![]() Leoni AGNürnbergZwischenbericht zum 1. Halbjahr 2021Zwischenbericht11. August 2021
Q2 und 1. Halbjahr | 2021LEONI setzt Erholung im zweiten Quartal fort - Ausblick für Gesamtjahr angehoben"Nach dem zufriedenstellenden Jahresauftakt
bestätigt unser starkes zweites Quartal, dass sich
LEONI auf dem richtigen Weg befindet, um wieder stabil in
die Erfolgsspur zu kommen. Unser Umsatz hat sich
kräftig erholt und die nach wie vor konsequente
Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen zur Steigerung
der Leistung und Effizienz zeigt Wirkung. Das lässt
uns mit Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte
blicken. Gleichzeitig gilt es, angesichts der anhaltenden
Unsicherheiten im Markt weiter umsichtig zu agieren. Die
fortdauernden Engpässe in den globalen Lieferketten,
die unser Geschäft bereits im ersten Halbjahr belastet
haben, werden auch im weiteren Verlauf eine große
Herausforderung darstellen."
Aldo Kamper, Vorstandsvorsitzender der LEONI AG
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KonzernzwischenlageberichtLEONI-Konzernin Mio. €
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Wirtschaftliche Rahmenbedingungenscrollen
Geschäftsverlauf des LEONI-Konzerns im Überblickscrollen
Wichtige Ereignissescrollen
UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung Konzern(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21 -Kosten Konzern(in Mio. €)
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FinanzlageFree Cashflow Konzern(in Mio. €)
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Investitionen Konzern(in Mio. €)
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Nettofinanzschulden Konzern(in Mio. €)
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1 inkl. in "Zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten" enthaltener
Positionen
Wiring Systems Division (WSD)UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung WSD(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21 -Kosten WSD(in Mio. €)
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Wichtige Ereignisse WSDscrollen
Wire & Cable Solutions Division (WCS)UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung WCS(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21 -Kosten WCS(in Mio. €)
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Wichtige Ereignisse WCSscrollen
Transaktionen mit nahestehenden Personenscrollen
Nachtragsberichtscrollen
Risiko- und Chancenberichtscrollen
AusblickWirtschaftliche Rahmenbedingungenscrollen
Entwicklung des LEONI-Konzernsscrollen
Verkürzter Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungin Tausend €, ausgenommen Angaben zu Aktien
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Konzern-Gesamtergebnisrechnungin Tausend €
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Konzern-Bilanzin Tausend €
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Konzern-Kapitalflussrechnungin Tausend €
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Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungin Tausend €
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Ausgewählte erläuternde Anhangsangaben zum verkürzten Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021GrundlagenDieser Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung
mit dem International Accounting Standard IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der
Europäischen Union angewendet wird, als
verkürzter Zwischenabschluss erstellt. Der
verkürzte Zwischenabschluss enthält nicht alle
für einen Konzernjahresabschluss erforderlichen
Angaben und Informationen und steht daher im Zusammenhang
mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020. LEONI
erstellt und veröffentlicht den verkürzten
Konzernzwischenabschluss in Euro (€). Der vorliegende
verkürzte Konzernzwischenabschluss und der
Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2021 wurden einer
prüferischen Durchsicht durch den
Wirtschaftsprüfer unterzogen. Die quartalsbezogenen
Informationen, die in diesem Zwischenabschluss dargestellt
werden, sind ergänzend und wurden nicht der
prüferischen Durchsicht durch den
Wirtschaftsprüfer unterzogen.
In unserem Geschäftsbericht 2020 sind die Risiken,
die wesentliche negative Auswirkungen auf unsere
Geschäfts- sowie unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben können, die wesentlichen Chancen und
die Ausgestaltung unseres Risiko- und
Chancenmanagementsystems beschrieben. Die mitigierenden
Maßnahmen zur Sicherstellung der kurz- und
mittelfristigen Liquidität sowie die durch die
Covid-19-Pandemie hervorgerufenen Risiken sind ebenfalls im
Geschäftsbericht 2020 dargestellt und wurden
umgesetzt. Unvorhergesehene Entwicklungen, insbesondere
negative Effekte aus der Covid-19-Pandemie, stellen trotz
der im Vergleich zur Planung besseren Umsatz- und
Ergebnisentwicklung und den deutlichen Fortschritten bei
den Restrukturierungsmaßnahmen bis zum ersten
Halbjahr 2021 ein bestandsgefährdendes Risiko für
die Fähigkeit von LEONI zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit in Analogie zu § 322 Abs. 2
Satz 3 HGB dar, wenn diese weit über die
Planungsprämissen hinausgehen oder gleichzeitig andere
negative Effekte auf die Liquidität eintreten. Da die
Laufzeit wesentlicher Kredite spätestens Ende 2022
endet, ergibt sich daraus die Notwendigkeit einer
Refinanzierung. Sollte LEONI in dem Zeitpunkt nicht
refinanzierungsfähig sein, besteht ein weiteres Risiko
im Hinblick auf die Fähigkeit von LEONI zur
Fortführung der Unternehmenstätigkeit in Analogie
zu § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB.
