Maschinenfabrik Berthold Hermle Aktiengesellschaft

Gosheim

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Zusammengefasster Lagebericht 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und des Konzerns

Der vorliegende Bericht stellt einen zusammengefassten Lagebericht für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und den Konzern dar. Er entspricht den Vorschriften des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 20. Der Konzernabschluss 2022 wurde wie im Vorjahr nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Für den Jahresabschluss der Einzelgesellschaft Maschinenfabrik Berthold Hermle AG kamen die Rechnungslegungsgrundsätze des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) zur Anwendung. Angaben, die sich auf die Einzelgesellschaft beziehen, sind mit dem Zusatz "Hermle AG" oder "Einzelgesellschaft" versehen. Den gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß §§ 289b und 315b HGB ist auf der Hermle-Website www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Nachhaltigkeitsbericht/​Nichtfinanzielle Erklärung) abrufbar. Sie enthält alle wesentlichen Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie die gesetzlich geforderten Angaben gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung.

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell und Absatzmärkte

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist einer der weltweit führenden Anbieter von hochwertigen Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren sowie von kompletten Automationslösungen aus einer Hand. Mit unseren 5-Achs-Bearbeitungszentren und unserem hohen Qualitätsanspruch setzen wir Maßstäbe in der Branche. Zum Hermle-Kundenkreis gehören in- und ausländische Unternehmen aus Hightech-Branchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik, Elektronik- und Chipindustrie, Verpackungstechnik, optischen Industrie, Luft- und Raumfahrt, Energietechnik und Automobilindustrie sowie deren Zulieferindustrien. Die Abnehmerbasis wird kontinuierlich verbreitert, sodass die Bedeutung einzelner Absatzbranchen, wie beispielsweise der Fahrzeugindustrie, schrittweise sinkt. Darüber hinaus vertreiben wir unsere Produkte verstärkt weltweit und erschließen gezielt Wachstumsmärkte, um unsere internationale Position zu verbessern. Deutschland bleibt allerdings unser wichtigster Einzelmarkt.

Das Hermle-Angebotsspektrum ist modular aufgebaut und wird - orientiert an den Anforderungen der verschiedenen Marktsegmente - kontinuierlich weiterentwickelt. Die Grundlage bilden zwei Maschinenreihen: hochwertige Einstiegsmaschinen der Performance-Line und extrem dynamische, präzise und leistungsstarke Bearbeitungszentren der High-Performance-Line. Hinzu kommt eine wachsende Zahl digitaler Bausteine und Automationskomponenten. Darauf aufbauend konzipieren wir für unsere Kunden zunehmend individuelle Lösungen für integrierte Automation und digital vernetzte Produktion. Ergänzend bieten wir Dienstleistungen im Bereich additive Fertigung an.

Organisationsstruktur

Der Hermle-Konzern setzt sich aus der Muttergesellschaft Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sowie mehreren in- und ausländischen Tochtergesellschaften zusammen. Die Hermle AG ist für den Großteil der Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten, zentrale Service- und Logistikleistungen, kaufmännische Belange und Verwaltungsfunktionen der Unternehmensgruppe zuständig. Weitere Inlandsunternehmen sind die Tochtergesellschaften HPV Hermle Vertriebs GmbH (HPV), die auf kundenindividuelle Automatisierungslösungen spezialisierte HLS Hermle Systemtechnik GmbH (HLS) und die Entwicklungsgesellschaft Hermle Maschinenbau GmbH (HMG) mit dem Schwerpunkt additive Fertigung. Die Unternehmen mit Sitz in Deutschland bilden das Segment Inlandsgesellschaften.

Das Segment Auslandsvertrieb besteht aus unseren Gesellschaften und Betriebsstätten außerhalb Deutschlands. Sie übernehmen hauptsächlich Vertriebs- und Serviceaktivitäten in verschiedenen Regionen. Im Berichtsjahr haben wir zur besseren Betreuung des chinesischen Marktes eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Shanghai gegründet. Sie löst die Aktivitäten unserer Repräsentanzen in China ab. Weitere eigenständige Hermle-Tochterunternehmen unterhalten wir in Italien, Mexiko, den Niederlanden, der Schweiz, Thailand und den USA. Darüber hinaus existieren Hermle-Betriebsstätten in Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien sowie Repräsentanzen in weiteren Absatzgebieten, beispielsweise in Bulgarien, die organisatorisch zur Hermle AG gehören.

Die beiden russischen Tochtergesellschaften Hermle Vostok und Hermle Uljanovsk wurden im April 2022 vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs entkonsolidiert. Details dazu sind in den Ausführungen zum Betriebsergebnis enthalten.

Strategie und Unternehmenssteuerung

Die Strategie der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist auf profitables organisches Wachstum ausgerichtet. Ziel ist es, mit einer starken Eigenkapitalbasis und einem hoch motivierten, langfristig im Unternehmen beschäftigten, kompetenten Mitarbeiterteam am Standort Deutschland Werkzeugmaschinen und Automationslösungen der Spitzenklasse zu produzieren, weltweit einen hervorragenden Service zu bieten und auskömmliche Erträge zu erwirtschaften. Mit unseren hochpräzisen, leistungsstarken Bearbeitungszenten, Automationskomponenten und digitalen Bausteinen, die wir kontinuierlich weiterentwickeln, haben wir uns bei unseren Kunden als Partner für integrierte Automationslösungen etabliert. Diese Position wollen wir festigen. Außerdem streben wir eine branchenbezogen breite Aufstellung an und beabsichtigen, die Internationalisierung unserer Aktivitäten sowie die Digitalisierung unseres Angebots und sämtlicher Prozesse im Unternehmen weiter voranzutreiben. Im Berichtsjahr konnten wir unsere Strategie trotz der schwierigen Umfeldbedingungen erfolgreich umsetzen.

2022 haben wir damit begonnen, eine systematische Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Das Thema hat für Hermle traditionell einen hohen Stellenwert. Beispielsweise achten wir bei unserer Tätigkeit konsequent auf Ressourcenschonung, beziehen Vorprodukte von Lieferanten aus der Region, halten Transportwege kurz und legen Wert auf attraktive, sichere Arbeitsplätze für unsere Beschäftigten.

Die Hermle-Unternehmensgruppe wird zentral durch die Hermle AG gesteuert. Die wesentlichen Kennzahlen dafür sind Auftragseingang, Umsatz sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das dem Betriebsergebnis entspricht. Verantwortlich für die Unternehmensleitung ist der Vorstand der Hermle AG, der sich aus drei Mitgliedern zusammensetzt.

Angabepflichten nach §§ 289a und 315a HGB bestehen nicht, da vom Grundkapital der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, das sich in 4 Millionen Stamm- und 1 Million stimmrechtslose Vorzugsaktien teilt, an der Börse nur die Vorzugsaktien gehandelt werden.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie relevante Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken werden in der Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB beschrieben, die auf unserer Website www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Erklärung zur Unternehmensführung) dauerhaft zur Verfügung steht. Darin sind auch die gesetzlich geforderten Angaben zur Frauenquote nach §§ 76 und 111 AktG enthalten.

Die Vergütung des Vorstands ist ausführlich im Vergütungsbericht dargestellt, der auf unserer Website unter www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Sonstiges) abrufbar ist.

Wirtschaftsbericht

Rahmenbedingungen: Weltweit verhaltenes Wachstum

Die globale Konjunktur wurde 2022 aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) von verschiedenen Faktoren gebremst. Hierzu zählte vor allem der Krieg in der Ukraine. Durch die Invasion Russlands und ihre Folgen verstärkten sich die bereits vorherrschenden Preissteigerungstendenzen bei Rohstoffen. Erdgaslieferungen nach Europa wurden eingeschränkt, was zu großer Verunsicherung und der Verteuerung fossiler Brennstoffe führte. Hinzu kam die strikte Null-Covid-Politik Chinas mit ihren negativen, ebenfalls preistreibenden Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten sowie die Leitzinserhöhungen vieler Notenbanken zur Inflationsbekämpfung. Allerdings zeigte sich die globale Konjunktur ab dem dritten Quartal unerwartet widerstandsfähig: Die Anpassung an die Energiekrise verlief besser als befürchtet, die Inflation wurde etwas gedämpft und die plötzliche Wiedereröffnung Chinas ebnete den Weg für eine raschere Erholung der Wirtschaftstätigkeit.

In seiner dementsprechend leicht angehobenen Hochrechnung für das Weltwirtschaftswachstum vom Januar 2023 schätzte der IWF, dass sich das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 preisbereinigt um 3,4 % erhöht hat - nach einem Anstieg um 6,2 % im Vorjahr. Auch die Industrieproduktion verlangsamte sich demnach deutlich auf voraussichtlich 3,1 % gegenüber 7,8 % im Jahr 2021.

In den Industrienationen nahm die Wirtschaftsleistung laut IWF um 2,7 % zu, insbesondere gestützt auf die robuste Entwicklung in der Eurozone mit plus 3,5 %. Dort machten sich staatliche Konjunkturprogramme positiv bemerkbar. In den USA wuchs das BIP dagegen nur um 2,0 %.

Die Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten gemäß den IWF-Schätzungen einen Zuwachs von 3,9 %. Treiber des positiven Verlaufs in dieser Gruppe waren Indien und die ASEAN-Staaten mit Steigerungsraten von 6,8 % bzw. 5,2 %, während sich China mit plus 3,0 % unterdurchschnittlich entwickelte.

In Deutschland erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2022 um preisbereinigt 1,8 %. Nachholeffekte führten vor allem im Dienstleistungsbereich zu kräftigen Steigerungen. Dagegen beeinträchtigten die hohen Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten die Wirtschaftsleistung im verarbeitenden Gewerbe, die deshalb im Vorjahresvergleich kaum zunahm.

Branchensituation: Deutscher Werkzeugmaschinenbau kann expandieren

Der Maschinenbau zeigte sich 2022 in diesem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld robust, auch wenn der Mangel an Vorprodukten wie elektronischen Bauteilen zahlreiche Unternehmen beeinträchtigte. Nach Angaben des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) stieg der globale Maschinenumsatz 2022 preisbereinigt um geschätzt 1 %. Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer erhöhten ihre Produktion nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Gesamtjahr lediglich um 0,2 % und den Umsatz in den ersten elf Monaten um 1,2 %. Ein besseres Ergebnis wäre laut VDMA möglich gewesen, wurde aber durch anhaltend gestörte Lieferketten, einen sich intensivierenden Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei der Energieversorgung verhindert. Der Auftragseingang startete zunächst dynamisch, verlor im Jahresverlauf jedoch zusehends an Schwung. Unter dem Strich wurde bei den neuen Bestellungen für 2022 real ein Minus von 4 % errechnet, nominal stand aufgrund der teilweise deutlichen Preisanpassungen ein Zuwachs von 4 % zu Buche.

Im Werkzeugmaschinenbau stellte sich die Situation besser dar. Der Auftragseingang der deutschen Hersteller erhöhte sich 2022 nach vorläufigen Angaben des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) um nominal 18 %. Dazu trugen In- und Ausland gleichermaßen bei. Umsatz und Produktion der Branche stiegen jeweils um 10 %, wobei der Inlandsabsatz nach einem schwachen Vorjahr mit 16 % mehr als doppelt so stark zulegte wie der Export. Die Unternehmen verfügen über ein großes Auftragspolster, was neben der hohen Nachfrage auch auf die anhaltenden Lieferkettenstörungen zurückzuführen ist.

In technologischer Hinsicht spielt für den Werkzeugmaschinenbau das Thema Industrie 4.0 und damit die Automation und Digitalisierung der Herstellungsprozesse eine wachsende Rolle. Ein wesentlicher Treiber dafür ist der zunehmende Fachkräftemangel in Deutschland, der von den Unternehmen durch vollautomatische Produktionsanlagen kompensiert wird und damit den Trend in Richtung autonome Fertigung verstärkt. Außerdem sehen wir unverändert einen großen Bedarf sowohl an extrem leistungsfähigen, hochgenauen Maschinen als auch an hochwertigen, standardisierten und damit preiswerten Einstiegsmodellen. Bei verschiedenen Spezialanwendungen gewinnen ferner additive oder generative Fertigungsverfahren (sog. 3-D-Druck) an Bedeutung.

Hermle-Geschäftsverlauf im Überblick

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte ihr Geschäft 2022 ungeachtet des äußerst turbulenten Umfelds erneut ausweiten. Die Nachfrage war im In- und Ausland gleichermaßen hoch, insbesondere für unsere Automationslösungen. Vor allem im ersten Halbjahr erzielten wir starke Steigerungen bei Auftragseingang, Umsatz und Betriebsergebnis, allerdings war der Vorjahreszeitraum noch erheblich von der Corona-Pandemie beeinträchtigt. In der zweiten Jahreshälfte 2022 normalisierte sich die Entwicklung erwartungsgemäß, wobei die unkalkulierbaren Risiken aus dem gesamtwirtschaftlichen Umfeld letztlich auch bei Hermle geringere Auswirkungen hatten als befürchtet.

Die zunehmenden, nicht prognostizierbaren Störungen in der Lieferkette konnten das gesamte Jahr über trotz hoher krankheitsbedingter Fehlzeiten in der Belegschaft durch interne Maßnahmen ausgeglichen werden. Daher waren wir in der Lage, unsere Kunden stets termingerecht zu beliefern, obwohl die Einschränkungen im Transportsektor teilweise auch unsere Absatzlogistik beeinträchtigten.

In den letzten beiden Monaten 2022 entspannte sich sowohl die Versorgungs- als auch die Fehlzeiten-Situation. Dringend benötigte Materialien trafen noch rechtzeitig ein, um Maschinen vor dem Jahreswechsel auszuliefern, und unsere Kapazitäten konnten dank höherer Mitarbeiter-Präsenz nochmals stärker ausgelastet werden. Das daraus resultierende, überraschend dynamische Jahresendgeschäft, die 2022 insgesamt deutlich gestiegene Auslastung und eine verbesserte Preisqualität glichen die inflationäre Materialpreisentwicklung sowie den internen Mehraufwand in der Berichtsperiode mehr als aus.

Im Gesamtjahr erzielte Hermle zweistellige Zuwachsraten bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis und entwickelte sich besser als der Branchendurchschnitt. Wir konnten unsere technologisch führende Stellung bei 5-Achs-Bearbeitungszentren festigen, vor allem im Geschäftsfeld Automationslösungen Marktanteile gewinnen und unsere Position insgesamt ausbauen.

Hermle-Auftragseingang steigt auf rund 534 Mio. Euro

Der Auftragseingang des Hermle-Konzerns nahm 2022 um 21,6 % auf 534,1 Mio. Euro zu und übertraf damit den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2018. Im Inland stiegen die neuen Bestellungen um 22,2 % auf 200,2 Mio. Euro und aus dem Ausland um 21,3 % auf 333,9 Mio. Euro. Erneut verzeichneten wir eine besonders hohe Nachfrage nach integrierten Automationslösungen, die mit Hermle-Digitalisierungsbausteinen ausgestattet sind. Die termingerechte Bearbeitung der Aufträge wurde durch die weltweit unsichere Versorgungssituation erschwert, blieb aber grundsätzlich gewährleistet. Ohne die Störungen in der Lieferkette hätten wir jedoch mehr Maschinen ausliefern können. Daher erhöhte sich der Auftragsbestand per Ende 2022 im Stichtagsvergleich deutlich um 55,7 % auf 168,0 Mio. Euro (Vj. 107,9 Mio. Euro).

Grafik: Auftragseingang Hermle-Konzern

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in Mio. Euro 2018 2019 2020 2021 2022
Inland 217,9 154,5 99,1 163,8 200,2
Ausland 258,0 259,9 143,4 275,3 333,9
Gesamt 475,9 414,4 242,5 439,1 534,1

In der Einzelgesellschaft Hermle AG stieg der Bestelleingang um 19,5 % auf 483,9 Mio. Euro (Vj. 404,9 Mio. Euro). Das Inland trug dazu 201,0 Mio. Euro bei, was einem Plus von 21,9 % entsprach (Vj. 164,9 Mio. Euro), und das Ausland 282,9 Mio. Euro (Vj. 240,0 Mio. Euro, + 17,9 %). Der Auftragsbestand vergrößerte sich per 31. Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresstichtag um 52,6 % auf 154,6 Mio. Euro (Vj. 101,3 Mio. Euro).

Umsatz legt um gut 26 % auf rund 474 Mio. Euro zu

Der Hermle-Konzernumsatz wuchs in der Berichtsperiode um 26,1 % auf 474,1 Mio. Euro. Sowohl das Neumaschinengeschäft als auch der Umsatz mit Service- und Ersatzteilen legten zu. Nach kräftigen Steigerungen im ersten Halbjahr normalisierte sich die Entwicklung im dritten Quartal. In den letzten Wochen des Jahres entstand erneut eine starke Dynamik, da es sowohl bei der Materialversorgung als auch bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten zu einer Entlastung kam. Zudem wurden aufgrund des hohen Bedarfs teilweise Vorführmaschinen verkauft, insbesondere aus unserem Kundenzentrum in den USA.

Der Inlandsumsatz vergrößerte sich im Gesamtjahr um 23,2 % auf 171,5 Mio. Euro. Im Ausland wurde ein Plus von 27,8 % auf 302,6 Mio. Euro erzielt. Daher erhöhte sich die Exportquote im Konzern moderat von 63,0 % auf 63,8 %.

Grafik: Umsatz im Hermle-Konzern

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In Mio. Euro 2018 2019 2020 2021 2022
Inland 186,8 197,6 112,2 139,2 171,5
Ausland 266,1 265,5 184,7 236,8 302,6
Gesamt 452,9 463,1 296,9 376,0 474,1

Die Einzelgesellschaft Hermle AG verbuchte einen Umsatzanstieg um 24,8 % auf 430,6 Mio. Euro (Vj. 345,0 Mio. Euro). Dabei vermehrte sich das Inlandsvolumen um 22,8 % auf 172,3 Mio. Euro (Vj. 140,3 Mio. Euro). Im Ausland lag der Zuwachs bei 26,2 % auf 258,3 Mio. Euro (Vj. 204,7 Mio. Euro), was einer von 59,3 % auf 60,0 % verbesserten Exportquote entsprach.

Entwicklung in den Segmenten

Im Segment Inlandsgesellschaften des Hermle-Konzerns erhöhte sich der Umsatz 2022 um 28,3 % auf 267,8 Mio. Euro (Vj. 208,7 Mio. Euro). Sowohl die Hermle AG als auch die auf individuelle Automatisierungslösungen spezialisierte Hermles Systemtechnik GmbH, Gosheim, und die Vertriebsgesellschaft HPV Hermle Vertriebs GmbH bauten ihr Geschäftsvolumen aus. Die für die Entwicklung und das Dienstleistungsangebot im Bereich generative Fertigung zuständige Hermle Maschinenbau GmbH, die zum Umsatz der Hermle AG beiträgt, konnte ihr Geschäftsvolumen ebenfalls steigern.

Der Umsatz des Segments Auslandsvertrieb nahm insgesamt um 23,3 % auf 206,3 Mio. Euro zu (Vj. 167,3 Mio. Euro). Die größten Zuwächse verbuchten die Hermle USA Inc., die von umfangreichen Einzelprojekten profitierte, und unsere Tochtergesellschaft in den Niederlanden, vorwiegend gestützt auf die Sonderkonjunktur der Halbleiterindustrie. Auch die Hermle-Gesellschaften in Italien, Mexiko und Thailand konnten ihr Geschäftsvolumen ausweiten, wobei die Unternehmen in Lateinamerika und Südostasien erneut durch Corona-Beschränkungen gebremst wurden. Die neu gegründete chinesische Tochtergesellschaft verbuchte erfreuliche Anfangsumsätze. Durch den guten Verlauf bei diesen Auslandsgesellschaften wurden der Wegfall des Russlandgeschäfts und entsprechend niedrigere Volumina der Exportgesellschaft Hermle WWE deutlich überkompensiert. Die übrigen ausländischen Niederlassungen und Repräsentanzen, die der Hermle AG zugeordnet sind, entwickelten sich in Summe ebenfalls positiv.

Betriebsergebnis nimmt auf 99,6 Mio. Euro zu

Die Ertragslage des Hermle-Konzerns war 2022 von der sehr deutlich gestiegenen Kapazitätsauslastung, einer verbesserten Preisqualität und dem überraschend starken Jahresendgeschäft begünstigt. Dadurch wurden die Mehraufwendungen aufgrund von Lieferkettenstörungen sowie die anhaltenden Materialpreiserhöhungen mehr als ausgeglichen. Positiv wirkte sich auch der Eingang länger ausstehender, risikobehafteter Forderungen aus.

Die Gesamtleistung des Hermle-Konzerns vermehrte sich im Berichtsjahr um 26,0 % auf 484,9 Mio. Euro. Neben dem Umsatzwachstum machte sich hier ein Bestandsaufbau um 9,4 Mio. Euro bemerkbar (Vj. 7,5 Mio. Euro). Einerseits waren wir zum Jahresende aufgrund der Entspannung der Versorgungssituation sowie dem Rückgang der coronabedingten Fehlzeiten in der Lage, für 2023 vorzuproduzieren. Andererseits konnten einzelne Maschinen wegen Störungen in der Absatzlogistik nicht mehr ausgeliefert werden. Die aktivierten Eigenleistungen nahmen von 1,2 Mio. Euro auf 1,5 Mio. Euro zu und betrafen wie im Vorjahr im Wesentlichen selbsterstellte Maschinen und Prüfanlagen für die Produktion und Qualitätssicherung sowie unser Dienstleistungsangebot im Bereich generative Fertigung.

Die Materialaufwandsquote gemessen an der Gesamtleistung belief sich auf 42,1 % (Vj. 42,6 %). Die teilweise spürbaren Preiserhöhungen im Einkauf konnten durch Verschiebungen im Produktmix, den wachsenden Anteil komplexer Automationslösungen und eine verbesserte Preisqualität unter anderem durch in Euro umgerechnet höherwertige USD-Erlöse kompensiert werden. Durch die erheblich gestiegene Auslastung ging der Anteil der Personalkosten an der Gesamtleistung trotz der vergrößerten Belegschaft, hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten und der Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie von 27,0 % auf 25,7 % zurück. Die Abschreibungen lagen mit 11,2 Mio. Euro geringfügig unter dem Vorjahreswert von 11,3 Mio. Euro. Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf -45,3 Mio. Euro (Vj. -31,1 Mio. Euro). Hier waren im Berichtsjahr höhere Aufwendungen für Messen und Reisetätigkeit nach dem Wegfall von Corona-Schutzmaßnahmen, geschäftsbedingt gestiegene Fracht- und Logistikkosten sowie die Belastungen in Höhe von etwa 5 Mio. Euro aus der Beendigung der Aktivitäten in Russland enthalten. Wir haben das Russlandgeschäft unmittelbar mit Kriegsbeginn noch vor dem EU-Sanktionsbeschluss eingestellt und halten es aus heutiger Sicht für äußerst unwahrscheinlich, dass die Aktivitäten in den nächsten Jahren wieder aufgenommen werden. Zudem wurde uns durch russische Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die europäischen Sanktionen faktisch die Kontrolle über unsere Tochterunternehmen entzogen. Daher haben wir alle Vermögenswerte und noch ausstehenden Forderungen in Russland abgeschrieben. Dem standen positive Effekte aus der Nettoauflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und Rückstellungen gegenüber.

Unter dem Strich erhöhte sich das Betriebsergebnis im Hermle-Konzern um 33,5 % auf 99,6 Mio. Euro. Dazu trug das Segment Inlandsgesellschaften vor Konsolidierungseffekten 99,6 Mio. Euro bei (Vj. 69,7 Mio. Euro). Das Ergebnis des Segments Auslandsvertrieb belief sich auf 5,1 Mio. Euro (Vj. 5,3 Mio. Euro), wobei der negative Einfluss aus der Beendigung der Aktivitäten in Russland durch Zuwächse vor allem bei den Tochtergesellschaften in Italien, den Niederlanden und den USA weitgehend ausgeglichen wurde.

Einschließlich des Finanzergebnisses, das sich aufgrund der wieder etwas restriktiveren Zinspolitik der Europäischen Zentralbank auf 0,1 Mio. Euro verbesserte (Vj. -0,2 Mio. Euro), wurde im Hermle-Konzern 2022 ein Ergebnis vor Steuern von 99,7 Mio. Euro (Vj. 74,4 Mio. Euro) ausgewiesen. Daraus errechnet sich eine von 19,5 % auf 21,0 % erhöhte Bruttoumsatzmarge. Der Konzernjahresüberschuss stieg von 54,9 Mio. Euro auf 71,8 Mio. Euro. Je Stammaktie nahm das Ergebnis von 10,97 Euro auf 14,35 Euro und je Vorzugsaktie von 11,02 Euro auf 14,40 Euro zu.

