![]() KUKA AktiengesellschaftAugsburgJahres- und Konzernabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Zusammengefasster LageberichtGrundlagen des Konzerns Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit KUKA ist einer der führenden Automatisierungsspezialisten weltweit und unterstützt seine Kunden bei der ganzheitlichen Optimierung ihrer Wertschöpfung mit umfassendem Automatisierungs- und Digitalisierungs-Know-how. Der globale Technologiekonzern bietet seinen Kunden das komplette Leistungsspektrum aus einer Hand: von der Komponente (wie Roboter, Automated Guided Vehicles (AGVs) und weitere Automatisierungskomponenten) über die Fertigungszelle und die schlüsselfertige Anlage bis hin zur vernetzten Produktion mithilfe cloudbasierter ITWerkzeuge. Mit fortschrittlichen Automatisierungslösungen trägt KUKA zur Effizienzsteigerung und verbesserten Produktqualität der Kunden bei. Im Zuge von Industrie 4.0 - der nächsten Stufe der industriellen Revolution - stehen die digitale, vernetzte Produktion, flexible Fertigungskonzepte und Logistiklösungen sowie neue Geschäftsmodelle im Fokus. Mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, tiefem Prozess-Know-how und cloudbasierten Lösungen verschafft KUKA seinen Kunden einen Vorsprung. KUKA fokussiert sich auf seine Kunden und unterteilt daher sein operatives Geschäft in die folgenden fünf Segmente: Systems, Robotics, Swisslog, Swisslog Healthcare und China. Die Holding-Funktionen werden gebündelt im Segment Corporate Functions, das im Wesentlichen die KUKA AG enthält. Geschäftsbereich Systems Das Systems Portfolio deckt die gesamte Wertschöpfungskette einer Anlage ab: von einzelnen Systemkomponenten über Werkzeuge und Vorrichtungen bis hin zu kompletten, schlüsselfertigen Anlagen. Beginnend beim klassischen Rohbau in der Automobilindustrie über Batterieproduktionsanlagen im Elektromobilitätssektor bis hin zu ersten Projekten im Non-Automotive-Bereich: Das Ziel ist die effiziente Gestaltung von Produktionsprozessen durch anpassbare, modulare und automatisierte Fertigungs- und Logistikprozesse. Systems arbeitet gemeinsam mit seinen Kunden an flexiblen, skalierbaren Konzepten und Lösungen für die Fabrik von morgen. Als Automatisierungsspezialist für Hardware- und Softwarelösungen setzt Systems Impulse für die Digital Factory. Die Märkte in Deutschland und Europa werden vom Hauptsitz in Augsburg betreut, die Region Nord- und Südamerika vom Großraum Detroit in den USA und der asiatische Markt von Shanghai in China. In Toledo/USA produziert KUKA Toledo Production Operations (KTPO) im Rahmen eines Betreibermodells für Chrysler den Jeep® Gladiator. Geschäftsbereich Robotics Die Kernkomponente für die Automatisierung von Fertigungsprozessen liefert der Geschäftsbereich Robotics: Industrie-, kollaborative und mobile Roboter - zusammen mit der Robotersteuerung, Software und digitalen Services für das Industrial Internet of Things. Das breite Produktportfolio - von traditionellen 6-Achs- bis hin zu DELTA- und SCARA-Robotern - deckt Traglastbereiche von drei bis 1.300 Kilogramm ab. Außerdem umfasst das Portfolio von Robotics roboterbasierte, modular aufgebaute Fertigungszellen für verschiedene Einsatzbereiche. So kann KUKA optimal auf die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden eingehen. Zudem bietet Robotics umfangreiche Serviceleistungen an. Kunden können in den KUKA Colleges an mehr als 30 Standorten weltweit technische Schulungen und Fortbildungen besuchen. Der Großteil der Robotermodelle wird in Augsburg entwickelt, montiert, getestet und ausgeliefert. Die Schaltschränke werden in zwei ungarischen Werken in Taksony und Füzesgyarmat gefertigt. KUKA Robotics erweitert das Angebotsspektrum kontinuierlich, um Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen passende Lösungen anbieten zu können und auch kleinen und mittelständischen Unternehmen den wirtschaftlichen Einsatz von Robotern zu ermöglichen. Der Bereich Forschung und Entwicklung spielt hier eine bedeutende Rolle. Der Trend geht zudem zu Robotern, die einfach zu programmieren, flexibel einsetzbar sowie leicht integrier- und vernetzbar sind. Ergänzt durch Mobilität und autonome Navigation werden Roboter zu flexiblen Helfern in der Produktion, die immer intelligenter werden. Mit neuen Produkten und Technologien erschließt KUKA weitere Märkte und schafft neue Einsatzbereiche für die roboterbasierte Automatisierung. Der Roboter spielt eine Schlüsselrolle in der Fabrik der Zukunft. Mit deren Realisierung werden die Industrienationen ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen und gleichzeitig die Auswirkungen des demografischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt abmildern können. Geschäftsbereich Swisslog Mit dem Geschäftsbereich Swisslog erschließt KUKA auf dem Gebiet der Intralogistik die Wachstumsmärkte E-Commerce/Retail und Consumer Goods. Swisslog mit Hauptsitz in Buchs, Aarau/Schweiz, beliefert Kunden in mehr als 50 Ländern weltweit. Der Bereich realisiert integrierte Automatisierungslösungen für zukunftsorientierte Lager und Verteilzentren. Als Generalunternehmer bietet Swisslog schlüsselfertige Gesamtlösungen, beginnend mit der Planung über die Realisierung bis hin zum Service und setzt dabei vor allem auf datengesteuerte und roboterbasierte Automatisierung. Swisslog bietet smarte Technologien, innovative Software und angepasste Serviceleistungen an, um die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden im Bereich Logistik langfristig zu verbessern. Durch die Kombination der Swisslog Logistiklösungen mit roboterbasierten Automatisierungslösungen der anderen Geschäftsbereiche im Konzern, bietet KUKA neue Möglichkeiten der flexiblen Automatisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Geschäftsbereich Swisslog Healthcare Der Bereich Swisslog Healthcare (HCS) entwickelt und realisiert Automatisierungslösungen für moderne Krankenhäuser. Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Mithilfe von Prozessoptimierungen im Medikamentenmanagement während und nach dem stationären Aufenthalt von Patient:innen kann das Krankenhauspersonal mehr Zeit für die Pflege gewinnen. Zeitgleich können sich Medikationsfehler durch den Einsatz von Automatisierungslösungen reduzieren. Geschäftsbereich China Im Segment China werden alle Geschäftsaktivitäten der chinesischen Gesellschaften im Bereich Systems, Robotics, Swisslog und Swisslog Healthcare zusammengefasst. Neben KUKA Industrierobotern werden Automatisierungslösungen wie Lagerverwaltungssysteme oder auch automatisierte Lösungen für den Gesundheitssektor in China entwickelt, angeboten und vertrieben. Industrieroboter werden am Standort in Shunde produziert und im chinesischen Markt vertrieben. In China wurden außerdem neue Robotermodelle, wie zum Beispiel der SCARA- und der DELTA Roboter, entwickelt. Märkte, Trends und Wettbewerbspositionen Megatrends treiben Automatisierung mittel- und langfristig Megatrends wie die Digitalisierung, die Individualisierung von Produkten, der demografische Wandel, aber auch die verstärkte Regionalisierung aufgrund globaler Unsicherheiten erfordern immer flexiblere und gleichzeitig effizientere Lösungen im Produktionsund Intralogistikumfeld. Diese Entwicklungen werden sich aufgrund der Erfahrungen in den vergangenen Jahren weiter verstärken. Es zeigt, wie wichtig neue Ansätze und Geschäftsmodelle sind, die es den Kunden ermöglichen, ihre Prozesse flexibel an sich schnell verändernde Marktanforderungen anzupassen. Zyklisches Wachstum in einer volatilen Welt Automatisierung war traditionell eine komplexe Aufgabe von der Programmierung bis zur Inbetriebnahme. Das Produktionsbild hat sich allerdings in den letzten Jahren gewandelt - der Trend geht heute dahin, die Einstiegshürden für Automatisierung zu senken, indem Installation, Einsatz und Betrieb vereinfacht, Software und Sicherheitsfunktionen verbessert und Kosten gesenkt werden. Dies führt zu einer Steigerung der Produktivität und Flexibilität. Technologietrends wie Digitalisierung, Machine Learning und künstliche Intelligenz beschleunigen diese Entwicklungen. Der Roboter ist dabei die entscheidende Komponente für die Fabrik der Zukunft, in deren Mittelpunkt der Mensch steht. Schon heute ist der Einfluss Chinas, als größter Robotermarkt der Welt, auf den globalen Automatisierungsmarkt immer deutlicher zu erkennen. Chinesische Player bauen nicht nur ihren heimischen Marktanteil aus, sondern besetzen auch Premiumsegmente mit Standardtechnologie zu niedrigen Preisen. KUKA ist eines der führenden Automatisierungsunternehmen in einigen Branchen und Regionen in Europa, Nordamerika und China. In den letzten Jahren hat KUKA seine Präsenz in China verstärkt und in den Aufbau eines lokalen Standbeins investiert, um die spezifischen Bedürfnisse der chinesischen Kunden zu adressieren und die Markteinführungszeit zu beschleunigen. Robotik- und Automatisierungslösungen werden stärker nachgefragt, um Personalengpässe zu kompensieren, Personalkosten zu senken und die Effizienz und flexible Anpassung an sich verändernde Marktbedürfnisse und -dynamiken zu fördern. Darüber hinaus wird auch durch den verstärkten Reshoring-Trend zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Lieferkettensysteme weiterhin ein Anstieg der Nachfrage erwartet. Konzernstrategie Unsere Kunden bei der Automatisierung und Digitalisierung partnerschaftlich zu begleiten, ist eine Kernaufgabe bei KUKA. In einem sich schnell verändernden, von globalen Megatrends geprägten Umfeld mit stetig steigendem Wettbewerb liegt der Schlüssel zu zukünftigem Wachstum darin, die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden in verschiedenen Branchen und Regionen zu verstehen, um für sie einen einzigartigen Mehrwert zu schaffen. Dabei haben wir aktuelle Entwicklungen und Trends unserer Kernindustrien stets im Blick. Von einfach anwendbarer, flexibler Automatisierung bis hin zu mobilen, datengetriebenen und skalierbaren Lösungen bieten wir schon heute Antworten auf die Bedarfe von morgen. Mit unserer Strategie richten wir den Blick auf die globalen Trends und verfolgen dabei ein klares Ziel: Das wettbewerbsfähigste Unternehmen für roboterbasierte Automatisierung zu sein. Dabei konzentriert sich KUKA langfristig auf vier Fokusthemen: 1. KUKA ist erste Wahl für intelligente Automatisierung KUKA möchte langfristig Produkte, Dienstleistungen und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen und damit ein wettbewerbsfähiges Portfolio mit klaren Alleinstellungsmerkmalen bieten. Zudem arbeitet KUKA an einem Rundum-Paket und erweitert das digitale Geschäft. 2. KUKA bietet 125 Jahre Pioniergeist Das Unternehmen will zukünftig Technologie-Trendsetter für Massenmärkte mit kürzeren Entwicklungszyklen werden und führende Marke in der robotergestützten Automation. Durch Erweiterung von Erfahrung und Fähigkeiten sollen neue Marktsegmente gewonnen werden. 3. Zusammen - Weltweit KUKA nutzt sein globales Wissen über die lokalen Marktbedürfnisse und stärkt die Regionen, die die globale Roadmap und Plattform vorantreiben. Ziel ist es, erfolgreich in Asien, Europa und Nord- und Südamerika zu sein. Dafür braucht es flexible, stabile und anpassungsfähige Lieferketten, die möglichst unabhängig auch in Krisenzeiten laufen. 4. Von Menschen für Menschen KUKA schafft hierfür ein Umfeld, in dem seine Mitarbeiter wachsen und sich beruflich weiterentwickeln können mit dem Ziel, das attraktivste Unternehmen in der Branche zu werden. Geschäft erweitern: Neue Märkte, Software & Services KUKA diversifiziert seine Geschäftstätigkeit kontinuierlich in wachstumsstarke, profitable Geschäftsfelder KUKA konzentriert sich auf Märkte, die sich vor allem durch ein hohes Wachstums- und Ertragspotenzial auszeichnen sowie auf regionale Wachstumschancen, insbesondere in den wachstumsstarken Ländern Asiens. Während KUKA in der Vergangenheit stark von seiner Vorreiterrolle in der Automatisierung der Automobilindustrie profitiert hat, zeichnen sich in Zukunft zunehmend Potenziale jenseits von Automotive und im chinesischen Markt ab: Automotive Die Automobilindustrie ist für KUKA seit jeher von großer Bedeutung und bleibt ein wichtiges Standbein. Sie ist ein sehr wichtiger Technologie- und Innovationstreiber und befindet sich seit geraumer Zeit in einer Umbruchsphase. Etablierte Konzepte und Geschäftsmodelle unterliegen großen Veränderungen in der Art und Weise, wie Fahrzeuge entwickelt, gebaut, verkauft und genutzt werden. KUKA wird mit seinem wachsenden Spektrum an Automotive- und Tier-1-Kunden weiterhin global wachsen und sie partnerschaftlich bei der Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung unterstützen. Electronics Die Elektronikindustrie ist eine der vielseitigsten Branchen in der heutigen Industrielandschaft. Zu ihr gehören die Produktion von Elektro-Hausgeräten, Spitzentechnologien wie Halbleiter oder Solarzellen, sowie die industrielle Elektronik. Der umsatzstärkste und wichtigste Teilmarkt ist der 3C-Markt (Computer, Communication und Consumer Electronics). Metal & Plastics Der Einstieg in die roboterbasierte Automatisierung beginnt in Schwellenländern oft mit Applikationen im Bereich Lichtbogenschweißen. Dabei werden Roboter nicht nur für Schweißanwendungen und Maschinen-Handling eingesetzt, sondern aufgrund ihrer umfassenden Funktionalitäten auch für eine Vielzahl weiterer Anwendungen, zum Beispiel Polishing oder Processing. Dies eröffnet zudem neue Wachstumschancen in gesättigten Industrien. E-Commerce & Retail Über den elektronischen Handel wird eine große und vielfältige Menge an Gütern über Warenverteilzentren an Konsumierende geschickt. Die schnelle und korrekte Auftragsabwicklung ist entscheidend für einen profitablen Betrieb und ist langfristig nur durch Automatisierung zu bewältigen. Deshalb ist der Bereich E-Commerce ein wichtiger Absatzmarkt für smarte Logistikkonzepte, basierend auf intelligenter Software und kombiniert mit innovativer, roboterbasierter Automatisierung. Consumer Goods Roboter unterstützen seit Jahren effizient und erfolgreich die Produktion von Fast Moving Consumer Goods (FMCG; Güter des täglichen Verbrauchs), vor allem in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aber auch bei der Schuh- oder Textilherstellung, bei Kosmetikartikeln und Pharmazeutika. Healthcare Der Gesundheitssektor zählt zu den wichtigsten Wachstumsmärkten der Zukunft. Der demografische Wandel, medizinische Innovationen und der Aufbau von Gesundheitssystemen in Schwellenländern, aber auch der Fachkräftemangel und die steigende Kostensensibilisierung der Gesundheitseinrichtungen führen zu einem Bedarf an neuen Lösungen. Die Automation der Medikamentenversorgung kann ein Teil der Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitssektor sein: Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Mit Hilfe von Prozessoptimierungen im Medikamentenmanagement während und nach dem stationären Aufenthalt von Patient:innen kann das Krankenhauspersonal mehr Zeit für die Pflege gewinnen. Zeitgleich reduzieren sich Medikationsfehler durch den Einsatz von Automatisierungslösungen nachweislich. KUKA Medical Robotics bietet ein umfassendes Portfolio an Robotik- Komponenten zur Integration in medizintechnische Produkte: Der Einsatz der KUKA Roboter reicht von der Röntgenbildgebung über Strahlentherapie und Positionierung von Patient:innen bis hin zu roboterbasierten Assistenzsystemen bei chirurgischen Eingriffen im Operationssaal oder als unterstützender Partner im Bereich der Rehabilitation. Ausbau des Software- und Digital-Services-Geschäfts Produktions- und Intralogistiksysteme der Zukunft werden digital vernetzt und zunehmend smart sein. Während die Wertschöpfung durch Hardware abnimmt, wird Software immer wichtiger. Dies geht einher mit dem Trend in Richtung einfach zu bedienender, intuitiver Automatisierung mit sinkenden Eintrittsbarrieren. Mit Investitionen in wertschöpfende Software und Services sowie der Digitalisierung des Angebots geht KUKA einen wichtigen Schritt, um zukünftiges, profitables Wachstum sicherzustellen. Dabei optimiert KUKA mit seinem digitalen Kundenportal seine Vertriebs- und Serviceangebotsmethoden, um das Kundenerlebnis über alle Regionen hinweg zu verbessern. Mit seinen digitalen Produkten ermöglicht KUKA seinen Kunden, Maschinen und Anlagen in der Cloud virtuell zu simulieren und digital zu vernetzen und so die Effizienz in verschiedenen Bereichen, wie der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance), zu steigern. Einen weiteren wichtigen Grundstein für die Zukunft legt KUKA mit Investitionen in die Lagerverwaltungssoftware SynQ von Swisslog und der KUKA AIVI Leitsteuerung, die es Kunden ermöglicht, flexibel und zuverlässig auf die sich ständig ändernden Produktionsanforderungen ZU reagieren. Finanzielles Steuerungssystem Die Unternehmenssteuerung richtet sich nach der Konzernstrategie. Anhand der daraus abgeleiteten Erfolgskennzahlen, den finanziellen Leistungsindikatoren, wird der Konzern gesteuert. Die finanziellen Zielgrößen des KUKA Konzerns messen außerdem Leistungen, die den Unternehmenswert beeinflussen. Die für den KUKA Konzern bedeutsamsten Steuerungsgrößen sind Auftragseingang, Umsatz, EBIT-Marge und Free Cashflow. Die Entwicklung der finanziellen Zielgrößen werden im Geschäftsverlauf und in der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage dargestellt. Um die Umsatzrentabilität festzustellen, wird das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu den Umsatzerlösen ins Verhältnis gesetzt. Daraus ergibt sich die EBIT-Marge. EBIT wird für den KUKA Konzern sowie die Geschäftsbereiche ermittelt. Der Free Cashflow stellt die verfügbaren Mittel dar, die für die Auszahlung der Ansprüche von eigen- und fremdkapitalgebenden Personen vorhanden sind. Diese Kennzahlen werden veröffentlicht und gehören unter anderem zum Ziel- und Entlohnungssystem im KUKA Konzern. Somit wird sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden die gleichen Zielvorgaben verfolgen. Ein wichtiger Frühindikator für die Geschäftsentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau ist der Auftragseingang. Nach Abzug der Umsatzerlöse ergibt sich hieraus der Auftragsbestand als Stichtagswert am Ende einer Berichtsperiode. Der Auftragsbestand ist ein Indikator für die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten in den kommenden Monaten. Auftragseingang und Auftragsbestand werden für den KUKA Konzern sowie für die Geschäftsbereiche ermittelt. Alle Kennziffern werden laufend von den Führungsgesellschaften und vom zentralen Rechnungswesen und Controlling des KUKA Konzerns verfolgt und überprüft. Das Management analysiert Planabweichungen und entscheidet über Maßnahmen zur Erreichung der geplanten Zielgrößen. 5-Jahres-Darstellung der wichtigen Kennzahlen im KUKA Konzern scrollen
Zielerreichung Im März 2022 veröffentlichte KUKA die Zielwerte für das Gesamtjahr 2022. KUKA rechnete sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz mit einem Wert, der leicht über Vorjahresniveau liegen wird, das heißt weniger als 10 Prozent. Für die EBIT-Marge wurde eine Steigerung prognostiziert. Die Marge sollte im niedrigen einstelligen Bereich liegen. Darüber hinaus sollte das Ergebnis nach Steuern über dem Vorjahresniveau liegen. Für das Jahr 2022 wurde außerdem ein positiver Free Cashflow prognostiziert, der aber unter dem Vorjahresniveau liegen sollte. KUKA wies bei der Veröffentlichung dieser Zielwerte auf die unsicheren Rahmenbedingungen hin, vor allem im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine sowie den anhaltenden globalen Lieferschwierigkeiten. Am 26. Oktober 2022 wurde die Prognose angepasst und über eine Ad-hoc-Meldung veröffentlicht. Basierend auf den Entwicklungen im Geschäftsjahr 2022 wurde sowohl die Prognose für den Auftragseingang als auch für den Umsatz von leicht über dem Vorjahreswert (weniger als 10 Prozent) auf über dem Vorjahreswert (mehr als 10 Prozent) angehoben. Die EBIT-Marge wurde auf rund 3,0 Prozent prognostiziert. Für den Free Cashflow wurde die Prognose reduziert. Es wurde mit einem negativen Betrag gerechnet, der im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen könnte. Die Prognosen für den Umsatz und das Ergebnis nach Steuern blieben unverändert. Die im März 2022 veröffentlichten Prognosen für den Auftragseingang und den Umsatz wurden übertroffen. Der Konzern erzielte Auftragseingänge in Höhe von 4.459,5 Mio.€ (2021: 3.565,3 Mio. €), die 25,1 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. Die Umsätze lagen bei 3.897,0 Mio.€ (2021: 3.286,2 Mio. €) und 18,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zielwerte für EBIT und das Ergebnis nach Steuern wurden erreicht. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,0 Prozent nach 1,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Marge lag damit im positiven niedrigen einstelligen Bereich. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 101,4 Mio.€ über dem Vorjahresniveau (2021: 49,4 Mio. €). Die Prognose für den Free Cashflow wurde nicht erreicht. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 lag der Free Cashflow bei -188,3 Mio.€ und damit unter dem Vorjahresniveau (2021: 100,4 Mio. €). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf das höhere Vorratsvermögen im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen der Lieferketten zurückzuführen. Detaillierte Angaben finden Sie im Kapitel "Ertrags-, Finanzund Vermögenslage". Zielwerte 2022 scrollen
1 Definitionen: leicht über/unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr <+10 % über/unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr >+10 % Forschung und Entwicklung Für KUKA ist der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg von zentraler Bedeutung. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Jahr 2022 auf 171,2 Mio.€ und lagen über dem Wert des Vergleichszeitraums im Vorjahr (2021: 159,6 Mio. €). Bei den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten richtet sich KUKA nach den Marktbedürfnissen, Kundenanforderungen und erwarteten Trends. Die KUKA Konzernforschung ist dabei unternehmensübergreifend tätig und entwickelt Technologien für die Konzerngesellschaften. Sie arbeitet eng mit Hochschulen und Instituten weltweit zusammen. Durch seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten kann KUKA neue Einsatzgebiete erschließen und den technologischen Fortschritt weiter vorantreiben. Im Berichtsjahr meldete der KUKA Konzern 42 Patente und Gebrauchsmuster an und 221 Patente bzw. Gebrauchsmuster wurden erteilt. Im Fokus standen dabei Innovationen im Bereich der einfachen und ergonomischen Benutzung und von preisgünstigen Robotern sowie Anwendungen für gegenwärtige und zukünftige Schlüsseltechnologien in der industriellen Produktion, Logistik, Mobilität und der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie neue Produkte für fokussierte Wachstumsmärkte wie Asien. Beschaffung Eine robuste Lieferkette mit effizientem Einkaufs- und Beschaffungsmanagement ist entscheidend für die erfolgreiche Bedienung von Kundenaufträgen. Oberste Priorität haben hierbei die Sicherstellung der geforderten Qualität zu optimalen Kosten und die termingerechte Umsetzung. Bei KUKA sind die Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten rund um das Lieferkettenmanagement klar geregelt. Durch die Strukturierung des Gesamtgeschäfts in einzelne Geschäftssegmente mit jeweils verantwortlichen Geschäftsführungen können segmentspezifische Anforderungen innerhalb der zugehörigen Funktionen umgesetzt werden. Im Geschäftsjahr 2022 stellte die stark angespannte Lage in den Beschaffungsmärkten mit den anhaltenden globalen Lieferengpässen, unter anderem bedingt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die weltweiten Beschaffungsabteilungen vor große Herausforderungen. Dies trifft insbesondere auf den Elektronikbereich zu. Unter diesen Rahmenbedingungen erwies sich bei Robotics die enge Vernetzung der Fertigungsstandorte mit den zugehörigen Einkaufsfunktionen als ein wichtiger stabilisierender Faktor. Ziel ist es, stabile und verlässlich funktionierende Kunden-Lieferanten-Beziehungen aufzubauen. Aufgrund ihres komplexen technologischen Produktportfolios setzte Robotics dabei verstärkt auf strategische Partnerschaften, um so die hohen Anforderungen an ihre Produkte und Leistungen zu realisieren. Die kontinuierliche Überwachung von Liefertreue bzw. Lieferverfügbarkeit steht bei KUKA abteilungsübergreifend im Fokus. Der regelmäßige Austausch und die enge Zusammenarbeit zwischen den Segmenten ermöglichen im Extremfall durch kurzfristige Entscheidungen eine hohe Flexibilität im gesamten Unternehmen. Im Bereich des Projektgeschäfts wurden Optimierungen bzgl. Struktur, System und Prozessen durchleuchtet, bewertet und zur weiteren Umsetzung vorbereitet. Mit Hilfe der identifizierten Verbesserungen werden Abläufe künftig noch schneller und effizienter möglich sein, was sich positiv auf interne Durchlaufzeiten und die Schnittstellen nach außen auswirkt. Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Weltweite Unsicherheiten und anhaltende Inflation bremsen globales Wirtschaftswachstum Die Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Corona- Pandemie ist seit Jahresbeginn ins Stocken geraten. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet gemäß ihrer Prognose vom November 2022 ein weltweites Wachstum von 3,1 %. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat zahlreiche Herausforderungen für die Weltwirtschaft mit sich gebracht. Negativ wirken sich vor allem die gestiegenen Rohstoffpreise und der Kaufkraftverlust der Konsumenten durch anhaltend hohe Inflation aus. Die restriktive Geldpolitik und die globalen Unsicherheiten bringen außerdem eine Investitions- und Konsumzurückhaltung bei Unternehmen und Konsumenten mit sich. Während in vielen Regionen der Welt im Hinblick auf die Corona-Pandemie eine Rückkehr zur "Normalität" stattgefunden hat, stehen andere Länder wie China immer noch vor den Herausforderungen stärkerer Covid-19-Einschränkungen. Aufgrund der regionalen Nähe und der vorhandenen Abhängigkeiten in der Energieversorgung, wirkt sich der Angriffskrieg auf die Ukraine überdurchschnittlich auf die Volkswirtschaften in Europa aus. Trotz der Herausforderungen lag das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr des Jahres über den Erwartungen. Besonders im zweiten Halbjahr des Jahres 2022 haben sich die Bedingungen jedoch zunehmend verschlechtert. Für das gesamte Jahr 2022 erwartet die EU-Kommission in ihrem Herbst-Ausblick ein Wachstum von 3,3 %. Im Jahr 2023 werden nur noch 0,3% erwartet. Für die Inflation erwartet die EUKommission eine Rate von 9,3 % im Jahr 2022 in der EU. Im Vergleich dazu soll die Inflation den USA bei 7,9% liegen. Neben den Energiepreisen sind vor allem die Lebensmittelpreise und andere Rohstoffe die Treiber der Inflation. Für die Eurozone soll die Inflation bei 8,5% liegen, was einen Rekordwert seit der Einführung des Euros darstellt. In ihrem November-Ausblick erwartete die OECD für die USA ein Wirtschaftswachstum von 1,8 % für das Jahr 2022 und für China eine Wachstumsrate in Höhe von 3,4 %. Damit liegt die USA deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt, während China weniger betroffen ist und leicht darüber liegt. Für die deutsche Wirtschaft erwartet die OECD ein Wachstum von 1,6 %. Während das Wachstum dieses Jahres noch verhältnismäßig solide ausfiel, gingen die Erwartungen und die Stimmung der Wirtschaft bereits deutlich zurück. Der ifo Geschäftsklimaindex des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) gilt als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Im November 2022 erreichte der Klimaindex nur noch 86,3 Punkte, nachdem er im Hoch des Jahres vor dem Ausbruch des Krieges in Europa noch 98,8 Punkte erreichte. Die Erwartungen gingen noch stärker von 98,6 auf 80,0 Punkte im selben Zeitraum zurück. Automobilmärkte mit deutlichen Überkapazitäten, jedoch starkem Wachstum bei Elektrofahrzeugen 2022 lagen gemäß dem Verband der Automobilindustrie (VDA) die Absatzzahlen sowohl auf dem europäischen als auch auf dem USAbsatzmarkt hinter den Erwartungen. In Europa wurden 2022 rund 4% weniger Neufahrzeuge zugelassen als im Vorjahr. Im US-Markt sanken die Verkäufe sogar um 8 %. In China legte der Absatz deutlich zu. Der chinesische Pkw-Markt konnte um 10 % zulegen. Positiv wirkte sich die Steuerreduktion auf einen Großteil der Fahrzeuge im zweiten Halbjahr aus. Der Rückgang aufgrund des Lockdowns im ersten Halbjahr konnte bis Jahresende wieder kompensiert werden. Laut VDA verhinderten auf den internationalen Automobilmärkten vor allem der Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen, die stark gestiegenen Preise für Energie und Logistik sowie die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste Unsicherheit ein stärkeres Wachstum. In Deutschland wurden bis zum Dezember 2022 laut Kraftfahrt- Bundesamt (KBA) insgesamt 2,4% weniger Autos zugelassen als im Vorjahr. Die Zulassungszahlen im November lagen jedoch 31,4% über dem Vorjahresmonat. Nach einem schwachen Sommer setzt sich demnach gerade ein Aufschwung bei den Zulassungen fort. Mit einem Anteil von 45,8% handelte es sich bei fast jedem zweiten zugelassenen Auto um ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb. Die Elektromobilität nimmt laut einer Analyse des Center of Automotive Management (CAM) in den drei wichtigsten globalen Kernregionen weiter Fahrt auf, wobei China als Absatzmarkt zunehmend dominiert. In den ersten drei Quartalen 2022 sind die Absatzzahlen von batteriebetriebenen Autos (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) in China, Europa und den USA um 65% auf einen Rekordwert von 6,75 Millionen Pkws gestiegen. Die reinen Elektrofahrzeuge legten dabei etwas überproportional im Verhältnis zu den Hybriden zu mit einem Plus von etwa 78 %. Der chinesische Markt bildet bereits den Kernmarkt und war für fast zwei Drittel des BEV-Absatzes verantwortlich. Zurückhaltung bei Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau durch schwächelnde Weltwirtschaft Bei den Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau sahen die Experten vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zunehmende Zurückhaltung. Die Maschinenindustrie ist zunächst gut in das Jahr 2022 gestartet und die Nachfrage nach Investitionsgütern war weiter hoch, sodass sich die Auftragsbücher weiter füllten. Unternehmen waren unterschiedlich stark von Lieferengpässen betroffen. Infolge war das Wachstum in der Maschinenindustrie sehr uneinheitlich. Im Jahresverlauf haben sich die Wachstumsperspektiven jedoch eingetrübt. Gründe für den Gegenwind sind vor allem der Angriffskrieg auf die Ukraine und das schwächelnde Wachstum in China, das aus der insgesamt schwachen Weltwirtschaft und aus den Restriktionen der Null-Covid-Politik resultiert. Auch in Europa und den USA drücken die hohe Inflation und die strengere Geldpolitik der Notenbanken auf die Investitionen. Infolgedessen revidierte der VDMA im Maschinenbau Konjunktur International Bericht vom November 2022 die Prognose aus dem Juni von 4 % auf nur noch 2 % preisbereinigtes Umsatzplus in der globalen Maschinenbauindustrie im Jahr 2022. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hat sich abgekühlt. Der globale Einkaufsmanagerindex von J.P. Morgan und S&P Global für das verarbeitende Gewerbe notierte zuletzt einige Monate unter den Wachstumsschwellenwerten von 50. Das Prognoseinstitut Oxford Economics rechnet in einem Basis- Szenario für das Jahr 2022 mit einem bereinigten Rückgang beim Maschinenbau-Umsatz in Deutschland von 1 %. Für China wird keine reale Veränderung erwartet. Die USA sollen hingegen ein Plus von 2% erreichen. Vor allem die öffentlichen Investitionsprogramme wie die jüngsten Fiskalpakete Infrastructure Investment and Jobs Act, der Inflation Reduction Act und der Chips Act tragen in den USA die Nachfrage nach Maschinen. Flexible Produktions- und Logistiklösungen durch Digitalisierungsschub mit Nachfragesprung Im Oktober 2022 veröffentlichte die International Federation of Robotics (IFR) die Gesamtjahreszahlen der weltweiten Roboterverkäufe im Jahr 2021. Demnach wurden 2021 global rund 517.000 Roboter installiert. Das entspricht einem Wachstum von 31 % gegenüber dem Vorjahr, getrieben durch den Digitalisierungsschub der Corona- Pandemie im Zusammenspiel mit der starken weltwirtschaftlichen Erholung. Wachstumstreiber waren vor allem die Elektronikindustrie und die Automobilindustrie. Die Elektronikindustrie machte 26 % aller Installationen aus. Damit nahm der Anteil gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt ab. Die Gesamtzahl der Installationen in der Elektronikindustrie nahm um 24 % zu. Die Automobilindustrie machte 23 % aller Installationen aus, was einer Zunahme um zwei Prozentpunkte entspricht. Die Anzahl der Installationen wuchs damit um 42 % im Jahr 2021. Der Anteil der Metallindustrie nahm um einen Prozentpunkt auf 12 % zu. Das entspricht einem Wachstum in den Roboter-Installationen um 45 %. Den regional größten Anteil des Marktes macht mit Abstand der Bereich Asien und Australien mit 381.000 Einheiten aus. Das entspricht etwa 74 % aller Installationen. Der europäische Markt macht etwa 16 % aus und der Anteil der Installationen in Amerika etwa 10 %. Auch in Zukunft ermöglicht ein Ausbau der Automatisierung durch Roboter, dass die Mitarbeiter in Unternehmen sich immer mehr höher qualifizierten Aufgaben widmen können. Die steigende Nachfrage bei Verbrauchern nach maßgeschneiderten Produkten erfordert außerdem ein flexibles, digitalisiertes Produktionslayout. Eine flexible Produktion zeichnet sich durch ein Matrix-Layout gegenüber dem ursprünglichen traditionellen Fließband aus. Roboter können den automatischen Transport von Werkstücken in der Matrix ermöglichen. Effizienzsteigerungen durch den Einsatz von Robotern unterstützen außerdem die Reduzierung der Emissionen in der Produktion. Im Hinblick auf die ökologische Transformation wird durch eine höhere Präzision von Robotern weniger Ausschuss produziert. Geschäftsverlauf KUKA Konzern Durch den weltweit starken Anstieg der Nachfrage nach Automatisierungslösungen erzielte KUKA im Jahr 2022 Rekordwerte. Mit 4.459,5 Mio.€ erreichte KUKA den höchsten Auftragseingang in ihrer Unternehmensgeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Auftragseingänge um 25,1% (2021: 3.565,3 Mio. €). Vor allem in China zog die Nachfrage im Berichtsjahr stark an. Einen neuen Rekordwert erzielte KUKA auch bei den Umsatzerlösen. Der Umsatz lag mit 3.897,0 Mio. € um 18,6 % und damit deutlich über dem Vorjahreswert (2021: 3.286,2 Mio. €). Die Verbesserungen waren vor allem auf das Wachstum im chinesischen Markt zurückzuführen. Die Book-to-Bill- Ratio lag mit 1,14 im Geschäftsjahr 2022 über dem Vorjahresniveau (2021: 1,08). Der Auftragsbestand stieg um 25,7% von 2.311,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 2.905,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2022. Das EBIT konnte fast verdoppelt werden und erhöhte sich im laufenden Geschäftsjahr auf 118,4 Mio.€ (2021: 61,8 Mio. €). Trotz gestiegener Material- und Logistikkosten konnte die Marge vor allem aufgrund des höheren Umsatzvolumens im Vergleich zum Vorjahr sowie des verbesserten Projektmanagements deutlich gesteigert werden. Dazu beigetragen hat unter anderem das Segment Systems. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,0 % (2021: 1,9 %). Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Gesamtaussage Zu Jahresbeginn waren die die Aussichten für die Weltwirtschaft vor allem aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine sowie der anhaltenden Corona-Pandemie mit großen Unsicherheiten und Risiken behaftet. Trotz dieser weltweiten Herausforderungen stieg die Nachfrage nach Automatisierungslösungen und sowohl die Auftragseingänge als auch die Umsätze lagen über den ursprünglichen Erwartungen. KUKA erzielte mit 4.459,5 Mio.€ einen neuen Rekordwert im Auftragseingang. Der Wert lag um 25,1% über dem Vorjahreswert (2021: 3.565,3 Mio. €). Die Umsatzerlöse stiegen auf 3.897,0 Mio.€ und lagen damit um 18,6 % über dem Vorjahreswert (2021: 3.286,2 Mio. €). Der Free Cashflow lag bei -188,3 Mio.€ (2021: 100,4 Mio. €). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf das höhere Vorratsvermögen im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen der Lieferketten zurückzuführen. Ertragslage Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der KUKA Konzern Auftragseingänge in Höhe von 4.459,5 Mio.€ - eine signifikante Steigerung um weitere 25,1 % gegenüber dem Vorjahreswert (2021: 3.565,3 Mio. €). Auch die Umsatzerlöse stiegen um 18,6% gegenüber dem Vorjahr (2021: 3.286,2 Mio. €) auf 3.897,0 Mio. €. Somit erreichte KUKA den größten Wert sowohl in den Umsatzerlösen als auch Auftragseingängen in der Unternehmensgeschichte. Der Anstieg der Auftragseingänge und Umsatzerlöse war in allen Segmenten zu beobachten, jedoch am stärksten im Segment China. Der Auftragsbestand stieg von 2.311,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 um 26,0 % auf 2.912,4 Mio.€ zum 31. Dezember 2022, sodass auch in den Folgeperioden von einer hohen Auslastung auszugehen ist. Das erwirtschaftete Bruttoergebnis lag bei 810,0 Mio. € und damit um 16,3 % über dem Vorjahreswert (2021: 696,7 Mio. €). Angesichts der im Verhältnis zu den Umsatzerlösen etwas stärker gestiegenen Umsatzkosten ergab sich eine Konzernbruttomarge von 20,8 % nach 21,2% im Geschäftsjahr 2021. In den Segmenten Systems, Robotics und Swisslog stiegen die Bruttomargen an, wohingegen in den Segmenten Swisslog Healthcare und China ein Rückgang zu verzeichnen war. scrollen
1Die Mitarbeitendenzahlen basieren im gesamten Geschäftsbericht auf FTE-Berechnungen (Full Time Equivalent) Infolge des angestiegenen Geschäftsvolumens erhöhten sich die Ausgaben für Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung um 57,6 Mio.€ auf 698,8 Mio.€ (2021: 641,2 Mio. €). Dabei betrug das optimierte Verhältnis der sogenannten Overheadkosten zum Umsatz 17,9 % im Jahr 2022 nach 19,5 % in 2021. Die Vertriebskosten erhöhten sich von 284,9 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 um 27,7 Mio.€ bzw. 9,7% auf 312,6 Mio.€ im Geschäftsjahr 2022. Zum Bilanzstichtag 2022 beschäftigte KUKA im Vertrieb weltweit 1.665 Mitarbeitende (2021: 1.529 Mitarbeitende). Die Kundenorientierung bleibt immer im Fokus und wird kontinuierlich optimiert und ausgebaut. Bei den Verwaltungskosten war eine Erhöhung um 18,3 Mio.€ von 196,7 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 215,0 Mio.€ im Berichtsjahr zu verzeichnen. Im laufenden Jahr investierte KUKA in verschiedene Projekte zur Optimierung der internen Prozesse. Jedoch infolge der höheren Umsätze fiel die Verwaltungskostenquote im Verhältnis zum Umsatz von 6,0 % in 2021 auf 5,5 % in 2022. Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen von 159,6 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 171,2 Mio.€ im aktuellen Berichtszeitraum. KUKA legt eine hohe Priorität auf Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Zum 31. Dezember 2022 waren 1.426 Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung beschäftigt (31. Dezember 2021: 1.305 Mitarbeitende) - dies entspricht einem Anteil von 9,5% der Beschäftigten im Berichtsjahr und 9,2 % im Vorjahr. Die im Geschäftsjahr 2022 angefallenen Kosten für Neuentwicklungen in Höhe von 31,6 Mio.€ (2021: 31,3 Mio.€ ) wurden aktiviert und werden in den Folgeperioden planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibungen der in Vorjahren aktivierten F&E-Aufwendungen betrugen 26,1 Mio.€ nach 28,4 Mio.€ im Jahr 2021. Diese beinhalteten unter anderem außerplanmäßige Abschreibungen für nicht weiterverfolgte Projekte in Höhe von 6,8 Mio.€ (2021: 6,0 Mio. €). Die Aktivierungsquote fiel von 19,2 % im Jahr 2021 auf 17,9 % in 2022. Die sonstigen betrieblichen Erträge, welche unter anderem Erträge aus dem Verkauf bestimmter Vermögenswerte einer Tochtergesellschaft in Belgien sowie Investitionszuschüsse beinhalteten, stiegen von 14,9 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 17,5 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr an. Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 9,3 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 12,0 Mio.€ im Geschäftsjahr 2022 war im Wesentlichen auf Wertminderungsaufwendungen im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zurückzuführen. In Summe konnte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Berichtsjahr auf 118,4 Mio.€ (2021: 61,8 Mio. €) gesteigert werden. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,0 % nach 1,9 % im Vorjahr. Das höhere Umsatzvolumen, positive Einmaleffekte (wie Auflösung von Wertberichtigungen auf erwartete Forderungsausfälle, Liegenschaftsverkauf bei einer Tochtergesellschaft in Belgien sowie Investitionszuschüsse) verbesserten die Marge. Insbesondere trug die positive Geschäftsentwicklung in den Segmenten China und Systems zum positiven Ergebnis der KUKA Gruppe bei. EBIT im KUKA Konzern scrollen
Die Abschreibungen reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022 um 7,4 Mio.€ auf 132,8 Mio.€ (2021: 140,2 Mio. €). Die Abschreibungen für aktivierte Leasingverträge gemäß IFRS 16 blieben nahezu unverändert (2022: 35,6 Mio. €; 2021: 35,9 Mio. €). Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 6,8 Mio.€ (2021: 10,6 Mio. €) für nicht mehr weiterverfolgte Projekte erfasst. Durch das verbesserte, positive EBIT stieg auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 202,0 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 251,2 Mio.€ im Berichtsjahr an. EBITDA im KUKA Konzern scrollen
Finanzergebnis weiterhin positiv Die saldierten Aufwendungen und Erträge im Finanzergebnis führten zu einem positiven Saldo, welcher sich allerdings um 5,5 Mio.€ auf 8,0 Mio.€ (2021: 13,5 Mio. €) reduzierte. Die Zinserträge sanken im Geschäftsjahr 2022 um 2,4 Mio.€ auf 24,7 Mio.€ (2021: 27,1 Mio. €). Sowohl bei den Zinserträgen auf Bankguthaben bei einem Tochterunternehmen im Segment China als auch bei den Zinserträgen aus dem Finanzierungsleasing der KUKA Toledo Production Operations LLC., Toledo/USA (KTPO), war ein leichter Rückgang im Vorjahresvergleich zu beobachten. Hingegen stieg der Zinsaufwand von 19,2 Mio.€ im Vorjahr auf 21,9 Mio.€ im Berichtsjahr an. Einen wesentlichen Anteil bildeten die Zinsaufwendungen für die vorhandenen Finanzierungsinstrumente (weitere Ausführungen hierzu sind dem Anhang zu entnehmen). Die Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit den Leasingverträgen standen, blieben mit 5,4 Mio.€ auf Vorjahresniveau (2021: 5,2 Mio. €). Der Nettozinsaufwand für Pensionen erhöhte sich leicht von 0,6 Mio.€ im Jahr 2021 auf 0,8 Mio.€ im Jahr 2022. Die Aufwendungen für Bürgschaften und Avale betrugen in beiden Geschäftsjahren 1,4 Mio. €. Der Nettobetrag aus Fremdwährungsgewinnen in Höhe von 80,0 Mio. € (2021: 45,6 Mio.€) und Fremdwährungsverlusten in Höhe von 77,3 Mio.€ (2021: 43,8 Mio. €) führte im Berichtsjahr zu einem Fremdwährungsgewinn in Höhe von 2,7 Mio.€ (2021: Gewinn: 1,8 Mio. €). Das Ergebnis aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten reduzierte sich von 3,8 Mio.€ im Vorjahr auf 2,5 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr. Die laufenden Veränderungen des beizulegenden Zeitwert eines Zinsswaps blieben mit 2,9 Mio.€ nahezu auf dem Vorjahresniveau (2021: 2,8 Mio. €). Das EBT (Ergebnis vor Steuern) stieg auf 126,4 Mio.€ und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert (2021: 75,3 Mio. €). Der Steueraufwand in Höhe von -25,0 Mio.€ (2021: -25,9 Mio. €) entspricht einer Steuerquote von 19,8 % (2021: 34,4 %). Die Veränderung der Steuerquote im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung von aktiven latenten Steuern, sowie aus gegenläufigen Effekten von Steuersubventionen in Nordamerika und China. Das Ergebnis nach Steuern betrug 101,4 Mio.€ und lag damit um 52,0 Mio.€ über dem Wert des Vorjahres (2021: 49,4 Mio. €). Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Lieferengpässe blieb die Nachfrage nach Automatisierungslösungen hoch, wodurch sich die Geschäftsentwicklung des KUKA Konzerns positiv darstellt. Das daraus resultierende Ergebnijse Aktie betrug 2,21€ in 2022 (2021: 0,98 €). Konzern-GuV verkürzt scrollen
Finanzlage Für die Ausführungen zu den Grundsätzen und Zielen des Finanzmanagements oder auch zur Konzernfinanzierung/Finanzierungsstruktur und zum Liquiditätsausgleich wird auf den Anhang Tz. 29 verwiesen. Bewertung durch Ratingagenturen Vor allem coronabedingte Beeinträchtigungen hatten die Rating- Agentur S&P Global Ratings im Jahr 2021 zu einer Reduktion des KUKA Ratings auf ein Sub-Investment Grade von BB+ veranlasst. Die positive Entwicklung der ratingrelevanten KPIs im Jahr 2021 und der erweiterte "parental support" durch Midea, dokumentiert durch den Squeeze-Out-Antrag, haben bereits im Mai 2022 zu einer deutlich höheren Bewertung von KUKA durch S&P geführt. Das Rating wurde in einem ungewöhnlich deutlichen Schritt um drei Rating-Stufen auf das gute Investment Grade Level BBB+ angehoben und zusätzlich mit einem positiven Ausblick versehen. Konzern-Kapitalflussrechnung verkürzt scrollen
Die positive Entwicklung der Ertragslage spiegelte sich auch in den Cash Earnings wider. Cash Earnings ist eine Kennzahl, welche sich aus dem Ergebnis nach Steuern, korrigiert um Ertragsteuern (ohne latente Steuern), Zinsergebnis, nicht zahlungswirksame Abschreibungen sowie sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen (inklusive latente Steuern), ergibt. Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Cash Earnings mit 255,6 Mio.€ im Vergleich zum Vorjahr weiterhin gesteigert werden (2021: 223,3 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des KUKA Konzerns fiel hingegen von 208,0 Mio. € in 2021 auf -198,2 Mio.€ in 2022. Das Trade Working Capital stieg von 398,7 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 um 355,3 Mio.€ auf 754,0 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr. Der Anstieg ist nicht nur auf das erweiterte Geschäftsvolumen, sondern vielmehr auf die Lieferkettenschwierigkeiten sowie gravierende Materialengpässe vor allem in den Segmenten China und Robotics zurückzuführen. In allen Bereichen des Trade Working Capitals war eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. So lagen die Vorräte mit 719,8 Mio.€ im Jahr 2022 deutlich über dem Wert des Vorjahres von 445,6 Mio. €. Der Anstieg in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten von 1.072,1 Mio.€ im Jahr 2021 auf 1.219,6 Mio.€ in 2022 sowie in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten von 1.119,0 Mio.€ in 2021 auf 1.185,4 Mio. € fiel etwas moderater aus als der Anstieg innerhalb des Vorratsvermögens. Insgesamt entwickelte sich das Trade Working Capital wie folgt: Trade Working Capital scrollen
Investitionstätigkeit im KUKA Konzern Das Investitionsvolumen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrug im Geschäftsjahr 2022 129,5 Mio.€ (2021: 101,4 Mio. €). Auszahlungen für Investitionen in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, welche im Gegensatz zu den anderen Investitionen dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zugeordnet werden, beliefen sich auf 8,3 Mio. €. Im Berichtjahr wurde weiterhin in Produktionsgebäude in Shunde/China investiert. Um die neu geschaffene Fläche optimal und sinnvoll nutzen zu können, werden einige Bereiche untervermietet. Zudem fanden weitere Erweiterungsbzw. Optimierungsarbeiten primär am Standort Augsburg statt. Der Buchwert von eigenen Entwicklungsleistungen bzw. selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten belief sich auf 114,4 Mio.€ (2021: 110,8 Mio. €). Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien scrollen
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 38,3 Mio. € (2021: 39,9 Mio. €), welche Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen -193,1 -197,0 zu 4,7 Mio.€ (2021: 7,7 Mio. €) auf Lizenzen und andere Rechte, zu 31,6 Mio.€ (2021: 31,3 Mio. €) auf selbsterstelle Software und Entwicklungskosten sowie zu 2,0 Mio.€ (2021: 0,9 Mio.€) auf geleistete Anzahlungen entfielen. Die Investitionen in Sachanlagen lagen mit 82,9 Mio.€ über dem Vorjahr (2021: 61,5 Mio. €). Im Bereich Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauen (einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken) wurden 6,9 Mio. € (2021: 9,7 Mio. €) investiert. Die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen blieben mit 14,4 Mio. € nahezu unverändert (2021: 14,1 Mio. €). In andere Anlagen/Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden 18,6 Mio.€ (2021: 15,6 Mio. €) investiert sowie 43,0 Mio. € in geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (2021: 22,1 Mio. €). Der Anstieg der Investitionen in Sachanlagen ist größtenteils auf Standorterweiterungen und -modernisierungen insbesondere im Segment China sowie am Standort Augsburg zurückzuführen. Für die Ausführungen zu den als Finanzinvestition gehaltene Immobilen wird auf den Anhang Tz. 8 verwiesen. Die Auszahlungen für Erwerbe der Gruppen von Vermögenswerten betrugen im Vorjahr 0,7 Mio. €. Die Auszahlungen des aktuellen Berichtsjahres betrafen Auszahlungen für den Erwerb eines konsolidierten Unternehmens im Segment Robotics in Höhe von 12,5 Mio. € und stellen sich wie folgt dar: Erwerbe scrollen
In den Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens sind im Wesentlichen Einzahlungen aus dem Verkauf von nicht mehr notwendigen Liegenschaften in Deutschland aus dem Vorjahr und in Belgien aus dem aktuellen Berichtsjahr enthalten. Zudem beinhaltete der Cashflow aus Investitionstätigkediite Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition in Höhe von 115,6 Mio.€ (2021: -58,3 Mio. €) sowie erhaltene Zinsen in Höhe von 24,7 Mio.€ (2021: 27,1 Mio. €). Negativer Free Cashflow Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (2022: -198,2 Mio. €; 2021: 208,0 Mio.€) und der Cashflow aus Investitionstätigkeit (2022: 9,9 Mio. €; 2021: -107,6 Mio. €) ergaben zusammen einen negativen Free Cashflow in Höhe von -188,3 Mio.€ (2021: 100,4 Mio. €). Der Anstieg des Trade Working Capitals, insbesondere des Vorratsvermögens bzw. der Forderung aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsvermögenswerte, hatte einen negativen Effekt auf die finanzielle Lage des Konzerns. Positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erhöhte sich auf 22,1 Mio. € im Jahr 2022 nach -34,8 Mio.€ im Jahr 2021. Darin enthalten sind die Dividendenzahlungen in Höhe von 0,1€ 1je Aktie (2021: 0,11€ je Aktie) mit einem Gesamtbetrag von -4,4 Mio.€ (2021: -4,4 Mio.€), die Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im Rahmen des Konsortialkredits und der Gesellschafterdarlehen sowie übrige Veränderungen kurzfristiger Bankverbindlichkeiten (2022: 49,3 Mio. €; 2021: -9,0 Mio. €). Des Weiteren beinhaltete der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sowohl den Tilgungsanteil der Leasingzahlungen (2022: -34,2 Mio. €; 2021: -34,6 Mio.€) als auch die Zinszahlungen inkl. dem Zinsanteil aus den Leasingverhältnissen (2022: -21,0 Mio. €; 2021: -18,5 Mio. €) sowie die Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (2022: 32,4 Mio. €; 2021: 31,7 Mio. €). Konzern-Nettoliquidität scrollen
Zum Geschäftsjahresende 2022 fiel die Nettoliquidität/-verschuldung von 148,1 Mio.€ im Vorjahr auf -77,4 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierten sich von 673,2 Mio.€ im Jahr 2021 auf 494,5 Mio.€ in 2022. Im Dezember 2019 hatte die KUKA AG einen Gesellschafterdarlehensvertrag über ein Darlehensvolumen von 150,0 Mio. € mit der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, einer 100 %igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, abgeschlossen. Das Gesellschafterdarlehen wurde im Mai 2022 um weitere 50,0 Mio. € auf 200,0 Mio.€ aufgestockt. Es ist am 20. Juni 2025 fällig. Der Buchwert betrug zum 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung der darauf entfallenen Zinszahlungen 196,6 Mio. €. Darüber hinaus hat die KUKA AG im September 2022 weitere 100 Mio.€ mit einer Laufzeit von 12 Monaten von der Midea Gruppe aufgenommen, deren Buchwert zum 31. Dezember 2022 bei 97,7 Mio.€ lag. Die zweite Tranche des Schuldscheindarlehens bei der KUKA Toledo Productions Operations LLC., Toledo, Ohio, USA (KTPO), mit einem Volumen von 90 Mio. USD war im Februar 2022 fällig und wurde planmäßig Anfang des Berichtsjahres getilgt. Die dritte Tranche mit einem Volumen von 50 Mio. USD und einer Laufzeit bis August 2023 betrug zum 31. Dezember 2022 46,8 Mio. €. Die restlichen Veränderungen innerhalb der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrafen zum einen Ziehungen innerhalb des Konsortialkreditvertrages der KUKA AG, zum anderen die im dritten Quartal getätigte Rückzahlung der zweiten Tranche von einem EUR-Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 107,5 Mio. €. Vermögenslage Die langfristigen Vermögenswerte stiegen vom 31. Dezember 2021 von 1.252,5 Mio.€ um 80,1 Mio.€ auf 1.322,6 Mio€ z.um 31. Dezember 2022. So erhöhten sich die latenten Steuern um 53,9 Mio.€ auf 149,7 Mio.€ (2021: 95,8 Mio. €). Der Anstieg der aktiven latenten Steuern beruht im Wesentlichen auf einer gesetzlichen Änderung in den USA, die zur Folge hat, dass Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steuerlich über einen Zeitraum von fünf Jahren geltend gemacht werden müssen. Auf Verlustvorträge entfielen 43,7 Mio. € (2021: 27,0 Mio. €). Des Weiteren stiegen sowohl die Sachanlagen (31. Dezember 2022: 398,0 Mio. €; 31. Dezember 2021: 368,5 Mio. €) als auch die immateriellen Vermögenswerte (31. Dezember 2022: 553,7 Mio. €; 31. Dezember 2021: 536,3 Mio. €). Der Geschäfts- und Firmenwert, welcher innerhalb der immateriellen Vermögenswerte ausgewiesen wird, stieg von 323,3 Mio. € im Jahr 2021 auf 340,8 Mio. € in 2022. Der Anstieg ist zum einen auf den aus dem Erwerb von Delfoi Robotics 0y (Segment Robotics) entstandenen Goodwill in Höhe von 7,1 Mio. € und zum anderen auf Währungseffekte zurückzuführen. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit einem Buchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 9,4 Mio.€ werden zur Erzielung von Mieteinnahmen im Segment China gehalten (2021: 0,0 Mio. €). Für weitere Details verweisen wir auf die Ausführungen zu den Investitionen innerhalb der Finanzlage. Die Finanzinvestitionen blieben mit 4,8 Mio. € nahezu unverändert (31. Dezember 2021: 5,0 Mio. €). Die langfristige Forderung aus Finanzierungsleasing reduzierte sich planmäßig um 34,3 Mio.€ auf 66,4 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 100,7 Mio. €). Auch die Nutzungsrechte von Leasingverhältnissen gingen leicht um 2,8 Mio.€ auf 111,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 114,7 Mio. €) zurück. Dahingegen erhöhten sich die langfristigen übrigen Forderungen von 1,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 5,8 Mio. € zum 31. Dezember 2022, sowie die at Equity bilanzierten Beteiligungen von 29,7 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 32,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Mit 2.623,3 Mio.€ lagen die kurzfristigen Vermögenswerte im aktuellen Berichtsjahr um 166,7 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (31. Dezember 2021: 2.456,6 Mio. €). In allen kurzfristigen Bilanzposten mit Ausnahme der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Der Rückgang der übrigen kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Wertpapieren mit einer Laufzeit von deutlich unter einem Jahr. Hingegen war im Bereich des aktiven Trade Working Capitals, wie unter Finanzlage erläutert, ein starker Anstieg zu beobachten. Allein die Vorräte erhöhten sich um 274,2 Mio.€ (31. Dezember 2022: 719,8 Mio. €; 31. Dezember 2021: 445,6 Mio. €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 596,9 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 713,4 zum 31. Dezember 2022 und die Vertragsvermögenswerte von 475,2 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 506,3 Mio.€ zum 31. Dezember 2022. Dieser Trend ist nicht nur dem erhöhten Geschäfts- und Umsatzvolumen geschuldet, sondern ist größtenteils auf die Beeinträchtigung der Liefer- und Transportketten, gestiegene Energiepreise, neue Corona-Lockdowns in China und die Knappheiten bei Halbleitern, anderen Vorprodukten und Rohstoffen zurückzuführen. Der kurzfristige Anteil der Finanzierungsleasingforderungen erhöhte sich mit 41,5 Mio.€ per 31. Dezember 2022 verglichen mit 32,9 Mio.€ per 31. Dezember 2021 um 8,6 Mio. €. Die Ertragsteuerforderungen blieben nahezu auf dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 21,6 Mio. €; 31. Dezember 2021: 21,1 Mio. €). Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten nahm, bedingt durch den negativen Cashflow, von 673,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 494,5 Mio. € zum 31. Dezember 2022 ab. Konzern-Vermögenslage scrollen
Insgesamt stieg die Bilanzsumme des KUKA Konzerns von 3.709,1 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 um 246,8 Mio. € auf 3.955,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Eigenkapitalquote bei 37,9 % Durch den Anstieg sowohl des Eigenkapitals als auch der Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auch die Eigenkapitalquote von 36,5% auf 37,9 %. Mit 1.500,4 Mio.€ konnte das Eigenkapital zum Bilanzstichtag 2022 um 145,8 Mio.€ gesteigert werden (31. Dezember 2021: 1.354,6 Mio. €). Das gezeichnete Kapital in Höhe von 103,4 Mio.€ sowie die Kapitalrücklage in Höhe von 306,6 Mio.€ blieben im Berichtsjawhire auch im Vorjahr unverändert. Dem positiven Ergebnis nach Steuern in Höhe von 101,4 Mio. €, den Währungseffekten in Höhe von 12,1 Mio.€ sowie der Reduzierung der versicherungsmathematischen Verluste aus der erfolgsneutralen Bewertung der Pensionen (inkl. der darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 28,9 Mio. €) stand die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 4,4 Mio.€ gegenüber. Der größte positive Währungseffekt war auf den US-Dollar zurückzuführen, wohingegen die Entwicklung des chinesischen Renminbi eigenkapitalmindernd wirkte. Das den Minderheiten zustehende Eigenkapital erhöhte sich leicht von 325,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 332,2 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Die Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich. Der kurzfristige Anteil der Finanzverbindlichkeiten ging von 332,0 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 277,2 Mio. € zum 31. Dezember 2022 zurück und wies die Inanspruchnahmen des Konsortialkredits sowie die im August 2023 fällige dritte Tranche des USD-Schuldscheindarlehens aus, welche noch im Vorjahr als langfristige Finanzverbindlichkeit ausgewiesen wurde, Somit reduzierten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 44,4 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 0,4 Mio. €. Im Gegensatz dazu stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowohl in lang- als auch kurzfristigen Bereichen deutlich an. Der Buchwert des bereits im Vorjahr in Anspruch genommenen Darlehens von der Midea Group Ltd. erhöhte sich von von 148,7 Mio.€ auf nun 196,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2022. Zudem sind weitere 97,7 Mio.€ aus einem Finanzierungsrahmen mit Midea Group Ltd. der KUKA AG zugeflossen (31. Dezember 2021: 0,0 Mio. €). Die Leasingverbindlichkeiten gingen leicht zurück und beliefen sich auf 123,7 Mio.€ zum Stichtag 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 124,6 Mio. €). Davon entfielen 33,0 Mio.€ (31. Dezember 2021: 30,2 Mio. €) auf die kurzfristigen und 90,7 Mio.€ (31. Dezember 2021: 94,4 Mio. €) auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gingen primär aufgrund des Anstiegs der Zinssätze von 95,8 Mio. € im Vorjahr auf 59,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 zurück. Insgesamt betrugen die langfristigen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 2022 389,1 Mio.€ (31. Dezember 2021: 427,0 Mio. €). Hingegen stiegen die kurzfristigen Schulden um 137,8 Mio.€ an und lagen zum 31. Dezember 2022 bei 2.065,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 1.927,5 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 21,1 Mio.€ auf nun 655,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 634,2 Mio. €). Auch die Vertragsverbindlichkeiten stiegen von 484,8 Mio.€ im Vorjahr um 45,3 Mio.€ auf 530,1 Mio.€ per 31. Dezember 2022 an. Der Anstieg der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten von 276,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 302,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Personalverbindlichkeiten sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand im Segment China zurückzuführen. Die Erhöhung der Ertragsteuerverbindlichkeiten um 11,1 Mio.€ von 27,6 Mi€o z.um 31. Dezember 2021 auf 38,7 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 stand in Zusammenhang mit der Steuergesetzänderung in den USA. Die sonstigen Rückstellungen gingen um 11,7 Mio€ .vo n 142,0 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 130,3 Mio. € zum 31. Dezember 2022 zurück. Ursächlich war im Wesentlichen der Rückgang der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für Risiken aus schwebenden Geschäften, Prozessrisiken sowie Restrukturierungen. Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind, in Höhe von 1,1 Mio.€ (31. Dezember 2021: 0,0 Mio.€ ) standen im Zusammenhang mit einem anstehenden Verkauf einer in Russland ansässigen Tochtergesellschaft. Konzern-Vermögens- und Finanzstruktur scrollen
Anstieg des Working Capitals Das Working Capital erhöhte sich von 125,6 Mio.€ im Vorjahr auf 384,1 Mio. € im Geschäftsjahr 2022. In allen Segmenten außer Systems war ein Anstieg zu beobachten, insbesondere aber in den Segmenten Robotics und China. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die von der Swisslog Healthcare Holding AG gehaltenen Anteile an der Otsaw Swisslog Healthcare Robotics Pte. Ltd. in Höhe von 40 % wurden nach Ausübung einer Put-Option planmäßig um ein Drittel reduziert. Der Verkauf der Anteile wurde im Januar 2023 mit der Barzahlung an die Swisslog Healthcare Holding AG abgeschlossen. Die Anteile an Otsaw Technology Solutions Pte. Ltd., welche im Vorjahr als ein Teil der Gegenleistung für den Verkauf der kurzfristigen Vermögenswerte im Segment Healthcare zugegangenen sind, wurden Anfang des Geschäftsjahres 2023 mit Anteilen an Otsaw Digital Pte. Ltd. gleichberechtigt getauscht. Erläuterungen zum Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft Innerhalb des Konzerns nimmt die KUKA Aktiengesellschaft die Rolle als Managementholding mit zentralen Leitungsfunktionen wie Rechnungswesen und Controlling, Finanzen, Personal, Recht, IT und Finanzkommunikation wahr. Die wirtschaftliche Lage wird hauptsächlich von den Aktivitäten der Tochtergesellschaften bestimmt. Dies zeigt sich durch die direkte Zuordnung der wesentlichen Gesellschaften der Geschäftsbereiche Robotics, Systems, Swisslog, Swisslog Healthcare und China. Im Konzernabschluss ist die KUKA Aktiengesellschaft dem Segment Corporate Functions zugeordnet. Dgr Jahresab]schluss der KQKA Aktiengesellschaft wird in Übereinstimmung mit den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des deutschen Aktiengesetzbuchs (AktG) aufgestellt. Die Veröffentlichung des Abschlusses der KUKA Aktiengesellschaft erfolgt im Unternehmensregister. Gewinn- und Verlustrechnung der KUKA Aktiengesellschaft (HGB) scrollen