Zur Mitigierung dieses Risikos wurden Maßnahmen
geplant und eingeleitet, die auch detailliert im
Geschäftsbericht 2020 dargestellt sind. Der Vorstand
hat, neben den operativen Maßnahmen zur Verbesserung
der Profitabilität und Liquidität, insbesondere
mit den geplanten und bereits teilweise umgesetzten
(Teil-)Verkäufen der Division WCS Maßnahmen
eingeleitet, um den Verschuldungsgrad von LEONI in einen
Zielkorridor im Branchenschnitt zu bringen, der die
Refinanzierungsfähigkeit herstellt. Der Vorstand
schätzt die Erfolgsaussichten der eingeleiteten und
geplanten Maßnahmen, insbesondere zur
Bewältigung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und
des Refinanzierungsrisikos Ende 2022, nach derzeitigem
Kenntnisstand und unter der Unsicherheit der
Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die
Geschäftsentwicklung, die Liquiditätssituation
von LEONI sowie die Fortführung der
Unternehmenstätigkeit mit überwiegender
Wahrscheinlichkeit als gegeben ein (für
weiterführende Details siehe
Konzernzwischenlagebericht 2021, Risiko- und
Chancenbericht).
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde vom
Vorstand am 4. August 2021 zur Veröffentlichung
freigegeben.
1. Bewertungsmethoden und RechnungslegungsvorschriftenDie angewandten Konsolidierungs-, Bewertungs- und
Bilanzierungsmethoden entsprechen denen des
Konzernjahresabschlusses 2020 und wurden dort im
Konzernanhang beschrieben.
Am 9. Oktober 2020 wurden die vom IASB am 28. Mai 2020
veröffentlichten Änderungen an IFRS 16
"Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19" in
das Europäische Recht übernommen. Die
Änderungen gewähren Leasingnehmern
Erleichterungen bei der Anwendung der Regelungen in IFRS 16
zur Bilanzierung von Änderungen des Leasingvertrags
aufgrund von Mietzugeständnissen infolge der
Corona-Pandemie. Die Änderungen gelten für
Mietkonzessionen, die die am oder vor dem 30. Juni 2021
fälligen Mietzahlungen reduzieren. Am 31. März
2021 wurde die Verlängerung des Anwendungszeitraums
dieser Änderungen um ein Jahr vom IASB
veröffentlicht, das EU-Endorsement ist derzeit noch
ausstehend. LEONI nimmt diese Erleichterungen nicht in
Anspruch.
Für das Geschäftsjahr 2021 liegt eine
Erstanwendungspflicht für Phase 2 der Änderungen
an IFRS 9 "Finanzinstrumente", IAS 39 "Finanzinstrumente:
Ansatz und Bewertung", IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben",
IFRS 4 "Versicherungsverträge" und IFRS 16
"Leasingverhältnisse" vor, deren Regelungen ab dem 1.
Januar 2021 anzuwenden sind. Die Änderungen sollen die
Auswirkungen der IBOR-Reform auf die
Finanzberichterstattung mildern. Die Reform beinhaltet eine
Ablösung verschiedener Referenzzinssätze, sog.
Interbank Offered Rates, kurz IBORs, die bei verschiedenen
Finanzinstrumenten herangezogen werden. Dadurch ändern
sich die in die Sicherungsbeziehung einbezogenen
Zahlungsströme und es kommt zu Unsicherheiten in Bezug
auf deren Zeitpunkt und Höhe. Aufgrund der bisherigen
Regelungen von IFRS 9 und IAS 39 könnte damit eine
Beendigung der Bilanzierung als Sicherungsbeziehung
erforderlich sein. Die erste Phase der Änderungen
wurde bereits im Geschäftsjahr 2020 angewendet.
Die zweite Phase des IBOR-Projekts befasst sich mit
Fragestellungen, die die Finanzberichterstattung im
Zeitpunkt der Ablösung eines bestehenden
Referenzzinssatzes durch einen alternativen Zinssatz
betreffen. LEONI wendet die durch die Änderungen der
Standards eingeräumten Erleichterungen hinsichtlich
der Bilanzierung der von der IBOR-Reform betroffenen
Finanzinstrumente an. Eine Analyse der bestehenden
Finanzinstrumente hat ergeben, dass die designierten
Zins-Sicherungsbeziehungen und wesentliche Teile der
variabel verzinsten Kredite von LEONI einen Bezug auf den
Referenzzins EURIBOR haben. Dieser erfüllt die
Anforderungen der EU-Referenzwerte-Verordnung (BMR) und ist
nicht von der Reform betroffen. Des Weiteren hat die
Analyse ergeben, dass lokale Ziehungen der Kreditlinien in
Fremdwährung (bspw. in USD und GBP) und andere
Finanzinstrumente vorliegen, die von der BMR betroffen
sind. Diese Verträge wird LEONI im laufenden
Geschäftsjahr bzgl. der neuen, alternativen
risikofreien Referenzzinsen (ARR) dahingehend modifizieren,
dass die eingeräumten Erleichterungen von IBOR Phase 2
in Anspruch genommen werden können.
