![]() Mainova AGFrankfurt am MainZwischenbericht 2019MAINOVA-KONZERN ZUM 30. JUNI 2019Planmäßiger Geschäftsverlauf bei Mainova
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bereinigt um Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,vielleicht erinnern Sie sich noch an unser Schluss-Statement bei der Hauptversammlung
der Mainova AG im Mai 2019: "Ihre Mainova ist seit zwanzig Jahren auf gutem, auf erfolgreichem
Kurs. Unsere Kundinnen und Kunden vertrauen uns, unseren Produkten und Dienstleistungen." Nachdem nun die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2019, über die wir in diesem
Halbjahresbericht Rechenschaft ablegen, abgeschlossen sind, können wir festhalten:
Wir haben den erfolgreichen Kurs fortgesetzt. Trotz des schwierigen Wettbewerbsumfelds
haben wir das erste Halbjahr 2019 erwartungsgemäß auf dem Niveau des Vorjahres abgeschlossen.
Das bereinigte Konzernergebnis (EBT) stieg leicht um 1,4 Millionen Euro auf 70,5 Millionen
Euro (1. Halbjahr 2018: 69,1 Millionen Euro). Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass alle Segmente zu dieser stabilen
Entwicklung beigetragen haben:
Unsere Investitionen haben wir im ersten Halbjahr auf 65,3 Millionen Euro gesteigert
(+25,8 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2018). Mit unseren hohen Investitionen
ertüchtigen wir die regionale Energie-Infrastruktur in unserer Heimatregion Frankfurt
/ Rhein-Main und gewährleisten so das Wachstum der Mainmetropole. Zum Beispiel haben
wir den fortlaufenden Ausbau des Netzes zur Versorgung des Frankfurter Ostens weiter
vorangetrieben, genauso wie die Ertüchtigung des UW (Umspannwerk) Nord. Auch das Portfolio
im Bereich Erneuerbare Energien haben wir weiter ausgebaut. In Karben-Kloppenheim
haben wir zwei bestehende Windenergieanlagen erworben, die pro Jahr rund 6.500 Megawattstunden
klimafreundlichen Strom produzieren. Im Vergleich zu konventioneller Erzeugung sparen
die Windräder rund 3.200 Tonnen Kohlendioxid ein. Etwa 255.000 Bäume müssten gepflanzt
werden, um diese Menge zu kompensieren. So leisten wir einen weiteren Beitrag zur
Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Frankfurt. Um die großen Herausforderungen im Zuge der Energiewende zu bewältigen, braucht es
verlässliche politische Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die
von der Bundesregierung angestrebte Weiterentwicklung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes
(KWKG). Bei der anstehenden Gesetzesnovelle muss die Bundesregierung die Weichen für
die Kraft-Wärme-Kopplung und die Fernwärme richtig stellen. Fernwärme ist im Vergleich
zu anderen Arten der Wärmeerzeugung preiswert und nachhaltig. Sie ist ein unverzichtbarer
Baustein, um die Energiewende im urbanen Raum nach vorne zu bringen. Deshalb muss
das Gesetz, wie von der Kohlekommission gefordert, bis 2030 verlängert werden. Auch den momentanen Fokus der politischen Debatte auf die CO2-Bepreisung befürworten
wir. Für die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende ist eine einheitliche CÖ2-Bepreisung
auch für den Wärmemarkt und den Verkehrssektor unerlässlich. Dabei sollte an dem bereits
gut funktionierenden Instrument des europäischen Emissionshandels (ETS) festgehalten
werden. In wenigen Tagen steht die Mainova vor einem Meilenstein: Wir werden ein eigenes Ausbildungszentrum
eröffnen. Denn die Förderung des Nachwuchses liegt uns besonders am Herzen. Qualifizierte
Mitarbeiter sind eine Grundvoraussetzung, damit wir das Versprechen gegenüber unseren
Kunden einhalten können: Wir kümmern uns, dass Energie einfach funktioniert. Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG KONZERNZWISCHENLAGEBERICHTGRUNDLAGEN DES KONZERNSMainova ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser sowie
in artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen rund eine Million Menschen
überwiegend in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern, BadenWürttemberg
und Niedersachsen mit Strom und Gas. In Frankfurt am Main bieten wir unseren Kunden
zusätzlich Wärme und Wasser an. Zudem beliefern wir regionale Energieversorgungsunternehmen
(Energiepartner) sowie bundesweit Geschäftskunden mit Strom und Gas. Auch energienahe
Dienstleistungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Als Betreiber von Versorgungsnetzen
stellen wir Dritten den Zugang und Anschluss zur Verfügung und gewährleisten den sachgerechten
Transport von Energie und Wasser. Unser operatives Kerngeschäft nehmen im Wesentlichen die Mainova AG und drei Tochterunternehmen
wahr. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet und betreibt das Strom- und
Gasnetz der Mainova AG. Für das Wasserversorgungsnetz übernimmt sie die Betriebsführung.
