Mainova AktiengesellschaftFrankfurt am MainHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022
ZWISCHENBERICHT 2022
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Ukraine-Krieg hat massive Auswirkungen - auch auf die Energiewirtschaft |
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Bereinigtes Ergebnis (EBT) bleibt stabil bei 86,1 Mio. Euro |
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Volatiles Marktumfeld führt zu hohen Risiken |
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Weiterhin hohe Investitionen in regionale Infrastruktur und Klimaschutz |
JANUAR BIS JUNI 2022
| Stromverkauf IN MIO. KWH
(VORJAHRESWERT)
3.681 (3.279) |
Gasverkauf
IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT) 6.247 (6.473) |
Wärme- /
Kälteverkauf
IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT) 1.061 (1.306) |
| Wasserverkauf
IN MIO. M³ (VORJAHRESWERT) 21,8 (22,3) |
Stromhandel
IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT) 4.894 (5.005) |
Gashandel
IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT) 4.756 (4.279) |
| BEREINIGTER UMSATZ
1
IN MIO. € (VORJAHRESWERT) 2.104,2 (1.342,3) |
BEREINIGTES EBT
1
IN MIO. € (VORJAHRESWERT) 86,1 (87,2) |
BEREINIGTES EIGENKAPITAL
1,2
IN MIO. € (VORJAHRESWERT) 1.520,8 (1.477,6) |
| BEREINIGTE BILANZSUMME
1,2
IN MIO. € (VORJAHRESWERT) 3.650,4 (3.488,9) |
INVESTITIONEN
IN MIO. € (VORJAHRESWERT) 126,1 (54,7) |
MITARBEITER UND
MITARBEITERINNEN (30.06.)
(VORJAHRESWERT) 3.078 (2.951) |
1 Bereinigt um Effekte aus der
stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten
2 Der Vorjahreswert bezieht sich auf den
31.12.2021.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
wir blicken zurück auf ein schwieriges und bewegtes
erstes Halbjahr 2022. Dennoch gibt es gute Nachrichten: Wir
konnten unser bereinigtes Ergebnis (EBT) mit 86,1 Millionen
Euro auf dem guten Vorjahresniveau halten (2021: 87,2 Mio.
Euro), und das, obwohl wir vor allem im Segment
Gasversorgung besonders unter Druck standen.
Das beherrschende Thema in diesem Jahr ist weiterhin der
Ukraine-Krieg, der großes menschliches Leid
verursacht.
Seine Auswirkungen erschüttern zugleich die
Energiemärkte und haben einen Wandel in Gang gesetzt,
der immensen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung
der Energieversorgung haben wird. Dazu gehört der
enorm gestiegene Preisdruck. Neben Strom- und Gaspreisen,
die in zuvor nie dagewesene Höhen steigen, richtet
sich das Augenmerk nun in besonderer Weise auf die
Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit.
Für uns bergen diese Entwicklungen hohe
Unsicherheiten. Zu den größten Risiken
gehören das schwer prognostizierbare Abnahmeverhalten
der Kundinnen und Kunden, die gestiegenen Bezugskosten, die
zunehmende Illiquidität der Beschaffungsmärkte
sowie mögliche Ausfälle von Forderungen genauso
wie von Handelspartnern. Angesichts dieser Unsicherheiten
und Volatilitäten ist es uns aktuell nicht
möglich, eine verlässliche Prognose zu erstellen.
Wir gehen für das Geschäftsjahr 2022 von einem
Ergebnis unter dem Niveau des Vorjahres aus.
Gerade in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir die
drei wesentlichen Ziele der Energieversorgung nicht aus den
Augen verlieren: Das ist neben Versorgungssicherheit und
Bezahlbarkeit von Energie auch der Klimaschutz. Der
tiefgreifende Umbruch, dem unsere Branche derzeit
unterliegt, zeigt: Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit
von Energie sind in Deutschland keine
Selbstverständlichkeit mehr. Wir stellen uns dieser
Herausforderung. Dabei hilft uns vor allem unsere
diversifizierte Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung mit
einem breiten Mix an Primärenergiequellen ebenso wie
der Verbund unserer Kraftwerke in Frankfurt. Um auch in den
nächsten Jahren die Versorgung der Menschen, der Stadt
und der Region zu gewährleisten, arbeiten wir weiter
am Netzausbau. So stellen wir gemeinsam mit den
Übertragungsnetzbetreibern in den kommenden Jahren
zusätzlich über 500 Megavoltampere (MVA) Leistung
für das Stromnetz in Frankfurt bereit.
Mit unserer vorausschauenden Beschaffungsstrategie
konnten wir in den ersten Monaten dieses Jahres die
Preisspitzen für unsere Kundschaft abfedern. Und auch
angesichts des weiterhin hohen Preisniveaus stehen wir an
der Seite unserer Kundinnen und Kunden - mit Rat, aber auch
mit Tat. Indem wir bei Engpässen individuelle
Lösungen finden und so Unterstützung leisten. Vor
dem Hintergrund der Dimensionen der finanziellen
Belastungen ist aber vor allem auch wirksame Entlastung
durch den Staat gefragt.
Auch den Klimaschutz verlieren wir nicht aus den Augen,
das zeigen unsere Investitionen in Höhe von 1,8
Milliarden Euro in den kommenden Jahren. Von diesen
fließt ein Großteil in den Klimaschutz. Ein
wesentlicher Baustein ist dabei der Umbau des Heizkraftwerk
West, mit dem wir unser Kraftwerk Wasserstoff-ready machen
und der ab 2027 jährlich rund 400.000 Tonnen CO
2 einspart. Mit dieser und weiteren
Maßnahmen helfen wir der Stadt auf dem Weg hin zu
einem klimaneutralen Frankfurt bis 2035. Darüber
hinaus treibt Mainova den Ausbau der erneuerbaren Energien
voran. So bauen wir gerade mit Partnern eines der
größten Solarprojekte Deutschlands in der
Uckermark.
Mit weiteren PV- und Windkraft-Projekten in der Pipeline
erhöhen wir stetig den Anteil der erneuerbaren
Energien in unserem Erzeugungspark. Wir setzen auf den
Ausbau unserer Fernwärmeleitungen sowie auf den
Verbund unserer Erzeugungsanlagen durch den Anschluss
unseres Biomasse-Kraftwerks an die urbane Fernwärme.
Und wir entwickeln smarte Lösungen, um Ressourcen zu
schonen, etwa durch ein von Sensoren gesteuertes
Wassermonitoring. Nicht nur unsere eigenen
Nachhaltigkeitsziele beschäftigen uns, sondern auch
die unserer Kundschaft. So haben wir Anfang dieses Jahres
alle Privatkundinnen und -kunden auf Ökostrom
umgestellt und mit "Onsite PPA für Unternehmen" ein
neues Photovoltaik-basiertes Produkt auf den Markt
gebracht, mit dem unsere Geschäftskundschaft
umweltschonenden Strom vom eigenen Dach bezieht.
Um diese ambitionierten Pläne zügig
umzusetzen, haben wir unsere Investitionen im ersten
Halbjahr 2022 mit 126,1 Millionen Euro im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum (2021: 54,7 Mio. Euro) mehr als
verdoppelt.
So herausfordernd das aktuelle Umfeld ist: Es gibt auch
Chancen. Dazu zählt insbesondere der notwendige Schub
für neue Technologien wie Wasserstoff. Staat und Land
müssen hierfür den richtigen Rahmen schaffen, in
dem Unternehmen agieren können. Auch aus diesem Grund
haben wir gemeinsam mit anderen hessischen Unternehmen die
Landesregierung zum Aufbruch in die Wasserstoffzukunft
aufgerufen. Denn Wasserstoff ist eine der
Schlüsseltechnologien, die über das Gelingen der
Energiewende entscheiden werden - ebenso wie
Technologieoffenheit, die uns die notwendigen
Handlungsspielräume auf dem Weg zur
Klimaneutralität lässt.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, den kommenden
Entwicklungen zu begegnen. Um die Lage permanent neu
bewerten und flexibel auf Anpassungen im Markt reagieren zu
können, sind wir in einem stetigen Austausch mit allen
relevanten Akteuren. Das ist eine enorme Aufgabe, die alle
Kräfte des Unternehmens fordert. Dank unserer
motivierten und tatkräftigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter stehen wir auch weiterhin unseren Kunden und
Kundinnen als stabiler und verlässlicher Partner zur
Seite.
Abschließend danke ich Ihnen, liebe Aktionäre
und Aktionärinnen, für Ihr Vertrauen in unser
Unternehmen. Es bekräftigt uns, den eingeschlagenen
Weg konsequent fortzuführen.
Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG
» Gerade in schwierigen Zeiten dürfen wir die
drei wesentlichen Ziele der Energieversorgung nicht aus den
Augen verlieren: Das sind Versorgungssicherheit,
Bezahlbarkeit von Energie und Klimaschutz. «
DR. CONSTANTIN H. ALSHEIMER
VORSITZENDER DES VORSTANDS DER MAINOVA AG
Der Mainova-Konzern (Mainova) ist in der Versorgung mit
leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser sowie in
artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen
rund eine Million Menschen überwiegend in Hessen sowie
in den angrenzenden Bundesländern mit Strom und Gas.
In Frankfurt am Main bieten wir unseren Kundinnen und
Kunden zusätzlich Wärme und Wasser an. Zudem
beliefern wir regionale Energieversorgungsunternehmen
(Energiepartner) sowie bundesweit Geschäftskundschaft
mit Strom und Gas. Auch energienahe Dienstleistungen und
erneuerbare Energien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Als
Betreiber von Versorgungsnetzen stellen wir Dritten den
Netzzugang und -anschluss zur Verfügung und
gewährleisten den sachgerechten Transport von Energie
und Wasser.
Unser operatives Kerngeschäft nehmen im
Wesentlichen die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova AG)
und die nachfolgend genannten Tochterunternehmen wahr. Die
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet und betreibt
das Strom- und Gasnetz der Mainova AG. Für die
Wasserversorgungsnetze übernimmt die NRM die
Betriebsführung. Die Aufgaben der Mainova
ServiceDienste Gesellschaft mbH erstrecken sich auf das
Messwesen, die Abrechnung der Lieferungen und Leistungen,
Teile der Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement.
Die SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH betreut
überwiegend das Straßenbeleuchtungsnetz in
Frankfurt am Main. In der ENERENT GmbH, die als Holding
für die Hotmobil Deutschland GmbH und die mobiheat
GmbH fungiert, werden unter anderem die Tätigkeiten im
Bereich der mobilen Heizzentralen gebündelt. Unsere
Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien
steuern wir in Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Dabei
handelt es sich vorrangig um Onshore-Windparks und
Photovoltaikanlagen. Über die Mainova WebHouse GmbH
& Co. KG betätigen wir uns im Bereich des Baus und
Betriebs von Rechenzentren.
Nachfolgend sind die Segmentstruktur und die
dazugehörigen Wertschöpfungsstufen dargestellt:
In der Strom-, Gas- und Wasserversorgung wird jeweils
die Wertschöpfungskette vom Handel über den
Vertrieb bis hin zur Verteilung dieser Produkte abgebildet.
