![]() LEONI AGNürnbergJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024Zusammengefasster Lagebericht 2024LEONI AGDer LEONI-Konzernlagebericht wurde gemäß § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB mit dem Lagebericht der LEONI AG zusammengefasst. Der Lagebericht wird daher zusammengefasster Lagebericht genannt. Der Jahresabschluss der LEONI AG, der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt wird, und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich im Unternehmensregister veröffentlicht. Die bereitgestellten Informationen gelten, soweit nicht anders vermerkt, für den LEONI-Konzern sowie für die LEONI AG gemeinsam. Kapitel, die lediglich Informationen zur LEONI AG enthalten, sind als solche gekennzeichnet. 1 Grundlagen des Konzerns1.1 Geschäftsmodell und OrganisationsstrukturLEONI ist ein globaler Anbieter von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für das Energie- und Datenmanagement in der Automobilindustrie. Die Wertschöpfungskette reicht von standardisierten Leitungen über Spezial- und Datenkabel bis hin zu hochkomplexen Bordnetz-Systemen samt zugehöriger Komponenten - von der Entwicklung bis zur Produktion. Als Innovationspartner mit ausgeprägter Entwicklungs- und Systemkompetenz unterstützen wir unsere Kunden auf dem Weg zu immer nachhaltigeren und vernetzten Mobilitätskonzepten vom autonomen Fahren bis zu alternativen Antrieben und Ladesystemen. Dafür entwickelt LEONI Kabellösungen und Bordnetz-Systeme der nächsten Generation, die beispielsweise durch zonale Architektur Komplexität reduzieren und höhere Automatisierungsgrade ermöglichen. Unser Geschäft war im Geschäftsjahr 2024 in die Unternehmensbereiche Wiring Systems Division (WSD) und Automotive Cable Solutions (ACS) unterteilt. Der Unternehmensbereich Wiring Systems zählt gemessen am Umsatz zu den weltweit größten Anbietern von kompletten Bordnetz-Systemen und kundenspezifischen Kabelsätzen für die Fahrzeugindustrie. Der Unternehmensbereich Automotive Cable Solutions ist einer der europaweit führenden Hersteller von Fahrzeugleitungen. Die LEONI AG agiert als Konzernholding, die sich im Wesentlichen auf Finanzierungs- sowie Governanceaufgaben fokussiert. Das weltweite Produktionsnetzwerk besteht aus Fertigungsstätten in zahlreichen Ländern in West- und Osteuropa, Nordafrika, Amerika und Asien. Die Standorte werden nach Kostenvorteilen und Logistikanforderungen ausgewählt und befinden sich in Wachstumsregionen der bearbeiteten Kernmärkte sowie möglichst in regionaler Nähe unserer Kunden. Mitte September 2024 wurden rechtlich bindende Vereinbarungen über eine strategische Partnerschaft mit der chinesischen LUXSHARE-Gruppe unterzeichnet. Der Vollzug (Closing) dieser Vereinbarungen, durch die die LEONI AG einen finanzstarken Mehrheitseigentümer erhält und zugleich der Unternehmensbereich ACS durch die LEONI AG an eine LUXSHARE-Tochtergesellschaft veräußert, erfolgte am 9. Juli 2025 (bezüglich des Unternehmensbereichs ACS) bzw. am 10. Juli 2025. Weitere Informationen hierzu enthält das Kapitel ↄ Wichtige Ereignisse. Die Aktivitäten der ACS werden in der Berichterstattung als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt. Entsprechend der Anforderungen von IFRS 5 erfolgt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzernbilanz ein separater Ausweis des aufgegebenen Geschäftsbereichs. Das Vorjahr wurde in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung entsprechend angepasst. 1.2 Wesentliche Standorte und KonsolidierungskreisEnde 2024 war LEONI mit 52 vollkonsolidierten Tochtergesellschaften (Vorjahr: 52) in 26 Ländern (Vorjahr: 26) in Asien, Amerika und der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) präsent. Diese teilten sich auf in 8 (Vorjahr: 8) inländische und 44 (Vorjahr: 44) ausländische Gesellschaften, davon 8 in Asien, 11 in Amerika und 25 in der Region EMEA. Auf den aufgegebenen Geschäftsbereich entfallen 12 Tochtergesellschaften. Der Konsolidierungskreis hat sich im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert. 1.3 Arbeitnehmer*innenEnde 2024 zählte die Stammbelegschaft des fortgeführten Geschäftsbereichs 82.230 Arbeitnehmer*innen und damit 9.521 weniger als am Vorjahresstichtag (Vorjahr: 91.751). Zum einen hat LEONI die Kapazitäten an zahlreichen Produktions-Standorten der sinkenden Nachfrage angepasst. Zum anderen wurde mit einer Restrukturierung in den Overhead-Bereichen ein wichtiger Beitrag zur Wiederherstellung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen geleistet. Die große Mehrheit der Arbeitnehmer*innen, 80.621 Personen oder 98 Prozent, waren in der Berichtsperiode im Ausland tätig (Vorjahr: 90.057 Personen oder 98 Prozent). Auf Deutschland entfielen 1.609 Arbeitnehmer*innen (Vorjahr: 1.694). Grafik Arbeitnehmer*innen nach Regionen (Stand: 31. Dezember)scroll
Im aufgegebenen Geschäftsbereich waren am Ende des Geschäftsjahres 3.318 Arbeitnehmer*innen beschäftigt (Vorjahr: 3.471). 1.4 Kunden und AbsatzmärkteZu den Kunden des fortgeführten Geschäftsbereichs zählen hauptsächlich Automobilproduzenten sowie deren Zulieferer. Diese Abnehmergruppe trug 2024 rund 100 Prozent des Gesamtumsatzes bei (Vorjahr: 98 Prozent). Mit den fünf größten Kunden erwirtschaftete LEONI in der Berichtsperiode ein Geschäftsvolumen von circa 2,6 Mrd. € (Vorjahr: 2,7 Mrd. €). Dies entsprach rund 68 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 64 Prozent). Der Unternehmensbereich Wiring Systems beliefert die führenden Automobilhersteller weltweit mit Bordnetzen, wobei die Modellpalette vom Kleinfahrzeug über die Kompakt- und Mittelklasse bis hin zum Premium- und Luxussegment reicht. Von großer Bedeutung sind darüber hinaus die Automobilzuliefer- und die Nutzfahrzeugindustrie. Hinzu kommen Hersteller von Agrar- und Sonder- sowie von Freizeitfahrzeugen. Unsere Komponenten, Kabelsätze und Bordnetz-Systeme entstehen während der Konzept- und Entwicklungsphase eines neuen Fahrzeugs in intensiver Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kunden. Auf Basis unseres großen, spezifischen Know-hows in den Bereichen Entwicklung, Herstellung und Distribution von Bordnetz-Systemen sowie unserer hohen Qualität und Zuverlässigkeit pflegen wir langjährige Beziehungen zu unseren Abnehmern. Regional betrachtet liegen die bedeutendsten Absatzmärkte in Europa, Amerika und Asien. Mit einem Umsatzanteil von rund 80 Prozent (Vorjahr: 79 Prozent) ist die Region Europa - inklusive dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) - das wichtigste Absatzgebiet des Unternehmensbereichs. Auf Amerika entfallen circa 13 Prozent (Vorjahr: 13 Prozent) und auf Asien etwa 7 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent) des Umsatzes. Der Kundenkreis des Bereichs Automotive Cable Solutions umfasst im Wesentlichen weltweit tätige Bordnetz-Hersteller und viele weitere Automobilzulieferer (Tier 1 und Tier 2). Das Produktspektrum beinhaltet im Wesentlichen Standard-, Spezial- und Ladekabel für die Automobilindustrie. Wir arbeiten langjährig und eng mit unseren Kunden zusammen und stehen mit ihnen insbesondere über den Vertrieb und die Entwicklung in vertrauensvollem Kontakt. 1.5 Forschung und EntwicklungDie umfangreichen Forschungs- und Entwicklungs- (F&E-) Aktivitäten des LEONI-Konzerns zielen darauf ab, neue Produkte und Lösungen zu realisieren, um die gute Wettbewerbsposition in Europa, welche durch die gewonnenen Aufträge in 2024 bestätigt wurde, weiter zu stärken und auch im asiatischen und amerikanischen Markt auszubauen. Im Fokus stehen dabei zukunftsweisende Lösungen zur Energie- und Datenübertragung für die Fahrzeugbranche. Entwicklungsschwerpunkte und ProjekteBei Bordnetzen liegt das Hauptaugenmerk der F&E-Aktivitäten nach wie vor auf der Positionierung als Konzeptentwicklungspartner für die Automobilhersteller und der weiteren Schärfung der entsprechenden Kompetenzen. Weiterhin stehen die Themen Elektromobilität, neue Architekturkonzepte - Stichwort: zonale Architektur - für die Fahrzeuge der Zukunft (vernetzt, hoch automatisiert bis autonom, elektrisch) und Nachhaltigkeit, also die Reduktion des CO2 -Fußabdrucks der Produkte von LEONI im Zentrum der Aktivitäten. Im Jahr 2024 lagen die Entwicklungsschwerpunkte auf den Bordnetz-Kernthemen. Im Bereich Niederspannung (12/24 V) erzielten wir wesentliche Fortschritte in der Produktanpassung des klassischen Kabelsatzes mit dem Ziel einer höheren Automatisierung. Im Rahmen der Modularisierung standen dabei sowohl die Automatisierung der Fertigung des Kabelsatzes als auch die Automatisierung der Verlegung des Kabelsatzes bei der Fahrzeugmontage im Fokus der Entwicklungsaktivitäten. Erste Prototypen zeigten das grundsätzliche Potential für eine höhere Automatisierung bei Fertigung und Montage und fanden Anklang bei verschiedenen Kunden. In ersten Projekten mit Kunden sollen die Prototypen nun weiter konkretisiert und zur serienreifen Umsetzung gebracht werden. Darüber hinaus wurden Entwicklungsaktivitäten für sehr flache bzw. in Komponenten integrierte Leiter gestartet. Dies soll dazu beitragen, die Luftwiderstandswerte von neuen Fahrzeugen stetig zu verbessern, um den Bauraum und indirekt damit auch die Fahrzeugdimension in vertikaler Richtung zu minimieren. Auch hier konnte ein erster Prototyp erstellt werden; erste Kundengespräche sind geplant. Im Hochvolt-Bereich wurden die F&E-Aktivitäten weiter ausgebaut. Unter anderem haben wir die vorhandenen Prototypen für potentielle neue Produkte innerhalb der HV-Batterie überarbeitet, neue Konzepte entwickelt, diese weiter mit den Kunden abgestimmt und bereits angeboten. Daneben haben wir unser Angebot auf den Gebieten Lade-, Traktions- und Nebenleitungssätze kontinuierlich verbessert und fortentwickelt. Beispielsweise wurde das Portfolio für diese Anwendungen um verschiedene Verbindungstechnologien für jegliche Formen von Aluminium- und Kupferleitern erweitert. Auch im Jahr 2024 konnten verschiedene kundenorientierte Entwicklungsprojekte abgeschlossen und innovative Produkte zur Marktreife gebracht werden. Die Zahl der neu angemeldeten Schutzrechte lag bei 19 Patenten und Gebrauchsmustern (Vorjahr: 21). Die Erweiterung des Angebots für Elektromobilität und autonomes Fahren sowie der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur sind weiterhin wichtige Themen für die Forschung und Entwicklung bei Fahrzeugleitungen im Unternehmensbereich Automotive Cable Solutions. Der Fokus der Entwicklungsarbeit lag im Jahr 2024 auf der Einführung der neuen, anwendungsübergreifenden Produktreihe LEONI LIMEVERSE®. Das neue Kabel für eine neue Zeit: Mit LIMEVERSE gelingt der ACS ein Meilenstein zur immer nachhaltigeren Mobilität. Diese Automobilleitungen sind zu 100 Prozent kreislauffähig, reduzieren den CO2 -Footprint immens und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität. Das besondere Isolationsmaterial nutzt biobasierte Werkstoffe auf Basis nachhaltiger und/oder nachwachsender Rohstoffe und massebilanzierte Kunststoffe. Das Ergebnis ist ein um bis zu 50 Prozent niedrigerer CO2 -Footprint im Vergleich zu herkömmlichen Kabeln. Von der ein- und mehradrigen Leitung über Koaxial- und Datenleitungen bis hin zu Ladekabeln deckt LIMEVERSE alle Applikationen ab und umfasst neben PVC-Mischungen auch PP und TPE-U für Temperaturen bis zu 125°C. Dabei erfüllen die LIMEVERSE-Kabel unverändert die hohen elektrischen, mechanischen und thermischen Anforderungen der Autoindustrie. 2024 belief sich der F&E-Aufwand des fortgeführten Geschäftsbereichs auf 143 Mio. € (Vorjahr: 146 Mio. €). Daraus errechnet sich eine F&E-Quote von 4 Prozent (Vorjahr: 3 Prozent). Im aufgegebenen Geschäftsbereich lag die F&E-Quote bei 1 Prozent (Vorjahr: 1 Prozent). Im Bereich F&E waren im fortgeführten Geschäftsbereich Ende 2024 1.625 Arbeitnehmer*innen beschäftigt (Vorjahr: 1.563) oder 2 Prozent der Belegschaft (Vorjahr: 2 Prozent). Im aufgegebenen Geschäftsbereich waren zum Stichtag 89 Arbeitnehmer*innen beschäftigt (Vorjahr: 62). 1.6 Steuerung des operativen GeschäftsDie wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren für den LEONI-Konzern waren im Berichtsjahr und damit auch für die Jahresprognose der Umsatz, das EBIT und der Net Free Cashflow (Net FCF). Dieser berücksichtigt neben dem operativen und investiven Cashflow auch die Finanzierungskosten, leasingfinanzierte Investitionen und sonstige Effekte aus der Bewertung von Finanzschulden. Konkrete Informationen zur Entwicklung dieser Steuerungskennzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr enthält das Kapitel ↄ Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich mit der Prognose. In den nachfolgenden Kapiteln zusätzlich aufgeführte Kennzahlen und Leistungsindikatoren dienen dem besseren Verständnis und der weiteren Erläuterung des Geschäftsverlaufs sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. 2 Wirtschaftsbericht2.1 RahmenbedingungenGesamtwirtschaftDie Erholung der Weltwirtschaft setzte sich im Jahr 2024 fort, jedoch blieb das Wachstum weiterhin schwach und ungleichmäßig. Für 2024 schätzte der IWF das weltweite BIP-Wachstum auf 3,2 Prozent mit einem leichten Rückgang im Vergleich zu 3,3 Prozent im Vorjahr. Die Industrieländer verzeichneten ein durchschnittliches Wachstum von etwa 1,7 Prozent (2023: 1,7 Prozent). Während die USA weiterhin eine positive Wachstumsdynamik mit etwa 2,8 Prozent zeigten (2023: 2,9 Prozent), konnte die Euro-Zone nur 0,8 Prozent (2023: 0,4 Prozent) zulegen. Deutschland kämpfte weiterhin mit wirtschaftlichen Herausforderungen und wies einen leichten Rückgang von -0,2 Prozent auf. Die Entwicklung in den Schwellenländern war laut IWF gemischt. China zeigte 2024 ein BIP-Wachstum von etwa 4,8 Prozent (2023: 5,2 Prozent), während sich die indische Volkswirtschaft mit 6,5 Prozent (2023: 8,2 Prozent, jeweils für das im April beginnende indische Fiskaljahr) noch stärker entwickelte. Grafik Weltwirtschaftswachstum 2023 bis 2025scroll
Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2025, Schätzung / Hochrechnung Grafik Wirtschaftswachstum 2024 in ausgewählten Regionenscroll
Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2025, Schätzung BranchenkonjunkturDer weltweite Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen lag Marktschätzungen zufolge im Jahr 2024 bei rund 88 Millionen Einheiten, was einen Anstieg von knapp 2 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt, der durch die Länder China, Russland und USA getrieben war. Die für LEONIs Geschäftsentwicklung stärker relevante globale Fahrzeugproduktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ging von gut 91 Mio. im Vorjahr auf rund 89 Mio. Stück im Berichtsjahr 2024 zurück. Schätzungen zufolge stagnierte die Produktion in Asien, während in Amerika die Produktion um gut 1 Prozent zurückging. Dagegen verzeichnete die Region EMEA, in der LEONI nach wie vor den überwiegenden Anteil seines Geschäfts abwickelt, einen spürbaren Rückgang der Fahrzeugproduktion. Die Stückzahlen nahmen hier um etwa 5 Prozent von rund 20 Mio. auf 19 Mio. Stück ab. Die Produktion von reinen Elektrofahrzeugen (BEV) sehen Marktanalysten im Jahr 2024 mit einem deutlichen Anstieg bei rund 12 Mio. Stück, was einen Anstieg von etwa 9 Prozent im Vergleich zu den rund 11 Millionen produzierten E-Fahrzeugen im Jahr 2023 darstellt. Damit läge die Produktion hinter den ursprünglichen Erwartungen. Die internationale Nutzfahrzeugindustrie erzielte 2024 einen spürbaren Produktionsrückgang. Weltweit wurden Marktanalysten zufolge insgesamt rund 3 Mio. mittlere und schwere Nutzfahrzeuge hergestellt (2023: rund 4 Mio.). Diese negative Entwicklung wurde insbesondere durch die Region Europa und Asien getrieben. Weitere EinflussfaktorenDie Preisentwicklung von Rohstoffen wie Kupfer, weitere Metalle und Plastik bleibt weiter ein zentraler Faktor für das Einkaufspreisniveau von Produktionsware. Darüber hinaus spielen weitere Kostenarten wie z.B. gestiegene Lohnkosten und Logistikkosten gewichtige Rollen, die den Beschaffungspreis bei unseren Lieferanten beeinflussen. Die Kupferpreisschwankungen geben wir über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weiter, in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Die genannten Preisentwicklungen beeinflussen unsere Materialbeschaffungskosten, und über die Weitergabe der Preis an die Kunden auch unseren Umsatz. Grundsätzlich kam es im Jahr 2024 zu einer leichten Stabilisierung der Rohstoff- und sonstigen Kosten. Die inflationären Entwicklungen der beiden Vorjahre 2022/2023 haben sich deutlich abgeschwächt, zum Teil ins Gegenteil verkehrt. In Summe konnten in 2024 wieder Einsparungen in der Beschaffung von Produktionsmaterial generiert werden. Die Verfügbarkeit von Rohmaterial, um die Versorgungssicherheit unserer Werke zu gewährleisten, und damit die Aufträge unserer Kunden zu erfüllen, war gegeben. Störungen in der Lieferkette, wie massiv in den Jahren 2022/2023 aufgetreten, sind in deutlich weniger Fällen anzumerken. Die Zinsentwicklung auf den internationalen Geldmärkten wird maßgeblich von der Geldpolitik der führenden internationalen Zentralbanken beeinflusst, allen voran der US-amerikanischen Federal Reserve System (Fed) sowie für die Euro-Zone der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Jahr 2024 haben beide Institutionen bis in die Sommermonate hinein an ihrer restriktiven Geldpolitik festgehalten, um die anhaltend hohe Inflation zu bekämpfen. In der Euro-Zone begann die EZB unter anderem mit dem Ziel, die Konjunktur wieder anzukurbeln im Juni mit schrittweisen Senkungen des Zinsniveaus. Im Vergleich zur Null-Zins-Phase, die bis Mitte 2022 vorherrschte, erzeugte das Zinsniveau über das Berichtsjahr gesehen trotz der Trendwende spürbare Finanzierungskosten für Unternehmen. Die Fed hat im September mit einer ähnlichen Reaktion die Zinswende mit einer großen Zinssenkung eingeläutet und nachfolgend zwei weitere Male in kleineren Schritten das Zinsniveau gesenkt. 