mit der Absicht verknüpft sind, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen und in voller Höhe aufwandswirksam erfasst werden, sowie die gemäß IAS 38 nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten.

In den Vertriebskosten sind unter anderem Aufwendungen für Open House-Veranstaltungen und Vorführungen für Kunden enthalten.

Verwaltungskosten beinhalten die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte.

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen erfasst.

(D) Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Konsolidierungskreis

Neben der Koenig & Bauer AG, Würzburg, werden 39 (Vorjahr: 36) Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen.

Insgesamt werden 24 (Vorjahr: 24) Tochtergesellschaften aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Konsolidierungsgrundsätze

Zum Zeitpunkt der Übernahme der Beherrschung erfolgt die Kapitalkonsolidierung der verbundenen Unternehmen und die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen. Dabei werden stille Reserven oder stille Lasten den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet. Eventualverbindlichkeiten werden Eigenkapital mindernd berücksichtigt. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Vor dem 1. Januar 1995 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben gemäß dem Wahlrecht in IAS 22 mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Negative Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen zwischen konsolidierten Unternehmen sowie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden eliminiert. Auf temporäre Steuerlatenzen, die im Rahmen der Konsolidierung entstehen, werden latente Steuern - mit Ausnahme auf Geschäfts- oder Firmenwerte - gemäß IAS 12 gebildet.

(E) Währungsumrechnung

Umrechnungen der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen erfolgen auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Da alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig ihre Geschäftstätigkeit betreiben, ist die funktionale Währung in der Regel identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Daher werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs sowie Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung umgerechnet. Daraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Währungsumrechnungen bei Abschlüssen erstmalig in den Konzern einbezogener Tochtergesellschaften, daraus entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Vermögenswerte und Schulden auf den beizulegenden Zeitwert erfolgen mit dem Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung. In Folgeperioden werden Geschäfts- oder Firmenwerte in Fremdwährung mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Aus Konsolidierungsmaßnahmen resultierende Währungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

(F) Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten 01.01. Konzernzugänge Zugänge Währungsdifferenzen Umgliederungen Abgänge
2017
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 47,1 - 2,0 - 0,2 0,6
Geschäfts- oder Firmenwerte 27,8 - - - - -
Entwicklungskosten 7,8 - 4,6 - - 0,8
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,2 - 6,5 - -0,2 -
82,9 - 13,1 - - 1,4
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 258,8 - 3,0 -0,1 1,0 1,6
Technische Anlagen und Maschinen 183,9 0,2 7,6 0,9 5,6 7,8
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 133,5 0,4 17,8 -0,3 - 14,9
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8,4 - 8,6 - -5,9 -
584,6 0,6 37,0 0,5 0,7 24,3
667,5 0,6 50,1 0,5 0,7 25,7
2018
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 48,7 3,5 6,4 - 4,5 0,2
Geschäfts- oder Firmenwerte 27,8 11,2 - - - -
Entwicklungskosten 11,6 - 11,3 - - -
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6,5 - 4,1 - -4,5 -
94,6 14,7 21,8 - - 0,2
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 261,1 1,0 3,0 0,1 4,4 0,5
Technische Anlagen und Maschinen 190,4 - 5,8 -0,1 5,0 8,8
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 136,5 0,1 16,1 0,1 1,0 19,9
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 11,1 - 3,8 - -10,4 -
599,1 1,1 28,7 0,1 - 29,2
693,7 15,8 50,5 0,1 - 29,4
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in Mio. € 31.12. Abschreibungen 01.01. Konzernzugänge Jahresabschreibungen Zuschreibungen
2017
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 48,7 38,2 - 4,1 -
Geschäfts- oder Firmenwerte 27,8 0,2 - - -
Entwicklungskosten 11,6 7,8 - - -
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6,5 - - - -
94,6 46,2 - 4,1 -
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 261,1 128,9 - 6,3 -
Technische Anlagen und Maschinen 190,4 145,0 0,1 10,5 -
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 136,5 107,9 - 10,1 -
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 11,1 - - - -
599,1 381,8 0,1 26,9 -
693,7 428,0 0,1 31,0 -
2018
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 62,9 41,7 - 2,1 4,0
Geschäfts- oder Firmenwerte 39,0 0,2 - - -
Entwicklungskosten 22,9 7,0 - - -
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6,1 - - - -
130,9 48,9 - 2,1 4,0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 269,1 133,9 - 6,0 -
Technische Anlagen und Maschinen 192,3 149,8 - 10,3 -
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 133,9 104,8 - 10,5 -
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4,5 - - - -
599,8 388,5 - 26,8 -
730,7 437,4 - 28,9 4,0 1
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1Überleitung
in Mio. €
Währungsdifferenzen Abgänge 31.12. Buchwerte 01.01. 31.12.
2017
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte - 0,6 41,7 8,9 7,0
Geschäfts- oder Firmenwerte - - 0,2 27,6 27,6
Entwicklungskosten - 0,8 7,0 - 4,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - 0,2 6,5
- 1,4 48,9 36,7 45,7
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -0,1 1,2 133,9 129,9 127,2
Technische Anlagen und Maschinen 0,7 6,5 149,8 38,9 40,6
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -0,2 13,0 104,8 25,6 31,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - 8,4 11,1
0,4 20,7 388,5 202,8 210,6
0,4 22,1 437,4 239,5 256,3
2018
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte - 0,2 39,6 7,0 23,3
Geschäfts- oder Firmenwerte - - 0,2 27,6 38,8
Entwicklungskosten - - 7,0 4,6 15,9
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - 6,5 6,1
- 0,2 46,8 45,7 84,1
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 0,1 0,2 139,8 127,2 129,3
Technische Anlagen und Maschinen -0,1 7,4 152,6 40,6 39,7
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,1 16,9 98,5 31,7 35,4
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - 11,1 4,5
0,1 24,5 390,9 210,6 208,9
0,1 24,7 437,7 256,3 293,0

(G) Erläuterungen zur Bilanz

(1) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Aufgrund von Finance Lease-Verträgen sind technische Anlagen und Maschinen von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €) und andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 1,8 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €) enthalten. Weitere Angaben zu Finance Lease-Verträgen erfolgen bei den sonstigen Verbindlichkeiten unter Anhangsziffer (G) (10).

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zur Investitionsförderung gewährt und vermindern die Buchwerte der Sachanlagen um 3,0 Mio. € (Vorjahr: 3,4 Mio. €).

Immaterielle Vermögenswerte

Die Zugänge zu gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten sowie zu geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau betreffen im Wesentlichen die Implementierung des ERP-Systems von SAP.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt zusammen:

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in Mio. € 31.12.2017 31.12.2018
Koenig & Bauer MetalPrint GmbH, Stuttgart 12,6 12,6
Geschäftsbereich Wertpapier 8,8 8,8
Koenig & Bauer Kammann GmbH, Bad Oeynhausen 5,4 5,4
Koenig & Bauer Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien 0,8 0,8
Koenig Bauer Duran Karton Ambalaj Teknolojileri Sanayi A.Ş., Istanbul/Türkei1 - 11,2
27,6 38,8

1 vorläufig

Zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erworbener immaterieller Vermögenswerte wurden die Lizenzpreisanalogiemethode sowie die Residualwertmethode (auch für sonstige Vermögenswerte) angewendet. Die Lizenzpreisanalogiemethode berücksichtigt abgezinste geschätzte Zahlungen von Nutzungsentgelten, die voraussichtlich dadurch eingespart werden, dass sich die Marke bzw. Technologie im eigenen Besitz befindet. Die Residualwertmethode berücksichtigt den Barwert der erwarteten Netto-Cashflows, die Auftragsbestand bzw. Kundenbeziehungen erzeugen, mit Ausnahme aller Cashflows, die mit unterstützenden Vermögenswerten verbunden sind.

Für den Erwerb der Koenig Bauer Duran Karton Ambalaj Teknolojileri Sanayi A.Ş. wurden im Geschäftsjahr 6,1 Mio. € aufgewendet. Dem standen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 0,3 Mio. € gegenüber. Die erworbenen Vermögenswerte enthalten darüber hinaus 3,5 Mio. € immaterielle Vermögenswerte, 1,0 Mio. € Vorräte, 0,2 Mio. € Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und 0,3 Mio. € sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte. Der erworbene Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf 0,1 Mio. €. Die übernommenen Schulden umfassen 0,7 Mio. € latente Steuerverbindlichkeiten, 1,1 Mio. € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und 0,5 Mio. € sonstige kurzfristige finanzielle Schulden. Koenig & Bauer ist verpflichtet, den ehemaligen Anteilseignern bei Erreichen bestimmter EBIT-Ziele für die Geschäftsjahre 2019 bis 2022 weitere 6,0 Mio. € in vier Tranchen zu zahlen. Zum Erwerbszeitpunkt ist der Zeitwert der bedingten Gegenleistung mit 5,5 Mio. € angesetzt. Eine weitere bedingte Zahlung von 1,3 Mio. € für die Abgeltung von Gewährleistungsansprüchen aus der Zeit vor Erwerb der Anteile steht den Verkäufern zeitlich gestaffelt bis zum 31. Dezember 2021 zu, während bedingte Zahlungen von 0,7 Mio. € zur Absicherung des erworbenen Net Working Capitals kurzfristig fällig werden. Diese sind in voller Höhe angesetzt. In Übereinstimmung mit IFRS 3 erfolgt die erstmalige Bilanzierung der Koenig Bauer Duran auf vorläufiger Basis.

Aus dem Kauf der Koenig & Bauer Iberica S.A. im Geschäftsjahr 2016 resultiert eine bedingte Verpflichtung von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €). Diese dient der Abgeltung von Gewährleistungsansprüchen gegenüber den ehemaligen Anteilseignern und ist in voller Höhe berücksichtigt.

Zum Bilanzstichtag wurden folgende Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, durchgeführt.

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Zahlungsmittelgenerierende Einheit Anzahl der Planperioden Vor-Steuer-Zinssatz Nach-Steuer-Zinssatz
Koenig & Bauer MetalPrint GmbH, Stuttgart 3 6,9% 9,5%
Geschäftsbereich Wertpapier 3 7,2% 7,9%
Koenig & Bauer Kammann GmbH, Bad Oeynhausen 3 6,9% 9,5%
Koenig & Bauer Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien 3 7,0% 8,8%

Koenig & Bauer geht auf Basis verschiedener durchgeführter Sensitivitätsanalysen davon aus, dass sich auch bei als möglich eingestuften Veränderungen der wesentlichen Planannahmen kein Wertminderungsbedarf ergibt.

Sachanlagen

Im Berichtsjahr wurden überwiegend Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen sowie bei anderen Anlagen und der Betriebs- und Geschäftsausstattung aktiviert.

(2) Finanzielle und sonstige Vermögenswerte

Finanzinvestitionen

In der folgenden Übersicht sind alle für den Konzern wichtigen Beteiligungen dargestellt. Darin genannte Zahlen für das Eigenkapital spiegeln - soweit nicht anders vermerkt - die Werte der geprüften landesrechtlichen Einzelabschlüsse wider und entsprechen den Zusatzangaben nach HGB. Bei Abschlüssen in Fremdwährung ist das Eigenkapital mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten.

