Maschinenfabrik Berthold Hermle Aktiengesellschaft

Gosheim

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009

LAGEBERICHT UND KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2009

Hermle 2009 trotz Wirtschaftskrise mit Gewinn

Geschäftsvolumen auf 127 Mio. Euro mehr als halbiert

Über 8 Mio. Euro Betriebsergebnis trotz hohem Umsatzrückgang

Hermle gut für schwieriges Jahr 2010 gerüstet

Geschäft und Rahmenbedingungen

Die Hermle-Unternehmensgruppe

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. Als Anbieter mit dem höchsten Qualitäts- und Produktivitätsanspruch beliefern wir unter anderem Hightech-Branchen wie die Medizintechnik, die optische Industrie, die Luftfahrt-, Automobil- und Rennsportindustrie sowie deren Zulieferer mit unseren Werkzeugmaschinen.

Der Hermle-Konzern umfasst neben der Muttergesellschaft Maschinenfabrik Berthold Hermle AG (Hermle AG) mehrere in- und ausländische Tochterunternehmen. Zusätzlich unterhalten wir Stützpunkte und Repräsentanzen in verschiedenen wichtigen Absatzgebieten weltweit. Die Unternehmen mit Sitz in Deutschland bilden das Segment Inlandsgesellschaften, die ausländischen Tochterunternehmen sind im Segment Auslandsvertrieb zusammengefasst.

Gesteuert wird die Unternehmensgruppe zentral von der Muttergesellschaft Hermle AG. Als Steuerungskennzahl verwenden wir das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das dem Betriebsergebnis entspricht. Die Leitung der Gesellschaft verantwortet der Vorstand der Hermle AG, der aus drei Mitgliedern besteht. In der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB, die auf unserer Website www.hermle.de (Menüpunkt: Börse/Informationen für Aktionäre/Pflichtveröffentlichungen/Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB) dauerhaft zur Verfügung steht, werden die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat beschrieben sowie relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken gemacht. Voraussetzungen für weitere Angabepflichten nach § 315 (4) HGB liegen für die Hermle AG nicht vor. Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einem Fixum und einem variablen Bestandteil zusammen, der von der Ertragsentwicklung der Hermle AG abhängt.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde der Konzernabschluss wie im Vorjahr nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Für den Einzelabschluss der Muttergesellschaft kamen die Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) zur Anwendung. Sofern sich Angaben in diesem zusammengefassten Lagebericht auf den Einzelabschluss der Hermle AG beziehen, wird dies durch den Zusatz „in der Hermle AG“ ersichtlich gemacht.

Organisatorische Veränderungen

Im Berichtsjahr gründete die Hermle AG zwei neue Stützpunkte in Dänemark und in Bulgarien, um diese Länder und angrenzende Regionen künftig direkt bearbeiten zu können. Die Betriebsstätte in Dänemark startete ihre Aktivitäten im Mai, die Repräsentanz in Bulgarien im November. Beide sind der Hermle AG zugeordnet.

Anfang 2009 erhöhte die Hermle AG ihren Anteil an der Vertriebsgesellschaft Hermle + Partner Vertriebs GmbH (HPV) auf 100 %, da der bisherige Miteigentümer und Geschäftsführer seine Tätigkeit aus Altersgründen beendete.

Zum 1. Juli 2009 übernahm die Hermle AG unter dem Dach der Hermle Maschinenbau GmbH (HMG) die Vermögensgegenstände und sämtliche Mitarbeiter des ehemaligen Joint Ventures Innovaris. Das Unternehmen hatte zuvor Insolvenz angemeldet, nachdem die Hermle AG die Finanzierung im Frühjahr aufgrund fehlender Grundlagen für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Mitgesellschafter eingestellt hatte. In der HMG führen wir die früher bei Innovaris angesiedelte Entwicklung eines neuartigen Fertiungsverfahrens nun in Eigenregie fort.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Konjunkturkrise prägt 2009

Im Jahr 2009 durchlief die Weltwirtschaft eine schwere Krise. Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten lösten Ende 2008 einen markanten Einbruch der Realwirtschaft aus, der sich in den ersten sechs Monaten 2009 fortsetzte. In der zweiten Jahreshälfte entspannte sich die Situation etwas, gestützt durch staatliche Interventionen für den Bankensektor und Konjunkturförderprogramme in vielen Ländern der Welt. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) schrumpfte die Weltwirtschaft 2009 insgesamt um 0,8 %. Besonders stark wirkte sich die Rezession in den Industrieländern aus, die einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,2 % zu verzeichnen hatten. In der Eurozone betrug das Minus 3,9 %, in Deutschland sogar 4,8 %.

Branchenumfeld: Maschinenbau hart getroffen

Die globale Krise machte auch vor dem Maschinenbau nicht Halt. Schätzungen des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) zufolge ging der Maschinenumsatz der größten produzierenden Länder 2009 um 19 % zurück. Mit Ausnahme von China, wo dank staatlich administrierter Investitionsprojekte ein Plus von rund 10 % verbucht wurde, mussten überall kräftige Einbußen hingenommen werden.

Der deutsche Maschinenbau konnte Anfang 2009 noch von Auftragsbeständen aus dem Vorjahr zehren, litt aber ab dem zweiten Quartal sehr stark unter der Wirtschaftskrise. Im Gesamtjahr verringerte sich der Auftragseingang der Branche nach Angaben des VDMA um 38 %. Die Bestellungen aus dem Ausland gingen um 39 % zurück und die Inlandsorders um 37 %. Zwar belebte sich die Auftragslage zum Jahresende leicht, angesichts des äußerst niedrigen Niveaus führte das jedoch noch nicht zu einer merklichen Entspannung. Insgesamt nahm das Produktionsvolumen 2009 um 25 % auf 151 Mrd. Euro ab. Der Umsatz der Branche lag mit 160 Mrd. Euro um nominal 23 % unter dem Vorjahreswert. Dabei reduzierten sich der Inlandsabsatz um 19 % und der Export um 24 %. Die mit Abstand wichtigste Ausfuhrregion blieb weiterhin die EU. Neben der geringeren Nachfrage behinderte die restriktive Kreditvergabe der Banken viele Hersteller. Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Maschinenbau verminderte sich im vergangenen Jahr trotz flächendeckender Kurzarbeit um knapp 4 %.

Im deutschen Werkzeugmaschinenbau, der von der Rezession noch stärker beeinträchtigt war, brach der Auftragseingang 2009 laut VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) um insgesamt 55 % ein. Im Inland betrug das Minus 61 %, im Ausland 50 %. Der Branchenumsatz ging um 32 % und die Produktion um 30 % zurück. Die spanende Industrie war hiervon besonders deutlich betroffen. In anderen wichtigen Herstellerländern nahm die Fertigung zum Teil allerdings noch mehr ab, sodass der deutsche Weltmarktanteil leicht gestiegen ist.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bekam die globale Wirtschaftskrise im Berichtsjahr sehr stark zu spüren. Nach den Rekordwerten des Vorjahres hat sich unser Geschäftsvolumen 2009 mehr als halbiert und damit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß reduziert. Vor dem Hintergrund der dramatischen Verschlechterung der Rahmenbedingungen haben wir uns insgesamt jedoch gut geschlagen: Trotz des kräftigen Umsatzrückgangs erzielten wir dank extrem flexibler Arbeitszeiten und Produktionsprozesse ein solides Betriebsergebnis und einen Jahresüberschuss. Darüber hinaus hat Hermle seine Belegschaft im Gegensatz zum Branchendurchschnitt sogar leicht aufgebaut und weiter qualifiziert. Damit sowie durch intensivierte Entwicklungsaktivitäten im zweiten Halbjahr 2009 sind wir gut vorbereitet für künftige Herausforderungen.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Auftragseingang nimmt um 58 % ab

Wie in der gesamten Branche sank auch der Bestelleingang bei Hermle im ersten Halbjahr 2009 kräftig. Ab Spätsommer verzeichneten wir ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau eine leichte Belebung, die bis Ende 2009 anhielt. Dabei waren vor allem hochwertige Maschinen sowie individuelle Automatisierungslösungen gefragt. Insgesamt jedoch schrumpfte der Auftragseingang im Berichtszeitraum konzernweit um knapp 58 % auf 99,9 Mio. Euro. Besonders deutlich war der Einbruch in Deutschland, wo wir mit 49,3 Mio. Euro gut 62 % weniger neue Bestellungen verzeichneten als im Vorjahr. Die Auslandsorders reduzierten sich um 52 % auf 50,6 Mio. Euro. Zum Jahreswechsel betrug der Auftragsbestand 16,7 Mio. Euro gegenüber 43,8 Mio. Euro Ende 2008.

Auftragseingang Hermle-Konzern

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in Mio. Euro 2005 2006 2007 2008 2009
Inland 81,1 111,6 143,0 131,1 49,3
Ausland 79,6 113,2 123,9 105,4 50,6
Gesamt 160,7 224,8 266,9 236,5 99,9

Der Auftragseingang der Muttergesellschaft Hermle AG verringerte sich 2009 um rund 58 % auf 93,2 Mio. Euro. Hiervon entfielen 49,3 Mio. Euro auf das Inland (Vj. 131,1 Mio Euro) und 43,9 Mio. Euro auf das Ausland (Vj. 93,1 Mio Euro). Am Jahresende verfügte die Hermle AG über einen Orderbestand von 16,0 Mio. Euro nach 41,3 Mio. Euro ein Jahr zuvor.

Umsatz auf 127,0 Mio. Euro mehr als halbiert

Nachdem die Auftragsbestände aus dem Vorjahr die Geschäftsentwicklung Anfang 2009 zunächst noch stützten, wirkte sich die zurückhaltende Bestelltätigkeit ab dem zweiten Quartal in nahezu allen wichtigen Abnehmerbranchen deutlich aus. Unter dem Strich nahm der Hermle-Konzernumsatz im Berichtsjahr um circa 54 % auf 127,0 Mio. Euro ab. Im Inland betrug das Minus knapp 55 % auf 68,4 Mio. Euro, der Auslandsumsatz sank um 54 % auf 58,6 Mio. Euro. Daraus errechnete sich eine Exportquote von 46,1 % (Vj. 45,8%).