Im Segment Erzeugung und Fernwärme werden
sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der
Fernwärme einschließlich der Stromproduktion in
Frankfurt gebündelt. Ferner sind Beteiligungen an
konventionellen Erzeugungsgesellschaften in diesem Segment
enthalten.
Dem Segment Erneuerbare Energien /
Energiedienstleistungen sind unsere Biomasse-, Windenergie-
und Photovoltaikanlagen, das Contracting- und
Energiedienstleistungsgeschäft sowie unsere
Tätigkeiten im Bereich der mobilen Heizzentralen
zugeordnet.
Im Segment Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung
sind unter anderem das
Straßenbeleuchtungsgeschäft und sonstige
Dienstleistungen, die nicht im Zusammenhang mit einem
Kernsegment stehen, enthalten. Hierbei handelt es sich um
Nebengeschäfte, die eine untergeordnete
Steuerungsrelevanz haben. Zudem werden in diesem Segment
Konsolidierungseffekte abgebildet.
Die politischen Entscheidungen sowie die Entwicklung der
Konjunktur und der Energiepreise standen im Zeichen des
Kriegs in der Ukraine. Hierdurch verstärkten sich die
bereits im Herbst 2021 eingesetzten Preissprünge an
den Energiebeschaffungsmärkten. Die Preise für
Strom und Erdgas sowie auch für andere
Energieträger sind bereits um ein Vielfaches
gestiegen. Die Bundesregierung hat am 23. Juni 2022
für die Gasversorgung in Deutschland die Alarmstufe
des Notfallplans aktiviert. Dabei handelt es sich um die
zweite von drei Eskalationsstufen, die in der
europäischen Security-of-Supply-Verordnung vorgegeben
sind.
Auf europäischer und nationaler Ebene haben sich im
bisherigen Verlauf des Jahres 2022 folgende
energiepolitische Neuerungen ergeben:
Am 22. Mai trat die Novellierung des
Energiesicherungsgesetzes in Kraft, mit der weitere
Vorgaben zur Prävention und Bewältigung einer
Gasmangellage geschaffen wurden. Zudem wurden Regelungen
eingefügt, um über eine digitale
Sicherheitsplattform Gas die Lastverteilung effektiv
vollziehen zu können. Auch das
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und die
Gassicherungsverordnung wurden hierzu angepasst.
Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,
wurde die Möglichkeit einer Treuhandverwaltung von
Unternehmen der kritischen Infrastruktur und die
Möglichkeit einer Enteignung geschaffen. Des Weiteren
wurde die Möglichkeit zu Preisanpassungen bei
verminderten Gasimporten vorgesehen, um
Liquiditätsverwerfungen entgegenzuwirken. Kohle ist
von der Preisanpassungsmöglichkeit ausgeschlossen. Im
EnWG wurden Regelungen für die Festlegung kritischer
Komponenten sowie für LNG-Anlagen und Gasspeicher
ergänzt.
Eine weitere Änderung des Energiesicherungsgesetzes
trat am 12. Juli in Kraft. Dabei wurde neben
Präzisierungen und Konkretisierungen bei den
bestehenden Preisanpassungsrechten ein Umlagemechanismus
als alternatives Instrument zur Preisanpassung
eingefügt, mit dem die Kostenbelastung
gleichmäßig auf alle Endkundinnen und -kunden
verteilt werden kann.
Am 12. Juli trat das Gesetz zur Bereithaltung von
Ersatzkraftwerken zur Reduzierung des Gasverbrauchs im
Stromsektor im Fall einer drohenden Gasmangellage in Kraft.
Auf Basis des Gesetzes können Verordnungen erlassen
werden, mit denen Kohle- und Ölkraftwerke aus der
Sicherheitsbereitschaft und Netzreserve temporär an
den Strommarkt zurückkehren dürfen. Ziel ist es,
die Stromerzeugung aus Erdgas zu ersetzen beziehungsweise
zu reduzieren. Darüber hinaus soll ein
ordnungsrechtlicher Eingriff in den Betrieb von
Gaskraftwerken ermöglicht werden. Davon wären
insbesondere auch die Gemeinschaftskraftwerke Bremen und
Irsching betroffen.
Am 30. April trat das Gesetz zur Änderung des EnWG
zur Einführung von Füllstandsvorgaben für
Gasspeicheranlagen in Kraft. Das Gesetz setzt zur
Sicherstellung der Versorgungssicherheit auf eine
Kombination von Füllstandsvorgaben und einen
Bereitstellungsmechanismus für ungenutzte
Kapazitäten sowie die Ausschreibung von strategischen
Optionen zur marktbasierten Befüllung von
Speicherkapazitäten. Dabei haben die in Deutschland
tätigen Betreiber von Gasspeicheranlagen die
Einhaltung der Füllstandsvorgaben zu
gewährleisten und zu überwachen.
Am 1. Juni trat das Gesetz zur Gewährung eines
einmaligen Heizkostenzuschusses aufgrund stark gestiegener
Energiekosten in Kraft. Mit dem Gesetz sollen Menschen mit
kleineren Einkommen wegen der stark gestiegenen
Energiekosten einmalig unterstützt werden. Insgesamt
sollen etwa 2,1 Millionen Menschen davon profitieren.
Für Wohngeldhaushalte wird der Heizkostenzuschuss nach
Haushaltsgröße gestaffelt.
Am 12. Juli trat das Gesetz zur Beschleunigung des
Einsatzes verflüssigten Erdgases in Kraft, mit dem die
nationale Energieversorgung durch die zügige
Einbindung verflüssigten Erdgases in das bestehende
Fernleitungsnetz gesichert sowie die Errichtung und
Inbetriebnahme von sowohl schwimmenden als auch
landgebundenen LNG-Terminals und LNG-Anbindungsleitungen
beschleunigt werden sollen.
Am 28. Mai trat das Gesetz zur Absenkung der
Kostenbelastungen durch die EEG-Umlage und zur Weitergabe
dieser Absenkung an die Letztverbraucher und
Letztverbraucherinnen in Kraft. Das Gesetz sieht zum 1.
Juli 2022 eine bis zum 31. Dezember 2022 befristete
Absenkung der EEG-Umlage auf null vor. Die dauerhafte
Abschaffung und Finanzierung der EEG-Förderung
über den Energie- und Klimafonds erfolgt in einem
zweiten Schritt im Rahmen der EEG-Novelle. Für Mainova
wurde damit eine Preisanpassung bei
Stromlieferverträgen zum 1. Juli 2022 erforderlich.
Am 7. Juli verabschiedete der Bundestag das Gesetz zu
Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau
der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im
Stromsektor, mit dem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
novelliert und weitere Gesetze geändert wurden. Das
Ausbauziel für erneuerbare Energien für das Jahr
2030 wurde auf mindestens 80 Prozent des deutschen
Bruttostromverbrauchs angehoben. Zudem liegen erneuerbare
Energien künftig im überragenden
öffentlichen Interesse und dienen der
öffentlichen Sicherheit.
Insbesondere wurden im EEG die Ausbaupfade für
Windenergieanlagen an Land und Solarenergie deutlich
angehoben. Bei der Windenergie an Land sollen im Jahr 2030
115 Gigawatt (GW) und im Jahr 2040 160 GW sowie bei der
Solarenergie im Jahr 2030 215 GW und im Jahr 2040 400 GW
Leistung installiert sein. Neu sind die Ausschreibungen
für innovative Konzepte mit wasserstoffbasierter
Stromspeicherung sowie für Anlagen zur Stromerzeugung
aus grünem Wasserstoff. Dazu wird die Definition
für grünen Wasserstoff ins EEG
überführt.
Beim Mieterstrom entfällt künftig die maximal
förderfähige Anlagengröße von 100 kW,
wodurch auch bei größeren Wohnobjekten eine
bessere Ausnutzung der Dachflächen für
Mieterstromprojekte möglich ist.
Ferner werden die Möglichkeiten der finanziellen
Beteiligung von Kommunen an Windenergieanlagen an Land und
Photovoltaik-Freiflächenanlagen erweitert.
Die EEG-Umlage wird ab dem 1. Januar 2023 gänzlich
abgeschafft und die EEG-Differenzkosten werden dauerhaft
über den Bundeshaushalt finanziert. Die nach dem EEG
und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sowie im
Zusammenhang mit der Offshore-Netzanbindung entstehenden
Ausgaben der Netzbetreiber werden im neuen
Energiefinanzierungsgesetz geregelt.
Im KWKG wird die Förderung von Gas-KWK-Anlagen mit
Genehmigung nach dem 30. Juni 2023 an ihre
Wasserstofffähigkeit gekoppelt und die jährliche
Begrenzung der zuschlagsberechtigten Vollbenutzungsstunden
bis 2030 schrittweise auf 2.500 gesenkt. Dies bedeutet
aufgrund von Inflations- und Abzinsungseffekten eine
Vergütungskürzung für laufende Projekte.
Das Gesetz tritt überwiegend am 1. Januar 2023 in
Kraft, mehrere Änderungen wurden jedoch auf den 29.
Juli 2022 vorgezogen.
Mit den bereits am 15. Dezember 2021 vorgestellten
Entwürfen der Europäischen Kommission für
eine Richtlinie beziehungsweise für eine Verordnung
über den Binnenmarkt für erneuerbare Gase, Erdgas
und Wasserstoff sollen die Erdgasbinnenmarktrichtlinie und
die Erdgasfernleitungsverordnung weiterentwickelt werden.
Dazu werden bestehende Hürden im Endkundenmarkt
für grüne Gase gesenkt und ein Regulierungsrahmen
für Wasserstoff und Wasserstoffnetze geschaffen.
Vorgesehen ist unter anderem eine horizontale Entflechtung
von Gas- und Wasserstoffnetzen. Zudem wird bei
Wasserstoffnetzen nicht zwischen Fernleitungs- und
Verteilnetzebene unterschieden. Nach den parallel laufenden
Beratungen im Europäischen Parlament und im
Ministerrat ist mit einem Inkrafttreten frühestens im
Jahr 2023 zu rechnen.
Während die Vorschläge zur Integration von
Wasserstoff in die bestehenden Regelungen für den
Gasbinnenmarkt grundsätzlich sinnvoll sind und den
Ausbau der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen
könnten, stellt die fehlende Differenzierung von
Fernleitungs- und Verteilnetzebene bei Wasserstoff ein
erhebliches Risiko dar. Aufgrund der strengen
Entflechtungsvorgaben wäre der Aufbau eines
Wasserstoffnetzes für Strom- und Gasnetzbetreiber
unmöglich. Dadurch könnte auch die erforderliche
Transformation vom Erdgas- zum Wasserstoffnetz bei Mainova
verhindert werden.
Da ein Einspruch des Ministerrats als unwahrscheinlich
gilt, ist mit einem Inkrafttreten zum 1. Januar 2023 zu
rechnen.
