![]() Mainova AGFrankfurt am MainZwischenbericht zum 30. Juni 2016Halbjahresergebnis liegt über Vorjahr
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bereinigt um Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten nach IAS 39 BRIEF AN DIE AKTIONÄRESehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016 prägen die politischen
Rahmenbedingungen das Ergebnis Ihrer MAINOVA AG. Hinzu kommen der anhaltende Druck
auf unsere Erzeugungsanlagen sowie volatile Beschaffungsmärkte, die sich ebenfalls
nachteilig auswirken. Dem steht unsere gute Position im hart umkämpften Wettbewerb
gegenüber. MAINOVA investiert, um neue Geschäftsfelder und Produkte zu entwickeln
- und damit erfolgreich Wachstum zu generieren. Seit Jahresbeginn entwickelte sich insbesondere das Segment Stromversorgung dank Kundengewinnen
positiv. So erhöhte sich der Stromabsatz um neun Prozent auf rund 5.500 Millionen
Kilowattstunden im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls im Plus gegenüber der Vorjahresperiode
ist das Segment Erzeugung. Hier wirken sich niedrigere Belastungen durch Risikovorsorgen
aus - mit positivem Einfluss auf den Geschäftsverlauf. Insgesamt hat der MAINOVA-Konzern
im ersten Halbjahr 2016 ein bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von
62,5 Millionen Euro erzielt (Vorjahr: 53,4 Millionen Euro). Wo Risiken sind, ergeben sich auch Chancen. MAINOVA stellt sich diesem Wettbewerb.
Unseren Kunden bieten wir neue Produkte und Dienstleistungen. So setzen immer mehr
Menschen auf Solarenergie. Unsere Antwort: eine Solaranlage mit Stromspeicher für
die eigene Immobilie. Dank sogenannter Mieterstrommodelle mit Photovoltaik-Anlagen
können Mieter erstmals an der Energiewende partizipieren und von ihr profitieren -
bisher ein Privileg von Eigenheimbesitzern. MAINOVA betreibt die Anlagen und vermarktet
den so erzeugten Strom direkt an die Mieter der angeschlossenen Liegenschaften. Damit
unterstützen wir aktiv den Klimaschutz in unserer Heimatstadt und treiben die Energiewende
vor Ort voran. Seit Jahresbeginn hat MAINOVA 51,2 Millionen Euro (+ 7,6 Millionen Euro) in Sachanlagen
investiert. Der Schwerpunkt lag auf der Umsetzung des Wärmeversorgungskonzepts und
den damit verbundenen Investitionen in das Fernwärmenetz sowie die Ertüchtigung der
bestehenden Erzeugungsanlagen. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf 19 Millionen
Euro. Mit der Verbindung der Heizkraftwerke West und Messe wird bis zum Sommer 2017
das letzte Teilstück des Fernwärmeverbundes realisiert. Dann kann dieses Großprojekt
auch seine ökonomischen und ökologischen Vorteile vollständig ausspielen. In den kommenden Monaten zeichnen sich einige weitreichende politische Weichenstellungen
ab. So will die Bundesregierung noch im Herbst die sogenannten vermiedenen Netznutzungsentgelte
neu regeln. Die Bundesnetzagentur drängt gar auf eine Abschaffung. Sollten diese Pläne
umgesetzt werden, würde dies die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen gefährden. Hiervon
sind auch unsere hocheffizienten Frankfurter Heizkraftwerke betroffen. Aus meiner
Sicht ist es allerdings elementar, dass die netzentlastende und systemstabilisierende
Wirkung dieser dezentral und verbrauchsnah einspeisenden KWK-Anlagen auch weiterhin
vergütet wird. Außerdem ist die KWK ein wichtiger Bestandteil für das Erreichen der
Klimaziele. Darüber hinaus drohen sich die Gewichte im Energiesektor weiter zu verschieben - zulasten
des marktwirtschaftlich-wettbewerblichen Prinzips. So setzen die entscheidenden Akteure
beim Netzausbau anscheinend vorrangig auf die Übertragungsnetzbetreiber. Dies würde
deren vorhandene Dominanz weiter begünstigen. Die leistungsstarken Verteilnetzbetreiber
blieben außen vor. Dabei findet die Energiewende zu 97 Prozent in den regionalen Verteilnetzen
statt. Hier muss meines Erachtens gegengesteuert werden. Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr
2016 verlief besser als erwartet. Vor dem Hintergrund der nach wie vor schwierigen
Rahmenbedingungen ist der Vorstand mit dieser Entwicklung zufrieden. Die stabile Ertragslage
lässt uns nun sogar ein Ergebnis leicht über dem Vorjahr erwarten. Dies verdanken
wir dem Vertrauen unserer Kunden sowie dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
unseres Konzerns. Ihnen danke ich im Namen des gesamten Vorstands. Ihr DR. CONSTANTIN H. ALSHEIMER Vorsitzender des Vorstands der MAINOVA AG Konzern-ZwischenlageberichtGrundlagen des KonzernsDer MAINOVA-Konzern (MAINOVA) ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern
und Wasser sowie in artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen rund eine
Million Menschen überwiegend in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern,
Baden-Württemberg und Niedersachsen mit Strom und Gas sowie in Frankfurt am Main zusätzlich
mit Wärme und Wasser. Zudem beliefern wir regionale Energieversorgungsunternehmen
(Energiepartner) sowie bundesweit Geschäftskunden mit Strom und Gas. Als Betreiber
von Versorgungsnetzen stellen wir Dritten den Netzzugang und -anschluss zur Verfügung
und gewährleisten den sachgerechten Transport von Energie und Wasser. Unser operatives Kerngeschäft nehmen im Wesentlichen die MAINOVA Aktiengesellschaft
(MAINOVA AG) und drei Tochterunternehmen wahr. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH
pachtet das Strom- und Gasnetz der MAINOVA AG und betreibt dieses. Für die Fernwärme-
und Wasserversorgungsnetze übernimmt sie die Betriebsführung. Die Aufgaben der MAINOVA
ServiceDienste Gesellschaft mbH erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung
der gelieferten Strom-, Gas-, Wärme- und Wassermengen, die Kundenbetreuung sowie das
