![]() Maschinenfabrik Berthold Hermle AktiengesellschaftGosheimJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019Zusammengefasster Lagebericht und des Konzerns 2019der Maschinenfabrik Berthold Hermle AGDer vorliegende Bericht ist ein zusammengefasster Lagebericht für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und den Konzern. Er wurde nach den Vorschriften des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 20 erstellt. Für den Konzernabschluss 2019 kamen wie im Vorjahr die International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, zum Einsatz. Der Jahresabschluss der Einzelgesellschaft Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wurde nach den Rechnungslegungsgrundsätzen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Angaben, die sich auf die Einzelgesellschaft beziehen, sind mit dem Zusatz "Hermle AG" oder "Einzelgesellschaft" versehen. Die nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 289b und 315b HGB ist auf der Hermle-Website www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations / Pflichtveröffentlichungen / Nichtfinanzielle Erklärung) abrufbar. Sie enthält alle wesentlichen Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten. Grundlagen des KonzernsGeschäftsmodell und AbsatzmärkteDie Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehört zu den weltweit führenden Anbietern hochwertiger Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. Unsere 5-Achs-Bearbeitungszentren und unser hoher Qualitätsanspruch setzen Maßstäbe in der Branche. Der Hermle-Kundenkreis umfasst in- und ausländische Unternehmen aus HightechBranchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik, optischen Industrie, Luftfahrt, Energietechnik, Automobilindustrie und dem Motorsport sowie deren Zulieferindustrien. Der wichtigste Einzelmarkt ist Deutschland. Darüber hinaus vertreiben wir unsere Produkte weltweit und erschließen gezielt zusätzliche Wachstumsmärkte. Das Hermle-Angebotsspektrum ist modular aufgebaut und wird - orientiert an den Anforderungen der verschiedenen Marktsegmente - kontinuierlich weiterentwickelt. Mit unseren beiden Maschinenreihen, den hochwertigen Einstiegsmaschinen der Performance-Line und den extrem dynamischen, präzisen und leistungsstarken Bearbeitungszentren der High Performance-Line, decken wir den Bedarf im spanenden Werkzeugmaschinenbau sehr gut ab. Hinzu kommen innovative Lösungen für Automation, digital vernetzte Produktion und additive Fertigung, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. OrganisationsstrukturDer Hermle-Konzern besteht aus der Muttergesellschaft Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und mehreren in- und ausländischen Tochtergesellschaften. Die Hermle AG übernimmt den Großteil der Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten, zentrale Service- und Logistikleistungen sowie kaufmännische und Verwaltungsfunktionen für die Unternehmensgruppe. Zu den inländischen Tochtergesellschaften zählen die Hermle Vertriebs GmbH (HPV), die Entwicklungsgesellschaft Hermle Maschinenbau GmbH (HMG) mit dem Schwerpunkt additive Fertigung und die auf kundenindividuelle Automatisierungslösungen spezialisierte HLS Hermle Systemtechnik GmbH. Die Unternehmen mit Sitz in Deutschland bilden das Segment Inlandsgesellschaften. Das Segment Auslandsvertrieb beinhaltet unsere Gesellschaften und Betriebsstätten außerhalb Deutschlands. Sie sind hauptsächlich für Vertriebs- und Serviceaktivitäten in verschiedenen Regionen verantwortlich. Eigenständige Hermle-Tochterunternehmen gibt es in Italien, den Niederlanden, Russland, der Schweiz und den USA. 2019 wurde der Konsolidierungskreis um eine neu gegründete Gesellschaft in Mexiko erweitert. Darüber hinaus bestehen Betriebsstätten in Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien. Ferner unterhalten wir Repräsentanzen in wichtigen Absatzgebieten, beispielsweise in China und Bulgarien, die organisatorisch der Hermle AG zugeordnet sind. Strategie und UnternehmenssteuerungDie Strategie der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist auf profitables organisches Wachstum ausgerichtet. Ziel ist es, mit einer starken Eigenkapitalbasis und einem hoch motivierten, langfristig im Unternehmen beschäftigten sowie kompetenten Mitarbeiterteam am Standort Deutschland Werkzeugmaschinen und Automationslösungen der Spitzenklasse zu produzieren, weltweit einen hervorragenden Service zu bieten und dabei auskömmliche Erträge zu erwirtschaften. Angestrebt wird ferner die zunehmende Digitalisierung unseres Angebots und sämtlicher Prozesse im Unternehmen sowie eine möglichst breite regionale und branchenbezogene Aufstellung. 2019 haben wir unsere Strategie erfolgreich umgesetzt. Die Steuerung der Hermle-Unternehmensgruppe erfolgt zentral durch die Hermle AG. Als wesentliche Kennzahl dafür nutzen wir neben Auftragseingang und Umsatz das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das dem Betriebsergebnis entspricht. Die Unternehmensleitung obliegt dem Vorstand der Hermle AG, der aus drei Mitgliedern besteht. Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einem Fixum und einem variablen Bestandteil zusammen, der von der Entwicklung des Jahresüberschusses der Einzelgesellschaft abhängig ist. Angabepflichten nach §§ 289a und 315a HGB bestehen nicht, da vom Grundkapital der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, das sich in 4 Millionen Stamm- und 1 Million stimmrechtslose Vorzugsaktien teilt, an der Börse nur die Vorzugsaktien gehandelt werden. Erklärung zur UnternehmensführungDie Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie relevante Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken werden in der Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB beschrieben, die auf unserer Website www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations / Pflichtveröffentlichungen / Erklärung zur Unternehmensführung) dauerhaft zur Verfügung steht. Darin sind auch die gesetzlich geforderten Angaben zur Frauenquote nach §§ 76 und 111 AktG enthalten. WirtschaftsberichtRahmenbedingungen: Weltwirtschaft schwächer2019 büßte die globale Konjunktur an Dynamik ein. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft um 2,9 % und damit deutlich schwächer als im Vorjahr mit 3,6 %. Die Industrieproduktion erhöhte sich nur um 0,8 % nach 3.1 % im Jahr 2018 und der Welthandel um 1,0 % (Vj. 3,7 %). Belastend wirkten sich unter anderem die andauernden Handelskonflikte zwischen den USA und China bzw. der EU, der generell zunehmende Protektionismus sowie geopolitische Spannungen in verschiedenen Regionen aus. Die daraus resultierende Verunsicherung über die weitere Entwicklung staatenübergreifender Handelssysteme und der internationalen Zusammenarbeit bremsten die Investitionsneigung der Unternehmen. Hinzu kam der Wandel in der Automobilindustrie, laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aber auch die mangelnde Investitionsbereitschaft einzelner Länder, beispielsweise Deutschlands. Diesen negativen Einflüssen stand die expansive Politik vieler Notenbanken gegenüber. Die Wirtschaftsleistung verlor in allen Regionen an Schwung. Die Entwicklungs- und Schwellenländer expandierten insgesamt um 3,7 % nach 4,5 % im Vorjahr. In China nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um 6,1 % und in Indien um 4,8 % zu. Unter den Industrienationen, die in Summe ein Plus von 1,7 % (Vj. 2,2 %) erzielten, wuchsen die USA mit 2,3 % am stärksten. In der Eurozone lag die Steigerung nur bei 1.2 %, wobei sich Italien mit +0,2 % besonders ungünstig, Spanien mit +2,0 % dagegen überdurchschnittlich gut entwickelte. Die vom Strukturwandel in der Automobilindustrie und dem schwächelnden Welthandel besonders betroffene deutsche Wirtschaft legte nach Angaben des Statistischen Bundesamts voraussichtlich um 0,6 % zu. Sie wuchs damit zwar zum zehnten Mal in Folge, aber geringer als in den Vorjahren. Gestützt wurde die Expansion hier vor allem vom Konsum und dem Bau. Die Ausrüstungsinvestitionen erhöhten sich nur um 0,4 %. Deutscher Maschinenbau produziert wenigerDie Verunsicherung der Investoren rund um den Globus und die Transformation der Automobilindustrie beeinträchtigten den Maschinenbau, dessen Umsatz 2019 gemäß VDMA-Schätzungen (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) weltweit stagnierte. Von den fünf wichtigsten Produktionsländern - China, Deutschland, Italien, Japan und die USA - meldete lediglich China einen Zuwachs. In Deutschland lag die Produktionsleistung der Branche nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts 3,2 % unter Vorjahr. Der Auftragseingang verringerte sich laut VDMA sowohl im In- als auch im Ausland um 9 %. Im Werkzeugmaschinenbau reduzierte sich die Produktion im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) global um 3 % und in Deutschland um 1 %. Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenbauer sank um 22 %, wobei das in- und ausländische Ordervolumen etwa gleichermaßen betroffen waren. Im für Hermle relevanten Bereich spanende Werkzeugmaschinen verminderten sich die neuen Bestellungen noch etwas deutlicher um 26 %. In technologischer Hinsicht gewinnt im Werkzeugmaschinenbau, der sich im Bereich der 5-Achs-Bearbeitung weiterhin am Hermle-Standard orientiert, vor allem das Thema Industrie 4.0 und damit die Automation und Digitalisierung der Produktionsprozesse an Bedeutung. Darüber hinaus beobachten wir unverändert einen hohen Bedarf sowohl an extrem leistungsfähigen, hochgenauen Maschinen als auch an hochwertigen, standardisierten und damit preisgünstigen Einstiegsmodellen. In Spezialanwendungen spielen ferner additive oder generative Fertigungsverfahren (sog. 3-D-Druck) eine wachsende Rolle. Die Branche ist nach wie vor von intensivem Wettbewerb geprägt, der vor dem Hintergrund des zyklischen, vom Strukturwandel der Automobilindustrie verstärkten Abschwungs weiter zunehmen dürfte. Hermle-Geschäftsverlauf im ÜberblickDie Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat ihren Marktanteil als Technologieführer bei 5-Achs-Bearbeitungszentren 2019 behauptet. Basierend auf dem hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr stieg der Konzernumsatz trotz der im Jahresverlauf rückläufigen Nachfrage leicht und erreichte einen neuen Höchstwert. Auch das Ergebnis verbesserte sich nochmals etwas. Der erwartete Rückgang der neuen Bestellungen setzte später und langsamer ein als prognostiziert, intensivierte sich im Jahresverlauf und insbesondere im vierten Quartal jedoch deutlich. Dementsprechend war auch unsere Kapazitätsauslastung in den ersten neun Monaten noch hoch, während sie zum Jahresende spürbar nachließ. Die besser als im Branchendurchschnitt verlaufende Entwicklung bei Umsatz und Auftragseingang führen wir auf unser äußerst hochwertiges, modular aufgebautes Maschinen- und Automationsangebot zurück, das den Anforderungen des Marktes sehr gut entspricht. Dank zahlreicher Hard- und Softwarekomponenten können wir unseren überwiegend mittelständischen Kunden bereits leicht zu bedienende Automatisierungstools und eine vollständig automatisierbare Produktpalette aus einer Hand anbieten. Hermle-Auftragseingang geht um 13 % zurückDer Auftragseingang des Hermle-Konzerns reduzierte sich 2019 um 12,9 % auf 414,4 Mio. Euro. Ursächlich dafür war das um 29,1 % auf 154,5 Mio. Euro verringerte inländische Ordervolumen. Dieser Rückgang bildet nicht nur die deutlich schwächere Nachfrage in Deutschland ab, sondern stellt auch eine gewisse Normalisierung dar, da wir hier im Vorjahr hohe zweistellige Zuwächse verbucht hatten. Aus dem Ausland erhielten wir neue Bestellungen im Wert von 259,9 Mio. Euro, das entsprach einem leichten Plus von 0,7 %. Der Auftragsbestand lag per 31. Dezember 2019 mit 99,3 Mio. Euro um 32,9 % unter dem Vergleichsniveau Ende des Vorjahres. Grafik: Auftragseingang Hermle-Konzernscroll
In der Einzelgesellschaft Hermle AG verminderte sich der Bestelleingang um 14,9 % auf 374,1 Mio. Euro. Im Inland ergab sich ein deutliches Minus von 29,0 % auf 155,6 Mio. Euro und im Ausland ein moderater Rückgang von 0,9 % auf 218,5 Mio. Euro. Ende 2019 wurde ein Auftragsbestand von 87,0 Mio. Euro ausgewiesen, das waren 36,8 % weniger als vor Jahresfrist. Umsatz steigt nochmals um gut 2 %Basierend auf dem guten Auftragsbestand aus dem Vorjahr konnte Hermle den Konzernumsatz 2019 nochmals um 2,2 % auf einen neuen Höchstwert von 463,1 Mio. Euro ausbauen. Das leichte Plus resultierte vor allem aus dem wachsenden Anteil automatisierter und damit besonders hochwertiger Bearbeitungszentren, die zu weiteren Produktivitätssteigerungen bei unseren Kunden führen, sowie dem großen Bearbeitungszentrum C 650 aus der Performance-Line. Der Inlandsumsatz nahm um 5,8 % auf 197,6 Mio. Euro zu. Im Ausland lag das Geschäftsvolumen mit 265,5 Mio. Euro annähernd auf dem 2018er Niveau von 266,1 Mio. Euro. Daraus errechnet sich eine Exportquote von 57,3 % gegenüber 58,8 % im Vorjahr. Grafik: Umsatz im Hermle-Konzernscroll