Am 7. Juli verabschiedete der Bundestag das Gesetz zur
Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von
Windenergieanlagen an Land. Das Gesetz dient dazu, die zur
Erreichung der Erneuerbare-Energien-Ausbauziele
erforderliche Ausweisung von zwei Prozent der
Bundesfläche für die Windenergie an Land
umzusetzen. Zentrale Bestandteile sind zum einen das neue
Windenergieflächenbedarfsgesetz, in dem den
Bundesländern verbindliche Flächenziele für
den Ausbau der Windenergie an Land vorgegeben werden, zum
anderen Änderungen im Baugesetzbuch, um die
Flächenausweisung und das Repowering zu erleichtern.
Das Gesetz tritt am 1. Februar 2023 in Kraft.
Am 29. Juli trat das Gesetz zur Änderung des
Energiewirtschaftsrechts im Zusammenhang mit dem
Klimaschutz-Sofortprogramm und zu Anpassungen im Recht der
Endkundenbelieferung in Kraft.
Im EnWG wird Treibhausgasneutralität als Zweck bei
der leitungsgebundenen Versorgung mit Elektrizität,
Gas und Wasserstoff ergänzt. Die
Netzentwicklungsplanung wird auf die energie- und
klimapolitischen Ziele der Bundesregierung ausgerichtet.
Verteilernetzbetreiber haben der Bundesnetzagentur alle
zwei Jahre einen Netzausbauplan vorzulegen und
Regionalszenarien zu erstellen, die neben dem Ausbau der
erneuerbaren Energien auch sektorenübergreifende
Entwicklungen berücksichtigen. Außerdem wird der
Einstieg in den digitalen Netzanschlussprozess über
die gemeinsame Internetplattform der Verteilernetzbetreiber
geregelt.
Darüber hinaus wurden Grund- und Ersatzversorgung
neu voneinander abgegrenzt. Dazu wurde klargestellt, dass
ein Anspruch auf einen Grundversorgungsvertrag erst nach
drei Monaten besteht, sofern ein Haushaltskunde oder eine
Haushaltskundin nach Beendigung der Belieferung durch den
bisherigen Lieferanten unter die Ersatzversorgung durch den
Grundversorger fällt. Zudem wurde die preisliche
Kopplung von Ersatz- und Grundversorgung bei
Haushaltskunden und -kundinnen aufgehoben.
Neu aufgenommen wurde eine Regelung zur Ausschreibung
für den Strombezug von zuschaltbaren Lasten, mit der
die Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen vermieden
werden soll.
Im Rahmen der EnWG-Novelle wurde außerdem im
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die
verschärfte kartellrechtliche Preismissbrauchsaufsicht
im Energiesektor um weitere fünf Jahre verlängert
und auf den Bereich der Fernwärme erweitert.
Am 2. Februar 2022 stellte die Europäische
Kommission die finale Fassung eines ergänzenden
delegierten Rechtsakts zur Taxonomie-Verordnung vor. Dieser
legt fest, unter welchen Kriterien Investitionen in
Kernenergie sowie in Anlagen zur Stromerzeugung,
Kraft-Wärme-Kopplung und
Wärme-/Kälteerzeugung aus Erdgas als nachhaltig
gelten können. Für Erdgas-Anlagen sind dabei sehr
restriktive und in Gänze schwer erfüllbare
Kriterien vorgesehen.
Während das preis-, kalender- und saisonbereinigte
Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022
gegenüber dem Vorquartal noch um 0,8 % zulegte, blieb
es ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts zufolge
im zweiten Quartal unverändert. Damit lag die deutsche
Wirtschaftsleistung zuletzt noch knapp ein Prozent unter
ihrem Vorkrisenwert von Ende 2019. Gestützt wurde die
Wirtschaft im ersten Halbjahr vor allem von den privaten
und staatlichen Konsumausgaben. Die schwierigen
weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit steigenden
Preisen, dem Krieg in der Ukraine, unterbrochenen
Lieferketten und den Corona-Lockdowns in China
dämpften hingegen die Nachfrage nach deutschen
Exportgütern und damit das Wirtschaftswachstum.
An den Großhandelsmärkten kam es im ersten
Halbjahr zu massiven Preissteigerungen im Vergleich zum
Vorjahr. Nach einem überdurchschnittlich milden Winter
führten der Krieg in der Ukraine und die damit
verbundenen Unsicherheiten zu nie gesehenen
Preissprüngen bei sämtlichen Commodities.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent stieg seit
Jahresbeginn um 28,7 % auf 92,88 US-Dollar pro Barrel Ende
Juni. Im Durchschnitt entspricht dies einem Anstieg von
47,9 % auf 88,76 US-Dollar pro Barrel im Vergleich zur
Vorperiode.
Der durchschnittliche Kohle preis in der ARA (Amsterdam,
Rotterdam, Antwerpen)-Region (API2) verteuerte sich im
ersten Halbjahr auf 186,35 US-Dollar pro Tonne um 152,4 %
im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Im
Vergleich zum Jahresbeginn stieg der Preis um 177,5 % auf
252,00 US-Dollar pro Tonne.
Der durchschnittliche Erdgas preis im Marktgebiet NCG
(NetConnect Germany) für das folgende Lieferjahr nahm
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 298,9 % an Wert zu
und belief sich auf 76,05 Euro pro Megawattstunde (MWh).
Seit Jahresbeginn stieg der Frontjahreskontrakt bis Ende
Juni von 45,74 Euro pro MWh auf ein Preisniveau von 115,53
Euro pro MWh, was einer Erhöhung um 152,6 %
entspricht.
Die Preise für Emissionsrechte (EU-Allowances -
EUA) legten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Der Preis
für den Frontjahreskontrakt gewann im Mittel um 92,8 %
an Wert und belief sich im Durchschnitt auf 85,48 Euro pro
Tonne. Seit Jahresbeginn verteuerten sich die Preise um 9,4
% auf 92,94 Euro pro Tonne.
Eng angelehnt an den Verlauf der Brennstoff- und
Emissionshandelspreise zeigte sich der Preis für
Grundlaststrom . Im Vergleich zum Vorjahr gewann der
Frontjahreskontrakt 218,3 % an Wert auf durchschnittlich
184,77 Euro pro MWh. Ende Juni stand der Preis bei 295,23
Euro pro MWh, was einer Steigerung um 142,7 % seit
Jahresbeginn entspricht.
Die im Geschäftsverlauf dargestellten Zahlen sind
maßgeblich durch die aktuelle Marktpreisentwicklung
geprägt. Durch die Bilanzierungsvorschriften nach IFRS
9 führt die Bewertung der derivativen
Finanzinstrumente zu signifikanten Auswirkungen auf
einzelne Positionen der Bilanz sowie der Gewinn- und
Verlustrechnung. Aus Steuerungszwecken und zur Verbesserung
der betriebswirtschaftlichen Aussagekraft werden diese
Effekte wie bereits in der Vergangenheit bereinigt.
Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:
| Einheit | Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 | Veränderung in % | |
| Stromverkauf | Mio. kWh | 3.681 | 3.279 | 12,3 |
| Gasverkauf | Mio. kWh | 6.247 | 6.473 | - 3,5 |
| Wärme- / Kälteverkauf | Mio. kWh | 1.061 | 1.306 | - 18,8 |
| Wasserverkauf | Mio. m³ | 21,8 | 22,3 | - 2,2 |
| Stromhandel | Mio. kWh | 4.894 | 5.005 | - 2,2 |
| Gashandel | Mio. kWh | 4.756 | 4.279 | 11,1 |
Ursächlich für den Anstieg des Stromverkaufs
war im Wesentlichen das Geschäft mit
Individualkundschaft. Der Gasverkauf lag dagegen leicht
unter dem Vorjahresniveau. Dabei konnte ein
witterungsbedingter Mengenrückgang durch einen Anstieg
im Individual- und Energiepartnerbereich nahezu kompensiert
werden. Die insgesamt mildere Witterung war auch
ursächlich für den Rückgang des
Wärmeabsatzes.
Während der Absatz im Gashandel wegen der aktuellen
Preissituation an den Beschaffungsmärkten anstieg, lag
der Stromhandel in etwa auf dem Vorjahresniveau.
In unseren Anlagen wurden im ersten Halbjahr folgende
Mengen erzeugt:
| Mio. kWh | Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 | Veränderung in % |
| Mainova | |||
| Strom | 501 | 594 | - 15,7 |
| Wärme / Kälte | 840 | 1.069 | - 21,4 |
| Beteiligungen | |||
| Strom | 374 | 414 | - 9,7 |
| Wärme / Kälte | 289 | 283 | 2,1 |
Die Stromerzeugungsmengen der Mainova sind aufgrund der
deutlichen Preisanstiege an den Beschaffungsmärkten
gesunken. Aus dem gleichen Grund ist die Stromerzeugung bei
den Beteiligungen geringer als im Vorjahr. Die
Wärmeerzeugungsmengen der Mainova reduzierten sich
witterungsbedingt. Bei den Beteiligungen sind die
Wärmeerzeugungsmengen annähernd auf dem
Vorjahresniveau.
Das um Effekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung
von derivativen Finanzinstrumenten bereinigte Ergebnis vor
Ertragsteuern (EBT) lag bei 86,1 Mio. Euro (Vorjahr 87,2
Mio. Euro). Die Bereinigungen entfielen im Wesentlichen auf
die Segmente Stromversorgung und Gasversorgung. Das
unbereinigte EBT belief sich auf 108,8 Mio. Euro (Vorjahr
222,4 Mio. Euro).
Das bereinigte EBT nach Segmenten hat sich wie folgt
entwickelt:
| Mio. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Veränderung |
| Stromversorgung | 25,2 | - 0,3 | 25,5 |
| Gasversorgung | - 9,6 | 36,8 | - 46,4 |
| Erzeugung und Fernwärme | 39,0 | 24,9 | 14,1 |
| Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen | 18,5 | 6,1 | 12,4 |
| Wasserversorgung | 4,0 | 3,3 | 0,7 |
| Beteiligungen | 26,3 | 33,8 | - 7,5 |
| Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung | - 17,3 | - 17,4 | 0,1 |
| 86,1 | 87,2 | - 1,1 |
Aufgrund der aktuellen Energiekrise unterliegt der
Ergebnisverlauf im Strom- und Gashandel einer gestiegenen
Volatilität. Diese wirkte sich in der Stromversorgung
positiv und in der Gasversorgung negativ aus. In Summe
kompensieren sich diese Effekte nahezu.
Darüber hinaus wurden in der Stromversorgung
negative Spoteffekte im Vertrieb durch Änderungen im
Kundenportfolio kompensiert. Zudem wirkte ein verbessertes
Netzgeschäft positiv. Geringere Gemeinkosten trugen
ebenfalls zur Ergebnisverbesserung bei.
Neben den negativen Portfolioeffekten im Handel
führten in der Gasversorgung extreme Spotpreise in
Verbindung mit temperaturbedingten Mengenschwankungen zu
einem deutlichen Ergebnisrückgang im
Standardkundensegment. Darüber hinaus belastete die
wärmere Witterung im Vertrieb- und Netzgeschäft
das Ergebnis.
Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme
verbesserte sich durch eine auf das schwierige Marktumfeld
ausgerichtete Fahrweise der Kraftwerke. Gegenläufig
wirkte ein gestiegener Aufwand für
Emissionszertifikate.
Der Anstieg des Ergebnisses im Segment Erneuerbare
Energien / Energiedienstleistungen war unter anderem auf
das Biomassekraftwerk zurückzuführen.
Darüber hinaus konnten die Wind- und Solarparks
bessere Ergebnisse erzielen.
Der Rückgang des Beteiligungsergebnisses
resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren laufenden
Ergebnissen von Beteiligungen sowie negativen
Vorperiodeneffekten.
Die Ergebnisse in den Segmenten Wasserversorgung und
Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung lagen nahezu
unverändert auf dem Niveau des Vorjahres.
Da die Gewinn- und Verlustrechnung maßgeblich
durch buchtechnische Effekte aus derivativen
Finanzinstrumenten (IFRS 9) beeinflusst war, wurden die
davon betroffenen Positionen zur Verbesserung der
Aussagekraft für Zwecke der Erläuterung um diese
Effekte bereinigt. Die Bereinigungen betreffen nachfolgende
Positionen:
Der Anstieg der Umsatzerlöse war überwiegend
auf die Handelserlöse zurückzuführen, die
sowohl im Strom- als auch im Gasgeschäft deutlich
über dem Vorjahr lagen. Dies war mehrheitlich durch
die aktuelle Marktpreisentwicklung verursacht. Der Anstieg
der Erlöse aus dem Stromverkauf war im Wesentlichen
auf das Individualkundengeschäft
zurückzuführen. Die Erlöse aus dem
Gasverkauf erhöhten sich insbesondere durch
marktbedingte Preiseffekte. Ursächlich für die
Erhöhung der Umsätze aus dem
Wärmegeschäft war die Preisentwicklung auf den
Beschaffungsmärkten. Die sonstigen Umsatzerlöse
erhöhten sich aufgrund von Abverkäufen von
Vorräten.
| Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 | Veränderung | |||
| Mio. € | bereinigt | Effekte nach
IFRS 9 |
bereinigt | Effekte nach
IFRS 9 |
bereinigt |
| Umsatzerlöse | 2.104,2 | 894,9 | 1.342,3 | 102,9 | 761,9 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 11,4 | 4.582,4 | 7,8 | 732,6 | 3,6 |
| Materialaufwand | 1.794,6 | 1.196,0 | 1.045,3 | 119,7 | 749,3 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 88,3 | 4.268,6 | 86,2 | 585,1 | 2,1 |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen | 31,2 | 10,0 | 43,4 | 4,5 | - 12,2 |
| Ergebnis aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente nach IFRS 9 | 22,7 | 135,2 | |||
Die bereinigten Umsatzerlöse stellten sich wie
folgt dar:
| Mio. € | Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 | Veränderung |
| Stromverkauf | 680,6 | 499,7 | 180,9 |
| Gasverkauf | 336,3 | 255,3 | 81,0 |
| Wärme- / Kälteverkauf | 110,8 | 94,7 | 16,1 |
| Wasserverkauf | 42,2 | 43,0 | - 0,8 |
| Handel | 734,7 | 285,3 | 449,4 |
| Netzentgelte | 86,1 | 89,9 | - 3,8 |
| Sonstige | 113,5 | 74,4 | 39,1 |
| 2.104,2 | 1.342,3 | 761,9 |
Die bereinigten sonstigen betrieblichen Erträge
stiegen um 3,6 Mio. Euro auf 11,4 Mio. Euro. Dies
resultierte aus einer Vielzahl kleinerer
Einzelsachverhalte.
Der bereinigte Materialaufwand betraf überwiegend
den Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten
für den Einsatz von Primärenergie in den eigenen
Kraftwerken sowie Netzentgelte. Die Erhöhung um 749,3
Mio. Euro auf 1.794,6 Mio. Euro resultierte vor allem aus
gestiegenen Strom- und Gasbezugskosten. Diese waren auf
extreme Preisbedingungen an den Beschaffungsmärkten
zurückzuführen und korrespondierten
überwiegend mit den Umsatzerlösen. Hinzu kamen
ein gestiegener Kohle- und Heizölverbrauch sowie
höhere Aufwendungen für Emissionsrechte.
Der Anstieg des Personalaufwands um 6,6 Mio. Euro auf
140,2 Mio. Euro war neben Tariferhöhungen auf einen
Personalaufbau zurückzuführen, der mehrheitlich
aus dem Erwerb der mobiheat GmbH resultierte.
Die bereinigten sonstigen betrieblichen Aufwendungen
lagen mit 88,3 Mio. Euro nahezu unverändert auf dem
Vorjahresniveau.
Der Rückgang des bereinigten Ergebnisses aus nach
der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen um 12,2 Mio.
Euro auf 31,2 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus
niedrigeren laufenden Ergebnissen von Beteiligungen sowie
Vorperiodeneffekten.
Der Anstieg des Zinsniveaus führte zu einer
höheren Abzinsung von Rückstellungen. Dies hat
zur Erhöhung der Finanzerträge um 10,3 Mio. Euro
auf 16,1 Mio. Euro beigetragen. Die Finanzaufwendungen
lagen nahezu unverändert bei 7,9 Mio. Euro.
Der Rückgang der Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag um 13,5 Mio. Euro auf 43,0 Mio. Euro entfiel vor
allem auf den latenten Steueraufwand, der im Wesentlichen
aus Bewertungsunterschieden zwischen IFRS und Steuerbilanz
aufgrund der Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten resultierte.
Die bereinigte Vermögenslage stellt sich wie folgt
dar:
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | Veränderung | |||
| Mio. € | bereinigt | Effekte nach IFRS 9 | bereinigt | Effekte nach IFRS 9 | bereinigt |
| Vermögenswerte | |||||
| Langfristige Vermögenswerte | 2.840,4 | 3.286,7 | 2.765,8 | 2.588,0 | 74,6 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 810,0 | 2.885,7 | 723,1 | 292,0 | 86,9 |
| 3.650,4 | 6.172,4 | 3.488,9 | 2.880,0 | 161,5 | |
| Eigenkapital und Schulden | |||||
| Eigenkapital | 1.520,8 | 328,8 | 1.477,6 | 189,0 | 43,2 |
| Langfristige Schulden | 1.142,5 | 3.547,1 | 1.121,0 | 2.435,8 | 21,5 |
| Kurzfristige Schulden | 987,1 | 2.296,5 | 890,3 | 255,2 | 96,8 |
| 3.650,4 | 6.172,4 | 3.488,9 | 2.880,0 | 161,5 | |
Die Bilanz wurde zur Verbesserung der Aussagekraft und
für Steuerungszwecke um die Marktwerte aus derivativen
Finanzinstrumenten (IFRS 9) bereinigt. Der Anstieg dieser
Effekte spiegelt das stark gestiegene Marktpreisniveau an
den Energiemärkten wider.
Der Anstieg der bereinigten langfristigen
Vermögenswerte entfiel im Wesentlichen auf das
Sachanlagevermögen, das sich aufgrund des Erwerbs der
mobiheat GmbH sowie dem Kauf eines Grundstücks
für die Errichtung eines Rechenzentrums erhöhte.
Bei den bereinigten kurzfristigen Vermögenswerten
stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie aus Dividendenansprüchen.
Das bereinigte Eigenkapital erhöhte sich
überwiegend durch positive erfolgsneutrale Effekte im
sonstigen Ergebnis. Zudem trug das Halbjahresergebnis nach
Ertragsteuern, das noch nicht an die Stadtwerke Frankfurt
am Main Holding GmbH (SWFH) abgeführt wurde, zu dem
Anstieg bei. Die bereinigte Eigenkapitalquote belief sich
auf 41,7 % (42,4 % zum 31. Dezember 2021).
Die bereinigten langfristigen Schulden erhöhten
sich im Wesentlichen durch latente Steuern. Bei den
bereinigten kurzfristigen Schulden führten höhere
Verbindlichkeiten aus dem Cash Pooling mit der SWFH sowie
aus Steuern zu dem Anstieg. Gegenläufig wirkten sich
geringere Verbindlichkeiten aus der Gewinnabführung
aus.
Die Investitionen gliederten sich wie folgt:
| Mio. € | Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 |
| Stromversorgung | 20,6 | 16,1 |
| Gasversorgung | 8,5 | 6,1 |
| Erzeugung und Fernwärme | 14,0 | 11,3 |
| Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen | 43,7 | 8,8 |
| Wasserversorgung | 8,6 | 5,3 |
| Beteiligungen / Sonstiges | 30,7 | 7,1 |
| Summe Investitionen | 126,1 | 54,7 |
Die Investitionen im Segment Stromversorgung entfielen
insbesondere auf das Stromnetz sowie auf höhere
Investitionen bei den Hausanschlüssen. Die
Investitionen im Segment Gasversorgung flossen im
Wesentlichen in Standardhausanschlüsse. Im Segment
Erzeugung und Fernwärme wurde insbesondere in die
Erneuerung eines Heizkraftwerks investiert. Im Segment
Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen ist der
Erwerb der mobiheat GmbH enthalten. In der Wasserversorgung
führten vermehrte Netzerneuerungen zu dem Anstieg. Die
höheren Investitionen im Segment Beteiligungen /
Sonstiges sind hauptsächlich auf Investitionen im
Zusammenhang mit einem geplanten Rechenzentrum
zurückzuführen.
Die nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt die
finanzielle Entwicklung:
| Mio. € | Januar bis Juni 2022 | Januar bis Juni 2021 |
| Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 99,9 | 108,7 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 12,7 | - 1,4 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | - 99,0 | - 107,9 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 13,6 | - 0,6 |
Der Rückgang des Cashflows aus der laufenden
Geschäftstätigkeit war auf geringere Einzahlungen
aus Zuschüssen sowie auf höhere
Ertragsteuerzahlungen zurückzuführen. Höhere
Investitionen in Anlagevermögen und der Erwerb einer
Tochtergesellschaft wurden durch höhere Zuflüsse
aus der Aufnahme von Mitteln im Rahmen des Cash Pooling mit
der SWFH überkompensiert und führten zu einem
positiven Cashflow aus der Investitionstätigkeit. Eine
geringere Gewinnabführung an die SWFH führte
trotz höherer Tilgung von Krediten zu einem geringeren
Mittelabfluss aus dem Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit. Der Finanzmittelfonds in
Höhe von 25,8 Mio. Euro (12,2 Mio. Euro zum 31.
Dezember 2021) bestand aus Kassenbeständen und
Bankguthaben.
Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Kunden- und
Mitarbeiterzufriedenheit lagen nahezu unverändert auf
dem Niveau zum Jahresende.
Der Beginn des Ukraine-Kriegs hat zu nie dagewesenen
Preissprüngen an den Energiebeschaffungsmärkten
geführt. Die Preise für Strom und Erdgas sowie
auch für andere Energieträger sind bereits um ein
Vielfaches gestiegen. Die Bundesregierung hat am 23. Juni
2022 für die Gasversorgung in Deutschland die zweite
Eskalationsstufe des Notfallplans aktiviert.