Forderungsmanagement. Die SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH betreut überwiegend
das Straßenbeleuchtungsnetz der Stadt Frankfurt am Main. Unsere Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien bündeln wir in Tochter- und
Beteiligungsunternehmen. Dabei investieren wir vorrangig in Onshore-Windparks und
Photovoltaikanlagen. Unser Geschäft ist in folgende Segmente unterteilt:
Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst die Erzeugungsanlagen der MAINOVA AG
und der Tochterunternehmen sowie nach der Equity-Methode einbezogene und weitere Beteiligungen
an Erzeugungsgesellschaften. Die Segmente Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserversorgung decken jeweils die Wertschöpfungskette
von der Beschaffung beziehungsweise dem Handel über den Vertrieb bis zur Verteilung
unserer Produkte ab. Dem Segment Beteiligungen ist mit Ausnahme der Erzeugungsgesellschaften unser gesamtes
Beteiligungsportfolio zugeordnet. Im Segment Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung sind unter anderem IT-Dienstleistungen
an Dritte, technisches Facility Management und Anlagenverkäufe, die nicht in Zusammenhang
mit einem Kernsegment stehen, enthalten. Hierbei handelt es sich um Nebengeschäfte,
die eine geringe Steuerungsrelevanz haben. Zudem sind Konsolidierungseffekte enthalten. WirtschaftsberichtRAHMENBEDINGUNGENZahlreiche externe Einflussfaktoren wirken sich auf unseren Geschäftsverlauf aus.
Bedeutsam für unsere Unternehmensentwicklung sind dabei die Änderungen der politischen
und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Entwicklung der Konjunktur und der
Energiepreise. EnergiepolitikGrünes Licht für StrommarktgesetzNachdem der Bundestag am 23. Juni 2016 das Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarkts
(Strommarktgesetz) verabschiedet hat, passierte dieses am 8. Juli 2016 ohne Änderungen
auch den Bundesrat. Der Gesetzgeber will mit dem Strommarktgesetz Versorgungssicherheit gewährleisten.
Dazu wird eine Kapazitätsreserve von zunächst von 2 Gigawatt (GW) eingeführt, die
zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage zum Einsatz kommen soll. Die Reserve ist technologieneutral
gestaltet, wird wettbewerblich ausgeschrieben und bezieht auch abschaltbare Lasten
mit ein. Um gleichzeitig das nationale Klimaschutzziel für das Jahr 2020 zu erreichen,
werden Braunkohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von insgesamt 2,7 GW in eine
Sicherheitsbereitschaft überführt und im Anschluss daran endgültig stillgelegt. Hierfür
sollen die Kraftwerksbetreiber eine Vergütung erhalten. Das Strommarktgesetz sieht
außerdem vor, dass die Übertragungsnetzbetreiber Kraftwerke mit einer Leistung von
maximal 2 GW als sogenannte Netzstabilitätsanlagen errichten und betreiben können,
um die Versorgung im Falle von Netzengpässen gewährleisten zu können. Die ursprünglich vorgesehene Abschaffung der vermiedenen Netzentgelte für Neuanlagen
ab dem Jahr 2021 ist nicht mehr enthalten. Stattdessen soll im zweiten Halbjahr 2016
eine umfassende Lösung für eine Neuregelung der vermiedenen Netzentgelte verabschiedet
werden. Die Regelungen des neuen Strommarktgesetzes bergen aus unserer Sicht die Gefahr, dass
die darin enthaltenen Anreize zum Neubau von Kraftwerken nicht ausreichen. Dadurch
könnte nach der Abschaltung der Atomkraftwerke zukünftig eine Kapazitätslücke im deutschen
Stromversorgungssystem entstehen. Wir plädieren deshalb weiterhin für einen dezentralen
Leistungsmarkt als volkswirtschaftlich effizientestes Verfahren, um langfristig Versorgungszuverlässigkeit
zu gewährleisten. Zudem muss für die Netzreservekraftwerke eine angemessene Vergütung
gewährleistet sein. Die Einführung der Netzstabilitätsanlagen lehnen wir ab, da mit diesen ein Teil der
wettbewerblichen Erzeugung in den regulierten Bereich überführt wird und Übertragungsnetzbetreiber
zu Erzeugern werden. Dies widerspricht dem Prinzip des Unbundlings. Außerdem droht
diese Regelung zulasten jener Energieunternehmen zu gehen, die wie die MAINOVA im
Erzeugungsbereich am Markt aktiv sind und birgt überdies die Gefahr volkswirtschaftlicher
Mehrkosten. Wir begrüßen hingegen, dass die ursprüngliche Abschaffung der vermiedenen
Netzentgelte für Neuanlagen nicht übernommen wurde. Auch in der für den Herbst angesetzten
Neuregelung sollte von einer Abschaffung Abstand genommen werden, da die lastnah erzeugenden
steuerbaren Anlagen die vorgelagerten Netze entlasten und somit den Netzausbaubedarf
verringern. Verabschiedung des EEG 2017Am 8. Juli 2016 hat der Bundestag die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG
2017) verabschiedet. Das Gesetz tritt nach der noch ausstehenden Notifizierung durch
die EU-Kommission zum 1. Januar 2017 in Kraft. Primäres Ziel der EEG-Reform ist es,
die Vergütung des erneuerbaren Stroms ab dem Jahr 2017 nicht mehr, wie bisher, staatlich
festzulegen, sondern durch Ausschreibungen am Markt zu ermitteln. Darüber hinaus werden
technologiespezifische feste Ausschreibungsmengen festgelegt. Außerdem enthält die EEG-Novelle eine Regelung für zuschaltbare Lasten. So können
bei Netzengpässen primär zum Beispiel Power-to-Heat-Module im Rahmen des Redispatchs
in KWK-Anlagen einbezogen werden. Wir sehen das Ausschreibungsmodell als einen Schritt hin zu einer effizienteren Umsetzung
des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Allerdings ist nicht nachvollziehbar, dass
Kleinanlagen von der Ausschreibungspflicht ausgenommen werden. Grundsätzlich ist die Vernetzung von Strom und Wärme (Sektorkopplung) durch Zuschaltung
von Power-to-Heat-Anlagen zu befürworten. Die für Redispatch geltende Vergütung ist