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Firma / Sitz der Gesellschaft ehemals Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital
in Mio. €
Verbundene konsolidierte Unternehmen
Koenig & Bauer Industrial Management GmbH, Würzburg KBA-Industrial Solutions Management GmbH, Würzburg 100,0 0,1
Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG, Würzburg KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG, Würzburg 100,0 -31,8 2
Koenig & Bauer Sheetfed Management GmbH, Radebeul KBA-Sheetfed Solutions Management GmbH, Radebeul 100,0 0,0
Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG, Radebeul KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG, Radebeul 100,0 77,9
Koenig & Bauer Digital & Webfed Management GmbH, Würzburg KBA-Digital & Web Solutions Management GmbH, Würzburg 100,0 0,1
Koenig & Bauer Digital & Webfed AG & Co. KG, Würzburg KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG, Würzburg 100,0 -11,6 2
Koenig & Bauer Security Management GmbH, Würzburg 100,0 0,0
KBA-NotaSys Management GmbH, Würzburg 100,0 0,0
KBA-NotaSys AG & Co. KG, Würzburg 100,0 24,6
Koenig & Bauer Finance GmbH, Würzburg KBA-Finance GmbH, Würzburg 100,0 0,1
Koenig & Bauer Immobilien GmbH, Würzburg 100,0 0,1 3
Koenig & Bauer Gießerei GmbH, Würzburg1 KBA-Gießerei GmbH, Würzburg1 100,0 2,6 3
Koenig & Bauer FT Engineering GmbH, Frankenthal KBA-FT Engineering GmbH, Frankenthal 100,0 2,3 3
Albert-Frankenthal GmbH, Frankenthal 100,0 0,7 3
Koenig & Bauer (DE) GmbH, Radebeul KBA-Deutschland GmbH, Radebeul 100,0 0,4 3
Koenig & Bauer Coding GmbH, Veitshöchheim KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim 100,0 14,3 3
Koenig & Bauer MetalPrint GmbH, Stuttgart KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 100,0 6,1 3
Koenig & Bauer Kammann GmbH, Bad Oeynhausen KBA-Kammann GmbH, Bad Oeynhausen 100,0 2,5
Koenig & Bauer (AT) GmbH, Mödling/Österreich KBA-Mödling GmbH, Mödling/Österreich >99,9 15,6
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 0,9
Koenig & Bauer (FR) SAS, Tremblay-en-France/Frankreich KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 3,0 3
Koenig & Bauer IT S.R.L., Lainate/Italien KBA ITALIA S.R.L., Lainate/Italien 100,0 1,8 3
Koenig & Bauer Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien KBA-Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien 100,0 -1,6 2,3
Koenig & Bauer Iberica, S.A., El Prat de Llobregat/Spanien KBA-IBERICA DIE CUTTERS, S.A., El Prat de Llobregat/Spanien 100,0 4,5
Koenig & Bauer (UK) Limited, Watford/Großbritannien KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 0,1
Koenig & Bauer Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 18,6
KBA-SWISS HOLDING SA, Lausanne/Schweiz 100,0 11,1
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz1 100,0 100,4 3
KBA-NotaSys International SA, Genf/Schweiz1 100,0 0,3
Koenig & Bauer (CH) AG, Höri/Schweiz1 Print Assist AG, Höri/Schweiz1 100,0 1,9
Koenig & Bauer (CEE) Sp. z o.o., Warschau/Polen KBA CEE Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,0 1,6
Koenig Bauer Duran Karton Ambalaj Teknolojileri Sanayi A.Ş., Istanbul/Türkei 80,0 0,0
Koenig & Bauer (US) Inc., Wilmington,DE/USA KBA North America Inc., Wilmington,DE/USA 100,0 23,1
Koenig & Bauer LATAM, S.A.P.I. de C.V., Mexiko-Stadt/Mexiko KBA LATINA S A P I DE CV, Mexiko-Stadt/Mexico 80,0 1,4
Koenig & Bauer (HK) Co. Limited, Hongkong/VR China KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 100,0 1,7
Koenig & Bauer Printing Machinery (Shanghai) Co., Limited, Shanghai/VR China KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 2,6
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
PrintHouseService GmbH, Würzburg 100,0 0,1 3
Koenig & Bauer DK A/S, Værløse/Dänemark KBA NORDIC A/S, Værløse/Dänemark 100,0 -1,7 2,3
Koenig & Bauer (RU), LLC, Moskau/Russische Föderation KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 -0,7 2,3
Koenig & Bauer Kammann (US), Inc., Portsmouth, NH/USA1 KBA-Kammann USA, Inc., Portsmouth, NH/USA1 100,0 4,1
Koenig & Bauer (BR) Comércio de Impressoras e Serviços Ltda., São Paulo/Brasilien Koenig & Bauer do Brasil Comércio de Impressoras e Serviços Ltda., São Paulo/Brasilien 100,0 -0,9 2,4
Koenig & Bauer (SEA) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 1,3
Koenig & Bauer KR Co. Ltd., Goyang-si/Südkorea KBA KOREA CO., LTD., Goyang-si/Südkorea 100,0 0,2
Koenig & Bauer (JP) Co., Ltd, Tokio/Japan KBA Japan Co., Ltd, Tokio/Japan 100,0 -0,3 2
Koenig & Bauer (AU) Pty Ltd, Mount Waverley/Australien KBA Australasia Pty. Ltd., Mount Waverley/Australien 100,0 -0,1 2
KBA NotaSys India Private Limited, Neu Delhi/Indien1 100,0 0,7
Nicht konsolidierte Beteiligungen
Koenig & Bauer Leasing GmbH, Bad Homburg KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,4 3

1 Mittelbare Beteiligung

2 Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

3 Vorläufige Zahlen

4 Vorjahreswert

Die KBA-MePrint AG wurde zum 1. Januar 2018 auf die Koenig & Bauer Coding GmbH, Veitshöchheim, verschmolzen.

Durch den Erwerb von 80 % der Koenig Bauer Duran Karton Ambalaj Teknolojileri Sanayi A.Ş., Istanbul/Türkei, zum 31. Dezember 2018 wurde der Bereich des Verpackungsdrucks gestärkt. Die neu gegründete Gesellschaft für den Vertrieb und die Lieferung von Faltschachtelklebeanlagen beschäftigt 51 Mitarbeiter und erzielte in 2018 einen Umsatz von 0,1 Mio. €.

Am 20. Dezember 2018 wurden 100% der Koenig & Bauer Immobilien GmbH, Würzburg, zur Verwaltung von Grundbesitz erworben.

Die Vertriebs- und Servicegesellschaft Koenig & Bauer LATAM, S.A.P.I. de C.V., Mexiko-Stadt/Mexiko wurde erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Die Laufzeiten der finanziellen und sonstigen Vermögenswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

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in Mio. € 31.12.2017 davon Restlaufzeit 31.12.2018 davon Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegen verbundene Unternehmen 8,1 8,1 - 13,0 13,0 -
gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - - - 0,2 0,2 -
gegen Dritte 300,2 288,0 12,2 142,8 137,1 5,7
308,3 296,1 12,2 156,0 150,3 5,7
Finanzinvestitionen 4,1 - 4,1 4,4 - 4,4
Sonstige finanzielle Forderungen
gegen verbundene Unternehmen 1,8 1,8 - 3,2 3,2 -
Derivate 5,1 4,8 0,3 0,6 0,6 -
übrige 53,7 7,6 46,1 31,5 9,9 21,6
64,7 14,2 50,5 39,7 13,7 26,0
Sonstige Vermögenswerte
Vertragsvermögenswerte - - - 142,8 142,8 -
geleistete Anzahlungen Vorräte 12,7 12,7 - 15,4 15,4 -
Steuerforderungen 13,6 13,6 - 16,7 16,7 -
Rechnungsabgrenzungen 4,0 2,4 1,6 4,6 3,3 1,3
30,3 28,7 1,6 179,5 178,2 1,3
403,3 339,0 64,3 375,2 342,2 33,0

Aufgrund der Änderungen gemäß IFRS 15 sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19,2 Mio. € (Vorjahr: 151,5 Mio. €) und in den Vertragsvermögenswerten 114,3 Mio. € für kundenspezifische Fertigung enthalten.

Aus Finance Lease-Verträgen mit Kunden sind sonstige finanzielle Forderungen von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) aktiviert bei einer Gesamtinvestition von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). Forderungen mit einer Fälligkeit bis 1 Jahr belaufen sich auf 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) bei einer Gesamtinvestition von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €), weitere Forderungen waren im Vorjahr von 0,2 Mio. € bei einer Gesamtinvestition von 0,2 Mio. € zwischen 1 und 5 Jahren fällig. Sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten sind unter Anhangsziffer (G) (11) näher erläutert.

In den übrigen sonstigen finanziellen Forderungen sind langfristige Rückdeckungsansprüche an Versicherungsgesellschaften zur teilweisen Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland von 21,2 Mio. € (Vorjahr: 45,2 Mio. €) enthalten.

(3) Vorräte

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in Mio. € 31.12.2017 31.12.2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 79,2 109,1
Unfertige Erzeugnisse 166,5 147,9
Fertige Erzeugnisse und Waren 9,2 8,7
254,9 265,7

Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bilanzierten Vorräte beträgt 63,9 Mio. € (Vorjahr: 124,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurde der Bestand der Wertberichtigungen um 6,7 Mio. € ergebniswirksam vermindert (Zunahme im Vorjahr: 1,3 Mio. €).

(4) Wertpapiere

In den Wertpapieren sind Anteile eines Fonds für Renten- und Aktienwerte enthalten, der Marktwert des Fonds beträgt 16,3 Mio. € (Vorjahr: 26,0 Mio. €). Soweit die Wertpapiere zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben an Mitarbeiter verpfändet sind, erfolgt eine Saldierung des Marktwerts mit den sonstigen Rückstellungen.

(5) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

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in Mio. € 31.12.2017 31.12.2018
Schecks, Kassenbestand 0,1 0,1
Guthaben bei Kreditinstituten 142,3 141,9
142,4 142,0

(6) Latente Steuern

Die in den latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen.

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in Mio. € Latente Steueransprüche Latente Steuerverbindkeiten
31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1,2 1,7 14,6 16,5
Vorräte 21,9 40,0 2,4 3,2
Finanzielle Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1,2 2,7 13,7 26,4
Wertpapiere 0,3 0,3 0,4 0,4
Passiva
Rückstellungen 34,8 37,1 5,2 4,2
Finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 5,5 5,0 17,6 29,6
64,9 86,8 53,9 80,3
Steuerliche Verlustvorträge 43,5 39,1 - -
Saldierung -27,7 -46,4 -27,7 -46,4
80,7 79,5 26,2 33,9
davon kurzfristige latente Steuern 1,4 1,1 11,2 17,1

Zum Geschäftsjahresende bestanden 281,8 Mio. € (Vorjahr: 286,8 Mio. €) Verlustvorträge sowie 20,4 Mio. € (Vorjahr: 17,1 Mio. €) temporäre Differenzen, für welche keine latenten Steueransprüche gebildet wurden. Aus der Restrukturierung der letzten Jahre sowie weiteren geplanten Reorganisationsmaßnahmen resultieren positive Ertragsprognosen, die zum Ansatz aktiver latenter Steuern von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €) führen, obwohl die jeweiligen Unternehmen einen Verlust erzielten.

Auf temporäre Differenzen bei Anteilen von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) wurden keine latenten Steuern gebildet, da eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.

Die geplanten Aufwendungen für die Wachstumsoffensive 2023 reduzieren aufgrund des gewählten nur 3-jährigen Planungszeitraums technisch bedingt das Aktivierungspotenzial aktiver latenter Steuern, da sich die positiven Ertragseffekte erst in den Folgejahren ergeben.

(7) Eigenkapital

Ziele der Kapitalsteuerung sind die Erhaltung der nachhaltigen Kreditwürdigkeit auf dem Kapitalmarkt, Unterstützung der laufenden Geschäftstätigkeit mittels ausreichender Liquidität sowie die substanzielle Steigerung des Unternehmenswertes.

Die Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern ist auf Seite 89 dargestellt. Weitere Ausführungen zum Kapitalmanagement sind im Lagebericht auf der Seite 52 genannt.

Gezeichnetes Kapital

Zum 31. Dezember 2018 sind von der Koenig & Bauer AG 16.524.783 (Vorjahr: 16.524.783) Stückaktien zum Nennwert von 2,60 € ausgegeben. Auf der Hauptversammlung vom 23. Mai 2017 wurde der Vorstand zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals um bis zu 8,6 Mio. € durch die Ausgabe von Stückaktien ermächtigt. Diese Ermächtigung besteht bis zum 22. Mai 2022.

