Corporate | 27 May 2015 15:08
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Mainova AG / Schlagwort(e): Hauptversammlung
Hauptversammlung
Rede von
Vorsitzender des Vorstandes
Es gilt das gesprochene Wort.
Begrüßung
Der Vorstand, also meine Kollegen Professor Peter Birkner, Norbert Breidenbach, Lothar Herbst, und ich begrüßen Sie zur Hauptversammlung Ihrer Mainova Aktiengesellschaft.
Der Aufsichtsratsvorsitzende hat es bereits erwähnt: für Prof. Peter Birkner ist das heute die letzte Hauptversammlung in seiner Funktion als Mainova-Vorstandsmitglied. Auch im Namen des Vorstandes danke ich ihm ganz besonders für seine wertvolle Arbeit in den vergangenen Jahren, auf der unser Unternehmen weiter gut aufbauen kann.
Gerade weil die von den Außentemperaturen abhängenden Segmente die ertragsstärksten Bereiche darstellen, sind wir mit diesem Ergebnis im Geschäftsjahr 2014 zufrieden. Es beläuft sich auf 105,7 Millionen Euro.
Der Umsatz im Jahr 2014 betrug 2 Milliarden Euro und lag somit um 175 Millionen Euro unter dem Vorjahr.
Entsprechend stark sank das Ergebnis in diesen Segmenten. Bei der Gasversorgung von 72,1 Millionen Euro auf 52,7 Millionen Euro. Im Wärmesegment von 3 Millionen Euro auf minus 4,1 Millionen Euro.
Das in 2013 durch Risikovorsorgen belastete Ergebnis im Segment Stromversorgung konnte hingegen um 23,4 Millionen Euro deutlich verbessert werden.
Aufgrund des Wasser-Kartellverfahrens konnte wie erwartet im Segment Wasser kein nennenswert positives Ergebnis erwirtschaftet werden. Es belief sich auf 0,4 Millionen Euro.
Wie in den vergangenen Jahren leisteten unsere Beteiligungen einen entscheidenden Beitrag zum Geschäftsergebnis – besonders hervorzuheben sind unsere Beteiligungen an der Thüga sowie an der Gas-Union.
Auch in 2014 stieg der Umfang unserer Unternehmensbeteiligungen an. Wir konnten unsere Beteiligung an der Erdgas Westthüringen Beteiligungs GmbH von 56 auf 62,2 Prozent mit Wirkung zum 2. Januar 2015 aufstocken.
Meine Damen und Herren,
Gleichzeitig verbessern wir die Wettbewerbsposition in unserem Kerngeschäft: In 2014 haben wir gezielt neue Vertriebsgebiete erschlossen. So konnten wir in einem intensiven Wettbewerbsumfeld unsere Kundenbasis sogar leicht ausbauen.
Viel Energie haben wir in die Sicherung auslaufender Konzessionsverträge gesteckt. Denn unsere Konzessionen sind für die Mainova von besonderer Bedeutung und sie sind die wichtigste Grundlage für die Wertschöpfung unserer Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH.
Dies alles zeigt ganz deutlich: Ihre Mainova ist ein Unternehmen, das den starken Wettbewerb zu meistern versteht. Dabei haben wir immer unsere Kunden und deren Wünsche fest im Blick. Denn nur wer seine Kunden in den Mittelpunkt stellt, kann nachhaltig erfolgreich sein – das jedenfalls ist meine feste Überzeugung. Deshalb passen wir unser Unternehmen permanent den Kundenwünschen an. Aktuell verschmelzen wir unsere Tochtergesellschaft Mainova-Energie-Dienste mit dem Stammhaus und wir strukturieren die Mainova-Service-Dienste um. Auf diese Weise werden wir auf den Märkten beweglicher und schneller. Dies kommt unseren Kunden direkt zugute und stärkt unsere Wettbewerbsposition.
Auch die Rückführung unserer Finanzverbindlichkeiten verschafft uns größere wirtschaftliche Spielräume.
Natürlich müssen wir auch weiterhin investieren – in die Zukunft unseres Unternehmens. Dies gilt auch für Investitionen in erneuerbare Energien.
Die Energiewende erfordert, dass wir auch bei der konventionellen Erzeugung innovativ denken. Wir ertüchtigen unseren Kraftwerkspark kontinuierlich mit Blick auf die sich wandelnden Anforderungen. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir im zurückliegenden Jahr den Ausbau des Frankfurter Fernwärmenetzes beschlossen. Dafür investieren wir in den nächsten Jahren eine Rekordsumme von 130 Millionen Euro. In diesem Projekt werden wir die Frankfurter Fernwärmenetze – die zur Zeit Inselnetze sind – zu einem großen Verbund zusammenschließen.
