![]() LEONI AGNürnbergHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022Zwischenbericht 10. August 2022Stabiles zweites Quartal: LEONI sichert Kompensationen für Volatilitäts-Auswirkungen und gestiegene Rohmaterial Mehrkosten im Bordnetzgeschäft"Auf dem Weg der nachhaltigen Gesundung ist LEONI im
zweiten Quartal gut vorangekommen - und das in einem
unverändert fordernden Marktumfeld. Nicht zuletzt
haben wir wie angekündigt die Gespräche über
die Kompensation der Kostensteigerungen bei Rohmaterialien
sowie der Auswirkungen der volatilen Produktabrufe mit
unseren Kunden erfolgreich weitergeführt. Darüber
hinaus haben wir gemeinsam mit unseren Konsortialbanken in
den vergangenen Wochen wesentliche Fortschritte gemacht,
die Finanzierung von LEONI für die kommenden Jahre
abzusichern."
Aldo Kamper, Vorstandsvorsitzender der LEONI AG
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1 Nach dem im Mai 2022 vereinbarten Verkauf des
Geschäfts mit Automobil-Standard- und -Spezialkabeln,
gebündelt in der Business Group Automotive Cable
Solutions (BG AM), wird dieser Bereich ab diesem
Zwischenbericht als aufgegebener Geschäftsbereich in
der Berichterstattung des Konzerns aufgeführt; das
fortgeführte Geschäft umfasst im Wesentlichen den
Bereich Bordnetze mit der Division WSD; die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst
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Konzernzwischenlagebericht LEONI-Konzernin Mio. €
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Wichtige Ereignissescrollen
1 Die Kennzahl stellt die Bereinigung des EBIT
um außergewöhnliche Einmaleffekte dar, um eine
bessere Vergleichbarkeit zwischen den Perioden und
Interpretation der operativen Ertragskraft zu
ermöglichen. Als Sondereffekte werden ab dem
Geschäftsjahr 2022 Effekte aus der Refinanzierung des
Konzerns, aus Restrukturierungsmaßnahmen, aus
M&A-Transaktionen sowie Sonderkosten im Zusammenhang
mit dem Ukraine-Krieg klassifiziert.
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Wirtschaftliche Rahmenbedingungenscrollen
Geschäftsverlauf des LEONI-Konzerns im Überblickscrollen
UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung Konzern(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten Konzern(in Mio. €)
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FinanzlageFree Cashflow Konzern(in Mio. €)
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Investitionen Konzern(in Mio. €)
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Nettofinanzschulden Konzern(in Mio. €)
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Vermögenslagescrollen
1 Inklusive in "Zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte/Verbindlichkeiten"
enthaltener Positionen
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Wiring Systems Division (WSD)UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung WSD(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten WSD(in Mio. €)
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Wichtige Ereignisse WSDscrollen
Wire & Cable Solutions Division (WCS)UmsatzentwicklungUmsatzentwicklung WCS(in Mio. €)
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ErtragslageEBIT vor Sondereffekten WCS(in Mio. €)
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Wichtige Ereignisse WCSscrollen
Transaktionen mit nahestehenden PersonenZu den Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und
Personen verweisen wir auf unsere Ausführungen in der
Textziffer 14 "Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen
und Personen" in den ausgewählten erläuternden
Anhangsangaben zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss.
NachtragsberichtZu den Ereignissen nach Bilanzstichtag verweisen wir auf
unsere Ausführungen in der Textziffer 16 "Ereignisse
nach dem Bilanzstichtag" in den ausgewählten
erläuternden Anhangsangaben zum verkürzten
Konzernzwischenbericht.
Risiko- und Chancenberichtscrollen
AusblickWirtschaftliche Rahmenbedingungenscrollen
Entwicklung des LEONI-Konzernsscrollen
Verkürzter Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungin Tausend €, ausgenommen Angaben zu Aktien
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Nach dem im Mai 2022 vereinbarten Verkauf des
Geschäfts mit Automobil-Standard- und -Spezialkabeln,
gebündelt in der Business Group Automotive Cable
Solutions (BG AM), wird dieser Bereich ab diesem
Zwischenbericht als aufgegebener Geschäftsbereich in
der Berichterstattung des Konzerns aufgeführt; das
fortgeführte Geschäft umfasst im Wesentlichen den
Bereich Bordnetze mit der Division WSD; die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst.
Konzern-Gesamtergebnisrechnungin Tausend €
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Konzern-Bilanzin Tausend €
AKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
Konzern-Kapitalflussrechnungin Tausend €
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Nach dem im Mai 2022 vereinbarten Verkauf des
Geschäfts mit Automobil-Standard- und -Spezialkabeln,
gebündelt in der Business Group Automotive Cable
Solutions (BG AM), wird dieser Bereich ab diesem
Zwischenbericht als aufgegebener Geschäftsbereich in
der Berichterstattung des Konzerns aufgeführt; das
fortgeführte Geschäft umfasst im Wesentlichen den
Bereich Bordnetze mit der Division WSD; die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst.
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungin Tausend €
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Ausgewählte erläuternde Anhangangaben zum verkürzten Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022GrundlagenDieser Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung
mit dem International Accounting Standard IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der
Europäischen Union angewendet wird, als
verkürzter Zwischenabschluss erstellt. Der
verkürzte Zwischenabschluss enthält nicht alle
für einen Konzernjahresabschluss erforderlichen
Angaben und Informationen und steht daher im Zusammenhang
mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021. LEONI
erstellt und veröffentlicht den verkürzten
Konzernzwischenabschluss in Euro (€). Der vorliegende
verkürzte Konzernzwischenabschluss und der
Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2022 wurden einer
prüferischen Durchsicht durch den
Wirtschaftsprüfer unterzogen. Die quartalsbezogenen
Informationen, die in diesem Zwischenabschluss dargestellt
werden, sind ergänzend und wurden nicht der
prüferischen Durchsicht durch den
Wirtschaftsprüfer unterzogen.
In unserem Geschäftsbericht 2021 sind die Risiken,
die wesentliche negative Auswirkungen auf unsere
Geschäfts- sowie unsere Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage haben können, die wesentlichen
Chancen und die Ausgestaltung unseres Risiko- und
Chancenmanagementsystems beschrieben.