Umsatzentwicklung im Hermle-Konzern

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In Mio. Euro 2005 2006 2007 2008 2009
Inland 76,9 98,2 128,2 150,9 68,4
Ausland 79,2 95,7 114,8 127,5 58,6
Gesamt 156,1 193,9 243,0 278,4 127,0

Das Geschäftsvolumen der Hermle AG, zu dem auch die Betriebsstätten und Repräsentanzen in Belgien, Bulgarien, China, Dänemark, Österreich und Tschechien beitragen, verminderte sich 2009 um 55 % auf 118,4 Mio. Euro. Dabei war der Rückgang im Inland auf 68,4 Mio. Euro ebenso stark wie im Ausland, wo der Umsatz auf 50,0 Mio. Euro sank.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Der weltweite Nachfrageeinbruch betraf im Berichtszeitraum beide Segmente. Bei den Inlandsgesellschaften verbuchte die Vertriebsgesellschaft HPV ebenso wie die Hermle AG ein deutliches Umsatzminus. Die Hermle-Leibinger Systemtechnik GmbH (HLS) war etwas weniger stark beeinträchtigt, da sich die Nachfrage nach kundenindividuellen Automatisierungslösungen insgesamt stabiler zeigte und im Jahresverlauf auch früher wieder belebte. In der Summe lag der Umsatz im Segment Inlandsgesellschaften 2009 bei 88,8 Mio. Euro gegenüber 198,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Im Segment Auslandsvertrieb verringerte sich das Geschäftsvolumen von 79,9 Mio. Euro auf 38,2 Mio. Euro. Vor allem die Vertriebstochtergesellschaften in den USA und in den Niederlanden mussten hohe Einbußen hinnehmen. Weniger stark reduzierte sich das Geschäft bei der Hermle Schweiz AG, der Hermle Italia S.r.l. und der Exportgesellschaft Hermle WWE AG mit dem Tochterunternehmen Hermle Vostok, die für das Geschäft in Russland und den übrigen GUS-Staaten zuständig ist.

Ertragslage: Gewinn trotz Umsatzeinbruch

Die Ertragslage war 2009 durch den kräftigen Umsatzrückgang überproportional beeinträchtigt. Dennoch konnten wir ein solides Betriebsergebnis und auch nach Steuern einen Gewinn erzielen. Möglich war das nur durch unsere flexiblen Strukturen, unser Konzept des atmenden Unternehmens und den Einsatz von Kurzarbeit. Mit Beginn der Krise haben wir unsere Fertigung sofort gedrosselt und konsequent an die Auftragslage angepasst, sodass wir keine Maschinen auf Lager produzierten, sondern per saldo sogar Bestände abverkauften. Die Gesamtleistung verminderte sich deshalb überproportional zum Umsatz um nahezu 58 % auf 119,7 Mio. Euro. Die Personalkosten sanken aufgrund der stark rückläufigen Arbeitszeiten um rund 24 % auf 39,7 Mio. Euro. Der Materialaufwand ging beeinflusst durch den deutlichen Bestandsabbau um etwa 59 % auf 54,8 Mio. Euro zurück. Gemessen an der Gesamtleistung errechnete sich daraus eine Personalkostenquote von 33,1 % (Vj. 18,5%) und eine Materialkostenquote von 45,7 % (Vj. 47,5%). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen nahmen um 15 % auf 6,3 Mio. Euro ab. Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen verbesserte sich auf -10,5 Mio. Euro nach -21,6 Mio. Euro im Vorjahr.

In der Summe erzielten wir im Hermle-Konzern 2009 ein Betriebsergebnis von 8,4 Mio. Euro, das im Vorjahr mit 66,6 Mio. Euro einen absoluten Rekordwert erreicht hatte. Das Segment Inlandsgesellschaften verbuchte im Berichtszeitraum ein Betriebsergebnis von 8,5 Mio. Euro. Im Auslandsvertrieb entstanden aufgrund des deutlichen Umsatzeinbruchs bei einigen Unternehmen Verluste, sodass sich hier insgesamt ein negatives Ergebnis von -1,3 Mio. Euro ergab.

Das Finanzergebnis reduzierte sich 2009 konzernweit auf 1,4 Mio. Euro (Vj. 2,4 Mio. Euro). Damit lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei 9,8 Mio. Euro nach 69,1 Mio. Euro im Jahr 2008 und die Brutto-Umsatzmarge bei 7,7 % (Vj. 24,8%). Nach Steuern konnte ein Jahresüberschuss von 6,6 Mio. Euro ausgewiesen werden. Der Vorjahresgewinn hatte mit 50,4 Mio. Euro ebenfalls einen einmaligen Höchststand markiert. Je Stammaktie errechnete sich 2009 ein verwässertes Ergebnis von 1,32 Euro (Vj. 10,07 Euro) und je Vorzugsaktie von 1,37 Euro (Vj. 10,12 Euro).

Betriebsergebnis und Jahresüberschuss im Hermle-Konzern

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in Mio. Euro 2005 2006 2007 2008 2009
Betriebsergebnis 25,3 37,7 55,7 66,6 8,4
Jahresüberschuss 16,6 26,3 35,9 50,4 6,6

In der Hermle AG wurde nach den Vorschriften des HGB ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 8,8 Mio. Euro (Vj. 69,2 Mio. Euro) und ein Jahresüberschuss von 5,8 Mio. Euro ermittelt (Vj. 51,8 Mio Euro).

Finanzlage weiterhin solide

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist finanziell unverändert sehr solide aufgestellt. Unser Ziel ist es, durch eine weitgehende Innenfinanzierung der Investitionsvorhaben und des laufenden Geschäfts möglichst unabhängig von den Interessen Dritter zu bleiben und schnell auf branchenübliche Konjunkturschwankungen reagieren zu können. Diese Strategie hat sich auch in der Wirtschaftskrise bewährt. In sinnvollen Einzelfällen werden Finanzierungsmaßnahmen wie beispielsweise Leasing eingesetzt.

2009 erzielte Hermle vor Veränderung des Working Capital konzernweit einen operativen Cashflow von 13,5 Mio. Euro nach 58,2 Mio. Euro im Vorjahr. In der Hermle AG belief sich der entsprechende operative Cashflow auf 13,4 Mio. Euro (Vj. 59,1 Mio Euro).

Die Mittelbindung im Working Capital ging im Berichtsjahr zurück: Zum einen verringerten wir unsere Bestände durch die konsequente Anpassung der Kapazitäten und den Abverkauf unserer Maschinen, zum anderen nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch das geringere Umsatzvolumen ab. Dagegen stand ein ebenfalls aus dem schwächeren Geschäft resultierender Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der kurzfristigen Rückstellungen. Insgesamt lag der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit im Konzern 2009 bei 21,3 Mio. Euro gegenüber 43,3 Mio. Euro im Vorjahr. Aus Investitionstätigkeit flossen in der Summe 4,7 Mio. Euro ab (Vj. 7,7 Mio Euro) und aus Finanzierungstätigkeit 35,1 Mio. Euro (Vj. 36,1 Mio Euro). Per saldo wiesen wir zum Stichtag 31. Dezember 2009 liquide Mittel in Höhe von 57,4 Mio. Euro aus, 18,4 Mio. Euro weniger als zum Vorjahresende.

Liquiditätsentwicklung 2009 im Hermle-Konzern

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Finanzielle Mittel zum 01.01. Mio. Euro 75,8
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit Mio. Euro 21,3
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Mio. Euro -4,7
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit Mio. Euro -35,1
Sonstige Veränderungen Mio. Euro 0,1
Finanzielle Mittel zum 31.12. Mio. Euro 57,4

Werte gerundet

Investitionen zurückgeführt

Wegen der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen haben wir für 2009 geplante Expansionsvorhaben verschoben bis die Geschäftsentwicklung sich wieder verbessert. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände wurden im Berichtszeitraum auf das nötige Mindestmaß reduziert und betrafen ausschließlich Ersatzmaßnahmen, beispielsweise für den Fuhrpark. Sie beliefen sich konzernweit auf 2,2 Mio. Euro (Vj. 8,8 Mio Euro) und in der Hermle AG auf 1,4 Mio. Euro (Vj. 6,6 Mio Euro).

Cashflow und Investitionen im Hermle-Konzern

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In Mio. Euro 2005 2006 2007 2008 2009
Cashflow 21,5 33,1 43,1 58,2 13,5
Investitionen 8,0 6,6 11,9 8,8 2,2

Vermögenslage: Eigenkapitalquote nochmals leicht verbessert

Per 31. Dezember 2009 verkürzte sich die Konzernbilanz der Hermle AG um nahezu 23 % auf 154,1 Mio. Euro. Ursächlich waren vor allem die wegen des geringeren Umsatzvolumens verminderten kurzfristigen Vermögenswerte, die insgesamt um knapp 26 % auf 117,8 Mio. Euro zurückgingen. Dabei reduzierten sich die Vorräte um rund 22 % auf 31,0 Mio. Euro, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 43 % auf 22,9 Mio. Euro und die Zahlungsmittel um etwa 24 % auf 57,4 Mio. Euro. Die langfristigen Vermögenswerte nahmen aufgrund der unter den Abschreibungen liegenden Investitionen in der Summe um knapp 13 % auf 36,3 Mio. Euro ab.

Nach der hohen Ausschüttung für das Jahr 2008 belief sich das Eigenkapital zum Stichtag auf 116,8 Mio. Euro (Vj. 145,3 Mio Euro). Die Eigenkapitalquote im Hermle-Konzern verbesserte sich damit weiter auf 75,8 % (Vj. 72,7%). Die langfristigen Verbindlichkeiten bestanden im Wesentlichen aus langfristigen Rückstellungen und stiegen von 2,0 Mio. Euro auf 2,6 Mio. Euro. Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten, die unter dem Strich von 52,6 Mio. Euro auf 34,7 Mio. Euro zurückgingen, machte sich das rückläufige Geschäftsvolumen bemerkbar. Dadurch verringerten sich sowohl die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als auch die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und die kurzfristigen Rückstellungen. Bankkredite wurden wie in den Vorjahren nicht in Anspruch genommen.

Bilanzstruktur des Hermle-Konzerns

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  2008
in Mio. Euro
2008
in %
2009
in Mio. Euro
2009
in %
AKTIVA        
Anlagevermögen inkl. sonstige langfristige Vermögensgegenstände und latente Steuern 41,7 21 36,3 24
Kurzfristige Vermögensgegenstände 158,2 79 117,8 76
Summe 199,9 100 154,1 100
PASSIVA        
Eigenkapital 145,3 73 116,8 76
Langfristige Verbindlichkeiten 2,0 1 2,6 2
Kurzfristige Verbindlichkeiten 52,6 26 34,7 22
Summe 199,9 100 154,1 100

Die nach den Vorschriften des HGB aufgestellte Bilanz der Muttergesellschaft Hermle AG verkürzte sich um circa 24 % auf 143,0 Mio. Euro. Davon waren 77,9 % mit Eigenmitteln hinterlegt nach 74,8 % zum Vorjahresstichtag.