2.2 Wichtige EreignisseGrundstein für weitreichende Partnerschaft mit LUXSHARE gelegtAm 17. September 2024 wurde eine rechtlich bindende Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, in der Stefan Pierer und die chinesische LUXSHARE-Gruppe darin übereinkommen, dass LUXSHARE Precision Singapore Pte. Ltd, Singapur, einen Anteil von 50,1 Prozent an der LEONI AG erwirbt, die bisher zu 100 Prozent von der L2-Beteiligungs GmbH, dessen alleiniger Anteilseigner Stefan Pierer ist, gehalten wurde. Zugleich erwirbt die LUXSHARE-Tochtergesellschaft TIME Interconnect Singapore Pte. Ltd., Singapur, von der LEONI AG den Unternehmensbereich ACS vollständig für einen Kaufpreis von 320 Mio. €. Mit dem am 9. Juli 2025 (bezüglich des Unternehmensbereichs ACS) bzw. am 10. Juli 2025 erfolgten Vollzug (Closing) dieser Vereinbarungen wird sich nach Auffassung des Vorstands der Marktzugang, die technologische Kompetenz und die finanzielle Stabilität des Unternehmens in Zukunft deutlich verbessern. Die bisherigen Finanzschulden sowie die Reverse-Factoring-Fazilitäten (im Wesentlichen im aufgegebenen Geschäftsbereich enthalten) wurden dabei durch LUXSHARE sowie den Kaufpreis aus dem Verkauf der ACS abgelöst. Die Aktivitäten der ACS werden in der Berichterstattung als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt. Vertragsverlängerungen und Verkleinerung des VorstandsDer Aufsichtsrat der LEONI AG hat im März 2024 den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Klaus Rinnerberger bis Ende 2027 verlängert. Der Aufsichtsrat hat des Weiteren beschlossen, das Vorstandsmandat von Ingo Spengler als COO ebenfalls bis Ende 2027 zu verlängern. Dr. Harald Nippel wird seine Tätigkeit als Mitglied des Vorstands und CFO bis April 2026 fortführen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat beschlossen, im Zuge der Unternehmensverschlankung den Vorstand von vier auf drei Personen zu verkleinern. Demgemäß wurde das Vertragsverhältnis mit Dr. Ursula Biernert als Personalvorständin (CHRO) und Arbeitsdirektorin einvernehmlich nicht verlängert. Sie hat das Unternehmen zum 30. September 2024 verlassen. 2.3 Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich mit der PrognoseLEONI verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 eine sinkende Nachfrage; entsprechend ging der Konzernumsatz (fortgeführter und aufgegebener Geschäftsbereich) entgegen den Erwartungen auf 5,0 Mrd. € (Vorjahr: 5,5 Mrd. €) zurück. Ursache dafür war der Rückgang der globalen Fahrzeugproduktion. Gleichzeitig gelang es, Verhandlungen über die Kompensation von gestiegenen Material-, Logistik- und Personalkosten und volatilen Kundenabrufen erfolgreich abzuschließen und entsprechende Zahlungen zu vereinnahmen. Trotzdem konnte die Prognose nicht erreicht werden. Das Konzern-EBIT sank auf 32 Mio. € (Vorjahr: 474 Mio. €). Der Rückgang resultierte insbesondere aus Bewertungseffekten. Wertaufholungen im Vorjahr in Höhe von 353 Mio. € standen saldiert Wertminderungen im aktuellen Geschäftsjahr in Höhe von 28 Mio. € gegenüber. Die Einflüsse aus dem marktbedingt geringeren Umsatz konnten zudem nicht vollständig durch Kostenreduzierungen und Kupferpreiseffekte ausgeglichen werden. Das Konzern-EBIT 2024 ist mit Restrukturierungsmaßnahmen im Overheadbereich (-48 Mio. €, Vorjahr: 0 €) und der Bildung von Drohverlustrückstellungen (-34 Mio. €, Vorjahr: -21 Mio. €) belastet. Bereinigt um diese beiden Effekte wäre die Prognose erfüllt worden. Der Net Free Cashflow belief sich im Berichtsjahr auf -40 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €), da die volumenbedingt rückläufige Ergebnisentwicklung nicht durch Working Capital- und Investitionsmanagement ausgeglichen werden konnte. Die Prognose wurde im Wesentlichen aufgrund von deutlich geringeren Investitionen als geplant übertroffen. Vergleich mit der Prognosescroll
2.4 ErtragslageDie Aktivitäten der ACS werden, wie im Kapitel ↄ Grundlagen des Konzerns beschrieben, in der Berichterstattung als aufgegebener Geschäftsbereich behandelt und nachfolgend nicht mehr in die Kommentierung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung einbezogen. Umsatz deutlich unter VorjahresniveauDer Umsatz des fortgeführten Geschäftsbereichs lag im Geschäftsjahr 2024 mit 3.837 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 4.265 Mio. €) und reduzierte sich organisch um 321 Mio. €. Dem spürbaren marktinduzierten Umsatzrückgang standen unter anderem erfolgreiche Verhandlungen mit den Kunden über die Kompensation gestiegener Material-, Logistik-, und Personalkosten und volatilen Kundenabrufen gegenüber, die den Volumenrückgang aber nur in begrenztem Umfang ausgleichen konnten. Zudem wirkte sich der Effekt aus Konsolidierungskreisveränderungen von 125 Mio. €, der im Wesentlichen aus der im Dezember 2023 abgeschlossenen Veräußerung der Business Group Wire Products & Solutions (BG PS, 123 Mio. €) resultierte, negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Dem stand ein positiver Effekt aus dem gestiegenen Kupferpreis von 17 Mio. € gegenüber. Unterteilt nach Regionen nahm der Umsatz im EMEA-Raum um 8 Prozent und in Amerika um 11 Prozent auf 3.089 Mio. € bzw. 482 Mio. € sowie in Asien um 23 Prozent auf 266 Mio. € ab. Umsatzentwicklung 2024scroll
Grafik Umsatz nach Regionenscroll
Auftragseingänge im Produktsegment der Bordnetze bei 5,8 Mrd. €2024 gingen neue Aufträge mit einem erwarteten Projektvolumen von 5,8 Mrd. € (Vorjahr: 6,7 Mrd. €) ein. Davon entfielen rund 61 Prozent auf E-Mobility-Projekte (Vorjahr: 66 Prozent). Für die Entscheidung zur Annahme neuer Aufträge konzentrieren wir uns auf die Profitabilität, die Auslastung bestehender Kapazitäten sowie strategische Erwägungen der Kundenbeziehungen. Das erwartete Projektvolumen bezogen auf die Gesamtlaufzeit der Projekte lag per Ende 2024 bei 20,9 Mrd. € (Vorjahr: 22,5 Mrd. €). Davon betrafen rund 51 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) Kabelsätze für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Der genaue Umfang und der Zeitpunkt der Lieferungen werden durch die tatsächlichen Abrufe unserer Kunden bestimmt. Die Umsatzkosten reduzierten sich im Berichtsjahr um 5 Prozent auf 3.281 Mio. €. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen der Umsatzrückgang. Gegenläufig fiel die Wertaufholung auf langfristige Vermögenswerte in Höhe von 78 Mio. € (Vorjahr: 204 Mio. €) niedriger aus. Zudem wirkten sich unter anderem Restrukturierungskosten in Höhe von 15 Mio. € sowie Drohverlustrückstellungen in Höhe von 34 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €) aus. Das Bruttoergebnis ist von 794 Mio. € auf 557 Mio. € gesunken. Die ursprüngliche Wertberichtigung resultierte aus der Werthaltigkeitsprüfung im Geschäftsjahr 2022. Diese Wertberichtigung war durch ein erhöhtes Insolvenzrisiko infolge der von STARK Corporation Public Company Limited verweigerten Übertragung der Division Automotive Cables Solution und der damit einhergehend gescheiterten Refinanzierung ausgelöst, welches sich in einer verminderten Vergabefähigkeit bei Kunden sowie weiteren operativen Risiken ausdrückte. Im Geschäftsjahr 2024 waren die Gründe für die vergangene Wertminderungen weggefallen. Ohne Wertberichtigung hat sich die Umsatzkostenquote von 86 Prozent auf 88 Prozent erhöht. Die Vertriebskosten sanken um 8 Prozent auf 140 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf niedrigere Frachtkosten im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Die Vertriebskostenquote lag mit 4 Prozent auf Vorjahresniveau. Bei den allgemeinen Verwaltungskosten war ein Anstieg um 5 Prozent auf 257 Mio. € zu verzeichnen. Dieser ist im Wesentlichen bedingt durch auf die allgemeinen Verwaltungskosten entfallende Aufwendungen in Bezug auf das im Geschäftsjahr konzernweit aufgelegte Restrukturierungsprogramm in Höhe von 10 Mio. €. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung liegt mit einer Reduzierung um 2 Prozent auf 143 Mio. € auf Vorjahresniveau, trotz Restrukturierungskosten in Höhe von 14 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken in Summe von 44 Mio. € auf 18 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2023 konnte LEONI im Zusammenhang mit dem Betrugsfall aus dem Jahre 2016 Versicherungsentschädigungen in Höhe von 22 Mio. € vereinnahmen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich von 61 Mio. € auf 18 Mio. €. Der Veräußerungsverlust aus dem Verkauf der BG PS in Höhe von 41 Mio. € hat das Vorjahr geprägt. Das Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen, das von dem Joint Venture in Langfang, China, stammt, nahm wegen der rückläufigen Geschäftsentwicklung des Unternehmens von 25 Mio. € auf 21 Mio. € ab. Insgesamt reduzierte sich das EBIT 2024 um 221 Mio. € auf 38 Mio. € (Vorjahr: 259 Mio. €). Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses, das im Vorjahr insbesondere den Sanierungsertrag in Folge eines Verzichts auf nichtwerthaltige Darlehensforderungen der Finanzgläubiger in Höhe von 585 Mio. € enthielt, wurde ein Ergebnis vor Steuern von -83 Mio. € erzielt (Vorjahr: 743 Mio. €). Der Aufwand aus Ertragsteuern verringerte sich um 13 Mio. € auf 50 Mio. € und ergibt sich im Wesentlichen aufgrund eines niedrigeren Ergebnisses vor Steuern sowie aus geänderten Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern. Gegenläufig wirkten sich ertragswirksame Auflösungen von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern aus. Der Konzernfehlbetrag nach Steuern belief sich auf -170 Mio. € nach einem Konzernüberschuss von 837 Mio. € im Vorjahr. Die Veränderung des im Konzernfehlbetrags enthaltenen Anteils des aufgegebenen Geschäftsbereichs von -37 Mio. € (Vorjahr: 157 Mio. €) ist im Wesentlich auf Wertminderungen bei den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 88 Mio. € begründet. Zudem waren im Vorjahr Wertaufholungen auf langfristige Vermögenswerte in Höhe von 134 Mio. € enthalten. 2.5 FinanzlageFinanz- und LiquiditätsmanagementDas Finanzmanagement des LEONI-Konzerns wird zentral durch die Holdinggesellschaft LEONI AG abgewickelt. Sie aggregiert den Kapitalbedarf auf Konzernebene und nimmt die erforderlichen Finanzierungsmaßnahmen für die gesamte Unternehmensgruppe vor. Die wesentlichen Ziele sind die weltweite Sicherung der Liquidität, die Optimierung der Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Steuerung und Minimierung der Währungs- und Zinsrisiken. Zur Absicherung des langfristigen Finanzierungsbedarfs nutzt der Konzern verschiedene Instrumente wie konsortial zur Verfügung gestellte Betriebsmittelkredite, die in Höhe von rund 146 Mio. € durch staatliche Bürgen besichert sind, Schuldscheindarlehen und Leasing. Zur Verbesserung der Liquidität nutzt LEONI auch die Instrumente "Factoring" und "Reverse Factoring", die ebenfalls zentral koordiniert werden. Diese stellen aufgrund der Flexibilität in Bezug auf die Umsatzentwicklung und den daraus resultierenden Finanzierungsbedarf eine wichtige Ergänzung zur Liquiditätssteuerung dar. LEONI arbeitet dabei langfristig und vertrauensvoll mit internationalen Kreditinstituten, Factoring- und Leasing-Gesellschaften sowie Warenkreditversicherern zusammen. Die Finanzierung der Konzerngesellschaften wird weitestgehend in der funktionalen Währung der jeweiligen Landesgesellschaft abgewickelt. Wesentliche Finanzverbindlichkeiten bestanden 2024 in Euro und US-Dollar. Die Verzinsung erfolgt mit einem variablen Zinssatz. Die Liquidität im LEONI-Konzerns wird - wo möglich - über ein Cash-Pooling-System mit Pools in den Herkunftsländern der wichtigsten Konzernwährungen gesteuert. Darüber hinaus übernimmt die LEONI AG den größten Teil des Zahlungsverkehrs für die Gruppe. Finanzielle Situation und NettofinanzschuldenDer LEONI-Konzern verfügte Ende 2024 über syndizierte Betriebsmittelkreditlinien in Höhe von insgesamt 684 Mio. € (Vorjahr: 684 Mio. €, davon jeweils 5 Mio. € ausschließlich durch Avale nutzbar) sowie Schuldscheindarlehen in Höhe von 172 Mio. € (Vorjahr: 171 Mio. €) die jeweils Ende 2026 fällig sind. Von den Betriebsmittelkreditlinien waren im gesamten Konzern zum Stichtag 427 Mio. € in Anspruch genommen, davon 397 Mio. € Bar- sowie 30 Mio. € AvalInanspruchnahme. Informationen hinsichtlich Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der strategischen Partnerschaft mit LUXSHARE enthält der Abschnitt Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken im ↄ Risiko- und Chancenbericht. Nettofinanzschuldenscroll
Frei verfügbare Liquidität1scroll
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Inklusive in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Verbindlichkeiten" enthaltener
Positionen Ende 2024 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 395 Mio. € (Vorjahr: 392 Mio. €) durch Verkauf im Rahmen eines echten Factorings gemindert. Abzüglich Sicherheitseinbehalten war die verfügbare Liquidität damit um 330 Mio. € (Vorjahr: 356 Mio. €) gestärkt. Net Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringerDie Aktivitäten der ACS werden, wie im Kapitel ↄ Grundlagen des Konzerns beschrieben, in der Berichterstattung als aufgegebener Geschäftsbereich behandelt und nicht mehr in die Kommentierung der Finanzlage einbezogen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche verminderte sich in 2024 auf 154 Mio. € (Vorjahr: 183 Mio. €). Ursächlich dafür war das deutlich niedrigere EBIT im Vergleich zum Vorjahr. Gegenläufig wirkte sich das Working Capital Management positiv aus. Aus Investitionstätigkeit ergab sich in der Berichtsperiode ein Cashflow für die fortgeführten Geschäftsbereiche von -91 Mio. € (Vorjahr: -81 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sind mit 97 Mio. € im Geschäftsjahr auf Vorjahresniveau (98 Mio. €). Im Vorjahr wurden Nettozuflüsse aus der Veräußerung der BG PS in Höhe von 12 Mio. € realisiert. Die im Berichtsjahr angefallenen Investitionen betrafen insbesondere den Ausbau und Neuaufbau von Standorten für anstehende Kundenprojekte. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei -127 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) und war im Wesentlichen durch Zinsen in Höhe von 89 Mio. € (Vorjahr: 64 Mio. €) sowie die Refinanzierung im Vorjahr geprägt. Unter Berücksichtigung wechselkursbedingter Veränderungen und der Umgliederung in die Position "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" verringerte sich der Finanzmittelbestand per Ende 2024 auf 242 Mio. € (Vorjahr: 261 Mio. €). Die im Geschäftsjahr angewendete Steuerungskennzahl Net Free Cashflow setzt sich wie folgt zusammen. Net Free Cashflowscroll
2.6 VermögenslageDie Bilanzsumme des LEONI-Konzerns reduzierte sich per 31. Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 7 Prozent auf 2.781 Mio. €. Aufgrund der Klassifizierung der ACS als aufgegebener Geschäftsbereich wurden die zugehörigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Konzern-Bilanz in die Position "in zur Veräußerung gehalten" umgegliedert. Bei den Aktiva lagen die kurzfristigen Vermögenswerte mit 1.694 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies ist insbesondere auf den Anstieg der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte auf 641 Mio. € zurückzuführen. Von den Umgliederungen in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte entfielen 117 Mio. € auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 174 Mio. € auf Vorräte und 51 Mio. € auf sonstige kurzfristige Vermögenswerte. Im fortgeführten Geschäftsbereich veränderten sich die Vorräte um -30 Mio. € auf 257 Mio. € und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um -91 Mio. € auf 168 Mio. € durch das rückläufige Geschäftsvolumen sowie aktives Working Capital Management. Ferner minderten sich die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte, unter anderem aufgrund geringerer geleisteten Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungsposten, um 11 Prozent auf 170 Mio. €. Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sanken um 14 Prozent auf 68 Mio. €, insbesondere aufgrund schwankungsbedingt niedrigerer Marktwerte von Cash Flow Hedges sowie aufgrund des Wegfalls einer im Vorjahr enthaltenen Sicherheitsanzahlung. Die langfristigen Vermögenswerte lagen mit 1.087 Mio. € deutlich unter Vorjahr (1.425 Mio. €). Im Wesentlichen war dies begründet durch die Umgliederung von langfristigen Vermögenswerten der ACS in Höhe von insgesamt 300 Mio. € in "zur Veräußerung gehalten". Davon entfielen 281 Mio. € auf das Sachanlagevermögen, 4 Mio. € auf immaterielle Vermögenswerte, 3 Mio. € auf sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte und 12 Mio. € auf latente Steuern. Zusammenfassend reduzierte sich das Sachanlagevermögen um 26 Prozent auf 858 Mio. €, die immateriellen Vermögenswerte um 30 Prozent auf 21 Mio. €, die sonstigen langfristigen Vermögenswerte um 18 Prozent auf 44 Mio. € und die aktiven latenten Steuern um 47 Prozent auf 33 Mio. €. Zudem haben sich die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von 35 Mio. € auf 32 Mio. € verringert. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte haben sich insbesondere aufgrund von gezahlten Nomination Fees von 74 Mio. € auf 95 Mio. € erhöht. Auf der Passivseite der Bilanz nahmen die kurzfristigen Verbindlichkeiten insgesamt um 3 Prozent auf 1.317 Mio. € zu, wohingegen bei den langfristigen Verbindlichkeiten in Summe ein Rückgang um 1 Prozent auf 939 Mio. € zu verzeichnen war. Die kurz- und langfristigen Finanzschulden nahmen um 2 Mio. € auf 765 Mio. € ab und lagen somit zum Stichtag auf Vorjahresniveau. Zum Stichtag betrugen die kurzfristigen Finanzschulden 40 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €). Die langfristigen Finanzschulden betrugen 725 Mio. € (Vorjahr: 715 Mio. €). Die Umgliederung der kurz- und langfristigen Finanzschulden in "zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten" betrug 36 Mio. €. Die in den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten enthaltenen Leasingverbindlichkeiten reduzierten sich im Wesentlichen aufgrund von Zahlungsmittelabflüssen um 12 Mio. € auf 210 Mio. €. Der kurzfristige Anteil belief sich dabei auf 36 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €). Der langfristige Anteil lag bei 174 Mio. € (Vorjahr: 185 Mio. €). Die weiteren kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 53 Mio. € auf 1.277 Mio. €. Im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung der ACS wurden insgesamt 321 Mio. € kurz- und langfristige Verbindlichkeiten in die Position "Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten" umgegliedert (Vorjahr: 0 Mio. €). Davon entfielen im Wesentlichen 98 Mio. € auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 149 Mio. € auf sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und 4 Mio. € auf kurzfristige Rückstellungen. Unter anderem dadurch verminderten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 35 Prozent auf 522 Mio. €. Die kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten reduzierten sich insbesondere aufgrund geringerer Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmer*innen um 4 Prozent auf 301 Mio. €. Die kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich um 32 Mio. € auf 74 Mio. €. Im Wesentlichen ist der Anstieg auf die Erhöhung der Restrukturierungsrückstellung um 32 Mio. € im Zuge eines im Geschäftsjahr aufgelegten konzernweiten Restrukturierungsprogramms zurückzuführen. Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2 Mio. € und lagen damit auf Vorjahresniveau. Bei den weiteren langfristigen Verbindlichkeiten kam es in Summe zu einem Rückgang um 10 Prozent auf 214 Mio. €. Ursächlich waren, neben der bereits erwähnten Umgliederung in die Position "Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten", der Rückgang der passiven latenten Steuern von 29 Mio. € auf 17 Mio. €. In die "zur Veräußerung gehaltenen Verbindlichkeiten" wurden 9 Mio. € sonstige langfristige Verbindlichkeiten und 24 Mio. € langfristige Rückstellungen umgegliedert. Das Eigenkapital verzeichnete stichtagsbezogen einen Rückgang von -193 Mio. € auf 525 Mio. €, im Wesentlichen begründet durch den Konzernjahresfehlbetrag 2024 sowie ein negatives sonstiges Ergebnis von 19 Mio. € (Vorjahr: 7 Mio. €). Der LEONI-Konzern weist am Geschäftsjahresende 2024 eine Eigenkapitalquote von 18,9 Prozent aus (Vorjahr: 24,4 Prozent). 2.7 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen EntwicklungDer LEONI-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2024 seine operativen Fortschritte fortsetzen und entwickelte sich analog zu einem insgesamt negativen Markttrend. Die weltweit schwache Automobilkonjunktur, insbesondere im Bereich der Elektromobilität in Europa, wirkte sich negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Gleichzeitig gelang es trotz des schwierigen Marktumfeldes, die Ergebnisentwicklung zu stabilisieren. Die Abweichung beim EBIT gegenüber der Prognose resultiert im Wesentlichen aus dem Umsatzrückgang der mit Ausnahme von Einmaleffekten aus Rückstellungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung im Overheadbereich und Drohverluste durch Kostenreduzierungen ausgeglichen werden konnte. Diese Maßnahmen zur weiteren Kostensenkung bilden eine wesentliche Voraussetzung für die weitere Gesundung des Konzerns in der Zukunft. Insgesamt zeigt sich der LEONI-Konzern damit robuster und besser vorbereitet, um auf externe Herausforderungen zu reagieren. Die Maßnahmen zur operativen Verbesserung in den vergangenen Jahren zeigen hier bereits ihre Wirkung und ermöglichen es LEONI, auf Schwankungen im Markt und reduzierte Volumina schnell und angemessen zu reagieren. 2.8 Die LEONI AG (HGB)Der Einzelabschluss der LEONI AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die LEONI AG agiert als Konzernholding mit dem Fokus auf Finanzierungs- sowie Governanceaufgaben. Dabei hält die LEONI AG die Beteiligungen an den Gesellschaften LEONI Kabel GmbH (Teilkonzernobergesellschaft der Division Automotive Cable Solutions, ACS) und LEONI Bordnetz-Systeme GmbH (Teilkonzernobergesellschaft der Wiring Systems Division, WSD) sowie an der LEONI Industry Holding GmbH und der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH. Aufgrund ihrer Funktion als Holding-Gesellschaft wird die Geschäftslage und Entwicklung der LEONI AG durch die Ergebnisbeiträge der Teilkonzerne Automotive Cable Solutions und Wiring Systems bestimmt. Deshalb wird kein bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator für die LEONI AG definiert. Die Geschäftsentwicklung der LEONI AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des LEONI-Konzerns (ↄ Risiko- und Chancenbericht). Die Entwicklung des Konzerns hat durch die bestehenden Ergebnisabführungsverträge einen erheblichen Einfluss auf die Ertragslage der LEONI AG. Mit der LEONI Kabel GmbH (LEONI K) wurde ein neuer Ergebnisabführungsvertrag mit erstmaliger Wirkung für das Rumpfgeschäftsjahr 1. Juli 2023 bis 31. Dezember 2023 abgeschlossen. Dies hat zur Folge, dass im Vorjahr in den Aufwendungen aus Verlustübernahmen nur sechs Monate des Ergebnisses der LEONI K enthalten sind. In Vorbereitung auf den Vollzug der strategischen Partnerschaft mit LUXSHARE und die damit zusammenhängende Veräußerung der LEONI K (Kapitel ↄ Wichtige Ereignisse) wurde dieser Ergebnisabführungsvertrag mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 aufgehoben und letztmalig durchgeführt. Informationen hinsichtlich Risiken im Zusammenhang mit der Refinanzierung und Liquidität sowie zu weiteren Verhaltenspflichten (sog. Undertakings und Covenants) enthält der Abschnitt Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken im ↄ Risiko- und Chancenbericht. Der Vorstand plante für das Geschäftsjahr 2024 unter Berücksichtigung von Ergebnisübernahmen mit einem Jahresverlust im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen Euro Bereich. Das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2024 lag bei -324 Mio. € und somit unter den Erwartungen. Gründe hierfür waren im Wesentlichen Abschreibungen auf Markenrechte, Wertberichtigungen auf Forderungen gegen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von insgesamt 203 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2025 plant der Vorstand für die LEONI AG unter Berücksichtigung der Ergebnisübernahme und dem Ertrag aus dem Verkauf der Division ACS mit einem Jahresfehlbetrag im niedrigen zweistelligen Millionen Euro Bereich. Ertragslage der LEONI AGLEONI AG - Gewinn- und Verlustrechnung (HGB)scroll
Die LEONI AG weist Umsatzerlöse aus, welche sich im Wesentlichen aus Erträgen aus zentralen IT-Dienstleistungen, Managementberatung und Lizenzerträgen zusammensetzen. Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die Umsatzerlöse durch gesunkene Weiterverrechnungen auf 127 Mio. € (Vorjahr: 219 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf im Vorjahr erhöhte weitergeleitete Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit der Refinanzierung sowie einer Anpassung der Kostenstruktur zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 59 Mio. € beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 26 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €) sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 19 Mio. € (Vorjahr: 105 Mio. €). Diese entfielen mit 6 Mio. € auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie mit 13 Mio. € auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Des Weiteren sind Erträge aus Weiterbelastungen an LEONI-Gesellschaften in Höhe von 9 Mio. € (Vorjahr: 36 Mio. €) enthalten. Im Vorjahr waren in den sonstigen betrieblichen Erträgen darüber hinaus ein Sanierungsertrag infolge des Verzichts auf nicht werthaltige Darlehensforderungen in Höhe von 585 Mio. €, Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 309 Mio. € und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 47 Mio. € sowie Versicherungsentschädigungen in Höhe von 22 Mio. € im Zusammenhang mit dem Betrugsfall aus dem Jahre 2016 enthalten. Die Materialaufwendungen in Höhe von 75 Mio. € (Vorjahr: 124 Mio. €) stellen Instandhaltungs- und Lizenzgebühren in Höhe von 38 Mio. € (Vorjahr: 39 Mio. €), Datenverarbeitungs-Beratungskosten in Höhe von 28 Mio. € (Vorjahr: 26 Mio. €) sowie Aufwendungen aus bezogenen Leistungen dar und beinhalten Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 7 Mio. € (Vorjahr: 55 Mio. €). Die Rechts- und Beratungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen in Bezug auf die Refinanzierung in Höhe von 3 Mio. € (Vorjahr: 42 Mio. €). Die Personalaufwendungen liegen bei 37 Mio. € (Vorjahr: 34 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 75 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Einzelwertberichtigungen von Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 35 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €), Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 19 Mio. €), Aufwendungen aus dem Verzicht von Ausleihungen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €), Aufwendungen für Porto und Telekommunikation in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €), Aufwendungen für Versicherungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) sowie Mietaufwendungen von 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €). Der Anstieg der Aufwendungen aus der Währungsumrechnung ist im Wesentlichen auf höhere Kursverluste bei den Devisentermingeschäften zurückzuführen. Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind mit 20 Mio. € auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 20 Mio. €) und betreffen im Wesentlichen Zinserträge aus ausgegebenen Darlehen an verbundene Unternehmen. In den Zinserträgen in Höhe von 42 Mio. € (Vorjahr: 40 Mio. €) sind, wie auch im Vorjahr, überwiegend Sachverhalte aus verbundenen Unternehmen enthalten. Der Anstieg der Zinserträge gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf das höhere Zinsniveau und im Wesentlichen auf die Finanzierungtransaktionen aus Cashpooling zurückzuführen. Die Werthaltigkeitsprüfung 2024 erforderte Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 109 Mio. €. Dies betrifft Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 103 Mio. € sowie die Beteiligung an der LEONI Industry Holding GmbH in Höhe von 4 Mio. € und an der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH in Höhe von 2 Mio. €. Des Weiteren wurden in diesem Zusammenhang Markenrechte in Höhe von 51 Mio. € sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 35 Mio. € abgeschrieben. Die Wertminderungen resultieren aus den vereinbarten Kaufpreisen im Zusammenhang mit der strategischen Partnerschaft mit der LUXSHARE-Gruppe sowie im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses aktualisierten Erwartungen an die langfristige Profitabilität der Tochtergesellschaften. Aus den mit den Tochtergesellschaften abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträgen resultierte im Jahr 2024 per Saldo ein Verlust in Höhe von -133 Mio. € (Vorjahr: Verlust von 254 Mio. €). Die LEONI Bordnetz-Systeme GmbH trug dazu einen Verlust von 118 Mio. € (Vorjahr: Verlust von 236 Mio. €), im Wesentlichen begründet durch ein negatives operatives Ergebnis sowie Wertberichtigungen auf Finanzanlagen, und die LEONI Kabel GmbH ein negatives Ergebnis in Höhe von 15 Mio. € (Vorjahr: Verlust von 18 Mio. €) bei. Der Verlust der LEONI Kabel GmbH ist im Wesentlichen begründet durch die aufgrund der Schließungsankündigung im Juni 2025 erfolgte Aufstellung des Jahresabschlusses 2024 der LEONI High Temp Solutions GmbH unter Abkehr der Annahme der Fortführung der Geschäftstätigkeit. Die damit verbundene Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden unter Liquidationsgesichtspunkten führte zu einem entsprechend hohen Aufwand aus Verlustübernahme bei der LEONI Kabel GmbH. Diese Anpassung wirkte sich folglich auch auf die Ergebnisabführung von der LEONI Kabel GmbH an die LEONI AG aus. Die Zinsaufwendungen in Höhe von 69 Mio. € (Vorjahr: 96 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 39 Mio. € (Vorjahr: 29 Mio. €) sowie Zinsen in Höhe von 16 Mio. € (Vorjahr: 45 Mio. €) im Zusammenhang mit der Betriebsmittelkreditlinie und Schuldscheindarlehen. Des Weiteren sind Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellung in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) enthalten. Der Anstieg der Zinsaufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf das höhere Zinsniveau und im Wesentlichen auf die Finanzierungtransaktionen aus Cashpooling zurückzuführen. Der Rückgang der Zinsen im Zusammenhang mit der Betriebsmittellinie und Schuldscheindarlehen ist im Wesentlichen in der 2023 durchgeführten Refinanzierung und dem daraus resultierende Forderungsverzicht der Kreditgeber begründet. Im Jahr 2024 ergibt sich ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 324 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (Jahresüberschuss von 795 Mio. €) verringerte sich das Jahresergebnis damit um 1.119 Mio. €. Das positive Ergebnis im Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus dem beschriebenen Sanierungsertrag sowie Erträgen aus Zuschreibungen von Finanzanlagen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen und auf immaterielle Vermögenswerte. Vermögens- und Finanzlage der LEONI AGLEONI AG - Bilanz (HGB)scroll
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Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 66 Mio. € verringert. Die Veränderung ergibt sich im Wesentlichen aus linearen Abschreibungen des Geschäftsjahres sowie außerplanmäßige Abschreibungen der Markenrechte im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 in Höhe von 51 Mio. €. Die größte Vermögensposition in der Bilanz der LEONI AG stellen die Finanzanlagen dar mit Anteilen an verbundenen Unternehmen (503 Mio. €) und Ausleihungen an verbundene Unternehmen (89 Mio. €). Die Anteile an der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH erhöhten sich aufgrund einer Einzahlung in die freiwillige Kapitalrücklage im Vergleich zum Vorjahr um 2 Mio. €. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 erfolgte eine Wertberichtigung der Anteile an der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH in Höhe von 2 Mio. € sowie der Anteile an der LEONI Industry Holding GmbH in Höhe von 4 Mio. €. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um 233 Mio. € gesunken. Dies ist insbesondere auf die Rückführung der Darlehen der LEONI Industry Holding GmbH in Höhe von 86 Mio. €, der LEONI Wiring Systems Serbien in Höhe von 18 Mio. € und der LEONI Kabel Türkei in Höhe von 12 Mio. € zurückzuführen. Des Weiteren wurden im Zusammenhang mit der Werthaltigkeitsprüfung 2024 Ausleihungen in Höhe von 103 Mio. € wertberichtigt. Zudem wurde im Zuge der Schließung der LEONI Kabel Marokko auf Ausleihungen in Höhe von 6 Mio. € verzichtet. Gegenläufig wirkte sich ein im Geschäftsjahr 2024 ausgereichtes Darlehen an die LEONI Wiring Systems Türkei in Höhe von 7 Mio. € aus. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen verringerten sich um 36 Mio. €. Dies ist neben dem Liquiditäts- und Währungsmanagement im Wesentlichen auf Einzelwertberichtigungen im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 von 35 Mio. € zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich Wertaufholungen in Höhe von 11 Mio. € aus. Das Bankguthaben ist im Vergleich zum Vorjahr von 94 Mio. € auf 105 Mio. € gestiegen. Das Eigenkapital verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 324 Mio. € auf 139 Mio. €. Die Eigenkapitalveränderung ist auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen, welches im Wesentlichen durch Wertberichtigungen im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 sowie die Verlustübernahmen bedingt war. Es ergibt sich ein Bilanzverlust in Höhe von 134 Mio. €. Die Rückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 1 Mio. € auf 49 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) gestiegen. Diese beinhalten Pensionsrückstellungen in Höhe von 27 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) sowie sonstige Rückstellungen in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €). In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 10 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €), Personalrückstellungen in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) sowie Rückstellungen für Jahresabschlusskosten und ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von 3 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) enthalten. Die Personalrückstellungen in Höhe von 8 Mio. € beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für variable Vergütungen für Führungskräfte, Vorstandstantieme, rückständigen Urlaub, Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen und Restrukturierung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit 174 Mio. € (Vorjahr: 174 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind insgesamt um 9 Mio. € auf 853 Mio. € gesunken. Dies ist neben dem Liquiditäts- und Währungsmanagement und Verlustübernahmen im Wesentlichen auf die Rückführung von IC-Darlehen in Höhe von 17 Mio. € zurückzuführen. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €). 3 Risiko- und Chancenbericht3.1 Risikopolitik und -managementsystemAls international ausgerichtetes und tätiges Unternehmen sieht sich LEONI mit Risiken und Chancen konfrontiert. Durch die systematische Herangehensweise, die sich am sogenannten Three-Lines-of-Defense-Modell (mit den Governance Funktionen Risikomanagement, Internes Kontrollsystem und Compliance Management auf der zweiten Line-of-Defense (Governance) und der Überwachungsfunktion Interne Revision auf der dritten Line-of-Defense) orientiert, werden Risiken und Chancen frühzeitig transparent gemacht. Risiken und Chancen sind als mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse definiert, die zu einer negativen bzw. positiven Abweichung von Prognosen bzw. Zielen des Konzerns führen können. Unser Ziel ist es, Risiken stets nur dann bewusst einzugehen, wenn damit verbundene Chancen gleichzeitig einen angemessenen Beitrag zum Unternehmenswert leisten können. LEONI verfügt über ein mehrstufiges Risiko- und Chancenmanagement-System, das durch weitere unterstützende Kontrollsysteme komplettiert wird. Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risiko- und Chancenmanagement-Prozesses nimmt die Abteilung Risikomanagement und Internes Kontrollsystem wahr, die auch die Gesamtrisikolage des Konzerns ermittelt und beschreibt. Das Risiko- und Chancenmanagement-System von LEONI basiert auf dem Integrated Framework, das vom Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) entwickelt wurde. Die Abteilung Risikomanagement und Internes Kontrollsystem ist in die Konzernfunktion Risk, Compliance & Sustainability eingegliedert, die dem Ressort des Personalvorstands zugeordnet ist, und berichtet direkt an den Finanzvorstand der LEONI AG. Das Risiko- und Chancenmanagement ist in die bestehenden Planungs-, Controlling- und Informationssysteme eingebunden und umfasst weltweit alle Gesellschaften der LEONI-Gruppe. Neben dem Risikofrüherkennungs-System, das sich aus den gesetzlichen Vorgaben ergibt, betreibt das Unternehmen damit ein Überwachungssystem für Risiken, das wesentliche Informationen aus sämtlichen Managementsystemen zu Chancen und Risiken gleichermaßen auswertet und transparent macht. Das Risikofrüherkennungs-System ist Teil des Risiko- und Chancenmanagement-Systems. Die Beurteilung, ob eine Bestandsgefährdung hinsichtlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vorliegt, setzt die Bestimmung der unternehmensweiten Risikotragfähigkeit im Verhältnis zur Gesamtrisikoposition voraus. Mit Hilfe einer Risikoaggregation wird die Gesamtrisikoposition von LEONI unter Berücksichtigung der relativen Bedeutung von Einzelrisiken bestimmt. Hierzu findet die Methodik der Monte-Carlo Simulation Anwendung. Die Ergebnisse der Risikotragfähigkeits-Analyse werden mindestens einmal jährlich durch den Vorstand überwacht. Die Ergebnisse der Risikotragfähigkeits-Analyse haben keinen Anlass für Anpassungen der angewandten Parameter gegeben oder zu nicht gegebener Tragfähigkeit geführt. 3.2 Chancen- und RisikolageDas Kapitel Chancen- und Risikolage berichtet über die wesentlichen Chancen und Risiken gemäß der nachfolgenden Matrix. Der zugrundeliegende Betrachtungshorizont für Chancen und Risiken im Risikomanagement-System von LEONI beträgt grundsätzlich ein Jahr rollierend. ![]() Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Risikoportfolio sowohl in Sachen Schadenspotenzial als auch Eintrittswahrscheinlichkeit reduziert. Das Schadenspotenzial bei Materialverfügbarkeit und -preisentwicklung konnte durch die erfolgreiche Umsetzung von Prozessoptimierungen vermindert werden. Dasselbe gilt für Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken. Risiken in Zusammenhang mit Kupferpreisschwankungen und Währungsentwicklung wurden aufgrund angepasster Annahmen bezüglich des Kupferpreises und der Währungsentwicklung in der Planung sowohl hinsichtlich des Schadenspotenzials als auch der Eintrittswahrscheinlichkeit niedriger eingeschätzt. Risiken, die sich aufgrund der Auswirkungen im Zusammenhang der allgemeinen Konjunkturentwicklung ergeben, sind nach wie vor hoch und bleiben insgesamt schwer abschätzbar. Im Folgenden werden wesentliche Chancen- sowie Risikokategorien und die Gründe für Veränderungen von Chancen und Risiken gemäß Risikomatrix ausführlicher dargestellt. Weiterhin berichtet die Chancen- und Risikolage auch über wesentliche Risiken über den vorgenannten Betrachtungshorizont des Risikomanagements hinaus. Strategische und marktbezogene Risiken und ChancenRisiken und Chancen aus strategischer Partnerschaft mit Luxshare Precision Industry Co., Ltd. (im Folgenden: "LUXSHARE") - Am 9. und 10. Juli 2025 wurde die Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft mit der LUXSHARE-Gruppe vollzogen (Kapitel ↄ Wichtige Ereignisse). Der Vorstand erwartet, dass diese Partnerschaft den Marktzugang, die technologischen Kompetenzen und die finanzielle Stabilität in Zukunft deutlich verbessern wird. Dank des bestehenden Netzwerkes von LUXSHARE erwartet der Vorstand einen verbesserten Kundenzugang unter chinesischen OEMs, der uns ein generelles Wachstumspotenzial bieten kann, da wir auch davon ausgehen, dass die chinesischen OEMs mittelfristig ihren Marktanteil in Europa sowie in Nord- und Südamerika ausbauen werden. Auf Grundlage der dann schon bestehenden Geschäftsbeziehungen und der damit aufgebauten Reputation bieten sich für LEONI zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten im europäischen Markt. LUXSHAREs Expertise in den Bereichen Steckverbinder und Elektronik erlaubt es LEONI künftig, zum Vorteil seiner Kunden verstärkt integrierte Lösungen anzubieten. Darüber hinaus ermöglicht die Partnerschaft die Förderung des Wissenstransfers und kann damit zu signifikanten Prozessverbesserungen im Produktionsbereich führen. Durch den Austausch von Fachwissen und Best Practices werden innovative Lösungen entwickelt, die die Effizienz und Qualität der Produktionsprozesse steigern und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit von LEONI erhöhen können. Durch die Bündelung von Volumina zwischen LEONI und LUXSHARE erwarten wir darüber hinaus die Realisation von Skaleneffekten und damit positive Auswirkungen auf die Materialkosten. Die operative Stärke von LEONI in der EMEA- und Americas-Region und LUXSHARES Netzwerk in Asien bieten beiden Partnern die Möglichkeit, regionale Bedürfnisse der Kunden flexibel zu erfüllen und weltweit wettbewerbsfähig produzieren zu können. Der Vorstand erwartet zudem, dass die finanzielle Stabilität der LEONI-Gruppe durch die Ablösung der bisherigen Konsortialfinanzierung durch LUXSHARE gestärkt wird. Aufgrund des besseren Ratings von LUXSHARE werden günstigere Finanzierungsbedingungen für LEONI erwartet, was zu niedrigeren Zinsen und damit zu einem höheren Net Free Cash Flow führen kann. Dies kann wiederum zu einer Reduzierung der Schulden und einer sukzessiven Verbesserung der Fremdkapitalquote beitragen. Der Geschäftsbereich ACS wird das Kernstück des Automobilsegments von TITL sein, wodurch ihre Position als unabhängiger Lieferant von Kabeln für die Automobilindustrie gestärkt wird. Standort-/Länderrisiken - Die Standortpolitik des LEONI-Konzerns orientiert sich stark an den Anforderungen der Kunden, denen LEONI auf Auslandsmärkten folgt. Aus diesem Grund ist es für LEONI essentiell, den Produktions-Footprint aktiv zu überwachen und wenn nötig, entsprechend anzupassen. Preis- und Kostendruck führen zu einem überproportionalen Wachstum der Produktionskapazitäten in Niedriglohnländern. Dadurch erfolgen Lieferungen an Kunden häufig über mehrere Grenzen hinweg. In einigen Regionen und Ländern bestehen zudem politische Risiken, beispielsweise in Nordafrika, Mexiko, der Türkei, Südkorea und der Ukraine. Instabile politische Verhältnisse können zu Unruhen und auch zu Streiks an unseren dortigen Produktionsstandorten oder zu Schließungen von See- und Flughäfen führen. Die Möglichkeit einer vorübergehenden Belieferung unserer Abnehmer aus Produktionsstätten in anderen, nicht betroffenen Ländern ist aufgrund der kundenspezifischen Bordnetze stark eingeschränkt. Die Bedeutung dieses Risikofaktors wird durch Just-in-time- und Just-in-Sequence-Belieferung sowie das Single-Source-Prinzip mancher Kunden zusätzlich erhöht. Eine Verlagerung ist nur mit einem entsprechenden Vorlauf möglich, der jedoch durch den Aufbau der notwendigen Produktionsmitarbeiter*innen und -kapazitäten limitiert wird. Deshalb bieten wir unseren Abnehmern optional eine Belieferung aus zwei Standorten in verschiedenen Ländern an. In vielen Fällen haben sich unsere Kunden aus Wirtschaftlichkeitsgründen jedoch entschieden, das Risiko einer 100-prozentigen Belieferung aus einem Land weiter mitzutragen. Ein Ausfall der Lieferkette zum Kunden, beispielsweise aufgrund von Unruhen oder Naturkatastrophen, könnte zu einem mehrwöchigen Lieferengpass führen. Alle Produktionsstandorte haben vorbeugende Maßnahmen umgesetzt und in einem weltweiten Notfallkonzept dokumentiert. Sie reichen von einem rund um die Uhr tätigen Wachdienst bis zu Feuerschutzanlagen. Zudem befindet sich kein LEONI-Standort in einem Gebiet, das bekanntermaßen durch Erdbeben, Überschwemmungen oder sonstige Naturkatastrophen extrem gefährdet ist. Ferner könnten wir Lieferengpässe aufgrund der Anzahl an Produktionsstätten sowie bestehender Kapazitätsreserven auch durch kurzfristige Verlagerung der Produktion ausgleichen. Zur Absicherung der Standortrisiken hat LEONI entsprechende Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen abgeschlossen, die jährlich neu verhandelt werden. Der Ende Februar 2022 ausgebrochene Krieg zwischen Russland und der Ukraine betrifft LEONI bei der Bordnetzfertigung und könnte wie in Vorjahren auch zu größeren Lieferausfällen auf der Beschaffungsseite, längerfristigen Produktionsausfällen, z. B. durch Nichtverfügbarkeit von Mitarbeiter*innen oder durch den Ausfall von IT- bzw. ERP-Systemen, Rohstoffknappheit sowie Ausfällen in der Lieferkette zum Kunden führen. Weiterhin könnten Vermögenswerte von LEONI in der Ukraine zerstört werden. Die genannten Ereignisse können bei Eintritt einzeln oder in Kombination weiterhin zu unvorhersehbaren Umsatz- und Ertragsausfällen führen. Um diese Effekte bei Risikoeintritt abzumildern, wurden Maßnahmen umgesetzt, um für die betroffenen Projekte einerseits die Produktion in der Ukraine selbst zu sichern, z. B. durch Erhöhung der Sicherheit der Mitarbeiter*innen oder Sicherstellung der Energieversorgung und andererseits die Produktion an anderen Standorten zu duplizieren und damit die Verantwortung in die jeweiligen Länder zu übertragen. Damit konnte bisher und soll auch weiterhin eine weitestgehend unterbrechungsfreie Produktion sichergestellt werden. Risiken und Chancen aus Absatzschwankungen (Konjunktur / Ukraine) - Der Großteil des LEONI-Konzernumsatzes entfällt auf Kunden aus der Automobilindustrie und deren Lieferanten. Dadurch hat die aktuelle Marktentwicklung in dieser Branche einen großen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und das Konzernergebnis von LEONI. In 2024 hat sich die Konjunktur deutlich eingetrübt und sich zu einer Rezession entwickelt, welche mittelbar Einfluss auf die LEONI-Gruppe hat. Die europäischen OEMs haben insbesondere in 2024 unter einer deutlich abgekühlten Nachfrage der Endkunden gelitten, die sich nach Einschätzung des Vorstands in den folgenden Jahren bis voraussichtlich 2027 nicht wesentlich verbessern wird. Dies hat bereits in 2024 zu einer deutlich geringeren Anzahl von Kundenabrufen geführt. Die Erwartungen an die Marktentwicklung bis 2027 verharren trotz der überwundenen COVID-19 Pandemie und Halbleiterknappheit auf niedrigem Niveau, da weiterhin Unsicherheiten hinsichtlich der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung, der Entwicklung der allgemeinen Verbraucherpreissteigerungen und somit der Nachfrage im Automobilsektor, bedingt durch die schwindende Kaufkraft der Endkunden, bestehen. Außerdem erhöht sich durch politische Entwicklungen die Gefahr von internationalen Handelskonflikten weiter. Deutlich verringerte Absätze oder schwer planbare Nachfrage kann Produktionsunterbrechungen, einschließlich Werksschließungen bei unseren Kunden zur Folge haben. Ebenso kann es auch weiterhin zu Lieferengpässen bei Vormaterialien für die eigene Produktion kommen. Um die Auswirkungen zu minimieren, steht LEONI in ständigem Kontakt mit seinen Kunden und Lieferanten, um die laufende Produktion sowie die Warenflüsse und -bestände zu steuern. Diese Faktoren haben nach wie vor schwer abschätzbare Auswirkungen auf die LEONI-Gruppe. Zusammenfassend können die Auswirkungen einer noch negativeren Konjunkturentwicklung, des Ukraine-Kriegs, von Störungen in den Lieferketten und internationaler Handelskonflikte nach wie vor zu unerwarteten Umsatzausfällen und unerwarteten Ergebniseffekten führen, die die Liquiditäts- und Ertragslage von LEONI insgesamt negativ belasten könnten. Grundsätzlich besteht für LEONI die Chance, durch eine bessere Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds oder beispielsweise durch die (Wieder-)Einführung von Maßnahmen zur Förderung von Elektromobilität eine entsprechend steigende Nachfrage in den bearbeiteten Märkten höhere Umsätze zu erzielen als erwartet. Risiken aus der Absatzpreisentwicklung - LEONI liefert seine Produkte in Märkte, die durch sehr hohen Wettbewerb gekennzeichnet sind. Der in der Automobilindustrie weiterhin herrschende Trend zur Beteiligung der Zulieferer an den Entwicklungskosten und unerwartet hohe, notwendige Preiszugeständnisse stellen damit ein Risiko dar. Dieses Risiko minimieren wir durch eine professionelle Vertriebsleistung und Verhandlungen sowohl zur Kompensation von Stückzahlreduzierungen als auch zur Weitergabe gestiegener Lohn- und Materialkosten. In Anbetracht der sich möglicherweise weiter verschärfenden Krise in der Automobilbranche und des erfolgten Einstiegs von LUXSHARE ist zu beobachten, dass die deutschen OEMs zunehmend zurückhaltender bei Verhandlungskompromissen bezüglich Kompensationszahlungen werden könnten. Risiken aus Kupferpreisschwankungen - Bei LEONI wird Kupfer als wesentliches Vormaterial eingesetzt. Daher beeinflusst der Weltmarktpreis für diesen Rohstoff, der deutlichen Schwankungen unterworfen ist, in hohem Maße die Materialkosten im Konzern, sodass diese Kupferpreisschwankungen sowohl als eigenständiges Risiko, aber auch als eigenständige Chance betrachtet werden. Bei einem über längere Zeit steigenden Kupferpreis ist durch die zeitlich verzögerte Kostenweitergabe an unsere Kunden stichtagsbezogen ein negativer Liquiditäts- und Ergebniseffekt möglich. Erhebliche Nachfragerückgänge können dazu führen, dass wir bei gleichzeitigem Kupferpreisrückgang einen Teil der von uns auf Termin zu höheren Einstandspreisen gekauften Kupferbestände zu niedrigen Preisen verkaufen müssen. Dadurch würde sich ebenfalls ein negativer Ergebniseffekt ergeben. Kupferterminkäufe werden nur mit korrespondierendem Grundgeschäft zur Absicherung der mit unseren Kunden vereinbarten Abrechnungsmodelle getätigt. Bei einem zum Stichtag stark fallenden Kupferpreis können sich Abwertungsrisiken für die Kupferbestände ergeben. Eine Verknappung der Kupferbestände kann zu Lieferengpässen und höheren Kupferpreisen führen. Um Lieferengpässe zu vermeiden, setzt LEONI auf langfristige und direkte Lieferbeziehungen mit den Kupferlieferanten. Mit dem erfolgten Abgang des Geschäftsbereichs ACS aus dem LEONI Konzernverbund wird sich das hier beschriebene Risiko auf ein niedrigeres Niveau reduzieren. Risiken und Chancen aus Materialverfügbarkeit und -preisentwicklung (ohne Kupfer) - Anhaltende Materialknappheiten aufgrund zu geringer Produktionskapazitäten sowie inflationsbedingte Kostensteigerungen (z. B. Material-, Personal-, Logistik- oder Energiekosten) können zu zusätzlichen Kostensteigerungen bei unseren wichtigsten Teile- und Rohstofflieferanten führen. Dies kann Preisforderungen und damit einen Anstieg der Einkaufspreise bei den entsprechenden Einzelteilen und zusätzlich bei Verknappung auch Lieferengpässe nach sich ziehen. Den auftretenden Materialkostensteigerungen unserer Lieferanten wird durch gezielte Gegenmaßnahmen entgegengewirkt. Hierbei handelt es sich um aufeinander abgestimmte Maßnahmenprogramme, die über verschiedene Bereiche hinweg durch konsequente Verhandlungen und daraus resultierenden Vereinbarungen sowohl mit Lieferanten als auch mit Kunden zur Risikomitigierung beitragen. Gleichwohl besteht in diesem Zusammenhang grundsätzlich das Risiko, dass die Materialkostensteigerungen von den betroffenen Lieferanten nicht vollständig reduziert werden können bzw. nicht alle Materialkostensteigerungen an die Kunden weiterbelastet werden können. Generell würde sich eine günstigere Entwicklung der Teile- und Rohstoffpreise sowie eine sich weiterhin abschwächende Inflation positiv auf die Materialkostenquote und damit auf die Margen von LEONI auswirken. Risiken und Chancen aus der Digitalisierung - Mit der Digitalisierung (Internet der Dinge, Industrie 4.0) sind Risiken verbunden, die zu neuen Wettbewerbern oder der Substitution von existierenden Lösungen führen könnten. Die Megatrends in der