Die risikomitigierenden Maßnahmen zur
Sicherstellung der mittelfristigen Liquidität wurden
seit 2020 planmäßig umgesetzt; das im zweiten
Quartal 2022 aktualisierte Restrukturierungskonzept in
Anlehnung an IDW S 6, das im Entwurf vorliegt, geht von der
Durchfinanzierung von LEONI mit überwiegender
Wahrscheinlichkeit unter der Voraussetzung einer
erfolgreichen Refinanzierung aus. Unvorhersehbare
Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit der
Covid-19-Pandemie sowie dem Krieg in der Ukraine und den
dadurch geänderten Rahmenbedingungen
(Halbleitermangel, Verzögerungen bei der
Teilelieferung aus China, anhaltende Volatilität bei
Kundenabrufen, gestiegene Rohstoff- und Transportpreise),
können zu weiteren negativen Abweichungen von der
Budget- und Mittelfristplanung führen. Wenn diese weit
über die Planungsprämissen hinausgehen oder
gleichzeitig andere negative Liquiditätseffekte
eintreten, stellen sie ein bestandsgefährdendes
Liquiditätsrisiko in Analogie zu § 322 Abs. 2
Satz 3 HGB dar. Der Vorstand hat, neben den im
Restrukturierungskonzept enthaltenen Maßnahmen,
weitere operative Maßnahmen zur Verbesserung der
Profitabilität und Liquidität insbesondere im
Zusammenhang mit den Risiken aufgrund des Kriegs in der
Ukraine (Duplizierung der Produktion in anderen
Ländern bei Kostenübernahme durch die Kunden)
eingeleitet und überwacht diese regelmäßig.
Zusätzlich hat der Vorstand, insbesondere mit den
durchgeführten, bereits vereinbarten und geplanten
WCS-(Teil-) Verkäufen, Maßnahmen eingeleitet,
die die Liquidität verbessern und die
Refinanzierungsfähigkeit kurz- und mittelfristig
herstellen. Mit dem Ende der Laufzeit wesentlicher Kredite
besteht spätestens Ende 2022 die Notwendigkeit einer
Refinanzierung. Im Juli 2022 verständigte sich die
LEONI AG mit ihren Konsortialbanken grundsätzlich
über ein Refinanzierungskonzept, das die weitere
Finanzierung über das Jahr 2022 hinaus sicherstellen
soll. Die LEONI AG wird vor diesem Hintergrund
voraussichtlich Ende 2022 bzw. Anfang 2023 eine Kombination
aus einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital
sowie der Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe umsetzen, bei
der Aktien bzw. Bezugsrechte und -pflichten auf Aktien im
Volumen von bis zu 50 Prozent des Grundkapitals ausgegeben
werden (für weiterführende Details siehe
Textziffer 16 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag). Solange
das Refinanzierungskonzept nicht vertraglich umgesetzt ist,
die verschiedenen Vollzugsbedingungen für den Verkauf
der Business Group Automotive Cable Solutions (BG AM) noch
nicht erfüllt sind und die Zustimmung der
Finanzierungspartner der LEONI-Gruppe noch nicht
gewährt wurden, besteht weiterhin das
bestandsgefährdende Finanzierungsrisiko für die
Fähigkeit von LEONI zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit in Analogie zu § 322 Abs. 2
Satz 3 HGB. Der Vorstand schätzt die Erfolgsaussichten
der eingeleiteten und geplanten Maßnahmen,
insbesondere zur Bewältigung der Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs und der dadurch
geänderten Rahmenbedingungen (Halbleiterkrise,
Verzögerungen bei der Teilelieferung aus China,
anhaltende Volatilität bei Kundenabrufen, gestiegene
Rohstoff- und Transportpreise) und des Finanzierungsrisikos
Ende 2022, nach jetzigem Kenntnisstand und unter der
Unsicherheit der beschriebenen Herausforderungen im
Hinblick auf die Geschäftsentwicklung, die
Liquiditätssituation von LEONI sowie die
Fortführung der Unternehmenstätigkeit, mit
überwiegender Wahrscheinlichkeit als gegeben ein
(für weiterführende Details siehe
Konzernzwischenlagebericht 2022, Risiko- und
Chancenbericht).
Am 23. Mai 2022 unterzeichnete die LEONI AG eine
Vereinbarung mit der Stark Corporation Public Company
Limited über den Verkauf der BG AM. Die
Aktivitäten der BG AM werden als aufgegebener
Geschäftsbereich behandelt und sind entsprechend in
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und
Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde vom
Vorstand am 3. August 2022 zur Veröffentlichung
freigegeben.
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie RechnungslegungsvorschriftenDie angewandten Konsolidierungs-, Bewertungs- und
Bilanzierungsmethoden entsprechen denen des
Konzernjahresabschlusses 2021 und wurden dort im
Konzernanhang beschrieben.
Zuwendungen der Kunden für die Duplizierung der
Produktionskapazitäten in der Ukraine an anderen
Standorten fallen aufgrund ihres wirtschaftlichen
Charakters nicht unter die Bilanzierungsvorgaben des IFRS
15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden", sondern
werden in analoger Anwendung von IAS 20 bilanziert. Sie
werden bilanziell erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit
darüber besteht, dass die damit verbundenen
Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt
werden. Zuwendungen, die nicht auf Investitionen bezogen
sind, werden regelmäßig in den Perioden
ergebniswirksam erfasst, in denen die entsprechenden
Aufwendungen anfallen. Auf Investitionen bezogene
Zuwendungen werden passivisch abgegrenzt und über die
Nutzungsdauer der korrespondierenden Vermögenswerte
ergebniswirksam aufgelöst. In beiden Fällen
findet die Ertragserfassung im entsprechenden
Aufwandsposten statt. Zum 30. Juni 2022 enthalten die
sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten bereits
vereinnahmte Zahlungen der Kunden in Höhe von 41 Mio.
€. Bis zum 30. Juni 2022 wurden 12 Mio. €
ergebniswirksam saldiert in den Herstellungskosten erfasst.
Aus den im Konzernjahresabschluss 2021 dargestellten
Änderungen an den Rechnungslegungsvorschriften IFRS 3:
"Verweis auf das Rahmenkonzept", IAS 37: "Belastende
Verträge - Kosten der Erfüllung eines Vertrages",
IAS 16: "Sachanlagen - Einnahmen vor der beabsichtigten
Nutzung" und den jährlichen Verbesserungen an den IFRS
der Jahre 2018-2020 ergaben sich wie erwartet keine
Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung.
Für das Geschäftsjahr 2022 liegt darüber
hinaus keine Erstanwendungspflicht für große
Standards oder Gesetzesänderungen vor.
Detailänderungen wirken sich nicht wesentlich auf den
verkürzten Konzernzwischenabschluss aus und werden aus
diesem Grund nicht näher erläutert.
Aus den im Konzernjahresabschluss 2021 dargestellten
Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften, die
erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, anzuwenden sind,
ergeben sich voraussichtlich keine Auswirkungen auf die
Finanzberichterstattung.
