![]() LEWAG Holding AGBeverungenKonzern-Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020Konzernlagebericht der LEWAG Holding AG, BeverungenLEWAG Holding AG (Konzern) / Vorbemerkungen Die LEWAG Holding AG fungiert als Management- und Finanzholdinggesellschaft für mittelständische
Unternehmen; wesentliches Asset ist die 100 %-ige Beteiligung an der HEGLA GmbH &
Co. KG, Beverungen (HEGLA Beverungen). HEGLA zählt zu den international agierenden Produzenten von Maschinen und Systemanlagen
zum Schneiden und Sortieren von Flachglas, Lager- und Logistiksystemen sowie Fahrzeugaufbauten
für die Flachglas herstellende und verarbeitende Industrie sowie angrenzende Branchen.
Zur HEGLA-Gruppe zählen acht inländische Unternehmen, fünf ausländische Tochtergesellschaften
(USA, Frankreich, Großbritannien, Finnland und China) sowie zwei Vertriebsbüros in
Russland und Indien. Im Vergleich zum 30. Juni 2019 hat sich der Konsolidierungskreis um zwei Gesellschaften
vergrößert: Im Oktober 2019 erwarb HEGLA Beverungen eine Mehrheitsbeteiligung an der
TaiFin-Gruppe mit Sitz in Finnland sowie einem Tochterunternehmen in China. TaiFin
fertigt und vertreibt im Wesentlichen Glashärteöfen zur Herstellung von Einscheibensicherheitsglas
(ESG) sowie Glasbiegeanlagen für Automotiveglas (z. B. Windschutzscheiben). Konjunktur und Branchensituation Die "Covid-19-Krise" und die damit verbundenen massiven Beschränkungen in Wirtschaft
und Gesellschaft in allen Industrie-, Schwellen und Entwicklungsländern hat die Konjunktur
im I. Halbjahr 2020 weltweit massiv getroffen. Nachdem das deutsche Bruttoinlandsprodukt
bereits im I. Quartal 2020 um 2,0 % gegenüber dem Vorquartal gesunken war, ist - nach
Berechnungen des statistischen Bundesamtes - im II. Quartal d. J. ein massiver Konjunktureinbruch
von - 9,7 % zu verzeichnen. In den USA (- 9,5 %) und der EU (- 11,9 %) entwickelte
sich das Bruttoinlandsprodukt im II. Quartal ebenfalls deutlich rückläufig. Die inländischen Bauinvestitionen sind im II. Quartal d. J. um 4,2 % gegenüber dem
Vorquartal zurückgegangen, nachdem im I. Quartal 2020 - auch begünstigt durch die
milde Witterung zum Jahresbeginn - ein Anstieg um 5,1 % gegenüber dem Vorquartal zu
verzeichnen war. Nach einem Anstieg im I. Quartal um 4,4 % sind die privaten Bauinvestitionen in den
USA im II. Quartal um 11,5 % eingebrochen. Laut VDMA sind im deutschen Maschinen- und Anlagenbau die Auftragseingänge im I.
Halbjahr 2020 um 16 % deutlich zurückgegangen. Während die Inlandsnachfrage nach 6
Monaten um 9 % gesunken ist, nahmen die Auslandsaufträge um 19 % im Vergleich zur
Vorjahresperiode ab. Nach einer positiven Entwicklung im Januar und Februar d. J.
waren ab März die Auswirkungen der Covid-19-Krise insbesondere bei den Exportaufträgen
massiv zu spüren. Im II. Quartal brach der Auftragseingang um 30 % ein (Inland: -
20 %; Ausland - 34 %). Umsatz- und Ertragslage Die Konzern-Umsatzerlöse erhöhten sich im I. Halbjahr 2020 im Vorjahresvergleich
von € 35,3 Mio. um 45 % auf € 51,1 Mio. Zugleich wurde der Bestand an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen um € 5,7 Mio. massiv abgebaut (Vorjahr: Bestandsaufbau um
€ 15,1 Mio.), so dass sich die Konzern-Gesamtleistung von € 50,4 Mio. um 10 % auf
€ 45,5 Mio. verringerte. Die Materialaufwendungen sanken überproportional zur Gesamtleistung von € 21,5 Mio.
auf € 16,8 Mio.; einhergehend mit einer spürbaren Verbesserung der Materialaufwandsquote
von 42,7 % auf 36,9 %. Das Rohergebnis (Wertschöpfung) erreichte demzufolge mit €
28,7 Mio. annähernd den Vorjahresvergleichswert von € 28,9 Mio. (jeweils ohne sonstige
betriebliche Erträge). Zugleich nahmen die Personalaufwendungen um € 0,6 Mio. auf € 20,3 Mio. zu, da die
Mitarbeiterzahl von 695 (Stand: 30. Juni 2019) um 2 % auf 709 Personen zum Stichtag
30. Juni 2020 angestiegen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen - saldiert mit den sonstigen betrieblichen
Erträgen - erhöhten sich im Vorjahresvergleich leicht um € 0,2 Mio. auf € 5,7 Mio.