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Vorstand hält die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG unter Berücksichtigung des schwierigen Umfelds für sehr solide. Den drastischen Nachfrageeinbruch in der Werkzeugmaschinenindustrie haben wir gut verkraftet. Alle Kostenpositionen wurden schnell und erfolgreich an die veränderte Situation angepasst, sodass trotz einer Umsatzhalbierung ein positives Betriebsergebnis und ein Jahresüberschuss erzielt wurden. Die Finanz- und Vermögenslage zeigten sich angesichts nach wie vor guter liquider Mittel, einer weiter verbesserten Eigenkapitalquote und mangels Bankverbindlichkeiten unverändert äußerst stabil.

Weitere Leistungsindikatoren

Entwicklungsaktivitäten antizyklisch gestärkt

Um unsere technologisch führende Position zu festigen, betreiben wir traditionell einen hohen Entwicklungsaufwand. Einerseits überarbeiten wir unsere bestehenden Modellreihen laufend, um das Produktprogramm zu optimieren. Andererseits entwickeln wir neue Technologien, die nach gründlicher Prüfung mit der Vorstellung neuer Maschinenmodelle am Markt eingeführt werden. Auf unserer Hausmesse 2009 präsentierten wir mehrere anwenderorientierte Innovationen, die unser Angebotsspektrum erweitern: unter anderem das flexible Fertigungssystem RS 4 - eine Roboterzelle mit Schwerlastregalen, die an ein Bearbeitungszentrum der C 50-Reihe adaptiert wird - und eine neue Technologie für unsere C 40- und C 50-Reihe zur wirtschaftlichen Fertigung von Zahnrädern, die wir gemeinsam mit einem Partnerunternehmen entwickelt haben.

Besonders im zweiten Halbjahr 2009 wurden unsere F & E-Aktivitäten antizyklisch verstärkt, während wir in fast allen anderen Unternehmensbereichen kurz gearbeitet haben. Das Ergebnis sind verschiedene Maschinenneuheiten, die wir auf unserer Hausmesse im April 2010 vorstellen werden.

Beschaffung: Faire Kooperation mit Lieferanten

Hermle pflegt eine partnerschaftliche und in der Regel jahrelange Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten. Auch in der Krise haben wir diese faire Kooperation fortgesetzt und keinen Druck auf unsere Zulieferer ausgeübt. Damit wollen wir sicherstellen, stets zuverlässig mit hochwertigen Eingangsmaterialien und -produkten versorgt zu sein.

Produktion: Ruhige Phase für Optimierung genutzt

Nach der Vollauslastung unserer Kapazitäten in den vergangenen Jahren haben wir die ruhige Phase 2009 dafür genutzt, sämtliche Fertigungsprozesse weiter zu optimieren. Unsere Produktionsanlagen wurden durch vorbeugende Wartung und Pflege auf den neuesten Stand der Technik gebracht, die Abläufe neu ausgerichtet und die gesamte Fertigung damit auf künftiges Wachstum vorbereitet.

Service: Ferndiagnose durch „Fingerprint“

Hermle-Maschinen sind für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Sollten doch einmal Probleme auftreten, bieten wir unseren Kunden einen besonders schnellen und kompetenten Service. Hermle legt großen Wert auf fundierte Aus- und Weiterbildung sowie modernste Ausrüstung der Service-Mitarbeiter, die über langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how verfügen. Darüber hinaus leisten wir uns ein umfangreiches Ersatzteillager, um auf Kundenwünsche rasch reagieren zu können. Die hohe Qualität unserer Service-Aktivitäten wurde auch durch eine Umfrage der Fachzeitschrift „Werkzeug & Formenbau“ bestätigt. 2009 haben wir das Hermle-Service-Angebot um ein neu entwickeltes Wartungssystem ergänzt: „Fingerprint“ analysiert alle wichtigen Daten einer Maschine automatisch und erkennt unabhängig von der tatsächlichen Laufzeit, wann eine Wartung ansteht. Auf Wunsch können wir diese Prüfung auch per Ferndiagnose durchführen.

Personalaufbau trotz der Krise

Kompetente und leistungsbereite Mitarbeiter sind einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Hermle. Deshalb ist es von großer Bedeutung, unsere hoch motivierten und gut ausgebildeten Kräfte langfristig im Unternehmen zu halten. 2009 war es unser erklärtes Ziel, die Belegschaft trotz schwieriger Rahmenbedingungen stabil zu halten. Dieses Ziel haben wir mehr als erreicht: Im Jahresdurchschnitt erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter konzernweit um 35 auf 810 Personen. Unterteilt nach Segmenten waren 726 Arbeitnehmer in den Inlandsgesellschaften (Vj. 694) und 84 im Auslandsvertrieb (Vj. 81) tätig.

Zum Stichtag 31. Dezember 2009 beschäftigte Hermle konzernweit 817 Personen, 18 mehr als vor Jahresfrist. Punktuell wurden insbesondere die Service- und Entwicklungsaktivitäten verstärkt. In der Verwaltung waren ähnlich wie im Vorjahr 59 Personen (Vj. 58) angestellt, in der Produktion 326 (Vj. 312) und in den Bereichen Kunden- und Lieferantenbetreuung sowie F & E insgesamt 432 (Vj. 429). Die Belegschaft der Muttergesellschaft Hermle AG wuchs im Stichtagsvergleich um 14 auf 681 Arbeitnehmer.

Zahl der neuen Auszubildenden und Übernahmen in feste Beschäftigungsverhältnisse erhöht

Das große Fachwissen unserer Mitarbeiter resultiert nicht zuletzt aus unserem starken Engagement für Aus- und Weiterbildung. 2009 haben wir unseren Einsatz für Nachwuchskräfte erneut deutlich ausgebaut: Die Zahl der Auszubildenden der Hermle AG stieg um 19 % auf 102 junge Menschen. Sie erhalten eine praxisnahe, moderne Ausbildung und haben bei entsprechenden Leistungen gute Chancen, nach Abschluss ihrer Lehrzeit bei Hermle weiterbeschäftigt zu werden: 2009 wurde auch die Zahl der Übernahmen in feste Beschäftigungsverhältnisse erhöht. Die Ausbildungsquote in der Hermle AG stieg im Berichtsjahr von 12,9 % auf 15,0 %.

Große Flexibilität der Mitarbeiter

Der extreme Nachfrageeinbruch stellte an unsere Belegschaft enorme Anforderungen, da wir die Produktion umgehend an die veränderte Auftragslage angepasst und die Arbeitszeiten auch in den administrativen Bereichen reduziert haben. Zunächst wurden die Zeitkonten im Rahmen unseres individuellen Arbeitszeitkonzepts auf fast allen Gebieten abgebaut. Eine Ausnahme bildeten der Service und die Entwicklung. Ab Mai vergangenen Jahres wurde auch bei uns kurz gearbeitet. Ein Großteil der verfügbaren Zeit nutzten die Mitarbeiter für vielfältige Schulungen, die wir zunächst in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit angeboten und anschließend um zusätzliche, von Hermle organisierte und finanzierte Kurse ausgebaut haben. Damit qualifizierten wir unser Team weiter und stärken die Ausgangsposition unseres Unternehmens im nächsten Aufschwung. Zudem wurde Hermle im Berichtsjahr von der Bundesagentur für Arbeit nach AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) als Bildungsträger zertifiziert, sodass wir unser Schulungsprogramm nun auch Kunden und anderen Marktteilnehmern offerieren können.

Um das große Engagement und die Flexibilität der Belegschaft in der Krise zu honorieren, die zum erfolgreichen Abschneiden von Hermle im Berichtsjahr beigetragen haben, ist geplant, jedem Beschäftigten für das Jahr 2009 im Anschluss an die Dividendenausschüttung eine Prämie in Höhe von 70 % eines Monatsgehalts auszuzahlen. Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde im Berichtsjahr in vollem Umfang beibehalten. Aufgrund der Kurzarbeit mussten unsere Mitarbeiter dennoch finanzielle Einbußen hinnehmen. Als Beitrag zur Kosteneinsparung und Zeichen der Solidarität mit den Beschäftigten verzichtete der Vorstand auf die ihm zustehende Tantieme. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter nahm 2009 wegen der entsprechend zurückgegangenen Arbeitszeiten um 58 % auf 146,5 T-Euro ab.

Gesamtleistung und Mitarbeiterzahl im Hermle-Konzern

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  2005 2006 2007 2008 2009
Mitarbeiter (Stichtag 31.12.) 647 697 743 799 817
Gesamtleistung in Mio. € 157,1 195,7 247,9 281,9 119,7

Risikobericht

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist weltweit aktiv. Ihre Geschäftstätigkeit birgt wie jedes unternehmerische Handeln vielfältige Chancen und Risiken. Wir beobachten Unsicherheitsfaktoren und Veränderungen im Umfeld bzw. innerhalb des Unternehmens laufend im Rahmen unseres täglichen Geschäfts und bewerten sowie steuern diese so weit wie möglich, um Chancen gezielt zu nutzen und Risiken zu minimieren. Das Management von Chancen und Risiken ist zentraler Bestandteil unserer Unternehmensführung und unerlässlich für eine langfristig positive Entwicklung der Hermle-Gruppe.

Unser Chancen- und Risikomanagement fußt auf dem konzernweiten Planungs- und Controllingsystem, aus dem wir frühzeitig Informationen über externe und interne Entwicklungen erhalten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse diskutieren wir regelmäßig und bereichsübergreifend. Auf Basis dieser offenen Kommunikation entwickeln wir Strategien für den Umgang mit konkreten Chancen bzw. Risiken und setzen diese um. Ergänzt wird das Chancen- und Risikomanagement der Hermle AG durch ein internes Kontrollsystem (IKS). Zu dessen Kernelementen zählen ein grundsätzliches Vier-Augenprinzip und eine generelle Trennung von wichtigen Funktionen, die mittels Zugriffsbeschränkungen in den EDV-Systemen zusätzlich abgesichert ist. Hinzu kommen monatliche Analysen der wichtigsten Aufwandspositionen und die Beobachtung der Entwicklung einzelner Kostenarten, um Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Auch in der Auftragskalkulation, dem Service, der Lagerhaltung und der Fertigung sind geeignete Kontrollmechanismen implementiert, die auffällige Veränderungen zeitnah offenlegen und so ein rasches Gegensteuern ermöglichen.