jedoch unzureichend. Novelliertes KWK-Gesetz in Kraft getretenAm 1. Januar 2016 trat das "Gesetz zur Neuregelung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes" (KWKG) vorbehaltlich beihilfe rechtlicher Genehmigungen der EU in Kraft. Das KWKG legt als Neuerung in absoluten Zahlen einen Ausbaupfad für die Nettostromerzeugung aus KWK von 110 Terrawattstunden (TWh) im Jahr 2020 und 120 TWh im Jahr 2025 fest und hebt das Gesamtvolumen der jährlichen KWK-Förderung auf maximal 1,5 Milliarden Euro an. Die KWK-Umlage steigt damit von rund 0,25 Cent pro kWh auf maximal 0,53 Cent pro kWh. Die Förderung erstreckt sich jetzt nur noch auf Neuanlagen, die auf KWK aus Abfall, Abwärme, Biomasse sowie gasförmige oder flüssige Brennstoffe setzen. Somit erhalten neue Kohle-KWK-Anlagen keine Förderung mehr. Ferner werden bestehende gasbefeuerte Anlagen in der öffentlichen Versorgung mit einer Leistung von mehr als 2 Megawatt, deren Förderung ausgelaufen ist, befristet bis zum Jahr 2019 gefördert, um Effizienzpotenziale zu erhalten. Auf diese Weise sollen KWK-Anlagen Emissionsminderungen von 4 Millionen Tonnen CO2 erbringen. Diese Maßnahme soll das Ziel der Bundesregierung unterstützen, bis zum Jahr 2020 bundesweit eine Treibhausgas-Emissionsminderung um 40 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu erreichen. Das novellierte KWKG ist ein Schritt in die richtige Richtung. Umso unerfreulicher
ist der aktuelle Schwebezustand aufgrund der ausstehenden Notifizierung durch die
EU-Kommission. Die Unsicherheit für Betreiber von KWK-Anlagen und potenzielle Investoren
besteht damit fort. Ein Kritikpunkt am novellierten KWKG ist die Behandlung von Steinkohle-KWK-Anlagen.
Diese sollten aus unserer Sicht weiterhin gefördert werden, da diese Anlagen vergleichsweise
emissionsarm sind und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Neue Verordnung zu abschaltbaren LastenAm 7. Juli 2016 hat der Bundestag der Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren
Lasten (AbLaV) zugestimmt, die freiwillige kurzfristige Stromunterbrechungen bei Industriebetrieben
gegen Zahlung einer Vergütung regelt, mit dem Ziel, die Versorgungssicherheit in Engpasssituationen
sicherzustellen. Die Verordnung tritt mit dem Strommarktgesetz in Kraft und gilt bis
Juli 2022. Aus unserer Sicht ist die AbLaV kein sinnvolles Instrument. Am Regelenergiemarkt sollten
gleiche Rahmenbedingungen für Erzeugung und Abschaltung und keine Sonderregeln für
große industrielle Abschaltleistungen gelten. Wir sprechen uns dafür aus, einen dezentralen
Kapazitätsmarkt einzuführen und sämtliche Speichertechnologien von endverbraucherbezogenen
Abgaben auszunehmen. Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende verabschiedetDas neue Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende sieht für Haushaltskunden mit
einem Jahresstromverbrauch von mehr als 6.000 kWh ab dem Jahr 2020 eine Pflicht zum
Einbau von Smart Metern vor. Bei einem Verbrauch ab 10.000 kWh und für Erzeuger zwischen
7 und 100 kW installierter Leistung besteht diese Pflicht schon ab dem Jahr 2017. Aus unserer Sicht weist das verabschiedete Digitalisierungsgesetz erhebliche Schwächen
auf, da sich die Aufgabenteilung zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern
ganz erheblich zulasten Letzterer verändern wird. Künftig sollen bestimmte Messdaten
zunächst bei den Übertragungsnetzbetreibern auflaufen und den Verteilnetzbetreibern,
bei denen der Messstellenbetrieb bisher lag, nur noch in aggregierter Form zur Verfügung
gestellt werden. Der präzise Abgleich aller Entnahme- und Einspeisemengen durch den
Verteilnetzbetreiber wird so erheblich verkompliziert, wodurch es zu einer ineffizienten
Dopplung zahlreicher Prozesse und zu höheren Kosten kommt. Wir befürworten deshalb,
dem Verteilnetzbetreiber auch weiterhin die Verantwortung für die Prüfung, Aufbereitung
und Bereitstellung der abrechnungsrelevanten Daten zu überlassen. Novelle der Anreizregulierungsverordnung passiert BundesratDas Bundeskabinett hat am 1. Juni 2016 den Entwurf der Verordnung zur Änderung der
Anreizregulierungsverordnung (ARegV) verabschiedet, mit dem Ziel, Investitionskosten
in der Erlösobergrenze ohne Zeitversatz anzuerkennen. Am 8. Juli 2016 bestätigte der
Bundesrat diesen Entwurf weitgehend, lediglich bezüglich des Abbaus der Ineffizienzen
über weiterhin fünf Jahre gab es eine signifikante Verbesserung. Das Bundeskabinett
muss der Novelle mit den Maßgaben der Länder nun noch zustimmen. Der aktuelle Entwurf enthält einige Verschärfungen des Regulierungsrahmens, aber auch
Verbesserungen im Vergleich zu dem im Jahr 2015 veröffentlichten Eckpunktepapier des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Wir brauchen einen investitionsfreundlichen
Rahmen, um im Zuge der Energiewende weiter für eine hohe Versorgungsqualität sorgen
zu können. Der vorliegende Entwurf erfüllt diese Anforderung nur unvollständig. Die
Abschaffung des Zeitverzugs ist grundsätzlich zu begrüßen. Wesentliche Aspekte wie
zum Beispiel die unvollständige Anerkennung der Kapitalkosten der Anlagen aus den
Jahren 2007 bis 2016 haben jedoch eine wirtschaftliche Schwächung der Verteilnetzbetreiber
zur Folge und sind deshalb abzulehnen. Vor allem Unternehmen wie die MAINOVA, die
in wachsenden Städten operieren und deshalb in den zurückliegenden Jahren erhebliche
Investitionen in die Netzinfrastruktur vorgenommen haben, haben unter dieser unvollständigen
Anerkennung der Kapitalkosten zu leiden. Bundestag schafft rückwirkend Rechtsgrundlage für die Umlage nach § 19 StromnetzentgeltverordnungDer Bundestag hat im Zuge der Verabschiedung des Strommarktgesetzes rückwirkend eine
Rechtsgrundlage für den Umlagemechanismus für Stromnetzentgeltreduzierungen geschaffen.