Die Aufgaben der Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH (MSD) erstrecken sich auf
das Messwesen, die Abrechnung der Lieferungen und Leistungen, die Kundenbetreuung
sowie das Forderungsmanagement. Die SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH betreut
überwiegend das Straßenbeleuchtungsnetz in Frankfurt am Main. Unsere Aktivitäten im
Bereich der erneuerbaren Energien mit Ausnahme der energienahen Dienstleistungen bündeln
wir in Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Dabei handelt es sich vorrangig um Onshore-Windparks
und Photovoltaikanlagen. SEGMENTAUFTEILUNG NACH WERTSCHÖPFUNGSSTUFEN![]() In der Strom-, Gas- und Wasserversorgung wird jeweils die Wertschöpfungskette vom
Handel über den Vertrieb bis hin zur Verteilung dieser Produkte abgebildet. Im Segment Erzeugung und Fernwärme werden sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit
der Fernwärme einschließlich der Wärme- und Stromproduktion in Frankfurt gebündelt.
Ferner sind Beteiligungen an konventionellen Erzeugungsgesellschaften in diesem Segment
enthalten. Dem Segment Erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen sind unsere Biomasse-,
Windenergie-und Photovoltaikanlagen sowie das Contracting- und Energiedienstleistungsgeschäft
zugeordnet. Im Segment Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung sind unter anderem IT-Dienstleistungen
an Dritte und Anlagenverkäufe, die nicht in Zusammenhang mit einem Kernsegment stehen,
enthalten. Hierbei handelt es sich um Nebengeschäfte, die eine untergeordnete Steuerungsrelevanz
haben. Zudem werden in diesem Segment Effekte aus der Konsolidierung abgebildet. WIRTSCHAFTSBERICHTRAHMENBEDINGUNGENZahlreiche externe Einflussfaktoren wirken sich auf unseren Geschäftsverlauf aus.
Bedeutsam für unsere Unternehmensentwicklung sind dabei die Änderungen der politischen
und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Entwicklung der Konjunktur und der
Energiepreise. Energiepolitische RahmenbedingungenNeuer Entwurf für Gebäudeenergiegesetz in der RessortabstimmungDer im Mai veröffentlichte Referentenentwurf des Gesetzes zur Vereinheitlichung des
Energieeinsparrechts für Gebäude - kurz: Gebäudeenergiegesetz (GEG) - ist aus unserer
Sicht erfreulich, da im Gesetzentwurf auf die ursprünglich vorgesehene Änderung der
Berechnungsmethode zur Ermittlung des Primärenergiefaktors für Fernwärmenetze verzichtet
wurde. Der Primärenergiefaktor der Mainova-Fernwärme hätte sich dadurch deutlich verschlechtert
und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Heiztechnologien. Gemäß
dem aktuellen Gesetzentwurf soll die bisherige Berechnungsmethode jedoch bis 2030
weiterhin angewendet werden. Bundeskabinett beschließt Eckpunkte zum StrukturwandelAm 22. Mai hat das Bundeskabinett Eckpunkte zur Umsetzung der strukturpolitischen
Empfehlungen der Kommission "Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung" für ein "Strukturstärkungsgesetz
Kohleregionen" beschlossen. In der Einleitung des Kabinettsbeschlusses werden die
Empfehlungen der Kohlekommission hinsichtlich einer Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK) durch Gas bekräftigt. Die Bundesregierung äußert die Absicht, das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz
(KWKG) bis 2030 zu verlängern und weiterzuentwickeln. Wir begrüßen die Absichtserklärung
der Bundesregierung, eine Verlängerung und Weiterentwicklung des KWKG bis 2030 anzustreben. Bundesumweltministerium legt Referentenentwurf für Klimaschutzgesetz vorDer Ende Februar vom Bundesumweltministerium vorgelegte Referentenentwurf für ein
Klimaschutzgesetz sieht für die nationalen Treibhausgasemissionen einen Absenkungspfad
von bis zu 95 % im Jahr 2050 mit Zielvorgaben für einzelne Sektoren vor. Aus unserer
Sicht ist der Gesetzentwurf insofern kritikwürdig, als er keinerlei Instrumente zur
Erreichung der Klimaziele enthält. EU verabschiedet Strommarktrichtlinie und StrommarktverordnungDer Rat der EU hat am 22. Mai die vier verbleibenden Dossiers des Legislativpakets
"Saubere Energie für alle Europäer" (Winterpaket) angenommen. Verabschiedet wurden
eine Richtlinie und eine Verordnung im Hinblick auf eine stärker vernetzte, flexiblere
und verbraucherfreundlichere Gestaltung des Elektrizitätsmarkts. Die Strommarktverordnung legt vor allem Bedingungen für die Einrichtung von Kapazitätsmechanismen
durch die Mitgliedstaaten fest. Künftig soll für Kraftwerke, die an Kapazitätsmechanismen
teilnehmen, eine Emissionsobergrenze von 550 Gramm CO2 aus fossilen Brennstoffen pro
Kilowattstunde Strom gelten. Neue Kraftwerke, die mehr emittieren, sollen sich nicht
an Kapazitätsmechanismen beteiligen dürfen. Für bestehende Kraftwerke gilt dies ab
2025. Wir lehnen die Emissionsobergrenze für an Kapazitätsmechanismen teilnehmende
Kraftwerke ab. Die CO2-Vorgaben stehen der Technologieneutralität entgegen und schränken
den Wettbewerb um Versorgungssicherheit ein. Durch die Strommarktrichtlinie wird auch der rechtliche Rahmen für Netzbetreiber angepasst.