Alle ausgegebenen auf den Inhaber lautenden Stammaktien sind voll einbezahlt und mit dem Recht zur Teilnahme und zur Abstimmung auf der Hauptversammlung sowie dem Gewinnbezugsrecht verbunden.

Kapitalrücklage

Gegenüber dem Vorjahr ergab sich keine Veränderung der Kapitalrücklage.

Gewinnrücklagen

Durch die Anwendung von Hedge Accounting wurden die Gewinnrücklagen um 3,0 Mio. € erhöht (Vorjahr: 9,5 Mio. €). Bei der Abwicklung der Grundgeschäfte wurden 1,2 Mio. € (Vorjahr: -2,0 Mio. €) ergebniswirksam erfasst.

Latente Steuern verändern die Gewinnrücklagen durch ergebnisneutrale Verrechnungen um 4,9 Mio. € (Vorjahr: -0,8 Mio. €). Davon resultieren 4,1 Mio. € (Vorjahr: -0,1 Mio. €) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, 0,8 Mio. € (Vorjahr: -1,1 Mio. €) aus derivativen Finanzinstrumenten und im Vorjahr 0,4 Mio. € aus originären Finanzinstrumenten.

(8) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Koenig & Bauer gewährt einer Vielzahl von Mitarbeitern Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen.

In Deutschland ist die betriebliche Altersversorgung von einer leistungsorientierten Zusage mit Rentenleistungen, die als Festbetrag mit Steigerungsraten definiert waren oder sich nach der bei Eintritt des Versorgungsfalls maßgeblichen Lohn- und Gehaltsgruppe gerichtet haben, umgestellt worden auf eine beitragsorientierte Leistungszusage. Koenig & Bauer erbringt dabei für die teilnehmenden Mitarbeiter für die Vorbeschäftigungszeit bis zum 31. Dezember 2016 einen Initialbaustein sowie laufende, von der Entgeltgruppe abhängige Versorgungsbeiträge, die zusammen mit Eigenleistungen der Mitarbeiter in eine Renten-Rückdeckungsversicherung eingezahlt werden. Die Versorgungsleistungen werden in Form einer monatlichen Rente erbracht. Im Zuge der teilweisen Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung wurden in den sonstigen finanziellen Forderungen enthaltene Rückdeckungsansprüche gegen den Versicherer von 63,8 Mio. € nach deren Übertragung an die begünstigten Mitarbeiter mit Rückstellungen für Pensionen von 54,0 Mio. € verrechnet. Der Unterschiedsbetrag wurde ergebnisneutral erfasst.

In der Schweiz sichern Pensionskassen die Altersversorgung, die gesetzlich vorgegebene Leistungen umfasst. Sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge werden an die Pensionskasse entrichtet. Mit Eintritt des Versorgungsfalls besteht ein Wahlrecht zwischen einer Einmalzahlung und laufenden Rentenbezügen. Die Pläne sind vollständig durch die Tochterunternehmen finanziert. Die Finanzierungsanforderungen basieren auf dem versicherungsmathematischen Bewertungskonzept der Pensionskassen, das in den Finanzierungsrichtlinien des Plans festgelegt ist. Beim Transfer des Pensionsfonds auf eine kollektive Vermögensverwaltung wurden die Versorgungsansprüche der Pensionäre vollständig übertragen und abgegolten. Dadurch verringerte sich der Barwert der Pensionsverpflichtungen um 49,3 Mio. €, der Zeitwert des Planvermögens um 40,1 Mio. €.

Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.

Der in Deutschland verwendete Abzinsungssatz von 1,9% (Vorjahr: 1,9 %) wurde auf Basis von Kapitalmarktzinssätzen, die von der Heubeck AG zur Verfügung gestellt wurden, ermittelt. Bei anderen europäischen Unternehmen wird ein Abzinsungssatz von 0,9 % bis 3,0 % (Vorjahr: 0,7 % bis 2,7 %) verwendet. Zudem werden Gehaltssteigerungsraten von 1,8 % (Vorjahr: 1,5 %) und eine Fluktuationsrate von 2,5% (Vorjahr: 2,7%) unterstellt. Die Rentenanpassung wird mit 1,4 % (Vorjahr: 1,5 %) berücksichtigt. Dabei handelt es sich jeweils um die gewichteten Durchschnitte der in den Pensionsplänen enthaltenen Annahmen.

Änderungen ansonsten nicht näher erläuterter versicherungsmathematischer Annahmen hatten nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Pensionsverpflichtung.

Die Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt.

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in Mio. € Barwert der Pensionsverpflichtungen Zeitwert des Planvermögens Nettoschuld/ Nettovermögenswert
31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018
Stand am 01.01. 345,8 327,0 -133,3 -128,6 212,5 198,4
Erfasst im Gewinn oder Verlust
Laufender Dienstzeitaufwand 11,0 9,4 - - 11,0 9,4
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -13,1 7,5 - - -13,1 7,5
Planabgeltungen - -49,3 - 40,1 - -9,2
Zinsaufwand/Zinserträge 4,4 4,7 -1,1 -2,4 3,3 2,3
2,3 -27,7 -1,1 37,7 1,2 10,0
Erfasst im sonstigen Ergebnis
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust:
demografische Annahmen - 1,6 - - - 1,6
finanzielle Annahmen -7,0 -3,0 -1,2 0,7 -8,2 -2,3
erfahrungsbedingte Anpassungen 5,2 0,6 -7,8 6,9 -2,6 7,5
Sonstiger Gewinn/Verlust - - - 2,6 - 2,6
Kappung wegen Begrenzung des Nettovermögens - - - - - 9,9
-1,8 -0,8 -9,0 10,2 -10,8 19,3
Sonstiges
Fondsdotierungen des Arbeitgebers - - -3,6 -40,0 -3,6 -40,0
Fondsdotierungen der Planteilnehmer 0,2 0,3 -1,8 -2,9 -1,6 -2,6
Gezahlte Versorgungsleistungen -7,3 -8,2 1,8 2,8 -5,5 -5,4
Währungskursänderungen -12,1 3,9 10,2 -3,0 -1,9 0,9
Übertragungen - - - -28,0 - -28,0
Sonstiges -0,1 - 8,2 - 8,1 -
-19,3 -4,0 14,8 -71,1 -4,5 -75,1
Stand am 31.12. 327,0 294,5 -128,6 -151,8 198,4 152,6

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen.

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in Mio. € 31.12.2017 31.12.2018
Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 177,3 110,0
Barwert der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 149,7 184,5
Barwert der Pensionsverpflichtungen 327,0 294,5
Zeitwert des Planvermögens -128,6 -151,8
Kappung wegen Begrenzung des Nettovermögens - 9,9
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 198,4 152,6

Das Planvermögen setzt sich mit 19,4 Mio. € (Vorjahr: 55,1 Mio. €) aus Aktien und Dividendenpapieren, mit 27,7 Mio. € (Vorjahr: 34,4 Mio. €) aus Anleihen, mit 14,5 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) aus liquiden Mitteln, mit 75,1 Mio. € (Vorjahr: 10,2 Mio. €) aus Rückdeckungsversicherungen und mit 15,1 Mio. € (Vorjahr: 22,6 Mio. €) aus sonstigen Vermögenswerten zusammen. Für alle Aktien, Dividendenpapiere und Anleihen bestehen Marktpreisnotierungen. Bei den Anleihen handelt es sich überwiegend um AA- bis AAA- bewertete europäische Staatsanleihen.

Der tatsächliche Ertrag aus Planvermögen beläuft sich auf 1,7 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €). Aktuell wird auf Basis der Erträge in Vorjahren eine Rendite von 1,6 % (Vorjahr: 0,9 %) erwartet.

Die in 2019 zu zahlenden Plan-Beiträge werden auf 7,8 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €) geschätzt.

Die Auswirkungen der Veränderung eines versicherungsmathematischen Parameters auf den Barwert der Pensionsverpflichtung, wobei die übrigen Parameter unverändert bleiben, ergeben sich wie folgt.

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in Mio. € Leistungsorientierte Verpflichtung
Erhöhung Minderung
31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018
Diskontierungszins (0,5 % Veränderung) -28,0 -26,2 32,1 30,3
Gehaltssteigerungsrate (0,5 % Veränderung) 1,5 1,6 -1,4 -1,5
Rentensteigerungsrate (0,5 % Veränderung) 17,6 15,2 -16,1 -13,8
Fluktuationsrate (0,5 % Veränderung) -0,4 -0,5 0,4 0,5
Lebenserwartung (1 Jahr Veränderung) 9,3 8,9 -9,3 -8,9

Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 20,1 Jahre (Vorjahr: 18,7 Jahre). Im Geschäftsjahr wurden Pensionszahlungen von 8,2 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €) geleistet.

Leistungsorientierte Pläne belasten Koenig & Bauer mit versicherungsmathematischen Risiken, wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Währungsrisiko, dem Zinsrisiko und dem Marktrisiko.

Der für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis erfasste Aufwand beläuft sich auf 30,1 Mio. € (Vorjahr: 31,6 Mio. €).

(9) Sonstige Rückstellungen

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in Mio. € Stand 01.01.2018 Konzernzugänge Verbrauch Auflösung Zuführung Aufzinsung
Sonstige Rückstellungen
aus dem Personal- und Sozialbereich 28,1 - 15,6 1,2 8,5 0,1
für Gewährleistung und Kulanz 43,3 0,1 13,7 10,8 18,2 -
aus dem Vertriebsbereich 21,0 - 5,6 2,7 4,7 -
für Selbstanzeigeverfahren Schweiz 40,3 - 2,0 - 3,5 -
übrige 39,0 0,2 24,6 1,0 27,8 -
171,7 0,3 61,5 15,7 62,7 0,1
davon
langfristige Rückstellungen 27,1
kurzfristige Rückstellungen 144,6
171,7
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in Mio. € Währungsdifferenzen Umgliederungen Stand 31.12.2018
Sonstige Rückstellungen
aus dem Personal- und Sozialbereich 0,1 - 20,0
für Gewährleistung und Kulanz - -0,8 36,3
aus dem Vertriebsbereich - 1,3 18,7
für Selbstanzeigeverfahren Schweiz 0,9 - 42,7
übrige 0,3 -0,5 41,2
1,3 - 158,9
davon
langfristige Rückstellungen 20,9
kurzfristige Rückstellungen 138,0
158,9

Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich enthalten Vorsorgen für die Neuausrichtung des Konzerns sowie Jubiläumsprämien, erfolgsabhängige Vergütungen und Altersteilzeitguthaben, soweit diese nicht mit Wertpapieren verrechnet wurden.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Vertriebsbereich betreffen insbesondere Prozessrisiken sowie Provisionsverpflichtungen.

In den Rückstellungen für übrige Verpflichtungen sind Leistungsverpflichtungen von 22,3 Mio. € (Vorjahr 22,0 Mio. €) erfasst sowie Berufsgenossenschaftsbeiträge, Archivierungskosten und ähnliche Verpflichtungen.