Für das Geschäftsjahr 2021 liegt darüber
hinaus keine Erstanwendungspflicht für große
Standards oder Gesetzesänderungen vor.
Detailänderungen wirken sich nicht wesentlich auf den
verkürzten Konzernzwischenabschluss aus und werden aus
diesem Grund nicht näher erläutert.
Bei der Erstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses werden vom Management
Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag
ausgewiesenen Vermögenswerte, Schulden und die Angabe
von Eventualverpflichtungen sowie auf die Aufwendungen und
Erträge auswirken. Die mit diesen Annahmen und
Schätzungen verbundene Unsicherheit könnte jedoch
in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des
Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte und Schulden
führen. Schätzungen und Ermessensentscheidungen
aufgrund der Covid-19-Pandemie unterliegen durch die
derzeit unabsehbaren weltweiten Folgen einer erhöhten
Unsicherheit. Wie jedes weltweit tätige Unternehmen
hat LEONI mit Herausforderungen in der Lieferkette, der
Logistik, einer eingeschränkten
Mitarbeiterverfügbarkeit und teilweise
veränderten Abrufmengen seitens der Kunden zu tun.
Abmildernde Effekte ergaben sich aus den Maßnahmen,
die seitens des Unternehmens beispielsweise durch eine
Corona-Taskforce oder auch seitens der Regierungen in Form
von finanzieller Unterstützung ergriffen wurden. Das
Ausmaß und die Dauer der Covid-19-Pandemie sind
weiterhin nur schwer einzuschätzen. Die erforderlichen
Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus oder
eine mögliche weitere Infektionswelle aufgrund von
Virusmutationen könnten die wirtschaftliche
Erholungstendenz verzögern oder behindern. Gleichwohl
nimmt LEONI an, dass eine wesentliche
Marktabschwächung voraussichtlich ausbleiben wird.
Weltweit besteht an den Produktionsstandorten nach wie vor
das Risiko, dass es in Abhängigkeit der Impfquoten vor
Ort aufgrund lokaler Ausbrüche zu
Produktionseinschränkungen kommen kann. In diesem
Zusammenhang sind behördliche Maßnahmen wie
Auflagen für die Produktion oder temporäre
Schließungen denkbar, bis das Infektionsgeschehen
wieder beherrschbar geworden ist. Allerdings ist aufgrund
des jungen Durchschnittsalters der Belegschaft eher mit
kürzeren und schwächeren Krankheitsverläufen
und damit eher kürzeren Unterbrechungen oder
Verzögerungen zu rechnen. Die Aussichten in den
wichtigsten Abnehmerbranchen von LEONI sind ebenfalls von
hohen Risiken geprägt. Dementsprechend unterliegen
auch die Prognosen großen Unsicherheiten. Dennoch
wirken sich die raschen weiteren Fortschritte bei
Corona-Impfungen und -Behandlungsmethoden positiv aus.
Hinsichtlich der Lieferkette - insbesondere was Halbleiter
betrifft -ist weiterhin mit Einschränkungen bei der
Produktion in der Automobilindustrie zu rechnen. Eine
weiter voranschreitende und andauernde Verbreitung des
Coronavirus kann zu Umsatzausfällen und unerwarteten
Ergebnis- und Liquiditätseffekten führen.
Angesichts hochinfektiöser Virusmutationen bestehen
diesbezüglich große Risiken. Covid-19-bedingte
Auswirkungen auf den verkürzten
Konzernzwischenabschluss können sich weiterhin aus
Zinsanpassungen im In- und Ausland, aus volatilen
Fremdwährungskursen, Zahlungsausfällen, sich
verändernden Umsatzerlös- und Kostenstrukturen
oder unsicheren Prognosen hinsichtlich der Höhe und
dem Zeitpunkt von Zahlungsflüssen ergeben. Diese
Faktoren können sich auf beizulegende Zeitwerte und
Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten,
Höhe und Zeitpunkt der Ergebnisrealisierung sowie
Zahlungsflüsse auswirken. Bei der Aktualisierung der
im Rahmen der Erstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses getroffenen abschlussrelevanten
Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden
verfügbare Informationen über die
voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung sowie
länderspezifische staatliche Maßnahmen auf dem
seinerzeit vorhandenen Wissensstand berücksichtigt.
2. KonsolidierungskreisNeben der LEONI AG, die ihren Sitz in Nürnberg,
Marienstraße 7, hat und beim Amtsgericht
Nürnberg unter der Nummer HRB 202 geführt wird,
werden in den verkürzten Konzernzwischenabschluss alle
Tochterunternehmen einbezogen, die von der LEONI AG
unmittelbar oder mittelbar beherrscht werden.
Der Konsolidierungskreis hat sich im Berichtszeitraum
durch den Verkauf von zwei Tochtergesellschaften mit Sitz
in der Schweiz verändert. Hierzu verweisen wir auf den
folgenden Abschnitt.