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Ertragslage der KUKA Aktiengesellschaft Die Ertragslage der KUKA Aktiengesellschaft wird maßgeblich von den Ergebnissen der (unmittelbaren) Tochtergesellschaften, der Finanzierungsfunktion und den Aufwendungen und Erträgen im Zusammenhang mit der Holdingfunktion beeinflusst. Die Umsatzerlöse erhöhten sich von 109,3 Mio.€ im Jahr 2021 auf 112,6 Mio.€ im Jahr 2022. Die KUKA Aktiengesellschaft generiert ihre Umsätze im Wesentlichen aus Kostenumlagen und Weiterbelastungen an Tochtergesellschaften. Diese erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem durch höhere Weiterbelastungen aus der Informationstechnik. Die mit den Umsatzerlösen verbundenen Aufwendungen werden als Materialaufwand dargestellt. Diese betragen im Geschäftsjahr 61,5 Mio € (2021:57,4 Mio €). Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 74,6 Mio.€ (2021: 47,8 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Währungsgewinne vor allem aus US-Dollar, Schweizer Franken und Schwedischen Kronen. Im Vorjahr waren zudem Erträge aus der Abspaltung und Übertragung von Gebäuden am Standort Augsburg in Höhe von 1,7 Mio.€ in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 123,3 Mio, € auf 189,6 Mio. €. Der Anstieg ist vor allem bedingt durch höhere vorgenommene Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und höhere Währungsverluste. Diese betreffen, wie auch bei den Währungsgewinnen, vor allem US-Dollar, Schweizer Franken und Schwedische Kronen. Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % auf 56,9 Mio. € (2021: 55,3 Mio. €). Kostenerhöhend wirkte sich hier der Tarifabschluss der IG Metall aus. Im Vorjahr waren zudem Entlastungen aus der Kurzarbeit vorhanden. Die durchschnittliche Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2022 von 551 im Vorjahr auf 543 reduziert. Das Beteiligungsergebnis beträgt -17,8 Mio.€ (2021: -4,1 Mio. €) und liegt damit unter dem Vorjahreswert. Darin enthalten sind die Ergebnisbeiträge der deutschen Gesellschaften, die einen Ergebnisabführungsvertrag mit der KUKA Aktiengesellschaft haben. Abschreibungen auf Finanzanlagen sind im Geschäftsjahr 2022 nicht vorhanden (2021: -21,9 Mio. €). Das Zinsergebnis verringerte sich um 2,1 Mio.€ auf 2,6 Mio.€ (2021: 4,6 Mio. €). Der Rückgang begründet sich zum einen durch ein geringeres Zinsergebnis mit den konsolidierten verbundenen Unternehmen, welches sich von 11,1 Mio.€ in 2021 auf 10,4 Mio.€ in 2022 reduzierte. Zudem fielen in 2022 höhere Aufwendungen für Bankkredite und Zinsaufwendungen an Kreditinstitute an. Auch die Zinsaufwendungen gegenüber dem Mutterkonzern Midea erhöhten sich. Die ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 1,2 Mio.€ (2021: 1,3 Mio. €). enthalten im Wesentlichen Steueraufwendungen aus ausländischen Quellensteuern. Der Jahresfehlbetrag der KUKA Aktiengesellschaft betrug im Geschäftsjahr 2022 -145,1 Mio.€ (2021: -110,2 Mio. €) und lag aufgrund der höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der geringeren Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften unter der im Vorjahr abgegebenen Prognose eines deutlichen Anstiegs. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 2,9 Mio.€ sowie der Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 142,2 Mio.€ ergibt sich ein Bilanzgewinn von 0,0 Mio, €. Finanzlage der KUKA Aktiengesellschaft Eine Aufgabe der KUKA Aktiengesellschaft ist die Bereitstellung von Finanzmitteln und Avalen für die laufende Geschäftstätigkeit ihrer Tochtergesellschaften. Die zur Finanzierung genutzten Mittel - wie der Konsortialkreditvertrag sowie die Darlehen der Midea Gruppe - sind im Abschnitt zur Finanzlage des KUKA Konzerns ausführlich beschrieben. Die Finanzierungsfunktion der KUKA Aktiengesellschaft spiegelt sich in den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wider. Diese resultieren im Wesentlichen aus den Cash-Pooling-Konten mit Tochtergesellschaften sowie aus den zur Verfügung gestellten Darlehen. Zudem ist ein Darlehen der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, in Höhe von 200,0 Mio.€ (2021: 150,0 Mio. €) und der Midea Electric Trading Company Pte. Ltd, Singapur, in Höhe von 100,0 Mio.€ an die KUKA Aktiengesellschaft enthalten. Per Saldo ergibt sich eine Verbindlichkeit von 29,0 Mio.€ (2021: Forderung von 158,7 Mio. €). Sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zeigen dabei einen höheren Wert als im Vorjahr, wobei die Veränderungen bei den Verbindlichkeiten im Wesentlichen auf das bereits erwähnte Darlehen zurückzuführen sind. Die flüssigen Mittel der KUKA Aktiengesellschaft verringerten sich von 14,4 Mio.€ auf 13,6 Mio. €. Die Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 23,5 Mio.€ auf 229,1 Mio.€ (2021: 252,6 Mio. €). Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Inanspruchnahme der Betriebsmittellinie des Konsortialkreditvertrages. Vermögenslage der KUKA Aktiengesellschaft Die Vermögenslage der KUKA Aktiengesellschaft ist geprägt durch das Management der Beteiligungen und durch die Wahrnehmung der Leitungsfunktionen für die Gesellschaften des Konzerns. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich von 561,4 Mio.€ im Vorjahr auf 640,7 Mio.€ erhöht. Die Erhöhung resultiert aus einem erhöhten Anstieg der Intercompany Finanzierung. Bezüglich der weiteren Angaben zu den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie der Finanzposten verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzlage der KUKA Aktiengesellschaft. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sowie auf Sachanlagen reduzierten sich von 10,0 Mio.€ im Jahr 2021 auf 8,2 Mio.€ im Jahr 2022. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Investitionen in Höhe von 33,7 Mio. € vorgenommen (2021: 293,1 Mio. €). Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen vor allem die IT- Infrastruktur. Der Rückgang der Sachanlagen ist größtenteils auf die Übertragung von Vermögensgegenständen an die KUKA Real Estate GmbH & Co. KG zurückzuführen. Unter den Finanzanlagen werden die direkten Beteiligungen der KUKA Aktiengesellschaft an ihren Tochtergesellschaften ausgewiesen. Der Anstieg auf 789,8 Mio.€ (2021: 759,5 Mio. €) resultiert aus Investitionen in die Swisslog Gruppe sowie aus der beschriebenen Übertragung von Sachanlagen an die KUKA Real Estate GmbH & Co. KG. Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhen sich im Jahr 2022 auf 4,3 Mio.€ (2021: 0,8 Mio. €) aufgrund gestiegener Steuerforderungen gegenüber dem Finanzamt. Im Jahr 2022 waren keine Wertpapiere des Umlaufvermögens vorhanden (2021: 20,0 Mio. €). Das Eigenkapital reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 149,5 Mio. €. und spiegelt damit das negative Ergebnis des Geschäftsjahres wider. Zusätzlich wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 4,4 Mio. € für das Jahr 2021 ausbezahlt. Die Eigenkapitalquote der KUKA Aktiengesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 34,4 % (2021: 47,4 %). Die sonstigen Rückstellungen beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 25,0 Mio.€ (2021: 37,9 Mio. €) und liegen damit unter dem Vorjahreswert. Neben deutlich geringeren Drohverlustrückstellungen für Fremdwährungsderivate sind hierbei niedrigere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie sonstige Vorsorgebeträge für Risiken ursächlich. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich bedingt durch geringere Steuerverbindlichkeiten von 1,9 Mio.€ auf 1,1 Mio.€ reduziert. Die Bilanzsumme der KUKA Aktiengesellschaft erhöht sich als Saldo der beschriebenen Effekte um 85,8 Mio. € auf 1.467,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 1.381,5 Mio. €). Abhängigkeitsbericht Da kein Beherrschungsvertrag zwischen der KUKA Aktiengesellschaft und dem Mehrheitseigner besteht, erstellt der Vorstand in Übereinstimmung mit dem § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum. Der Bericht wurde mit der nachfolgenden Schlusserklärung versehen: "Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass die Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden ist. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor." Nachhaltigkeit bei KUKA Ökologische Verantwortung Nachhaltigkeit ist bei KUKA in der Unternehmenskultur verankert und steht für verantwortungsvolles, unternehmerisches Handeln gegenüber der Umwelt, unseren Mitarbeitenden, Kunden, Kapitalgeber: innen und unserem sozialen Umfeld. Der verantwortungsbewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen für eine intakte Umwelt und die stetige Verbesserung der Maßnahmen hierfür sind wichtige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Als Industrieunternehmen leistet KUKA einen messbaren Beitrag zur Verringerung von Umweltbelastungen. Dabei geht es um das Verringern des Verbrauchs für Energie und weiterer Ressourcen sowie das Senken der Emissionen und Abfallmengen. Ressourcenschonende Produktion und Umweltschutz KUKA Produkte und Anlagen stehen für Innovation und Qualität. Effiziente Produktionsprozesse, die die Umwelt schonen und Schadstoffe reduzieren, sind der Anspruch, den KUKA hat. Umweltrelevante Themen werden deswegen vom Umweltmanagement gemeinsam mit den verantwortlichen Mitarbeitenden kontinuierlich betrachtet und bewertet. Der Großteil der KUKA Produktionsstandorte arbeitet nach international anerkannten Managementsystem-Normen bezüglich Umwelt (ISO 14001), Energie (ISO 50001), Qualität (1ISO 9001) und weiteren branchenspezifischen Regelungen. Mit unseren Leitlinien für Qualität, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umwelt- und Energiemanagement haben wir zu allen Managementnormen konkrete Handlungsanleitungen geschafften. KUKA hat seit vielen Jahren ein standortübergreifendes Umweltmanagementsystem, das in der Verantwortung des Konzernvorstands liegt. Mitarbeitende Mitarbeitende im KUKA Konzern KUKA prägt mit seinen Technologien viele Branchen. Dabei sind die Mitarbeitenden die Stütze von KUKAs Erfolg. Um die Arbeitgeberattraktivität weiter zu verbessern, bietet KUKA zum Beispiel ein anspruchsvolles Aus- und Weiterbildungsprogramm, Maßnahmen zur Vereinbarung von Beruf und Familie und fördert die Vielfalt und Chancengleichheit. Am 31. Dezember 2022 beschäftigte der KUKA Konzern 15.064 Mitarbeitende. Damit lag die Zahl der Mitarbeitenden um 6,6 % über dem Niveau des Vorjahres (2021: 14.128). Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau Bei der Berufsausbildung bietet KUKA den Auszubildenden seit Jahrzehnten neben fachlichem Know-how auch die Möglichkeit, interkulturell zu lernen sowie unternehmensübergreifend zu denken und zu handeln. Das Unternehmen bildet bedarfsgerecht aus und hält in der Ausbildungsqualität und beim Leistungsniveau einen hohen Standard. Die Möglichkeit zur Berufsausbildung wird an den Standorten Augsburg, Obernburg und Bremen angeboten. Das Ausbildungsangebot des Konzerns reicht von technischen Berufen wie Industrie- und Zerspanungsmechaniker:in, Mechatroniker:in, Elektroniker:in für Automatisierungstechnik, Fachkraft für Lagerlogistik und Kaufmann/-frau für Speditions- und Logistikdienstleistungen bis hin zu Berufen wie Industriekaufmann//-frau, Fachinformatiker:in und Technische:r Produktdesigner:in. Zusätzlich zu den klassischen Ausbildungsberufen bietet KUKA ein duales, ausbildungsintegriertes Studium an der Hochschule Augsburg an, das mit einem Bachelor abgeschlossen wird. Neben dem dualen Verbundstudium Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik stehen auch die Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Informatik, technische Informatik und Wirtschaftsinformatik zur Wahl. Im Rahmen unserer Weiterbildungsprogramme an der KUKA Academy begleitet und fördert KUKA seine Mitarbeitenden in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung. Hier bietet KUKA allen Mitarbeitenden ein vielfältiges Angebot zur fachlich-methodischen und persönlichen Weiterbildung an. Dazu zählen Standardkurse wie IT-Trainings und Sprachkurse sowie fachspezifische Trainings für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche. Seminare zur Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen, insbesondere Kommunikations- und interkulturelle Trainings, sowie globale Leadership-Circle ergänzen unsere Weiterbildungsmaßnahmen, die wir international unter Berücksichtigung dezentraler Anforderungen anbieten. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Risiko- und Chancenbericht Grundsätze Der KUKA Konzern ist ein global aufgestelltes und international operierendes Unternehmen. Jedes unternehmerische Handeln eröffnet neue geschäftliche Chancen, aber auch eine Vielzahl von möglichen Risiken. Ziel des Vorstands der KUKA Aktiengesellschaft ist es, diese Risiken zu minimieren und die potenziellen Chancen zu nutzen, um den Wert des Unternehmens systematisch und nachhaltig für alle Stakeholder:innen zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Vorstand ergänzend zum bestehenden internen und externen Berichtswesen ein umfassendes Risikomanagementsystem innerhalb des Konzerns installiert, mit dem externe und interne Risiken für alle Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften systematisch und kontinuierlich identifiziert, bewertet, gesteuert, kontrolliert und berichtet werden. Das Risikomanagementsystem erfüllt die Kriterien, die in der international anerkannten Norm ISO 31000 beschrieben sind. Identifizierte Risiken werden konzernweit nach ihrem potenziellen Einfluss auf den Ergebnisbeitrag (EBIT) unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeiten quantitativ beurteilt. Dabei werden Worst-, Medium- und Best-Case-Szenarien betrachtet, aus denen ein gewichteter Risikoerwartungswert ermittelt wird. Im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften erfolgt bei der Risikobewertung eine entsprechende Berücksichtigung von Rückstellungen bzw. Wertberichtigungen im Jahresabschluss. Somit werden als Risiken dann die ungesicherten Restrisiken dargestellt, das heißt Risiken nach Risikobegrenzungsmaßnahmen (Nettobewertung). Dem Risikomanagementsystem liegt ein monatlicher Meldeprozess (Risikoinventur) zugrunde, der sowohl die Identifikation von neuen Risiken als auch die Folgebewertung bestehender Risiken umfasst. Diese Risiken werden gemeldet, falls sie den in der Konzernrichtlinie zum Risikomanagement festgelegten Schwellwert überschreiten. Risiken, die unterhalb des Schwellwerts bleiben, werden auf Segmentebene belassen und im Konzern mit "0" bewertet, da die Summe dieser Risiken auch kumuliert für den Konzern unwesentlich ist. Die so zusammengetragenen Informationen werden in einem ebenfalls monatlich zu erstellenden und an den Vorstand des KUKA Konzerns adressierten Risikobericht zusammengefasst. Dieser beinhaltet unter anderem eine Top-10-Risikobetrachtung sowie eine Risiko-Exposure-Betrachtung (Risikogesamtsituation) für die Business Segmente, die KUKA Aktiengesellschaft als Holdinggesellschaft sowie den KUKA Konzern. Die Top-10-Risiken sind ferner fester Bestandteil des internen Managements Berichts zum Monatsabschluss und werden monatlich im Rahmen von Ergebnisdurchsprachen zwischen dem Vorstand des KUKA Konzerns und dem Management der Business Segmente bzw. der KUKA AG besprochen. Die gemeldeten Risiken werden dem Vorstand zusätzlich quartalsweise im Steuerungskreis Risikomanagement vorgetragen und erläutert. Hier wird außerdem festgelegt, ob die bereits getroffenen Maßnahmen zur Risikominimierung ausreichen oder ob weitere Schritte einzuleiten sind. Die Plausibilisierung von gemeldeten Risiken findet in diesem Steuerungskreis ebenso statt wie die Ableitung von Handlungsalternativen zur Vermeidung von ähnlichen Risiken in der Zukunft. Darüber hinaus ist der Risikobericht Gegenstand von Sitzungen des Vorstands und des Aufsichtsrats, insbesondere des Prüfungsausschusses. ![]() Die jeweils direkte Verantwortung für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt beim Management der Business Segmente und der jeweiligen Tochtergesellschaften sowie bei den Verantwortlichen der jeweiligen Holding-Funktionen. Risikokoordinatoren in den zentralen und dezentralen Unternehmenseinheiten sorgen für eine einheitliche Berichterstattung mit klar definierten Meldewegen und mit an die Business Segmente und KUKA AG angepassten Meldegrenzen. Für den Fall, dass konzernweit fest definierte Meldegrenzen überschritten werden, besteht ferner eine interne Adhoc- Meldepflicht. Durch konzernweit einheitliche Vorgehensweisen werden Effizienz und Effektivität im Risikomanagement sichergestellt. Die Koordination des Risikomanagementsystems erfolgt durch Corporate Risk Management. Von dort werden die gemeldeten Einzelrisiken zu den genannten Top-10-Risikoübersichten bzw. Risiko- Exposure-Übersichten aggregiert, kommuniziert und überwacht. Diese Funktion ist im Konzerncontrolling der KUKA Aktiengesellschaft verankert, die direkt dem Finanzvorstand der KUKA Aktiengesellschaft unterstellt ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Risikomanagement integraler Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses im KUKA Konzern ist. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ermöglicht der Unternehmensleitung prinzipiell, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen, Maßnahmen zur Gegensteuerung einzuleiten und deren Umsetzung zu überwachen. Im Rahmen ihrer regulären Prüfungstätigkeit überwacht die interne Revision die Einhaltung der Risikomanagementrichtlinie des KUKA Konzerns und damit die Effektivität der implementierten Verfahren und Instrumente; sie schließt, sofern relevant, die Risikoverantwortlichen in den Prüfungsumfang mit ein. Darüber hinaus gewährleisten regelmäßige Prüfungen des Risikomanagementprozesses durch die interne Revision dessen Effizienz und Weiterentwicklung. Daneben prüft der Abschlussprüfer das Risikofrüherkennungssystem auf seine Eignung, um Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Neben dem Risikomanagementsystem besteht im KUKA Konzern ein internes Kontrollsystem (vgl. Lagebericht, Abschnitt "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem"), welches über das Risikomanagement hinaus die Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts- und Rechnungslegungsprozesse permanent überwacht und unterstützt. Risiken und Chancen im KUKA Konzern Das chancen- und risikoorientierte Controlling im KUKA Konzern sorgt dafür, dass Chancen und Risiken in die Unternehmenssteuerung einfließen. Aus der Bewertung der operativen Risiken anhand der im Abschnitt "Grundsätze" beschriebenen Vorgehensweise ergibt sich folgendes Bild über die Risikogesamtsituation (Risiko-Exposure) des Konzerns. Betrachtet wird der aggregierte Risikoerwartungswert (REW), der sich aus den mit ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit gewichteten Szenarien der Einzelrisiken errechnet. Es werden die aggregierten Risikoerwartungswerte aller im Konzern gesteuerten und quantifizierten Risiken ausgewiesen. Im Folgenden findet sich eine aggregierte Quantifizierung der auf Konzernebene und in den Geschäftsbereichen gesteuerten Risiken. Eine Aggregation der Chancen auf Konzernebene wird nicht vorgenommen. Auf Chancen wird daher in den nachfolgenden Abschnitten zu den Geschäftsbereichen näher eingegangen. Risiko-Exposure Konzern scrollen
Top Risiken im Konzern ![]() scrollen
Nähere Erläuterungen zu den aufgeführten Risikokategorien finden sich in den nachfolgenden Abschnitten. Operative Risiken und Chancen der Business Segmente und der KUKA AG KUKA ist einem zyklischen Investitionsverhalten ihres Kundenkreises in relevanten Teilmärkten ausgesetzt. Dabei stellt die Automobilbranche mit ihren oligopolistischen Strukturen und dem steten Preisdruck einen wesentlichen Teil des Geschäftsvolumens in den Geschäftsbereichen dar. Schwankungen der Investitionstätigkeit werden auch unter Auswertung von Veröffentlichungen in den jeweiligen strategischen und operativen Planungen berücksichtigt. Bedingt durch das zyklische Geschäft wird stets darauf geachtet, hinreichende Flexibilität der eigenen Kapazitäten und der Kostenbasis zu gewährleisten. Der KUKA Konzern war im Geschäftsjahr 2022 auch von den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie, der u.a. daraus resultierenden Störungen der Lieferkette und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beeinflusst Trotzdem konnte KUKA von der Investitionsbereitschaft der Kunden profitieren, sowohl aus der Automobilindustrie als auch aus der General Industry. Die leichte Erholung der globalen Konjunktur wirkte sich positiv auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens aus. Die aufgetretenen Risiken konnten durch gezieltes Handeln, wie Bildung von Krisenteams zur Materialversorgung, weitestgehend bewältigt werden. Die im KUKA Konzern ergriffenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung haben bewirkt, dass alle notwendigen Geschäftsprozesse aufrechterhalten werden konnten und ein Großteil der Auslieferungen sichergestellt und Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Da die globalen Krisen andauern, ergeben sich Unsicherheiten, dass die Maßnahmen, die der KUKA Konzern ergriffen hat, nicht ausreichen. Das operative Geschäft würde bspw. durch vorübergehende Standortschließungen, Unterbrechung der Lieferkette oder auch Produktionsunterbrechungen nachteilig beeinflusst werden. Als größte Risiken gelten Störungen in der Liefer- und Versorgungskette, Cyberangriffe, Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und Auswirkung der Inflation. Diese Risiken sind im Rahmen des Risikomanagementprozesses untersucht, bewertet und mit Maßnahmen zur Mitigation versehen worden. Speziell Risiken bezüglich Energie- und Medienversorgung wurden detailliert untersucht und Maßnahmen zur Betriebskontinuität (wie Erweiterungen der Notstromversorgung an den Produktionsstandorten) getroffen. Ebenso wurden regulatorische Veränderungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Risikomanagement hinterlegt. Trotz allem hat es sich gezeigt, dass der Trend zur Automatisierung weiter anhält, der Chancen vor allem in den Bereichen Logistik/ E-Commerce, Gesundheitswesen, alternative Antriebe, aber auch in nichtindustriellen Bereichen bietet. Um eine für unsere Kunden bestmögliche Qualität der Produkte und eine zeitgerechte Auslieferung sicherzustellen, arbeitet KUKA mit Lieferanten zusammen, für die Qualität, Innovationsstärke, ständige Verbesserungen und Zuverlässigkeit im Fokus stehen. Im Allgemeinen bezieht KUKA Produktkomponenten von mehreren Anbietern, um das Risiko signifikanter Preissteigerungen bei wichtigen Rohstoffen zu minimieren, ist aber dennoch in wenigen Ausnahmefällen mangels verfügbarer Bezugsalternativen von einzelnen, marktbeherrschenden Lieferanten abhängig. Die Lieferantenrisiken werden im Rahmen des Risikomanagementprozesses fortlaufend beobachtet. Rechtliche Risiken und Versicherung Da KUKA weltweit tätig ist, müssen eine Vielzahl internationaler und landesspezifischer Rechtsnormen und Anweisungen, beispielsweise von Finanzverwaltungen, beachtet werden. Hierfür werden fallweise Spezialist:innen für das jeweilige nationale Recht hinzugezogen. Aus veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben sich Chancen und Risiken. So können steuerliche Betriebsprüfungen zu einer Belastung für den Konzern führen, zum Beispiel aus Prüfungsfeststellungen mit daraus abgeleiteten Zinsen, Strafen und Steuernachzahlungen. Diese Veränderungen sowie die sich daraus ergebenden Risiken werden fortlaufend beobachtet, allerdings sind aus derzeitiger Sicht keine Steuer- und Gesetzesvorgaben absehbar, die zu erheblichen Nachteilen für den KUKA Konzern führen können. Für steuerliche Risiken wird eine nach Kenntnis angemessene Vorsorge getroffen. Risiken aus Vertragsbeziehungen werden, wo möglich, durch standardisierte Rahmenverträge begrenzt. Die Rechtsabteilung des Konzerns unterstützt hierbei die operativen Gesellschaften und trägt so zur Risikobegrenzung bei. Dies betrifft Risiken aus laufenden Verträgen, Gewährleistungsverpflichtungen und Garantien sowie spezifische Länderrisiken wie zum Beispiel den mangelnden Patent- und Markenschutz. Zur Sicherstellung des geistigen Eigentums hat KUKA eine eigenständige Strategie formuliert, die vor allem durch Patente und Schutzrechte abgesichert wird. Außerdem sind Prozesse zu Product Compliance etabliert und werden eng überwacht. Im Rahmen des Versicherungs-/Risikomanagements werden zentral für den Konzern unter anderem ausreichende Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen, Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftpflichtversicherungen, sowie Versicherungen für Transportrisiken vorgehalten. Des Weiteren besteht für die Organe eine D&O0O (Directors and Officer Liability Insurance)-Versicherung. Es findet regelmäßig eine Überprüfung des vorhandenen Versicherungsschutzes statt, um die ausreichende Deckung zu gewährleisten und das Verhältnis aus Versicherungsschutz und Selbstbehalten versus Risikoprämie abzuwägen. Wirtschaftliche Risiken Der größte Teil der operativen Risiken im Risiko Exposure sind wirtschaftliche Risiken. Dies sind Risiken aus den Projektportfolios, wie Verzögerungen im Projektablauf durch Störungen der Lieferkette, technische Probleme oder drohende Vertragsstrafen bei verspäteter Projektübergabe. Darüber hinaus Produktrisiken, wie verspätete Auslieferung hauptsächlich durch Risiken in der Lieferkette. Die weltweiten Engpässe bei elektronischen Bauteilen sind dabei weiterhin das größte Risiko, gefolgt von Preissteigerungen durch die erhöhten Energiekosten. Das Risiko von zunehmenden Cyberangriffen betrifft sowohl Projekt- als auch Produktgeschäft und ist eine bedeutende Position im Risiko Exposure der wirtschaftlichen Risiken. Zu jedem operativen Risiko sind individuelle Maßnahmen zur Minderung definiert, wie eine erhöhte Diversifizierung in der Lieferkette oder Preisanpassungsklauseln. Finanzwirtschaftliche Risiken Die finanzielle Steuerung des KUKA Konzerns erfolgt durch die KUKA AG. Die Sicherung der Liquidität und der Kreditwürdigkeit des Konzerns und damit die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Ein effektives Risikomanagement bei der Steuerung von Währungs-, Zins- und Ausfallrisiken reduziert zudem die Ergebnisvolatilität. Die KUKA AG ermittelt, koordiniert und steuert die Finanzbedarfe der Konzerngesellschaften und optimiert die Konzernfinanzierung. Dazu setzt sie ein konzernweit einheitliches Treasury-Managementund Reporting-System ein. Finanzmittel werden in der Regel zentral durch die KUKA AG beschafft und konzernintern verteilt. Darüber hinaus wird das Liquiditätsrisiko für den KUKA Konzern durch eine enge Begleitung der Konzerngesellschaften bei der Steuerung ihrer Zahlungsströme reduziert. KUKA verfolgt eine konservative Finanzierungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Wesentlichen auf den in 2015 und 2018 emittierten Schuldscheindarlehen mit gestaffelten Laufzeiten bis 2023, einem im Dezember 2019 abgeschlossenen und im Mai 2022 aufgestockten Gesellschafterdarlehen mit Midea mit einer Laufzeit bis 2025, sowie auf einem 2018 refinanzierten Konsortialkredit mit einer Laufzeit bis 2025, der sowohl Barkredita-ls auch Garantielinien zur Verfügung stellt. Für den Konsortialkredit ist ein marktüblicher Financial Covenant (Leverage) vereinbart. Zusätzlich steht KUKA eine im Jahr 2018 mit Midea abgeschlossene Kreditlinie zur Verfügung, die ebenfalls eine Laufzeit bis 2025 hat. Über diese Finanzierungsvereinbarungen hinaus stehen KUKA weitere Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen von Factoring- Rahmenvereinbarungen zur Verfügung. Ausführliche Angaben zu den Finanzierungsinstrumenten sowie zur Inanspruchnahme der darin vereinbarten Kreditlinien, finden sich in den Jahresabschlusserläuterungen zu Finanzverbindlichkeiten/Finanzierung. KUKA sichert Zins- und Wechselkursrisiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen durch Finanzderivate ab. Geschäfte in Finanzderivaten werden ausschließlich zu Sicherungszwecken eingegangen, das heißt immer unter Bezug auf und zur Absicherung von zugrundeliegenden Basisgeschäften. Dabei ist - wann immer möglich - die KUKA AG der zentrale Absicherungspartner für die Konzerngesellschaften; die KUKA AG selbst sichert die Konzernrisiken durch Abschluss von entsprechenden Sicherungsgeschäften mit Banken ab. Interne Richtlinien regeln die Verwendung von Derivaten, die einer ständigen internen Risikokontrolle unterliegen. Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden verweisen wir auf die Darstellung im Konzern-Anhang unter Finanzielles Risikomanagement und Finanzderivate. Translationsrisiken - also Bewertungsrisiken für Bilanz- und GuVPositionen in fremden Währungen - werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Das aus der Volatilität der Leitwährungen resultierende ökonomische Wechselkursrisiko (Wettbewerbsrisiko) wird durch die Verteilung der Produktionsstandorte auf mehrere Länder reduziert (natural hedging). Politische Risiken Die politischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Spannungen im Handel zwischen den USA und China, neue Sanktionen gegenüber Russland und die damit verbundene Lage auf den Rohstoffmärkten, wirken sich auch auf den Geschäftserfolg von KUKA aus. Die daraus entstandenen Risiken wurden erkannt, analysiert und bewertet, und fortlaufend aktualisiert. Wir rechnen jedoch weiterhin mit schwankender Verfügbarkeit und Preisen für Rohstoffe, Halb- und Fertigwaren. Informationstechnische Risiken und Chancen IT-Risiken sind aufgrund der Bedeutung der IT für die Geschäftsprozesse in besonderem Fokus des Risikomanagementprozesses. Insbesondere durch die Häufigkeit von beispielsweise Virenangriffen oder Hacking als auch deren mögliches Schadenspotenzial. Diese auch als Cyber-Risiken benannte Risiken sind im aktuellen Risikoinventar enthalten und bewertet. Die bestehenden IT-Sicherheitssysteme und das vorhandene Business-Continuity-Management sowie Richtlinien und Organisationsstrukturen werden regelmäßig optimiert und überprüft, um mögliche informationstechnologische Risiken, wie zum Beispiel den Ausfall von Rechenzentren oder sonstigen IT-Systemen, bereits im Vorfeld zu erkennen bzw. zu minimieren. Dies erfolgt unter anderem durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software. Darüber hinaus hat KUKA derzeit mehrere Transformationsprojekte angestoßen mit dem Ziel einer konzernweit harmonisierten Prozesslandschaft bzw. unterstützenden IT-Anwendungssystemarchitektur. Hierdurch lassen sich langfristig Kostensenkungspotenziale und kontinuierliche Qualitätsverbesserungen realisieren. Durch die konsequente Überwachung der betreffenden Prozesse wird sichergestellt, dass Risiken sowohl aus externen Bedrohungen als auch aus der Abhängigkeit von der weiter fortschreitenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse reduziert werden. Risiken aus dem Bereich Informationssicherheit und Datenschutz werden fortlaufend beobachtet und analysiert, da daraus aufgrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen erhebliche Risiken für den Konzern entstehen können. Compliance-Risiken Compliance-Verstöße können weitreichende Folgen haben, die das Unternehmen nachhaltig schädigen und den wirtschaftlichen Erfolg einschränken können. So sind neben hohen Bußgeldern und Schadensersatzzahlungen der Ausschluss von Ausschreibungen, die Abschöpfung von Gewinnen sowie Konsequenzen strafrechtlicher Art möglich. Auch das Ansehen von KUKA als integrer Geschäftspartner kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann sich nicht nur negativ auf Kundenbeziehungen, sondern auf Geschäftsbeziehungen sämtlicher Art auswirken. Folglich könnten strategische Projekte, Transaktionen sowie Kapitalmarktmaßnahmen darunter leiden. Um diesen Risiken transparent und in angemessener Weise zu begegnen, wurde im Jahr 2008 das konzernweite Corporate-Compliance- Programm aufgelegt. Der darin verankerte Compliance-Ausschuss hält in regelmäßigen Abständen ordentliche sowie bei Bedarf außerordentliche Sitzungen ab. Die Mitglieder verfügen über einen tiefen und breiten Erfahrungsschatz sowohl zum Unternehmen als auch zur Branche. Dieser ermöglicht ihnen, Risiken umsichtig und adäquat zu bewerten. Vorsitzender des Ausschusses ist der Chief Compliance Officer, der an den Vorstandsvorsitzenden der KUKA Aktiengesellschaft berichtet; dieser berichtet wiederum an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Die Gesamtverantwortung für das Corporate-Compliance-Programm liegt beim Vorsitzenden des Vorstands. Es unterliegt einer strengen internen Kontrolle und wird anlassbezogen aktualisiert. Das Corporate-Compliance-Programm wird mithilfe der umfangreichen Prozesse und Maßnahmen des Compliance-Management-Systems in den Arbeitsalltag integriert. Wesentliche Compliance-Risiken ergaben sich im Jahr 2022 nicht, da KUKA durch frühzeitige Risikomitigation und Ursachenbekämpfung, zum Beispiel durch die Anpassung von Prozessen und zielgruppenorientierter Schulung, aktiv gegensteuern konnte. Personalrisiken und -chancen Der Erfolg des KUKA Konzerns, eines von Hochtechnologie geprägten Unternehmens, hängt maßgeblich von qualifizierten Fach- und Führungskräften ab. Personalrisiken erwachsen dem Konzern im Wesentlichen aus der Fluktuation von Mitarbeitenden in Schlüsselfunktionen. Aufgrund der gegenwärtigen Rahmenbedingungen besteht das Risiko einer höheren Fluktuation, was zu Kompetenzverschiebungen führen könnte. KUKA tritt diesem Risiko nicht zuletzt durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten entgegen, wie in der KUKA Academy, und durch moderne, flexible Arbeitsbedingungen, um die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu fördern und ihre Qualifikation zu erhöhen. Daraus ergeben sich auch Chancen bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender. Sonstige Risiken Der KUKA Konzern beobachtet permanent weitere Risiken und steuert diesen so weit wie möglich entgegen. Mögliche Risiken für die Umwelt aufgrund von betrieblichen Aktivitäten sind überwiegend auf den Einsatz von Gefahrstoffen zurückzuführen. Gewässer und Böden können auch durch eine gesetzeskonforme Entsorgung von Abfällen oder gar durch unvorhersehbare Unfälle beeinträchtigt werden. Solche Ereignisse lassen sich trotz aller vorsorglich ergriffener Maßnahmen nicht vollends ausschließen. KUKA ergreift daher vorbeugend weitreichende Maßnahmen, um diese potenziellen Umweltauswirkungen kontinuierlich zu reduzieren. Der Großteil unserer Produktionsstandorte arbeitet nach international anerkannten Managementsystemnormen bezüglich Umwelt (ISO 14001), Energie (ISO 50001), Qualität (1ISO 9001) und weiteren branchenspezifischen Regelungen wie zum Beispiel VDA 6 Teil 4. Seit vielen Jahren hat KUKA ein standortübergreifendes Umweltmanagementsystem. Auch werden fortlaufend Risiken resultierend aus dem Klimawandel ana- Iysiert und bewertet wie zum Beispiel Extremwetterereignisse wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen. Ebenso beobachten wir regelmäßig die Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich Umwelt und Klimaschutz, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen. Der Konzern nutzt teilweise im Eigentum befindliche Grundstücke und Immobilien im Rahmen seines Geschäftsbetriebs. Dabei trägt das Unternehmen Risiken für den Fall, dass dieses Eigentum mit etwaigen Altlasten, Bodenverunreinigungen oder sonstigen schädlichen Substanzen belastet ist. Nach heutigem Erkenntnisstand liegen keine wertmindernden, bilanziell zu berücksichtigenden Tatsachen vor. Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich solche Tatsachen, die beispielsweise Kosten verursachende Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen würden, zukünftig ergeben könnten. An den Standorten werden regelmäßig Risiken bezüglich Brandschutzes, Wasser- und Medienversorgung, statischer und baurechtlicher Mängel untersucht. Diese werden durch Sachverständige eingeschätzt und Maßnahmen zur Risikominimierung werden getroffen. Bilanz zum 31. Dezember 2022AKTIVA scrollen
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1) Bedingtes Kapital zum 31.12.2022 in Höhe von 15.512 TEUR (im Vj. 15.512 TEUR) Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022scrollen
Anhang für das Geschäftsjahr 2022ALLGEMEINE ANGABEN AUFSTELLUNGSGRUNDSÄTZE Der Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft, wurde für das Geschäftsjahr 2022 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die KUKA Aktiengesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 22709 eingetragen und hat ihren Firmensitz in Augsburg. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung ist das gesetzliche Gliederungsschema der Bilanz um den Posten "Verbindlichkeiten gegenüber Unterstützungseinrichtungen" erweitert. Die in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefassten Posten wie auch die ergänzenden Angaben sind im Folgenden einzeln dargestellt. Der Jahresabschluss wird in Euro aufgestellt; die Beträge werden, soweit nicht anders angegeben, in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Vergleich zum Jahresabschluss des Vorjahres unverändert geblieben. BILANZIERUNG UND BEWERTUNG AKTIVA Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen werden bei Gebäuden Nutzungsdauern von 33 Jahren, bei übrigen Sachanlagen zwischen 3 und 15 Jahren zu Grunde gelegt. Die Abschreibung erfolgt ausschließlich linear. Darüber hinaus werden der technische Fortschritt und die Wirtschaftlichkeit der Nutzung entsprechend berücksichtigt. Bei geringwertigen Anlagegütern mit Anschaffungskosten bis 800,00 EUR wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, sie im Zeitpunkt des Zugangs voll abzuschreiben und als Abgang zu zeigen. Die Finanzanlagen betreffen Anteile an verbundenen Unternehmen. Diese werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert. Vorräte werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten, gegebenenfalls zum niedrigeren Stichtagspreis, bewertet. Soweit erforderlich, sind Bestandsrisiken durch Gängigkeitsabschläge berücksichtigt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten unter Berücksichtigung individueller Abschläge für alle erkennbaren Risiken bewertet. Langfristige unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Barwert bilanziert. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens enthalten ausschließlich festverzinsliche sonstige Wertpapiere und werden zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Flüssigen Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für einen späteren bestimmten Zeitraum darstellen. PASSIVA Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Heubeck-Richttafeln 2018 G nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Bei der Berechnung der Rückstellung wurde ein auf den 31.12.2022 prognostizierter, durchschnittlicher Marktzins der letzten zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, verwendet. Dieser stimmt mit dem von der deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssatz zum 31.12.2022 überein. Daneben werden weitere Berechnungsparameter, wie unter Ziffer (11) des Anhangs aufgeführt, unterstellt. Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und mit den entsprechenden Verpflichtungen verrechnet. Da es sich bei den Vermögensgegenständen um Rückdeckungsversicherungen handelt, bemisst sich der beizulegende Zeitwert nach dem steuerlichen Aktivwert, d.h. zu fortgeführten Anschaffungskosten. Der Ausweis der Zinskomponente in den Zuführungen zu Pensionsrückstellungen und vergleichbaren Verpflichtungen erfolgt im Sinne einer betriebswirtschaftlich richtigen Darstellung des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit nicht im Personalaufwand, sondern im Zinsergebnis. Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken, ungewisse Verpflichtungen und drohende Verluste sowie für sonstige künftige Belastungen gebildet. Die Rückstellungen werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins abgezinst. Die KUKA Aktiengesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein und diese werden nach dem Imparitätsprinzip bilanziert. Somit werden im Falle drohender Verluste aus diesen schwebenden Geschäften entsprechende Rückstellungen gebildet. Werden derivative Finanzinstrumente (mit originären und derivativen Grundgeschäften) zu Bewertungseinheiten zusammengefasst, so wird gemäß § 254 HGB auf die bilanzielle Erfassung unrealisierter Verluste, die aus abgesicherten Risiken resultieren, verzichtet, soweit diesen Verlusten unrealisierte Gewinne in gleicher Höhe gegenüberstehen (Einfrierungsmethode). Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Latente Steuern resultieren aus Unterschieden zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen, die sich in späteren Jahren umkehren sowie aus Verlustvorträgen und dem verrechenbaren Verlust als Kommanditist gemäß § 15a EStG. Steuerliche Verlustvorträge werden nur berücksichtigt, sofern mit einer Verlustverrechnung innerhalb von fünf Jahren gerechnet wird. Es werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuer erfolgt auf Basis eines kombinierten Ertragssteuersatzes von 32,0 % für Bewertungsunterschiede und Verlustvorträge der KUKA Aktiengesellschaft bzw. mit 15,8 % des verrechenbaren Verlusts gemäß § 15a EStG. Die daraus resultierenden Steuerbelastungen und Steuerentlastungen werden miteinander saldiert. Nach der Saldierung verbleibende aktive latente Steuern werden in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Eine Analyse der bestehenden Differenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz hat ergeben, dass die aktiven latenten Steuern im Wesentlichen aus temporären Differenzen aus den Bereichen der Pensionsrückstellungen und der Drohverlustrückstellungen sowie aus Latenzen aus Verlustvorträgen und des verrechenbaren Verlusts gemäß § 15a EStG resultieren. Passive latente Steuern sind von untergeordneter Bedeutung. Als Werte für Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen werden die am Bilanzstichtag valutierten Beträge angegeben. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Kostenumlagen werden entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen und entsprechend den erbrachten Leistungen gemäß § 277 HGB in den Umsatzerlösen erfasst. Diesem Grundsatz folgend werden Aufwendungen zur Erbringung dieser Leistungen unter Materialaufwand ausgewiesen. Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden die gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erfasst. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und ausländischen Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres bzw. Ertragsteuern für Vorjahre zusammen. Die sonstigen Steuern werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden von der KUKA Aktiengesellschaft zu Bedingungen wie unter fremden Dritten geschlossen. WÄHRUNGSUMRECHNUNG Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Anschaffungskurs bewertet. Die Folgebewertung erfolgt mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Aus der Fremdwährungsbewertung resultierende Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen. Die wichtigsten verwendeten Währungskurse für das Berichts- sowie das Vorjahr sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: scrollen
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (1) ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung des Anlagevermögens der KUKA Aktiengesellschaft ist im folgenden Anlagenspiegel dargestellt. scrollen
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Die Investitionsschwerpunkte des Geschäftsjahres sind im zusammengefassten Lagebericht der KUKA Aktiengesellschaft und des KUKA Konzerns genannt. Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen wird der direkte Anteilsbesitz der KUKA Aktiengesellschaft ausgewiesen. Die Zugänge des Geschäftsjahres betreffen die Investitionen in die Swisslog Gruppe, sowie Übertragung von Sachanlagen an die KUKA Real Estate GmbH & Co. KG. Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes der KUKA Aktiengesellschaft findet sich am Ende des Anhangs. (2) VORRÄTE Die Vorräte betreffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. (3) FORDERUNGEN GEGEN VERBUNDENE UNTERNEHMEN In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden Forderungen aus Finanzmitteln in Höhe von 635.705 TEUR (Vorjahr: 554.631 TEUR) und Forderungen aus Kostenumlagen in Höhe von 5.000 TEUR (Vorjahr: 6.753 TEUR) an Konzernunternehmen ausgewiesen. Langfristige Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Laufzeit über einem Jahr bestanden weder zum Bilanzstichtag noch zum Vorjahr. (4) SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen sonstige Forderungen gegen Dritte ausgewiesen. Zum Bilanzstichtag bestehen Forderungen aus der umsatzsteuerlichen Organschaft der KUKA Aktiengesellschaft in Höhe von 3.667 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Sonstige Vermögensgegenständen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr sind nicht vorhanden. (5) WERTPAPIERE Die Wertpapiere des Umlaufvermögens enthalten ausschließlich festverzinsliche sonstige Wertpapiere und werden zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. (6) FLÜSSIGE MITTEL Die flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten. Bei der KUKA Aktiengesellschaft werden Bankguthaben ausschließlich bei Kreditinstituten einwandfreier Bonität gehalten. Außerdem werden anzulegende Gelder zur Risikodiversifikation über mehrere Institute verteilt. (7) AKTIVER RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für einen späteren bestimmten Zeitraum darstellen. (8) GEZEICHNETES KAPITAL Die Gesamtzahl der KUKA Aktien beträgt wie im Vorjahr 39.775.470 Aktien. Die nennwertlosen Stückaktien haben einen rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 EUR. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt wie im Vorjahr 103.416.222,00 EUR. Jede Aktie entspricht einer Stimme. (9) AUSSCHÜTTUNGSSPERRE Im Rahmen der Bewertungsvorschriften des § 253 HGB für die Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und der damit verbundenen Ausweitung des Glättungszeitraums bei der Diskontierung der Rückstellung von einem durchschnittlichen 7-jährigen Zinssatz auf einen 10- jährigen Zinssatz wurde eine Ausschüttungssperre für die positiven Unterschiedsbeträge eingeführt. Bei der KUKA Aktiengesellschaft ergibt sich daraus ein zur Ausschüttung gesperrter Unterschiedsbetrag in Höhe 338 TEUR (Vorjahr: 551 TEUR). (10) BILANZGEWINN scrollen
Den anderen Gewinnrücklagen wurden auf der Grundlage eines Vorstandsbeschlusses vom 14.03.2023 ein Betrag von 142.197 TEUR entnommen, der Großteils zum Ausgleich von Wertminderungen und daneben zu teilweisen Deckung sonstiger Verluste verwendet wurde. (11) RÜCKSTELLUNGEN scrollen
Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen bzw. Defined Benefit Obligation) wurde nach der versicherungsmathematische Methoden Projected Unit Credit Method berechnet, für die gewisse Annahmen notwendig sind. Hierbei kommen auch unternehmensindividuelle Fluktuationserwartungen zur Anwendung. Neben Annahmen zur Lebenserwartung sind hierbei folgende Prämissen bedeutsam: scrollen
Daneben bestehen bei der KUKA Aktiengesellschaft sogenannte Deferred Compensation Modelle. Hierbei handelt es sich um Altersversorgungszusagen, deren Verpflichtungsumfang sich ausschließlich nach dem beizulegenden Zeitwert eines Rückdeckungsversicherungsanspruchs bemisst. Insoweit erfüllen diese Zusagen die Voraussetzungen sog. "wertgebundener Versorgungszusagen". Der Wertansatz der Verpflichtungen erfolgt somit in Höhe des jeweiligen Zeitwertes der Versicherungsverträge (per 31.12.2022: 1.198 TEUR; Vorjahr: 1.148 TEUR). Da die Vermögensgegenstände dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen, handelt es sich um sogenanntes Deckungsvermögen. Demnach ist gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB eine Saldierung beider Beträge vorzunehmen, woraus sich wie im Vorjahr ein Bilanzansatz i. H. v. 0 EUR ergibt. Der beizulegende Zeitwert des zu verrechnenden Vermögens entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Zinserträge von 14 TEUR (Vorjahr: 31 TEUR) mit Zinsaufwendungen aus den Deferred Compensation verrechnet. Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden auf Basis tatsächlicher Vereinbarungen sowie wahrscheinlicher künftiger Verpflichtungen als Erfüllungsrückstand mit dem Barwert gemäß den Vorschriften des IDW RS HFA 3 unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 0,59 % (Vorjahr: 0,40 %) bewertet. Die erwartete Dynamik der Altersteilzeitverpflichtung bzw. deren Bemessungsgrundlagen wird entsprechend dem Ansatz eines Gehaltstrends i. H. v. 2,50 % (Vorjahr: 2,50 %) berücksichtigt. Im Zuge der Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden Erfüllungsrückstände über Versicherungsunternehmen abgesichert. Der Wert dieser Versicherungspolicen ist dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen und dient ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtung aus den Altersteilzeitverträgen; daher erfolgt auch hier eine Verrechnung mit den Schulden (§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB). Im Berichtsjahr wurden gemäß diesem Verrechnungsgebot Verpflichtungen in Höhe von 3.110 TEUR (Vorjahr: 3.108 TEUR) mit korrespondierendem Deckungsvermögen aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 1.526 TEUR (Vorjahr: 1.790 TEUR) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von 21 TEUR (Vorjahr: 15 TEUR) mit Erträgen in Höhe von 7 TEUR (Vorjahr: 5 TEUR) saldiert. Der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten. Die sonstigen Rückstellungen enthalten alle notwendigen Vorsorgebeträge für die Risiken der KUKA Aktiengesellschaft. Darunter fallen insbesondere drohende Verluste aus Geschäften mit Derivaten wie unter Ziffer (31), ausstehende Rechnungen in Höhe von 3.926 TEUR (Vorjahr: 7.064 TEUR), Personalaufwendungen, Aufsichtsratsvergütungen, sonstige Risiken und sonstige noch anfallende Kosten. (12) VERBINDLICHKEITEN scrollen
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(13) VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen die kurzfristigen Inanspruchnahmen der Betriebsmittellinie des Konsortialkreditvertrages. Schuldscheindarlehen In 2015 hatte die KUKA AG unbesicherte Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 250,0 Mio. EUR in zwei Tranchen platziert. Tranche 1 hatte ein Volumen von 142,5 Mio. EUR und wurde bereits in 2020 vertragsgemäß zurückgezahlt; Tranche 2 hatte ein Volumen von 107,5 Mio. EUR und wurde im Oktober 2022 vertragsgemäß zurückgezahlt. Konsortialkreditvertrag der KUKA Aktiengesellschaft Am 1. Februar 2018 schloss die KUKA AG mit einem Bankenkonsortium einen Konsortialkreditvertrag mit einem Volumen von 520,0 Mio. EUR ab. Der Vertrag umfasst eine Bürgschaftsund Garantielinie (Avallinie) in Höhe von 260,0 Mio. EUR sowie eine Betriebsmittellinie (Barlinie) von ebenfalls 260,0 Mio. EUR, die auch für Avale genutzt werden kann. Die initiale Laufzeit des Kreditvertrags betrug fünf Jahre und war durch zwei vertraglich vereinbarte Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr verlängerbar (5+1+1). Nach der jeweiligen Zustimmung der Konsortialbanken zu den beiden Verlängerungsoption läuft der Kreditvertrag nunmehr im Februar 2025 aus. Der Konsortialkreditvertrag besteht auf unbesicherter Basis. Vereinbart sind lediglich die marktüblichen Gleichbehandlungsklauseln und Negativerklärungen sowie ein Financial Covenant bezüglich eines Grenzwertes zu der Finanzkennzahl Leverage (Nettofinanzverbindlichkeiten /EBITDA). Zum 31. Dezember 2022 hatte die KUKA AG die Aval- und Betriebsmittellinie aus dem Konsortialkreditvertrag in Anspruch genommen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die im Kreditvertrag festgelegte Finanzkennzahl zu jedem Überprüfungszeitpunkt eingehalten. Die Inanspruchnahme der Aval- und Barmittelkreditlinien aus dem Konsortialkreditvertrag der KUKA AG belief sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 364,0 Mio. EUR (2021: 313,4 Mio. EUR). Avalinien von Banken und Kautionsversicherungsgesellschaften Die von Banken und Kautionsversicherungsgesellschaften außerhalb des Konsortialkreditvertrags zugesagten Avallinien beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 170,4 Mio. EUR (2021: 170,4 Mio. EUR), die entsprechend den Regelungen des Konsortialkreditvertrags bis zu einem Gesamtvolumen von 150,0 Mio. EUR genutzt werden können. Die Ausnutzung betrug zum Ende des Berichtsjahres 67,9 Mio. EUR (2021: 76,0 Mio. EUR). (14) VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Gesellschafterdarlehen. Im Dezember 2019 hatte die KUKA AG einen Gesellschafterdarlehensvertrag über ein Darlehensvolumen von 150,0 Mio. EUR mit der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, einer 100%igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, abgeschlossen. Das Gesellschafterdarlehen wurde im Mai 2022 um 50,0 Mio. auf jetzt 200,0 Mio. EUR aufgestockt. Die beiden Tranchen werden im Durchschnitt mit 0,8875 % p. a. verzinst. Sie sind im April bzw. Juni 2025 fällig. Für dieses Gesellschafterdarlehen hat die Midea International Corporation Company Limited in einer Nachrangvereinbarung gegenüber den Banken des Konsortialkreditvertrags der KUKA AG den tiefen Nachrang ihrer aus diesem Darlehensvertrag entstehenden Forderungen erklärt. Außerdem hatte sich die KUKA AG im Juni 2018 mit der Midea Electric Trading (Singapore) Company Pte. Ltd., Singapur, einer 100 %igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, auf einen Finanzierungsrahmen über 150,0 Mio. EUR verständigt. Der Finanzierungsrahmen hat eine Laufzeit, die sich an der Laufzeit des Konsortialkreditvertrags orientiert. Die Konditionen für die Ziehungen entsprechen dem laufzeitbezogenen Referenzzinssatz zuzüglich der jeweils gültigen Marge für Kreditinanspruchnahmen des Konsortialkreditvertrags. Aus diesem Rahmen erfolgte im September 2022 eine Ziehung über 100,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von 12 Monaten zu einem Zinssatz von 1,80 % p.a. . Die Midea Electric Trading (Singapore) Company Pte. Ltd. hat in einer Nachrangvereinbarung gegenüber den Konsortialbanken des Konsortialkreditvertrags der KUKA AG den tiefen Nachrang ihrer aus Ziehung unter diesem Finanzierungsrahmen entstehenden Forderungen erklärt. (15) VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER UNTERSTÜTZUNGSEINRICHTUNGEN Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Unterstützungseinrichtungen betreffen die KUKA Unterstützungskasse GmbH sowie die IWK Unterstützungseinrichtung GmbH. (16) SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus der umsatzsteuerlichen Organschaft der KUKA Aktiengesellschaft in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 853 TEUR) ausgewiesen. Zudem sind andere Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 877 TEUR (Vorjahr: 873 TEUR) ausgewiesen. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit bestanden wie im Vorjahr nicht. (17) UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse enthalten Umlagen an verbundene in- und ausländische Unternehmen für Dienstleistungen, welche entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen und den erbrachten Leistungen erfasst werden. Darunter fallen auch Dienstleistungen, welche im Rahmen des KUKA Facility Managements erbracht werden. Zudem umfassen die Umsatzerlöse des Vorjahres Mieten und Pachten. Von den Umsatzerlösen entfallen 76 % auf das Inland (Vorjahr 77 %) und 24 % auf das Ausland (Vorjahr 23 %). (18) ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN Der Posten betrifft aktivierte Eigenleistungen im Zusammenhang mit Verbesserungen der ITInfrastruktur. (19) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Kurserträge aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von insgesamt 73.286 TEUR (Vorjahr: 44.539 TEUR). Periodenfremde Erträge sind im Geschäftsjahr in Höhe von 889 TEUR (Vorjahr: 1.272 TEUR) angefallen. Im Wesentlichen resultieren diese aus der Auflösung von in früheren Jahren gebildeten Rückstellungen. (20) MATERIALAUFWAND scrollen
(21) PERSONALAUFWAND / MITARBEITER scrollen
Im Jahresdurchschnitt sowie zum Bilanzstichtag wurden bei der KUKA Aktiengesellschaft beschäftigt: scrollen
(22) ABSCHREIBUNGEN Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen betragen 8.216 TEUR (Vorjahr: 9.957 TEUR). Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden im Berichtsjahr nicht vorgenommen. (23) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der KUKA Aktiengesellschaft sind Sachkosten, Kursverluste aus Fremdwährungspositionen sowie Zuführungen zu Rückstellungen enthalten. Die Kursverluste aus Währungsumrechnung betragen 73.235 TEUR (Vorjahr: 40.018 TEUR). Periodenfremde Aufwendungen sind im Geschäftsjahr in Höhe von 40 TEUR (Vorjahr: 44 TEUR) angefallen. Zudem sind Einzelwertberichtigungen auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 89.775 TEUR (Vorjahr: 58.546 TEUR) enthalten. Aus Wesentlichkeitsgründen wird auf einen separaten Ausweis der sonstigen Steuern verzichtet und diese Position in Höhe von 25 TEUR (Vorjahr: 617 TEUR) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Bezüglich der im Geschäftsjahr 2022 als Aufwand erfassten Honorare des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang der KUKA Aktiengesellschaft. (24) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN scrollen
In den Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen und den Aufwendungen aus Verlustübernahmen sind die Ergebnisse der KUKA Deutschland GmbH und der KUKA Systems GmbH enthalten. (25) SONSTIGE ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE scrollen
(26) ABSCHREIBUNGEN AUF FINANZANLAGEN Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen Anteile einer Tochtergesellschaft im vergangenen Geschäftsjahr 2021, die vorrausichtlich dauernd im Wert gemindert sind. Infolgedessen wurde im Geschäftsjahr 2022 keine Wertberichtigung nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB vorgenommen. (27) ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN scrollen
Die enthaltenen Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen betragen 226 TEUR (Vorjahr: 236 TEUR). Die enthaltenen Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Unterstützungseinrichtungen betragen 152 TEUR (Vorjahr: 148 TEUR). (28) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG Zum Bilanzstichtag ergibt sich nach Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern ein Aktivüberhang der latenten Steuern. Auf Grund dessen übt die Gesellschaft das Wahlrecht des § 274 Abs.1. Satz 2 HGB dahingehend aus, dass keine aktiven latenten Steuern in der Bilanz angesetzt werden. Steuererstattungen für vorangegangene Veranlagungszeiträume in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 63 TEUR) wurden im Steueraufwand berücksichtigt. Steuernachzahlungen für vorherige Veranlagungszeiträume sind nicht angefallen (Vorjahr: 0 TEUR). Zudem wurden 1.168 TEUR (Vorjahr: 1.338 TEUR) als Steueraufwand für das laufendende Jahr erfasst. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um ausländische Quellensteuer. (29) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE scrollen
Die Verpflichtungen aus Bürgschaften betreffen im Wesentlichen Anzahlungs- und Gewährleistungsbürgschaften zu Gunsten verbundener Unternehmen. Die Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen resultieren überwiegend aus der Besicherung von Leasingvereinbarungen sowie aus Zahlungs- und Vertragserfüllungsgarantien zu Gunsten verbundener Unternehmen. Die KUKA Aktiengesellschaft geht Haftungsverhältnisse nur nach einer sorgfältigen Bewertung der zugrundeliegenden Risken ein. Auch während der Laufzeit der Haftungsverhältnisse unterliegen die damit verbundenen Risiken einer ständigen Überwachung. Auf Basis dieser fortlaufenden Bewertungen geht die KUKA Aktiengesellschaft davon aus, dass alle Verpflichtungen, die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegen, von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können und dass mit einer Inanspruchnahme der KUKA Aktiengesellschaft nicht zu rechnen ist. Zum Stichtag bestehen unbeschränkte Patronatserklärungen gegenüber der KUKA Systems GmbH, Augsburg und Swisslog GmbH, Dortmund. Gegenüber einer Tochtergesellschaft in Taiwan ist eine Patronatserklärung betragsmäßig begrenzt. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 3.095 TEUR. Die KUKA AG rechnet nicht mit einer Inanspruchnahme aufgrund der Bonität der Primärverpflichteten. (30) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN scrollen
Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen beinhalten Leasingvereinbarungen über PKW und Geschäftsräume. Das Bestellobligo betrifft im Wesentlichen Abnahmeverpflichtungen aus EDV-Dienstleistungsverträgen. Die sonstigen Verpflichtungen betreffen insbesondere EDV-Wartungs- und Versicherungsverträge. Weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind bzw. oben aufgeführt wurden bestehen nicht. (31) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Die Aufgaben zur Steuerung von Zins- und Währungsrisiken des KUKA-Konzerns werden überwiegend von der KUKA Aktiengesellschaft wahrgenommen. Die Absicherung gegen diese Risiken erfolgt durch marktübliche derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte, Devisenswaps, Non-Deliverable-Forwards und Zinsswaps. Konzernrichtlinien regeln den Abschluss der Geschäfte unter strenger Funktionstrennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle. Fremdwährungssicherungen Die Gesellschaften des KUKA-Konzerns sind im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung des Kursänderungsrisikos zielt die Kurssicherungsstrategie auf eine generelle Absicherung von Ein- und Auszahlungen in fremden Währungen. Es gibt zwei Arten von eingegangenen Sicherungsbeziehungen. Einerseits werden die Kursrisiken aus dem operativen Geschäft, bei dem der KUKA Konzern Zahlungen in fremder Währung erhält oder leisten muss, abgesichert und andererseits sichert die KUKA Aktiengesellschaft die Kursrisiken aus der Vergabe von konzerninternen Darlehen in Fremdwährung an ihre Tochtergesellschaften ab. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt für alle Devisentermingeschäfte sowie Devisenswaps mittels marktüblicher finanzmathematischer Verfahren unter Nutzung der jeweiligen Zinskurve der Währungspaare und deren Wechselkurse. Fremdwährungsderivate mit Bewertungseinheiten Die KUKA Aktiengesellschaft schließt als konzerninterner zentraler Kontrahent Sicherungsgeschäfte mit ihren Konzerngesellschaften ab und sichert diese so entstanden Positionen der KUKA Aktiengesellschaft durch den Abschluss von entsprechenden Sicherungsgeschäften mit Banken ab. Das zusammengehörende konzerninterne Derivat mit einer Tochtergesellschaft und das konzernexterne Derivat mit einer Bank werden in einer Bewertungseinheit unter Anwendung der Einfrierungsmethode zusammengefasst. Alle Sicherungsgeschäfte stehen in direktem Zusammenhang mit der Herstellung oder dem Verkauf der Produkte und Dienstleistungen. In Einzelfällen, vor allem in regulierten Märkten, in denen die KUKA Aktiengesellschaft Sicherungsgeschäfte mit Konzerngesellschaften nicht sinnvoll abschließen kann, unterstützt und begleitet sie den direkten Abschluss von Sicherungsgeschäften der Konzerngesellschaften mit Banken. Die Höhe der abgesicherten Risiken beträgt 5.766 TEUR. scrollen
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Die Devisentermingeschäfte zum 31.12.2022 sowie im Vorjahr betreffen insbesondere die Währungen CHF, USD, GBP und SEK und haben eine maximale Laufzeit bis August 2025. Die Devisentermingeschäfte und -swaps werden einzeln mit ihrem Marktwert zum Stichtag bewertet. Sie bilden mit den jeweiligen Grundgeschäften Mikro-Bewertungseinheiten. Die prospektive Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag mittels der "Critical-Terms-Match-Methode" festgestellt. Dabei wird sichergestellt, dass die wertbestimmenden Faktoren (Nominalwert, Laufzeit, Währung) bei Grundgeschäft und Sicherungsinstrument übereinstimmen. Die einzelnen Hedge-Beziehungen werden daher jeweils über die gesamte Sicherungsperiode als wirksam eingestuft. Gleiches gilt für die rückwirkende Ermittlung der bisherigen Wirksamkeit, da alle wertbestimmenden Faktoren zwischen dem abgesicherten Teil der Grundgeschäfte und dem absichernden Teil der Sicherungsinstrumente übereinstimmen. In diesen Fällen kann keine bilanziell relevante Unwirksamkeit bezogen auf die Bewertungseinheiten entstehen. Die in den Bewertungseinheiten zusammengefassten Geschäfte unterliegen demselben Risiko. Entsprechend ist zu erwarten, dass sich die gegenläufigen Wertänderungen der Grund- und Sicherungsgeschäfte in der Zukunft für das jeweils gesicherte Risiko nahezu vollständig ausgleichen. scrollen
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Es liegen im gleichen Umfang konzerninterne Derivate vor, deren positive beizulegende Zeitwerte 6.923 TEUR (Vorjahr: 8.922 TEUR) und deren negative beizulegende Zeitwerte 5.766 TEUR (Vorjahr: -1.983 TEUR) entsprechen. Aufgrund der gebildeten Bewertungseinheit wird der negative Marktwert zum 31. Dezember 2022 nicht bilanziert. Fremdwährungsderivate ohne Bewertungseinheiten Die KUKA Aktiengesellschaft schließt eigene Sicherungsgeschäfte überwiegend im Zusammenhang mit der Finanzierung der Konzerngesellschaften in fremden Währungen ab. scrollen
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Für negative Zeitwerte , die die KUKA Aktiengesellschaft betreffen, ist eine Drohverlustrückstellung von 837 TEUR (Vorjahr: 7.608 TEUR) gebildet worden. Die Devisentermingeschäfte zum 31.12.2022 sowie im Vorjahr betreffen insbesondere die Währungen CHF und USD und haben eine maximale Laufzeit bis September 2024. Sicherung des Zinsrisikos Risiken aus Zinssatzänderungen resultieren im KUKA-Konzern nur aus den in 2018 von der KUKA Toledo Production Operations LLC emittierten, an einen variablen Zinssatz gebundenen USD-Schuldscheindarlehen. Für den noch ausstehenden Teil des Emissionsvolumens wurden diese variablen zukünftigen Zinszahlungen durch Zinssicherungsgeschäfte in Festzinsvereinbarungen konvertiert. Auch hierbei erfolgte der Abschluss der externen Zinssicherungsgeschäfte mit Banken durch die KUKA Aktiengesellschaft. Die so gesicherten Zinskonditionen für ein Nominalvolumen von 50 Mio. USD, wurden durch interne Zinssicherungsgeschäfte an die US-Konzerngesellschaft weitergegeben. Die prospektive Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag mittels der "Critical- Terms-Match-Methode" festgestellt. Dabei wird sichergestellt, dass die wertbestimmenden Faktoren (Nominalwert, Laufzeit, Währung, anwendbarer Zinssatz) beim Grundgeschäft, dem USD-Schuldscheindarlehen, und den Zinssicherungsgeschäften übereinstimmen. Das externe Zinssicherungsgeschäft und das gegenläufige interne Zinssicherungsgeschäft werden in einer Bewertungseinheit unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziert. Die Höhe der abgesicherten Risiken beträgt 634 TEUR. scrollen
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Die Zinssicherungsgeschäfte haben Laufzeiten analog der Fälligkeit der gesicherten Tranche des USD-Schuldscheindarlehens, d.h. bis August 2023. Zur Ermittlung des Marktwerts wird die Barwertmethode verwendet. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN GESAMTBEZÜGE DES VORSTANDES UND DES AUFSICHTSRATS Mit Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats der KUKA Aktiengesellschaft wurden von keinem Unternehmen des KUKA Konzerns berichtspflichtige Geschäfte vorgenommen. Die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes nach § 285 Nr. 9a HGB für das Geschäftsjahr 2022 betrugen 5.568 TEUR (2021: 5.125 TEUR). Hiervon entfielen 2.982 TEUR auf kurzfristig fällige Leistungen (2021: 4.265 TEUR), 2.586 TEUR auf langfristige variable Vergütungsbestandteile (2021: 860 TEUR). Zum 31. Dezember 2022 sind bzgl. der kurzfristigen Vergütungsbestandteile Verbindlichkeiten in Höhe von 1.291 TEUR erfasst (2021: 529 TEUR). Der Anspruch hierfür wurde im Berichtsjahr vollständig erdient, die tatsächliche Auszahlung jedoch bemisst sich anhand der vom Aufsichtsrat auf Grundlage des derzeit gültigen Vergütungssystems festgelegten Zielerreichung und erfolgt im Jahr 2023. Die Ziele beinhalten sowohl finanzielle (Gewichtung 70 %) als auch persönliche (Gewichtung 30 %) Leistungskriterien. Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestehen nicht. Den Vorstandsmitgliedern wurden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Kredite oder Vorschüsse gewährt; zudem wurden keine Haftungsverhältnisse zugunsten der Vorstandsmitglieder eingegangen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, sind ehemaligen Vorstandsmitgliedern, deren Amtsperioden spätestens im Jahr 2008 geendet haben, Zusagen auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung erteilt worden, welche Alters-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeits-, Witwen- und Waisenrente beinhalten. Der Betrag der für diese Personengruppe im Jahr 2022 gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen beläuft sich auf insgesamt 9.739 TEUR (2021: 10.012 TEUR). Die Ruhegelder und Hinterbliebenenbezüge für diesen Personenkreis beliefen sich auf 880 TEUR (2021: 830 TEUR). Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten für ihre Organtätigkeit im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1.090 TEUR (2021: 1.183 TEUR). Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder umfasst eine jährliche, feste Vergütung. Des Weiteren gibt es eine Vergütung für die Tätigkeit in Ausschüssen sowie ein Sitzungsgeld. Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat beziehen daneben ein reguläres Gehalt aus dem jeweiligen Angestelltenverhältnis, wobei die Höhe einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Tätigkeit im Konzern entspricht. Zum Berichtsjahresende wurden den Aufsichtsratsmitgliedern, ebenso wie im Vorjahr, keine Kredite oder Vorschüsse gewährt; es wurden keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Aufsichtsratsmitgliedern eingegangen. NACHTRAGSBERICHT Es haben sich nach dem Bilanzstichtag bis zum Datum dieses Berichts keine berichtspflichtigen Ereignisse mit Auswirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage ergeben. ORGANE AUFSICHTSRAT scrollen
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmerseite ** Die Angabe zur ersten Bestellung ist das Datum der erstmaligen Mitgliedschaft im Aufsichtsrat, sei es durch die Wahl einer Hauptversammlung, die Wahl nach dem MitbestG oder durch gerichtliche Bestellung VORSTAND scrollen
ANTEILSBESITZE DER KUKA AKTIENGESELLSCHAFT scrollen
Fußnoten 1) Nach Ergebnisabführung 2) Jahresabschluss 31.12.2019 3) Jahresabschluss 31.12.2020 4) Jahresabschluss 31.12.2021 5) Jahresabschluss 31.12.2022 aus Konzernabschluss ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Jahresfehlbetrag der KUKA Aktiengesellschaft im aktuellen Geschäftsjahr beträgt 145.121 TEUR. Zur Ausweisung eines Bilanzgewinns in Höhe von 0 TEUR erfolgt eine Entnahme aus den vorhandenen anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 142.197 TEUR. KONZERNVERHÄLTNISSE Größter Konsolidierungskreis Die Midea Group Co. Ltd. hält indirekt 100% der Stimmrechte der KUKA Aktiengesellschaft und wird in den Konzernabschluss der Midea Gruppe Co. Ltd., Foshan City, Guangdong Province/ China einbezogen. Der Konzernabschluss ist über die Internetseite www.cninfo.com.cn oder direkt auf der Internetseite der Midea Gruppe Co. Ltd. Unter www.midea-group.com/Investors/ reports erhältlich ist. Kleinster Konsolidierungskreis Die KUKA Aktiengesellschaft erstellt einen Konzernabschluss nach IFRS, der beim Unternehmensregister eingereicht wird und im zentralen Unternehmensregister (www.Unternehmensregister. de) eingesehen werden kann. Der Konzernabschluss umfasst alle mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen der KUKA Aktiengesellschaft.