Die derzeit erkennbaren Risiken sind für Hermle beherrschbar und stellen keine Gefahr für den Bestand des Unternehmens dar. Folgende Risikofelder beobachten wir laufend:

Konjunkturrisiken - Im Jahresverlauf 2009 haben sich die Risiken aus dem wirtschaftlichen Umfeld zunächst vergrößert. Erst im zweiten Halbjahr entspannte sich die Situation etwas. Die Weltwirtschaft scheint die Talsohle zwar weitgehend durchschritten zu haben, allerdings bestehen nach wie vor enorme gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten; nicht zuletzt wegen hoher staatlicher Defizite in vielen Ländern, die durch Interventionen und Konjunkturprogramme noch gewachsen sind. Die Auswirkungen der Krise auf den Maschinenbau werden noch lange andauern. Selbst wenn sich die Investitionsbereitschaft der Unternehmen 2010 etwas erhöht, kann angesichts des extrem niedrigen Ausgangsniveaus noch nicht von einer Normalisierung gesprochen werden. Durch das Konzept des atmenden Unternehmens ist Hermle grundsätzlich in der Lage, auf Nachfrageschwankungen sehr flexibel zu reagieren. Damit sind wir für normale Konjunkturzyklen gut gerüstet und haben auch einen Teil des starken Einbruchs im Jahr 2009 abgefedert. Bis zu einem gewissen Grad kann Hermle dank seiner sehr soliden Finanz- und Vermögenssituation auch längere Flauten überstehen.

Markt- und Wettbewerbsrisiken - Der konjunkturelle Abschwung und der damit verbundene Nachfrageeinbruch führten zu einer weiteren Erhöhung des Preis- und Wettbewerbsdrucks in der Werkzeugmaschinenindustrie. Dieser Entwicklung begegnen wir mit außergewöhnlich hochwertigen Maschinen, maßgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden sowie einem sehr kompetenten Service und festigen so die Bindung der Abnehmer an Hermle. Darüber hinaus gelten wir in der Branche nicht zuletzt dank unserer soliden Finanzbasis als äußerst zuverlässiger Partner. Der modulare Aufbau des Produktprogramms macht es Hermle zudem möglich, den hohen individuellen Anforderungen der Kunden zu entsprechen und gleichzeitig eine gesunde Kostenstruktur aufrechtzuerhalten. Konzentrationstendenzen auf der Abnehmerseite wirken wir entgegen, indem wir unsere Aktivitäten regional und branchenbezogen erweitern. 2009 hat die Gefahr von Insolvenzen in allen Kundensegmenten zugenommen. Durch unsere breite Aufstellung, eine umfassende Auftragsprüfung und ein intensives Forderungsmanagement steuern wir hier gegen und versuchen, Zahlungsausfälle zu vermeiden. Das Risiko von Nachahmern, das sich wegen der wachsenden Internationalisierung unserer Branche verstärkt, verringern wir durch die Konzentration der F & E-Aktivitäten am Firmensitz und eine strenge Zugangsreglementierung zu sensiblen Daten. Grundsätzlich erschwert die hohe Komplexität unserer Maschinen den Nachbau erheblich.

Produktrisiken - Innovationsrisiken vermeiden wir durch den regelmäßigen Austausch mit Kunden, Systemlieferanten und anderen Marktteilnehmern. Auf Basis der so gewonnenen Informationen richten wir Hermle-Maschinen konsequent an den Anforderungen des Marktes aus. Zusätzlich stärken intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten die technologische Vorreiterrolle von Hermle.

Produktionsrisiken - Die geringere Auslastung der Kapazitäten nutzte Hermle 2009, um sämtliche Abläufe und Produktionsanlagen umfassend zu warten und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Damit sichern wir uns gegen Produktionsausfälle weitgehend ab. Alle Abläufe sind zudem äußerst effizient organisiert, damit unsere Prozesse reibungslos funktionieren. Das Risiko von Bedienungsfehlern wird durch die große fachliche Kompetenz der Mitarbeiter minimiert.

Qualitätsrisiken - Zur Sicherung der hohen Qualität unserer Maschinen und Dienstleistungen betreiben wir ein systematisches Qualitätsmanagement. Ergänzend finden umfangreiche Prüfungsverfahren und regelmäßige Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter statt.

Personelle Risiken - Die Beschäftigten von Hermle haben ihre Ausbildung überwiegend im Unternehmen durchlaufen, sind sehr gut geschult, motiviert und zuverlässig. Wir fördern das Engagement der Belegschaft durch attraktive Arbeitsplätze, in der Regel langjährige Arbeitsverhältnisse, große Eigenverantwortung sowie Teamarbeit und minimieren so Risiken im Personalbereich.

Einkaufsrisiken - Um die hohe Qualität wichtiger Rohmaterialien und Zulieferteile sicherzustellen und Versorgungsengpässe zu vermeiden, wählen wir unsere Lieferanten sehr sorgfältig aus und arbeiten mit ihnen in meist jahrelangen Partnerschaften eng zusammen. Zusätzlich schützen uns eine Second-Source-Strategie bei wichtigen Teilen und eine rollierende Bedarfsplanung vor Versorgungslücken.

IT-Risiken - Risiken im IT-Bereich verringert Hermle durch modernste Technologien und redundante Systeme in strategisch wichtigen Bereichen sowie durch gezielte Vorkehrungen zum Datenschutz auf ein Mindestmaß.

Finanzrisiken - Unsere äußerst konservative Bilanzierungspolitik, die hohe Eigenkapitalquote und unsere nachhaltige Eigenfinanzierung sichern Hermle gegen Finanz- und Liquiditätsrisiken weitgehend ab. Währungsrisiken vermeiden wir über geeignete Sicherungsgeschäfte. Diese sind im Detail im Anhang unter Punkt 29 beschrieben.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss der Berichtsperiode 2009 gab es bislang keine Ereignisse, die sich wesentlich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ausgewirkt haben.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen: Nach Ansicht der meisten Wirtschaftsforschungsinstitute ist die weltweite Konjunkturkrise weitgehend überwunden. Durch staatliche Interventionen wurde das globale Finanzsystem stabilisiert, und verschiedene Förderprogramme sollen die Realwirtschaft wieder beleben. Für viele Beobachter scheint der Aufschwung schneller voranzuschreiten als erwartet, auch wenn er bei weitem noch nicht selbsttragend ist, sondern von Stützungsmaßnahmen abhängt. So korrigierte beispielsweise der Internationale Währungsfonds seine Konjunkturprognosen Anfang Januar nach oben und geht nun weltweit 2010 von einem Wirtschaftswachstum um 3,9 % aus. In der Eurozone rechnet der IWF mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 1 %, in den USA sogar mit einem Plus von 2,7 %. Die deutsche Wirtschaft soll den Vorhersagen zufolge um 1,5 % zulegen.

Branchenkonjunktur: Für den spätzyklischen Maschinenbau sind die Aussichten 2010 noch nicht günstig. Der Fachverband VDMA erwartet, dass die Branche das Vorjahresniveau in den ersten Monaten deutlich verfehlen wird und erst später im Jahr wieder wachsen kann. Insgesamt rechnet der Verband mit einer Stabilisierung der Produktionsleistung auf dem niedrigen 2009er Level. Im Bereich Werkzeugmaschinen verbesserte sich die Auftragslage laut VDW seit September 2009 kontinuierlich, wobei neue Bestellungen vor allem aus dem Ausland sowie im Projektgeschäft eingingen. Wegen der langen Bearbeitungszeiten geht der VDW aber nicht davon aus, dass sich diese Belebung 2010 auf die Produktionsleistung auswirken wird, und prognostiziert einen nochmaligen Rückgang um 10 %.

Geschäftsverlauf: Aus Sicht der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist bei der Nachfrage nach Werkzeugmaschinen seit etwa einem halben Jahr ein vorsichtiger Umkehrtrend zu beobachten. Nach dem Zwischenhoch im vierten Quartal 2009 verlief der Start in das Jahr 2010 insgesamt akzeptabel. Viele unserer Abnehmer haben ihre Lagerbestände inzwischen vollständig abgebaut. Daher dürfte die Investitionsbereitschaft im Laufe der Zeit etwas zunehmen. Seitens unserer Kunden sind zwar kaum Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung zu erwarten, Investitionen für mehr Produktivitäten und Wirtschaftlichkeit sowie in neueste Technologien aber sehr wohl. Dank unserer frühzeitigen und antizyklischen Entwicklungstätigkeit sind wir hierauf gut vorbereitet. Während der Krise haben wir unsere F&E-Aktivitäten ausgebaut, sodass wir dem Markt 2010 verschiedene Maschinenneuheiten präsentieren können.

Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass die Nachfragesituation 2010 leicht besser sein wird als 2009. Dabei gehen wir nicht von einem durchgreifenden Umbruch aus, sondern rechnen mit wiederkehrenden zyklischen Einbrüchen. Zudem startet die zögerliche Erholung von einem sehr niedrigen Niveau. Auf dieser Basis streben wir im laufenden Jahr eine moderate Umsatzsteigerung und ein leicht positives Ergebnis an. Die Entwicklung im Jahr 2011 lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht seriös beurteilen.

Finanzlage und Investitionen: Die Finanz- und Vermögenssituation der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG dürfte im laufenden Jahr solide bleiben. Das Investitionsvolumen werden wir 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhen. Geplante Großprojekte wie das neue Versand- und Logistikzentrum geht Hermle erst dann an, wenn die Geschäftsentwicklung dies begründet. Beginnen werden wir im laufenden Jahr mit der angekündigten Umstrukturierung in der Verwaltung.

Mitarbeiter: Hermle hat entsprechend der langfristig ausgelegten Personalstrategie unverändert das Ziel, die Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen ohne Stellenabbau zu bewältigen. 2010 werden wir unsere Schulungsaktivitäten fortsetzen und die attraktiven Kurse nach unserer erfolgreichen AZWV-Zertifizierung auch unseren Kunden anbieten.