Zum 30. Juni 2022 beschäftigte Mainova 3.078
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 2.951). Der
Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Erwerb der
mobiheat GmbH.
Unsere Erwartungen bezüglich der zukünftigen
Entwicklung der Konjunktur und der Energiepreise, unserer
Ergebnissituation sowie der Investitionen für das
Geschäftsjahr 2022 sind im nachfolgenden
Prognosebericht dargestellt.
Der Ausblick für die kommenden Monate bleibt
angesichts der hohen Unsicherheiten durch den Krieg in der
Ukraine und eines drohenden Lieferstopps von russischem Gas
zurückhaltend. Es deutet sich für das dritte
Quartal jedoch an, dass die deutsche Wirtschaft schrumpfen
wird. Das Risiko einer Rezession ist merklich gestiegen.
Neben der potenziell eingeschränkten Gasversorgung im
nahenden Winter führt der anhaltende Materialmangel zu
Planungsunsicherheiten für die Güterproduktion.
Auch dürften die hohen Rohstoffpreise nur langsam
sinken, weil ein baldiges Ende des Kriegs eher
unwahrscheinlich ist. Daher wurden die Konjunkturprognosen
deutlich nach unten herabgestuft. Während der
Internationale Währungsfonds in der Prognose aus dem
Mai noch ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von rund 2
% für das Gesamtjahr 2022 prognostizierte, wird nun
von einem Anstieg von nur noch 1,2 % ausgegangen.
Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen
Konsequenzen führen ebenfalls zu erheblichen
Unsicherheiten im Hinblick auf eine Prognose der
Entwicklung der Commodity-Märkte im weiteren
Jahresverlauf. Viel hängt davon ab, welche Gasmengen
im Winter nach Europa geliefert werden und wie gut es
gelingt, den Verbrauch durch Sparmaßnahmen zu
reduzieren, um negative Auswirkungen zu begrenzen.
Ebenfalls wird es von Bedeutung sein, wie kalt der Winter
wird.
Die Weltwirtschaft befindet sich in einem
äußerst fragilen Zustand. Geprägt von
geopolitischen Auseinandersetzungen und pandemiebedingten
Einflüssen kommt es zu bisher nie dagewesenen
Preissteigerungen an den Energiemärkten. Die Preise
für Strom und Erdgas sowie auch für andere
Energieträger sind um ein Vielfaches gestiegen.
In der aktuellen Energiekrise ist es nicht möglich,
eine halbwegs zuverlässige Prognose zu erstellen.
Vorerst halten wir am geplanten Ergebnis fest. Aufgrund der
außergewöhnlichen Unsicherheiten können wir
jedoch nicht ausschließen, dass
ergebnisgefährdende Ereignisse eintreten. Hierunter
fallen unter anderem Risiken aus der Weitergabe von
gestiegenen Bezugskosten und Forderungsausfälle. Hinzu
kommen eine zunehmende Illiquidität der
Beschaffungsmärkte und damit einhergehende
Ausfälle von Handelspartnern.
Die für das Geschäftsjahr 2022 vorgesehenen
Investitionen werden voraussichtlich
erwartungsgemäß durchgeführt.
Als integraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung
dient das Management von Chancen und Risiken der
nachhaltigen Sicherung der strategischen Unternehmensziele.
Durch einen standardisierten Risikomanagement-Prozess
gewährleisten wir die frühzeitige Identifikation
potenzieller Chancen und Risiken, ihre adäquate
Bewertung im Hinblick auf finanzielle Auswirkungen sowie
die Steuerung durch geeignete Maßnahmen. Die
Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird
regelmäßig überprüft.
Im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 43 ff.
wurde eine Kategorisierung in markt- und
unternehmensbezogene Chancen und Risiken sowie
übergeordnete Sachverhalte vorgenommen. Zum Abschluss
des ersten Halbjahres 2022 liegt das gesamthafte
Risikoniveau der Mainova deutlich über dem des
Jahresabschlusses 2021.
Die Risikoeinschätzung steht mehrheitlich im
Kontext der seit Jahresbeginn anhaltend steigenden Energie-
und Rohstoffpreise einhergehend mit einer hohen
Volatilität und der dadurch deutlich angespannten
Situation an den Beschaffungsmärkten. Diese Marktlage
sowie eine erhebliche Unsicherheit über die
künftige physische Verfügbarkeit von Erdgas
dominieren die Risikosituation der Mainova.
Aufgrund dieser Entwicklung ist eine deutliche Zunahme
der Marktrisiken insgesamt festzustellen, was sich
insbesondere in den stark ansteigenden Adressausfallrisiken
bemerkbar macht. Die Gefahr des Ausfalls eines
Marktpartners und die wegen des Versorgungsauftrags
bestehende Notwendigkeit der Wiedereindeckung zu enorm
gestiegenen Beschaffungspreisen stellen ein Risiko in
bisher nie dagewesenem Ausmaß dar. Sollte es zu einem
Ausfall eines relevanten Marktteilnehmers kommen, wäre
eine Kettenreaktion am Markt nicht auszuschließen.
Dies würde zu einem außergewöhnlich hohen
Liquiditätsbedarf führen und die
Ergebnissituation nachhaltig beeinträchtigen.
Auch auf Seiten unserer Kunden und Kundinnen führen
die weiter zu erwartenden Preissteigerungen zu einer
deutlich angespannten wirtschaftlichen Situation, die sich
allgemein in zunehmenden Insolvenz- und
Forderungsausfallrisiken auswirken kann. Zusätzlich
führt die aus der aktuellen Marktlage resultierende
Unsicherheit zu einer schwankenden Energienachfrage, die
über Spot- und Ausgleichsenergiemengen zu kompensieren
sind.
Die drohende Gasmangellage kann darüber hinaus auch
zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit der
Gemeinschaftskraftwerke Bremen und Irsching führen.
Vorausschauend werden daher die Errichtung und der Betrieb
von erdgasbefeuerten Kraftwerksanlagen, ebenso wie
Investitionsentscheidungen im Zusammenhang mit der
Gasversorgung besonders kritisch hinterfragt und
Alternativen geprüft.
Um auf die dynamische Entwicklung des wirtschaftlichen
Umfelds reagieren zu können, hat Mainova eine
bereichsübergreifende Taskforce eingerichtet, die
regelmäßige Einschätzungen zur aktuellen
Risikolage vornimmt und entsprechende Maßnahmen
definiert. Dies ist notwendig, da sich aus einer
unzureichenden Reaktionsfähigkeit und mangelnder
Sicherheit in der Durchführung aller festgelegten
Regel- und Notfallprozesse hohe operative Risiken ergeben
könnten.
Das dargestellte Marktgeschehen sowie die gestiegene
Inflation führen zu einem außergewöhnlich
hohen Liquiditätsbedarf, der weit über das bisher
geplante Niveau hinausgehen kann. Hierzu sind bereits erste
Vorkehrungen getroffen worden. Es ist jedoch nicht
auszuschließen, dass zusätzlicher
Liquiditätsbedarf entstehen könnte.
Konkret sind vor diesem Hintergrund seit Jahresbeginn
2022 folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
| ― |
Die zentrale Kennzahl zur Steuerung von Marktrisiken ist die Auslastung des Risikokapitals. Bei der Berechnung werden die Handelsaktivitäten für das aktuelle und für bis zu fünf folgende Geschäftsjahre berücksichtigt. Inklusive des Value at Risk, der zudem mögliche Ergebnisschwankungen aus den noch offenen Positionen des Energiehandelsportfolios der jeweiligen Bewirtschaftungszeiträume aufzeigt, belief sich die Auslastung des Risikokapitals zum Abschluss des ersten Halbjahres 2022 auf rund 179 Mio. Euro (+72 Mio. Euro). Die signifikante Steigerung gegenüber dem Stand zum Jahresabschluss 2021 basiert dabei auf deutlich erhöhten Stichtagsbewertungen für Adressausfallrisiken. Diese Risiken sind durch das seit Kriegsbeginn Commodityübergreifend stark gestiegene Marktpreisniveau, die hohe Volatilität an den Beschaffungsmärkten sowie die aktuelle Unsicherheit über die zukünftige Versorgungslage getrieben. |
| ― |
Für den Bereich der Unternehmensrisiken dient der Value at Risk als zentrale Kenngröße für das gesamthafte potenzielle Schadensausmaß. Unter Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen und Korrelationen wurde zum 30. Juni 2022 ein Wert von rund 368 Mio. Euro (+231 Mio. Euro) ermittelt, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % im Schadensfall nicht überschritten wird. Für den deutlichen Anstieg gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2021 ist unter anderem die erstmalige Einbeziehung der Auswirkungen eines Stressfallszenarios der Überschreitung des für Adressrisiken allokierten Risikokapitals verantwortlich. Zusätzlich führen die aus der aktuellen Marktlage resultierende Unsicherheit und schwankenden Kundenverbräuche zu erhöhten Risiken aus Spot- und Ausgleichsenergie. Nicht zuletzt beeinflussen krisengestörte Lieferketten Materialverfügbarkeiten und -preise, die sich unter anderem auf die Umsetzung von Großprojekten spürbar negativ auswirken. |
Insgesamt betrachtet führt die dargelegte
Entwicklung zu einem deutlichen Anstieg unseres
Gesamtschadenspotenzials und erreichte somit eine
Auslastung des zur Verfügung stehenden
Deckungspotenzials von 72 % (Jahresabschluss 2021: 32 %).
Auf Basis des Vorgenannten wird die Risikolage als
äußerst angespannt beurteilt. Insgesamt wurden
jedoch keine Risiken identifiziert, die im Einzelnen die
Fortführung der Geschäftstätigkeit der
Mainova gefährden können. Kommt es jedoch zum
Ausfall mehrerer Marktteilnehmer, könnte dies die
Geschäftstätigkeit nachhaltig signifikant
beeinträchtigen.