Der Umsatz der Einzelgesellschaft Hermle AG erhöhte sich um 1,7 % auf 424,9 Mio. Euro. Davon entfielen 198,7 Mio. Euro (Vj. 187,8 Mio. Euro) auf das In- und 226,2 Mio. Euro (Vj. 229,8 Mio. Euro) auf das Ausland. Die Exportquote verringerte sich von 55,0 % auf 53,2 %. Entwicklung in den SegmentenDas Geschäftsvolumen im Segment Inlandsgesellschaften wuchs 2019 um 6,7 % auf 290,4 Mio. Euro. Wie die Hermle AG erzielten auch die Vertriebsgesellschaft HPV und die auf individuelle Automatisierungslösungen spezialisierte HLS Steigerungen. Die für die Entwicklung unseres generativen Fertigungsverfahrens zuständige HMG verbuchte weitere Umsätze mit bestehenden und neuen Pilotkunden. Im Segment Auslandsvertrieb wiesen wir in der Berichtsperiode ein Geschäftsvolumen von 172,7 Mio. Euro aus gegenüber 180,7 Mio. Euro im Vorjahr. Unser Tochterunternehmen in den USA erreichte eine deutliche Steigerung und die Schweizer Vertriebsgesellschaft konnte leicht wachsen. Das Russlandgeschäft, das wir über die ebenfalls in der Schweiz ansässige Hermle WWE, unsere russische Tochtergesellschaft und vereinzelt direkt über die Hermle AG abwickeln, verlief in Summe stabil. In Italien und den Niederlanden, wo sich das Volumen nach einem durch Sondereffekte positiv beeinflussten Vorjahr jeweils normalisierte, kam es zu spürbaren Rückgängen. Die ausländischen Hermle-Betriebsstätten entwickelten sich insgesamt auf Vorjahresniveau. Betriebsergebnis mit 114,2 Mio. Euro leicht über VorjahrDurch den Umsatzanstieg und die bis zum dritten Quartal noch gute Auslastung der Kapazitäten verbesserte sich das operative Ergebnis des Hermle-Konzerns 2019 etwa parallel zum Geschäftsvolumen. Die Gesamtleistung nahm um 2,1 % auf 464,7 Mio. Euro zu. Darin enthalten waren leichte Bestandserhöhungen und aktivierte Eigenleistungen, die Hermle-Maschinen für unsere spanende Fertigung betrafen. Die Materialaufwandsquote gemessen an der Gesamtleistung ging von 41,6 % auf 40,8 % zurück. Dazu trugen verbesserte Ausstattungsgrade der Maschinen und eine leichte Entspannung auf den Beschaffungsmärkten bei. Der Anteil des Personalaufwands erhöhte sich dagegen von 23,3 % auf 24,2 %. Hierfür waren neben dem Ausbau der Belegschaft (siehe Kapitel Mitarbeiter) und der rückläufigen Auslastung im vierten Quartal vor allem Tariflohnsteigerungen verantwortlich. Die Abschreibungen lagen bedingt durch die hohen Investitionen in den vergangenen Jahren etwa stabil bei 10,4 Mio. Euro (Vj. 10,0 Mio. Euro). Kaum verändert hat sich mit -38,2 Mio. Euro auch der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen (Vj. -37,9 Mio. Euro). Insgesamt nahm das Betriebsergebnis des Hermle-Konzerns 2019 um 2,2 % auf 114,2 Mio. Euro zu. Hierzu trug das Segment Inlandsgesellschaften vor Konsolidierungseffekten 103,5 Mio. Euro (Vj. 102,4 Mio. Euro) und der Auslandsvertrieb 10,7 Mio. Euro (Vj. 9,6 Mio. Euro) bei. Das Finanzergebnis, das im Vorjahr einen nicht nachhaltigen Einmaleffekt aus der Übernahme der restlichen HLS-Anteile in Höhe von 4,9 Mio. Euro enthalten hatte, reduzierte sich auf ein normales Niveau von -0,1 Mio. Euro gegenüber 4,8 Mio. Euro im Jahr 2018. Daher verringerte sich das Ergebnis vor Steuern konzernweit von 116,6 Mio. Euro auf 114,1 Mio. Euro, woraus sich eine Bruttoumsatzmarge von 24,6 % ergibt. Der vergleichbare, um den Sonderertrag aus der HLS-Übernahme bereinigte Vorjahreswert lag ebenfalls bei 24,6 %. Nach Abzug der Steuern verblieb ein Konzernjahresüberschuss von 84,2 Mio. Euro (Vj. 87,5 Mio. Euro). Je Stammaktie belief sich das Ergebnis auf 16,83 Euro (Vj. 17,48 Euro; bereinigt 16,50 Euro) und je Vorzugsaktie auf 16,88 Euro (Vj. 17,53 Euro; bereinigt 16,55 Euro). Grafik: Betriebsergebnis und Jahresüberschuss im Hermle-Konzernscroll
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inkl. 4,9 Mio. Euro Sondereffekt Das nach den HGB-Vorschriften ermittelte Betriebsergebnis der Einzelgesellschaft Hermle AG bewegte sich mit 100,5 Mio. Euro etwas unter dem Vorjahreswert von 101,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss stieg leicht auf 83,9 Mio. Euro (Vj. 82,3 Mio. Euro). Darin waren 9,9 Mio. Euro Dividenden von Tochtergesellschaften enthalten (Vj. 8,5 Mio. Euro). Finanzmanagement und Finanzlage: Operativer Cashflow bei 94,6 Mio. EuroDas Finanzmanagement der Hermle AG und des Konzerns hat eine weitgehende Innenfinanzierung und die Absicherung unserer Liquidität zum Ziel. Verfügbare Mittel legen wir ausschließlich risikoarm und überwiegend kurzfristig an. In der Regel wollen wir sowohl das laufende Geschäft als auch die Investitionsvorhaben aus dem Cashflow finanzieren. Damit können wir relativ unabhängig von Interessen Dritter und den unsicheren Kapitalmärkten schnell und flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Finanzierungsmaßnahmen wie beispielsweise Leasing werden nur in wenigen sinnvollen Ausnahmefällen genutzt. Die Finanzlage des Hermle-Konzerns stellte sich 2019 nach wie vor solide dar. Der Cashflow vor Veränderung des Working Capital nahm gegenüber Vorjahr leicht um 1,7 % auf 94,6 Mio. Euro zu. Die Mittelbindung im Working Capital erhöhte sich deutlich, hauptsächlich da wir im Zuge der rückläufigen Nachfrage erheblich weniger Anzahlungen auf Bestellungen erhalten haben. Außerdem wurden die Vorräte wegen der wachsenden Unsicherheit auf den Beschaffungsmärkten etwas aufgebaut. Dem standen geschäftsbedingt verringerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber. In Summe reduzierte sich der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit von 93,3 Mio. Euro auf 71,7 Mio. Euro. Für Investitionstätigkeit flossen in der Berichtsperiode 18,1 Mio. Euro ab (Vj. Zufluss 7,1 Mio. Euro). Neben den Auszahlungen für Sachanlagen wirkte sich hier im Berichtszeitraum vor allem die Umschichtung von liquiden Mitteln in Termingeldanlagen aus, um Negativzinsen zu vermeiden. Der Cashflow für Finanzierungstätigkeit lag bei -75,4 Mio. Euro nach -75,1 Mio. Euro im Jahr 2018. Er beinhaltete die gegenüber Vorjahr unverändert hohe Ausschüttung von 15,00 Euro je Stammaktie und 15,05 Euro je Vorzugsaktie für das Geschäftsjahr 2018. Um die Kapitalbasis vor dem Hintergrund des Konjunkturabschwungs und der Coronavirus-Pandemie zu stärken, empfiehlt der Vorstand dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung für 2019 eine unveränderte Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie sowie einen verminderten Bonus von 9,20 Euro je Aktie (Vj. 14,20 Euro) vorzuschlagen. Der Dividendenvorschlag wird Ende April festgelegt und könnte in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise auch geringer ausfallen. Nach Berücksichtigung wechselkursbedingter und sonstiger Veränderungen ergab sich 2019 per saldo ein Rückgang der liquiden Mittel um 21,1 Mio. Euro auf 107,5 Mio. Euro. Grafik: Liquiditätsentwicklung 2019 im Hermle-Konzernscroll
Werte gerundet Sachinvestitionen von 13,3 Mio. EuroDie Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im Konzern beliefen sich 2019 auf 13,3 Mio. Euro nach 11,9 Mio. Euro im Vorjahr. Am Firmensitz in Gosheim wurde in der Berichtsperiode vor allem in neue Hermle-Bearbeitungszentren für die spanende Produktion sowie in Anlagen für das Qualitätsmanagement und die Blechfertigung investiert. Hinzu kamen erste Arbeiten für den Ausbau des Standorts Zimmern (siehe Kapitel Produktion), die Vergrößerung unserer Niederlassung in den USA (siehe Kapitel Service und Vertrieb) sowie Werk- und Fahrzeuge für neue Servicemitarbeiter. Grafik: Cashflow und Investitionen * im Hermle-Konzernscroll
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Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Die Hermle AG investierte im Berichtsjahr 9,5 Mio. Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vj. 10,2 Mio. Euro). Die Schwerpunkte entsprachen größtenteils den Maßnahmen des Konzerns im Inland. Vermögenslage: Eigenkapitalquote steigt auf 72 %Die Bilanzsumme des Hermle-Konzerns verringerte sich per 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahresstichtag um 1,7 % auf 360,1 Mio. Euro. Die Verkürzung resultierte auf der Aktivseite aus den kurzfristigen Vermögenswerten, die in Summe um 4,5 % auf 268,7 Mio. Euro abnahmen. Neben den liquiden Mitteln, die von 128,6 Mio. Euro auf 107,5 Mio. Euro zurückgingen, reduzierten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bedingt durch das am Jahresende abgekühlte Geschäft um 10,5 % auf 64,2 Mio. Euro. Dagegen wurden die Vorräte wegen der unsicheren Lage auf den Beschaffungsmärkten und zur Sicherung der kurzfristigen Lieferfähigkeit um 9,3 % auf 73,9 Mio. Euro ausgebaut. Außerdem wuchsen die sonstigen kurzfristigen Forderungen aufgrund von vermehrten Steuerrückforderungen und sonstigen Kundenforderungen von 6,8 Mio. Euro auf 13,1 Mio. Euro. Bei der Position Wertpapiere und sonstige Anlagen ergab sich durch die Umschichtung von liquiden Mitteln in kurzfristige Termingeldanlagen ein Plus um 3,5 Mio. Euro auf 10,0 Mio. Euro. Die langfristigen Vermögenswerte vergrößerten sich um 7,5 % auf 91,4 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies in erster Linie auf den Anstieg des Sachanlagevermögens um 4,4 Mio. Euro auf 73,5 Mio. Euro infolge von höheren geleisteten Anzahlungen auf Bestellungen für 2020 anstehende Investitionsprojekte. Außerdem nahmen die sonstigen Finanzanlagen auf 3,0 Mio. Euro zu, da die liquiden Mittel in geringem Umfang in Termingeldanlagen mit ein bis zwei Jahren Laufzeit umgeschichtet wurden. Unter den Passiva erhöhten sich die Eigenmittel um 4,0 % auf 260,4 Mio. Euro, sodass sich die Eigenkapitalquote von 68,3 % auf 72,3 % verbesserte. Die langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen lagen bei 4,3 Mio. Euro (Vj. 3,6 Mio. Euro). Darin waren aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten von 0,9 Mio. Euro enthalten. Wie in den Vorjahren hatte Hermle keine Bankverbindlichkeiten. Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die sich insgesamt um 15,1 % auf 95,4 Mio. Euro verminderten, schlugen sich im Wesentlichen die kräftig von 54,0 Mio. Euro auf 39,7 Mio. Euro geschmälerten sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten nieder. Verantwortlich dafür waren die wegen des Nachfragerückgangs deutlich verringerten erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen. Das gegen Jahresende schwächere Geschäft führte darüber hinaus zu einer Reduzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 9,9 % auf 8,6 Mio. Euro. Grafik: Bilanzstruktur des Hermle-KonzernsAKTIVA scroll
Werte gerundet Grafik Eigenkapitalquote Hermle-Konzernscroll
Die Bilanzsumme der Hermle AG verringerte sich im Stichtagsvergleich um 2,9 % auf 276,7 Mio. Euro. Da sich die Eigenmittel im Gegenzug um 4,5 % auf 206,9 Mio. Euro erhöhten, verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 69,5 % auf 74,8 %. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage und Vergleich mit der PrognoseDie Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat ihre Marktstellung 2019 trotz rückläufiger Nachfrage behauptet. Der Konzernumsatz und das Betriebsergebnis erhöhten sich jeweils um gut 2 % auf 463,1 Mio. Euro bzw. 114,2 Mio. Euro. Damit lagen beide Werte im Rahmen der Prognose, die von einem stabilen bis leicht steigenden Konzernumsatz und einem Betriebsergebnis etwa auf Vorjahreshöhe ausging. Der Auftragseingang, der sich um rund 13 % auf 414,4 Mio. Euro verringerte, entwickelte sich etwas besser als vorhergesagt. Hier waren wir angesichts der konjunkturellen Abschwächung von einem Rückgang um bis zu 20 % ausgegangen. Der erwartete Nachfrageeinbruch setzte langsamer und später im Jahr ein, fiel im vierten Quartal aber umso stärker aus. Die Finanz- und Vermögenslage von Hermle wurde 2019 weiter gefestigt: Der operative Cashflow stieg leicht auf 94,6 Mio. Euro und die Eigenkapitalquote auf 72,3 %. Insgesamt beurteilt der Vorstand die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns im Geschäftsjahr 2019 als sehr solide. In den ersten Wochen des laufenden Jahres bis zur Abschlusserstellung wurde die Entwicklung des Unternehmens von einem zunehmend schwachen konjunkturellen Umfeld und der Zuspitzung der Corona-Krise beeinträchtigt. Weitere Leistungsindikatoren
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| 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
| Mitarbeiter (Stichtag 31.12.) | 977 * | 1.018 * | 1.086 * | 1.251 | 1.319 |
| Gesamtleistung in Mio. Euro | 362,4 | 394,2 | 407,7 | 455,1 | 464,7 |
Vielfalt und Toleranz hinsichtlich Geschlecht, Nationalität und Alter sowie gegenüber Menschen mit Behinderung haben bei Hermle einen hohen Stellenwert und werden entsprechend unterstützt. Ziel ist es, auf einen möglichst breiten und unterschiedlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können sowie dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Zur Erhöhung der Diversität in unserer Belegschaft streben wir vor allem den Ausbau der Frauenquote im gewerblich-technischen Bereich an. 2019 lag dieser Anteil in der Hermle AG ähnlich wie im Vorjahr bei rund 7 %. Deutlich mehr als 80 % aller Stellen sowie rund 90 % der Positionen auf den ersten beiden Managementebenen haben bei uns einen technischen Schwerpunkt. Sie erfordern eine Ausbildung in gewerblichen Berufen oder sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) - Felder, in denen Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind. Daher bemühen wir uns bei Neueinstellungen im technischen Bereich um eine mindestens proportionale Berücksichtigung von Frauen relativ zur Gesamtzahl der Bewerber. Im Berichtsjahr konnten wir für den Lernort Montage eine junge Ausbilderin aus unseren eigenen Reihen übernehmen.