In den langfristigen Rückstellungen sind Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen und Jubiläumsprämien enthalten sowie alle übrigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(10) Finanzielle und sonstige Verbindlichkeiten

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in Mio. € 31.12.2017 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit über 1 Jahr 31.12.2018 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit über 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 0,7 - 2,4 2,4 -
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,3 0,3 - - - -
gegenüber Dritten 71,1 70,9 0,2 80,1 80,1 -
72,1 71,9 0,2 82,5 82,5 -
Finanzschulden 43,0 42,0 1,0 74,4 73,4 1,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
aus Derivaten 1,2 1,1 0,1 1,5 1,4 0,1
gegenüber verbundenen Unternehmen 0,1 0,1 - - - -
übrige 65,2 57,7 7,5 72,7 67,4 5,3
109,5 100,9 8,6 148,6 142,2 6,4
Sonstige Schulden
Erhaltenen Anzahlungen gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 0,7 - - - -
Erhaltenen Anzahlungen gegenüber Dritten 130,1 130,1 - 111,1 111,1 -
Steuerverbindlichkeiten 16,8 16,8 - 16,4 16,4 -
übrige 4,2 3,0 1,2 9,0 8,1 0,9
151,8 150,6 1,2 136,5 135,6 0,9
333,4 323,4 10,0 367,6 360,3 7,3

Bei den Finanzschulden (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) bestehen Besicherungen durch Grundpfandrechte von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 4,9 Mio. €), Zessionen von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €) sowie im Vorjahr Verpfändungen von 32,9 Mio. €. Der Buchwert besicherter Vermögenswerte beträgt 8,6 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €) für Sachanlagen und 4,3 Mio. € (Vorjahr: 62,9 Mio. €) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Eine Verwertung der Sicherheiten kann erfolgen, wenn die vereinbarten Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllt werden.

Das Management steuert die Liquidität des Konzerns auf Basis einer fortlaufenden Überwachung und Planung der Cashflows unter Berücksichtigung der zugesagten Kreditlinien und der Fälligkeitsstruktur von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die durch Koenig & Bauer nicht genutzte Kreditlinie belief sich zum Stichtag auf 110,8 Mio. € (Vorjahr: 172,9 Mio. €).

In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Finance Lease von 6,9 Mio. € (Vorjahr: 9,0 Mio. €) ausgewiesen. Dabei bestehen Verlängerungs- und Kaufoptionen zu marktüblichen Bedingungen.

Der Barwert der künftigen Leasingraten aus Finance Lease-Verträgen setzt sich wie folgt zusammen.

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in Mio. € 31.12.2017 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre davon Restlaufzeit über 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen 9,5 2,8 6,7 -
Zinsanteil -0,5 -0,2 -0,3 -
Barwert Finance Lease 9,0 2,6 6,4 -
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in Mio. € 31.12.2018 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre davon Restlaufzeit über 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen 7,2 2,4 4,8 -
Zinsanteil -0,3 -0,2 -0,1 -
Barwert Finance Lease 6,9 2,2 4,7 -

Die in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Posten aus derivativen Finanzinstrumenten sind unter Anhangsziffer (G) (11) näher erläutert.

Darüber hinaus sind in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten insbesondere Verpflichtungen des Konzerns für noch ausstehende Lieferantenrechnungen und Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern für Urlaubsansprüche und geleistete Überstunden enthalten.

In den sonstigen Schulden sind erhaltene Anzahlungen von 16,4 Mio. € (Vorjahr: 16,4 Mio. €) für kundenspezifische Fertigung enthalten.

(11) Derivative Finanzinstrumente

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, der mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt wird.

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in Mio. € Nominalvolumen Gesamt 31.12.2017 Restlaufzeit über 1 Jahr Marktwert 31.12.2017 Nominalvolumen Gesamt 31.12.2018 Restlaufzeit über 1 Jahr Marktwert 31.12.2018
Devisentermingeschäfte 241,8 4,0 3,9 103,9 3,0 -0,7
Devisenoptionen 59,6 - 0,1 10,5 - -0,1
Zinsabsicherungen 1,0 1,0 -0,1 1,0 1,0 -0,1
302,4 5,0 3,9 115,4 4,0 -0,9

Devisentermingeschäfte mit einer Restlaufzeit von bis zu 1,5 Jahren (Vorjahr: bis zu 1,5 Jahre), denen Grundgeschäfte mit identischer Laufzeit gegenüberstehen, dienen der Absicherung des Kalkulationskurses von in Fremdwährung geschlossenen Liefer- und Leistungsverträgen. Bei den abgesicherten Währungen handelt es sich überwiegend um USD, CHF und JPY. Der beizulegende Zeitwert der mit einem Nominalvolumen von 78,8 Mio. € (Vorjahr: 151,4 Mio. €) als Sicherungsgeschäft qualifizierenden Devisentermingeschäfte beträgt -0,7 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €).

Eine Devisenoption dient der Verbesserung des Abrechnungskurses von Liefer- und Leistungsverträgen mit einem maximalen Volumen von 24 Mio. USD und einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr. Bei Erreichen einer festgelegten maximalen Verbesserung endet das Devisenoptimierungsgeschäft.

Zur Absicherung von Zahlungsströmen in CHF wurden Devisentermingeschäfte über 24 Mio. CHF (Vorjahr: 20 Mio. CHF) abgeschlossen.

Zinsswaps mit bis zu 1,5-jähriger Restlaufzeit (Vorjahr: 2,5 Jahre) begrenzen das bestehende Zinsrisiko von Tochtergesellschaften.

(12) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten

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Buchwert davon nicht wertberichtigt, nicht überfällig davon nicht wertberichtigt, aber überfällig davon wertberichtigt
in Mio. € (gemäß IAS 39) < 3 Monate 3-12 Monate >12 Monate
31.12.2017
Kredite und Forderungen 313,3 279,3 15,8 4,5 1,2 12,5
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 147,7 139,1 8,3 0,3 - -
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte 45,2 45,2 - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 25,7 25,7 - - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 2,0 2,0 - - - -
533,9 491,3 24,1 4,8 1,2 12,5
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in Mio. € (gemäß IAS 39) Kategorie gem. IAS 39 1 31.12.2017 Buchwert Wertansatz Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
Anteile zVv 4,1 4,1 -
sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF 0,4 0,4 -
sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ 2,0 - 2,0
sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 3,1 - -
übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg 45,2 45,2 -
KuF 9,9 9,9 -
64,7 59,6 2,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF 160,6 160,6 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden KuF 147,7 147,7 -
Wertpapiere zVv 21,6 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF 142,4 142,4 -
537,0 510,3 2,0
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV 43,0 43,0 -
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV 9,0 9,0 -
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ 0,9 - 0,9 3
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,3 - -
übrige sfV 56,3 56,3 -
109,5 108,3 0,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV 72,1 72,1 -
181,6 180,4 0,9

1 KuF = Kredite und Forderungen bzEg = bis zur Endfälligkeit gehalten ezbZ = erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zVv = zur Veräußerung verfügbar sfV = sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

2 Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierarchie

3 Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie

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in Mio. € Kategorie gem. IAS 39 1 Fair Value erfolgsneutral 31.12.2017 Beizulegender Zeitwert
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
Anteile zVv - -
sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF - 0,4
sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ - 2,0
sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 3,1 3 3,1
übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg - 45,2
KuF - 9,9
3,1 60,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF - 160,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden KuF - 147,7
Wertpapiere zVv 21,6 2 21,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF - 142,4
24,7 532,9
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV - 43,0
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV - 8,7
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ - 0,9
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,3 3 0,3
übrige sfV - 56,3
0,3 109,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV - 72,1
0,3 181,3

1 KuF = Kredite und Forderungen bzEg = bis zur Endfälligkeit gehalten ezbZ = erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zVv = zur Veräußerung verfügbar sfV = sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

2 Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierarchie

3 Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie

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in Mio. € (gemäß IFRS 9) 31.12.2018 Buchwert Wertansatz Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL Fair Value erfolgswirksam FVOCI Fair Value erfolgsneutral
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonsige finanzielle Forderungen
Anteile 4,4 - - 4,4
sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease 0,1 0,1 - -
sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten 0,1 - 0,1 -
sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting 0,5 - - -
übrige sonstige finanzielle Forderungen 34,6 34,6 - -
39,7 34,7 0,1 4,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 136,8 136,8 - -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 19,2 19,2 - -
Wertpapiere 16,3 - 16,3 1 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 142,0 142,0 - -
354,0 332,7 16,4 4,4
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 74,4 74,4 - -
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease 6,9 6,9 - -
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten 0,3 - 0,3 2 -
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting 1,2 - - -
übrige 65,8 65,8 - -
148,6 147,1 0,3 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 82,5 82,5 - -
231,1 229,6 0,3 -

1 Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierachie

2 Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierachie

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in Mio. € (gemäß IFRS 9) beizulegender Zeitwert Sicherungsinstrument 31.12.2018 Beizulegender Zeitwert
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
Anteile - -
sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease - 0,1
sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten - 0,1
sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting 0,5 2 0,5
übrige sonstige finanzielle Forderungen - 34,6
0,5 35,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 136,8
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden - 19,2
Wertpapiere - 16,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 142,0
0,5 349,6
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 74,4
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease - 6,7
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten - 0,3
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting 1,2 2 1,2
übrige - 65,8
1,2 148,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 82,5
1,2 230,9

1 Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierachie

2 Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierachie

Für Anteile an verbundenen Unternehmen ist kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorhanden. Ein beizulegender Zeitwert wird nicht ermittelt, da die nicht konsolidierten Tochterunternehmen für den Konzern von untergeordneter Bedeutung sind.

Bei den sonstigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten aus Derivaten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert. Dieser ergibt sich bei Devisentermingeschäften auf der Basis von Devisenterminkursen, bei Zinsswaps werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktzinssätzen abgezinst. Die ausgewiesenen Werte bei den Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entsprechen den notierten Marktpreisen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sind die mit dem Marktzinssatz abgezinsten Zahlungsverpflichtungen.

Für Ausleihungen und die übrigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen den zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzten Buchwerten.

Das maximale Kreditrisiko der Finanzinstrumente entspricht den Buchwerten, dabei sind bei den nicht wertberichtigten und nicht überfälligen Finanzinstrumenten keine Risiken erkennbar.

Das Liquiditätsrisiko resultiert aus den vertraglich vereinbarten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten bestehend aus Zins- und Tilgungsanteil. Für verzinsliche Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finance Lease ergibt sich innerhalb des nächsten Jahres ein Liquiditätsabfluss von 76,0 Mio. € (Vorjahr: 45,0 Mio. €), innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahre von 5,4 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €) und über 3 Jahre von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €). Weiterer Liquiditätsbedarf entsteht aus den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten, aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Finanzgarantien.

Zum Bilanzstichtag bestehende Zins-, Wechselkurs- und Ausfallrisiken aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten sind aus der folgenden Übersicht der im Geschäftsjahr erfassten Nettogewinne und -verluste ersichtlich.

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in Mio. € Nettoergebnis aus Zinsen aus der Folgebewertung Wertberichtigung Kurseffekte aus Abgang Sonstiges
2017 (gemäß IAS 39)
Kredite und Forderungen -17,5 - -5,6 -9,8 -2,1 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden - - - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2,2 1,5 - - - 0,7
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente -0,4 - - -0,4 - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2,0 -0,9 - 2,9 - -
-13,7 0,6 -5,6 -7,3 -2,1 0,7
2018 (gemäß IFRS 9)
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente 0,1 - - - - 0,1
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente -1,6 - - -0,9 - -0,7
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 1,0 -0,5 5,9 - -4,4 -
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,4 - -0,4 - - -
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -0,7 -0,5 - -0,2 - -
-1,6 -1,0 5,5 -1,1 -4,4 -0,6

Das Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte wird durch die Bildung von Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gesteuert, dabei entsprechen die Buchwerte dem maximalen Ausfallrisiko. Weiterhin bestehen besicherte Vermögenswerte von 12,3 Mio. €, die keinem Ausfallrisiko unterliegen.

Buchwert

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in Mio. € (gemäß IFRS 9) Buchwert nicht bonitätsbeeinträchtigt bonitätsbeeinträchtigt 31.12.2018
nicht überfällig 229,1 0,7 229,8
1-30 Tage überfällig 12,0 - 12,0
31-90 Tage überfällig 8,9 1,0 9,9
mehr als 90 Tage überfällig 20,7 0,9 21,6
Konzern 270,7 2,6 273,3

Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte für das Geschäftsjahr 2018 sowie die Vergleichswerte für 2017 gemäß IAS 39 sind in der folgenden Übersicht enthalten. Weiterhin bestehen Wertberichtigungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte von 7,5 Mio. €.