Bei der Erstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses werden vom Management
Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag
ausgewiesenen Vermögenswerte, Schulden und die Angabe
von Eventualverpflichtungen sowie auf die Aufwendungen und
Erträge auswirken. Die mit diesen Annahmen und
Schätzungen verbundene Unsicherheit könnte jedoch
in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des
Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte und Schulden
führen. Schätzungen und Ermessensentscheidungen
aufgrund der Covid-19-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine
sowie der derzeit bestehenden Halbleiterkrise unterliegen
durch die derzeit unabsehbaren weltweiten Folgen einer
erhöhten Unsicherheit. Unvorhersehbare Entwicklungen,
insbesondere im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und
den dadurch geänderten Rahmenbedingungen sowie dem
Krieg in der Ukraine (Halbleitermangel, Verzögerungen
bei der Teilelieferung aus China, anhaltende
Volatilität bei Kundenabrufen, gestiegene Rohstoff-
und Transportpreise), können zu weiteren negativen
Abweichungen von der Planung führen. Der Angriffskrieg
in der Ukraine führt neben humanitärer
Katastrophe zu erheblichen politischen und
ökonomischen Verwerfungen, die sich ebenfalls auf die
Unsicherheit von Ermessensentscheidungen, Schätzungen
und Annahmen auswirken können. Eine Ausweitung des
Ukraine-Kriegs und wechselseitige Sanktionen, anhaltende
Lockdowns in China, neue ansteckendere Covid-19-Varianten
sowie steigende Rohstoff- und Energiepreise sind
potenzielle Risiken, die zu außergewöhnlich
hoher Unsicherheit führen. Grundsätzlich basieren
die Schätzungen und Ermessensentscheidungen auf der
vom Internationalen Währungsfonds (IWF)
gestützten Annahme, dass weltweit mit einem
gegenüber dem Vorjahr reduzierten Wachstumstempo
für 2022 zu rechnen ist. Die Prognose zum erwarteten
globalen Wirtschaftswachstum wurde zum Juli 2022 nochmals
gesenkt. Der Vorstand sieht den LEONI-Konzern weiterhin
einem außerordentlich volatilen Umfeld ausgesetzt,
das durch die anhaltende Versorgungskrise bei Halbleitern
und anderen Materialien, starke inflationäre Tendenzen
sowie die weiterhin großen Unsicherheiten vor allem
aus dem Ukraine-Krieg bestimmt ist. Ebenso bestehen
weiterhin Unsicherheiten durch coronabedingte
Störungen globaler Lieferketten und Ausfälle in
der Automobilproduktion, wie es sich aktuell insbesondere
in China zeigt. Darüber hinaus erschwert auch der
grundsätzlich hohe und zuletzt stark schwankende
Kupferpreis eine Prognose. Der Ende Februar 2022
ausgebrochene Krieg zwischen Russland und der Ukraine
stellt als gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingung eine
außergewöhnlich hohe Unsicherheit über die
künftige Geschäftsentwicklung dar, weshalb
insbesondere die finanziellen Auswirkungen auf das
Geschäftsjahr 2022 weiterhin nicht verlässlich
quantifizierbar sind. Insbesondere kann der Krieg zwischen
Russland und der Ukraine, wo LEONI die westukrainischen
Standorte Stryj und Kolomyja betreibt, weiterhin zu
Liefer-, Produktions- und Umsatzausfällen führen.
Es besteht das Risiko von höheren Kosten und einem
weiteren Verlust von Vermögenswerten etwa infolge von
Zerstörung oder durch die Störung des
internationalen Zahlungsverkehrs. Dies kann sich weiterhin
negativ auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
auswirken. Für weitere Ausführungen wird auf den
Geschäftsbericht 2021 verwiesen. Damit ist die
Prognosefähigkeit zurzeit weiterhin wesentlich
beeinträchtigt und die am 14. März 2022
veröffentlichte Prognose hat unverändert Bestand.
Der Vorstand verfolgt fortlaufend insbesondere die
branchenspezifische Entwicklung, etwa die
Produktionsplanungen der Automobilhersteller und die Lage
und den Kriegsverlauf in der Ukraine und wird eine neue
Prognose veröffentlichen, sobald sich eine hinreichend
stabile Entwicklung absehen lässt. Für die
mittelfristige Perspektive wird im Jahr 2023 eine weitere
sukzessive Markterholung erwartet, die insbesondere durch
ein Wachstum im Bereich Elektromobilität getrieben
wird. Langfristig geht der Vorstand von einer
vollständigen Markterholung aus. Für weitere
Ausführungen wird auf den Geschäftsbericht 2021
verwiesen.
Zusammenfassend können diese Faktoren zu
unplanmäßigen Umsatzausfällen, unerwarteten
Ergebnis- und Liquiditätseffekten sowie zu negativen
Auswirkungen auf den Free Cashflow führen.
Auswirkungen können sich weiterhin aus Zinsanpassungen
im In- und Ausland, aus volatilen Fremdwährungskursen,
Zahlungsausfällen, sich verändernden
Umsatzerlös- und Kostenstrukturen oder unsicheren
Prognosen hinsichtlich der Höhe und dem Zeitpunkt von
Zahlungsflüssen ergeben. Diese Faktoren können
sich auf beizulegende Zeitwerte und Buchwerte von
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, Höhe und
Zeitpunkt der Ergebnisrealisierung sowie die
Zahlungsflüsse auswirken. Insofern können
negative Abweichungen von den unterstellten Annahmen
Wertminderungen für Geschäfts- oder Firmenwerte
bzw. andere langfristige Vermögenswerte erforderlich
machen.
Bei der Aktualisierung der im Rahmen der Erstellung des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses getroffenen
abschlussrelevanten Schätzungen und
Ermessensentscheidungen wurden verfügbare
Informationen über die voraussichtliche
wirtschaftliche Entwicklung auf dem seinerzeit vorhandenen
Wissensstand berücksichtigt.
2. KonsolidierungskreisNeben der LEONI AG, die ihren Sitz in Nürnberg,
Marienstraße 7, hat und beim Amtsgericht
Nürnberg unter der Nummer HRB 202 geführt wird,
werden in den verkürzten Konzernzwischenabschluss alle
Tochterunternehmen einbezogen, die von der LEONI AG
unmittelbar oder mittelbar beherrscht werden.