Über Veranstaltungen in Schulen und sogenannte "Girls' Days" sprechen wir gezielt weibliche Nachwuchskräfte an. Die Angaben zum Anteil von Frauen in Führungspositionen bei Hermle finden sich in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f und 315d HGB.
Unsere steigenden internationalen Aktivitäten schaffen zunehmend Aufgaben für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Nationalitäten. Zum Ausbau unserer Position in wichtigen ausländischen Absatzmärkten und zur Intensivierung des Kundenkontakts stellen wir gezielt Muttersprachler aus den betreffenden Regionen ein.
Auch Menschen mit Behinderung bietet Hermle attraktive Arbeitsplätze. Die Schwerbehindertenquote bewegte sich in der Hermle AG 2019 mit rund 3 % auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
Wir wollen unsere Beschäftigten langfristig an das Unternehmen binden, um die umfangreichen Erfahrungen gerade älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen. Bei Interesse bieten wir aber auch Altersteilzeitmodelle an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in der Hermle AG wie im Vorjahr bei zwölf Jahren. Während der vergangenen zehn Jahre konnten 23 Personen ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum feiern, 2019 erstmals auch eine Frau. Das Durchschnittsalter der Belegschaft lag in der Berichtsperiode unverändert bei rund 37 Jahren.
In den ersten Wochen des Jahres 2020 setzte sich der seit dem vierten Quartal 2019 spürbare Nachfrageeinbruch im Inland erwartungsgemäß fort, während im Ausland ein moderaterer Rückgang zu beobachten war. Als Reaktion darauf haben wir im Rahmen unseres Konzepts des atmenden Unternehmens die Wochenarbeitszeit verringert und bezahlte produktionsfreie Tage eingelegt, die mit dem weiteren Abbau von Gleitzeitkonten einhergehen. Außerdem wurde das konjunkturelle Umfeld seit Jahresbeginn zunehmend durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Aufgrund der Unsicherheit im Umfeld, insbesondere im Warenverkehr, legte Hermle die Produktion ab dem 23. März bis Ostern still. Den Kunden stand das Unternehmen für Serviceleistungen und Ersatzteilversorgung sowie im Vertrieb aber unverändert zur Verfügung.
Darüber hinaus gab es nach Abschluss des Geschäftsjahres 2019 bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Ereignisse mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns.
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sieht sich als weltweit aktives, mittelständisches Unternehmen bei ihrer Tätigkeit vielfältigen Chancen und Risiken gegenüber. Dabei können Chancen häufig nur unter Inkaufnahme gewisser Risiken genutzt werden. Das Management von Chancen und Risiken ist daher ein grundlegender Bestandteil unserer Unternehmensführung und von wesentlicher Bedeutung für unsere langfristig positive Entwicklung. Grundsätzlich sollen Risiken möglichst nur dann eingegangen werden, wenn aus dem damit verbundenen Geschäft ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann.
Die Grundlage unseres Risiko- und Chancenmanagements bildet das konzernweite Planungs- und Controllingsystem. Es liefert uns frühzeitig Informationen über wichtige externe oder interne Veränderungen, aus denen Chancen oder Risiken für Hermle entstehen könnten. Die entsprechenden Erkenntnisse werden im Unternehmen regelmäßig und bereichsübergreifend erörtert. Im Rahmen dieser offenen Diskussion entwickeln wir geeignete Strategien zum Umgang mit den jeweiligen Chancen und Risiken.
Ergänzend zu unserem Risiko- und Chancenmanagement verfügen wir über ein Internes Kontrollsystem (IKS). Wesentliche Kernelemente des IKS sind eine generelle Trennung von zentralen Funktionen und ein grundsätzliches Vier-Augen-Prinzip in den für die Gesamtrisikosituation des Unternehmens wichtigen Bereichen und Geschäftsabläufen, die durch Zugriffsbeschränkungen in den EDV-Systemen zusätzlich abgesichert werden. Hinzu kommen die monatliche Analyse von Auftragseingängen, Umsätzen sowie wichtigen Aufwandspositionen und die Beobachtung der Entwicklung einzelner Kostenarten, um Abweichungen zeitnah festzustellen. Außerdem beinhalten Produkt- und Auftragskalkulation, Service, Lagerhaltung und Fertigung geeignete Kontrollmechanismen, um auffällige Veränderungen frühzeitig offenzulegen. 2019 wurde das IKS in den Bereichen Personal und Vertrieb ausgebaut.
Im Folgenden sind die für Hermle wichtigsten Risiken in der Reihenfolge ihrer Bedeutung beschrieben:
Markt- und Konjunkturrisiken - Die für unsere Branche typischen Nachfragezyklen können sich durch eine Verschlechterung der konjunkturellen Rahmenbedingungen verschärfen und Hermle sowohl direkt als auch indirekt belasten. Das bereits in den Vorjahren große Risiko aus dem unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat sich 2019 erhöht und dürfte aus unserer Sicht auch 2020 weiter zunehmen. Die daraus resultierende Investitionszurückhaltung in vielen Industriebereichen wird durch den Strukturwandel in der Automobilindustrie noch verstärkt. Derzeit nicht abzuschätzen sind außerdem die Risiken für die globale Konjunktur aus der Coronavirus-Pandemie. Außerdem wird die Situation durch die nach wie vor zunehmende Regelungsdichte und Bürokratisierung in Deutschland belastet, die einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung nicht zuträglich sind. Die aktuelle, lang andauernde Niedrigzinsphase könnte sich darüber hinaus negativ auf die Stabilität des Bankensektors und damit auf die Gesamtwirtschaft auswirken. Konjunkturschwankungen im normalen Umfang kann Hermle durch flexible Strukturen und Prozesse innerhalb des Konzepts des atmenden Unternehmens sehr gut ausgleichen. Unsere hohe Liquidität und Eigenkapitalquote sowie die daraus resultierende weitgehende Unabhängigkeit tragen zusätzlich dazu bei, dass Hermle auch Nachfrageschwankungen in größerem Ausmaß gut überstehen kann.
Wettbewerbsrisiken - Die weltweit gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung und die Investitionszurückhaltung insbesondere der Automobilindustrie werden den ohnehin intensiven Preis- und Wettbewerbsdruck in unserer Branche voraussichtlich vergrößern. Um diesem zu begegnen und die Kundenbindung zu stärken, setzt Hermle auf besonders hochwertige Maschinen, individuelle Systemlösungen und einen sehr kompetenten und zuverlässigen Service. Unsere sinnvoll strukturierte Produktpalette sowie der modulare Aufbau der Maschinen, Automations- und Digitalisierungskomponenten versetzen uns in die Lage, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten und zugleich die Kostenstrukturen solide halten zu können. Darüber hinaus profitieren wir von der gezielten Differenzierung unseres Angebots hinsichtlich unterschiedlicher Marktanforderungen.
Konzentrationstendenzen auf der Abnehmerseite und entsprechenden Abhängigkeiten wirkt Hermle mit regionaler und branchenspezifischer Diversifizierung sowie der Erschließung neuer Kunden und Märkte entgegen. Als Reaktion auf das Risiko aus insolvenzbedingten Zahlungsausfällen betreiben wir eine intensive Auftragsprüfung und ein umfassendes Forderungsmanagement.
Aufgrund der steigenden Internationalisierung in unserer Branche wächst auch die Wahrscheinlichkeit von Nachahmern kontinuierlich. Hermle konzentriert die F&E-Aktivitäten deshalb am Standort Gosheim, regelt Zugänge streng und produziert mit einer hohen Eigenfertigungstiefe. Ein gewisser Schutz resultiert ferner aus der grundsätzlich sehr großen Komplexität unserer Maschinen.
Innovations- und Produktrisiken - Gegen Innovationsrisiken wappnen wir uns durch den regelmäßigen Austausch mit Kunden, Systemlieferanten und anderen Marktteilnehmern. Diese Gespräche liefern uns wertvolle Informationen, um unser Angebot konsequent an den Anforderungen der Anwender auszurichten. Zudem sichern wir unsere technologische Führungsrolle durch intensive F&E-Aktivitäten. Produkthaftungsrisiken beugen wir durch umfangreiche Versuchsreihen vor der Markteinführung sowie geeignete Vertragsgestaltungen, Versicherungen und proaktive Servicemaßnahmen vor.
Produktionsrisiken - Das Risiko von Fertigungsausfällen reduzieren wir generell durch sorgfältige, vorbeugende und weitreichende Wartungs- sowie frühzeitige Investitionsmaßnahmen. Außerdem halten wir die Produktionsanlagen stets auf dem neuesten Stand der Technik. Effiziente Organisationsstrukturen ermöglichen einen reibungslosen Ablauf in der Fertigung. Dank der großen fachlichen Kompetenz unserer Mitarbeiter ist das Auftreten von Bedienfehlern sehr unwahrscheinlich. Zudem verfügen wir zum Teil über redundante Produktionsanlagen.