Unter anderem werden die Gründung einer europäischen Organisation der Verteilnetzbetreiber
festgelegt, Verbraucherrechte gestärkt und Rollen sowie Verantwortlichkeiten der Marktteilnehmer
definiert. NABEG-Novelle in Kraft getretenMitte Mai ist das Gesetz zur Beschleunigung des Energieleitungsausbaus ("NABEG 2.0")
in Kraft getreten. Eine Ausnahme gilt für die neuen Vorgaben zum Redispatch, welche
erst ab Oktober 2021 Gültigkeit erlangen werden. Wesentliche gesetzliche Änderungen zielen auf die Vereinfachung und Beschleunigung
von Genehmigungsverfahren für Neubau, Verstärkung und Optimierung von Stromleitungen
ab. Darüber hinaus enthält das Gesetz Bestimmungen, die ein effizienteres Netzengpassmanagement
ermöglichen sollen. Konkret sollen die erneuerbaren- und KWK-Anlagen stärker als bisher
zum Redispatch herangezogen werden. Konjunkturelle EntwicklungWährend das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2018 stagnierte, erhöhte
es sich im ersten Quartal 2019 wieder um 0,4 %. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg
sogar 0,6 %. Nach dieser Entwicklung, die vor allem auf eine gestiegene Inlandsnachfrage
zurückzuführen ist, deuten die aktuellen Konjunkturindikatoren hingegen auf eine verhaltene
Entwicklung im zweiten Quartal hin. Damit normalisiert sich jedoch nur der bis zuletzt
hohe Auslastungsgrad der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten. Die Abschwächung dürfte
nicht zuletzt auf die anhaltend hohen Risiken zurückgehen - etwa mit Blick auf die
von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten oder den Brexit, die insbesondere die
deutsche Exportwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-EmissionshandelsNach einem Aufwärtstrend der Energiepreise im Vorjahr entwickelten sich die durchschnittlichen Frontjahresnotierungen für Strom und die Brennstoffe Rohöl, Gas und Kohle sowie für europäische Emissionsrechte in unterschiedliche Richtungen. Während die Preise für Emissionsrechte nach Abschluss und Inkrafttreten signifikanter Marktreformen ihren Wert verdoppeln konnten, zogen auch die Strompreise um fast ein Drittel an. Einen moderaten Wertzuwachs zeigte Erdgas, das durch eine entspannte Versorgungslage nach dem milden Winter und im Umfeld deutlich steigender CO2 -Preise begann, Kohlekraftwerke aus der Stromerzeugung zu verdrängen. Die Kohlepreise wiesen aufgrund schwächerer Nachfrageimpulse und hoher Bestände in europäischen Häfen Preisrückgänge auf, während der Ölpreis auf hohem Niveau verblieb und insbesondere mit steigenden Angebotsrisiken im Persischen Golf leicht an Wert zulegte. Der durchschnittliche Preis für Rohöl der Sorte Brent lag im ersten Halbjahr mit 63,24
US-Dollar pro Barrel um 3,7 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Stabilisierend
auf die Ölpreise wirkte eine im Dezember 2018 beschlossene neue Förderkürzung der
OPEC und einiger Nicht-OPEC-Länder, nachdem viele Produzenten zuvor ihre Förderdisziplin
deutlich gelockert hatten, um sinkende Exporte des Iran und Venezuelas auszugleichen.
Die vor allem von SaudiArabien konsequent umgesetzte Förderkürzung brachte den im
vierten Quartal 2018 überversorgten Markt bei robuster Verbrauchsentwicklung zurück
in ein Gleichgewicht. Der seit April eskalierende Konflikt um das iranische Atomprogramm
und Sorgen vor Störungen des Öltransportes über den Persischen Golf ließen den Kontrakt
zeitweise auf fast 70 US-Dollar pro Barrel steigen. Der durchschnittliche Kohlepreis in der ARA (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen)-Region (API2) verbilligte sich im ersten Halbjahr gegenüber der ersten Vorjahreshälfte um 10,9 % auf 74,06 US-Dollar pro Tonne. Aufgrund eines höheren Euro-Dollar-Wechselkurses reduzierte sich der Preisrückgang auf Eurobasis allerdings auf durchschnittlich 5,6 %. Ein anhaltend mildes Winterszenario in Europa und Asien führte im Frühjahr zu einem Mehrjahreshoch der europäischen Lagerbestände. Weiterhin senkten der wachsende Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung sowie ein durch günstige Gaspreise und steigende CO2 -Preise zunehmender Brennstoffwechsel zu Erdgas den Bedarf an Kraftwerkskohle. PREISENTWICKLUNG KOHLE UND ROHÖL![]() Der durchschnittliche Erdgaspreis im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) für das
nächstfällige Lieferjahr gewann durchschnittlich um 7,5 % an Wert und belief sich
auf 20,00 Euro pro Megawattstunde. Der Anstieg resultierte dabei allerdings aus Preissteigerungen
insbesondere im zweiten Halbjahr 2018. Seit Jahresbeginn gab der Frontjahreskontrakt
bis Ende Juni von 20,14 Euro auf ein Preisniveau von 18,61 Euro pro MWh nach, nachdem
ausgeprägte Kälteperioden im Winter ausblieben und Europas Speicher nach Engpässen
im Vorjahr in den Sommermonaten stark aufgefüllt wurden. Weiterhin führten hohe Wintervermarktungspreise
nahe der 30,00 Euro im August und September und eine unter Erwartungen verbleibende