Augsburg, 14. März 2023 KUKA
Aktiengesellschaft
Peter Mohnen Alexander Tan Angaben gemäß Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern (Entgelttransparenzgesetz)Anwendung Tarifverträge KUKA wendet in seinen tarifgebundenen Standorten in Bayern die Flächentarifverträge für die bayerischen Metall und Elektroindustrie an - insbesondere den Manteltarifvertrag sowie den Entgeltrahmentarifvertrag. Für Betriebe außerhalb von Bayern bestehen zum Teil Haustarifverträge. Dabei erfolgt die Eingruppierung der Arbeitnehmenden in allen Fällen geschlechtsneutral nach den Anforderungen der gesamten Arbeitsaufgabe sowie den für die Erfüllung der geforderten Arbeitsaufgabe notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten. Die Zahlung aller Entgeltbestandteile erfolgt ausschließlich auf Basis der tariflichen Regelungen ohne geschlechtsspezifische Unterscheidung. Geschlechtsneutrale Ausschreibungen Interne und externe Ausschreibungen von zu besetzenden Positionen erfolgen geschlechtsneutral. Personalauswahl bei Headhuntern Bei der Zusammenarbeit mit externen Headhuntern wird darauf Wert gelegt, dass unter den Top-3- KandidatInnen für die zu besetzende Position mindestens eine Bewerbung von einer Frau vorliegt. Zielvereinbarung für außertarifliche Mitarbeitende In den Zielvereinbarungen der außertariflich bezahlten Mitarbeitenden kommen geschlechtsübergreifend einheitliche Reglungen und Vorgehensweisen zum Tragen. Erfolgsbeteiligung und Leistungsbeurteilung für tarifgebundene Mitarbeiter Die Honorierung des Unternehmenserfolges über die Mitarbeitererfolgsbeteiligung (ZE-MEB) erfolgt unabhängig von der Arbeitszeit für alle tariflichen Mitarbeiter. Damit wird insbesondere auch eine indirekte Benachteiligung beispielsweise der häufiger in Teilzeit arbeitenden weiblichen Mitarbeitenden verhindert. Das ZE-MEB Modell lief gem. Tarifvereinbarung zum 31.12.2018 aus und wurde durch das bewährte tarifliche Leistungsbeurteilungssystem (LBU) abgelöst. Auch dieses Führungsinstrument verfolgt unerlässlich das Ziel einer Quantifizierung der Leistung durch einen Vergleich der gezeigten Leistungen unabhängig von Geschlecht und Arbeitszeit. Dazu werden die Mittelwerte von Männern und Frauen bereits seit mehreren Jahren ermittelt, ausgewertet und auf statistisch signifikante Unterschiede hin überprüft. Das Ergebnis zeigte keinen signifikanten Unterschied. Das Geschlecht hatte keinen statistisch nachweisbaren Einfluss auf die Bewertung. Einführung Job Evaluation/Grading In den Segmenten Swisslog und Swisslog Healthcare werden alle Positionen im Rahmen einer Job-Bewertung nach HAY-Grading eingestuft. Die Entgeltfindung erfolgt anhand von allgemeinen Benchmarks. Zielentgelt und der Anteil der variablen Vergütung werden je nach Einstufung definiert. Die Job Evaluation wird sukzessive auch in anderen Segmenten global ausgerollt. KUKA will damit sicherstellen, dass die Positionen entsprechend der Wertigkeit eingestuft und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bezahlung vermieden werden. Datentransparenz KUKA´s globales Diversity Reporting basiert auf der internen Geschäftsstruktur und ist in das HR Reporting eingebunden. Durch verschiedene Auswertungen können detaillierte Informationen auch zu Gender Diversity ausgewertet und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden. KUKA AG: Voll- und Teilzeitbeschäftigte scrollen
Ermittlung der durchschnittlichen Beschäftigten der KUKA AG zum 31.01.2022 und zum 31.12.2022 Definitionen: Basis sind alle Tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter inkl. Azubis und Werkstudenten, ohne Leiharbeitnehmer, Diplomanden, Praktikanten und ruhende Dienstverhältnisse. Teilzeitbeschäftigt: < 35 Std./Woche Vollzeitbeschäftigt >= 35 Std./Woche BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die KUKA Aktiengesellschaft, Augsburg Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft, Augsburg, -- bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -- geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der KUKA Aktiengesellschaft, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Jahresabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen scrollen
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, den 14. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Jürgen
Schumann
ppa.
Stefan Postenrieder
Geschäftsbericht 2022Kennzahlen scrollen
Bp: Basispunkt (= 1 /100 Prozentpunkt) 1 Die Mitarbeitendenzahlen basieren im gesamten Geschäftsbericht auf FTE-Berechnungen (Full Time Equivalent). KUKA im Überblick KUKA ist ein international tätiger Automatisierungskonzern mit einem Umsatz von rund 3,9 Mrd. EUR und rund 15.000 Mitarbeitenden. Als einer der weltweit führenden Anbieter von intelligenten Automatisierungslösungen bietet KUKA den Kunden alles aus einer Hand: Vom Roboter über die Zelle bis hin zur vollautomatisierten Anlage und deren Vernetzung in Märkten wie Automotive, Electronics, Metal & Plastic, Consumer Goods, E-Commerce /Retail und Healthcare. Das Unternehmen ist seit 125 Jahren fest am Hauptsitz in Augsburg verwurzelt. Hier begann 1898 die KUKA Erfolgsgeschichte, als Johann Josef Keller und Jakob Knappich ein Acetylenwerk für Beleuchtungen gründeten. Das Telegrammkürzel aus den Anfangsbuchstaben der Firmenbezeichnung "Keller und Knappich Augsburg" wurde zum Markenbegriff KUKA, wo Tradition auf Innovation trifft. Heute nimmt KUKA weltweit eine zentrale Rolle bei der Umsetzung und Gestaltung von intelligenter Automatisierung, der digitalen Vernetzung der Produktion sowie modularer und flexibler Fertigungskonzepte ein. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Automatisierung, Prozess-Know-how und digitalen Services verschafft KUKA seinen Kunden einen Vorsprung. Kennzahlen 2022 scrollen
Inhalt Vorwort Bericht des Aufsichtsrats Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Konzern-Abschluss Konzern-Anhang Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Glossar Kontakt und Impressum VorwortSehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser nunmehr zum fünften Mal darf ich mich als Vorstandsvorsitzender der KUKA AG mit einem Vorwort in unseren jährlichen Geschäftsbericht einbringen. Und ich freue mich besonders, dass der Report in diesem Jahr so viele positive Nachrichten enthält. Nicht ohne Stolz blicken wir auf die intensive Team-Leistung von 15.000 Mitarbeitenden der KUKA auf der ganzen Welt: 2022 haben wir gleich in mehrerlei Hinsicht zum Rekordjahr gemacht. Noch nie zuvor hatte KUKA ein Umsatzvolumen von nahezu vier Milliarden Euro. Dass wir neue Aufträge im Wert von rund viereinhalb Milliarden Euro verbuchen konnten, ist erstmalig und absolut bemerkenswert. Und das ist noch nicht alles: Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere Profitabilität signifikant verbessern. Das zeigt sich beim erzielten Ergebnis deutlich. Für mich ist essenziell, neben unseren hervorragenden Zahlen, unsere wirtschaftliche Leistung im Kontext der globalen - sehr schwierigen - Begleitumstände zu betrachten. Der völkerrechtswidrige und verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und deren Menschen bewegt mich sehr. Die Weltwirtschaft ist dabei von verschiedensten Krisenherden beeinflusst und alles andere als auf Rekordkurs. Diese Faktoren haben auch wir gespürt. Mit dem Krieg auf Europas Boden waren indirekt weltweit Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen verbunden. Eine starke Inflation trieb auch unsere Einkaufspreise rund um den Erdball nach oben. Die Energiekrise verschärfte diese Effekte. Vielerorts bremst uns der Mangel an Fachkräften. Unsere sehr angesehene und leistungsstarke betriebsinterne Ausbildung hilft uns, hervorragend ausgebildete junge Menschen in das KUKA-Team aufzunehmen. Und nicht zuletzt nimmt der unaufhaltsame Klimawandel uns alle zusätzlich in die Verantwortung. Und zwar stärker denn je. Wie wir uns ökologisch, ökonomisch und sozial noch nachhaltiger aufstellen können, hat mittlerweile einen unverrückbaren Platz in den Planungen unserer Gruppe, und das zurecht. Es wäre also ein Leichtes, nun angesichts all der erwähnten Herausforderungen einfach auf die schwierigen Rahmenbedingungen zu verweisen. Doch das wäre nicht passend für KUKA. Es ist stattdessen der unbändige Geist, der unser Unternehmen seit 125 Jahren antreibt: Die bedingungslose Überzeugung der Menschen, gerade in schwierigen Situationen Wege zu finden. Leidenschaft, Kampfgeist und Lösungsorientierung prägen die KUKAnerinnen und KUKAner rund um den Erdball. Das ist der KUKA Spirit! Das ist es genau, was KUKA für mich zu so einem besonderen Unternehmen macht. So war es etwa, als wir Anfang des vergangenen Jahres erfuhren, nicht einmal ein Zehntel der für unsere Produkte benötigten Elektronik- Chips zu erhalten. Ein interdisziplinäres Team aus Einkäufern, Entwicklern und weiteren Experten brauchte nicht lange, um alternative Lösungswege zu finden, Produkte kurzfristig umzuplanen und alternative Beschaffungsquellen aufzutun. Klar hat uns das auch einen höheren zweistelligen Millionenbetrag extra gekostet, aber: Wir konnten liefern - und wir haben geliefert. Darauf bin ich sehr stolz. Mit unserer Kernleistung, der intelligenten Automatisierung, treiben wir einen weltweiten Trend voran und sind genau da gut aufgestellt, wo der Bedarf am größten ist. Mit Robotern, mit automatisierter Intralogistik und smarten Gesamtanlagen, mit intelligenten Software-Tools und einem unschlagbaren Service. Gleichzeitig ist nicht zu verachten: Wir befinden uns in einem extrem hart umkämpften Markt, der schnellere und einfachere Lösungen verlangt. Fast monatlich kommen neue Wettbewerber ins Rennen. Ein so positiv abgeschlossenes Geschäftsjahr ist sicher wohltuend für uns, gerade nach den schwierigen Jahren zuvor, bringt aber keinen Freibrief für künftigen Erfolg mit sich. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer wieder neu ausrichten und so aufstellen, um mittel- und langfristig nachhaltig erfolgreich zu sein. Dabei hilft uns, einen global breit gestreuten Fußabdruck zu haben. Rund ein Drittel des weltweiten KUKA-Umsatzes wird in Nordamerika generiert, etwa ein Fünftel in China - dem weltgrößten und am schnellsten wachsenden Robotermarkt. Hier sind wir auf starkem Wachstumskurs, stehen aber weltweit weiterhin gut ausbalanciert da. Meiner Ansicht nach ist das gerade in diesen Zeiten, wo von Abkopplung und konkurrierenden Systemen die Rede ist, besonders elementar. KUKA ist längst kein klassischer "deutscher Maschinenbauer" mehr, der seine Güter in die Welt exportiert. Wir entwickeln uns erfolgreich hin zu einem globalen Unternehmen, das in weltweiten Bahnen denkt, aber lokale Stärken pflegt und diese auch nutzt. "Think global, act local" ist auch für uns ein Leitspruch. Er ist für mich mehr als eine Worthülse, sondern wird spürbar, wenn wir etwa unseren Gesellschaften im Ausland mehr Entscheidungsspielraum gewähren, oder wie in China oder auch den USA ganz nah am Kunden individuelle Lösungen entwickeln. Wir verteilen Expertisen und "Excellence Centers" so, dass wir einzelne Abhängigkeiten bestimmter Märkte verringern und in der Breite unschlagbar werden. Geändert hat sich 2022 auch unsere Eigentümerstruktur. Wie im Jahr zuvor angekündigt, hat Midea von der rechtlichen Möglichkeit eines Squeeze-Out Gebrauch gemacht und seinen Bestand an KUKA-Aktien von 95 auf 100 Prozent erhöht. Wir KUKAner haben die KUKA-Aktie gern an den Finanzmärkten gesehen, viele Mitarbeitende waren Kleinaktionäre. Aber: Ich begrüße die im Gegenzug erfolgte Zusage von Midea, KUKA als starke, eigenständige Marke weiterzuführen. Darüber hinaus abgegebene Garantien, wie etwa der sukzessive Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen an unserem Heimatstandort Augsburg, helfen uns, weltweit gesund und nachhaltig zu wachsen. Ich freue mich, nach nunmehr über zehn Jahren im KUKA-Vorstand, die künftige Entwicklung unseres Unternehmens voranzutreiben und den erfolgreichen Weg gemeinsam mit den KUKAnerinnen und KUKAnern weiterzugehen.
Ihr Peter Mohnen Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2022 war für KUKA ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Auftragseingang, die Umsätze und das Betriebsergebnis (EBIT) haben Rekordwerte erreicht und die Erwartungen übertroffen. Angesichts der großen Herausforderungen und Unwägbarkeiten im Jahr 2022, allen voran die geopolitischen Verwerfungen, die anhaltende Corona- Pandemie und die angespannte Situation der internationalen Lieferketten, sind die erreichten Resultate beachtlich. Es bestätigt einmal mehr, dass Automatisierung & Robotik ein Megatrend und globales Zukunftsfeld ist; KUKA ist hier mit seinem gesamten Portfolio und Knowhow bestens positioniert und dringt weiter in neue Märkte und Industrien vor. Das Jahr 2022 war für KUKA auch unter einem anderen Aspekt bemerkenswert. Der von der Midea Gruppe im November 2021 angekündigte und von der Hauptversammlung im Mai 2022 beschlossene Squeeze- Out wurde im November 2022 vollzogen. Als Folge hiervon wurde KUKA von der Börse genommen, so dass KUKA heute kein börsennotiertes Unternehmen mehr ist. Für den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse war das Geschäftsjahr 2022 ein durchaus arbeitsreiches, aber auch zufriedenstellendes Jahr. Es wurden wichtige Projekte angestoßen und andere Projekte erfolgreich abgearbeitet. Ein wichtiges Signal für unsere Geschäftspartner und vor allem die Mitarbeiter von KUKA war die frühzeitige Verlängerung der Verträge mit den Vorständen Peter Mohnen (CEO) und Alexander Tan (CFO) bis Dezember 2025. Dies ist ein klares Zeichen für Kontinuität und Vertrauen in das amtierende Management und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben in vollem Umfang wahrgenommen. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens auf Grundlage einer regelmäßigen und ausführlichen Berichterstattung des Vorstands überwacht und beratend begleitet. Des Weiteren fand ein intensiver Austausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands sowie ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategie- und Technologieausschusses und der Vorstandsmitglieder statt. Hierdurch war der Aufsichtsrat stets informiert über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung, die Unternehmensrisiken und die Lage der Gesellschaft und des gesamten Konzerns. Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand erfolgte in konstruktiver Weise. Der Aufsichtsrat nahm seine Aufgaben in Sitzungen, Ausschusssitzungen, Telefon- und Videokonferenzen und in Umlaufbeschlüssen wahr. Der Aufsichtsrat hat insgesamt fünf Ausschüsse gebildet. Dies sind (1) der Personalausschuss, (2) der Prüfungsausschuss, (3) der Strategie- und Technologieausschuss, (4) der Nominierungsausschuss und der (5) Vermittlungsausschuss. In den Ausschüssen wird wesentliche Facharbeit geleistet und Entscheidungen des Aufsichtsrats vorbereitet. Dies trägt zu einer effizienten Arbeit des Aufsichtsrats bei. Zum Zeitpunkt der Abgabe des Berichts des Aufsichtsrats setzt sich dieser damit wie folgt zusammen: scrollen
Zum Ende des Berichtsjahres betrug der Frauenanteil des Aufsichtsrats bei vier weiblichen von insgesamt zwölf amtierenden Mitgliedern 30 Prozent. Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer Den Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie den Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2022 mit dem für die KUKA Aktiengesellschaft und den KUKA Konzern zusammengefassten Lagebericht hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main (PricewaterhouseCoopers), unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und am 14. März 2023 jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Gegenstand der Abschlussprüfung war auch das Überwachungssystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG zur Früherkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden können. Der Konzern- Abschluss der KUKA Aktiengesellschaft wurde gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt Den Prüfungsauftrag hatte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Mai 2022 an PricewaterhouseCoopers vergeben. Im Rahmen der Vergabe des Auftrags zur Prüfung der Jahresabschlüsse der Gesellschaft und des Konzerns erörterten der Vorsitzende des Prüfungsausschusses sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit dem Abschlussprüfer die Prüfungsschwerpunkte, Prüfungsinhalte und Kosten. Mit dem Abschlussprüfer bestand und besteht Einvernehmen, dass der Vorsitzende des Prüfungsausschusses über mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe während der Prüfung unverzüglich zu benachrichtigen ist, soweit solche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe nicht sofort beseitigt werden konnten. Außerdem wurde mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser laufend über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichtet, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben. Schließlich holte der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers ein und überwachte die Unabhängigkeit des Prüfers. Wie in den vergangenen Jahren wurden für die Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfung im Geschäftsjahr 2022 Schwerpunkte abgestimmt. In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Abschlussprüfer befasste sich der Prüfungsausschuss am 20. März 2023 mit dem Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft und dem Konzernabschluss für das Jahr 2022 - auch unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers - und ließ sich diese schwerpunktmäßig von Vorstand und Abschlussprüfer erläutern. Die dabei von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses gestellten Fragen wurden beantwortet, die Abschlussunterlagen im Einzelnen mit dem Abschlussprüfer diskutiert und vom Ausschuss geprüft sowie die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich erörtert. Der Prüfungsausschuss berichtete dem Aufsichtsrat über die Ergebnisse seiner Beratungen in dessen Sitzung am 28. März 2023 und empfahl ihm, den Abschluss der KUKA Aktiengesellschaft festzustellen und den Abschluss des KUKA Konzerns für das Jahr 2022 zu billigen. Der Aufsichtsrat prüfte am 28. März 2023 im Plenum die Abschlussvorlagen und den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Der Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers nahm an dieser Aufsichtsratssitzung teil, um über wesentliche Ergebnisse der Prüfung zu berichten und ergänzende Auskünfte zu erteilen. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor. PricewaterhouseCoopers erläuterte im Einzelnen die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sowie des Konzerns und berichtete darüber hinaus, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess und das Risikofrüherkennungssystem vorlägen. Die Abschlussunterlagen wurden gemeinsam durchgegangen und die vom Aufsichtsrat gestellten Fragen von PricewaterhouseCoopers beantwortet. Die Prüfungen der Jahresabschlüsse 2022 der KUKA Aktiengesellschaft und des KUKA Konzerns konnten so nachvollzogen werden. Abhängigkeitsbericht 2022 Am 28. März 2023 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2022. Dieser Bericht wurde von PricewaterhouseCoopers als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 einer Prüfung unterzogen. Der Aufsichtsrat, nach vorbereitender Befassung durch den Prüfungsausschuss, führte eine weitere Prüfung durch. Sämtliche Prüfungen bestätigten die Abschlusserklärung des Vorstands, dass in den Geschäftsbeziehungen der KUKA Gruppe mit Midea Gesellschaften im Geschäftsjahr 2022 angemessene Gegenleistungen gewährt wurden und daraus KUKA Gesellschaften keine Nachteile erwachsen sind. Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2022 lautet wörtlich wie folgt: Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk Auftragsgemäß haben wir den Bericht des Vorstands nach § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 313 AktG für das Geschäftsjahr 2022 geprüft. Da nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind, erteilen wir nach § 313 Abs. 3 Satz 1 AktG folgenden Bestätigungsvermerk: Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass scrollen
München, den 14. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Feststellung Jahresabschluss 2022 Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 28. März 2023, in Kenntnis und unter Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschusses sowie der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und dessen Erläuterung, nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung zu den Jahresabschlüssen 2022 für die KUKA Aktiengesellschaft und den KUKA Konzern keine Einwendungen erhoben und sich dem Ergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen. Die Berichte des Abschlussprüfers entsprechen nach seiner Überzeugung den gesetzlichen Anforderungen aus den §§ 317 und 321 HGB. Der Aufsichtsrat hat sich von der Vollständigkeit des für die KUKA Aktiengesellschaft und den KUKA Konzern zusammengefassten Lageberichts überzeugt. Die vom Vorstand getroffenen Einschätzungen in diesem Lagebericht stimmen mit dessen Berichten an den Aufsichtsrat überein und die Aussagen des zusammengefassten Lageberichts decken sich auch mit der eigenen Einschätzung des Aufsichtsrats. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat auch gegen den zusammengefassten Lagebericht keine Einwendungen erhoben. Ebenso unterzog der Aufsichtsrat in seiner Plenarsitzung den Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns seiner Prüfung und erhob keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat daher in seiner Bilanzsitzung vom 28. März 2023 den vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 aufgestellten Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft festgestellt. Gleichfalls hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 aufgestellten Konzern-Abschluss der KUKA Aktiengesellschaft gebilligt. Dank an die Mitarbeitenden Der Aufsichtsrat dankt allen KUKA Mitarbeitenden für ihr großes Engagement und ihren tatkräftigen Einsatz. Wir haben im Geschäftsjahr 2022 viel erreicht und dürfen auf den gemeinsamen Erfolg stolz sein. Dieser Erfolg sollte Ansporn und Motivation für uns alle sein, nicht nachzulassen und weiter mit vollem Einsatz für KUKA unser Bestes zu geben. Der Aufsichtsrat dankt weiterhin den Mitgliedern des Vorstands, den Geschäftsführern der Konzerngesellschaften und den Belegschaftsvertreter: innen für ihr Engagement.
Augsburg, 28. März 2023 Der Aufsichtsrat Dr.
Yanmin (Andy) Gu
Zusammengefasster LageberichtGrundlagen des Konzerns Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit Märkte, Trends und Wettbewerbspositionen Konzernstrategie Finanzielles Steuerungssystem Forschung und Entwicklung Beschaffung Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Erläuterungen zum Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft Nachhaltigkeit bei KUKA Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Risiko- und Chancenbericht Prognosebericht Erklärung zur Unternehmensführung Grundlagen des Konzerns Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit KUKA ist einer der führenden Automatisierungsspezialisten weltweit und unterstützt seine Kunden bei der ganzheitlichen Optimierung ihrer Wertschöpfung mit umfassendem Automatisierungs- und Digitalisierungs-Know-how. Der globale Technologiekonzern bietet seinen Kunden das komplette Leistungsspektrum aus einer Hand: von der Komponente (wie Roboter, Automated Guided Vehicles (AGVs) und weitere Automatisierungskomponenten) über die Fertigungszelle und die schlüsselfertige Anlage bis hin zur vernetzten Produktion mithilfe cloudbasierter IT-Werkzeuge. Mit fortschrittlichen Automatisierungslösungen trägt KUKA zur Effizienzsteigerung und verbesserten Produktqualität der Kunden bei. Im Zuge von Industrie 4.0 - der nächsten Stufe der industriellen Revolution - stehen die digitale, vernetzte Produktion, flexible Fertigungskonzepte und Logistiklösungen sowie neue Geschäftsmodelle im Fokus. Mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, tiefem Prozess-Know-how und cloudbasierten Lösungen verschafft KUKA seinen Kunden einen Vorsprung. KUKA fokussiert sich auf seine Kunden und unterteilt daher sein operatives Geschäft in die folgenden fünf Segmente: Systems, Robotics, Swisslog, Swisslog Healthcare und China. Die Holding-Funktionen werden gebündelt im Segment Corporate Functions, das im Wesentlichen die KUKA AG enthält. Geschäftsbereich Systems Das Systems Portfolio deckt die gesamte Wertschöpfungskette einer Anlage ab: von einzelnen Systemkomponenten über Werkzeuge und Vorrichtungen bis hin zu kompletten, schlüsselfertigen Anlagen. Beginnend beim klassischen Rohbau in der Automobilindustrie über Batterieproduktionsanlagen im Elektromobilitätssektor bis hin zu ersten Projekten im Non-Automotive-Bereich: Das Ziel ist die effiziente Gestaltung von Produktionsprozessen durch anpassbare, modulare und automatisierte Fertigungs- und Logistikprozesse. Systems arbeitet gemeinsam mit seinen Kunden an flexiblen, skalierbaren Konzepten und Lösungen für die Fabrik von morgen. Als Automatisierungsspezialist für Hardware- und Softwarelösungen setzt Systems Impulse für die Digital Factory. Die Märkte in Deutschland und Europa werden vom Hauptsitz in Augsburg betreut, die Region Nord- und Südamerika vom Großraum Detroit in den USA und der asiatische Markt von Shanghai in China. In Toledo / USA produziert KUKA Toledo Production Operations (KTPO) im Rahmen eines Betreibermodells für Chrysler den Jeep® Gladiator. Geschäftsbereich Robotics Die Kernkomponente für die Automatisierung von Fertigungsprozessen liefert der Geschäftsbereich Robotics: Industrie-, kollaborative und mobile Roboter - zusammen mit der Robotersteuerung, Software und digitalen Services für das Industrial Internet of Things. Das breite Produktportfolio - von traditionellen 6-Achs- bis hin zu DELTA- und SCARA-Robotern - deckt Traglastbereiche von drei bis 1.300 Kilogramm ab. Außerdem umfasst das Portfolio von Robotics roboterbasierte, modular aufgebaute Fertigungszellen für verschiedene Einsatzbereiche. So kann KUKA optimal auf die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden eingehen. Zudem bietet Robotics umfangreiche Serviceleistungen an. Kunden können in den KUKA Colleges an mehr als 30 Standorten weltweit technische Schulungen und Fortbildungen besuchen. Der Großteil der Robotermodelle wird in Augsburg entwickelt, montiert, getestet und ausgeliefert. Die Schaltschränke werden in zwei ungarischen Werken in Taksony und Füzesgyarmat gefertigt. KUKA Robotics erweitert das Angebotsspektrum kontinuierlich, um Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen passende Lösungen anbieten zu können und auch kleinen und mittelständischen Unternehmen den wirtschaftlichen Einsatz von Robotern zu ermöglichen. Der Bereich Forschung und Entwicklung spielt hier eine bedeutende Rolle. Der Trend geht zudem zu Robotern, die einfach zu programmieren, flexibel einsetzbar sowie leicht integrier- und vernetzbar sind. Ergänzt durch Mobilität und autonome Navigation werden Roboter zu flexiblen Helfern in der Produktion, die immer intelligenter werden. Mit neuen Produkten und Technologien erschließt KUKA weitere Märkte und schafft neue Einsatzbereiche für die roboterbasierte Automatisierung. Der Roboter spielt eine Schlüsselrolle in der Fabrik der Zukunft. Mit deren Realisierung werden die Industrienationen ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen und gleichzeitig die Auswirkungen des demografischen Wandels auf dem Arbeitsmarkt abmildern können. Geschäftsbereich Swisslog Mit dem Geschäftsbereich Swisslog erschließt KUKA auf dem Gebiet der Intralogistik die Wachstumsmärkte E-Commerce /Retail und Consumer Goods. Swisslog mit Hauptsitz in Buchs, Aarau /Schweiz, beliefert Kunden in mehr als 50 Ländern weltweit. Der Bereich realisiert integrierte Automatisierungslösungen für zukunftsorientierte Lager und Verteilzentren. Als Generalunternehmer bietet Swisslog schlüsselfertige Gesamtlösungen, beginnend mit der Planung über die Realisierung bis hin zum Service und setzt dabei vor allem auf datengesteuerte und roboterbasierte Automatisierung. Swisslog bietet smarte Technologien, innovative Software und angepasste Serviceleistungen an, um die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden im Bereich Logistik langfristig zu verbessern. Durch die Kombination der Swisslog Logistiklösungen mit roboterbasierten Automatisierungslösungen der anderen Geschäftsbereiche im Konzern, bietet KUKA neue Möglichkeiten der flexiblen Automatisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Geschäftsbereich Swisslog Healthcare Der Bereich Swisslog Healthcare (HCS) entwickelt und realisiert Automatisierungslösungen für moderne Krankenhäuser. Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Mithilfe von Prozessoptimierungen im Medikamentenmanagement während und nach dem stationären Aufenthalt von Patient:innen kann das Krankenhauspersonal mehr Zeit für die Pflege gewinnen. Zeitgleich können sich Medikationsfehler durch den Einsatz von Automatisierungslösungen reduzieren. Geschäftsbereich China Im Segment China werden alle Geschäftsaktivitäten der chinesischen Gesellschaften im Bereich Systems, Robotics, Swisslog und Swisslog Healthcare zusammengefasst. Neben KUKA Industrierobotern werden Automatisierungslösungen wie Lagerverwaltungssysteme oder auch automatisierte Lösungen für den Gesundheitssektor in China entwickelt, angeboten und vertrieben. Industrieroboter werden am Standort in Shunde produziert und im chinesischen Markt vertrieben. In China wurden außerdem neue Robotermodelle, wie zum Beispiel der SCARA- und der DELTA Roboter, entwickelt. Märkte, Trends und Wettbewerbspositionen Megatrends treiben Automatisierung mittel- und langfristig Megatrends wie die Digitalisierung, die Individualisierung von Produkten, der demografische Wandel, aber auch die verstärkte Regionalisierung aufgrund globaler Unsicherheiten erfordern immer flexiblere und gleichzeitig effizientere Lösungen im Produktions- und Intralogistikumfeld. Diese Entwicklungen werden sich aufgrund der Erfahrungen in den vergangenen Jahren weiter verstärken. Es zeigt, wie wichtig neue Ansätze und Geschäftsmodelle sind, die es den Kunden ermöglichen, ihre Prozesse flexibel an sich schnell verändernde Marktanforderungen anzupassen. Zyklisches Wachstum in einer volatilen Welt Automatisierung war traditionell eine komplexe Aufgabe von der Programmierung bis zur Inbetriebnahme. Das Produktionsbild hat sich allerdings in den letzten Jahren gewandelt - der Trend geht heute dahin, die Einstiegshürden für Automatisierung zu senken, indem Installation, Einsatz und Betrieb vereinfacht, Software und Sicherheitsfunktionen verbessert und Kosten gesenkt werden. Dies führt zu einer Steigerung der Produktivität und Flexibilität. Technologietrends wie Digitalisierung, Machine Learning und künstliche Intelligenz beschleunigen diese Entwicklungen. Der Roboter ist dabei die entscheidende Komponente für die Fabrik der Zukunft, in deren Mittelpunkt der Mensch steht. Schon heute ist der Einfluss Chinas, als größter Robotermarkt der Welt, auf den globalen Automatisierungsmarkt immer deutlicher zu erkennen. Chinesische Player bauen nicht nur ihren heimischen Marktanteil aus, sondern besetzen auch Premiumsegmente mit Standardtechnologie zu niedrigen Preisen. KUKA ist eines der führenden Automatisierungsunternehmen in einigen Branchen und Regionen in Europa, Nordamerika und China. In den letzten Jahren hat KUKA seine Präsenz in China verstärkt und in den Aufbau eines lokalen Standbeins investiert, um die spezifischen Bedürfnisse der chinesischen Kunden zu adressieren und die Markteinführungszeit zu beschleunigen. Robotik- und Automatisierungslösungen werden stärker nachgefragt, um Personalengpässe zu kompensieren, Personalkosten zu senken und die Effizienz und flexible Anpassung an sich verändernde Marktbedürfnisse und -dynamiken zu fördern. Darüber hinaus wird auch durch den verstärkten Reshoring-Trend zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Lieferkettensysteme weiterhin ein Anstieg der Nachfrage erwartet. Konzernstrategie Unsere Kunden bei der Automatisierung und Digitalisierung partnerschaftlich zu begleiten, ist eine Kernaufgabe bei KUKA. In einem sich schnell verändernden, von globalen Megatrends geprägten Umfeld mit stetig steigendem Wettbewerb liegt der Schlüssel zu zukünftigem Wachstum darin, die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden in verschiedenen Branchen und Regionen zu verstehen, um für sie einen einzigartigen Mehrwert zu schaffen. Dabei haben wir aktuelle Entwicklungen und Trends unserer Kernindustrien stets im Blick. Von einfach anwendbarer, flexibler Automatisierung bis hin zu mobilen, datengetriebenen und skalierbaren Lösungen bieten wir schon heute Antworten auf die Bedarfe von morgen. Mit unserer Strategie richten wir den Blick auf die globalen Trends und verfolgen dabei ein klares Ziel: Das wettbewerbsfähigste Unternehmen für roboterbasierte Automatisierung zu sein. Dabei konzentriert sich KUKA langfristig auf vier Fokusthemen: 1. KUKA ist erste Wahl für intelligente Automatisierung KUKA möchte langfristig Produkte, Dienstleistungen und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen und damit ein wettbewerbsfähiges Portfolio mit klaren Alleinstellungsmerkmalen bieten. Zudem arbeitet KUKA an einem Rundum-Paket und erweitert das digitale Geschäft. 2. KUKA bietet 125 Jahre Pioniergeist Das Unternehmen will zukünftig Technologie-Trendsetter für Massenmärkte mit kürzeren Entwicklungszyklen werden und führende Marke in der robotergestützten Automation. Durch Erweiterung von Erfahrung und Fähigkeiten sollen neue Marktsegmente gewonnen werden. 3. Zusammen - Weltweit KUKA nutzt sein globales Wissen über die lokalen Marktbedürfnisse und stärkt die Regionen, die die globale Roadmap und Plattform vorantreiben. Ziel ist es, erfolgreich in Asien, Europa und Nord- und Südamerika zu sein. Dafür braucht es flexible, stabile und anpassungsfähige Lieferketten, die möglichst unabhängig auch in Krisenzeiten laufen. 4. Von Menschen für Menschen KUKA schafft hierfür ein Umfeld, in dem seine Mitarbeiter wachsen und sich beruflich weiterentwickeln können mit dem Ziel, das attraktivste Unternehmen in der Branche zu werden. Geschäft erweitern: Neue Märkte, Software & Services KUKA diversifiziert seine Geschäftstätigkeit kontinuierlich in wachstumsstarke, profitable Geschäftsfelder KUKA konzentriert sich auf Märkte, die sich vor allem durch ein hohes Wachstums- und Ertragspotenzial auszeichnen sowie auf regionale Wachstumschancen, insbesondere in den wachstumsstarken Ländern Asiens. Während KUKA in der Vergangenheit stark von seiner Vorreiterrolle in der Automatisierung der Automobilindustrie profitiert hat, zeichnen sich in Zukunft zunehmend Potenziale jenseits von Automotive und im chinesischen Markt ab: Automotive Die Automobilindustrie ist für KUKA seit jeher von großer Bedeutung und bleibt ein wichtiges Standbein. Sie ist ein sehr wichtiger Technologie- und Innovationstreiber und befindet sich seit geraumer Zeit in einer Umbruchsphase. Etablierte Konzepte und Geschäftsmodelle unterliegen großen Veränderungen in der Art und Weise, wie Fahrzeuge entwickelt, gebaut, verkauft und genutzt werden. KUKA wird mit seinem wachsenden Spektrum an Automotive- und Tier-1-Kunden weiterhin global wachsen und sie partnerschaftlich bei der Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung unterstützen. Electronics Die Elektronikindustrie ist eine der vielseitigsten Branchen in der heutigen Industrielandschaft. Zu ihr gehören die Produktion von Elektro-Hausgeräten, Spitzentechnologien wie Halbleiter oder Solarzellen, sowie die industrielle Elektronik. Der umsatzstärkste und wichtigste Teilmarkt ist der 3C-Markt (Computer, Communication und Consumer Electronics). Metal & Plastics Der Einstieg in die roboterbasierte Automatisierung beginnt in Schwellenländern oft mit Applikationen im Bereich Lichtbogenschweißen. Dabei werden Roboter nicht nur für Schweißanwendungen und Maschinen-Handling eingesetzt, sondern aufgrund ihrer umfassenden Funktionalitäten auch für eine Vielzahl weiterer Anwendungen, zum Beispiel Polishing oder Processing. Dies eröffnet zudem neue Wachstumschancen in gesättigten Industrien. E-Commerce & Retail Über den elektronischen Handel wird eine große und vielfältige Menge an Gütern über Warenverteilzentren an Konsumierende geschickt. Die schnelle und korrekte Auftragsabwicklung ist entscheidend für einen profitablen Betrieb und ist langfristig nur durch Automatisierung zu bewältigen. Deshalb ist der Bereich E-Commerce ein wichtiger Absatzmarkt für smarte Logistikkonzepte, basierend auf intelligenter Software und kombiniert mit innovativer, roboterbasierter Automatisierung. Consumer Goods Roboter unterstützen seit Jahren effizient und erfolgreich die Produktion von Fast Moving Consumer Goods (FMCG; Güter des täglichen Verbrauchs), vor allem in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aber auch bei der Schuh- oder Textilherstellung, bei Kosmetikartikeln und Pharmazeutika. Healthcare Der Gesundheitssektor zählt zu den wichtigsten Wachstumsmärkten der Zukunft. Der demografische Wandel, medizinische Innovationen und der Aufbau von Gesundheitssystemen in Schwellenländern, aber auch der Fachkräftemangel und die steigende Kostensensibilisierung der Gesundheitseinrichtungen führen zu einem Bedarf an neuen Lösungen. Die Automation der Medikamentenversorgung kann ein Teil der Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitssektor sein: Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Mit Hilfe von Prozessoptimierungen im Medikamentenmanagement während und nach dem stationären Aufenthalt von Patient:innen kann das Krankenhauspersonal mehr Zeit für die Pflege gewinnen. Zeitgleich reduzieren sich Medikationsfehler durch den Einsatz von Automatisierungslösungen nachweislich. KUKA Medical Robotics bietet ein umfassendes Portfolio an Robotik-Komponenten zur Integration in medizintechnische Produkte: Der Einsatz der KUKA Roboter reicht von der Röntgenbildgebung über Strahlentherapie und Positionierung von Patient:innen bis hin zu roboterbasierten Assistenzsystemen bei chirurgischen Eingriffen im Operationssaal oder als unterstützender Partner im Bereich der Rehabilitation. Ausbau des Software- und Digital-Services-Geschäfts Produktions- und Intralogistiksysteme der Zukunft werden digital vernetzt und zunehmend smart sein. Während die Wertschöpfung durch Hardware abnimmt, wird Software immer wichtiger. Dies geht einher mit dem Trend in Richtung einfach zu bedienender, intuitiver Automatisierung mit sinkenden Eintrittsbarrieren. Mit Investitionen in wertschöpfende Software und Services sowie der Digitalisierung des Angebots geht KUKA einen wichtigen Schritt, um zukünftiges, profitables Wachstum sicherzustellen. Dabei optimiert KUKA mit seinem digitalen Kundenportal seine Vertriebs- und Serviceangebotsmethoden, um das Kundenerlebnis über alle Regionen hinweg zu verbessern. Mit seinen digitalen Produkten ermöglicht KUKA seinen Kunden, Maschinen und Anlagen in der Cloud virtuell zu simulieren und digital zu vernetzen und so die Effizienz in verschiedenen Bereichen, wie der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance), zu steigern. Einen weiteren wichtigen Grundstein für die Zukunft legt KUKA mit Investitionen in die Lagerverwaltungssoftware SynQ von Swisslog und der KUKA AIVI Leitsteuerung, die es Kunden ermöglicht, flexibel und zuverlässig auf die sich ständig ändernden Produktionsanforderungen zu reagieren. Finanzielles Steuerungssystem Die Unternehmenssteuerung richtet sich nach der Konzernstrategie. Anhand der daraus abgeleiteten Erfolgskennzahlen, den finanziellen Leistungsindikatoren, wird der Konzern gesteuert. Die finanziellen Zielgrößen des KUKA Konzerns messen außerdem Leistungen, die den Unternehmenswert beeinflussen. Die für den KUKA Konzern bedeutsamsten Steuerungsgrößen sind Auftragseingang, Umsatz, EBIT-Marge und Free Cashflow. Die Entwicklung der finanziellen Zielgrößen werden im Geschäftsverlauf und in der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage dargestellt. Um die Umsatzrentabilität festzustellen, wird das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu den Umsatzerlösen ins Verhältnis gesetzt. Daraus ergibt sich die EBIT-Marge. EBIT wird für den KUKA Konzern sowie die Geschäftsbereiche ermittelt. Der Free Cashflow stellt die verfügbaren Mittel dar, die für die Auszahlung der Ansprüche von eigen- und fremdkapitalgebenden Personen vorhanden sind. Diese Kennzahlen werden veröffentlicht und gehören unter anderem zum Ziel- und Entlohnungssystem im KUKA Konzern. Somit wird sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden die gleichen Zielvorgaben verfolgen. Ein wichtiger Frühindikator für die Geschäftsentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau ist der Auftragseingang. Nach Abzug der Umsatzerlöse ergibt sich hieraus der Auftragsbestand als Stichtagswert am Ende einer Berichtsperiode. Der Auftragsbestand ist ein Indikator für die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten in den kommenden Monaten. Auftragseingang und Auftragsbestand werden für den KUKA Konzern sowie für die Geschäftsbereiche ermittelt. Alle Kennziffern werden laufend von den Führungsgesellschaften und vom zentralen Rechnungswesen und Controlling des KUKA Konzerns verfolgt und überprüft. Das Management analysiert Planabweichungen und entscheidet über Maßnahmen zur Erreichung der geplanten Zielgrößen. 5-Jahres-Darstellung der wichtigen Kennzahlen im KUKA Konzern scrollen
Zielerreichung Im März 2022 veröffentlichte KUKA die Zielwerte für das Gesamtjahr 2022. KUKA rechnete sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz mit einem Wert, der leicht über Vorjahresniveau liegen wird, das heißt weniger als 10 Prozent. Für die EBIT-Marge wurde eine Steigerung prognostiziert. Die Marge sollte im niedrigen einstelligen Bereich liegen. Darüber hinaus sollte das Ergebnis nach Steuern über dem Vorjahresniveau liegen. Für das Jahr 2022 wurde außerdem ein positiver Free Cashflow prognostiziert, der aber unter dem Vorjahresniveau liegen sollte. KUKA wies bei der Veröffentlichung dieser Zielwerte auf die unsicheren Rahmenbedingungen hin, vor allem im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine sowie den anhaltenden globalen Lieferschwierigkeiten. Am 26. Oktober 2022 wurde die Prognose angepasst und über eine Ad-hoc-Meldung veröffentlicht. Basierend auf den Entwicklungen im Geschäftsjahr 2022 wurde sowohl die Prognose für den Auftragseingang als auch für den Umsatz von leicht über dem Vorjahreswert (weniger als 10 Prozent) auf über dem Vorjahreswert (mehr als 10 Prozent) angehoben. Die EBIT-Marge wurde auf rund 3,0 Prozent prognostiziert. Für den Free Cashflow wurde die Prognose reduziert. Es wurde mit einem negativen Betrag gerechnet, der im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen könnte. Die Prognosen für den Umsatz und das Ergebnis nach Steuern blieben unverändert. Die im März 2022 veröffentlichten Prognosen für den Auftragseingang und den Umsatz wurden übertroffen. Der Konzern erzielte Auftragseingänge in Höhe von 4.459,5 Mio. € (2021: 3.565,3 Mio. €), die 25,1 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. Die Umsätze lagen bei 3.897,0 Mio. € (2021: 3.286,2 Mio. €) und 18,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zielwerte für EBIT und das Ergebnis nach Steuern wurden erreicht. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,0 Prozent nach 1,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Marge lag damit im positiven niedrigen einstelligen Bereich. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 101,4 Mio. € über dem Vorjahresniveau (2021: 49,4 Mio. €). Die Prognose für den Free Cashflow wurde nicht erreicht. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 lag der Free Cashflow bei -188,3 Mio. € und damit unter dem Vorjahresniveau (2021: 100,4 Mio. €). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf das höhere Vorratsvermögen im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen der Lieferketten zurückzuführen. Detaillierte Angaben finden Sie im Kapitel "Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage". scrollen
1 Definitionen: leicht über /unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr < ±10 % über /unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr ≥ ±10 % Forschung und Entwicklung Für KUKA ist der Bereich Forschung und Entwicklung (F & E) für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg von zentraler Bedeutung. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Jahr 2022 auf 171,2 Mio. € und lagen über dem Wert des Vergleichszeitraums im Vorjahr (2021: 159,6 Mio. €). Bei den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten richtet sich KUKA nach den Marktbedürfnissen, Kundenanforderungen und erwarteten Trends. Die KUKA Konzernforschung ist dabei unternehmensübergreifend tätig und entwickelt Technologien für die Konzerngesellschaften. Sie arbeitet eng mit Hochschulen und Instituten weltweit zusammen. Durch seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten kann KUKA neue Einsatzgebiete erschließen und den technologischen Fortschritt weiter vorantreiben. Im Berichtsjahr meldete der KUKA Konzern 42 Patente und Gebrauchsmuster an und 221 Patente bzw. Gebrauchsmuster wurden erteilt. Im Fokus standen dabei Innovationen im Bereich der einfachen und ergonomischen Benutzung und von preisgünstigen Robotern sowie Anwendungen für gegenwärtige und zukünftige Schlüsseltechnologien in der industriellen Produktion, Logistik, Mobilität und der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie neue Produkte für fokussierte Wachstumsmärkte wie Asien. Beschaffung Eine robuste Lieferkette mit effizientem Einkaufs- und Beschaffungsmanagement ist entscheidend für die erfolgreiche Bedienung von Kundenaufträgen. Oberste Priorität haben hierbei die Sicherstellung der geforderten Qualität zu optimalen Kosten und die termingerechte Umsetzung. Bei KUKA sind die Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten rund um das Lieferkettenmanagement klar geregelt. Durch die Strukturierung des Gesamtgeschäfts in einzelne Geschäftssegmente mit jeweils verantwortlichen Geschäftsführungen können segmentspezifische Anforderungen innerhalb der zugehörigen Funktionen umgesetzt werden. Im Geschäftsjahr 2022 stellte die stark angespannte Lage in den Beschaffungsmärkten mit den anhaltenden globalen Lieferengpässen, unter anderem bedingt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die weltweiten Beschaffungsabteilungen vor große Herausforderungen. Dies trifft insbesondere auf den Elektronikbereich zu. Unter diesen Rahmenbedingungen erwies sich bei Robotics die enge Vernetzung der Fertigungsstandorte mit den zugehörigen Einkaufsfunktionen als ein wichtiger stabilisierender Faktor. Ziel ist es, stabile und verlässlich funktionierende Kunden-Lieferanten-Beziehungen aufzubauen. Aufgrund ihres komplexen technologischen Produktportfolios setzte Robotics dabei verstärkt auf strategische Partnerschaften, um so die hohen Anforderungen an ihre Produkte und Leistungen zu realisieren. Die kontinuierliche Überwachung von Liefertreue bzw. Lieferverfügbarkeit steht bei KUKA abteilungsübergreifend im Fokus. Der regelmäßige Austausch und die enge Zusammenarbeit zwischen den Segmenten ermöglichen im Extremfall durch kurzfristige Entscheidungen eine hohe Flexibilität im gesamten Unternehmen. Im Bereich des Projektgeschäfts wurden Optimierungen bzgl. Struktur, System und Prozessen durchleuchtet, bewertet und zur weiteren Umsetzung vorbereitet. Mit Hilfe der identifizierten Verbesserungen werden Abläufe künftig noch schneller und effizienter möglich sein, was sich positiv auf interne Durchlaufzeiten und die Schnittstellen nach außen auswirkt. Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Weltweite Unsicherheiten und anhaltende Inflation bremsen globales Wirtschaftswachstum Die Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie ist seit Jahresbeginn ins Stocken geraten. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet gemäß ihrer Prognose vom November 2022 ein weltweites Wachstum von 3,1 %. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat zahlreiche Herausforderungen für die Weltwirtschaft mit sich gebracht. Negativ wirken sich vor allem die gestiegenen Rohstoffpreise und der Kaufkraftverlust der Konsumenten durch anhaltend hohe Inflation aus. Die restriktive Geldpolitik und die globalen Unsicherheiten bringen außerdem eine Investitions- und Konsumzurückhaltung bei Unternehmen und Konsumenten mit sich. Während in vielen Regionen der Welt im Hinblick auf die Corona-Pandemie eine Rückkehr zur "Normalität" stattgefunden hat, stehen andere Länder wie China immer noch vor den Herausforderungen stärkerer Covid-19-Einschränkungen. Aufgrund der regionalen Nähe und der vorhandenen Abhängigkeiten in der Energieversorgung, wirkt sich der Angriffskrieg auf die Ukraine überdurchschnittlich auf die Volkswirtschaften in Europa aus. Trotz der Herausforderungen lag das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr des Jahres über den Erwartungen. Besonders im zweiten Halbjahr des Jahres 2022 haben sich die Bedingungen jedoch zunehmend verschlechtert. Für das gesamte Jahr 2022 erwartet die EU-Kommission in ihrem Herbst-Ausblick ein Wachstum von 3,3 %. Im Jahr 2023 werden nur noch 0,3 % erwartet. Für die Inflation erwartet die EU-Kommission eine Rate von 9,3 % im Jahr 2022 in der EU. Im Vergleich dazu soll die Inflation in den USA bei 7,9 % liegen. Neben den Energiepreisen sind vor allem die Lebensmittelpreise und andere Rohstoffe die Treiber der Inflation. Für die Eurozone soll die Inflation bei 8,5 % liegen, was einen Rekordwert seit der Einführung des Euros darstellt. In ihrem November-Ausblick erwartete die OECD für die USA ein Wirtschaftswachstum von 1,8 % für das Jahr 2022 und für China eine Wachstumsrate in Höhe von 3,4 %. Damit liegt die USA deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt, während China weniger betroffen ist und leicht darüber liegt. Für die deutsche Wirtschaft erwartet die OECD ein Wachstum von 1,6 %. Während das Wachstum dieses Jahres noch verhältnismäßig solide ausfiel, gingen die Erwartungen und die Stimmung der Wirtschaft bereits deutlich zurück. Der ifo Geschäftsklimaindex des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) gilt als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Im November 2022 erreichte der Klimaindex nur noch 86,3 Punkte, nachdem er im Hoch des Jahres vor dem Ausbruch des Krieges in Europa noch 98,8 Punkte erreichte. Die Erwartungen gingen noch stärker von 98,6 auf 80,0 Punkte im selben Zeitraum zurück. Automobilmärkte mit deutlichen Überkapazitäten, jedoch starkem Wachstum bei Elektrofahrzeugen 2022 lagen gemäß dem Verband der Automobilindustrie (VDA) die Absatzzahlen sowohl auf dem europäischen als auch auf dem US-Absatzmarkt hinter den Erwartungen. In Europa wurden 2022 rund 4 % weniger Neufahrzeuge zugelassen als im Vorjahr. Im US-Markt sanken die Verkäufe sogar um 8 %. In China legte der Absatz deutlich zu. Der chinesische Pkw-Markt konnte um 10 % zulegen. Positiv wirkte sich die Steuerreduktion auf einen Großteil der Fahrzeuge im zweiten Halbjahr aus. Der Rückgang aufgrund des Lockdowns im ersten Halbjahr konnte bis Jahresende wieder kompensiert werden. Laut VDA verhinderten auf den internationalen Automobilmärkten vor allem der Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen, die stark gestiegenen Preise für Energie und Logistik sowie die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste Unsicherheit ein stärkeres Wachstum. In Deutschland wurden bis zum Dezember 2022 laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) insgesamt 2,4 % weniger Autos zugelassen als im Vorjahr. Die Zulassungszahlen im November lagen jedoch 31,4 % über dem Vorjahresmonat. Nach einem schwachen Sommer setzt sich demnach gerade ein Aufschwung bei den Zulassungen fort. Mit einem Anteil von 45,8 % handelte es sich bei fast jedem zweiten zugelassenen Auto um ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb. Die Elektromobilität nimmt laut einer Analyse des Center of Automotive Management (CAM) in den drei wichtigsten globalen Kernregionen weiter Fahrt auf, wobei China als Absatzmarkt zunehmend dominiert. In den ersten drei Quartalen 2022 sind die Absatzzahlen von batteriebetriebenen Autos (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) in China, Europa und den USA um 65 % auf einen Rekordwert von 6,75 Millionen Pkws gestiegen. Die reinen Elektrofahrzeuge legten dabei etwas überproportional im Verhältnis zu den Hybriden zu mit einem Plus von etwa 78 %. Der chinesische Markt bildet bereits den Kernmarkt und war für fast zwei Drittel des BEV-Absatzes verantwortlich. Zurückhaltung bei Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau durch schwächelnde Weltwirtschaft Bei den Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau sahen die Experten vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zunehmende Zurückhaltung. Die Maschinenindustrie ist zunächst gut in das Jahr 2022 gestartet und die Nachfrage nach Investitionsgütern war weiter hoch, sodass sich die Auftragsbücher weiter füllten. Unternehmen waren unterschiedlich stark von Lieferengpässen betroffen. Infolge war das Wachstum in der Maschinenindustrie sehr uneinheitlich. Im Jahresverlauf haben sich die Wachstumsperspektiven jedoch eingetrübt. Gründe für den Gegenwind sind vor allem der Angriffskrieg auf die Ukraine und das schwächelnde Wachstum in China, das aus der insgesamt schwachen Weltwirtschaft und aus den Restriktionen der Null-Covid-Politik resultiert. Auch in Europa und den USA drücken die hohe Inflation und die strengere Geldpolitik der Notenbanken auf die Investitionen. Infolgedessen revidierte der VDMA im Maschinenbau Konjunktur International Bericht vom November 2022 die Prognose aus dem Juni von 4 % auf nur noch 2 % preisbereinigtes Umsatzplus in der globalen Maschinenbauindustrie im Jahr 2022. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hat sich abgekühlt. Der globale Einkaufsmanagerindex von J. P. Morgan und S&P Global für das verarbeitende Gewerbe notierte zuletzt einige Monate unter den Wachstumsschwellenwerten von 50. Das Prognoseinstitut Oxford Economics rechnet in einem Basis-Szenario für das Jahr 2022 mit einem bereinigten Rückgang beim Maschinenbau-Umsatz in Deutschland von 1 %. Für China wird keine reale Veränderung erwartet. Die USA sollen hingegen ein Plus von 2 % erreichen. Vor allem die öffentlichen Investitionsprogramme wie die jüngsten Fiskalpakete Infrastructure Investment and Jobs Act, der Inflation Reduction Act und der Chips Act tragen in den USA die Nachfrage nach Maschinen. Flexible Produktions- und Logistiklösungen durch Digitalisierungsschub mit Nachfragesprung Im Oktober 2022 veröffentlichte die International Federation of Robotics (IFR) die Gesamtjahreszahlen der weltweiten Roboterverkäufe im Jahr 2021. Demnach wurden 2021 global rund 517.000 Roboter installiert. Das entspricht einem Wachstum von 31 % gegenüber dem Vorjahr, getrieben durch den Digitalisierungsschub der Corona-Pandemie im Zusammenspiel mit der starken weltwirtschaftlichen Erholung. Wachstumstreiber waren vor allem die Elektronikindustrie und die Automobilindustrie. Die Elektronikindustrie machte 26 % aller Installationen aus. Damit nahm der Anteil gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt ab. Die Gesamtzahl der Installationen in der Elektronikindustrie nahm um 24 % zu. Die Automobilindustrie machte 23 % aller Installationen aus, was einer Zunahme um zwei Prozentpunkte entspricht. Die Anzahl der Installationen wuchs damit um 42 % im Jahr 2021. Der Anteil der Metallindustrie nahm um einen Prozentpunkt auf 12 % zu. Das entspricht einem Wachstum in den Roboter-Installationen um 45 %. Den regional größten Anteil des Marktes macht mit Abstand der Bereich Asien und Australien mit 381.000 Einheiten aus. Das entspricht etwa 74 % aller Installationen. Der europäische Markt macht etwa 16 % aus und der Anteil der Installationen in Amerika etwa 10 %. Auch in Zukunft ermöglicht ein Ausbau der Automatisierung durch Roboter, dass die Mitarbeiter in Unternehmen sich immer mehr höher qualifizierten Aufgaben widmen können. Die steigende Nachfrage bei Verbrauchern nach maßgeschneiderten Produkten erfordert außerdem ein flexibles, digitalisiertes Produktionslayout. Eine flexible Produktion zeichnet sich durch ein Matrix-Layout gegenüber dem ursprünglichen traditionellen Fließband aus. Roboter können den automatischen Transport von Werkstücken in der Matrix ermöglichen. Effizienzsteigerungen durch den Einsatz von Robotern unterstützen außerdem die Reduzierung der Emissionen in der Produktion. Im Hinblick auf die ökologische Transformation wird durch eine höhere Präzision von Robotern weniger Ausschuss produziert. Geschäftsverlauf KUKA Konzern Durch den weltweit starken Anstieg der Nachfrage nach Automatisierungslösungen erzielte KUKA im Jahr 2022 Rekordwerte. Mit 4.459,5 Mio. € erreichte KUKA den höchsten Auftragseingang in ihrer Unternehmensgeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Auftragseingänge um 25,1 % (2021: 3.565,3 Mio. €). Vor allem in China zog die Nachfrage im Berichtsjahr stark an. Einen neuen Rekordwert erzielte KUKA auch bei den Umsatzerlösen. Der Umsatz lag mit 3.897,0 Mio. € um 18,6 % und damit deutlich über dem Vorjahreswert (2021: 3.286,2 Mio. €). Die Verbesserungen waren vor allem auf das Wachstum im chinesischen Markt zurückzuführen. Die Book-to-Bill-Ratio lag mit 1,14 im Geschäftsjahr 2022 über dem Vorjahresniveau (2021: 1,08). Der Auftragsbestand stieg um 25,7 % von 2.311,9 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 2.905,6 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Das EBIT konnte fast verdoppelt werden und erhöhte sich im laufenden Geschäftsjahr auf 118,4 Mio. € (2021: 61,8 Mio. €). Trotz gestiegener Material- und Logistikkosten konnte die Marge vor allem aufgrund des höheren Umsatzvolumens im Vergleich zum Vorjahr sowie des verbesserten Projektmanagements deutlich gesteigert werden. Dazu beigetragen hat unter anderem das Segment Systems. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,0 % (2021: 1,9 %). Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Gesamtaussage Zu Jahresbeginn waren die Aussichten für die Weltwirtschaft vor allem aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine sowie der anhaltenden Corona-Pandemie mit großen Unsicherheiten und Risiken behaftet. Trotz dieser weltweiten Herausforderungen stieg die Nachfrage nach Automatisierungslösungen und sowohl die Auftragseingänge als auch die Umsätze lagen über den ursprünglichen Erwartungen. KUKA erzielte mit 4.459,5 Mio. € einen neuen Rekordwert im Auftragseingang. Der Wert lag um 25,1 % über dem Vorjahreswert (2021: 3.565,3 Mio. €). Die Umsatzerlöse stiegen auf 3.897,0 Mio. € und lagen damit um 18,6 % über dem Vorjahreswert (2021: 3.286,2 Mio. €). Der Free Cashflow lag bei -188,3 Mio. € (2021: 100,4 Mio. €). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf das höhere Vorratsvermögen im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen der Lieferketten zurückzuführen. Ertragslage Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der KUKA Konzern Auftragseingänge in Höhe von 4.459,5 Mio. € - eine signifikante Steigerung um weitere 25,1 % gegenüber dem Vorjahreswert (2021: 3.565,3 Mio. €). Auch die Umsatzerlöse stiegen um 18,6 % gegenüber dem Vorjahr (2021: 3.286,2 Mio. €) auf 3.897,0 Mio. €. Somit erreichte KUKA den größten Wert sowohl in den Umsatzerlösen als auch Auftragseingängen in der Unternehmensgeschichte. Der Anstieg der Auftragseingänge und Umsatzerlöse war in allen Segmenten zu beobachten, jedoch am stärksten im Segment China. Der Auftragsbestand stieg von 2.311,9 Mio. € zum 31. Dezember 2021 um 26,0 % auf 2.912,4 Mio. € zum 31. Dezember 2022, sodass auch in den Folgeperioden von einer hohen Auslastung auszugehen ist. Das erwirtschaftete Bruttoergebnis lag bei 810,0 Mio. € und damit um 16,3 % über dem Vorjahreswert (2021: 696,7 Mio. €). Angesichts der im Verhältnis zu den Umsatzerlösen etwas stärker gestiegenen Umsatzkosten ergab sich eine Konzernbruttomarge von 20,8 % nach 21,2 % im Geschäftsjahr 2021. In den Segmenten Systems, Robotics und Swisslog stiegen die Bruttomargen an, wohingegen in den Segmenten Swisslog Healthcare und China ein Rückgang zu verzeichnen war. scrollen