Am 12. April 2016 hatte der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs die Umlage für nicht
rechtskonform erklärt, da eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage für das Umlagesystem
fehlte. Infolgedessen drohte die Rückabwicklung aller diesbezüglich in der Vergangenheit
erfolgten Zahlungen. Wir halten diese Maßnahmen für einen wichtigen Schritt, da hierdurch die Gefahr von
zahlreichen Rückabwicklungsfällen gebannt ist. EnEV vermindert Chancen von Erdgas im NeubaubereichSeit 1. Januar 2016 gelten für Neubauten und größere Modernisierungen verschärfte
Standards durch die Energieeinsparverordnung (EnEV). Der zulässige Primärenergieverbrauch
von Neubauten wurde um 25 % reduziert. Dabei haben sich die Mindestanforderungen an
die Wärmedämmung um 20 % erhöht. Zudem verschärfen sich die Anforderungen an Erdgasheizungen.
Hingegen erfahren Stromwärmepumpen durch die Absenkung des Primärenergiefaktors von
Strom eine Verbesserung. Wir sehen diese Maßnahme kritisch, weil Stromwärmepumpen
dadurch besser gestellt werden, als es ihrer Klimabilanz tatsächlich entspricht. Konjunkturelle EntwicklungIm ersten Quartal 2016 verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Wachstumsrate
von 0,7 % einen deutlichen Anstieg verglichen mit dem Vorquartal. Für das zweite Quartal
prognostizieren die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute einen Anstieg
um 0,3 % und somit eine Fortsetzung des positiven Trends, allerdings mit verringerter
Dynamik. Zu dieser Entwicklung beigetragen haben neben der schwungvollen Binnennachfrage
vor allem die privaten Konsumausgaben, die sich durch Lohnsteigerungen und Beschäftigungsaufbau
positiv entwickelt haben. Weitere Gründe für das Anziehen der Konjunktur waren gestiegene
staatliche Ausgaben und gestiegene Investitionen. Gegenläufig wirkte sich im zweiten
Quartal ein Anstieg des Außenbeitrags aufgrund erhöhter Importe und leicht gesunkener
Exporte dämpfend auf das BIP aus. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-EmissionshandelsDie Energiegroßhandelspreise für das Frontjahr zeigten in der ersten Jahreshälfte
einen zweigeteilten Verlauf. Nachdem die Preise bis Februar stark an Wert verloren,
setzte im Frühjahr eine Erholung an den Märkten ein. Im Halbjahresvergleich verzeichneten
die durchschnittlichen Preise für Strom (Grundlast) sowie für Kohle, Rohöl, Gas und
Emissionsrechte trotz Stabilisierung im bisherigen Jahresverlauf prozentual zweistellige
Wertverluste gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich hierfür waren ein starkes Überangebot
an den Weltmärkten sowie globale Konjunkturaussichten, die Befürchtungen vor einer
sich abschwächenden Energienachfrage auslösten. Zudem wirkten sich die Spot-Märkte
nach einem milden Winterbeginn negativ auf die Terminpreise aus. Eine im März einsetzende
Bodenbildungsphase war maßgeblich von einer Trendwende der Ölpreise, nachlassenden
Sorgen um China und normalisierten Temperaturverhältnissen geprägt. Der durchschnittliche Kohlepreis für das Frontjahr in der ARA-(Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen-)Region
(API2) zeigte sich in der ersten Jahreshälfte mit 43,93 US-Dollar pro Tonne um rund
26 % günstiger als im Vorjahr. Seit dem Jahrestief im Februar erfolgte ein langsamer
Abbau des weltweiten Überangebots. Stützend wirkten infolge der Ölpreisentwicklung
gestiegene Transport- und Frachtkosten. Zudem wurde in China und den USA in den letzten
Monaten deutlich weniger gefördert als im Vorjahr. Gleichzeitig hob China die Preise
für inländische Kohle an, was zu steigenden Importen führte. Die Entwicklung bei Gas
begünstigte den Preisanstieg ebenfalls. Der durchschnittliche Preis für Rohöl der Sorte Brent mit Lieferung im Folgejahr lag
mit 46,68 US-Dollar pro Barrel um rund 31 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Nach Aufhebung des Ölembargos gegen den Iran und Aussetzung einer offiziellen OPEC-Förderquote
im Dezember 2015 fielen die Preise im Januar deutlich. Erst nach koordinierten Bemühungen
der Produzenten, dem Überangebot durch "Einfrieren" der Förderung zu begegnen, setzte
eine Stabilisierung ein. Produktionsrückgänge in Nordamerika, große Ausfälle in Nigeria