Automobilindustrie wie E-Mobilität, autonomes Fahren, Vernetzung (Connected Cars) oder Dekarbonisierung in Kombination mit den gesellschaftlichen Trends wie dem Wunsch nach einer Mobilitätswende und nach mehr Nachhaltigkeit ermöglichen LEONI insgesamt gute Wachstumschancen. Diese Trends werden eng von einer fortschreitenden Digitalisierung und einem wachsenden Reifegrad an Künstlicher Intelligenz begleitet und bieten LEONI die Möglichkeit, bei der Neukonzeption der klassischen Bordnetze hin zur zonalen Architektur mit intelligenten und nachhaltigen Lösungen sowie zukunftsfähigen Innovationen diese Trends mitzugestalten und damit an den Erfolgen im Zuge des Wandels zu partizipieren. Operative Risiken und ChancenProjekt- und Performancerisiken - Neben den projektübergreifenden Risiken, wie z. B. den Standort-/Länderrisiken und den Personalkostenschwankungen, gibt es auch projektspezifische Kostenrisiken. Sie können aus Sondermaßnahmen zur Sicherstellung des Produktionsstarts bei unseren Kunden während der Anlaufphase resultieren oder z. B. aus Kalkulationsfehlern, die sich eventuell auf die komplette Laufzeit auswirken. Sofern es nicht gelingt, die Vielzahl der jährlichen Fertigungsanläufe termingerecht und den Anforderungen der Kunden entsprechend sicherzustellen, könnte dies gravierende Folgen für das künftige Geschäft haben. Mit Hilfe eines Frühwarnsystems auf Basis der Risiken und Chancen bezogen auf die Projektlaufzeit können potentielle Risiken frühzeitig antizipiert und damit minimiert werden. Falls sich ein Projekt kundenseitig verzögert, kann dies zu Umsatz- und Ertragsverlusten führen, die über Verhandlungen erst zeitverzögert wieder teilweise oder komplett ausgeglichen werden können. Darüber hinaus bestehen neben den Kostenrisiken auch Effizienzrisiken in einzelnen bereits laufenden Kundenprojekten, die beispielsweise durch Störungen in den Lieferketten, Volatilität in den Kundenabrufen, die Organisation der Produktionsabläufe oder durch Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften verursacht werden können. Aufgrund der engmaschigen Steuerung der Kundenprojekte in der Verantwortung des globalen Projektmanagements und der damit einhergehenden engen Verzahnung aller Funktionsbereiche mit den Produktionsstandorden werden Effizienzpotentiale fortlaufend identifiziert und die Umsetzung der notwendigen effizienzsteigernden Maßnahmen überwacht, um die Rentabilität der Kundenprojekte konsequent zu steigern. Zudem werden die wesentlichen Kundenprojekte regelmäßig intensiv durch die Controlling-Abteilung geprüft und, soweit notwendig, drohende Verluste für einzelne Projekte erfasst bzw. Projektplanungen angepasst. Cyberrisiken - Ein weltweit operierendes Unternehmen wie LEONI kann nur mit Hilfe komplexer IT-Systeme gesteuert werden. Auch die permanente Lieferbereitschaft - insbesondere gegenüber der Automobilindustrie, die in der Regel eine Just-in-time- oder Just-in-Sequence-Lieferung fordert - hängt von der ständigen Verfügbarkeit der entsprechenden Systeme und Daten ab. Gravierende Störungen wie Systemausfälle, Angriffe auf unsere Netzwerke, der Verlust oder die Manipulation von Daten können Ausfälle in der Lieferkette zum Kunden zur Folge haben. LEONI arbeitet sowohl im konzeptionellen als auch im operativen Bereich permanent an der Optimierung des IT-Umfeldes. Ein Beispiel dafür ist das Vorhalten eines zweiten, redundanten Rechenzentrums als Notfallsystem. Darüber hinaus steigen die Bedrohungen für unsere Informationssicherheit aufgrund der weltweit zunehmenden Professionalität in der Computerkriminalität. Wie andere große multinationale Unternehmen sind wir Cyber-Angriffen von erfahrenen Gegnern ausgesetzt, die vom organisierten Verbrechen und von Nationen, die Wirtschaftsspionage betreiben, unterstützt werden. Zur Risikominimierung ergreifen wir eine Reihe von Maßnahmen, die unter anderem die sogenannte Netzwerksegmentierung, die Schulung von Mitarbeiter*innen sowie die Überwachung unserer Netzwerke und Informationssysteme etwa durch Firewalls und Virenscanner umfassen. Außerdem besteht eine Cybersecurity Versicherung, die einen Teil des verbleibenden Risikopotenzials abdeckt. Risiken aus Informationstechnologie - Im Geschäftsjahr wurde das Projekt zur Einführung von SAP S/4 HANA im Bereich Wiring Systems konsequent fortgeführt und zu Mitte des Jahres, am ersten Pilotstandort Ägypten erfolgreich live gesetzt. Dieser Meilenstein und die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen weiterführend als Grundlage, unseren standardisierten, industriellen Ansatz weiterzuentwickeln und dies als Standard-Lösung in weitere Standorte und Länder auszurollen. Damit lässt sich zusammenfassend feststellen, dass die SAP-Funktionalitäten einschließlich der Konnektivität zu den Produktionsgeräten planmäßig funktioniert. Gleichwohl bestehen Risiken in einem Großprojekt zur Ablösung bestehender ERP-Systeme insbesondere durch die Abhängigkeit hochvernetzter Prozesse und Systeme. Daher wird jeder Projektschritt und jede weitere Einführung von den entsprechend notwendigen Risikoassessments begleitet. Risiken aus Produkthaftung/Rückruf - LEONI-Produkte werden überwiegend für technisch anspruchsvolle Erzeugnisse oder Systeme mit hohen Sicherheitsstandards verwendet. Ein Ausfall könnte zu weitreichenden Konsequenzen von Stillstandskosten über Vertragsstrafen bis hin zu Personenschäden führen. Die damit verbundenen Produkthaftungsrisiken minimieren wir durch Maßnahmen im Rahmen der Prozesssicherheit und des Qualitätsmanagements. Grundsätzlich sind die LEONI-Werke nach ISO 9001 zertifiziert, ein Teil der Werke in Abhängigkeit von den zu beliefernden Abnehmergruppen beispielsweise zusätzlich nach IATF 16949 (Automobilindustrie), EN/AS 9100 (Luft- und Raumfahrt) und ISO 13485 (Medizintechnik). Zudem bestehen Versicherungen für Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung sowie für Rückrufaktionen. Um ein strukturiertes Notfallmanagement sicherzustellen, werden Produkthaftungsfälle und Rückrufe über einen Red Alert Prozess an alle betroffenen Bereiche gemeldet. Risiken aus dem Verlust eines Kunden - Der Verlust eines oder mehrerer von uns belieferter Großkunden kann übergangsweise zu Gewinn-/Deckungsbeitragsausfällen und zusätzlichen Kapazitätsanpassungskosten führen. Die langen Vertragslaufzeiten, meistens über die Lebensdauer einer Fahrzeugbaureihe, sowie der Aufbau sehr enger und stabiler Kundenbeziehungen, z. B. durch eine umfassende Entwicklungsarbeit und einen zuverlässigen Lieferservice, sorgen dafür, dass sich ein Kundenverlust in der Regel frühzeitig ankündigen würde und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden könnten. Risiken im Zusammenhang mit Personal - Veränderungen in der Verfügbarkeit von Mitarbeiter*innen in Hoch- und vielen Niedriglohnländern (z. B. durch einen wachsenden Fachkräftemangel) oder politisch initiierte Lohnanpassungen sowie ein damit einhergehender Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten an beschäftigungsintensiven Produktionsstandorten in Osteuropa, Nordafrika und Asien stellen das Personalmanagement vor Herausforderungen. Aufgrund des hohen Umfangs an Produktion in Ländern mit niedrigem Lohnniveau können sich Mindestlohnsteigerungen dort in den Personalkosten deutlich auswirken. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber Beschäftigte rekrutieren und binden zu können, werden in Ländern mit Neuanläufen verstärkt Anstrengungen zur Personalbeschaffung, -bindung und -förderung unternommen - zum Beispiel interne Qualifizierungs- und Integrationsprogramme sowie zusätzliche Sozialleistungen. Die oben beschriebenen Unwägbarkeiten könnten auch 2025 negative Effekte auf die Verfügbarkeit von Personal sowie die Personalkostenentwicklungen haben. Um dem vorzubeugen und entgegenzuwirken, hat LEONI an den Produktionsstandorten Maßnahmen initiiert und umgesetzt, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. In 2024 hat LEONI Programme zur Restrukturierung und zur Reduzierung der Overhead- & Produktions-Kosten initiiert und umgesetzt. Diese Programme zielen neben nachhaltigen Einsparungen auch auf die Verlagerung von vordefinierten Tätigkeiten in Best-Cost-Länder ab. Sollten die geplanten Einsparungen erst später oder nicht vollständig erreicht werden, könnte dies die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von LEONI beeinträchtigen. Chancen aus operativen Stärken - Zu den operativen Stärken des LEONI-Konzerns zählen die in den wichtigsten Märkten europaweit starke Position, unsere globale Vertriebs-, Entwicklungs- und Produktionspräsenz sowie das breite, internationale Kundenportfolio. Diese Faktoren ermöglichen es uns, weltweit von positiven Marktentwicklungen zu profitieren. Zudem fokussiert sich LEONI klar auf Kernprodukte und -märkte, verfügt entlang der gesamten Wertschöpfungskette über eine durchgehend hohe Kompetenz und deckt ein umfangreiches Technologieportfolio ab. FinanziellLiquiditäts- und FinanzierungsrisikenMitte des Jahres 2023 wurden die bestehenden Finanzierungsverträge bis Ende 2026 verlängert und den Markt- und Unternehmensgegebenheiten angepasst. In diesem Zusammenhang hat sich die LEONI AG, als auch verschiedene Konzerngesellschaften, dazu verpflichtet, den Kreditgebern Sicherheiten zu stellen. Für die LEONI-Gruppe bestand damit nach Ansicht des Vorstandes eine stabile Finanzierungsbasis bis zum Ende des Finanzierungszeitraums. Die Finanzierungsdokumente beinhalteten bestimmte Verhaltenspflichten (sog. Undertakings und Financial Covenants) für die Darlehensnehmer und die verpflichteten Unternehmen. Diese Verhaltenspflichten umfassten unter anderem bestimmte Informations- und Mitteilungspflichten sowie die regelmäßige Übermittlung von Finanzinformationen an die Darlehensgeber, Beschränkungen bei der Veräußerung von Vermögenswerten sowie einer Pflichtsondertilgung bei Überschussliquidität, Verpflichtungen zur Einhaltung einer bestimmten Mindestliquidität sowie eines Verschuldungsgrades auf Gruppenebene. Die Nichteinhaltung der Verhaltenspflichten konnte in letzter Konsequenz ein Kündigungsrecht der Kreditgeber auslösen. Im Berichtsjahr wurden alle Verhaltenspflichten der Finanzierungsdokumente erfüllt. Mit dem Vollzug der strategischen Partnerschaft mit der LUXSHARE-Gruppe wurden die bestehenden Finanzschulden sowie die Reverse Factoring Fazilitäten durch LUXSHARE abgelöst. Neben einer Tilgung der Finanzschulden aus dem vereinnahmten Kaufpreis für die ACS in Höhe von 320 Mio. € werden in diesem Zusammenhang Gesellschafterdarlehen in Höhe von 595 Mio. € an die LEONI AG ausgereicht, die sich aus Darlehen mit einer fixen Verzinsung und einem Tilgungsplan (erste Tilgungen beginnend Mitte des Jahres 2028) und einer Laufzeit bis Mitte 2030 in Höhe von 385 Mio. € sowie aus einer Kreditlinie zur Deckung des Working Capital Bedarfs in Höhe von 210 Mio. € zusammensetzen. Financial Covenants wurden nicht vereinbart. Durch die in 2025 vollzogene Gesellschafterfinanzierung wird nach Einschätzung des Vorstands das nach bisherigem Stand notwendige Finanzierungsvolumen sowie die Liquidität bis zunächst 2030 gesichert. Nachdem der Konzern in den letzten Jahren mit einer negativen Ertragslage und einer negativen Liquiditätsentwicklung konfrontiert war, beinhaltet die aktuelle Mittelfristplanung weitere Sanierungsmaßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der operativen Profitabilität von LEONI (u.a. Kostensenkungen im administrativen Bereich, Effizienzmaßnahmen im Einkauf und der Produktion sowie Absatzpreissteigerungen durch die Weitergabe von inflationsbedingten Kostensteigerungen an die Kunden). Weiterhin werden Konsolidierungen von Werksstrukturen in Erwägung gezogen. Durch die Maßnahmen soll auch im Geschäftsjahr 2026 ein positiver Net Free Cashflow erzielt werden. Unvorhergesehene Entwicklungen im Zusammenhang mit der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen einer länger anhaltenden Rezession, der Entwicklung der allgemeinen Verbraucherpreissteigerungen, mit dem Ukraine-Krieg, internationalen Handelskriegen, können zu einem Risiko führen, dass die Ertragslage negativ beeinflusst. Zum anderen können signifikante Verzögerungen bei der Umsetzung bzw. das Verfehlen der geplanten operativen Sanierungsmaßnahmen den Erfolg des operativen Turnarounds negativ beeinflussen. Risiken aus Forderungsausfällen - Der Ausfall des Forderungsbestands gegenüber einem großen Kunden stellt ein Risiko dar. Zur Vorsorge werden alle Kunden, die mit dem LEONI-Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, einer Bonitätsprüfung unterzogen. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur ermöglicht eine laufende Überwachung des Risikos. Als weiteres Instrument zur Reduzierung des Ausfallrisikos dient das Factoring, welches als True Sale Factoring für ausgewählte Kunden erfolgt. Im Übrigen haben einzelne Gesellschaften unter dem Aspekt der Abwägung von Risiko und Wirtschaftlichkeit eine Warenkreditversicherung zum Schutz vor Forderungsausfällen abgeschlossen. Sowohl beim Factoring als auch bei der Warenkreditversicherung für eigene Forderungen hat sich im Berichtsjahr gezeigt, dass die Warenkreditversicherer weiterhin vor dem Hintergrund der Rezession und dem dadurch erhöhten Risiko von Unternehmensinsolvenzen und Zahlungsausfällen zurückhaltend bei der Gewährung von Kreditlinien sind. Dadurch steigt einerseits das Risiko, dass die Forderungen nicht im geplanten Umfang an die Factoring-Partner verkauft werden können, und andererseits das Risiko von Ausfällen von eigenen Kundenforderungen, die nicht versichert werden konnten. Beides könnte negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis und die Liquidität haben. Wesentliche Auswirkungen daraus auf die Möglichkeit von LEONI, Forderungen zu verkaufen oder zu versichern, haben sich bislang nicht ergeben. Risiken und Chancen aus Pensionsverpflichtungen - Eine Niedrigzinsphase könnte auch Auswirkungen auf die Pensionsfonds von LEONI haben und sich in einem erhöhten Zahlungsmittelabfluss zur nach lokalen Regelungen vorgeschriebenen Verminderung einer Unterdeckung auswirken. Umgekehrt bietet ein inflationsbedingt höheres Zinsniveau die Chance, dass die erforderlichen Zuwendungen von LEONI zur Absicherung der Pensionsverpflichtungen niedriger ausfallen. Risiken und Chancen aus der Währungsentwicklung - Hauptsächlich tätigen wir unsere Geschäfte in Euro oder in lokalen Märkten in der jeweiligen Landeswährung. Aufgrund der Globalisierung der Märkte sind wir jedoch mit Währungsrisiken konfrontiert. In der Konzernholding, der LEONI AG, verantwortet die Abteilung Corporate Finance & Treasury in Zusammenarbeit mit einer Währungskommission Risiken im Währungsbereich und berichtet diese an das zentrale Risikomanagement. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften bzw. den geplanten Transaktionen. Die Auswahl der einzusetzenden Sicherungsinstrumente erfolgt regelmäßig nach eingehenden Analysen des abzusichernden Grundgeschäfts. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen. Zur Sicherung unserer operativen Geschäftstätigkeit nutzen wir neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme der Währungssicherung finanzieren wir ausländische Tochtergesellschaften überwiegend in der jeweiligen funktionalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung. Ökonomische Währungsrisiken ergeben sich zudem durch die Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit einzelner Standorte (Werke) infolge von Veränderungen der Währungsrelation. Schwankende Währungskurse können für die nicht mit Termingeschäften abgesicherten Umfänge auch zu einem positiven Effekt führen. ComplianceRisiken aus Compliance-Verstößen - Angesichts der weltweiten Geschäftstätigkeit von LEONI und insbesondere der Tatsache, dass Betrug, Korruption und Erpressung in bestimmten Ländern, in denen LEONI tätig ist, weit verbreitet sind, kann es grundsätzlich zu Compliance-Verstößen kommen, die zu erheblichen Bußgeldern, Reputationsverlust und Schadensersatzansprüchen führen. Je nach Land sind auch Haftstrafen für Führungskräfte und beteiligte Mitarbeiter*innen möglich. Mit einem Compliance Management System vermindert LEONI diese Risiken aus Rechts- und Richtlinienverstößen. Risiken aus dem Kartellrecht - LEONI unterliegt der kartellrechtlichen Regulierung in der EU und anderer Rechtsordnungen und ist daher Risiken in Bezug auf die Einhaltung dieser Vorschriften sowie die damit verbundenen Durchsetzungsmaßnahmen und Entschädigungen an private Parteien im Falle der Nichteinhaltung ausgesetzt. Die Feststellung eines Verstoßes gegen das Kartellrecht könnte negative Auswirkungen auf LEONI haben. Wie bereits im Vorjahr berichtet, wurden seit Oktober 2011 in den USA und Kanada mehrere Zivilverfahren in Form von Sammelklagen und sonstigen Klagen gegen LEONI und weitere Bordnetzhersteller wegen angeblicher Verstöße gegen das Kartellrecht eingeleitet. Zwischenzeitlich sind sämtliche Verfahren in den USA durch Vergleich erledigt, es gab im Berichtsjahr auch keine Aktivitäten mehr zu außergerichtlich geltend gemachten Ansprüchen. Das verbliebene Verfahren in einer Provinz in Kanada ruht seit 2014. LEONI geht nach Einschätzung der dortigen Rechtsanwälte davon aus, dass sich dieses Verfahren durch den Abschluss in anderen Provinzen erledigt hat. Der formale Abschluss des Verfahrens steht jedoch noch immer aus. Im Januar 2022 haben im Zuge von Ermittlungen des Bundeskartellamts (BKartA) gegen verschiedene Kabelhersteller und weitere branchennahe Gesellschaften auch an Standorten der LEONI-Gruppe Durchsuchungen stattgefunden. Grund für die Durchsuchungen ist der Verdacht, dass Kabelhersteller die Berechnung branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland miteinander koordiniert haben sollen. LEONI kooperiert mit den Behörden und hat unmittelbar eine interne Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet. Derzeit haben sich keine hinreichenden Anhaltspunkte für Verstöße ergeben, die die Verurteilung zu einer Geldbuße wahrscheinlich erscheinen lassen könnten. Insbesondere gibt es derzeit keine Belege für Absprachen/Abstimmungen in den für den Verjährungsrelevanten Zeitraum der letzten fünf Jahre. Gleichzeitig gibt es Ansatzpunkte für eine aussichtsreiche Verteidigung gegen die derzeit bekannten Vorwürfe des Bundeskartellamts. Risiken aus Exportkontrolle und Zoll - Politische oder regulatorische Änderungen z. B. bei Exportkontrollvorschriften, Embargomaßnahmen oder Zollbestimmungen, können unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen und unsere Finanz- und Ertragslage beeinträchtigen. Bei Verstößen gegen diese Regulatorien kann es zu Strafzahlungen, Sanktionen sowie Reputationsschäden kommen. Wir achten auf die konsequente Einhaltung der entsprechenden. Dazu sind die Verantwortlichkeiten und die Prozesse in Bezug auf die Einhaltung von Exportkontrollvorschriften und Embargomaßnahmen in einer Konzern-Richtlinie festgelegt und für die Überwachung der Prozesse in den Ländern Exportkontroll-Koordinatoren benannt, die regelmäßig geschult werden. Protektionistische Maßnahmen, Handelskriege oder Sanktionen können die Geschäftstätigkeit von LEONI beeinträchtigen. Die Zunahme von regionalen oder internationalen Handelshemmnissen einschließlich Antidumping Zöllen sowie der Rückzug von Staaten aus bi- und multilateralen Handelsabkommen können sich negativ auf das weltwirtschaftliche Umfeld auswirken und damit zu einer geringeren Nachfrage nach den Produkten von LEONI führen. Darüber hinaus können Handelshemmnisse oder erhöhte Zollkosten die Produktionskosten steigern und folglich die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte von LEONI beeinträchtigen sowie das operative Ergebnis negativ beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurden die potenziellen Auswirkungen der von der U.S. Regierung angedrohten zusätzlichen Importzölle für Waren aus Mexiko eingehend analysiert. Es wurden umfassende Gegenmaßnahmen entwickelt, die im Falle der Umsetzung mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch Weiterbelastung der Zusatzkosten an die Kunden das Schadenausmaß auf ein Minimum reduzieren würden. Als globaler Zulieferer der Automobil- und Industriebranche ist LEONI Risiken ausgesetzt, die mit der Entwicklung der Weltwirtschaft und den Rahmenbedingungen eines freien Handels zusammenhängen. Aus diesem Grund analysieren wir laufend die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken für LEONI. Risiken von Corporate Governance-Verstößen - Grundsätzlich besteht das Risiko, dass Organe und/oder Mitarbeiter*innen gegen Gesetze, interne Richtlinien oder von LEONI anerkannte Standards guter Unternehmensführung verstoßen. Risiken und Chancen aus Nachhaltigkeitsentwicklungen - Das Thema Nachhaltigkeit nimmt eine führende Stellung für LEONI ein. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir in zunehmendem Maße Nachhaltigkeitsstandards erfüllen, wie auch die damit verbundenen gesetzlichen sowie kundenspezifischen Anforderungen mit Blick auf Arbeitnehmerbelange, Umweltbelange und die Achtung der Menschenrechte entlang der Wertschöpfungskette. Klimabezogene Risiken können auch Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Vermögenswerte des Konzerns haben. Dazu gehören insbesondere Naturkatastrophen und in deren Folge z. B. Beschädigungen von Produktionsanlagen und -material. Diesen Risiken begegnet LEONI durch den Abschluss von entsprechenden Versicherungen. Beurteilung der Chancen- und Risikosituation durch den VorstandMit der Umsetzung des finanzwirtschaftlichen Restrukturierungskonzepts im Jahr 2023 und der Sicherung der Finanzierung der LEONI-Gruppe bis mindestens Ende 2026 bestand nach Ansicht des Vorstandes ausreichend Spielraum für die Fortsetzung der operativen Genesung. Seit Vollzug der strategischen Partnerschaft ist die Finanzierung durch LUXSHARE gesichert, da damit die bestehenden Finanzschulden sowie die Reverse Factoring Fazilitäten durch LUXSHARE übernommen wurden. Durch das Gesellschafterdarlehen, ergänzt um eine Gesellschafter-Kreditlinie, wird das nach bisherigem Stand notwendige Finanzierungsvolumen bis zunächst 2030 gesichert. Es sind dabei keine Financial Covenants vereinbart worden. Wie oben beschrieben, können unvorhergesehene Entwicklungen im Zusammenhang mit der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen einer länger anhaltenden Rezession, der Entwicklung der allgemeinen Verbraucherpreissteigerungen, aus dem Ukraine-Krieg, internationalen Handelskriegen, zu einem Risiko führen, dass die Ertragslage negativ beeinflusst. Zum anderen können signifikante Verzögerungen bei der Umsetzung bzw. das Verfehlen der geplanten operativen Sanierungsmaßnahmen könnenden Erfolg des operativen Turnarounds negativ beeinflussen. Zusammenfassend schätzt der Vorstand die Erfolgsaussichten der operativen Genesung von LEONI insgesamt, trotz der Unwägbarkeiten aus der Konjunkturentwicklung, aufgrund einer länger anhaltenden Rezession, der Verbraucherpreisentwicklung, des Ukraine-Kriegs, den Störungen in den Lieferketten und internationaler Handelskonflikte mit hinreichender Sicherheit mittelfristig als gegeben ein. 4 NachtragsberichtAm 14. Februar 2025 gab der Aufsichtsrat bekannt, dass Herr Ingo Spengler, Mitglied des Vorstands der LEONI AG und COO zum 31. März 2025 sein Amt im Vorstand und in der Geschäftsführung der WSD niederlegen wird. Ab dem 1. April 2025 wird der Vorstand der LEONI AG nur noch aus zwei Mitgliedern bestehen, dem CEO und dem CFO. Die Nachfolge für den COO-Posten in der WSD ist Gegenstand laufender Gespräche und wird so bald wie möglich bekannt gegeben. Der Vollzug der strategischen Partnerschaft mit LUXSHARE und die damit zusammenhängende Veräußerung der LEONI Kabel GmbH wird im Kapitel ↄ Wichtige Ereignisse dargestellt. Die Auswirkungen auf die Finanzierung von LEONI sind im Kapitel ↄ Chancen- und Risikolage, Unterabschnitt: Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken, dargestellt. Am 11. Juli 2025 hat der Bundesrat dem Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zugestimmt. Wesentliche Inhalte des Gesetzes betreffen unter anderem die Wiedereinführung und Aufstockung der degressiven Abschreibung sowie die schrittweise Absenkung des Körperschaftssteuersatzes von 15 Prozent auf zehn Prozent in fünf Schritten um jeweils 1-Prozent-Punkt ab dem Veranlagungszeitraum 2028 bis 2032. Auswirkungen werden sich u.a. auf die künftige Bewertung der latenten Steuern ergeben, da bei der Bewertung der latenten Steuern der Steuersatz zu verwenden ist, der im Zeitpunkt der Umkehr von temporären Differenzen bzw. der Nutzung von Verlust- und Zinsvorträgen erwartet wird. Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts gab es keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns. 5 Prognosebericht5.1 Konjunkturelle RahmenbedingungenGesamtwirtschaftLaut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die globale Wirtschaft auch 2025 voraussichtlich unter dem langfristigen Wachstumspfad bleiben, der vor der Corona-Pandemie eingeschlagen worden war. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine behindern eine stärkere Erholung. Der IWF prognostiziert für die Weltwirtschaft im Jahr 2025 ein Wachstum von 3,3 Prozent (2026 ebenfalls 3,3 Prozent), was eine leichte Stabilisierung gegenüber 2024 (3,2 Prozent) darstellt, aber immer noch unter dem historischen Durschnitt (2000-2019) von 3,7 Prozent liegt. Trotz des leichten Wachstums zählen die anhaltend hohen Zinsen und Inflation (insbesondere der Energiepreise) sowie die politischen Unsicherheiten durch US-Zollpläne und die EU-Handelspolitik zu den Herausforderungen des Jahres 2025. In Summe ist die Wachstumsprognose für das Jahr 2025 weitgehend unverändert gegenüber der Prognose des IWF in seinem World Economic Outlook (WEO) Update vom Oktober 2024, was in erster Linie auf eine Aufwärtskorrektur in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist, die die Abwärtskorrekturen in anderen wichtigen Volkswirtschaften ausgleicht. Für die Gruppe der Industrieländer prognostiziert der IWF 2025 in Summe ein leichtes Wachstum von 1,9 Prozent (2024: 1,7 Prozent), getragen von den USA mit 2,7 Prozent (2024: 2,8 Prozent) und einer leichten Erholung der Eurozone mit 1,0 Prozent (2024: 0,8 Prozent). Für die deutsche Wirtschaft hat der IWF seine Prognose erneut gesenkt und erwartet für 2025 nur noch ein Wachstum von 0,3 Prozent (2024: -0,2 Prozent). Die Schwellen- und Entwicklungsländer halten laut IWF ihr Wachstum bei 4,2 Prozent (2024: 4,2 Prozent wobei China einen Prognosewert von 4,6 Prozent nach 4,8 Prozent im Vorjahr aufweist. Grafik Weltwirtschaftswachstum 2024 bis 2026scroll
Quelle: IWF, World Economic Outlook, Januar 2025, Schätzung / Hochrechnung Grafik Wirtschaftswachstum 2025 in ausgewählten Regionenscroll
Quelle: IWF, World Economic Outlook, Januar 2025, Schätzung / Hochrechnung BranchenkonjunkturNach einem Absatzanstieg auf den internationalen Automobilmärkten im Jahr 2024 von 3 Prozent prognostiziert der deutsche Branchenverband VDA für das laufende Jahr 2025 ein leichtes Plus von 2 Prozent auf dann weltweit 80,4 Mio. PKW und leichte Nutzfahrzeuge. Mit einer Nachfragebelebung um jeweils 2 Prozent in den USA und Europa bleiben beide Märkte weiterhin unter ihren Höchstständen vor der Corona-Pandemie. China erreicht dagegen einen neuen Absatzrekord, allerdings mit einem Wachstum im laufenden Jahr von nur noch 1 Prozent. Bei der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen erwarten Marktforscher für das Jahr 2025 eine stagnierende Zahl von rund 89 Millionen Stück gegenüber etwa 89,4 Millionen Stück im Vorjahr - jedoch mit regional unterschiedlicher Ausprägung. Die Prognosen für die Automobilindustrie wurden aufgrund der erwarteten politischen Veränderungen in den USA nach den Wahlen in allen Bereichen nach unten korrigiert. Ein leichter Anstieg der Produktion wird für China (weniger als ein halbes Prozent) und etwas kräftiger für den südasiatischen Raum (rund 4 Prozent) gesehen. Für Südamerika wird ein Anstieg der Fahrzeugproduktion zwischen 5 und 6 Prozent erwartet, dagegen erneut rückläufige Volumina in Europa (etwa -3 Prozent) sowie ein Minus in Nordamerika und dem Raum mittleren Osten und Afrika (jeweils etwa -2 Prozent), sowie der Ländergruppe Japan/Südkorea (etwa -1 Prozent). Der globale Anteil der Elektrofahrzeuge (BEV) an der Produktion soll dabei gegenüber dem Jahr 2024 von rund 13 Prozent auf rund 17 Prozent steigen, hinzu kommt ein ebenfalls steigender Anteil von Hybridfahrzeugen von rund 8 Prozent (2024: rund 6 Prozent). Die internationale Nutzfahrzeugindustrie wird Marktexperten zufolge im Jahr 2025 voraussichtlich rund 3,5 Millionen mittlere und schwere Nutzfahrzeuge produzieren. Dies stellt einen Anstieg von etwa 5 Prozent im Vergleich zu 2024 dar. Während in Asien, wo über die Hälfte der globalen Produktion stattfindet, ein Wachstum von etwa 7 Prozent erwartet wird, zeigt die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) ein Plus von etwa 4 Prozent und Amerika einen Anstieg von weniger als 1 Prozent im Vergleich zu 2024. 5.2 Erwarteter Geschäftsverlauf und zukünftige AusrichtungDie folgende Prognose basiert auf den beschriebenen konjunkturellen und branchenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie insbesondere der Budget- und Mittelfristplanung für die Jahre 2025 bis 2029. Mit dem am 9. Juli 2025 (bezüglich des Unternehmensbereichs ACS) bzw. am 10. Juli 2025 erfolgten Vollzug (Closing) der strategischen Partnerschaft mit der LUXSHARE-Gruppe wird sich nach Auffassung des Vorstands der Marktzugang, die technologische Kompetenz und die finanzielle Stabilität des Unternehmens mittelfristig deutlich verbessern. Synergien mit LUXSHARE sind in der dargestellten Prognose nicht enthalten. Für das Geschäftsjahr 2025 geht der Vorstand von herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus. Globale geopolitische Unsicherheiten bleiben bestehen. Die Weltwirtschaft bewegt sich weiterhin in einem durch Inflation und hohe Zinsen geprägten Umfeld, die Wachstumserwartungen für den globalen Automobilmarkt zeigen für 2025 eine stagnierende bis leicht rückläufige Entwicklung. Auch wenn sich die Lieferketten weiterhin weitgehend stabil zeigen, wird für die weltweite Autoindustrie erneut mit einem leichten Rückgang der Endkundennachfrage gerechnet. Die drohende Anhebung von Zöllen und wachsende Handelsbeschränkungen dürften im Laufe des Jahres die anhaltenden Herausforderungen verschärfen und zu Unsicherheiten bei der weiteren Produktionsentwicklung führen. Umso mehr konzentriert sich LEONI - wie im Vorjahr - auf die erfolgreiche Umsetzung interner Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und Erhöhung der Transparenz der Projekte und Geschäftsprozesse. Auch die Weitergabe steigender Faktorkosten an die Kunden ist weiterhin notwendig. Gleichzeitig wird LEONI versuchen, nicht zuletzt im Zuge der Partnerschaft mit LUXSHARE seine Marktstellung außerhalb des europäischen Heimatmarktes auszubauen. Zu den Chancen und Risiken verweisen wir auf die ausführlichen Ausführungen im ↄ Risiko- und Chancenbericht. Die folgende Tabelle gibt eine zusammenfassende Übersicht über die Prognose zu den aktuellen Steuerungskennzahlen. Prognose 2025 (fortgeführte Geschäftsbereiche)scroll
Der Vorstand erwartet 2025 einen Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche von rund 3,8 Mrd. € (2024: 3,8 Mrd. €). Aufgrund der insgesamt schwachen Markterwartungen bei hoher Volatilität der Abrufe rechnet der Vorstand mit einem Umsatz etwa auf Niveau des Vorjahres. Für das Konzern-EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche geht der Vorstand von einem hohen zweistelligen, positiven Mio. €-Bereich aus. Dabei werden höhere Kundenpreise sowie sowohl Kosten als auch Einsparungen aus Restrukturierungen und Standortmaßnahmen erwartet. Sondereffekte wie Wertaufholungen, Zusatzkosten im Zusammenhang mit der Volatilität von Kundenabrufen oder zusätzlichen Drohverlustrückstellungen sind nicht in der Prognose enthalten. Der Net Free Cashflow des fortgeführten Geschäftsbereichs wird im laufenden Geschäftsjahr 2025 im niedrig dreistelligen, positiven Mio. €-Bereich erwartet, im Wesentlichen ausgelöst durch den Kaufpreis aus dem Verkauf des Unternehmensbereichs Automotive Cable Solutions von 320 Mio. €. Gegenläufig machen sich höhere Investitionen, ein geringerer Aufbau des Factoringvolumens als auch die Auszahlungen für das Restrukturierungsprogramm negativ im Net Free Cashflow bemerkbar. Gesamtaussage zur künftigen EntwicklungDer Vorstand erwartet auf Basis der aktuellen Unternehmensplanung im Geschäftsjahr 2025 für den fortgeführten Geschäftsbereich einen leichten Umsatzrückgang gegenüber 2024 auf rund 3,7 Mrd. € sowie das EBIT im niedrig zweistelligen, positiven Mio. €-Bereich und den Net Free Cashflow im niedrig dreistelligen, positiven Mio. €-Bereich. Mit dem am 10. Juli 2025 erfolgten Vollzug (Closing) der strategischen Partnerschaft mit der LUXSHARE-Gruppe wird sich nach Auffassung des Vorstands der Marktzugang, die technologische Kompetenz und die finanzielle Stabilität des Unternehmens in Zukunft deutlich verbessern. Siehe hierzu die ausführlichen Ausführungen im ↄ Risiko- und Chancenbericht. 6 Erklärung zur UnternehmensführungDie Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f Abs. 4, 315d Handelsgesetzbuch (HGB) ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB ist die Prüfung der Angaben nach § 289f Abs. 2 sowie § 315d HGB durch den Abschlussprüfer darauf zu beschränken, ob die Angaben gemacht wurden. 1. Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und VorstandDer Aufsichtsrat der LEONI AG ist gemäß § 111 Abs. 5 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand und Fristen für deren Erreichung festzulegen. Im Dezember 2023 wurden durch den Aufsichtsrat folgende Zielgrößen für den Frauenanteil und Fristen zur Erreichung festgelegt:
Zum Zeitpunkt der Festlegung der o. g. Zielgrößen betrug der Frauenanteil jeweils 25 Prozent. 2. Zielgrößen für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des VorstandsZudem ist der Vorstand der LEONI AG gemäß § 76 Abs. 4 AktG verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands und Fristen für deren Erreichung festzulegen. Die LEONI AG berücksichtigt bei der Festlegung der angestrebten Quoten als technisch orientiertes Unternehmen branchenspezifische Gegebenheiten sowie den aktuellen Frauenanteil in der Belegschaft. Im Februar 2023 wurden durch den Vorstand folgende Zielgrößen für den Frauenanteil und Fristen zur Erreichung festgelegt:
7 Bericht über die Beziehungen zu verbundenen UnternehmenDer Vorstand der LEONI AG hat den nach § 312 AktG vorgeschriebenen Bericht für das Geschäftsjahr 2024 an den Aufsichtsrat erstattet und folgende Schlusserklärung abgegeben: "Wir erklären, dass die LEONI AG bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Wie unter Punkt III. Ziffer 2. des Berichts dargestellt, gab es solche Rechtsgeschäfte im Sinne von § 312 Abs. 1 Satz 2 AktG. Maßnahmen im Sinne von § 312 Abs. 1 Satz 2 AktG gab es im Berichtszeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 nicht.