1Die Mitarbeitendenzahlen basieren im gesamten Geschäftsbericht auf FTE-Berechnungen (Full Time Equivalent) Infolge des angestiegenen Geschäftsvolumens erhöhten sich die Ausgaben für Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung um 57,6 Mio.€ auf 698,8 Mio.€ (2021: 641,2 Mio. €). Dabei betrug das optimierte Verhältnis der sogenannten Overheadkosten zum Umsatz 17,9 % im Jahr 2022 nach 19,5 % in 2021. Die Vertriebskosten erhöhten sich von 284,9 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 um 27,7 Mio.€ bzw. 9,7% auf 312,6 Mio.€ im Geschäftsjahr 2022. Zum Bilanzstichtag 2022 beschäftigte KUKA im Vertrieb weltweit 1.665 Mitarbeitende (2021: 1.529 Mitarbeitende). Die Kundenorientierung bleibt immer im Fokus und wird kontinuierlich optimiert und ausgebaut. Bei den Verwaltungskosten war eine Erhöhung um 18,3 Mio.€ von 196,7 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 215,0 Mio.€ im Berichtsjahr zu verzeichnen. Im laufenden Jahr investierte KUKA in verschiedene Projekte zur Optimierung der internen Prozesse. Jedoch infolge der höheren Umsätze fiel die Verwaltungskostenquote im Verhältnis zum Umsatz von 6,0 % in 2021 auf 5,5 % in 2022. Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen von 159,6 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 171,2 Mio.€ im aktuellen Berichtszeitraum. KUKA legt eine hohe Priorität auf Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Zum 31. Dezember 2022 waren 1.426 Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung beschäftigt (31. Dezember 2021: 1.305 Mitarbeitende) - dies entspricht einem Anteil von 9,5% der Beschäftigten im Berichtsjahr und 9,2 % im Vorjahr. Die im Geschäftsjahr 2022 angefallenen Kosten für Neuentwicklungen in Höhe von 31,6 Mio.€ (2021: 31,3 Mio.€ ) wurden aktiviert und werden in den Folgeperioden planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibungen der in Vorjahren aktivierten F&E-Aufwendungen betrugen 26,1 Mio.€ nach 28,4 Mio.€ im Jahr 2021. Diese beinhalteten unter anderem außerplanmäßige Abschreibungen für nicht weiterverfolgte Projekte in Höhe von 6,8 Mio.€ (2021: 6,0 Mio. €). Die Aktivierungsquote fiel von 19,2 % im Jahr 2021 auf 17,9 % in 2022. Die sonstigen betrieblichen Erträge, welche unter anderem Erträge aus dem Verkauf bestimmter Vermögenswerte einer Tochtergesellschaft in Belgien sowie Investitionszuschüsse beinhalteten, stiegen von 14,9 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 17,5 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr an. Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 9,3 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 12,0 Mio.€ im Geschäftsjahr 2022 war im Wesentlichen auf Wertminderungsaufwendungen im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zurückzuführen. In Summe konnte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Berichtsjahr auf 118,4 Mio.€ (2021: 61,8 Mio. €) gesteigert werden. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,0 % nach 1,9 % im Vorjahr. Das höhere Umsatzvolumen, positive Einmaleffekte (wie Auflösung von Wertberichtigungen auf erwartete Forderungsausfälle, Liegenschaftsverkauf bei einer Tochtergesellschaft in Belgien sowie Investitionszuschüsse) verbesserten die Marge. Insbesondere trug die positive Geschäftsentwicklung in den Segmenten China und Systems zum positiven Ergebnis der KUKA Gruppe bei. EBIT im KUKA Konzern scrollen
Die Abschreibungen reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022 um 7,4 Mio.€ auf 132,8 Mio.€ (2021: 140,2 Mio. €). Die Abschreibungen für aktivierte Leasingverträge gemäß IFRS 16 blieben nahezu unverändert (2022: 35,6 Mio. €; 2021: 35,9 Mio. €). Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 6,8 Mio.€ (2021: 10,6 Mio. €) für nicht mehr weiterverfolgte Projekte erfasst. Durch das verbesserte, positive EBIT stieg auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 202,0 Mio.€ im Geschäftsjahr 2021 auf 251,2 Mio.€ im Berichtsjahr an. EBITDA im KUKA Konzern scrollen
Finanzergebnis weiterhin positiv Die saldierten Aufwendungen und Erträge im Finanzergebnis führten zu einem positiven Saldo, welcher sich allerdings um 5,5 Mio.€ auf 8,0 Mio.€ (2021: 13,5 Mio. €) reduzierte. Die Zinserträge sanken im Geschäftsjahr 2022 um 2,4 Mio.€ auf 24,7 Mio.€ (2021: 27,1 Mio. €). Sowohl bei den Zinserträgen auf Bankguthaben bei einem Tochterunternehmen im Segment China als auch bei den Zinserträgen aus dem Finanzierungsleasing der KUKA Toledo Production Operations LLC., Toledo/USA (KTPO), war ein leichter Rückgang im Vorjahresvergleich zu beobachten. Hingegen stieg der Zinsaufwand von 19,2 Mio.€ im Vorjahr auf 21,9 Mio.€ im Berichtsjahr an. Einen wesentlichen Anteil bildeten die Zinsaufwendungen für die vorhandenen Finanzierungsinstrumente (weitere Ausführungen hierzu sind dem Anhang zu entnehmen). Die Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit den Leasingverträgen standen, blieben mit 5,4 Mio.€ auf Vorjahresniveau (2021: 5,2 Mio. €). Der Nettozinsaufwand für Pensionen erhöhte sich leicht von 0,6 Mio.€ im Jahr 2021 auf 0,8 Mio.€ im Jahr 2022. Die Aufwendungen für Bürgschaften und Avale betrugen in beiden Geschäftsjahren 1,4 Mio. €. Der Nettobetrag aus Fremdwährungsgewinnen in Höhe von 80,0 Mio. € (2021: 45,6 Mio.€) und Fremdwährungsverlusten in Höhe von 77,3 Mio.€ (2021: 43,8 Mio. €) führte im Berichtsjahr zu einem Fremdwährungsgewinn in Höhe von 2,7 Mio.€ (2021: Gewinn: 1,8 Mio. €). Das Ergebnis aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten reduzierte sich von 3,8 Mio.€ im Vorjahr auf 2,5 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr. Die laufenden Veränderungen des beizulegenden Zeitwert eines Zinsswaps blieben mit 2,9 Mio.€ nahezu auf dem Vorjahresniveau (2021: 2,8 Mio. €). Das EBT (Ergebnis vor Steuern) stieg auf 126,4 Mio.€ und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert (2021: 75,3 Mio. €). Der Steueraufwand in Höhe von -25,0 Mio.€ (2021: -25,9 Mio. €) entspricht einer Steuerquote von 19,8 % (2021: 34,4 %). Die Veränderung der Steuerquote im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung von aktiven latenten Steuern, sowie aus gegenläufigen Effekten von Steuersubventionen in Nordamerika und China. Das Ergebnis nach Steuern betrug 101,4 Mio.€ und lag damit um 52,0 Mio.€ über dem Wert des Vorjahres (2021: 49,4 Mio. €). Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Lieferengpässe blieb die Nachfrage nach Automatisierungslösungen hoch, wodurch sich die Geschäftsentwicklung des KUKA Konzerns positiv darstellt. Das daraus resultierende Ergebnijse Aktie betrug 2,21€ in 2022 (2021: 0,98 €). Konzern-GuV verkürzt scrollen
Finanzlage Für die Ausführungen zu den Grundsätzen und Zielen des Finanzmanagements oder auch zur Konzernfinanzierung/Finanzierungsstruktur und zum Liquiditätsausgleich wird auf den Anhang Tz. 29 verwiesen. Bewertung durch Ratingagenturen Vor allem coronabedingte Beeinträchtigungen hatten die Rating- Agentur S&P Global Ratings im Jahr 2021 zu einer Reduktion des KUKA Ratings auf ein Sub-Investment Grade von BB+ veranlasst. Die positive Entwicklung der ratingrelevanten KPIs im Jahr 2021 und der erweiterte "parental support" durch Midea, dokumentiert durch den Squeeze-Out-Antrag, haben bereits im Mai 2022 zu einer deutlich höheren Bewertung von KUKA durch S&P geführt. Das Rating wurde in einem ungewöhnlich deutlichen Schritt um drei Rating-Stufen auf das gute Investment Grade Level BBB+ angehoben und zusätzlich mit einem positiven Ausblick versehen. Konzern-Kapitalflussrechnung verkürzt scrollen
Die positive Entwicklung der Ertragslage spiegelte sich auch in den Cash Earnings wider. Cash Earnings ist eine Kennzahl, welche sich aus dem Ergebnis nach Steuern, korrigiert um Ertragsteuern (ohne latente Steuern), Zinsergebnis, nicht zahlungswirksame Abschreibungen sowie sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen (inklusive latente Steuern), ergibt. Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Cash Earnings mit 255,6 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr weiterhin gesteigert werden (2021: 223,3 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des KUKA Konzerns fiel hingegen von 208,0 Mio. € in 2021 auf -198,2 Mio. € in 2022. Das Trade Working Capital stieg von 398,7 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 um 355,3 Mio. € auf 754,0 Mio. € im aktuellen Berichtsjahr. Der Anstieg ist nicht nur auf das erweiterte Geschäftsvolumen, sondern vielmehr auf die Lieferkettenschwierigkeiten sowie gravierende Materialengpässe vor allem in den Segmenten China und Robotics zurückzuführen. In allen Bereichen des Trade Working Capitals war eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. So lagen die Vorräte mit 719,8 Mio. € im Jahr 2022 deutlich über dem Wert des Vorjahres von 445,6 Mio. €. Der Anstieg in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten von 1.072,1 Mio. € im Jahr 2021 auf 1.219,6 Mio. € in 2022 sowie in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten von 1.119,0 Mio. € in 2021 auf 1.185,4 Mio. € fiel etwas moderater aus als der Anstieg innerhalb des Vorratsvermögens. Insgesamt entwickelte sich das Trade Working Capital wie folgt: Trade Working Capital scrollen
Investitionstätigkeit im KUKA Konzern Das Investitionsvolumen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrug im Geschäftsjahr 2022 129,5 Mio.€ (2021: 101,4 Mio. €). Auszahlungen für Investitionen in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, welche im Gegensatz zu den anderen Investitionen dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zugeordnet werden, beliefen sich auf 8,3 Mio. €. Im Berichtjahr wurde weiterhin in Produktionsgebäude in Shunde/China investiert. Um die neu geschaffene Fläche optimal und sinnvoll nutzen zu können, werden einige Bereiche untervermietet. Zudem fanden weitere Erweiterungsbzw. Optimierungsarbeiten primär am Standort Augsburg statt. Der Buchwert von eigenen Entwicklungsleistungen bzw. selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten belief sich auf 114,4 Mio.€ (2021: 110,8 Mio. €). Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien scrollen
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 38,3 Mio. € (2021: 39,9 Mio. €), welche Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen -193,1 -197,0 zu 4,7 Mio.€ (2021: 7,7 Mio. €) auf Lizenzen und andere Rechte, zu 31,6 Mio.€ (2021: 31,3 Mio. €) auf selbsterstelle Software und Entwicklungskosten sowie zu 2,0 Mio.€ (2021: 0,9 Mio.€) auf geleistete Anzahlungen entfielen. Die Investitionen in Sachanlagen lagen mit 82,9 Mio.€ über dem Vorjahr (2021: 61,5 Mio. €). Im Bereich Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauen (einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken) wurden 6,9 Mio. € (2021: 9,7 Mio. €) investiert. Die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen blieben mit 14,4 Mio. € nahezu unverändert (2021: 14,1 Mio. €). In andere Anlagen/Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden 18,6 Mio.€ (2021: 15,6 Mio. €) investiert sowie 43,0 Mio. € in geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (2021: 22,1 Mio. €). Der Anstieg der Investitionen in Sachanlagen ist größtenteils auf Standorterweiterungen und -modernisierungen insbesondere im Segment China sowie am Standort Augsburg zurückzuführen. Für die Ausführungen zu den als Finanzinvestition gehaltene Immobilen wird auf den Anhang Tz. 8 verwiesen. Die Auszahlungen für Erwerbe der Gruppen von Vermögenswerten betrugen im Vorjahr 0,7 Mio. €. Die Auszahlungen des aktuellen Berichtsjahres betrafen Auszahlungen für den Erwerb eines konsolidierten Unternehmens im Segment Robotics in Höhe von 12,5 Mio. € und stellen sich wie folgt dar: Erwerbe scrollen
In den Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens sind im Wesentlichen Einzahlungen aus dem Verkauf von nicht mehr notwendigen Liegenschaften in Deutschland aus dem Vorjahr und in Belgien aus dem aktuellen Berichtsjahr enthalten. Zudem beinhaltete der Cashflow aus Investitionstätigkediite Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition in Höhe von 115,6 Mio.€ (2021: -58,3 Mio. €) sowie erhaltene Zinsen in Höhe von 24,7 Mio.€ (2021: 27,1 Mio. €). Negativer Free Cashflow Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (2022: -198,2 Mio. €; 2021: 208,0 Mio.€) und der Cashflow aus Investitionstätigkeit (2022: 9,9 Mio. €; 2021: -107,6 Mio. €) ergaben zusammen einen negativen Free Cashflow in Höhe von -188,3 Mio.€ (2021: 100,4 Mio. €). Der Anstieg des Trade Working Capitals, insbesondere des Vorratsvermögens bzw. der Forderung aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsvermögenswerte, hatte einen negativen Effekt auf die finanzielle Lage des Konzerns. Positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erhöhte sich auf 22,1 Mio. € im Jahr 2022 nach -34,8 Mio.€ im Jahr 2021. Darin enthalten sind die Dividendenzahlungen in Höhe von 0,1€ 1je Aktie (2021: 0,11€ je Aktie) mit einem Gesamtbetrag von -4,4 Mio.€ (2021: -4,4 Mio.€), die Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im Rahmen des Konsortialkredits und der Gesellschafterdarlehen sowie übrige Veränderungen kurzfristiger Bankverbindlichkeiten (2022: 49,3 Mio. €; 2021: -9,0 Mio. €). Des Weiteren beinhaltete der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sowohl den Tilgungsanteil der Leasingzahlungen (2022: -34,2 Mio. €; 2021: -34,6 Mio.€) als auch die Zinszahlungen inkl. dem Zinsanteil aus den Leasingverhältnissen (2022: -21,0 Mio. €; 2021: -18,5 Mio. €) sowie die Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (2022: 32,4 Mio. €; 2021: 31,7 Mio. €). Konzern-Nettoliquidität scrollen
Zum Geschäftsjahresende 2022 fiel die Nettoliquidität/-verschuldung von 148,1 Mio.€ im Vorjahr auf -77,4 Mio.€ im aktuellen Berichtsjahr. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierten sich von 673,2 Mio.€ im Jahr 2021 auf 494,5 Mio.€ in 2022. Im Dezember 2019 hatte die KUKA AG einen Gesellschafterdarlehensvertrag über ein Darlehensvolumen von 150,0 Mio. € mit der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, einer 100 %igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, abgeschlossen. Das Gesellschafterdarlehen wurde im Mai 2022 um weitere 50,0 Mio. € auf 200,0 Mio.€ aufgestockt. Es ist am 20. Juni 2025 fällig. Der Buchwert betrug zum 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung der darauf entfallenen Zinszahlungen 196,6 Mio. €. Darüber hinaus hat die KUKA AG im September 2022 weitere 100 Mio.€ mit einer Laufzeit von 12 Monaten von der Midea Gruppe aufgenommen, deren Buchwert zum 31. Dezember 2022 bei 97,7 Mio.€ lag. Die zweite Tranche des Schuldscheindarlehens bei der KUKA Toledo Productions Operations LLC., Toledo, Ohio, USA (KTPO), mit einem Volumen von 90 Mio. USD war im Februar 2022 fällig und wurde planmäßig Anfang des Berichtsjahres getilgt. Die dritte Tranche mit einem Volumen von 50 Mio. USD und einer Laufzeit bis August 2023 betrug zum 31. Dezember 2022 46,8 Mio. €. Die restlichen Veränderungen innerhalb der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrafen zum einen Ziehungen innerhalb des Konsortialkreditvertrages der KUKA AG, zum anderen die im dritten Quartal getätigte Rückzahlung der zweiten Tranche von einem EUR-Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 107,5 Mio. €. Vermögenslage Die langfristigen Vermögenswerte stiegen vom 31. Dezember 2021 von 1.252,5 Mio.€ um 80,1 Mio.€ auf 1.322,6 Mio€ z.um 31. Dezember 2022. So erhöhten sich die latenten Steuern um 53,9 Mio.€ auf 149,7 Mio.€ (2021: 95,8 Mio. €). Der Anstieg der aktiven latenten Steuern beruht im Wesentlichen auf einer gesetzlichen Änderung in den USA, die zur Folge hat, dass Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steuerlich über einen Zeitraum von fünf Jahren geltend gemacht werden müssen. Auf Verlustvorträge entfielen 43,7 Mio. € (2021: 27,0 Mio. €). Des Weiteren stiegen sowohl die Sachanlagen (31. Dezember 2022: 398,0 Mio. €; 31. Dezember 2021: 368,5 Mio. €) als auch die immateriellen Vermögenswerte (31. Dezember 2022: 553,7 Mio. €; 31. Dezember 2021: 536,3 Mio. €). Der Geschäfts- und Firmenwert, welcher innerhalb der immateriellen Vermögenswerte ausgewiesen wird, stieg von 323,3 Mio. € im Jahr 2021 auf 340,8 Mio. € in 2022. Der Anstieg ist zum einen auf den aus dem Erwerb von Delfoi Robotics 0y (Segment Robotics) entstandenen Goodwill in Höhe von 7,1 Mio. € und zum anderen auf Währungseffekte zurückzuführen. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit einem Buchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 9,4 Mio.€ werden zur Erzielung von Mieteinnahmen im Segment China gehalten (2021: 0,0 Mio. €). Für weitere Details verweisen wir auf die Ausführungen zu den Investitionen innerhalb der Finanzlage. Die Finanzinvestitionen blieben mit 4,8 Mio. € nahezu unverändert (31. Dezember 2021: 5,0 Mio. €). Die langfristige Forderung aus Finanzierungsleasing reduzierte sich planmäßig um 34,3 Mio.€ auf 66,4 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 100,7 Mio. €). Auch die Nutzungsrechte von Leasingverhältnissen gingen leicht um 2,8 Mio.€ auf 111,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 114,7 Mio. €) zurück. Dahingegen erhöhten sich die langfristigen übrigen Forderungen von 1,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 5,8 Mio. € zum 31. Dezember 2022, sowie die at Equity bilanzierten Beteiligungen von 29,7 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 32,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Mit 2.623,3 Mio.€ lagen die kurzfristigen Vermögenswerte im aktuellen Berichtsjahr um 166,7 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (31. Dezember 2021: 2.456,6 Mio. €). In allen kurzfristigen Bilanzposten mit Ausnahme der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Der Rückgang der übrigen kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Wertpapieren mit einer Laufzeit von deutlich unter einem Jahr. Hingegen war im Bereich des aktiven Trade Working Capitals, wie unter Finanzlage erläutert, ein starker Anstieg zu beobachten. Allein die Vorräte erhöhten sich um 274,2 Mio.€ (31. Dezember 2022: 719,8 Mio. €; 31. Dezember 2021: 445,6 Mio. €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 596,9 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 713,4 zum 31. Dezember 2022 und die Vertragsvermögenswerte von 475,2 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 506,3 Mio.€ zum 31. Dezember 2022. Dieser Trend ist nicht nur dem erhöhten Geschäfts- und Umsatzvolumen geschuldet, sondern ist größtenteils auf die Beeinträchtigung der Liefer- und Transportketten, gestiegene Energiepreise, neue Corona-Lockdowns in China und die Knappheiten bei Halbleitern, anderen Vorprodukten und Rohstoffen zurückzuführen. Der kurzfristige Anteil der Finanzierungsleasingforderungen erhöhte sich mit 41,5 Mio.€ per 31. Dezember 2022 verglichen mit 32,9 Mio.€ per 31. Dezember 2021 um 8,6 Mio. €. Die Ertragsteuerforderungen blieben nahezu auf dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 21,6 Mio. €; 31. Dezember 2021: 21,1 Mio. €). Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten nahm, bedingt durch den negativen Cashflow, von 673,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 494,5 Mio. € zum 31. Dezember 2022 ab. Konzern-Vermögenslage scrollen
Insgesamt stieg die Bilanzsumme des KUKA Konzerns von 3.709,1 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 um 246,8 Mio. € auf 3.955,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Eigenkapitalquote bei 37,9 % Durch den Anstieg sowohl des Eigenkapitals als auch der Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auch die Eigenkapitalquote von 36,5% auf 37,9 %. Mit 1.500,4 Mio.€ konnte das Eigenkapital zum Bilanzstichtag 2022 um 145,8 Mio.€ gesteigert werden (31. Dezember 2021: 1.354,6 Mio. €). Das gezeichnete Kapital in Höhe von 103,4 Mio.€ sowie die Kapitalrücklage in Höhe von 306,6 Mio.€ blieben im Berichtsjawhire auch im Vorjahr unverändert. Dem positiven Ergebnis nach Steuern in Höhe von 101,4 Mio. €, den Währungseffekten in Höhe von 12,1 Mio.€ sowie der Reduzierung der versicherungsmathematischen Verluste aus der erfolgsneutralen Bewertung der Pensionen (inkl. der darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 28,9 Mio. €) stand die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 4,4 Mio.€ gegenüber. Der größte positive Währungseffekt war auf den US-Dollar zurückzuführen, wohingegen die Entwicklung des chinesischen Renminbi eigenkapitalmindernd wirkte. Das den Minderheiten zustehende Eigenkapital erhöhte sich leicht von 325,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 332,2 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Die Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich. Der kurzfristige Anteil der Finanzverbindlichkeiten ging von 332,0 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 277,2 Mio. € zum 31. Dezember 2022 zurück und wies die Inanspruchnahmen des Konsortialkredits sowie die im August 2023 fällige dritte Tranche des USD-Schuldscheindarlehens aus, welche noch im Vorjahr als langfristige Finanzverbindlichkeit ausgewiesen wurde, Somit reduzierten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 44,4 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 0,4 Mio. €. Im Gegensatz dazu stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowohl in lang- als auch kurzfristigen Bereichen deutlich an. Der Buchwert des bereits im Vorjahr in Anspruch genommenen Darlehens von der Midea Group Ltd. erhöhte sich von von 148,7 Mio.€ auf nun 196,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2022. Zudem sind weitere 97,7 Mio.€ aus einem Finanzierungsrahmen mit Midea Group Ltd. der KUKA AG zugeflossen (31. Dezember 2021: 0,0 Mio. €). Die Leasingverbindlichkeiten gingen leicht zurück und beliefen sich auf 123,7 Mio.€ zum Stichtag 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 124,6 Mio. €). Davon entfielen 33,0 Mio.€ (31. Dezember 2021: 30,2 Mio. €) auf die kurzfristigen und 90,7 Mio.€ (31. Dezember 2021: 94,4 Mio. €) auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gingen primär aufgrund des Anstiegs der Zinssätze von 95,8 Mio. € im Vorjahr auf 59,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 zurück. Insgesamt betrugen die langfristigen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 2022 389,1 Mio.€ (31. Dezember 2021: 427,0 Mio. €). Hingegen stiegen die kurzfristigen Schulden um 137,8 Mio.€ an und lagen zum 31. Dezember 2022 bei 2.065,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 1.927,5 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 21,1 Mio.€ auf nun 655,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 634,2 Mio. €). Auch die Vertragsverbindlichkeiten stiegen von 484,8 Mio.€ im Vorjahr um 45,3 Mio.€ auf 530,1 Mio.€ per 31. Dezember 2022 an. Der Anstieg der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten von 276,6 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 302,9 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Personalverbindlichkeiten sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand im Segment China zurückzuführen. Die Erhöhung der Ertragsteuerverbindlichkeiten um 11,1 Mio.€ von 27,6 Mi€o z.um 31. Dezember 2021 auf 38,7 Mio.€ zum 31. Dezember 2022 stand in Zusammenhang mit der Steuergesetzänderung in den USA. Die sonstigen Rückstellungen gingen um 11,7 Mio€ .vo n 142,0 Mio.€ zum 31. Dezember 2021 auf 130,3 Mio. € zum 31. Dezember 2022 zurück. Ursächlich war im Wesentlichen der Rückgang der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für Risiken aus schwebenden Geschäften, Prozessrisiken sowie Restrukturierungen. Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind, in Höhe von 1,1 Mio.€ (31. Dezember 2021: 0,0 Mio.€ ) standen im Zusammenhang mit einem anstehenden Verkauf einer in Russland ansässigen Tochtergesellschaft. Konzern-Vermögens- und Finanzstruktur scrollen
Anstieg des Working Capitals Das Working Capital erhöhte sich von 125,6 Mio.€ im Vorjahr auf 384,1 Mio. € im Geschäftsjahr 2022. In allen Segmenten außer Systems war ein Anstieg zu beobachten, insbesondere aber in den Segmenten Robotics und China. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die von der Swisslog Healthcare Holding AG gehaltenen Anteile an der Otsaw Swisslog Healthcare Robotics Pte. Ltd. in Höhe von 40 % wurden nach Ausübung einer Put-Option planmäßig um ein Drittel reduziert. Der Verkauf der Anteile wurde im Januar 2023 mit der Barzahlung an die Swisslog Healthcare Holding AG abgeschlossen. Die Anteile an Otsaw Technology Solutions Pte. Ltd., welche im Vorjahr als ein Teil der Gegenleistung für den Verkauf der kurzfristigen Vermögenswerte im Segment Healthcare zugegangenen sind, wurden Anfang des Geschäftsjahres 2023 mit Anteilen an Otsaw Digital Pte. Ltd. gleichberechtigt getauscht. Erläuterungen zum Jahresabschluss der KUKA Aktiengesellschaft Innerhalb des Konzerns nimmt die KUKA Aktiengesellschaft die Rolle als Managementholding mit zentralen Leitungsfunktionen wie Rechnungswesen und Controlling, Finanzen, Personal, Recht, IT und Finanzkommunikation wahr. Die wirtschaftliche Lage wird hauptsächlich von den Aktivitäten der Tochtergesellschaften bestimmt. Dies zeigt sich durch die direkte Zuordnung der wesentlichen Gesellschaften der Geschäftsbereiche Robotics, Systems, Swisslog, Swisslog Healthcare und China. Im Konzernabschluss ist die KUKA Aktiengesellschaft dem Segment Corporate Functions zugeordnet. Dgr Jahresab]schluss der KQKA Aktiengesellschaft wird in Übereinstimmung mit den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des deutschen Aktiengesetzbuchs (AktG) aufgestellt. Die Veröffentlichung des Abschlusses der KUKA Aktiengesellschaft erfolgt im Unternehmensregister. Gewinn- und Verlustrechnung der KUKA Aktiengesellschaft (HGB) scrollen
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Ertragslage der KUKA Aktiengesellschaft Die Ertragslage der KUKA Aktiengesellschaft wird maßgeblich von den Ergebnissen der (unmittelbaren) Tochtergesellschaften, der Finanzierungsfunktion und den Aufwendungen und Erträgen im Zusammenhang mit der Holdingfunktion beeinflusst. Die Umsatzerlöse erhöhten sich von 109,3 Mio.€ im Jahr 2021 auf 112,6 Mio.€ im Jahr 2022. Die KUKA Aktiengesellschaft generiert ihre Umsätze im Wesentlichen aus Kostenumlagen und Weiterbelastungen an Tochtergesellschaften. Diese erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem durch höhere Weiterbelastungen aus der Informationstechnik. Die mit den Umsatzerlösen verbundenen Aufwendungen werden als Materialaufwand dargestellt. Diese betragen im Geschäftsjahr 61,5 Mio.€ (2021: 57,4 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 74,6 Mio.€ (2021: 47,8 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Währungsgewinne vor allem aus US-Dollar, Schweizer Franken und Schwedischen Kronen. Im Vorjahr waren zudem Erträge aus der Abspaltung und Übertragung von Gebäuden am Standort Augsburg in Höhe von 1,7 Mio.€ in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 123,3 Mio, € auf 189,6 Mio. €. Der Anstieg ist vor allem bedingt durch höhere vorgenommene Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und höhere Währungsverluste. Diese betreffen, wie auch bei den Währungsgewinnen, vor allem US-Dollar, Schweizer Franken und Schwedische Kronen. Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % auf 56,9 Mio. € (2021: 55,3 Mio. €). Kostenerhöhend wirkte sich hier der Tarifabschluss der IG Metall aus. Im Vorjahr waren zudem Entlastungen aus der Kurzarbeit vorhanden. Die durchschnittliche Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2022 von 551 im Vorjahr auf 543 reduziert. Das Beteiligungsergebnis beträgt -17,8 Mio.€ (2021: -4,1 Mio. €) und liegt damit unter dem Vorjahreswert. Darin enthalten sind die Ergebnisbeiträge der deutschen Gesellschaften, die einen Ergebnisabführungsvertrag mit der KUKA Aktiengesellschaft haben. Abschreibungen auf Finanzanlagen sind im Geschäftsjahr 2022 nicht vorhanden (2021: -21,9 Mio. €). Das Zinsergebnis verringerte sich um 2,1 Mio.€ auf 2,6 Mio.€ (2021: 4,6 Mio. €). Der Rückgang begründet sich zum einen durch ein geringeres Zinsergebnis mit den konsolidierten verbundenen Unternehmen, welches sich von 11,1 Mio.€ in 2021 auf 10,4 Mio.€ in 2022 reduzierte. Zudem fielen in 2022 höhere Aufwendungen für Bankkredite und Zinsaufwendungen an Kreditinstitute an. Auch die Zinsaufwendungen gegenüber dem Mutterkonzern Midea erhöhten sich. Die ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 1,2 Mio.€ (2021: 1,3 Mio. €). enthalten im Wesentlichen Steueraufwendungen aus ausländischen Quellensteuern. Der Jahresfehlbetrag der KUKA Aktiengesellschaft betrug im Geschäftsjahr 2022 -145,1 Mio.€ (2021: -110,2 Mio. €) und lag aufgrund der höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der geringeren Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften unter der im Vorjahr abgegebenen Prognose eines deutlichen Anstiegs. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 2,9 Mio.€ sowie der Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 142,2 Mio.€ ergibt sich ein Bilanzgewinn von 0,0 Mio, €. Finanzlage der KUKA Aktiengesellschaft Eine Aufgabe der KUKA Aktiengesellschaft ist die Bereitstellung von Finanzmitteln und Avalen für die laufende Geschäftstätigkeit ihrer Tochtergesellschaften. Die zur Finanzierung genutzten Mittel - wie der Konsortialkreditvertrag sowie die Darlehen der Midea Gruppe - sind im Abschnitt zur Finanzlage des KUKA Konzerns ausführlich beschrieben. Die Finanzierungsfunktion der KUKA Aktiengesellschaft spiegelt sich in den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wider. Diese resultieren im Wesentlichen aus den Cash-Pooling-Konten mit Tochtergesellschaften sowie aus den zur Verfügung gestellten Darlehen. Zudem ist ein Darlehen der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, in Höhe von 200,0 Mio.€ (2021: 150,0 Mio. €) und der Midea Electric Trading Company Pte. Ltd, Singapur, in Höhe von 100,0 Mio.€ an die KUKA Aktiengesellschaft enthalten. Per Saldo ergibt sich eine Verbindlichkeit von 29,0 Mio.€ (2021: Forderung von 158,7 Mio. €). Sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zeigen dabei einen höheren Wert als im Vorjahr, wobei die Veränderungen bei den Verbindlichkeiten im Wesentlichen auf das bereits erwähnte Darlehen zurückzuführen sind. Die flüssigen Mittel der KUKA Aktiengesellschaft verringerten sich von 14,4 Mio.€ auf 13,6 Mio. €. Die Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 23,5 Mio.€ auf 229,1 Mio.€ (2021: 252,6 Mio. €). Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Inanspruchnahme der Betriebsmittellinie des Konsortialkreditvertrages. Vermögenslage der KUKA Aktiengesellschaft Die Vermögenslage der KUKA Aktiengesellschaft ist geprägt durch das Management der Beteiligungen und durch die Wahrnehmung der Leitungsfunktionen für die Gesellschaften des Konzerns. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich von 561,4 Mio.€ im Vorjahr auf 640,7 Mio.€ erhöht. Die Erhöhung resultiert aus einem erhöhten Anstieg der Intercompany Finanzierung. Bezüglich der weiteren Angaben zu den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie der Finanzposten verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzlage der KUKA Aktiengesellschaft. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sowie auf Sachanlagen reduzierten sich von 10,0 Mio.€ im Jahr 2021 auf 8,2 Mio.€ im Jahr 2022. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Investitionen in Höhe von 33,7 Mio. € vorgenommen (2021: 293,1 Mio. €). Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen vor allem die IT- Infrastruktur. Der Rückgang der Sachanlagen ist größtenteils auf die Übertragung von Vermögensgegenständen an die KUKA Real Estate GmbH & Co. KG zurückzuführen. Unter den Finanzanlagen werden die direkten Beteiligungen der KUKA Aktiengesellschaft an ihren Tochtergesellschaften ausgewiesen. Der Anstieg auf 789,8 Mio.€ (2021: 759,5 Mio. €) resultiert aus Investitionen in die Swisslog Gruppe sowie aus der beschriebenen Übertragung von Sachanlagen an die KUKA Real Estate GmbH & Co. KG. Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhen sich im Jahr 2022 auf 4,3 Mio.€ (2021: 0,8 Mio. €) aufgrund gestiegener Steuerforderungen gegenüber dem Finanzamt. Im Jahr 2022 waren keine Wertpapiere des Umlaufvermögens vorhanden (2021: 20,0 Mio. €). Das Eigenkapital reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 149,5 Mio. €. und spiegelt damit das negative Ergebnis des Geschäftsjahres wider. Zusätzlich wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 4,4 Mio. € für das Jahr 2021 ausbezahlt. Die Eigenkapitalquote der KUKA Aktiengesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 34,4 % (2021: 47,4 %). Die sonstigen Rückstellungen beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 25,0 Mio.€ (2021: 37,9 Mio. €) und liegen damit unter dem Vorjahreswert. Neben deutlich geringeren Drohverlustrückstellungen für Fremdwährungsderivate sind hierbei niedrigere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie sonstige Vorsorgebeträge für Risiken ursächlich. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich bedingt durch geringere Steuerverbindlichkeiten von 1,9 Mio.€ auf 1,1 Mio.€ reduziert. Die Bilanzsumme der KUKA Aktiengesellschaft erhöht sich als Saldo der beschriebenen Effekte um 85,8 Mio. € auf 1.467,3 Mio.€ (31. Dezember 2021: 1.381,5 Mio. €). Abhängigkeitsbericht Da kein Beherrschungsvertrag zwischen der KUKA Aktiengesellschaft und dem Mehrheitseigner besteht, erstellt der Vorstand in Übereinstimmung mit dem § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum. Der Bericht wurde mit der nachfolgenden Schlusserklärung versehen: "Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass die Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden ist. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor." Nachhaltigkeit bei KUKA Ökologische Verantwortung Nachhaltigkeit ist bei KUKA in der Unternehmenskultur verankert und steht für verantwortungsvolles, unternehmerisches Handeln gegenüber der Umwelt, unseren Mitarbeitenden, Kunden, Kapitalgeber: innen und unserem sozialen Umfeld. Der verantwortungsbewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen für eine intakte Umwelt und die stetige Verbesserung der Maßnahmen hierfür sind wichtige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Als Industrieunternehmen leistet KUKA einen messbaren Beitrag zur Verringerung von Umweltbelastungen. Dabei geht es um das Verringern des Verbrauchs für Energie und weiterer Ressourcen sowie das Senken der Emissionen und Abfallmengen. Ressourcenschonende Produktion und Umweltschutz KUKA Produkte und Anlagen stehen für Innovation und Qualität. Effiziente Produktionsprozesse, die die Umwelt schonen und Schadstoffe reduzieren, sind der Anspruch, den KUKA hat. Umweltrelevante Themen werden deswegen vom Umweltmanagement gemeinsam mit den verantwortlichen Mitarbeitenden kontinuierlich betrachtet und bewertet. Der Großteil der KUKA Produktionsstandorte arbeitet nach international anerkannten Managementsystem-Normen bezüglich Umwelt (ISO 14001), Energie (ISO 50001), Qualität (1ISO 9001) und weiteren branchenspezifischen Regelungen. Mit unseren Leitlinien für Qualität, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umwelt- und Energiemanagement haben wir zu allen Managementnormen konkrete Handlungsanleitungen geschafften. KUKA hat seit vielen Jahren ein standortübergreifendes Umweltmanagementsystem, das in der Verantwortung des Konzernvorstands liegt. Mitarbeitende Mitarbeitende im KUKA Konzern KUKA prägt mit seinen Technologien viele Branchen. Dabei sind die Mitarbeitenden die Stütze von KUKAs Erfolg. Um die Arbeitgeberattraktivität weiter zu verbessern, bietet KUKA zum Beispiel ein anspruchsvolles Aus- und Weiterbildungsprogramm, Maßnahmen zur Vereinbarung von Beruf und Familie und fördert die Vielfalt und Chancengleichheit. Am 31. Dezember 2022 beschäftigte der KUKA Konzern 15.064 Mitarbeitende. Damit lag die Zahl der Mitarbeitenden um 6,6 % über dem Niveau des Vorjahres (2021: 14.128). Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau Bei der Berufsausbildung bietet KUKA den Auszubildenden seit Jahrzehnten neben fachlichem Know-how auch die Möglichkeit, interkulturell zu lernen sowie unternehmensübergreifend zu denken und zu handeln. Das Unternehmen bildet bedarfsgerecht aus und hält in der Ausbildungsqualität und beim Leistungsniveau einen hohen Standard. Die Möglichkeit zur Berufsausbildung wird an den Standorten Augsburg, Obernburg und Bremen angeboten. Das Ausbildungsangebot des Konzerns reicht von technischen Berufen wie Industrie- und Zerspanungsmechaniker:in, Mechatroniker:in, Elektroniker:in für Automatisierungstechnik, Fachkraft für Lagerlogistik und Kaufmann/-frau für Speditions- und Logistikdienstleistungen bis hin zu Berufen wie Industriekaufmann//-frau, Fachinformatiker:in und Technische:r Produktdesigner:in. Zusätzlich zu den klassischen Ausbildungsberufen bietet KUKA ein duales, ausbildungsintegriertes Studium an der Hochschule Augsburg an, das mit einem Bachelor abgeschlossen wird. Neben dem dualen Verbundstudium Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik stehen auch die Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Informatik, technische Informatik und Wirtschaftsinformatik zur Wahl. Im Rahmen unserer Weiterbildungsprogramme an der KUKA Academy begleitet und fördert KUKA seine Mitarbeitenden in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung. Hier bietet KUKA allen Mitarbeitenden ein vielfältiges Angebot zur fachlich-methodischen und persönlichen Weiterbildung an. Dazu zählen Standardkurse wie IT-Trainings und Sprachkurse sowie fachspezifische Trainings für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche. Seminare zur Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen, insbesondere Kommunikations- und interkulturelle Trainings, sowie globale Leadership-Circle ergänzen unsere Weiterbildungsmaßnahmen, die wir international unter Berücksichtigung dezentraler Anforderungen anbieten. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Risiko- und Chancenbericht Grundsätze Der KUKA Konzern ist ein global aufgestelltes und international operierendes Unternehmen. Jedes unternehmerische Handeln eröffnet neue geschäftliche Chancen, aber auch eine Vielzahl von möglichen Risiken. Ziel des Vorstands der KUKA Aktiengesellschaft ist es, diese Risiken zu minimieren und die potenziellen Chancen zu nutzen, um den Wert des Unternehmens systematisch und nachhaltig für alle Stakeholder:innen zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Vorstand ergänzend zum bestehenden internen und externen Berichtswesen ein umfassendes Risikomanagementsystem innerhalb des Konzerns installiert, mit dem externe und interne Risiken für alle Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften systematisch und kontinuierlich identifiziert, bewertet, gesteuert, kontrolliert und berichtet werden. Das Risikomanagementsystem erfüllt die Kriterien, die in der international anerkannten Norm ISO 31000 beschrieben sind. Identifizierte Risiken werden konzernweit nach ihrem potenziellen Einfluss auf den Ergebnisbeitrag (EBIT) unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeiten quantitativ beurteilt. Dabei werden Worst-, Medium- und Best-Case-Szenarien betrachtet, aus denen ein gewichteter Risikoerwartungswert ermittelt wird. Im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften erfolgt bei der Risikobewertung eine entsprechende Berücksichtigung von Rückstellungen bzw. Wertberichtigungen im Jahresabschluss. Somit werden als Risiken dann die ungesicherten Restrisiken dargestellt, das heißt Risiken nach Risikobegrenzungsmaßnahmen (Nettobewertung). Dem Risikomanagementsystem liegt ein monatlicher Meldeprozess (Risikoinventur) zugrunde, der sowohl die Identifikation von neuen Risiken als auch die Folgebewertung bestehender Risiken umfasst. Diese Risiken werden gemeldet, falls sie den in der Konzernrichtlinie zum Risikomanagement festgelegten Schwellwert überschreiten. Risiken, die unterhalb des Schwellwerts bleiben, werden auf Segmentebene belassen und im Konzern mit "0" bewertet, da die Summe dieser Risiken auch kumuliert für den Konzern unwesentlich ist. Die so zusammengetragenen Informationen werden in einem ebenfalls monatlich zu erstellenden und an den Vorstand des KUKA Konzerns adressierten Risikobericht zusammengefasst. Dieser beinhaltet unter anderem eine Top-10-Risikobetrachtung sowie eine Risiko-Exposure-Betrachtung (Risikogesamtsituation) für die Business Segmente, die KUKA Aktiengesellschaft als Holdinggesellschaft sowie den KUKA Konzern. Die Top-10-Risiken sind ferner fester Bestandteil des internen Managements Berichts zum Monatsabschluss und werden monatlich im Rahmen von Ergebnisdurchsprachen zwischen dem Vorstand des KUKA Konzerns und dem Management der Business Segmente bzw. der KUKA AG besprochen. Die gemeldeten Risiken werden dem Vorstand zusätzlich quartalsweise im Steuerungskreis Risikomanagement vorgetragen und erläutert. Hier wird außerdem festgelegt, ob die bereits getroffenen Maßnahmen zur Risikominimierung ausreichen oder ob weitere Schritte einzuleiten sind. Die Plausibilisierung von gemeldeten Risiken findet in diesem Steuerungskreis ebenso statt wie die Ableitung von Handlungsalternativen zur Vermeidung von ähnlichen Risiken in der Zukunft. Darüber hinaus ist der Risikobericht Gegenstand von Sitzungen des Vorstands und des Aufsichtsrats, insbesondere des Prüfungsausschusses. ![]() Die jeweils direkte Verantwortung für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt beim Management der Business Segmente und der jeweiligen Tochtergesellschaften sowie bei den Verantwortlichen der jeweiligen Holding-Funktionen. Risikokoordinatoren in den zentralen und dezentralen Unternehmenseinheiten sorgen für eine einheitliche Berichterstattung mit klar definierten Meldewegen und mit an die Business Segmente und KUKA AG angepassten Meldegrenzen. Für den Fall, dass konzernweit fest definierte Meldegrenzen überschritten werden, besteht ferner eine interne Adhoc- Meldepflicht. Durch konzernweit einheitliche Vorgehensweisen werden Effizienz und Effektivität im Risikomanagement sichergestellt. Die Koordination des Risikomanagementsystems erfolgt durch Corporate Risk Management. Von dort werden die gemeldeten Einzelrisiken zu den genannten Top-10-Risikoübersichten bzw. Risiko- Exposure-Übersichten aggregiert, kommuniziert und überwacht. Diese Funktion ist im Konzerncontrolling der KUKA Aktiengesellschaft verankert, die direkt dem Finanzvorstand der KUKA Aktiengesellschaft unterstellt ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Risikomanagement integraler Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses im KUKA Konzern ist. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ermöglicht der Unternehmensleitung prinzipiell, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen, Maßnahmen zur Gegensteuerung einzuleiten und deren Umsetzung zu überwachen. Im Rahmen ihrer regulären Prüfungstätigkeit überwacht die interne Revision die Einhaltung der Risikomanagementrichtlinie des KUKA Konzerns und damit die Effektivität der implementierten Verfahren und Instrumente; sie schließt, sofern relevant, die Risikoverantwortlichen in den Prüfungsumfang mit ein. Darüber hinaus gewährleisten regelmäßige Prüfungen des Risikomanagementprozesses durch die interne Revision dessen Effizienz und Weiterentwicklung. Daneben prüft der Abschlussprüfer das Risikofrüherkennungssystem auf seine Eignung, um Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Neben dem Risikomanagementsystem besteht im KUKA Konzern ein internes Kontrollsystem (vgl. Lagebericht, Abschnitt "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem"), welches über das Risikomanagement hinaus die Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts- und Rechnungslegungsprozesse permanent überwacht und unterstützt. Risiken und Chancen im KUKA Konzern Das chancen- und risikoorientierte Controlling im KUKA Konzern sorgt dafür, dass Chancen und Risiken in die Unternehmenssteuerung einfließen. Aus der Bewertung der operativen Risiken anhand der im Abschnitt "Grundsätze" beschriebenen Vorgehensweise ergibt sich folgendes Bild über die Risikogesamtsituation (Risiko-Exposure) des Konzerns. Betrachtet wird der aggregierte Risikoerwartungswert (REW), der sich aus den mit ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit gewichteten Szenarien der Einzelrisiken errechnet. Es werden die aggregierten Risikoerwartungswerte aller im Konzern gesteuerten und quantifizierten Risiken ausgewiesen. Im Folgenden findet sich eine aggregierte Quantifizierung der auf Konzernebene und in den Geschäftsbereichen gesteuerten Risiken. Eine Aggregation der Chancen auf Konzernebene wird nicht vorgenommen. Auf Chancen wird daher in den nachfolgenden Abschnitten zu den Geschäftsbereichen näher eingegangen. Risiko-Exposure Konzern scrollen
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Nähere Erläuterungen zu den aufgeführten Risikokategorien finden sich in den nachfolgenden Abschnitten. Operative Risiken und Chancen der Business Segmente und der KUKA AG KUKA ist einem zyklischen Investitionsverhalten ihres Kundenkreises in relevanten Teilmärkten ausgesetzt. Dabei stellt die Automobilbranche mit ihren oligopolistischen Strukturen und dem steten Preisdruck einen wesentlichen Teil des Geschäftsvolumens in den Geschäftsbereichen dar. Schwankungen der Investitionstätigkeit werden auch unter Auswertung von Veröffentlichungen in den jeweiligen strategischen und operativen Planungen berücksichtigt. Bedingt durch das zyklische Geschäft wird stets darauf geachtet, hinreichende Flexibilität der eigenen Kapazitäten und der Kostenbasis zu gewährleisten. Der KUKA Konzern war im Geschäftsjahr 2022 auch von den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie, der u.a. daraus resultierenden Störungen der Lieferkette und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beeinflusst Trotzdem konnte KUKA von der Investitionsbereitschaft der Kunden profitieren, sowohl aus der Automobilindustrie als auch aus der General Industry. Die leichte Erholung der globalen Konjunktur wirkte sich positiv auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens aus. Die aufgetretenen Risiken konnten durch gezieltes Handeln, wie Bildung von Krisenteams zur Materialversorgung, weitestgehend bewältigt werden. Die im KUKA Konzern ergriffenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung haben bewirkt, dass alle notwendigen Geschäftsprozesse aufrechterhalten werden konnten und ein Großteil der Auslieferungen sichergestellt und Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Da die globalen Krisen andauern, ergeben sich Unsicherheiten, dass die Maßnahmen, die der KUKA Konzern ergriffen hat, nicht ausreichen. Das operative Geschäft würde bspw. durch vorübergehende Standortschließungen, Unterbrechung der Lieferkette oder auch Produktionsunterbrechungen nachteilig beeinflusst werden. Als größte Risiken gelten Störungen in der Liefer- und Versorgungskette, Cyberangriffe, Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und Auswirkung der Inflation. Diese Risiken sind im Rahmen des Risikomanagementprozesses untersucht, bewertet und mit Maßnahmen zur Mitigation versehen worden. Speziell Risiken bezüglich Energie- und Medienversorgung wurden detailliert untersucht und Maßnahmen zur Betriebskontinuität (wie Erweiterungen der Notstromversorgung an den Produktionsstandorten) getroffen. Ebenso wurden regulatorische Veränderungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Risikomanagement hinterlegt. Trotz allem hat es sich gezeigt, dass der Trend zur Automatisierung weiter anhält, der Chancen vor allem in den Bereichen Logistik/ E-Commerce, Gesundheitswesen, alternative Antriebe, aber auch in nichtindustriellen Bereichen bietet. Um eine für unsere Kunden bestmögliche Qualität der Produkte und eine zeitgerechte Auslieferung sicherzustellen, arbeitet KUKA mit Lieferanten zusammen, für die Qualität, Innovationsstärke, ständige Verbesserungen und Zuverlässigkeit im Fokus stehen. Im Allgemeinen bezieht KUKA Produktkomponenten von mehreren Anbietern, um das Risiko signifikanter Preissteigerungen bei wichtigen Rohstoffen zu minimieren, ist aber dennoch in wenigen Ausnahmefällen mangels verfügbarer Bezugsalternativen von einzelnen, marktbeherrschenden Lieferanten abhängig. Die Lieferantenrisiken werden im Rahmen des Risikomanagementprozesses fortlaufend beobachtet. Rechtliche Risiken und Versicherung Da KUKA weltweit tätig ist, müssen eine Vielzahl internationaler und landesspezifischer Rechtsnormen und Anweisungen, beispielsweise von Finanzverwaltungen, beachtet werden. Hierfür werden fallweise Spezialist:innen für das jeweilige nationale Recht hinzugezogen. Aus veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben sich Chancen und Risiken. So können steuerliche Betriebsprüfungen zu einer Belastung für den Konzern führen, zum Beispiel aus Prüfungsfeststellungen mit daraus abgeleiteten Zinsen, Strafen und Steuernachzahlungen. Diese Veränderungen sowie die sich daraus ergebenden Risiken werden fortlaufend beobachtet, allerdings sind aus derzeitiger Sicht keine Steuer- und Gesetzesvorgaben absehbar, die zu erheblichen Nachteilen für den KUKA Konzern führen können. Für steuerliche Risiken wird eine nach Kenntnis angemessene Vorsorge getroffen. Risiken aus Vertragsbeziehungen werden, wo möglich, durch standardisierte Rahmenverträge begrenzt. Die Rechtsabteilung des Konzerns unterstützt hierbei die operativen Gesellschaften und trägt so zur Risikobegrenzung bei. Dies betrifft Risiken aus laufenden Verträgen, Gewährleistungsverpflichtungen und Garantien sowie spezifische Länderrisiken wie zum Beispiel den mangelnden Patent- und Markenschutz. Zur Sicherstellung des geistigen Eigentums hat KUKA eine eigenständige Strategie formuliert, die vor allem durch Patente und Schutzrechte abgesichert wird. Außerdem sind Prozesse zu Product Compliance etabliert und werden eng überwacht. Im Rahmen des Versicherungs-/Risikomanagements werden zentral für den Konzern unter anderem ausreichende Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen, Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftpflichtversicherungen, sowie Versicherungen für Transportrisiken vorgehalten. Des Weiteren besteht für die Organe eine D&O0O (Directors and Officer Liability Insurance)-Versicherung. Es findet regelmäßig eine Überprüfung des vorhandenen Versicherungsschutzes statt, um die ausreichende Deckung zu gewährleisten und das Verhältnis aus Versicherungsschutz und Selbstbehalten versus Risikoprämie abzuwägen. Wirtschaftliche Risiken Der größte Teil der operativen Risiken im Risiko Exposure sind wirtschaftliche Risiken. Dies sind Risiken aus den Projektportfolios, wie Verzögerungen im Projektablauf durch Störungen der Lieferkette, technische Probleme oder drohende Vertragsstrafen bei verspäteter Projektübergabe. Darüber hinaus Produktrisiken, wie verspätete Auslieferung hauptsächlich durch Risiken in der Lieferkette. Die weltweiten Engpässe bei elektronischen Bauteilen sind dabei weiterhin das größte Risiko, gefolgt von Preissteigerungen durch die erhöhten Energiekosten. Das Risiko von zunehmenden Cyberangriffen betrifft sowohl Projekt- als auch Produktgeschäft und ist eine bedeutende Position im Risiko Exposure der wirtschaftlichen Risiken. Zu jedem operativen Risiko sind individuelle Maßnahmen zur Minderung definiert, wie eine erhöhte Diversifizierung in der Lieferkette oder Preisanpassungsklauseln. Finanzwirtschaftliche Risiken Die finanzielle Steuerung des KUKA Konzerns erfolgt durch die KUKA AG. Die Sicherung der Liquidität und der Kreditwürdigkeit des Konzerns und damit die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Ein effektives Risikomanagement bei der Steuerung von Währungs-, Zins- und Ausfallrisiken reduziert zudem die Ergebnisvolatilität. Die KUKA AG ermittelt, koordiniert und steuert die Finanzbedarfe der Konzerngesellschaften und optimiert die Konzernfinanzierung. Dazu setzt sie ein konzernweit einheitliches Treasury-Managementund Reporting-System ein. Finanzmittel werden in der Regel zentral durch die KUKA AG beschafft und konzernintern verteilt. Darüber hinaus wird das Liquiditätsrisiko für den KUKA Konzern durch eine enge Begleitung der Konzerngesellschaften bei der Steuerung ihrer Zahlungsströme reduziert. KUKA verfolgt eine konservative Finanzierungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Wesentlichen auf den in 2015 und 2018 emittierten Schuldscheindarlehen mit gestaffelten Laufzeiten bis 2023, einem im Dezember 2019 abgeschlossenen und im Mai 2022 aufgestockten Gesellschafterdarlehen mit Midea mit einer Laufzeit bis 2025, sowie auf einem 2018 refinanzierten Konsortialkredit mit einer Laufzeit bis 2025, der sowohl Barkredita-ls auch Garantielinien zur Verfügung stellt. Für den Konsortialkredit ist ein marktüblicher Financial Covenant (Leverage) vereinbart. Zusätzlich steht KUKA eine im Jahr 2018 mit Midea abgeschlossene Kreditlinie zur Verfügung, die ebenfalls eine Laufzeit bis 2025 hat. Über diese Finanzierungsvereinbarungen hinaus stehen KUKA weitere Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen von Factoring- Rahmenvereinbarungen zur Verfügung. Ausführliche Angaben zu den Finanzierungsinstrumenten sowie zur Inanspruchnahme der darin vereinbarten Kreditlinien, finden sich in den Jahresabschlusserläuterungen zu Finanzverbindlichkeiten/Finanzierung. KUKA sichert Zins- und Wechselkursrisiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen durch Finanzderivate ab. Geschäfte in Finanzderivaten werden ausschließlich zu Sicherungszwecken eingegangen, das heißt immer unter Bezug auf und zur Absicherung von zugrundeliegenden Basisgeschäften. Dabei ist - wann immer möglich - die KUKA AG der zentrale Absicherungspartner für die Konzerngesellschaften; die KUKA AG selbst sichert die Konzernrisiken durch Abschluss von entsprechenden Sicherungsgeschäften mit Banken ab. Interne Richtlinien regeln die Verwendung von Derivaten, die einer ständigen internen Risikokontrolle unterliegen. Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden verweisen wir auf die Darstellung im Konzern-Anhang unter Finanzielles Risikomanagement und Finanzderivate. Translationsrisiken - also Bewertungsrisiken für Bilanz- und GuVPositionen in fremden Währungen - werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet. Das aus der Volatilität der Leitwährungen resultierende ökonomische Wechselkursrisiko (Wettbewerbsrisiko) wird durch die Verteilung der Produktionsstandorte auf mehrere Länder reduziert (natural hedging). Politische Risiken Die politischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Spannungen im Handel zwischen den USA und China, neue Sanktionen gegenüber Russland und die damit verbundene Lage auf den Rohstoffmärkten, wirken sich auch auf den Geschäftserfolg von KUKA aus. Die daraus entstandenen Risiken wurden erkannt, analysiert und bewertet, und fortlaufend aktualisiert. Wir rechnen jedoch weiterhin mit schwankender Verfügbarkeit und Preisen für Rohstoffe, Halb- und Fertigwaren. Informationstechnische Risiken und Chancen IT-Risiken sind aufgrund der Bedeutung der IT für die Geschäftsprozesse in besonderem Fokus des Risikomanagementprozesses. Insbesondere durch die Häufigkeit von beispielsweise Virenangriffen oder Hacking als auch deren mögliches Schadenspotenzial. Diese auch als Cyber-Risiken benannte Risiken sind im aktuellen Risikoinventar enthalten und bewertet. Die bestehenden IT-Sicherheitssysteme und das vorhandene Business-Continuity-Management sowie Richtlinien und Organisationsstrukturen werden regelmäßig optimiert und überprüft, um mögliche informationstechnologische Risiken, wie zum Beispiel den Ausfall von Rechenzentren oder sonstigen IT-Systemen, bereits im Vorfeld zu erkennen bzw. zu minimieren. Dies erfolgt unter anderem durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software. Darüber hinaus hat KUKA derzeit mehrere Transformationsprojekte angestoßen mit dem Ziel einer konzernweit harmonisierten Prozesslandschaft bzw. unterstützenden IT-Anwendungssystemarchitektur. Hierdurch lassen sich langfristig Kostensenkungspotenziale und kontinuierliche Qualitätsverbesserungen realisieren. Durch die konsequente Überwachung der betreffenden Prozesse wird sichergestellt, dass Risiken sowohl aus externen Bedrohungen als auch aus der Abhängigkeit von der weiter fortschreitenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse reduziert werden. Risiken aus dem Bereich Informationssicherheit und Datenschutz werden fortlaufend beobachtet und analysiert, da daraus aufgrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen erhebliche Risiken für den Konzern entstehen können. Compliance-Risiken Compliance-Verstöße können weitreichende Folgen haben, die das Unternehmen nachhaltig schädigen und den wirtschaftlichen Erfolg einschränken können. So sind neben hohen Bußgeldern und Schadensersatzzahlungen der Ausschluss von Ausschreibungen, die Abschöpfung von Gewinnen sowie Konsequenzen strafrechtlicher Art möglich. Auch das Ansehen von KUKA als integrer Geschäftspartner kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann sich nicht nur negativ auf Kundenbeziehungen, sondern auf Geschäftsbeziehungen sämtlicher Art auswirken. Folglich könnten strategische Projekte, Transaktionen sowie Kapitalmarktmaßnahmen darunter leiden. Um diesen Risiken transparent und in angemessener Weise zu begegnen, wurde im Jahr 2008 das konzernweite Corporate-Compliance- Programm aufgelegt. Der darin verankerte Compliance-Ausschuss hält in regelmäßigen Abständen ordentliche sowie bei Bedarf außerordentliche Sitzungen ab. Die Mitglieder verfügen über einen tiefen und breiten Erfahrungsschatz sowohl zum Unternehmen als auch zur Branche. Dieser ermöglicht ihnen, Risiken umsichtig und adäquat zu bewerten. Vorsitzender des Ausschusses ist der Chief Compliance Officer, der an den Vorstandsvorsitzenden der KUKA Aktiengesellschaft berichtet; dieser berichtet wiederum an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Die Gesamtverantwortung für das Corporate-Compliance-Programm liegt beim Vorsitzenden des Vorstands. Es unterliegt einer strengen internen Kontrolle und wird anlassbezogen aktualisiert. Das Corporate-Compliance-Programm wird mithilfe der umfangreichen Prozesse und Maßnahmen des Compliance-Management-Systems in den Arbeitsalltag integriert. Wesentliche Compliance-Risiken ergaben sich im Jahr 2022 nicht, da KUKA durch frühzeitige Risikomitigation und Ursachenbekämpfung, zum Beispiel durch die Anpassung von Prozessen und zielgruppenorientierter Schulung, aktiv gegensteuern konnte. Personalrisiken und -chancen Der Erfolg des KUKA Konzerns, eines von Hochtechnologie geprägten Unternehmens, hängt maßgeblich von qualifizierten Fach- und Führungskräften ab. Personalrisiken erwachsen dem Konzern im Wesentlichen aus der Fluktuation von Mitarbeitenden in Schlüsselfunktionen. Aufgrund der gegenwärtigen Rahmenbedingungen besteht das Risiko einer höheren Fluktuation, was zu Kompetenzverschiebungen führen könnte. KUKA tritt diesem Risiko nicht zuletzt durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten entgegen, wie in der KUKA Academy, und durch moderne, flexible Arbeitsbedingungen, um die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu fördern und ihre Qualifikation zu erhöhen. Daraus ergeben sich auch Chancen bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender. Sonstige Risiken Der KUKA Konzern beobachtet permanent weitere Risiken und steuert diesen so weit wie möglich entgegen. Mögliche Risiken für die Umwelt aufgrund von betrieblichen Aktivitäten sind überwiegend auf den Einsatz von Gefahrstoffen zurückzuführen. Gewässer und Böden können auch durch eine gesetzeskonforme Entsorgung von Abfällen oder gar durch unvorhersehbare Unfälle beeinträchtigt werden. Solche Ereignisse lassen sich trotz aller vorsorglich ergriffener Maßnahmen nicht vollends ausschließen. KUKA ergreift daher vorbeugend weitreichende Maßnahmen, um diese potenziellen Umweltauswirkungen kontinuierlich zu reduzieren. Der Großteil unserer Produktionsstandorte arbeitet nach international anerkannten Managementsystemnormen bezüglich Umwelt (ISO 14001), Energie (ISO 50001), Qualität (1ISO 9001) und weiteren branchenspezifischen Regelungen wie zum Beispiel VDA 6 Teil 4. Seit vielen Jahren hat KUKA ein standortübergreifendes Umweltmanagementsystem. Auch werden fortlaufend Risiken resultierend aus dem Klimawandel ana- Iysiert und bewertet wie zum Beispiel Extremwetterereignisse wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen. Ebenso beobachten wir regelmäßig die Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich Umwelt und Klimaschutz, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen. Der Konzern nutzt teilweise im Eigentum befindliche Grundstücke und Immobilien im Rahmen seines Geschäftsbetriebs. Dabei trägt das Unternehmen Risiken für den Fall, dass dieses Eigentum mit etwaigen Altlasten, Bodenverunreinigungen oder sonstigen schädlichen Substanzen belastet ist. Nach heutigem Erkenntnisstand liegen keine wertmindernden, bilanziell zu berücksichtigenden Tatsachen vor. Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich solche Tatsachen, die beispielsweise Kosten verursachende Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen würden, zukünftig ergeben könnten. An den Standorten werden regelmäßig Risiken bezüglich Brandschutzes, Wasser- und Medienversorgung, statischer und baurechtlicher Mängel untersucht. Diese werden durch Sachverständige eingeschätzt und Maßnahmen zur Risikominimierung werden getroffen. Strategische Risiken und Chancen Ziel der Business Segmente ist es, in ihren jeweiligen Märkten zu den Markt- und Technologieführern zu gehören. Die konsequente Weiterentwicklung ihrer technologischen Basis über koordinierte Innovationsprogramme hat deshalb zentrale Bedeutung. Hierbei besteht eine wesentliche Aufgabe darin, Chancen und Risiken von Innovationen rechtzeitig zu erkennen und diese auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. Möglichen Fehleinschätzungen des Marktes wird durch regelmäßige, teilweise dezentrale Markt- und Wettbewerbsanalysen entgegengewirkt. Anwendungsorientierte Entwicklungen, Systempartnerschaften und Kooperationen vermindern das Risiko nicht marktgerechter Entwicklungsleistungen. Eine Quantifizierung strategischer Risiken und Chancen findet nicht statt. (die strategischen Risiken sind in der quantifizierten Gesamtrisikoposition (Risiko Exposure Konzern) nicht enthalten) Zusammenfassende Bewertung In der Gesamtbetrachtung der Risiken ist der KUKA Konzern überwiegend (leistungs-)wirtschaftlichen Risiken aus den Geschäftsbereichen sowie auf Konzernebene gesteuerten rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Trotz der weiterhin hohen Risikopotenziale wie beispielsweise durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der auch damit verbundenen Störungen in den Lieferketten, die im Risikomanagementsystem erkannt und bewertet wurden, sind für den Vorstand keine einzelnen oder aggregierten Risiken zu erkennen, die den Bestand des Unternehmens gefährden könnten. Strategisch und auch finanziell ist das Unternehmen so aufgestellt, dass die sich bietenden Geschäftschancen genutzt werden können. Prognosebericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Nach der weltwirtschaftlichen Erholung von den Belastungen der Corona-Pandemie im Jahr 2021 konnte diese im Jahr 2022, bedingt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine, eine hohe Inflation und geopolitischen Gegenwind, nur eingeschränkt fortgesetzt werden. Die negativen Auswirkungen der globalen Unsicherheiten werden sich 2023 laut OECD zunächst weiterhin auf die Wirtschaftsaktivität auswirken. Die erschwerten Finanzierungsbedingungen belasten die Investitionstätigkeit von Unternehmen, während die Inflation gleichzeitig die Kaufkraft der Konsumenten schmälert. Dadurch können auch Preissteigerungen in vielen Bereichen nur zum Teil an die Endkunden weitergegeben werden. Insgesamt erwarten die Experten für 2023 ein Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent (OECD Economic Outlook November 2022). Das Wachstum soll dabei hauptsächlich in den Entwicklungsländern stattfinden. Für die Eurozone und die EU erwartet die OECD lediglich ein Wachstum von 0,3 Prozent. Die deutsche Wirtschaft soll 2023 sogar um 0,6 Prozent schrumpfen. Für die USA wird ein Wachstum von 0,7 Prozent prognostiziert. Für China hingegen wird ein Wachstum von 4,5 Prozent erwartet. Die OECD erwartet auch für 2023 eine anhaltend hohe Inflation von 7 Prozent in der EU und 6,1 Prozent in der Eurozone. In Deutschland sollen die Konsumentenpreise um 7,5 Prozent steigen. Für die USA wird eine Inflation von 3,4 Prozent prognostiziert. Automatisierung & Digitalisierung Automation spielt zunehmend eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Fähigkeit der Hersteller zu sichern, den sich wandelnden Anforderungen von Industrie und Technologie gerecht zu werden, und denjenigen einen starken Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, die effizient ihre Produktion automatisieren. Aktuell sieht sich die Branche genau wie die gesamte Weltwirtschaft mehreren Herausforderungen gegenüber: Die sehr hohe Inflationsrate aufgrund von Lebensmittel- und Energiepreisen und die Verlangsamung des Wachstums in China aufgrund von Covid-19-bedingten Einschränkungen, Unsicherheiten bedingt durch den Krieg in der Ukraine (wie die Gefahr eines plötzlichen Stopps der Erdgaslieferungen Russlands an die Europäische Union), und die geopolitische Fragmentierung. Einige dieser Aspekte wirken sich direkt, andere indirekt auf unsere Märkte aus. Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage machen sich beispielsweise in Form von Lieferengpässen bei Halbleitern oder Stahl bemerkbar und erschweren somit die Produktionsplanung. In ihrem Bemühen, die Inflation zu bekämpfen, straffen die Zentralbanken ihre Geldpolitik. Dies wird zu höheren Kosten für die Projektfinanzierung führen, was sich wiederum negativ auf die Auftragseingänge auswirken könnte. Mittelfristig werden sich weltweite Megatrends wie die zunehmende Individualisierung von Produkten, die Digitalisierung, der demografische Wandel aber auch die verstärkte Regionalisierung, vor allem aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Krise und den Handelsstreitigkeiten, weiter verstärken. Die Erfahrungen zeigen, wie wichtig neue Geschäftsmodelle werden, die es den Kunden erlauben, ihre Prozesse flexibel auf sich schnell verändernde Marktbedürfnisse umzustellen. Logistische und politische Risiken könnten dadurch minimiert werden. Mit einer zunehmenden Regionalisierung werden Kapazitäten vor Ort aufgebaut und die Nachfrage nach intelligenten Automatisierungslösungen steigt. Insbesondere in Hochlohnländern müssen Unternehmen hocheffizient produzieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Außerdem wird die zunehmende Nachfrage nach individualisierten Produkten den Grad der Automatisierung weiter ansteigen lassen. Hier sind neue Geschäftsmodelle gefragt, die in Zukunft nicht nur die Produktion, sondern die gesamte Wertschöpfung grundlegend und nachhaltig verändern. Zunehmende Komplexität, steigende Variantenvielfalt bei schwankenden Produktionsmengen, neue Technologien, aber auch der immer stärker werdende globale (Preis-)Wettbewerb stellen produzierende Unternehmen vor neue Herausforderungen. Hersteller benötigen daher flexible Automatisierungslösungen, um sich schnell an eine veränderte Umgebung anzupassen und die Effizienz kontinuierlich zu verbessern. So hat sich in vielen Produktions- und Materialflussprozessen in den letzten Jahren die Rolle eines Roboters stark gewandelt. In der Vergangenheit wurden isolierte Roboter eingesetzt, um einzelne Aufgaben und Prozessschritte hinter Schutzzäunen zu automatisieren. Automatisierung war traditionell eine komplexe Aufgabe von der Programmierung bis zur Inbetriebnahme. Der Trend geht heute dahin, die Einstiegshürden für Automatisierung zu senken, indem Installation, Einsatz und Betrieb vereinfacht, Software und Sicherheitsfunktionen verbessert und Kosten gesenkt werden. Dies führt zu einer Steigerung der Produktivität und Flexibilität. Technologietrends wie Digitalisierung, Machine Learning und künstliche Intelligenz beschleunigen diese Entwicklungen. Der IFR rechnet gemäß seiner Prognose im World Robotics Report vom Oktober 2022 für die Jahre 2022 bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) der weltweiten Roboterinstallationen von 7 Prozent. Der langfristige Wachstumstrend bei den Roboterinstallationen wird weiterhin anhalten. Im Jahr 2023 wird die Marke von 600.000 installierten Einheiten erreicht werden, die Marke von 700.000 Einheiten im Jahr 2025. Für den nordamerikanischen Markt wird eine CAGR von 6 Prozent erwartet. Der mittelfristige Ausblick für den europäischen Markt fällt durch eine drohende Rezession schwächer aus. Es wird eine Wachstumsrate von lediglich 1 Prozent erwartet. Zentral- und Osteuropa sollen dabei mit 9 Prozent deutlich stärker wachsen als der Rest Europas. Der asiatische Markt, insbesondere der chinesische, bleibt weiterhin der Wachstumstreiber. Die CAGR wird auf 8 Prozent prognostiziert. Automotive Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) stehen die Wirtschaft und die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie vor bisher ungekannten und ungeahnten Herausforderungen. Die Liefer- und Transportketten wurden stark beeinträchtigt durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine, neue Corona-Lockdowns in China und die Knappheiten bei Halbleitern, anderen Vorprodukten und Rohstoffen. Darüber hinaus belasteten die massiv gestiegenen Energiepreise die Geschäftsentwicklung der Unternehmen. In diese herausfordernden Zeiten treibt die Automobilbranche die Transformation vom fossilen Verbrennungsmotor hin zu neuen nachhaltigen Antriebstechnologien weiter entschlossen voran. Sie steht damit vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte. Der VDA bezeichnet in seinem Jahresbericht 2022 vom November die Automobilindustrie als Teil und Treiber der ökologischen Transformation hin zu einer perspektivisch klimaneutralen Industrie. Dies führt zu steigenden Investitionen. Der Verband rechnet für die Jahre 2022 bis 2026 mit mehr als 220 Mrd. €, die Hersteller und Zulieferer allein in der deutschen Automobilindustrie für neue Fertigungsanlagen in den Bereichen Elektromobilität, Batterien, Digitalisierung und angrenzende Forschungsfelder aufbringen. So wird allein der Umbau und die Anpassung von Produktionsanlagen hin zur Herstellung vollelektrischer Fahrzeuge und Plug-in-Hybdride bis 2030 rund 100 Mrd. € kosten. In Europa rechnet der Verband mit mindestens 27 sogenannten Gigafactories für die Batteriezell- und Modulproduktion. Diesen Erwartungen zufolge müssen nur in Deutschland jede Woche mindestens 2.000 öffentliche Ladepunkte hinzukommen, nahezu sechsmal mehr als zuletzt. Dafür müssen bis zum Jahr 2030 rund 74 Mrd. € in die Ladeinfrastruktur investiert werden. Non-Automotive Die Kunden der Maschinen- und Anlagenbauer erwarten bei der Herstellung von individualisierten Produkten effiziente Produktions- und Logistikprozesse, und das zu wettbewerbsfähigen Preisen. Automatisierte Lösungen können dabei unterstützen, Prozesse flexibler, schneller und effizienter zu gestalten. Wachstumschancen bieten hier vor allem die Märkte außerhalb der Automobilindustrie. Trotz der weltweit steigenden Roboterinstallationen im Non-Automotive-Bereich während der letzten Jahre, liegen die Roboterdichten (Anzahl Roboter pro 10.000 Arbeitende) noch immer auf einem niedrigen Niveau. In Deutschland lag die Roboterdichte in Non-Automotive laut dem IFR-Bericht vom Oktober 2022 bei 233 Robotern pro 10.000 Arbeitenden. Verglichen dazu lag die Roboterdichte in der Automobilindustrie bei 1.500 Robotern. In den USA stieg die Roboterdichte in der General Industry auf 175 und in der Automobilindustrie lag die Dichte bei 1.457. In China, dem größten Robotermarkt weltweit, erhöhte sich die Roboterdichte in Non-Automotive auf 266 und in der Automobilindustrie lag sie bei 772 pro 10.000 Arbeitenden. Die Elektronikindustrie war auch 2021 die größte Kundengruppe für roboterbasierte Automatisierung mit rund 137.000 installierten Robotern weltweit. Im Durchschnitt stiegen die jährlichen Absatzzahlen von Robotern in der Elektronikindustrie zwischen 2016 und 2021 um 8 Prozent. Dazu tragen die hohe Nachfrage nach Elektroprodukten und -komponenten sowie die steigenden Investitionen in Infrastruktur vor allem in 5G-Technologien bei. Die Elektronikindustrie arbeitet unter einem starken Margendruck und sehr strengen Produktions- und Qualitätsstandards. Roboter eignen sich insbesondere dazu, sehr kleine Teile bei hohen Geschwindigkeiten und gleichzeitig hoher Präzision zu bearbeiten und das rund um die Uhr. Damit ermöglichen sie den Herstellern in der Elektronikindustrie, den geforderten Qualitätsanspruch bei einem hohen Durchsatz zu garantieren und zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren. Mit intelligenten Endeffektoren und Vision Technologies können die Anwendungsbereiche sogar noch ausgeweitet werden. Für einen Automatisierungsschub sorgen außerdem neue Technologien, wie zum Beispiel die einfachere Bedienung von Robotern. Damit werden Automatisierungslösungen in bisher wenig automatisierten Produktions- und Logistikumgebungen zunehmend attraktiver. Aber auch die starke Zunahme in Bereichen wie E-Commerce bietet Chancen für die Automatisierung. Immer mehr Waren werden online bestellt und Kunden wünschen möglichst kurze Lieferzeiten. Damit werden die Anforderungen an die Lagerhaltung immer komplexer, um die steigende Anzahl an eingehenden Aufträgen noch schneller zu bearbeiten. Der Kosten- und Wettbewerbsdruck im E-Commerce ist groß und Unternehmen, die sich nicht schnell genug an das dynamische Umfeld anpassen, werden aus dem Markt gedrängt. Folglich werden verstärkt effiziente Automatisierungslösungen gesucht, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. China Die chinesische Wirtschaft verzeichnete zwar in 2022 ein schwächeres Wachstum als in den letzten Jahren, zeigte sich jedoch im Verhältnis zum Rest der Welt deutlich weniger vom Angriffskrieg auf die Ukraine betroffen. Allerdings rechnet der VDMA nach den Beschlüssen des 20. Parteitags im Oktober 2022 nicht mit grundlegenden ökonomischen Kursänderungen. Daher erwarten die Experten auch keine Erholung von Konsum und Investitionstätigkeit. Auch ist nicht mit staatlichen Wachstumsimpulsen zu rechnen aufgrund der hohen Ausgaben im Zusammenhang mit den anhaltenden COVID-19-Maßnahmen. Hinzu kommen Einnahmeausfälle bedingt durch die Immobilienkrise. Allerdings gibt es einen Lichtblick: Die Automobilindustrie bleibt Wachstumslokomotive. Dies setzt allerdings voraus, dass es keine weiteren tarifären oder nicht-tarifären Handelshemmnisse gibt. Laut IFR wurden 2021 268.195 Roboter in China installiert. Rund 30 Prozent davon wurden von chinesischen Herstellern produziert. Die installierte Basis erhöhte sich von 961.566 auf 1.224.236 Einheiten und lag damit 27 Prozent über dem Vorjahr. Der chinesische Markt bleibt mit seinen hohen Wachstumsraten der größte Robotermarkt weltweit. Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, errichteten in- und ausländische Roboterhersteller Produktionsstätten in China und erhöhten kontinuierlich ihre Kapazitäten. Vor allem die massiven Investitionen aus der Automobilindustrie steigerten die Roboterinstallationen seit 2010. Infolgedessen entwickelte sich China sowohl zum weltweit größten Automobilmarkt als auch zum weltweit größten Produktionsstandort für Autos (einschließlich Elektroautos). Aufgrund seiner hohen Wachstumspotenziale ist der chinesische Roboter- und Automatisierungsmarkt ein Kernelement in KUKAs Wachstumsstrategie. KUKA plant, seine Marktanteile in China weiter auszubauen. Für 2023 rechnet der IFR mit einem Anstieg installierter Roboter in China von 8 Prozent. Gesamtaussage * Die globalen Unsicherheiten und Risiken drücken auf die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft im Jahr 2023. Vor allem der Angriffskrieg auf die Ukraine, die Furcht vor einer weltweiten Rezession, die Energiekrise und der Arbeitskräftemangel belasten die Aussichten und führen zu einer längeren Phase der Unsicherheit. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blickt KUKA zuversichtlich in das Jahr 2023. Es wird mit einer anhaltenden hohen Nachfrage nach Automatisierungslösungen gerechnet. KUKA ist weltweit in verschiedenen Währungsräumen tätig. Seine Finanzkennzahlen sind daher dem Einfluss von Wechselkursveränderungen ausgesetzt (Transaktions- und Translationsrisiken). Die für KUKA wesentlichen Währungen werden ausführlich im Anhang dargestellt. Der Umgang mit Zins- und Währungsrisiken im KUKA Konzern wird im Risiko- und Chancenbericht und im Anhang beschrieben. Voraussichtliche Geschäftsentwicklung im KUKA Konzern scrollen
1 Definitionen: leicht über /unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr < ±10 % über /unter Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr ≥ ±10 % auf Vorjahresniveau: absolute Veränderung gegenüber Vorjahr ≤ ±3 % Auftragseingang, Umsatz und EBIT-Marge Nach dem Rekordergebnis im Auftragseingang wird für das Gesamtjahr 2023 mit einem Auftragsvolumen gerechnet, das auf Vorjahresniveau liegt. Die Prognose für den Umsatz liegt leicht über dem Vorjahresniveau. Außerdem wird mit einer steigenden EBIT-Marge, die weiter im einstelligen Bereich liegen wird, gerechnet. Ergebnis nach Steuern Im Geschäftsjahr 2022 lag das Ergebnis nach Steuern im KUKA Konzern bei 101,4 Mio. €. Für 2023 rechnet KUKA auf Konzernebene mit einem Ergebnis nach Steuern, das über dem Vorjahresniveau liegen wird. Free Cashflow Der KUKA Konzern generiert seinen Free Cashflow im Wesentlichen aus den operativen Ergebnissen und der Entwicklung des Working Capitals. Für 2023 wird ein positiver Free Cashflow erwartet. KUKA AG Das Ergebnis im Einzelabschluss der KUKA AG hängt wesentlich von den Ergebnisabführungen der deutschen Tochtergesellschaften sowie von Ausschüttungen von Tochtergesellschaften ab. Der Jahresüberschuss ist der wichtigste Leistungsindikator. Die KUKA Aktiengesellschaft geht von einer deutlichen Verbesserung des Jahresergebnisses gegenüber dem Vorjahr aus. *Die zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf den zum Zeitpunkt der Erstellung des Prognoseberichts vorliegenden Informationen, Erwartungen und Einschätzungen des Unternehmens. Erklärung zur Unternehmensführung Für die Erklärung zur Unternehmensführung (Frauenquote) gemäß § 289f HGB wird auf die veröffentlichten Informationen auf der Internetseite www.kuka.com verwiesen. Konzern-AbschlussKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Bilanz Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 41 Konzern-Anhang Allgemeine Angaben Erläuterungen der Abschlussposten Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Konzern-Bilanz: Aktiva Erläuterungen zur Konzern-Bilanz: Passiva Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Sonstige Erläuterungen Organe Anteilsbesitzliste der KUKA Aktiengesellschaft Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung
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in Mio. € | Erläuterung | 2021 | 2022 |
Umsatzerlöse | 1 | 3.286,2 | 3.897,0 |
Umsatzkosten | 2 | -2.589,5 | -3.087,0 |
Bruttoergebnis vom Umsatz | 696,7 | 810,0 | |
Vertriebskosten | 2 | -284,9 | -312,6 |
(davon Wertminderungsaufwand inkl. Wertaufholung aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten) | (-14,1) | (6,7) | |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 2 | -159,6 | -171,2 |
Allgemeine Verwaltungskosten | 2 | -196,7 | -215,0 |
Sonstige betriebliche Erträge | 3 | 14,9 | 17,5 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 3 | -9,3 | -12,0 |
Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen | 0,8 | 1,7 | |
Betriebsergebnis /Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 61,8 | 118,4 | |
Abschreibungen | 140,2 | 132,8 | |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 202,0 | 251,2 | |
Ergebnis aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten | 4 | 3,8 | 2,5 |
Zinserträge | 4 | 27,1 | 24,7 |
Zinsaufwendungen | 4 | -19,2 | -21,9 |
Fremdwährungsgewinn /-verlust | 4 | 1,8 | 2,7 |
Finanzergebnis | 13,5 | 8,0 | |
Ergebnis vor Steuern | 75,3 | 126,4 | |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 5 | -25,9 | -25,0 |
Ergebnis nach Steuern | 49,4 | 101,4 | |
(davon auf Minderheitenanteile entfallend) | (10,4) | (13,3) | |
(davon auf KUKA AG entfallend) | 6 | (39,0) | (88,1) |
Ergebnis je Aktie (unverwässert /verwässert) in € | 0,98 | 2,21 |
in Mio. € | Erläuterung | 2021 | 2022 |
Ergebnis nach Steuern | 49,4 | 101,4 | |
Positionen, die potenziell in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Unterschiede aus Währungsumrechnung auf KUKA AG entfallend | 60,9 | 20,0 | |
Unterschiede aus Währungsumrechnung auf Minderheitenanteile entfallend | 33,0 | -7,9 | |
Positionen, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Änderung des beizulegenden Zeitwerts der Eigenkapitalinstrumente | 0,5 | - | |
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste | 23 | 16,2 | 37,1 |
Latente Steuern auf die Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste | -1,9 | -8,2 | |
Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen (sonstiges Ergebnis) | 108,7 | 41,0 | |
Gesamtergebnis | 158,1 | 142,4 | |
(davon auf Minderheitenanteile entfallend) | (43,4) | (5,4) | |
(davon auf KUKA AG entfallend) | (114,7) | (137,0) |
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Ergebnis nach Steuern | 49,4 | 101,4 |
Ertragsteuern | 8,1 | 91,4 |
Zinsergebnis | -7,8 | -2,8 |
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 53,5 | 49,6 |
Abschreibungen auf Sachanlagen | 49,8 | 46,9 |
Abschreibungen auf Finanzinvestitionen | - | 0,7 |
Abschreibungen auf Nutzungsrechte | 35,9 | 35,6 |
Sonstige (zahlungsunwirksame) Erträge | -8,5 | -88,7 |
Sonstige (zahlungsunwirksame) Aufwendungen | 42,9 | 21,5 |
Cash Earnings | 223,3 | 255,6 |
Gewinne aus Anlagenabgängen | -2,2 | -1,2 |
Veränderung der Rückstellungen | -29,3 | -21,1 |
Veränderung von Posten des Umlaufvermögens und der Schulden Veränderung der Vorräte | -127,2 | -286,4 |
Veränderung der Forderungen und Abgrenzungsposten | -305,6 | -203,5 |
Veränderung der Schulden und Abgrenzungsposten (ohne Finanzschulden) | 496,3 | 178,4 |
Auszahlungen für Investitionen in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | - | -8,3 |
Gezahlte Ertragsteuern | -14,4 | -79,2 |
Sachverhalte, die dem Cashflow aus Investitionstätigkeit /Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | -32,9 | -32,5 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 208,0 | -198,2 |
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens | 8,8 | 3,3 |
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -39,9 | -38,3 |
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -61,5 | -82,9 |
Einzahlungen für Investitionen in Finanzinvestitionen und at Equity Beteiligungen | 16,8 | - |
Ein- /Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | -58,3 | 115,6 |
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen sowie Gruppen von Vermögenswerten | -0,7 | -12,5 |
Erhaltene Zinsen | 27,2 | 24,7 |
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -107,6 | 9,9 |
Free Cashflow | 100,4 | -188,3 |
Dividendenzahlungen | -4,4 | -4,4 |
Ein- /Auszahlungen aus der Aufnahme /Tilgung von Bankverbindlichkeiten, Schuldscheindarlehen und Gesellschafterdarlehen sowie Veränderung kurzfristiger Bankverbindlichkeiten | -9,0 | 49,3 |
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen | 31,7 | 32,4 |
Gezahlte Zinsen | -18,5 | -21,0 |
Tilgung Leasingverbindlichkeiten | -34,6 | -34,2 |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -34,8 | 22,1 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 65,6 | -166,2 |
Wechselkurs- und sonstige Veränderungen des Finanzmittelfonds | 53,0 | -12,5 |
Veränderung des Finanzmittelfonds | 118,6 | -178,7 |
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 554,6 | 673,2 |
Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 673,2 | 494,5 |
1 Weitere Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung siehe Anhang
Aktiva
in Mio. € | Erläuterung | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Langfristige Vermögenswerte | |||
Immaterielle Vermögenswerte | (7) | 536,3 | 553,7 |
Sachanlagen | (8) | 368,5 | 398,0 |
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | (8) | - | 9,4 |
Finanzinvestitionen | (9) | 5,0 | 4,8 |
At Equity bilanzierte Beteiligungen | (10) | 29,7 | 32,9 |
Nutzungsrechte | (11) | 114,7 | 111,9 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing | (11) | 100,7 | 66,4 |
Ertragsteuerforderungen | (5) | 0,5 | - |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | (15) | 1,3 | 5,8 |
Latente Steuern | (5) | 95,8 | 149,7 |
1.252,5 | 1.332,6 | ||
Kurzfristige Vermögenswerte | |||
Vorräte | (12) | 445,6 | 719,8 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (13) | 596,9 | 713,4 |
Vertragsvermögenswerte | (14) | 475,2 | 506,3 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing | (11) | 32,9 | 41,5 |
Ertragsteuerforderungen | (5) | 21,1 | 21,6 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | (15) | 211,7 | 126,2 |
1.783,4 | 2.128,8 | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (16) | 673,2 | 494,5 |
2.456,6 | 2.623,3 | ||
3.709,1 | 3.955,9 |
Passiva
in Mio. € | Erläuterung | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Eigenkapital | (17) | ||
Gezeichnetes Kapital | (18) | 103,4 | 103,4 |
Kapitalrücklage | (19) | 306,6 | 306,6 |
Gewinnrücklage | (20) | 575,4 | 665,4 |
Andere Rücklagen | (22) | 43,9 | 92,8 |
Ausgleichsposten für Anteile Dritter | (21) | 325,3 | 332,2 |
1.354,6 | 1.500,4 | ||
Langfristige Schulden | |||
Finanzverbindlichkeiten | (26) | 44,4 | 0,4 |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | (26) | 148,7 | 196,6 |
Leasingverbindlichkeiten | (25) | 94,4 | 90,7 |
Übrige Verbindlichkeiten | (27) | 22,3 | 18,6 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | (23) | 95,8 | 59,6 |
Latente Steuern | (5) | 21,4 | 23,2 |
427,0 | 389,1 | ||
Kurzfristige Schulden | |||
Finanzverbindlichkeiten | (26) | 332,0 | 277,2 |
Leasingverbindlichkeiten | (25) | 30,2 | 33,0 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (25) | 634,2 | 655,3 |
Vertragsverbindlichkeiten | (14) | 484,8 | 530,1 |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | (25 /26) | 0,1 | 97,8 |
Ertragsteuerverbindlichkeiten | (25) | 27,6 | 38,7 |
Übrige Verbindlichkeiten | (27) | 276,6 | 302,9 |
Sonstige Rückstellungen | (24) | 142,0 | 130,3 |
1.927,5 | 2.065,3 | ||
Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind | (28) | - | 1,1 |
3.709,1 | 3.955,9 |
Erläuterung | 18 | 18 | 19 | 22 | ||
Andere Rücklagen | ||||||
in Mio. € | Aktienanzahl im Umlauf | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Währungsumrechnung | Bewertung FVOCI | Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste |
1.1.2021 | 39.775.470 | 103,4 | 306,6 | 16,1 | -1,4 | -47,6 |
Ergebnis nach Steuern | - | - | - | - | - | - |
Sonstiges Ergebnis | - | - | - | 60,9 | 0,5 | 14,3 |
Gesamtergebnis | - | - | - | 60,9 | 0,5 | 14,3 |
Dividende der KUKA AG | - | - | - | - | - | - |
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | 0,9 | 0,2 |
31.12.2021 /1.1.2022 | 39.775.470 | 103,4 | 306,6 | 77,0 | - | -33,1 |
Ergebnis nach Steuern | - | - | - | - | - | - |
Sonstiges Ergebnis | - | - | - | 20,0 | - | 28,9 |
Gesamtergebnis | - | - | - | 20,0 | - | 28,9 |
Dividende der KUKA AG | - | - | - | - | - | - |
Mitarbeiteraktienprogramm | - | - | - | - | - | - |
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | - | - |
31.12.2022 | 39.775.470 | 103,4 | 306,6 | 97,0 | - | -4,2 |
Erläuterung | 20 | 21 | ||
in Mio. € | Jahresüberschuss und sonstige Gewinnrücklagen | KUKA zustehendes Eigenkapital | Minderheiten zustehendes Eigenkapital | Summe |
1.1.2021 | 546,1 | 923,2 | 280,5 | 1.203,7 |
Ergebnis nach Steuern | 39,0 | 39,0 | 10,4 | 49,4 |
Sonstiges Ergebnis | - | 75,7 | 33,0 | 108,7 |
Gesamtergebnis | 39,0 | 114,7 | 43,4 | 158,1 |
Dividende der KUKA AG | 4,4 | 4,4 | - | 4,4 |
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstige Veränderungen | -5,3 | -4,2 | 1,4 | -2,8 |
31.12.2021 /1.1.2022 | 575,4 | 1.029,3 | 325,3 | 1.354,6 |
Ergebnis nach Steuern | 88,1 | 88,1 | 13,3 | 101,4 |
Sonstiges Ergebnis | - | 48,9 | -7,9 | 41,0 |
Gesamtergebnis | 88,1 | 137,0 | 5,4 | 142,4 |
Dividende der KUKA AG | -4,4 | -4,4 | - | 4,4 |
Mitarbeiteraktienprogramm | 1,5 | 1,5 | 1,3 | 2,8 |
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstige Veränderungen | 4,8 | 4,8 | 0,2 | 5,0 |
31.12.2022 | 665,4 | 1.168,2 | 332,2 | 1.500,4 |
Allgemeine Angaben
Aufstellungsgrundsätze
Die KUKA Aktiengesellschaft, registriert am Amtsgericht Augsburg unter HRB 22709, mit Sitz in Augsburg (Zugspitzstraße 140, 86165 Augsburg) stellt ihren Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2022 nach den zum Bilanzstichtag zur Anwendung in der Europäischen Union verabschiedeten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) auf. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS). Die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), ergänzt um die nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden Vorschriften, finden ebenfalls Berücksichtigung.
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den im Vorjahr angewandten Methoden. Ausgenommen sind die erstmals im Geschäftsjahr 2022 verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen. Der Konzern-Abschluss wird in Euro aufgestellt. Die Beträge im Anhang werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Die Kennzahlen im gesamten Geschäftsbericht sind kaufmännisch gerundet. In Einzelfällen kann es daher vorkommen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren lassen und dass Prozentangaben sich nicht aus den dargestellten Werten ergeben.
Die Aufstellung des Konzern-Abschlusses erfolgt, mit der Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente und Planvermögen, die zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) ausgewiesen werden, auf Basis historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Als der beizulegende Zeitwert wird dabei nach IFRS 13 derjenige Preis definiert, den unabhängige Marktteilnehmer unter marktüblichen Bedingungen zum Bewertungsstichtag bei Verkauf eines Vermögenswerts vereinnahmen bzw. bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlen würden.
Mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie bestimmter Markennamen bestehen im KUKA Konzern keine Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Die Gliederungsvorschriften des IAS 1 finden im Konzern-Abschluss Anwendung. Die Darstellung in der Konzern-Bilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden.
Die Midea Group hält 100 % der Aktienanteile an der KUKA Aktiengesellschaft. Damit ist die KUKA Aktiengesellschaft eine mittelbare Tochtergesellschaft der Midea Group Co. Ltd., Foshan City, Guangdong Province /China, und wird in deren Konzern-Abschluss einbezogen. Dieser ist über die Internetseite www.cninfo.com.cn oder direkt auf der Internetseite der Midea Group Co. Ltd. unter www.midea-group.com/Investors/financial-reports abrufbar. Herr Xiangjian He kann auf die Midea Group Co. Ltd., Foshan City, Guangdong Province /China, maßgeblichen Einfluss ausüben, wonach Herr He aus Sicht des KUKA Konzerns als oberstes beherrschendes Unternehmen, das in diesem Fall durch eine natürliche Person repräsentiert wird, anzusehen ist.
Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis des KUKA Konzerns hat sich im Laufe des Geschäftsjahres durch Neugründungen, Verschmelzungen und sonstige Veränderungen verändert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Konsolidierungskreises aufgeteilt nach Regionen für das Geschäftsjahr 2022:
Land | EMEA | Americas | ||
konsolidierte Unternehmen | at Equity Unternehmen | konsolidierte Unternehmen | at Equity Unternehmen | |
1.1.2022 | 51 | - | 18 | - |
Neugründung /Kauf | 2 | - | - | - |
Verschmelzungen | - | - | - | - |
Summe Veränderung | 2 | - | - | - |
31.12.2022 | 53 | - | 18 | - |
Land | APAC | Total | ||
konsolidierte Unternehmen | at Equity Unternehmen | konsolidierte Unternehmen | at Equity Unternehmen | |
1.1.2022 | 26 | 5 | 95 | 5 |
Neugründung /Kauf | - | - | - | |
Verschmelzungen | - | - | - | - |
Summe Veränderung | - | - | 2 | - |
31.12.2022 | 26 | 5 | 97 | 5 |
Das Segment Systems beinhaltet 15 vollkonsolidierte Einheiten (2021: 15 Einheiten). Im Geschäftsbereich Robotics wurde eine Einheit neu gegründet sowie eine Einheit erworben, wodurch zum Bilanzstichtag 38 vollkonsolidierte Einheiten (2021: 36 Einheiten) im Segment Robotics enthalten waren. Wie auch im Vorjahr beinhaltet das Segment Robotics zwei at Equity konsolidierte Einheiten. Das Segment Swisslog zeigt 19 vollkonsolidierte Einheiten (2020: 19 Einheiten). Der Bereich Swisslog Healthcare wies zum 31. Dezember 2022 13 vollkonsolidierte Einheiten aus (2021: 13 Einheiten) und eine at-Equity-Einheit (2021: 1 Einheit) aus. Das Business Segment China wies acht vollkonsolidierte Einheiten (2021: acht Einheiten) aus.
Zwei at-Equity-Einheiten werden im Segment China dargestellt (2021: zwei Einheiten). Im Bereich Corporate Functions werden zum Bilanzstichtag vier vollkonsolidierte Einheiten ausgewiesen (2021: vier Einheiten). Insgesamt erhöht sich die Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften von 95 zum 31. Dezember 2021 auf 97 zum 31. Dezember 2022. Die Anzahl der at Equity bilanzierten Einheiten blieb unverändert bei fünf Einheiten.
Neugründung /Unternehmenserwerb
Der KUKA Konzern gründete im Geschäftsjahr die KUKA TR ROBOT TEKNOLOJİLERİ SANAYİ TİCARET ANONİM ŞİRKETİ in ÜMRANİYE, Türkei. Außerdem wurde die Gesellschaft Delfoi Robotics OY in Tampere, Finnland, im Geschäftsjahr 2022 erworben. Beide Gesellschaften wurden erstmals in den Konzern-Abschluss miteinbezogen und wurden dem Business Segment Robotics zugeordnet.
Unternehmenserwerb 2022
Delfoi Robotics OY
Im vierten Quartal 2022 erwarb die Visual Components Oy, Espoo /Finnland, 100 % der Anteile an Delfoi Robotics Oy Tampere /Finnland. Delfoi befasst sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von Industrierobotik-Softwarelösungen und damit verbundenen Dienstleistungen. Delfois Offline-Programmierung ("OLP") Software stellt die fortschrittlichste Offline-Programmierungstechnologie dar und ergänzt das Portfolio der von Visual Components und KUKA angebotenen Lösungen.
Um wichtige Funktionen in der Simulationsumgebung weiterzuentwickeln, soll dieser Erwerb KUKA in die Lage versetzen, die Entwicklung entsprechend zu beschleunigen und Lücken bei der Simulation und Offline-Programmierung von Roboterprozessen zu schließen.
Der Kaufpreis in Höhe von 12,5 Mio. € wurde bereits bezahlt. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 0,5 Mio. €. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Anteile an bereits vorher konsolidierten Unternehmen wurden nicht übernommen.
Im Zeitraum vom 11. Oktober bis 31. Dezember 2022 erwirtschaftete das erworbene Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 0,8 Mio. € und ein Ergebnis von 0,1 Mio. €. Wäre das Unternehmen bereits zum Jahresbeginn 2022 übernommen worden, so läge der Beitrag zum Umsatz bei rund 2,8 Mio. € und das Ergebnis hätte sich um 0,4 Mio. € erhöht.
Der Bruttobetrag der übernommenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lag bei 0,3 Mio. €. Wertberichtigungen hierauf waren nicht zu bilden.
Nachfolgende Tabelle zeigt die im Zuge des Erwerbs übernommenen Buchwerte unmittelbar vor der Akquisition sowie die Eröffnungsbilanz:
in Mio. € | Übernommene Buchwerte | Eröffnungsbilanz |
Immaterielle Vermögenswerte | - | 13,3 |
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 0,9 | 1,5 |
Verbindlichkeiten und Rückstellungen | -0,9 | -2,3 |
Summe | - | 12,5 |
Bei den übernommenen immateriellen Vermögenswerten handelt es ich im Wesentlichen um Technologie /Software sowie den Markennamen. Die Forderungen stehen überwiegend im Zusammenhang mit übernommenen Aufträgen. Eventualverbindlichkeiten wurden nicht übernommen. Die latenten Steuern wurden durch Multiplikation der gesamten identifizierten und neu bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem Steuersatz von 20,0 % ermittelt. Unter Berücksichtigung des Kaufpreises und des beizulegenden Zeitwerts des Nettovermögens ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,1 Mio. €. Dieser spiegelt insbesondere die künftigen Synergien wider.
Konsolidierungsgrundsätze
Werden Tochterunternehmen gemäß dem Control-Konzept nach IFRS 10 direkt oder indirekt beherrscht, so werden sie in Übereinstimmung mit den Regeln zur Vollkonsolidierung in den KUKA Konzern-Abschluss miteinbezogen. Eine Beherrschung kann unterstellt werden, wenn der KUKA Konzern ein Anrecht auf die variablen Rückflüsse besitzt. Über die Beherrschung ist der KUKA Konzern zudem in der Lage, die Rückflüsse aus dem Unternehmen zu beeinflussen. Das Datum der Erlangung oder des Verlusts der Beherrschung ist maßgeblich für die Einbeziehung eines Unternehmens in die Konsolidierung bzw. die Entkonsolidierung.
Der Konzern-Abschluss basiert auf den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellten Abschlüssen der KUKA Aktiengesellschaft und der einbezogenen Tochterunternehmen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt. Positive Unterschiedsbeträge werden entsprechend IFRS 3 unter den immateriellen Vermögenswerten als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten werden verrechnet und auftretende Zwischenergebnisse eliminiert. Die erforderlichen latenten Steuerabgrenzungen werden auf die Konsolidierungsvorgänge vorgenommen.
Bürgschaften oder Garantien, die die KUKA AG zugunsten konsolidierter Tochtergesellschaften übernimmt, werden eliminiert, wenn keine Außenwirkung gegeben ist.
Währungsumrechnung
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden initial mit dem Transaktionskurs eingebucht und am Bilanzstichtag mit dem gültigen Mittelkurs umgerechnet. Daraus entstehende Kursgewinne bzw. -verluste werden erfolgswirksam in dem Funktionsbereich erfasst, in dem sie entstanden sind. Entsteht beispielsweise ein Kursgewinn bzw. -verlust aus einem Fremdwährungsgeschäft im Liefer- und Leistungsverkehr, so erfolgt der Ausweis innerhalb der Umsatzkosten. Bei Kurseffekten aufgrund von Darlehensgeschäften werden diese innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften, die in den Konzern-Abschluss mit einbezogen werden, werden in Übereinstimmung mit IAS 21 aus ihrer funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Eine Ausnahme bilden die KUKA Hungaria Kft., Taksony /Ungarn, sowie KUKA TR ROBOT TEKNOLOJİLERİ SANAYİ TİCARET ANONİM ŞİRKETİ, ÜMRANİYE /Türkei, deren funktionale Währung Euro ist.
Nicht realisierte Kursdifferenzen aus der Umrechnung von eigenkapitalersetzenden Darlehen an Tochtergesellschaften in fremder Währung werden direkt im Gesamtergebnis ausgewiesen und somit direkt im Eigenkapital erfasst. Bei Verlust der Beherrschung findet eine erfolgswirksame Auflösung dieser Effekte statt. Für derivative Firmenwerte, die vor 1. Januar 2005 erfasst wurden, wurde der Umrechnungskurs in Euro zu ihren jeweiligen historischen Kursen festgeschrieben.
Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Aufwendungen und Erträge findet zu Monatsdurchschnittskursen statt. Sowohl Währungsumrechnungsunterschiede bei Vermögenswerten und Schulden gegenüber dem Vorjahr als auch Umrechnungsdifferenzen zwischen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz werden ergebnisneutral im Eigenkapital innerhalb der anderen Rücklagen ausgewiesen. Bestehen Währungsdifferenzen beim Ausscheiden aus dem Konzern, so werden diese ergebniswirksam aufgelöst.
Innerhalb des KUKA Konzerns gibt es Leasingverträge gemäß IFRS 16, die in Währungen abgeschlossen wurden, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Einheit entsprechen. Diese Verträge werden zunächst in die funktionale Währung der Tochtergesellschaft und anschließend in die Konzernwährung Euro umgerechnet.
Die wichtigsten verwendeten Währungskurse für das Berichts- sowie das Vorjahr sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
Land | Währung | Stichtagskurs | |
31.12.2021 | 31.12.2022 | ||
China | CNY | 7,1947 | 7,3582 |
Schweiz | CHF | 1,0331 | 0,9847 |
USA | USD | 1,1326 | 1,0666 |
Bilanzierung und Bewertungsgrundsätze
Auftragseingang
Wenn eine verbindliche Bestellung vorliegt, dann wird ein Auftrag als Auftragseingang ausgewiesen. Der Auftragseingang ist eine Bewegungsgröße, die sich auf ein Geschäftsjahr bezieht. Rahmenverträge per se oder auch Absichtserklärungen führen noch zu keinem Auftragseingang. Erst wenn zu diesem Rahmenvertrag ein rechtlich bindender Abruf vorliegt, wird ein Auftragseingang gezeigt.
Auftragsbestand
Der Auftragsbestand stellt eine Bestandsgröße dar und enthält Aufträge, so lange eine verbindliche Kundenbestellung noch nicht in Rechnung gestellt ist. Im Falle einer langfristigen Auftragsfertigung gilt der Umsatz als Bezugsgröße. Im Falle eines Auftragsstornos des laufenden Jahres wird der Auftragseingang und korrespondierend der Auftragsbestand reduziert. Handelt es sich jedoch um eine Stornierung des Auftrages aus dem Vorjahr, wird lediglich der Auftragsbestand vermindert.
Umsatzrealisierung
Die Umsätze im KUKA Konzern setzen sich aus dem Verkauf von Robotern und Automatisierungslösungen für die verschiedensten Industrie- und Healthcarebereiche zusammen. Die Realisierung der Erlöse findet mit der Erbringung der Leistung, beispielsweise mit der Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden statt. Ist die vertraglich vereinbarte Performance Obligation erfüllt, so wird dieser Anteil als Umsatz entweder als zeitraum- oder als zeitpunktbezogen ausgewiesen. Um bspw. einen Fertigstellungsgrad für die zeitraumbezogene Bilanzierung bestimmen zu können, müssen die mit dem Verkauf verbundenen Kosten hinreichend sicher bestimmt werden können. Bei einer zeitpunktbezogenen Leistungserbringung wird die Rechnung meist nach Erfüllung der Performance Obligation gestellt. Bei der zeitraumbezogenen Leistungserfüllung ist die Rechnungsstellung an die Erreichung von Meilensteinen geknüpft. Für den KUKA Konzern von untergeordneter Bedeutung sind Leistungsverpflichtungen hinsichtlich Rücknahme, Erstattung, über gesetzliche Garantien hinausgehende und ähnliche Verpflichtungen.
Für Aufträge, die die Kriterien des IFRS 15.35 erfüllen, wird die zeitraumbezogene Bilanzierung angewendet. Anhand des Fertigstellungsgrads eines Auftrags, der mittels der Cost-to-Cost-Methode pro Projekt ermittelt wird, findet die Umsatzlegung statt. Bei der Cost-to-Cost-Methode werden die bereits für das Projekt angefallenen Kosten, die durch die Begutachtung der erbrachten Leistungen erfüllt werden, ins Verhältnis zu den erwarteten Kosten gesetzt. Wird ein Auftrag zeitraumbezogen (over-time) bilanziert, so wird der Gewinn hieraus auf Basis des errechneten Fertigstellungsgrads realisiert. Wenn die erhaltenen Anzahlungen die bereits erbrachten Leistungen übersteigen, so wird der resultierende negative Saldo unter den Vertragsverbindlichkeiten (Contract Liabilities) ausgewiesen. Ein Vertragsvermögenswert (Contract Asset) wird ausgewiesen, wenn die erbrachten Leistungen über den erhaltenen Anzahlungen liegen. Wenn der Anspruch auf die Gegenleistung unbedingt ist, wird ein Vertragsvermögenswert zur Forderung aus Lieferungen und Leistungen. Dies ist der Fall, wenn die Fälligkeit der Gegenleistung nur noch vom Zeitablauf abhängig ist. Die Wertminderung von Vertragsvermögenswerten wird auf derselben Grundlage wie für finanzielle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 9 bemessen, ausgewiesen und angegeben. Weitere Informationen dazu sind im Abschnitt "Finanzinstrumente" zu finden. Der KUKA Konzern wendet im Rahmen der Rechnungsstellung branchenübliche Zahlungsziele an. Für drohende Projektverluste wird auf den Absatz "Rückstellungen" innerhalb dieses Kapitels verwiesen.
Umsatzkosten
Innerhalb der Umsatzkosten werden die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Anschaffungskosten von verkauften Handelswaren ausgewiesen. Neben direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten werden auch Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und immateriellen Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf Vorräte in den Umsatzkosten berücksichtigt.
Müssen Rückstellungen für Produktgewährleistungen berücksichtigt werden, so wird der entstandene Aufwand zum Zeitpunkt der Umsatzlegung innerhalb der Umsatzkosten erfasst. Wenn die aktuell geschätzten Gesamtkosten die Umsatzerlöse eines Auftrags übersteigen, werden die daraus entstehenden drohenden Verluste im Berichtszeitraum des erstmaligen Überschreitens berücksichtigt.
Unternehmenszusammenschlüsse
Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß der Erwerbsmethode bilanziert, wobei die Anschaffungskosten einer Akquisition nach den beizulegenden Zeitwerten der betroffenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt bestimmt werden. Im Erwerbszeitpunkt wird die vereinbarte bedingte Gegenleistung zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Unabhängig vom Umfang nicht beherrschender Anteile werden im Erwerbszeitpunkt die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten (inklusive Eventualverbindlichkeiten) zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Entstehende Gewinne und Verluste werden in der Folge unbegrenzt ihrem Beteiligungsanteil entsprechend berücksichtigt.
Investitionen in assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Investitionen in assoziierte Unternehmen und in Gemeinschaftsunternehmen werden initial zu den Anschaffungskosten bilanziert. Für die Folgebewertung, die gemäß der Equity-Methode durchgeführt wird, ist IAS 28 einschlägig. Die Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen werden in einem gesonderten Posten innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Im vierten Quartal eines Geschäftsjahres oder anlassbezogen bei Vorliegen von Wertminderungsindikatoren findet für die im Unternehmen vorhandenen Geschäfts- oder Firmenwerte eine Werthaltigkeitsprüfung statt. Dafür wird der Buchwert der jeweiligen Cash Generating Units (kurz CGUs; bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten) mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Sobald der Buchwert einer CGU den erzielbaren Betrag übersteigt, muss ein Wertminderungsaufwand für den der CGU zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert erfasst werden. Der erzielbare Betrag ist definiert als der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert, abzüglich möglicher Verkaufskosten, und dem Nutzungswert der CGU. Der KUKA Konzern ermittelt in der Regel den erzielbaren Betrag einer CGU auf Basis ihres Nutzungswerts. Hierfür werden die Daten für die Detailplanungsphase aus den Unternehmensplanungen für die nächsten drei Jahre herangezogen und um die strategische Planung für die darauffolgenden zwei Jahre erweitert. Ein für den Geschäfts- und Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf nicht aufgeholt werden.
Für die verwendeten segmentspezifischen Diskontierungssätze sowie Ausführungen zu den weiteren Parametern und deren Herleitung, ebenso wie für die Nennung der wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte, verweisen wir auf die unter Ziffer 7 gemachten Ausführungen.
Selbst erstellte Software und andere Entwicklungskosten
Sind alle Voraussetzungen des IAS 38 kumulativ erfüllt, so werden die dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten aktiviert.
Mit dem Beginn der wirtschaftlichen Nutzung des Vermögenswerts wird dieser planmäßig über einen Zeitraum von in der Regel drei bis fünf Jahren nach seinem Werteverzehr linear abgeschrieben. Die Werthaltigkeitsprüfung der noch nicht abgeschlossenen, aber schon aktivierten Entwicklungsprojekte findet im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte statt.
Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten werden ergebniswirksam erfasst.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Software und Patente stellen im KUKA Konzern im Wesentlichen die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte dar. Diese werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer, die in der Regel zwischen einem und fünf Jahren beträgt, abgeschrieben.
Sachanlagevermögen
Der Bilanzansatz der Sachanlagen setzt sich aus den jeweiligen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertberichtigungen zusammen. Die in der Regel angewandte lineare Abschreibungsmethode unterliegt fortlaufender Evaluierung.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die gegenüber dem Vorjahr unveränderten wirtschaftlichen Nutzungsdauern, die den planmäßigen Abschreibungen in der Regel zugrunde liegen. Die tatsächlichen Nutzungsdauern können aufgrund vertraglicher, regionaler oder auch zeitlicher Gegebenheiten variieren:
Jahre | |
Grundstücke und Gebäude | 20 - 50 |
Technische Anlagen und Maschinen | 2 - 15 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2 - 15 |
Übersteigt der in der Bilanz erfasste Buchwert eines Vermögenswerts den erzielbaren Betrag, so wird eine Wertminderung gemäß IAS 36 vorgenommen. Dies geschieht im Rahmen eines Wertminderungstests, der durchgeführt wird, sobald Wertminderungsindikatoren vorliegen (ein sogenanntes Triggering Event). Ob dies der Fall ist, unterliegt im KUKA Konzern der laufenden Überprüfung. Verändern sich berechnungsrelevante Parameter wie beispielsweise eine signifikante Erhöhung der Marktrenditen oder gibt es Änderungen mit nachteiligen Folgen im technischen, marktbezogenen, ökonomischen oder auch gesetzlichen Umfeld, so deutet dies auf ein Triggering Event hin. Pro betroffenem Vermögenswert wird der erzielbare Betrag ermittelt. Dieser wird aus dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und dem Nutzungswert ermittelt. Entfallen die Gründe für eine vorausgegangene Wertminderung, so erfolgt eine Wertaufholung.
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und /oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten und nicht selbst genutzt oder zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten werden. Zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zählen unbebaute Grundstücke, Gebäude und /oder Gebäudeteile. Auch Nutzungsrechte aus angemieteten, bebauten und unbebauten Grundstücken sowie aus angemieteten Wohn- und Gewerbeimmobilien (Zwischenvermietung) im Sinne des IFRS 16, können die Definition einer als Finanzinvestition gehaltene Immobilien erfüllen.
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien werden bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt im KUKA Konzern zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer, die den planmäßigen, linearen Abschreibungen zugrunde liegt, beträgt 20 Jahre für das als Finanzinvestition gehaltene Gebäude.
Fremdkapitalkosten und Qualifying Assets
Gemäß IAS 23 sind Finanzierungsaufwendungen für sogenannte Qualifying Assets anzusetzen. Die Fremdkapitalzinsen bei diesen Qualifying Assets werden, sofern wesentlich, aktiviert. Ein Qualifying Asset ist im KUKA Konzern als ein Vermögenswert definiert, für den ein Zeitraum von mehr als zwölf Monaten erforderlich ist, um diesen in einen gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen (siehe hierzu IAS 23.5). Innerhalb des KUKA Konzerns kommen hierfür vor allem Fabrikationsanlagen sowie selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Betracht.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Besteht gemäß IAS 20.7 eine hinreichende Sicherheit darüber, dass das Unternehmen die Bedingungen für Zuwendungen erfüllt und dass diese auch gewährt werden, so findet eine Erfassung von Zuwendungen der öffentlichen Hand statt. Bilanziell werden die Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte als passivischer Abgrenzungsposten erfasst und über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts planmäßig in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine sofortige erfolgswirksame Erfassung wird bei ertragsbezogenen Zuwendungen vorgenommen.
Leasing
Der KUKA Konzern bilanziert als Leasingnehmer gemäß IFRS 16 grundsätzlich alle Leasingverhältnisse in der Bilanz mit Ausnahme der bestehenden Erleichterungen hinsichtlich kurzfristigen Leasings (Laufzeit maximal zwölf Monate) sowie Leasing von Vermögenswerten mit geringem Neupreis (maximal 5.000 €). Die regelmäßigen Zahlungen für Leasingverhältnisse, die der Erleichterung unterliegen, werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Das Nutzungsrecht, das im Rahmen des Leasingvertrags gewährt wird, wird vom Leasingnehmer mit dem Barwert aus den zukünftigen Leasingzahlungen sowie einer dazugehörigen Leasingverbindlichkeit bilanziert. Die Abzinsung erfolgt mit dem dem Leasingvertrag zugrunde liegenden Zinssatz, sofern dieser bestimmt werden kann. Ist dies nicht möglich, so wird der Grenzfremdkapitalzinssatz angewandt. Die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes wird in Abhängigkeit der Vertragslaufzeit sowie unter anderem der Währung, in der der Vertrag abgeschlossen ist, vorgenommen.
Im Rahmen der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht linear über den kürzeren Zeitraum aus Vertragslaufzeit und wirtschaftlichem Nutzen abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit reduziert sich um die Tilgungskomponente.
Tritt der KUKA Konzern als Leasinggeber auf und der Vertrag wird als Finanzierungsleasing eingestuft, so findet eine bilanzielle Erfassung als Verkaufs- beziehungsweise Finanzierungsgeschäft statt. Es wird eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts aus dem Leasingverhältnis angesetzt und die daraus entstehenden Zinserträge ertragswirksam erfasst. Die Wertminderung von Leasingforderungen wird auf derselben Grundlage wie für finanzielle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 9 bemessen, ausgewiesen und angegeben. Weitere Informationen dazu sind im Abschnitt "Finanzinstrumente" zu finden.
Bei Einstufung eines Vertrags als Operating Lease, bei dem der KUKA Konzern als Leasinggeber auftritt, verbleibt der Vermögensgegenstand in der Bilanz des KUKA Konzerns. Die Einnahmen hieraus werden über die Vertragslaufzeit in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Vermögenswert wird in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Standard - sofern notwendig - abgeschrieben.
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder zu einem Eigenkapitalinstrument führt.
(i) Ansatz und erstmalige Bewertung
Finanzinstrumente werden angesetzt, sobald der KUKA Konzern Vertragspartei der Regelungen des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen ist für die erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilanziellen Abgang der Erfüllungstag relevant.
Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb bzw. ihrer Ausgabe zurechenbar sind, hinzugerechnet bzw. abgezogen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.
(ii) Klassifizierung und Folgebewertung
Finanzielle Vermögenswerte
Abhängig vom Geschäftsmodell und von der Ausgestaltung vertraglicher Zahlungsströme werden finanzielle Vermögenswerte in die Kategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert.
Somit wird ein finanzieller Vermögenswert im KUKA Konzern bei der erstmaligen Erfassung wie folgt eingestuft und bewertet:
― |
Fremdkapitalinstrumente mit der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) |
― |
Eigenkapitalinstrumente mit erfolgsneutraler Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) |
― |
Eigenkapitalinstrumente und Derivate mit erfolgswirksamer Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVtPL) |
Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der KUKA Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.
Der KUKA Konzern weist einen finanziellen Vermögenswert bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten aus, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
― |
Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodels gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten |
― |
und die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. |
Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jede Investition getroffen.
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVtPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder als Fremdkapitalinstrument in der Kategorie FVOCI erfüllen, zu FVtPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien zu beseitigen oder signifikant zu verringern. Der KUKA Konzern macht keinen Gebrauch von der Fair Value Option.
Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten an fremde Dritte, die nicht zur Ausbuchung führen, sind in Einklang damit, dass der Konzern die Vermögenswerte weiterhin bilanziert und demnach im Geschäftsmodell "verkaufen" hält sowie in der Kategorie FvtPL klassifiziert. Hierbei handelt es sich um bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche Factoring-Vereinbarungen unterliegen. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie FVtPL werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Wertänderungen, inklusive jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie AC werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge und /oder -aufwendungen, Währungskurseffekte, Wertminderungen wie auch Effekte aus der Ausbuchung werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Hierunter fallen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche im Geschäftsmodell "halten" gehalten werden, Mietkautionen sowie die kurzfristigen Wertpapiere.
Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVOCI werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag im Gewinn oder Verlust erfasst. Andere Wertänderungen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und nie in den Gewinn oder Verlust, gegebenenfalls innerhalb des sonstigen Ergebnisses umgegliedert. Hierunter fallen im Wesentlichen sonstige Beteiligungen, welche als FVOCI klassifiziert werden.
Der KUKA Konzern wendet eine Ausfalldefinition von 180 Tagen Überfälligkeit einer Forderung an, die im Ausfallereignis grundsätzlich zu 100 % einzelwertberichtigt wird, wovon jedoch in begründeten Ausnahmen abgewichen werden darf. Für die Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten (Ausnahme: Forderungen aus Leasing, aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte) wendet der KUKA Konzern grundsätzlich den in IFRS 9 beschriebenen allgemeinen Ansatz an. Die Höhe der Wertberichtigung bemisst sich bei der initialen Erfassung anhand des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts, was Stufe 1 entspricht. Liegen zum Bilanzstichtag Anzeichen vor, dass sich das Ausfallrisiko seit der erstmaligen Erfassung signifikant erhöht hat, so wird die Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet (Stufe 2). Ein Indikator, dass sich ein Ausfallrisiko signifikant erhöht hat, ist, dass der Schuldner seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt bzw. sich eine Verschlechterung des Geschäftsergebnisses des Schuldners abzeichnet.
Für die zuvor genannten Ausnahmen findet die vereinfachte Vorgehensweise nach IFRS 9 Anwendung. Die Höhe der Wertberichtigung für Forderungen aus Leasing und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte richtet sich nach den erwarteten Kreditverlusten über die gesamte Laufzeit. Dabei ist es für die Zuordnung in die Stufe 2 unerheblich, ob sich das Kreditrisiko seit der initialen Erfassung erhöht hat.
Die Stufe 3 umfasst finanzielle Vermögenswerte, die zum Bilanzstichtag aufgrund des Vorliegens von objektiven Hinweisen bonitätsbeeinträchtigt sind, bei ihrer initialen Erfassung jedoch noch nicht. Die Wertberichtigung wird dann in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst. Der KUKA Konzern stellt dabei auf Insolvenzen von Kunden als objektive Hinweise aus Wertberichtigung ab. Auch Zahlungen, die mehr als 90 Tage überfällig sind, werden in die Analyse mit einbezogen.
Für die Ermittlung der Risikovorsorge werden unter anderem aktuelle Daten in Bezug auf Ratingklassen oder historische Ausfallraten (Provision Matrix) herangezogen. Dabei werden auch zukunftsorientierte, öffentlich verfügbare Informationen zu makroökonomischen Faktoren sowie Insolvenzprognosen berücksichtigt. Einmal jährlich wird eine Überprüfung des Ausfallsrisikos und Aktualisierung der Ausfallraten vorgenommen.
Ausfallrisiken wird durch historische Ausfallraten im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten Rechnung getragen. Auf Portfolio-Ebene, insbesondere bei dem Geschäft mit Großkunden im Auto-Business, unterliegen die Wertberichtigungen einer gesonderten Bonitätsüberwachung. Diese Bonitätsüberwachung wird durch regelmäßige Aktualisierungen von Credit Default Swaps sichergestellt. Das Gleiche gilt für die Wertberichtigung im Bereich der Forderungen aus Finanzierungsleasing.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVtPL) eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird FVtPL zugeordnet, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als FVtPL designiert wird. Der KUKA Konzern macht keinen Gebrauch von der Fair Value Option.
Finanzielle Verbindlichkeiten zu FVtPL werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Wertänderungen, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Hierunter fallen die derivativen Finanzinstrumente mit negativen beizulegenden Zeitwerten.
Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst. Innerhalb dieser Kategorie subsummiert der KUKA Konzern beispielsweise Finanzverbindlichkeiten oder auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
(iii) Ausbuchung
Finanzielle Vermögenswerte
Im KUKA Konzern wird ein finanzieller Vermögenswert ausgebucht, wenn
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sein vertragliches Anrecht auf Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert ausläuft oder |
||||
― |
er sein Anrecht auf den Bezug von vertraglichen
Zahlungsströmen in einer Transaktion
überträgt, in der entweder:
|
Finanzielle Verbindlichkeiten
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Des Weiteren wird eine finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht, wenn deren Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungsströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlichkeit basierend auf den angepassten Bedingungen zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernommener Verbindlichkeiten) im Gewinn oder Verlust erfasst.
(iv) Saldierung
Eine Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nimmt der KUKA Konzern nur dann vor, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein gesetzlich durchsetzbares Recht besteht, die erfassten Beträge zu saldieren. Es muss darüber hinaus beabsichtigt sein, den Ausgleich auf Basis des Nettobetrags vorzunehmen. Ist eine Saldierung ausgeschlossen, so werden die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem Bruttobetrag in der Bilanz dargestellt.
(v) Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente stellen Finanzkontrakte dar, deren Wert sich vom Preis eines Vermögenswerts (wie zum Beispiel Aktien, Obligationen, Geldmarktinstrumente oder Commodities) oder eines Referenzsatzes (wie Währungskurse, Indizes und Zinsen) ableitet. Es sind keine oder nur geringe Anfangsinvestitionen erforderlich und deren Abwicklung erfolgt in der Zukunft. Beispiele für derivative Finanzinstrumente sind Optionen, Termingeschäfte oder Zinsswapgeschäfte. Der KUKA Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um Zahlungsstromrisiken abzusichern. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt insbesondere zur Absicherung gegen Währungskursschwankungen.
Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden im KUKA Konzern zum Handelstag zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt auch zum beizulegenden Zeitwert. Die Zeitwerte werden mithilfe standardisierter finanzmathematischer Verfahren unter Verwendung aktueller Marktparameter wie Wechselkurs und Bonität der Vertragspartner (Mark-to-Market-Methode) ermittelt.
Weisen die derivativen Finanzinstrumente einen positiven beizulegenden Zeitwert auf, so werden sie unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Ein negativer Zeitwert führt hingegen zu einem Ausweis unter den sonstigen Verbindlichkeiten.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel umfassen flüssige Mittel, das heißt Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, hochliquide Finanzinstrumente, die nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken ausgesetzt sind. Zahlungsmitteläquivalente dienen dem Zweck, Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Aus diesem Grund kann eine Finanzanlage in der Regel nur dann als Zahlungsmitteläquivalent angesehen werden, wenn sie ab dem Zeitpunkt des Erwerbs eine Laufzeit von höchstens drei Monaten hat. Der maßgebliche Zeitpunkt für die Restlaufzeit ist dabei der Erwerbszeitpunkt.
Wenn Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente nicht als kurzfristig definiert werden können (Laufzeit von mehr als drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt) und aufgrund bestimmter Beschränkungen nicht hochliquide sind (sogenannte beschränkt verfügbare Zahlungsmittel), erfolgt die buchhalterische Behandlung auf der Grundlage verschiedener Sonderregeln. So gelten beispielsweise beschlagnahmte oder eingefrorene Bankkonten oder Geldbeträge, die auf Treuhandkonten hinterlegt sind, als beschränkt.
Finanzinvestitionen
Im KUKA Konzern werden sonstige Beteiligungen an fortgeführten Geschäftseinheiten, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind in der Kategorie FVtPL bzw. FVOCI klassifiziert und zum Fair Value bewertet, sofern dieser verlässlich ermittelt werden kann.