und Kanada und robustes Nachfragewachstum führten zu einer zügigen Angleichung von
Verbrauch und Angebot. Größeren Preissteigerungen standen hohe Lagerbestände und schnelle
Exportsteigerungen des Iran gegenüber. Preisentwicklung Kohle und Rohöl![]() Der durchschnittliche Erdgaspreis für das Frontjahr im Marktgebiet NCG (NetConnect
Germany) verzeichnete einen Wertverlust von rund 32 % auf 14,86 Euro pro MWh. Der
Ölpreisverfall Anfang des Jahres wirkte sich auch auf ölpreisgebundene Lieferverträge
aus, was zu höheren Abnahmemengen, vor allem aus Russland, führte. Aufgrund des milden
Temperaturverlaufs in der ersten Winterhälfte erfolgten sehr geringe Entnahmen aus
Erdgasspeichern bei gleichzeitig hohen Zuflüssen aus Pipelines und von Flüssiggas
(LNG). Eine daraus resultierende Überversorgung im ersten Quartal ließ die Gaspreise
trotz einer bereits im Januar einsetzenden Ölpreiserholung bis April fallen, bevor
eine starke Trendumkehr einsetzte und sich der Terminpreis seit dem Jahrestief im
April erholte. Neben Short-Eindeckungen nach dem langen Abwärtstrend bewirkten eine
witterungsbedingt stärkere Nachfrage in Verbindung mit hohen Angebotsausfällen in
Norwegen sowie die unter den Erwartungen verbleibenden LNG-Flüsse nach Europa eine
schnelle Preiserholung. Preisentwicklung Erdgas
![]() Die Preise für Emissionsrechte (EU Allowances -EUA) des Terminkontrakts mit Fälligkeit
im Dezember 2017 zeigten sich im ersten Halbjahr mit einem Durchschnittspreis von
5,76 Euro pro Tonne um rund 21 % günstiger als im Vergleichszeitraum. Ein deutlicher
Anstieg Ende April war einerseits auf den generellen Trend am Energiemarkt und andererseits
auf einen Vorschlag Frankreichs zur Einführung eines Mindestpreises für EUA zurückzuführen.
Da dieser Vorschlag zunächst keine Mehrheit bei den Mitgliedsstaaten fand, gingen
die Notierungen anschließend wieder zurück. Nach der britischen Entscheidung zum Austritt
aus der EU ("Brexit") am 24. Juni sank der Preis deutlich aufgrund der Unsicherheit
darüber, ob die Briten weiterhin am europäischen Emissionshandel teilnehmen werden. Preisentwicklung Emissionsrechte![]() Eng angelehnt an den Brennstoffpreisverlauf zeigte sich auch der Preis für Grundlaststrom.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahrs büßte der durchschnittliche Preis des
Grundlastkontrakts für das Strom-Frontjahr mit 23,90 Euro pro MWh rund 25 % an Wert
ein. Seit dem Jahrestief im Februar erholten sich die Preise im Einklang mit den steigenden
Kohle-, Gas- und Ölpreisen. Zudem sorgte im Frühjahr eine stabile Spot-Preisentwicklung
für eine Unterstützung. Preisentwicklung Strom![]() Die Margen in der Stromerzeugung (Grundlast) verblieben im vergangenen Jahr auf einem
niedrigen Niveau. Während sich die durchschnittlichen Margen für Kohlekraftwerke (Clean-Dark-Spread)
für die Grundlast-Vermarktung des Frontjahrs weiter verringerten, konnten sich die
weiter negativen durchschnittlichen Margen für Gaskraftwerke (Clean-Spark-Spread)
im Grundlastbetrieb aufgrund von Gaspreisen, die stärker gefallen sind als die Strompreise,
tendenziell leicht verbessern. Margen in der Stromerzeugung![]() GESCHÄFTSVERLAUFAbsatzDer Absatz hat sich wie folgt entwickelt: scroll
Der Anstieg des Stromabsatzes resultierte aus der Gewinnung von Neukunden im Individualkundenbereich.
Gedämpft wurde dieser Anstieg durch die gegenläufige Entwicklung im Stromhandel. Das Gasgeschäft verzeichnete einen Rückgang, der im Wesentlichen auf das gesunkene
Gashandelsvolumen entfiel. Der Absatz im Vertriebsgeschäft lag nahezu unverändert
auf Vorjahresniveau. Der Mengenzuwachs im Wassergeschäft resultierte überwiegend aus der Erschließung von
Neubaugebieten sowie aus periodenfremden Effekten. ErzeugungsmengenIn unseren Anlagen wurden im ersten Halbjahr folgende Mengen erzeugt: scroll
Die gestiegenen Stromerzeugungsmengen bei MAINOVA resultierten im Wesentlichen aus
einem technisch bedingten Stillstand im Vorjahr. Die Stromerzeugungsmengen unserer
Beteiligungen sanken durch Revisionen im aktuellen Jahr. ErtragslageDas Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag bei 93,7 Mio. Euro (Vorjahr 61,6 Mio. Euro).