Entwicklung der Wertberichtigungen

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in Mio. € (gemäß IFRS 9) nicht bonitätsbeeinträchtigt bonitätsbeeinträchtigt 31.12.2018
1. Januar gemäß IAS 39 3,6 22,4 26,0
Anpassung gemäß IFRS 9 -0,5 - -0,5
1. Januar gemäß IFRS 9 3,1 22,4 25,5
Verbrauch - -1,1 -1,1
Auflösung - -7,8 -7,8
Zuführung 0,1 2,4 2,5
31. Dezember 3,2 15,9 19,1

Zur Bewertung des Fremdwährungsrisikos wird eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Dabei wird unterstellt, dass sich die für Koenig & Bauer bedeutenden Fremdwährungen gegenüber dem Euro um +/- 5 % verändern. Für den Konzern besteht zum Bilanzstichtag ein Fremdwährungsrisiko von 48,9 Mio. € (Vorjahr: 95,5 Mio. €), dieses resultiert überwiegend aus der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (Vorjahr:"Kredite und Forderungen"). Die Auswirkungen von Währungskursänderungen auf das Eigenkapital und das Ergebnis sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

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in Mio. € Eigenkapital 31.12.2017 31.12.2018 Ergebnis 31.12.2017 31.12.2018
Abwertung USD um 5 % 7,2 1,4 3,4 -0,4
Aufwertung USD um 5 % -8,6 -2,0 -8,2 -0,1
Abwertung JPY um 5 % 0,5 0,1 -0,1 -0,3
Aufwertung JPY um 5 % -0,6 -0,1 0,1 0,3

Eine Sensitivitätsanalyse zur Bewertung des Zinsänderungsrisikos berücksichtigt Veränderungen der variablen Zinssätze um +/- 5 %. Zinssatzschwankungen hätten sich nicht wesentlich auf Ergebnis und Eigenkapital des Geschäftsjahres ausgewirkt.

(13) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in Mio. € 31.12.2017 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre davon Restlaufzeit über 5 Jahre
Verpflichtungen aus:
Operating Lease 6,6 3,2 3,4 -
Miet- und Wartungsverträgen 22,5 10,0 12,4 0,1
Investitionsvorhaben 2,1 2,1 - -
übrige 6,6 4,3 2,1 0,2
37,8 19,6 17,9 0,3
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in Mio. € 31.12.2018 davon Restlaufzeit bis 1 Jahr davon Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre davon Restlaufzeit über 5 Jahre
Verpflichtungen aus:
Operating Lease 6,5 3,4 3,1 -
Miet- und Wartungsverträgen 30,4 12,2 18,0 0,2
Investitionsvorhaben 2,2 2,2 - -
übrige 6,8 4,4 2,2 0,2
45,9 22,2 23,3 0,4

Operating Lease-Verträge werden überwiegend im IT-Bereich sowie für den Fuhrpark abgeschlossen. Dabei bestehen Verlängerungsoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wurden Leasingraten von 4,3 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Die Verpflichtungen aus Operating Lease sind in Höhe der Mindestleasingzahlungen dargestellt. Investitionsvorhaben enthalten Verpflichtungen für Investitionen in Sachanlagen von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €).

Eventualverbindlichkeiten

Im Konzern bestehen Haftungsverhältnisse aus Finanzgarantien von 21,8 Mio. € (Vorjahr: 19,4 Mio. €). Dabei handelt es sich überwiegend um Rückkaufverpflichtungen gegenüber Leasinggebern und Banken. Mit zunehmendem Alter der Verpflichtung nimmt der garantierte Rückkaufbetrag ab.

Für vorhandene Risiken, deren Eintritt als überwiegend wahrscheinlich eingestuft wird, sind Rückstellungen von 3,1 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) gebildet.

(H) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(14) Umsatzerlöse

Umsatzerlöse erzielt der Konzern im Wesentlichen aus Verträgen mit Kunden. Dabei belaufen sich die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Maschinen auf 882,3 Mio. € (Vorjahr: 876,4 Mio. €), die Umsätze aus sonstigen Lieferungen und Leistungen auf 343,7 Mio. € (Vorjahr: 341,2 Mio. €). Die Aufteilung nach Produktgruppen ist in Anhangsziffer (J) dargestellt.

Im Geschäftsjahr wurden Erlöse aus kundenspezifischer Fertigung von 256,5 Mio. € (Vorjahr: 241,7 Mio. €) realisiert, die kumulierten Auftragserlöse für alle zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen Aufträge belaufen sich auf 382,2 Mio. € (Vorjahr: 508,6 Mio. €).

Weitere Angaben zu den Umsatzerlösen können dem Segmentbericht (siehe Anhang (J)) entnommen werden.

(15) Kosten nach Funktionsbereichen

Herstellungskosten des Umsatzes

In den Herstellungskosten des Umsatzes sind Produktentwicklungen von 0,2 Mio. € enthalten. Im Vorjahr war eine Umweltprämie von 0,1 Mio. € sowie Zuschüsse für Lehrlings- und Arbeitsplatzförderung und für Industrieförderung von 0,1 Mio. € enthalten.

Die Kosten aus kundenspezifischer Fertigung für am Bilanzstichtag noch laufende Projekte betragen 259,6 Mio. € (Vorjahr: 306,6 Mio. €).

Aufgrund einer Ausweisänderung bei der Zuordnung von Aufwendungen innerhalb der Funktionsbereiche wurden die Herstellungskosten des Umsatzes im Vorjahr zur besseren Vergleichbarkeit um 9,5 Mio € reduziert.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen mit 44,3 Mio. € unter dem Vorjahr von 48,4 Mio. €.

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Vertriebskosten gingen von 140,9 Mio. € (vor Ausweisänderung 141,0 Mio. €) zurück auf 138,8 Mio. €, während die Verwaltungskosten von 90,1 Mio. € (vor Ausweisänderung 80,5 Mio. €) auf 94,2 Mio. € leicht anstiegen. Darin ist ein Zuschuss der Regierung von Unterfranken für die Werkberufsschule in Würzburg mit 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) enthalten.

(16) Kosten nach Kostenarten

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Materialaufwand
in Mio. €
2017 2018
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 455,8 445,7
Aufwendungen für bezogene Leistungen 98,0 104,4
553,8 550,1
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Personalaufwand (gemäß Gesamtkostenverfahren)
in Mio. €
2017 2018
Löhne und Gehälter 336,6 350,7
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 60,4 63,5
Aufwendungen für Altersversorgung 7,8 6,5
404,8 420,7
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:
Gewerbliche Arbeitnehmer 2.583 2.661
Angestellte 2.548 2.686
Auszubildende/Praktikanten 319 297
5.450 5.644

(17) Sonstige Erträge und Aufwendungen

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in Mio. € 2017 2018
Gewinne aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 0,9 6,7
Realisierte Währungskursgewinne 10,0 3,3
Fremdwährungsbewertung 4,9 7,4
Übrige betriebliche Erträge 7,2 12,1
Sonstige betriebliche Erträge 23,0 29,5
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -0,8 -1,3
Realisierte Währungskursverluste -5,3 -9,2
Fremdwährungsbewertung -8,7 -5,1
Übrige betriebliche Aufwendungen -17,3 -10,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen -32,1 -26,2
Wertminderungsaufwendungen und -erträge finanzieller Vermögenswerte 3,7 6,4
Sonstige Erträge und Aufwendungen -5,4 9,7

In den übrigen betrieblichen Erträgen sind 3,9 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Daneben sind Versicherungs- und Schadensersatzleistungen sowie sonstige Kostenerstattungen in den übrigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Kundengutschriften, Gewährleistungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Rechts- und Vertriebsrisiken.

Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte ergeben sich im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten.

(18) Finanzergebnis

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in Mio. € 2017 2018
Sonstiges Finanzergebnis
Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,7 0,1
Aufwendungen aus Wertpapieren - -0,7
0,7 -0,6
Zinsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3,3 1,4
davon aus verbundenen Unternehmen (0,3) (0,1)
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -6,2 -4,9
davon aus Pensionsverpflichtungen (-3,3) (-2,3)
-2,9 -3,5
Finanzergebnis -2,2 -4,1

(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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in Mio. € 2017 2018
Tatsächlicher Steueraufwand -9,4 -5,2
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 16,9 -4,4
Latente Steuern aus temporären Unterschieden -4,4 -10,5
Periodenfremde Ertragsteuern -0,7 -0,5
Latente Steuern aus Steuersatzänderungen 0,2 0,7
2,6 -19,9
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in Mio. € 2017 2018
Ergebnis vor Ertragsteuern 78,5 83,9
Konzernsteuersatz 30,0 % 30,0 %
Erwartete Ertragsteuern -23,6 -25,2
Steuerauswirkungen durch
steuersatzbedingte Abweichungen -0,8 0,9
steuerfreie Erträge 0,2 0,5
Wertaufholungen 28,6 3,0
steuerliche Zu- und Abrechnungen -2,1 0,9
Sonstiges 0,3 -
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2,6 -19,9

Der Ansatz bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und temporärer Differenzen bei Tochtergesellschaften führt zu einem latenten Steuerertrag von 0,4 Mio. € (Vorjahr: 22,1 Mio. €). Ihre Nutzung mindert den tatsächlichen Steueraufwand um 6,4 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €).

Die Zahlung von Dividenden an die Anteilseigner des Mutterunternehmens hat keine ertragsteuerlichen Konsequenzen.

(20) Ergebnis je Aktie

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2017 2018
Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens in Mio. € 81,1 63,8
Gewichteter Durchschnitt der ausgegebenen Stammaktien 16.524.783 16.524.783
Ergebnis je Aktie in € 4,91 3,86

(I) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach den Vorschriften des IAS 7 erstellt und zeigt die Veränderungen des Finanzmittelbestands von Koenig & Bauer durch Mittelzu- und -abflüsse, unterteilt in die Bereiche betriebliche Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Die Mittelveränderung aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Der Finanzmittelbestand von 142,0 Mio. € (Vorjahr: 142,4 Mio. €) enthält Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Für Unternehmenserwerbe wurden im Geschäftsjahr 6,1 Mio. € aufgewendet und vollständig durch Zahlung beglichen.

(J) Segmentberichterstattung

Segmentbericht nach Sparten

Gemäß den Vorschriften des IFRS 8 werden für Koenig & Bauer einzelne Finanzinformationen für die Geschäftssegmente Sheetfed, Digital & Web sowie Special zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftssegment Sheetfed sind Bogenoffsetmaschinen für den Verpackungs- und Commercialdruck sowie Workflow- und Logistiklösungen enthalten. Weiter umfasst das Portfolio Aggregate für die Veredelung und Weiterverarbeitung der Druckprodukte wie Rotations- und Flachbettstanzen sowie Faltschachtelklebemaschinen.

Digital- und Offset-Rollenmaschinen für den Dekor-, flexiblen Verpackungs-, Zeitungs- und Akzidenzdruck sind dem Geschäftssegment Digital & Web zugordnet. Weiter werden die Flexorotationen für flexible Verpackungen sowie die Anlagen für den Flexo- und Digitaldruck auf Wellpappe zugeordnet.

Das Geschäftssegment Special beinhaltet Sondermaschinen für den Banknoten- und Sicherheitsdruck, Systeme für die industrielle Kennzeichnung und Spezialanlagen für den Metall- und Glas/Hohlkörper-Direktdruck.

Servicedienstleistungen werden in den jeweiligen Segmenten ausgewiesen.