Gasnachfrage in Asien zu einer Verdreifachung europäischer Erdgaseinspeisungen aus
Flüssigerdgas-(LNG-)Importterminals. PREISENTWICKLUNG ERDGAS
![]() Der durchschnittliche Preis für Emissionsrechte (European Emission Allowances - EUA)
verteuerte sich in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vorjahr um 97,4 % von 12,27
Euro pro Tonne auf 24,22 Euro pro Tonne. Ausgelöst wurde der deutliche Preisanstieg
hauptsächlich von den im November 2017 verabschiedeten und im März 2018 formal finalisierten
Reformplänen das Europäische Emissionshandelssystem (EU ETS) betreffend. Die Beschlüsse
sehen einen signifikanten Abbau des bestehenden Angebotsüberschusses in den nächsten
Jahren vor. Die damit bei vielen Marktteilnehmern verbundene Erwartung langfristig
steigender Emissionshandelspreise sowie flankierende nationale und europäische Debatten
zu verschärften Klimaschutzzielen haben sich auf die Preisentwicklung ausgewirkt. PREISENTWICKLUNG EMISSIONSRECHTE
![]() Eng angelehnt an den Verlauf der Brennstoff- und Emissionshandelspreise zeigte sich
der Preis für Grundlaststrom. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Frontjahreskontrakt
um 29,0 % auf durchschnittlich 48,37 Euro pro MWh zu. Nach einem Jahrestief Ende März
bei 45,24 Euro pro MWh infolge stark fallender Gas- und Kohlepreise nach mildem Winter
waren es ab April wieder anziehende Brennstoffwerte und vor allem die deutlich steigenden
Notierungen für Emissionszertifikate, die den Kontrakt bis Ende Juni zu einem Preisniveau
um rund 50 Euro pro MWh zurückführten. PREISENTWICKLUNG STROM
![]() Die Deckungsbeiträge bei der Stromerzeugung (Grundlast) entwickelten sich in der ersten Jahreshälfte positiv. Maßgeblich hierfür war bei den Margen für Kohlekraftwerke (Clean-Dark-Spread) für die Grundlast-Vermarktung des Frontjahres ein Preisrückgang der Kohlepreise bei gleichzeitig steigenden Strompreisen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Gaskraftwerke verbesserten sich ebenfalls. Aufgrund deutlich geringerer Preissteigerungen von Gas im Vergleich zu Strom sowie einem geringeren Einfluss des deutlich gestiegenen CO2 -Preises auf die Erzeugungskosten, verbesserten sich die Margen für Gaskraftwerke (Clean-Spark-Spread) gegenüber der ersten Vorjahreshälfte deutlicher als bei Kohleanlagen. MARGEN IN DER STROMERZEUGUNG
![]() GESCHÄFTSVERLAUFAbsatzDer Absatz hat sich wie folgt entwickelt: ABSATZscroll
Der Absatz im Stromvertrieb lag in etwa auf Vorjahresniveau. Dabei wurde ein höherer
Stromabsatz an Standardkunden durch einen geringeren Verkauf von Verlustenergie an
Energiepartner kompensiert. Im Handelsgeschäft war ein Mengenzuwachs zu verzeichnen.
Der Gasabsatz erhöhte sich durch ein verbessertes Standardkundengeschäft sowie gestiegene
Gashandelsmengen nicht zuletzt aufgrund witterungsbedingter Abverkäufe im ersten Quartal.
Der Wärmeabsatz ist insbesondere durch Kundenzuwächse sowie eine kältere Witterung
im zweiten Quartal gestiegen. Der Wasserabsatz erhöhte sich unter anderem durch das
Wachstum der Stadt Frankfurt. ErzeugungsmengenIn unseren Anlagen wurden im ersten Halbjahr folgende Mengen erzeugt: ERZEUGUNGSMENGENscroll
ErtragslageDas um Effekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten
bereinigte Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag bei 70,5 Mio. Euro (Vorjahr 69,1 Mio.
Euro). Die Bereinigungen entfielen im Wesentlichen auf die Segmente Strom- und Gasversorgung.
Das unbereinigte EBT belief sich auf 27,0 Mio. Euro (Vorjahr 93,0 Mio. Euro). Das bereinigte EBT nach Segmenten hat sich wie folgt entwickelt: BEREINIGTE SEGMENTERGEBNISSEscroll
In der Stromversorgung konnte ein leichter Ergebniszuwachs erzielt werden. Dabei stand
einer positiven Entwicklung des Netzgeschäfts ein wettbewerbsbedingt geringeres Ergebnis
im Vertrieb gegenüber. Im Segment Erzeugung und Fernwärme hat sich bei einem stabilen
Ergebnis unserer Kraftwerke in Frankfurt der Erwerb der Energy Air GmbH positiv niedergeschlagen.
Allerdings führte ein Vorperiodeneffekt bei einer Beteiligung insgesamt zu einem leichten
Ergebnisrückgang. Im Segment Wasserversorgung standen positive Effekte aus einer Preisanpassung
und höhere Absatzmengen den gegenläufig gestiegenen Aufwendungen für Umlegungen und
Instandhaltungen gegenüber. Die Ergebnisse der Segmente Gasversorgung, Erneuerbare
Energien und Energiedienstleistungen, Beteiligungen sowie Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung
bewegten sich nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Nachfolgend wird die Entwicklung einzelner Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
erläutert. Die Umsatzerlöse zeigten im Einzelnen folgende Entwicklung: UMSATZERLÖSEscroll
Die gestiegenen Stromerlöse resultierten im Wesentlichen aus Mengenzuwächsen im Standardkundengeschäft,
vor allem im Vertriebsgebiet. Auch der Stromhandel lag über dem Niveau des Vorjahres.