Grafik: Betriebsergebnis und Jahresüberschuss im Hermle-Konzern

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in Mio. Euro 2018 2019 2020 2021 2022
Betriebsergebnis 111,7 114,2 54,2 74,6 99,6
Jahresüberschuss 87,5 * 84,2 40,1 54,9 71,8

* inkl. 4,9 Mio. Euro Sondereffekt

In der Einzelgesellschaft Hermle AG verbesserte sich das nach den HGB-Vorschriften ermittelte Betriebsergebnis um 36,1 % auf 92,3 Mio. Euro (Vj. 67,8 Mio. Euro) und der Jahresüberschuss erhöhte sich um 41,5 % auf 72,3 Mio. Euro (Vj. 51,1 Mio. Euro). Darin waren 3,9 Mio. Euro (Vj. 2,5 Mio. Euro) Dividenden von Tochtergesellschaften enthalten.

Finanzmanagement und Finanzlage: Hohe Liquidität stützt Investitionspläne

Ziel des Finanzmanagement der Hermle AG und des Konzerns ist eine weitgehende Innenfinanzierung und die Absicherung der Liquidität. Unsere verfügbaren Mittel werden ausschließlich risikoarm und überwiegend kurzfristig angelegt. Sowohl das laufende Geschäft als auch die Investitionsvorhaben sollen in der Regel aus dem Cashflow finanziert werden, damit wir schnell, flexibel und relativ unabhängig von Interessen Dritter sowie den unsicheren Kapitalmärkten auf Marktveränderungen reagieren können. Finanzierungsmaßnahmen wie beispielsweise Leasing nutzen wir nur in wenigen sinnvollen Ausnahmefällen.

Die ohnehin solide finanzielle Situation des Hermle-Konzerns hat sich 2022 weiter verbessert. Auf der Grundlage des erhöhten Jahresüberschusses nahm der Cashflow vor Veränderung des Working Capital um 32,4 % auf 87,8 Mio. Euro zu. Die Mittelbindung im Working Capital vergrößerte sich leicht: Dabei wurden die gestiegenen Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hauptsächlich durch Rückzahlung von Steuern für Vorjahre und deutlich vermehrte erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen weitgehend ausgeglichen. Insgesamt legte der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit auf 90,5 Mio. Euro zu (Vj. 36,4 Mio. Euro).

Für Investitionstätigkeit flossen in der Berichtsperiode 41,4 Mio. Euro ab im Vergleich zu 6,8 Mio. Euro im Vorjahr. Ausschlaggebend dafür waren neben den Auszahlungen für Sachinvestitionen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 10,4 Mio. Euro vor allem Käufe von Termingeldern mit Fristigkeiten von unter einem Jahr, die an dieser Stelle gemäß IFRS auszuweisen sind und sich inklusive Tilgungen von Vorjahresanlagen per saldo auf 32,0 Mio. Euro beliefen.

Der Cashflow für Finanzierungstätigkeit in Höhe von 45,4 Mio. Euro (Vj. 25,5 Mio. Euro) resultierte im Wesentlichen aus der Auszahlung an die Aktionäre, die auf 45,1 Mio. Euro stieg (Vj. 25,1 Mio. Euro). Für 2022 empfiehlt der Vorstand dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung eine weiter erhöhte Ausschüttung vorzuschlagen, die sich aus einer unveränderten Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie sowie einem Bonus von 10,20 Euro (Vj. 8,20 Euro) je Aktie zusammensetzt. Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung wird Ende April 2023 festgelegt.

Inklusive wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingter sowie anderer nicht wesentlicher Veränderungen flossen dem Hermle-Konzern 2022 finanzielle Mittel in Höhe von 5,1 Mio. Euro zu (Vj. 4,6 Mio. Euro). Die Liquidität erhöhte sich per Ende Dezember 2022 auf 113,9 Mio. Euro (Vj. 109,5 Mio. Euro). Damit sind wir gut gerüstet für die anstehenden umfangreichen Vorhaben, die sich aus unserem Investitionsprogramm für die beiden Standorte Gosheim und Zimmern ob Rottweil ergeben. Weitere Informationen dazu enthält der Prognosebericht.

Grafik: Liquiditätsentwicklung 2022 im Hermle-Konzern

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Finanzielle Mittel zum 01.01. 109,5 Mio. Euro
Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit 90,5 Mio. Euro
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 41,4 Mio. Euro
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 45,4 Mio. Euro
Sonstige Veränderungen 0,4 Mio. Euro
Finanzielle Mittel zum 31.12. 113,9 Mio. Euro

Werte gerundet

In der Einzelgesellschaft Hermle AG erhöhten sich die liquiden Mittel ebenfalls von 73,7 Mio. Euro auf 99,7 Mio. Euro per Ende Dezember 2022.

Sachinvestitionen auf 10,4 Mio. Euro erhöht

2022 stiegen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Hermle-Konzerns von 7,6 Mio. Euro auf 10,4 Mio. Euro. Schwerpunkte bildeten Produktion, Qualitätssicherung und Service sowie die Informationstechnologie mit den Bereichen IT-Sicherheit und Hardware für mobiles Arbeiten. Deutlich bemerkbar machte sich auch der Erwerb neuer Flächen am Standort Zimmern, an dem 2023 umfangreiche Baumaßnahmen geplant sind. Außerdem investierten wir in ein weiteres eigenes MPA 42-Bearbeitungszentrum, um unsere Kapazitäten für die generative Fertigung auszubauen.

Grafik: Cashflow und Investitionen * im Hermle-Konzern

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In Mio. Euro 2018 2019 2020 2021 2022
Cashflow 92,9 94,6 50,5 66,3 87,8
Investitionen 11,9 13,3 21,6 7,6 10,4

* Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

In der Hermle AG beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf 7,5 Mio. Euro (Vj. 5,6 Mio. Euro). Hier wirkte sich der Flächenerwerb in Zimmern ebenfalls deutlich aus.

Vermögenslage: Konzernbilanz zu rund 73 % mit Eigenkapital hinterlegt

Die Hermle-Konzernbilanz verlängerte sich zum 31. Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresstichtag um 12,7 % auf 467,8 Mio. Euro. Auf der Aktivseite stiegen die kurzfristigen Vermögenswerte in Summe um 17,1 % auf 373,7 Mio. Euro an. Dabei wurden die Vorräte in Zusammenhang mit der Absicherung der Lieferfähigkeit, der Produktionsausweitung sowie den Störungen in der Lieferkette und der Versandlogistik um 30,7 % auf 108,1 Mio. Euro ausgebaut. Auf Basis des starken Jahresendgeschäfts wuchsen außerdem die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 16,5 % auf 94,6 Mio. Euro. Durch den Erwerb termingeldnaher Anlagen kam es bei den kurzfristigen Wertpapieren und sonstigen Anlagen zu einem Plus von 33,0 Mio. Euro auf 44,0 Mio. Euro. Die liquiden Mittel erhöhten sich um 4,1 % auf 113,9 Mio. Euro. Dagegen verringerten sich die sonstigen kurzfristigen Forderungen durch hohe Steuerrückzahlungen für Vorjahre von 34,8 Mio. Euro auf 13,1 Mio. Euro. Die langfristigen Aktivpositionen reduzierten sich insgesamt um 1,9 % auf 94,1 Mio. Euro. Darunter bewegten sich die Sachanlagen mit 81,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, die immateriellen Vermögenswerte verminderten sich leicht von 10,3 Mio. Euro auf 9,6 Mio. Euro und die langfristigen sonstigen Finanzanlagen gingen durch Rückzahlung zur Endfälligkeit von 1,0 Mio. Euro auf nahezu null zurück.

Die bedeutendste Einzelposition auf der Passivseite war unverändert das Eigenkapital, das sich im Stichtagsvergleich um 9,7 % auf 334,8 Mio. Euro vergrößerte. Damit ergibt sich eine weiterhin hohe Eigenkapitalquote von 71,6 % nach 73,5 % am Vorjahresende.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten nahmen um 21,4 % auf 129,1 Mio. Euro zu. Bemerkbar machten sich hier hauptsächlich gestiegene erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, durch die sich die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 17,3 % auf 66,7 Mio. Euro vergrößerten. Infolge der hohen Materiallieferungen am Ende des Jahres vermehrten sich zum Stichtag außerdem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 47,3 % auf 9,6 Mio. Euro. Die kurzfristigen Rückstellungen wuchsen im Wesentlichen wegen erhöhter Personalrückstellungen um 13,6 % auf 48,4 Mio. Euro. Die langfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 3,9 Mio. Euro nach 3,5 Mio. Euro.

Grafik: Bilanzstruktur des Hermle-Konzerns

AKTIVA

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2022
in Mio. Euro
2022
in %
Anlagevermögen inkl. sonstige langfristige Vermögenswerte und latente Steuern 94,1 20,1
Kurzfristige Vermögenswerte 373,7 79,9
Summe 467,8 100

PASSIVA

   
Eigenkapital 334,8 71,6
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 3,9 0,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 129,1 27,6
Summe 467,8 100

Werte gerundet

Grafik Eigenkapitalquote Hermle-Konzern

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in % 2018 2019 2020 2021 2022
Eigenkapitalquote 68,3 72,3 79,1 73,5 71,6

Die Bilanzsumme der Hermle AG nahm per Ende 2022 stichtagsbezogen um 12,9 % auf 368,6 Mio. Euro zu. Das Eigenkapital, das um 11,1 % auf 273,0 Mio. Euro anstieg, hatte einen Anteil von 74,1 % an der Bilanz (Vj. 75,2 %).

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage und Vergleich mit der Prognose

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte sich der Auftragseingang des Hermle-Konzerns um rund 22 % auf 534,1 Mio. Euro, der Konzernumsatz stieg um gut 26 % auf 474,1 Mio. Euro und das Betriebsergebnis nahm um circa 30 % auf 99,6 Mio. Euro zu. Damit verlief die Entwicklung besser als erwartet. Zu Beginn der Berichtsperiode wurde davon ausgegangen, dass der Auftragseingang mindestens auf Vorjahresniveau oder leicht darüber liegt, der Umsatz um mindestens etwa 10 % und das Ergebnis hierzu unterproportional steigt. Die Prognose stand unter dem unmittelbaren Eindruck des Kriegsausbruchs in der Ukraine und war mit besonders großen Unsicherheiten behaftet. Im weiteren Jahresverlauf zeichnete sich ab, dass eine bessere Entwicklung mit einem Umsatzplus von rund 20 % zwar möglich ist, die Risiken aus den turbulenten Umfeldbedingungen blieben aber weiterhin sehr groß und unkalkulierbar.

Erst der überraschend dynamische Verlauf den letzten Wochen des Geschäftsjahres legte die Basis für die über den Erwartungen liegende Entwicklung. Die Umsatzprognose wurde übertroffen, da Hermle durch die verbesserte Lieferkettenlogistik im Dezember gerade noch rechtzeitig wichtige Zuliefermaterialien erhielt, um mehr Maschinen vor dem Jahreswechsel fertigzustellen und auszuliefern als geplant. Auch der erfreulich hohe Abverkauf von Vorführmaschinen führte zu Mehrumsatz. Zudem verbesserte sich in den letzten beiden Monaten die Kapazitätsauslastung nochmals, da sich die hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten verringerten. Ein positiver Effekt entstand auch aus dem Eingang länger offener, ungesicherter Forderungen zum Jahresende. Daher wurde die Ergebnisprognose ebenfalls übertroffen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 verfügte Hermle konzernweit über liquide Mittel von 113,9 Mio. Euro sowie eine Eigenkapitalquote von fast 72 % und damit über ein sehr solides finanzielles Fundament. Insgesamt sowie in Anbetracht der vielfältigen externen Belastungen und Störungen im Jahr 2022 beurteilt der Vorstand der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage als sehr zufriedenstellend.

Weitere Leistungsindikatoren

F&E: Kundenindividuelle Entwicklung im Vordergrund

Unsere intensiven Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (F&E) zielen darauf ab, den Kunden zusätzlichen Nutzen anzubieten und damit unsere eigene Marktstellung weiter zu festigen. 2022 setzten wir unsere F&E-Aktivitäten auf hohem Niveau fort. Im Mittelpunkt standen unverändert die kontinuierliche technologische Optimierung unserer Maschinenreihen sowie die Verbreiterung und Vertiefung unserer Automationskompetenz.

Einen Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung unserer Bearbeitungszentren bildete der Bereich Spindeltechnologie. Diese komplexen Bauteile sind wesentliche Kernkomponenten und entscheidend für die hohe Leistungsfähigkeit unserer Produkte. Im Berichtsjahr wurde eine neue Spindelvariante konzipiert und für unsere verschiedenen Maschinenmodelle adaptiert.

Im Bereich Automation nehmen kundenindividuelle Entwicklungsaktivitäten großen Raum ein. Lösungsbausteine aus verschiedensten Feldern, vom Werkzeughandling über digitale Komponenten bis zu Robotersystemen, werden in Verbindung mit unseren Bearbeitungszentren bedarfsgerecht für die unterschiedlichen Anforderungen unsere Abnehmer zu einer Komplettlösung kombiniert. Neben den entsprechenden Automatisierungsbausteinen erweitern und verbessern wir laufend unser Angebot an dafür nötigen Digitalisierungskomponenten. Durch den Einsatz Hermle-eigener Digitalisierungsbausteine lässt sich der Bedienkomfort in der kompletten Organisation rund um unsere Automatisierungslösungen erhöhen und der Funktionsumfang nennenswert erweitern.

Auch im Bereich MPA-Technologie (Metall-Pulver-Auftragsverfahren), die wir unseren Kunden als Dienstleistung anbieten, erzielten wir Fortschritte. 2022 wurde die Entwicklung eines zweiten, optimierten Hybrid-Bearbeitungszentrums vom Typ MPA 42 abgeschlossen, sodass die Kapazitäten für die generative Fertigung 2023 deutlich erweitert werden können.

Produktion und Logistik: Lieferkettenstörungen ausgeglichen

Unsere hocheffizienten Fertigungsanlagen und -abläufe werden kontinuierlich optimiert, auf dem neuesten Stand der Technik gehalten und zunehmend in Richtung Industrie 4.0 weiterentwickelt. Außerdem achten wir - wie bei allen Prozessen - auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung. Zusätzliche Informationen dazu enthält das Kapitel Umweltbelange der Nichtfinanziellen Erklärung.

Im Berichtsjahr stellten anhaltende Störungen in der Lieferkette hohe Anforderungen an die Flexibilität unserer Produktions- und Logistikprozesse. Aufgrund fehlender Zulieferteile war es immer wieder notwendig, Abläufe kurzfristig umzustellen und in allen Bereichen - von der Fertigung über die Montage bis zur Versandlogistik - kreative Lösungen zu finden. Dies gelang, sodass wir in der Lage waren, unsere Kunden stets termingerecht zu beliefern.

Beschaffung: Kompensation von Versorgungsengpässen

Zugekaufte Materialien und Komponenten haben bei Hermle eine wesentliche Bedeutung. Der Materialaufwand liegt bei mehr als 40 % des Konzernumsatzes. Für eine hohe Versorgungssicherheit kooperieren wir mit unseren Lieferanten grundsätzlich langjährig und vertrauensvoll. Zudem arbeiten wir wo möglich mit Unternehmen aus unserer Region zusammen und verzichten auf Zulieferer aus Übersee. Darüber hinaus tragen wir als zuverlässiger und liquiditätsstarker Partner mit hoher Zahlungsmoral zur finanziellen Stabilität in der Zulieferkette bei.

2022 haben sich die bereits bestehenden Störungen auf den Beschaffungsmärkten durch den Ukraine-Krieg weiter verschärft. Erneut war unsere Belegschaft gefordert, Versorgungsengpässe und Transportverzögerungen durch interne Maßnahmen oder den Einsatz alternativer Materialien und Zulieferunternehmen auszugleichen, und setzte diese Aufgabe schnell und erfolgreich um.

Service und Vertrieb: Internationalisierung im Fokus

Ein leistungsstarker Vertrieb und der äußerst zuverlässige Service sind wesentliche Erfolgsfaktoren von Hermle. Unser Service- und Vertriebsnetzwerk wird zur weiteren Erschließung bestehender und neuer Märkte sowie zur Absicherung unserer im Branchenvergleich anerkannt hohen Servicequalität laufend ausgebaut und zunehmend digitalisiert. Vor allem die Internationalisierung treiben wir dabei kontinuierlich voran und sorgen so zugleich für eine höhere Resilienz gegenüber möglichen Verlagerungen in unseren Abnehmerbranchen, beispielsweise aufgrund von steigenden Energiekosten in Europa oder geopolitischen Konflikten.

Zum Ausbau unserer Marktposition in China haben wir 2022 eine eigene Tochtergesellschaft mit Sitz in Shanghai gegründet, wo wir bisher eine Repräsentanz betrieben haben. Im Verlauf des Jahres wurden Beschäftigte der bisherigen Repräsentanzen übernommen, neue Mitarbeiter eingestellt und die Tätigkeit aufgenommen. Personell verstärkt haben wir auch unsere Auslandsgesellschaften in Italien, Mexiko, Thailand und den USA. Die Exportgesellschaft Hermle WWE konzentriert sich nach Beendigung unserer Aktivitäten in Russland auf den Aufbau und die Entwicklung neuer Märkte zum Beispiel in Europa und Asien.

Mit dem Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen konnten wir im Berichtsjahr wieder den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden und anderen Marktteilnehmern ausweiten. Besonders wichtig dafür war die Hermle-Hausausstellung, die bereits im April unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und Zugangsbeschränkungen stattfand. Auch auf verschiedenen Präsenzmessen war Hermle vertreten, unter anderem auf der AMB in Stuttgart und der IMTS in Chicago.

Hermle-Gruppe mit 1.383 Beschäftigten

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hermle-Konzern stieg im Stichtagsvergleich um 63 auf 1.383 Personen per Ende 2022. Neueinstellungen gab es insbesondere in allen mit dem Thema Automation verbundenen Bereichen sowie in Vertrieb und Service, hier vor allem in den Auslandsgesellschaften. Darüber hinaus wurden Nachwuchskräfte nach Abschluss ihrer Ausbildungszeit übernommen und die frei gewordenen Plätze neu besetzt. Am 31. Dezember 2022 waren 531 Beschäftigte in der Produktion tätig (Vj. 511), 93 in der Verwaltung (Vj. 81) und 759 in den Bereichen Kunden- und Lieferantenbetreuung sowie F&E (Vj. 728).

Im Jahresdurchschnitt arbeiteten bei Hermle konzernweit 1.355 Beschäftigte (Vj. 1.307), davon 1.190 Personen (Vj. 1.151) in den Inlandsgesellschaften und 165 (Vj. 156) im Auslandsvertrieb.

Die Hermle AG hatte Ende des abgelaufenen Jahres 1.097 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 1.050). Darin waren 87 Auszubildende enthalten nach 99 im Vorjahr. Im Gegensatz zu 2021 haben wir in der Berichtsperiode wo möglich Lehrzeiten verkürzt. Die Nachwuchs-Ausbildung erachten wir nicht nur wegen des Fachkräftemangels, sondern auch aufgrund unserer unternehmerischen Verantwortung als wichtige Aufgabe. Durch den demografischen Wandel und veränderte Lebenskonzepte junger Menschen stellt sich die Suche nach geeigneten Kandidaten zunehmend anspruchsvoll dar. Weitere Informationen zu unseren entsprechenden Aktivitäten enthält das Kapitel Sozialbelange der Nichtfinanziellen Erklärung.

Gesamtleistung je Mitarbeiter bei 350,6 T-Euro

Die Gesamtleistung je Mitarbeiter im Hermle-Konzern stieg 2022 im Zuge der Geschäftsausweitung und der verbesserten Auslastung der Belegschaft um 20,7 % auf 350,6 TEuro (Vj. 290,5 T-Euro). Die gute Nachfrage und die erfolgreiche interne Bewältigung der Lieferkettenstörungen stellten hohe Anforderungen an unsere Mitarbeiter und machten Mehrarbeit erforderlich. Daher wurden die Gleitzeitkonten der Beschäftigten im Rahmen unseres Konzepts 2000 wieder aufgefüllt, insbesondere in den direkt produktiven Bereichen und im Service. Um das große Engagement des Hermle-Teams zu würdigen, sollen alle inländischen Beschäftigten im Anschluss an die Dividendenausschüttung wieder eine Erfolgsprämie in Form eines festen Einmalbetrags erhalten. Die Prämie ist an die Höhe der Auszahlung an die Aktionäre gekoppelt.

Grafik: Gesamtleistung und Mitarbeiterzahl im Hermle-Konzern

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2018 2019 2020 2021 2022
Mitarbeiter (Stichtag 31.12.) 1.251 1.319 1.304 1.320 1.383
Gesamtleistung in Mio. Euro 455,1 464,7 291,9 384,7 484,9

Diversität im Hermle-Team

Vielfalt in der Belegschaft ist ein Erfolgsfaktor für Hermle. Toleranz und Diversität zum Beispiel hinsichtlich Geschlecht, Nationalität und Alter tragen dazu bei, dass wir auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen und dem Fachkräftemangel in Deutschland vorbeugen können. Dabei wollen wir weiterhin vor allem den Frauenanteil in gewerblichtechnischen Berufen ausbauen. Grundsätzlich haben bei Hermle deutlich mehr als 80 % aller Stellen sowie der Positionen auf den ersten beiden Managementebenen einen technischen Schwerpunkt. Sie erfordern eine Ausbildung in gewerblichen Berufen oder sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) - Gebiete, in denen Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind.

Bei Neueinstellungen streben wir im technischen Bereich eine mindestens proportionale Berücksichtigung von Frauen relativ zur Gesamtzahl der Bewerber an. Hierzu gibt es bei Hermle speziell auf junge Frauen ausgerichtete Rekrutierungsmaßnahmen wie Girls' Days, bei denen sich interessierte Kandidatinnen über Berufsmöglichkeiten mit technischen Schwerpunkten informieren können. Auch unser Förderprojekt EMMA (Elektronik, Mechatronik, Mechanik und Automation) richtet sich an weibliche Auszubildende und ihre spezifischen Bedürfnisse. 2022 konnten wir bei den Neueinstellungen vermehrt weibliche Kandidatinnen berücksichtigen, sodass die Frauenquote in der Hermle AG insgesamt von 13,4 % auf 14,1 % und im gewerblich-technischen Bereich von 6,3 % auf 7,1 % anstieg.

Die Angaben zum Anteil von Frauen in Führungspositionen sind in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f und 315d HGB enthalten.

Aufgrund der wachsenden Internationalisierung unserer Aktivitäten entstehen bei Hermle zudem vermehrt Aufgaben für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Nationalitäten. Vor allem zum Ausbau unserer Stellung in wichtigen ausländischen Absatzregionen, für die Erschließung neuer Märkte und die Intensivierung von Kundenkontakten stellen wir bei Bedarf gezielt Muttersprachler aus den betreffenden Regionen ein. Auch bei der Erweiterung der Belegschaft am Firmensitz sind Bewerbungen mit internationalem Hintergrund sehr willkommen. 2022 gab es entsprechende Neueinstellungen für Vertrieb und Service in Amerika und Asien sowie im IT-Bereich in unserer Unternehmenszentrale.

Menschen mit Behinderung bietet Hermle ebenfalls attraktive Arbeitsplätze. 2022 erhöhte sich die Schwerbehindertenquote in der Hermle AG auf 2,5 % nach 2,0 % im Vorjahr.

Den umfassenden Erfahrungen älterer Beschäftigter messen wir eine hohe Bedeutung bei. Deshalb ist es unser Ziel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten. Interessenten können aber auch Altersteilzeitmodelle in Anspruch nehmen. 2022 war die Belegschaft der Hermle AG wie im Vorjahr durchschnittlich 38 Jahre alt und seit 13 Jahren im Unternehmen tätig. In den vergangenen zehn Jahren feierten 30 Hermle-Beschäftigte ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum, darunter drei Frauen.

Nachtragsbericht

Anfang 2023 verzeichnete Hermle gestützt auf verschiedene größere Projekte eine relativ gute Nachfrage, sodass sich der Auftragseingang bisher noch nicht abgeschwächt hat. Darüber hinaus gab es nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Ereignisse mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns.