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Umsatzerlöse 1 | 2.999.147 | 1.445.209 |
| Bestandsveränderungen | 2.285 | 5.952 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 9.637 | 7.831 |
| Sonstige betriebliche Erträge 1 | 4.593.809 | 740.371 |
| Materialaufwand 1 | 2.990.562 | 1.164.968 |
| Personalaufwand | 140.192 | 133.587 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | 57.736 | 52.946 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen 1 | 4.356.949 | 671.312 |
| davon Wertminderungsaufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten | 4.108 | 3.585 |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 1 | 41.173 | 47.876 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 100.612 | 224.426 |
| Finanzerträge | 16.058 | 5.740 |
| Finanzaufwendungen | 7.871 | 7.753 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 108.799 | 222.413 |
| Ertragsteuern | 42.997 | 56.457 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 65.802 | 165.956 |
| Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Jahresergebnis | 64.870 | 165.880 |
| Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis | 932 | 76 |
| Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro | ||
| Unverwässert | 15,51 | 39,67 |
| Verwässert | 15,51 | 39,67 |
| Bereinigtes EBT (nachrichtlich) | 86.137 | 87.199 |
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 65.802 | 165.956 |
| Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten | 22.455 | 5.747 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 4.393 | - 4.841 |
| Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge ohne zukünftige Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | 26.848 | 906 |
| Cashflow Hedges | 111.961 | 12.023 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente | - 71 | - 135 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 3.456 | 23.259 |
| Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge mit zukünftiger Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | 115.346 | 35.147 |
| Sonstiges Ergebnis | 142.194 | 36.053 |
| Gesamtergebnis | 207.996 | 202.009 |
| davon den Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Gesamtergebnis | 207.064 | 201.933 |
| davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Gesamtergebnis | 932 | 76 |
| Tsd. € | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 87.258 | 61.836 |
| Sachanlagen | 1.823.055 | 1.772.505 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 826.028 | 830.067 |
| Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 3.387.416 | 2.687.634 |
| Latente Steueransprüche | 3.327 | 1.749 |
| 6.127.084 | 5.353.791 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 141.280 | 158.653 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 528.799 | 488.109 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 4.757 | 6.102 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 2.972.129 | 322.238 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 23.011 | 27.877 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 25.769 | 12.150 |
| 3.695.745 | 1.015.129 | |
| 9.822.829 | 6.368.920 |
| Tsd. € | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Eigenkapital | ||
| Anteil der Gesellschafter der Mainova AG | ||
| Gezeichnetes Kapital | 142.336 | 142.336 |
| Kapitalrücklage | 207.082 | 207.082 |
| Gewinnrücklagen | 1.495.033 | 1.315.590 |
| 1.844.451 | 1.665.008 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 5.172 | 1.567 |
| 1.849.623 | 1.666.575 | |
| Bereinigtes Eigenkapital (nachrichtlich) | 1.520.782 | 1.477.605 |
| Langfristige Schulden | ||
| Erhaltene Zuschüsse 1 | 318.920 | 323.498 |
| Langfristige Finanzschulden | 354.786 | 366.065 |
| Pensionsrückstellungen | 72.195 | 104.434 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 146.725 | 159.387 |
| Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.460.539 | 2.329.740 |
| Latente Steuerschulden | 336.414 | 273.663 |
| 4.689.579 | 3.556.787 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Kurzfristige Finanzschulden | 256.488 | 123.833 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 306.601 | 346.236 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 96.312 | 101.705 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 817 | 12.863 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.418.915 | 423.470 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 204.494 | 137.451 |
| 3.283.627 | 1.145.558 | |
| 9.822.829 | 6.368.920 |
| Gewinnrücklagen | ||||||
| Tsd. € | Gezeichnetes
Kapital |
Kapitalrücklage | Pensions-/
Deputate- bewertung |
Cashflow
Hedges |
Erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert (Eigenkapital- instrumente) |
Nach der
Equity-Methode bewertete Unternehmen |
| Stand 01.01.2021 | 142.336 | 207.082 | - 61.495 | - 74.676 | 27.149 | - 19.302 |
| Periodenergebnis | - | - | - | - | - | - |
| Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen | - | - | 5.747 | 12.023 | - 135 | 18.418 |
| Gesamtergebnis der Periode | - | - | 5.747 | 12.023 | - 135 | 18.418 |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - 698 | - | 519 |
| Stand 30.06.2021 | 142.336 | 207.082 | - 55.748 | - 63.351 | 27.014 | - 365 |
| Stand 01.01.2022 | 142.336 | 207.082 | - 48.042 | - 56.302 | 34.891 | 8.862 |
| Periodenergebnis | - | - | - | - | - | - |
| Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen | - | - | 22.455 | 111.961 | - 71 | 7.849 |
| Gesamtergebnis der Periode | - | - | 22.455 | 111.961 | - 71 | 7.849 |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - 27.099 | - | 377 |
| Stand 30.06.2022 | 142.336 | 207.082 | - 25.587 | 28.560 | 34.820 | 17.088 |
| Gewinnrücklagen | |||||
| Tsd. € | Sonstige Gewinnrücklagen | Gesamt | Gesellschaftern
der Mainova zurechenbares Eigenkapital |
Nicht
beherrschende Anteile am Eigenkapital |
Eigenkapital
gesamt |
| Stand 01.01.2021 | 1.060.207 | 931.883 | 1.281.301 | 941 | 1.282.242 |
| Periodenergebnis | 165.880 | 165.880 | 165.880 | 76 | 165.956 |
| Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen | - | 36.053 | 36.053 | - | 36.053 |
| Gesamtergebnis der Periode | 165.880 | 201.933 | 201.933 | 76 | 202.009 |
| Sonstige Veränderungen | 106 | - 73 | - 73 | - 4 | - 77 |
| Stand 30.06.2021 | 1.226.193 | 1.133.816 | 1.483.161 | 1.013 | 1.484.174 |
| Stand 01.01.2022 | 1.376.181 | 1.315.590 | 1.665.008 | 1.567 | 1.666.575 |
| Periodenergebnis | 64.870 | 64.870 | 64.870 | 932 | 65.802 |
| Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen | - | 142.194 | 142.194 | - | 142.194 |
| Gesamtergebnis der Periode | 64.870 | 207.064 | 207.064 | 932 | 207.996 |
| Sonstige Veränderungen | - 899 | - 27.621 | - 27.621 | 2.673 | - 24.948 |
| Stand 30.06.2022 | 1.440.152 | 1.495.033 | 1.844.451 | 5.172 | 1.849.623 |
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern 1 | 108.799 | 222.413 |
| Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 57.736 | 52.946 |
| Zinsergebnis | 5.492 | 5.322 |
| Veränderung der Rückstellungen | - 51.303 | 187 |
| Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Vermögenswerte | 40.821 | - 72.848 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Schulden | - 18.788 | 72.122 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 2 | - 32.635 | - 183.837 |
| Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen | 8.087 | 15.039 |
| Erhaltene Dividenden | 5.046 | 4.033 |
| Gezahlte Ertragsteuern | - 23.327 | - 6.645 |
| Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 99.928 | 108.732 |
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | ||
| Auszahlungen für Investitionen | - 82.147 | - 51.842 |
| Einzahlungen aus Abgängen | 704 | 1.553 |
| Cash Pooling Stadtwerke-Konzern | 130.796 | 46.392 |
| Vollkonsolidierte Unternehmen | ||
| Auszahlungen für Investitionen | - 32.073 | - |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | ||
| Auszahlungen für Investitionen | - 8.031 | - 1.121 |
| Kapitalrückzahlungen | 2.078 | 624 |
| Sonstige Beteiligungen | ||
| Auszahlungen für Investitionen | - 2.681 | - 2.226 |
| Erhaltene Zinsen | 1.873 | 1.748 |
| Sonstige Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit | 2.533 | 3.799 |
| Sonstige Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit | - 395 | - 343 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 12.657 | - 1.416 |
| Ergebnisabführung an das Mutterunternehmen | - 60.768 | - 87.814 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten | - 30.168 | - 14.673 |
| Tilgungs- und Leasinganteil Leasingverbindlichkeit | - 4.684 | - 2.428 |
| Gezahlte Zinsen | - 3.346 | - 3.038 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | - 98.966 | - 107.953 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | 13.619 | - 637 |
| Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode | 12.150 | 16.491 |
| Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode | 25.769 | 15.854 |
1 Es handelt sich um das unbereinigte Ergebnis.
Bereinigt um die Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten nach IFRS 9 ergibt sich ein Ergebnis vor
Ertragsteuern in Höhe von 86,1 Mio. Euro (Vorjahr 87,2
Mio. Euro).
2 Enthält die zahlungsunwirksamen Effekte
aus der Bewertung nach der Equity-Methode
Der Zwischenabschluss des Mainova-Konzerns (Mainova) zum
30. Juni 2022 wurde nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der
Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt.
Mainova macht von dem Wahlrecht eines verkürzten
Berichtsumfangs zum Zwischenabschluss gemäß IAS
34 Gebrauch.
Der Zwischenbericht wurde nicht gemäß §
317 HGB geprüft und keiner prüferischen
Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Die für den Konzernabschluss angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen zum
31. Dezember 2021. Das International Accounting Standards
Board (IASB) hat folgende Standardänderungen
verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2022
anzuwenden sind. Die Änderungen haben keine
Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die Änderungen an IAS 16 sehen vor, dass
Erträge, die während der Zeit erzielt werden, in
der die Sachanlage zu ihrem Standort oder in einen
betriebsbereiten Zustand gebracht wird, künftig nicht
mehr von den Anschaffungs- und Herstellungskosten einer
Sachanlage abgezogen werden können.
Mit den Änderungen an IAS 37 wird konkretisiert,
dass sämtliche Kosten der Vertragserfüllung, die
dem Vertrag unmittelbar zurechenbar sind, bei der
Ermittlung, ob der Vertrag belastend ist, zu
berücksichtigen sind.
Mit den Änderungen wird IFRS 3 dahingehend
aktualisiert, dass sich der Standard nun auf das
Rahmenkonzept 2018 und nicht mehr auf das Rahmenkonzept
1989 bezieht. Daneben wurden zwei Ergänzungen
aufgenommen. So hat ein Erwerber bei der Identifizierung
von Schulden, die er bei einem Unternehmenszusammenschluss
erworben hat, anstelle des Rahmenkonzepts die Regelungen
des IAS 37 oder IFRIC 21 anzuwenden. Ebenfalls wurde
ergänzt, dass erworbene Eventualforderungen einem
expliziten Ansatzverbot unterliegen.
| ― |
IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der IFRS" - ein Tochterunternehmen, das nach seinem Mutterunternehmen ein erstmaliger Anwender der IFRS wird, darf seine Vermögenswerte und Schulden zu den Buchwerten bewerten, die ausgehend von dem Zeitpunkt, zu dem das Mutterunternehmen auf IFRS umgestellt hat, in dem Konzernabschluss angesetzt worden wären. Posten des Eigenkapitals sind davon ausgenommen. Das Wahlrecht gilt ebenfalls für Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen. |
| ― |
IFRS 9 "Finanzinstrumente" - das IASB hat klargestellt, dass nur solche Kosten und Gebühren in den sogenannten 10%-Test fallen, die vom Unternehmen an den Gläubiger oder die Gläubigerin und umgekehrt beziehungsweise in deren Namen gezahlt werden. |
| ― |
IFRS 16 "Leasingverhältnisse" - erläuterndes Beispiel zur Erst- und Folgebewertung eines Nutzungsrechts wurde gestrichen. |
| ― |
IAS 41 "Landwirtschaft" - mit der Änderung wird das Erfordernis der Nichtberücksichtigung von Zahlungsströmen für Steuern bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gestrichen. |
Das IASB hat folgende Standards und Interpretationen
verabschiedet, bei denen die Änderungen für das
Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden
sind. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist nicht
erfolgt. Die Standards werden voraussichtlich keine
wesentlichen Auswirkungen für Mainova haben. Folgende
Änderungen sollen für ab dem 1. Januar 2023
beginnende Geschäftsjahre anzuwenden sein:
Die verabschiedeten Änderungen betreffen eine
begrenzte Anpassung der Beurteilungskriterien für die
Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder
langfristig. Hat das Unternehmen zum Abschlussstichtag das
Recht, die Erfüllung der Schuld um mindestens
zwölf Monate nach Ende des Berichtszeitraums zu
verschieben, sind diese Schulden als langfristig zu
klassifizieren. Das Recht muss substanziell sein. Sofern
das Unternehmen für die Ausübung dieses Rechts
bestimmte Bedingungen zu erfüllen hat, müssen
diese am Abschlussstichtag erfüllt werden, ansonsten
erfolgt eine Klassifizierung als kurzfristig. Bei der
Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Management
beabsichtigt oder erwartet, dass die Schuld
tatsächlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem
Bilanzstichtag erfüllt wird. Die Erstanwendung dieser
Änderung ist derzeit auf den 1. Januar 2023 datiert.