Das EBITDA hat sich somit zur Geschäftsjahresmitte von € 3,7 Mio. auf € 2,7 Mio. verringert. Bei höheren Abschreibungen (€ 1,4 Mio. ggü. € 0,9 Mio.) sowie einem Zinsergebnis
von - € 0,2 Mio. (Vorjahr: + T€ 4) beläuft sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(EGT) nach 6 Monaten auf € 1,1 Mio. im Vergleich zu € 2,8 Mio. im I. Halbjahr 2019.
Der Konzernjahresüberschuss wird mit € 0,4 Mio. ausgewiesen nach € 1,9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Vermögens- und Finanzlage Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im I. Halbjahr 2020
in Höhe von € 3,9 Mio. betreffen im Wesentlichen die Gewerbehallenneubauten an den
Standorten Kretzschau / D und Atlanta / USA, die im Berichtshalbjahr weitgehend fertiggestellt
wurden. Das Sachanlagevermögen inkl. immaterieller Vermögenswerte erhöhte sich gegenüber
dem 31. Dezember 2019 um € 2,4 Mio. auf € 37,5 Mio. Das Finanzanlagevermögen (€ 0,2
Mio.) sowie die sonstigen langfristigen Vermögenswerte (€ 10,9 Mio.) liegen auf Vorjahresniveau.
In Summe belaufen sich die langfristigen Vermögenswerte zum Stichtag 30. Juni 2020
auf € 48,5 Mio. (31. Dez. 2019: € 46,3 Mio.). Die Vorräte haben sich infolge des deutlich geringeren Bestands an Fertigerzeugnissen
von € 30,4 Mio. auf € 23,9 Mio. reduziert. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
wurden im Vergleich zum 31. Dezember 2019 von € 13,0 Mio. auf € 9,8 Mio. abgebaut.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen in Summe von € 62,3 Mio. auf € 48,9 Mio. ab
und bedingten einen Rückgang der Bilanzsumme um € 11,2 Mio. oder 10 % auf € 97,4 Mio. Das Eigenkapital des LEWAG-Konzerns verringerte sich aufgrund der Dividendenzahlung
im Juni (€ 1,7 Mio.) in den ersten 6 Monaten des Jahres leicht von € 45,9 Mio. auf
€ 44,9 Mio.; zugleich verbesserte sich die Konzern-Eigenkapitalquote um fast 4 Prozentpunkte
auf 46,1 % (31. Dezember 2019: 42,3 %). Die langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen erhöhten sich infolge der
anteiligen Fremdfinanzierung der vorgenannten Investitionen von € 15,3 Mio. auf €
17,1 Mio. Ein Abbau der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von € 12,4 Mio. auf
€ 9,3 Mio. sowie eine annähernde Halbierung der erhaltenen Anzahlungen (€ 11,9 Mio.
ggü. € 20,5 Mio.) führten zu einem Rückgang der kurzfristigen Verbindlichkeiten und
Rückstellungen von € 47,4 Mio. auf € 35,4 Mio. Kapitalflussrechnung Der Cash-Flow nahm im Berichtszeitraum im Vergleich zum I. Halbjahr 2019 von € 2,8
Mio. auf € 1,9 Mio. ab. Aufgrund der markanten Reduzierung der Vorräte und Forderungen
wird ein positiver Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit in Höhe von € 6,6
Mio. ausgewiesen (I. Halbjahr 2019: - € 2,2 Mio.). Aus diesem Mittelabfluss konnten die Investitionen im I. Halbjahr 2020, die Dividendenzahlung
im Juni 2020 sowie der Abbau der Finanzverbindlichkeiten finanziert werden. Der Finanzmittelbestand
erhöhte sich im I. Halbjahr 2020 leicht von € 12,4 Mio. auf € 12,7 Mio. und liegt
zugleich um € 1,7 Mio. über dem Vergleichswert zum 30. Juni 2019. Forschung und Entwicklung Die LEWAG Holding AG unternimmt keine eigenen F&E-Tätigkeiten, diese werden in den
operativen Tochterunternehmen ausgeführt. Im Berichtszeitraum lag der Fokus auf der Fortsetzung der im Geschäftsbericht 2019
erläuterten F&E-Projekte, insbesondere des Projekts "HEGLA Industrie 4.0" sowie der
Entwicklung von fahrerlosen Transportsystemen zum automatisierten Transport von Fächerwagen
zwischen einzelnen Bearbeitungsstationen im Flachglasverarbeitungsprozess. Risikomanagement Der LEWAG-Konzern verfügt über ein Risikomanagementsystem, das auch der internationalen
Ausrichtung des Unternehmens gerecht wird. Das Risikomanagementsystem ist Bestandteil
der gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesse. Damit wird sichergestellt,
dass die Unternehmensleitung wesentliche Risiken frühzeitig erkennt und - falls erforderlich