Der Anstieg der Gaserlöse war ebenfalls maßgeblich auf einen Absatzanstieg im Standardkundengeschäft
sowie eine Zunahme der Gashandelserlöse zurückzuführen. Ursächlich für die gestiegenen
Umsatzerlöse aus dem Wärmeverkauf waren Kundenzuwächse sowie die kältere Witterung
im zweiten Quartal. Der Zuwachs im Wassergeschäft konnte aufgrund einer Preisanpassung
sowie gestiegener Absatzmengen erzielt werden. Die Umsatzerlöse aus Netzentgelten
waren durch ein höheres Preisniveau beeinflusst. Der leichte Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 1,0 Mio. Euro auf 13,7
Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus Kostenerstattungen. Der Materialaufwand betraf überwiegend den Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserbezug, die
Kosten für den Einsatz von Primärenergie in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte.
Der Anstieg um 171,5 Mio. Euro auf 932,1 Mio. Euro war insbesondere auf die Stichtagsbewertung
derivativer Finanzinstrumente zurückzuführen. Bereinigt um diese Effekte wäre der
Materialaufwand durch höhere Strom- und Gasbezugskosten sowie Netznutzungsentgelte
um 105,4 Mio. Euro gestiegen. Der Personalaufwand erhöhte sich vor allem aufgrund tariflich bedingter Gehaltsanpassungen
um 3,8 Mio. Euro auf 116,3 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 8,1 Mio. Euro auf 79,8 Mio.
Euro. Der Anstieg ist unter anderem auf gestiegene Konzessionsabgaben sowie eine Vielzahl
von Einzeleffekten zurückzuführen. Der Rückgang des Ergebnisses aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
um 4,7 Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro war insbesondere auf Vorperiodeneffekte zurückzuführen. Die Finanzaufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund von Zinseffekten aus
Rückstellungen um 4,0 Mio. Euro auf 15,3 Mio. Euro. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verminderten sich um 18,5 Mio. Euro auf 3,1
Mio. Euro insbesondere aufgrund eines latenten Steuerertrags aus der Marktbewertung
derivativer Finanzinstrumente. VermögenslageDie Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2018 um 40,1
Mio. Euro auf 3.071,3 Mio. Euro. BILANZ (KURZFASSUNG)scroll
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte entfiel im Wesentlichen auf den ausschüttungsbedingten
Rückgang der Beteiligungsbuchwerte im Rahmen der Equity-Bewertung sowie geringere
derivative Finanzinstrumente. Gegenläufig verzeichnete das Sachanlagevermögen einen
Anstieg aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 und der daraus aktivierten
Nutzungsrechte. Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich aufgrund von saisonal
bedingt gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital lag auf dem Niveau zum Jahresende. Die Eigenkapitalquote belief sich
auf 41,0 % (41,5 % zum 31. Dezember 2018). Der Anstieg der Schulden aus dem langfristigen Bereich ist im Wesentlichen auf die
erstmalige Umsetzung des IFRS 16 und den daraus resultierenden Anstieg der Leasingverbindlichkeiten
zurückzuführen. Gegenläufig haben sich die latenten Steuerschulden verringert. Bei den kurzfristigen Schulden standen gestiegenen Verbindlichkeiten aus dem Cash
Pooling mit der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) geringere Verbindlichkeiten
aus der Gewinnabführung gegenüber. Die Investitionen gliederten sich wie folgt: INVESTITIONENscroll
Der Anstieg der Investitionen im Segment Stromversorgung entfällt insbesondere auf
den Netzausbau im Frankfurter Osten und Norden. Die Investitionen aus dem Erwerb von
100 % der Anteile an der Energy Air GmbH sind überwiegend im Segment Erzeugung und
Fernwärme enthalten. Darüber hinaus ist in diesem Segment eine Großrevision enthalten.
Die Investitionen im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen erhöhten
sich im Wesentlichen durch den Erwerb eines Windparks. FinanzlageDie nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt die finanzielle Entwicklung: KAPITALFLUSSRECHNUNGscroll
Beim Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Dieser ist unter anderem auf die Entwicklung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit liegt auf Vorjahresniveau.
Ein höherer Zufluss aus dem Cash Pooling mit der SWFH kompensierte die gestiegenen
Investitionen in das Anlagevermögen. Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit stand
eine niedrigere Gewinnabführung an die SWFH einer höheren Tilgung von Krediten gegenüber. Der Finanzmittelfonds in Höhe von 25,0 Mio. Euro (10,0 Mio. Euro zum 31. Dezember
2018) bestand aus Kassenbeständen und Bankguthaben. Sonstige nichtfinanzielle LeistungsindikatorenDie nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Kunden-und Mitarbeiterzufriedenheit liegen
nahezu unverändert auf dem Niveau zum Jahresende. MITARBEITERZum 30. Juni 2019 beschäftigte die Mainova 2.699 Mitarbeiter (Vorjahr 2.664). PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHTPROGNOSEBERICHTUnsere Erwartungen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Konjunktur und der Energiepreise,
unserer Ergebnissituation sowie der Investitionen für das Geschäftsjahr 2019 sind
im nachfolgenden Prognosebericht dargestellt. Konjunkturelle EntwicklungDas globale Wachstum könnte sich vor allem aufgrund von politischen Unsicherheiten
im laufenden Jahr verlangsamen, soll sich auf mittlere Sicht aber stabilisieren. Obwohl
sich der Abwärtstrend bei den Auftragseingängen deutscher Industrieunternehmen jüngst
etwas abgeflacht hat, blicken die Unternehmen pessimistisch auf die kommenden Monate.