Mittlerweile wurde jedoch ein weiterer Entwurf
veröffentlicht, mit dem Vorschlag, die Erstanwendung
auf frühestens Januar 2024 zu verschieben.
Eine weitere Änderung stellt klar, dass
künftig Angaben nur noch zu wesentlichen und nicht
mehr zu maßgeblichen Rechnungslegungsmethoden zu
machen sind. Was dabei als "wesentlich" gilt, richtet sich
nach der Entscheidungsnützlichkeit der Informationen
für die Bilanzadressaten.
Die Änderung enthält eine Klarstellung, wie
Unternehmen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden
besser von Schätzungsänderungen abgrenzen
können.
Der Änderungsentwurf bringt Klarstellungen zur
sogenannten "initial recognition exemption", die in der
Bilanzierungspraxis in bestimmten Konstellationen
unterschiedlich gehandhabt wird. Der Standard wurde
dahingehend geändert, dass Unternehmen verpflichtet
sind, latente Steuern für Transaktionen anzusetzen,
aus denen bei erstmaligem Ansatz betragsgleiche zu
versteuernde und abzugsfähige temporäre
Differenzen entstehen. Dies hat insbesondere Auswirkungen
auf Leasingverhältnisse, bei denen Mainova
Leasingnehmer ist.
Diese Änderung betrifft Unternehmen, die IFRS 17
und IFRS 9 gleichzeitig erstmals anwenden und regelt die
Darstellung in der Vergleichsperiode.
Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen
Tochterunternehmen entwickelte sich wie folgt:
| 2022 | 2021 | |
| 01.01. | 32 | 29 |
| Zugänge | 3 | 3 |
| 30.06. (Vorjahr 31.12.) | 35 | 32 |
Das im Jahr 2021 von der Mainova erworbene
Tochterunternehmen ENERENT GmbH, Frankfurt am Main (vormals
Zweite Mainova Beteiligungsgesellschaft mbH), soll
künftig als Holding die Aktivitäten im Bereich
der mobilen Heizzentralen bündeln. Im Rahmen der
Umsetzung im Jahr 2022 wurden durch die ENERENT GmbH
(ENERENT) mit Wirkung zum 1. Januar 2022 100 % der Anteile
an der mobiheat GmbH und deren Tochterunternehmen mobiheat
Österreich GmbH, Sankt Lorenz, und mobiheat Schweiz
GmbH, Dietlikon, erworben.
Gegenstand der mobiheat GmbH und deren
Tochterunternehmen sind der Verkauf und die Vermietung von
mobilen Energiezentralen, der Handel mit Sanitär- und
Heizprodukten sowie Brennstoffen. Der Vertrieb erfolgt
sowohl über das Direktgeschäft als auch über
den Großhandel.
Darüber hinaus hat die Mainova AG 100 % ihrer
Anteile an der Hotmobil GmbH (Hotmobil), Gottmadingen, die
ebenfalls in diesem Geschäftssegment tätig ist,
in die ENERENT eingelegt.
Nach Umsetzung der Transaktion hält die Mainova AG
93,7245 % der Anteile an der ENERENT, die zu 100 % an den
mobiheat Gesellschaften und der Hotmobil beteiligt ist.
Die folgende Tabelle fasst die angesetzten
Vermögenswerte und Schulden der mobiheat GmbH
einschließlich der Tochterunternehmen zum
Erwerbszeitpunkt zusammen:
| Tsd. € | Bei Erstkonsolidierung angesetzt |
| Sachanlagen | 19.430 |
| Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 3.721 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.996 |
| Sonstige Rückstellungen | 823 |
| Finanzschulden | 2.419 |
| Verbindlichkeiten und sonstige Schulden | 14.397 |
| Passive latente Steuern | 1.038 |
| Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens | 6.470 |
| Erworbener Anteil an der Gesellschaft in % | 93,7245 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 27.599 |
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte unter Zugrundelegung
der additiven Methode, also aus Sicht des unmittelbaren
Mutterunternehmens (ENERENT).
Der Kaufpreis (einschließlich Nebenkosten) belief
sich auf 34,1 Mio. Euro und wurde bar beglichen. Auf die
mobiheat GmbH entfallen Fremdanteile in Höhe von 0,4
Mio. Euro.
Der Geschäfts- und Firmenwert ist durch die sich
ergänzenden Kundenportfolios von mobiheat und Hotmobil
begründet, die eine gute Basis für den Ausbau des
werthaltigen Energiedienstleistungsgeschäfts bilden.
Darüber hinaus können weitere, zum
überwiegenden Teil dauerhafte Synergien aus der
Zusammenführung von mobiheat und Hotmobil generiert
werden. Darunter fallen der Einkauf, die Produktion,
Niederlassungen und der Verwaltungsbereich.
Die Umsatzerlöse der mobiheat Deutschland,
Österreich und Schweiz beliefen sich im ersten
Halbjahr 2022 auf 17,5 Mio. Euro, 1,0 Mio. Euro und 0,7
Mio. Euro. Es wurden Jahresüberschüsse von 1,0
Mio. Euro, 0,2 Mio. Euro sowie 38 Tsd. Euro erzielt.
Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und
beizulegenden Zeitwerte der in den einzelnen Bilanzposten
enthaltenen Finanzinstrumente dar:
| Buchwert | ||||||
| Tsd. € | Buchwert
30.06.2022 |
Erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
Fortgeführte
Anschaffungs- kosten |
Option
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Eigenkapital instrumente) |
Sonstige
finanzielle Schulden (zu fortgeführten Anschaffungs- kosten) |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 6.104.739 | 6.031.527 | 73.212 | - | - | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 995 | - | 995 | - | - | - |
| Sonstige Beteiligungen | 70.892 | - | - | - | 70.892 | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Ausleihungen | 5.852 | - | - | 5.852 | - | - |
| Leasingforderungen | 25.241 | - | - | - | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 528.799 | - | - | 528.799 | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 151.826 | - | - | 151.826 | - | - |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 25.769 | - | - | 25.769 | - | - |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 5.665.871 | 5.664.933 | 938 | - | - | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 21.639 | - | 21.639 | - | - | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||||
| Finanzschulden | 332.273 | - | - | - | - | 332.273 |
| Leasingverbindlichkeiten | 46.558 | - | - | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 306.601 | - | - | - | - | 306.601 |
| Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH | 232.442 | - | - | - | - | 232.442 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 191.944 | - | - | - | - | 191.944 |
| Beizulegender Zeitwert | ||||
| Tsd. € | Beizulegender
Zeitwert 30.06.2022 |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 6.104.739 | - | 6.104.739 | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 995 | - | 995 | - |
| Sonstige Beteiligungen | 70.892 | 53.402 | - | 17.490 |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Ausleihungen | 5.852 | - | - | - |
| Leasingforderungen | - | - | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 528.799 | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 151.826 | - | - | - |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 25.769 | - | - | - |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 5.665.871 | - | 5.660.432 | 5.439 |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 21.639 | - | 21.639 | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||
| Finanzschulden | 340.355 | - | - | - |
| Leasingverbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 306.601 | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH | 232.442 | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 191.944 | - | - | - |
| Buchwert | ||||||
| Tsd. € | Buchwert
31.12.2021 |
Erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
Fortgeführte
Anschaffungs- kosten |
Option
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Eigenkapital instrumente) |
Sonstige
finanzielle Schulden (zu fortgeführten Anschaffungs- kosten) |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 2.880.060 | 2.874.815 | 5.245 | - | - | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige Beteiligungen | 69.314 | - | - | - | 69.314 | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Ausleihungen | 5.208 | - | - | 5.208 | - | - |
| Leasingforderungen | 26.686 | - | - | - | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 488.109 | - | - | 488.109 | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 28.604 | - | - | 28.604 | - | - |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12.150 | - | - | 12.150 | - | - |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 2.524.034 | 2.520.888 | 3.146 | - | - | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 57.744 | - | 57.744 | - | - | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||||
| Finanzschulden | 354.973 | - | - | - | - | 354.973 |
| Leasingverbindlichkeiten | 33.279 | - | - | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 346.236 | - | - | - | - | 346.236 |
| Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH | 101.646 | - | - | - | - | 101.646 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 171.432 | - | - | - | - | 171.432 |
| Beizulegender Zeitwert | ||||
| Tsd. € | Beizulegender
Zeitwert 31.12.2021 |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 2.880.060 | - | 2.880.060 | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | - | - | - | - |
| Sonstige Beteiligungen | 69.314 | 54.567 | - | 14.747 |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Ausleihungen | 5.208 | - | - | - |
| Leasingforderungen | - | - | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 488.109 | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 28.604 | - | - | - |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12.150 | - | - | - |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||
| Derivative Finanzinstrumente Commodities | 2.524.034 | - | 2.524.034 | - |
| Derivative Finanzinstrumente Zinsen | 57.744 | - | 57.744 | - |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | ||||
| Finanzschulden | 370.580 | - | - | - |
| Leasingverbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 346.236 | - | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH | 101.646 | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 171.432 | - | - | - |
Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 13 wie
folgt definiert:
| ― |
In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Schulden eingruppiert, deren Notierungen an aktiven und zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden verfügbar sind. |
| ― |
In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder mittelbar oder unmittelbar beobachten lassen. |
| ― |
In Stufe 3 wird die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden auf der Basis von Modellen mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern vorgenommen. |
Der Buchwert der erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten sonstigen Beteiligungen entfällt
mit 53,4 Mio. Euro auf die ABO Wind AG, die der Stufe 1
zugeordnet ist. Die übrigen sonstigen Beteiligungen
sind der Stufe 3 zugeordnet. Darüber hinaus
entfällt ein Energiebezugsvertrag, der ein derivatives
Finanzinstrument darstellt, ebenfalls auf die Stufe 3.
Zur Bewertung der sonstigen Beteiligungen der Stufe 3
wird jeweils die zuletzt verabschiedete Mehrjahresplanung
herangezogen, die jedoch in der langfristigen Planung
gewisse Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen
Entwicklung enthält. Dabei wurde ein
laufzeitspezifischer risikofreier Zinssatz von 1,25 %
zuzüglich einer Marktrisikoprämie von 8,00 %
unter der Nutzung eines verschuldeten Betafaktors von 0,70
verwendet. Der Eigenkapitalkostensatz beläuft sich auf
6,85 %. Eine Erhöhung oder Verminderung des Zinssatzes
um 0,25 Prozentpunkte ergäbe eine Reduzierung
beziehungsweise einen Anstieg des erfolgsneutralen
sonstigen Ergebnisses um 0,1 Mio. Euro.