Qualitätsrisiken - Die hohe Qualität der Maschinen und Dienstleistungen - ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für Hermle - stellen wir durch ein systematisches Qualitätsmanagement, umfassende Prüfverfahren und Schulungen für unsere Beschäftigten sicher. Zum Erhalt des sehr guten Niveaus bei Dienstleistungen und der Ersatzteilversorgung bauen wir darüber hinaus unseren Service kontinuierlich aus.
Beschaffungsrisiken - Um stets in ausreichendem Umfang auf hochwertige Zukauf Materialien und -Komponenten zugreifen zu können und Beschaffungsengpässe zu vermeiden, wählt Hermle seine Lieferanten sorgfältig aus und arbeitet mit ihnen in fairen, meist langjährigen Partnerschaften zusammen. Das Risiko von Versorgungsausfällen wird soweit sinnvoll mit einer Second-Source-Strategie, einer rollierenden Bedarfsplanung sowie Sicherheitslägern verringert. Durch den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie besteht seit Anfang 2020 ein erhöhtes Risiko, dass unsere Lieferanten nicht auf notwendige Teile zugreifen können, die sie aus China beziehen. Hermle selbst kauft nicht direkt in China ein. Kritisch beobachten wir außerdem die wegen des Konjunkturabschwungs möglicherweise zunehmenden Finanzierungsrisiken bei Zulieferern. Die wachsenden Energieversorgungsrisiken, die aus dem Ausstieg aus der Atomkraft und der Energiewende resultieren, begrenzen wir teilweise durch eigene Blockheizkraftwerk-Anlagen.
IT-Risiken - Mit modernsten Technologien und redundanten Systemen in wichtigen Bereichen beugen wir Risiken auf dem Gebiet der IT so weit wie möglich vor. Hermle betreibt in Gosheim zwei gespiegelte Rechnerräume sowie einen zusätzlichen Raum zur Datensicherung in unterschiedlichen Gebäudeteilen und sorgt über konsequente Sicherheitsmechanismen für ein Höchstmaß an Datenschutz. Darüber hinaus sichern wir unsere Daten seit dem Jahreswechsel zusätzlich auf einer zum Teil redundanten Infrastruktur an unserem Standort Zimmern ob Rottweil. Diese Mechanismen werden in regelmäßigen Abständen von externen Spezialisten überprüft. Aufgrund der hohen Priorität, die das Thema Datensicherheit bei Hermle hat, schulen wir unsere Beschäftigten in diesem Bereich intensiv. Vollständig ausschließen lassen sich Ausfälle der IT dennoch nicht. Um im Ernstfall auf ausreichende Kapazitäten zugreifen zu können, haben wir 2019 eine Cyberversicherung abgeschlossen, über die wir Unterstützung durch externe Spezialisten mobilisieren können.
Personelle Risiken - Da unsere Mitarbeiter ihre Ausbildung überwiegend im Unternehmen durchlaufen und sich regelmäßig weiterqualifizieren, sind sie fachlich hoch kompetent. Hermle strebt danach, die ohnehin große Motivation und Zuverlässigkeit der Belegschaft durch interessante Aufgaben, möglichst langjährige Beschäftigungsverhältnisse und eigenverantwortliche Tätigkeiten zu steigern. Dem wegen der demografischen Entwicklung in Deutschland zunehmenden Fachkräftemangel begegnen wir, indem wir uns als attraktiver Arbeitgeber positionieren, überdurchschnittlich für die Ausbildung engagieren und den Anteil von Frauen an der Belegschaft insbesondere in technischen Bereichen fördern. Insgesamt stufen wir personelle Risiken als niedrig ein.
Finanzrisiken - Finanz- und Liquiditätsrisiken sind bei Hermle sehr gering, da wir größere Investitionsprojekte und das laufende Geschäft weitgehend innenfinanzieren, sehr konservativ bilanzieren und über eine hohe Eigenkapitalquote verfügen. Währungsrisiken werden durch geeignete Sicherungsgeschäfte minimiert, die - wie die übrigen Finanzrisiken - im Konzernanhang unter Punkt 29 im Detail beschrieben sind. Aus regelmäßig durchgeführten Betriebsprüfungen können steuerliche Risiken entstehen.
Gesamtrisikosituation - Die derzeit erkennbaren Risiken sind aus Sicht des Vorstands für Hermle beherrschbar. Sie stellen nach wie vor weder einzeln noch in Kombination eine Gefahr für den Bestand des Unternehmens dar.
Bedeutende Chancen für Hermle resultieren sowohl aus dem Umfeld als auch aus den Stärken des Unternehmens. Sie sind nachfolgend in diese Kategorien unterteilt dargestellt:
Großes Expansionspotenzial für Hermle sehen wir weiterhin im Trend zu Vernetzung und Automatisierung in der Fertigung (Industrie 4.0), der durch den demografisch bedingten Fachkräftemangel noch verstärkt wird. Hermle verfügt sowohl über die dafür notwendigen, qualitativ hochwertigen und extrem zuverlässigen Maschinen als auch über ein vielfältiges Angebot an entsprechenden Automations- und Digitalisierungsbausteinen, das wir kontinuierlich ausbauen.
Regional betrachtet bieten sich Hermle besonders im Ausland gute Wachstumschancen. Deshalb bauen wir unsere Stellung in wichtigen Märkten kontinuierlich aus und prüfen laufend zusätzliche interessante Absatzregionen. Die zunehmende Reife verschiedener Auslandsmärkte, auf denen Hermle bereits präsent ist, eröffnet uns darüber hinaus die Möglichkeit, dort künftig verstärkt höherwertige Bearbeitungszentren zu verkaufen.
Grundsätzlich besteht für Hermle die Chance eines über den Erwartungen liegenden Geschäftsverlaufs, falls sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen besser entwickeln als prognostiziert. Unser Konzept des atmenden Unternehmens sowie flexible Kapazitätsreserven und Prozesse führen generell zu hoher Liefer- und Reaktionsfähigkeit bei möglichen positiven Konjunkturausschlägen. Im Zuge eines gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs würden sich außerdem die Geschäfte unserer Kunden beleben und die Absatzchancen für unsere Produkte in der Folge zusätzlich steigen, da unsere Abnehmer in nachfragestarken Phasen in der Regel besonders leistungsfähige und zuverlässige Produktionsanlagen benötigen, wie sie Hermle herstellt.
Die bei den externen Chancen bereits genannten internen Erfolgsfaktoren Flexibilität und Qualität werden durch die hohe Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Hermle-Belegschaft verstärkt. Das Engagement, die Erfahrung und das Know-how unserer Mitarbeiter festigen darüber hinaus unsere technologisch führende Marktstellung und tragen dazu bei, dass wir Nachfrage- und Auslastungsschwankungen besser bewältigen und die Kundenbindung durch überzeugenden Service festigen können.
Dank unseres in der Vergangenheit erarbeiteten guten Rufs als zuverlässiger sowie qualitäts- und serviceorientierter Partner, der auf Kontinuität setzt, verfügen wir generell über eine starke Ausgangsposition, um in bereits bearbeiteten und neuen Marktsegmenten zusätzliche Kunden zu gewinnen. Zugleich steigern die hohe Zuverlässigkeit unserer Bearbeitungszentren sowie unser sehr aktuelles und bedarfsorientiertes Produktportfolio mit laufenden Innovationen die Chance auf neue Abnehmer und weitere Einsatzmöglichkeiten unserer Maschinen bei bestehenden Kunden. Außerdem verbessert das in den vergangenen Jahren um hochwertige, standardisierte und dadurch preiswerte 3- und 5-Achs-Modelle ausgebaute Maschinenangebot unsere Aussichten, neue Regionen zu erschließen.
Unsere solide Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung verschafft uns eine weitgehende finanzielle Unabhängigkeit und versetzt uns in die Lage, schnell auf Konjunkturschwankungen zu reagieren sowie konjunkturelle Durststrecken länger zu überstehen.
Die Aussichten für die Weltwirtschaft 2020 haben sich durch die Corona-Krise, die alle anderen Einflüsse überlagert, erheblich verschlechtert. Konjunkturprognosen sind zudem mit einer hohen Unsicherheit verbunden. In der ersten Märzhälfte veröffentlichte das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) einen neuen Ausblick, der auch mögliche Auswirkungen des Covid-19-Virus inkludiert. Das IfW geht dabei davon aus, dass die Krise zur Jahresmitte abflaut und dann eine Gegenbewegung entsteht. Demnach könnte das globale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 2 % wachsen. Für die ostasiatischen Schwellenländer wird in Summe eine verminderte Dynamik von 3,7 % vorhergesagt. In China dürfte das Wirtschaftswachstum sich zwar stark verlangsamen, mit 3,8 % im internationalen Vergleich aber überproportional hoch bleiben. Die Industrieländer sollen laut IfW 2020 mit 0,6 % in deutlich verringertem Tempo expandieren. Für die USA wird ein Plus von 1,5 % und somit abermals ein überdurchschnittlicher Verlauf prognostiziert. In der Euro-Zone dürfte die Wirtschaftsleistung dagegen um 1 % zurückgehen: Während sich einige nord- und osteuropäische Staaten hierzu überdurchschnittlich entwickeln könnten, wird für Italien, Spanien und Frankreich ein Minus erwartet. Auch die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht des IfW leicht um 0,1 % schrumpfen.
Der Maschinenbauverband VDMA rechnet damit, dass die Ausbreitung des Coronavirus die Branche spürbar zurückwirft. Vor der Krise wurde erwartet, dass sich der globale Umsatz mit Maschinen und Anlagen 2020 etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen und die Branche in Deutschland ausgehend von einem verringerten Auftragsbestand rund 2 % weniger umsetzen wird als 2019. Inzwischen prognostiziert der VDMA, soweit das die Entwicklung heute berechnen lässt, für 2020 im Inland ein reales Produktionsminus von 5 %.
Im deutschen Werkzeugmaschinenbau stellt sich die Situation nach Ansicht des Fachverbands VDW ähnlich dar, wobei die Ausschläge deutlich stärker sind. Nach dem Auftragsrückgang 2019 wird für 2020 auch ohne die Belastungen aus der Corona-Pandemie ein Produktionsminus um 18 % vorhergesagt.
Vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds rechnet auch Hermle im Jahr 2020 mit einem rückläufigen Geschäftsverlauf. Neben der seit Ende 2019 vor allem im Inland spürbaren generellen Nachfragezurückhaltung wird die Anfang März eingetretene Zuspitzung der Corona-Krise zu deutlichen zusätzlichen Belastungen führen und die damit verbundene Verringerung des Auftragseingangs noch länger andauern. Wann eine Trendwende einsetzen könnte, ist aus unserer Sicht aktuell nicht absehbar.
Derzeit halten wir im Konzern eine weitere Reduzierung der neuen Bestellungen im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentbereich für möglich. Als Risikofaktoren beobachten wir vor allem die weltweit äußerst unsicheren konjunkturellen Rahmenbedingungen und die entsprechend schwache Investitionsneigung in der Industrie, die von der Coronavirus-Pandemie erheblich verstärkt werden. Ungünstig wirkt sich außerdem die durch strukturelle Veränderungen und zunehmende Regulierung belastete Entwicklung der deutschen Automobilindustrie aus. Hiervon ist Hermle zwar kaum direkt, aber über verschiedene Abnehmergruppen wie zum Beispiel den Werkzeug- und Formenbau indirekt spürbar betroffen.
Der Konzernumsatz wird sich 2020 aus heutiger Sicht um bis zu etwa einem Drittel vermindern und das Betriebsergebnis wird überproportional zum Umsatz abnehmen. Hier dürften sich nicht nur die verringerte Auslastung, sondern auch die zu erwartende Intensivierung des Wettbewerbs bemerkbar machen. Da sich Dauer und Ausmaß der Corona-Pandemie sowie die Maßnahmen der Politik zur Eindämmung der Krise und deren Erfolg schwer vorhersehen lassen, sind verlässliche Prognosen momentan allerdings nicht möglich und auch eine schärfere Korrektur denkbar.
Auf die nachlassende konjunkturelle Dynamik und entsprechende Umsatzrückgänge sind wir grundsätzlich sehr gut vorbereitet, da wir die Produktionskapazitäten bis zu einem gewissen Grad mit unserem bereits mehrfach erprobten Konzept des atmenden Unternehmens bei unveränderter Belegschaft sehr flexibel anpassen können. Wegen der sich zuspitzenden Corona-Krise dürften die positiven Gleitzeitkonten bei großen Teilen unserer Belegschaft aber etwa ab Ende April auf null abgebaut sein und sich danach Kurzarbeit anschließen.