3. Akquisitionen und Veräußerungen von Tochterunternehmen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und VerbindlichkeitenLEONI verkaufte am 30. März 2021 die LEONI Schweiz
AG inklusive ihrer Tochter LEONI Studer AG, die dem Wire
& Cable Solutions Segment zugeordnet waren. Die
Tochterunternehmen schieden am Tag des Verkaufs aus dem
Konsolidierungskreis aus, da zu diesem Zeitpunkt auch die
Beherrschung über die Unternehmen auf den Erwerber
überging. Die vom Erwerber zu erbringende
Gegenleistung betrug 14.270 T€. Aus dem Verkauf
realisierte der Konzern im ersten Halbjahr 2021 einen
Ertrag in Höhe von insgesamt 30.549 T€ und in
2020 einen Aufwand aus der Bewertung der zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten in Höhe von 28.482 T€. Der
Ergebniseffekt betrug somit insgesamt 2.067 T€. Der
Ertrag des Jahres 2021 resultierte insbesondere aus einem
Währungsgewinn in Höhe von 35.760 T€, der im
Transaktionszeitpunkt aus dem sonstigen Ergebnis in die
Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde und in den
sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist.
Folgende Übersicht zeigt die im
Transaktionszeitpunkt abgegangenen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten sowie den im ersten Halbjahr 2021
erfassten Ergebniseffekt:
in Tausend €
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Am 30. Juni 2021 fand der Verkauf der
Geschäftsbereiche Datenkommunikation und Compound aus
der LEONI Kerpen GmbH in Form eines Asset Deals statt. Der
Veräußerungspreis betrug 937 T€. Der
gesamte Verlust aus der Transaktion war in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen und belief sich auf
insgesamt 8.869 T€, wobei 7.733 T€ bereits im 1.
Quartal 2021 im Rahmen der Umgliederung des Geschäfts
in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten antizipiert wurden. Durch die
Transaktion sind im Wesentlichen Sachanlagen mit einem
Buchwert in Höhe von 3.567 T€ und Vorräte in
Höhe von 7.870 T€ abgegangen. Die übrigen
Geschäftsaktivitäten der LEONI Kerpen GmbH werden
im Geschäftsjahr 2021 eingestellt bzw. verlagert. Der
Standort in Stolberg war Mitte Juli 2021 vom Hochwasser
betroffen (für weitere Details siehe Textziffer (14)
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag).
Seit Juni 2021 befindet sich LEONI in fortgeschrittenen
Verhandlungen zur Veräußerung der wesentlichen
Bestandteile der Business Group Industrial Solutions, die
dem Wire & Cable Solutions Segment zugeordnet ist.
LEONI rechnet höchstwahrscheinlich mit dem Vollzug der
Veräußerung innerhalb der nächsten
zwölf Monate. Aus diesem Grund wurden zum 30. Juni
2021 Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Höhe
von 353.534 T€ bzw. 244.352 T€ mit den folgenden
Hauptgruppen als zur Veräußerung gehalten
eingestuft:
in Tausend €
scrollen
Auf die zur Veräußerung gehaltene
Geschäftseinheit entfallen Erträge aus
Währungsumrechnung in Höhe von 6.005 T€, die
zum 30. Juni 2021 nach wie vor im kumulierten sonstigen
Ergebnis ausgewiesen sind und erst zum Zeitpunkt des
Abgangs der zur Veräußerung gehaltenen
Geschäftseinheit ergebniswirksam erfasst werden.
Durch die Klassifizierung als "zur
Veräußerung gehalten" wurde der
Veräußerungsgruppe auf Basis der relativen
Zeitwerte ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe
von 54.358 T€ zugeordnet. Der restliche
Geschäfts- oder Firmenwert der verbliebenen Business
Group Industrial Solutions in Höhe von 5.855 T€
wurde auf die im Konzern verbliebenen Einheiten, die nicht
Gegenstand der Veräußerungsgruppe nach IFRS 5
sind, verteilt und einer Werthaltigkeitsprüfung
unterzogen. Auf der Ebene von drei
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde der verbliebene
Geschäfts- oder Firmenwert um 3.623 T€
wertberichtigt.
4. SegmentinformationenDer Konzern verfügt über zwei
berichtspflichtige Segmente. Detaillierte Informationen zu
den Segmenten finden sich im Konzernzwischenlagebericht zum
30. Juni 2021 sowie im Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr 2020.
Die Segmentinformationen stellen sich für den
Berichtszeitraum wie folgt dar:
in Tausend €, außer Mitarbeiter
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5. UmsatzerlöseDie Erlöse mit Kunden gliederten sich hinsichtlich
des Zeitpunktes der Übertragung der Güter und
Dienstleistungen wie in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt auf.
in Tausend €
scrollen
scrollen
scrollen
Der Halbjahresumsatz lag bei 2.649 Mio. € (Vorjahr:
1.802 Mio. €) und damit 47 Prozent über dem
Vorjahr.