Nürnberg, 15. Juli 2025 Der Vorstand Klaus Rinnerberger Dr. Harald Nippel Bilanz zum 31.12.2024Aktiva scroll
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024scroll
Anhang für das Geschäftsjahr 2024 der LEONI AGI. GrundlagenDie LEONI AG hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (HRB 202). Die LEONI AG agiert als Konzernholding mit dem Fokus auf Finanzierungs- sowie Governanceaufgaben. Andere Funktionen wurden auf die beiden Geschäftsbereiche des Konzerns übertragen. Dabei hält die LEONI AG die Beteiligungen an den Gesellschaften LEONI Kabel GmbH (Teilkonzernobergesellschaft der Division Automotive Cable Solutions, ACS) und LEONI Bordnetz-Systeme GmbH (Teilkonzernobergesellschaft der Wiring Systems Division, WSD) sowie an der LEONI Industry Holding GmbH und der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH. Der Jahresabschluss wurde unter Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB aufgestellt. Wie im zusammengefassten Lagebericht in Kapitel 2.2. "Wichtige Ereignisse" beschrieben, wurde am 17. September 2024 eine rechtlich bindende Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, in der Stefan Pierer und die chinesische LUXSHARE-Gruppe darin übereinkommen, dass LUXSHARE Precision Singapore Pte. Ltd, Singapur einen Anteil von 50,1 Prozent an der LEONI AG erwirbt, die gegenwärtig zu 100 Prozent von der L2-Beteiligungs GmbH, dessen alleiniger Anteilseigner Stefan Pierer ist, gehalten wird. Zugleich erwirbt die LUXSHARE-Tochtergesellschaft TIME Interconnect Singapore Pte. Ltd., Singapur, von der LEONI AG den Unternehmensbereich ACS vollständig für einen Kaufpreis von 320 Mio. €. Mit dem am 9. Juli 2025 (bezüglich des Unternehmensbereichs ACS) bzw. am 10. Juli 2025 erfolgten Vollzug (Closing) dieser Vereinbarungen wird sich nach Auffassung des Vorstands der Marktzugang, die technologische Kompetenz und die finanzielle Stabilität des Unternehmens in Zukunft deutlich verbessern. Die bisherigen Finanzschulden wurden dabei durch LUXSHARE sowie den Kaufpreis aus dem Verkauf der ACS abgelöst. In diesem Zusammenhang wurde der Ergebnisabführungsvertrag mit der LEONI Kabel GmbH mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 aufgehoben. Gliederungs-, Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDer Jahresabschluss der LEONI AG ist entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt worden. Bei der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die Abschreibungen - soweit abnutzbares Anlagevermögen vorliegt - werden planmäßig linear vorgenommen. In die Herstellungskosten fließen auch angemessene Teile der Verwaltungskosten sowie angemessene Aufwendungen für soziale Leistungen ein, soweit diese auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Liegt der beizulegende Wert voraussichtlich dauerhaft unter dem Buchwert, erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 800,00 € wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt. Die Abschreibungszeiträume des Anlagevermögens werden ausgehend von den in den steuerrechtlichen AfA-Tabellen angegebenen kürzesten Nutzungsdauern ermittelt, soweit nicht im Einzelfall Anhaltspunkte für eine abweichende betriebsindividuelle Nutzungsdauer vorliegen und ergeben sich aus folgender Tabelle: scroll
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. bei vorübergehender und dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit Anschaffungskosten oder dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, etwaige Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie die Angaben zum Anteilsbesitz wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs bzw. dem Monatsendkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip und das Anschaffungskostenprinzip beachtet. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Rückstellungen, einschließlich solcher für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bzw. Verpflichtungsüberschusses angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden. Die Ermittlung der Rückstellung für Pensionsverpflichtungen erfolgt versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Das Deckungsvermögen zur Erfüllung der Pensionsverpflichtungen besteht aus Rückdeckungsversicherungen. Es wird zum beizulegenden Zeitwert bilanziert und in voller Höhe mit den bestehenden Pensionsverpflichtungen verrechnet. Zinsaufwand aus den Pensionsverpflichtungen, Zinserträge aus dem Deckungsvermögen sowie Wertänderungen und der Effekt aus der Änderung des Rechnungszinses werden verrechnet. In Ausübung des Ausweiswahlrechts werden die Erfolgswirkungen aus der Änderung des Rechnungszinses im Finanzergebnis gezeigt. Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wurde allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen, sofern die Voraussetzungen für die Bildung von Bewertungseinheiten vorliegen. In den Fällen, in denen sowohl die "Einfrierungsmethode", bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus Grundgeschäft und Sicherungsinstrument nicht bilanziert werden, als auch die "Durchbuchungsmethode", wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus Grundgeschäft und Sicherungsinstrument bilanziert werden, angewendet werden können, wird die Methode entsprechend der Charakteristika der Grund- und Sicherungsgeschäfte festgelegt. Die Durchbuchungsmethode wird für Grundgeschäfte angewendet, deren Fremdwährungsbewertung sowohl positiv als auch negativ erfasst wird. Für alle anderen Geschäfte wird die Einfrierungsmethode angewendet. II. Angaben zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung1. Bilanz1.1. Anlagevermögen1.1.1. Anlagenspiegelscroll
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In der kumulierten Abschreibung auf Sachanlagen unter Betriebs- und Geschäftsausstattung sind 228 T€ (Vorjahr: 144 T€) GWG Sofortabschreibung enthalten. In den immateriellen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen erworbene Markenrechte mit historischen Anschaffungskosten von 154.333 T€ enthalten, welche über eine Laufzeit von 15 Jahren abgeschrieben werden. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung der Markenrechte in Höhe von 51.123 T€. 1.1.2. FinanzanlagenDie LEONI AG hält unmittelbar Anteile an der LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, der LEONI Kabel GmbH, der LEONI Industry Holding GmbH sowie an der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH. Die Anteile an der LEONI Bordnetzte Verwaltungs-GmbH erhöhten sich aufgrund einer Einzahlung in die Kapitalrücklage gem. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB im Vergleich zum Vorjahr um 2.250 T€. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 erfolgte eine Wertberichtigung der Anteile an der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH in Höhe von 2.276 T€ sowie der Anteile an der LEONI Industry Holding GmbH in Höhe von 3.686 T€. Die LEONI AG leitet Darlehen regelmäßig an die Konzerngesellschaften weiter. Die Darlehen an die Tochtergesellschaften werden unter den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen Abschreibungen aufgrund eingeschränkter Werthaltigkeit. Im Zusammenhang mit der Werthaltigkeitsprüfung 2024 wurden Ausleihungen in Höhe von 103.006 T€ wertberichtigt. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 108.968 T€ (Vorjahr: 24.557 T€) sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "10. Abschreibungen auf Finanzanlagen" ausgewiesen. 1.1.3. Anteilsbesitzliste gemäß § 285 HGBSiehe Kapitel X. 1.2. Forderungen und sonstige VermögensgegenständeDie LEONI AG steuert und wickelt die zentrale Finanzierung des gesamten Konzerns ab. Demzufolge beinhalten die Forderungen im Wesentlichen Forderungen aus der Refinanzierung der Tochtergesellschaften, aber auch Forderungen aus der Weiterbelastung von zentralen Dienstleistungen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt: scroll
Wie im Vorjahr bestehen auch zum 31.12.2024 keine Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr. Unter den sonstigen Vermögengegenständen sind sonstige Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 3.570 T€ (Vorjahr: 1.615 T€) enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen 571 T€ (Vorjahr: 544 T€) und betreffen im Wesentlichen hinterlegte Sicherheiten. 1.3. Latente SteuernInsgesamt ergibt sich ein Überhang aktiver latenter Steuern. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Die Aktivierung eines Überhangs latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts. Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 29,08 Prozent zugrunde gelegt. Die aktiven latenten Steuern im Organkreis resultieren im Wesentlichen aus Bewertungsunterschieden bei Forderungen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Diese wurden mit passiven latenten Steuern aus Bewertungsunterschieden des Organkreises, die sich im Wesentlichen aus dem Umlaufvermögen sowie Verbindlichkeiten ergeben, saldiert. 1.4. Eigenkapital1.4.1. Gezeichnetes KapitalDas gezeichnete Kapital in Höhe von 50.000 T€ (Vorjahr: 50.000 T€) entspricht dem Grundkapital der LEONI AG und ist in 50.000.000 (Vorjahr: 50.000.000) Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von jeweils 1,00 € aufgeteilt. Es handelt sich hierbei um Namensaktien. 1.4.2. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage betrug wie im Vorjahr 222.727 T€. Sie ergibt sich zu 100.000 T€ aus dem Bar-Agio bei der Ausgabe der Aktien in Höhe von 2,00 € je Aktie und zu 122.727 T€ aus einer Sachkapitalerhöhung. 1.4.3. Gezahlte DividendeIm Geschäftsjahr 2024 wurde keine Dividende beschlossen und ausgeschüttet. 1.4.4. Bilanzverlustscroll
1.5. Rückstellungen1.5.1. Rückstellungen für PensionenDie Rückstellungen für Pensionen enthalten neben den Rückstellungen aus Einzelzusagen auch Rückstellungen aufgrund von Betriebsvereinbarungen. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte zum 31. Dezember 2024 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Der Erfüllungsbetrag wurde mit dem von der Deutschen Bank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre, bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 1,90 Prozent (Vorjahr: 1,83 Prozent) abgezinst. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen wurden bei der Ermittlung berücksichtigt. Dabei gehen wir derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,50 Prozent (Vorjahr: 2,50 Prozent) bei den Entgelten und von 2,00 Prozent (Vorjahr: 2,00 Prozent) bei den Renten aus. Da keine weiteren Einzelzusagen erteilt werden, wurde eine geringe Fluktuation von pauschal 2,00 Prozent unterstellt. Bei der Entgeltumwandlung wurde keine Fluktuation berücksichtigt. Die Pensionsrückstellung für nicht versicherungsgebundene ganz oder teilweise kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen wurde unter Anwendung des Rechnungslegungshinweises IDW RH FAB 1.021, unter Berücksichtigung des Aktivprimats und dem Deckungskapitalverfahren mit einer Gesamtverzinsungserwartung von 2,50 Prozent ermittelt. Entwicklung und Zusammensetzung der Pensionsrückstellung: scroll
Die Aufwendungen und Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Das Deckungsvermögen zur Erfüllung der Pensionsverpflichtungen wird zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 18.212 T€ bilanziert und in voller Höhe mit den bestehenden Pensionsverpflichtungen in Höhe von 44.993 T€ verrechnet. Der sich nach der Verrechnung ergebende Rückstellungswert beträgt 26.780 T€. Der Zinsaufwand aus den Pensionsverpflichtungen sowie Zinserträge und Wertänderungen aus dem Deckungsvermögen werden verrechnet. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens entsprechen dem beizulegenden Zeitwert. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt -316 T€ (Vorjahr: 345 T€). Somit existiert kein ausschüttungsgesperrter Betrag im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen. 1.5.2. sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen teilen sich wie folgt auf: scroll
Die sonstigen Rückstellungen für den Personalbereich umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für variable Vergütungen für Führungskräfte, Vorstandstantieme, rückständigen Urlaub, Jubiläum, Altersteilzeitverpflichtungen und Restrukturierung. In 2024 ist eine Rückstellung im Rahmen der Restrukturierung in Höhe von 4.876 T€ (Vorjahr: 3.695 T€) enthalten. Die Rückstellung für Derivate resultiert aus Bewertungseinheiten welche im Zusammenhang mit Finanzierungsaktivitäten gebildet wurden und nach der Durchbuchungsmethode bilanziert werden. Im Rahmen der Durchbuchungsmethode wird für negative Marktwerte eine Rückstellung für Derivate von 1.190 T€ (Vorjahr: 379 T€) und für positive beizulegende Zeitwerte ein Vermögenswert in Höhe von 314 T€ (Vorjahr: 1.034 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst. Ergänzende Angaben zu Bewertungseinheiten sind in Kapitel 1.7 zu finden. Die Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit 1.575 T€ (Vorjahr: 909 T€) bewertet. Der Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung betrug bei zweijähriger Laufzeit 1,50 Prozent (Vorjahr: 1,04 Prozent) und einjähriger Laufzeit im Rahmen des Freiwilligenprogramms 1,50 Prozent (Vorjahr: 0,99 Prozent). Zukünftige Gehaltssteigerungen wurden mit einem Wert von 2,50 Prozent (Vorjahr: 2,50 Prozent) eingerechnet. Für die Jubiläumsverpflichtungen wurden 272 T€ (Vorjahr: 313 T€) angesetzt. Der Abzinsungssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB betrug für Restlaufzeiten von 15 Jahren 1,35 Prozent (Vorjahr: 1,76 Prozent). Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen ungewisse Verbindlichkeiten und Jahresabschlusskosten. 1.6. Verbindlichkeitenscroll
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Wie im Vorjahr bestehen auch zum 31. Dezember 2024 keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Im Rahmen der in 2023 durchgeführten Refinanzierung hat die LEONI AG den Kreditgebern diverse Sicherheiten gestellt. Diese beinhalten die Verpfändung der von der LEONI AG unmittelbar und mittelbar gehaltenen Gesellschaftsanteile an der LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, der LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH und an der LEONI Kabel GmbH im Wert von 501.939 T€. Des Weiteren wurden Bankkonten mit einem zum Stichtag bestehenden Guthaben von 105.237 T€ verpfändet sowie Forderungen aus Lieferung und Leistung im Volumen von 78 T€ als auch Forderungen gegen gruppeninterne Gesellschaften in Höhe von 400.647 T€ abgetreten. Darüber hinaus haftet die LEONI AG im Rahmen eines im August 2023 abgeschlossenen Guarantee Agreement für Finanzierungsverbindlichkeiten (inkl. Reverse Factoring) von Tochterunternehmen aus der Refinanzierung, deren Wert unter den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften in den Haftungsverhältnissen dargestellt wird. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen teilen sich wie folgt auf: scroll
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 503 T€ (Vorjahr: 918 T€) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 6 T€ (Vorjahr: 69 T€) enthalten. 1.7. Bewertungseinheiten und DerivateDie LEONI AG ist für die Finanzierung der Konzerngesellschaften weltweit zuständig. Dies erfolgt unter anderem durch Aufnahme von kurz- und langfristigen Bankkrediten und Schuldscheindarlehen, die variabel verzinst sind. Abhängig von der erwarteten Zinsentwicklung schließt die LEONI AG Zinsderivate zur Risikoabsicherung ab. ZinsrisikenZum 31.12.2024 besteht ein Zinsswap für eine im November 2018 abgeschlossenen variable Schuldscheindarlehenstranche. Zwei Zinsswaps sind im Oktober 2024 ausgelaufen. Die Höhe der variablen Schuldscheindarlehenstranchen beträgt insgesamt 171.621 T€ mit einer Laufzeit bis Ende 2026. Der verbleibende Zinsswap weist am Bilanzstichtag einen Nominalbetrag in Höhe von 8.000 T€ und einen positiven Marktwert von insgesamt 357 T€ (Vorjahr: 3.231 T€) auf. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Zinsderivate erfolgt mit Hilfe anerkannter Bewertungsmodelle unter Berücksichtigung der zum Bilanzstichtag am Markt beobachtbaren Zinskurven. Freistehende Derivate werden nach handelsrechtlichen Bewertungsprinzipien imparitätisch behandelt. Dementsprechend werden unrealisierte Gewinne nicht ausgewiesen und für unrealisierte Verluste werden Drohverlustrückstellungen gebildet. WährungsrisikenWährungsrisiken entstehen für die LEONI AG nahezu ausschließlich, wenn Konzerngesellschaften in deren Landeswährungen finanziert oder Sicherungsgeschäfte für deren operative Tätigkeiten oder Finanzierungstätigkeiten abgeschlossen werden. Die LEONI AG schließt dazu Devisentermingeschäfte mit Banken ab, um diese Währungsrisiken zu minimieren. Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften wurden auf Basis von aktuellen, am Markt beobachtbaren Referenzkursen unter Berücksichtigung der Terminaufschläge bzw. Terminabschläge bestimmt. BewertungseinheitenBewertungseinheiten für Sicherungsgeschäfte im Zusammenhang mit Finanzierungstätigkeiten der LEONI AGZum Bilanzstichtag hat die LEONI AG externe Devisengeschäfte mit Banken zur Finanzierung von Forderungen und Verbindlichkeiten von Konzerngesellschaften, im Wesentlichen in den Währungen US-Dollar, Mexikanische Pesos, Rumänische Lei, Polnische Zloty und Chinesische Yuan, mit einem Betrag von insgesamt 98.937 T€ (Vorjahr: 140.900 T€) abgeschlossen. Für die gesamten Sicherungsgeschäfte werden Bewertungseinheiten nach der Durchbuchungsmethode gebildet. Dies betrifft Derivate in Höhe von 98.937 T€ (Vorjahr: 140.900 T€). Negative und positive beizulegende Zeitwerte zum Bilanzstichtag werden separat als Rückstellung für Derivate und Vermögensgegenstand für Derivate erfasst und in einen wirksamen und unwirksamen Teil unterschieden. Der Ausweis der negativen beizulegende Zeitwerte erfolgt als Rückstellung für Derivate in Höhe von 1.190 T€ und der positiven Marktwerte als Vermögenswerte für Derivate (ausgewiesen unter sonstigen Vermögensgegenständen) in Höhe von 314 T€. Im Wesentlichen ist die Veränderung zum Vorjahr auf die Kursschwankungen des USD und CNY zurückzuführen. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Hypothetische Derivate Methode angewandt. Zum 31. Dezember 2024 bestand kein unwirksamer Teil für Sicherungsgeschäfte in der Durchbuchungsmethode. Ein unwirksamer Teil für Sicherungsgeschäfte wäre abhängig davon ob positiv oder negativ als Vermögensgegenstand oder Rückstellung aus Bewertungseinheiten zu bilanzieren. Die Geschäfte haben Laufzeiten bis Juni 2025. Bewertungseinheiten für operative TätigkeitMit Banken hat die LEONI AG zum 31. Dezember 2024 externe Devisentermingeschäfte in Höhe von 511.564 T€ (Vorjahr: 453.427 T€) für die Absicherung von Währungsrisiken aus operativen Tätigkeiten ihrer Tochtergesellschaften abgeschlossen, welche intern an die Konzerngesellschaften der Leoni AG weitergegeben wurden. Zum 31. Dezember 2024 waren interne Sicherungsgeschäfte mit Konzerngesellschaften für deren operative Tätigkeiten in Höhe von 516.773 T€ (Vorjahr: 525.465 T€) abgeschlossen. Der positive beizulegende Zeitwert der in Bewertungseinheiten für operative Tätigkeit designierten Devisentermingeschäfte betrug für die Geschäfte mit Konzerngesellschaften 17.704 T€ (Vorjahr: 1.934 T€) und für die Devisentermingeschäfte mit Banken 2.518 T€ (Vorjahr: 16.762 T€). Der negative beizulegende Zeitwert der in Bewertungseinheiten für operative Tätigkeit designierten Devisentermingeschäfte betrug für die Geschäfte mit Konzerngesellschaften 2.554 T€ (Vorjahr: 17.062 T€) und für die Devisentermingeschäfte mit Banken 17.667 T€ (Vorjahr: 1.624 T€). Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Critical Terms Match Methode angewandt. Ein gegebenenfalls bestehender unwirksamer Teil aus den Sicherungsbeziehungen würde als Rückstellung für Bewertungseinheiten erfasst werden. Zum 31. Dezember 2024 bestand jedoch kein unwirksamer Teil aus Bewertungseinheiten für operative Tätigkeiten. Die Geschäfte haben Laufzeiten bis März 2026. Die Bilanzierung erfolgt nach der Einfrierungsmethode. 2. Gewinn- und Verlustrechnung2.1. UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse wurden entsprechend des § 277 Abs. 1 HGB erfasst. Die LEONI AG berechnet im Wesentlichen Dienstleistungen (EDV-Dienstleistungen, Dienstleistungen aus Lizenzvereinbarungen sowie Managementberatung) an ihre Tochterunternehmen, die in folgenden Regionen ansässig sind: scroll