At Equity bewertete Beteiligungen
At Equity bewertete Beteiligungen werden im KUKA Konzern nach der At-Equity-Methode bilanziert. Den Ausgangspunkt bilden die Anschaffungskosten der Anteile im Erwerbszeitpunkt. In der Folge wird der Beteiligungsbuchwert um die anteiligen Ergebnisse sowie sonstige Veränderungen im Eigenkapital erhöht oder reduziert.
Vorräte
Der KUKA Konzern aktiviert und bewertet gemäß IAS 2 die vorhandenen Vorräte mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einerseits und dem aktuellen Einkaufspreis bzw. Nettoveräußerungswert anderseits. Als Bewertungsmaßstab der Anschaffungs- und Herstellungskosten wird die Durchschnittsmethode verwendet. Die Herstellungskosten beinhalten nicht nur Einzelkosten, sondern auch einen angemessenen Anteil an Material- und Fertigungsgemeinkosten. Bestand die Notwendigkeit, so wurden auch Abschläge auf niedrigere realisierbare Nettoveräußerungswerte vorgenommen. Diese Abschläge kalkulieren neben der verlustfreien Bewertung auch alle sonstigen Bestandsrisiken mit ein. Eine Wertaufholung findet dann statt, wenn die Gründe für eine in der Vergangenheit bestehende Abwertung der Vorräte wegfallen.
Tatsächliche und latente Steuern
Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Jahres berechnet. Darüber hinaus beinhalten die im Geschäftsjahr ausgewiesenen tatsächlichen Steuern auch Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen bzw. -erstattungen für noch nicht endgültig veranlagte Jahre, allerdings ohne Zinszahlungen bzw. Zinserstattungen und Strafen auf Steuernachzahlungen. Für den Fall, dass in den Steuererklärungen angesetzte Beträge wahrscheinlich nicht realisiert werden können (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerverbindlichkeiten gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit). Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie realisiert werden können. Nur bei Bestehen eines steuerlichen Verlustvortrags oder einer ungenutzten Steuergutschrift wird keine Steuerverbindlichkeit oder Steuerforderung für diese unsicheren Steuerpositionen bilanziert, sondern stattdessen die aktive Latenz für die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften angepasst.
Aktive und passive latente Steuern werden gemäß IAS 12 auf alle temporären Differenzen zwischen den Buchwerten in der Konzern-Bilanz und den steuerlichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden (sogenannte Liability-Methode) sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet. Aktive latente Steuern für Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie für steuerliche Verlustvorträge werden nur insoweit angesetzt, als mit hinreichender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass diese Unterschiede in der Zukunft zur Realisierung des entsprechenden Vorteils führen. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird nicht vorgenommen. Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt nur, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht.
Verpflichtungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Bewertung der Verpflichtungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird in Übereinstimmung mit dem IAS 19 vorgenommen und umfasst die Versorgungsverpflichtungen des KUKA Konzerns aus leistungsorientierten Altersversorgungssystemen. Die Verpflichtungen der Gesellschaft aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden für jeden leistungsorientierten Plan separat und nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Hierfür werden in einem ersten Schritt die in der laufenden Periode und die in früheren Perioden von den Arbeitnehmern - im Austausch für die erbrachten Arbeitsleistungen - erworbenen Versorgungsleistungen abgeschätzt. Im nächsten Schritt werden diese Versorgungsleistungen unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens (sogenannte Project Unit Credit Method) diskontiert. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften mit in Betracht gezogen, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehalt und Altersbezügen. Die Berechnung beruht auf jährlich erstellten versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen. Entstehen in einer Periode versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, so werden diese im sonstigen Ergebnis (sogenanntes Other Comprehensive Income) erfasst. Die Gesellschaft bestimmt den Nettozinsaufwand (Nettozinsertrag) durch Multiplikation der Nettoschuld (des Nettovermögenswerts) zu Periodenbeginn mit dem der Diskontierung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung am Periodenbeginn zugrundeliegenden Zinssatz. Ergibt sich aus Planänderungen ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, so wird dieser Sachverhalt unmittelbar in der Periode erfolgswirksam erfasst. Die typisierende Verzinsung des Planvermögens wird in Höhe des Diskontierungszinssatzes der Pensionsverpflichtungen vorgenommen. Verwaltungskosten, die für das Planvermögen anfallen, werden als Bestandteil der Neubewertungskomponente im sonstigen Ergebnis erfasst, wohingegen die sonstigen Verwaltungskosten im Zeitpunkt ihres Entstehens dem operativen Gewinn zugeordnet werden. Bei Versicherungsunternehmen hinterlegte Rückdeckungen liegen für Verpflichtungsüberhänge aus Altersteilzeit nach dem Blockmodell vor, die mit einem eigenen Zinssatz ebenso wie die entsprechende Verpflichtung berücksichtigt werden. Der Aufstockungsbetrag aus der Altersteilzeitverpflichtung wird ratierlich, entsprechend den geltenden tarifvertraglichen Bestimmungen, angesammelt. Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) zahlt die KUKA Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit der Zahlung der Beiträge bestehen für die KUKA keine weiteren Leistungsverpflichtungen.
Sonstige Rückstellungen
Eine sonstige Rückstellung wird gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung gegenüber einem Dritten aus einem Ereignis der Vergangenheit existiert, die Rückstellungshöhe verlässlich geschätzt werden kann und der Abfluss von Ressourcen als hinreichend sicher bewertet wird (more likely than not).
Eine Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen wird nur dann gebildet, wenn zuvor die allgemeinen Voraussetzungen sowie die des IAS 37.72 kumulativ erfüllt sind. Gemäß IAS 37.72 ist zusätzlich ein detaillierter, formeller Restrukturierungsplan zu erstellen, der den betroffenen Personen mitgeteilt werden muss. Die Gesellschaft kann sich der daraus entstehenden Verpflichtung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr entziehen.
Da weder der Eintrittszeitpunkt noch die Höhe der Verpflichtung einer Ungewissheit unterliegen, werden Verpflichtungen aus dem Personalbereich wie Urlaubslöhne, Gleitzeitguthaben sowie Altersteilzeit unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Rückstellung innerhalb eines gewöhnlichen Geschäftszyklus, so wird diese als kurzfristig in der Bilanz dargestellt. Im Einzelfall kann diese Periode auch länger als ein Jahr sein. Langfristige Rückstellungen, deren Laufzeit mehr als ein Jahr betragen, werden unter Berücksichtigung der entsprechenden Zinssätze auf den Bilanzstichtag abgezinst, vorausgesetzt der Zinseffekt wird als wesentlich eingestuft.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind
Langfristige Vermögenswerte (oder eine Veräußerungsgruppe) werden gemäß IFRS 5.6 - 9 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft oder eine Ausschüttung an Anteilseigner und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Damit dies der Fall ist, muss der Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) im gegenwärtigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen) gängig und üblich sind, sofort zur Veräußerung verfügbar und eine solche Veräußerung höchstwahrscheinlich sein. Eine Veräußerung gilt dann als höchstwahrscheinlich, wenn die zuständige Managementebene einen Plan für den Verkauf des Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppen) beschlossen hat und mit der Suche nach einem Käufer und der Durchführung des Plans aktiv begonnen wurde. Zusätzlich muss der Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) tatsächlich zum Erwerb für einen Preis angeboten werden, der den gegenwärtig beizulegenden Zeitwert angemessen widerspiegelt. Die Veräußerung muss erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Einstufung für eine Erfassung als abgeschlossener Verkauf in Betracht kommen. Langfristig zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert, abzüglich Veräußerungskosten, bewertet. Eine Ausnahme bilden Posten, die innerhalb der Veräußerungsgruppe dargestellt sind, aber nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 5 fallen.
Aktienbasierte Vergütung
Ein kleiner Personenkreis nimmt am Mitarbeitendenaktienprogramm des Midea Konzerns teil. Der Ausgleich erfolgt durch Eigenkapitalinstrumente der Midea Gruppe. Der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen an Arbeitnehmer wird als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf die Prämien erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Prämien widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Prämien basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen. Für anteilsbasierte Vergütungsprämien mit Nichtausübungsbedingungen wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung unter Berücksichtigung dieser Bedingungen ermittelt; eine Anpassung der Unterschiede zwischen erwarteten und tatsächlichen Ergebnissen ist nicht vorzunehmen. Detaillierte Auswirkungen auf den Konzern wurden unter sonstigen Erläuterungen aufgeführt.
Der beizulegende Zeitwert des Betrags, der an die Arbeitnehmer im Hinblick auf Wertsteigerungsrechte zu zahlen ist, die bar beglichen werden, wird als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung der Schulden über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf diese Zahlungen erwerben. Die Schuld wird an jedem Abschlussstichtag sowie am Erfüllungstag basierend auf dem beilzulegenden Zeitwert der Wertsteigerungsrechte neu bewertet. Alle Änderungen der Schuld werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Annahmen und Schätzungen
Der Konzern-Abschluss des KUKA Konzerns wird in Übereinstimmung mit den in der EU anzuwendenden IFRS erstellt. Die Ausgestaltung des Regelwerks führt in einigen Fällen dazu, dass Schätzungen und Annahmen getroffen werden müssen, die sich in der Folge ändern und von den tatsächlichen Werten abweichen können. Der Ansatz der Schätzungen und Annahmen hätte im selben Berichtszeitraum von der Unternehmensleitung aus gleichermaßen nachvollziehbaren Gründen auch anders getroffen werden können. Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat das Unternehmen folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Abschluss teils erheblich beeinflussen. Bei den nachfolgenden Sachverhalten wurden innerhalb des KUKA Konzerns Annahmen und Schätzungen herangezogen:
― |
Abgrenzung Konsolidierungskreis |
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Entwicklungskosten |
― |
Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten |
― |
Wertminderung von Markennamen mit unbestimmter Nutzungsdauer |
― |
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge |
― |
Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
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Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten |
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Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
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Rückstellungen |
Abgrenzung Konsolidierungskreis
Verfügt der KUKA Konzern über bestehende Rechte, die maßgeblichen Tätigkeiten einer Gesellschaft zu lenken, so werden diese als Tochterunternehmen bezeichnet. Maßgebliche Tätigkeiten sind solche, die die Profitabilität der Gesellschaft wesentlich beeinflussen. Eine Beherrschung liegt nahe, wenn der KUKA Konzern variablen Rückflüssen aus der Beziehung zu einer Gesellschaft ausgesetzt ist und mittels Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Tätigkeiten Einfluss auf die Rückflüsse ausüben kann. In der Regel beruht die Beherrschungsmöglichkeit auf einer mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit des KUKA Konzerns. Oftmals sind weitere Paramater für die Annahme der Kontrolle eines Tochterunternehmens notwendig. Hierzu zählen unter anderem zusätzliche vertragliche Vereinbarungen, wodurch die Beurteilung des Gesamtkonstrukts erfolgen muss. Eine finale Einschätzung über die Art der Einbeziehung kann erst nach der Evaluierung aller in Betracht kommender Faktoren getroffen werden.
Gemeinschaftsunternehmen beruhen auf gemeinsamen Vereinbarungen, die vorliegen, wenn der KUKA Konzern auf Grundlage einer vertraglichen Vereinbarung, die zusammen mit einem Dritten geführten Aktivitäten gemeinschaftlich führt. Eine gemeinschaftliche Führung liegt dann vor, wenn Entscheidungen über die maßgeblichen Tätigkeiten die Einstimmigkeit der beteiligten Parteien erfordern. Bei Gemeinschaftsunternehmen besitzen die Parteien, die die gemeinschaftliche Führung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Eine Bilanzierung findet gemäß der Equity-Methode statt, die auch bei assoziierten Unternehmen Anwendung findet. Hier besitzt der KUKA Konzern in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 % und 50 % einen maßgeblichen Einfluss. Letztendlich entscheidet die Würdigung aller Parameter der jeweiligen Beziehung über die Einbeziehungsart.
So beteiligte sich Midea Group zu je 50 % unmittelbar an zwei chinesischen Gesellschaften des KUKA Konzerns. Das ursprünglich vollkonsolidierte Swisslog Unternehmen wird aufgrund der rechtlichen Ausgestaltung der Control-Struktur als eine 50 %ige at-Equity-Beteiligung bilanziert, wohingegen die zweite Swisslog Healthcare Tochtergesellschaft aufgrund ihrer Control-Struktur mit einem 50 %igen Minderheitsanteil vollkonsolidiert wird.
Entwicklungskosten
Die Voraussetzungen für die Aktivierung sind bereits in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt. Die Werthaltigkeit der aktivierten Beträge muss jedoch auch anhand von Schätzungen getroffen werden. Hierfür trifft die Unternehmensleitung Annahmen über die Höhe der zu erwartenden künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten zukünftigen Cashflows. Befinden sich Projekte noch in der Entwicklung, so müssen zusätzlich Annahmen über noch anfallende Kosten sowie den Zeitpunkt der Fertigstellung getroffen werden.
Geschäfts- oder Firmenwert
Die innerhalb des KUKA Konzerns existierenden Geschäfts- oder Firmenwerte müssen mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft werden. Für jede Cash Generating Unit (CGU), der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, muss eine Schätzung des jeweiligen Nutzungswerts vorgenommen werden. Zur Ermittlung der Nutzungswerte muss die Unternehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cashflows der jeweiligen CGU schätzen. Zusätzlich muss ein angemessener Abzinsungssatz gewählt werden, um den Barwert der Cashflows zu ermitteln. Der gewählte Abzinsungssatz wird dabei von der Volatilität der Kapitalmärkte und der Zinsentwicklung beeinflusst.
Wechselkursschwankungen sowie die erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflussen die erwarteten Cashflows ebenfalls. Darüber hinaus muss laufend überprüft werden, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Dafür kommen - neben Veränderungen einzelner berechnungsrelevanter Parameter wie einer signifikanten Erhöhung der Marktrenditen - vor allem Veränderungen mit nachteiligen Folgen für das Unternehmen im technischen, marktbezogenen, ökonomischen oder gesetzlichen Umfeld in Betracht. KUKA beobachtet anhand dieser Indikatoren regelmäßig, ob ein sogenanntes Triggering Event vorliegt, welches einen Wertminderungstest nach IAS 36 für Geschäfts- oder Firmenwerte, aber auch für andere langfristige Vermögenswerte, notwendig machen würde. Für Einzelheiten zu den Buchwerten der Geschäfts- oder Firmenwerte und zur Durchführung der Impairment-Tests verweisen wir auf die unter Ziffer 7 gemachten Ausführungen.
Markennamen mit unbestimmter Nutzungsdauer
Mindestens einmal jährlich überprüft der KUKA Konzern die Werthaltigkeit von Markennamen mit unbestimmter Nutzungsdauer. Dabei wird für jeden Markennamen eine Schätzung der voraussichtlichen künftigen Cashflows, basierend auf möglichen fiktiven Lizenzeinnahmen, vorgenommen und darüber hinaus ein angemessener Abzinsungssatz gewählt, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Auch hier hängt beispielsweise der gewählte Abzinsungssatz von der Volatilität der Kapitalmärkte und der Zinsentwicklung ab. Die erwarteten Cashflows sind auch durch Wechselkursschwankungen und die erwartete wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst.
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Einschätzung der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Im Fall des Vorliegens einer Reihe von Verlusten in näherer Vergangenheit werden aktive latente Steuern nur in dem Maße bilanziert, als - über zu versteuernde temporäre Differenzen hinaus - überzeugende substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Dabei werden im Rahmen der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, ob ein zu versteuerndes Ergebnis vorliegen wird, auch identifizierbare Ursachen ermittelt, welche aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wieder auftreten werden. Für Einzelheiten hierzu verweisen wir auf die unter Ziffer 5 gemachten Angaben.
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Wertberichtigung auf Forderungen umfasst in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden, den aktuellen Konjunkturentwicklungen und der Analyse historischer Forderungsausfälle auf Portfoliobasis beruhen. Soweit das Unternehmen die Wertberichtigung auf Portfoliobasis aus historischen Ausfallraten ableitet, vermindert ein Rückgang des Forderungsvolumens solche Vorsorgen entsprechend und umgekehrt.
Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten
Besonders in den Segmenten Systems, Swisslog und Swisslog Healthcare besteht ein signifikanter Teil des Geschäfts aus langfristigen Projekten, die gemäß den Bestimmungen des IFRS 15.35 zeitraumbezogen bilanziert werden. Die Umsatzlegung des Projekts findet in Abhängigkeit des Fertigstellungsgrads statt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der sorgfältigen Schätzung des Leistungsfortschritts. In Abhängigkeit von der Methode zur Bestimmung des Fertigstellungsgrads umfassen die wesentlichen Schätzungen die gesamten Auftragskosten, die bis zur Fertigstellung noch anfallenden Kosten, die gesamten Auftragserlöse und -risiken sowie andere Beurteilungen. Alle Schätzungen werden auf monatlicher Basis durch das jeweilige, für das Projekt verantwortliche Management überprüft und gegebenenfalls angepasst. In Abhängigkeit des Projektfortschritts sowie der erhaltenen Gegenleistung ergibt sich pro Projekt ein vertraglicher Vermögenswert oder eine vertragliche Verbindlichkeit.
Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen und anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf Abzinsungssätze, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Zu weiteren Details verweisen wir auf Ziffer 23.
Rückstellungen
Die Bestimmung und Bewertung von Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, von Gewährleistungsrückstellungen und von Rückstellungen im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten unterliegen einem erheblichen Maß an Einschätzungen.
Der KUKA Konzern bildet eine Rückstellung für drohende Verluste, wenn die aktuell geschätzten Gesamtkosten, die aus dem jeweiligen Vertrag erwarteten Gesamterlöse übersteigen. Diese Einschätzungen können sich infolge neuer Erkenntnisse im Projektfortschritt ändern, da insbesondere langfristige Projekte auf Basis von Ausschreibungen vergeben werden. Verlustaufträge werden auf Basis der projektbegleitenden Kalkulation identifiziert. Hierbei ist eine Einschätzung der Leistungsanforderungen und Gewährleistungskosten notwendig.
Darüber hinaus ist der KUKA Konzern mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten konfrontiert, deren Verfahren zu straf- oder zivilrechtlichen Sanktionen oder Geldbußen führen können. Eine Rückstellung wird immer dann gebildet, wenn es wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung entstanden ist, die zu künftigen Mittelabflüssen führen wird und hinsichtlich ihrer Höhe verlässlich abschätzbar ist. Die zugrunde liegenden Fragestellungen sind häufig komplex und mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Entsprechend liegt der Beurteilung, ob zum Stichtag eine gegenwärtige Verpflichtung als Ergebnis eines Ereignisses in der Vergangenheit vorliegt, ob ein zukünftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Verpflichtung verlässlich abschätzbar ist, ein erhebliches Ermessen durch das Management zugrunde. Der jeweilige Verfahrensstand wird durch die Gesellschaft, auch unter Einbeziehung externer Anwält:innen, regelmäßig beurteilt. Die Beurteilung kann sich durch neue Informationen ändern und es kann notwendig sein, die Rückstellung entsprechend anzupassen. Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Ziffer 24.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Geschäftsjahr 2022 hat der KUKA Konzern die nachfolgenden überarbeiteten Standards erstmalig im Konzern-Abschluss berücksichtigt:
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Änderungen an IFRS 3, IAS 16, IAS 37 und Annual Improvements 2018 - 2020 |
Änderungen an IFRS 3, IAS 16, IAS 37 und Annual Improvements 2018 - 2020
Mit der Änderung an IFRS 3 wird der in IFRS 3 enthaltene Verweis auf das Rahmenkonzept der IFRS aktualisiert, um sich auf das im Jahr 2018 aktualisierte Rahmenkonzept zu beziehen. Dies ging mit geringfügigen Anpassungen an IFRS 3 einher, um sicherzustellen, dass sich aus der oben genannten Verweisanpassung keine materiellen Änderungen ergeben. Des Weiteren wurde IFRS 3 um ein expliziertes Ansatzverbot für erworbene Eventualforderungen ergänzt.
Gemäß IAS 16 enthalten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten einer Sachanlage alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um die Sachanlage an ihren Standort und in betriebsbereiten Zustand zu bringen. Testläufe, mit denen die ordnungsgemäße Funktionalität der Sachanlage überprüft wird, zählen beispielsweise zu diesen Kosten. Die Änderung an IAS 16 untersagt jedoch nun, Einnahmen, die beispielsweise aus dem Verkauf von auf einer Testanlage gefertigten Mustern entstehen, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten einer Sachanlage abzuziehen. Vielmehr müssen Einnahmen aus dem Verkauf solcher Muster künftig zusammen mit den Kosten für deren Herstellung direkt erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst werden. Zudem präzisiert die Änderung die Definition von Kosten für Testläufe.
IAS 37 definiert einen belastenden Vertrag als einen Vertrag, bei dem die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen für das Unternehmen aus dem Vertrag. Die Änderung geht dabei genauer auf die Bedeutung von "Kosten zur Vertragserfüllung" ein. Dabei zählen alle direkt dem Vertrag zurechenbaren Kosten zu den Erfüllungskosten - beispielsweise zusätzlich für die Erfüllung des Vertrags entstehende Kosten (sogenannte incremental cost, wie zum Beispiel Lohn- und Materialkosten) und andere Kosten, die der Vertragserfüllung zuzurechnen sind (zum Beispiel anteilige Zurechnung von Abschreibungen für Sachanlagen, die zur Vertragserfüllung verwendet werden).
Die jährlichen Verbesserungen der IFRS aus dem Zyklus 2018 - 2020 umfassen folgende Änderungen:
Eine Änderung umfasst die in den sogenannten 10 %-Test einzubeziehenden Gebühren für die Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 9. Die Änderung stellt klar, dass nur solche Kosten und Gebühren einzubeziehen sind, die vom Unternehmen an den Gläubiger und vice versa bzw. in deren Namen gezahlt werden. An Dritte gezahlte Kosten und Gebühren dürfen hingegen nicht in den 10 %-Test einbezogen werden.
Des Weiteren betrifft die Änderung aus den jährlichen Verbesserungen das erläuternde Beispiel Nr. 13 zu IFRS 16. Aus dem erläuternden Beispiel wurden missverständliche Passagen zu Zahlungen des Leasinggebers an den Leasingnehmer zur Erstattung von Ausgaben für Mietereinbauten und deren Erfassung gestrichen.
Von den jährlichen Verbesserungen sind durch Änderungen an IFRS 1 auch Tochterunternehmen betroffen, die die IFRS später als ihr Mutterunternehmen erstmals anwenden. Die Änderung erweitert das bestehende Wahlrecht, Vermögenswerte und Schulden mit den bisher im Konzernabschluss des Mutterunternehmens angesetzten Buchwerten zu bewerten, auch auf die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen. Diese Änderung gilt ebenfalls für assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die das Wahlrecht gemäß IFRS 1 in Anspruch nehmen.
Außerdem wird durch die Anpassung die bisherige Vorgabe aus IAS 41 gestrichen, dass Zahlungsströme für Steuern im Zusammenhang mit der Bewertung biologischer Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert nicht zu berücksichtigen sind. Damit werden die Anforderungen des IAS 41 an die Regelungen des IFRS 13 angeglichen.
Auswirkungen von ab dem Geschäftsjahr 2023 anzuwendenden neuen Rechnungslegungsstandards
Für die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant KUKA keine frühzeitige Anwendung. Die Auswirkungen dieser neuen Standards befinden sich fortlaufend in der Evaluierung. Für Standards, die ab dem 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwenden sind, ergeben sich voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Standard /Interpretation | Verpflichtende Anwendung | Geplante Anwendung durch die KUKA AG |
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten | 1.1.2023 | Geschäftsjahr 2023 1 2 |
IFRS 17 - Versicherungsverträge | 1.1.2023 | Geschäftsjahr 2023 |
Änderungen an IFRS 17: erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen | 1.1.2023 | Geschäftsjahr 2023 |
Änderung an IAS 1, IFRS Practice Statement 2 und IAS 8: Rechnungslegungsmethoden, Rechnungslegungsbezogene Schätzungen und Fehler | 1.1.2023 | Geschäftsjahr 2023 |
Änderung an IAS 12: Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion | 1.1.2023 | Geschäftsjahr 2023 |
Änderung an IFRS 16: Leasingverbindlichkeit in einem Sale-and-Lease-Back | 1.1.2024 | Geschäftsjahr 2024 1 |
Änderung an IAS 12: Globale Mindestbesteuerung (Pillar 2) | 1.1.2024 | Geschäftsjahr 2024 1 |
1 vorbehaltlich der Übernahme (Endorsement) durch die Europäische Union
2 Vorschlag durch IASB zur Verschiebung des verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkts auf frühestens 1. Januar 2024
Globale Mindestbesteuerung (Pillar 2)
Im Dezember 2021 veröffentlichte die OECD den Richtlinienentwurf für die Einführung der globalen Mindestbesteuerung, um sicherzustellen, dass die Gewinne multinationaler Konzerne mit einem Gesamtjahresumsatz von mindestens 750 Mio. € mit einem Mindeststeuersatz von 15 % pro Land besteuert werden. Die EU hat sich im Dezember 2022 einstimmig auf die Umsetzung der Vorschriften in Form einer Richtlinie geeinigt. Die EU-Richtlinie muss bis zum 31. Dezember 2023 in das nationale Recht der Mitgliedstaaten umgesetzt werden, damit sie für Wirtschaftsjahre, die nach diesem Stichtag beginnen, gilt. Einige Länder haben bereits Gesetzentwürfe zu dem Rahmenwerk veröffentlicht, die deutsche Gesetzgebung zu dieser Richtlinie ist jedoch noch nicht ausgearbeitet oder in Kraft getreten.
Für KUKA soll der neue Rechtsrahmen ab dem Wirtschaftsjahr 2024 gelten, da grundsätzlich die Anwendungsvoraussetzungen erfüllt sind. Die KUKA AG prüft derzeit die möglichen künftigen Auswirkungen der Vorschriften auf den Konzern, einschließlich der Auswirkungen auf die laufenden Steuern und die Steuerzahlungen.
Erläuterungen der Abschlussposten
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
Der KUKA Konzern erfasst Umsatzerlöse, wenn eine Leistungsverpflichtung beispielsweise durch Übertragung eines zugesagten Guts auf den Kunden oder eine erbrachte Dienstleistung erfüllt ist. Mit dem Verkauf von Produkten, wie beispielsweise Industrierobotern, findet die Leistungserbringung zu einem bestimmten Zeitpunkt statt. Der KUKA Konzern erbringt auch zeitraumbezogene Leistungen, etwa im Rahmen von Fertigungsaufträgen. Bei diesen findet die Leistungserbringung über einen bestimmten Zeitraum statt. Bei überwiegend nachgelagerten Serviceleistungen findet die Leistungserbringung sowohl über einen Zeitraum als auch zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.
Nachfolgend ist die Aufteilung der Umsätze nach Regionen, die sich nach der regionalen Zuordnung der Tochtergesellschaften richtet, sowie nach Segmenten dargestellt.
in Mio. € | EMEA | Americas | ||
2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
Zeitraumbezogene Leistungserbringungen | 656,1 | 793,4 | 1.002,4 | 1.080,5 |
Zeitpunktbezogene Leistungserbringungen | 723,2 | 764,8 | 172,8 | 226,5 |
Summe | 1.379,3 | 1.558,2 | 1.175,2 | 1.307,0 |
in Mio. € | APAC | Konzern | Systems | |||
2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
Zeitraumbezogene Leistungserbringungen | 266,6 | 358,2 | 1.925,1 | 2.232,1 | 901,4 | 996,1 |
Zeitpunktbezogene Leistungserbringungen | 465,1 | 673,6 | 1.361,1 | 1.664,9 | 76,9 | 92,0 |
Summe | 731,7 | 1.031,8 | 3.286,2 | 3.897,0 | 978,3 | 1.088,1 |
in Mio. € | Robotics | Swisslog | ||
2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
Zeitraumbezogene Leistungserbringungen | 193,7 | 56,0 | 592,4 | 698,9 |
Zeitpunktbezogene Leistungserbringungen | 827,1 | 1.051,2 | 58,5 | 72,1 |
Summe | 1.020,8 | 1.107,2 | 650,9 | 771,0 |
in Mio. € | Swisslog Healthcare | China | ||
2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
Zeitraumbezogene Leistungserbringungen | 190,3 | 224,3 | 205,1 | 276,5 |
Zeitpunktbezogene Leistungserbringungen | 14,7 | 15,9 | 383,9 | 605,1 |
Summe | 205,0 | 240,2 | 589,0 | 881,6 |
in Mio. € | Corporate Functions / Konsolidierung | Konzern | ||
2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
Zeitraumbezogene Leistungserbringungen | -157,8 | -19,7 | 1.925,1 | 2.232,1 |
Zeitpunktbezogene Leistungserbringungen | 0,0 | -171,4 | 1.361,1 | 1.664,9 |
Summe | -157,8 | -191,1 | 3.286,2 | 3.897,0 |
2. Umsatz-, Vertriebs-, Forschungs- und Entwicklungs- sowie allgemeine Verwaltungskosten
Nachfolgend ist die Aufteilung der Umsatz-, Vertriebs-, Forschungs- und Entwicklungs- sowie der allgemeinen Verwaltungskosten dargestellt:
Umsatzkosten | Vertriebskosten | Forschungs- und Entwicklungskosten | ||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Materialaufwand | 1.801,0 | 2.198,3 | 5,7 | 6,3 | 19,1 | 19,8 |
Personalaufwand | 617,8 | 712,0 | 158,8 | 180,5 | 113,2 | 144,2 |
Abschreibungen | 52,3 | 53,7 | 15,4 | 14,9 | 35,2 | 33,4 |
Übrige Aufwendungen und Erträge | 118,4 | 123,0 | 105,0 | 110,9 | -7,9 | -26,2 |
Summe | 2.589,5 | 3.087,0 | 284,9 | 312,6 | 159,6 | 171,2 |
Allgemeine Verwaltungskosten | Summe | |||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Materialaufwand | 6,7 | 7,1 | 1.832,5 | 2.231,5 |
Personalaufwand | 155,6 | 177,3 | 1.045,4 | 1.214,0 |
Abschreibungen | 37,3 | 30,7 | 140,2 | 132,7 |
Übrige Aufwendungen und Erträge | -2,9 | -0,1 | 212,6 | 207,6 |
Summe | 196,7 | 215,0 | 3.230,7 | 3.785,8 |
Über alle Funktionsbereiche ist ein Anstieg im Geschäftsjahr 2022 um 17,2 % (2021: Anstieg um 20,5 %) zu verzeichnen. Die Umsatzkosten erhöhten sich aufgrund des angestiegenen Umsatzvolumens von 2.589,5 Mio. € in 2021 auf 3.087,0 Mio. € in 2022. Der höhere Materialeinsatz sowie gestiegene Beschaffungspreise führten zu einem gestiegenen Materialaufwand innerhalb der Umsatzkosten. Innerhalb der Umsatzkosten werden in den übrigen Aufwendungen und Erträgen Fremdwährungsgewinne in Höhe von 47,0 Mio. € (2021: 31,5 Mio. €) und -verluste in Höhe von -51,7 Mio. € (2021: -39,0 Mio. €) aus operativen Fremdwährungstransaktionen verbucht. Darin sind auch Effekte aus den Derivaten, welche zur Sicherung der operativen Fremdwährungsrisiken eingesetzt wurden, enthalten.
Die Vertriebskosten stiegen um 27,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr an. Erhöhend wirkten sich sowohl die angestiegenen Personalaufwendungen als auch die übrigen Aufwendungen aus.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen ebenfalls an. Der Anstieg ist insbesondere im Bereich der Personalkosten zu beobachten, was darauf zurückzuführen ist, dass der KUKA Konzern einen hohen Stellenwert auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten legt. Die Abschreibungen in den Forschungs- und Entwicklungskosten beinhalteten unter anderem außerplanmäßige Abschreibungen für nicht mehr weiterverfolgte Projekte in Höhe von 6,8 Mio. € (2021: 6,0 Mio. €). Die Abschreibungen auf in Vorjahren aktivierte Fremdkapitalzinsen blieben nahezu unverändert (2022: 0,4 Mio. €; 2021: 0,3 Mio. €). Die Erhöhung der übrigen Erträgen stand unter anderem in Zusammenhang mit erhaltenen Subventionen.
Die Aufwendungen für Verwaltung erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr, wozu größtenteils erhöhte Personalaufwendungen beitrugen. Unter anderem investierte KUKA in verschiedene Projekte zur Optimierung der internen Prozesse. Hingegen gingen die Abschreibungen zurück. Die nicht mehr weiterverfolgten Projekte im Verwaltungsbereich wie zum Beispiel ein IT-Projekt und ein Standorterweiterungsprojekt wurden außerplanmäßig bereits im Vorjahr abgeschrieben (2022: 0,0 Mio. €; 2021: 4,6 Mio. €).
Der Personalaufwand ist den Funktionsbereichen direkt zugeordnet. Insgesamt ergibt sich folgendes Bild:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Löhne und Gehälter | 856,3 | 973,4 |
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 189,1 | 240,6 |
(davon für Altersversorgung) | (28,7) | (33,4) |
Personalaufwand | 1.045,4 | 1.214,0 |
Nachfolgend ist die Anzahl der Beschäftigten im KUKA Konzern im Jahresdurchschnitt sowie zum Bilanzstichtag dargestellt:
Mitarbeitende nach Funktionsbereichen | Jahresdurchschnitt | Stichtag | ||||
2021 | 2022 | Gesamt 2021 | Gesamt 2022 | davon Inland | davon Ausland | |
Fertigung | 9.302 | 9.647 | 9.478 | 10.004 | 2.630 | 7.374 |
Vertrieb | 1.519 | 1.578 | 1.517 | 1.651 | 534 | 1.117 |
Verwaltung | 1.499 | 1.437 | 1.495 | 1.422 | 563 | 859 |
Forschung und Entwicklung | 1.245 | 1.554 | 1.302 | 1.611 | 551 | 1.060 |
13.565 | 14.216 | 13.792 | 14.688 | 4.278 | 10.410 | |
Auszubildende | 259 | 267 | 289 | 303 | 219 | 84 |
Werkstudent:innen | 42 | 61 | 47 | 73 | 43 | 30 |
Gesamt | 13.866 | 14.544 | 14.128 | 15.064 | 4.540 | 10.524 |
3. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge bzw. Aufwendungen enthalten Erträge bzw. Aufwendungen, welche keinem der Funktionsbereiche (Umsatzkosten, Vertrieb, Forschung und Entwicklung, allgemeine Verwaltungskosten) zugeordnet oder an einer anderen separaten Stelle ausgewiesen werden. Im Geschäftsjahr 2022 stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge um 2,6 Mio. € auf 17,5 Mio. € (2021: 14,9 Mio. €). Hierin waren Erträge aus dem Verkauf bestimmter Vermögenswerte einer Tochtergesellschaft in Belgien enthalten. Darüber hinaus sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen Zuschüsse, spezielle Rabatte sowie Erträge aus Vergleichsvereinbarungen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich ebenfalls von -9,3 Mio. € in 2021 um -2,7 Mio. € auf -12,0 Mio. € in 2022. Diese beinhalteten im Wesentlichen Verluste im Zusammenhang mit der zu verkaufenden Tochtergesellschaft in Russland in der Kategorie "zur Veräußerung gehalten" (s. Tz. 28) sowie sonstige Steuern (2022: 5,8 Mio. €; 2021: 5,6 Mio. €).
4. Finanzergebnis
Das Finanzergebnis, das sich aus Finanzaufwendungen und Finanzerträgen zusammensetzt, wies im Berichtsjahr einen Ertrag in Höhe von 8,0 Mio. € aus. Dies bedeutet eine Reduzierung in Höhe von 5,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (31. Dezember 2021: 13,5 Mio. €).
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Gewinne aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten | 4,0 | 3,2 |
Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten | -0,2 | -0,7 |
Zinserträge aus Finanzierungsleasing | 11,2 | 10,0 |
Übrige Zinsen und ähnliche Erträge | 15,9 | 14,7 |
Zinsen und ähnliche Erträge | 27,1 | 24,7 |
Nettozinskomponente Pensionsrückstellungen | -0,6 | -0,8 |
Avalprovisionen | -1,4 | -1,4 |
Zinsaufwand aus Schuldscheindarlehen | -6,6 | -4,0 |
Zinsaufwand aus Gesellschafterdarlehen | -1,6 | -3,9 |
Aktivierte Finanzierungskosten | 0,2 | 0,3 |
Zinsaufwendungen IFRS 16 | -5,2 | -5,4 |
Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -4,0 | -6,7 |
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -19,2 | -21,9 |
Fremdwährungsgewinne | 45,6 | 80,0 |
Fremdwährungsverluste | -43,8 | -77,3 |
Finanzergebnis | 13,5 | 8,0 |
Die Ergebnisse aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Finanzinstrumente reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022 von 3,8 Mio. € im Vorjahr auf 2,5 Mio. €. Im Vorjahr war die Wertänderung unter anderem auf den Verkaufserlös der Anteile an Servotronix Motion Ltd. /Israel, zurückzuführen. Die laufenden Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von Zinsswaps wirkten sich in beiden Geschäftsjahren positiv aus.
Die Zinserträge im Berichtsjahr reduzierten sich von 27,1 Mio. € im Vorjahr auf 24,7 Mio. € und setzten sich im Wesentlichen aus den Zinserträgen aus Finanzierungsleasing (2022: 10,0 Mio. €; 2021: 11,2 Mio. €) bei der KTPO sowie aus Zinserträgen auf Bankguthaben zusammen.
Die Zinsaufwendungen stiegen leicht von -19,2 Mio. € in 2021 auf -21,9 Mio. € in 2022. Die Nettozinskomponente der Pensionsrückstellungen und die Zinsaufwendungen für IFRS 16 stiegen gegenüber dem Vorjahr. Die Avalprovisionen blieben unverändert. Ebenfalls aufgrund erfolgter Tilgung war der Zinsaufwand für die Schuldscheindarlehen rückläufig (2022: -4,0 Mio. €; 2021: -6,6 Mio. €). Sowohl die Zinsaufwendungen für das Gesellschafterdarlehen der Midea Group als auch die übrigen Zinsen und ähnliche Aufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahr an. Für nähere Informationen zum Schuldscheindarlehen, den Avalen und dem Gesellschafterdarlehen wird auf Ziffer 26 verwiesen.
Die Fremdwährungsgewinne erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 45,6 Mio. € auf 80,0 Mio. €. Davon betrugen die Gewinne aus den Derivaten 42,6 Mio. € (2021: 21,7 Mio. €). Ebenso stiegen die Fremdwährungsverluste gegenüber dem Vorjahr von -43,8 Mio. € auf -77,3 Mio. € an. Die Fremdwährungsverluste aus den Derivaten lagen bei -47,7 Mio. € (2021: -22,1 Mio. €).
5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Steueraufwand
Nach ihrer Herkunft gliedern sich die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wie folgt:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Laufende Steueraufwendungen | -8,1 | -91,4 |
(davon periodenfremd) | (15,9) | (-4,7) |
Latente Steuererträge (Vorjahr: latente Steueraufwendungen) | -17,8 | 66,5 |
(aus zeitlichen Bewertungsunterschieden) | (-14,2) | (55,0) |
(aus Verlustvorträgen) | (-3,6) | (11,5) |
Steueraufwand | -25,9 | -24,9 |
Von den laufenden Ertragssteueraufwendungen entfallen Beträge in Höhe von -5,1 Mio. € (2021: -3,2 Mio. €) auf das Inland und in Höhe von -86,3 Mio. € (2021: -4,9 Mio. €) auf das Ausland. Ein periodenfremder laufender Steueraufwand in Höhe von -4,7 Mio. € (2021: Ertrag 15,9 Mio. €) ist im In- und Ausland entstanden. Die latenten Steueraufwendungen betreffen das Inland in Höhe von -13,2 Mio. € (2021: Aufwand -21,2 Mio. €) und latente Steuererträge das Ausland in Höhe von 79,7 Mio. € (2021: Ertrag 3,4 Mio. €).
Die latenten Steuererträge resultieren aus zeitlichen Bewertungsunterschieden überwiegend aus dem Ausland i. H. v. 81,4 Mio. € sowie aus Verlustvorträgen aus dem Inland i. H. v. -13,2 Mio. €.
Der erwartete Steueraufwand auf Basis des Ergebnisses vor Steuern und des für die KUKA Gesellschaften in Deutschland geltenden Steuersatzes von unverändert 32,0 % wird auf den tatsächlichen Steueraufwand wie folgt übergeleitet:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Ergebnis vor Steueraufwand | 75,3 | 126,3 |
Erwarteter Steueraufwand | -24,0 | -40,4 |
Steuersatzbedingte Abweichungen | 16,9 | 22,6 |
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge | 29,2 | 39,7 |
Steuermehrungen aufgrund nicht abzugsfähiger Aufwendungen | -9,1 | -9,0 |
Steuernachzahlungen (-) /Steuererstattungen (+) für Vorjahre | 10,5 | -0,8 |
Veränderung Wertberichtigung auf latente Steuer | -51,1 | -37,9 |
Erstmaliger Ansatz bisher nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge | 1,8 | 8,8 |
Veränderung der permanenten Differenzen | 2,9 | -3,0 |
Steuereffekt aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen | 0,2 | 0,5 |
Auswirkungen aufgrund von Steuersatzänderungen | 0,2 | 0,3 |
Steuereffekt aufgrund von nicht anrechenbaren Quellensteuern | -3,1 | -5,9 |
Sonstige Abweichungen | -0,3 | 0,2 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (tatsächlicher Steueraufwand) | -25,9 | -24,9 |
Der in Deutschland geltende Steuersatz umfasst für die Körperschaftsteuer unverändert 15,0 % sowie für den Solidaritätszuschlag 5,5 % und für die Gewerbesteuer auf der Basis eines einheitlichen Hebesatzes 16,2 % wie im Vorjahr.
Beim Ansatz latenter Steuern wurde grundsätzlich von dem für die jeweilige Gesellschaft geltenden Steuersatz ausgegangen.
Es liegen keine Steuergutschriften vor, auf die latente Steuern zu bilanzieren wären.
Latente Steuern
Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede und steuerliche Verlustvorträge im Konzern ist folgenden Posten zuzuordnen:
in Mio. € | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | ||
31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
Langfristiges Vermögen | 80,7 | 143,2 | 101,1 | 97,5 |
Kurzfristiges Vermögen | 56,6 | 74,1 | 65,1 | 65,5 |
Rückstellungen | 66,0 | 24,2 | 19,2 | 17,6 |
Verbindlichkeiten | 63,9 | 62,0 | 34,4 | 40,1 |
Zwischensumme | 267,2 | 303,5 | 219,8 | 220,7 |
Saldierung | -198,4 | -197,5 | -198,4 | -197,5 |
Latente Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede | 68,8 | 106,0 | 21,4 | 23,2 |
Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge | 27,0 | 43,7 | - | - |
Summe | 95,8 | 149,7 | 21,4 | 23,2 |
(davon resultierend aus Posten im Eigenkapital) | (9,6) | (1,9) | (-0,2) | (2,3) |
Wertberichtigungen auf den Buchwert aktiver latenter Steuern werden dann vorgenommen, wenn eine Realisierung der erwarteten Vorteile aus der latenten Steuer im Planungszeitraum nicht hinreichend wahrscheinlich ist. Die dabei vorgenommene Einschätzung kann im Zeitablauf Änderungen unterliegen, die in Folgeperioden zu einer Auflösung der Wertberichtigung führen können.
Die dargestellten Bilanzansätze werden wertberichtigt, falls mit einer Realisierung der darin enthaltenen Steuervorteile nicht mehr gerechnet wird. Auf temporäre Differenzen in Höhe von 196,7 Mio. € (2021: 126,6 Mio. €) wurden keine latenten Steuern angesetzt.
Von den Verlustvorträgen in Höhe von 881,1 Mio. € (2021: 846,4 Mio. €) werden Verlustvorträge in Höhe von 729,1 Mio. € (2021: 726,0 Mio. €) nicht für die Bilanzierung von latenten Steuern herangezogen, die überwiegend zeitlich unbegrenzt nutzbar sind. Von nicht angesetzten Verlustvorträgen verfallen 147,0 Mio. € (2021: 136,0 Mio. €) im Zeitraum bis 2028, soweit diese nicht genutzt werden.
Die Verlustvorträge, für die latente Steuern aktiviert wurden, sind im Verhältnis zum Gesamtbetrag der Verlustvorträge wie folgt:
Verlustvorträge, für die latente Steuern aktiviert wurden | Gesamtbetrag der bestehenden Verlustvorträge | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Swisslog (Deutschland) GmbH, Dortmund | - | - | 81,7 | 95,2 |
KUKA Industries GmbH & Co. KG, Obernburg | - | - | 118,1 | 132,6 |
KUKA Aktiengesellschaft, Augsburg | 60,6 | 118,4 | 314,9 | 261,9 |
Sonstige | 59,8 | 33,6 | 331,7 | 391,4 |
Summe | 120,4 | 152,0 | 846,4 | 881,1 |
Bestehende Verlustvorträge, die unter Sonstige zusammengefasst sind, belaufen sich auf 391,4 Mio. € (2021: 331,7 Mio. €) und stammen in Höhe von 79,6 Mio. € (2021: 55,2 Mio. €) aus China und in Höhe von 176,9 Mio. € (2021: 122,2 Mio. €) aus der Schweiz. Von den Verlustvorträgen aus China und der Schweiz sind für die Bilanzierung von aktiven latenten Steuern Verlustvorträge in Höhe von 23,8 Mio. € (2021: 29,1 Mio. €) herangezogen worden, wofür 3,5 Mio. € (2021: 5,1 Mio. €) aktive latente Steuern angesetzt worden sind. Im Übrigen stammen die Verlustvorträge aus verschiedenen Ländern und sind jeweils nicht wesentlich.
Aus dem Ansatz von latenten Steuerforderungen auf Verlustvorträge früherer Perioden, die bislang nicht in die Steuerabgrenzung einbezogen oder abgewertet waren, resultiert ein latenter Steuerertrag in Höhe von 8,8 Mio. € (2021: 1,8 Mio. €). Im Geschäftsjahr wirkte sich die Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge sowie auf temporäre Differenzen in Höhe von insgesamt 37,9 Mio. € (2021: -51,1 Mio. €) ergebniswirksam aus.
Soweit aktive latente Steuern nicht wertberichtigt wurden, wird grundsätzlich auf Basis eines risikoadjustierten und zugleich verlässlichen Planungshorizonts von einer Nutzung dieser Steuerminderungspotenziale durch zu versteuernde Einkünfte ausgegangen, die aufgrund der Erwartungen der Gesellschaften als wahrscheinlich gelten. Der Planungsunsicherheit wird durch im Zeitablauf steigende Risikoabschläge auf die steuerlichen Planungsrechnungen Rechnung getragen.
Zum Bilanzstichtag weisen die Konzernunternehmen, die in der laufenden oder Vorperiode einen steuerlichen Verlust erwirtschaftet hatten, einen Nettoüberhang an aktiven latenten Steuern in Höhe von 57,6 Mio. € (2021: 96,5 Mio. €) aus, der im Wesentlichen aus dem deutschen Organkreis der KUKA AG resultiert.
Die Konzernunternehmen des deutschen Organkreises haben in Vorjahren steuerliche Verluste erzielt, die zu einem teilweisen Nichtansatz von aktiven latenten Steuern im vergangenen Jahr geführt haben. Durch eine vorgenommene Steuergestaltung im Jahr 2021 wird mit künftigen zu versteuernden Einkommen im deutschen Organkreis geplant. Soweit die geplanten Gewinne wahrscheinlich im Sinne des IAS 12 sind, werden aktive latente Steuern zur Bilanzierung herangezogen.
Für Gesellschaften mit einer Verlusthistorie werden aktive latente Steuerüberhänge nicht bilanziert, soweit keine überzeugenden Hinweise auf künftig zu versteuernde Gewinne gegeben sind.
Gemäß IAS 12 sind im Konzernabschluss latente Steuern auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem in der Konzern-Bilanz erfassten anteiligen Eigenkapital einer Tochtergesellschaft und dem Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaft in der Steuerbilanz der Muttergesellschaft zu bilden (sogenannte Outside Basis Differences), wenn mit der Realisierung dieses Unterschiedsbetrags gerechnet werden kann. Da es sich sowohl bei der KUKA Aktiengesellschaft als auch bei den betroffenen Tochtergesellschaften um Kapitalgesellschaften handelt, sind diese Differenzen bei ihrer Realisierung ganz überwiegend gemäß § 8b KStG steuerfrei und damit permanenter Natur. Auch für etwaige temporäre Differenzen (zum Beispiel resultierend aus der 5 %igen Pauschalzurechnung des § 8b KStG) soll nach IAS 12.39 der Ansatz einer passivischen Steuerlatenz unterbleiben, wenn bei gegebener Kontrolle durch die Muttergesellschaft es nicht wahrscheinlich ist, dass diese Differenzen sich in der vorhersehbaren Zukunft umkehren. Da diese Umkehrung nicht erwartet wird, waren hieraus bilanziell keine Steuerlatenzen zu berücksichtigen. "Outside Basis Differences" sind in Höhe von 45,8 Mio. € (2021: 36,5 Mio. €) vorhanden.
Insgesamt setzt sich die Veränderung des Saldos der aktiven und passiven latenten Steuern in Höhe von 52,1 Mio. € (2021: -19,3 Mio. €) aus ergebniswirksamen Beträgen in Höhe von 66,5 Mio. € (2021: -17,8 Mio. €) sowie erfolgsneutralen Veränderungen von latenten Steuern im Wesentlichen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von -10,1 Mio. € (2021: -2,0 Mio. €) zusammen. Es ergibt sich kein Effekt aus Entkonsolidierungen (2021: 0,0 Mio. €), aber aus der erstmaligen Bilanzierung von neu erworbenen, vollkonsolidierten Gesellschaften in Höhe von -1,4 Mio. € (2021: 0,0 Mio. €). Daneben ergeben sich relevante Währungseffekte in Höhe von -2,9 Mio. € (2021: 0,5 Mio. €).
6. Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte /verwässerte Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Auf die KUKA AG entfallendes Ergebnis nach Steuern (in Mio. €) | 39,0 | 88,1 |
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Stück) | 39.775.470 | 39.775.470 |
Verwässertes /unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 0,98 | 2,21 |
In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus dem der KUKA Aktiengesellschaft zustehenden Ergebnis und der Anzahl der im gewichteten Jahresdurchschnitt im Umlauf befindlichen Aktien ermittelt.
Der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien betrug zum Bilanzstichtag unverändert 39,8 Mio. Stück (31. Dezember 2021: 39,8 Mio. Stück).
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz:
Aktiva
7. Immaterielle Vermögenswerte
Die Aufgliederung der Posten des immateriellen Vermögens sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr werden in den nachfolgenden beiden Tabellen dargestellt.
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | ||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2022 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge |
1. Lizenzen und andere Rechte | 328,1 | 6,7 | 4,7 | -15,6 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 190,0 | 6,1 | 31,6 | -3,1 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 331,8 | 10,5 | - | - |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | ||||
0,9 | - | 2,0 | - | |
850,8 | 23,3 | 38,3 | -18,7 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||
in Mio. € | Veränderung durch Unternehmenszusammenschlüsse /Sonstiges | Umbuchungen | Stand am 31.12.2022 |
1. Lizenzen und andere Rechte | 6,4 | 5,5 | 335,8 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | - | -4,6 | 220,0 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 7,1 | - | 349,4 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | |||
- | -0,9 | 2,0 | |
13,5 | - | 907,2 |
Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2022 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2022 |
1. Lizenzen und andere Rechte | 226,7 | 4,7 | 23,5 | -15,6 | - | 239,3 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 79,2 | 3,4 | 26,1 | -3,1 | - | 105,6 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 8,6 | - | - | - | - | 8,6 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | ||||||
- | - | - | - | - | - | |
314,5 | 8,1 | 49,6 | -18,7 | - | 353,5 |
Buchwert | |
in Mio. € | Stand am 31.12.2022 |
1. Lizenzen und andere Rechte | 96,5 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 114,4 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 340,8 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | |
2,0 | |
553,7 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | ||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2021 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge |
1. Lizenzen und andere Rechte | 303,1 | 10,5 | 7,7 | -3,0 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 159,7 | 5,9 | 31,3 | -6,9 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 321,8 | 10,0 | - | - |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 9,7 | 0,1 | 0,9 | - |
794,3 | 26,5 | 39,9 | -9,9 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||
in Mio. € | Veränderung durch Unternehmenszusammenschlüsse /Sonstiges | Umbuchungen | Stand am 31.12.2021 |
1. Lizenzen und andere Rechte | - | 9,8 | 328,1 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | - | - | 190,0 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | - | - | 331,8 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | -9,8 | 0,9 |
- | - | 850,8 |
Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2021 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2021 |
1. Lizenzen und andere Rechte | 191,1 | 5,6 | 25,1 | -1,3 | 6,2 | 226,7 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 55,1 | 2,6 | 28,4 | -6,9 | - | 79,2 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 8,6 | - | - | - | - | 8,6 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 6,2 | - | - | - | -6,2 | - |
261,0 | 8,2 | 53,5 | -8,2 | - | 314,5 |
Buchwert | |
in Mio. € | Stand am 31.12.2021 |
1. Lizenzen und andere Rechte | 101,4 |
2. Selbsterstellte Software und andere Entwicklungskosten | 110,8 |
3. Geschäfts- und Firmenwerte | 323,2 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,9 |
536,3 |
Der KUKA Konzern bilanzierte Marken in Höhe von 26,2 Mio. € (2021: 24,9 Mio. €), welche immer bei einem Triggering Event, mindestens aber einmal jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen werden. Die Berechnung findet anhand des Nutzungswerts statt. Das Ergebnis des Impairment-Tests für das Geschäftsjahr 2022 wies keinen Wertminderungsbedarf auf und bestätigte damit die Werthaltigkeit des Restbuchwerts. Die Buchwerte der Markennamen, welche den Cash Generating Units (CGUs) bzw. Zahlungsmittel generierenden Einheiten Swisslog und Healthcare zugeordnet sind, lagen entsprechend bei 15,4 Mio. € (2021: 14,7 Mio. €) sowie 8,8 Mio. € (2021: 8,4 Mio. €). Die Veränderungen des Buchwertes im Vergleich zum Vorjahr betreffen im Wesentlichen die planmäßigen Abschreibungen, Währungseffekte sowie den Zugang in Zusammenhang mit dem Erwerb von Delfoi Robotics Oy.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Die Geschäfts- und Firmenwerte betrugen 340,8 Mio. € im Berichtsjahr (2021: 323,2 Mio. €). Der Anstieg der Geschäfts- und Firmenwerte bezog sich zum einen auf Währungseffekte, zum anderen auf den Zugang in Zusammenhang mit dem Erwerb von Delfoi Robotics Oy. Die Zuordnung der Geschäfts- und Firmenwerte zu den unten aufgeführten sogenannten Cash Generating Units (CGUs) bzw. Zahlungsmittel generierenden Einheiten entsprach der aktuellen Segmentstruktur. Nachfolgend wird auch der verwendete Diskontierungssatz vor Steuern (gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC) auf CGU Ebene dargestellt.
31.12.2021 | 31.12.2022 | |||
in Mio. € | Goodwill | WACC (%) | Goodwill | WACC (%) |
Systems | 27,7 | 9,6 | 28,0 | 10,6 |
Robotics | 69,2 | 11,8 | 76,4 | 13,9 |
Swisslog | 132,1 | 9,2 | 138,5 | 10,8 |
Swisslog Healthcare | 59,3 | 7,1 | 62,1 | 7,2 |
China | 34,9 | 11,2 | 35,8 | 12,9 |
Summe | 323,2 | 340,8 |
Dem im aktuellen Berichtsjahr durchgeführten Impairment-Test, welcher wieder zum 30. September durchgeführt wurde, lag ein dreijähriger Detailplanungszeitrum sowie ein weiterer Zeitraum über zwei Jahre zugrunde, bei dem die strategische Planung herangezogen wurde. Diese fünf Jahre bildeten zusammen mit der marktspezifischen Wachstumsrate in Höhe von 2,0 % die Grundlage für die Berechnung der ewigen Rente.
Im Rahmen der Ermittlung des Diskontierungssatzes vor Steuern (gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC)) wurden die Eigen- und Fremdkapitalkosten auf Basis von segmentspezifischen Vergleichsgruppen (sogenannten Peer Groups) ermittelt. Diese Unternehmen weisen dem KUKA Konzern ähnliche Tätigkeits- und Produktportfolios auf und setzen sich somit aus den wichtigsten nationalen und internationalen Wettbewerbern zusammen. Die Gewichtung der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze erfolgte je CGU auf Basis der durchschnittlichen Verschuldungsgrade der jeweiligen Peer Group der letzten zwei Jahre.
Die verwendeten Steuersätze pro Segment lagen zwischen 20,9 % und 25,0 % (CGU Systems: 20,9 % (2021: 21,0 %); CGU Robotics: 23,8 % (2021: 27,6 %); CGU Swisslog: 21,1 % (2021: 26,4 %); CGU Swisslog Healthcare: 24,9 % (2021: 27,6 %); CGU China: 25,0 % (2021: 25,0 %)).
Als eine der wesentlichsten Komponenten ging die Marktrisikoprämie für die jeweiligen CGUs in die Berechnung des WACC ein. In sämtlichen Business Segmenten wurde eine Marktrisikoprämie von 7,00 % analog zum Vorjahr angewandt. Der Betafaktor, welcher als zweijähriger Durchschnitt der jeweiligen Peer Group berechnet wurde, belief sich bei der CGU Systems auf 1,081 (2021: 1,099), bei der CGU Robotics auf 1,199 (2021: 1,23), bei der GCU Swisslog auf 1,142 (2021: 1,075), bei der CGU Swisslog Healthcare auf 0,678 (2021: 0,866) und bei der CGU China auf 1,217 (2021: 1,068). Unter Wahrung der möglichen Bandbreiten der Marktrisikoprämie beeinflusst ein um 1 % höherer WACC die Firmenwerte ebenso wenig wie eine Reduzierung der Umsatzerlöse über die gesamte Planungsdauer um 10 % mit entsprechender Reduzierung der Cashflows.
Selbst erstellte Software und andere Produktentwicklungskosten
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen erhöhten sich von 159,6 Mio. € in 2021 auf 171,2 Mio. € in 2022. IAS 38 besagt, dass Kosten für selbst erstellte Software und andere Produktentwicklungen beim Vorliegen entsprechender Kriterien aktivierungspflichtig sind. Der KUKA Konzern setzt diese Aufwendungen zu Herstellungskosten an, die direkt zurechenbare Einzelkosten sowie angemessene Zuschläge für Gemeinkosten und Abschreibungen enthalten. Fremdkapitalzinsen für sogenannte Qualifying Assets werden in den Herstellungskosten auf Basis des Konzernfinanzierungskostensatzes von 1,26 % (2021: 1,46 %) berücksichtigt.
Die Business Segmente arbeiten - je nach Schwerpunkt - an verschiedenen Projekten zur Mechanik sowie Leistungs- und Steuerungssoftware für Roboter. Darüber hinaus werden Applikationen für die Medizintechnik und Automatisierungslösungen entwickelt oder verbessert. Für das Geschäftsjahr 2022 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,3 Mio. € (2021: 0,2 Mio. €) erfasst.
Zum 31. Dezember 2022 waren 114,4 Mio. € (2021: 110,8 Mio. €) an Entwicklungskosten aktiviert. Dies bedeutet einen Anstieg von 3,6 Mio. € gegenüber dem Geschäftsjahresende 2021.
Die Zugänge lagen im Berichtsjahr mit 31,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (2021: 31,3 Mio. €).
Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 6,8 Mio. € (2021: 6,0 Mio. €) für nicht mehr weiterverfolgte Projekte erfasst.
8. Sachanlagen
Die Aufgliederung der Posten des Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr und im Vorjahr sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Für die Investitionsschwerpunkte wird auf den Lagebericht verwiesen.
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | |||
in Mio. € | Stand am 1.1.2022 | Währungsdifferenz | Zugänge |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 349,5 | 0,3 | 6,9 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 190,7 | 1,0 | 14,4 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 189,3 | 0,7 | 18,6 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 28,9 | -1,8 | 43,0 |
758,4 | 0,2 | 82,9 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | |||
in Mio. € | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2022 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | -6,8 | 14,9 | 364,8 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | -9,7 | 4,7 | 201,1 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | -11,9 | 1,5 | 198,2 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | -2,1 | -22,2 | 45,8 |
-30,5 | -1,1 | 809,9 |
Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2022 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2022 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 116,6 | - | 13,4 | -5,9 | - | 124,1 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 127,1 | 0,7 | 14,6 | -8,5 | - | 133,9 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 141,6 | 0,6 | 19,0 | -11,9 | - | 149,3 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 4,6 | - | - | - | - | 4,6 |
389,9 | 1,3 | 47,0 | -26,3 | - | 411,9 |
Buchwert | |
in Mio. € | Stand am 31.12.2022 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 240,7 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 67,2 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 48,9 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 41,2 |
398,0 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | |||
in Mio. € | Stand am 1.1.2021 | Währungsdifferenz | Zugänge |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 335,5 | 9,4 | 9,7 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 175,5 | 4,8 | 14,1 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 176,0 | 3,2 | 15,6 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 12,6 | 0,2 | 22,1 |
699,6 | 17,6 | 61,5 |
Anschaffungskosten /Herstellungskosten | |||
in Mio. € | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2021 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | -5,6 | 0,5 | 349,5 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | -7,8 | 4,1 | 190,7 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | -6,7 | 1,2 | 189,3 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | -0,2 | -5,8 | 28,9 |
-20,3 | - | 758,4 |
Kumulierte Abschreibungen und Wertberichtigungen | ||||||
in Mio. € | Stand am 1.1.2022 | Währungsdifferenz | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Stand am 31.12.2021 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 102,2 | 2,3 | 14,0 | -2,0 | 0,1 | 116,6 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 117,2 | 2,8 | 13,2 | -6,1 | - | 127,1 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 127,1 | 2,2 | 18,0 | -5,6 | -0,1 | 141,6 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | - | 4,6 | - | - | 4,6 |
346,5 | 7,3 | 49,8 | -13,7 | - | 389,9 |
Buchwert | |
in Mio. € | Stand am 31.12.2021 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 232,9 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 63,6 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 47,7 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 24,3 |
368,5 |
Im Berichtsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen (2021: 4,6 Mio. €) erfasst. Der als Umbuchung ausgewiesene Betrag in Höhe von 1,1 Mio. € betrifft eine Umgliederung in die Position "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien". Im Vorjahr lagen noch keine genauen Pläne zur Weitervermietung vor, demnach erfolgte der Ausweis unter geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in Mio. € | 2021 | 2022 |
am 1.1.2022 | - | - |
Zugänge | - | 8,3 |
Umgliederungen aus den Sachanlagen (Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau) | - | 1,1 |
Abschreibungen | - | - |
Stand am 31.12.2022 | - | 9,4 |
Die Zugänge im Berichtsjahr 2022 enthalten 8,3 Mio. € (2021: 0,0 Mio. €) Herstellungskosten für Neubauaktivitäten aus dem Jahr 2022. Die Umgliederung aus den Sachanlagen betrifft geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau, die bereits 2021 angefallen sind. Im Jahr 2021 lagen noch keine konkreten Pläne zur Weitervermietung vor, daher erfolgte der Ausweis unter geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Die Immobilie wurde Ende Dezember 2022 fertig gestellt.
Zum 31. Dezember 2022 entspricht der Fair Value in etwa dem erfassten Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie. Eine Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter, der eine anerkannte, sachgerechte berufliche Qualifikation und aktuelle Erfahrungen mit der Lage und der Art der zu bewertenden Immobilie hat, hat zum 31. Dezember 2022 nicht stattgefunden.