Auf der anderen Seite hat Hermle aufgrund der Flexibilität die Möglichkeit, schnell auf eine etwaige Umkehr des rückläufigen Branchentrends zu reagieren.
Trotz der erwarteten Ergebniseinbuße wird die Finanz- und Vermögenssituation von Hermle 2020 solide bleiben. Die Basis dafür bilden unsere hohe Eigenkapitelquote und die umfangreichen liquiden Mittel. Mit dem verminderten Bonusvorschlag für das Jahr 2019 wollen wir diese Basis zusätzlich kräftigen. Die Finanzierung der anstehenden Investitionsvorhaben sowie des operativen Geschäfts sollte daher unverändert aus Eigenmitteln und ohne die Aufnahme von Bankverbindlichkeiten möglich sein.
Im laufenden Jahr werden die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Hermle-Konzerns deutlich zunehmen. Der Schwerpunkt liegt auf Gebäuden und Anlagen für den Aufbau der neuen Blechfertigung am Standort Zimmern, die 2020 fertiggestellt werden soll. Hinzu kommen Investitionen in die Vergrößerung unserer Niederlassung in den USA, die voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2020 abgeschlossen wird, sowie in die weitere Digitalisierung unserer Prozesse von der Entwicklung bis zum Service.
Die Zahl der Hermle-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wird 2020 voraussichtlich weitgehend stabil bleiben. Aufgrund des schwierigen konjunkturellen Umfelds sollen frei werdende Stellen wenn möglich nicht neu besetzt werden.
Wegen der schwachen Inlandskonjunktur gewinnt der Ausbau unserer Aktivitäten im Ausland zunehmend an Bedeutung. Neben der Erweiterung unseres US-Standorts spielt dabei im laufenden Jahr auch die 2019 neu gegründete Niederlassung in Mexiko eine wichtige Rolle, über die wir uns in Mittelamerika stärker etablieren wollen. Im nächsten Schritt steht wie geplant die Gründung einer Vertriebsgesellschaft in Thailand auf unserer Agenda, um die Region Asien/Pazifik besser zu erschließen.
Unsere intensiven F&E-Aktivitäten führen wir 2020 mit unverminderter Intensität fort. Im Mittelpunkt stehen nach wie vor kontinuierliche technologische Verbesserungen unserer Maschinenreihen sowie Automations- und Digitalisierungsbausteine für die vernetzte Produktion (Industrie 4.0) bei unseren Kunden. Hierzu stellen wir im Jahresverlauf weitere Innovationen vor, beispielsweise das neue Handlingsystem HS flex Heavy für besonders schwere Bauteile und erweiterte Funktionalitäten unserer Digitalisierungskomponenten.
Auch an der vom VDMA initiierten Entwicklung einer universellen Schnittstelle für den Werkzeugmaschinenbau unter der Marke UMATI (universal machine tool interfacej beteiligt sich Hermle weiterhin. Damit soll eine standardisierte, offene, flexible und sichere Schnittstelle für die Anbindung von Werkzeugmaschinen an übergeordnete IT-Systeme in Produktionsumgebungen geschaffen werden.
Im Bereich generative Fertigung planen wir, im zweiten Halbjahr das erste Hybrid-Bearbeitungszentrum C 42 MPA in Betrieb zu nehmen, um so unser Angebot an generativen Fertigungs-Dienstleistungen für unsere Kunden zu vergrößern.
Einen zusätzlichen Entwicklungsschwerpunkt bildet die weitere Digitalisierung unserer eigenen Prozesse mit dem Ziel einer vernetzten Industrie 4.0-Produktion.
Der Vorstand der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sieht 2020 als ein herausforderndes Jahr mit sehr hohen Prognoseunsicherheiten. Wir gehen derzeit davon aus, dass sich der konjunkturbedingte, durch die Corona-Krise erheblich verstärkte Nachfragerückgang insbesondere im Inland fortsetzt und der Auftragseingang dementsprechend konzernweit möglicherweise nochmals im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentbereich abnimmt. Der Konzernumsatz dürfte sich um bis zu etwa einem Drittel und das Betriebsergebnis überproportional dazu reduzieren. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise sind auch größere Rückgänge nicht auszuschließen. Durch unser Konzept des atmenden Unternehmens können wir einerseits eine derartige Einbuße bis zu einem gewissen Maß ausgleichen, andererseits aber auch schnell auf eine etwaige Trendumkehr reagieren. Darüber hinaus ermöglicht es unsere solide Finanz- und Vermögenslage, auch einen längeren Konjunkturabschwung zu überstehen. Unabhängig von unserem aktuell schwierigen Umfeld bieten sich Hermle in Zukunft weiterhin gute Chancen, insbesondere durch den Trend zu Automation und Digitalisierung sowie in wachstumsstarken Auslandsmärkten. Diese Chancen werden wir nutzen, um eine langfristig positive Unternehmensentwicklung sicherzustellen.
Gosheim, im April 2020
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Der Vorstand
AKTIA
| Vorjahr | |||
| EUR | TEUR | ||
| A. ANLAGEVERMÖGEN | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.636.669,00 | 1.568 | |
| II. Sachanlagen | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 38.138.740,56 | 40.551 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 13.798.240,00 | 15.456 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 9.897.088,62 | 8.140 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.918.180,10 | 462 | |
| 64.752.249,28 | 64.609 | ||
| III. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.115.284,27 | 9.778 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 275.000,00 | 275 | |
| 3. Sonstige Ausleihungen | 5.000,00 | 5 | |
| 12.395.284,27 | 10.058 | ||
| 78.784.202,55 | 76.235 | ||
| B. UMLAUFVERMÖGEN | |||
| I. Vorräte | |||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 35.989.000,00 | 30.797 | |
| 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 17.159.000,00 | 17.571 | |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 16.419.000,00 | 15.232 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 806.321,57 | 1.091 | |
| 70.373.321,57 | 64.691 | ||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 41.301.470,02 | 45.506 | |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 10.889.338,27 | 8.815 | |
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 4.190.257,10 | 1.023 | |
| 56.381.065,39 | 55.344 | ||
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 70.608.626,91 | 88.110 | |
| 197.363.013,87 | 208.145 | ||
| C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 556.178,07 | 532 | |
| 276.703.394,49 | 284.912 | ||
|
PASSIVA |
|||
| Vorjahr | |||
| EUR | TEUR | ||
| A. EIGENKAPITAL | |||
| I. Gezeichnetes Kapital | 15.000.000,00 | 15.000 | |
| II. Kapitalrücklage | 2.873.679,64 | 2.874 | |
| III. Gewinnrücklagen | |||
| 1. Gesetzliche Rücklage | 1.500.000,00 | 1.500 | |
| 2. Andere Gewinnrücklagen | 103.517.484,00 | 103.517 | |
| 105.017.484,00 | 105.017 | ||
| IV. Bilanzgewinn | 83.991.629,44 | 75.119 | |
| 206.882.793,08 | 198.010 | ||
| B. RÜCKSTELLUNGEN | |||
| 1. Steuerrückstellungen | 554.217,01 | 3.624 | |
| 2. Sonstige Rückstellungen | 41.521.511,80 | 40.256 | |
| 42.075.728,81 | 43.880 | ||
| C. VERBINDLICHKEITEN | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0,00 | 0 | |
| 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 12.685.365,42 | 22.889 | |
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.939.011,32 | 5.918 | |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.428.009,98 | 3.374 | |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 7.100.481,68 | 10.305 | |
| 27.152.868,40 | 42.486 | ||
| D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 592.004,20 | 536 | |
| 276.703.394,49 | 284.912 | ||
| Vorjahr | |||
| EUR | TEUR | ||
| 1. Umsatzerlöse | 424.868.676,48 | 417.588 | |
| 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 521.000,00 | 1.146 | |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.258.831,18 | 1.236 | |
| 4. Gesamtleistung | 426.648.507,66 | 419.970 | |
| 5. Sonstige betriebliche Erträge | 6.948.662,38 | 5.413 | |
| 6. Materialaufwand | |||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 174.686.642,18 | 174.421 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | 15.927.075,06 | 190.613.717,24 | 15.568 189.989 |
| 7. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | 72.176.432,23 | 68.574 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 12.247.661,26 | 11.447 | |
| 84.424.093,49 | 80.021 | ||
| 8. Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 7.964.981,20 | 7.604 | |
| 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 50.075.536,40 | 46.285 | |
| 10. Betriebsergebnis | 100.518.841,71 | 101.484 | |
| 11. Erträge aus Beteiligungen und Zuschreibungen auf Finanzanlagen | 9.916.028,82 | 8.548 | |
| 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 13.750,00 | 14 | |
| 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 166.693,54 | 271 | |
| 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0,00 | 131 | |
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 128.763,44 | 129 | |
| 16. Finanz- und Beteiligungsergebnis | 9.967.708,92 | 8.573 | |
| 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 26.327.156,78 | 27.503 | |
| 18. Ergebnis nach Steuern | 84.159.393,85 | 82.554 | |
| 19. Sonstige Steuern | 237.100,18 | 248 | |
| 20. Jahresüberschuss | 83.922.293,67 | 82.306 | |
| 21. Gewinnvortrag | 69.335,77 | 313 | |
| 22. Einstellung in andere Gewinnrücklagen | 0,00 | -7.500 | |
| 23. Bilanzgewinn | 83.991.629,44 | 75.119 | |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||
| 1.1.2019 EUR |
Zugänge EUR |
Umbuchungen EUR |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 7.090.141,13 | 631.861,74 | 0,00 |
| Sachanlagen | |||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 66.616.365,15 | 223.098,88 | 0,00 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 47.966.686,43 | 1.497.499,61 | 6.780,00 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 24.256.927,33 | 4.219.451,60 | 442.874,86 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 461.685,44 | 2.906.149,52 | -449.654,86 |
| 139.301.664,35 | 8.846.199,61 | 0,00 | |
| Finanzanlagen | |||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 9.778.035,34 | 2.337.248,93 | 0,00 |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 275.000,00 | 0,00 | 0,00 |
| Sonstige Ausleihungen | 5.000,00 | 0,00 | 0,00 |
| 10.058.035,34 | 2.337.248,93 | 0,00 | |
| 156.449.840,82 | 11.815.310,28 | 0 00 | |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||
| Abgänge EUR |
Währungsanpassung EUR |
31.12.2019 EUR |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 12.130,82 | 7,08 | 7.709.879,13 |
| Sachanlagen | |||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1.598.275,86 | 0,00 | 65.241.188,17 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.694.669,31 | 0,00 | 47.776.296,73 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.312.914,01 | 3.837,00 | 27.610.176,78 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 2.918.180,10 |
| 4.605.859.18 | 3.837,00 | 143.545.841,78 | |
| Finanzanlagen | |||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 12.115.284,27 |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 275.000,00 |
| Sonstige Ausleihungen | 0,00 | 0,00 | 5.000,00 |
| 0,00 | 0,00 | 12.395.284,27 | |
| 4.617.990,00 | 3.844,08 | 163.651.005,18 | |
| Kumulierte Abschreibungen | |||
| 1.1.2019 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 5.522.626,47 | 562.707,40 | 12.130,82 |
| Sachanlagen | |||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 26.064.894,31 | 1.626.473,88 | 588.920,58 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 32.510.671,43 | 2.955.359,61 | 1.487.974,31 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 16.116.782,81 | 2.820.440,31 | 1.226.401,40 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 74.692.348,55 | 7.402.273,80 | 3.303.296,29 | |
| Finanzanlagen | |||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Sonstige Ausleihungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
| 80.214.975,02 | 7.964.981,20 | 3.315.427,11 | |
| Kumulierte Abschreibungen | Buchwerte | ||
| Währungsanpassungen EUR |
31.12.2019 EUR |
31.12.2019 EUR |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 7,08 | 6.073.210,13 | 1.636.669,00 |
| Sachanlagen | |||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 0,00 | 27.102.447,61 | 38.138.740,56 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 0,00 | 33.978.056,73 | 13.798.240,00 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.266,44 | 17.713.088,16 | 9.897.088,62 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 2.918.180,10 |
| 2.266,44 | 78.793.592,50 | 64.752.249,28 | |
| Finanzanlagen | |||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 12.115.284,27 |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 275.000,00 |
| Sonstige Ausleihungen | 0,00 | 0,00 | 5.000,00 |
| 0,00 | 0,00 | 12.395.284,27 | |
| 2.273,52 | 84.866.802,63 | 78.784.202,55 | |
| Buchwerte 31.12.2018 EUR |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.567.514,66 |
| Sachanlagen | |
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 40.551.470,84 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 15.456.015,00 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 8.140.144,52 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 461.685,44 |
| 64.609.315,80 | |
| Finanzanlagen | |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 9.778.035,34 |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 275.000,00 |
| Sonstige Ausleihungen | 5.000,00 |
| 10.058.035,34 | |
| 76.234.865,80 |
Der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den besonderen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat ihren Sitz in Gosheim und ist beim Amtsgericht Stuttgart unter der Nummer HRB 460397 im Handelsregister eingetragen. Die Angaben im Anhang erfolgen, sofern nicht anders vermerkt, in Tausend Euro.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden einige Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang gem. § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert beibehalten.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um die planmäßige Abschreibung.