Die Covid 19-bedingt schwachen Umsätze im Vorjahr
und das gute, überwiegend organische Wachstum im
aktuellen Jahr, haben im Wesentlichen zu dieser Steigerung
beigetragen.
6. Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern nahm von -186 Mio.
€ im ersten Halbjahr des Vorjahres (die im Folgenden
mit "Vorjahr" bezeichneten Angaben beziehen sich jeweils
auf das erste Halbjahr des Vorjahres) auf 76 Mio. € im
ersten Halbjahr 2021 zu. Das um Kosten für
Sondereffekte sowie für das Performance und
Strategieprogramm VALUE 21 korrigierte EBIT (für
weitere Details siehe > Konzernzwischenlagebericht)
erhöhte sich um 199 Mio. € auf 87 Mio. €
(Vorjahr: -112 Mio. €). Wesentliche Treiber waren
insbesondere die Verbesserung bei den Volumen- und
Mixeffekten sowie positive operative Effekte vor allem
durch VALUE 21. Dem gegenüber standen unter anderem
erhebliche Zusatzkosten wegen Lieferengpässen bei
Vormaterialien sowie Ergebnisbelastungen aus der
Halbleiterkrise. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres
war das EBIT noch stark durch die Auswirkungen der
Corona-Krise und den damit verbundenen Umsatzausfällen
belastet.
Die Umsatzkosten stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 35
Prozent und damit unterproportional zum Umsatz. Das
Bruttoergebnis verbesserte sich von 134 Mio. € auf 391
Mio. €.
Die Vertriebskosten, die zusätzliche Frachtkosten
aufgrund von Lieferengpässen bei Vormaterialien
enthielten, erhöhten sich um 15 Prozent auf 126 Mio.
€. Die allgemeinen Verwaltungs- sowie Forschungs- und
Entwicklungskosten blieben in den ersten sechs Monaten etwa
auf Vorjahresniveau. Ein Anstieg von 18 Mio. € auf 37
Mio. € war bei den sonstigen betrieblichen
Erträgen unter anderem durch Erlöse im
Zusammenhang mit dem Verkauf der LEONI Schweiz AG zu
verzeichnen. Der Ertrag resultierte hierbei insbesondere
aus der Realisierung aufgelaufener Währungseffekte,
die zum 31. Dezember 2020 noch im kumulierten sonstigen
Ergebnis enthalten waren. Die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen erhöhten sich um 6 Prozent auf 19 Mio.
€ und beinhalteten unter anderem den Verlust aus dem
Verkauf der Geschäftsbereiche Datenkommunikation und
Compound aus der LEONI Kerpen GmbH in Höhe von 9 Mio.
€ sowie Wertminderungen von Geschäfts- oder
Firmenwerten in Höhe von 4 Mio. €. Das Ergebnis
aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen,
das im Wesentlichen von unserem Joint Venture in Langfang,
China, stammt, nahm von 15 Mio. € in den ersten sechs
Monaten des Vorjahres auf 20 Mio. € im ersten Halbjahr
2021 zu.
Die Sondereffekte gingen im ersten Halbjahr 2021
verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von -62 Mio. €
auf -2 Mio. € zurück. Im Vorjahr waren unter
anderem außerplanmäßige Abwertungen von
Vermögenswerten der WCS-Division und Kosten für
die Refinanzierung enthalten.
Die Kosten für das Programm VALUE 21 sind mit 9
Mio. € im ersten Halbjahr 2021 niedriger als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres (12 Mio. €)
ausgefallen.
7. ErtragsteuernDie ausgewiesenen Ertragsteuerforderungen in Höhe
von 6.968 T€ haben sich im Verhältnis zum
31.12.2020 um 11.979 T€ verringert. Diese Verringerung
ist überwiegend auf die Erstattung einer
Steuerforderung zurückzuführen, die aufgrund
erweiterter Verlustrücktragsmöglichkeiten in den
USAim Zusammenhang mit dem sogenannten "CARES Act"
(Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security Act) zum
31.12.2020 erfasst war.
Die ausgewiesenen Ertragsteuern von 25.272 T€
(Vorjahr Steuerertrag: 21.670 T€) enthielten in
Höhe von 36.390 T€ (Vorjahr Steuerertrag: 6.192
T€) laufenden Steueraufwand und in Höhe von
11.118 T€ (Vorjahr: 15.478 T€) latenten
Steuerertrag, der auf Bilanzpostenunterschiede, die
Veränderung von Verlustvorträgen und die
Verminderung von Wertberichtigungen auf aktive latente
Steuern zurückzuführen war. Die Verminderung von
Wertberichtigungen resultierte unter anderem aus der
Aktivierung von im Vorjahr wertberichtigten aktiven
latenten Steuern auf Bilanzpostenunterschiede in
Deutschland in Höhe von 4.576 T€.
Die Steuerquote betrug 56,9 Prozent (Vorjahr: 10,3
Prozent). Die Steuerquote war im Wesentlichen auf den
Nicht-Ansatz von aktiven latenten Steuern auf laufende
Verluste zurückzuführen.