Den Segmentinformationen liegen die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden zugrunde wie dem Konzernabschluss. Im Segmentergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)) enthaltene konzerninterne Verrechnungen erfolgen wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern.

Intersegmentäre Umsätze und Konsolidierungseffekte zwischen den Geschäftssegmenten sind in der Überleitung enthalten.

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in Mio. € Segmente Sheetfed Digital & Web Special
2017 2018 2017 2018 2017 2018
Umsatz nach Produktgruppen
Maschinen 462,5 451,2 71,1 67,3 343,5 363,8
Ersatzteile 62,4 61,0 33,7 31,2 46,6 49,7
Service 60,9 66,1 45,7 48,5 62,7 61,6
Sonstiges 74,4 69,1 3,7 3,7 15,1 15,4
Umsatzerlöse 660,2 647,4 154,2 150,7 467,9 490,5
EBIT 37,5 36,5 -4,3 -10,5 53,7 49,7
Abschreibungen 12,0 12,7 2,3 2,1 8,0 7,0
Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen 27,6 28,4 5,0 5,3 22,4 21,8
Investitionen 13,8 16,9 10,0 9,4 5,9 6,8
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in Mio. € Überleitung Konzern
2017 2018 2017 2018
Umsatz nach Produktgruppen
Maschinen -0,7 - 876,4 882,3
Ersatzteile - - 142,7 141,9
Service - - 169,3 176,2
Sonstiges -64,0 -62,6 29,2 25,6
Umsatzerlöse -64,7 -62,6 1.217,6 1.226,0
EBIT -5,5 11,7 81,4 87,4
Abschreibungen 8,7 7,1 31,0 28,9
Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen 5,5 7,3 60,5 62,8
Investitionen 20,4 17,4 50,1 50,5

Informationen über geografische Gebiete

Die geografische Aufteilung orientiert sich an den bedeutendsten Absatzmärkten und Standorten des Konzerns.

Unter der Überleitung werden langfristige Vermögenswerte finanzieller Art und latente Steueransprüche berichtet.

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in Mio. € Umsatzerlöse Investitionen Langfristige Vermögenswerte
2017 2018 2017 2018 2017 2018
Deutschland 132,7 170,6 45,0 45,2 200,0 233,9
Übriges Europa 448,1 414,6 4,9 5,1 57,2 56,2
Nordamerika 215,3 181,2 0,1 0,1 0,5 0,4
China 90,1 101,0 0,1 0,1 0,3 0,3
Übriges Asien/Pazifik 202,1 209,1 - - - 3,5
Afrika/Lateinamerika 129,3 149,5 - - - -
Überleitung - - - - 131,1 105,5
Konzern 1.217,6 1.226,0 50,1 50,5 389,1 399,8

(K) Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Prüfungsunternehmen ist seit dem Jahr 2010 die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft, verantwortlicher Prüfungspartner ist seit 2013 Herr Dirk Janz.

Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt das Honorar der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft 717 T€ für Abschlussprüfungsleistungen, 56 T€ für andere Bestätigungen, 64 T€ für Steuerberatungsleistungen und 239 T€ für sonstige Leistungen.

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG bezog sich vor allem auf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Koenig & Bauer AG sowie der Jahresabschlussprüfung ihrer Tochterunternehmen. Zudem erfolgten Leistungen, die im Zusammenhang mit Enforcement-Verfahren erbracht wurden.

Die anderen Bestätigungsleistungen betreffen die betriebswirtschaftliche Prüfung des nichtfinanziellen Konzernberichts und vertraglich vereinbarte Untersuchungshandlungen gemäß ISRS 4400. Die Steuerberatungsleistungen betreffen im Wesentlichen Unterstützungsleistungen bei Transferpreissachverhalten. Die sonstigen Leistungen entfallen vor allem auf rechtliche Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der DSGVO und sonstige Beratungsleistungen.

(L) Befreiungsvorschriften nach § 264b HGB bzw. § 264 Abs. 3 HGB

Folgende verbundene konsolidierte Unternehmen nehmen für das Geschäftsjahr 2018 die Erleichterungen nach § 264b HGB bzw. § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch.

Firma / Sitz der Gesellschaft Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG, Würzburg Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG, Radebeul Koenig & Bauer Digital & Webfed AG & Co. KG, Würzburg KBA-NotaSys AG & Co. KG, Würzburg Koenig & Bauer (DE) GmbH, Radebeul Koenig & Bauer Coding GmbH, Veitshöchheim Koenig & Bauer Kammann GmbH, Bad Oeynhausen Koenig & Bauer MetalPrint GmbH, Stuttgart

(M) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind neben den konsolidierten Tochterunternehmen alle verbundenen nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen (siehe Anhangsziffer (G) (2)). Zu den nahestehenden Personen zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen an unsere Vertriebs- und Servicegesellschaften, welche als Selbstkäufer Forderungen und Umsatzerlöse in annähernd gleicher Höhe gegen Endkunden ausweisen. Bedingungen und Konditionen sind wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern. Zu Fälligkeiten wird auf die Anhangsziffern (G) (2) und (G) (10) verwiesen.

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in Mio. € 2017 2018
Sonstige kurzfristige finanzielle Forderungen zum 31.12. 1,8 3,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 8,1 13,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 1,0 2,4
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12. 0,1 -
Erhaltene Anzahlungen zum 31.12. 0,7 -
Umsatzerlöse 23,2 26,7

Einige Mitglieder des Aufsichtsrats sind auch bei anderen Unternehmen, mit denen Koenig & Bauer in Geschäftsbeziehungen steht, als Aufsichtsrat tätig. Geschäfte des Koenig & Bauer-Konzerns mit diesen Unternehmen erfolgen dabei zu Bedingungen wie unter fremden Dritten. Diese Transaktionen berühren die Unabhängigkeit der betroffenen Mitglieder des Aufsichtsrats nicht.

Ein Mitglied des Aufsichtsrats war im Laufe des Jahres als Berater für den Konzern tätig und erhielt für seine Tätigkeit eine Vergütung von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 28 T€).

Die kurzfristig fälligen Bezüge des Vorstands betragen 4,6 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €), dabei beläuft sich die fixe Vergütung auf 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Die variable Vergütung bemisst sich am Jahresergebnis. Zu Pensionsrückstellungen des Vorstands wurden 1,3 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) für Dienstzeitaufwand zugeführt. Für die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen wurden 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) aufgewendet. Die Bezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €), davon sind 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) fix.

Für Pensionsansprüche des Vorstands sowie ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen wurden nach den Vorschriften des IAS 19 (revised) insgesamt 37,7 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €) zurückgestellt.

Die individualisierte Offenlegung der Bezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB erfolgt im Lagebericht auf den Seiten 69 ff. Die handelsrechtlichen Gesamtbezüge der Vorstände entsprechen den genannten kurzfristig fälligen Leistungen.

Der zum 31. Dezember 2018 von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz betrug 5,10 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen davon 5,08 % und auf Mitglieder des Aufsichtsrats 0,02 %.

Aufsichtsrat

Dr. Martin Hoyos

Vorsitzender

Selbstständiger Unternehmensberater

Schwertberg/Österreich

Gottfried Weippert 1

Stellv. Vorsitzender

Technischer Angestellter

Eibelstadt

Dipl.-Volkswirtin Dagmar Rehm

Stellv. Vorsitzende

CFO juwi AG, Wörrstadt

Langen

Julia Cuntz 1

Gewerkschaftssekretärin der IG Metall

Berlin

Carsten Dentler

Unternehmensberater

Bad Homburg v. d. Höhe

Marc Dotterweich 1

Zerspanungsmechaniker

Birkenfeld

Dipl.-Ing. Matthias Hatschek

Unternehmer

St. Martin/Österreich

Christopher Kessler 1

Chefsyndikus Koenig & Bauer AG

Würzburg

Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner 2

(ab 19. November 2018)

Geschäftsführender Gesellschafter

Institute for Manufacturing Excellence GmbH

Gräfelfing

Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza

Universitätsprofessorin

Karlsruher Institut für Technologie

Karlsruhe

Walther Mann 1

Bevollmächtigter der IG Metall - Verwaltungsstelle Würzburg

(bis 30. Juni 2018)

Freiberuflicher Berater (ab 1. Juli 2018)

Würzburg

Dr. Andreas Pleßke

(vom 1. Juni 2018 bis 7. November 2018)

Restrukturierungsmanager/Jurist

Herrsching am Ammersee

Simone Walter 1,2

Abteilungsleiterin Produktentwicklung

Koenig & Bauer Coding GmbH

Arnstein

1 Vertreter der Arbeitnehmer

2 gerichtlich bestellt

Ausschüsse

Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 MitbestG

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Matthias Hatschek

Christopher Kessler

Gottfried Weippert

Personalausschuss

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Dagmar Rehm

Gottfried Weippert

Prüfungsausschuss

Dagmar Rehm (Vorsitzende)

Marc Dotterweich

Dr. Martin Hoyos

Gottfried Weippert

Strategieausschuss

Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza (Vorsitzende)

Carsten Dentler

Matthias Hatschek

Christopher Kessler

Walther Mann

Gottfried Weippert

Nominierungsausschuss

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Matthias Hatschek

Dagmar Rehm

Ausschussbesetzung zum 31. Dezember 2018

Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann

Vorsitzender

Würzburg

Dr. Mathias Dähn

Vorstand Finanzen

Krailling

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Vorstand Segment Digital & Web

Würzburg

Dr. Andreas Pleßke

(bis 31. Mai 2018 und ab 1. Dezember 2018)

Vorstand Segment Special

Herrsching am Ammersee

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Vorstand Segment Sheetfed

Radebeul

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern der Koenig & Bauer AG

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Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dagmar Rehm, stellv. Aufsichtsratsvorsitzende O'Donovan Consulting AG, Bad Homburg
Julia Cuntz KME Germany Beteiligungs GmbH, Osnabrück
Carsten Dentler Scope SE & Co. KGaA, Berlin
Christopher Kessler PrintHouseService GmbH, Würzburg
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner Terex Corporation, Westport, CT/USA
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza Bosch Rexroth AG, Lohr am Main (bis 31. März 2018)
Mahle GmbH, Stuttgart
ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen
Hager SE, Blieskastel
Walther Mann Procter & Gamble Germany GmbH & Co. Operations oHG, Schwalbach am Taunus
Dr. Andreas Pleßke SmartOne Consulting AG, Berg
m.a.x Informationstechnologie AG, München
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz

Sonstige Angaben

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht: http://www.koenig-bauer.com/investor-relations/ corporate-governance/entsprechenserklaerung/

(N) Gewinnverwendungsvorschlag

Die Erstellung des Jahresabschlusses der Koenig & Bauer AG erfolgte nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften.

Nach dem Aktiengesetz bemisst sich die an die Aktionäre ausschüttbare Dividende nach dem im Jahresabschluss ausgewiesenen Bilanzgewinn. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der Koenig & Bauer AG von 16.524.783,00 € wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stammaktie auf 16.524.783 Stückaktien 16.524.783,00 €

 

Würzburg, den 20. März 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Mathias Dähn

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dr. Andreas Pleßke

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Koenig & Bauer AG, Würzburg

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Koenig & Bauer AG, Würzburg und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzern-Anhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns ("Konzernlagebericht") der Koenig & Bauer AG, Würzburg für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Ansatz der aktiven latenten Steuern

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf Kapitel (C) des Konzern-Anhangs. Die latenten Steuern werden in Kapitel (G) (6)erläutert. Erläuternde Angaben zu den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag finden sich in Kapitel (H) (19) des Konzern-Anhangs.

Das Risiko für den Abschluss

Zum 31. Dezember 2018 sind aktive latente Steuern in Höhe von 79,5 Mio. € angesetzt, wovon 39,1 Mio. € auf aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge entfallen.