-Maßnahmen zur Gegensteuerung rechtzeitig einleiten kann. Gegenüber den im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 dargestellten Chancen und Risiken
haben sich keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Nach unserer Einschätzung sind
- trotz der seit einigen Monaten herrschenden Covid-19-Pandemie und deren erheblichen,
negativen Auswirkungen auf den weltweiten Konjunkturverlauf in diesem Jahr - derzeit
keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand unserer Unternehmensgruppe in ihrer Gesamtheit
gefährden sollten. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde zum 31. Dezember 2019 ein Abhängigkeitsbericht
gemäß § 312 AktG erstellt und der Vorstand erklärt dort abschließend: "Wir erklären,
dass die LEWAG Holding AG, Beverungen, bei den im Bericht über die Beziehungen zu
verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns
in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei
jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt. Es sind keine Maßnahmen
auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen
Unternehmens getroffen oder unterlassen worden." Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Kassel, hat als Abschlussprüferin der LEWAG Holding AG diesen Abhängigkeitsbericht
geprüft und mit Ihrem uneingeschränkten Testat versehen. Es liegen keinerlei Erkenntnisse vor, die Anlass zu einer abweichenden Aussage über
die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Im I. Halbjahr 2020 geben. Ausblick Für den weiteren Jahresverlauf sind aus heutiger Sicht keine wesentlichen Veränderungen
im Konsolidierungskreis des LEWAG-Konzerns geplant. HEGLA New Technology und die Mehrheitsbeteiligung
an der TaiFin-Gruppe werden 2020 ganzjährig in den LEWAG-Konzern eingehen. Infolge der "Covid-19-Krise" geht das ifo-Institut in seiner Konjunkturprognose Sommer
2020 von einem massiven Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 7,1 % in Deutschland
im Gesamtjahr 2020 aus. Für die USA (- 5,7 %), die Eurozone (- 8,4 %) und Großbritannien
(- 8,5 %) wird ebenfalls eine Rezession erwartet. Das deutsche Baugewerbe soll - im Vergleich zu vielen anderen Branchen - relativ
glimpflich durch die Corona-Krise kommen. Die aktuelle ifo-Konjunkturprognose weist
für das Gesamtjahr 2020 eine Erhöhung der Wohnungsbauinvestitionen um 2,2 % aus. Im
Nichtwohnbau wird ein Rückgang der Investitionen um 0,8 % veranschlagt, so dass die
Bauinvestitionen in Summe um 1,0 % ansteigen sollen. Die im Zuge der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie verhängten, umfangreichen Grenzschließungen
beeinflussen den Lieferverkehr der HEGLA-Unternehmen insbesondere auf der Absatzseite
mitunter in erheblichem Maße. Die Gesamtleistung und die Ertragskennziffern liegen
im I. Halbjahr 2020 bereits unter den Vorjahresvergleichswerten. Die ursprünglich
für 2020 vereinbarten Budgetziele für die HEGLA-Tochterunternehmen sind deshalb aus
heutiger Sicht nicht mehr als realistisch anzusehen. Wir erwarten im weiteren Jahresverlauf konzernweit gegenüber 2019 einen spürbaren
Rückgang der Auftragseingangswerte und in der Gesamtleistung sowie daraus resultierend
einen deutlich abgeschwächten Ergebnis-Ausweis. Das Ausmaß im Rückgang der Auftragsbestände,
in der gruppenweiten Gesamtleistung und im Ergebnis lässt sich momentan noch nicht
seriös abschätzen und ist wesentlich von der Intensität und Dauer der Coronavirus-Pandemie
sowie den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung abhängig. In Zusammenhang mit den hier dargestellten Einschätzungen und Erwartungen weisen
wir darauf hin, dass die tatsächlichen zukünftigen Ereignisse wesentlich von den Erwartungen
über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können. Verkürzter Konzern-Halbjahresabschluss der LEWAG Holding AG, Beverungen per 30. Juni 2020 (ungeprüft)Konzern-BilanzAktivascroll
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Verkürzter Anhang zum Konzern-Halbjahresabschluss
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