8. LeasingverhältnisseIm Folgenden ist die nach Anlageklassen gegliederte
Entwicklung der Nutzungsrechte im Berichtsjahr sowie deren
Bestand zum Stichtag dargestellt:
in Tausend €
scrollen
Die unter den Finanzschulden erfassten
Leasingverbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum wie
folgt entwickelt: in Tausend €
scrollen
Der Rückgang an Nutzungsrechten sowie der
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen resultierte
im Wesentlichen aus der Umgliederung der BG IN in zur
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte.
9. PensionsrückstellungenDie Pensionsrückstellungen zum 30. Juni 2021
beliefen sich auf 128.254 T€ und waren somit im
Verhältnis zum Stand 31. Dezember 2020 um 57.343
T€ oder rund 31 Prozent gemindert. Neben der
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene
Verbindlichkeiten in Höhe von 31 Mio. €
führten die wieder gestiegenen Abzinsungssätze in
Großbritannien mit 1,90 % (31.12.2020: 1,25 %) und in
Deutschland mit 1,27 % (31.12.2020: 0,90 %) zu einer
Minderung der Pensionsrückstellung in Höhe von
insgesamt 26 Mio. €.
10. FinanzschuldenDie Summe der kurzfristigen und langfristigen
Finanzschulden betrug zum 30. Juni 2021 insgesamt 1.670.921
T€ (31.12.2020: 1.593.015 T€). Darüber
hinaus sind 108.631 T€ im Rahmen der bevorstehenden
Veräußerung der Business Group Industrial
Solutions in zur Veräußerung gehaltene
Verbindlichkeiten umgegliedert worden. Der gestiegene
Finanzierungsbedarf wurde unter anderem durch die weitere
Inanspruchnahme eines bestehenden Konsortialkredits (RCF I
mit einem verfügbaren Gesamtvolumen von 750 Mio.
€ und Fälligkeit Mitte 2023) gedeckt. Durch eine
zusätzliche Ziehung von 99 Mio. € im ersten
Halbjahr 2021 erhöhte sich die gesamte Inanspruchnahme
des RCF I auf 559 Mio. €. Die Ausnutzung des im
Vorjahr umgewandelten Konsortialkredit RCF II (mit festem
Fälligkeitstermin Ende 2022) verringerte sich im
ersten Halbjahr 2021 um 3 Mio. € auf insgesamt 218
Mio. €, wovon 80 Mio. € in zur
Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten
umgegliedert wurden. Das verfügbare Volumen dieses
Darlehens betrug zum 30. Juni 2021 insgesamt 245 Mio.
€ (davon entfallen 80 Mio. €auf Gesellschaften
die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert
wurden). Außerdem wurden im April 2021 die
verbliebenen 90 Mio. € des Betriebsmittelkredits RCF
III in Höhe von 330 Mio. € und mit Laufzeit bis
Ende 2022 abgerufen. Dieser Kredit wird zu 90 Prozent durch
die Bundesregierung und die Landesregierungen von Bayern,
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen im Rahmen der
Corona-Hilfsmaßnahmen abgesichert
(Bund-Länder-Großbürgschaft im Zusammenhang
mit den Folgen der Covid-19-Pandemie). Der RCF III wurde
zum 30. Juni 2021 somit in voller Höhe in Anspruch
genommen.
Da mit einer Rückführung der in Anspruch
genommenen Kreditlinien (RCF I - III) nicht innerhalb der
nächsten 12 Monate zu rechnen ist, wurden diese in der
Bilanz zum 30. Juni 2021 unter den langfristigen
Finanzschulden ausgewiesen.
Die Finanzschulden enthielten zum 30. Juni 2021 zudem
Schuldscheindarlehen in Höhe von 399 Mio. €.
Diese sind im Wesentlichen in den Jahren 2023 und 2024 zur
Rückzahlung fällig. Im ersten Halbjahr 2021
wurden Schuldscheindarlehen in Höhe von 45 Mio. €
in die kurzfristigen Finanzschulden umgegliedert.
Die Leasingverbindlichkeiten beliefen sich am 30. Juni
2021 nach Umgliederung von zur Veräußerung
gehaltenen Verbindlichkeiten in Höhe von 28.104
T€ auf 239.447 T€ (31.12.2020: 270.463 T€).
11. FinanzinstrumenteDie folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente, die
zum 30. Juni 2021 und zum 31. Dezember 2020 im Konzern
bestanden. Die in der Spalte "Buchwert 30.06.2021"
gezeigten Beträge können von denen in den anderen
Spalten einer Zeile abweichen, da in den anderen Spalten
alle Finanzinstrumente enthalten sind, auch solche, die in
der Bilanz als Teil einer Veräußerungsgruppe
gemäß IFRS 5 in separaten Bilanzposten gezeigt
werden. Weitere Erläuterungen hierzu finden sich in
der Textziffer 4 "Akquisitionen und
Veräußerungen von Tochterunternehmen und zur
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten".
in Tausend €
scrollen
scrollen
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen (ohne Factoring) sowie sonstigen
kurzfristigen Forderungen entsprachen die beizulegenden
Zeitwerte wie im Vorjahr weitgehend den Buchwerten.