Das Sachanlagevermögen ist auf der Grundlage der Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Eigenleistungen werden mit den direkt zurechenbaren Kosten zuzüglich anteiliger Gemeinkosten bilanziert.
Für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2008 liegt für die planmäßigen Abschreibungen die lineare Methode zugrunde. In früheren Geschäftsjahren wurde degressiv abgeschrieben, sofern dies zu höheren Beträgen führte. Es wurden dabei die steuerlich zulässigen Höchstsätze angesetzt.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Anschaffungsjahr voll abgeschrieben. Als geringwertige Wirtschaftsgüter zählen Gegenstände im Wert von unter 800 Euro.
Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und beim Sachanlagevermögen werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt.
Zugänge werden im Jahr des Zugangs zeitanteilig abgeschrieben.
Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder gegebenenfalls mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine dauernde Wertminderung vorliegt.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit steuerlich zulässigen Wertansätzen. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten die angemessenen und notwendigen Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie darauf entfallende steuerlich aktivierungspflichtige Verwaltungskosten. Auf länger lagernde Bestände werden ausreichende Abwertungen vorgenommen. Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt.
Die erhaltenen Anzahlungen von Kunden werden auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und nicht aktivisch abgesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Mögliche Ausfallrisiken bei den Forderungen sind durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.
Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken für ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden unter Berücksichtigung eines eventuellen Kostentrends auf den Barwert abgezinst.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.
Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind mit dem abgegrenzten Erfüllungsbetrag angesetzt.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Aktiva und Passiva der Niederlassung in Prag / Tschechische Republik, der Niederlassung Hermle Nordic, Odense / Dänemark sowie der Niederlassung in Warschau / Polen werden ebenfalls zum Devisenkassamittelkurs in den Abschluss der Hermle AG einbezogen. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen umgerechnet.
Die Entwicklung und Aufteilung des Anlagevermögens sind im Anlagenspiegel dargestellt. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG war 2019 an folgenden Gesellschaften beteiligt:
Das Nennkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 1.023. Die Gesellschaft vertreibt das Produktprogramm der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG in der Bundesrepublik als Direktvertrieb auf Provisionsbasis. Der Jahresüberschuss des Berichtsjahres 2019 betrug T-Euro 3.896 (Vj. T-Euro 3.209). Das Eigenkapital, an dem Hermle zu 100% beteiligt ist, beträgt T-Euro 22.321 (Vj. T-Euro 23.425). Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende von T-Euro 5.000 an die Hermle AG ausgeschüttet.
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat die Anteile der Mitgesellschafter mit notariellem Vertrag vom 9. Januar 2018 rückwirkend zum 1. Januar 2018 hinzuerworben. Damit steht die Gesellschaft seit 1. Januar 2018 zu 100% im Eigentum der Hermle AG. Das Nennkapital der Gesellschaft beträgt unverändert T-Euro 1.000. Geschäftszweck des Unternehmens sind die Projektierung und Ergänzung der Hermle Standardmaschinen um kundenspezifische Elemente wie die Einbindung in Fertigungssysteme sowie damit zusammenhängende Vorrichtungen oder Programme zur Anpassung an spezifische Fertigungsteile. Im Geschäftsjahr 2019 ergab sich ein Gewinn von T-Euro 777 (Vj. T-Euro 811). Das Eigenkapital beträgt nach Ausschüttung einer Dividende in Höhe von T-Euro 400 nun T-Euro 3.197 (Vj. T-Euro 2.820).
Neben der Erbringung von Dienstleistungen für die Hermle AG ist das Ziel der Gesellschaft, die möglichen Produktionsanwendungen eines patentrechtlich geschützten Verfahrens für die Herstellung und Bearbeitung komplexer metallischer Körper zu produktionssicheren Verfahren weiterzuentwickeln. Die Gesellschaft steht zu 100% im Eigentum der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Jahresüberschuss von T-Euro 161 (Vj. T-Euro 13). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 373 (Vj. T-Euro 212).
Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-CHF 250 bzw. umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 230 (Vj. T-Euro 222). Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb sowie Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in der Schweiz. Es ergab sich im Geschäftsjahr 2019 ein Jahresüberschuss von umgerechnet T-Euro 843 (Vj. T-Euro 394). Das Eigenkapital beträgt T-Euro 6.546 (Vj. T-Euro 5.493).
Die Rechtsform der Gesellschaft wurde zum 31.12.2018 von einer LLC in eine INC. geändert. Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG unverändert zu 100% beteiligt ist, beträgt T-USD 500 bzw. umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 445 (Vj. T-Euro 437). Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb, Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in Nordamerika. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Jahresüberschuss von T-Euro 1.496 erzielt (Vj. T-Euro 1.443). Das Eigenkapital beträgt T-Euro 9.756 (Vj. T-Euro 8.104).
Die Gesellschaft entstand durch die Ausgliederung der bisherigen Hermle USA LLC, die bisher als Betriebsstätte der Hermle AG das Grundstück und Betriebsgebäude in Franklin an die operative Hermle Gesellschaft in den USA vermietet hat. Das Nennkapital der in Franklin registrierten Gesellschaft beträgt T-USD 2.542 und wird zu 100% durch die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehalten. Die Gesellschaft hält und verwaltet weiterhin das Grundstück und Betriebsgebäude der Hermle USA Inc. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Gewinn von T-EUR 96. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-EUR 2.359.
Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-Euro 100. Geschäftszweck der Gesellschaft sind Vertrieb sowie Betreuung und Service von Hermle-Maschinen in den Niederlanden und Belgien. Im Geschäftsjahr 2019 fiel ein Jahresüberschuss von T-Euro 1.027 (Vj. T-Euro 1.151) an. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 2.428 (Vj. T-Euro 3.901). Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende von T-Euro 2.500 an die Hermle AG ausgeschüttet.
Das Nennkapital der Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 100% beteiligt ist, beträgt T-Euro 100. Im Geschäftsjahr 2019 ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von T-Euro 784 (Vj. T-Euro 928). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 990 (Vj. T-Euro 1.126). Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende von T-Euro 920 an die Hermle AG ausgeschüttet.
Das Nennkapital der in das Handelsregister Schaffhausen eingetragenen Gesellschaft, an der die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zu 99,8% beteiligt ist, beträgt T-CHF 500. Dies entspricht umgerechnet zum Stichtagskurs T-Euro 461 (Vj. T-Euro 444). Geschäftszweck sind Vertrieb und Service für Hermle-Maschinen in den GUS-Staaten und weiteren Export-Märkten, insbesondere in Osteuropa. Dazu hat die Gesellschaft im November 2005 ein Tochterunternehmen in Moskau gegründet. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Gewinn von umgerechnet T-Euro 2.174 (Vj. T-Euro 1.248). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 6.423 (Vj. T-Euro 5.202). Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende von T-CHF 1.250 an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Das Nennkapital der in Moskau registrierten Gesellschaft beträgt 4 Mio. Rubel und wird zu 100% durch die Hermle WWE AG gehalten. Geschäftszweck sind Wartung und Service für Hermle-Maschinen in den GUS-Staaten. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Gewinn von umgerechnet T-Euro 374 (Vj. T-Euro 174). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt umgerechnet T-Euro 1.327 (Vj. T-Euro 836).
Das Nennkapital der in Uljanovsk registrierten Gesellschaft beträgt nach Durchführung einer Kapitalerhöhung von T-Rubel 30.000 im Dezember 2018 T-Rubel 45.010 (Vj. T-Rubel 45.010) und wird zu 100% durch die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehalten. Die Gesellschaft hat in 2015 ein Grundstück zur späteren Nutzung für einen weiteren Vertriebs- und Service Standort in Russland erworben. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Verlust von T-Euro 138 (Vj. Verlust T-Euro 18). Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-Euro 449 (Vj. T-Euro 515).
Das Nennkapital der in Queretaro registrierten Gesellschaft beträgt T-MXN 2.500 und wird zu 99% durch die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehalten und die übrigen 1% durch die HPV, Hermle Vertriebs GmbH. Geschäftszweck sind Vertrieb und Service für Hermle-Maschinen. Im Geschäftsjahr 2019 entstand ein Verlust von T-EUR 11. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T-EUR 107.
Die Vorräte gliedern sich wie folgt auf:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 35.989 | 30.797 |
| Unfertige Erzeugnisse / Unfertige Leistungen | 17.159 | 17.571 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 16.419 | 15.232 |
| Geleistete Anzahlungen auf Vorräte | 806 | 1.091 |
| 70.373 | 64.691 |
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betreffen:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 41.301 | 45.506 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 10.889 | 8.815 |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 4.190 | 1.023 |
| 56.380 | 55.344 |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T-Euro 10.200 (Vj. T-Euro 8.815).
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Rückerstattungsansprüche auf Steuern in Höhe von T-Euro 3.264 (Vj. T-Euro 70), Rückerstattungsansprüche aus sozialer Sicherheit von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) sowie Rückkaufswerte von Lebensversicherungen, kurzfristige Darlehen und Forderungen aus Rücksendungen.
Der Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt T-Euro 1.983 (Vj. T-Euro 2.184). Die übrigen Forderungen haben ausschließlich Restlaufzeiten von unter einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen T-Euro 44 (Vj. T-Euro 66).
Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Guthaben bei Kreditinstituten | 70.605 | 88.101 |
| Kassenbestand | 4 | 9 |
| 70.609 | 88.110 |
Die Rechnungsabgrenzungsposten setzen sich vor allem aus Messe- und Wartungskosten, Mieten, Beiträgen sowie Kfz-Steuern zusammen.
Das Grundkapital ist eingeteilt in 4.000.000 Stück Stamm- und 1.000.000 Stück Vorzugsaktien. Das Grundkapital stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| 4.000.000 Stück Stammaktien | 12.000 | 12.000 |
| 1.000.000 Stück Vorzugsaktien | 3.000 | 3.000 |
| Gesamtes gezeichnetes Grundkapital | 15.000 | 15.000 |
Die Kapitalrücklagen stammen aus der Veräußerung der eigenen Anteile in früheren Geschäftsjahren.
Die Gewinnrücklagen entwickelten sich wie folgt:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Gesetzliche Gewinnrücklagen | 1.500 | 1.500 |
| Andere Gewinnrücklagen | ||
| Stand zum 01.01. | 103.517 | 96.017 |
| Entnahme im Geschäftsjahr | 0 | 0 |
| Einstellung im Geschäftsjahr | 0 | 7.500 |
| 103.517 | 103.517 | |
| Summe Gewinnrücklagen zum 31.12. | 105.017 | 105.017 |
Im Geschäftsjahr wurden T-Euro 0 den Gewinnrücklagen zugeführt. Im Vorjahr wurden T-Euro 7.500 den anderen Gewinnrücklagen zugeführt.
Der Bilanzgewinn entwickelt sich wie folgt:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Bilanzgewinn zum 01.01. | 75.119 | 75.362 |
| Ausschüttung | -75.050 | -75.050 |
| Nicht abgerufene Dividende | 1 | 1 |
| Einstellung Gewinnrücklagen | 0 | 0 |
| 70 | 313 | |
| Jahresüberschuss | 83.922 | 82.306 |
| Entnahme Gewinnrücklagen | 0 | 0 |
| Einstellung in Gewinnrücklagen gem. § 16 Abs. 3 der Satzung | 0 | -7.500 |
| Bilanzgewinn zum 31.12. | 83.992 | 75.119 |
Vom Vorstand wurde in der Aufsichtsratssitzung am 18.03.2020 vorgeschlagen, der Hauptversammlung aus dem Bilanzgewinn 2019 in Höhe von T-Euro 83.992 einen Betrag in Höhe von T-Euro 50.050 durch Zahlung einer Dividende in Höhe von insgesamt EUR 10,00 je Stamm- und Euro 10,05 je Vorzugsaktie auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von T-Euro 33.942 auf neue Rechnung vorzutragen. Dieser Dividendenvorschlag wird auf der Aufsichtsratssitzung vom 28.04.2020 gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat auf Basis der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie erneut bewertet werden.
Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Steuerrückstellungen | 554 | 3.624 |
| Sonstige Rückstellungen | 41.522 | 40.256 |
| 42.076 | 43.880 |
Die sonstigen Rückstellungen wurden nach § 249 Abs. 1 HGB gebildet. Sie betreffen Rückstellungen für Personalkosten, für Gewährleistung und Kulanz, offene Leistungen und sonstige Einkaufs- und Vertriebsrisiken sowie für eine Vielzahl weiterer Verbindlichkeiten, die dem Grunde und/oder ihrer endgültigen Höhe nach noch nicht feststehen.
Die Verbindlichkeiten betreffen im Einzelnen:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 0 |
| - davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | (0) | (0) |
| Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 12.685 | 22.889 |
| - davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | (12.685) | (22.889) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.939 | 5.918 |
| - davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | (3.939) | (5.918) |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.428 | 3.374 |
| - davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | (3.428) | (3.374) |
| Übrige Verbindlichkeiten | 7.101 | 10.305 |
| - davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | (7.101) | (10305) |
| - davon aus Steuern | (2.323) | (5.765) |
| - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | (28) | (94) |
| Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten | ||
| bis 1 Jahr | 27.153 | 42.486 |
| 1 bis 5 Jahre | 0 | 0 |
| mehr als 5 Jahre | 0 | 0 |
| 27.153 | 42.486 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen jeweils vollständig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte.
Im Rechnungsabgrenzungsposten sind vor allem bereits fakturierte, aber erst in zukünftigen Perioden zu erbringende Dienstleistungen sowie Folgeperioden betreffende Mieteinnahmen erfasst.
Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:
| 2019 T-Euro |
2018 T-Euro |
|
| Bundesrepublik Deutschland | 198.677 | 187.823 |
| Andere Länder | 226.192 | 229.765 |
| 424.869 | 417.588 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T-Euro 1.161 (Vj. T-Euro 1.033) sowie Erträge aus der Veräußerung von Anlagevermögen in Höhe von T-Euro 1.350 (Vj. T-Euro 691). Zusätzlich sind wie im Vorjahr Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen sowie Versicherungsentschädigungen enthalten. Es fielen Währungsgewinne in Höhe von T-Euro 1.808 (Vj. T-Euro 635) an.
Die Materialaufwendungen betreffen:
| 2019 T-Euro |
2018 T-Euro |
|
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 174.687 | 174.421 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 15.927 | 15.568 |
| 190.614 | 189.989 |
Die Personalaufwendungen beinhalten:
| 2019 T-Euro |
2018 T-Euro |
|
| Löhne und Gehälter | 72.176 | 68.574 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen | ||
| für Altersversorgung | 12.248 | 11.447 |
| 84.424 | 80.021 |
Es fielen wie im Vorjahr keine Aufwendungen für Altersversorgung an. Es wurden durchschnittlich beschäftigt:
| 2019 | 2018 | |
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 437 | 410 |
| Angestellte | 506 | 489 |
| Auszubildende | 91 | 78 |
| Summe | 1.034 | 977 |
Die Angabe der Vorstandsbezüge erfolgt entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Juli 2016 nicht individualisiert, sondern für den Gesamtvorstand. Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen T-Euro 3.211. Davon entfallen T-Euro 693 auf Grundvergütungen inkl. Pkw-Nutzung und Direktversicherungen. Im Berichtsjahr fielen erfolgsabhängige Bestandteile in Höhe von T-Euro 2.518 an. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf T-Euro 80.
Die Abschreibungen betreffen ausschließlich Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen. Im Geschäftsjahr sind in der Hermle AG außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T-Euro 14 (Vj. T-Euro 5) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen wie im Vorjahr überwiegend Aufwendungen für Vertrieb, Service und Verwaltung, für Mieten und Leasingraten sowie Instandhaltungsaufwendungen für Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Aus der Währungsumrechnung ergeben sich Aufwendungen in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0).
Für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sind im Jahr 2019 Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von T-Euro 220 (Vj. T-Euro 190) berechnet worden. Davon entfallen T-Euro 20 auf das Vorjahr. Darüber hinaus wurden im laufenden Jahr T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) für andere Bestätigungsleistungen, T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) für Steuerberatungsleistungen und T-Euro 4 (Vj. T-Euro 0) für sonstige Leistungen berechnet.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis gliedert sich wie folgt:
| 2019 T-Euro |
2018 T-Euro |
|
| Erträge aus Beteiligungen | 9.916 | 8.548 |
| Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 14 | 14 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 167 | 271 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0 | -131 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -129 | -129 |
| + 9.968 | + 8.573 |
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen Dividendenausschüttungen der Hermle WWE AG in Höhe von T-Euro 1.096 (Vj. T-Euro 4.190), der Hermle Vertriebs GmbH in Höhe von TEuro 5.000 (Vj. T-Euro 0), der Hermle Systemtechnik GmbH in Höhe von T-Euro 400 (Vj. T-Euro 400) und der Hermle Italia S.R.L. in Höhe von T-Euro 920 (Vj. T-Euro 600) sowie der Hermle Nederland B.V. in Höhe von T-Euro 2.500 (Vj. T-Euro 0).
Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens enthalten Erträge gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T-Euro 14 (Vj. T-Euro 14). Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten Zinsen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0).
Die Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens betrafen im Vorjahr die vom Zeitverlauf abhängige zinsbedingte Abwertung der über dem Nennwert erworbenen festverzinslichen Wertpapiere.
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Beträge aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von T-Euro 29 (Vj. T-Euro 34) enthalten.
Die Steuern betreffen:
| 2019 T-Euro |
2018 T-Euro |
|
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | 26.327 | 27.503 |
| Sonstige Steuern | 237 | 248 |
| 26.564 | 27.751 |
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr. Daneben sind Steuerzahlungen für frühere Geschäftsjahre enthalten.
Die sonstigen Steuern entfallen wie im Vorjahr vor allem auf laufende Kfz- und Grundsteuern. Daneben sind Kostensteuern für ausländische Repräsentanzen enthalten.
Am Bilanzstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen:
| 31.12.2019 T-Euro |
31.12.2018 T-Euro |
|
| Haftungsverhältnisse | ||
| Haftung aus Genossenschaftsanteilen | 5 | 5 |
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen | ||
| Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen, fällig bis 1 Jahr | 207 | 214 |
| fällig ab 1 Jahr bis 5 Jahre | 153 | 212 |
| fällig nach 5 Jahren | 0 | 0 |
Zum 31. Dezember 2019 waren durch die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG Devisentermingeschäfte im Volumen von 32,7 Mio. Euro (Vj. 27,2 Mio. Euro) abgeschlossen. Der Marktwert dieser Geschäfte am Stichtag entspricht insgesamt einem Vermögenswert von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) und einer Schuld bzw. rechtlichen Verpflichtung von T-Euro 273 (Vj. T-Euro 364). Diese Geschäfte dienen einerseits zur Absicherung der zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Bankgutguthaben in Fremdwährung, darüber hinaus zusätzlich der Absicherung von zum Stichtag bilanziell noch nicht erfassten, aber erwarteten Cashflows.
Neben Tochterunternehmen kommen als nahe stehende Unternehmen und Personen zusätzlich grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats und Aktionäre mit maßgeblichem Einfluss in Betracht. Die Transaktionen werden zu marktüblichen Bedingungen abgewickelt.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in den Kapiteln Nachtragsbericht und Prognosebericht innerhalb des zusammengefassten Lageberichts dargestellt. Die Risiken und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten aus dieser Pandemie sind weiterhin als sehr hoch einzuschätzen. Sonstige Ereignisse mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns liegen nicht vor.
Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex mit Ausnahme verschiedener Einzelpunkte nicht entsprochen wird. Zur Begründung weisen wir darauf hin, dass sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG an den von ihr bisher schon praktizierten Grundsätzen einer offenen Informationspolitik orientiert, die im Rahmen der Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats umgesetzt wurde. Den gesetzlichen Anforderungen wird dabei vollumfänglich entsprochen.
Die Umsetzung von darüber hinausgehenden Empfehlungen des Corporate Governance Kodex halten Vorstand und Aufsichtsrat aus verschiedenen Gründen für nicht angezeigt. Den Empfehlungen unter 2.3 wird nicht entsprochen, da die stimmberechtigten Stammaktien der Hermle AG nicht börsennotiert sind. Den Empfehlungen unter 3. und 4. wird nicht entsprochen, da die geltenden gesetzlichen Regelungen zusammen mit der Geschäftsordnung von Vorstand und Aufsichtsrat als vollständig ausreichend beurteilt werden. Hinzu kommt, dass vom Kodex angesprochene "externe Experten" nicht bemüht werden. Die Kodex-Regelungen zu 5. sind daneben unserer Meinung nach auf internationale DAX-Großkonzerne zugeschnitten, nicht jedoch auf ein mittelständisches Unternehmen mit einer begrenzten Zahl von Stammaktionären, die zum Teil persönlich in den Aufsichtsratsgremien vertreten sind. Auch den Empfehlungen unter Punkt 6. wird nicht entsprochen, da die gesetzlichen Regelungen ausreichend sind. Hinzu kommt, dass hier verschiedene Themen geregelt werden, die für Hermle auch wegen der Zusammensetzung der Vorzugsaktionäre irrelevant sind. Den Empfehlungen unter 7. wird nicht entsprochen, da ebenfalls nicht relevante Felder wie Aktienoptionen geregelt werden, zusätzlich aber Kostengründe entgegenstehen. Insgesamt hat sich Hermle wegen der in Relation geringeren Marktkapitalisierung der Gesellschaft, der Aktionärsstruktur, der bisher sehr schlanken und damit effizienten Unternehmensorganisation sowie den mit einer vollen Umsetzung verbundenen zusätzlichen Kosten für die nur sehr begrenzte Realisierung des DCGK entschieden.
Hermle entspricht allerdings neben allen gesetzlichen Regelungen verschiedenen Einzelempfehlungen des Kodex, die im Folgenden aufgeführt werden:
3.10.: Veröffentlichung der Entsprechenserklärung auf der Internetseite über 5 Jahre
4.2.1.: Vorstand mit mehreren Personen
7.1.1.: Unterrichtung von Anteilseignern und Dritten
Diese Erklärung steht der Allgemeinheit dauerhaft auf der Hermle Homepage https://www.hermle.de/de/investor relations/pflichtveroeffentlichungen/kodex 161 aktg zur Einsicht zur Verfügung.
Günther Beck
Franz-Xaver Bernhard
Mitglied des Aufsichtsrats der VOLLMER Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach/Riss
Benedikt Hermle
Dietmar Hermle, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Unternehmer, früher Sprecher des Vorstands der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:
Präsident des Verwaltungsrats der Hermle WWE (Worldwide Export) AG, Neuhausen/Schweiz
Lothar Hermle, Stellvertretender Vorsitzender
Industriemeister
Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Stellvertretende Vorsitzende
Rechtsanwältin
Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien: Vorsitzende des Aufsichtsrats der AdCapital AG, Tuttlingen
Dr. Wolfgang Kuhn
Sprecher des Vorstands der Südwestbank AG, Stuttgart bis 02.09.2019 Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Concept AG, Stuttgart, seit 05.12.2019 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der KIWI Financial Living AG, Heidelberg bis 30.06.2019
Vorsitzender des Beirats der Vertiva Family Office GmbH, Stuttgart, bis 26.02.2019
Gerd Grewin *
Betriebsratsvorsitzender
Industriemeister, Steuerungs- und Regelungstechniker
Andreas Borho *
Industriekaufmann
Günther Leibinger, Ehrenmitglied
Unternehmer
*)
gewählte Arbeitnehmervertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG vermittelt und im gemeinsamen Lagebericht von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und Konzern der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.
Gosheim, 7. April 2020
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Günther Beck
Franz-Xaver Bernhard
Benedikt Hermle
Wir haben den Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft.
Darüber hinaus haben wir den Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde (nachfolgend: zusammengefasster Lagebericht), der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnen Erkenntnisse
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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und |
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vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren die folgenden Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
1. Bewertung des Vorratsvermögens
2. Ansatz und Bewertung der sonstigen Rückstellungen
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
a. Sachverhalt und Problemstellung
b. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
c. Verweis auf weitergehende Informationen
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
a. Sachverhalt und Problemstellung
Im Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wird unter dem Bilanzposten "Vorräte" ein Vorratsvermögen in Höhe von insgesamt 70,4 Mio. Euro ausgewiesen. Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt mit den Anschaffungskosten bzw. den Herstellungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Werts ist dabei in hohem Maße von den Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter abhängig. Da insoweit ein Risiko besteht, dass die Bewertung des Vorratsvermögens nicht innerhalb einer sachgerechten Bandbreite liegt, war dieser Sachverhalt aus unserer Sicht im Rahmen der Prüfung von besonderer Bedeutung.
b. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst das methodische Vorgehen zur Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Werts nachvollzogen. Des Weiteren haben wir die Angemessenheit der wesentlichen Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter anhand der Vergangenheit beurteilt.