Risiko- und Chancenbericht

Risiko- und Chancenmanagement

Als weltweit aktives, mittelständisches Unternehmen sieht sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bei ihrer Geschäftstätigkeit vielfältigen Chancen und Risiken gegenüber. Chancen können dabei häufig nur unter Inkaufnahme gewisser Risiken genutzt werden. Deshalb ist das Management von Chancen und Risiken ein grundlegender Baustein unserer Unternehmensführung mit wesentlicher Bedeutung für unsere langfristig positive Entwicklung. Grundsätzlich ist es unser Ziel, Risiken möglichst nur dann einzugehen, wenn aus dem damit verbundenen Geschäft ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann.

Das Risiko- und Chancenmanagement von Hermle basiert auf dem konzernweiten Planungs- und Controllingsystem. Daraus erhalten wir frühzeitig Informationen über wichtige externe oder interne Veränderungen, aus denen Chancen oder Risiken für Hermle entstehen könnten. Die entsprechenden Erkenntnisse werden im Unternehmen regelmäßig und bereichsübergreifend erörtert. Im Rahmen dieser offenen Diskussion entwickeln wir geeignete Strategien zum Umgang mit den jeweiligen Chancen und Risiken.

Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem

Als Ergänzung zum Risiko- und Chancenmanagement und zur Sicherstellung eines regelungskonformen Jahres- bzw. Konzernabschlusses hat Hermle ein Internes Kontrollsystem (IKS) installiert. Die wesentlichen Bausteine des IKS sind die generelle Trennung von zentralen Funktionen und ein grundsätzliches Vier-Augen-Prinzip in den für die Gesamtrisikosituation des Unternehmens wichtigen Bereichen und Geschäftsabläufen, die durch Zugriffsbeschränkungen in den EDV-Systemen zusätzlich abgesichert werden.

Integriertes Überwachungs-, Kontroll- und Compliance-Managementsystem 1

Weitere Kernelemente unseres Überwachungssystems bilden die monatliche Analyse von Auftragseingängen, Umsätzen sowie wichtigen Aufwandspositionen und die Beobachtung der Entwicklung einzelner Kostenarten, um Abweichungen zeitnah festzustellen. Hinzu kommen geeignete Kontrollmechanismen in Produkt- und Auftragskalkulation, Service, Vertrieb, Personal, Lagerhaltung und Fertigung, wodurch auffällige Veränderungen in diesen Bereichen frühzeitig erkannt werden. Aufgrund der wachsenden Regelungsdichte unter anderem durch neue Gesetzesinitiativen der EU bauen wir außerdem unsere Compliance-Aktivitäten kontinuierlich aus.

1 Bei den Angaben in diesem Abschnitt handelt es sich um lageberichtsfremde Angaben, die keiner Prüfung unterliegen.

Darstellung der wesentlichen Risiken

Im Folgenden sind die für Hermle wichtigsten Risiken in der Reihenfolge ihrer Bedeutung beschrieben:

Markt- und Konjunkturrisiken - Die für unsere Branche typischen Nachfragezyklen können durch eine Verschlechterung der konjunkturellen Rahmenbedingungen verstärkt werden. 2022 verzeichneten wir zwar nochmals eine Nachfragesteigerung, die Risiken aus dem bereits in den Vorjahren äußerst unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld haben sich aber erneut erhöht. Der Krieg in der Ukraine hat die seit der Covid-19-Pandemie bestehenden gravierenden Störungen in der Lieferkette weiter verschärft, was die globale Wirtschaftstätigkeit erheblich behindert. Die Gefahren aus der Corona-Pandemie selbst bestehen zwar weiter, haben sich 2022 aber verringert.

Der Ukraine-Krieg und andere Krisen wie die Spannungen zwischen China und den USA belasten die geopolitische Situation und bringen generell wachsende Absatz- und Versorgungsrisiken mit sich. Diese werden durch die zunehmende Regelungsdichte und Bürokratisierung in Deutschland und Europa sowie die Neigung zu Handelsbeschränkungen und durch steigende Energiepreise noch vergrößert, da diese Faktoren die Wettbewerbsposition hier ansässiger, exportorientierter Unternehmen schwächen könnten.

Konjunkturschwankungen im normalen Umfang kann Hermle durch flexible Strukturen und Prozesse innerhalb des Konzepts des atmenden Unternehmens sehr gut ausgleichen. Zusätzlich verbessern unsere hohe Liquidität und Eigenkapitalquote sowie die daraus resultierende weitgehende Unabhängigkeit unsere Basis, um auch Nachfrageveränderungen in größerem Ausmaß gut überstehen zu können.

Beschaffungsrisiken - Um stets in ausreichendem Umfang auf hochwertige Zukauf-Materialien und -Komponenten zugreifen zu können und Beschaffungsengpässe zu vermeiden, wählen wir unsere Lieferanten sorgfältig aus und arbeiten mit ihnen in fairen, meist langjährigen Partnerschaften zusammen. Dem Risiko von Versorgungsausfällen begegnen wir generell soweit sinnvoll mit einer Second-Source-Strategie, einer rollierenden Bedarfsplanung sowie Sicherheitslägern. Die seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vergrößerten Lieferketten-Risiken aufgrund von Grenzschließungen und Transportstörungen wurden durch den Ukraine-Krieg weiter verstärkt. Betroffen sind insbesondere Zulieferer, die Teile aus Übersee beziehen. Hermle selbst arbeitet nahezu ausschließlich mit Lieferanten aus Deutschland oder Europa zusammen. Dennoch sind auch wir indirekt von den seit 2021 spürbaren weltweiten Materialverknappungen betroffen. Im Berichtsjahr wurden diese Engpässe erneut durch interne Maßnahmen wie Mehrarbeit, den Umstieg auf alternative Einsatzstoffe und Lieferanten sowie Umstellungen in Konstruktion und Fertigung ausgeglichen. Außerdem konnten wir auf Sicherheitsläger zurückgreifen, die in vielen Bereichen wieder aufgefüllt wurden. Ende 2022 hat sich die Situation auf den Beschaffungsmärkten etwas entspannt, das Risiko von Versorgungslücken bei unseren Zulieferern besteht aber weiterhin. Den damit verbundenen Finanzierungsrisiken in der Lieferkette, die zu Insolvenzen bei Zulieferern führen könnten, wirken wir durch verlässliche und schnelle Zahlungen entgegen.

Gegen steigende Energieversorgungsrisiken, die aus dem Ausstieg aus den konventionellen Kraftwerken und der Energiewende resultieren und wegen der Ukraine-Krise gerade im Bereich der Gasversorgung zugenommen haben, wappnen wir uns teilweise durch ein eigenes Blockheizkraftwerk. Den Auswirkungen der Energiepreissteigerungen, die uns vor allem indirekt über höhere Preisforderungen unserer Zulieferer belasten, begegnen wir mit moderaten Anpassungen unserer Verkaufspreise.

Wettbewerbsrisiken - Um den intensiven Wettbewerbsdruck in unserer Branche abzufedern, setzt Hermle auf besonders hochwertige Maschinen, individuelle Systemlösungen, einen sehr kompetenten und zuverlässigen Service sowie die damit einhergehende enge Kundenbindung. In der aktuell durch Versorgungsengpässe beeinträchtigten Situation kommt uns darüber hinaus unsere hohe Liefertreue zugute. Durch die sinnvoll strukturierte Produktpalette und den modularen Aufbau der Maschinen, Automations- und Digitalisierungskomponenten können wir unseren Abnehmern maßgeschneiderte Lösungen anbieten und zugleich die Kostenstrukturen solide halten. Positive Effekte ergeben sich darüber hinaus aus der gezielten Differenzierung unseres Angebots hinsichtlich unterschiedlicher Marktanforderungen.

Durch regionale und branchenspezifische Diversifizierung sowie die Erschließung neuer Kunden und Märkte insbesondere im Ausland schützen wir uns vor Konzentrationstendenzen auf der Abnehmerseite und entsprechenden Abhängigkeiten. Das Risiko aus insolvenzbedingten Zahlungsausfällen reduziert Hermle mit einer intensiven Auftragsprüfung und einem umfassenden Forderungsmanagement.

Die wachsende Internationalisierung in unserer Branche erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nachahmern kontinuierlich. Deshalb bündeln wir unsere F&E-Aktivitäten am Standort Gosheim, regeln Zugänge streng und produzieren mit einer hohen Eigenfertigungstiefe. Auch die grundsätzlich sehr große Komplexität unserer Maschinen bietet einen gewissen Schutz.

IT-Risiken - Um Risiken auf dem Gebiet der Informationstechnologie (IT) zu verringern, verfügen wir über modernste Technologien und redundante Systeme in wichtigen Bereichen. Dazu betreiben wir in Gosheim zwei gespiegelte Rechnerräume sowie einen weiteren Raum zur Datenspeicherung in unterschiedlichen Gebäudeteilen. Zusätzlich sichern wir unsere Daten auf einer zum Teil redundanten Infrastruktur. Hinzu kommen konsequente Sicherheitsmechanismen, die wir in regelmäßigen Abständen von externen Spezialisten überprüfen lassen, sowie wiederholte Schulungen für unsere Beschäftigten im Bereich Datensicherheit, um sie für die hohe Priorität dieses Themas zu sensibilisieren. Dennoch können IT-Ausfälle nicht gänzlich ausgeschlossen werden, und die Risiken aus Cyberkriminalität nehmen weltweit zu. Wie andere Unternehmen sieht sich Hermle laufend Cyberattacken gegenüber. Deshalb haben wir unsere Anstrengungen zur Vermeidung von Hackerangriffen im Berichtsjahr durch zusätzliche Überwachungssoftware und die Zusammenarbeit mit einem weiteren externen Dienstleister erhöht. Ferner besteht eine Cyberversicherung, um im Ernstfall auf ausreichende Unterstützungskapazitäten durch externe Spezialisten zurückgreifen zu können.

Innovations- und Produktrisiken - Innovationsrisiken senken wir durch den regelmäßigen persönlichen Austausch mit Kunden, Systemlieferanten und anderen Marktteilnehmern. Diese Gespräche liefern uns wertvolle Informationen, um unser Angebot konsequent an den Anforderungen der Anwender auszurichten. Intensive F&E-Aktivitäten festigen unsere technologische Führungsrolle zusätzlich. Produkthaftungsrisiken begegnen wir mit umfangreichen Versuchsreihen vor der Markteinführung sowie geeigneten Vertragsgestaltungen, Versicherungen und proaktiven Servicemaßnahmen.

Produktionsrisiken - Sorgfältige, vorbeugende und weitreichende Wartungs- sowie frühzeitige Investitionsmaßnahmen senken das Risiko von Fertigungsausfällen bei Hermle. Außerdem werden unsere Produktionsanlagen stets auf dem neuesten Stand der Technik gehalten, und effiziente Organisationsstrukturen sorgen für einen möglichst reibungslosen Ablauf in der Fertigung. Die Wahrscheinlichkeit von Bedienfehlern ist dank der großen fachlichen Kompetenz unserer Beschäftigten gering. Zudem verfügen wir zum Teil über redundante Fertigungsanlagen. Allerdings hat sich das Risiko einer Unterbrechung der Stromversorgung durch die Energiewende und eine wegen des Ukraine-Kriegs auch weiterhin nicht auszuschließende Energieversorgungskrise erhöht. Hermle verfügt zwar über Notstromaggregate für Türen, Tore, Beleuchtung und die IT-Infrastruktur, aber über keine eigenen Kraftwerke, um die Versorgung der Produktion bei einem Ausfall aufrecht erhalten zu können.

Qualitätsrisiken - Die hohe Qualität unserer Maschinen und Dienstleistungen stellt einen wichtigen Wettbewerbsfaktor für Hermle dar. Um sie abzusichern, betreiben wir ein systematisches Qualitätsmanagement sowie umfassende Prüfverfahren und schulen unsere Beschäftigten umfassend. Der Einsatz ausgereifter Maschinen und Komponenten sowie unsere große Erfahrung und Kompetenz im Bereich Automation tragen ebenfalls dazu bei, Qualitätsrisiken zu verringern. Außerdem schulen wir unsere Mitarbeiter und bauen unsere Servicekapazitäten kontinuierlich aus, um das sehr gute Niveau in den Bereichen Dienstleistungen und Ersatzteilversorgung auch bei einem zunehmenden Anteil des Automationsgeschäfts zu gewährleisten.

Personelle Risiken - Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hermle sind fachlich sehr kompetent, haben ihre Ausbildung überwiegend bei uns im Hause absolviert und qualifizieren sich regelmäßig weiter. Durch möglichst vielseitige und interessante Aufgaben, langjährige Arbeitsverhältnisse und eigenverantwortliche Tätigkeiten tragen wir dazu bei, ihre ohnehin hohe Motivation und Zuverlässigkeit noch zu vergrößern. Um dem durch die demografische Entwicklung in Deutschland zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen, positionieren wir uns als attraktiver Arbeitgeber, engagieren uns überdurchschnittlich für die Ausbildung und fördern den Anteil von Frauen an der Belegschaft insbesondere in technischen Bereichen. Insgesamt stufen wir personelle Risiken als niedrig ein.

Finanzrisiken - Sowohl größere Investitionsprojekte als auch das laufende Geschäft werden bei Hermle weitgehend innenfinanziert. Wir bilanzieren konservativ und verfügen über eine hohe Eigenkapitalquote. Daher sind Finanz- und Liquiditätsrisiken gering. Währungsrisiken beugen wir durch geeignete Sicherungsgeschäfte vor, die wie die übrigen Finanzrisiken im Konzernanhang unter Punkt (29) im Detail beschrieben sind. Aus der hohen Komplexität nationaler und internationaler Steuervorschriften können allerdings steuerliche Risiken entstehen.

Gesamtrisikosituation - Wegen der zunehmenden geopolitischen Spannungen und dadurch weiterhin möglichen Beeinträchtigungen der Lieferketten und Absatzmärkte hat sich die Bedeutung der Risiken in den Bereichen Markt und Konjunktur sowie Beschaffung weiter erhöht. Darüber hinaus haben uns die bekanntermaßen zunehmenden Cyberattacken auf Unternehmen dazu veranlasst, IT-Risiken höher einzustufen als vor einem Jahr. Insgesamt sind die derzeit erkennbaren Risiken aus Sicht des Vorstands für Hermle aber beherrschbar. Sie stellen nach wie vor weder einzeln noch in Kombination eine Gefahr für den Bestand des Unternehmens dar.

Darstellung der Chancen

Sowohl das Unternehmensumfeld als auch unsere eigenen Stärken bergen bedeutende Chancen für die künftige Entwicklung. Sie sind nachfolgend in diese Kategorien unterteilt dargestellt, überschneiden sich aber auch teilweise.

Chancen aus dem Umfeld

Für innovative Unternehmen wie Hermle ergeben sich aus technologischen Veränderungen grundsätzlich große Wachstumschancen. Aktuell bietet vor allem der Trend zur Vernetzung und Automatisierung in der Fertigung (Industrie 4.0) hohes Expansionspotenzial. In diesem Bereich ist Hermle ein anerkannter und erfahrener Komplettanbieter, der für seine Kunden ein breites Spektrum an Produktionssystemen bis hin zu vollständigen Automationslösungen für große Werkhallen konzipieren und umsetzen kann, in die sich auch zusätzliche Funktionalitäten integrieren lassen. Die Basis dafür bilden unsere qualitativ hochwertigen und extrem zuverlässigen Maschinen, ein vielfältiges Angebot an entsprechenden Automations- und Digitalisierungsbausteinen, das wir kontinuierlich verbreitern, sowie unsere große Erfahrung im Bereich Automation. So können wir sowohl neue Märkte als auch zusätzliche Bedarfsfelder bei bestehenden Kunden erschließen.

In regionaler Hinsicht bestehen für Hermle vor allem im Ausland Expansionschancen. Aus diesem Grund bauen wir unsere Position in wichtigen Märkten kontinuierlich aus und prüfen laufend zusätzliche interessante Absatzregionen. Außerdem bietet uns die zunehmende Reife verschiedener Auslandsmärkte, auf denen wir bereits tätig sind, die Chance, dort künftig verstärkt höherwertige Bearbeitungszentren zu verkaufen.

Generell kann sich Hermle besser entwickeln als erwartet, falls sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen günstiger darstellen als prognostiziert. Da wir aufgrund unseres Konzepts des atmenden Unternehmens über flexible Kapazitätsreserven und Prozesse verfügen, die eine hohe Liefer- und Reaktionsfähigkeit bedingen, sind wir in der Lage, auch kurzfristig auf positive Konjunkturentwicklungen zu reagieren.

Die im Rahmen eines gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs zu erwartende Geschäftsbelebung bei unseren Kunden steigert die Absatzchancen für unsere Produkte zusätzlich, denn in nachfragestarken Phasen werden in der Regel besonders leistungsfähige und zuverlässige Produktionsanlagen benötigt, wie sie Hermle herstellt.

Außerdem stärkt der demografische Wandel in vielen Industrieländern das Absatzpotenzial unserer Automationslösungen, da sie unseren Kunden die Möglichkeit geben, dem daraus resultierenden Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.

Chancen aus den Stärken des Unternehmens

Die Potenziale, die sich aus der überdurchschnittlichen Qualität und Flexibilität von Hermle ergeben, wurden bereits im Zusammenhang mit den externen Chancen beschrieben. Verstärkt werden sie durch die hohe Kompetenz und Leistungsbereitschaft unserer Belegschaft. Ihr weitreichendes Engagement, ihre Erfahrung und ihr Know-how untermauen unsere technologisch führende Marktposition und tragen dazu bei, dass wir Nachfrage- und Auslastungsschwankungen besser bewältigen und die Kundenbindung durch überzeugenden Service festigen können.

Auch unsere langfristig ausgelegte Personalpolitik kann sich positiv auswirken. Indem wir die Belegschaft während Krisen wie zuletzt in der Corona-Pandemie stabil halten, verfügen wir in nachfolgenden Phasen des Aufschwungs über ein intaktes, kompetentes und motiviertes Team und damit über eine gute Reaktionsfähigkeit.

Die große Zuverlässigkeit unserer Bearbeitungszentren, die wachsende Automationskompetenz sowie unser durch laufende Innovationen sehr aktuelles und bedarfsorientiertes Produktportfolio sind wichtige Voraussetzungen, um neue Abnehmer und weitere Einsatzmöglichkeiten unserer Maschinen bei bestehenden Kunden zu erschließen. Dabei können wir auch von unserer zunehmenden Digitalisierungskompetenz profitieren. Außerdem erhöht das in den vergangenen Jahren um hochwertige, standardisierte und dadurch preiswerte 3- und 5-Achs-Modelle ausgebaute Maschinenangebot unsere Potenziale, Kunden in neuen Regionen zu gewinnen.

Zusätzliche Chancen ergeben sich aus unserem guten Ruf als zuverlässiger, liquiditätsstarker sowie qualitäts- und serviceorientierter Partner, der auf Kontinuität setzt. Auch damit verbessern sich unsere Aussichten, in bereits bearbeiteten und neuen Marktsegmenten zusätzliche Kunden gewinnen.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist unsere solide Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung, durch die wir finanziell weitgehend unabhängig und in der Lage sind, schnell auf Nachfrageschwankungen zu reagieren sowie konjunkturelle Durststrecken länger als andere zu überstehen. Dadurch steigen insbesondere unsere Chancen in und nach Krisensituationen.

Von besonderer Bedeutung war in den letzten Monaten ferner unsere hohe Liefertreue -vor dem Hintergrund der Lieferkettenstörungen ein nicht unwesentliches Argument für eine Hermle-Anlage.

Prognosebericht

Konjunkturelle Rahmenbedingungen: Dynamik verlangsamt sich

Die gesamtwirtschaftliche Dynamik wird sich 2023 voraussichtlich weiter abschwächen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet laut seinem World Economic Outlook Update vom Januar 2023, dass die Weltkonjunktur im laufenden Jahr um 2,9 % wächst. Damit wäre die Entwicklung zwar langsamer als im Vorjahr, aber um 0,2 Prozentpunkte besser als noch im Herbst 2022 vom IWF prognostiziert. Hauptgrund für die trotz der multiplen globalen Krisen etwas optimistischeren Aussichten ist die Neuausrichtung der chinesischen Corona-Politik, die sich weltweit positiv auswirken dürfte. Der IWF warnt zugleich aber vor zu viel Optimismus. Nach wie vor bergen insbesondere der Ukraine-Krieg, hohe Inflation und steigende Zinsen sowie eine mögliche Verschlechterung der Corona-Situation und der Immobilienkrise in China große konjunkturelle Risiken.

In den Industriestaaten geht der IWF 2023 in Summe von einem BIP-Zuwachs um 1,2 % aus. Dabei dürfte die Konjunktur in den USA um 1,4 % und im Euroraum um 0,7 % expandieren. Die Schwellen- und Entwicklungsländer sollten ihre Wirtschaftsleistung insgesamt um 4 % steigern können. Hierzu trägt allen voran Indien mit einer Zunahme um 6,1 % bei, aber auch in China und den übrigen asiatischen Staaten wird ein überdurchschnittlicher Verlauf erwartet.

Die deutsche Wirtschaft bewältigt die ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs nach Einschätzung der Bundesregierung bislang gut und behauptet sich trotz Energiekrise und Lieferkettenproblemen. Dennoch ist 2023 lediglich mit einer leichten BIP-Erhöhung um 0,2 % zu rechnen. Dabei wird die Stimmung der Unternehmen günstig eingeschätzt: Die Ausrüstungsinvestitionen sollen im laufenden Jahr um 3,3 % zulegen nach 2,5 % im Vorjahr.

Branchenumfeld: Solides Auftragspolster im Werkzeugmaschinenbau

Für die internationale Maschinenbauindustrie wird 2023 ein regional sehr unterschiedlicher Verlauf erwartet. Das Forschungsinstitut Oxford Economics schätzt, dass der globale Umsatz der Branche preisbereinigt um 1 % wächst, gestützt hauptsächlich auf China und Japan mit Steigerungsraten von 5 % bzw. 3 %. In der EU wird dagegen ein Rückgang um 1 % und in den USA sogar ein Minus von 5 % vorhergesagt. Die deutschen Maschinenbauer werden ihre Produktion nach Berechnungen des VDMA real um 2 % zurückschrauben. Ursächlich dafür sind die großen Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Ukraine-Kriegs und der Energieversorgung im nächsten Winter. Das solide Auftragspolster, das viele Unternehmen derzeit haben, dürfte laut VDMA im Jahresverlauf teilweise abschmelzen.

Der inländischen Werkzeugmaschinenbau wird seine Produktion 2023 dem VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) zufolge um 9 % ausweiten und sich damit allmählich wieder dem Rekordergebnis des Jahres 2018 annähern. Dabei geht der VDW davon aus, dass die Inflation sowie die Energie- und Rohstoffpreise ihre Höchststände überschritten haben, die Aufhebung der Covid-Restriktionen in China die Geschäfte stimuliert und die Investitionen weltweit steigen. Die Branche startete mit einem deutlichen Auftragsüberhang in das laufende Jahr: Das Statistische Bundesamt meldete für die Werkzeugmaschinenindustrie eine Auftragsreichweite von zwölf Monaten. Demensprechend äußerten sich 45 % der Unternehmen in einer Umfrage vorsichtig optimistisch für 2023.

Aussichten für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG blickt dank des soliden Auftragsbestands und der Anfang des laufenden Jahres noch hohen Nachfrage insgesamt vorsichtig optimistisch in das Geschäftsjahr 2023. Allerdings sehen wir sehr hohe Risiken durch den Ukraine-Krieg sowie andere geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen China und den USA. Auch weitere Preissteigerungen und Lieferkettenstörungen sind nicht auszuschließen. Eine Prognose für das Gesamtjahr ist deshalb mit hohen Unwägbarkeiten behaftet, was konkrete Aussagen erschwert. Grundsätzlich treffen wir unsere Einschätzung für die künftige Entwicklung unter der Prämisse, dass sich sowohl die Gesamt- als auch die Branchenkonjunktur gemäß den Erwartungen der Wirtschaftsforscher und Fachverbände entwickeln.

Wie der Branchenverband VDMA rechnet auch Hermle damit, dass die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage in der Industrie zu Zurückhaltung führt. Daher gehen wir davon aus, dass unser Auftragseingang im Gesamtjahr nach der überdurchschnittlich guten Entwicklung 2022 spürbar abnimmt. Der Umsatz von Hermle AG und Konzern dürfte sich 2023 auf Basis des hohen Auftragsbestands zu Jahresbeginn mindestens auf dem guten Vorjahresniveau bewegen, könnte ohne externe Störungen aber auch um rund 10 % zunehmen. Das Betriebsergebnis sollte abhängig von der weiteren Entwicklung der Material- und Energiepreise sowie der Möglichkeit, entsprechende Steigerungen weiterzugeben, etwa stabil sein, im günstigen Fall ist auch vor allem auf Ebene des Konzerns ein Zuwachs möglich.