Ein länger anhaltender, deutlicher Rückgang der Wirtschaftsleistung erscheint derzeit
aber wenig wahrscheinlich. Ausschlaggebend ist die Erwartung, dass sich die Exporte
in der zweiten Hälfte des Jahres nach und nach aus der Stagnation befreien und fortan
im Einklang mit der unterstellten Erholung der Auslandsnachfrage wieder stärker zulegen.
Das BIP legt so im laufenden Jahr um lediglich 0,6 % zu. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-EmissionshandelsAuf der Basis einer aktuell guten Versorgungslage und relativ stabiler Nachfrageverhältnisse
am Energiemarkt erwarten wir in den Sommermonaten ein unverändertes bis moderat steigendes
Preisniveau an den Energiemärkten. In Richtung Spätsommer und Herbst sprechen überdurchschnittliche
Lagerbestände in Europas Gasspeichern und Kohlehäfen für ausgeprägte preisliche Entspannungsphasen
an den Brennstoffmärkten. Dies sollte auch bei möglicherweise anhaltend hohen Emissionshandelspreisen
das mittelfristige Aufwärtspotenzial der Strompreise begrenzen. Weiterhin dürften neben fundamentalen Einflussgrößen auf die Versorgungslage energiepolitische
Entscheidungen Einfluss auf die Marktpreise nehmen. Zu nennen sind im Herbst erwartete
konkrete Vorgaben zum politisch beschlossenen Kohleausstieg und das geplante Klimaschutzgesetz.
Am Gasmarkt könnten neue und weiter reduzierte Förderquoten für das niederländische
Gasvorkommen Groningen oder Fortschritte beziehungsweise Verzögerungen beim Bau der
Pipeline Nordstream II die Preise stärker bewegen. Andere eher wirtschaftspolitische
Entwicklungen wie die Ausgestaltung des für Oktober terminierten "Brexit", der US-Iran-Konflikt
oder die Handelsstreitigkeiten der USA mit China und der EU könnten den Preisverlauf
am Energie- und Emissionshandelsmarkt ebenfalls stärker beeinflussen. Die Entwicklung an den Commodity-Märkten ist für uns bezogen auf das Jahr 2019 von
untergeordneter Bedeutung, da wir die Mengen überwiegend schon kontrahiert haben. Geschäfts- und ErgebnisentwicklungWir erwarten für das Geschäftsjahr 2019 ein bereinigtes EBT in etwa auf Vorjahresniveau.
Im Segment Stromversorgung gehen wir weiterhin von einer deutlichen Ergebnissteigerung
gegenüber dem Vorjahr aus. Dies ist insbesondere auf das Netzgeschäft zurückzuführen,
welches im Jahr 2018 durch Verpflichtungen aus Baumaßnahmen belastet war. Im Segment
Gasversorgung wird sich der weiterhin intensive Wettbewerb auf unsere angespannten
Gasvertriebsmargen auswirken. Bei einem durchschnittlichen Witterungsverlauf in der
Heizperiode erwarten wir ein Ergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau. Für das Segment
Erzeugung und Fernwärme rechnen wir aufgrund eines Vorperiodeneffekts bei einer Beteiligung
mit einem moderat unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis. In den Segmenten Erneuerbare
Energien und Energiedienstleistungen, Wasserversorgung sowie Beteiligungen bestätigen
wir das prognostizierte Niveau. InvestitionenDie im Geschäftsjahr 2019 vorgesehenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte werden erwartungsgemäß umgesetzt. Der Fokus unserer diesjährigen Investitionen
liegt unter anderem auf der Ertüchtigung mehrerer Umspannwerke, die der Netzverstärkung
im Osten Frankfurts dienen sollen. Zudem schlägt sich eine Großrevision in den Investitionen
nieder. CHANCEN- UND RISIKOBERICHTAls integraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung dient das Management von
Chancen und Risiken der nachhaltigen Sicherung der strategischen Unternehmensziele.
Durch einen standardisierten Risikomanagement-Prozess gewährleisten wir die frühzeitige
Identifikation potenzieller Chancen und Risiken, ihre adäquate Bewertung im Hinblick
auf finanzielle Auswirkungen sowie die Steuerung durch geeignete Maßnahmen. Die Wirksamkeit
des Risikomanagementsystems wird regelmäßig überprüft. Im Geschäftsbericht 2018 auf den Seiten 44 ff. wurde eine Kategorisierung in markt-
und unternehmensbezogene Chancen und Risiken sowie übergeordnete Sachverhalte vorgenommen.
Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2019 stellt sich die Chancen- und Risikolage in
etwa auf dem Niveau zum Jahresende 2018 dar. Seit Jahresbeginn 2019 sind im Einzelnen folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Auf Basis der gegenwärtigen Erkenntnisse bestehen derzeit und in absehbarer Zukunft
keine Risiken, die unseren Fortbestand gefährden oder unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich beeinträchtigen. Zudem ist die Liquidität nachhaltig gesichert. VERKÜRZTER KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSSGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DES MAINOVA-KONZERNSGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscroll
GESAMTERGEBNISRECHNUNG DES MAINOVA-KONZERNS(1)GESAMTERGEBNISRECHNUNGscroll
BILANZ DES MAINOVA-KONZERNSVERMÖGENSWERTEscroll
EIGENKAPITAL UND SCHULDENscroll
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DES MAINOVA-KONZERNSEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGscroll
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KAPITALFLUSSRECHNUNG DES MAINOVA-KONZERNSKAPITALFLUSSRECHNUNGscroll
(1)
enthält die zahlungsunwirksamen Effekte aus der Bewertung nach der Equity-Methode ANHANGBILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDer Zwischenabschluss des Mainova-Konzerns (Mainova) zum 30. Juni 2019 wurde nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen
Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Die Mainova macht von dem Wahlrecht eines verkürzten Berichtsumfangs zum Zwischenabschluss
gemäß IAS 34 Gebrauch. Der Zwischenbericht wurde nicht gemäß § 317 HGB geprüft und keiner prüferischen Durchsicht
durch den Abschlussprüfer unterzogen. Änderungen von Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie für den Konzernabschluss zum 30. Juni 2019 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
entsprechen mit Ausnahme der Erstanwendung von IFRS 16 "Leasingverhältnisse" denen
des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2018. IFRS 16 "Leasingverhältnisse"Der im laufenden Geschäftsjahr neu anzuwendende Standard führt ein neues Bilanzierungs-
und Bewertungsmodell für alle Arten von Leasingverhältnissen ein. Darunter fallen
sämtliche Miet-, Pacht-, Leasing- und Gestattungsverträge. IFRS 16 ersetzt die bisherigen
Regelungen IAS 17 "Leasingverhältnisse", IFRIC 4 "Feststellung, ob eine Vereinbarung
ein Leasingverhältnis enthält", SIC-15 "Operating Leasingverhältnisse -Anreize" und
SIC-27 "Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen
Form von Leasingverhältnissen". Die bisherige Beurteilung zum Vorliegen eines Leasingverhältnisses
nach IAS 17 und IFRIC 4 wurde für bestehende Verträge beibehalten. IFRS 16 führt insbesondere zu Änderungen bei der Bilanzierung auf der Leasingnehmerseite.
Die bisherige Unterscheidung in Finanzierungsleasing und operatives Leasing entfällt
und wird durch ein einheitliches Leasingmodell ersetzt. Dies führt dazu, dass der
Leasingnehmer sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen
in der Bilanz zu erfassen hat, anstatt wie bisher im Anhang in den sonstigen finanziellen
Verpflichtungen. Dabei wird auf der Aktivseite ein Nutzungsrecht erfasst und auf der
Passivseite eine entsprechende Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird dabei
linear über die Nutzungsdauer abgeschrieben, die Leasingverbindlichkeit wird mittels
der Effektivzinsmethode entsprechend aufgelöst. Im Rahmen der Umstellung auf IFRS 16 hat Mainova zum 1. Januar 2019 Vermögenswerte
für die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und entsprechende Leasingverbindlichkeiten
in Höhe von 30,0 Mio. Euro erfasst. Die Umstellung auf IFRS 16 erfolgte nach dem modifiziert
retrospektiven Ansatz. Die Vergleichszahlen der Vorjahresperiode wurden nicht angepasst. Die optionalen Ausnahmeregeln zur Nichtanwendung der Ansatzvorschriften für kurzfristige
Leasingverträge und Verträge über geringwertige Leasinggegenstände hat Mainova im
Rahmen der Erstanwendung in Anspruch genommen. Zum Zeitpunkt der Erstanwendung macht
der Konzern von der Ausnahmeregelung Gebrauch, die Vorschriften nicht auf Leasingverhältnisse
anzuwenden, deren Restlaufzeit innerhalb von zwölf Monaten nach dem Zeitpunkt der
erstmaligen Anwendung endet. Diese Leasingverhältnisse werden wie kurzfristige Leasingverhältnisse
bilanziert und im Aufwand aus kurzfristigen Leasingverhältnissen ausgewiesen. Ausgehend von den operativen Leasingverpflichtungen zum 31. Dezember 2018 ergab sich
folgende Überleitung auf den Eröffnungsbilanzwert der Leasingverbindlichkeiten zum
1. Januar 2019: ÜBERLEITUNG LEASINGVERBINDLICHKEITENscroll
Die Leasingverbindlichkeiten wurden unter Verwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes
zum 1. Januar 2019 abgezinst. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz betrug 1,6
%. Durch die Erstanwendung von IFRS 16 wurden zum 1. Januar 2019 folgende Nutzungsrechte
und Leasingverbindlichkeiten bilanziert: AUSWIRKUNG DER ERSTANWENDUNG DES IFRS 16 AUF DIE BILANZ ZUM 1. JANUAR 2019scroll
Zum 30. Juni 2019 ergaben sich folgende Auswirkungen auf die Bilanz sowie die Gewinn-
und Verlustrechnung: AUSWIRKUNG DER ERSTANWENDUNG DES IFRS 16 AUF DIE BILANZ ZUM 30. JUNI 2019scroll
AUSWIRKUNG DER ERSTANWENDUNG DES IFRS 16 AUF DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscroll
Weitere StandardänderungenDas International Accounting Standards Board hat folgende weitere Standardänderungen
verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2019 anzuwenden sind:
Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Neue Standards und InterpretationenDie folgenden Standardänderungen wurden vom International Accounting Standards Board
verabschiedet, sind jedoch noch nicht in EU-Recht übernommen worden: Jährliche Verbesserungen (Zyklus 2018 - 2020)
Die Änderungen befinden sich noch in der Kommentierungsphase, sodass noch kein Datum
für die erstmalige Anwendung feststeht. Für Mainova ergeben sich voraussichtlich keine
wesentlichen Auswirkungen. IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler"Mit dem Änderungsstandard soll die Wesentlichkeitsdefinition in den IFRS geschärft
werden, um die Definitionen im Rahmenkonzept und in den Standards zu vereinheitlichen.