Darüber hinaus haben wir uns davon überzeugt, dass das Ergebnis der Vorratsbewertung im Jahresabschluss zutreffend erfasst wird, die Vorräte also mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten oder beizulegendem Wert angesetzt werden.
Hierbei konnten wir uns davon überzeugen, dass die Ermittlung der niedrigeren beizulegenden Werte sachgerecht erfolgt und die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind.
c. Verweis auf weitergehende Informationen
Die Angaben der Gesellschaft zur Bewertung des Vorratsvermögens sind in Abschnitt (2) "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie in Abschnitt (5) "Vorräte" enthalten.
a. Sachverhalt und Problemstellung
Im Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG werden unter dem Bilanzposten "Sonstige Rückstellungen" Schulden in Höhe von 41,5 Mio. Euro ausgewiesen. Aus unserer Sicht war dieser Sachverhalt von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basieren.
b. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Mit der Kenntnis, dass bei geschätzten Werten ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht und dass die Ansatz- und Bewertungsentscheidungen der gesetzlichen Vertreter eine direkte Auswirkung auf das Jahresergebnis haben, haben wir die Angemessenheit der Wertansätze beurteilt. Unter anderem haben wir hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Verpflichtungen die vertraglichen Grundlagen, Kostenschätzungen sowie das Bestehen von faktischen Verpflichtungen gewürdigt.
Hierbei konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind, um den Ansatz und die Bewertung der betragsmäßig bedeutsamen sonstigen Rückstellungen zu rechtfertigen.
c. Verweis auf weitergehende Informationen
Die Angaben der Gesellschaft zu den sonstigen Rückstellungen sind in Abschnitt (2) "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie Abschnitt (13) "Rückstellungen" enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
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den im ersten Absatz des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 und § 315b Abs. 3 HGB, |
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die im Absatz "Erklärung zur Unternehmensführung" enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB, |
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die Versicherung nach § 264 Abs. 2 Satz 3 HGB zum Jahresabschluss und die Versicherung nach § 289 Abs. 1 Satz 5 HGB zum zusammengefassten Lagebericht. |
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerungen hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
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anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschuss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
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beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
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beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 3. Juli 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 4. Juli 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1990 als Abschlussprüfer der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Andreas K. Wiedmann.
Stuttgart, den 7. April 2020
BANSBACH GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Johannes Hauser, Wirtschaftsprüfer
Andreas K. Wiedmann, Wirtschaftsprüfer
2019 konnte die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG Umsatz und Betriebsergebnis trotz des zunehmend schwierigen Marktumfelds nochmals leicht steigern. Die weltweit unsicheren Rahmenbedingungen führten im gesamten Werkzeugmaschinenbau aber bereits zu einer deutlich rückläufigen Nachfrage.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr wieder beratend begleitet und die Leitung des Unternehmens konstruktiv und sorgfältig überwacht. Alle uns laut Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben wurden gewissenhaft erfüllt. Der Vorstand informierte uns regelmäßig ausführlich und zeitnah durch schriftliche und mündliche Berichte über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft, bedeutende Geschäftsvorfälle und die Unternehmensplanung sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken. Abweichungen von den Planungen wurden detailliert erörtert.
In den Aufsichtsratssitzungen haben wir uns umfassend mit dem Geschäftsverlauf und allen für das Unternehmen wichtigen Themen und Ereignissen beschäftigt. Hierzu zählten insbesondere die Finanz- und Ertragslage, Entwicklungen im Personalbereich, die Unternehmensplanung inklusive der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie die Geschäftspolitik und Strategie. In alle wesentlichen Entscheidungen waren wir frühzeitig eingebunden. Sofern zu einzelnen Geschäften oder Maßnahmen die Zustimmung des Aufsichtsrats notwendig war, haben wir unsere Beschlüsse auf Basis umfassender Unterlagen und eingehender Diskussionen gefasst. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand auch zwischen den Sitzungen in engem Kontakt mit dem Vorstand und beriet sich mit ihm über aktuelle Entwicklungen.
Im Berichtsjahr fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, und zwar am 20. März, 25. April, 3. Juli (2 Sitzungen) und am 4. Dezember. Bei allen Terminen war der Aufsichtsrat vollzählig anwesend. Wie in den Vorjahren wurde ein Präsidialausschuss gebildet, dem der Aufsichtsratsvorsitzende und die beiden Stellvertreter angehören. Im Berichtsjahr war es nicht erforderlich, den Ausschuss einzuberufen.
Regelmäßig befassten wir uns in den Aufsichtsratssitzungen mit der Situation auf unseren Absatzmärkten, der Lage der Hermle AG und der Tochtergesellschaften, dem Verlauf des Neumaschinen- und Servicegeschäfts sowie der Ergebnisentwicklung. Außerdem informierten wir uns stets über aktuelle Sachverhalte aus dem Personalbereich. Verschiedene Projekte zur Weiterentwicklung unserer Standorte standen ebenfalls laufend auf der Tagesordnung.
Anlässlich der ersten Aufsichtsratssitzung am 20. März 2019 beschäftigten wir uns darüber hinaus ausführlich mit den vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2018 und besprachen den Dividendenvorschlag. Weitere Schwerpunkte bildeten Bau- und Sanierungsmaßnahmen am Firmensitz in Gosheim sowie die mögliche Verlagerung von Teilen der Produktion an den neuen Standort Zimmern und entsprechende Gebäudeinvestitionen. Ferner informierten wir uns über die Erweiterung der Auslandsaktivitäten, insbesondere die Aufnahme des Servicegeschäfts am zweiten russischen Hermle-Standort, die Vorbereitungen für die Vergrößerung unserer US-Niederlassung und die geplante Gründung neuer Tochtergesellschaften in Mexiko und Thailand. Da 2020 der gesetzlich verpflichtende Wechsel unseres Abschlussprüfers ansteht, erörterten wir auch die dafür notwendigen Ausschreibungsmodalitäten und das Auswahlverfahren. Zudem beschloss der Aufsichtsrat die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§289f und 315d HGB.
Die Aufsichtsratssitzung am 25. April 2019 stand im Zeichen der Jahresabschlüsse 2018. Die zu diesem Termin geladenen Wirtschaftsprüfer berichteten umfassend über die Abschlussarbeiten und standen für weitere Auskünfte zur Verfügung. Nach ausführlicher Diskussion stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Hermle AG fest und billigte den Konzernabschluss sowie den gemeinsamen Lagebericht. Wir beschlossen den Dividendenvorschlag sowie den Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018 und verabschiedeten die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2019. Außerdem berichtete der Vorstand über verschiedene Projekte zur Standortentwicklung, die wir intensiv erörterten. Im Mittelpunkt standen ein Masterplan für den Standort Zimmern, der die Verlagerung der Blechfertigung dorthin beinhaltet, sowie mögliche Optionen für die Erweiterung des Technologie- und Schulungszentrums und den Bau einer Mitarbeiterkantine in Gosheim. Zusätzliche Themen waren die Fortschritte bei unseren Niederlassungen in Russland und den USA.
Am 3. Juli 2019 trat der Aufsichtsrat zu zwei Sitzungen zusammen, die vor bzw. nach der Hauptversammlung stattfanden. Auf der Tagesordnung standen neben den Gegenständen der Hauptversammlung erneut die verschiedenen Projekte zur Standortentwicklung.
Der Aufsichtsrat genehmigte den Bau eines neuen Gebäudes für die Blechfertigung in Zimmern und die anschließende Verlagerung dieses Bereichs. Außerdem stimmten wir zu, mit den konkreten Planungen für ein neues Mehrzweckgebäude in Gosheim zu beginnen, das unter anderem Platz für die Erweiterung des Technologie- und Schulungszentrums und eine neue Mitarbeiterkantine bietet. Mit der Umsetzung dieses Projekts soll in Abhängigkeit der weiteren konjunkturellen Entwicklung frühestens nach dem Umzug der Blechfertigung nach Zimmern und der Beendigung der daran anschließenden Modernisierungs- und Verlagerungsmaßnahmen in Gosheim begonnen werden. Weitere Investitionen in Hermle-Maschinen und ein neues Großbearbeitungszentrum für die spanende Fertigung wurden ebenfalls bewilligt. Darüber hinaus informierte uns der Vorstand über die für Ende Juli terminierte Gründung der mexikanischen Tochtergesellschaft. Schließlich beschloss der Aufsichtsrat, die Vergabe der Abschlussprüfung ab 2020 öffentlich auszuschreiben. Auf die Bildung eines Prüfungsausschusses wurde verzichtet. Stattdessen wurde der Aufsichtsratsvorsitzenden damit beauftragt, den Auswahlprozess zu begleiten.
Hauptthema der Sitzung am 4. Dezember 2019 war die Budget-, Absatz- und Investitionsplanung für das Jahr 2020, die auch eine Sensitivitätsrechnung für ein mögliches Krisenszenario beinhaltet. Im Zusammenhang mit dem Budget und den verschiedenen Bauvorhaben erläuterte der Vorstand zugleich die voraussichtliche Liquiditätsentwicklung. Wir haben die Planung intensiv diskutiert und verabschiedet. Außerdem stimmten wir zu, die Vorbereitungen für das neue Mehrzweckgebäude am Standort Gosheim bis zum Bauantrag fortzusetzen, und genehmigten grundsätzlich den Erwerb dort angrenzender Grundstücke, sofern sie zu marktüblichen Preisen zum Verkauf stehen. Bezüglich der Frauenquote im Vorstand entschied der Aufsichtsrat, das bestehende Ziel bis zum 30. November 2024 beizubehalten. Ferner verabschiedeten wir die Corporate Governance-Erklärung, die auf der Hermle-Website unter der Rubrik Börse/Informationen für Aktionäre / Pflichtveröffentlichungen / Kodex § 161 AktG dauerhaft zugänglich ist.
Die Hauptversammlung am 3. Juli 2019 wählte die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Bansbach GmbH, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019. Im Anschluss beauftragte der Aufsichtsrat die Gesellschaft mit der Prüfung. Die Prüfer versicherten, dass sie im Berichtsjahr neben diesem Auftrag keine wesentlichen Leistungen für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG erbracht haben und keine Umstände vorliegen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten.
Der nach den Vorschriften des HGB aufgestellte Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und der gemäß den IFRS erstellte Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht der AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2019 wurden von der Bansbach GmbH geprüft. Die Prüfung erfolgte in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung sowie unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung. Die Prüfer bestätigten, dass die Abschlüsse ein tatsächliches Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens geben und der Lagebericht die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend darstellt.
Allen Aufsichtsratsmitgliedern lagen der Jahresabschluss der Hermle AG, der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht und die Prüfberichte rechtzeitig vor. Wir haben die Unterlagen auch selbst geprüft und in der Bilanzsitzung gemeinsam mit den Wirtschaftsprüfern erörtert. Unsere eigene Prüfung gab keinen Anlass für Einwendungen. Wir stimmen mit dem Ergebnis des Wirtschaftsprüfers überein und billigen die Jahresabschlüsse sowie den Lagebericht. Damit ist der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat auch die nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 289b und 315b HGB geprüft und sich davon überzeugt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen genügt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019, der die Ausschüttung einer Dividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie zuzüglich eines Bonus von 4,20 Euro je Aktie vorsieht, stimmen wir zu.
Im laufenden Jahr steht die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG angesichts der durch die Corona-Pandemie verschärften gesamtwirtschaftlichen Abkühlung und zahlreicher weiterer externer Risikofaktoren vor anspruchsvollen Aufgaben. In dieser Situation hilft uns das bereits in mehreren Konjunkturkrisen erfolgreich erprobte Konzept des atmenden Unternehmens, mit dem wir Nachfrageschwankungen abfedern können. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Stabilität von Hermle sind die hochmotivierten und kompetenten Mitarbeiter. Im Namen des Aufsichtsrats danke ich dem gesamten Hermle-Team für die hervorragende Arbeit und wünsche ihm viel Erfolg für das herausfordernde Jahr 2020.
Gosheim, im April 2020
Dietmar Hermle, Vorsitzender des Aufsichtsrats