Der Konsolidierungskreis hat sich im Berichtszeitraum
durch den Verkauf der wesentlichen Bestandteile des in der
Business Group Industrial Solutions (BG IN)
gebündelten Industriegeschäfts der Wire &
Cable Solutions Division und den Verkauf der Fiber Optics
Gesellschaften verändert. Die Anzahl der
konsolidierten Tochterunternehmen nahm hierdurch von 72 auf
58 ab. Details hierzu finden sich im folgenden Abschnitt.
3. Veräußerungen von Tochterunternehmen, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene GeschäftsbereicheAm 20. Januar 2022 wurde der Verkauf wesentlicher
Bestandteile des in der Business Group Industrial Solutions
gebündelten Industriegeschäfts der Wire &
Cable Solutions Division an die BizLink Holding Inc.
abgeschlossen. Mit dem Vollzug der Veräußerung
schieden die zwölf betroffenen Tochterunternehmen aus
dem Konsolidierungskreis aus, da zu diesem Zeitpunkt auch
die Beherrschung über die Unternehmen auf den Erwerber
überging. Die vom Erwerber zu erbringende
Gegenleistung betrug 313.996 T€. Aus dem Verkauf
realisierte der Konzern einen Ertrag in Höhe von
insgesamt 125.159 T€, der in den sonstigen
betrieblichen Erträgen enthalten ist. Der Ertrag
beinhaltet einen Währungsgewinn in Höhe von 9.000
T€, der im Entkonsolidierungszeitpunkt aus dem
sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert wurde.
Folgende Übersicht zeigt die im
Entkonsolidierungszeitpunkt abgegangenen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten inklusive des im
ersten Halbjahr 2022 erfassten Ergebniseffekts:
in Tausend €
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LEONI verkaufte mit Vollzug am 30. April 2022 die
Gesellschaften LEONI Fiber Optics GmbH, LEONI Fiber Optics,
Inc. und j-plasma GmbH, die dem Wire & Cable Solutions
Segment zugeordnet waren. Die Tochterunternehmen schieden
am Tag des Verkaufs aus dem Konsolidierungskreis aus, da zu
diesem Zeitpunkt auch die Beherrschung über die
Unternehmen auf den Erwerber überging. Die vom
Erwerber zu erbringende Gegenleistung betrug 1.489 T€
und beinhaltet eine Kaufpreisforderung in Höhe von
1.101 T€ aufgrund einer vertraglich vereinbarten
Earn-out Klausel. Aus dem Verkauf realisierte der Konzern
einen Verlust in Höhe von insgesamt -2.479 T€.
Der Verlust beinhaltet einen gegenläufigen
Währungsgewinn in Höhe von 48 T€, der im
Entkonsolidierungszeitpunkt aus dem sonstigen Ergebnis in
die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde und als
Bestandteil des Gesamtverlusts aus der Transaktion im
sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen ist.
Folgende Übersicht zeigt die im
Entkonsolidierungszeitpunkt abgegangenen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten inklusive des im
ersten Halbjahr 2022 erfassten Ergebniseffekts:
in Tausend €
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Im Mai 2022 erfolgte die Unterzeichnung einer bindenden
Vereinbarung über den Verkauf der j-fiber GmbH, die
dem Wire & Cable Solutions Segment zugeordnet ist. Der
Vollzug des Verkaufs ist im 3. Quartal 2022 geplant, steht
aber noch unter Vorbehalt verschiedener Vollzugsbedingungen
wie z.B. der Freigabe durch die Kartellbehörden.
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden ab
Erfüllung der Kriterien als zur Veräußerung
gehalten dargestellt und betrugen zum 30. Juni 2022 13.264
T€ bzw. 4.762 T€. Zudem wurde auf die zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte durch
eine Werthaltigkeitsprüfung eine Wertminderung in
Höhe von 5.599 T€ erfasst, die in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen enthalten ist, so dass das zur
Veräußerung gehaltene Nettovermögen zum 30.
Juni 2022 2.903 T€ beträgt. Folgende
Übersicht zeigt die Buchwerte der Hauptgruppen:
scrollen
Im Mai 2022 kündigte LEONI den Verkauf der Business
Group Automotive Cable Solutions, die dem Wire & Cable
Solutions Segment zugeordnet ist, an. Die Kriterien einer
Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten
waren ab Ende Mai 2022 mit der Unterzeichnung des
Veräußerungsvertrags mit dem strategischen
Investor STARK Corporation Public Company Limited
erfüllt. Da es sich bei dem Verkaufsobjekt um einen
für LEONI wesentlichen Geschäftsbereich handelt,
erfolgt eine entsprechende Einstufung als aufgegebener
Geschäftsbereich. LEONI erachtet einen Vollzug der
Veräußerung im Laufe des Geschäftsjahres
2022 als höchstwahrscheinlich.
LEONI bewertet das in dem aufgegebenen
Geschäftsbereich gebündelte Geschäft mit
Automobil-Standard- und -Spezialkabeln zum Buchwert, der
unter dem beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten liegt. Mit Klassifizierung
als zur Veräußerung gehalten wurde die
planmäßige Abschreibung auf die
Vermögenswerte innerhalb des aufgegebenen
Geschäftsbereichs eingestellt. Die Ergebnisse und
Zahlungsflüsse der BG AM sind in der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung bzw. Konzern-Kapitalflussrechnung
für alle berichteten Zeiträume vergleichbar als
aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Gewinn- und Verlustrechnung aufgegebener Geschäftsbereichin Tausend €
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Bei der Eliminierung der Leistungsbeziehungen aus den
Transaktionen zwischen der BG AM und den fortgeführten
Geschäftsbereichen des Konzerns erfolgte eine
vollständige Zuordnung der Eliminierungsbuchungen zu
dem aufgegebenen Geschäftsbereich.
In den sechs Monaten bis 30. Juni 2022 betrugen die im
sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Erträge, die
auf den aufgegebenen Geschäftsbereich entfielen,
26.099 T€.
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des
aufgegebenen Geschäftsbereichs werden ab
Erfüllung der Kriterien als zur Veräußerung
gehalten dargestellt und betrugen zum 30. Juni 2022 819.237
T€ bzw. 426.918 T€. Folgende Übersicht zeigt
die Buchwerte der Hauptgruppen:
scrollen
Die BG AM finanzierte sich im ersten Halbjahr 2022 mit
Zahlungsmittelzuflüssen in Höhe von 88.233
T€ konzernintern. Die fortgeführten
Geschäftsbereiche haben für diese konzerninterne
Finanzierung an die BG AM im Wesentlichen externe Darlehen
im ersten Halbjahr 2022 aufgenommen, die im Cashflow aus
der Finanzierungstätigkeit der fortgeführten
Geschäftsbereiche ausgewiesen sind.