Bereinigt um Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten nach IAS 39 belief sich das EBT auf 62,5 Mio. Euro (Vorjahr 53,4
Mio. Euro). Die Bereinigungen entfielen im Wesentlichen auf die Segmente Strom- und
Gasversorgung. Das bereinigte EBT nach Segmenten hat sich wie folgt entwickelt: scroll
In der Wärme- und Stromerzeugung konnte aufgrund der angespannten Marktsituation operativ
auch weiterhin keine wesentliche Ergebnisverbesserung erzielt werden. Dabei war der
Anstieg des Ergebnisses insbesondere auf höhere Belastungen durch Risikovorsorgen
im Vorjahr zurückzuführen. Das gestiegene Ergebnis in der Stromversorgung war im Wesentlichen
durch Abrechnungsgutschriften aus Vorperioden verursacht. In der Gasversorgung hat
die aktuelle Marktentwicklung zu einer Ergebnisverbesserung geführt. Infolge der volatilen
Situation an den Beschaffungsmärkten verzeichnete die Wärmeversorgung aufgrund ihrer
indexbasierten Abrechnung einen deutlichen Ergebnisrückgang. Das Wassergeschäft ist
aufgrund der Auswirkungen des Kartellverfahrens nach wie vor defizitär. Zur Reduzierung
der Verluste wurde zum 1. April 2016 eine Preisanpassung vorgenommen. Das Beteiligungsergebnis
bewegte sich in etwa auf Vorjahresniveau. Lediglich ein Ertrag aus der Liquidation
einer Beteiligung hat zu einem Ergebnisanstieg geführt. In den sonstigen Aktivitäten
haben wir im Rahmen der routinemäßigen Überprüfung der Nutzungsdauern unseres Anlagevermögens
partielle Anpassungen vorgenommen, aus denen eine Ergebnisverschlechterung resultierte.
Ferner war das Vorjahresergebnis unter anderem durch Anlagenverkäufe geprägt. Nachfolgend wird die Entwicklung einzelner Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
erläutert. Die Umsatzerlöse zeigten im Einzelnen folgende Entwicklung: scroll
Die Entwicklung der Umsatzerlöse im Strom-, Gas- und Wärmegeschäft war im Wesentlichen
durch das gesunkene Preisniveau geprägt. Ferner machten sich geringere Strom- und
Gashandelsaktivitäten bemerkbar. Dem standen beim Strom Mengensteigerungen durch Kundengewinne
im Individualkundengeschäft gegenüber. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 19,2 Mio. Euro und lagen damit
auf Vorjahresniveau. Der Materialaufwand betraf überwiegend den Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserbezug, die
Kosten für den Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte.
Der Rückgang um 49,4 Mio. Euro auf 728,6 Mio. Euro ist mit 23,1 Mio. Euro auf die
Stichtagsbewertung derivativer Finanzinstrumente zurückzuführen. Ferner haben sich
korrespondierend zur Umsatzentwicklung die Gasbezugsaufwendungen vermindert. Der Personalaufwand verringerte sich um 4,9 Mio. Euro auf 107,5 Mio. Euro durch einen
gesunkenen Mitarbeiterbestand sowie einen Einmaleffekt bei Pensionsrückstellungen
im Vorjahr. Die Abschreibungen erhöhten sich um 5,4 Mio. Euro auf 44,9 Mio. Euro durch partielle
Anpassungen im Rahmen der routinemäßigen Überprüfung der Nutzungsdauern des Anlagevermögens. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 4,6 Mio. Euro auf 89,0 Mio.
Euro aufgrund von Risikovorsorgen. Der leichte Anstieg des Ergebnisses der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
um 4,1 Mio. Euro auf 43,1 Mio. Euro ist auf eine leicht verbesserte Ergebnisfortschreibung
sowie auf Vorperiodeneffekte zurückzuführen. VermögenslageDie Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2015 um 19,6
Mio. Euro auf 2.693,8 Mio. Euro. scroll
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um 21,8 Mio. Euro entfiel überwiegend
auf die Beteiligungsbuchwerte der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen.
Diese sanken insbesondere durch die Ausschüttungen der Vorjahresergebnisse. Ferner
stieg das Sachanlagevermögen durch die Investitionen in das Wärmeversorgungskonzept
an. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 41,4 Mio. Euro ist insbesondere auf
saisonal bedingt gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Das Eigenkapital hat sich überwiegend durch das Halbjahresergebnis nach Ertragsteuern,
das noch nicht an die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWEH) abgeführt wurde,
um 53,3 Mio. Euro erhöht. Gegenläufig wirkten sich die erfolgsneutral im Eigenkapital
erfassten Effekte aus der Stichtagsbewertung von derivativen Finanzinstrumenten und
Pensionsrückstellungen aus. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 39,6 % (37,9 % zum
31. Dezember 2015). Der Anstieg der langfristigen Schulden resultierte insbesondere aus der Bewertung
von derivativen Finanzinstrumenten sowie aus Pensionsrückstellungen. Die Finanzschulden
haben sich hingegen verringert. Zu dem Rückgang der kurzfristigen Schulden führten vor allem die gesunkenen Verbindlichkeiten
aus Gewinnabführung und Steuern sowie die Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten.
Gegenläufig sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Wesentlichen
durch ausstehende Rechnungen für die EEG-Umlage gestiegen. Die Investitionen gliedern sich wie folgt: scroll
Der Investitionsschwerpunkt lag auf der Umsetzung unseres Wärmeversorgungskonzepts
und den damit verbundenen Investitionen in die bestehenden Erzeugungsanlagen und in
unser Fernwärmenetz. Hierfür wurden bisher rund 19 Mio. Euro aufgewendet. Durch die hohen Investitionen in den Ausbau und den Erhalt unserer Versorgungsnetze
gewährleisten wir kontinuierlich ein hohes Maß an Versorgungszuverlässigkeit und -qualität
im Interesse unserer Kunden. FinanzlageDie nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt die finanzielle Entwicklung: scroll
Der gegenüber dem Vorjahr höhere Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist
insbesondere auf gestiegene Verbindlichkeiten zurückzuführen. Gegenläufig entwickelten
sich die Dividendenauszahlungen aufgrund von Periodenverschiebungen. Im Cashflow aus
der Investitionstätigkeit sind die Mittelabflüsse aus Investitionen in Sachanlagen
im Rahmen des Wärmeversorgungskonzepts gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dennoch haben
wir geringere Mittel aus Geldanlagen im Rahmen des Cash Poolings mit der SWFH in Anspruch
genommen, sodass der positive Cashflow aus Investitionstätigkeit insgesamt unter dem
Vorjahr lag. Die Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit bewegten sich auf Vorjahresniveau. Der Finanzmittelfonds von 28,8 Mio. Euro (19,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2015) bestand
aus Kassenbeständen und Bankguthaben. Unter Berücksichtigung der Guthaben aus dem
Cash Pooling bei der SWFH ergab sich ein Finanzmittelbestand in Höhe von 46,1 Mio.