Langfristig ist weiterhin davon auszugehen, dass der Bedarf an Werkzeugmaschinen und Automatisierungslösungen weltweit steigt. Daher beginnen wir im laufenden Jahr mit der Erweiterung unserer Kapazitäten im Rahmen eines umfangreichen, mehrjährigen Investitionsprogramms, das ein Gesamtvolumen von rund 60 Mio. Euro hat. 2023 ist geplant, am Standort Zimmern ob Rottweil eine neue Großteilefertigung aufzubauen, die bestehende Mineralgussfertigung zu erweitern sowie zusätzliche Lagerkapazitäten zu schaffen. Hierzu werden auch weitere Flächen erworben. Am Firmensitz in Gosheim wird die Sanierung der durch den Umzug der Blechfertigung nach Zimmern frei gewordenen Räume für die neue Spindelmontage abgeschlossen. Insgesamt ist daher von einem deutlichen Anstieg des Investitionsvolumens auszugehen.

Die Hermle-Belegschaft wird im laufenden Jahr voraussichtlich ebenfalls wachsen. Neueinstellungen sind vor allem zum Ausbau unserer Automationskapazitäten geplant, von der Konstruktion über die Fertigung und Montage bis zur IT und dem Service.

Unsere F&E-Aktivitäten werden wir auf hohem Niveau fortsetzen. Auch hier steht die Automationskompetenz im Mittelpunkt: Ein Schwerpunkt wird auf der grundlegenden Umstellung der internen Hard- und Software-Architektur unserer Maschinen und Anlagen liegen, um neueste technologische Standards zu erfüllen und zusätzliche Funktionalitäten abzubilden.

Zur Verbreiterung unserer Abnehmerbasis und Vorbereitung auf mögliche Produktionsverlagerungen der Kunden werden wir die Internationalisierung weiter vorantreiben. Hierzu prüfen die Hermle AG und unsere Exportgesellschaft Hermle WWE laufend neue Absatzregionen. Außerdem stärken wir unsere Marktposition in Frankreich. Dort wurde im März 2023 eine neue Hermle-Tochtergesellschaft gegründet, die im Jahresverlauf ihre Tätigkeit aufnimmt.

Im Beschaffungsbereich werden wir weiter an der Absicherung unserer Lieferkette arbeiten und unsere Zulieferstruktur verbreitern, um möglichen globalen Versorgungsengpässen und Störungen in der Transportlogistik vorzubeugen.

Weiterhin sehr solide Finanz- und Vermögenslage

Die Finanz- und Vermögenssituation des Hermle-Konzerns wird sich auch 2023 sehr solide darstellen. Auf der Grundlage unserer hohen Eigenkapital- und Liquiditätsbasis werden wir sowohl die umfangreichen geplanten Investitionsvorhaben als auch das laufende Geschäft wieder aus Eigenmitteln finanzieren. Die Aufnahme von Bankverbindlichkeiten wird unverändert nicht nötig sein.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung

Der Vorstand der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist insgesamt verhalten zuversichtlich für die künftige Entwicklung des Unternehmens. 2023 wird der Geschäftsverlauf erneut durch große Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld geprägt. Unter der Voraussetzung, dass es - wie von den Konjunkturexperten vorhergesagt - trotz der vielfältigen Krisen nur zu einer moderaten wirtschaftlichen Abkühlung kommt, rechnen wir bei Umsatz und Ergebnis mindestens mit einer stabilen Entwicklung und im günstigen Fall mit Steigerungen gegenüber dem sehr guten 2022er Niveau. Die Basis dafür ist der hohe Auftragsbestand. Der Bestelleingang dürfte 2023 wegen der unsicheren Rahmenbedingungen allerdings spürbar abnehmen. Langfristig gehen wir von einem wachsenden Bedarf für unsere hochwertigen, leistungsstarken Bearbeitungszentren und Automationslösungen aus, nicht zuletzt wegen des demographischen Wandels. Denn mit unseren kundenindividuellen Produktionssystemen und dem besonders zuverlässigen Service bieten wir unseren Abnehmern die Möglichkeit, dem sich voraussichtlich weiter verschärfenden Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.

 

Gosheim, 30. März 2023

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Der Vorstand

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

Aktiva

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Konzernanhang Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
A. Langfristige Vermögenswerte      
I. Immaterielle Vermögenswerte (7)    
1. Geschäfts- oder Firmenwert   6.096 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand   15 194
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte   3.490 4.007
    9.601 10.297
II. Sachanlagen (7)    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken   52.404 53.376
2. Technische Anlagen und Maschinen   14.099 15.194
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung   12.831 11.891
4. Geleistete Anzahlungen   1.726 654
    81.060 81.115
III. Sonstige Finanzanlagen (11) 5 1.005
IV. Sonstige langfristige Vermögenswerte (8) 0 3
V. Aktive latente Steuern (24) 3.464 3.534
    94.130 95.954
B. Kurzfristige Vermögenswerte      
I. Vorräte (9)    
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe   61.613 43.856
2. Unfertige Erzeugnisse   22.041 20.538
3. Fertige Erzeugnisse und Waren   22.528 16.925
4. Geleistete Anzahlungen   1.888 1.359
    108.070 82.678
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10) 94.579 81.191
III. Sonstige kurzfristige Forderungen (10) 13.071 34.758
IV. Wertpapiere und sonstige Anlagen (11) 44.000 11.000
V. Flüssige Mittel (12) 113.901 109.452
    373.621 319.079
    467.751 415.033

Passiva

     
Konzernanhang Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
A. Eigenkapital (13)    
I. Eigenkapital der Aktionäre der Hermle AG   334.755 305.199
II. Anteile anderer Gesellschafter (14) 3 11
    334.758 305.210
B. Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen      
I. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (16) 186 322
II. Langfristige Rückstellungen (15) 2.023 1.894
III. Passive latente Steuern (24) 1.677 1.327
    3.886 3.543
C. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen      
I. Steuerrückstellungen (15) 4.382 275
II. Kurzfristige Rückstellungen (15) 48.380 42.579
III. Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (16) 9.605 6.519
IV. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (16) 66.740 56.907
    129.107 106.280
    467.751 415.033

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang 2022
TEUR
2021
TEUR
1. Umsatzerlöse (17) 474.065 375.977
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen   9.383 7.533
3. Andere aktivierte Eigenleistungen   1.468 1.238
4. Gesamtleistung   484.916 384.748
5. Sonstige betriebliche Erträge (18) 9.927 9.637
6. Materialaufwand (19) 204.179 163.740
7. Personalaufwand (20) 124.559 104.004
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (21) 11.223 11.284
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen (22) 55.259 40.756
10. Betriebsergebnis   99.623 74.601
11. Finanzergebnis (23)    
a) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge   279 93
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen   229 298
    50 -205
12. Ergebnis vor Steuern   99.673 74.396
13. Steuern vom Einkommen und Ertrag (24) 27.888 19.486
14. Jahresüberschuss   71.785 54.910
15. Gewinnanteile anderer Gesellschafter   0 -3
16. Konzernjahresüberschuss   71.785 54.907
Sonstiges Gesamteinkommen      
Posten, die anschließend möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden      
Währungsdifferenzen   1.600 1.795
Veränderung aus derivativen Finanzinstrumenten Ertragsteuern auf sonstiges Gesamteinkommen   984 -1.207
- Steuern auf Veränderung von derivativen Finanzinstrumenten   -261 320
Veränderung aus Konsolidierungskreisänderungen   662 0
- Steuern auf Veränderung von Konsolidierungskreisänderungen   -175 0
Sonstiges Ergebnis   2.810 908
Gesamtergebnis   74.595 55.818
Zurechnung des Jahresergebnisses      
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter   0 3
Ergebnisanteil der Aktionäre der Hermle AG   71.785 54.907
    71.785 54.910
Zurechnung des Gesamtergebnisses      
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter   -13 2
Ergebnisanteil der Aktionäre der Hermle AG   74.608 55.816
    74.595 55.818
Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) in EUR (25)    
Stammaktie   14,35 10,97
Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug   14,40 11,02
Anzahl der zugrunde gelegten Aktien   5.000.000 5.000.000

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Konzernanhang 2022
TEUR
2021
TEUR
Jahresüberschuss   71.785 54.910
+/​- Abschreibungen/​Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens   11.223 11.284
+/​- Zunahme/​Abnahme langfristiger Rückstellungen   129 140
+ Veränderung des Konsolidierungskreises   4.708 0
Cashflow vor Veränderung des Working Capital   87.845 66.334
- Eliminierung Nachsteuerergebnis aus Anlageabgängen   -731 -252
-/​+ Zunahme/​Abnahme aus Vorräten   -28.046 -15.685
-/​+ Zunahme/​Abnahme aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   -12.484 -37.957
-/​+ Zunahme/​Abnahme sonstiger kurzfristiger Forderungen   21.669 -12.788
-/​+ Zunahme/​Abnahme Aktive latente Steuern sowie sonstige langfristige Vermögenswerte   72 -763
+/​- Zunahme/​Abnahme kurzfristiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.412 481
+/​- Zunahme/​Abnahme kurzfristiger Rückstellungen   9.996 7.487
+/​- Zunahme/​Abnahme sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten   8.435 29.798
+/​- Zunahme/​Abnahme passiver latenter Steuern   351 -327
+/​- Zunahme/​Abnahme langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten   0 57
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (26) 90.519 36.385
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen   -480 -340
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens   695 860
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen   -9.651 -7.295
- Auszahlungen für Wertpapiere und sonstiger Anlagen   -43.000 -12.000
+ Einzahlungen aus Verkauf fremder Wertpapiere und sonstiger Anlagen   11.000 12.000
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (26) -41.436 -6.775
Übertrag   49.083 29.610
- Auszahlung Dividenden   -45.047 -25.050
- Tilgung von Leasingverbindlichkeiten   -375 -405
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (26) -45.422 -25.455
+/​- Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds   1.219 1.324
+/​- Veränderungen aus direkt erfolgsneutralen Verrechnungen   723 -887
+ Sonstige Veränderungen   -463 0
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (26) 5.140 4.592
Finanzielle Mittel zum 01.01.   109.452 104.860
Veränderung der finanziellen Mittel durch Konsolidierungskreisänderungen   -691 0
Finanzielle Mittel zum 31.12.   113.901 109.452
Finanzmittelfonds      
Flüssige Mittel   113.901 109.452
    113.901 109.452

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung im Geschäftsjahr 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien
TEUR
Vorzugsaktien
TEUR
Kapitalrücklage
TEUR
Gesetzliche Rücklagen
TEUR
Stand am 1.1.2021 12.000 3.000 3.286 1.815
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 0 0 0
Jahresüberschuss 2021 0 0 0 0
Währungsveränderung 0 0 0 0
Cashflow Hedges 0 0 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 0 0 0
Änderung Gewinnvortrag 0 0 0 0
Stand am 31.12.2021 12.000 3.000 3.286 1.815
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 0 0 0
Jahresüberschuss 2022 0 0 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0 0 0
Währungsveränderung 0 0 0 0
Cashflow Hedges 0 0 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 0 0 0
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 0 0 -315
Stand am 31.12.2022 12.000 3.000 3.286 1.500
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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Sonstige Gewinnrücklagen
TEUR
Konzernbilanzgewinn
TEUR
Stand am 1.1.2021 104.322 149.230
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 -25.050
Jahresüberschuss 2021 0 54.907
Währungsveränderung 0 15
Cashflow Hedges 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 0
Änderung Gewinnvortrag 215 -215
Stand am 31.12.2021 104.537 178.887
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 -45.050
Jahresüberschuss 2022 0 71.785
Einstellung in die Gewinnrücklagen 6.139 -6.139
Währungsveränderung 0 -155
Cashflow Hedges 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 3
Konsolidierungskreisänderungen 0 0
Sonstige Veränderungen 315 -1
Stand am 31.12.2022 110.991 199.330
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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Gewinnrücklagen gesamt
TEUR
Kumuliertes übriges Eigenkapital aus Währungsumrechnung
TEUR
Kumuliertes übriges Eigenkapital aus derivativen Finanzinstrumenten
TEUR
Summe
TEUR
Stand am 1.1.2021 255.367 303 473 274.429
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss -25.050 0 0 -25.050
Jahresüberschuss 2021 54.907 0 0 54.907
Währungsveränderung 15 1.785 0 1.800
Cashflow Hedges 0 0 -887 -887
Nicht abgerufene Dividende 0 0 0 0
Änderung Gewinnvortrag 0 0 0 0
Stand am 31.12.2021 285.239 2.088 -414 305.199
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss -45.050 0 0 -45.050
Jahresüberschuss 2022 71.785 0 0 71.785
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0 0 0
Währungsveränderung -155 1.768 0 1.613
Cashflow Hedges 0 0 723 723
Nicht abgerufene Dividende 3 0 0 3
Konsolidierungskreisänderungen 0 483 0 483
Sonstige Veränderungen -1 0 0 -1
Stand am 31.12.2022 311.821 4.339 309 334.755
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Anteile anderer Gesellschafter
am Kapital
TEUR
am kumulierten Konzernergebnis
TEUR
Stand am 1.1.2021 1 11
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 0
Jahresüberschuss 2021 0 3
Währungsveränderung 0 -4
Cashflow Hedges 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 0
Änderung Gewinnvortrag 0 0
Stand am 31.12.2021 1 10
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss 0 0
Jahresüberschuss 2022 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0
Währungsveränderung 0 -13
Cashflow Hedges 0 0
Nicht abgerufene Dividende 0 0
Konsolidierungskreisänderungen 0 5
Sonstige Veränderungen 0 0
Stand am 31.12.2022 1 2
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Konzerneigenkapital Summe
TEUR
Stand am 1.1.2021 274.441
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss -25.050
Jahresüberschuss 2021 54.910
Währungsveränderung 1.796
Cashflow Hedges -887
Nicht abgerufene Dividende 0
Änderung Gewinnvortrag 0
Stand am 31.12.2021 305.210
Dividende für das Vorjahr lt. HV-Beschluss -45.050
Jahresüberschuss 2022 71.785
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0
Währungsveränderung 1.600
Cashflow Hedges 723
Nicht abgerufene Dividende 3
Konsolidierungskreisänderungen 488
Sonstige Veränderungen -1
Stand am 31.12.2022 334.758

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Stand am 1.1.2022
TEUR
Zugänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Abgänge
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte            
1. Geschäfts- oder Firmenwert 6.096 0 0 0 0 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 3.061 0 0 0 0 3.061
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 13.296 480 0 66 3 13.713
  22.453 480 0 66 3 22.870
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 86.946 1.127 15 137 355 88.306
2. Technische Anlagen und Maschinen 56.341 2.274 35 1.667 114 57.097
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 38.974 5.065 321 3.143 187 41.404
4. Geleistete Anzahlungen 654 1.479 -371 36 0 1.726
  182.915 9.945 0 4.983 656 188.533
III. Sonstige Finanzanlagen 1.005 0 0 1.000 0 5
  206.373 10.425 0 6.049 659 211.408
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Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand am 1.1.2022
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte            
1. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 2.867 179 0 0 3.046 15
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9.289 997 66 3 10.223 3.490
  12.156 1.176 66 3 13.269 9.601
II. Sachanlagen 33.570 2.381 121 72 35.902 52.404
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken            
2. Technische Anlagen und Maschinen 41.147 3.409 1.628 70 42.998 14.099
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 27.083 4.257 2.900 133 28.573 12.831
4. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 1.726
  101.800 10.047 4.649 275 107.473 81.060
III. Sonstige Finanzanlagen 0 0 0 0 0 5
  113.956 11.223 4.715 278 120.742 90.666
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Buchwerte
Stand am 31.12.2021
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte  
1. Geschäfts- oder Firmenwert 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 194
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.007
  10.297
II. Sachanlagen 53.376
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken  
2. Technische Anlagen und Maschinen 15.194
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.891
4. Geleistete Anzahlungen 654
  81.115
III. Sonstige Finanzanlagen 1.005
  92.417

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Stand am 1.1.2021
TEUR
Zugänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Abgänge
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte            
1. Geschäfts- oder Firmenwert 6.096 0 0 0 0 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 3.061 0 0 0 0 3.061
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 13.004 340 0 51 3 13.296
  22.161 340 0 51 3 22.453
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 85.438 1.448 124 487 423 86.946
2. Technische Anlagen und Maschinen 53.545 2.347 1.264 942 127 56.341
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 37.756 2.935 20 1.969 232 38.974
4. Geleistete Anzahlungen 1.503 564 -1.408 5 0 654
  178.242 7.294 0 3.403 782 182.915
III. Sonstige Finanzanlagen 3.005 1.000 0 3.000 0 1.005
  203.408 8.634 0 6.454 785 206.373
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Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand am 1.1.2021
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte            
1. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 2.644 223 0 0 2.867 194
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 8.294 1.042 49 2 9.289 4.007
  10.938 1.265 49 2 12.156 10.297
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 30.862 2.660 29 77 33.570 53.376
2. Technische Anlagen und Maschinen 38.639 3.264 835 79 41.147 15.194
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 24.766 4.095 1.933 155 27.083 11.891
4. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 654
  94.267 10.019 2.797 311 101.800 81.115
III. Sonstige Finanzanlagen 0 0 0 0 0 1.005
  105.205 11.284 2.846 313 113.956 92.417
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Buchwerte
Stand am 31.12.2020
TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte  
1. Geschäfts- oder Firmenwert 6.096
2. Aktivierter Entwicklungsaufwand 417
3. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.710
  11.223
II. Sachanlagen  
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 54.576
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.906
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.990
4. Geleistete Anzahlungen 1.503
  83.975
III. Sonstige Finanzanlagen 3.005
  98.203

Konzernsegmentberichterstattung

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konsolidierungseffekte
2022
TEUR
2021
TEUR
2022
TEUR
2021
TEUR
2022
TEUR
2021
TEUR
Umsatz mit Dritten 267.749 208.699 206.316 167.278 0 0
Betriebsergebnis 99.560 69.680 5.078 5.326 -5.015 -405
Ertragssteuer -24.890 -18.491 -3.193 -1.231 195 236
Jahresüberschuss 71.666 53.078 1.890 3.994 -1.771 -2.162
Langfristiges Segmentvermögen 83.635 86.774 10.495 9.180 0 0
Kurzfristiges Segmentvermögen 296.047 245.014 109.229 98.718 -31.655 -24.653
Segmentvermögen (Summe Aktiva) 379.682 331.788 119.724 107.898 -31.655 -24.653
Segmentschulden inkl. Rückstellungen 93.091 74.776 68.685 57.758 -28.783 -22.711
Investitionen (inkl. Zugänge Nutzungsrechte) 7.993 6.437 2.432 1.193 0 0
Abschreibungen 9.469 9.647 1.754 1.637 0 0
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.190 1.151 165 156 0 0
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Konzernabschluss
2022
TEUR
2021
TEUR
Umsatz mit Dritten 474.065 375.977
Betriebsergebnis 99.623 74.601
Ertragssteuer -27.888 -19.486
Jahresüberschuss 71.785 54.910
Langfristiges Segmentvermögen 94.130 95.954
Kurzfristiges Segmentvermögen 373.621 319.079
Segmentvermögen (Summe Aktiva) 467.751 415.033
Segmentschulden inkl. Rückstellungen 132.993 109.823
Investitionen (inkl. Zugänge Nutzungsrechte) 10.425 7.630
Abschreibungen 11.223 11.284
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.355 1.307

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

DER MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG, GOSHEIM

(1) Allgemeine Grundsätze

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, die ihren Sitz in Gosheim, Industriestraße 8-12, Deutschland, hat und in das Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart, HRB 460397, eingetragen ist, ist die oberste Muttergesellschaft des Hermle-Konzerns. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren und vertreiben hochpräzise Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren.

Der Konzernabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Dabei wurden alle zum Bilanzstichtag verpflichtend anzuwendenden Standards, Auslegungen und Interpretationen berücksichtigt.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen auf den Stichtag 31. Dezember 2022 aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einige Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese werden im Konzernanhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Konzernwährung ist der Euro. Die Angaben erfolgen entsprechend kaufmännischer Auf- oder Abrundung in Tausend Euro, sofern nichts anderes erwähnt ist.

Der Vorstand der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat den Konzernabschluss am 30. März 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

(2) Neue und geänderte Standards/​Interpretationen

Für das Geschäftsjahr 2022 wurden die IFRS zugrunde gelegt, die verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am 1. Januar 2022 beginnen.

Es waren im laufenden Geschäftsjahr folgende Standards und Interpretationen erstmalig verpflichtend zu beachten:

Amend. IFRS 3: Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS-Standards

Amend. IAS 37: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrages

Amend. IAS 16: Sachanlagen - Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung

Aus der Anwendung dieser neuen Standards und Interpretationen haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.

Folgende neue Standards und Interpretationen, die von der Europäischen Union bereits übernommen wurden, sind erst ab dem 1. Januar 2023 oder später verpflichtend anzuwenden:

IFRS 17: Versicherungsverträge

Amend. IAS 8: Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehlern - Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen

Amend. IAS 12: Ertragsteuern - Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen

Amend. IFRS 17: Versicherungsverträge: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen

Amend. IAS 1, IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Darüber hinaus existieren folgende neue oder geänderte Standards und Interpretationen, die vom IASB herausgegeben wurden, aber von der Europäischen Union noch nicht anerkannt sind.

Amend. IAS 1: Darstellung des Abschlusses - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig

IFRS 16: Leasingverbindlichkeiten bei Sale-and-leaseback-Transaktionen

Es ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht zu erwarten, dass diese Standards wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden. Von der Möglichkeit, bereits verabschiedete Standards vorzeitig anzuwenden, wurde kein Gebrauch gemacht.

(3) Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG einbezogen. Alle Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt von der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gemäß IFRS 10 beherrscht und darum voll konsolidiert werden.

Der Konsolidierungskreis ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:

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Gesellschaft Art der Konsolidierung Beteiligungsquote
Segment Inland    
Hermle + Partner Vertriebs GmbH, Gosheim Voll 100,0 %
Hermle Systemtechnik GmbH, Gosheim Voll 100,0 %
Hermle Maschinenbau GmbH, Gosheim Voll 100,0 %
Segment Auslandsvertrieb    
Hermle (Schweiz) AG, Neuhausen, Schweiz Voll 100,0 %
Hermle WWE AG, Neuhausen, Schweiz Voll 99,8 %
Hermle Nederland BV, Horst, Niederlande Voll 100,0 %
Hermle Italia S.R.L., Rodano, Italien Voll 100,0 %
Hermle USA INC., Franklin Wisconsin, USA Voll 100,0 %
Hermle Properties INC., Franklin Wisconsin, USA Voll 100,0 %
Hermle Mexiko, S. DE R.L. DE C.V., Querétaro; Mexiko Voll 100,0 %
Hermle SEA Co., Ltd, Bangkok, Thailand Voll 100,0 %
Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China Voll 100,0 %

Die Gesellschaften Hermle Vostok OOO, Moskau, Russland, sowie Hermle Uljanovsk OOO, Uljanovsk, Russland, sind verursacht durch den Ukraine Krieg und den durch die wechselseitigen Sanktionen von EU und Russland eingetretenen Kontrollverlust zum 1. April 2022 aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

Die im Januar 2022 gegründete Gesellschaft Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai, China, wurde im Geschäftsjahr erstmals in den Konsolidierungskreis miteinbezogen.

Im Übrigen blieb der Konsolidierungskreis gegenüber dem Vorjahr unverändert.

(4) Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß IFRS 3 ("Business Combinations") nach der Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet. Ein entstehender positiver Unterschiedsbetrag wird als derivativer Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert, ein entstehender negativer Unterschiedsbetrag wird sofort erfolgswirksam aufgelöst. Entstehende Firmenwerte werden mindestens jährlich einem Impairment-Test unterzogen.

Zwischenergebnisse zwischen den vollkonsolidierten Gesellschaften werden - soweit wesentlich - eliminiert. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Konzerngesellschaften werden aufgerechnet.

Für die Anteile konzernfremder Gesellschafter an Konzerngesellschaften ist in Höhe ihres Anteils am Eigenkapital ein Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter gebildet worden. Dieser Betrag beinhaltet neben den Anteilen Dritter am Kapital und den Rücklagen auch den anteiligen Bilanzgewinn.

