Koenig & Bauer AGWürzburgKonzern - Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2021Konzern-Zwischenbericht Erstes Halbjahr 2021 Konzern-LageberichtDie Vorjahreswerte wurden aufgrund einer retrospektiven Anwendung der Umsatzbilanzierung entsprechend angepasst. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Für die ersten fünf Monate 2021 veröffentlichte der VDMA, dass preisbereinigt 24,8 % mehr Maschinen und Anlagen bestellt wurden als im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 6,7 %. Im selben Zeitraum fiel der Auftragseingang für Druckereimaschinen preisbereinigt um 35,7 % höher aus als im Vorjahr, wovon 14,1 % auf das Inland und 40,2 % auf das Ausland entfielen. Auch die Druckereimaschinen konnten im Vorjahresvergleich einen Umsatzanstieg von 8,7 % verzeichnen, wobei im Inland nach wie vor ein Minus von 9,8 % und im Ausland ein Plus von 13,5 % erwirtschaftet wurde. Geschäftsverlauf Der Auftragseingang im Koenig & Bauer-Konzern entwickelte sich, trotz Investitionszurückhaltungen vor allem in den neuen Marktsegmenten aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie, entsprechend dem Branchentrend im ersten Halbjahr 2021 positiv. Mit 615,3 Mio. € zum 30. Juni 2021 überschritten die Bestellungen den Vorjahreswert von 480,2 Mio. € um 28,1 %. Auftragseingang des Konzerns 01.01. - 30.06. scrollen
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Umsatzentwicklung des Konzerns 01.01. - 30.06. scrollen
Der Umsatz im Konzern lag mit 493,2 Mio. € zum 30. Juni 2021 um 4,4 % Covid-19 bedingt unter dem Vorjahreswert von 515,7 Mio. €. Sequentiell konnte der Umsatz im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um rund 2,5 % gesteigert werden. Die Konzernexportquote ging leicht von 85,7 % auf 84,0 % zurück, bei einem deutlich auf 10,7 % gestiegenen Anteil Lateinamerikas und Afrikas (Vorjahr: 7,1 %) sowie einem auf 16,0 % gestiegenen Anteil Deutschlands (Vorjahr: 14,3 %). Die Umsatzanteile im europäischen Ausland mit 31,1 %, in Nordamerika mit 17,5 % und in der Region Asien/Pazifik mit 24,7 % lagen jeweils unter ihren Vorjahreswerten von 32,3 %, 18,5 %, 27,8 %. Im ersten Halbjahr 2021 entfielen rund 30,4 % des Konzernumsatzes auch bedingt durch den geringeren Anteil des Neumaschinengeschäfts im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund der Covid-19-Pandemie auf den Servicebereich und 69,6 % auf das Neumaschinengeschäft. Mit 754,1 Mio. € lag der Auftragsbestand zum 30. Juni 2021 um 15,9 % über dem Vorjahreswert von 650,4 Mio. €. Auch sequentiell betrachtet stieg der Auftragsbestand im Vergleich zum 31. März 2021 (674,5 Mio. €) um 11,8 % und dient als solide Basis für das weitere Geschäftsjahr 2021. Umsätze nach Regionen 01.01. - 30.06. scrollen
Auftragsbestand des Konzerns zum 30.06. scrollen
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Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Trotz eines im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Umsatzes entwickelte sich die Ertragslage im Konzern im ersten Halbjahr 2021 positiver. Die Bruttomarge erhöhte sich im ersten Halbjahr 2021 auf 27,8 % nach 23,3 % im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg fiel im zweiten Quartal 2021 mit 32,4 % nach 23,2 % im Vorjahresquartal noch stärker aus. Die F&E-Kosten lagen mit 21,7 Mio. € nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (21,1 Mio. €). Die Vertriebskosten erhöhten sich leicht von 61,0 Mio. € auf 62,8 Mio. € zum 30. Juni 2021. Die Verwaltungskosten reduzierten sich im selben Zeitraum von 55,9 Mio. € auf 47,2 Mio. €. Der Saldo aus sonstigen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf 1,1 Mio. € nach -2,0 Mio. € im Vorjahr. In Summe ergibt sich im ersten Halbjahr 2021 ein EBIT von 6,4 Mio. € (30.06.2020: -19,8 Mio. €). Die Verbesserung um rund 