Chancen: Die künftige Geschäftsentwicklung wird entscheidend davon abhängig sein, wie schnell und deutlich sich die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen wieder erholt. Sollte die Belebung rascher und nachhaltiger kommen als bislang erwartet, hat Hermle gute Chancen, davon überdurchschnittlich zu profitieren. Denn wir verfügen über hochmoderne, sehr flexible Produktionsanlagen, die wir kurzfristig an Nachfrageänderungen anpassen können. Von Bedeutung ist auch die hohe Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Unser gesamtes Team richtet seine Arbeitszeiten soweit möglich an der Auftragslage aus. Chancen ergeben sich darüber hinaus durch die große Kompetenz und das weitreichende Know-how unserer Beschäftigten, was gerade im zunehmend wichtigen Servicebereich eine wesentliche Rolle für die Kundenbindung spielt. Positive Impulse erwarten wir zudem durch unsere Produktneuheiten des Jahres 2010, die unseren Abnehmern wertvollen Zusatznutzen bieten, sodass sie ihre Produktivität damit weiter steigern können. Untermauert werden diese Erfolgsfaktoren durch hohe Cashbestände und eine solide Eigenkapitalquote, die nicht nur unsere Unabhängigkeit und Reaktionsschnelligkeit, sondern auch unsere Zuverlässigkeit sicherstellt. Damit besitzen wir gute Grundlagen, um unsere langfristige Strategie zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmens erfolgreich fortzusetzen.

 

Gosheim, im Februar 2010

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Der Vorstand

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2009

DER MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG, GOSHEIM

AKTIVA

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  EUR Vorjahr
EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN      
I. Immaterielle Vermögensgegenstände      
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten   826.366,00 1.069.590,00
II. Sachanlagen      
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 17.398.900,17   18.611.732,20
2. Technische Anlagen und Maschinen 9.605.560,00   11.036.551,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.591.170,78   3.338.909,23
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00   254.654,56
    29.595.630,95 33.241.846,99
III. Finanzanlagen      
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.561.052,39   4.425.406,70
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 275.000,00   0,00
3. Beteiligungen 490.000,00   490.000,00
4. Sonstige Ausleihungen 5.000,00   106.000,00
    4.331.052,39 5.021.406,70
    34.753.049,34 39.332.843,69
B. UMLAUFVERMÖGEN      
I. Vorräte      
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 14.668.000,00   15.647.000,00
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 5.920.000,00   9.903.000,00
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 9.223.000,00   13.174.000,00
4. Geleistete Anzahlungen 36.674,21   252.460,45
    29.847.674,21 38.976.460,45
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände      
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.124.946,78   28.877.629,92
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7.028.807,74   6.999.482,51
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 62.841,83   245.522,59
4. Sonstige Vermögensgegenstände 3.582.249,11   3.064.208,65
    25.798.845,46 39.186.843,67
III. Wertpapiere      
1. Eigene Anteile 1.366.553,74   1.191.483,53
2. Sonstige Wertpapiere 3.000.000,00   0,00
    4.366.553,74 1.191.483,53
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten   47.896.448,14 68.628.704,08
    107.909.521,55 147.983.491,73
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN   284.651,59 360.344,02
    142.947.222,48 187.676.679,44

PASSIVA

     
  EUR Vorjahr
EUR
A. EIGENKAPITAL      
I. Gezeichnetes Kapital 15.000.000,00   15.000.000,00
II. Gewinnrücklagen      
1. Gesetzliche Rücklage 1.500.000,00   1.500.000,00
2. Rücklage für eigene Anteile 1.366.553,74   1.191.483,53
3. Andere Gewinnrücklagen 89.133.446,26   87.308.516,47
  92.000.000,00   90.000.000,00
III. Bilanzgewinn 4.277.243,74   35.361.239,00
    111.277.243,74 140.361.239,00
B. RÜCKSTELLUNGEN      
1. Steuerrückstellungen 6.017.651,59   2.873.263,28
2. Sonstige Rückstellungen 16.691.739,10   25.536.648,51
    22.709.390,69 28.409.911,79
C. VERBINDLICHKEITEN      
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00   0,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.130.018,65   5.776.097,15
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.809.087,47   5.123.694,88
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 997.778,72   1.149.523,79
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 461.338,88   565.746,59
6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.560.586,00   6.287.646,66
    8.958.809,72 18.902.709,07
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN   1.778,33 2.819,58
    142.947.222,48 187.676.679,44

GEWINN UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR 2009 BIS 31. DEZEMBER 2009

DER MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG, GOSHEIM

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  EUR Vorjahr
EUR
1. Umsatzerlöse 118.440.973,68   263.278.123,14
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -7.681.000,00   2.086.000,00
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 233.424,11   1.304.562,44
4. Sonstige betriebliche Erträge 4.588.035,40   6.152.993,47
    115.581.433,19 272.821.679,05
5. Materialaufwand      
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 47.626.537,92   120.182.260,05
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.981.382,51   11.131.566,34
6. Personalaufwand      
a) Löhne und Gehälter 26.437.918,51   36.006.932,08
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4.694.755,39   5.809.599,15
7. Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 5.233.290,90   6.121.650,26
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 15.639.942,86   30.991.927,39
    106.613.828,09 210.243.935,27
9. Erträge aus Beteiligungen 147.000,00   5.314.906,48
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.704,38   4.545,00
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.392.479,32   2.498.384,41
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.660.264,86   1.118.012,02
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 50.088,00   73.259,67
    -169.169,16 6.626.564,20
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit   8.798.435,94 69.204.307,98
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.918.159,92   17.350.637,87
16. Sonstige Steuern 112.803,55   84.441,39
    3.030.963,47 17.435.079,26
17. Jahresüberschuss   5.767.472,47 51.769.228,72
18. Gewinnvortrag   509.771,27 92.010,28
19. Einstellung in andere Gewinnrücklagen   -2.000.000,00 -16.500.000,00
20. Bilanzgewinn   4.277.243,74 35.361.239,00

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

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Posten des Anlagevermögens Anschaffungs-/
Herstellungs-
kosten
EUR
Zugänge
EUR
  Abgänge
EUR
  Umbuchungen
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände            
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.694.569,91 64.674,72   46.571,68   0,00
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 30.357.961,32 14.271,52   0,00   0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.093.426,49 889.627,05   166.949,44   254.654,55
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 15.311.896,36 472.880,56   788.912,20   0,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 254.654,56 0,00   0,01   -254.654,55
  73.017.938,73 1.376.779,13   955.861,65   0,00
III. Finanzanlagen            
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4.425.406,70 691.950,35 (1) 356.304,66 (2) 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 275.000,00   0,00   0,00
3. Beteiligungen 603.334,62 0,00   113.334,62 (3) 0,00
4. Sonstige Ausleihungen 106.000,00 0,00   101.000,00   0,00
  5.134.741,32 966.950,35   570.639,28   0,00
  82.847.249,96 2.408.404,20   1.573.072,61   0,00
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Posten des Anlagevermögens Währungs-
anpassung
EUR
kumulierte
Abschreibungen
EUR
Restbuchwert
31.12.2009
EUR
Abschreibungen
des Geschäftsjahres
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0,00 3.886.306,95 826.366,00 307.898,72
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -44.610,04 12.928.722,63 17.398.900,17 1.189.229,12
2. Technische Anlagen und Maschinen 0,00 18.465.198,65 9.605.560,00 2.516.581,60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.938,91 12.406.632,85 2.591.170,78 1.219.581,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
  -42.671,13 43.800.554,13 29.595.630,95 4.925.392,18
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 1.200.000,00 3.561.052,39 1.200.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 275.000,00 0,00
3. Beteiligungen 0,00 0,00 490.000,00 0,00
4. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 5.000,00 0,00
  0,00 1.200.000,00 4.331.052,39 1.200.000,00
  -42.671,13 48.886.861,08 34.753.049,34 6.433.290,90

(1) Der Zugang betrifft eine Zuzahlung von 500.000 EUR ins Eigenkapital der Hermle Italia SRL sowie den Erwerb von HPV Anteilen in Höhe von EUR 191.590,35.
(2) Der Abgang betrifft das Jahresergebnis der Hermle Machine Co. LLC.
(3) Die Position betrifft den der Hermle AG zuzurechnenden Jahresverlust aus der Innovaris GmbH & Co. KG bzw. deren Abgang sowie den Abgang der Innovaris Verwaltungs GmbH.

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2009

DER MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG, GOSHEIM

(1) ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den besonderen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Angaben im Anhang erfolgen, sofern nicht anders vermerkt, in Tausend Euro.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden einige Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang gem. § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

(2) BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

AKTIVPOSTEN

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um die planmäßige Abschreibung.

Das Sachanlagevermögen ist auf der Grundlage der Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Eigenleistungen wurden mit den direkt zurechenbaren Kosten zuzüglich anteiliger Gemeinkosten bilanziert.

Für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2008 liegt für die planmäßigen Abschreibungen die lineare Methode zugrunde. In früheren Geschäftsjahren wurde degressiv abgeschrieben, sofern dies zu höheren Beträgen führte. Es wurden dabei die steuerlich zulässigen Höchstsätze angesetzt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis 150 Euro werden im Anschaffungsjahr voll und bei Anschaffungskosten bis 1.000 Euro als Sammelposten über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und beim Sachanlagevermögen werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt.

Zugänge werden im Jahr des Zugangs zeitanteilig abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder gegebenenfalls mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Der Wertansatz der Beteiligung an der Hermle Machine Co. LLC wird in der Bilanz der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG spiegelbildlich zum Eigenkapital der HMC ausgewiesen; der Wertansatz der Beteiligung an der Innovaris GmbH & Co. KG wird zu Anschaffungskosten zuzüglich der auf die Hermle AG entfallenden Ergebnisanteile fortgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt.

Umlaufvermögen

Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit steuerlich zulässigen Wertansätzen. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten die angemessenen und notwendigen Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie darauf entfallende steuerlich aktivierungspflichtige Verwaltungskosten. Auf länger lagernde Bestände werden ausreichende Abwertungen vorgenommen. Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt.

Die erhaltenen Anzahlungen von Kunden werden auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und nicht aktivisch abgesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Mögliche Ausfallrisiken bei den Forderungen sind durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

PASSIVPOSTEN

Rückstellungen

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken für ungewisse Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag oder dem höheren beizulegenden Wert passiviert.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind mit dem abgegrenzten Erfüllungsbetrag angesetzt.

(3) WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisen-Geldkurs umgerechnet. Guthaben und Vermögensgegenstände in Fremdwährung werden mit dem Briefkurs angesetzt. Aktiva und Passiva der Niederlassung in Franklin, Wisconsin/USA, der Niederlassung in Prag/Tschechische Republik sowie der Niederlassung Hermle Nordic, Odense/Dänemark, wurden zum Devisenmittelkurs in den Abschluss der Hermle AG einbezogen. Im Konzernabschluss der Hermle AG werden Aktiva und Passiva in Fremdwährung ebenfalls zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen umgerechnet.