(5) Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen erfolgt auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig ihr Geschäft betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Daher werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs, Eigenkapitalposten mit historischen Kursen sowie Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Aus der Umrechnung des Abschlusses resultierende Umrechnungsdifferenzen werden bis zum Abgang des Tochterunternehmens ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.

In den Abschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen werden monetäre Posten in Fremdwährung grundsätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Daraus entstehende Währungsgewinne oder -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von Bilanzposten ausländischer Betriebsstätten werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.

Folgende Wechselkurse wurden für die Umrechnung der wesentlichen Fremdwährungsabschlüsse verwandt:

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Stichtagskurse Durchschnittskurse
31.12.2022 31.12.2021 2022 2021
USD/​€ 1,0666 1,1326 1,0500 1,1816
CHF/​€ 0,9847 1,0331 1,0017 1,0799

(6) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der Hermle AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden entsprechend IFRS 10.19 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

AKTIVPOSTEN

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte werden nach IAS 38 zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. Die Anschaffungskosten eines im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerts entsprechen dem beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer - hierzu zählen Geschäfts- oder Firmenwerte - werden aktiviert und mindestens jährlich einem Impairment-Test nach IAS 36 unterzogen. Sofern ein Wertberichtigungsbedarf festgestellt wird, erfolgt eine Abschreibung.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zukünftiger Nutzen zufließt und deren Kosten zuverlässig bestimmt werden können, werden mit den Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten erfassen dabei alle dem Herstellprozess direkt zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der damit in Verbindung stehenden Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht aktiviert. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsaufwendungen werden bei Entstehung grundsätzlich als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten für neue oder wesentlich verbesserte Produkte werden aktiviert, soweit die technische Umsetzbarkeit sowie die Vermarktungsfähigkeit und -absicht gesichert sind. Der Nachweis für die genannten Kriterien wird mit der technischen Erprobung der neuen Produkte im Haus und der erfolgreichen Vorstellung bei Versuchskunden erbracht. In der Entwicklungsphase wird die Werthaltigkeit jährlich durch einen Impairment-Test überprüft. Aktivierte Entwicklungen werden beginnend mit der öffentlichen Vorstellung über einen erwarteten Produktlebenszyklus von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist auf der Grundlage der Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen werden entsprechend dem zu erwartenden Verbrauch des zukünftigen Nutzens vorgenommen. Die Eigenleistungen wurden mit den direkt zurechenbaren Kosten zuzüglich anteiliger Gemeinkosten bilanziert. Reparatur- und Instandhaltungskosten sowie Finanzierungsaufwendungen werden als laufender Aufwand erfasst.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zugrunde:

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Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 bis 5 Jahre
Entwicklungskosten 3 bis 4 Jahre
Technisches Know-how 10 Jahre
Gebäude 12 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Betriebsvorrichtungen 3 bis 14 Jahre
Andere Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 14 Jahre

Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer - außer dem Geschäfts- oder Firmenwert - liegen nicht vor.

Leasing

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Ein Leasingverhältnis liegt vor, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum im Sinne von IFRS 16 zu kontrollieren. Der Konzern ist ausschließlich als Leasingnehmer und nicht als Leasinggeber tätig. Zu Nutzungsbeginn werden für alle Leasingverhältnisse Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und Leasingverbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen bilanziert.

Kurz laufende Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von nicht mehr als zwölf Monaten (und ohne Kaufoption) sowie Leasingvereinbarungen, bei denen der dem Leasingvertrag zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert im Sinne von IFRS 16 ist, wurden entsprechend dem Wahlrecht nicht bilanziert. Die diesbezüglichen Leasingzahlungen werden unverändert als Aufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nichtleasing- und Leasingkomponenten werden grundsätzlich getrennt voneinander bilanziert.

Nutzungsrechte werden zum Bereitstellungsdatum mit den Anschaffungskosten aktiviert, die sich aus den Kosten der erfassten Leasingverbindlichkeit, den entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie den vom Leasinggeber gewährten Mietanreizen ergeben. In der Folge werden die Nutzungsrechte um lineare Abschreibungen bis zum Ende des Leasingzeitraums vermindert und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeit berichtigt.

Der erstmalige Ansatz der Leasingverbindlichkeit bestimmt sich als Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen umfassen ausschließlich feste Leasingzahlungen. Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingverbindlichkeit verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingverbindlichkeit wird in der Folge erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit bei Änderungen des Leasingverhältnisses, der Laufzeit, der Leasingzahlungen (z. B. infolge der Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrundeliegenden Vermögenswert neu bewertet.

Impairment-Test

Die Werthaltigkeit des Anlagevermögens wird regelmäßig zum Bilanzstichtag geprüft. Eine Überprüfung findet ebenfalls dann statt, wenn Umstände darauf hindeuten, dass der Wert gemindert sein könnte. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn infolge veränderter Umstände eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung gegeben ist. Die Werthaltigkeit wird durch den Vergleich des Buchwerts der jeweiligen Vermögenswerte mit dem erzielbaren Betrag bestimmt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus der Nutzung oder der Veräußerung des betroffenen Vermögenswerts. Sofern dieser unter den Buchwert gesunken ist, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Steigt der Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen Vermögenswert, so findet eine Wertaufholung bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten statt. Ausgenommen von der Wertaufholung ist ein Geschäfts- oder Firmenwert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden ebenfalls jährlich oder bei Bestehen von Anhaltspunkten einem Impairment-Test unterzogen. Dabei wird der Buchwert der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des ihr zugeordneten Goodwills mit dem beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten verglichen. Die Berechnung verwendet Cashflow-Prognosen, denen ein fünfjähriger Planungszeitraum zugrunde liegt. Die EBIT-Marge liegt im Detailplanungszeitraum in einer Bandbreite von 6,0 % bis 7,5 %. Die Umsatzerlöse sind in diesem Zeitraum mit Steigerungsraten in einer Bandbreite von 16 % - mit abnehmender Tendenz - bis hin zu 1 % geplant. Zur Extrapolation der Cashflow-Prognose für Zeiträume außerhalb des Detailplanungszeitraums wird eine Wachstumsrate von 1 % unterstellt, was der erwarteten langfristigen Wachstumsrate in der Maschinenbau-Branche entspricht. Die Berechnungsmethodik entspricht Stufe 3 der Bewertungshierarchie gemäß IFRS 13.

Abzinsungssätze

Die Abzinsungssätze stellen die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zugeordneten Risiken dar. Hierbei werden der Zinseffekt und die spezifischen Risiken der Vermögenswerte berücksichtigt. Der Abzinsungssatz berücksichtigt die Risiken des Konzerns und seiner Segmente und Gesellschaften, die sich für eine vergleichbare Anlage am Kapitalmarkt ergeben würden, und basiert auf den durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (WACC). Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts wurde vor dem Hintergrund gestiegener wirtschaftlicher Unsicherheiten ein einheitlicher Abzinsungssatz von 7,89 % (Vj. 5,99 %) nach Steuern herangezogen.

Im Rahmen des jährlichen Impairment-Tests wurde kein Abschreibungsbedarf ermittelt.

Sensitivität der getroffenen Annahmen

Im Rahmen des Wertminderungstests wurden Szenario-Analysen mit abweichenden Annahmen erstellt. Ein Zinsanstieg von 200 Basispunkten hätte dabei keinen Abwertungsbedarf aber eine zusätzliche EBIT-Margen-Verschlechterung von bis zu 2 % einen Abschreibungsbedarf von 0,3 Mio. € auf den Buchwert zur Folge.

Finanzanlagen

Die sonstigen Finanzanlagen beinhalteten grundsätzlich Finanzanlagen in Form von Terminanlagen oder vergleichbare Finanzanlagen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr, die mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wurden.

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen, die mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt werden. Wertminderungen werden, sofern erforderlich, gemäß IFRS 9 erfolgswirksam vorgenommen.

Vorräte

Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten die angemessenen und notwendigen Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie darauf entfallende aktivierungspflichtige Verwaltungskosten auf Basis einer normalen Auslastung. Auf länger lagernde Bestände und bei verminderter Verwertbarkeit oder zur verlustfreien Bewertung werden ausreichende Abwertungen auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert vorgenommen. Bei Entfall der Gründe werden diese wieder aufgeholt. Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen Forderungen werden mit dem Nennwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Mögliche und erkennbare Ausfallrisiken bei einzelnen Forderungen sind durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Ermittlung der Wertberichtigungen zweifelhafter Forderungen beruht auf Ermessensentscheidungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, bei denen neben Kreditwürdigkeit und Zahlungsverzug des jeweiligen Kunden auch aktuelle Konjunkturentwicklungen, aktuelle Geschäftsentwicklungen, länderspezifische Gegebenheiten, Erfahrungen der Vergangenheit etc. berücksichtigt wurden. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen und Vermögenswerte mit Laufzeiten über einem Jahr werden mit dem Barwert ausgewiesen.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente im Sinne von IFRS 9 sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem Vertragspartner zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte beinhalten insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel, derivative finanzielle Vermögenswerte sowie marktgängige Wertpapiere und ähnliche Geldanlagen und Finanzinvestitionen.

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn Hermle Vertragspartei nach den Verträgen über die Finanzinstrumente wird. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt angesetzt, zu dem sie entstanden sind.

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente oder finanzielle Verbindlichkeiten, werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Posten, die im Folgenden nicht der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zuzuordnen sind, werden Transaktionskosten, die direkt mit dem Erwerb oder der Ausgabe zurechenbar sind, als Anschaffungsnebenkosten erfasst. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis (grundsätzlich entspricht dieser den Anschaffungskosten) bewertet. Die Folgebewertung richtet sich nach der Klassifizierung der Finanzinstrumente.

Die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten basiert auf dem Geschäftsmodell, in welchem die Instrumente gehalten werden, sowie der Zusammensetzung der vertraglichen Zahlungsströme. Die Festlegung des Geschäftsmodells erfolgt auf Portfolioebene und richtet sich nach der Intention des Managements sowie den Transaktionsmustern der Vergangenheit. Die Prüfung der Zahlungsströme erfolgt auf Basis der einzelnen Instrumente.

Finanzielle Vermögenswerte werden nach IFRS 9 in die folgenden drei Kategorien eingestuft:

1. Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden,

2. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und3. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, wie z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Geschäftsmodell "Halten").

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente können insbesondere Kassenbestände, Schecks, Sichteinlagen bei Banken sowie Schuldverschreibungen und Einlagenzertifikate mit einer Restlaufzeit zum Anschaffungszeitpunkt von bis zu drei Monaten umfassen, die nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stimmen in diesem und dem vorherigen Geschäftsjahr mit dem Finanzmittelfonds in der Konzern-Kapitalflussrechnung überein.

Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam im Konzernergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen wertgemindert oder ausgebucht werden.

Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode sowie Effekte aus der Währungsumrechnung werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die sowohl mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, als auch Verkäufe zu tätigen, beispielsweise um ein definiertes Liquiditätsziel zu erreichen (Geschäftsmodell "Halten und Veräußern"). Diese Kategorie enthält außerdem Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden und für die die Option zur Erfassung von Zeitwertänderungen im sonstigen Ergebnis ausgeübt wird.

Nach der erstmaligen Bewertung werden finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei nicht realisierte Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Mit dem Abgang von Schuldinstrumenten dieser Kategorie werden die über das sonstige Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne und Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam erfasst. Erhaltene Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden grundsätzlich als Zinserträge unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam berücksichtigt. Zeitwertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden nicht erfolgswirksam erfasst, sondern bei Abgang in die Gewinnrücklage umgebucht. Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen finanzielle Vermögenswerte, deren Zahlungsströme nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen. Daneben sind auch finanzielle Vermögenswerte enthalten, die weder dem Geschäftsmodell "Halten" noch dem Geschäftsmodell "Halten und Veräußern" zugeordnet wurden.

Ebenfalls hier enthalten sind Aktien oder verzinsliche Wertpapiere, die mit der Absicht der kurzfristigen Veräußerung erworben wurden. Gewinne oder Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung bestehender oder geplanter operativer Grundgeschäfte und damit verbundener Risiken setzt Hermle derivative Finanzinstrumente ein. Derzeit werden im Wesentlichen Devisentermingeschäfte zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken eingesetzt. Derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte werden durch die Hermle AG bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch für die Folgebewertung relevant. Derivative Finanzinstrumente mit einem positiven beizulegenden Zeitwert werden unter den sonstigen kurzfristigen Forderungen, solche mit einem negativen Zeitwert unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Im Rahmen des Hedge Accounting werden Wertveränderungen von Fair Value Hedges, die zur Absicherung von Wertschwankungen von Bilanzposten dienen, ebenso wie die Wertschwankungen von bilanzierten Grundgeschäften ergebniswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wertveränderungen von Cashflow Hedges werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebnisneutral direkt gegen das kumulierte übrige Eigenkapital verrechnet.

Wertminderungen

Grundsätzlich ist das Modell der erwarteten Kreditausfälle nach dem Konzept der 12-Monats-Kreditausfälle anzuwenden. Die Bewertung über die Gesamtlaufzeit ist anzuwenden, wenn das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts am Abschlussstichtag seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist. Die Bewertung über die Gesamtlaufzeit ist immer bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und für vertragliche Vermögenswerte ohne wesentliche Finanzierungskomponente vorzunehmen.

Das Wertminderungsmodell ist auf finanzielle Vermögenswerte anzuwenden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die Wertminderungen in Form von Einzelwertberichtigungen tragen den erwarteten Ausfallrisiken angemessen Rechnung. Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderung. Im Rahmen der Ermittlung der Einzelwertberichtigungen werden Forderungen, für die ein potenzieller Abwertungsbedarf besteht, auf Wertminderungen untersucht und gegebenenfalls wertberichtigt. Die Ermittlung beruht auf Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen. Hierbei werden neben Kreditwürdigkeit und Zahlungsverzug des jeweiligen Kunden auch aktuelle und zukünftig mögliche Konjunktur- und Branchenentwicklungen, länderspezifische Risiken und Erfahrungswerte der Vergangenheit berücksichtigt.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken und Finanzinstituten mit guter bis sehr guter Bonität hinterlegt. Die Wertberichtigungen auf Zahlungsmittel werden auf der Grundlage erwarteter Verluste innerhalb von zwölf Monaten berechnet. Dies spiegeln die kurzen Laufzeiten wider.

PASSIVPOSTEN

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen und faktischen Verpflichtungen und Risiken gegenüber Dritten, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und verlässlich geschätzt werden können. Sie werden in Höhe ihres wahrscheinlichen Erfüllungsbetrags gebildet und nicht mit eventuellen Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus der Diskontierung entstehende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die im Vorjahr in den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen erfassten Urlaubsansprüche für Arbeitnehmer wurden im Berichtsjahr in die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert. Damit wird dem Jahresabschlussadressaten ein besserer Überblick über die bestehenden Leistungsverpflichtungen des Konzerns gegeben. Die Vorjahreswerte wurden in Höhe von EUR 1,2 Mio. entsprechend angepasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert passiviert.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige originär finanzielle Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Latente Steuern

Auf alle temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen werden latente Steuern ausgewiesen. Darüber hinaus werden auch aktive latente Steuern für Steuerminderungsansprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge bilanziert, soweit die zukünftige Realisierbarkeit ausreichend gesichert ist. Die zur Berechnung der latenten Steuern verwendeten Steuersätze sind jeweils die zum Realisationszeitpunkt geltenden bzw. erwarteten Steuersätze.

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse

Nach IFRS 15 werden Umsatzerlöse erfasst, sobald der Kunde die Verfügungsgewalt über die Produkte oder erbrachten Dienstleistungen erlangt. Dies ist grundsätzlich dann gegeben, wenn die Erzeugnisse geliefert oder die Dienstleistungen erbracht worden sind und somit der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Sofern Ersatzteile im Zusammenhang mit einem Serviceauftrag stehen, erfolgt die Umsatzrealisierung erst mit Abschluss des Serviceauftrags, da erst in diesem Moment die vereinbarte Gegenleistung vollständig erfüllt wird. Zudem sind bei jedem Vertrag die daraus resultierenden Leistungsverpflichtungen zu identifizieren. Ein Vertrag oder die Summe zusammengefasster Verträge kann mehrere Leistungsverpflichtungen umfassen, die jeweils eigenen Regelungen hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts der Umsatzrealisation unterliegen.

Verträge mit Kunden über den Verkauf von Gütern enthalten bei Hermle lediglich Garantie- und Schulungsleistungen als separate Leistungsverpflichtungen.

Grundsätzlich bestehen im Zusammenhang mit den Verkaufsverträgen länderspezifische, gesetzliche Gewährleistungen, die auch nach Anwendung des IFRS 15 wie bisher nach IAS 37 über die Bildung von Rückstellungen berücksichtigt werden. Darüber hinaus bietet Hermle erweiterte Gewährleistungen an, die als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen sind und denen ein Einzelveräußerungspreis zugeordnet werden kann. Die Realisierung des Umsatzes erfolgt nach IFRS 15 zeitanteilig mit Ablauf der Gewährleistungszeit. Hermle gewährt normalerweise verlängerte Garantien bis zu 36 Monate und damit über die gesetzlichen Gewährleistungsfristen (im Inland in der Regel 24 Monate, im Ausland in der Regel 12 Monate) hinaus.

Auch den Schulungsleistungen wird entsprechender Umsatz in Höhe des Einzelveräußerungspreises zugeordnet, der bei Erbringung der Leistungen realisiert wird. Schulungsleistungen im Zusammenhang mit dem Maschinenverkauf werden in der Regel bis zu zwei Jahre nach Auslieferung der Maschinen erbracht.

Bei allen Dienstleistungsverträgen werden die Umsätze gemäß IFRS 15 zeitpunktbezogen mit Erbringung der Dienstleistungen realisiert. Bei Verträgen, bei denen verschiedene Leistungsverpflichtungen enthalten sind, erfolgt die Allokation anhand der Einzelveräußerungspreise, wie die Dienstleistungen auch in separaten Transaktionen angeboten werden. Die Einzelveräußerungspreise entsprechen dabei auch den beizulegenden Zeitwerten der Dienstleistungskomponenten.

Die Umsatzerlöse für diese Leistungsverpflichtungen sowie die zugehörigen Kosten werden nach Erbringung der Leistung erfasst.

Die Umsatzerlöse werden abzüglich Skonti und Preisnachlässen ausgewiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit hinreichender Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendungen gewährt werden und der Konzern die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Öffentliche Zuwendungen, die für den Konzern angefallene Aufwendungen kompensieren, werden planmäßig in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen erfasst werden, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland werden mit dem Personalaufwand verrechnet. Im Berichtsjahr ergaben sich hieraus Zuwendungen im Zusammenhang mit dem Kurzarbeitergeld in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 1.762) sowie Erstattungen von Corona-Ausfallgeld im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes in Höhe von T-Euro 107 (Vj. T-Euro 0).

Zuwendungen der öffentlichen Hand im Rahmen von Covid-19 Hilfen in Tschechien werden in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 40) als sonstiger betrieblicher Ertrag ausgewiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

(7) Anlagevermögen

Die Entwicklung und Aufteilung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt.

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden die aktivierten Entwicklungskosten aus der Entwicklung von neuen Werkzeugmaschinenprodukten ausgewiesen. Sie betrugen zum Ende des Geschäftsjahres netto T-Euro 15 (Vj. T-Euro 194). Die unmittelbar als Aufwand erfassten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beliefen sich auf T-Euro 15.947 (Vj. T-Euro 13.815).

Der Goodwill resultiert aus der Erstkonsolidierung der Hermle Systemtechnik GmbH im Geschäftsjahr 2018.

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte umfassen technisches Know-how, Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte.

Bei den Grundstücken und Bauten handelt es sich hauptsächlich um im Eigentum befindliche Vermögensgegenstände und daneben in geringem Umfang um Nutzungsrechte auf gemieteten Flächen, die nach IFRS 16 "Leasingverhältnisse" aktiviert werden. Zu weiteren Angaben bilanzierter Leasingverhältnisse vgl. Abschnitt Leasingverhältnisse.

Eine Übersicht über die von der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG gehaltenen Beteiligungen ist unter (3) Konsolidierungskreis dargestellt.

Leasingverhältnisse

Der Konzern hat im Wesentlichen Leasingverträge für Gebäudemietverträge und Kfz-Leasingverträge.

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte und die Veränderung während der Berichtsperiode dargestellt:

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T-Euro Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt
Stand 1. Januar 2021 532 204 736
Zugänge abzgl. Abgänge 269 96 365
Abschreibungen -271 -127 -398
Stand 31. Dezember 2021 530 173 703
Zugänge abzgl. Abgänge 131 163 294
Abschreibungen -279 -145 -424
Stand 31. Dezember 2022 382 191 573

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten und die Veränderung in der Berichtsperiode:

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T-Euro 2022 2021
Stand 1. Januar 696 715
Zugänge abzgl. Abgänge 247 381
Zinsen 5 5
Zahlungen -375 -405
Stand 31. Dezember 573 696
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Leasingverpflichtungen
T-Euro
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Summe
Mindestleasingzahlungen 393 191 0 584
Barwert 387 186 0 573

Bei Gebäudemietverträgen können die Laufzeiten bis zu fünf Jahre betragen. Die Laufzeit der Kfz-Leasingverträge beträgt in der Regel drei bis vier Jahre.

(8) Sonstige langfristige Vermögenswerte

Der Posten beinhaltet ausschließlich Überschussbeteiligungen von Lebensversicherungen.

(9) Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt auf:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 61.613 43.856
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 22.041 20.538
Fertige Erzeugnisse und Waren 22.528 16.925
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 1.888 1.359
  108.070 82.678

Der Buchwert der zu Nettoveräußerungspreisen angesetzten Vorräte belief sich auf T-Euro 10.118 (Vj. T-Euro 9.597). Die im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasste Verminderung der Wertberichtigung auf Vorräte betrug T-Euro 669 (Vj. T-Euro 524). Geleistete Anzahlungen werden netto ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

(10) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen    
Gegenüber Dritten 94.579 81.191
Sonstige kurzfristige Forderungen    
Derivative Finanzinstrumente 528 0
Steuererstattungsansprüche 2.798 25.770
Rechnungsabgrenzungsposten 1.065 1.194
Kundenforderungen aus Anzahlungen 7.609 6.542
Übrige sonstige Vermögenswerte 1.071 1.252
  13.071 34.758
Gesamt 107.650 115.949

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beliefen sich auf T-Euro 5.634 (Vj. T-Euro 5.280). Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte hatten ausschließlich eine Restlaufzeit unter einem Jahr.

Die in den sonstigen kurzfristigen Forderungen ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumente sind gemäß IFRS 9 bzw. IAS 39 zum Marktwert angesetzt. Sie betreffen positive Marktwerte von Devisensicherungsgeschäften im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IFRS 9 bzw. IAS 39. Soweit sie als Fair Value Hedges Sicherungszwecken dienen, stehen den positiven Marktwerten gegenläufige Wertminderungen in den Bilanzposten der zugeordneten Grundgeschäfte gegenüber.

Die übrigen sonstigen Vermögenswerte enthalten darüber hinaus als Hauptposten kurzfristige Forderungen gegenüber Lieferanten aus Rücksendungen sowie kurzfristige Forderungen gegenüber Mitarbeitern.

Nachfolgend ist die Zusammensetzung der nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen klassifiziert nach Überfälligkeit dargestellt:

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Buchwert Davon: Davon: Davon:
Gesamt Weder wertgemindert noch überfällig nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
T-Euro T-Euro <3 Monate
T-Euro
3-6 Monate
T-Euro
Forderungen aus und Leistungen Lieferungen 31.12.2022 94.579 20.643 633 1.326
Forderungen aus und Leistungen Lieferungen 31.12.2021 81.191 23.214 3.135 893
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Davon: Davon:
nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
6-12 Monate
T-Euro
>12 Monate
T-Euro
Forderungen aus und Leistungen Lieferungen 31.12.2022 2.934 354
Forderungen aus und Leistungen Lieferungen 31.12.2021 257 0

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen sowie überfälligen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Veränderung in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und an sonstigen kurzfristigen Forderungen wieder:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Wertberichtigungen zu Beginn des Geschäftsjahres 9.018 7.457
Im Berichtszeitraum in der GuV erfasster Betrag -1.180 1.447
Ausbuchung von Forderungen -36 -22
Währungsumrechnungseffekte 164 136
Wertberichtigungen zum Ende des Geschäftsjahres 7.966 9.018

In der nachfolgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen 55 69
Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen 0 0

(11) Sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere und sonstige Anlagen

Terminanlagen mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten werden in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 1.000) unter den langfristigen sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen.