Erläuterungen4. SegmentinformationenDer Konzern verfügt über zwei
berichtspflichtige Segmente. Detaillierte Informationen zu
den Segmenten finden sich im Konzernzwischenlagebericht zum
30. Juni 2022 sowie im Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr 2021. Die Berichterstattung von
Betriebsergebnissen an die verantwortliche
Unternehmensinstanz erfolgt unabhängig von der
Klassifizierung der BG AM als aufgegebener
Geschäftsbereich weiterhin anhand der beiden
Divisionen WSD und WCS. Demnach erfolgt die Angabe der
Segmentinformationen zum 30. Juni 2022 weiterhin anhand
dieser beiden Segmente.
Der Erlös von 50 Mio. € aus dem internen
Verkauf der Dachmarke an die Konzernmutter wurde auf
Konzernebene konsolidiert. Der Ertrag aus dem Verkauf der
BG IN wurde dem Teilkonzern WCS zugeordnet.
Die Segmentinformationen stellten sich für den
Berichtszeitraum wie folgt dar:
in Tausend €, außer Mitarbeiter
scrollen
5. Umsatzerlösein Tausend €
scrollen
scrollen
scrollen
Der Halbjahresumsatz der fortgeführten
Geschäftsbereiche lag bei 1.886 Mio. € (Vorjahr:
2.096 Mio. €) und damit 10 Prozent unter dem Vorjahr.
Im Umsatz der Division Wire & Cable Solutions des
ersten Halbjahres 2021 sind Umsätze für Einheiten
enthalten, die Anfang des Jahres 2022 veräußert
wurden. Die daraus resultierende Umsatzminderung im
laufenden Jahr konnte teilweise durch das Wachstum der
Division Wiring Systems kompensiert werden. Der aufgegebene
Geschäftsbereich BG AM erzielte im ersten Halbjahr
Umsatzerlöse in Höhe von 627 Mio. € (Vorjahr
553 Mio. €). Diese wurden vollständig
zeitpunktbezogen realisiert.
6. Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus
fortgeführten Geschäftsbereichen nahm von 23 Mio.
€ im ersten Halbjahr des Vorjahres (die im Folgenden
mit "Vorjahr" bezeichneten Angaben beziehen sich jeweils
auf das erste Halbjahr des Vorjahres) auf 44 Mio. € im
ersten Halbjahr 2022 zu. Insbesondere trug der
Veräußerungsgewinn der BG IN in Höhe von
125 Mio. € zum positiven Ergebnis vor Zinsen und
Steuern bei. Das um Sondereffekte korrigierte EBIT aus
fortgeführten Geschäftsbereichen (für
weitere Details siehe Konzernzwischenlagebericht)
verringerte sich um 43 Mio. € auf -30 Mio. €
(Vorjahr: 13 Mio. €). Wesentliche Treiber waren
insbesondere der anteilige Entfall des Ergebnisbeitrags der
BG IN, welcher im Vorjahr noch mit sechs Monaten
gegenüber knapp einem Monat im aktuellen
Geschäftsjahr berücksichtigt war, sowie
erhebliche Belastungen aufgrund gestiegener Rohmaterial-
und Logistikkosten, die noch nicht vollständig an
Kunden weitergegeben werden konnten.
Die Umsatzkosten aus fortgeführten
Geschäftsbereichen sanken im ersten Halbjahr 2022 um 5
Prozent und damit unterproportional zum Umsatz. Der
Rückgang ist im Wesentlichen begründet durch den
Entfall der anteiligen Umsatzkosten der BG IN und der LEONI
Schweiz AG. Gegenläufig wirkten unter anderem
höhere Aufwendungen für Material und
außerplanmäßige Wertberichtigungen von
Vermögenswerten in Höhe von 19 Mio. € im
Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Das
Bruttoergebnis verringerte sich von 288 Mio. € auf 171
Mio. €.
Die Vertriebskosten nahmen unter anderem aufgrund des
anteiligen Entfalls der BG IN und der LEONI Schweiz AG
sowie geringerer Wertberichtigungen um 30 Mio. € auf
72 Mio. € ab. Die allgemeinen Verwaltungskosten
erhöhten sich in den ersten sechs Monaten um 5 Prozent
auf 137 Mio. €. Dies ist vor allem auf gestiegenen
IT-Aufwendungen, Kosten im Zusammenhang mit dem WCS
Carve-Out sowie Restrukturierungsaufwand
zurückzuführen. Dem entgegen stand im
Wesentlichen der anteilige Entfall der BG IN. Die
Forschungs- und Entwicklungskosten erhöhten sich um 5
Mio. € auf 69 Mio. €. Ein Anstieg um 117 Mio.
€ auf 150 Mio. € war bei den sonstigen
betrieblichen Erträgen zu verzeichnen. Wesentlich
wirkte sich hier der Veräußerungsgewinn der BG
IN in Höhe von 125 Mio. € aus. Im
Vorjahreszeitraum waren unter anderem Erlöse im
Zusammenhang mit dem Verkauf der LEONI Schweiz AG
enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
verringerten sich insbesondere durch Währungseffekte
um 9 Mio. € auf 13 Mio. €. Gegenläufig ist
in dieser Position eine außerplanmäßige
Wertberichtigung in Höhe von 6 Mio. € im
Zusammenhang mit den Portfoliomaßnahmen in Bezug auf
die j-fiber GmbH enthalten. Im Vorjahr war unter anderem
der Verlust aus dem Verkauf der Geschäftsbereiche
Datenkommunikation und Compound aus der LEONI Kerpen GmbH
in Höhe von 9 Mio. € berücksichtigt. Das
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen, das im
Wesentlichen von unserem Joint Venture in Langfang,
China, stammt, nahm von 20 Mio. € in 2021 auf 15 Mio.
€ im ersten Halbjahr 2022 ab. Begründet ist dies
unter anderem durch die eingeschränkte Produktion von
unserem chinesischen Joint Venture im ersten Quartal 2022
aufgrund der Corona-Pandemie.
7. ErtragsteuernDie ausgewiesenen Ertragsteuern von 35.433 T€
(Vorjahr: 18.970 T€) enthielten in Höhe von
23.547 T€ (Vorjahr: 26.958 T€) laufenden
Steueraufwand und in Höhe von 11.886 T€ (Vorjahr:
-7.988 T€ Steuerertrag) latenten Steueraufwand, der
auf Bilanzpostenunterschiede sowie die Veränderung von
Verlustvorträgen und Wertberichtigungen auf aktive
latente Steuern zurückzuführen war.