Erläuterungen zur Bilanz

(4) ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung und Aufteilung des Anlagevermögens sind im Anlagespiegel dargestellt.

Die Berthold Hermle AG war in 2009 an folgenden Gesellschaften beteiligt:

Anteile an verbundenen Unternehmen

HPV, HERMLE + PARTNER VERTRIEBS GMBH mit Sitz in Gosheim

Das Nennkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 1.023. Die Gesellschaft vertreibt das Produktprogramm der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG in der Bundesrepublik als Direktvertrieb auf Provisionsbasis. Der Jahresüberschuss des Berichtsjahres 2009 beträgt T-Euro 536 (Vj. T-Euro 2.861). Die Hermle AG hat zum 01.01.2009 den Geschäftsanteil des bisherigen Mitgesellschafters an der HPV erworben. Das Eigenkapital, an dem Hermle nunmehr zu 100% (Vj. 93%) beteiligt ist, beträgt T-Euro 1.720 (Vj. T-Euro 1.184).

HCH, HERMLE (SCHWEIZ) AG mit Sitz in Neuhausen, Schweiz

Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-CHF 250 bzw. umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 169 (Vj. T-Euro 168). Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb sowie Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in der Schweiz. Es ergab sich im Geschäftsjahr 2009 ein Jahresüberschuss von T-Euro 176 (Vj. T-Euro 639). Das Eigenkapital beträgt umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 4.037 (Vj. T-Euro 3.857).

HMC, HERMLE MACHINE CO. LLC mit Sitz in Franklin Wisconsin, USA

Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-USD 500 bzw. umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 347 (Vj. T-Euro 359). Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb, Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in Nordamerika. Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein Fehlbetrag von T-Euro 356 erzielt (Vj. Gewinn T-Euro 231). Das Eigenkapital beträgt umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 1.245 (Vj. T-Euro 1.657).

HNL, HERMLE NEDERLAND B.V. mit Sitz in Venlo-Blerick, Niederlande

Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-Euro 100. Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb sowie Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in den Niederlanden. Im Geschäftsjahr 2009 fiel ein Jahresüberschuss von T-Euro 61 (Vj. T-Euro 417) an. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt damit T-Euro 1.469 (Vj. T-Euro 1.408).

HIT, HERMLE ITALIA SRL mit Sitz in Rodano/Bozen, Italien

Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-Euro 100. Im Geschäftsjahr ergab sich ein Verlust in Höhe von T-Euro 494 (Vj. T-Euro 232). Es wurde deshalb eine Erhöhung der Kapitalrücklage in Höhe von T-Euro 500 (Vj. T-Euro 250) durch Verzicht auf Forderungen vorgenommen. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 132 (Vj. T-Euro 126).

HWE, HERMLE WWE (World Wide Export) AG mit Sitz in Baar, Schweiz

Das Nennkapital der in das Handelsregister Zug eingetragenen Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 99,8% beteiligt ist, beträgt T-CHF 500. Dies entspricht umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 337 (Vj. T-Euro 337). Geschäftszweck sind Vertrieb und Service für Hermle-Maschinen in den GUS-Staaten und weiteren Export-Märkten, insbesondere in Osteuropa. Dazu hat die Gesellschaft im November 2005 ein Tochterunternehmen in Moskau gegründet. Im Geschäftsjahr 2009 entstand ein Gewinn von T-Euro 137 (Vj. Verlust T-Euro 228). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt umgerechnet T-Euro 368 (Vj. T-Euro 231).

HVO, HERMLE VOSTOK ooo mit Sitz in Moskau, Russland

Das Nennkapital der in Moskau registrierten Gesellschaft beträgt 4 Mio. Rubel und wird zu 100% durch die Hermle WWE AG gehalten. Geschäftszweck sind Wartung und Service für Hermle-Maschinen in den GUS-Staaten. Im Geschäftsjahr 2009 entstand ein Gewinn von T-Euro 21 (Vj. Verlust T-Euro 30). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt umgerechnet T-Euro 61 (Vj. T-Euro 41).

HMG, HERMLE MASCHINENBAU GMBH mit Sitz in Gosheim

Der bisherige Firmenmantel HMG hat zum 01.07.2009 den kompletten Geschäftsbetrieb der Innovaris GmbH & Co. KG vom Insolvenzverwalter erworben. Ziel der Gesellschaft ist die Produktionseignung eines patentrechtlich geschützten Verfahrens für die Herstellung und Bearbeitung komplexer metallischer Körper zu prüfen und zu einem produktionssicheren Verfahren weiter zu entwickeln. Die Gesellschaft steht zu 100% im Eigentum der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG. Im Geschäftsjahr 2009 entstand ein Verlust von T-Euro 102 (Vj. Gewinn T-Euro 1). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 5 (Vj. T-Euro 107).

Anteile an Beteiligungen

HLS, HERMLE-LEIBINGER SYSTEMTECHNIK GMBH mit Sitz in Tuttlingen Das Nennkapital, an dem die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 49% beteiligt ist, beträgt T-Euro 1.000. Geschäftszweck des Gemeinschaftsunternehmens sind die Projektierung und Ergänzung der Hermle Standardmaschinen um kundenspezifische Elemente wie die Einbindung in Fertigungssysteme sowie damit zusammenhängende Vorrichtungen oder Programme zur Anpassung an spezifische Fertigungsteile. Im Geschäftsjahr 2009 ergab sich ein Gewinn von T-Euro 107 (Vj. T-Euro 352). Das Eigenkapital beträgt nach Ausschüttung einer Dividende in Höhe von T-Euro 300 damit T-Euro 1.687 (Vj. T-Euro 1.881).

INNOVARIS VERWALTUNGS GMBH mit Sitz in Ottobrunn

Die Gesellschaft hat am 27.05.2009 Insolvenz beantragt. Diese wurde am 08.10.2009 eröffnet. Das Nennkapital, an dem die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 50% beteiligt war, betrugt T-Euro 25. Geschäftszweck war die Ausübung der Komplementärfunktion für die Innovaris GmbH & Co. KG. Im Rumpf-Geschäftsjahr 2009 ergab sich bis zum 08.10.2009 ein Jahresfehlbetrag von T-Euro 68 (Vj. Jahresüberschuss T-Euro 1). Das Eigenkapital betrug zu diesem Zeitpunkt T-Euro -41 (Vj. T-Euro 27).

INNOVARIS GMBH & CO KG mit Sitz in Ottobrunn

Die Gesellschaft hat am 27.05.2009 Insolvenz beantragt. Diese wurde am 01.07.2009 eröffnet. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG war 2004 der Gesellschaft als Kommanditist beigetreten und zu 50% an der Gesellschaft beteiligt. Im Geschäftsjahr 2006 wurde eine einseitige Kapitalerhöhung durch die Hermle AG in Höhe von T-Euro 2.200 beschlossen und am 02.05.2006 einbezahlt, worauf hin weitere Verluste bis zu dieser Höhe zunächst vollständig dem Kommanditanteil der Hermle AG zugerechnet wurden. Danach wurden ab dem Geschäftsjahr 2008 darüber hinaus gehende Verluste erneut nach dem ursprünglichen Verteilungsschlüssel nach Köpfen zu 50% der Hermle AG zugerechnet. Das nominelle Kommanditkapital der Gesellschaft betrug T-Euro 3.687 (Vj. T-Euro 3.687). Darüber hinaus bestand eine einseitige Finanzierung der Gesellschaft durch die Hermle AG über Darlehen mit Rangrücktritt in Höhe von zuletzt T-Euro 2.000. Diese wurde im Mai 2009 aufgrund fehlender Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Mitgesellschafter eingestellt. Im Rumpf-Geschäftsjahr bis zum 30.06.2009 fiel ein Verlust von T-Euro 836 (Vj. T-Euro 1.604) an. Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug zu diesem Zeitpunkt T-Euro -2.023 (Vj. T-Euro -1.187).

(5) VORRÄTE

Die Vorräte gliedern sich wie folgt auf:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 14.668 15.647
Unfertige Erzeugnisse 5.920 9.903
Fertige Erzeugnisse 9.223 13.174
Geleistete Anzahlung auf Vorräte 37 253
  29.848 38.977

(6) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betreffen:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.125 28.878
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7.028 6.999
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 63 246
Sonstige Vermögensgegenstände 3.582 3.064
  25.798 39.187

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten als Hauptposition Rückerstattungsansprüche auf Steuern in Höhe von T-Euro 2.045 (Vj. T-Euro 2.153) sowie Rückerstattungsansprüche aus sozialer Sicherheit von T-Euro 3 (Vj. T-Euro 1). Daneben sind Rückkaufwerte von Lebensversicherungen, kurzfristige Darlehen und Forderungen aus Rücksendungen erfasst.

Der Betrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt T-Euro 2.173 (Vj. T-Euro 2.680). Die übrigen Forderungen haben ausschließlich Restlaufzeiten unter einem Jahr.

(7) WERTPAPIERE DES UMLAUFVERMÖGENS

Die Position betrifft überwiegend gehaltene fremde Wertpapiere, aber auch insgesamt 28.153 Stück (Vj. 21.695 Stück) erworbene eigene Aktien.

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Fremde Wertpapiere 3.000 0
Eigene Aktien 1.367 1.191
  4.367 1.191

(8) KASSENBESTAND UND GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN

Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Guthaben bei Kreditinstituten 47.889 68.625
Kassenbestand 7 4
  47.896 68.629

(9) RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Die Rechnungsabgrenzungsposten setzen sich vor allem aus Messekosten, Kfz-Steuern, Versicherungsbeiträgen und Wartungskosten zusammen.

(10) GEZEICHNETES KAPITAL

Das Grundkapital ist eingeteilt in 4.000.000 Stück Stamm- und 1.000.000 Stück Vorzugsaktien. Das Grundkapital stellt sich wie folgt dar:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
4.000.000 Stück Stammaktien 12.000 12.000
1.000.000 Stück Vorzugsaktien 3.000 3.000
Gesamtes Grundkapital 15.000 15.000

Die Gesellschaft hält per 31.12.2009 28.153 (Vj. 21.695) eigenen Aktien im Wert von T-Euro 1.367 (Vj. T-Euro 1.191). Dies entspricht Euro 84.459 (Vj. Euro 65.085) bzw. 0,56% (Vj. 0,43%) vom gesamten Grundkapital. Diese wurden ab dem 07. Oktober 2008 auf Basis des Hauptversammlungsbeschlusses vom 09. Juli 2008 und des Beschlusses des Vorstands vom 06. Oktober 2008 aufgrund des eingetretenen Kursrückgangs über die Börse zurück erworben. Eine entsprechende Rücklage für eigene Anteile wurde im Geschäftsjahr durch Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen neu gebildet (vgl. (11)).