Im Berichtsjahr werden unter diesem Posten Termingeldanlagen mit einer Restlaufzeit von weniger als zwölf Monaten in Höhe von T-Euro 44.000 (Vj. T-Euro 11.000) ausgewiesen.

(12) Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Guthaben bei Kreditinstituten 113.879 109.422
Kassenbestand 22 30
  113.901 109.452

(13) Eigenkapital

Das Grundkapital ist gegenüber Vorjahr unverändert und ist eingeteilt in 4.000.000 Stück Stamm- und 1.000.000 Stück stimmrechtslose Vorzugsaktien. Die Vorzugsaktien sind mit einer Mehrdividende von Euro 0,05 ausgestattet. Der rechnerische Nennwert der Aktien beträgt Euro 3,00 je Aktie.

Die Kapitalrücklage enthält Einstellungen aus dem Verkauf von in früheren Geschäftsjahren erworbenen eigenen Aktien über die Börse.

Im Geschäftsjahr wurden T-Euro 6.000 (Vj. T-Euro 215) den Gewinnrücklagen der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zugeführt. Weitere T-Euro 139 wurden den Gewinnrücklagen der Tochtergesellschaften zugeführt.

Vom Vorstand wurde in der Aufsichtsratssitzung am 22. März 2023 vorgeschlagen, der Hauptversammlung aus dem Bilanzgewinn 2022 der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG von T-Euro 144.096 einen Betrag in Höhe von T-Euro 55.050 durch Zahlung einer Dividende in Höhe von insgesamt Euro 11,00 je Stammaktie und Euro 11,05 je Vorzugsaktie auszuschütten, T-Euro 16.000 den anderen Gewinnrücklagen zuzuführen und den Restbetrag in Höhe von T-Euro 73.046 auf neue Rechnung vorzutragen. Dieser Dividendenvorschlag wird auf der Aufsichtsratssitzung am 26. April 2023 gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat auf Basis der weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts und seiner Wirkungen erneut bewertet werden.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von insgesamt Euro 9,00 je Stammaktie und Euro 9,05 je Vorzugsaktie ausgeschüttet.

Die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung enthält die Differenzen aus der Umrechnung ausländischer Tochtergesellschaften.

Das kumulierte übrige Eigenkapital enthält die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten. Im Geschäftsjahr wurde ein Betrag von T-Euro 414 (Vj. T-Euro -473) dem Eigenkapital entnommen und als Aufwand (Vj. Ertrag) im Periodenergebnis erfasst. Daneben wurden Erträge (Vj. Aufwendungen) aus der Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten, die auf Cashflow-Hedges entfallen, in Höhe von T-Euro 309 (Vj. T-Euro -414) erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.

Die Entwicklung des Eigenkapitals und seiner Bestandteile sind in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

(14) Anteile anderer Gesellschafter

Der verbleibende Posten entfällt auf den anderen Gesellschaftern zustehenden Anteil am Eigenkapital der Hermle WWE AG.

(15) Rückstellungen

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Stand 1.1.2022
T-Euro
Verbrauch
T-Euro
Auflösung
T-Euro
Zuführung
T-Euro
Andere Veränderungen
T-Euro
Stand 31.12.2022
T-Euro
Steuerrückstellungen 275 227 40 4.379 -5 4.382
Personalrückstellungen 12.311 7.909 270 13.476 49 17.657
Sonstige Rückstellungen            
im Vertriebs- und Einkaufsbereich 30.799 15.818 2.019 18.008 222 31.192
für sonstige Bereiche 1.363 1.373 49 1.605 8 1.554
  32.162 17.191 2.068 19.613 230 32.746
  44.748 25.327 2.378 37.468 274 54.785
dv. kurzfristige Rückstellungen 42.854 25.113 2.311 37.070 262 52.762
dv. langfristige Rückstellungen 1.894 214 67 398 12 2.023

Die Rückstellungen betreffen im Personalbereich im Wesentlichen Gleitzeitrückstellungen, Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen sowie Prämienzahlungen. Die Vertriebs- und Einkaufsrisiken betreffen Gewährleistung, Kulanz und andere nachlaufende Leistungen, Abnahme- oder Rückkaufverpflichtungen und eine Reihe sonstiger Einkaufs- und Vertriebsrisiken. Im übrigen Bereich sind sonstige offene Leistungen und Verbindlichkeiten ausgewiesen, die dem Grunde und/​oder ihrer endgültigen Höhe nach noch nicht feststehen.

Die langfristigen Rückstellungen betreffen, wie im Vorjahr, die Personalrückstellungen, insbesondere für Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen.

Die anderen Veränderungen umfassen Währungs- und Zinseffekte in Höhe von insgesamt T-Euro 299 (Vj. T-Euro 279), die als Ertrag erfasst wurden, sowie Aufwendungen aus der Endkonsolidierung der Hermle Vostok in Höhe von T-Euro -25.

Die Effekte aus der Aufzinsung und aus Veränderungen des Diskontierungszinssatzes in Höhe von T-Euro 15 (Vj. T-Euro 19) entfielen mit T-Euro 12 (Vj. T-Euro 14) auf Personalrückstellungen und mit T-Euro 3 (Vj. T-Euro 5) auf sonstige Rückstellungen.

(16) Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten betreffen im Einzelnen:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Langfristige Verbindlichkeiten    
Leasingverbindlichkeiten 186 322
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 9.605 6.519
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten    
Erhaltene Anzahlungen 37.316 28.984
Vertragliche Schuld aus Anzahlungsrechnungen 7.609 6.542
Vertragsverbindlichkeit 2.463 2.234
Leasingverbindlichkeit 387 374
Derivative Finanzinstrumente 259 1.380
Verbindlichkeiten aus Steuern 10.200 9.264
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 690 424
Übrige Verbindlichkeiten 7.814 6.462
  66.740 55.664
Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten    
bis 1 Jahr 73.345 62.183
über 1 Jahr 186 322
  76.531 62.505

Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen handelsübliche Eigentumsvorbehalte.

Die in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumente sind gemäß IFRS 9 zum Marktwert angesetzt. Sie betreffen die negativen Marktwerte von Devisensicherungsgeschäften im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IFRS 9 bzw. IAS 39. Soweit sie als Fair Value Hedges Sicherungszwecken dienen, stehen den negativen Marktwerten gegenläufige Werterhöhungen in den Bilanzposten der zugeordneten Grundgeschäfte gegenüber.

Die erhaltenen Anzahlungen werden netto ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(17) Umsatzerlöse

Die folgende Tabelle enthält die Verteilung der Umsätze 2022 und 2021 nach Absatzregionen sowie die Überleitung der Umsätze nach Produkt- und Dienstleistungsbereichen auf die berichtspflichtigen Segmente.

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In T-Euro Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konzern
01-12/​22 01-12/​21 01-12/​22 01-12/​21 01-12/​22 01-12/​21
Absatzgebiete            
Bundesrepublik Deutschland 171.489 139.176 0 0 171.489 139.176
Andere Länder 96.260 69.523 206.316 167.278 302.576 236.801
Summe 267.749 208.699 206.316 167.278 474.065 375.977
Produkt- und Dienstleistungsbereiche            
Verkauf von Werkzeugmaschinen, Zubehör und Ersatzteilen 253.266 195.450 196.346 157.965 449.612 353.415
Service und Schulungsdienstleistungen 14.483 13.249 9.970 9.313 24.453 22.562
Summe 267.749 208.699 206.316 167.278 474.065 375.977
Erlöse aus Verträgen mit Kunden 267.749 208.699 206.316 167.278 474.065 375.977
Umsatz mit Dritten 267.749 208.699 206.316 167.278 474.065 375.977

Die Vertragssalden stellen sich wie folgt dar:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 94.579 81.191
Kundenforderungen aus Anzahlungsrechnungen 7.609 6.542
Summe 102.188 87.733
Erhaltene Anzahlungen 37.316 28.984
Vertragsverbindlichkeiten 2.463 2.234
Vertragliche Schuld aus Anzahlungsrechnungen 7.609 6.542
Summe 47.388 37.760

Die erhaltenen Anzahlungen betreffen von Kunden erhaltene Anzahlungen für Maschinenverkäufe. Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen bereits berechnete, aber noch nicht erbrachte Garantie- und Schulungsleistungen.

Bei der vertraglichen Schuld aus Anzahlungsrechnungen handelt es sich um fällige, noch nicht gezahlte Anzahlungsrechnungen, für die ein unbedingter Anspruch auf die Zahlung besteht.

Vertragsvermögenswerte bestehen nicht.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Umsatzerlöse in Höhe T-Euro 1.354 (Vj. T-Euro 1.479) erfasst, die zu Beginn des Geschäftsjahres in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.

Hermle erwartet, dass in den Vertragsverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 enthaltene Beträge in Höhe von T-Euro 1.886 im Jahr 2023, in Höhe von T-Euro 191 im Jahr 2024 zu Umsatz führen.

(18) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Ertrag aus Auflösung Rückstellungen 2.331 1.864
Ertrag aus Auflösung Wertberichtigungen 5.062 3.922
Ertrag aus Anlageabgängen 994 413
Währungsgewinne aus Kursdifferenzen und derivativen Finanzinstrumenten 0 1.021
Übrige sonstige betriebliche Erträge 1.540 2.417
  9.927 9.637

In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind als wesentliche Bestandteile Erträge aus Vermietung und Verpachtung, aus Weiterbelastungen von Kosten sowie Entschädigungszahlungen von Versicherungen und anderen Dritten enthalten.

(19) Materialaufwendungen

Die Materialaufwendungen betreffen:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 195.856 156.889
Aufwendungen für bezogene Leistungen 8.323 6.851
  204.179 163.740

(20) Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen beinhalten:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Löhne und Gehälter 106.190 87.930
Soziale Abgaben 18.369 16.074
  124.559 104.004

Es fielen wie im Vorjahr keine Aufwendungen für Altersversorgung an.

Es wurden durchschnittlich beschäftigt:

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2022 2021
Gewerbliche Arbeitnehmer 494 457
Angestellte 774 750
Auszubildende 87 100
Summe 1.355 1.307

Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen T-Euro 2.861. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf T-Euro 80.

(21) Abschreibungen

Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen. Im Geschäftsjahr waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) enthalten.

(22) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Bildung Wertberichtigungen auf Forderungen 3.986 5.352
Währungsverluste 2.618 0
Aufwand aus Konsolidierungskreisänderungen 4.708 0
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 43.947 35.404
  55.259 40.756

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen überwiegend Aufwendungen für Vertrieb, Service und Verwaltung sowie Instandhaltungsaufwendungen für Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Daneben sind sogenannte Kostensteuern für Kfz- und Grundsteuern sowie ausländische Repräsentanzen enthalten.

Der Aufwand aus Konsolidierungskreisänderungen betrifft die beiden Gesellschaften in Russland.

In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen in Bezug auf Leasingverhältnisse in Höhe von T-Euro 1.273 (Vj. T-Euro 1.141) enthalten. Davon entfallen T-Euro 1.157 (Vj. T-Euro 1.012) auf kurzfristige Leasingverhältnisse und T-Euro 116 (Vj. T-Euro 129) auf Leasingverhältnisse für Vermögenswerte von geringem Wert, die nicht kurzfristig sind.

Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG waren im Jahr 2022 Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von T-Euro 215 (Vj. T-Euro 187) als Aufwand erfasst. Darüber hinaus wurden im laufenden Jahr T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) für andere Bestätigungsleistungen, T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) für Steuerberatungsleistungen und T-Euro 0 (Vj. T-Euro 0) für sonstige Leistungen berechnet.

(23) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis gliedert sich wie folgt:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 279 93
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -229 -298
  50 -205

Der Zinsaufwand betrifft neben externen Zinsen im Wesentlichen den internen Aufwand aus der Aufzinsung von kurz- und langfristigen Rückstellungen.

(24) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Laufende Steuern 27.707 20.139
Latente Steuern 181 -653
  27.888 19.486

Die nachfolgende Tabelle leitet vom errechneten bzw. erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand über und erläutert die wesentlichen Unterschiede in zusammengefasster Form:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Ergebnis vor Ertragsteuern 99.673 74.396
Rechnerische Ertragsteuer in % 26,50% 26,50%
Errechnete Ertragsteuer 26.413 19.715
Steuerfreie Erträge 0 -133
Nicht abzugsfähige Ausgaben +174 +241
Sonstige aperiodische Steuern -137 -73
Neu entstandene latente Steuern 0 0
Differenzen aus Steuersätzen/​ Währungsumrechnung 418 -547
Nicht berücksichtigte Verlustvorträge 1.020 283
Gesamter Steueraufwand 27.888 19.486

Die errechnete Ertragsteuer wurde für Inlandsgesellschaften auf Basis eines Steuersatzes von 26,50 % (Vj. 26,50 %) errechnet, die latenten Steuern wurden auf Basis eines Steuersatzes von 26,50 % (Vj. 26,50 %) gebildet. Der Steuersatz beinhaltet Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag.

Die ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Aktive latente Steuern    
Steuerliche Verlustvorträge 0 0
Konsolidierungen 857 812
Anlagevermögen 165 166
Vorräte und Forderungen 1.272 1.313
Rückstellungen 778 606
Verbindlichkeiten 0 0
Derivative Finanzinstrumente 69 366
Vertragsverbindlichkeiten 323 271
Summe 3.464 3.534
Verrechnungen mit passiver latenter Steuer 0 0
Summe 3.464 3.534
dv. erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet 28 149
Passive latente Steuern    
Anlagevermögen 651 825
Vorräte und Forderungen 618 297
Wertpapiere 0 0
Rückstellungen 260 195
Derivate Finanzinstrumente 140 0
Sonstiges 8 10
Summe 1.677 1.327
Verrechnungen mit aktiver latenter Steuer 0 0
Summe 1.677 1.327
dv. erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet 140 0

Die aktiven latenten Steuern werden unter dem Posten langfristige Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz ausgewiesen, die passiven latenten Steuern innerhalb dem Posten langfristige Verbindlichkeiten.

Steuerlich vortragsfähige Verlustvorträge in Höhe von T-Euro 5.260 (Vj. T-Euro 1.777) sind aufgrund ungewisser Realisationsmöglichkeiten nicht angesetzt worden.

(25) Ergebnis je Aktie

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Jahresüberschuss:    
Lt. Gewinn- und Verlustrechnung 71.785 54.910
Minderheitenanteile am Ergebnis 0 -3
Ergebnis nach Minderheitenanteilen 71.785 54.907
Aufgelaufene Vorzugsdividenden -50 -50
Ergebnis nach Minderheiten und Vorzugsdividenden 71.735 54.857
Gewichteter Durchschnitt in Stück:    
Ausstehende Stammaktien 4.000.000 4.000.000
Ausstehende Vorzugsaktien 1.000.000 1.000.000
Summe aller Aktiengattungen 5.000.000 5.000.000
Durchschnittlich gewichtete Anzahl Aktien in Stück: 5.000.000 5.000.000
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro:    
Je Stammaktie 14,35 10,97
Je Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug 14,40 11,02

Die Gesellschaft besitzt keine eigenen Aktien oder Vorzugsaktien. Auch im Übrigen kam es zu keinen weiteren Veränderungen in den Eigenkapitalinstrumenten. Die Vorzugsaktien erhalten eine nachzahlbare Mehrdividende von 0,05 Euro je Aktie verglichen mit den Stammaktien. Dieser Mehranteil am Gewinn wird bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie zunächst einheitlich gekürzt und nur beim Ergebnis je Vorzugsaktie wieder hinzuaddiert.

(26) Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Entwicklung der Geldströme und deren Auswirkung auf den Fonds der Zahlungsmitteläquivalente sind in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Dabei wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode, der Cashflow aus der Investitions- sowie aus der Finanzierungstätigkeit wird dagegen zahlungsbezogen ermittelt. Effekte aus der Währungsumrechnung sowie Änderungen des Konsolidierungskreises werden dabei bereinigt.

Die unter (12) erläuterten Zahlungsmittel aus Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten sowie gegebenenfalls kurzfristige Bankverbindlichkeiten bilden den Finanzmittelfonds.

Steuerzahlungen sowie Zinszahlungen werden in voller Höhe als Mittelab- bzw. -zuflüsse aus der Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind Cashflows aus Zinsen und sonstigen Finanzaufwendungen von T-Euro -58 (Vj. T-Euro -205) sowie Cashflows aus Steuern von T-Euro +547 (Vj. T-Euro -21.772) enthalten.

(27) Segmentberichterstattung

Hermle folgt für die Segmentberichterstattung dem IFRS 8 "Operating Segments", der verpflichtend die Einteilung der Segmente entsprechend dem "Management Approach" fordert. Hiernach werden Informationen zu den operativen Segmenten auf Basis der internen Organisations- und Managementstruktur veröffentlicht. Maßgeblich hierbei ist die interne Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium der Gesellschaft, das bei Hermle durch den Vorstand repräsentiert wird.

Vor diesem Hintergrund orientiert sich die vorliegende Segmentberichterstattung an der Segmentierung entsprechend den Vertriebsaktivitäten. Die Segmente unterteilen sich einerseits in die homogenen Aktivitäten der ausländischen Vertriebsgesellschaften und Vertriebsniederlassungen, die die Funktion von Vertragshändlern und Vertriebsniederlassungen abdecken, und andererseits die verbleibenden Inlandsgesellschaften, die ihre Ergebnisse jeweils laufend berichten. Die Gesellschaften und Niederlassungen werden nach ihrer Zugehörigkeit in die Segmente eingeordnet. Dem Segment Auslandsvertrieb gehören die Gesellschaften Hermle USA INC., Hermle Properties INC., Hermle Nederland BV, Hermle Italia S.R.L., Hermle (Schweiz) AG, Hermle WWE AG (Schweiz), Hermle Vostok OOO (Russland), Hermle Uljanovsk OOO (Russland), Hermle Mexiko S. DE R.L. DE C.V., Hermle SEA Co, Ltd. (Thailand), die im Januar 2022 neu gegründete Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd., China, sowie die Vertriebsniederlassungen der Hermle AG in Österreich, der Tschechischen Republik, Dänemark und Polen an. Hermle Vostok OOO sowie Hermle Uljanovsk OOO sind zum 01.04.2022 aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Sie sind jedoch im laufenden Geschäftsjahr in Umsatz, Betriebsergebnis, Ertragsteuern und Jahresüberschuss bis zu diesem Zeitpunkt enthalten.

Umsätze und Leistungen zwischen den Segmenten werden dabei auf Basis von marktüblichen Konditionen verrechnet. Hermle misst den Erfolg der Segmente primär anhand des Betriebsergebnisses.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen zwischen den Segmenten werden in der Spalte Konsolidierungseffekte eliminiert. Außerdem werden in der Spalte Konsolidierungseffekte auch die Posten ausgewiesen, die den genannten Segmenten nicht zugeordnet werden können. Der Segmentberichterstattung liegen grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zugrunde. Die Vermögenswerte der Segmente umfassen grundsätzlich alle Vermögenswerte, wobei die segmentübergreifenden Beziehungen in der Spalte Konsolidierungen enthalten sind. Ausgenommen von den Vermögenswerten sind jedoch im Bereich der Finanzanlagen alle Anteile, Beteiligungen und Ausleihungen an Unternehmen, die voll oder anteilig in den Konzernabschluss einbezogen sind.

Aufgrund der Kundenstruktur und der Geschäftsaktivitäten von Hermle ergab sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden oder Regionen.

(28) Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag bestanden folgende Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Haftungsverhältnisse    
Haftung aus Genossenschaftsanteilen 5 5

(29) Finanzinstrumente

Originäre Finanzinstrumente

Der folgende Abschnitt enthält weitere wesentliche Erläuterungen zu den bilanzierten Finanzinstrumenten und deren Ergebniswirkung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Sinne von IFRS 7. Aus den nachfolgenden Übersichten ergeben sich die Zusammensetzung der Finanzinstrumente nach Bilanzposten und Bewertungskategorien, der beizulegende Zeitwert sowie die Bewertungsergebnisse nach Bewertungskategorien.

Die Wertansätze der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 zum 31. Dezember 2022 stellen sich wie folgt dar:

Wertansatz Bilanz nach IFRS 9

Aktiva

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Buchwert 31.12.2022
T-Euro
Fortgeführte Anschaffungskosten
T-Euro
Fair Value erfolgswirksam
T-Euro
Fair Value erfolgsneutral
T-Euro
Leasing
T-Euro
Fair Value 31.12.2022
T-Euro
Langfristige Vermögenswerte            
Sonstige Finanzanlagen 5     5   5
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0         0
Kurzfristige Vermögenswerte            
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 94.579 94.579       94.579
Sonstige kurzfristige Forderungen 7.956 7.956       7.956
Derivative Vermögenswerte 528     528   528
Wertpapiere und sonstige Anlagen 44.000 44.000       44.000
Zahlungsmittel 113.879 113.879       113.879

Passiva

           
Langfristige Verbindlichkeiten            
Derivative Finanzinstrumente 0         0
Leasingverbindlichkeiten -186       -186 -186
Kurzfristige Verbindlichkeiten            
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -9.605 -9.605       -9605
Sonstige Verbindlichkeiten -4.342 -4.342       -4.342
Derivative Finanzinstrumente -259   -151 -108   -259
Leasingverbindlichkeiten -387       -387 -387

Die Wertansätze der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 zum 31. Dezember 2021 stellen sich wie folgt dar:

Wertansatz Bilanz nach IFRS 9

Aktiva

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Buchwert 31.12.2021
T-Euro
Fortgeführte Anschaffungskosten
T-Euro
Fair Value erfolgswirksam
T-Euro
Fair Value erfolgsneutral
T-Euro
Leasing
T-Euro
Fair Value 31.12.2021
T-Euro
Langfristige Vermögenswerte            
Sonstige Finanzanlagen 1.005 1.000   5   1.005
Sonstige langfristige Vermögenswerte 3 3       3
Kurzfristige Vermögenswerte            
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 81.191 81.191       81.191
Sonstige kurzfristige Forderungen 6.801 6.801       6.801
Derivative Vermögenswerte            
Wertpapiere und sonstige Anlagen 11.000 11.000       11.000
Zahlungsmittel 109.452 109.452       109.452

Passiva

           
Langfristige Verbindlichkeiten            
Finanzverbindlichkeiten 0         0
Derivative Finanzinstrumente 0         0
Leasingverbindlichkeiten 322       322 322
Kurzfristige Verbindlichkeiten            
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.519 6.519       6.519
Sonstige Verbindlichkeiten 1.818 1.818       1.818
Leasingverbindlichkeit 374       374 374
Derivative Finanzinstrumente 1.380   812 568   1.380

Die Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellen sich für das Geschäftsjahr 2022 nach IFRS 9 wie folgt dar:

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Aus aus Folgebewertungen: aus Abgang 2022
Zinsen/​ Dividenden
T-Euro
Zum Fair Value
T-Euro
Währungsumrechnung
T-Euro
Wertberichtigung
T-Euro
T-Euro T-Euro
Finanzielle Vermögenswerte            
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 301   -2.618 1.076 -55 -1.296
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet   -22       -22
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet   0       0
Finanzielle Verbindlichkeiten            
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet -171         -171
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet   -49       -49
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet   -22       -22
Gesamt 130 -93 -2.618 1.076 -55 -1.560

Die Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellen sich für das Geschäftsjahr 2021 nach IFRS 9 wie folgt dar:

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Aus aus Folgebewertungen: aus Abgang 2021
Zinsen/​ Dividenden
T-Euro
Zum Fair Value
T-Euro
Währungsumrechnung
T-Euro
Wertberichtigung
T-Euro
T-Euro T-Euro
Finanzielle Vermögenswerte            
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet -93   1.021 -1.430 69 -433
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet 220         220
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet   0       0
Finanzielle Verbindlichkeiten            
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 233         233
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet   5       5
Gesamt 360 5 1.021 -1.430 69 25

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Ausleihungen und Forderungen beinhalten im Wesentlichen Veränderungen in den Wertberichtigungen, Währungsumrechnungen, Erträge aus Zahlungseingängen, Wertaufholungen sowie Zinserträge.

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der in den vorstehenden Tabellen dargestellten Finanzinstrumente orientiert sich an einer Fair-Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert:

Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte (unverändert übernommene Preise) für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten;

Stufe 2: für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preis) oder indirekt (in Ableitung von Preisen) beobachtbare Inputdaten, die keinen notierten Preis nach Stufe 1 darstellen;

Stufe 3: herangezogene Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten für die Bewertung des Vermögenswerts und der Verbindlichkeit basieren (nicht beobachtbare Inputdaten).