Euro (110,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2015). MITARBEITERZum 30. Juni 2016 beschäftigten wir 2.678 Mitarbeiter (Vorjahr 2.732), darunter 584
Frauen (Vorjahr 589). Prognose-, Chancen- und RisikoberichtPROGNOSEBERICHTUnsere Erwartungen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Konjunktur und der Energiepreise,
unserer Ergebnissituation sowie der geplanten Investitionen für das Geschäftsjahr
2016 sind im nachfolgenden Prognosebericht dargestellt. Konjunkturelle EntwicklungIm zweiten Halbjahr 2016 wird sich der Aufschwung der deutschen Wirtschaft fortsetzen.
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für das Jahr 2016 von
einem Anstieg des BIP um 1,7 % aus. Die schwungvolle Binnennachfrage hat maßgeblich
zu dem Wachstum beigetragen. Auch weiterhin führen steigende Beschäftigungszahlen
und Lohnsteigerungen zu einem Anstieg der Konsumausgaben. Negativ auf die deutschen
Exporte könnten sich eine Abschwächung der chinesischen Wirtschaft sowie die "Brexit"-Entscheidung
auswirken. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-EmissionshandelsWir rechnen nach der zuletzt kräftigen Erholung der Energiepreise zunächst mit einem volatil seitwärts tendierenden Verlauf der Energie- und CO2 -Preise und somit mit einer deutlichen Abschwächung des steilen Erholungstrends. Während aufgrund einer entspannten Versorgungslage und bestehender Unsicherheit über die wirtschaftlichen und politischen Folgen des "Brexit"-Votums zunächst noch Potenzial für Preisrückgänge besteht, rechnen wir im späteren Jahresverlauf mit einer Erholungstendenz an den Energiemärkten. Hier gehen wir von normalen Witterungsverhältnissen im zweiten Halbjahr und einem stabilen konjunkturellen Umfeld in Europa aus. Allerdings ist die Entwicklung maßgeblich vom weiteren Verlauf und Ausgang der geopolitischen Konflikte abhängig, die stärkere Preisausschläge bewirken können. Geschäfts- und ErgebnisentwicklungVolatile Beschaffungsmärkte sowie der anhaltende Druck auf konventionelle Erzeugungsanlagen
prägen unser aktuelles Geschäft. Auf der vertrieblichen Seite stellen wir uns den
Herausforderungen des zunehmenden Wettbewerbs und entwickeln kontinuierlich neue Tarife
und Produkte, um unsere Kunden zu binden sowie Wachstum zu generieren. Im Lagebericht 2015 haben wir für das Geschäftsjahr 2016 ein bereinigtes Ergebnis
vor Ertragsteuern auf Vorjahresniveau zwischen 120 und 130 Mio. Euro prognostiziert.
Die stabile Ertragslage im ersten Halbjahr lässt uns nun sogar ein Ergebnis leicht
über dem Vorjahr erwarten. Für die einzelnen Segmente gehen wir für das Gesamtjahr
2016 von folgender Entwicklung aus: Unbefriedigende Rohmargen prägen nach wie vor die Wärme- und Stromerzeugung. Im Vorjahr
waren daraus Belastungen aus der Bildung von Risikovorsorgen für Gaskraftwerke entstanden.
Aufgrund dieser Maßnahmen erwarten wir aus heutiger Sicht für das aktuelle Jahr einen
Ergebnisanstieg. Im Segment Stromversorgung rechnen wir weiterhin mit einem Anstieg der Absatzmengen.
Wir gehen jedoch von einem deutlichen Ergebnisrückgang aus, da das Vorjahresergebnis
durch außerordentlich hohe positive Einmaleffekte im zweiten Halbjahr 2015 beeinflusst
war. Die Gasversorgung ist weiterhin unser wesentlicher Ergebnistreiber. In einem intensiven
Wettbewerbsumfeld ist es unser Anspruch, vertriebliches Wachstum zu generieren. Bei
einem durchschnittlichen Witterungsverlauf erwarten wir ein Ergebnis in etwa auf Vorjahreshöhe. Das Segment Wärmeversorgung steht aufgrund indexbasierter Vertriebspreise in starker
Relation zu den Beschaffungsmärkten. Dies wird aus heutiger Sicht zu einem Ergebnisrückgang
führen. Das Wasserergebnis ist weiterhin durch ein niedrigeres Preisniveau infolge des Wasserkartellverfahrens
beeinflusst. Für das Jahr 2016 wird ein nahezu gleichbleibend geringer Ergebnisbeitrag
prognostiziert. Für das Segment Beteiligungen erwarten wir ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. InvestitionenUnsere für das Geschäftsjahr 2016 vorgesehenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte werden planmäßig umgesetzt. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf
dem Wärmeversorgungskonzept, in dessen Rahmen die Erzeugungsanlagen in Frankfurt optimiert
und ausgebaut werden. Durch diese Projekte wird ein hohes Maß an Versorgungssicherheit
und -qualität im Interesse unserer Kunden gewährleistet. Im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie
planen wir auch Investitionen in erneuerbare Energien. CHANCEN- UND RISIKOBERICHTAls integraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung dient das Management von
Chancen und Risiken der nachhaltigen Sicherung der strategischen Unternehmensziele.