(11) GEWINNRÜCKLAGEN

Die Gewinnrücklagen entwickelten sich wie folgt:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Gesetzliche Gewinnrücklagen    
Stand zum 01.01. 1.500 1.500
Einstellung im Geschäftsjahr 0 0
Stand 31.12. 1.500 1.500
Andere Gewinnrücklagen    
Stand zum 01.01. 87.309 72.000
Einstellung im Geschäftsjahr 2.000 16.500
Entnahme im Geschäftsjahr -176 -1.191
Rücklage für eigene Anteile    
Stand zum 01.01. 1.191 0
Einstellung im Geschäftsjahr 176 1.191
Stand zum 31.12. 1.367 1.191
Summe Gewinnrücklagen zum 31.12. 92.000 90.000

In Übereinstimmung mit § 16 Abs. 3 der Satzung der Berthold Hermle AG wurden T- Euro 2.000 (Vj. T-Euro 16.500) aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres neu in die Gewinnrücklagen eingestellt.

(12) BILANZGEWINN

Der Bilanzgewinn entwickelt sich wie folgt:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Bilanzgewinn zum 01.01. 35.361 34.642
Ausschüttung -34.851 -34.550
Einstellung Gewinnrücklagen 0 0
  510 92
Jahresüberschuss 5.767 51.769
Einstellung in Gewinnrücklagen gem. § 16 Abs. 3 der Satzung -2.000 -16.500
Bilanzgewinn zum 31.12. 4.277 35.361

(13) RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Steuerrückstellungen 6.017 2.873
Sonstige Rückstellungen 16.692 25.537
  22.709 28.410

Die sonstigen Rückstellungen wurden nach § 249 Abs. 1 HGB gebildet. Sie betreffen Rückstellungen für Personalkosten, für Gewährleistung und Kulanz, offene Leistungen und sonstige Einkaufs- und Vertriebsrisiken sowie für eine Vielzahl weiterer Verbindlichkeiten, die dem Grunde und/oder ihrer endgültigen Höhe nach noch nicht feststehen.

(14) VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten betreffen im Einzelnen:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (0) (0)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.130 5.776
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (1.130) (5.776)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.809 5.124
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (2.809) (5.124)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 998 1.149
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (998) (1.149)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 461 566
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (461) (566)
Übrige Verbindlichkeiten 3.561 6.288
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr (3.561) (6.288)
- davon aus Steuern (1.458) (3.030)
- im Rahmen der sozialen Sicherheit (32) (33)
Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten    
bis 1 Jahr 8.959 18.903
1 bis 5 Jahre 0 0
mehr als 5 Jahre 0 0
  8.959 18.903

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(15) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Bundesrepublik Deutschland 68.388 150.841
Andere Länder 50.053 112.437
  118.441 263.278

(16) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von Mio. Euro 0,9 (Vj. Mio. Euro 2,4). Zusätzlich sind wie im Vorjahr Erträge aus Vermietung und Verpachtung, der Auflösung von Wertberichtigungen, der Veräußerung von Anlagevermögen, Erträge aus Weiterbelastungen an Konzernunternehmen sowie Versicherungsentschädigungen enthalten. Im Berichtsjahr fielen zudem Währungsgewinne an.

(17) MATERIALAUFWENDUNGEN

Die Materialaufwendungen betreffen:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 47.627 120.182
Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.981 11.132
  54.608 131.314

(18) PERSONALAUFWENDUNGEN

Die Personalaufwendungen beinhalten:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Löhne und Gehälter 26.438 36.007
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 4.695 5.810
  31.133 41.817

Es fielen wie im Vorjahr keine Aufwendungen für Altersversorgung an.

Es wurden durchschnittlich beschäftigt:

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  2009 2008
Gewerbliche Arbeitnehmer 229 224
Angestellte 354 345
Auszubildende 89 78
Summe 672 647

Die Angabe der Vorstandsbezüge erfolgt entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 06. Juli 2006 nicht individualisiert, sondern für den Gesamtvorstand. Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen T-Euro 465 (Vj. T-Euro 2.538). Davon entfallen T-Euro 465 (Vj. T-Euro 467) auf Grundvergütungen inkl. PKW Nutzung . Der Vorstand hat für das Berichtsjahr als Beitrag zur Kosteneinsparung und Zeichen der Solidarität mit den durch starke Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten auf eigenen Vorschlag auf eine Erfolgsvergütung verzichtet. Im Vorjahr fielen erfolgsabhängige Bestandteile in Höhe von T-Euro 2.071 an. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf T-Euro 75 (Vj. T-Euro 78).

(19) ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen betreffen ausschließlich Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und Sachanlagen. Im Geschäftsjahr sind in der Hermle AG außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T-Euro 8 (Vj. T-Euro 1) enthalten.

(20) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen wie im Vorjahr überwiegend Aufwendungen für Vertrieb, Service und Verwaltung, für Mieten und Leasingraten sowie Instandhaltungsaufwendungen für Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sind im Jahr 2009 Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von T-Euro 130 (Vj. T-Euro 135) berechnet worden. Im Vorjahr fielen im Zuge einer Prüfung des Konzernabschlusses 2007 durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung Honorare in Höhe von T-Euro 20 an. Im laufenden Jahr wurden vom Abschlussprüfer keine anderen Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen, Steuerberatungsleistungen oder sonstige Leistungen berechnet.

(21) FINANZ- UND BETEILIGUNGSERGEBNIS

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis gliedert sich wie folgt:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Erträge aus Beteiligungen 147 5.315
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2 4
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.392 2.499
Abschreibung auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -1.660 -1.118
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -50 -73
  -169 6.627

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen Beteiligungserträge aus Dividendenausschüttung der HPV und HLS in Höhe von T-Euro 147 (Vj. T-Euro 5.084) sowie im Vorjahr den Ertrag der HMC LLC in Höhe von T-Euro 231. Gegenüber verbundenen Unternehmen sind sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von T-Euro 3 (Vj. T-Euro 10), gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in Höhe von T-Euro 76 (Vj. T-Euro 54) enthalten.

Die Abschreibung auf Finanzanlagen betrifft im laufenden Geschäftsjahr die Beteiligung an der Hermle Italia SRL, den Verlust in der HMC LLC in Höhe von T-Euro 356 sowie die außerplanmäßige Abschreibung auf eigene Anteile. Im Vorjahr waren in der Abschreibung auf Finanzanlagen die der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zuzurechnenden Verlustanteile an der Innovaris GmbH & Co. KG enthalten sowie die vollständige Teilwertabschreibung des danach verbliebenen Restwertes der Innovaris GmbH & Co. KG sowie der Innovaris Verwaltungs GmbH.

(22) STEUERN

Die Steuern betreffen:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2.918 17.351
Sonstige Steuern 113 84
  3.031 17.435

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr, daneben sind Neuzuführungen sowie Auflösungen zu Rückstellungen für Ertragsteuern aus Vorjahren enthalten. Im Vorjahr waren neben dem laufenden Steueraufwand Steuerrückerstattungen sowie Auflösungen zu Rückstellungen für Ertragssteuern aus Vorjahren enthalten.

Die sonstigen Steuern entfallen wie im Vorjahr vor allem auf laufende Kfz- und Grundsteuern. Daneben sind im Berichtsjahr Nachzahlungen von Grundsteuern für Vorjahre enthalten.

(23) SONSTIGE ANGABEN

Am Bilanzstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen:

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  31.12.2009
T-Euro
31.12.2008
T-Euro
Haftungsverhältnisse    
Haftung aus Genossenschaftsanteilen 5 5
Sonstige finanzielle Verpflichtungen    
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen, fällig bis 1 Jahr 136 133
Fällig ab 1 Jahr bis 5 Jahre 66 157
Fällig nach 5 Jahren 0 0

Zum 31.12.2009 waren durch die Berthold Hermle AG Devisentermingeschäfte im Volumen von 8 Mio. Euro (Vj. 14 Mio. Euro) abgeschlossen. Der Marktwert dieser Geschäfte am Stichtag entspricht insgesamt einem Vermögenswert von T-Euro 200 (Vj. T-Euro 0) und einer Schuld bzw. rechtlichen Verpflichtung von T-Euro 50 (Vj. T-Euro 335). Diese Geschäfte dienen einerseits zur Absicherung der zum Bilanzstichtag bestehenden Fremdwährungsforderungen, darüber hinaus zusätzlich der Absicherung von zum Stichtag bilanziell noch nicht erfassten, aber erwarteten Cashflows.

Neben Tochterunternehmen sowie Beteiligungen kommen als nahe stehende Unternehmen und Personen zusätzlich grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats in Betracht. Die von der Hermle AG an nahe stehende Unternehmen und Personen erbrachten Leistungen betrugen T-Euro 308 (Vj. T-Euro 263), die von der Hermle AG bezogenen Leistungen betrugen T-Euro 4.439 (Vj. T-Euro 5.905). Der Kreis der nahe stehenden Unternehmen und Personen umfasst dabei die unter Punkt (4) dargestellten Beteiligungen. Die Transaktionen werden zu marktüblichen Bedingungen abgewickelt.

(24) ERKLÄRUNG GEMÄß § 161 AKTG

Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission mit Ausnahme verschiedener Einzelpunkte nicht entsprochen wird. Zur Begründung weisen wir darauf hin, dass sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG an den von ihr bisher schon praktizierten Grundsätzen einer offenen Informationspolitik orientiert, die im Rahmen der Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats umgesetzt wird. Den gesetzlichen Anforderungen wird dabei vollumfänglich entsprochen.