Zur Bewertung des Energiebezugsvertrags wird der
jährliche EEX-Settlementpreis für Strom
herangezogen, der um weitere dem Bezugsvertrag
inhärente Risikofaktoren adjustiert wird. Bei den
Risikofaktoren handelt es sich um das Wetterrisiko, das
Vermarktungsrisiko und das Base Parity Ratio. Nach
Berücksichtigung der Risikokomponenten werden die
jährlich erwarteten Bezugsmengen mit der Differenz aus
adjustierten Settlementpreisen und dem Kontraktpreis
multipliziert. Die jährlichen Ergebnisse werden
anschließend mit einem laufzeitgerechten Zinssatz
diskontiert.
Eine Erhöhung oder Verminderung des
Settlementpreises um 5,0 % ergäbe einen positiven
beziehungsweise negativen Ergebniseffekt von 8,5 Mio. Euro.
Eine Erhöhung oder Verminderung der nicht am Markt
ablesbaren Parameter Wetterrisiko, Vermarktungsrisiko und
Base Parity Ratio um 5,0 % würde zu einem positiven
beziehungsweise negativen Ergebniseffekt von 8,2 Mio. Euro
führen.
Der Buchwert der erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente der Stufe 3 hat sich
wie folgt entwickelt:
| Tsd. € | Sonstige
Beteiligungen 2022 |
Derivative
Finanzinstrumente 2022 |
| Anfangsbestand 01.01. | 14.747 | - |
| Zugänge | 2.681 | - |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne und Verluste | 1.062 | 66.709 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Gewinne und Verluste | ||
| in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst 1 | - | - |
| in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst 1 | - | - 5.439 |
| im Materialaufwand erfasst | - | - |
| Kapitalrückzahlung | - 1.000 | - |
| Endbestand 30.06. | 17.490 | 61.270 |
Der Gesamtbetrag der erfolgswirksam erfassten
unrealisierten Gewinne oder Verluste, die auf Salden zum
Ende der Berichtsperiode entfallen, belief sich auf - 5,4
Mio. Euro.
Die unrealisierten Gewinne und Verluste der zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente der
Stufe 3 verteilen sich auf die folgenden Bilanzpositionen:
| Tsd. € | Januar bis Juni 2022 |
| Vermögenswerte | |
| Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 76.166 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | - |
| Schulden | |
| Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | - 5.439 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | - |
| 70.727 |
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der
übrigen kurzfristigen Forderungen und
Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden
Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden
als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows
ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche
Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden
Fristigkeiten, verwendet. Zudem wird das eigene
Ausfallrisiko berücksichtigt.
| Stromversorgung | Gasversorgung | Erzeugung und Fernwärme | ||||
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Stromverkauf | 837.551 | 504.740 | - | - | - | - |
| Gasverkauf | - | - | 430.333 | 267.853 | - | - |
| Wärme- / Kälteverkauf | - | - | - | - | 89.870 | 80.189 |
| Wasserverkauf | - | - | - | - | - | - |
| Handel | 1.135.791 | 221.532 | 563.955 | 70.968 | 627.036 | 86.858 |
| Netzentgelte | 54.410 | 48.624 | 35.347 | 45.279 | - | - |
| Sonstige | 45.487 | 47.489 | 22.211 | 21.837 | 29.571 | 14.065 |
| Erlöse nach IFRS 15 | 2.073.239 | 822.385 | 1.051.846 | 405.937 | 746.477 | 181.112 |
| Sonstige Erlöse | - | - | - | - | 649 | 383 |
| Außenumsatz | 1.740.011 | 797.842 | 881.859 | 380.348 | 233.495 | 166.625 |
| Innenumsatz | 333.228 | 24.429 | 169.987 | 25.589 | 513.631 | 14.984 |
| Gesamtumsatz | 2.073.239 | 822.271 | 1.051.846 | 405.937 | 747.126 | 181.609 |
| Bereinigtes EBT | 25.216 | - 293 | - 9.570 | 36.785 | 39.009 | 24.862 |
| Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen |
- | - | - | - | - 222 | 4.468 |
|
Erneuerbare Energien/
Energiedienstleistungen |
Wasserversorgung | Beteiligungen | ||||
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Stromverkauf | 28.446 | 15.494 | - | - | - | - |
| Gasverkauf | - | - | - | - | - | - |
| Wärme- / Kälteverkauf | 20.030 | 15.970 | - | - | - | - |
| Wasserverkauf | - | - | 42.497 | 43.176 | - | - |
| Handel | 47 | 3.300 | - | - | - | - |
| Netzentgelte | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige | 36.626 | 10.636 | 8.763 | 8.005 | 1.871 | 1.231 |
| Erlöse nach IFRS 15 | 85.149 | 45.400 | 51.260 | 51.181 | 1.871 | 1.231 |
| Sonstige Erlöse | 2.191 | 1.836 | - | - | - | - |
| Außenumsatz | 84.312 | 43.168 | 47.811 | 47.814 | 788 | 56 |
| Innenumsatz | 3.028 | 4.068 | 3.449 | 3.367 | 1.083 | 1.175 |
| Gesamtumsatz | 87.340 | 47.236 | 51.260 | 51.181 | 1.871 | 1.231 |
| Bereinigtes EBT | 18.473 | 6.061 | 3.969 | 3.290 | 26.337 | 33.775 |
| Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen |
46 | 19 | - | - | 41.349 | 43.389 |
| Summe Segmente | Sonstige
Aktivitäten/
Konsolidierung |
Konzern | ||||
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis Juni 2022 | Januar bis
Juni 2021 |
| Stromverkauf | 865.997 | 520.234 | - 4.306 | - 5.259 | 861.691 | 514.975 |
| Gasverkauf | 430.333 | 267.853 | - 13.332 | - 8.717 | 417.001 | 259.136 |
| Wärme- / Kälteverkauf | 109.900 | 96.159 | - 1.309 | - 1.489 | 108.591 | 94.670 |
| Wasserverkauf | 42.497 | 43.176 | - 255 | - 168 | 42.242 | 43.008 |
| Handel | 2.326.829 | 382.658 | - 959.012 | - 13.563 | 1.367.817 | 369.095 |
| Netzentgelte | 89.757 | 93.903 | - 3.785 | - 4.039 | 85.972 | 89.864 |
| Sonstige | 144.529 | 103.263 | - 31.536 | - 31.054 | 112.993 | 72.209 |
| Erlöse nach IFRS 15 | 4.009.842 | 1.507.246 | - 1.013.535 | - 64.289 | 2.996.307 | 1.442.957 |
| Sonstige Erlöse | 2.840 | 2.219 | - | 33 | 2.840 | 2.252 |
| Außenumsatz | 2.988.276 | 1.435.853 | 10.871 | 9.356 | 2.999.147 | 1.445.209 |
| Innenumsatz | 1.024.406 | 73.612 | - 1.024.406 | - 73.612 | - | - |
| Gesamtumsatz | 4.012.682 | 1.509.465 | - 1.013.535 | - 64.256 | 2.999.147 | 1.445.209 |
| Bereinigtes EBT | 103.434 | 104.480 | - 17.297 | - 17.281 | 86.137 | 87.199 |
| Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen |
41.173 | 47.876 | - | - | 41.173 | 47.876 |
Die Überleitung auf das bereinigte EBT ergibt sich
wie folgt:
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| EBT laut Gewinn- und Verlustrechnung | 108.799 | 222.413 |
| Bereinigung der
Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen
Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten nach IFRS 9 |
- 22.662 | - 135.214 |
| Bereinigtes EBT | 86.137 | 87.199 |
Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und
Personen sind zu marktüblichen Konditionen
getätigt worden.
| SWFH sowie
deren Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen |
Stadt
Frankfurt am Main sowie
deren Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen |
Thüga
Aktiengesellschaft
und deren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen |
||||
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Energie- und Wasserlieferungen | ||||||
| Umsatzerlöse | 49.972 | 25.763 | 54.982 | 47.583 | 146.002 | 91.853 |
| Materialaufwand | 6.872 | 6.467 | 1.120 | 903 | 357.707 | 119.299 |
| Forderungen | 15.769 | 10.071 | 31.067 | 27.668 | 2.303 | - |
| Verbindlichkeiten | 49 | 93 | 157 | 138 | 11.564 | 2.443 |
| Sonstiges | ||||||
| Erträge | 14.877 | 12.976 | 14.320 | 9.627 | - | - |
| Aufwendungen | 13.637 | 12.497 | 29.458 | 31.392 | 356 | 343 |
| Forderungen | 84.048 | 8.353 | 499 | 219 | - | 2.615 |
| Verbindlichkeiten | 344.141 | 93.778 | 31.078 | 31.773 | 301 | 303 |
| Gemeinschaftsunternehmen | Assoziierte Unternehmen 1 | |||
| Tsd. € | Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
Januar bis
Juni 2022 |
Januar bis
Juni 2021 |
| Energie- und Wasserlieferungen | ||||
| Umsatzerlöse | 3.148 | 3.642 | 20.826 | 14.171 |
| Materialaufwand | 10.646 | 8.759 | 97.771 | 40.560 |
| Forderungen | 57 | 635 | 1.838 | 2.703 |
| Verbindlichkeiten | 1.243 | 851 | 11.796 | 7.155 |
| Sonstiges | ||||
| Erträge | 55.793 | 55.388 | 16.509 | 5.455 |
| Aufwendungen | 116 | 754 | 9.620 | 6.923 |
| Forderungen | 67.362 | 69.898 | 7.968 | 6.820 |
| Verbindlichkeiten | 9 | - | 8.902 | 8.899 |
1 Einschließlich der Thüga Holding
GmbH & Co. KGaA
Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags wurden 60,8
Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2021 an die SWFH
ausgeschüttet. Die außenstehenden
Aktionärinnen und Aktionäre erhalten von der SWFH
eine Ausgleichszahlung in Höhe von 10,84 Euro je
Stückaktie.
Unser langjähriger Vorstandsvorsitzender Dr.
Constantin H. Alsheimer hat im Juli verkündet, dass er
seinen zum 31. Dezember 2023 auslaufenden Vertrag bei der
Mainova AG nicht verlängern wird. Seine neue Aufgabe
als Vorstandvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft
wird Dr. Alsheimer spätestens am 1. Januar 2024
aufnehmen. Die frühzeitige Entscheidung
ermöglicht es dem Aufsichtsrat der Mainova AG, sich
mit einer geordneten Nachfolgeregelung zu
beschäftigen.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 29. September 2022
| Dr. Alsheimer | Arnold | Giehl | Rauhut |
Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
Telefon 069 213-02
Telefax 069 213-81122
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Ferdinand Huhle (verantwortlich, Bereichsleitung
Konzernkommunikation und Public Affairs)
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Christian Rübig (Vorstandsangelegenheiten und
Unternehmensdokumentation)
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