Die Geschäftsimmobilie wurde im Rahmen von Operating Leasingverträgen an dritte Parteien vermietet. Jedes der Leasingverhältnisse besteht anfänglich aus einem unkündbaren Zeitraum von drei Jahren. Spätere Verlängerungen werden mit dem Leasingnehmer verhandelt. Im Jahr 2022 wurden noch keine Mieterträge generiert. Leasingerträge aus Operating Leasingverhältnissen, bei denen der Konzern als Leasinggeber auftritt, werden in Zukunft linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Die Forderungen in Höhe der Mindestleasingzahlungen aus den Leasingverhältnissen stellen sich wie folgt dar:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Bis zu einem Jahr | - | 1,1 |
1 - 5 Jahre | - | 3,3 |
Mehr als 5 Jahre | - | - |
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Innerhalb des KUKA Konzerns wurde ausschließlich die Bruttodarstellung der Zuwendungen der öffentlichen Hand gemäß IAS 20.26 angewandt. Das bedeutet, dass zuwendungsbezogene Zahlungen für einen Vermögenswert nicht vom Buchwert des Vermögenswertes abgezogen werden dürfen. Statt den Buchwert des Vermögenswerts zu mindern, wird die Zahlung als übrige Verbindlichkeit ausgewiesen, welche systematisch über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wird. Unmittelbar ertragswirksam wurden öffentliche Zuwendungen in Höhe von 32,4 Mio. € (2021: 31,7 Mio. €) vereinnahmt. Bedingt rückzahlbare Zuwendungen bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Die investitionsbezogenen Zuschüsse, welche unter übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden, betrugen in beiden Geschäftsjahren 11,2 Mio. €.
9. Finanzinvestitionen
Im Berichtsjahr wurden keine neuen Finanzinvestitionen getätigt. Für weitere Details verweisen wir auf die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag. In der folgenden Tabelle sind die Änderungen in den Finanzinvestitionen je Kategorie für die Berichtsperioden zum 31. Dezember 2021 und 2022 dargestellt:
in Mio. € | FVtPL | FVOCI | Summe |
Eröffnungssaldo 1.1.2021 | 2,7 | 14,4 | 17,1 |
Zugänge | 2,0 | - | 2,0 |
Abgänge /Verkaufserlöse | - | -16,1 | - 16,1 |
Umgliederungen /Fremdwährungseffekte | 0,3 | -0,9 | -0,6 |
Im Gewinn oder Verlust erfasste Beträge | - | 1,2 | 1,2 |
Im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge | - | 1,4 | 1,4 |
Saldo zum 31.12.2021 /1.1.2022 | 5,0 | - | 5,0 |
Zugänge | 0,1 | - | 0,1 |
Abgänge /Verkaufserlöse | -0,6 | - | -0,6 |
Umgliederungen /Fremdwährungseffekte | 0,3 | - | 0,3 |
Schlusssaldo 31.12.2022 | 4,8 | - | 4,8 |
10. At Equity bilanzierte Beteiligungen
Die Anzahl der at Equity bilanzierten Beteiligungen blieb unverändert. Der Konzern wendet die Anhangangaben gemäß IFRS 12.B12 und B13 nicht an, da die Beteiligungen für sich genommen für den KUKA Konzern von untergeordneter Bedeutung sind. Der im Geschäftsjahr 2022 vereinnahmte Gewinn aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei 1,7 Mio. € (2021: 0,8 Mio. €). Die restlichen Veränderungen resultierten aus Währungseffekten.
11. Leasing
KUKA als Leasinggeber
KUKA Toledo Production Operations LLC., Toledo /USA (KTPO) Die KUKA Toledo Production Operations LLC., Toledo /USA (KTPO), produziert in einem Betreibermodell für Chrysler die Karosserien des Jeep Gladiator. Der Vertrag ist als Finanzierungsleasing ausgestattet und besitzt eine Laufzeit bis März 2025. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestand eine langfristige Leasingforderung in Höhe von 65,2 Mio. € (2021: 99,7 Mio. €) und eine kurzfristige Leasingforderung in Höhe von 39,7 Mio. € (2021: 31,6 Mio. €). Die Umsätze, welche aus den Verkäufen der Fahrzeugkarosserien generiert werden, werden um die fiktive Leasingrate reduziert. Der in der fiktiven Leasingrate enthaltene Zinsanteil wird dabei im Zinsergebnis gebucht, während der Tilgungsanteil dieser Zahlung die Forderungen planmäßig zurückführt.
Insgesamt bestanden zum Geschäftsjahresende langfristige Leasingforderungen in Höhe von 66,4 Mio. € (2021: 100,7 Mio. €) sowie kurzfristige Leasingforderungen in Höhe von 41,5 Mio. € (2021: 32,9 Mio. €). Die Wertberichtungen gemäß IFRS 9 auf Leasingforderungen blieben zum Bilanzstichtag unverändert (2022: 1,2 Mio. €; 2021: 1,2 Mio. €). Demnach betrug der Bruttowert der kurzfristigen Leasingforderung 42,5 Mio. € (2021: 34,1 Mio. €). Für die Überleitung der Wertberichtungen wird auf Ziffer 29 d) verwiesen.
Die übrigen Leasingverhältnisse waren zum Bilanzstichtag für den KUKA Konzern von untergeordneter Bedeutung.
Weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr fiel ein Veräußerungsgewinn oder -verlust an. Der Finanzertrag auf die Nettoinvestition in die Leasingverhältnisse betrug im Geschäftsjahr 2022 10,0 Mio. € nach 11,2 Mio. € im Vorjahr.
Nachfolgend wird die Überleitung zum Gesamtbarwert der ausstehenden Gesamtmindestleasingzahlungen für die bestehenden Leasingverhältnisse dargestellt:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Bruttoinvestition in Finanzierungsleasing | 153,1 | 110,3 |
(davon innerhalb eines Jahres) | (47,1) | (48,7) |
(davon zwischen einem und fünf Jahren) | (106,0) | (61,6) |
Unrealisierter Finanzertrag | 19,5 | 2,4 |
Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen | 133,6 | 107,9 |
(davon innerhalb eines Jahres) | (32,9) | (41,5) |
(davon zwischen einem und fünf Jahren) | (100,7) | (66,4) |
KUKA als Leasingnehmer
Der KUKA Konzern bilanziert als Leasingnehmer unter anderem Gebäude, technisches Equipment, Autos sowie IT-Hardware. Am Bilanzstichtag waren 111,9 Mio. € (2021: 114,7 Mio. €) an Nutzungsrechten aktiviert, die in der Bilanz separat ausgewiesen werden. Der Zugang an Nutzungsrechten betrug im Berichtsjahr 33,4 Mio. € (2021: 35,1 Mio. €). Nachfolgend werden die Nutzungsrechte pro vorhandener Vermögensklasse dargestellt:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Nutzungsrechte für Grund, Boden und Gebäude | 101,3 | 99,6 |
Nutzungsrechte für technische Anlagen | 11,5 | 11,1 |
Nutzungsrechte für sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1,1 | 0,7 |
Sonstige Nutzungsrechte | 0,8 | 0,5 |
Summe | 114,7 | 111,9 |
Die Nutzungsrechte werden über den kürzeren Zeitraum zwischen Vertragslaufzeit und wirtschaftlicher Nutzungsdauer abgeschrieben. Der im KUKA Konzern vorherrschende Zeitraum beläuft sich auf ein bis 21 Jahre, wobei der Durchschnitt bei rund vier Jahren liegt. Der entfallende Abschreibungsbetrag, der in den jeweiligen Funktionsbereichen erfasst wurde, belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 35,6 Mio. € (2021: 35,9 Mio. €). Nachfolgend wird der Abschreibungsbetrag pro Vermögensklasse dargestellt:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Abschreibungen für Grund, Boden und Gebäude | 25,7 | 27,0 |
Abschreibungen für technische Anlagen | 8,8 | 7,7 |
Abschreibungen für sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 0,8 | 0,5 |
Abschreibungen sonstige | 0,6 | 0,4 |
Summe | 35,9 | 35,6 |
Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse aus bilanzierten Leasingverhältnissen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 39,5 Mio. € (2021: 39,9 Mio. €). Der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr betrug im Geschäftsjahr 2022 1,9 Mio. € (2021: 3,9 Mio. €). Der angefallene Betrag für Leasingverhältnisse für Vermögenswerte, deren Neupreiswert jeweils weniger als 5.000 € beträgt, belief sich auf 0,2 Mio. € (2021: 0,2 Mio. €).
Nicht mit einbezogen in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten wurden Aufwendungen für variable Leasingzahlungen in Höhe von 27,3 Mio. € (2021: 22,5 Mio. €).
Sale-and-Lease-Back-Verträge waren im Konzern nicht vorhanden.
Der KUKA Konzern erwartet aus bereits abgeschlossenen Verträgen, die jedoch noch nicht begonnen haben, in der Zukunft einen Mittelabfluss in Höhe von 5,1 Mio. € (2021: 2,0 Mio. €). Für weitere Details zu Leasingverbindlichkeiten wird auf Ziffer 25 verwiesen.
Im Konzern bestehen mehrere Leasingverträge, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Diese Optionen werden vom Management ausgehandelt, um das Portfolio an Leasinggegenständen flexibel und in Einklang mit den jeweiligen Geschäftsanforderungen des Konzerns verwalten zu können .
12. Vorräte
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 196,9 | 334,9 |
Unfertige Erzeugnisse | 86,6 | 152,2 |
Fertige Erzeugnisse, Waren | 121,9 | 168,7 |
Geleistete Anzahlungen | 40,2 | 64,0 |
Vorräte | 445,6 | 719,8 |
Die auf den Bruttowert bezogenen Wertminderungen stiegen um 19,9 Mio. € auf 84,0 Mio. € (2021: 64,6 Mio. €) an. Dabei betrug die Summe der Wertaufholungen im Berichtsjahr 6,8 Mio. € (2021: 6,1 Mio. €). Die im Segment China erfassten Wertminderungen betrugen 14,6 Mio. €.
13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 596,9 Mio. € im Jahr 2021 auf 713,4 Mio. € an. Diese Forderungen besitzen eine Fristigkeit von unter einem Jahr.
Nachfolgend dargestellt sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die IFRS 9 unterliegen:
in Mio. € | Nicht überfällig | Weniger als 31 Tage | Zwischen 31 und 60 Tagen | Zwischen 61 und 90 Tagen | Zwischen 91 und 180 Tagen | Mehr als 180 Tage |
Per 31.12.2021 | 514,2 | 50,9 | 16,4 | 9,3 | 23,2 | 10,3 |
Per 31.12.2022 | 614,0 | 72,8 | 17,6 | 6,7 | 11,7 | 8,5 |
in Mio. € | Bruttobuchwert der Forderungen | Wertberichtigungen für bonitätsbeeinträchtigte Forderungen | Wertberichtigungen für nicht bonitätsbeeinträchtigte Forderungen | Buchwert der Forderungen (netto) |
Per 31.12.2021 | 624,3 | -10,1 | -17,3 | 596,9 |
Per 31.12.2022 | 731,3 | -13,2 | -4,7 | 713,4 |
Es wurde in Abhängigkeit der Überfälligkeit eine Verlustrate pro Segment bestimmt. Aufgrund von Erfahrungswerten hat jede Gesellschaft im Konzern die Möglichkeit, zusätzliche Abwertungen vorzunehmen.
Die Entwicklung der Wertberichtigungen für die bonitätsbeeinträchtigten und nicht-bonitätsbeeinträchtigten Forderungen ist gesondert dargestellt und der Ziffer 29 d) zu entnehmen.
Im Rahmen des Working Capital Managements hat KUKA im Dezember 2022 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 34,1 Mio. € (2021: 17,0 Mio. €) an mehrere Kreditinstitute gegen flüssige Mittel übertragen. Die hierbei in Frage kommenden Forderungen im KUKA Konzern werden dem Geschäftsmodell "Verkaufen" zugeordnet und werden somit zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet.
14. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten
Zum Geschäftsjahresende 2022 sind Vertragsvermögenswerte in Höhe von 506,3 Mio. € aktiviert (31. Dezember 2021: 475,2 Mio. €), was einem Anstieg von 31,1 Mio. € entspricht. Die Vertragsverbindlichkeiten erhöhten sich im Berichtszeitraum um 45,3 Mio. € von 484,8 Mio. € im Jahr 2021 auf 530,1 Mio. € im Berichtsjahr. Je nachdem ob der KUKA Konzern seine Leistung erbracht hat oder der Kunde die Leistung geleistet hat, wird der Vertrag entweder als Vermögenswert oder Vertragsverbindlichkeit in der Bilanz ausgewiesen. Die erbrachte Leistungserfüllung des KUKA Konzerns und die Zahlungen des Kunden während des Auftrags können abweichen. Entsprechend ist die Änderung der vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Wesentlichen auf die Erfüllung von Leistungsverpflichtungen zurückzuführen.
Aufgrund der engen inhaltlichen Verknüpfung sowie der besseren Darstellbarkeit werden in diesem Kapitel sowohl die Posten der Aktiv- als auch Passivseite dargestellt. Nachfolgend sind die wesentlichen Änderungen der Vertragsvermögenswerte bzw. Vertragsverbindlichkeiten für das Berichtsjahr sowie das Vorjahr dargestellt:
31.12.2021 | 31.12.2022 | |||
in Mio. € | Vertragsvermögenswerte | Vertragsverbindlichkeiten | Vertragsvermögenswerte | Vertragsverbindlichkeiten |
Umsatzerlöse, welche zu Beginn der Periode in den vertraglichen Verbindlichkeiten enthalten waren | - | 121,8 | - | 53,7 |
Erhöhung durch erhaltene Kundenzahlungen | - | 595,4 | - | 494,3 |
Umgliederung aus vertraglichen Vermögenswerten in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | -333,6 | - | -810,1 | |
Änderungen aufgrund der Anpassung des Fortschritts | 235,4 | 51,7 | 382,1 | 61,0 |
Wertminderungen | -3,8 | - | -8,8 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Gegensatz zum Vorjahr die Vertragskosten in Höhe von 1,0 Mio. € aktiviert. In Übereinstimmung mit IFRS 9 wurde eine Wertberichtigung für Vertragsvermögenswerte in Höhe von -9,6 Mio. € (2021: -5,8 Mio. €) gebildet. Demzufolge lag der Bruttobuchwert der Vertragsvermögenswerte bei 515,9 Mio. € (2021: 481,0 Mio. €). Für die Überleitung der Risikovorsorge für erwartete Ausfallrisiken aus vertraglichen Vermögenswerten wird auf Ziffer 29 d) verwiesen. Die Vertragsvermögenswerte fallen in die gleiche Risikoklasse wie die nicht überfälligen Forderungen.
15. Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Restlaufzeit über 1 Jahr | ||
Übrige finanzielle Forderungen | 1,0 | 0,9 |
Übrige nicht finanzielle Forderungen | 0,3 | 0,3 |
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen | - | 4,6 |
Summe | 1,3 | 5,8 |
Restlaufzeit bis 1 Jahr | ||
Forderungen ggü. Finanzbehörden | 39,8 | 53,3 |
Übrige finanzielle Forderungen | 126,0 | 25,5 |
Übrige nicht finanzielle Forderungen | 45,9 | 47,4 |
Summe | 211,7 | 126,2 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 213,0 | 132,0 |
Der Anstieg der langfristigen sonstigen Vermögenswerte von 1,3 Mio. € im Jahr 2021 auf 5,8 Mio. € in 2022 stand im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Vermögenswerten aus überdotierten Pensionsplänen. Die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte reduzierten sich von 211,7 Mio. € im Jahr 2021 auf 126,2 Mio. € im Berichtsjahr. Die Forderungen gegenüber Finanzbehörden stiegen um 13,5 Mio. € auf 53,3 Mio. € im Jahr 2022 an (2021: 39,8 Mio. €) und beinhalteten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen.
In kurzfristige Wertpapiere, deren Gesamtlaufzeit deutlich weniger als ein Jahr beträgt und welche unter den übrigen kurzfristigen finanziellen Forderungen ausgewiesen wurden, wurde im Berichtsjahr, im Gegensatz zum Vorjahr, nicht investiert.
Darüber hinaus beinhalten die übrigen kurzfristigen finanziellen Forderungen Derivate mit einem positiven beizulegenden Zeitwert, Mietkautionen sowie sonstige Ausleihungen. Zusätzlich sind in der Kategorie "übrige nicht-finanzielle Forderungen" sonstige Vermögenswerte als transitorische Abgrenzungsposten in Höhe von 24,8 Mio. € (2021: 27,4 Mio. €) enthalten.
16. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Im KUKA Konzern werden Bankguthaben ausschließlich bei Kreditinstituten einwandfreier Bonität gehalten. Außerdem werden anzulegende Gelder zur Risikodiversifikation über mehrere Kreditinstitute sowie die Muttergesellschaft verteilt.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ziffer 26.
Die Wertberichtigung auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wurde auf Grundlage erwarteter Verluste berechnet. Im Berichtsjahr wurde kein Ausfallrisiko erfasst (2021: 0,1 Mio. €).
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Kassenbestände | 0,9 | 0,2 |
Guthaben bei Kreditinstituten | 672,3 | 494,3 |
Gesamt | 673,2 | 494,5 |
Regulatorische Anforderungen oder lokale gesellschaftsrechtliche Bestimmungen können in bestimmten Ländern die Fähigkeit des Konzerns einschränken, Vermögenswerte an oder von anderen Unternehmen innerhalb des Konzerns zu transferieren. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen in bestimmten Ländern (zum Beispiel China) lokalen Devisenbeschränkungen. Dort ist die Kapitalausfuhr aus dem jeweiligen Land grundsätzlich nur unter Beachtung geltender Devisenverkehrsbeschränkungen möglich. Darüber hinaus bestehen keine wesentlichen Beschränkungen. Die Bankbestände in China betrugen im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 380,7 Mio. € (2021: 534,2 Mio. €).
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz: Passiva
17. Eigenkapital
In der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals sowie der Gesamtergebnisrechnung sind die Veränderungen des Eigenkapitals inklusive der erfolgsneutralen Effekte dargestellt.
18. Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt wie auch schon im Vorjahr 103.416.222,00 € (31. Dezember 2021: 103.416.222,00 €) und unterteilt sich in 39.775.470 im Umlauf befindliche Aktien (31. Dezember 2021: 39.775.470 Aktien) und auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Jede Aktie entspricht einer Stimme. Die nennwertlosen Stückaktien haben einen rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 €.
19. Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrifft die KUKA Aktiengesellschaft.
20. Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten die thesaurierten Gewinne der KUKA Aktiengesellschaft sowie ihrer konsolidierten Tochterunternehmen.
Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung wurde für das Geschäftsjahr 2021 im Berichtsjahr eine Dividende in Höhe von 0,11 € je Aktie ausgeschüttet, was einem Betrag von 4,4 Mio. € entspricht. Darüber hinaus wird in den Gewinnrücklagen die anteilsbasierte Vergütung im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms des Midea Konzerns berücksichtigt. Weitere sonstige Veränderungen der Gewinnrücklagen standen in Zusammenhang mit Anpassungen des Zinssatzes für Gesellschafterdarlehen.
21. Ausgleichsposten für Anteile Dritter
Die Ausgleichsposten für Anteile Dritter betreffen die Swisslog Healthcare Trading MEA LLC, Dubai /Vereinigte Arabische Emirate, die Swisslog Middle East LLC, Dubai /Vereinigte Arabische Emirate, die Swisslog Healthcare Shanghai Co., Ltd., Shanghai /China, die KUKA Robotics China Co., Ltd., Shanghai /China, die KUKA Robotics Guangdong Co., Ltd, Foshan /China, sowie die KUKA Robotics Manufacturing China Co., Ltd., Shanghai /China. Der Ausgleichsposten für Anteile Dritter im Eigenkapital, der auch Währungseffekte und das anteilige Minderheitenergebnis enthält, stieg von 325,3 Mio. € im Jahr 2021 um 6,9 Mio. € auf 332,2 Mio. € im Jahr 2022 an.
Die nachstehende Tabelle zeigt Informationen der nicht beherrschenden Anteile am Gesamtvermögen bzw. am Gesamtergebnis. Die Beträge verstehen sich vor konzerninternen Eliminierungen.
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Anteile (%) | 50,0 | 50,0 |
Langfristige Vermögenswerte | 503,2 | 534,4 |
Kurzfristige Vermögenswerte | 1.000,7 | 1.158,0 |
Langfristige Schulden | -4,1 | -3,0 |
Kurzfristige Schulden | -444,8 | -618,6 |
Nettovermögen | 1.055,0 | 1.079,9 |
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile | 527,5 | 540,1 |
Umsatzerlöse | 951,2 | 1.328,3 |
Gewinn (Net Income) | 21,1 | 36,6 |
Sonstiges Ergebnis | 57,4 | -15,7 |
Gesamtergebnis | 78,5 | 20,8 |
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn | 10,3 | 13,3 |
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis | 28,7 | -7,9 |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 43,6 | -121,3 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -9,9 | -26,6 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 22,5 | 25,4 |
Währungseffekte | 54,6 | 1,0 |
Nettoerhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 110,8 | -121,5 |
22. Andere Rücklagen
Die anderen Rücklagen stiegen zum Bilanzstichtag um 48,9 Mio. € auf 92,8 Mio. € (2021: 43,9 Mio. €) an. Zum einen wirkten sich Wechselkurseffekte in Höhe von 20,0 Mio. € auf das Eigenkapital positiv aus (2021: 60,9 Mio. €). Zum anderen reduzierten sich die versicherungsmathematischen Verluste von Pensionsrückstellungen in Höhe von 37,1 Mio. € sowie die darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von -8,2 Mio. €.
23. Verpflichtungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte und ehemalige Mitarbeitende des KUKA Konzerns sowie deren Hinterbliebene wurden entsprechende Pensionsrückstellungen gebildet. Je nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeitenden basieren.
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert.
Leistungsorientierte Pläne
Im KUKA Konzern bestehen originär leistungsorientierte Pläne im Wesentlichen in Deutschland, in den USA, in der Schweiz, in Großbritannien und Schweden. Im Folgenden werden die länderspezifischen Merkmale und Gesetzesregelungen leistungsorientierter Versorgungspläne dargestellt. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeitende zu erfüllen.
Deutschland
In Deutschland bestehen Verpflichtungen aus betrieblichen Altersversorgungsvereinbarungen, die mit verschiedenen Versorgungseinrichtungen geschlossen wurden. Die Voraussetzungen für Art und Höhe des Anspruchs sind abhängig von Lebensalter und Betriebszugehörigkeit. Die Leistungen beinhalten Altersrente, Invaliditätsrente, Witwen- /Witwerrente, Sterbegeld und Notlagenunterstützung. Im Geschäftsjahr 2018 wurden neue biometrische Rechnungsgrundlagen (RT 2018G) veröffentlicht, die auch für das Geschäftsjahr 2022 Gültigkeit besitzen. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg in Deutschland in den letzten Jahren weiter an, jedoch nicht so stark wie zuletzt. Es lässt sich daraus noch keine dauerhafte Trendabschwächung ableiten, jedoch wurde diesem Sachverhalt in den neuen Tabellen Rechnung getragen. Es wurden zudem erstmals durch einen pauschalen Abschlag Forschungsergebnisse hinsichtlich beobachteter Sterblichkeit berücksichtigt. Diese besagen, dass Arbeitnehmer:innen mit einem höheren Einkommen auch eine höhere Lebenserwartung besitzen. Schlussendlich wurde in den neuen Tafeln der nachhaltige Rückgang der Invalidierungswahrscheinlichkeit im Altersbereich ab 58 Jahren berücksichtigt.
USA
Im Geschäftsbereich Systems werden Mitarbeitenden Rentenzahlungen nach der Pensionierung gewährt. An dem Rentenplan dürfen Mitarbeitende teilnehmen, die vor dem 14. September 2004 in die Gewerkschaft aufgenommen wurden. Die Leistungen errechnen sich aus dem Satz, der zum Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand gültig ist. Der Satz setzt sich aus den anrechenbaren Dienstjahren des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin zusammen. Außerdem wird den anspruchsberechtigten Mitarbeitenden eine medizinische Versorgung bereitgestellt. Wegen ihres Versorgungscharakters werden die Verpflichtungen für die medizinische Versorgung der Mitarbeitenden nach deren Eintritt in den Ruhestand gemäß IAS 19 ebenfalls unter dieser Position ausgewiesen. Auf diese pensionsähnlichen Verpflichtungen entfallen 0,4 Mio. € (2021: 0,5 Mio. €) der Gesamtrückstellung. Die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen basieren auf der US-Rechtsgrundlage ERISA (Employee Retirement Income Security Act).
Der leistungsorientierte Plan des Geschäftsbereichs Swisslog besteht sowohl für die angestellten als auch gewerblichen Mitarbeitenden. Die beiden Pläne werden von einer Versicherungsgesellschaft verwaltet und sind rechtlich unabhängig. Beide Pläne sind für neue Teilnehmer:innen geschlossen und werden vollständig durch den Arbeitgeber finanziert. Die Swisslog Gruppe kann die Vermögensaufteilung bestimmen. Die Pläne sind in dem Sinne ausgestaltet, dass kein Aufwand für zusätzliche Leistungen zurückgestellt werden muss. Jedes individuelle Sparkapital wird jedoch mit einem fixen Prozentsatz verzinst (garantierte Mindestverzinsung).
Schweiz
Der Plan ist einer Stiftung angeschlossen (gegründet 2019), welche rechtlich unabhängig ist und die gesetzlichen Mindestanforderungen in der Schweiz (BVG) übertrifft. Dabei sind alle Mitarbeitenden gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität sowie Tod versichert. Die Beiträge werden vom Arbeitgeber und den Arbeitnehmer:innen beglichen. Die Verantwortung für die Vermögensanlage trägt der jeweilige Stiftungsrat, der auch die Verzinsung der individuellen Alterskapitalien - im Rahmen der gesetzlichen und reglementarischen Vorschriften - festlegt. Im Falle einer Unterdeckung der Pensionskasse Swisslog können verschiedene Maßnahmen wie reduzierte Verzinsung oder zusätzliche Beiträge beschlossen werden. Der Deckungsgrad gemäß BVG beträgt zum Bilanzstichtag, wie auch schon zum Vorjahresstichtag, über 100 %. Die Schweizer Vorsorgepläne wurden mit der PUC-Methode (Projected Unit Credit Method) und mit BVG 2020 Generationentafeln (ohne Risk Sharing) bewertet.
Großbritannien
Der englische leistungsorientierte Plan ist ebenfalls unabhängig und seit dem Jahr 2001 für neue Teilnehmer:innen geschlossen. Das Vermögen ist bei einer Versicherung angelegt. Der Plan wird durch den Arbeitgeber und die Teilnehmer:innen finanziert. Basierend auf gesetzlichen Vorgaben ist alle drei Jahre eine Bewertung durch eine:n Aktuar:in vorzunehmen. Im Falle einer errechneten Unterdeckung muss ein Sanierungsplan erarbeitet werden, der auch die zukünftigen Amortisationszahlungen zur Deckung der Unterdeckung festlegt.
Schweden
Der schwedische leistungsorientierte Plan ist rechtlich obligatorisch und basiert auf einem Kollektivvertrag (Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft sowie den schwedischen Arbeitgebern). Der Plan kann vom Unternehmen nicht verändert werden. Der Plan besteht für alle Mitarbeitenden, welche vor dem Jahr 1979 geboren sind. Er deckt die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Krankheit ab. Für Mitarbeitende, die nach dem Jahr 1979 geboren sind, besteht ein beitragsorientierter Plan. Die Finanzierung des leistungsorientierten Plans erfolgt durch den Arbeitgeber. Die Verpflichtung ist gedeckt durch Plan-Aktiva in einem Pensionsinstitut, welches durch eine externe Versicherung administriert wird. Ab 2021 wurde dieser Plan geschlossen.
Beitragsorientierte Pläne
Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen in Höhe von 58,4 Mio. € (2021: 51,6 Mio. €) wird als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen.
Entgeltumwandlung
Für die von Mitarbeitenden im Rahmen der Deferred Compensation Modells in Pensionszusagen umgewandelten Gehaltsbestandteile wurden Pensionsrückstellungen für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 2,6 Mio. € (2021: 2,5 Mio. €) gebildet. Diese Rückstellungen wurden mit den Aktivwerten aus den Rückkaufswerten der Rückdeckungsversicherung saldiert. Dies führte zu einem Bilanzansatz nach Saldierung in Höhe von 0,0 Mio. € (2021: 0,0 Mio. €).
Angaben zu versicherungsmathematischen Annahmen
Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen bzw. Defined Benefit Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Neben Annahmen zur Lebenserwartung sind hierbei folgende Prämissen bedeutsam, die vom wirtschaftlichen Umfeld im jeweiligen Land abhängen:
31.12.2022 | Deutschland | Schweiz | Großbritannien | Schweden | USA | Übrige |
Biometrische Rechnungsgrundlagen | RT 2018G | BVG 2020 GT | S3PxA CMI 2021 | DUS14 White Collar | PRI 2012 with MP 2021 | diverse |
Abzinsungsfaktor in % | 3,30 /3,70 | 2,30 | 4,75 | 3,50 | 4,85 /5,07 | 2,80 - 9,25 |
Gehaltsdynamik in % | n /a | 2,00 | 3,10 | 2,40 | n /a | 2,00 - 6,00 |
Rentendynamik in % | 1,10 /1,75 /2,50 | n /a | 3,55 | 1,90 | n /a | n /a |
Kostensteigerung für medizinische Versorgung in % | n /a | n /a | n /a | n /a | 7,50 | n /a |
31.12.2021 | Deutschland | Schweiz | Großbritannien | Schweden | USA | Übrige |
Biometrische Rechnungsgrundlagen | RT 2018G | BVG 2020 GT | S3PxA CMI 2021 | DUS14 White Collar | PRI 2012 with MP 2021 | diverse |
Abzinsungsfaktor in % | 0,75 /0,90 | 0,35 | 1,90 | 1,20 | 2,55 /2,57 | 0,75 - 7,75 |
Gehaltsdynamik in % | 0,50 /2,50 | 1,50 | 3,90 | 2,70 | n /a | 1,00 - 5,5 |
Rentendynamik in % | 1,00 /1,75 /2,50 | n /a | 3,70 | 2,20 | n /a | n /a /3,00 |
Kostensteigerung für medizinische Versorgung in % | n /a | n /a | n /a | n /a | 6,25 | n /a |
Aus Erhöhungen oder Verminderungen entweder des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung oder des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste entstehen. Ursache hierfür können unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen sein.
Die Sensitivitätsanalyse verdeutlicht, inwiefern die Veränderung versicherungsmathematischer Annahmen Auswirkungen auf die leistungsorientierte Verpflichtung zum 31. Dezember 2022 haben würde:
Sensitivitätsanalyse
Art und Höhe der
Veränderung versicherungsmathematischer Annahmen
in Mio. € |
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen nach der Veränderung 2021 | Veränderung 2021 1 | Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen nach der Veränderung 2022 | Veränderung 2022 1 | |
Steigerung des Abzinsungsfaktors | um +0,25 % | 260,8 | -11,7 | 203,2 | -6,4 |
Verminderung des Abzinsungsfaktors | um -0,25 % | 284,8 | 12,3 | 216,4 | 6,8 |
Rentensteigerung | um +0,25 % | 274,4 | 1,9 | 210,2 | 0,6 |
Rentenverminderung | um −0,25 % | 270,6 | -1,9 | 209,0 | -0,6 |
Steigerung der Lebenserwartung | um +1 Jahr | 278,6 | 6,1 | 213,3 | 3,7 |
Verminderung der Lebenserwartung | um −1 Jahr | 269,3 | -3,2 | 208,0 | -1,6 |
Steigerung Lohn- und Gehaltsentwicklung | um +0,25 % | 278,5 | 6,0 | 213,4 | 3,8 |
Verminderung Lohn- und Gehaltsentwicklung | um -0,25 % | 266,6 | -5,9 | 205,9 | -3,7 |
1 Die Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen haben keine linearen Auswirkungen auf die Berechnung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung zur Folge aufgrund bestimmter Effekte, wie zum Beispiel Zinseszinseffekt. Eine Veränderung mehrerer Annahmen gleichzeitig entspricht nicht immer der kumulativen Wirkung, da wechselseitige Beziehungen zwischen den Faktoren bestehen. Für jeden einzelnen Fall bedarf es neuer Berechnungen der Defined Benefit Obligation.
Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen
Deutschland | Schweiz | Großbritannien | Schweden | |||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche | 69,2 | 49,9 | - | - | - | - | - | - |
Barwert der mit Planvermögen unterlegten Versorgungsansprüche | 2,5 | 2,6 | 112,4 | 93,7 | 26,4 | 15,9 | 22,9 | 15,5 |
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) | 71,7 | 52,5 | 112,4 | 93,7 | 26,4 | 15,9 | 22,9 | 15,5 |
Fondsvermögen zu Marktwerten | 2,5 | 2,6 | 103,2 | 93,0 | 24,8 | 18,2 | 15,4 | 12,7 |
Nettoverpflichtung /-vermögen zum 31.12. | 69,2 | 49,9 | 9,2 | 0,7 | 1,6 | -2,3 | 7,5 | 2,8 |
USA | Übrige | Gesamt | ||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche | 0,5 | 0,5 | 5,4 | 4,8 | 75,1 | 55,2 |
Barwert der mit Planvermögen unterlegten Versorgungsansprüche | 30,0 | 23,8 | 3,2 | 2,9 | 197,4 | 154,4 |
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) | 30,5 | 24,3 | 8,6 | 7,7 | 272,5 | 209,6 |
Fondsvermögen zu Marktwerten | 28,9 | 25,9 | 1,9 | 2,2 | 176,7 | 154,6 |
Nettoverpflichtung /-vermögen zum 31.12. | 1,6 | -1,6 | 6,7 | 5,5 | 95,8 | 55,0 |
Deutschland | Schweiz | Großbritannien | Schweden | |||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte; Planvermögen (Tz. 15) | - | - | - | - | - | -2,3 | - | - |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Tz. 23) | 69,2 | 49,9 | 9,2 | 0,7 | 1,6 | - | 7,5 | 2,8 |
Nettoverpflichtung /-vermögen zum 31.12. | 69,2 | 49,9 | 9,2 | 0,7 | 1,6 | -2,3 | 7,5 | 2,8 |
USA | Übrige | Gesamt | ||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte; Planvermögen (Tz. 15) | - | -2,3 | - | - | - | -4,6 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Tz. 23) | 1,6 | 0,7 | 6,7 | 5,5 | 95,8 | 59,6 |
Nettoverpflichtung /-vermögen zum 31.12. | 1,6 | -1,6 | 6,7 | 5,5 | 95,8 | 55,0 |
Überleitungsrechnung /Entwicklung der Defined Benefit Obligation
Die Überleitung der Verpflichtung wesentlicher Posten vom Geschäftsjahresanfang zum Geschäftsjahresende stellt sich wie folgt dar:
Deutschland | Schweiz | Großbritannien | Schweden | |||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
1.1. | 78,7 | 71,7 | 105,8 | 112,4 | 26,6 | 26,4 | 21,6 | 22,9 |
Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | - | - | 0,5 | - |
Laufender Dienstzeitaufwand | 0,4 | 0,4 | 4,6 | 4,5 | 0,2 | 0,1 | - | - |
Zinsaufwand (+) /Zinsertrag (-) | 0,3 | 0,6 | 0,2 | 0,2 | 0,4 | 0,5 | 0,2 | 0,2 |
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | -3,2 | -16,0 | 4,7 | -25,6 | -2,0 | -9,3 | 1,6 | -5,9 |
(davon Veränderungen aus Erfahrungen) | (0,1) | (0,1) | (3,3) | (-0,6) | (0,0) | (0,3) | (0,6) | (1,3) |
(davon Veränderungen finanzielle Annahmen) | (-3,3) | (-16,1) | (1,8) | (-25,0) | (-2,0) | (-9,6) | (1,0) | (-7,2) |
(davon Veränderungen demografische Annahmen) | - | - | (-0,4) | - | - | - | - | - |
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | - | - | -3,4 | - | - | - | - | - |
Geleistete Zahlungen | -4,5 | -4,2 | -4,1 | -3,0 | -0,6 | -0,8 | -0,5 | -0,5 |
(davon Arbeitnehmer:innen-Beiträge) | (0,2) | (0,1) | (2,5) | (2,8) | - | - | - | - |
(davon ausbezahlte Leistungen) | (-4,7) | (-4,3) | (-6,6) | (-5,8) | (-0,6) | (-0,8) | (-0,5) | (-0,5) |
Währungsumrechnung | - | - | 4,6 | 5,2 | 1,8 | -1,0 | -0,5 | -1,2 |
31.12. | 71,7 | 52,5 | 112,4 | 93,7 | 26,4 | 15,9 | 22,9 | 15,5 |
(davon rückstellungsfinanziert) | (69,2) | (49,9) | (-) | (-) | (-) | (-) | (-) | (-) |
(davon mit Planvermögen unterlegt) | (2,5) | (2,6) | (112,4) | (93,7) | (26,4) | (15,9) | (22,9) | (15,5) |
USA | Übrige | Gesamt | ||||
in Mio. € | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 |
1.1. | 29,7 | 30,5 | 8,6 | 8,6 | 271,0 | 272,5 |
Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | 0,5 | - |
Laufender Dienstzeitaufwand | - | - | 0,8 | 0,7 | 6,0 | 5,7 |
Zinsaufwand (+) /Zinsertrag (-) | 0,7 | 0,9 | - | 0,1 | 1,8 | 2,5 |
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | -0,5 | -7,6 | -0,4 | -1,0 | 0,2 | -65,4 |
(davon Veränderungen aus Erfahrungen) | (0,8) | - | (-0,4) | (0,3) | (4,4) | (1,4) |
(davon Veränderungen finanzielle Annahmen) | (-1,3) | (-7,6) | - | (-1,3) | (-3,8) | (-66,8) |
(davon Veränderungen demografische Annahmen) | - | - | - | - | (-0,4) | - |
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | - | - | - | - | -3,4 | - |
Geleistete Zahlungen | -1,9 | -1,5 | -0,4 | -0,7 | -12,0 | -10,7 |
(davon Arbeitnehmer:innen-Beiträge) | - | - | - | - | (2,7) | (2,9) |
(davon ausbezahlte Leistungen) | (-1,9) | (-1,5) | (-0,4) | (-0,7) | (-14,7) | (-13,6) |
Währungsumrechnung | 2,5 | 2,0 | - | - | 8,4 | 5,0 |
31.12. | 30,5 | 24,3 | 8,6 | 7,7 | 272,5 | 209,6 |
(davon rückstellungsfinanziert) | (0,5) | (0,5) | (5,4) | (4,8) | (75,1) | (55,2) |
(davon mit Planvermögen unterlegt) | (30,0) | (23,8) | (3,2) | (2,9) | (197,4) | (154,4) |
Laufender Dienstzeitaufwand und Zinsaufwand in Summe von 8,2 Mio. € (2021: 7,8 Mio. €) standen den vorgenommenen Auszahlungen im Geschäftsjahr von 10,7 Mio. € (2021: 12,0 Mio. €) gegenüber. Die Wechselkurseffekte, hauptsächlich beim Schweizer Franken, US-Dollar und dem britischen Pfund, führten zu einer Erhöhung der Defined Benefit Obligation um 5,0 Mio. € (2021: 8,4 Mio. €). Insgesamt reduzierte sich die Defined Benefit Obligation im Vergleich zum Vorjahr um 62,9 Mio. € (2022: 209,6 Mio. €; 2021: 272,5 Mio. €).
Überleitungsrechnung /Entwicklung des Planvermögens
Die Überleitung des Planvermögens und der Anlageklassen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 stellten sich wie folgt dar:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
1.1. | 153,4 | 176,7 |
Zinsertrag (+) | 1,2 | 1,7 |
Sonstige Veränderungen | -0,1 | -0,3 |
Versicherungsmathematische Gewinne (+) /Verluste (-) | 16,4 | -28,3 |
Zuwendungen durch den Arbeitgeber | 8,3 | 8,9 |
Auszahlungen | -10,1 | -8,6 |
Währungsumrechnung | 7,6 | 4,5 |
Beizulegender Wert des Planvermögens zum 31.12. | 176,7 | 154,6 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6,1 | 8,3 |
Aktien | 68,9 | 42,1 |
Anleihen | 27,6 | 34,0 |
Festverzinsliche Wertpapiere | 43,7 | 36,9 |
Sonstiges (Immobilien, Versicherungen, Sonstiges) | 30,4 | 33,3 |
Summe 1 | 176,7 | 154,6 |
(davon aktiver Markt) | (138,1) | (113,6) |
(davon nicht aktiver Markt) | (38,6) | (41,0) |
1 Die Aufteilung der Angaben des aktiven /nicht aktiven Marktes:
2021 | 2022 | |||
in Mio. € | davon aktiver Markt | davon nicht aktiver Mark | t davon aktiver Markt | davon nicht aktiver Markt |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1,4 | 4,7 | 3,6 | 4,7 |
Aktien | 65,4 | 3,5 | 39,1 | 3,0 |
Anleihen | 27,6 | - | 34,0 | - |
Festverzinsliche Wertpapiere | 43,7 | - | 36,9 | - |
Sonstiges (Immobilien, Versicherungen, Sonstiges) | - | 30,4 | 33,3 | |
Summe | 138,1 | 38,6 | 113,6 | 41,0 |
Anlagen- und Risikostrategie
Die Allokation des Planvermögens auf die verschiedenen Anlageklassen wird unter Berücksichtigung der Renditechancen und -risiken bestimmt. Bei der Auswahl von erstrangigen Aktien /Anleihen werden Ratings und Prognosen zugrunde gelegt. Das optimale Portfolio wird durch das Verhältnis von risikobehafteten und risikolosen Anlagen erreicht. Das Unternehmen hat als Risiko die Verschlechterung des Finanzierungsstatus aufgrund der ungünstigen Entwicklung des Planvermögens und /oder der leistungsorientierten Verpflichtungen identifiziert. KUKA überwacht seine Vermögensanlagen und leistungsorientierten Verpflichtungen, um dieses Risiko zu erfassen. Bei den Pensionsplänen der Swisslog Gruppe wird das Planvermögen in der Regel durch eine unabhängige Instanz verwaltet. Durch diese wird regelmäßig Bericht erstattet, sodass die Risikosteuerung auf diesem Wege möglich ist.
Fälligkeitsprofil der leistungsorientierten Pensionspläne
Nachfolgend ist ein Überblick über die erwarteten Leistungszahlungen der nächsten zehn Jahre dargestellt:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Weniger als ein Jahr | 11,5 | 12,4 |
Zwischen einem Jahr und fünf Jahren | 50,3 | 52,7 |
Zwischen fünf Jahren und zehn Jahren | 63,2 | 66,6 |
24. Sonstige Rückstellungen
in Mio. € | Stand 1.1.2022 | Währungsanpassung | Veränderung Konsolidierungskreis |
Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften | 81,1 | 0,1 | - |
Rückstellungen für Restrukturierungsverpflichtungen | 3,3 | 0,1 | - |
Übrige Rückstellungen | 57,6 | 0,1 | 0,5 |
Summe | 142,0 | 0,3 | 0,5 |
in Mio. € | Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Stand 31.12.2022 |
Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften | -43,7 | -7,3 | 48,4 | 78,6 |
Rückstellungen für Restrukturierungsverpflichtungen | -1,6 | -1,4 | - | 0,4 |
Übrige Rückstellungen | -33,1 | -6,2 | 32,4 | 51,3 |
Summe | -78,4 | -14,9 | 80,8 | 130,3 |
Die Rückstellungen für Gewährleistungsrisiken reduzierten sich in 2022 leicht auf 57,0 Mio. € (2021: 57,5 Mio. €) an. Die Risiken aus schwebenden Geschäften sanken ebenfalls von 23,6 Mio. € im Vorjahr auf 21,6 Mio. € im Berichtsjahr. Beide werden innerhalb der Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften ausgewiesen.
Zum Geschäftsjahresende reduzierte sich der Bestand an Rückstellungen für Restrukturierungsverpflichtungen von 3,3 Mio. € im Vorjahr auf 0,4 Mio. € im Jahr 2022.
Die übrigen Rückstellungen enthalten unter anderem Rückstellungen für noch anfallende Kosten für bereits fakturierte Aufträge (2022: 13,0 Mio. €; 2021: 12,9 Mio. €) sowie Prozessrisiken (2022: 2,7 Mio. €; 2021: 5,4 Mio. €). Die Reduzierung der Prozessrisiken ist im Wesentlichen auf eine Einigung in einem im Vorjahr noch schwebenden Rechtsstreit zurückzuführen.
Die erwartete Restlaufzeit der sonstigen Rückstellungen beträgt in der Regel bis zu einem Jahr.
25. Verbindlichkeiten
Für die detaillierte Entwicklung der Vertragsverbindlichkeiten für das Berichtsjahr sowie das Vorjahr wird auf die Ziffer 14 verwiesen. Nähere Informationen zu den Finanzverbindlichkeiten finden sich unter Ziffer 26 und Details zu den übrigen Verbindlichkeiten unter Ziffer 27.
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen
Unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden die aus erhaltenen Lieferungen oder in Anspruch genommenen Dienstleistungen entstandenen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten ausgewiesen. Lieferantenrechnungen, die zum Zeitpunkt des Abschlusses noch nicht eingegangen sind, werden ebenfalls hier ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten stiegen um 21,1 Mio. € von 634,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 655,3 Mio. € zum 31. Dezember 2022 an.
Durch den Abschluss von Reverse-Factoring-Vereinbarungen werden bestimmte Lieferanten des KUKA Konzerns bei ihrem Liquiditätsmanagement unterstützt. Im Rahmen dieser Vereinbarung erwirbt eine Bank die Rechte an ausgewählten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Lieferanten. Nach diesem Erwerb bleiben jedoch die Bedingungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Wesentlichen unverändert. Daher ist es angemessen, die entsprechenden Beträge weiterhin unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Bilanz auszuweisen. Auch im Sinne der Kapitalflussrechnung erfolgt der Ausweis wie bisher im operativen Bereich.
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Die Rückstellungen für laufende Steuern unterteilen sich in Ertragsteuerrückstellungen und sonstige Steuerrückstellungen. Sie umfassen Rückstellungen für alle Arten von Steuern des laufenden Jahres und der Vorjahre, für die das Unternehmen selbst Steuerschuldner ist. Die Erhöhung der Ertragsteuerverbindlichkeiten um 11,1 Mio. € von 27,6 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 38,7 Mio. € zum 31. Dezember 2022 stand in Zusammenhang mit der Steuergesetzänderung in den USA.
Leasingverbindlichkeiten
Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der erwarteten Leasingzahlungen angesetzt. Hierbei werden fixe und variable Zahlungen, Restwertgarantien, Kaufoptionsausübungspreise und Vorfälligkeitsentschädigungen (sofern eine vorzeitige Beendigung erwartet wird) berücksichtigt. Die Leasingverbindlichkeiten werden in den Folgeperioden mit der Effektivzinsmethode bewertet. Hierbei werden Zins- und Tilgungszahlungen voneinander abgegrenzt. Die Zinserfassung erfolgt unabhängig vom tatsächlichen Anfall der Zahlungen periodisch über die Laufzeit. Weitere Details zu den Zinszahlungen sind der Ziffer 4 zu entnehmen. Anpassungen aufgrund von Neueinschätzungen bzgl. des Barwerts der Leasingzahlungen oder Vertragsmodifikationen werden laufend überprüft und vorgenommen, außer wenn die Modifikation als eigenständiges Leasingverhältnis behandeln werden muss. Solche Veränderungen einer Leasingverbindlichkeit führen auch zu einer Anpassung des Buchwerts des korrespondierenden Nutzungsrechts. Für weitere Details zu Nutzungsrechten wird auf Ziffer 11 verwiesen.
Die Leasingverbindlichkeiten reduzierten sich leicht und beliefen sich auf 123,7 Mio. € zum Stichtag 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 124,6 Mio. €). Davon entfielen 33,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 30,2 Mio. €) auf die kurzfristigen und 90,7 Mio. € (31. Dezember 2021: 94,4 Mio. €) auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten.
26. Finanzverbindlichkeiten inkl. Gesellschafterdarlehen
Bei den bestehenden Finanzverbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Gesellschafterdarlehen sowie um ein in 2018 begebenes Schuldscheindarlehen.
Nachfolgend sind die kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 sowie zum 31. Dezember 2021 dargestellt:
in Mio. € | 31.12.2021 | Veränderung | 31.12.2022 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 193,1 | 3,9 | 197,0 |
USD - Schuldscheindarlehen | 44,1 | -44,1 | - |
Gesellschafterdarlehen | 148,7 | 47,9 | 196,6 |
Sonstige | 0,3 | 0,1 | 0,4 |
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 332,0 | 42,9 | 374,9 |
EUR - Schuldscheindarlehen | 107,4 | -107,4 | - |
USD - Schuldscheindarlehen | 79,5 | -32,7 | 46,8 |
Gesellschafterdarlehen | - | 97,7 | 97,7 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 145,1 | 85,3 | 230,4 |
Summe Finanzverbindlichkeiten | 525,1 | 46,8 | 571,9 |
Gesellschafterdarlehen
Im Dezember 2019 hatte die KUKA AG einen Gesellschafterdarlehensvertrag über ein Darlehensvolumen von 150,0 Mio. € mit der Midea International Corporation Company Limited, Hongkong, einer 100 %igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, abgeschlossen. Das Gesellschafterdarlehen wurde im Mai 2022 um 50,0 Mio. € auf jetzt 200,0 Mio. € aufgestockt. Die beiden Tranchen werden im Durchschnitt mit 0,8875 % p. a. verzinst. Sie sind im April bzw. Juni 2025 fällig.
Für dieses Gesellschafterdarlehen hat die Midea International Corporation Company Limited in einer Nachrangvereinbarung gegenüber den Banken des Konsortialkreditvertrags der KUKA AG den tiefen Nachrang ihrer aus diesem Darlehensvertrag entstehenden Forderungen erklärt.
Außerdem hatte sich die KUKA AG im Juni 2018 mit der Midea Electric Trading (Singapore) Company Pte. Ltd., Singapur, einer 100 %igen Konzerngesellschaft des Midea Konzerns, auf einen Finanzierungsrahmen über 150,0 Mio. € verständigt. Der Finanzierungsrahmen hat eine Laufzeit, die sich an der Laufzeit des Konsortialkreditvertrags orientiert. Die Konditionen für die Ziehungen entsprechen dem laufzeitbezogenen Referenzzinssatz zuzüglich der jeweils gültigen Marge für Kreditinanspruchnahmen des Konsortialkreditvertrags. Aus diesem Rahmen erfolgte im September 2022 eine Ziehung über 100,0 Mio. € mit einer Laufzeit von 12 Monaten zu einem Zinssatz von 1,80 % p. a.
Die Midea Electric Trading (Singapore) Company Pte. Ltd. hat in einer Nachrangvereinbarung gegenüber den Konsortialbanken des Konsortialkreditvertrags der KUKA AG den tiefen Nachrang ihrer aus den Ziehungen unter diesem Finanzierungsrahmen entstehenden Forderungen erklärt.
Konsortialkredit der KUKA Aktiengesellschaft
Am 1. Februar 2018 schloss die KUKA AG mit einem Bankenkonsortium einen Konsortialkreditvertrag mit einem Volumen von 520,0 Mio. € ab. Der Vertrag umfasst eine Bürgschafts- und Garantielinie (Avallinie) in Höhe von 260,0 Mio. € sowie eine Betriebsmittellinie (Barlinie) von ebenfalls 260,0 Mio. €, die auch für Avale genutzt werden kann.
Die initiale Laufzeit des Kreditvertrags betrug fünf Jahre und war durch zwei vertraglich vereinbarte Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr verlängerbar (5 + 1 + 1). Nach der jeweiligen Zustimmung der Konsortialbanken zu den beiden Verlängerungsoptionen läuft der Kreditvertrag nunmehr im Februar 2025 aus.
Der Konsortialkreditvertrag besteht auf unbesicherter Basis. Vereinbart sind lediglich die marktüblichen Gleichbehandlungsklauseln und Negativerklärungen sowie ein Financial Covenant bezüglich eines Grenzwertes zu der Finanzkennzahl Leverage (Nettofinanzverbindlichkeiten /EBITDA). Zum 31. Dezember 2022 hatte die KUKA AG die Aval- und Betriebsmittellinie aus dem Konsortialkreditvertrag in Anspruch genommen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die im Kreditvertrag festgelegte Finanzkennzahl zu jedem Überprüfungszeitpunkt eingehalten.
Die Inanspruchnahme der Aval- und Barmittelkreditlinien aus dem Konsortialkreditvertrag der KUKA AG belief sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 364,0 Mio. € (2021: 313,4 Mio. €).
USD-Schuldscheindarlehen
In 2018 hatte die KUKA Toledo Production Operations LLC. (KTPO), Toledo, Ohio / USA, unter Garantie der KUKA AG Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 150,0 Mio. USD in mehreren Laufzeittranchen platziert: Tranche 1 mit einem Volumen von 10 Mio. USD wurde bereits in 2020 vertragsgemäß zurückgezahlt, Tranche 2 mit einem Volumen von 90 Mio. USD war im Februar 2022 fällig und wurde ebenfalls vertragsgemäß zurückgezahlt. Tranche 3 mit einem Volumen von 50 Mio. USD hat eine Laufzeit bis August 2023. Die Verzinsung der noch laufenden Tranche ist variabel und basiert auf dem 3-Monats-USD-LIBOR zuzüglich einer laufzeitabhängigen Marge. Da die letzte Zinsfestlegung vor Wegfall des USD-LIBOR erfolgen wird, ist das Darlehen nicht von der Umstellung der variablen Zinssätze auf sogenannte risikofreie Zinssätze betroffen.
EURO-Schuldscheindarlehen
In 2015 hatte die KUKA AG unbesicherte Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 250,0 Mio. € in zwei Tranchen platziert. Tranche 1 hatte ein Volumen von 142,5 Mio. € und wurde bereits in 2020 vertragsgemäß zurückgezahlt; Tranche 2 hatte ein Volumen von 107,5 Mio. € und wurde im Oktober 2022 vertragsgemäß zurückgezahlt.
Avallinien von Banken und Kautionsversicherungsgesellschaften
Die von Banken und Kautionsversicherungsgesellschaften außerhalb des Konsortialkreditvertrags zugesagten Avallinien belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf 170,4 Mio. € (2021: 170,4 Mio. €), die entsprechend den Regelungen des Konsortialkreditvertrags bis zu einem Gesamtvolumen von 150,0 Mio. € genutzt werden können. Die Ausnutzung betrug zum Ende des Berichtsjahres 67,9 Mio. € (2021: 76,0 Mio. €).
27. Übrige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Steuern, die in den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten sind, bestehen überwiegend aus Umsatz-, Lohn- und Kirchensteuer. Innerhalb der übrigen Verbindlichkeiten werden Personalverbindlichkeiten ausgewiesen, die im Wesentlichen die Verpflichtungen aus Urlaubsansprüchen (2022: 27,2 Mio. €; 2021: 22,6 Mio. €), Gleitzeitguthaben (2022: 20,5 Mio. €; 2021: 19,4 Mio. €), variablen Vergütungsbestandteilen (2022: 66,3 Mio. €; 2021: 59,2 Mio. €) und Altersteilzeit (2022: 13,4 Mio. €; 2021: 15,1 Mio. €) enthalten.
Die Verpflichtungen aus Altersteilzeit wurden um den beizulegenden Wert des korrespondierenden Deckungsvermögens (2022: 14,0 Mio. €; 2021: 16,9 Mio. €) gekürzt. Der Anwartschaftsbarwert der Verpflichtungen aus Altersteilzeit (Defined Benefit Obligation) belief sich vor Saldierung auf 27,3 Mio. € (2021: 32,1 Mio. €). Daneben werden zu der Position unter anderem Sonderzahlungen, Erfindervergütungen, Jubiläumsaufwendungen und Berufsgenossenschaftsbeiträge ausgewiesen.
Des Weiteren werden in den übrigen langfristigen Verbindlichkeiten noch derivative Finanzinstrumente mit negativem Fair Value in Höhe von 1,2 Mio. € im Berichtsjahr (2021: 2,7 Mio. €) ausgewiesen. Der Anteil der derivativen Finanzinstrumente mit negativem Fair Value in den kurzfristigen übrigen Verbindlichkeiten betrug zum 31. Dezember 2022 6,4 Mio. € (2021: 16,7 Mio. €).
Nachfolgend sind die Buchwerte der übrigen Verbindlichkeiten dargestellt:
Restlaufzeit | 31.12.2021 | Restlaufzeit | 31.12.2022 | |||
in Mio. € | bis 1 Jahr | über 1 Jahr | Gesamt | bis 1 Jahr | über 1 Jahr | Gesamt |
(davon aus sonstigen Steuern) | (67,3) | - | (67,3) | (73,9) | - | (73,9) |
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit) | (7,9) | - | (7,9) | (7,4) | - | (7,4) |
(davon Verpflichtungen aus dem Personalbereich) | (140,8) | (16,6) | (157,4) | (157,9) | (15,4) | (173,3) |
(davon Derivate mit einem negativen beizulegenden Zeitwert) | (16,7) | (2,7) | (19,4) | (6,4) | (1,2) | (7,6) |
(davon Sonstige) | (43,9) | (3,0) | (46,9) | (57,3) | (2,0) | (59,3) |
Übrige Verbindlichkeiten | 276,6 | 22,3 | 298,9 | 302,9 | 18,6 | 321,5 |
28. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind
Zum 31. Dezember 2022 plant der KUKA Konzern eine in Russland ansässige Tochtergesellschaft zu veräußern. Ein konkreter Plan zur Veräußerung liegt vor und der vollständige Vollzug der Transaktion innerhalb eines Jahres ist hochwahrscheinlich. Im ersten Schritt wurden Vermögenswerte und Schulden dem IFRS 5 entsprechend in "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind" umgegliedert. Folgend wurde unter Berücksichtigung des Gesamtkaufpreises gemäß IFRS 10 das Nettovermögen in Höhe von 1,8 Mio. € wertberichtigt und anschließend für die ausstehenden Garantieverpflichtungen eine Rückstellung in Höhe von 1,1 Mio. € gebildet. Diese wurde unter "Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind" ausgewiesen.
Das Nettovermögen der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:
in Mio. € | 31.12.2022 |
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1,5 |
Sonstige Vermögenswerte | 1,4 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0,6 |
Sonstige Verbindlichkeiten | -1,7 |
Nettovermögen | 1,8 |
29. Finanzielles Risikomanagement und Finanzderivate
a) Grundsätze des Risikomanagements
Im Zuge der allgemeinen Geschäftstätigkeit ist der KUKA Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, insbesondere Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen und Zinssätzen, Adressenausfallrisiken sowie Liquiditätsrisiken. Aufgabe des finanziellen Risikomanagements ist die Begrenzung von potenziell negativen Auswirkungen dieser Risiken auf die Finanzlage.
KUKA sichert Risiken aus dem operativen Geschäft, insbesondere Währungsrisiken, und Risiken aus Finanzierungstransaktionen durch Finanzderivate ab. Geschäfte in Finanzderivaten werden ausschließlich unter Bezug auf und zur Absicherung von zugrunde liegenden Basisgeschäften abgeschlossen. Dabei ist - wann immer möglich - die KUKA AG der zentrale Absicherungspartner für die Konzerngesellschaften; die KUKA AG selbst sichert die Konzernrisiken durch Abschluss von entsprechenden Sicherungsgeschäften mit Finanzinstituten einwandfreier Bonität ab. Sicherungsgeschäfte werden im KUKA Konzern ausschließlich in Form von Devisentermingeschäften und Zinsswaps zur Absicherung von bestehenden Bilanzposten und zur Sicherung von zukünftigen Zahlungsströmen abgeschlossen. Die laufenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Zinsswaps wurden im Finanzergebnis berücksichtigt. Zu weiteren Details zum Finanzergebnis wird auf Ziffer 4 verwiesen. Der Vorstand wird regelmäßig über die aktuellen Risiko-Positionen und deren Absicherung informiert.
Für weitere Ausführungen verweisen wir auf den Risiko- und Chancenbericht.
Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche mögliche Auswirkungen aus Veränderungen relevanter Risikovariablen, wie Wechselkurse, auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Um die periodischen Auswirkungen zu ermitteln, wird eine mögliche Änderung der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag vorgenommen. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Jahresultimo repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
b) Währungsrisiken
Risiken aus Wechselkursschwankungen, die den Konzern-Cashflow beeinflussen können, werden zum Zeitpunkt der Entstehung bzw. des Bekanntwerdens durch den Abschluss derivativer Finanzinstrumente mit Banken gesichert. Gegenstand der Absicherung können dabei auch zukünftige geplante Transaktionen sein. Diese Sicherungsaktivitäten haben sichergestellt, dass KUKA zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen und im Finanzierungsbereich ausgesetzt war. Translationsrisiken - Bewertungsrisiken von Abschlüssen der Tochtergesellschaften in fremden Währungen - werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.
Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind.
Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
― |
Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen, Verbindlichkeiten) sind entweder unmittelbar in funktionaler Währung denominiert oder werden durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten so weit wie möglich in die jeweilige funktionale Währung überführt. |
― |
Wesentliche Zinserträge und -aufwendungen aus Finanzinstrumenten werden ebenfalls entweder direkt in der funktionalen Währung erfasst oder mittels Einsatz von Derivaten in die entsprechende funktionale Währung transferiert. Somit können auch hieraus keine wesentlichen Effekte auf die betrachteten Größen entstehen. Trotz geringer Effekte wurden originäre und derivative Instrumente in die Ermittlung der Währungssensitivitäten einbezogen. |
Zur Berechnung der Währungssensitivitäten wurden die für KUKA wesentlichen Währungspaare betrachtet. Hierbei wurde eine hypothetische Auf- beziehungsweise Abwertung der jeweiligen Landeswährung gegenüber der relevanten Fremdwährung angenommen und die hypothetische Auswirkung auf das Ergebnis dargestellt. Die Basis für die hypothetische Ergebnisauswirkung zum Bilanzstichtag sind die Exposures für diese wesentlichen Währungspaare. Diese ergeben sich aus den offenen Positionen an originären monetären Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag nicht durch derivative Finanzinstrumente in die jeweiligen funktionalen Währungen überführt wurden. Zum Bilanzstichtag betrug das der Ermittlung der Währungssensitivitäten zugrundeliegende Exposure 272,7 Mio. € (2021: 369,1 Mio. €).
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
EUR /USD | ||
EUR +10 % | 6,7 | 4,0 |
EUR −10 % | -8,2 | -4,9 |
EUR /JPY | ||
EUR +10 % | -0,9 | -1,7 |
EUR −10 % | 1,1 | 2,1 |
EUR /CNY | ||
EUR +10 % | -2,9 | -0,3 |
EUR −10 % | 3,5 | 0,4 |
EUR /HUF | ||
EUR +10 % | -1,1 | -0,9 |
EUR −10 % | 1,3 | 1,1 |
EUR /CHF | ||
EUR +10 % | 14,6 | 10,1 |
EUR −10 % | -17,9 | -12,4 |
EUR /SEK | ||
EUR +10 % | 3,1 | -1,1 |
EUR −10 % | -3,7 | 1,3 |
Sonstige: EUR /NOK; CNY /JPY; CHF /SEK; USD /SEK | ||
Basiswährung +10 % | -0,8 | 0,5 |
Basiswährung −10 % | 1,1 | -0,6 |
Eine zukunftsbezogene Aussage kann aus dieser Darstellung der Währungseffekte nicht abgeleitet werden.
c) Zinsrisiken
Die Risiken aus Zinssatzänderungen resultieren bei KUKA im Wesentlichen aus den im Jahr 2018 emittierten, an einen variablen Zinssatz gebundenen USD-Schuldscheinen. Die noch laufende, im August 2023 fällige Tranche ist variabel verzinst und basiert auf dem 3-Monats-USD-LIBOR, zuzüglich einer laufzeitabhängigen Marge. Die Zinszahlungen erfolgen vierteljährlich. Diese variablen zukünftigen Zinszahlungen wurden durch den Abschluss von entsprechenden Zinssicherungsgeschäften in Festzinsvereinbarungen konvertiert. Die Zinsfeststellungstage aus den Zinssicherungsgeschäften entsprechen exakt den Feststellungstagen aus dem USD-Schuldschein. Die letzte Zinsfeststellung findet im Mai 2023 statt. Der USD-LIBOR ist noch bis Juni 2023 verfügbar und kann somit für das finale Fixing herangezogen werden. Die USD-LIBOR-Umstellung hat somit keinen Einfluss.
Zinsrisiken aus variabel- und festverzinslichen kurzfristigen Geldanlagen sind nicht gesichert.
Zinsänderungsrisiken werden im Sinne von IFRS 7 mithilfe von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Sensitivitätsanalysen bilden die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, -erträge, -aufwendungen sowie andere Ergebnisteile und auf das Eigenkapital ab.
Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
― |
Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. |
― |
Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von originären, variabel verzinslichen Finanzinstrumenten aus, da kein Hedge Accounting angewendet wird. |
― |
Marktzinssatzänderungen wirken sich ebenfalls auf den Fair Value von Zinsderivaten aus. |
― |
Eine Erhöhung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte über alle Währungen hinweg hätte auf Basis der Positionen zum 31. Dezember 2022 eine positive Auswirkung auf das Ergebnis in Höhe von +2,9 Mio. € (2021: +5,6 Mio. €). Eine Verringerung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte über alle Währungen hinweg hätte eine negative Auswirkung auf das Ergebnis in Höhe von -2,9 Mio. € (2021: -5,0 Mio. €). Die hypothetische Ergebnisauswirkung zum Bilanzstichtag ergibt sich ausschließlich aus kurzfristigen Geldanlagen in Höhe von 494,5 Mio. € (2021: 673,2 Mio. €), kurzfristigen Geldaufnahmen in Höhe von 230,0 Mio. € (2021: 145,1 Mio. €) sowie aus dem Zinsswap für die variabel verzinsliche Tranche des USD-Schuldscheindarlehens. |
Die IBOR-Umstellung auf die sogenannten Risk Free Rates (RFR) wurde im KUKA Konzern bereits in 2021 vollzogen. Dabei wurden die von der IBOR-Reform betroffenen Zinskurven auf die RFR umgestellt. Die Zinskurven werden täglich ins Treasury Management System (ITS) eingespielt und bei der Mark-to-Market-Bewertung der Devisentermingeschäfte herangezogen.
d) Ausfallrisiken
Der KUKA Konzern ist aus dem operativen Geschäft sowie aus bestimmten Finanzierungsaktivitäten Ausfallrisiken ausgesetzt. Ein Ausfall kann eintreten, wenn einzelne Geschäftspartner ihrer vertraglichen Verpflichtung nicht nachkommen und dem KUKA Konzern somit ein finanzieller Verlust entsteht.
Im operativen Geschäft werden die Außenstände auf Gesellschaftsebene lokal gesteuert und fortlaufend überwacht. Die Geschäftsbeziehungen mit Großkunden bestehen regelmäßig bei mehreren Gesellschaften des KUKA Konzerns. Damit verbundene Ausfallrisiken unterliegen einer gesonderten, quartalsweisen Bonitätsüberwachung im Rahmen des Risikomanagementsystems auf Ebene des Konzernvorstands, um eine Kumulation von Einzelrisiken frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus sind zur Prüfung der Bonität potenzieller Geschäftspartner auch auf Segmentebene bereits im Prozess der Vertragsanbahnung (Abgabe von Angeboten sowie Annahme von Bestellungen) umfangreiche Prüfroutinen implementiert. Soweit nötig, wird Ausfallrisiken bei potenziell bonitätsbeeinträchtigten Forderungen entsprechend Rechnung getragen.
Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte (einschließlich derivativer Finanzinstrumente mit positivem Marktwert) wiedergegeben. Es liegen zum Abschlussstichtag keine das maximale Ausfallrisiko mindernden Vereinbarungen vor.
Nachfolgend sind die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte, Leasingforderungen, sonstige Vermögenswerte (unter anderem Wertpapiere, Ausleihungen) sowie Bankguthaben dargestellt:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | Vertragsvermögenswerte | Leasingforderungen | Sonstige Vermögenswerte | |||
in Mio. € | Bonitätsbeeinträchtigt | Nicht bonitätsbeeinträchtigt | Summe | |||
Stand Wertberichtigungen am 1.1.2021 | 11,2 | 1,9 | 13,1 | 6,6 | 1,2 | 0,1 |
Zuführungen | 0,9 | 22,5 | 23,4 | 0,5 | - | 0,2 |
Verbrauch und Fremdwährungseffekte | -0,5 | - | -0,5 | 0,6 | - | 0,1 |
Auflösungen | -1,5 | -7,1 | -8,5 | -1,6 | - | -0,3 |
Stand Wertberichtigungen am 31.12.2021 /1.1.2022 | 10,1 | 17,3 | 27,5 | 6,1 | 1,2 | 0,1 |
Zuführungen | 5,2 | 3,8 | 9,0 | 4,0 | 0,1 | - |
Verbrauch und Fremdwährungseffekte | -1,0 | -0,2 | -1,2 | -0,1 | - | - |
Auflösungen | -1,1 | -16,2 | -17,3 | -0,4 | -0,1 | -0,1 |
Stand Wertberichtigungen am 31.12.2022 | 13,2 | 4,7 | 18,0 | 9,6 | 1,2 | - |
Die Reduzierung der Wertberichtigungen der nicht bonitätsbeinträchtigen Forderungen resultierte im Wesentlichen aus der Auflösung der Risikovorsorge für erwartete Forderungsausfälle
e) Liquiditätsrisiken
Zu den zentralen Aufgaben der KUKA AG zählen die Koordination und Lenkung des Finanzbedarfs innerhalb des Konzerns sowie die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit und der Zahlungsfähigkeit des KUKA Konzerns. In diesem Zusammenhang optimiert und koordiniert die KUKA AG die Konzernfinanzierung und begrenzt das Liquiditätsrisiko. Zur Ermittlung und Abbildung dieser Risiken wird das konzernweit eingesetzte Treasury-Management-System genutzt. Zur Reduktion des Liquiditätsrisikos für den Gesamtkonzern dient auch die enge Begleitung der Konzerngesellschaften bei der Steuerung ihrer Zahlungsströme.
Um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des KUKA Konzerns sicherzustellen, hält die KUKA AG eine Liquiditätsreserve in Form von Kreditlinien und Barmitteln vor. Hierzu hat KUKA unter anderem Schuldscheine platziert, ein Gesellschafterdarlehen aufgenommen und mit dem Gesellschafter eine Kreditlinie vereinbart, einen Konsortialkreditvertrag mit einem Bankenkonsortium abgeschlossen sowie Avallinien mit Banken und Kautionsversicherungsgesellschaften vereinbart. Der Finanzierungs- und Avalbedarf der operativen Gesellschaften wird weitgehend konzernintern durch die Weitergabe von Barmitteln (Intercompany-Darlehen) und die Zurverfügungstellung von Bank- und Konzern-Avalen gewährleistet.
Die nachfolgenden Aufstellungen zeigen die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zahlungsmittelabflüsse für die unter IFRS 7 fallenden Finanzinstrumente:
31.12.2022
in Mio. € |
Cashflows 2023 | Cashflows 2024 | Cashflows 2025 - 2027 | Cashflows 2028 ff. |
Finanzverbindlichkeiten | 279,0 | - | - | - |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | 103,1 | 1,8 | 200,8 | - |
FX-Derivate (Bruttosettlement) | 337,6 | 26,7 | 8,7 | - |
Zinsderivate (Nettosettlement) | - | - | - | - |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 655,3 | - | - | - |
Verbindlichkeiten aus Leasing | 38,8 | 31,7 | 54,1 | 25,0 |
Übrige Verbindlichkeiten | 245,6 | 15,8 | 2,1 |
31.12.2022
in Mio. € |
Cashflows 2023 | Cashflows 2024 | Cashflows 2025 - 2027 | Cashflows 2028 ff. |
Finanzverbindlichkeiten | 189,1 | 44,6 | - | - |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | 1,3 | 1,3 | 151,9 | - |
FX Derivate (Bruttosettlement) | 623,3 | 33,2 | 13,8 | - |
Zinsderivate (Nettosettlement) | 1,3 | 1,0 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 634,2 | - | - | - |
Verbindlichkeiten aus Leasing | 30,2 | 36,2 | 66,8 | - |
Übrige Verbindlichkeiten | 224,4 | 16,6 | 2,9 | - |
Einbezogen sind alle Finanzinstrumente, die an den Bilanzstichtagen im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge sind jeweils zum Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2022 gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind stets dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
30. Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten
Der KUKA Konzern klassifiziert seine Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert.
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien für 2022
Die Zusammensetzung der Buchwerte sowie die beizulegenden Zeitwerte gemäß IFRS 9 ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
Aktiva
Buchwert 31.12.2022 | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
in Mio. € | Fortgeführte Anschaffungskosten | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |
Finanzinvestitionen | 4,8 | - | - | 4,8 |
davon Beteiligungen | (4,8) | (-) | (-) | (4,8) |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - langfristig | 66,4 | - | - | - |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - langfristig | 5,8 | 0,6 | - | 0,3 |
davon Derivate | (0,3) | (-) | (-) | (0,3) |
davon Kautionen | (0,6) | (0,6) | (-) | (-) |
davon Sonstige | (4,9) | (-) | (-) | (-) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 713,4 | 663,9 | - | 49,4 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 41,5 | - | - | - |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - kurzfristig | 126,2 | 16,6 | - | 8,8 |
davon Derivate | (8,6) | (-) | (-) | (8,6) |
davon Wertpapiere | (-) | (-) | (-) | (-) |
davon Kautionen | (16,1) | (16,1) | (-) | (-) |
davon Ausleihungen | (0,5) | (0,5) | (-) | (-) |
davon Sonstige | (101,0) | (-) | (-) | (0,2) |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 494,5 | 494,5 | - | - |
Summe aktiver Finanzinstrumente | 1.452,5 | 1.175,6 | - | 63,3 |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 | Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 | Beizulegender Zeitwert 31.12.2022 | Stufe der Bemessungshierarchie | |
in Mio. € | ||||
Finanzinvestitionen | - | - | 4,8 | |
davon Beteiligungen | (-) | (-) | (4,8) | 3 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - langfristig | 66,4 | - | 58,4 | 2 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - langfristig | - | 4,9 | 0,3 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (0,3) | 2 |
davon Kautionen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Sonstige | (-) | (4,9) | (-) | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - | 49,4 | 2 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 41,5 | - | n /a * | |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - kurzfristig | - | 100,7 | 8,8 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (8,6) | 2 |
davon Wertpapiere | (-) | (-) | n /a * | |
davon Kautionen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Ausleihungen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Sonstige | (-) | (100,7) | (0,2) | 3 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - | - | n /a * | |
Summe aktiver Finanzinstrumente | 107,9 | 105,6 |
Buchwert 31.12.2022 | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
in Mio. € | Fortgeführte Anschaffungskosten | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |
Finanzverbindlichkeiten - langfristig | 0,4 | 0,4 | - | - |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - langfristig | 196,6 | 196,6 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - langfristig | 90,7 | - | - | - |
Übrige Verbindlichkeiten - langfristig | 18,6 | - | - | 1,2 |
davon Derivate | (1,2) | (-) | (-) | (1,2) |
davon Sonstige | (17,4) | (-) | (-) | (-) |
Finanzverbindlichkeiten - kurzfristig | 277,2 | 277,2 | - | - |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - kurzfristig | 97,8 | 97,8 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 655,3 | 655,3 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 33,0 | - | - | - |
Übrige Verbindlichkeiten - kurzfristig | 302,9 | 69,6 | - | 6,4 |
davon Derivate | (6,4) | (-) | (-) | (6,4) |
davon Sonstige | (296,5) | (69,6) | (-) | (-) |
Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind | 1,1 | 1,1 | - | - |
Summe passive Finanzinstrumente | 1.673,6 | 1.298,0 | - | 7,6 |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 | Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 | Beizulegender Zeitwert 31.12.2022 | Stufe der Bemessungshierarchie | |
in Mio. € | ||||
Finanzverbindlichkeiten - langfristig | - | - | 0,4 | 3 |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - langfristig | - | - | 184,9 | 3 |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - langfristig | 90,7 | - | n /a ** | |
Übrige Verbindlichkeiten - langfristig | - | 17,4 | 1,2 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (1,2) | 2 |
davon Sonstige | (-) | (17,4) | n /a | |
Finanzverbindlichkeiten - kurzfristig | - | - | n /a * | |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - kurzfristig | - | - | n /a * | |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | - | n /a * | |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 33,0 | - | n /a ** | |
Übrige Verbindlichkeiten - kurzfristig | - | 226,9 | 6,4 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (6,4) | 2 |
davon Sonstige | (-) | (226,9) | n /a * | |
Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind | - | - | n /a * | |
Summe passive Finanzinstrumente | 123,7 | 244,3 |
n /a = keine Angabe erforderlich, da nicht im Scope von IFRS 7 /13
n /a * = Der Buchwert approximiert den beizulegenden Zeitwert
n /a ** = Verzicht auf die Angabe des Fair Value gemäß IFRS 7.29(d)
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien für 2021
Die Zusammensetzung der Buchwerte sowie die beizulegenden Zeitwerte gemäß IFRS 9 ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
Aktiva
Buchwert 31.12.2021 | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
in Mio. € | Fortgeführte Anschaffungskosten | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |
Finanzinvestitionen | 5,0 | - | - | 5,0 |
davon Beteiligungen | (5,0) | (-) | (-) | (5,0) |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - langfristig | 100,7 | - | - | - |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - langfristig | 1,3 | 0,6 | - | 0,4 |
davon Derivate | (-) | (-) | (-) | (-) |
davon Kautionen | (0,6) | (0,6) | (-) | (-) |
davon Sonstige | (0,7) | (-) | (-) | (0,4) |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 596,9 | 525,1 | - | 71,8 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 32,9 | - | - | - |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - kurzfristig | 211,7 | 123,4 | - | 2,6 |
davon Derivate | (2,2) | (-) | (-) | (2,2) |
davon Wertpapiere | (112,7) | (112,7) | (-) | (-) |
davon Kautionen | (10,1) | (10,1) | (-) | (-) |
davon Ausleihungen | (0,6) | (0,6) | (-) | (-) |
davon Sonstige | (86,1) | (-) | (-) | (0,4) |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 673,2 | 673,2 | - | - |
Summe Buchwerte aktive Finanzinstrumente | 1.621,7 | 1.322,3 | - | 79,8 |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 | Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 | Beizulegender Zeitwert 31.12.2021 | Stufe der Bemessungshierarchie | |
in Mio. € | ||||
Finanzinvestitionen | - | - | 5,0 | |
davon Beteiligungen | (-) | (-) | (5,0) | 3 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - langfristig | 100,7 | - | 61,1 | 2 |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - langfristig | - | 0,3 | 0,4 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (-) | |
davon Kautionen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Sonstige | (-) | (0,3) | (0,4) | 2 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | - | 71,8 | 2 |
Forderungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 32,9 | - | n /a * | |
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - kurzfristig | - | 85,7 | 2,6 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (2,2) | 2 |
davon Wertpapiere | (-) | (-) | n /a * | |
davon Kautionen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Ausleihungen | (-) | (-) | n /a * | |
davon Sonstige | (-) | (85,7) | (0,4) | 3 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - | - | n /a * | |
Summe Buchwerte aktive Finanzinstrumente | 133,6 | 86,0 |
Passiva
Buchwert 31.12.2022 | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
in Mio. € | Fortgeführte Anschaffungskosten | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |
Finanzverbindlichkeiten - langfristig | 44,4 | 44,4 | - | - |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - langfristig | 148,7 | 148,7 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - langfristig | 94,4 | - | - | - |
Übrige Verbindlichkeiten - langfristig | 22,3 | - | - | 2,7 |
davon Derivate | (2,7) | (-) | (-) | (2,7) |
davon Sonstige | (19,6) | (-) | (-) | (-) |
Finanzverbindlichkeiten - kurzfristig | 332,0 | 332,0 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 634,2 | 634,2 | - | - |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 30,2 | - | - | - |
Übrige Verbindlichkeiten - kurzfristig | 276,6 | 65,5 | - | 16,7 |
davon Derivate | (16,7) | (-) | (-) | (16,7) |
davon Sonstige | (259,9) | (65,5) | (-) | (-) |
Summe passive Finanzinstrumente | 1.582,8 | 1.224,8 | - | 19,4 |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 | Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 | Beizulegender Zeitwert 31.12.2022 | Stufe der Bemessungshierarchie | |
in Mio. € | ||||
Finanzverbindlichkeiten - langfristig | - | - | 42,7 | 3 |
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen - langfristig | - | - | 146,8 | 3 |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - langfristig | 94,4 | - | n /a ** | |
Übrige Verbindlichkeiten - langfristig | - | 19,6 | 2,7 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (2,7) | 2 |
davon Sonstige | (-) | (19,6) | n /a | |
Finanzverbindlichkeiten - kurzfristig | - | - | n /a * | |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | - | n /a * | |
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - kurzfristig | 30,2 | - | n /a ** | |
Übrige Verbindlichkeiten - kurzfristig | - | 194,4 | 16,7 | |
davon Derivate | (-) | (-) | (16,7) | 2 |
davon Sonstige | (-) | (194,4) | n /a * | |
Summe passive Finanzinstrumente | 124,6 | 214,0 |
n /a = keine Angabe erforderlich, da nicht im Scope von IFRS 7 /13
n /a * = Der Buchwert approximiert den beizulegenden Zeitwert
n /a ** = Verzicht auf die Angabe des Fair Value gemäß IFRS 7.29(d)
Als beizulegender Zeitwert wird der Preis definiert, den unabhängige Marktteilnehmer:innen unter marktüblichen Bedingungen zum Bewertungsstichtag bei Verkauf eines Vermögenswerts vereinnahmen bzw. bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlen würden. Gemäß IFRS 13 sind Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in eine der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie einzuordnen. Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie werden dabei anhand der Inputfaktoren wie folgt definiert:
Stufe 1
Inputfaktoren der Stufe 1 sind in aktiven, für das Unternehmen am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.
Stufe 2
Inputfaktoren auf Stufe 2 sind andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.
Stufe 3
Inputfaktoren auf Stufe 3 sind Inputfaktoren, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind.
In der Regel weisen die finanziellen Vermögenswerte kurze Restlaufzeiten auf. Dabei einspricht der Buchwert annähernd dem beizulegenden Zeitwert. Eine Ausnahme bilden die Finanzinvestitionen, langfristige Derivate sowie die Leasingforderungen. Bei den Finanzinvestitionen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVtPL) bewertet werden, stellen die Anschaffungskosten den bestmöglichen Schätzwert des Fair Values dar. Diese werden mit dem Fair Value zum Bilanzstichtag angesetzt. Sämtliche Finanzinvestitionen sind der Fair-Value-Hierarchie Level 3 zuzuordnen. In Stufe 3 fallen Anteile von nicht am Markt gehandelten Beteiligungen. Der beizulegende Zeitwert von Leasingforderungen wird durch die Abzinsung der langfristigen Zahlungsströme mit dem Konzern-Fremdkapitalfinanzierungszinssatz ermittelt.
Bei den finanziellen Schulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode bilanziert werden, handelt es sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen. Sämtliche finanziellen langfristigen Schulden sind der Fair-Value-Hierarchie Level 3 zuzuordnen. Die Ermittlung erfolgt als Barwert durch Diskontierung künftiger Cashflows mittels laufzeitspezifischer, risikoadjustierter Marktzinsen. Für die Leasingverbindlichkeiten muss kein Fair Value ermittelt werden.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag angesetzt sind, handelt es sich um Devisentermingeschäfte bzw. Zinsderivate zur Absicherung von Wechselkursrisiken bzw. Zinsrisiken. Ihr Bilanzansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der mithilfe standardisierter finanzmathematischer Verfahren unter Verwendung aktueller Marktparameter wie Wechselkurse, Zinssätze und Bonität der Vertragspartner (Mark-to-Market-Methode) ermittelt wird. Diese werden der Fair-Value-Hierarchie Level 2 zugeordnet.
Umgliederungen zwischen den Stufen sind weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr vorgenommen worden.
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten
Die Nettoergebnisse sowie Gesamtzinsergebnisse, gegliedert nach Bewertungskategorien, stellen sich demnach wie folgt dar:
Nettoergebnisse und Gesamtzinsergebnisse nach Bewertungskategorien des IFRS 9 für das Geschäftsjahr 2022
in Mio. € | Gesamtergebnis | Gesamtzinserträge | Gesamtzinsaufwendungen |
Financial Assets measured at Amortised Cost (AC) | 25,0 | 14,7 | - |
Financial Assets and Liabilities measured at Fair Value through Profit and Loss (FVtPL) | -22,3 | n /a | n /a |
Financial Assets measured at Fair Value through Other Comprehensive Income (FVOCI) | n /a | n /a | n /a |
Financial Liabilities measured at Amortised Cost (FLAC) | 2,0 | - | -10,7 |
Summe | 5,8 | 14,7 | -10,7 |
Nettoergebnisse und Gesamtzinsergebnisse nach Bewertungskategorien des IFRS 9 für das Geschäftsjahr 2021
in Mio. € | Gesamtergebnis | Gesamtzinserträge | Gesamtzinsaufwendungen |
Financial Assets measured at Amortised Cost (AC) | -5,9 | 15,8 | - |
Financial Assets and Liabilities measured at Fair Value through Profit and Loss (FVtPL) | -12,7 | n /a | n /a |
Financial assets measured at Fair Value through Other Comprehensive Income (FVOCI) | 1,4 | n /a | n /a |
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) | 2,8 | - | -10,4 |
Summe | -14,4 | 15,8 | -10,4 |
Die Nettoergebnisse der Kategorie Amortized Cost (AC) setzen sich zusammen aus Währungskurseffekten sowie Ergebnissen aus Zuführungen und Auflösungen von Wertberichtigungen. Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen beinhalten Zinseinkünfte auf Bankguthaben, die sich im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 nachteilig im Gegensatz zum Gesamtergebnis für den KUKA Konzern entwickelten.
Das Ergebnis der Kategorie Fair Value through Profit and Loss (FVtPL) setzt sich zusammen aus Fair-Value-Änderungen. Die Fair-Value-Änderungen ergeben sich unter anderem durch Zins- und Wechselkursveränderungen. Neben Fremdwährungseffekten sind auch Verluste aus Abgängen von Finanzvermögenswerten sowie Gewinne aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinvestitionen hier enthalten.
Die Nettoergebnisse im Bereich Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) setzten sich, analog zum Vorjahr, aus dem Nettogewinn aus der Auflösung von Verbindlichkeiten zusammen. Die Gesamtzinsaufwendungen betreffen im Geschäftsjahr 2022 wie auch im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Banken.
31. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum Geschäftsjahresende betrugen Verpflichtungen aus Bürgschaften 2,6 Mio. € (2021: 3,2 Mio. €). Die Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen beliefen sich im Berichtsjahr auf 0,3 Mio. € (2021: 0,4 Mio. €).
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Bestellobligo | 40,9 | 53,5 |
Miet- und Leasingverpflichtungen | 10,6 | 12,4 |
Übrige finanzielle Verpflichtungen | 16,2 | 5,8 |
Summe | 67,7 | 71,7 |
Das Bestellobligo, das im Wesentlichen auf ein Kundenprojekt bei einer Tochtergesellschaft im Business Segment Swisslog zurückzuführen ist, blieb auf dem Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr war ein leichter Anstieg von Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen auf 12,4 Mio. € (2021: 10,6 Mio. €) zu beobachten.
32. Kapitalsteuerung
Die vorrangigen Ziele der Kapitalsteuerung des KUKA Konzerns sind die Steigerung des Unternehmenswerts sowie die Unterstützung der laufenden Geschäftstätigkeit mit ausreichend finanziellen Mitteln.
Notwendig für die Erreichung der Ziele sind die angemessene und ausreichende Ausstattung mit Eigenkapital (Kennziffer Eigenkapitalquote) und mit Liquidität (Kennziffer Nettoliquidität /-verschuldung). Nachfolgend sind die Steuerungsgrößen dargestellt:
2021 | 2022 | ||
Eigenkapital | Mio. € | 1.354,6 | 1.500,4 |
/Gesamtkapital | Mio. € | 3.709,1 | 3.955,9 |
Eigenkapitalquote | % | 36,5 | 37,9 |
EBIT | Mio. € | 61,8 | 118,4 |
Liquide Mittel | Mio. € | 673,2 | 494,5 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | Mio. € | -193,1 | -197,0 |
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen | Mio. € | -332,0 | 374,9 |
Nettoliquidität /-verschuldung | Mio. € | 148,1 | -77,4 |
In Folge der Ausweitung der Bilanzsumme und des Eigenkapitals stieg die Eigenkapitalquote von 36,5 % zum Geschäftsjahresende 2021 auf 37,9 % zum Geschäftsjahresende 2022. Das laufende Ergebnis wirkte sich positiv auf das Eigenkapital aus.
Die Nettoliquidität /-verschuldung fiel von 148,1 Mio. € im Jahr 2021 auf -77,4 Mio. € in 2022. Die liquiden Mittel reduzierten sich ebenfalls um 178,7 Mio. € von 673,2 im Vorjahr auf 494,5 im aktuellen Berichtsjahr.
Erläuterungen zur Konzern- Kapitalflussrechnung
Der KUKA Konzern stellt die Entwicklung der Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung gemäß IAS 7 getrennt nach Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen aus der laufenden Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit dar. Die Ermittlung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.
Die Zahlungsmittel der Kapitalflussrechnung beinhalten alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, das heißt Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind.
Ausgangspunkt für die Ermittlung des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit bildet das Ergebnis nach Steuern. Hierbei werden die Veränderungen von Bilanzposten, die im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit stehen, um die Effekte aus der Währungsumrechnung und den Änderungen innerhalb des Konsolidierungskreises bereinigt.
Die Ertragsteuern beinhalten die laufenden Steueraufwendungen. Die Veränderung der latenten Steuern wird innerhalb der sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen beziehungsweise Erträge berücksichtigt.
Detaillierte Ausführungen sind im Lagebericht unter Finanzlage sowie in der tabellarischen Darstellung der Konzernkapitalflussrechnung zu finden.
Nachfolgend dargestellt wird die Überleitung auf die Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit für die Geschäftsjahre 2022 und 2021:
in Mio. € | Finanzverbindlichkeiten | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | Leasingverbindlichkeiten | Summe |
Stand am 1.1.2021 | 376,2 | 148,4 | 121,6 | 646,2 |
Zahlungswirksame Änderungen | -6,8 | -1,3 | -34,6 | -42,7 |
Neue Leasingverhältnisse | - | - | 35,1 | 35,1 |
Wechselkursänderungen | 4,2 | - | - | 4,2 |
Sonstige Veränderungen | 2,8 | 1,6 | 2,5 | 6,9 |
Stand am 31.12.2021 /1.1.2022 | 376,4 | 148,7 | 124,6 | 649,7 |
Zahlungswirksame Änderungen | -102,9 | 151,7 | -34,2 | 14,6 |
Neue Leasingverhältnisse | - | - | 33,4 | 33,4 |
Wechselkursänderungen | 4,1 | - | - | 4,1 |
Sonstige Veränderungen | - | -6,1 | -0,1 | -6,2 |
Stand am 31.12.2022 | 277,6 | 294,3 | 123,7 | 695,6 |
Die Abweichung der zahlungswirksamen Änderungen vom Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus den Zinszahlungen, Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen und Dividendenzahlungen. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zinszahlungen beinhalten auch Zahlungen, die sich nicht auf die Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit beziehen.
Sonstige Erläuterungen
Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen
In Übereinstimmung mit dem IAS 24 sind Personen oder Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können gesondert auszuweisen, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzern-Abschluss einbezogen wurden.
Als nahestehende Personen im KUKA Konzern kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats inklusive deren nahe Familienangehörige sowie die nicht konsolidierten Unternehmen in Betracht, an denen die KUKA Aktiengesellschaft mittelbar oder unmittelbar einen bedeutenden Stimmrechtsanteil hält bzw. Unternehmen, die mittelbar oder unmittelbar einen bedeutenden Stimmrechtsanteil an der KUKA Aktiengesellschaft halten.
Zu den beherrschten nahestehenden Unternehmen, die nicht konsolidiert sind, zählen:
― |
IWK Unterstützungseinrichtung GmbH, Karlsruhe |
― |
KUKA Unterstützungskasse GmbH, Augsburg |
Zu den nahestehenden Unternehmen, die assoziierte Unternehmen sind, zählen:
― |
Chang'an Reis (Chongqing) Robotic Intelligent Equipment Co. Ltd, China |
― |
Yawei Reis Robot Manufacturing (Jiangsu) Co. Ltd., Yangzhou City , China |
― |
Shanghai Swisslog Technology Co., Ltd., Shanghai, China |
― |
Guangdong Swisslog Technology Co., Ltd., Shunde, China |
― |
Otsaw Swisslog Healthcare Robotics Pte. Ltd., Singapur |
Zu den nahestehenden Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird und die als sonstige Beteiligung bilanziert sind, zählt:
― |
RoboCeption GmbH, München |
Direkte Anteilseigner an der KUKA Aktiengesellschaft - Midea Electrics Netherlands (I) B.V. mit einem Anteil in Höhe von 85,7240 % und Midea Electrics Netherlands (II) B.V. mit einem Anteil in Höhe von 14,2760 %, die 100 %ige Tochtergesellschaften der Guangdong Midea Electric Company Limited sind, die sich wiederum im vollständigen Besitz der Midea Group Co., Ltd. befindet - zählen ebenso zu den nahestehenden Unternehmen wie auch Herr Xiangjian He als oberstes beherrschendes Unternehmen sowie dessen nahe Familienangehörige.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen für die Geschäftsjahre 2022 und 2021:
Anteile der KUKA AG in % | Forderungen des Konzerns gegenüber nahestehenden Unternehmen | Verbindlichkeiten des Konzerns gegenüber nahestehenden Unternehmen | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
Midea Group | - | 16,0 | 18,5 | 176,8 | 308,6 |
Chang'an Reis (Chongqing) Robotic Intelligent Equipment Co. Ltd, China | 50,0 | 3,8 | 2,4 | 1,4 | - |
Yawei Reis Robot Manufacturing (Jiangsu) Co. Ltd., China | 49,0 | 0,2 | - | - | 0,5 |
RoboCeption GmbH, München | 26,7 | 0,5 | 0,4 | - | - |
Sonstige unter 1 Mio. € | - | - | - | 0,2 | |
Summe | 20,5 | 21,3 | 178,2 | 309,3 |
Eine Aufstellung der erbrachten und empfangenen Lieferungen und Leistungen an bzw. von nahestehenden Unternehmen zeigt die nachfolgende Tabelle:
Anteile der KUKA AG in % | Erbrachte Lieferungen und Leistungen des Konzerns an nahestehende Unternehmen | Empfangene Lieferungen und Leistungen des Konzerns von nahestehenden Unternehmen | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
Midea Group | - | 36,8 | 64,1 | 22,7 | 39,0 |
Chang'an Reis (Chongqing) Robotic Intelligent Equipment Co. Ltd, China | 50,0 | 4,9 | 0,1 | - | - |
Yawei Reis Robot Manufacturing (Jiangsu) Co. Ltd., China | 49,0 | 1,1 | 0,3 | 2,9 | 0,2 |
RoboCeption GmbH, München | 26,7 | - | - | 0,1 | - |
Sonstige unter 1 Mio. € | - | 0,1 | - | 0,2 | |
Summe | 42,8 | 64,6 | 25,7 | 39,4 |
Die erbrachten und empfangenen Lieferungen und Leistungen gliedern sich in folgende Transaktionsarten auf:
Erbrachte Lieferungen und Leistungen des Konzerns an nahestehende Unternehmen | Empfangene Lieferungen und Leistungen des Konzerns von nahestehenden Unternehmen | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Käufe oder Verkäufe (fertiger /unfertiger) Güter | 24,6 | 24,4 | 15,8 | 22,6 |
Geleistete oder bezogene Dienstleistungen | 15,1 | 35,0 | 7,9 | 10,7 |
Dienstleistungstransfers im Bereich Forschung und Entwicklung | 3,1 | 4,9 | - | - |
Transfers im Rahmen von Finanzierungsvereinbarungen | 0,1 | 0,2 | 1,6 | 4,1 |
Sonstiges | - | 0,1 | 0,2 | 2,0 |
Summe | 42,8 | 64,6 | 25,7 | 39,4 |
Die Liefer- und Leistungsbeziehungen mit allen nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgen marktüblich unter Einhaltung des Dealing-at-Arm's-Length-Prinzips.
Anteilsbasierte Vergütung
Ein kleiner Personenkreis nimmt am Mitarbeiteraktienprogramm des Midea Konzerns teil. Die anteilsbasierten Vergütungen des KUKA Konzerns, deren Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente der Midea Gruppe erfolgt, umfassen den sogenannten Share Option Incentive Plan und den sogenannten Restricted Share Plan. Diese Pläne werden mit dem beizulegenden Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente am Tag der Gewährung bewertet. Die Eigenkapitalinstrumente sind handelbar oder ausübbar, wenn die festgelegten Leistungen im Erdienungszeitraum erbracht oder bestimmte Leistungsbedingungen erfüllt sind.
Share Option Incentive Plan
Gemäß dem Restricted Share Incentive Plan für 2022 ("Restricted Shares Incentive Plan for 2022"), der auf der Jahreshauptversammlung 2021 des Midea Konzerns im Jahr 2022 genehmigt wurde, wurden 8 Mitarbeitern des KUKA Konzerns 0,5 Mio. gesperrte Aktien mit einem Ausübungspreis von 3,60 € gewährt. Unter der Voraussetzung, dass der Midea Konzern eine gewichtete durchschnittliche Nettovermögensrendite von nicht weniger als 20 %, 18 % und 18 % erwirtschaftet und der anspruchsberechtigte Mitarbeiter und die Gesellschaft, bei der er angestellt ist, ihre individuellen Ziele erreichen, werden 30 %, 30 % und 40 % der insgesamt gewährten gesperrten Aktien ab dem 8. Juni 2022 nach 2 Jahren, 3 Jahren bzw. 4 Jahren erdient und wirksam. Das Notierungsdatum für die im Rahmen dieses Plans gewährten gesperrten Aktien ist der 13. Juli 2022.
Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen wird anhand des Black-Scholes-Optionspreismodells bestimmt.
Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Aktienoptionen am Tag der Optionsgewährung wurden die folgenden Parameter herangezogen:
Ausübungspreis der Aktienoptionen | 7,42 € |
Effektiver Ausübungszeitraum der Optionen | 5 Jahre |
Aktueller Preis der zugrundeliegenden Anteile | 7,20 € |
Erwartete Volatilität des Anteilspreis | 35,70 % |
Erwartete Ausschüttungsquote | 2,17 % |
Risikofreier Zinssatz im Ausübungszeitraum | 2,00 % |
Der nach den oben genannten Parametern berechnete beizulegende Zeitwert des neunten Share Option Incentive Plan beträgt 3,1 Mio. €. In der nachfolgenden Tabelle ist die Entwicklung der Aktienoptionen im Laufe des Jahres dargestellt:
Anzahl der Aktienoptionen in Mio. | Gewichteter Durchschnitt der Ausübungspreise in € | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen | 2,6 | 3,3 | 7,09 | 8,83 |
In der Berichtsperiode gewährte Optionen | 1,6 | 1,9 | 11,32 | 7,42 |
In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen | 0,3 | 0,6 | 6,87 | 6,48 |
In der Berichtsperiode verfallene Optionen | 0,6 | 0,2 | 6,89 | 8,10 |
Änderungen in der Berichtsperiode durch Jobrotation | - | 0,3 | 6,89 | 8,14 |
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen | 3,3 | 4,6 | 9,03 | 8,40 |
Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen haben die folgenden Fälligkeitsdaten und Ausübungspreise:
Verfallsdatum | Ausübungspreis in € | Anzahl Anteile in Mio.€ | ||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | ||
Fifth Share Option Incentive Plan | 6.5.2024 | 6,82 | 0,1 | 0,1 |
Sixth Share Option Incentive Plan | 29.5.2025 | 6,53 | 0,5 | 0,3 |
Seventh Share Option Incentive Plan | 4.6.2024 | 6,41 | 1,0 | 0,7 |
Eighth Share Option Incentive Plan | 3.6.2026 | 10,84 | 1,6 | 1,6 |
Ninth Share Option Incentive Plan | 7.6.2027 | 7,42 | - | 1,9 |
Der im Jahr 2022 erfasste Gesamtaufwand aus dem Share Option Incentive Plan betrug 1,9 Mio. € (2021: 1,6 Mio. €).
Restricted Share Incentive Plan
Gemäß dem Restricted Share Incentive Plan für 2022 ("Restricted Shares Incentive Plan for 2022"), der auf der Jahreshauptversammlung 2021 des Midea Konzerns im Jahr 2022 genehmigt wurde, wurden 8 Mitarbeitern des KUKA Konzerns 0,5 Mio. gesperrte Aktien mit einem Ausübungspreis von 3,60 € gewährt. Unter der Voraussetzung, dass der Midea Konzern eine gewichtete durchschnittliche Nettovermögensrendite von nicht weniger als 20 %, 18 % und 18 % erwirtschaftet und der anspruchsberechtigte Mitarbeiter und die Gesellschaft, bei der er angestellt ist, ihre individuellen Ziele erreichen, werden 30 %, 30 % und 40 % der insgesamt gewährten gesperrten Aktien ab dem 8. Juni 2022 nach 2 Jahren, 3 Jahren bzw. 4 Jahren erdient und wirksam. Das Notierungsdatum für die im Rahmen dieses Plans gewährten gesperrten Aktien ist der 13. Juli 2022.
Der beizulegende Zeitwert der Aktienoptionen basiert auf den Aktienkursen, exklusive dem Preis für Anreizoptionen, und auf der Anzahl der Aktien am Tag der Gewährung unter Berücksichtigung von Auswirkungen aus entsprechenden Plänen der Midea Gruppe.
Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Aktienoptionen mit Verfügungsbeschränkung zum Zeitpunkt der Optionsgewährung wurden die folgenden Parameter herangezogen:
Aktueller Preis der zugrundeliegenden Anteile | 7,20 € |
Gewährter Ausübungspreis | 3,60 € |
Fair Value pro Anteil | 3,60 € |
Anzahl der gewährten Anteile | 0,5 Mio. |
Gesamt Fair Value | 1,8 Mio. € |
Der nach den oben genannten Parametern berechnete beizulegende Zeitwert des Restricted Shares Incentive Plan beträgt 1,8 Mio. €. In der nachfolgenden Tabelle ist die Entwicklung der Aktienoptionen mit Verfügungsbeschräkung im Laufe des Jahres dargestellt:
Anzahl der Aktienoptionen in Mio. | Gewichteter Durchschnitt der Ausübungspreise in € | |||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen | 1,1 | 1,2 | 3,36 | 4,07 |
In der Berichtsperiode gewährte Optionen | 0,6 | 0,5 | 5,55 | 3,60 |
In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen | 0,1 | 0,3 | 3,16 | 2,85 |
In der Berichtsperiode verfallene Optionen | 0,4 | 0,2 | 3,59 | 4,22 |
Änderungen in der Berichtsperiode durch Jobrotation | 0,1 | 0,2 | 3,15 | 3,63 |
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen | 1,2 | 1,4 | 4,16 | 3,87 |
Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen haben die folgenden Fälligkeitsdaten und Ausübungspreise:
Verfallsdatum | Ausübungspreis in € | Anzahl Anteile in Mio.€ | ||
in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2022 | ||
2019 Restricted Share Incentive Plan | 29.5.2025 | 2,85 | 0,2 | 0,2 |
2020 Restricted Share Incentive Plan | 4.6.2024 | 2,88 | 0,4 | 0,2 |
2021 Restricted Share Incentive Plan | 3.6.2026 | 5,20 | 0,5 | 0,4 |
2022 Restricted Share Incentive Plan | 7.6.2027 | 3,60 | - | 0,5 |
Die im Jahr 2022 erfassten Gesamtaufwendungen aus dem Restricted Share Plan beliefen sich auf 1,4 Mio. € (2021: 1,5 Mio. €).
Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrates
Die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB für das Geschäftsjahr 2022 betrugen 5,6 Mio. € (2021: 5,1 Mio. €). Hiervon entfielen 3,0 Mio. € auf kurzfristig fällige Leistungen (2021: 4,2 Mio. €) sowie 2,6 Mio. € auf langfristige variable Vergütungsbestandteile (2021: 0,9 Mio. €). Die langfristige variable Vergütung wird in Form des Long-Term Performance Plans (LTPP) mit einem Leistungszeitraum von vier Jahren jährlich begeben. Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres wird den Vorstandsmitgliedern ein individualvertraglich festgelegter Zielbetrag (2022: 0,3 Mio. €) für die jeweilige Tranche des LTPP gewährt. Am Ende des Leistungszeitraums wird dieser Zielbetrag mit der Zielerreichung für das finanzielle Erfolgsziel "relative Earnings per Share" (relative EPS) multipliziert. Dabei wird die erzielte EPS-Performance von KUKA mit der EPS-Performance relevanter Wettbewerber verglichen. Die Messung der relativen EPS-Performance erfolgt über einen jährlichen Vergleich der prozentualen EPS-Entwicklung von KUKA mit der prozentualen EPS-Entwicklung der relevanten Wettbewerber. Der ermittelte Auszahlungsbetrag ist auf 200 % des Zielbetrags begrenzt (Cap). Die Auszahlung erfolgt nach Ende des Leistungszeitraums in bar.
Zum 31. Dezember 2022 sind bzgl. der kurzfristigen Vergütungsbestandteile Verbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Mio. € erfasst (2021: 0,5 Mio. €). Der Anspruch hierfür wurde im Berichtsjahr vollständig erdient, die tatsächliche Auszahlung jedoch bemisst sich anhand der vom Aufsichtsrat auf Grundlage des derzeit gültigen Vergütungssystems festgelegten Zielerreichung und erfolgt im Jahr 2023.
Die gemäß IAS 24 anzugebende Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen des KUKA Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrates.
Die aktiven Mitglieder des Vorstands wurden wie folgt vergütet:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Kurzfristig fällige Leistungen (ohne aktienbasierte Vergütung) | 2,2 | 3,0 |
Langfristig fällige Leistungen | 2,1 | 4,6 |
Leistungen aufgrund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 2,1 | - |
Anteilsbasierte Vergütungen | 0,3 | - |
Summe | 6,7 | 7,6 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestehen nicht. Die Angabe der aktienbasierten Vergütung bezieht sich auf den im jeweiligen Geschäftsjahr erfassten Aufwand.
Den Vorstandsmitgliedern wurden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Kredite oder Vorschüsse gewährt; zudem wurden keine Haftungsverhältnisse zugunsten der Vorstandsmitglieder eingegangen.
Die aktiven Aufsichtsratsmitglieder wurden wie folgt vergütet:
in Mio. € | 2021 | 2022 |
Gesamtvergütung (einschließlich Sitzungsgeld) | 1,2 | 1,1 |
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder umfasst eine jährliche, feste Vergütung. Des Weiteren gibt es eine Vergütung für die Tätigkeit in Ausschüssen sowie ein Sitzungsgeld. Arbeitnehmer:innen-Vertreter im Aufsichtsrat beziehen daneben ein reguläres Gehalt aus dem jeweiligen Angestelltenverhältnis, wobei die Höhe einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Tätigkeit im Konzern entspricht.
Zum Berichtsjahresende wurden den Aufsichtsratsmitgliedern, ebenso wie im Vorjahr, keine Kredite oder Vorschüsse gewährt; es wurden keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Aufsichtsratsmitgliedern eingegangen.
Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder
Von einigen Ausnahmen abgesehen, sind ehemaligen Vorstandsmitgliedern, deren Amtsperioden spätestens im Jahr 2008 geendet haben, Zusagen auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung erteilt worden, welche Alters-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeits-, Witwen- /Witwer- und Waisenrente beinhalten. Der Betrag der für diese Personengruppe im Jahr 2022 gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen beläuft sich auf insgesamt 9,7 Mio. € (2021: 10,0 Mio. €). Die Ruhegelder und Hinterbliebenenbezüge für diesen Personenkreis beliefen sich auf 0,9 Mio. € (2021: 0,8 Mio. €).
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die von der Swisslog Healthcare Holding AG gehaltenen Anteile an der Otsaw Swisslog Healthcare Robotics Pte. Ltd. in Höhe von 40 % wurden nach Ausübung einer Put-Option planmäßig um ein Drittel reduziert. Der Verkauf der Anteile wurde im Januar 2023 mit der Barzahlung an Swisslog Healthcare Holding AG abgeschlossen.
Die Anteile an Otsaw Technology Solutions Pte. Ltd., welche im Vorjahr als ein Teil der Gegenleistung für den Verkauf der kurzfristigen Vermögenswerte im Segment Healthcare zugegangenen sind, wurden Anfang des Geschäftsjahres 2023 mit Anteilen an Otsaw Digital Pte.Ltd. gleichberechtigt getauscht.
Honorare des Abschlussprüfers
Das 2022 als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, beträgt insgesamt 1,5 Mio. € (2021: 1,2 Mio. €) für im Inland erbrachte Leistungen. Für Abschlussprüfungsleistungen wurden 1,5 Mio. € (2021: 1,1 Mio. €) erfasst. Für Steuerberatungsleistungen wurden im Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von 0,0 Mio. € (2021: 0,0 Mio. €) und für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers 0,0 Mio. € (2021: 0,3 Mio. €) erfasst.
Für die Abschlussprüfungsleistungen der ausländischen Tochtergesellschaften wurden 1,1 Mio. € (2021: 1,0 Mio. €) aufwandswirksam berücksichtigt. Für Steuerberatungsleistungen wurden Aufwendungen in Höhe von 0,1 Mio. € (2021: 0,1 Mio. €) sowie für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers 0,3 Mio. € (2021: 0,1 Mio. €) erfasst.
Angabe zur Aufstellung und Freigabe
Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 14. März 2023 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Dem Aufsichtsrat obliegt die Prüfung und Billigung des Konzernabschlusses.
Augsburg, den 14. März 2023
KUKA Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Peter Mohnen
Alexander Tan
Organe
Vorstand
Name | Geburtsjahr | Erste Bestellung | Bestellt bis | Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- oder ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen Stand 31.12.2022 |
Peter Mohnen
Vorsitzender des Vorstands |
1968 | 1.8.2012 | 31.12.2025 | |
Alexander Tan
Vorstand Finanzen und Controlling |
1970 | 1.7.2021 | 31.12.2025 |
Aufsichtsrat
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- oder ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen | |||||
Name | Ausgeübter Beruf | Geburtsjahr | Erste Bestellung** | Bestellt bis | Stand: 31.12.2022 |
Dr. Yanmin (Andy) Gu
Vorsitzender des Aufsichtsrats |
Director
Vice President Midea Group |
1963 | 10.02.2017 | HV 2023 | Auslandsmandate:
Beautiland B.V., Amsterdam, Netherland Frylands B.V., Amsterdam, Netherland South American Holdco III, Amsterdam, Netherland South American Holdco II B.V., Amsterdam, Netherland Midea Electric Netherlands (I) B.V., Amsterdam, Netherland (since 2022-12- 31) Midea Investment (Asia) Co. Ltd., Hongkong, China Guangdong Midea Intelligent Robotics Co. Ltd., Guangdong, China |
Michael Leppek*
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats |
Erster Bevollmächtigter und Geschäftsführer IG Metall Augsburg | 1970 | 12.09.2013 | Ausgeschieden zum 15.06.2022 | Deutsche Mandate:
MAN Energy Solutions SE AIRBUS Helicopters Deutschland GmbH |
Angela Steinecker*
Stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats |
Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Augsburg und Rechtsanwältin | 1970 | 24.06.2022 | HV 2023 | Deutsche Mandate:
RENK GmbH BSH Hausgeräte GmbH |
Lin (Avant) Bai | President Midea Group Refrigerator Division | 1981 | 26.02.2021 | Ausgeschieden zum 31.12.2022 | |
Wilfried Eberhardt* | Chief Marketing Officer KUKA Aktengesellschaft | 1959 | 15.05.2008 | HV 2023 | |
Prof. Dr. Henning Kagermann | Vorsitzender des acatech Kuratoriums | 1947 | 31.05.2017 | HV 2023 | Auslandsmandat:
SUSE SA, Luxemburg, Luxemburg |
Armin Kolb* | Vorsitzender des
Konzernbetriebsrats der KUKA AG
Vorsitzender des Betriebsrats der KUKA Betriebe am Standort Augsburg |
1963 | 05.06.2013 | HV 2023 | |
Carola Leitmeir* | stellv. Vorsitzende des Betriebsrats der KUKA Betriebe am Standort Augsburg | 1968 | 01.07.2009 | HV 2023 | |
Min (Francoise) Liu | Vice President
Yangshengtang Co. Ltd. (seit 03.06.2021
HR Director Midea Group (bis 31.05.2021 |
1977 | 10.02.2017 | Ausgeschieden zum 31.12.2022 | Auslandsmandate:
Foshan Midea Zhihui Real Estate Development Co., Ltd., Foshan, China Guangdong Midea Smart Link Home Technology Co. Ltd., Foshan, China |
Manfred Hüttenhofer* | Leiter Competence Center Motion Control KUKA Deutschland GmbH | 1964 | 06.06.2018 | HV 2023 | |
Dr. Myriam Meyer | Geschäftsführerin von mmtec | 1962 | 06.06.2018 | HV 2023 | Deutsches Mandat:
Lufthansa Technik AG, Hamburg Auslandsmandat: Wienerberger AG, Wien, Österreich |
Tanja Smolenski* | Gewerkschaftssekretärin beim Vorstand der IG Metall, FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik Berliner Büro | 1973 | 15.12.2017 | HV 2023 | |
Helmut Zodl | CFO Midea Group (bis
31.01.2021)
CFO GE Healthcare (ab 01.02.2021) |
1972 | 24.01.2020 | HV 2023 | Auslandsmandate:
Wipro GE Healthcare Pvt. Ltd. Bangalore, India STO, Society for Translational Oncology, Durham, USA |
1 Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmerseite
2 Die Angabe zur ersten Bestellung ist das Datum der erstmaligen Mitgliedschaft im Aufsichtsrat, sei es durch die Wahl einer Hauptversammlung, die Wahl nach dem MitbestG oder durch gerichtliche Bestellung.
Anteilsbesitzliste der KUKA Aktiengesellschaft
Stand 31. Dezember 2022
Name und Sitz der Gesellschaften | Währung | Art der Einbeziehung | Anteil am Kapital in % |
Deutschland | |||
1 Bopp & Reuther Anlagen-Verwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
2 Device Insight GmbH, München, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
3 KUKA Assembly & Test GmbH, Bremen, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
4 KUKA Deutschland GmbH, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
5 KUKA Industries GmbH & Co. KG, Obernburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
6 KUKA Real Estate GmbH & Co. KG, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
7 KUKA Real Estate Management GmbH, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
8 KUKA Systems GmbH, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
9 Reis Holding GmbH, Obernburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
10 Swisslog (Deutschland) GmbH, Dortmund, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
11 Swisslog Augsburg GmbH, Augsburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
12 Swisslog GmbH, Dortmund, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
13 Swisslog Healthcare GmbH, Westerstede, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
14 Visual Components GmbH, München, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
15 WR Vermögensverwaltungs GmbH, Obernburg, Deutschland | EUR | k | 100,00 |
16 Roboception GmbH, München, Deutschland | EUR | b | 26,74 |
17 IWK Unterstützungseinrichtung GmbH, Karlsruhe, Deutschland | EUR | nk | 100,00 |
18 KUKA Unterstützungskasse GmbH, Augsburg, Deutschland | EUR | nk | 100,00 |
sonstiges Europa | |||
19 KUKA Automation ČR s.r.o. i.L., Chomutov, Tschechien | CZK | k | 100,00 |
20 KUKA Automatisering + Robots N.V., Houthalen, Belgien | EUR | k | 100,00 |
21 KUKA AUTOMATISME + ROBOTIQUE S.A.S., Villebon-sur-Yvette, Frankreich | EUR | k | 100,00 |
22 KUKA AUTOMATIZARE ROMANIA S.R.L., Sibiu, Rumänien | RON | k | 100,00 |
23 KUKA CEE GmbH, Steyregg, Österreich | EUR | k | 100,00 |
24 KUKA Hungaria Kft. , Taksony, Ungarn | EUR | k | 100,00 |
25 KUKA Iberia, S.A.U. , Vilanova i la Geltrú, Spanien | EUR | k | 100,00 |
26 KUKA Nordic AB, Västra Frölunda, Schweden | SEK | k | 100,00 |
27 KUKA Roboter Italia S.p.A., Rivoli, Italien | EUR | k | 100,00 |
28 KUKA Robotics Ireland Ltd, Dundalk, Irland | GBP | k | 100,00 |
29 KUKA Robotics OOO, Moskau, Russland | RUB | k | 100,00 |
30 KUKA Robotics UK Limited, Wednesbury, Großbritannien | GBP | k | 100,00 |
31 KUKA S-Base s.r.o. i.L., Roznov p.R., Tschechien | CZK | k | 100,00 |
32 KUKA Slovakia s.r.o., Dubnica nad Váhom, Slowakei | EUR | k | 100,00 |
33 KUKA Systems Aerospace SAS, Bordeaux-Merignac, Frankreich | EUR | k | 100,00 |
34 KUKA Systems France S.A., Montigny, Frankreich | EUR | k | 99,996 |
35 KUKA Systems UK Limited, Halesowen, Großbritannien | GBP | k | 100,00 |
36 Reis Espana S.L. i.L., Esplugues de Llobregat (Barcelona), Spanien | EUR | k | 100,00 |
33 Swisslog (UK) Ltd., Redditch, Großbritannien | GBP | k | 100,00 |
38 Swisslog AB, Partille, Schweden | SEK | k | 100,00 |
39 Swisslog AG, Buchs AG, Schweiz | CHF | k | 100,00 |
40 Swisslog AS, Oslo, Norwegen | NOK | k | 100,00 |
41 Swisslog B.V., Culemborg, Niederlande | EUR | k | 100,00 |
42 Swisslog France SAS, Suresnes, Frankreich | EUR | k | 100,00 |
43 Swisslog Healthcare AG, Buchs AG, Schweiz | CHF | k | 100,00 |
44 Swisslog Healthcare Holding AG, Buchs AG, Schweiz | CHF | k | 100,00 |
45 Swisslog Healthcare Italy SpA , Cuneo, Italien | EUR | k | 100,00 |
46 Swisslog Holding AG, Buchs AG, Schweiz | CHF | k | 100,00 |
47 Swisslog Italia S.r.l., Mailand, Maranello, Italien | EUR | k | 100,00 |
48 Swisslog N.V., Wilrijk, Belgien | EUR | k | 100,00 |
49 Swisslog Technology Center Austria GmbH, Sipbachzell, Österreich | EUR | k | 100,00 |
50 Swisslog Technology Center Netherlands B.V. , Valkenswaard, Niederlande | EUR | k | 100,00 |
51 Swisslog Technology Center Sweden AB, Boxholm, Schweden | SEK | k | 100,00 |
52 Swissog Healthcare Netherlands B.V., Apeldoorn, Niederlande | EUR | k | 100,00 |
53 Visual Components Oy, Espoo, Finnland | EUR | k | 100,00 |
54 Delfoi Robotics OY, Tampere /Finnland | EUR | k | 100,00 |
55 KUKA TR ROBOT TEKNOLOJİLERİ SANAYİ TİCARET ANONİM ŞİRKETİ, ÜMRANİYE /Türkei | TR | k | 100,00 |
Nordamerika | |||
56 KUKA Aerospace Holdings LLC, Sterling Heights, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
57 KUKA Assembly and Test Corporation, Saginaw, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
58 KUKA de Mexico S.de R.L.de C.V., Mexico City, Mexiko | MXN | k | 100,00 |
59 KUKA Manufactura S. de R.L.de C.V. , Toluca, Mexiko | MXN | k | 100,00 |
60 KUKA Robotics Canada Ltd., Mississauga, Kanada | CAD | k | 100,00 |
61 KUKA Robotics Corp., Shelby Township, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
62 KUKA Systems de Mexico S. de R.L. de C.V., Toluca, Mexiko | MXN | k | 100,00 |
63 KUKA Systems North America LLC, Sterling Heights, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
64 KUKA Toledo Production Operations, LLC, Toledo, Ohio, USA | USD | k | 100,00 |
65 KUKA U.S. Holdings Company LLC, Sterling Heights, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
66 Reis Robotics USA Inc. , Carpentersville, USA | USD | k | 100,00 |
67 Swisslog Logistics, Inc., Newport News, USA | USD | k | 100,00 |
68 Swisslog USA Inc., Dover, Delaware, USA | USD | k | 100,00 |
69 Translogic Corp., Dover, Delaware, USA | USD | k | 100,00 |
70 Translogic Ltd. (Canada), Mississauga, Ontario, Kanada | CAD | k | 100,00 |
71 Visual Components North America Corporation, Lake Orion, Michigan, USA | USD | k | 100,00 |
Süd- und Mittelamerika | |||
72 KUKA Roboter do Brasil Ltda., Sao Bernardo do Campo / Sao Paulo, Brasilien | BRL | k | 100,00 |
73 KUKA Systems do Brasil Ltda., Sao Bernardo do Campo / Sao Paulo, Brasilien | BRL | k | 100,001 |
Asien / Austalien | |||
74 KUKA (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | k | 100,00 |
75 KUKA Automation Equipment (Shanghai) Co., Ltd. , Shanghai, China | CNY | k | 100,00 |
76 KUKA Automation Taiwan Ltd., Taipei, Taiwan, Taiwan | TWD | k | 99,998 |
77 KUKA India Pvt. Ltd. , Haryana, Indien | INR | k | 100,00 |
78 KUKA Industries Automation (China) Co., Ltd., Kunshan, China | CNY | k | 100,00 |
79 KUKA Industries Singapur Pte. Ltd., Singapur, Singapur | SGD | k | 100,00 |
80 KUKA Japan K.K., Yokohama, Japan | JPY | k | 100,00 |
81 KUKA Robot Automation Malaysia Sdn BhD, Puchong, Selangor, Malaysia | MYR | k | 100,00 |
82 KUKA Robotics Australia Pty. Ltd., Port Melbourne, Australien | AUD | k | 100,00 |
83 KUKA Robotics China Co. Ltd., Shanghai, China | CNY | k | 50,00 |
84 KUKA Robotics Guangdong Co., Ltd., Foshan, Shunde, China | CNY | k | 100,00 |
85 KUKA Robotics Korea Co. Ltd., Ansan, Südkorea | KRW | k | 100,00 |
86 KUKA Robotics Manufacturing China Co. Ltd., Shanghai, China | CNY | k | 50,00 |
87 KUKA Systems (China) Co. Ltd., Shanghai, China | CNY | k | 100,00 |
88 KUKA Systems (India) Pvt. Ltd., Maharashtra, Pune, Indien | INR | k | 100,00 |
89 KUKA Vietnam Co., Ltd., Hanoi, Vietnam | VND | k | 100,00 |
90 PT Swisslog Logistics Automation, Karet / Setiabudi / DKI Jakarta, Indonesien | SGD | k | 100,00 |
91 Swisslog Asia Ltd., Hongkong, China | HKD | k | 100,00 |
92 Swisslog Australia Pty Ltd., Sydney, Australien | AUD | k | 100,00 |
93 Swisslog Healthcare Asia Pacific Pte. Ltd. , Singapur, Singapur | SGD | k | 100,00 |
94 Swisslog Healthcare Korea Co., Ltd. , Bucheon si, Kyeonggi-do, Südkorea | KRW | k | 100,00 |
95 Swisslog Healthcare Shanghai Co., Ltd., Shanghai, China | CNY | k | 50,00 |
96 Swisslog Healthcare Trading MEA LLC, Emirate of Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | AED | k | 49,00 |
97 Swisslog Malaysia Sdn Bhd, Selangor, Malaysia | MYR | k | 100,00 |
98 Swisslog Middle East LLC, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | AED | k | 49,00 |
99 Swisslog Singapur Pte Ltd., Singapur, Singapur | SGD | k | 100,00 |
100,00 Chang'an Reis (Chongqing) Robotic Intelligent Equipment Co. Ltd, Chongqing, China | CNY | at | 50,00 |
101 Guangdong Swisslog Technology Co., Ltd. , Shunde, China | SGD | at | 50,00 |
102 Otsaw Swisslog Healthcare Robotics Pte. Ltd., Singapur, Singapur | CHF | at | 40,00 |
103 Shanghai Swisslog Technology Co., Ltd., Shanghai, China | CNY | at | 50,00 |
104 Yawei Reis Robot Manufacturing (Jiangsu) Co. Ltd., Yangzhou City, China | CNY | at | 49,00 |
1 Gesellschaften, die von der Befreiungsregelung des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht haben
2 Principle place of business
Art der Einbeziehung
k vollkonsolidierte Gesellschaften
nk nicht konsolidierte Gesellschaften
at nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlage
b Beteiligung
An die KUKA Aktiengesellschaft, Augsburg
Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der KUKA Aktiengesellschaft, Augsburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzern-Anhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der KUKA Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und |
― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.
Die sonstigen Informationen umfassen
― |
die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote |
― |
den Geschäftsbericht - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks |
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
― |
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
― |
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen |
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (das heißt Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
― |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
― |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
― |
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
― |
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
― |
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
― |
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
― |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, 14. März 2023
PricewaterhouseCoopers
GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jürgen
Schumann
Wirtschaftsprüfer
ppa.
Stefan Postenrieder
Wirtschaftsprüfer
Glossar
ABS Asset Backed Securities:
Darunter werden verzinsliche Wertpapiere verstanden, deren Rückzahlungsanspruch durch Vermögenswerte (meist Forderungen) besichert wird. Im Rahmen eines ABS-Programms werden Forderungen angekauft.
AC (At Amortized Cost)
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
AGV
Automated Guided Vehicle
At Equity
Bilanzierungsmethode von Anteilen an und Geschäftsbeziehungen zu assoziierten Unternehmen bzw. Joint-Ventures im Abschluss
Bestellobligo
Zahlungsverpflichtung aus Einkäufen
CAGR
CAGR ist die Abkürzung für Compound Annual Growth Rate, das heißt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate einer Kennzahl über einen festgelegten Zeitraum.
Cash Earnings
Die Cash Earnings sind ein Maßstab für den Cash-Zufluss bzw. -Abfluss aus dem operativen Ergebnis. Sie ergeben sich als Saldo aus dem Betriebsergebnis (EBIT), den Zinsen, Steuern, Abschreibungen sowie sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen.
Derivate
Finanzinstrumente, deren Wert sich im Wesentlichen vom Preis und den Preisschwankungen /-erwartungen eines zugrunde liegenden Basiswerts, zum Beispiel Wechselkurse, ableitet
Exposure
Zur Risikoeinschätzung verwendete Kennzahl. In dieser Kennzahl sind alle Zahlungseingänge in einem 90-Tage-Zeitraum vor dem Stichtag der Anzahlungen, Leistungsfortschrittszahlungen oder Werklohn nach Abnahme der Leistung enthalten. Zusätzlich werden alle Zahlungen des Kunden, die vor 90 Tagen geleistet wurden und noch nicht mit Lieferungen /Leistungen hinterlegt sind, inklusive der Summe der unbezahlten Rechnungen nach Lieferung oder Leistung an den Kunden, der PoC-Forderungen und eines eventuellen Bestellobligos in dieser Kennzahl zusammengefasst.
FLAC (Financial Liabilities Measured at Amortised Cost)
Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
FVtPL
Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
FVOCI
Finanzinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
General Industry
Absatzmärkte der allgemeinen Industrie außerhalb der Automobilindustrie
IBOR
Interbank Offered Rates (IBORs) sind durchschnittliche Zinssätze, zu denen Banken am Interbankenmarkt Kredite aufnehmen können.
Mitarbeitende
Alle Mitarbeitendenzahlen im Geschäftsbericht basieren auf FTE-Berechnungen (Full Time Equivalent).
Nettoliquidität /-verschuldung
Die Nettoliquidität /-verschuldung ist eine finanzielle Steuerungsgröße und setzt sich aus flüssigen Mitteln und Wertpapieren abzüglich kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten zusammen.
Rating
Einschätzung der Bonität (Zahlungsfähigkeit) eines Unternehmens, die von unabhängigen Ratingagenturen auf Basis von Unternehmensanalysen erstellt wird. Die einzelnen Ratingagenturen verwenden unterschiedliche Bewertungsstufen.
SCARA
Selective Compliance Articulated Robot Arm
Trade Working Capital
Das Trade Working Capital setzt sich zusammen aus den Vorräten (abzüglich erhaltener Anzahlungen) plus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten, sowie aus Fertigungsaufträgen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der Vertragsverbindlichkeiten sowie aus Fertigungsaufträgen.
Working Capital
Das Working Capital setzt sich zusammen aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten und dem Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, soweit nicht dem Finanzverkehr zuzuordnen, abzüglich der sonstigen Rückstellungen, der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten mit Ausnahme der anleiheähnlichen Verbindlichkeiten und des passiven Rechnungsabgrenzungspostens.
Dieser Geschäftsbericht wurde am 28. April 2023 veröffentlicht und ist auf der Homepage der KUKA Aktiengesellschaft in deutscher und englischer Sprache abrufbar. In Zweifelsfällen ist die deutsche Version maßgeblich. Der Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen über erwartete Entwicklungen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Erwartungen und Einschätzungen und sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlich eintretenden Ergebnisse können von den hier formulierten Aussagen abweichen. Die im Geschäftsbericht enthaltenen Kennzahlen sind kaufmännisch gerundet. In Einzelfällen kann es daher vorkommen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren lassen und dass Prozentangaben sich nicht aus den dargestellten Werten ergeben.
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