Im Posten Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente sind in Höhe von 5.823
T€ (31.12.2020: 5.049 T€) Bankguthaben enthalten,
die an Factoringpartner verpfändet und somit für
LEONI nicht verfügbar sind.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen finanziellen
Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr
entsprachen den Barwerten der mit den Vermögenswerten
verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der
jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und
partnerbezogene Veränderungen der Konditionen
reflektierten.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten hatten regelmäßig
kurze Restlaufzeiten, die bilanzierten Werte stellten
näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, der Schuldscheindarlehen
und der sonstigen langfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten wurden als Barwerte der mit den Schulden
verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils
gültigen Zinsstrukturkurven und unter
Berücksichtigung der konzernspezifischen Margen
ermittelt. Aus diesem Grund sind die beizulegenden
Zeitwerte der Hierarchiestufe 2 zuzuordnen.
Die beizulegenden Zeitwerte von
Devisentermingeschäften wurden auf Basis von
aktuellen, am Markt beobachtbaren Referenzkursen unter
Berücksichtigung der Terminauf- bzw. abschläge
bestimmt. Dem Nichterfüllungsrisiko der
Geschäftspartner und dem Nichterfüllungsrisiko
des Konzerns trägt LEONI durch die Ermittlung von
Berichtigungswerten, sogenannten Credit Value Adjustments
(CVA) oder Debt Value Adjustments (DVA), auf Basis eines
Auf-/Abschlagsverfahrens Rechnung. Die beizulegenden
Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (Zinsswaps) wurden
auf Basis abgezinster, zukünftiger Cashflows
ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der
Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze und
Volatilitäten verwendet.
Bewertungsmethode zur Ermittlung des beizulegenden ZeitwertsDie folgenden Tabellen enthalten eine Übersicht der
angewendeten Bewertungsmethoden für die Bestimmung des
beizulegenden Zeitwerts ("Fair Value") für die
betroffenen Finanzinstrumente als auch ihre Zuordnung zu
den Hierachiestufen:
in Tausend €
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Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr fanden
Bewegungen zwischen den einzelnen Stufen statt.
Weitere Informationen12. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und PersonenLEONI unterhält mit assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen Beziehungen im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Dabei kauft
und verkauft LEONI Produkte und Dienstleistungen
grundsätzlich zu Marktbedingungen. Im Berichtszeitraum
wurden aus Verkäufen und Dienstleistungen mit
assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 8.780
T€ (Vorjahr: 6.006 T€) erlöst. Forderungen
gegenüber diesen Unternehmen bestanden in Höhe
von 32.300 T€ (31.12.2020: 6.929 T€), wobei diese
Dividenden in Höhe von 20.764 T€ (31.12.2020: 0
T€ ) enthielten. Die Erlöse und Forderungen
wurden im Wesentlichen aus der Geschäftsbeziehung mit
dem chinesischen Joint-Venture in Langfang generiert.
Gegenüber einem assoziierten Unternehmen bestand eine
Forderung aus Darlehen in Höhe von 4.125 T€
(31.12.2020: 3.750 T€).
Herr Hans-Joachim Ziems war bis zum 31. März 2021
Mitglied des Vorstands. LEONI bezog von Ziems & Partner
Unternehmensberater bis zum Ausscheiden von Herrn Ziems
Dienstleistungen in Höhe von 1.903 T€. Weiterhin
bestanden zum Zeitpunkt des Ausscheidens von Herrn Ziems
aus dem Vorstand Verbindlichkeiten in Höhe von 2.550
T€ gegenüber dieser Gesellschaft. Die Leistungen
wurden zu marktüblichen Bedingungen bezogen.
13. Vorstand und AufsichtsratDer Aufsichtsrat der LEONI AG hat Aldo Kamper vorzeitig
für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden
bestellt. Sein aktueller Vertrag läuft bis Ende 2021
und wurde bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Aldo
Kamper ist seit September 2018 Vorstandsvorsitzender der
LEONI AG.
Hans-Joachim Ziems schied mit Ablauf seines
einjährigen Mandats zum 31. März 2021 aus dem
Vorstand aus. Er war seit dem 1. April 2020 als Chief
Restructuring Officer für die Umsetzung des
Restrukturierungskonzepts verantwortlich. Seine Funktion im
Vorstand wird nicht nachbesetzt.
Zum 19. Mai 2021 wurde Herr Klaus Rinnerberger in den
Aufsichtsrat gewählt. Er verfügt über 20
Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie und wird seine
Expertise in den Bereichen Sanierung, Finanzierung und
strategische Entwicklung im Aufsichtsrat der LEONI AG
einbringen. Er tritt die Nachfolge von Herrn Dirk Kaliebe
an, der im August 2020 gerichtlich als Mitglied des
Aufsichtsrats der LEONI AG bestellt wurde und dessen Mandat
zur Hauptversammlung 2021 auslief.