Die Steuerquote betrug 209 Prozent (Vorjahr: -428
Prozent). Die Steuerquote war im Wesentlichen auf den
Nicht-Ansatz von aktiven latenten Steuern auf laufende
Verluste sowie die Bildung von Wertberichtigungen auf
aktive latente Steuern auf Verlustvorträge und
Bilanzpostenunterschiede zurückzuführen. Aufgrund
des geplanten Verkaufs der BG AM und des dadurch
verursachten Ausscheidens einer Konzerngesellschaft aus der
Steuergruppe in den USA, wurden bei dieser Gesellschaft
Wertberichtigungen auf latente Steuern um 12.623 T€
erhöht. Gegenläufig führte die
Veräußerung der BG IN zu einem weitgehend
steuerfreien Gewinn.
8. LeasingverhältnisseIm Folgenden ist die nach Anlageklassen gegliederte
Entwicklung der Nutzungsrechte im Berichtsjahr sowie deren
Bestand zum Stichtag dargestellt:
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Die unter den Finanzschulden erfassten
Leasingverbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum wie
folgt entwickelt:
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Der Rückgang an Nutzungsrechten sowie der
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen resultierte
im Wesentlichen aus dem Verkauf der wesentlichen
Bestandteile des in der BG IN gebündelten
Industriegeschäfts und dem Verkauf der Fiber Optics
Gesellschaften, sowie der Umgliederung in zur
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte bzw.
Verbindlichkeiten der BG AM und der j-fiber GmbH.
9. PensionsrückstellungenDie Pensionsrückstellungen zum 30. Juni 2022
beliefen sich auf 71.567 T€ und waren somit im
Verhältnis zum Stand 31. Dezember 2021 um 51.656
T€ oder rund 42 Prozent gemindert. Ursächlich
hierfür waren neben der Umgliederung in zur
Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten in
Höhe von 9 Mio. € die deutlich gestiegenen
Abzinsungssätze in Großbritannien mit 3,85 %
(31.12.2021: 1,94 %) und in Deutschland mit 3,32 %
(31.12.2021: 1,23 %). Zudem wirkten sich gegenläufige
Effekte aus der Berücksichtigung eines höheren
Rententrends bzw. durchzuführender Rentenanpassungen
in Deutschland aus sowie eine Minderung des
Planvermögens in Großbritannien aufgrund
geringerer Erträge des Anlageportfolios.
10. EigenkapitalIm Rahmen der Hauptversammlung am 24. Mai 2022 wurde der
Vorstand ermächtigt das Grundkapital der Gesellschaft
bis zum Ablauf des 23. Mai 2027 mit Zustimmung des
Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 16.334.500,00 €
durch die Ausgabe von insgesamt bis zu 16.334.500 neuen,
auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von je 1,00 € gegen
Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes
Kapital 2022). Die Ermächtigung kann einmal oder
mehrmals, insgesamt oder in Teilbeträgen ausgenutzt
werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des
Geschäftsjahres ihrer Ausgabe an am Gewinn teil.
Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit
Zustimmung des Aufsichtsrats hiervon und von § 60 Abs.
2 AktG abweichend festlegen, dass die neuen Aktien vom
Beginn eines bereits abgelaufenen Geschäftsjahres an,
für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein
Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des
Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teilnehmen.
Grundsätzlich sind die neuen Stückaktien den
Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien
können auch von einem oder mehreren durch den Vorstand
bestimmten Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von
§ 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung
übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug
anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist
jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
11. Sonstige Verpflichtungen - EventualverbindlichkeitenIm Januar 2022 haben im Zuge von Ermittlungen des
Bundeskartellamts (BKartA) gegen verschiedene
Kabelhersteller und weitere branchennahe Gesellschaften
auch an Standorten der LEONI-Gruppe Durchsuchungen
stattgefunden. Grund für die Durchsuchungen ist der
Verdacht, dass Kabelhersteller die Berechnung
branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland
miteinander koordiniert haben sollen. LEONI kooperiert mit
den Behörden und prüft die Vorwürfe. Da sich
das BKartA-Verfahren in einem sehr frühen Stadium
befindet, kann derzeit noch keine Aussage über dessen
Ausgang getroffen werden. Insgesamt kommen wir bei einer
Bewertung auf Basis des derzeitigen Stands der Ermittlungen
weiterhin zu der Einschätzung, dass die Verurteilung
zur Zahlung einer Geldbuße möglich, aber nicht
wahrscheinlich ist.
12. FinanzschuldenDie Summe der kurzfristigen und langfristigen
Finanzschulden betrug zum 30. Juni 2022 insgesamt 1.539.968
T€ (31.12.2021: 1.598.516 T€). Der Rückgang
der Finanzschulden ist vor allem auf die oben beschriebenen
Carve-Out Aktivitäten zurückzuführen.
Insgesamt wurden daraus Tilgungen in Höhe von 131 Mio.
€ verzeichnet. Gegenläufig erhöhte sich die
Inanspruchnahme eines bestehenden Konsortialkredits (RCF I
mit einem verfügbaren Gesamtvolumen von 750 Mio.
€ und Fälligkeit Mitte 2023) um 120 Mio. €
auf 645 Mio. €. Das verfügbare Volumen dieses
Konsortialkredits betrug zum 30. Juni 2022 105 Mio. €.
Die Ausnutzung des Konsortialkredits RCF II (mit festem
Fälligkeitstermin Ende 2022) blieb im ersten Halbjahr
2022 konstant bei 146 Mio. €, wovon 83 Mio. € den
aufgegebenen Geschäftsbereich betreffen und 63 Mio.
€ den fortgeführten Geschäftsbereichen
zuzuordnen sind. Das verfügbare Volumen dieses
Darlehens betrug zum 30. Juni 2022 insgesamt 21 Mio. €
und entfällt komplett auf die fortgeführten
Geschäftsbereiche. Der RCF III (mit festem
Fälligkeitstermin Ende 2022) wurde zum 30. Juni 2022
in Höhe von 324 Mio. € und somit in voller
Höhe in Anspruch genommen. Dieser Kredit wird zu 90
Prozent durch die Bundesregierung und die Landesregierungen
von Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen im Rahmen
der Corona-Hilfsmaßnahmen abgesichert
(Bund-Länder-Großbürgschaft im Zusammenhang
mit den Folgen der Covid-19-Pandemie).
Da die in Anspruch genommenen Kreditlinien (RCF I - III)
innerhalb der nächsten 12 Monate fällig werden,
wurden diese nun komplett in der Bilanz zum 30. Juni 2022
unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen. Zum 31.