26,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr ist trotz des Volumen- und Margeneffekts (rund 3 Mio. €) sowie der geringeren Nutzung von Kurzarbeit (rund 9 Mio. €) und eines Einmalertrages im Vorjahr (4,2 Mio. €) hauptsächlich auf die effizientere Umsetzung der Personalmaßnahmen im Rahmen von P24x, die sich auch in der Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für das Effizienzprogramm (rund 20 Mio. €) zeigt, sowie die P24x-Einspareffekte und die reduzierten Funktionskosten (rund 21 Mio. €) zurückzuführen. Insbesondere ist es Koenig & Bauer gelungen, die Einspareffekte aus der Nutzung von Kurzarbeit im Vorjahr durch langfristige und nachhaltige Maßnahmen im Rahmen von P24x zu ersetzen. Damit verbesserte sich die EBIT-Marge von -3,8 % auf 1,3 % im ersten Halbjahr 2021. Bereinigt um die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x um rund 20 Mio. € lag das EBIT im ersten Halbjahr 2021 bei -13,6 Mio. €. Im Vorjahreszeitraum war ein Einmalertrag von 4,2 Mio. € nach dem erfolgreichen Ausgang eines Rechtsstreits enthalten, was zu einem bereinigten EBIT Konzernergebnis 01.01. - 30.06. scrollen
von -24,0 Mio. € führt. Bei einem Zinsergebnis von -5,1 Mio. € (30.06.2020: -2,0 Mio. €) ergab sich im Konzern eine Verbesserung des Ergebnis vor Steuern von 1,3 Mio. € gegenüber -21,8 Mio. € im letzten Jahr. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag stieg das Konzernergebnis zum 30. Juni 2021 von -24,3 Mio. € im Vorjahr auf 1,1 Mio. €. Dies entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,05 € (30.06.2020: -1,48 €). Finanzlage Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verbesserte sich signifikant von -68,6 Mio. € im Vorjahr auf 26,5 Mio. € im Berichtszeitraum. Auch der Cashflow aus Investitionstätigkeit reduzierte sich auf -12,2 Mio. € (30.06.2020: -20,4 Mio. €). Der Free Cashflow verbesserte sich von -89,0 Mio. € im Vorjahr auf 14,3 Mio. €. Zu dem Anstieg um 103,3 Mio. € hat neben dem Rückgang der Investitionstätigkeit die Reduzierung des Net Working Capitals von 344,0 Mio. € zum 31. Dezember 2020 auf 324,9 Mio. € zum 30. Juni 2021 maßgeblich beigetragen. Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Cashflow von -58,5 Mio. € (30.06.2020: 23,3 Mio. €) aufgrund der Teilrückführung des Konsortialkredits in Höhe von 56,0 Mio. €. Ende Juni 2021 lag der Finanzmittelbestand bei 95,0 Mio. € (30.06.2020: 124,4 Mio. €) und es standen mehr als 250 Mio. € frei verfügbare liquide Mittel zur Verfügung. Nach Abzug der Bankverbindlichkeiten von 131,7 Mio. € verbesserte sich die Nettofinanzverschuldung auf -36,7 Mio. € (31.12.2020: -47,1 Mio. €). Vermögenslage Im ersten Halbjahr 2021 wurden 12,1 Mio. € (30.06.2020: 19,4 Mio. €) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte für Bau- und IT-Projekte investiert. Das Investitionsvolumen beinhaltet aktivierte Entwicklungskosten von 3,4 Mio. € (30.06.2020: 5,9 Mio. €). Den Investitionen standen auf Vorjahreshöhe liegende Abschreibungen von 18,2 Mio. € gegenüber. Per Saldo haben sich die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen von 392,3 Mio. € zum 31. Dezember 2020 auf 384,2 Mio. € leicht reduziert. Bei nahezu auf Vorjahresniveau liegenden Finanzinvestitionen und sonstigen finanziellen Forderungen sowie niedrigeren latenten Steueransprüchen sind die langfristigen Vermögenswerte von 509,7 Mio. € zum 31. Dezember 2020 auf 497,1 Mio. € zurückgegangen. Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich in Summe ebenfalls von 811,4 Mio. € zum Jahresende 2020 auf 771,0 Mio. €. Insgesamt lag die Bilanzsumme im Konzern mit 1.268,1 Mio. € zum 30. Juni 2021 leicht unter dem Wert zum Jahresende 2020 (1.321,1 Mio. €). Der Halbjahresgewinn trug maßgeblich zur Erhöhung des Eigenkapitals von 342,2 Mio. € zum 31.12.2020 auf 354,1 Mio. € bei. Die Eigenkapitalquote stieg zum Stichtag auf 27,9 % (31.12.2020: 25,9 %). In Summe reduzierten sich die kurz- und langfristigen Schulden im ersten Halbjahr 2021 um 64,9 Mio. €, wozu die Rückführung des Konsortialkredits von 56,0 Mio. € maßgeblich beigetragen hat. Die Pensionsrückstellungen reduzierten sich um 17,5 Mio. € auf 148,1 Mio. € aufgrund des von 0,9 % zum 31. Dezember 2020 auf 1,5 % zum 30. Juni 2021 gestiegenen Abzinsungssatzes für inländische Pensionen (31. März 2021: 1,5 %). Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen um 28,7 Mio. €, insbesondere aufgrund der teilweisen Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x um rund 20 Mio. €, wurde weitgehend kompensiert durch einen Anstieg der übrigen finanziellen Verpflichtungen. Entwicklung in den Segmenten Im Segment Sheetfed entwickelte sich insbesondere der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2021 dank der Zuwächse z. B. im Bogenoffset Großformat sowie bei Teilen der Postpressfamilie sehr positiv. Der Auftragseingang stieg von 288,0 Mio. € im Vorjahr auf 374,7 Mio. €zum 30. Juni 2021 an. Mehr als 60 % der Bestellungen sind dem stark wachsenden und pandemieresistenteren Verpackungsdruckmarkt (Faltschachteln und Etiketten) zuzuordnen. Der Anstieg von 30,1 % entspricht damit dem positiven Branchentrend laut VDMA. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 belief sich auf 293,3 Mio. € und damit auf dem Niveau des Vorjahres (295,4 Mio. €). Bei einer Book-to-Bill- Ratio von 1,28 ist der Auftragsbestand von 285,7 Mio. € zum 30. Juni 2020 auf 413,5 Mio. € zum Ende des Berichtszeitraums gestiegen. Das EBIT verbesserte sich zum 30. Juni 2021 auf 7,0 Mio. € (Vorjahr: -1,0 Mio. €). Entsprechend lag die EBIT-Marge bei 2,4 % (Vorjahr: -0,3 %). Die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x hat das EBIT im Segment Sheetfed mit 7,2 Mio. € possitiv beeinflusst. Im ersten Halbjahr 2021 war der Auftragseingang im Segment Digital & Webfed stark durch die Covid-19-Auswirkungen belastet. Die Zuwächse bei den Flexorotationen für flexible Verpackungen konnten die geringeren Bestellungen für Rollenoffset Druckmaschinen nicht ausgleichen. Auch die pandemiebedingte Investitionszurückhaltung im Bereich des digitalen Dekor- und Wellpappendrucks führte zu einem Rückgang von 25,9 %. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Auftragseingang zum 30. Juni 2021 bei 42,0 Mio. € (Vorjahr: 56,7 Mio. €). Der Auftragsbestand reduzierte sich von 85,5 Mio. € auf 45,5 Mio. €. Im ersten Halbjahr 2021 erhöhte sich der Umsatz um 9,2 % auf 64,1 Mio. € (Vorjahr: 58,7 Mio. €). Das EBIT erhöhte sich entsprechend von -12,3 Mio. € auf -11,0 Mio. €. Die EBIT-Marge verbesserte sich und lag bei -17,2 % nach -21,0 % im Vorjahr. Die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x hat das EBIT im Segment Digital & Webfed mit 1,5 Mio. € negativ beeinflusst. Der Auftragseingang im Segment Special zum 30. Juni 2021 lag mit 218,7 Mio. € um 45,1 % über dem Wert des Vorjahres von 150,7 Mio. €. In allen Bereichen (Banknote Solutions: Banknoten- und Sicherheitsdruck; MetalPrint: Metallverpackungen; Coding: Kennzeichnungslösungen für alle Branchen; Kammann: Direktdekoration von Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff und Metall) sind die Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Juni erreichte MetalPrint einen der besten Auftragseingänge der Firmengeschichte, nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2021. Dies zeigt, dass sich die Auftragslage bessert und der Weltwirtschaftsmotor wieder anspringt. Der Auftragsbestand erhöhte sich zum 30. Juni 2021 um 7,9 % auf 307,5 Mio. € (Vorjahr: 285,0 Mio. €). Der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 reduzierte sich um 25,7 Mio. € auf 148,6 Mio. € (Vorjahr: 174,3 Mio. €). Das EBIT verbesserte sich von -6,2 Mio. € auf 6,9 Mio. € zum 30. Juni 2021. Die EBIT- Marge erhöhte sich entsprechend und lag bei 4,6 % nach -3,6 % im Vorjahr. Die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x hat das EBIT im Segment Special mit 16,0 Mio. € possitiv beeinflusst. Im Vorjahr lag das EBIT bereinigt um den Einmalertrag aufgrund des erfolgreichen Ausgangs eines Rechtsstreits (4,2 Mio. €) bei -10,4 Mio. €. Forschung und Entwicklung Neben den Produktneu- und -weiterentwicklungen mit Fokussierung auf den Verpackungs- und Industriedruck sind neue kundenorientierte digitale Services die Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bei Koenig & Bauer. Mit maßgeschneiderten und durchgängigen Lösungen soll die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden über Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen sowie mehr Transparenz gesteigert werden. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen im ersten Halbjahr 2021 im Konzern bei 4,4 % des Umsatzes (Vorjahr: 4,1 %). Zusätzlich wurden Entwicklungskosten in Höhe von 0,7 % des Umsatzes aktiviert (2020: 1,1 %). Auch künftig werden die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in der Koenig & Bauer-Gruppe in dem herausfordernden Geschäftsumfeld bedingt durch die Covid-19-Auswirkungen nicht angetastet. Jüngste Beispiele unserer Neu- und Weiterentwicklungen im Segment Sheetfed war die Weltpremiere der neuen Mittelformat-Bogenoffsetgeneration Rapida 105 auf der China Print in Beijing vom 23. bis 27. Juni 2021. Die Sechsfarbenmaschine mit Lackturm und Auslageverlängerung (max. Bogenformat 720/740 x 1.050 mm) wurde dabei mehrmals täglich in praxisorientierten Live-Shows demonstriert. Die auf Basis der Baureihen Rapida 106 und Rapida 106 X konzipierte Maschine zeichnet sich u. a. durch weitere Automatisierungskomponenten, erhöhte Druckleistung und viele Rapida-typische konstruktive Lösungen wie eine umfassende Preset-Fähigkeit, einstellfreie Universal-Greifersysteme für alle Bedruckstoffe, umweltfreundliche CleanTronic-Waschsysteme auf Tuchbasis sowie die VariDry-Trocknertechnologie und Mess- und Regeltechnik zur Qualitätsregelung aus. Daneben wurde die Bogenführung - besonders am Saugbändertisch mit nur einem Mittelsaugband erkennbar - verbessert. Damit soll sie die Druckbetriebe fit für heutige und künftige Herausforderungen machen. Die Rapida 105 richtet sich dank ihrer hohen Bedruckstoff-Flexibilität (0,06 -0,7 mm im Standard, bis 1,2 mm mit Karton- bzw. Mikrowellenausstattung) und ihrer Variantenvielfalt mit bis zu acht Farbwerken inkl. Bogenwendung für den 4 über 4-Druck sowie Ausstattung mit Lackwerken, Kaltfolien-, Rolle-Bogen-Anleger und Logistikoptionen sowohl an Akzidenz- als auch Verpackungs und Label-Drucker. Damit sind die Druckbetriebe mit der neuen Maschinengeneration flexibler und besser als je zuvor aufgestellt. Unterschiedliche Varianten für Registermessung und -regelung, Farbregelung sowie die Bogeninspektion mit QualiTronic PrintCheck sorgen daneben für perfekte Druckqualität. Auch für die neue digitale Faltschachteldruckanlage VariJET 106 sieht das Joint Venture Koenig & Bauer Durst Interesse bei den chinesischen Druckfachleuten. Deswegen wurde auf der China Print auch ein Modell der Maschine auf dem Messestand gezeigt und mit diesem ein Einblick in die Verpackungsproduktion der Zukunft gegeben. Im Segment Special hat die Konzerntochter Coding (Kennzeichnungslösungen für alle Branchen) mit der Einführung des iCON 3 die Laserkennzeichnung in der Einstiegsklasse auf ein neues Niveau gehoben. Das Produkt wurde speziell für die dauerhafte Beschriftung und Markierung in den Bereichen Konsumgüter und Industrieprodukte entwickelt und bietet Anwendern eine wirtschaftliche Alternative zum Tintenstrahldruck, verfügt aber über die Vorteile der Lasertechnologie: Laserkennzeichnung arbeitet sauber und es entstehen keine Lösemittelemissionen. Durch den Verzicht auf Verbrauchsmittel reduzieren sich zudem die Betriebskosten enorm. Coding zeigte darüber hinaus noch eine weitere Neuerung. Zum ersten Mal wurde ein Produktlaunch in einem webbasierten Livestream mit dem Titel "Kyana Experience - Digitale Revolution im Mittelstand" veranstaltet. Die unkonventionelle Eventplattform bot einen perfekten digitalen Rahmen für die Produktvorstellungen. Kyana, die künstliche Intelligenz von Koenig & Bauer, begrüßte die Besucherinnen bereits in der virtuellen Lobby. Themenbezogene Räume und individuelle Gespräche sowie Expert:innen-Talks zum aktuellen Thema Digitalisierung im Maschinenbau und Mittelstand mit Keynote Speakern begleiteten die digitale Entdeckungsreise. Insbesondere die Vorstellung der neuen Digitalpakete ließen sich im Raum Kyana bestens veranschaulichen und erläutern. Der Kyana Chatbot unterstützt zu jeder Zeit, lernt durch Interaktionen und verbessert permanent die Antworten und Empfehlungen auf Fragen zum alphaJET. Das Kyana Dashboard schafft einen Überblick über die eingebundenen Systeme und macht so Monitoring und die zentrale Steuerung vernetzter Produktionsanlagen einfacher und sicherer. Dabei liefert Kyana rund um die Uhr Echtzeitdaten und ermöglicht einen optimalen Remote Service. Weitere Räume widmeten sich unter anderem der Identifizierung von Produkten, der Traceability über die gesamte Wertschöpfungskette und den Möglichkeiten digitaler Wasserzeichen auf Produktverpackungen. Der Inkjet-Drucker alphaJET 5 X gab in erweiterter Realität einen Vorgeschmack auf den Produktlaunch im Herbst. Zudem hat Koenig & Bauer Predictive Maintenance - die vorausschauende Wartung von Druckmaschinen - erfolgreich auch im Markt von Zeitungs- und Akzidenzdruckmaschinen platziert. In enger Zusammenarbeit mit mehr als 20 Pilotkunden aus dem Zeitungs- und Akzidenzmarkt wurden unterschiedliche Workflows erarbeitet und umgesetzt. Das Ziel von Predictive Maintenance ist vorhandene Maschinendaten zu nutzen, um diese Informationen automatisiert zu analysieren. So lassen sich mögliche Störungen noch vor deren Eintritt identifizieren und rechtzeitig beheben. Demnach planen Service-Manager:innen die Fernwartung und eventuelle Serviceeinsätze ein. Die Techniker:innen vor Ort beheben Fehler im Rahmen von vorab geplanten Einsätzen, bevor es zu einem Maschinenausfall kommt. Die dafür benötigten Stillstandzeiten werden in produktionsfreie Zeiten verschoben. Derzeit können eine Vielzahl von Komponenten ausgewertet werden, beispielsweise Plattenwechsler, Rollenwechsler oder Schmiersysteme und hydraulische Klemmung. Neben Zeitungs- und Akzidenzmaschinen bietet Koenig & Bauer Predictive Maintenance auch für die RotaJET, die Corru-Reihe und Maschinen weiterer Geschäftseinheiten an. Mitarbeiter Zum 30. Juni 2021 waren im Konzern 5.402 Mitarbeiter:innen tätig, 259 weniger als zum Vorjahreszeitpunkt, was insbesondere auf den Abbau im Rahmen des Effizienzprogramms P24x zurückzuführen ist. In der Beschäftigtenzahl sind 264 junge Menschen enthalten, die eine Ausbildung oder ein Praktikum absolvieren. Mit einer Ausbildungsquote von 4,9 % Personalstand per 30. Juni bei der Koenig & Bauer-Gruppe scrollen