Lassen Sie mich das so zusammenfassen: Wir leisten auf diesem Weg einen direkten und wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende vor Ort. Wir tragen wesentlich zu einer sauberen Umwelt in Frankfurt am Main und in der Region Rhein-Main bei.
Aktie
Ich bin davon überzeugt: Die Mainova ist unverändert ein attraktives Investment. Unverändert bieten unsere Aktien ihren Inhabern Jahr für Jahr attraktive und verlässliche Erträge.
Stand Energiewende
Zunächst das Erfreuliche: Der Umbau unseres Energieversorgungssystems ist auch 2014 weiter vorangekommen. Am deutlichsten sind die Fortschritte im Stromsektor. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag im vergangenen Jahr deutschlandweit bei 27,8 Prozent. Die Novellierung des EEG im Jahr 2014 war zudem ein Schritt in die richtige Richtung. So wurde für Neuanlagen ab einer gewissen Größe die Pflicht zur Direktvermarktung des erzeugten Grünstroms eingeführt. Uns als Mainova eröffnet diese Regelung die Möglichkeit, künftig verstärkt als Dienstleister aktiv zu werden. Dabei ergeben sich neue Chancen für uns.
Leider sind aber zentrale Fragen der Energiepolitik bislang unbeantwortet. Denn eines ist klar: Damit die Ziele der Bundesregierung erreicht werden und die Energiewende tatsächlich gelingt, muss der energiepolitische Ordnungsrahmen weiter reformiert werden.
Mittlerweile aber sehen wir die Gefahr, dass die Energiepolitik in eine neue Schieflage gerät. Seit einigen Monaten scheint das eher kurzfristige – aber nicht nachhaltige – Dämpfen von Kosten die energiepolitische Agenda zu beherrschen. Vor allem das Ziel der Versorgungszuverlässigkeit gerät dabei immer mehr aus dem Blick.
Meine Damen und Herren, ich bin davon überzeugt:
Aber auch bundesweit konnten Unternehmen und Haushalte in den zurückliegenden Jahrzehnten stets auf eine vorbildliche Versorgungsqualität bauen. Dass dies so bleibt ist keine Selbstverständlichkeit. In diesem Zusammenhang sind Maßnahmen zur Gegensteuerung seitens der deutschen Netzregulierung dringend geboten. Nehmen wir beispielsweise die Verteil-Netze: Der aktuelle Ordnungsrahmen für den Netzbereich benachteiligt Investitionen in die Netzinfrastruktur. Die Bundespolitik hat das Problem durchaus erkannt: Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Verteilnetze investitionsfreundlich zu gestalten. Allerdings favorisiert das Bundeswirtschaftsministerium aktuell einen Ansatz, der die Bedingungen nur für jene Netzinvestitionen verbessert, die dem Anschluss erneuerbarer Energien dienen. Es übersieht dabei leider, dass auch in den konventionellen Netzausbau investiert werden muss und dass dieser nicht weiter verzögert werden darf.
Die vieldiskutierte Frage des Übertragungs-Netzausbaus betrifft auch uns als Mainova. Nach unserer Überzeugung müssen die Verteilnetze gestärkt werden. Denn zu 90 Prozent findet die Energiewende dort statt.
Meine Damen und Herren,
Damit Speichertechnologien wie Power-to-Gas aber auch eine wirtschaftliche Perspektive haben, muss der ordnungspolitische Rahmen sachgerecht ausgestaltet werden.
Die Bundesregierung scheint sich darauf festgelegt zu haben, auf einen Kapazitätsmarkt zu verzichten. Das heißt: Die Vorhaltung sicherer Kraftwerkskapazität soll allein über den sogenannten Energy-Only-Markt sichergestellt werden. Es soll also nur für den Strom gezahlt werden, wenn er fließt, nicht dafür, dass ein Kraftwerk, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, verfügbar gehalten wird.
Wir haben Zweifel, dass das funktionieren wird. Wer baut denn noch ein Kraftwerk, wenn er nicht vermuten darf, dass es sich auch rechnet?
Wenn die Überlegungen zum Energy-Only-Markt bis zum Ende des Jahrzehnts nicht korrigiert werden, sehen wir die Gefahr, nach 2022 in eine Kapazitätslücke zu geraten.
Wie sehr das Ziel der kurzfristigen aber nicht nachhaltigen Kostendämpfung derzeit die Energiepolitik bestimmt, zeigt auch das Schicksal der Kraft-Wärme-Kopplung. Auch wir setzen in weiten Teilen auf diese umweltfreundliche Technologie.
Meine Damen und Herren,
Fazit
Ihre Mainova hat sich rechtzeitig dem Wettbewerb gestellt. Wir haben immer für den Markt plädiert und unsere Chancen wahrgenommen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Wir haben die richtigen Menschen an Bord, mit denen wir als Mannschaft auch in Zukunft erfolgreich sein werden.
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