Dezember 2021 wurden die Kreditlinien des RCF I auf Grund
ihrer Fälligkeit noch unter den langfristigen
Finanzschulden gezeigt. Mit dem Ende der Laufzeit
wesentlicher Kredite besteht spätestens Ende 2022 die
Notwendigkeit einer Refinanzierung. Die Fälligkeiten
sollen grundsätzlich bis Ende 2025 verlängert
werden. Weitere Details zum Refinanzierungskonzept
können der Textziffer 16 Ereignisse nach dem
Bilanzstichtag entnommen werden.
Die Finanzschulden enthielten zum 30. Juni 2022 zudem
Schuldscheindarlehen in Höhe von 356 Mio. €.
Diese sind im Wesentlichen in den Jahren 2023 und 2024 zur
Rückzahlung fällig. Im ersten Halbjahr 2022
wurden Schuldscheindarlehen in Höhe von 45 Mio. €
getilgt. Auch die Schuldscheindarlehen werden
voraussichtlich Gegenstand des Refinanzierungskonzepts
sein.
Die Leasingverbindlichkeiten beliefen sich am 30. Juni
2022 auf insgesamt 203.068 T€ (31.12.2021: 248.554
T€). Weitere Leasingverbindlichkeiten sind für
den aufgegebenen Geschäftsbereich in Höhe von
33.806 in dem Bilanzposten "Zur Veräußerung
gehaltene Verbindlichkeiten" enthalten.
13. FinanzinstrumenteDie folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente, die
zum 30. Juni 2022 und zum 31. Dezember 2021 im Konzern
bestanden. Die in der Spalte "Buchwert 30.06.2022"
gezeigten Beträge können von denen in den anderen
Spalten einer Zeile abweichen, da in den anderen Spalten
alle Finanzinstrumente enthalten sind, auch solche, die in
der Bilanz als Teil einer Veräußerungsgruppe
bzw. eines aufgegebenen Geschäftsbereichs
gemäß IFRS 5 in separaten Bilanzposten gezeigt
werden. Weitere Erläuterungen hierzu finden sich in
der Textziffer 3 "Veräußerungen von
Tochterunternehmen, zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene
Geschäftsbereiche".
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Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen (ohne Factoring) sowie sonstigen
kurzfristigen Forderungen entsprachen die beizulegenden
Zeitwerte wie im Vorjahr weitgehend den Buchwerten.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten
zum 30. Juni 2022 keine (31.12.2021: 9.872 T€)
Bankguthaben, die an Factoringpartner verpfändet und
somit für LEONI nicht verfügbar sind.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen finanziellen
Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr
entsprachen den Barwerten der mit den Vermögenswerten
verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der
jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und
partnerbezogene Veränderungen der Konditionen
reflektierten.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten hatten regelmäßig
kurze Restlaufzeiten, die bilanzierten Werte stellten
näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, der Schuldscheindarlehen
und der sonstigen langfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten wurden als Barwerte der mit den Schulden
verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils
gültigen Zinsstrukturkurven und unter
Berücksichtigung der konzernspezifischen Margen
ermittelt. Aus diesem Grund sind die beizulegenden
Zeitwerte der Hierarchiestufe 2 zuzuordnen.
Die beizulegenden Zeitwerte von
Devisentermingeschäften wurden auf Basis von
aktuellen, am Markt beobachtbaren Referenzkursen unter
Berücksichtigung der Terminauf- bzw. abschläge
bestimmt. Dem Nichterfüllungsrisiko der
Geschäftspartner und dem Nichterfüllungsrisiko
des Konzerns trägt LEONI durch die Ermittlung von
Berichtigungswerten, sogenannten Credit Value Adjustments
(CVA) oder Debt Value Adjustments (DVA), auf Basis eines
Auf-/Abschlagsverfahrens Rechnung. Die beizulegenden
Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (Zinsswaps) wurden
auf Basis abgezinster, zukünftiger Cashflows
ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der
Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze und
Volatilitäten verwendet.
Bewertungsmethode zur Ermittlung des beizulegenden ZeitwertsDie folgenden Tabellen enthalten eine Übersicht der
angewendeten Bewertungsmethoden für die Bestimmung des
beizulegenden Zeitwerts ("Fair Value") für die
betroffenen Finanzinstrumente als auch ihre Zuordnung zu
den Hierachiestufen:
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Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr fanden
Bewegungen zwischen den einzelnen Stufen statt.
Weitere Informationen14. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und PersonenLEONI unterhält mit assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen Beziehungen im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Dabei kauft
und verkauft LEONI Produkte und Dienstleistungen
grundsätzlich zu Marktbedingungen. Im Berichtszeitraum
wurden aus Verkäufen und Dienstleistungen mit
assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 7.951
T€ (Vorjahr: 8.780 T€) erlöst. Forderungen
gegenüber diesen Unternehmen bestanden in Höhe
von 37.001 T€ (31.12.2021: 13.983 T€), wobei
diese Dividenden in Höhe von 21.566 T€
(31.12.2021: 0 T€) enthielten. Die Erlöse und
Forderungen wurden im Wesentlichen aus der
Geschäftsbeziehung mit dem chinesischen Joint-Venture
in Langfang generiert. Gegenüber einem assoziierten
Unternehmen bestand eine Forderung aus Darlehen in
Höhe von 3.430 T€ (31.12.2021: 3.453 T€).
15. Vorstand und AufsichtsratZum 1. Februar 2022 verstärkte die LEONI AG ihren
Vorstand: in das Führungsgremium zogen Frau Dr. Ursula
Biernert als Chief Human Resources Officer (CHRO) und
Arbeitsdirektorin sowie Herr Ingo Spengler als Chief
Operations Officer (COO) ein. Am 27. Januar wurde
außerdem bekannt gegeben, dass Herr Dr. Harald Nippel
zum 1. April 2022 als Chief Financial Officer (CFO)
bestellt wird. Er folgt auf Frau Ingrid Jägering, die
LEONI zum 31. März 2022 verlassen hat. Der promovierte
Wirtschaftsingenieur trat bereits zum 1. Februar bei LEONI
ein, um einen optimalen Übergang zu ermöglichen.
Neben der weiteren Stabilisierung des Unternehmens und der
Fokussierung auf das Automotive-Geschäft, wird das neu
aufgestellte Vorstandsgremium die Entwicklung von LEONI zum
Systempartner seiner Kunden für das Bordnetz der
Zukunft konsequent vorantreiben.
Der Aufsichtsrat der LEONI AG hat im Rahmen der
turnusmäßigen Neubestellung auf seiner
konstituierenden Sitzung am 25. Mai Herrn Klaus
Rinnerberger zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats
gewählt und löst somit Herrn Dr. Klaus Probst als
Aufsichtsratsvorsitzenden ab.