Im Geschäftsjahr und im Vorjahr erfolgte die Bestimmung der ausgewiesenen beizulegenden Zeitwerte ausschließlich nach Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsstrategien

Finanzrisikomanagement

Der Hermle-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2022 über eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote in Höhe von 71,6 %. Der Bestand an liquiden Mitteln und Wertpapieren betrug zum Bilanzstichtag T-Euro 113.901 Die liquiden Mittel und Wertpapiere betreffen Schuldner mit allgemein als noch gut eingestufter Bonität. Aufgrund dieser Umstände ist der Hermle-Konzern hinsichtlich der Finanzierung von Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen und der Dividendenausschüttung nicht auf verzinsliches Fremdkapital angewiesen. Der Hermle-Konzern ist stets darauf bedacht, ausreichend finanzielle Reserven vorzuhalten, um kurzfristig auf etwaige Änderungen der wirtschaftlichen Situation reagieren zu können.

Nachfolgend wird auf die Finanzrisiken eingegangen, soweit diese für den Hermle-Konzern von Bedeutung sind.

Zinsänderungsrisiken

Zinsänderungsrisiken ergeben sich aus der Anlage der liquiden Mittel in Form von variablen und kurzlaufenden festverzinslichen Anlagen. Weitere Zinsrisiken bestehen nicht, da insbesondere kein verzinsliches Fremdkapital vorhanden ist. Die liquiden Mittel waren zum Jahresende überwiegend mit Restlaufzeiten unter einem Jahr angelegt, ganz überwiegend sogar mit Laufzeiten bis zu drei Monaten und damit praktisch einer variablen Verzinsung gleichgestellt.

Eine Erhöhung der Zinssätze um 0,5 % über die Laufzeit eines Jahres hätte für die zum Jahresende gehaltenen liquiden Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens zur Folge, dass sich das Zinsergebnis des Folgejahres um circa 0,8 Mio. Euro (Vj. 0,4 Mio. Euro) verbessern könnte. Das Risiko aus Zinsverschlechterung besteht in gleichem Umfang, da Banken sinkende Zinssätze ebenso direkt an die Kunden weitergegeben. Dieser Effekt liegt damit spiegelbildlich bei circa -0,8 Mio. Euro (Vj. -0,6 Mio. Euro) betragen.

Ausfallrisiken

Wesentliche Konzentrationen von Ausfallrisiken bestehen im Hermle-Konzern nicht, da mit keinem Endkunden mehr als 10 % des Umsatzes des Konzerns erzielt wird. Darüber hinaus werden die Ausfallrisiken durch die fortlaufende Beobachtung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden und ein konsequentes Forderungsmanagement weiter reduziert. Allerdings beurteilen wir vor dem Hintergrund eines zu erwartenden Konjunkturabschwungs und der nach "Corona" dadurch erneut beeinträchtigten Ertrags- und Finanzlage in einzelnen Abnehmerbranchen unserer Produkte das Kreditrisiko derzeit höher als im Durchschnitt der Vorjahre.

Die Anlage der liquiden Mittel erfolgt in Wertpapiere bzw. Schuldner mit allgemein als noch gut eingestufter Bonität, sodass hier aus heutiger Sicht trotz latenter Risiken aus den Kapitalmärkten und für die Banken nicht von kurzfristigen Ausfallrisiken auszugehen ist. Zudem werden weiterhin eher kurze Anlagefristen gewählt. Das für uns indirekte, falls eintretend, brisante Ausfallrisiko komplett überschuldeter Staaten kann durch uns hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit nicht beurteilt werden, ist im Laufe der letzten Jahre aber angestiegen und bei einzelnen Staaten insbesondere der Eurozone mittelfristig weiter als "hoch" einzuschätzen. Durch den sogenannten "Stabilitätspakt" und definierte Neuverschuldungsgrenzen wurden risikobegrenzende Gegenmaßnahmen eingeleitet, die jedoch im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine Kriegs in praktisch allen Ländern zeitweise außer Kraft gesetzt, durch "Sondervermögen" umgangen oder "flexibel gehandhabt" wurden. Denn der Sinn und die Verbindlichkeit dieser Regeln wird von vielen Ländern offen bestritten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die künftige Regeleinhaltung in Frage steht. Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich aus dem Buchwert der in der Konzernbilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte.

Liquiditätsrisiken

Der Hermle-Konzern verfügt über überdurchschnittlich hohe Bestände an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Liquiditätsrisiken sind aufgrund dieses Sachverhalts auf kurze bis mittlere Frist nicht zu erkennen, wobei die Stabilität des deutschen Bankensystems trotz erodierender Ertragskraft und Absenkung des Schutzes aus den freiwilligen Sicherungssystemen der Banken - was Zweifel begründen kann - als noch gegeben unterstellt ist (vgl. Ausführungen zu Ausfallrisiken).

Wechselkursrisiken

Wechselkursrisiken bestehen insbesondere dort, wo Forderungen und Verbindlichkeiten in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft existieren bzw. bei planmäßigem Geschäftsverlauf in Form von zukünftigen Zahlungsströmen entstehen werden. Die Sicherung von Wechselkursrisiken bezieht sich auf Zahlungsflüsse; Fremdwährungsrisiken, die nicht zu Zahlungsflüssen führen, werden nicht gesichert. Dies sind zum Beispiel Risiken aus der Umrechnung der Abschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften und Betriebsstätten in die Konzernberichterstattungswährung Euro.

Die Wechselkursrisiken des Hermle-Konzerns beziehen sich im Wesentlichen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in fremder Währung sowie den Zufluss von Zahlungsmitteln in fremder Währung. Zur Absicherung dieser Währungsrisiken werden bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG derivative Instrumente eingesetzt. Diese dienen zur Absicherung der zum Bilanzstichtag bestehenden Fremdwährungsforderungen gegenüber Konzerngesellschaften oder Dritten, die in der Regel gesichert werden, darüber hinaus zusätzlich der Absicherung von zum Stichtag bilanziell noch nicht erfassten, aber schwebenden oder antizipierten Cashflows. Absicherungen für nur erwartete Cashflows werden je nach Einschätzung der Kurssituation innerhalb eines Horizonts von bis zu zwölf Monaten abgesichert, darüber hinaus in Ausnahmefällen.

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen darüber, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital haben. Zum 31. Dezember 2022 und auch zum 31. Dezember 2021 waren in der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG alle wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzerngesellschaften in fremder Währung durch Devisentermingeschäfte abgesichert, die als Fair Value Hedges klassifiziert wurden. Aus diesen geschlossenen Währungspositionen resultieren jeweils kompensatorische Effekte, sodass sich insoweit keine Veränderungen in Eigenkapital und Jahresergebnis ergeben. Die Bewertung von Cashflow Hedges sowie die Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen sind jedoch sensitiv in Bezug auf die Änderungen von Wechselkursen.

Bei einer Wertminderung der wesentlichen Fremdwährungen um 5 % im Jahr 2022 wäre für das Geschäftsjahr 2022 ein Verlust von 0,1 Mio. Euro (Vj. Ertrag 0,3 Mio. Euro) entstanden, bei entsprechender Werterhöhung ein Ertrag von 0,1 Mio. Euro (Vj. Verlust 0,3 Mio. Euro). Bei einer Wertminderung der wesentlichen Fremdwährungen um 5 % im Jahr 2022 wäre eine Verminderung des Konzerneigenkapitals zum 31. Dezember 2022 um 0,4 Mio. Euro (Vj. 0,1 Mio. Euro) entstanden, bei entsprechender Aufwertung der Fremdwährungen eine Erhöhung um 0,4 Mio. Euro (Vj. 0,1 Mio. Euro).

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte zum Bilanzstichtag sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Devisenterminverkäufe:    
Nominalvolumen 43.108 35.641
dv. Restlaufzeit > 1 Jahr 0 0
Positive Marktwerte 528 0
dv. Fair Value Hedges < 1 Jahr (0) (0)
dv. Fair Value Hedges > 1 Jahr (0) (0)
dv. Cashflow Hedges < 1 Jahr (528) (0)
dv. Cashflow Hedges > 1 Jahr (0) (0)
Negative Marktwerte 259 1.380
dv. Fair Value Hedges < 1 Jahr (151) (812)
dv. Fair Value Hedges > 1 Jahr (0) (0)
dv. Cashflow Hedges < 1 Jahr (108) (568)
dv. Cashflow Hedges > 1 Jahr (0) (0)

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Das maximale Ausfallrisiko derivativer Finanzinstrumente entspricht der Summe der positiven Marktwerte. Es betrifft mögliche Vermögensverluste, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Handelspartner entstehen können. Zur Reduzierung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente nur mit Banken der erläuterten Bonität abgeschlossen.

Die Veränderungen der Marktwerte werden grundsätzlich ergebniswirksam erfasst. Sind zukünftige geplante Cashflows in Fremdwährung Gegenstand einer effektiven Sicherung im Sinne des IFRS 9, werden die Regeln eines Cashflow Hedges angewandt. Die Marktwerte der entsprechenden Sicherungsgeschäfte werden dann zunächst ergebnisneutral mit dem Eigenkapital unter dem Posten "kumuliertes übriges Eigenkapital" verrechnet und erst später bei Realisierung des Grundgeschäfts ergebniswirksam erfasst.

(30) Schätzungen

Schätzungen fließen in die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Vorräte sowie die Festsetzung der sonstigen Rückstellungen ein. Diese betreffen im Falle der in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte die Ermittlung der zukünftigen Cashflows sowie die Festlegungen eines angemessenen Abzinsungssatzes, bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Wesentlichen die Ausfallwahrscheinlichkeiten für die einzelnen Schuldner und die Ausfallhöhe, bei den länger lagernden Vorräten oder Vorräten mit geringerer Umschlaghäufigkeit die zukünftige Verwertbarkeit, bei den aktiven latenten Steuern die Realisierbarkeit der steuerlichen Verlustvorträge und im Falle der ausgewiesenen sonstigen Rückstellungen sowohl Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen als auch angenommene Erfüllungsbeträge, die sofern möglich auf der Basis vergangener Erfahrungswerte ermittelt sind. Da die tatsächliche zukünftige Entwicklung dieser Bestimmungsgrößen von den prognostischen Annahmen abweichen kann, können sich in Folgejahren ergebniswirksame Neubewertungen der entsprechenden Posten ergeben.

Das Konzernergebnis wurde im Geschäftsjahr 2022 erneut vom Verlauf der Corona-Pandemie, dem Kriegsausbruch in der Ukraine sowie Lieferkettenstörungen negativ beeinflusst. Die Schätzunsicherheiten sind auch im Folgejahr wegen dieser Unsicherheiten sowie dem Verlauf und Ausgang des Ukraine-Konflikts weiterhin hoch.

(31) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 bis zur Unterzeichnung des Konzernabschlusses sind keine Ereignisse mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns eingetreten.

(32) Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Beteiligungen kommen hierfür grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats sowie Aktionäre mit maßgeblichem Einfluss im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" in Betracht. Die Beziehungen zu diesem Kreis an nahe stehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Nahestehende Unternehmen, die vom Hermle-Konzern beherrscht werden oder auf die der Hermle-Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt, die aber nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind, sind nicht vorhanden.

Die vom Konzern an sonstige nahestehende Unternehmen erbrachten Lieferungen und Leistungen betrugen T-Euro 119 (Vj. T-Euro 592), die vom Konzern bezogenen Lieferungen und Leistungen von sonstigen nahestehenden Unternehmen betrugen T-Euro 693 (Vj. T-Euro 2.329). Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Forderungen im Konzern gegen sonstige nahestehende Unternehmen auf T-Euro 16 (Vj. T-Euro 6), die Verbindlichkeiten im Konzern gegen sonstige nahe stehende Unternehmen auf T-Euro 4 (Vj. T-Euro 133).

(33) Erklärungen gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der Hermle AG haben am 9. Dezember 2022 die Entsprechenserklärung zum DCGK gemäß § 161 AktG abgegeben und diese der Allgemeinheit dauerhaft auf der Homepage der Hermle AG unter www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Kodex § 161 AktG) zugänglich gemacht.

(34) Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Den Vorstand bilden folgende Personen:

Günther Beck, Vorstand Finanzen, Informationsverarbeitung

Franz-Xaver Bernhard, Vorstand Vertrieb, Forschung & Entwicklung

Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats der VOLLMER Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach an der Riß

Benedikt Hermle, Vorstand Produktion, Service, Materialwirtschaft

Den Aufsichtsrat bilden folgende Personen:

Dietmar Hermle, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Unternehmer, früher Sprecher des Vorstands der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Lothar Hermle, Stellvertretender Vorsitzender

Industriemeister

Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Stellvertretende Vorsitzende

Rechtsanwältin Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:

Vorsitzende des Aufsichtsrats der AdCapital AG, Tuttlingen

Dr. Wolfgang Kuhn

Unternehmer Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Concept AG, Stuttgart

Mitglied des Aufsichtsrats der SALytic Invest AG, Köln Mitglied des Verwaltungsrats der Pactum AG, Zürich Vorsitzender des Aufsichtsrats der E3 Holding AG, Biberach an der Riß Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der WS Holding AG, Ludwigsburg, seit 3. Juni 2022

Gerd Grewin *

Betriebsratsvorsitzender Industriemeister, Steuerungs- und Regelungstechniker

Andreas Borho *

Industriekaufmann

* gewählte Arbeitnehmervertreter

 

Gosheim, 30. März 2023

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Günther Beck

Franz-Xaver Bernhard

Benedikt Hermle

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht (zusammengefasster Lagebericht) der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach den §§ 289f und 315d HGB und den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach den §§ 289b und 315b HGB, die jeweils auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurden, und auf die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" bzw. im ersten Absatz des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird, sowie den Unterabschnitt "integriertes Überwachungs-, Kontroll- und Compliance-Managementsystem" im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf die oben genannten nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

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Realisierung von Umsatzerlösen aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen

a) Das Risiko für den Konzernabschluss

Der Konzern der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, erzielt Umsätze aus dem Verkauf von Maschinen und Ersatzteilen sowie aus der Erbringung von Serviceleistungen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Umsatzerlöse aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen in Höhe von EUR 449,6 Mio. erzielt. Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt dabei grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, zu dem die Erzeugnisse geliefert worden sind und somit der Eigentums- bzw. Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Sofern Ersatzteile im Zusammenhang mit einem Serviceauftrag stehen, erfolgt die Umsatzrealisierung erst mit Abschluss des Serviceauftrags, da erst in diesem Moment die vereinbarte Gegenleistung vollständig erfüllt wird. Der Konzern der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bietet darüber hinaus im Zusammenhang mit den Verkaufsverträgen erweiterte Gewährleistungen sowie Schulungen an, die nach IFRS 15 als separate Leistungsverpflichtung bilanziert werden. Bei Verträgen, die verschiedene Leistungsverpflichtungen enthalten, erfolgt die Allokation der Umsätze anhand der Einzelveräußerungspreise.

Die Angaben der Gesellschaft zur erfolgten Umsatzrealisation sind insbesondere im Abschnitt "Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung" im Kapitel (6) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und im Kapitel (17) Umsatzerlöse des Konzernanhangs sowie im zusammengefassten Lagebericht im Abschnitt "Hermle-Geschäftsverlauf im Überblick" enthalten.

Aufgrund der Vielfalt an vertraglichen Bestimmungen unter Anwendung unterschiedlicher allgemeiner Lieferbedingungen (Incoterms), der Komplexität in der Aufteilung des Verkaufspreises auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen sowie der Vielzahl an Geschäftsvorfällen im Bereich der Ersatzteilverkäufe wird die Umsatzrealisierung als komplex betrachtet und daher als bedeutsames Risiko eingestuft. Vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit der Umsatzerlöse aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen für das Jahresergebnis und damit der Relevanz für das Verständnis der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der hohen Bedeutung als wichtiger finanzieller Leistungsindikator für die Unternehmenssteuerung und Unternehmensplanung war die Umsatzrealisation von Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

b) Prüferisches Vorgehen und Schlussfolgerungen

Wir haben die Übereinstimmung der vom Konzern Maschinenfabrik Berthold Hermle AG angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Realisierung von Umsatzerlösen mit dem IFRS Rahmenkonzept und den einschlägigen IFRS gewürdigt. Auf Grundlage unseres Geschäfts- und Prozessverständnisses haben wir die im Geschäftsjahr 2022 ausgewiesenen Umsatzerlöse anhand von Kennzahlen analysiert sowie Datenanalysen zur Beurteilung der buchungssystematischen Erfassung durchgeführt. Wir haben die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems gewürdigt und zudem auf Basis umfangreicher Stichproben der im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse aus Neumaschinen und Ersatzteilverkäufen untersucht, ob die Umsätze entsprechend der vertraglichen Vereinbarungen, der vorliegenden Kundenabnahmen bzw. Versanddokumenten sowie anderen damit im Zusammenhang stehender Unterlagen zu einer korrekten Realisation im Geschäftsjahr geführt haben.

Wir haben darüber hinaus in Stichproben Saldenbestätigungen von Kunden eingeholt, um die vom Konzern der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag zu verifizieren und beurteilt, ob der Konzern der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG die separaten Bilanzierungseinheiten ordnungsgemäß identifiziert, den Transaktionspreis für solche Einheiten korrekt ermittelt und eine periodengerechte Umsatzrealisierung sicher gestellt hat. Ferner haben wir die Angemessenheit der dazugehörigen Angaben im Konzernanhang beurteilt.

Die Vorgehensweise des Konzerns der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zur Realisierung von Umsatzerlösen aus Neumaschinen und Ersatzteilverkäufen ist sachgerecht. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwände hinsichtlich der Umsatzrealisierung ergeben.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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den auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichten gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß den §§ 289b und 315b HGB, auf den im ersten Absatz des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird,

die auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB, auf die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird,

den im zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Unterabschnitt "integriertes Überwachungs-, Kontroll- und Compliance-Managementsystem" im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht"

den Bericht des Aufsichtsrats,

die übrigen Teile des veröffentlichten Geschäftsberichts, aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk und

die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 289 Abs. 1 Satz 5 HGB und nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum zusammengefassten Lagebericht

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichten Erklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Hermle_​AG_​KA_​2022-12-31.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2020/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.

beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Juli 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 6. Dezember 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2020 als Abschlussprüfer der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Volker Hecht.

 

Stuttgart, 24. April 2023

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Oliver Striebel, Wirtschaftsprüfer

Dr. Volker Hecht, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt und im gemeinsamen Lagebericht von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und Konzern der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

 

Gosheim, 30. März 2023

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Günther Beck

Franz-Xaver Bernhard

Benedikt Hermle

Bilanz zum 31. Dezember 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

Aktiva

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Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
A. Anlagevermögen    
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.081 1.130
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 46.985 47.921
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.789 14.360
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.719 9.226
4. Geleistete Anzahlungen 1.726 652
  71.219 72.159
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.025 11.743
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 275 275
3. Sonstige Ausleihungen 5 5
  12.305 12.023
  84.605 85.312
B. Umlaufvermögen    
I. Vorräte    
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 56.496 40.263
2. Unfertige Erzeugnisse 22.683 21.257
3. Fertige Erzeugnisse 21.881 16.238
4. Geleistete Anzahlungen 1.888 1.359
  102.948 79.117
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände    
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 53.152 40.130
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 25.394 23.997
3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.995 23.698
  80.541 87.825
III. Flüssige Mittel 99.745 73.730
  283.234 240.672
C. Rechnungsabgrenzungsposten 726 625
  368.565 326.609

Passiva

   
Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2021
TEUR
A. Eigenkapital    
I. Gezeichnetes Kapital 15.000 15.000
II. Kapitalrücklage 2.874 2.874
III. Gewinnrücklagen    
1. Gesetzliche Rücklage 1.500 1.500
2. Andere Gewinnrücklagen 109.517 103.517
IV. Bilanzgewinn 144.096 122.832
  272.987 245.723
B. Rückstellungen    
1. Steuerrückstellungen 3.536 171
2. Sonstige Rückstellungen 42.748 39.411
  46.284 39.582
C. Verbindlichkeiten    
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 27.619 21.829
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.152 4.223
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.725 5.543
4. Sonstige Verbindlichkeiten 9.815 9.028
  48.311 40.623
D. Rechnungsabgrenzungsposten 983 681
  368.565 326.609

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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2022
TEUR
2021
TEUR
1. Umsatzerlöse 430.580 344.963
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 7.069 8.368
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.468 1.238
4. Gesamtleistung 439.117 354.569
5. Sonstige betriebliche Erträge 10.616 5.969
6. Materialaufwand    
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 190.349 151.747
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 16.324 13.786
  206.673 165.533
7. Personalaufwand    
a) Löhne und Gehälter 79.669 66.277
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 14.270 12.335
  93.939 78.612
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.409 8.488
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 48.398 40.120
10. Betriebsergebnis 92.314 67.785
11. Erträge aus Beteiligungen 3.882 2.464
12. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 14
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 211 92
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 599
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 245 269
16. Finanz- und Beteiligungsergebnis 3.848 1.702
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23.586 18.072
18. Ergebnis nach Steuern 72.576 51.415
19. Sonstige Steuern 265 355
20. Jahresüberschuss 72.311 51.060
21. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 71.785 71.772
22. Bilanzgewinn 144.096 122.832

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

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Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Stand am 1.1.2022
TEUR
Zugänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Abgänge
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände            
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 8.287 464 0 0 65 8.686
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 78.740 999 15 0 0 79.754
2. Technische Anlagen und Maschinen 51.969 1.473 35 0 1.623 51.854
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.322 3.072 321 10 1.075 32.650
4. Geleistete Anzahlungen 652 1.458 -371 0 13 1.726
  161.683 7.002 0 10 2.711 165.984
III. Finanzanlagen            
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.342 282 0 0 599 12.025
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 275 0 0 0 0 275
3. Sonstige Ausleihungen 5 0 0 0 0 5
  12.622 282 0 0 599 12.305
  182.592 7.748 0 10 3.375 186.975
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Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand am 1.1.2022
TEUR
Zugänge
TEUR
Währungsanpassung
TEUR
Abgänge
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
Stand am 31.12.2022
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände            
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 7.157 513 0 65 7.605 1.081
II. Sachanlagen            
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 30.819 1.950 0 0 32.769 46.985
2. Technische Anlagen und Maschinen 37.609 3.067 0 1.611 39.065 12.789
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 21.096 2.879 4 1.048 22.931 9.719
4. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 1.726
  89.524 7.896 4 2.659 94.765 71.219
III. Finanzanlagen            
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 599 0 0 599 0 12.025
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0 275
3. Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 0 5
  599 0 0 599 0 12.305
  97.280 8.409 4 3.323 102.370 84.605
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Buchwerte
Stand am 31.12.2021
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände  
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.130
II. Sachanlagen  
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 47.921
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.360
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.226
4. Geleistete Anzahlungen 652
  72.159
III. Finanzanlagen  
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 11.743
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 275
3. Sonstige Ausleihungen 5
  12.023
  85.312

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

DER MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG, GOSHEIM

(1) ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG (kurz: Hermle AG) wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und den besonderen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat ihren Sitz in Gosheim und ist beim Amtsgericht Stuttgart unter der HRB 460397 im Handelsregister eingetragen. Die Angaben im Anhang erfolgen, sofern nicht anders vermerkt, in Tausend Euro.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert zum Vorjahr beibehalten.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

(2) BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

AKTIVPOSTEN

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um die planmäßige Abschreibung.

Das Sachanlagevermögen ist auf der Grundlage der Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern liegen hierbei zwischen drei und 50 Jahren. Die Eigenleistungen werden mit den direkt zurechenbaren Kosten zuzüglich anteiliger Gemeinkosten bilanziert.

Für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2008 liegt für die planmäßigen Abschreibungen die lineare Methode zugrunde. In früheren Geschäftsjahren wurde degressiv abgeschrieben, sofern dies zu höheren Beträgen führte. Es wurden dabei die steuerlich zulässigen Höchstsätze angesetzt. Von der Möglichkeit des Übergangs von der degressiven Methode auf die lineare Methode wird Gebrauch gemacht, sofern dies zu einer höheren Abschreibung führt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Anschaffungsjahr voll abgeschrieben. Als geringwertige Wirtschaftsgüter zählen Gegenstände mit Anschaffungskosten von unter 800 Euro.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und beim Sachanlagevermögen werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Stellt sich in späteren Geschäftsjahren heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, zugeschrieben.

Zugänge werden im Jahr des Zugangs zeitanteilig abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bzw. zum Nennwert oder gegebenenfalls mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine dauernde Wertminderung vorliegt. Stellt sich in späteren Geschäftsjahren heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung zugeschrieben.