Zukünftig gelten Informationen dann als wesentlich, wenn vernünftigerweise zu erwarten
ist, dass ihre Auslassung, fehlerhafte Darstellung oder Verschleierung die Entscheidungen
der primären Abschlussadressaten beeinflussen können. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Für Mainova ergeben sich
voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen. IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse"Mit der Änderung wird die Definition eines Geschäftsbetriebs konkretisiert. Die Änderung
zielt darauf ab, Fragen im Hinblick auf das Vorliegen eines Geschäftsbetriebs oder
einer Gruppe von Vermögenswerten zu klären. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Für Mainova ergeben sich
voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen. IFRS 17 "Versicherungsverträge"Der neue Standard regelt die Bilanzierung von Versicherungsgeschäften und ist für
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Der neue
Standard wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Mainova haben. Überarbeitetes Rahmenkonzept des IASBDas überarbeitete Rahmenkonzept enthält einige neue Konzepte, aktualisierte Definitionen
und Ansatzkriterien für Vermögenswerte und Schulden sowie Klarstellungen. Das Rahmenkonzept
ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Voraussichtlich
ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen für Mainova. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISESDer Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entwickelte
sich im ersten Halbjahr 2019 wie folgt: KREIS DER EINBEZOGENEN UNTERNEHMENscroll
Im Januar 2019 wurde die Mainova Windpark Kloppenheim GmbH S Co. KG gegründet, an
der die Mainova 100 % der Anteile hält. Im Oktober 2018 wurden 100 % der Anteile an der Energy Air GmbH mit Wirkung zum 1.
Januar 2019 erworben. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Energie, die
Versorgung von Kunden am Flughafen Frankfurt mit Strom, Wärme und Kälte, die Erbringung
von Energiedienstleistungen sowie die Beteiligung an versorgungswirtschaftlichen Infrastrukturprojekten
für Verkehrsflughäfen und luftfahrtnahe Unternehmen. Damit baut Mainova das Vertriebsgeschäft
am Flughafen Frankfurt aus. Bei den übertragenen Gegenleistungen zum Erwerbszeitpunkt handelt es sich ausschließlich
um Zahlungsmittel mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 12,2 Mio. Euro. Die folgende Tabelle fasst die angesetzten Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt
zusammen: ZUM ERWERBSZEITPUNKT ANGESETZTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDENscroll
Der Bruttobetrag sowie der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen beliefen
sich auf 9,7 Mio. Euro, die voraussichtlich vollständig einbringlich sein werden. Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist durch den Erwerb nicht entstanden. Seit dem Erwerbszeitpunkt belief sich der Gewinn der Energy Air auf 3,9 Mio. Euro.
Es wurden Umsatzerlöse in Höhe von 45,2 Mio. Euro erzielt. ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTENDie folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte (Fair Values)
der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente dar: FINANZINSTRUMENTE NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN (30.06.2019)scroll
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FINANZINSTRUMENTE NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN (31.12.2018)scroll
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Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
Der Buchwert der sonstigen Beteiligungen der Stufe 3 hat sich wie folgt entwickelt: BUCHWERT DER SONSTIGEN BETEILIGUNGEN DER STUFE 3scroll
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen
kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden
Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden als Barwerte der zukünftig erwarteten
Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf
die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Zudem wird das eigene Ausfallrisiko berücksichtigt. SEGMENTBERICHTERSTATTUNGSEGMENTBERICHTERSTATTUNGscroll
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SEGMENTBERICHTERSTATTUNGscroll
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Die Überleitung auf das Segmentergebnis ergibt sich wie folgt: ÜBERLEITUNG SEGMENTERGEBNISscroll
BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENDie Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu marktüblichen Konditionen
getätigt worden. BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENscroll
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(1)
einschließlich der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Gezahlte DividendenAufgrund des Gewinnabführungsvertrags haben wir 55,0 Mio. Euro für das Geschäftsjahr
2018 an die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) ausgeschüttet. Die außenstehenden
Aktionäre erhalten von der SWFH eine Ausgleichszahlung in Höhe von 10,84 Euro je Stückaktie. Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag ereignet. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind. Frankfurt am Main, den 30. August 2019 scroll
IMPRESSUMHerausgeberMainova AG Ansprechpartner für AktionäreChristian Rübig E-Mail: Investor-Relations@mainova.de GestaltungMPM Corporate Communication Solutions, Mainz, Düsseldorf FotografieMainova-Archiv STORCH - Agentur für Pressefotografie Mainova AGSolmsstraße 38 60486 Frankfurt am Main www.mainova.de |
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