14. Ereignisse nach dem BilanzstichtagMitte Juli 2021 ereignete sich eine
Hochwasserkatastrophe mit schweren Überschwemmungen in
mehreren Flussgebieten Deutschlands. Auch der
Produktionsstandort der LEONI Kerpen GmbH in Stolberg war
davon stark betroffen. LEONI überprüft derzeit
das Ausmaß der Schäden und deren Auswirkung auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Dies umfasst
auch den Versicherungsschutz.
Am 22. Juni 2021 hat die Pierer Industrie AG ihre
Absicht angekündigt, ein freiwilliges
öffentliches Angebot zum Erwerb von etwa 9,6 Prozent
der Aktien der LEONI AG zu machen. Bei erfolgreichem
Vollzug des Angebots könnte die Pierer Industrie AG
ihre Beteiligung an der LEONI AG auf bis zu 24,9 Prozent
erhöhen. Am 30. Juli 2021 wurde dieses Angebot
veröffentlicht. Eine Stellungnahme des Vorstands wird
im Rahmen der gesetzlichen Frist erfolgen.
Darüber hinaus ergaben sich nach Abschluss der
Berichtsperiode bis zur Unterzeichnung dieses Berichts
keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit
wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des LEONI-Konzerns.
Nürnberg, den 4. August 2021
Der Vorstand
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Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der
Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Nürnberg, den 4. August 2021
Der Vorstand
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Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die LEONI AG, Nürnberg
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der
Konzern-Kapitalflussrechnung, der Konzern-Bilanz, der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der LEONI AG, Nürnberg,
für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2021,
die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach §
115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht
unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach haben
wir die prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und Personen
mit Verantwortlichkeit in der Rechnungslegung sowie auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss der LEONI AG, Nürnberg, in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU
anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht
in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit
den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Ohne unser Urteil einzuschränken, weisen wir auf
Abschnitt "Grundlagen" der ausgewählten
erläuternden Anhangangaben zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss sowie die Risikoberichterstattung
im Konzernzwischenlagebericht im Kapitel "Risiko- und
Chancenbericht" hin. Dort bezeichnen die gesetzlichen
Vertreter die Unsicherheiten der zukünftigen
Geschäftsentwicklung im Zusammenhang mit der
COVID-19-Pandemie, trotz der im Vergleich zur Planung
besseren Umsatz- und Ergebnisentwicklung und den deutlichen
Fortschritten bei den Restrukturierungsmaßnahmen bis
zum ersten Halbjahr 2021, sowie das Auslaufen wesentlicher
Teile der derzeitigen Finanzierung zum Ende des
Geschäftsjahres 2022 als bestandsgefährdende
Risiken für den LEONI-Konzern. Zur Sicherstellung der
Refinanzierbarkeit zum Ende des Geschäftsjahres 2022
und zur Sicherstellung der Liquidität ist die
zeitgerechte und erfolgreiche Umsetzung weiterer geplanter
Maßnahmen notwendig, insbesondere Verkäufe
ausgewählter Einheiten der WCS-Division. Die
zeitgerechte Umsetzung der Maßnahmen liegt der
aktuellen Mehrjahresplanung der gesetzlichen Vertreter als
Annahme zugrunde. Wie im verkürzten
Konzernzwischenabschluss und im Konzernzwischenlagebericht
dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf
das Bestehen wesentlicher Unsicherheiten hin, die
bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens
zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit
aufwerfen können und die bestandsgefährdende
Risiken im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB
darstellen.
Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass die im
verkürzten Konzernzwischenabschluss und
Konzernzwischenlagebericht separat dargestellten
quartalsbezogenen Angaben sowie die sich hierauf
beziehenden Erläuterungen nicht Gegenstand unserer
prüferischen Durchsicht waren.
Nürnberg, den 5. August 2021
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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Hinweise zu zukunftsgerichteten AussagenDieser Zwischenbericht enthält in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen Annahmen
und Einschätzungen des Managements über
künftige Entwicklungen beruhen. Derartige Aussagen
unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die LEONI nicht
kontrollieren und präzise einschätzen kann.
Sollten Unwägbarkeiten eintreten oder Annahmen, auf
denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen,
könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich
von diesen Aussagen abweichen. LEONI übernimmt keine
Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren,
um sie an Ereignisse nach der Veröffentlichung dieses
Zwischenberichts anzupassen.
In diesem Zwischenbericht werden die Begriffe
"Mitarbeiter" und "Arbeitnehmer" aus
Vereinfachungsgründen stellvertretend für
"Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" sowie "Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer" verwendet.
Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen,
Grafiken und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich
mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten,
Prozentangaben etc.) auftreten.
Finanzpublikationen stehen für Sie im Internet
unter www.leoni.com zur Verfügung.
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KontaktInvestor Relationsscrollen
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LEONI AG • Marienstraße 7 • 90402
Nürnberg
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