Im Rahmen der Hauptversammlung der LEONI AG wurden
fünf weitere Mitglieder als Anteilseignervertreter und
-vertreterinnen neu in den Aufsichtsrat gewählt. Wie
vorgeschlagen zogen Günther Apfalter, Tom Graf, Dr.
Ulla Reisch, Karin Sonnenmoser und Dr. Lorenz Zwingmann in
das Gremium ein. Auf der Seite der Arbeitnehmervertreter
und -vertreterinnen wurden bei betrieblichen Wahlen neu in
den Aufsichtsrat gewählt: Martin Hering, Sina Maier,
Angela Rappl und Carolin Geist.
16. Ereignisse nach dem BilanzstichtagIm Juli 2022 verständigte sich die LEONI AG mit
ihren Konsortialbanken grundsätzlich über ein
Refinanzierungskonzept, das die weitere Finanzierung
über das Jahr 2022 hinaus sicherstellen soll. Das
Konzept sieht vor, die bislang ab Ende 2022 fällig
werdenden Finanzierungsinstrumente grundsätzlich bis
Ende 2025 zu verlängern, wobei die Finanzierungskosten
moderat erhöht und auf ein einheitliches Niveau
für sämtliche Tranchen angepasst werden. Die
Nettoerlöse aus der Veräußerung der BG AM
von bis zu 442 Mio. € sollen zur Rückführung
von Finanzverbindlichkeiten verwendet werden. Zudem
erhalten vier Konsortialbanken die Möglichkeit, einen
wesentlichen Teil ihrer darüberhinausgehenden Darlehen
in Höhe von voraussichtlich 132 Mio. € in
Eigenkapitalinstrumente umzuwandeln bzw. diesbezüglich
aus Zuflüssen aus einer Eigenkapitaltransaktion
vorzeitige Rückführung zu suchen, wodurch die
Bilanz des LEONIKonzerns um diesen Betrag entlastet wird.
Das Restrukturierungskonzept führt damit zu einer
Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten um voraussichtlich
insgesamt 574 Mio. €. Es steht noch unter dem
Vorbehalt der Zustimmung verschiedener Gremien. Zudem sind
die Gläubiger der von LEONI ausgegebenen
Schuldscheine, in die mit den Konsortialbanken abgestimmte
Prolongationsstruktur, einzubeziehen. Bis zur
Rückzahlung der umstrukturierten Kreditlinien wird
LEONI keine Dividende ausbezahlen.
Nach Abschluss der Berichtsperiode ergaben sich bis zur
Unterzeichnung dieses Berichts keine weiteren Vorgänge
von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf
die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
LEONI-Konzerns.
Nürnberg, den 3. August 2022
Der Vorstand
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Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der
Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Nürnberg, den 3. August 2022
Der Vorstand
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Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die LEONI AG, NürnbergWir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie
der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum
vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022, der Konzernbilanz zum
30. Juni 2022, der Konzern-Kapitalflussrechnung, der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Konzernanhangangaben -
und den Konzernzwischenlagebericht der LEONI AG,
Nürnberg, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022, die Bestandteile des
Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer
prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung
des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den
International Financial Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen sowie unter
ergänzender Beachtung des International Standard on
Review Engagements 2410 "Review of Interim Financial
Information Performed by the Independent Auditor of the
Entity" vorgenommen. Danach haben wir die prüferische
Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir
bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit
ausschließen können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und Personen
mit Verantwortlichkeit in der Rechnungslegung sowie auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss der LEONI AG, Nürnberg, in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU
anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht
in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit
den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Ohne unser Urteil einzuschränken, weisen wir auf
Abschnitt "Grundlagen" der ausgewählten
erläuternden Anhangangaben zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss sowie die Risikoberichterstattung
im Konzernzwischenlagebericht im Kapitel "Risiko- und
Chancenbericht" hin. Dort bezeichnen die gesetzlichen
Vertreter die Unsicherheiten der zukünftigen
Geschäfts- und Liquiditätsentwicklung im
Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie sowie dem Krieg in
der Ukraine und den dadurch geänderten
Rahmenbedingungen (insbesondere Halbleitermangel,
Verzögerungen bei Teilelieferungen aus China,
anhaltende Volatilität bei Kundenabrufen, gestiegene
Rohstoff- und Transportpreise), sowie das Auslaufen
wesentlicher Teile der derzeitigen Finanzierung zum Ende
des Geschäftsjahres 2022 als bestandsgefährdende
Risiken für den LEONI-Konzern. Zur Sicherstellung der
Refinanzierbarkeit zum Ende des Geschäftsjahres 2022
und zur Sicherstellung der Liquidität ist nach den
Ausführungen der gesetzlichen Vertreter die
vertragliche Umsetzung des Refinanzierungskonzeptes
einschließlich der Erfüllung der entsprechenden
Zustimmungsvorbehalte sowie die zeitgerechte und
erfolgreiche Umsetzung weiterer geplanter Maßnahmen,
insbesondere der Vollzug des Verkaufs des
Geschäftsbereichs mit Automotive Cable Solutions der
Division Wire & Cable Solutions, notwendig. Wie im
verkürzten Konzernzwischenabschluss und im
Konzernzwischenlagebericht dargelegt, deuten diese
Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen wesentlicher
Unsicherheiten hin, die bedeutsame Zweifel an der
Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und die
bestandsgefährde Risiken im Sinne des § 322 Abs.
2 Satz 3 HGB darstellen.
Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass die im
verkürzten Konzernzwischenabschluss und
Konzernzwischenlagebericht separat dargestellten
quartalsbezogenen Angaben sowie die sich hierauf
beziehenden Erläuterungen nicht Gegenstand unserer
prüferischen Durchsicht waren.
Nürnberg, den 3. August 2022
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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Hinweise zu zukunftsgerichteten AussagenDieser Zwischenbericht enthält in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen Annahmen
und Einschätzungen des Managements über
künftige Entwicklungen beruhen. Derartige Aussagen
unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die LEONI nicht
kontrollieren und präzise einschätzen kann.
Sollten Unwägbarkeiten eintreten oder Annahmen, auf
denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen,
könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich
von diesen Aussagen abweichen. LEONI übernimmt keine
Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren,
um sie an Ereignisse nach der Veröffentlichung dieses
Zwischenberichts anzupassen.
Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen,
Grafiken und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich
mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten,
Prozentangaben etc.) auftreten.
Finanzpublikationen stehen für Sie im Internet
unter www.leoni.com zur Verfügung.
Finanzkalenderscrollen
Kontaktscrollen
LEONI AG • Marienstraße 7 • 90402
Nürnberg
www.leoni.com
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