2.2. Sonstige betriebliche ErträgeIn den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 58.895 T€ sind Erträgen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 26.421 T€ (Vorjahr: 19.958 T€) sowie periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 18.926 T€ (Vorjahr: 104.967 T€) enthalten. Diese entfielen mit 6.330 T€ auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie mit 12.596 T€ auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Des Weiteren sind Erträge aus Weiterbelastungen an LEONI-Gesellschaften in Höhe von 8.573 T€ (Vorjahr: 35.759 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 3.941 T€ (Vorjahr: 928 T€) enthalten. 2.3. MaterialaufwandDie Materialaufwendungen in Höhe von 74.912 T€ (Vorjahr: 123.758 T€) stellen Aufwendungen aus bezogenen Leistungen dar und beinhalten DV-Beratungskosten in Höhe von 28.392 T€ (Vorjahr: 25.538 T€), Instandhaltungs- und Lizenzgebühren in Höhe von 37.624 T€ (Vorjahr: 39.147 T€) sowie Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 7.437 T€ (Vorjahr: 54.576 T€). 2.4. PersonalaufwandIn den sozialen Abgaben sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 79 T€ (Vorjahr: 1.784 T€) enthalten. scroll
2.5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und SachanlagenDie Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen betragen im Geschäftsjahr 67.202 T€ (Vorjahr: 13.042 T€). In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung 2024 von 51.123 T€ (Vorjahr: 0 T€) enthalten. 2.6. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Einzelwertberichtigungen von Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 34.529 T€ (Vorjahr: 19.988 T€), Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 21.815 T€ (Vorjahr: 18.893 T€), Aufwendungen aus dem Verzicht von Ausleihungen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 8.038 T€ (Vorjahr: 0 T€), Aufwendungen für Porto und Telekomunikation in Höhe von 2.373 T€ (Vorjahr: 1.709 T€), Mietaufwendungen von 1.110 T€ (Vorjahr: 1.136 T€) sowie Aufwendungen für Versicherungen von 693 T€ (Vorjahr: 9.775 T€). 2.7. Erträge aus Ausleihungen des FinanzanlagevermögensDie ausgewiesenen Erträge in Höhe von 19.962 T€ (Vorjahr: 19.981 T€) stammen aus verbundenen Unternehmen. 2.8. Abschreibungen auf FinanzanlagenDie Werthaltigkeitsprüfung 2024 erforderte eine Abschreibung auf Finanzanlagen in Höhe von 108.968 T€. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen beinhalten Aufwendungen aus der Abwertung der Beteiligung an der LEOI Bordnetzte Verwaltungs-GmbH in Höhe von 2.276 T€ sowie der Beteiligung an der LEONI Industry Holding GmbH in Höhe von 3.686 T€. Des Weiteren sind Abschreibungen auf Ausleihungen in Höhe von 103.006 T€ enthalten. 2.9. Außergewöhnliche Aufwendungen und ErträgeIn der Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende außergewöhnliche Aufwendungen enthalten: Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen (103.006 T€), außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (51.123 T€), Einzelwertberichtigungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen (34.529 T€), Aufwendungen aus dem Verzicht von Ausleihungen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen (8.038 T€) sowie Abschreibungen auf Finanzanlagen (5.961 T€). Die außergewöhnlichen Erträge bestehen im Wesentlichen aus Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen (12.596 T€) und Ausleihungen an verbundene Unternehmen (6.330 T€). Am 27. Juni 2025 wurde die Entscheidung des Vorstands bekanntgegeben, die LEONI High Temp Solutions GmbH (LHTS), Halver, zu schließen. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die rückläufige Nachfrage im Markt, den anhaltenden Preisdruck im Automobilzuliefersektor sowie die im internationalen Vergleich ungünstige Kostenstruktur des betreffenden Standorts. Die LHTS ist eine Tochtergesellschaft der LEONI Kabel GmbH und aufgrund eines bestehenden Ergebnisabführungsvertrages Teil des steuerlichen Organkreises der LEONI AG. In Reaktion auf die Schließungsankündigung im Juni 2025 erfolgte die Aufstellung des Jahresabschlusses 2024 der LHTS unter Abkehr der Annahme der Fortführung der Geschäftstätigkeit. Die damit verbundene Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden unter Liquidationsgesichtspunkten führte zu einem entsprechend hohen Aufwand aus Verlustübernahme bei der LEONI Kabel GmbH. Diese Anpassung wirkte sich folglich auch auf die Ergebnisabführung von der LEONI Kabel GmbH an die LEONI AG aus. Zum 31. Dezember 2024 ergab sich hieraus bei der LEONI Kabel GmbH eine Verlustübernahme in Höhe von 15.872 T€. Die Aufwendungen aus Verlustübernahme von der LEONI Kabel GmbH belaufen sich auf 15.210 T€. 2.10. ZinsergebnisIn dem Posten sind sonstige Zinsen und ähnliche Erträge aus verbundenen Unternehmen bzw. Zinsen und ähnliche Aufwendungen an verbundenen Unternehmen enthalten: scroll
In den Zinsaufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellung in Höhe von 657 T€ (Vorjahr: 715 T€) und Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von sonstigen langfristigen Rückstellungen in Höhe von 10 T€ (Vorjahr: 3 T€) enthalten. Zinserträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 438 T€ (Vorjahr: 436 T€) und aus Wertänderungen in Höhe von -+79 T€ (Vorjahr: -897 €) werden mit dem Zinsaufwand aus den Pensionsverpflichtungen verrechnet. III. Haftungsverhältnissescroll
Die LEONI AG haftet im Rahmen des Guarantee Agreement für Finanzierungsverbindlichkeiten (inkl. Reverse Factoring) von Tochterunternehmen aus der Refinanzierung. Die gesamtschuldnerische Haftung daraus wurde im Wert der Bürgschaften berücksichtigt. Zu den im Rahmen der Refinanzierung von der LEONI AG gewährten Sicherheiten siehe Ausführungen im Abschnitt II 1.6 Verbindlichkeiten. Zudem wurden zugunsten einiger Tochtergesellschaften sogenannte "weiche" Patronatserklärungen zu Liquiditäts- und Kapitalausstattung abgegeben, die rechtlich nicht verbindend und betragsmäßig nicht bestimmbar sind. Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den Bürgschaften bzw. Patronatserklärungen für die Verbindlichkeiten von Tochtergesellschaften wird jährlich anhand von Unternehmensplanungen für die Tochtergesellschaften überprüft. Sofern Risiken einer Inanspruchnahme bestehen, werden entsprechende Rückstellungen gebildet. Der Vorstand schätzt aufgrund der aktuellen Entwicklung das Risiko als niedrig ein und geht davon aus, dass das Unternehmen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 aus den Bürgschaften und Patronatserklärungen der Tochtergesellschaften nicht in Anspruch genommen wird. Andere nach § 251 HGB anzugebende Verpflichtungen bestehen nicht. IV. Sonstige finanzielle VerpflichtungenEs bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von 1.216 T€. Gegenstand dieser Verträge ist die Anmietung von Immobilien und sonstiger Gegenstände des Anlagevermögens sowie sonstige Verpflichtungen aus Leasingverträgen. Des Weiteren bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Lizenz- und Wartungsverträgen in Höhe von 28.232 T€. Im Januar 2022 haben im Zuge von Ermittlungen des Bundeskartellamts (BKartA) gegen verschiedene Kabelhersteller und weitere branchennahe Gesellschaften auch an Standorten der LEONI-Gruppe Durchsuchungen stattgefunden. Grund für die Durchsuchungen ist der Verdacht, dass Kabelhersteller die Berechnung branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland miteinander koordiniert haben sollen. LEONI kooperiert weiterhin mit den Behörden und prüft die Vorwürfe und die Erkenntnisse aus der Durchsicht der Ermittlungsakten. Da sich das BKartA-Verfahren immer noch in der Ermittlungsphase befindet, kann derzeit noch keine Aussage über dessen Ausgang getroffen werden. Im Ergebnis kommt der Vorstand auch weiterhin zu der Einschätzung, dass sich zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses keine hinreichenden Anhaltspunkte für Verstöße ergeben haben, die die Verurteilung zu einer Geldbuße als wahrscheinlich erscheinen lassen könnten. Darüber hinaus sind Klagen oder Gerichtsverfahren, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage von LEONI AG haben, weder anhängig gewesen noch derzeit anhängig. V. Veröffentlichung über BeteiligungenAm 10. Juli 2025 hat die LUXSHARE Precision Industry Singapore, Ltd. durch Vollzug des Anteilskaufvertrags vom 17. September 2024 50,1% der Anteile an der LEONI AG von der L2-Beteiligungs GmbH erworben. Mitteilungen nach §§ 20, 21 AktG lagen zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses noch nicht vor, werden aber unverzüglich von den Beteiligten nachgeholt. Die L2-Beteiligungs GmbH, Nürnberg, hat im August 2023 mitgeteilt, dass ihr unmittelbar und ohne Hinzurechnung von Aktien nach § 20 Abs. 2 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der Gesellschaft gehört (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG). Die L2-Beteiligungs GmbH, Nürnberg, hat ferner mitgeteilt, dass ihr eine unmittelbare Mehrheitsbeteiligung an der Gesellschaft im Sinne von §§ 20 Abs. 4 i.V.m. 16 Abs. 1 AktG gehört (Mitteilung gemäß § 20 Abs. 4 AktG). VI. Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 11. Juli 2025 hat der Bundesrat dem Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zugestimmt. Wesentliche Inhalte des Gesetzes betreffen unter anderem die Wiedereinführung und Aufstockung der degressiven Abschreibung sowie die schrittweise Absenkung des Körperschaftssteuersatzes von 15 Prozent auf zehn Prozent in fünf Schritten um jeweils 1-Prozent-Punkt ab dem Veranlagungszeitraum 2028 bis 2032. Als Vorgang von besonderer Bedeutung, welcher nach dem Stichtag des Geschäftsjahres eingetreten ist, verweisen wir auf die Ausführungen zu der am 27. Juni 2025 bekanntgegebenen Entscheidung zur Schließung der LHTS in Abschnitt II 2.9 Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge. VII. Organe der LEONI AG1. Vorstandscroll
2. Aufsichtsratscroll
2)
gemäß § 105 Abs. 2 AktG ruhendes Mandat VIII. Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats1. Vergütung des VorstandsDie Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB betrugen 9.832 T€ (Vorjahr: 5.564 T€). 2. Vergütung ehemaliger VorstandsmitgliederDie Bezüge früherer Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebener betrugen im Geschäftsjahr 1.224 T€ (Vorjahr: 1.096 T€). Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 20.703 T€ (Vorjahr: 20.598 T€). 3. Vergütung des AufsichtsratsDie Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats umfasste im Berichtsjahr 395 T€ (Vorjahr: 1.266 T€), die sich ausschließlich aus kurzfristig fälligen Leistungen zusammensetzte. IX. Honorar des AbschlussprüfersDie Leistungen des bestellten Abschlussprüfers Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betreffen im Geschäftsjahr vor allem die Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses nebst zusammengefasstem Lagebericht sowie die Jahresabschlussprüfungen verschiedener Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2024. Für die Angabe zum Honorar des Abschlussprüfers im Geschäftsjahr 2024 verweisen wir auf den Anhang zum Konzernabschluss der LEONI AG. X. Anteilsbesitzliste gemäß § 285 HGBDie Werte entsprechen den IFRS Abschlüssen. Die Umrechnung der Fremdwährungswerte erfolgte über das Eigenkapital und Ergebns mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember 2024 A. Anteile an verbundenen Unternehmenscroll
1)
Gesellschaften, die von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch machen.
2)
Diese Gesellschaften haben einen Ergebnisabführungsvertrag.
3)
Aufgrund des abweichenden Geschäftsjahres werden die Zahlen zum 31.03.2024 ausgewiesen.
Nürnberg, 15. Juli 2025 LEONI AG Der Vorstand Klaus Rinnerberger Dr. Harald Nippel BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die LEONI AG, Nürnberg PrüfungsurteileWir haben den Jahresabschluss der LEONI AG, Nürnberg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der LEONI AG, Nürnberg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Die im Abschnitt 6 des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in Abschnitt 6 des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote). Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten LageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten LageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Nürnberg, den 15. Juli 2025 Deloitte GmbH Sebastian Kiesewetter, Wirtschaftsprüfer Christian Fischer, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats01.01.2024 bis 31.12.2024Der Aufsichtsrat überwachte und beriet den Vorstand insbesondere zu Geschäftsverlauf, Rechnungslegung und wirtschaftlicher Lage der Gesellschaft. Der Vorstand berichtete uns regelmäßig schriftlich und mündlich. Es gab keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern. AufsichtsratssitzungenIn unserer ordentlichen Sitzung am 3. April 2024 berichtete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte GmbH als Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der LEONI AG sowie des zusammen gefassten Lageberichts zum 31. Dezember 2023 einschließlich des Abhängigkeitsberichts für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023. Nach sorgfältiger Erörterung durch den Aufsichtsrat wurden keine Einwendungen erhoben und der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss der LEONI AG zum 31. Dezember 2023 gebilligt und damit festgestellt. Aufsichtsrat und Vorstand hatten zudem der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juni 2024 vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der LEONI AG aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 in Höhe von EUR 190.174.874,30 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen. Der entsprechende Beschluss über die Bilanzgewinnverwendung wurde von der Hauptversammlung gefasst. Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und unserer eigenen Prüfung hatte der Aufsichtsrat ebenfalls keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 Abs. 3 S. 1 Aktiengesetz (AktG). Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer wurde zugestimmt. Im Geschäftsjahr 2024 fanden insgesamt 8 Aufsichtsratssitzungen statt. Abschlüsse und AbschlussprüfungDer Abschlussprüfer prüfte den vom Vorstand vorgelegten und aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss der LEONI AG zum 31. Dezember 2024 sowie den zusammengefassten Lagebericht einschließlich des Abhängigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2024 und erteilte einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Der Abschlussprüfer stellte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung am 15. Juli 2025 im Aufsichtsrat vor. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung erhoben wir keine Einwendungen. Wir schlossen uns dem Ergebnis der Abschlussprüfung an und billigten gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses den Jahres- und Konzernabschluss der LEONI AG zum 31. Dezember 2024 und stellten diesen damit fest. Ferner erhoben wir nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und unserer eigenen Prüfung keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 Abs. 3 S. 1 AktG. Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer stimmten wir zu. Veränderungen im AufsichtsratIm Geschäftsjahr 2024 ergaben sich im Aufsichtsrat der LEONI AG keine personellen Veränderungen bis auf die Beendigung des ruhenden Mandats gemäß § 105 Abs. 2 AktG von Klaus Rinnerberger. Zum Bilanzstichtag setzte sich der Aufsichtsrat wie folgt zusammen:
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihren Einsatz.
Nürnberg, 15. Juli 2025 Für den Aufsichtsrat Friedrich Roithner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der LEONI AG |
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