Durch einen standardisierten Risikomanagement-Prozess gewährleisten wir die frühzeitige
Identifikation potenzieller Chancen und Risiken, ihre adäquate Bewertung im Hinblick
auf finanzielle Auswirkungen sowie die Steuerung durch geeignete Maßnahmen. Die Wirksamkeit
des Risikomanagementsystems wird regelmäßig durch die interne Revision geprüft. Im
Geschäftsbericht 2015 auf den Seiten 33 ff. wurde eine Kategorisierung in Marktchancen
und -risiken, Unternehmenschancen und -risiken sowie übergeordnete Sachverhalte vorgenommen. Seit Jahresbeginn 2016 sind im Einzelnen folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2016 stellt sich die Chancen- und Risikolage in
etwa auf Vorjahresniveau dar. Auf Basis der gegenwärtigen Erkenntnisse bestehen derzeit und in absehbarer Zukunft
keine Risiken, die unseren Fortbestand gefährden oder unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich beeinträchtigen. Verkürzter Konzern-ZwischenabschlussGewinn- und Verlustrechnung des Mainova-Konzernsscroll
(1)
Anpassung der Vorjahreszahlen siehe Erläuterungen unter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Gesamtergebnisrechnung des Mainova-Konzernsscroll
Bilanz des Mainova-KonzernsSUMME VERMÖGENSWERTEscroll
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDENscroll
Eigenkapitalveränderungsrechnung des Mainova-Konzernsscroll
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Kapitalflussrechnung des Mainova-Konzernsscroll
(1)
enthält die zahlungsunwirksamen Effekte aus der Bewertung nach der Equity-Methode ErläuterungenBILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDer Zwischenabschluss des MAINOVA-Konzerns (MAINOVA) zum 30. Juni 2016 wurde nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen
Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Die für den Konzernabschluss zum 30. Juni 2016 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
entsprechen im Wesentlichen denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015. Es
wurde eine Ausweisänderung vorgenommen. Aus den sonstigen betrieblichen Erträgen wurden
Erlöse aus Nebengeschäften in die Umsatzerlöse umgegliedert. Die Vorjahreszahlen wurden
entsprechend angepasst. Im Rahmen einer Schätzungsänderung nach IAS 8 wurden infolge der routinemäßigen Überprüfung
der Nutzungsdauern des Anlagevermögens partiell Kürzungen erfolgswirksam vorgenommen. Die MAINOVA macht von dem Wahlrecht eines verkürzten Berichtsumfangs zum Zwischenabschluss
gemäß IAS 34 Gebrauch. Der Zwischenbericht wurde nicht gemäß § 317 HGB geprüft und keiner prüferischen Durchsicht
durch den Abschlussprüfer unterzogen. Änderungen von Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDas International Accounting Standards Board hat folgende Standardänderungen verabschiedet,
die ab dem Geschäftsjahr 2016 verpflichtend anzuwenden sind. Jährliche Änderungen verschiedener IFRS (Zyklus 2010 -2012)
Die vorgenannten Standardänderungen hatten mit Ausnahme der Anhangangaben nach IFRS
8 keinen Einfluss auf den Zwischenabschluss der MAINOVA. Jährliche Änderungen verschiedener IFRS (Zyklus 2012 - 2014)
Die vorgenannten Standardänderungen hatten keinen Einfluss auf den Zwischenabschluss
der MAINOVA. Änderungen IAS 1 "Darstellung des Abschlusses"Die Änderung des Standards soll eine Verbesserung der Finanzberichterstattung in Bezug
auf die Anhangangaben darstellen. Dabei wird unter anderem der Grundsatz der Wesentlichkeit
stärker betont. Anhangangaben sind danach nur verpflichtend, wenn sie wesentlich sind.
Zudem fordert der Standard eine weitere Unterteilung der Mindestgliederungsposten
in der Bilanz sowie den Ausweis von Zwischensummen. Ferner wird dem Bilanzierenden
größere Flexibilität in Bezug auf die im Anhang verwendete Reihenfolge der Angaben
gewährt. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar
2016 beginnen. Die Änderungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den Zwischenabschluss
der MAINOVA. Änderungen weiterer StandardsDie nachfolgenden Standardänderungen hatten keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss
der MAINOVA.
KONSOLIDIERUNGSKREIS UND ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISESIm ersten Halbjahr gab es keine Veränderungen des Konsolidierungskreises. Alle assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode
bilanziert. ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTENDie folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte (Fair Values)
der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente dar: scroll
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Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
Der Posten "Sonstige Beteiligungen" umfasst zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, da deren zukünftige Zahlungsströme
und somit die beizulegenden Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelt werden können. Es
handelt sich dabei um den Buchwert der nicht nach der Equity-Methode einbezogenen
Unternehmen sowie sonstige Beteiligungen, die keinen notierten Marktpreis in einem
aktiven Markt haben. MAINOVA beabsichtigt keine Veräußerung dieser Posten. Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen
kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden
Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden als Barwerte der zukünftig erwarteten
Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf
die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Zudem wird das eigene Ausfallrisiko berücksichtigt. SEGMENTBERICHTscroll
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BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENDie Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu marktüblichen Konditionen
getätigt worden. scroll
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(1)
einschließlich der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA GEZAHLTE DIVIDENDENAufgrund des Gewinnabführungsvertrags haben wir 77,0 Mio. Euro für das Geschäftsjahr
2015 an die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) ausgeschüttet. Die außenstehenden
Aktionäre erhalten von der SWFH eine Ausgleichszahlung in Höhe von 10,84 Euro je Stückaktie. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGEs haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag ereignet. Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind. Frankfurt am Main, den 30. August 2016 scroll
HerausgeberMainova AG Solmsstraße 38 60623 Frankfurt am Main Telefon: 069 213-02 Telefax: 069 213-81122 www.mainova.de Ansprechpartner für AktionäreChristian Rübig E-Mail: Investor-Relations@mainova.de GestaltungMPM Corporate Communication Solutions, Mainz www.mpm.de Mainova AGSolmsstraße 38 60623 Frankfurt am Main www.mainova.de |
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