Die Umsetzung von darüber hinausgehenden Empfehlungen des Corporate Governance Kodex halten Vorstand und Aufsichtsrat aus verschiedenen Gründen für nicht angezeigt. Den Empfehlungen unter 2.3 wird nicht entsprochen, da die stimmberechtigten Stammaktien der Hermle AG nicht börsennotiert sind. Den Empfehlungen unter 3. und 4. wird nicht entsprochen, da die geltenden gesetzlichen Regelungen zusammen mit der Geschäftsordnung von Vorstand und Aufsichtsrat als vollständig ausreichend beurteilt werden. Die Kodex-Regelungen zu 5. sind daneben unserer Meinung nach auf internationale DAX-Großkonzerne zugeschnitten, nicht jedoch auf ein mittelständisches Unternehmen mit einer begrenzten Zahl von Stammaktionären, die zum Teil persönlich in den Aufsichtsratsgremien vertreten sind. Auch den Empfehlungen unter Punkt 6. wird nicht entsprochen, da die gesetzlichen Regelungen ausreichend sind. Hinzu kommt, dass hier verschiedene Themen geregelt werden, die für Hermle auch wegen der Zusammensetzung der Vorzugsaktionäre, bei denen keine fremdsprachlichen Aktionäre bekannt sind, irrelevant sind. Den Empfehlungen unter 7. wird nicht entsprochen, da ebenfalls nicht relevante Felder wie Aktienoptionen geregelt werden, zusätzlich aber Kostengründe entgegen stehen und vom Kodex angesprochene „externe Experten“ nicht bemüht werden. Insgesamt hat sich Hermle wegen der in Relation geringeren Marktkapitalisierung der Gesellschaft, der Aktionärsstruktur, der bisher sehr schlanken und damit effizienten Unternehmensorganisation sowie den mit einer vollen Umsetzung verbundenen zusätzlichen Kosten für die nur sehr begrenzte Realisierung des DCGK entschieden.

Hermle entspricht allerdings neben allen gesetzlichen Regelungen verschiedenen Einzelempfehlungen des Kodex, die im Folgenden aufgeführt werden:

3.10.: Veröffentlichung der Entsprechenserklärung auf der Internetseite über 5 Jahre

4.2.1.: Vorstand mit mehreren Personen

6.4.: Nutzung geeigneter Kommunikationsmedien

Diese Erklärung steht der Allgemeinheit dauerhaft unter der Hermle Homepage www.hermle.de/Börse/Informationen für Aktionäre/Pflichtveröffentlichungen/Kodex § 161 AktG (2009 -) zur Einsicht zur Verfügung.

(25) ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER GESELLSCHAFT:

Den Vorstand bilden folgende Personen:

 

Dietmar Hermle, Sprecher des Vorstands

 

Günther Beck

 

Franz-Xaver Bernhard

Mitglied des Aufsichtsrats der VOLLMER Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach/Riss

Den Aufsichtsrat bilden folgende Personen:

 

Dieter Jeschke, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Vorstand der AdCapital AG, Leinfelden-Echterdingen

Weitere Aufsichtsratsmandate: Vorsitzender des Aufsichtsrats der AdCapital Beteiligungs-AG, Leinfelden-Echterdingen

 

Günther Leibinger, Stellv. Vorsitzender

Unternehmer

Weitere Aufsichtsratsmandate: Mitglied des Aufsichtsrats der AdCapital AG, Leinfelden-Echterdingen

 

Lothar Hermle

Industriemeister

 

Ortwin Guhl

Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Tuttlingen i.R.

Weitere Aufsichtsratsmandate: Vorsitzender des Aufsichtsrats der AdCapital AG, Leinfelden-Echterdingen, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Sirius AG, Villingen-Schwenningen, Mitglied des Aufsichtsrats der TOLATEC AG, Horb am Neckar

 

Siegfried Bradler *)

Mechaniker

 

Adolf Weber *)

Betriebsratsvorsitzender

 

Walter Schneider, Senator e.h., Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats

Vorsitzender des Vorstands der Stuttgarter Bank AG i.R.

*) gewählte Arbeitnehmervertreter

(26) VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER (BILANZEID):

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG vermittelt und im gemeinsamen Lagebericht von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und Konzern der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

 

Gosheim, 01. März 2010

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Dietmar Hermle

Günther Beck

Franz-Xaver Bernhard

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Stuttgart, den 14. April 2010

BANSBACH SCHÜBEL BRÖSZTL & PARTNER GMBH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft • Steuerberatungsgesellschaft

Ziegler, Wirtschaftsprüfer

Kalmbach, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

2009 war auch für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ein schwieriges Geschäftsjahr. Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise beeinträchtigten die Unternehmensentwicklung erheblich. Umso höher ist es zu bewerten, dass die Hermle AG trotz eines starken Umsatzrückgangs einen Gewinn erzielen konnte.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich im Berichtsjahr intensiv mit der Situation der Gesellschaft und den vom Vorstand zur Krisenbewältigung vorgeschlagenen Maßnahmen. Er nahm die ihm laut Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr, stand dem Vorstand beratend zur Seite und überwachte seine Arbeit. In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen informierten wir uns regelmäßig und ausführlich über die aktuelle wirtschaftliche und finanzielle Lage des Konzerns, den operativen Geschäftsverlauf, die Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie die Strategie der Hermle AG und des Konzerns. Hinzu kamen mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands über aktuelle Themen an den Aufsichtsratsvorsitzenden. Entscheidungen von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand stets umfassend erörtert. Zustimmungspflichtige Geschäfte wurden vor der Beschlussfassung eingehend geprüft.

Aufsichtsratssitzungen und Ausschüsse

Im Berichtsjahr fanden fünf ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt, und zwar am 18. März, 29. April, 9. Juli, 13. Oktober und 9. Dezember. Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren bei diesen Sitzungen stets vollzählig anwesend. Wie in den Vorjahren bildete der Aufsichtsrat 2009 einen Präsidialausschuss, der insbesondere für personelle Fragen zuständig ist. Eine Tagung dieses Ausschusses war nicht notwendig. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde als unabhängigem Aufsichtsratsmitglied, das über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt, die Funktion des „Financial Expert“ übertragen.

Beratungsschwerpunkte

Während der Aufsichtsratssitzungen beschäftigten wir uns regelmäßig mit der Finanzlage sowie mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Hermle AG und des Konzerns, insbesondere vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Konjunkturkrise. Auch über die Entwicklung des früheren Joint Ventures Innovaris und die Übernahme der Aktivitäten durch die Hermle Maschinenbau GmbH diskutierten wir ausführlich. Des Weiteren überzeugte sich der Aufsichtsrat von der Wirksamkeit des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems. Bei der ersten Aufsichtsratssitzung am 18. März 2009 standen darüber hinaus die vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2008 im Zentrum der Beratungen. Außerdem legte uns der Vorstand seinen Vorschlag zur Dividendenausschüttung vor. In der Sitzung vom 29. April 2009 erörterte das Aufsichtsratsplenum im Beisein des Wirtschaftsprüfers ausführlich den Jahresabschluss der Hermle AG und des Konzerns. Ferner informierten wir uns über den Aufbau einer eigenen Vertriebsniederlassung in Dänemark. Auch wurde die Tagesordnung zur Hauptversammlung beschlossen. Das dritte Aufsichtsratstreffen des Jahres 2009 fand am 9. Juli im Anschluss an die Hauptversammlung statt. Unter anderem befassten wir uns an diesem Termin mit der Entwicklung der Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Vor dem Hintergrund der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen wurde am 13. Oktober eine zusätzliche Sitzung einberufen. Dabei informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die Aktivitäten, mit denen die Hermle AG der Krise begegnet, insbesondere über Kurzarbeit und Weiterbildungsprogramme. Der Aufsichtsrat ist der Ansicht, dass die Gesellschaft angemessen auf die Wirtschaftskrise reagiert hat. Ein weiteres Thema war die Vorstellung neuer Entwicklungsprojekte, mit denen sich Hermle frühzeitig auf die Erholung der Nachfrage vorbereitet. Im Mittelpunkt der letzten Zusammenkunft des Berichtsjahres am 9. Dezember stand die Budgetplanung für das Geschäftsjahr 2010 sowie die Investitionsplanung. Der Aufsichtsrat nahm die Erklärung des Vorstands, angesichts der kurzarbeitsbedingten Gehaltseinbußen für die Mitarbeiter auf die ihm zustehende Tantieme für das Geschäftsjahr 2009 zu verzichten, zustimmend zur Kenntnis.

Corporate Governance

Im Berichtsjahr setzte sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Thema Corporate Governance sowie den diesbezüglich veränderten gesetzlichen Anforderungen auseinander. Vorstand und Aufsichtsrat der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bekennen sich zu einer nachhaltigen, verantwortungsbewussten Unternehmensführung und -kontrolle. Die Erklärung gemäß § 161 AktG ist in diesem Geschäftsbericht auf Seite 72 abgedruckt und auf der Website der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG (www.hermle.de) unter der Rubrik Börse/Informationen für Aktionäre/Pflichtveröffentlichungen/Kodex § 161 AktG dauerhaft zugänglich.

Jahresabschlussprüfung

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses 2009 der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG kamen unverändert die Bestimmungen des HGB zur Anwendung. Der Konzernabschluss wurde wie im Jahr 2008 nach den Regelungen der International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.

Die ordentliche Hauptversammlung wählte am 9. Juli 2009 die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Bansbach Schübel Brösztl & Partner GmbH, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009. Diese Gesellschaft versicherte dem Aufsichtsrat schriftlich, dass keine Umstände bestehen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten, und wurde von uns mit der Prüfung der Jahresabschlüsse der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und des Konzerns sowie des zusammengefassten Lageberichts beauftragt. Bansbach Schübel Brösztl & Partner hat die Jahresabschlüsse der Hermle AG und des Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Einbeziehung der Buchführung und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer aufgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Auch das Risikomanagement- und das interne Kontrollsystem wurden geprüft und als wirksam erachtet. Die Jahresabschlüsse, der Lagebericht und die Prüfberichte lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung vor. Wir haben die Unterlagen geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers in unserer Bilanzsitzung am 28. April 2010 ausführlich besprochen. Unsere eigene Prüfung ergab keinen Anlass zu Beanstandungen, sodass wir den Ergebnissen des Abschlussprüfers zustimmen. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG festgestellt. Auch dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, der eine Dividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie vorsieht, stimmen wir zu. Mit dieser Ausschüttung wird der Geschäftsentwicklung angemessen Rechnung getragen.

Das Berichtsjahr stellte hohe Anforderungen an die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, die sehr gut bewältigt wurden. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das große Engagement und die beeindruckenden Leistungen im Krisenjahr 2009 und wünscht dem gesamten Team viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben in der laufenden Berichtsperiode.

 

Gosheim, im April 2010

Dieter Jeschke, Vorsitzender des Aufsichtsrats