Für die Bilanzierung der aktiven latenten Steuern schätzt die Koenig & Bauer AG ein, inwieweit die bestehenden latenten Steueransprüche in den folgenden Berichtsperioden genutzt werden können. Die Realisation dieser Ansprüche setzt voraus, dass in Zukunft in ausreichendem Maße steuerliches Einkommen erwirtschaftet wird. Bestehen begründete Zweifel an der künftigen Nutzbarkeit der ermittelten latenten Steueransprüche, werden aktive latente Steuern nicht angesetzt.

Die Bilanzierung der aktiven latenten Steuern ist in hohem Maße von der Einschätzung und den Annahmen in Bezug auf die operative Entwicklung der Landeseinheiten und der Steuerplanung des Konzerns abhängig und daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Des Weiteren ist die Realisation vom jeweiligen steuergesetzlichen Umfeld abhängig.

Im Geschäftsjahr 2018 hat die Koenig & Bauer AG aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 39,1 Mio. € aktiviert. Der Ansatz latenter Steuern auf Verlustvorträge war vor 2016 aufgrund unzureichender zu versteuernder temporärer Differenzen und der Verlusthistorie der betroffenen Konzerngesellschaften teilweise unterblieben. Im aktuellen Geschäftsjahr sowie im Vorjahr haben die betroffenen Konzerngesellschaften steuerliche Gewinne erzielt. Nach Einschätzung der Koenig & Bauer AG hat sich die Ertragslage der betroffenen Konzerngesellschaften nachhaltig verbessert, sodass eine Aktivierung von aktiven latenten Steuern auf bislang nicht angesetzte Verlustvorträge möglich ist.

Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass die Annahmen über die zukünftige Ertragslage unzutreffend und damit die Höhe der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge unangemessen ist.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Beurteilung der Steuersachverhalte haben wir unsere Steuerspezialisten in die Prüfung einbezogen. Zunächst haben wir uns kritisch mit den temporären Differenzen zwischen den IFRS- und den Steuerbilanz-Buchwerten auseinandergesetzt. Außerdem haben wir die Verlustvorträge zu den Steuerbescheiden und den Steuerberechnungen für das aktuelle Geschäftsjahr abgestimmt sowie außerbilanzielle Korrekturen gewürdigt.

Wir haben die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Basis der durch die Gesellschaft aufgestellten unternehmensinternen Prognosen der zukünftigen steuerlichen Einkommenssituation beurteilt und die zugrunde gelegten Annahmen kritisch gewürdigt. Diesbezüglich haben wir insbesondere die Planung des zukünftigen steuerlichen Einkommens zu der von den gesetzlichen Vertretern aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung abgestimmt und auf Konsistenz hin überprüft. Die Angemessenheit der herangezogenen Planung wurde anhand von Marktdaten und Analystenerwartungen beurteilt.

Die Einschätzung der Koenig & Bauer AG zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage von Konzerngesellschaften mit Verlustvorträgen haben wir uns vom Leiter der Steuerabteilung erläutern lassen.

Unsere Schlussfolgerungen

Die dem Ansatz der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge zugrunde liegenden Annahmen sind insgesamt angemessen.

Bewertung der Rückstellungen für ein Selbstanzeigeverfahren in der Schweiz

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf Kapitel (C) des Konzern-Anhangs. Die sonstigen Rückstellungen sind in Kapitel (G) (9) beschrieben.

Das Risiko für den Abschluss

Die Koenig & Bauer AG hat in ihrem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 innerhalb der sonstigen Rückstellungen übrige Rückstellungen für Risiken aus einem Selbstanzeigeverfahren wegen Defiziten in der Korruptionsprävention in der Schweiz bilanziert.

Die der Bewertung der Rückstellungen für Risiken aus dem Selbstanzeigeverfahren zugrunde liegenden Annahmen sind ermessensbehaftet.

Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen unzutreffend sind und die dafür bilanzierten übrigen Rückstellungen für Risiken aus einem Selbstanzeigeverfahren in der Schweiz über- oder unterdotiert sind.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Beurteilung der Angemessenheit der Wertansätze haben wir uns unter anderem aktualisierte Einschätzungen der für die Gesellschaft tätigen Rechtsanwälte sowie die vorgelegte Dokumentation des lokalen Managements und der gesetzlichen Vertreter erläutern lassen. Insbesondere haben wir die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme durch Einsichtnahme in zugrunde liegende Dokumente sowie mittels Befragungen des lokalen Managements und der gesetzlichen Vertreter gewürdigt.

Unsere Schlussfolgerungen

Die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen sind sachgerecht.

Die Umstellung der Finanzbuchhaltung auf SAP S/4HANA

Wir verweisen hierzu auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter im Abschnitt "Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem" im Kapitel "Grundlagen des Konzerns" sowie zu den IT-Risiken im Kapitel "Risikobericht" des Konzernlageberichts.

Das Risiko für den Abschluss

Die Gesellschaft hat mit Wirkung zum 1. Mai 2018 bei der Geschäftseinheit Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG die bisher von Eigenentwicklungen geprägten IT Systeme durch das integrierte Finanzbuchhaltungssystem SAP S/4HANA ersetzt.

Für den Konzernabschluss besteht das Risiko, dass durch die Umstellung der Systeme auf SAP S/4HANA Bestands- und Bewegungsdaten im Rahmen der Datenmigration nicht zutreffend übertragen wurden und dass aus den veränderten rechnungslegungsrelevanten Prozessen und Kontrollen wesentliche Fehler im Konzernabschluss resultieren. Die Umstellung auf SAP S/4HANA wirkt sich auf nahezu alle Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung und somit auf die operativen Kernprozesse, wie etwa Einkauf, Verkauf und Vorräte der Geschäftseinheit Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG aus.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Prüfung der Vollständigkeit und Richtigkeit der Datenmigration auf SAP S/4HANA sowie zur Prüfung der Angemessenheit und der Wirksamkeit der automatisierten Kontrollen wurde das Projekt im Rahmen einer projektbegleitenden Prüfung durch unsere IT-Spezialisten begleitet. Dabei wurde die notwendige Prüfungssicherheit im Wesentlichen kontrollbasiert erlangt.

Hierzu haben wir aus Risikogesichtspunkten insbesondere die Prozesse Einkauf, Verkauf, Bestandsführung und Bewertung der Vorräte gewürdigt. Auf Basis von Befragungen der Projektleitung und der Mitarbeiter des Unternehmens sowie der Einsichtnahme in risikoorientiert ausgewählte Geschäftsvorfälle, haben wir uns ein Prozessverständnis verschafft. Um die Vollständigkeit und Richtigkeit der Datenüberleitung und der Migration in SAP S/4HANA zu beurteilen, wurden die relevanten Kontrollen identifiziert. Hierbei wurde der Fokus auf Veränderungen im Prozess einschließlich der neu ausgestalteten Kontrollen gelegt. Schwerpunkt bildeten automatisierte Kontrollen zur Sicherstellung der Prozesstransparenz und Nachvollziehbarkeit sowie Veränderbarkeit von Daten. Im Ein- und Verkaufsprozess wurde unter anderem die Wirksamkeit des automatisierten Abgleichs von Bestellung, Lieferschein und Rechnung beurteilt.

Wir haben die seitens Koenig & Bauer durchgeführten Testfälle sowie die daraus resultierenden Testergebnisse gewürdigt und darauf basierend die Funktionsfähigkeit der neu definierten Geschäftsprozesse evaluiert.

Zur vollständigen und richtigen Datenüberleitung im Rahmen der Migration in SAP S/4HANA hat die Koenig & Bauer AG einen Migrationsprozess definiert. Dabei wurden im Anschluss an die technische Migration dokumentierte Abstimmungen aller migrierten Salden in den Altsystemen mit den Salden in SAP S/4HANA durchgeführt. Zur Sicherstellung der Vollständigkeit und Richtigkeit haben wir die Dokumentation dieser Abstimmung in Form einer bewussten Auswahl überprüft.

Unsere Schlussfolgerungen

Die anlässlich der Umstellung der Finanzbuchhaltung bei der Koenig & Bauer Industrial AG & Co. KG auf SAP S/4HANA erforderliche Datenmigration sowie die einhergehenden Prozessänderungen sind insgesamt angemessen und sachgerecht.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

- den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht und

- die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Auftragsgemäß haben wir eine gesonderte betriebswirtschaftliche Prüfung des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts durchgeführt. In Bezug auf Art, Umfang und Ergebnisse dieser betriebswirtschaftlichen Prüfung weisen wir auf unseren Prüfungsvermerk vom 20. März 2019 hin.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

- holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Art. 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 9. Mai 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 6. November 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2010 als Konzernabschlussprüfer der Koenig & Bauer AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dirk Janz.

 

Nürnberg, den 20. März 2019

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Janz, Wirtschaftsprüfer

Dr. Schroff, Wirtschaftsprüfer

Prüfvermerk zum nichtfinanziellen Konzernbericht

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts

An den Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG, Würzburg

Wir haben den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht sowie den durch Verweis als Bestandteil qualifizierten Abschnitt im zusammengefassten Lagebericht "Grundlagen des Konzerns" (im Folgenden "nichtfinanzieller Konzernbericht"), der Koenig & Bauer AG, Würzburg, (im Folgenden "Koenig & Bauer") nach §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Konzernberichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Aufstellung des nichtfinanziellen Konzernberichts sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung des nichtfinanziellen Konzernberichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist.

Erklärung des Wirtschaftsprüfers in Bezug auf die Unabhängigkeit und Qualitätssicherung

Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Unsere Prüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen zur Qualitätssicherung an, insbesondere die Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer sowie den IDW Qualitätssicherungsstandard: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1).

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über den nichtfinanziellen Konzernbericht abzugeben.

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit einer begrenzten Sicherheit beurteilen können, dass uns keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Konzernbericht der Gesellschaft im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Dies bedeutet nicht, dass zu jeder Angabe jeweils ein separates Prüfungsurteil abgegeben wird. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unseres Auftrags haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

- Befragungen von für die Wesentlichkeitsanalyse verantwortlichen Mitarbeitern auf Konzernebene, um ein Verständnis über die Vorgehensweise zur Identifizierung wesentlicher Themen und entsprechender Berichtsgrenzen der Koenig & Bauer zu erlangen.

- Eine Risikoeinschätzung, einschließlich einer Medienanalyse, zu relevanten Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung von Koenig & Bauer in der Berichtsperiode.

- Einschätzung der Konzeption und der Implementierung von Systemen und Prozessen für die Ermittlung, Verarbeitung und Überwachung von Angaben zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung, sowie zu weiteren berichteten Themen einschließlich der Konsolidierung der Daten.

- Befragungen von Mitarbeitern, die für die Bereitstellung von Daten und Informationen, die Durchführung interner Kontrollprozesse sowie die Konsolidierung von Daten und Informationen verantwortlich sind.

- Einsichtnahme in ausgewählte interne und externe Dokumente.

- Analytische Beurteilung der Daten und Trends der quantitativen Angaben, welche zur Konsolidierung auf Konzernebene von allen Standorten gemeldet wurden.

- Einschätzung der lokalen Datenerhebungs-, Validierungs- und Berichterstattungsprozesse sowie der Verlässlichkeit der gemeldeten Daten durch eine Stichprobenerhebung an den Standorten Würzburg und Radebeul (Deutschland).

- Einschätzung der Angemessenheit der Gesamtdarstellung der Angaben.

Prüfungsurteil

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Konzernbericht der Koenig & Bauer für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.

Verwendungsbeschränkung/AAB-Klausel

Dieser Vermerk ist an den Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG, Würzburg, gerichtet und ausschließlich für diesen bestimmt. Gegenüber Dritten übernehmen wir insoweit keine Verantwortung.

Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für den Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG, Würzburg, erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in der Fassung vom 1. Januar 2017 zugrunde (https://www.kpmg.de/ bescheinigungen/lib/aab.pdf). Durch Kenntnisnahme und Nutzung der in diesem Vermerk enthaltenen Informationen bestätigt jeder Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsbeschränkung auf 4 Mio. € für Fahrlässigkeit in Ziffer 9 der AAB) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an.

 

Frankfurt am Main, den 20. März 2019

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hell

Glöckner

Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung des Konzernabschlusses ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Würzburg, den 20. März 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Mathias Dähn

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dr. Andreas Pleßke

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bericht des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Neben aktuellen Themen wurden der Geschäftsverlauf, die Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, des Konzerns und der einzelnen Segmente eingehend erörtert. Der Vorstand berichtete uns umfassend über zentrale Themen der Geschäftspolitik, Unternehmensplanung und -strategie sowie über die Wettbewerbssituation in wichtigen Märkten. Erforderliche Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und intensiver Beratung gefasst. Über wichtige Entscheidungen, die außerhalb der ordentlichen Sitzungen zur Beschlussfassung anstanden, haben wir im Umlaufverfahren abgestimmt.

Am 21. März 2018 hat sich der Aufsichtsrat ausführlich mit den Jahresabschlüssen für die Koenig & Bauer AG und den Konzern zum 31. Dezember 2017, den entsprechenden Prüfungsberichten, dem zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht befasst. Der Vorstand hat über den Status im Produktionsbereich berichtet. Die Tagesordnung zur Hauptversammlung mit den verschiedenen Beschlussvorschlägen zur Verwendung des Bilanzgewinns, zum Vorstandsvergütungssystem, zur Abschlussprüferwahl und zu den Gewinnabführungsverträgen wurde gebilligt. Neben Strategie-, Compliance- und Personalthemen haben wir die Ergebnisse der im Rahmen der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats durchgeführten Befragung diskutiert und die Frauenquote im Vorstand festgelegt.

Eine Telefonkonferenz fand am 2. Mai 2018 zu den Q1-Zahlen statt. Neben der Vorbesprechung der Hauptversammlung war der aktuelle Forecast für 2018 ein Schwerpunkt unserer Sitzung am 8. Mai 2018. Weiter standen Strategie- und Personalthemen sowie Vorstandsangelegenheiten im Mittelpunkt dieser Sitzung, die am Folgetag nach der Hauptversammlung fortgesetzt wurde. Zusätzlich ließen wir uns über den aktuellen Stand des Performance-Steigerungsprojekts im Wertpapierbereich informieren. Zur weiteren Optimierung unserer Aufsichtsratsarbeit haben wir die Einführung eines Aufsichtsrats-Managementsystems beschlossen.

Die Konzernzahlen zum ersten Halbjahr mit dem entsprechenden Bericht und aktuellen Forecast für 2018 wurden in der Sitzung am 31. Juli 2018 ausführlich besprochen. Neben dem Abschlussbericht zum Performance-Steigerungsprojekt im Wertpapierbereich hat sich das Gremium nochmals intensiv mit dem Produktionsbereich befasst. Darüber hinaus standen Strategie- und Compliancethemen sowie Vorstandsangelegenheiten auf der Agenda.

Nach der Erläuterung des Q3-Berichts stellte der Vorstand in der Sitzung am 6. November 2018 den aktuellen Forecast 2018 sowie die Unternehmens- und Investitionsplanung 2019 bis 2021 vor. Den Investitionsplan für 2019 haben wir genehmigt, ebenso die zusätzliche Wachstumsoffensive 2023, die eine stärkere Ausrichtung des Segments Digital & Web auf den flexiblen Verpackungs- und Wellpappendruck beinhaltet. In der Aufsichtsratssitzung ging es zudem um Strategie-, Compliance- und Personalthemen sowie um Vorstandsangelegenheiten.

Auf Basis der vom Personalausschuss vorbereiteten Unterlagen haben wir die Erweiterung des Vorstands auf wieder fünf Vorstandsmitglieder beschlossen und mit Wirkung ab dem 1. Dezember 2018 Herrn Dr. Andreas Pleßke für fünf Jahre in den Vorstand berufen. Neben der Leitung des Segments Special gehört die Optimierung des internen Produktionsnetzwerkes zu seinem Aufgabengebiet. Herr Dr. Pleßke hat sein Aufsichtsratsmandat als Vertreter der Anteilseigner zum 7. November 2018 niedergelegt. Vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018 war Herr Dr. Pleßke vom Aufsichtsrat in den Vorstand delegiert worden. Auf Empfehlung des Nominierungsausschusses haben wir Herrn Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner als seinen Nachfolger und als Kandidaten für die Aufsichtsratswahl bei der nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 22. Mai 2019 bestimmt. Für die Zwischenzeit erfolgte am 19. November 2018 die gerichtliche Bestellung durch das Registergericht Würzburg.

Weiter haben wir die Vorstandsverträge mit den Herren Dr. Mathias Dähn, Christoph Müller und Ralf Sammeck um jeweils fünf Jahre bis zum 31. Mai 2024 bzw. zum 30. September 2024 verlängert.

Zur strategischen Weiterentwicklung stimmten wir der 80 %igen Übernahme des Geschäfts mit Faltschachtelklebeanlagen vom türkischen Hersteller Duran Machinery und dem 50/50-Joint Venture mit Durst Phototechnik aus Brixen/Italien für Digitaldrucklösungen im Faltschachtel- und Wellpappendruck zu. Nachdem der Mietvertrag unserer Tochtergesellschaft Koenig & Bauer Kammann am bisherigen Unternehmensstandort in Bad Oeynhausen Ende 2019 ausläuft, genehmigten wir den Neubau der Betriebsstätte im benachbarten Löhne.

Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben wahrgenommen. Bei der Leitung der Koenig & Bauer AG haben wir den Vorstand kontinuierlich begleitet, beraten und seine Tätigkeit laufend überwacht. In alle Entscheidungen von zentraler Bedeutung war der Aufsichtsrat frühzeitig eingebunden.

Zwischen den Plenarsitzungen hat der Aufsichtsratsvorsitzende die Arbeit des Aufsichtsrats koordiniert und in Gesprächen mit dem Vorstand seine Beratungs- und Überwachungsfunktion wahrgenommen. Dabei wurden Strategie, Planung und Geschäftsentwicklung erörtert sowie die Risikolage und Marktentwicklungen ausgiebig besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden vom Vorsitzenden regelmäßig über die Ergebnisse der Gespräche informiert.

Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Prüfungs-, Strategie- und Personalausschuss tagten jeweils viermal und der Nominierungsausschuss für neue Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite zweimal. Eine Einberufung des gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war auch 2018 nicht erforderlich.

Neben den Quartalsberichten besteht ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des Prüfungsausschusses in der intensiven Durchsicht des Jahresabschlusses der Koenig & Bauer AG und des Konzernabschlusses mit dem zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht sowie den entsprechenden Prüfungsberichten. Bei der Jahresabschlussbesprechung berichteten die Vertreter des Abschlussprüfers dem Ausschuss über die Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen sowie für eine umfassende Diskussion verschiedener Themen zur Verfügung. Quartalsweise hat der Prüfungsausschuss die vom Abschlussprüfer in Anspruch genommenen Nicht-Prüfungsleistungen überprüft. Weitere Themen in den Sitzungen des Ausschusses waren das Compliance- und Risikomanagementsystem, die Risikosituation im Konzern, die interne Revision und die Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung. Neben einem Bericht über die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat sich der Ausschuss umfassend und regelmäßig über den Sachstand bei der SAP-Migration informieren lassen. Der Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand nahmen regelmäßig an den Sitzungen des Prüfungsausschusses teil.

Vorstandsangelegenheiten dominierten im Berichtsjahr die Sitzungen des Personalausschusses. Nach der Niederlegung des Aufsichtsratsmandats durch Herrn Dr. Andreas Pleßke bereitete der Nominierungsausschuss die Kandidaten-Empfehlung an das Aufsichtsratsplenum für seinen Nachfolger vor. Ein weiterer Schwerpunkt in den Sitzungen des Nominierungsausschusses waren Nachfolgefragen im Aufsichtsrat. Der Strategieausschuss hat sich eingehend mit den vom Vorstand forcierten Projekten bei Produkten, Prozessen und in der Personalentwicklung zur nachhaltigen Weiterentwicklung und Zukunftsausrichtung des Konzerns befasst. Die Projekte mit Duran und Durst haben wir intensiv begleitet. Über die Ergebnisse der Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend informiert.

Am 8. Februar 2019 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Von den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner aktuellen Fassung vom 7. Februar 2017 wird nur in unternehmensspezifisch begründeten Fällen abgewichen, siehe dazu den Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 40 f. Interessenkonflikte bei den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern sind im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht berichtet worden. Die individualisierte Teilnahme an den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen ist in nachfolgender Übersicht zusammengefasst:

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Name Mitglied seit Sitzungen Gesamt (5) Personalausschuss (4) Prüfungsausschuss (4) Strategieausschuss (4) Nominierungsausschuss (2)
Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender 2013 4/5 4/4 3/4 - 2/2
Gottfried Weippert, stv. Vorsitzender 2001 5/5 4/4 4/4 4/4 -
Dagmar Rehm, stv. Vorsitzende 2014 5/5 4/4 4/4 - 2/2
Julia Cuntz 2016 4/5 - - - -
Carsten Dentler 2017 5/5 - - 4/4 -
Marc Dotterweich 2015 5/5 - 4/4 - -
Matthias Hatschek 2006 5/5 - - 4/4 2/2
Christopher Kessler 2016 5/5 - - 4/4 -
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner 19.11.2018 - - - - -
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza 2015 5/5 - - 4/4 -
Walther Mann 2006 5/5 - - 4/4 -
Dr. Andreas Pleßke1 2016 2/5 - - - -
Simone Walter 2016 5/5 - - - -

1 Bis 7. November 2018, in den Vorstand vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018 delegiert

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den Konzernabschluss der Koenig & Bauer-Gruppe zum 31. Dezember 2018 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts hat die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Weiter hat die KPMG den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Der Abschlussprüfer hat zudem bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Absatz 2 AktG entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die genannten Unterlagen zusammen mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer standen den Mitgliedern des Aufsichtsrats in der feststellenden Sitzung zur Beantwortung ergänzender Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat in der Sitzung am 20. März 2019 den Jahres- und Konzernabschluss zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG, den zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht erhoben. Der Jahresabschluss wurde daher in der Sitzung gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss, zusammengefasste Lagebericht und nichtfinanzielle Konzernbericht wurden ebenfalls sorgfältig geprüft und gebilligt. Dem Vorschlag zur Ausschüttung einer Dividende von 1 € pro Aktie und der Unternehmensplanung 2019 stimmte das Gremium bereits vorab in einer außerordentlichen Sitzung am 24. Januar 2019 zu.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Vorstand, allen Führungskräften und Arbeitnehmervertretern im Konzern dankt der Aufsichtsrat für ihren Einsatz im Jahr 2018 und ihren Beitrag zum Erfolg von Koenig & Bauer. Bei unseren Aktionären bedanken wir uns für ihr Vertrauen in das Unternehmen.

 

Würzburg, den 20. März 2019

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung der Koenig & Bauer AG vom 8. Februar 2019

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1. Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit mit 2.500 € ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Eine Anpassung des Selbstbehalts auf das vom Kodex empfohlene Niveau wird im laufenden Geschäftsjahr im Aufsichtsrat nochmals erörtert.

2. Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat (Ziffer 5.4.1 des Kodex) besteht im Interesse der Gesellschaft nicht, da eine starre Regelung die individuellen Kenntnisse und fachlichen Qualifikationen der Mitglieder nicht berücksichtigt.

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2018 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 7. Februar 2017 mit den folgenden Ausnahmen:

Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat bestand nicht (Ziffer 5.4.1 des Kodex).

 

Würzburg, 8. Februar 2019

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat

Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Für den Vorstand

Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des Vorstands