(Vorjahr: 5,0 %) hat die Sicherung des Fachkräftenachwuchs bei Koenig & Bauer einen hohen Stellenwert, denn sie ist eine wichtige Zukunftsinvestition. Das Unternehmen bietet allen Auszubildenden, die sich qualifiziert haben, einen unbefristeten Übernahmevertrag an. 2020 lag die Übernahmequote der ausgebildeten, jungen Fachkräfte bei 96,6 %. Aufgrund der Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmensgruppe haben wir beschlossen, trotz der Pandemie, unsere Ausbildungsstätten und damit auch unsere 1868 gegründete Werkberufsschule in Würzburg im bisherigen Umfang fortzuführen. Sie ist als weltweit erste Werkberufsschule die Wiege der dualen Berufsausbildung. Risiko- und Chancenbericht Bei der Einschätzung der Risiken und Chancen für den Koenig & Bauer-Konzern haben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den entsprechenden Aussagen im Geschäftsbericht 2020 ergeben. Die wesentlichen Risiken unseres Geschäfts und das Risikofrüherkennungssystem sind ab Seite 79 ff. im Geschäftsbericht 2020 ausführlich beschrieben. Trotz der auch weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit Covid-19 sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die - einzeln oder kumulativ - den Fortbestand des Koenig & Bauer-Konzerns gefährden könnten. Unser breit aufgestelltes Produktprogramm, ausgerichtet auf fundamental intakte Absatzmärkte, die Umsetzung des Effizienzprogramms P24x sowie unsere starke Marktposition und finanzielle Stabilität begrenzen das Risikopotenzial. Die wesentlichen Chancen finden sich auf der Seite 91 im Geschäftsbericht 2020. Ausblick Erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im April 2021 seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum für das laufende Jahr um 0,5 % nach oben korrigiert. Der größte Treiber der Entwicklung ist dabei die USA. In den Industrieländern ist dem IWF zufolge ein Ende der Corona-Krise in Sicht - zumindest aus wirtschaftlicher Sicht. Dank Impfungen, einer stärkeren Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft und Maßnahmen zur Stützung von Konjunktur und Arbeitsmarkt soll die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 6 % wachsen. Im Juli 2021 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die USA erneut von 4,6 % - aufgrund der beispiellosen fiskalischen und geldpolitischen Unterstützung - auf 7 % angehoben. Die revidierte Prognose stelle das schnellste Wachstumstempo in einer Generation in den USA dar, teilte der IWF in seiner jährlichen Bewertung der Wirtschaftspolitik der USA mit. Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat seine Produktionsprognose für den Maschinenbau in Deutschland für 2021 bereits zum zweiten Mal - von real plus 4 % auf 7 % und nun auf 10 % - erhöht. Sie basiert laut dem VDMA neben der niedrigen Vorjahresbasis auch auf stark steigenden Auftragseingängen, einer besseren Auslastung der Kapazitäten und einem Produktionsplus von real 6 % in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres. Zudem würde der Maschinen- und Anlagenbau von umfangreichen Konjunktur- und Wachstumspaketen in wichtigen Absatzmärkten profitieren. Der VDMA betont aber auch, dass die Stärke und Breite des Aufschwungs auch vielfältige Produktionsbehinderungen zur Folge hätten. Dazu zählen neben Lieferengpässen und der damit einhergehenden Materialpreissteigerungen auch nach wie vor pandemiebedingte Einschränkungen. Für 2021 leichtes organisches Umsatzwachstum von jetzt 7 - 10 % bei einer EBIT-Marge von 2 % erwartet Trotz der weiterhin schwer einschätzbaren zukünftigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das wirtschaftliche Umfeld des Koenig & Bauer-Konzerns und der teilweise nach wie vor wegen Covid-19 bestehenden Reiserestriktionen rechnet das Unternehmen mit einer leicht positiven Geschäftsentwicklung im Jahr 2021, was auch die Prognoseerhöhungen des IWF und des VDMA für die gesamtwirtschaftlichen als auch branchenbezogenen Rahmenbedingungen - wie bereits oben erwähnt - widerspiegeln. Diese Prognose steht unter der Annahme, dass es durch die Fortschritte bei den Impfungen, die auch die Covid-19-Virusvarianten einschließen, zur Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen kommt. Der starke Auftragseingang von 615,3 Mio. € zum 30. Juni 2021 sowie der starke Auftragsbestand wird unter den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen als eine solide Ausgangsbasis für das laufende Geschäftsjahr angesehen. Vor diesem Hintergrund erwartet Koenig & Bauer für 2021 ein leichtes organisches Umsatzwachstum von jetzt 7 - 10 % auf 1.100 - 1.135 Mio. € (bisher: 4 % auf 1.070 Mio. €). Ergebnisseitig wird nach dem beschleunigten Einsetzen der erwarteten Einspareffekte aus P24x sowie der effizienteren Umsetzung der damit verbundenen Personalmaßnahmen mit einer EBIT-Marge von 2 % gerechnet. Wobei die bereits erwähnten Lieferengpässe und die damit einhergehende Materialpreissteigerung sowie die erneuten Reisebeschränkungen - auch bedingt durch das Auftauchen von Covid-19- Virusvarianten - das zweite Halbjahr 2021 weiterhin belasten. Die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x im zweiten Quartal 2021 führt zu einem Einmalertrag von rund 20 Mio. € und wird das Konzernergebnis und den Free-Cashflow entsprechend entlasten und war nicht in der Prognose für das Jahr 2021 enthalten. Bestätigung der mittelfristigen Ziele Die Koenig & Bauer-Gruppe bestätigt die Mittelfristziele von 1,3 Mrd. € Umsatz bei einer EBIT-Marge von mindestens 7 % sowie die Reduzierung des Net Working Capitals auf einen Wert von maximal 25 % des Jahresumsatzes, die nach Abschluss des Effizienzprogramms P24x erreicht sein sollen. Konzern-BilanzAktiva scrollen
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.-30.06.scrollen
01.04.-30.06. scrollen
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals scrollen
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Konzern-Gesamtergebnisrechnung 01.01.-30.06. scrollen
Konzern-Kapitalflussrechnung 01.01.-30.06.scrollen
Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. Juni 2021 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt. Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt. Entsprechend der Vorgehensweise zum 31. Dezember 2020 wurden die Zahlen für das 1. Halbjahr 2020 in Übereinstimmung mit IAS 8 rückwirkend angepasst. Dabei wurde die Bilanzierung von Umsatzerlösen aufgrund der Einführung einer neuen Konzernrichtlinie korrigiert, unterjährige Umsatzverschiebungen wurden nicht erfasst. Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. 2 Konsolidierungskreis und Konsolidierung Der Konsolidierungskreis und die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert. 3 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Würzburg, den 29. Juli 2021 Der Vorstand Dr. Andreas Pleßke Dr. Stephen M. Kimmich Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller Dipl.-Ing. Ralf Sammeck Dipl.-Ing. Michael Ulverich 4 Segmentbericht 4.1 Segmentbericht nach Sparten 01.01.-30.06. scrollen
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4.2 Informationen über geografische Gebiete 01.01.-30.06. scrollen
5 Ergebnis je Aktie 01.01.-30.06. scrollen
Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.524.783 Stückaktien, Vorjahr: 16.524.783 Stückaktien). 6 Bilanz 6.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen scrollen
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 5,2 Mio. € (1. Halbjahr 2020: 11,5 Mio. €) betreffen vorwiegend im Bau befindliche Anlagen sowie Zugänge zu anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. 6.2 Vorräte scrollen
6.3 Schulden Im ersten Halbjahr 2021 reduzierten sich die kurz- und langfristigen Schulden um 64,9 Mio. €, dazu hat die Rückführung des Konsortialkredits von 56,0 Mio. € maßgeblich beigetragen. Ein zinssatzbedingter Rückgang der Rückstellungen für Pensionen um 17,5 Mio. € sowie der Rückgang der sonstigen Rückstellungen um 28,7 Mio. €, insbesondere aufgrund der Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x um rund 20 Mio. €, wurde weitgehend kompensiert durch einen Anstieg der übrigen finanziellen Verpflichtungen. |
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