Umlaufvermögen

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten. Grundlage für die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse zu Herstellungskosten sind Erzeugniskalkulationen, die neben den direkt zurechenbaren Kosten die angemessenen und notwendigen Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie darauf entfallende steuerlich aktivierungspflichtige Verwaltungskosten beinhalten.

Auf länger lagernde Bestände werden ausreichende Abwertungen vorgenommen.

Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt.

Die geleisteten Anzahlungen sind ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

Die erhaltenen Anzahlungen von Kunden werden auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und nicht aktivisch abgesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Mögliche Ausfallrisiken bei den Forderungen sind durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung in steuerlich zulässiger Höhe auf inländische und ausländische Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

PASSIVPOSTEN

Rückstellungen

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken für ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Die Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeit wird nach Maßgabe des Blockmodells gebildet. Bei der Bewertung der Altersteilzeitverpflichtung wurden die Heubeck-Richttafeln 2018 G verwendet, sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, ein Rechnungszins zwischen 0,43 % und 0,59 % sowie ein Gehaltstrend von 4,50 %. Die Rückstellung für Altersteilzeit wurde für zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen gebildet. Sie enthalten Aufstockungs- und Abfindungsbeträge sowie bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind mit dem abgegrenzten Erfüllungsbetrag angesetzt.

Bewertungseinheit - Fremdwährungssicherung - Fair Value Hedge

Von den insgesamt abgeschlossenen Devisentermingeschäften sind Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von 18 Mio. Euro in Bewertungseinheiten einbezogen. Sie haben sämtlich eine Laufzeit von unter einem Jahr und dienen der Absicherung von Fremdwährungsforderungen in USD (Fair Value Hedge).

Die Marktwerte des Sicherungsinstruments sind in Höhe von 151 TEuro negativ und wurden bei Bildung einer Bewertungseinheit unter Anwendung der sog. Durchbuchungsmethode bilanziell erfasst.

Die prospektive Effektivität wurde nach der Critical Terms Match Methode beurteilt. Die gegenläufigen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich (im Wesentlichen) aus, da sich die wesentlichen Parameter entsprechen bzw. dem gleichen Risiko ausgesetzt sind. Die Bewertung erfolgt anhand anerkannter Barwertmodelle.

(3) WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Aktiva und Passiva der Niederlassung in Prag/​Tschechische Republik, der Niederlassung Hermle Nordic, Odense/​Dänemark, sowie der Niederlassung in Warschau/​Polen werden ebenfalls zum Devisenkassamittelkurs in den Abschluss der Hermle AG einbezogen. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Jahresabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

Erläuterungen zur Bilanz

(4) ANLAGEVERMÖGEN

Die gesondert dargestellte Entwicklung und Aufteilung des Anlagevermögens ist integraler Bestandteil des Anhangs.

Die Hermle AG hält am Bilanzstichtag an folgenden Gesellschaften eine Beteiligung im Sinne von § 271 Abs. 1 HGB:

Anteile an verbundenen Unternehmen

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Name Beteiligungsquote
in %
Währung Eigenkapital Jahresergebnis
Hermle Vertriebs GmbH, Gosheim 100 T-EURO 28.157 2.749
Hermle Systemtechnik GmbH, Gosheim 100 T-EURO 3.401 715
Hermle Maschinenbau GmbH, Gosheim 100 T-EURO 450 31
Hermle (Schweiz) AG, Neuhausen/​ Schweiz 100 T-EURO 7.675 843
Hermle USA Inc., Franklin Wisconsin/​ USA 100 T-EURO 14.030 1.775
Hermle Properties Inc., Franklin Wisconsin /​ USA 100 T-EURO 2.846 127
Hermle Nederland B.V., Horst/​ Niederlande 100 T-EURO 3.485 1.119
Hermle Italia s.r.l., Rodano, Bozen/​ Italien 100 T-EURO 3.265 1.512
Hermle WWE AG, Neuhausen/​ Schweiz 99,8 T-EURO 1.653 -3.110
Hermle Mexico S.DE.R.L.DE C.V., Queretaro/​ Mexiko 99,0 T-EURO -492 -388
Hermle SEA Co. Ltd., Chonburi/​ Thailand 100 T-EURO -295 -328
Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai/​ China 100 T-EURO 620 341

In Folge des Ende Februar 2022 ausgebrochenen Ukraine-Kriegs und des durch die wechselseitigen Sanktionen von EU und Russland ausgelösten Verlusts der wirtschaftlichen Basis der russischen Gesellschaften sowie des eingetretenen Kontrollverlusts über die Gesellschaften mit Sitz in Russland, Hermle Vostok OOO, mittelbares Tochterunternehmen, sowie Hermle Uljanovsk OOO, sind die Gesellschaften im Geschäftsjahr vollständig abgegangen.

(5) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T-Euro 24.706 (Vj. T-Euro 23.403).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Rückerstattungsansprüche auf Steuern in Höhe von T-Euro 1.178 (Vj. T-Euro 22.995) sowie Rückkaufswerte von Lebensversicherungen, zu erhaltende Zinsen aus Festgeldanlagen, kurzfristige Darlehen und Forderungen aus Rücksendungen.

Der Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt T-Euro 4.224 (Vj. T-Euro 4.159). Die übrigen Forderungen haben wie im Vorjahr ausschließlich Restlaufzeiten von unter einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen T-Euro 19 (Vj. T-Euro 28).

(6) FLÜSSIGE MITTEL

Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Guthaben bei Kreditinstituten 99.741 73.725
Kassenbestand 4 5
  99.745 73.730

(7) LATENTE STEUERN

In 2022 ergab sich insgesamt ein Überhang aktiver latenter Steuern. Dieser wurde in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

(8) GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital ist eingeteilt in 4.000.000 Stück Stamm- und 1.000.000 Stück Vorzugsaktien. Das Grundkapital stellt sich wie folgt dar:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
4.000.000 Stück Stammaktien 12.000 12.000
1.000.000 Stück Vorzugsaktien 3.000 3.000
Gesamtes gezeichnetes Grundkapital 15.000 15.000

Mitteilung gemäß § 33 Abs. 1 Satz 1 WpHG

a) Mitteilungen vom 19.11.2021

Herr Lukas Hermle trat am 14.11.2021 dem Poolvertrag von Dietmar Hermle und der Hildegard und Katharina Hermle Stiftung bei (siehe nachfolgende Mitteilung b)). Er überschritt zusammen mit den übrigen Poolteilnehmern die Schwelle von 30%.

b) Mitteilung vom 23.03.2017

Dietmar Hermle, Katharina Hermle und die Hildegard und Katharina Hermle Stiftung teilen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Anteil an Aktien am 15.12.2010 die Schwelle von 30 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 34,775% beträgt. Herr Felix Hermle und Herr Moritz Hermle traten am 18.11.2013 bzw.am 15.12.2015 dem Poolvertrag bei und überschritten zusammen mit den übrigen Poolteilnehmern die Schwelle von 30%.

c) Mitteilung vom 20.05.2016

ADF-Beteiligungs GmbH, Deutschland, teilt gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Anteil an Aktien am 28.04.2016 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 6,858 % beträgt.

d) Mitteilung vom 20.05.2016

Herr Lothar Hermle teilt gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit, dass sein Anteil an Aktien am 28.04.2016 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 7,92 % beträgt.

e) Mitteilung vom 10.05.2010

VVH Holding GmbH, Deutschland, und Herr Gerhard Hermle teilen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Anteil an Aktien am 10.05.2010 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 7,92 % beträgt.

f) Mitteilung vom 20.04.2002

Günther Leibinger teilt gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit, dass sein Anteil an Aktien am 20.04.2002 die Schwelle von 30 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 32,5 % beträgt.

(9) KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage stammt aus der Veräußerung der eigenen Anteile in früheren Geschäftsjahren.

(10) GEWINNRÜCKLAGEN

Die Gewinnrücklagen entwickelten sich wie folgt:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Gesetzliche Gewinnrücklagen 1.500 1.500
Andere Gewinnrücklagen    
Stand zum 01.01. 103.517 103.517
Entnahme im Geschäftsjahr 0 0
Einstellung im Geschäftsjahr 6.000 0
Stand zum 31.12. 109.517 103.517
Summe Gewinnrücklagen 111.017 105.017

Im Geschäftsjahr wurden T-Euro 6.000 den Gewinnrücklagen zugeführt (Vj. T-Euro 0).

(11) BILANZGEWINN

Der Bilanzgewinn entwickelte sich wie folgt:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Bilanzgewinn zum 01.01. 122.832 96.821
Ausschüttung -45.050 -25.050
Nicht abgerufene Dividende 3 1
Einstellung Gewinnrücklagen -6.000 0
  71.785 71.772
Jahresüberschuss 72.311 51.060
Entnahme Gewinnrücklagen 0 0
Einstellung in Gewinnrücklagen gem. § 16 Abs. 3 der Satzung 0 0
Bilanzgewinn zum 31.12. 144.096 122.832

Der Vorstand schlägt vor, eine Dividende von insgesamt Euro 11,00 je Stammaktie und Euro 11,05 je Vorzugsaktie auszuschütten. Dies entspricht einem Betrag von T-Euro 55.050. Des Weiteren wird vorgeschlagen, T-Euro 15.000 den anderen Gewinnrücklagen zuzuführen sowie T-Euro 74.046 auf neue Rechnung vorzutragen.

(12) RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Steuerrückstellungen 3.536 171
Sonstige Rückstellungen 42.748 39.411
  46.284 39.582

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für noch zu erbringende Leistungen, für Personalkosten sowie für Gewährleistung und Kulanz.

(13) VERBINDLICHKEITEN

Alle Verbindlichkeiten haben - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten für Wareneingang ohne Rechnungen in Höhe von T-EURO 216 (Vj. T-EURO 243) werden wie im Vorjahr unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit T-Euro 4.725 (Vj. T-Euro 2.543) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und zu T-Euro 0 (Vj. T-Euro 3.000) einen Liquiditätsübertrag zum Stichtag.

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Verbindlichkeiten aus Steuern 4.967 4.458
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 116 47
Übrige Verbindlichkeiten 4.732 4.523
  9.815 9.028

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(14) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Bundesrepublik Deutschland 172.274 140.294
Andere Länder 258.306 204.669
  430.580 344.963

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:

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2022
T-Euro
2021
T-Euro
Verkauf von Werkzeugmaschinen, Zubehör und Ersatzteilen 412.763 328.470
Service- und Schulungsleistungen 17.045 15.352
Sonstiges 772 1.141
  430.580 344.963

(15) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T-Euro 2.094 aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge in Höhe von T-Euro 2.735 aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen sowie in Höhe von T-Euro 883 aus der Veräußerung von Anlagevermögen ausgewiesen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T-Euro 3.923 (Vj. T-Euro 622) enthalten. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind unrealisierte Kursgewinne in Höhe von T-Euro 5.226 (Vj. Aufwand T-Euro 558) saldiert.

(16) PERSONALAUFWENDUNGEN

Es fielen wie im Vorjahr keine Aufwendungen für Altersversorgung an.

Es wurden durchschnittlich beschäftigt:

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2022 2021
Gewerbliche Arbeitnehmer 476 441
Angestellte 514 503
Auszubildende 87 100
Summe 1.077 1.044

Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen T-Euro 2.861.

(17) ABSCHREIBUNGEN

Im Geschäftsjahr sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 599) auf Finanzanlagen enthalten.

(18) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T-Euro 41 aus Forderungsverlusten enthalten.

Für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG sind im Jahr 2022 Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von T-Euro 215 angefallen. Darüber hinaus wurden im laufenden Jahr T-Euro 0 für andere Bestätigungsleistungen, T-Euro 0 für Steuerberatungsleistungen und T-Euro 0 für sonstige Leistungen berechnet.

(19) FINANZ- UND BETEILIGUNGSERGEBNIS

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen mit T-EURO 3.882 (Vj. T-EURO 2.464) verbundene Unternehmen. Sie resultieren im Wesentlichen aus Dividendenausschüttungen der Hermle Nederland B.V., Horst/​ Niederlande, in Höhe von T-Euro 1.500 (Vj. T-Euro 0), der Hermle Italia s.r.l. in Höhe von T-Euro 900 (Vj. T-Euro 300), der HLS in Höhe von T-Euro 750 (Vj. T-Euro 800), der Hermle (Schweiz) AG in Höhe von T-Euro 732 (Vj. T-Euro 683) und der Hermle WWE AG in Höhe von T-Euro 0 (Vj. T-Euro 681).

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens enthalten Erträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von T-Euro 30 (Vj. T-Euro 14).

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen des Vorjahres in Höhe von 599 T-Euro betraf die Hermle Uljanovsk OOO, Uljanovsk/​ Russland.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Beträge aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von T-Euro 15 (Vj. T-Euro 17) enthalten.

(20) SONSTIGE ANGABEN

Am Bilanzstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen:

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31.12.2022
T-Euro
31.12.2021
T-Euro
Haftungsverhältnisse    
Haftung aus Genossenschaftsanteilen 5 5
Sonstige finanzielle Verpflichtungen    
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen, fällig bis 1 Jahr 123 186
fällig ab 1 Jahr bis 5 Jahre 54 111

Mit Erklärung vom 10. Januar 2023 verpflichtet sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim/​ Deutschland, gesamtschuldnerisch für die Schulden aus den Rechtsgeschäften beginnend ab dem Geschäftsjahr 2022 der Hermle Nederland B.V., Horst/​ Niederlande, einzustehen.

Zum 31. Dezember 2022 waren durch die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG Devisentermingeschäfte im Volumen von 43,1 Mio. Euro (Vj. 35,6 Mio. Euro) abgeschlossen. Der Marktwert dieser Geschäfte am Stichtag entspricht insgesamt einem Vermögenswert von T-Euro 528 (Vj. T-Euro 0) und einer Schuld bzw. rechtlichen Verpflichtung von T-Euro 259 (Vj. T-Euro 1.380). Diese Geschäfte dienen einerseits zur Absicherung der zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Bankguthaben in Fremdwährung, darüber hinaus zusätzlich der Absicherung von zum Stichtag bilanziell noch nicht erfassten, aber erwarteten Cashflows.

Neben Tochterunternehmen kommen als nahestehende Unternehmen und Personen zusätzlich grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats und Aktionäre mit maßgeblichem Einfluss in Betracht. Die Transaktionen werden zu marktüblichen Bedingungen abgewickelt.

(21) NACHTRAGSBERICHT

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 bis zur Unterzeichnung dieses Berichts sind keine Ereignisse mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Hermle AG und des Konzerns eingetreten.

(22) ERKLÄRUNGEN GEMÄß § 161 UND 162 AKTG

Vorstand und Aufsichtsrat der Hermle AG haben am 9. Dezember 2022 die Entsprechenserklärung zum DCGK gemäß § 161 AktG abgegeben sowie den Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG erstellt und diese der Allgemeinheit dauerhaft auf der Homepage der Hermle AG unter www.hermle.de (Menüpunkt: Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Kodex § 161 AktG sowie unter Investor Relations /​ Pflichtveröffentlichungen /​ Sonstiges) zugänglich gemacht.

(23) ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER GESELLSCHAFT

Den Vorstand bilden folgende Personen:

Günther Beck, Vorstand Finanzen, Informationsverarbeitung

Franz-Xaver Bernhard, Vorstand Vertrieb, Forschung & Entwicklung Mitglied des Aufsichtsrats der VOLLMER Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach/​Riss

Benedikt Hermle, Vorstand Produktion, Service, Materialwirtschaft

Den Aufsichtsrat bilden folgende Personen:

Dietmar Hermle, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Unternehmer, früher Sprecher des Vorstands der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Lothar Hermle, Stellvertretender Vorsitzender

Industriemeister

Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Stellvertretende Vorsitzende

Rechtsanwältin Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:

Vorsitzende des Aufsichtsrats der AdCapital AG, Tuttlingen

Dr. Wolfgang Kuhn

Unternehmer Weitere Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Concept AG, Stuttgart

Mitglied des Aufsichtsrats der SALytic Invest AG, Köln Mitglied des Verwaltungsrats der Pactum AG, Zürich Vorsitzender des Aufsichtsrats der E3 Holding AG, Biberach an der Riß Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der WS Holding AG, Ludwigsburg, seit 03. Juni 2022

Gerd Grewin *

Betriebsratsvorsitzender Industriemeister, Steuerungs- und Regelungstechniker

Andreas Borho *,

Industriekaufmann

*) gewählte Arbeitnehmervertreter

 

Gosheim, 30. März 2023

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Günther Beck

Franz-Xaver Bernhard

Benedikt Hermle

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht (zusammengefasster Lagebericht) der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach den §§ 289f und 315d HGB und den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach den §§ 289b und 315b HGB, die jeweils auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurden, und auf die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" bzw. im ersten Absatz des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird, sowie den Unterabschnitt "integriertes Überwachungs-, Kontroll- und Compliance-Managementsystem" im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf die oben genannten nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

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Realisierung von Umsatzerlösen aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen

a) Das Risiko für den Abschluss

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, erzielt Umsätze aus dem Verkauf von Maschinen und Ersatzeilen sowie aus der Erbringung von Serviceleistungen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Umsatzerlöse aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen in Höhe von EUR 412,8 Mio. erzielt. Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt dabei grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, zu dem die Erzeugnisse geliefert worden sind und somit der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Sofern Ersatzteile im Zusammenhang mit einem Serviceauftrag stehen, erfolgt die Umsatzrealisierung erst mit Abschluss des Serviceauftrags, da erst in diesem Moment die vereinbarte Gegenleistung vollständig erfüllt wird.

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG durch Übertragung der Kontrolle über Güter und Dienstleistungen ihre Leistungsverpflichtung erfüllt hat und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Aufgrund der Vielfalt an vertraglichen Bestimmungen unter Anwendung unterschiedlicher allgemeiner Lieferbedingungen (Incoterms) sowie der Vielzahl an Geschäftsvorfällen im Bereich der Ersatzteilverkäufe wird die Umsatzrealisierung als komplex erachtet und daher als bedeutsames Risiko eingestuft. Vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit der Umsatzerlöse aus Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen für das Jahresergebnis und damit der Relevanz für das Verständnis der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der hohen Bedeutung als wichtiger finanzieller Leistungsindikator für die Unternehmenssteuerung und Unternehmensplanung war die Umsatzrealisation von Neumaschinen- und Ersatzteilverkäufen im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der Gesellschaft zu den Umsatzerlösen sind im Abschnitt (14) des Anhangs enthalten.

b) Prüferisches Vorgehen und Schlussfolgerungen

Wir haben die Übereinstimmung der von der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Realisierung von Umsatzerlösen mit den einschlägigen gesetzlichen Regelungen gewürdigt. Auf Grundlage unseres Geschäfts- und Prozessverständnisses haben wir die im Geschäftsjahr 2022 ausgewiesenen Umsatzerlöse anhand von Kennzahlen analysiert sowie Datenanalysen zur Beurteilung der buchungssystematischen Erfassung durchgeführt. Wir haben die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems gewürdigt und zudem auf Basis umfangreicher Stichproben der im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse aus Neumaschinen und Ersatzteilverkäufen untersucht, ob die Umsätze entsprechend der vertraglichen Vereinbarung, der vorliegenden Kundenabnahmen bzw. Versanddokumenten sowie anderen damit im Zusammenhang stehender Unterlagen zu einer korrekten Realisation im Geschäftsjahr geführt haben.

Wir haben darüber hinaus in Stichproben Saldenbestätigungen von Kunden eingeholt, um die von der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag zu verifizieren.

Die Vorgehensweise der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zur Realisierung von Umsatzerlösen aus Neumaschinen und Ersatzteilverkäufen ist sachgerecht. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwände hinsichtlich der Umsatzrealisierung ergeben.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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den auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichten gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß den §§ 289b und 315b HGB, auf den im ersten Absatz des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird,

die auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung nach den §§ 289f und 315d HGB, auf die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird,

den im zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Unterabschnitt "integriertes Überwachungs-, Kontroll- und Compliance-Managementsystem" im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht",

den Bericht des Aufsichtsrats,

die übrigen Teile des veröffentlichten Geschäftsberichts, aber nicht den Jahresabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht und

die Versicherung nach § 264 Abs. 2 Satz 3 HGB zum Jahresabschluss und die Versicherung nach § 289 Abs. 1 Satz 5 i. V. m. § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum zusammengefassten Lagebericht.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichten Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen und Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen um Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Hermle_​AG_​JA_​2022-12-31.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Juli 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 6. Dezember 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2020 als Abschlussprüfer der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften zusammengefasstem Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und zusammengefasste Lagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Volker Hecht.

 

Stuttgart, 24. April 2023

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Oliver Striebel, Wirtschaftsprüfer

Dr. Volker Hecht, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG vermittelt und im gemeinsamen Lagebericht von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und Konzern der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

 

Gosheim, 30. März 2023

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Günther Beck

Franz-Xaver Bernhard

Benedikt Hermle

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat das sehr turbulente Geschäftsjahr 2022 erfolgreich gemeistert. Trotz der vielfältigen externen Störfaktoren erzielte unser Unternehmen neue Höchstwerte bei Auftragseingang und Umsatz sowie eine deutliche Ergebnisverbesserung. Möglich war das nur durch hohe Flexibilität auf Basis unseres unternehmensspezifischen Konzepts des atmenden Unternehmens und die starken Leistungen des Hermle-Teams. Die enormen Herausforderungen durch Versorgungs- und Logistikengpässe wurden mit großem Mehraufwand und kreativen Lösungsansätzen gut bewältigt.

Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr herausragendes Engagement.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat nahm die ihm gemäß Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben im Geschäftsjahr 2022 umsichtig wahr. Wir haben den Vorstand bei seiner Arbeit beratend begleitet und die Unternehmensführung sorgfältig überwacht. Unsere Zusammenarbeit war in allen Belangen konstruktiv, vertrauensvoll und offen. Regelmäßige mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands setzten uns unverzüglich und vollständig in Kenntnis über alle für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wesentlichen Themen. So waren wir stets umfassend über strategische Maßnahmen, das operative Geschäft und die aktuelle Lage des Unternehmens einschließlich der Risiko- und der finanziellen Situation sowie wichtige Vorkommnisse informiert. Das galt ebenso für die Unternehmensplanung inklusive der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie etwaige Abweichungen davon.

In den Aufsichtsratssitzungen haben wir sämtliche für das Unternehmen bedeutsamen Themen und Ereignisse ausführlich und konstruktiv erörtert und dabei auch wichtige Sozial- und Umweltbelange berücksichtigt. Wir waren in alle wesentlichen Entscheidungen frühzeitig eingebunden, insbesondere bei zustimmungspflichtigen Geschäften, über die immer auf der Grundlage umfassender Berichte und Unterlagen sowie nach intensiven Diskussionen entschieden wurde. Auch außerhalb der Sitzungen besprach sich der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig mit dem Vorstand über aktuelle Themen und besondere Vorkommnisse. Der Aufsichtsrat bedankt sich ausdrücklich beim gesamten Vorstand für die stets gute Vorbereitung der Sitzungen und die harmonische Zusammenarbeit.

Aufsichtsratssitzungen und Ausschüsse

2022 fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Termine waren der 16. März, 27. April, 6. Juli (zwei Sitzungen) und der 7. Dezember. Am 27. April trat der Aufsichtsrat im Rahmen einer Präsenzveranstaltung zusammen, an der ein Mitglied entschuldigt nicht teilnehmen konnte. Bei den übrigen Sitzungen, die im Hybridformat abgehalten wurden, waren stets alle Aufsichtsratsmitglieder anwesend. Damit war der Aufsichtsrat stets beschlussfähig. Der Vorstand nahm an allen Sitzungen persönlich teil.

Wie in den Vorjahren bildete der Aufsichtsrat einen Präsidialausschuss. Eine Einberufung war 2022 nicht erforderlich. Darüber hinaus kamen wir der gesetzlichen Verpflichtung nach, einen Prüfungsausschuss zu bilden, der am 27. April tagte. Gemäß §§ 107 Absatz 4 i.V.m. 100 Abs. 5 AktG verfügt je ein Mitglied dieses Ausschusses als Financial Expert über Sachkunde auf dem Gebiet der Abschlussprüfung (Dietmar Hermle) sowie auf dem Gebiet der Rechnungslegung (Dr. Wolfgang Kuhn).

Schwerpunkte der Aufsichtsratsarbeit im Jahr 2022

In allen Aufsichtsratssitzungen des Berichtsjahres beschäftigten wir uns intensiv mit der Marktsituation und den Folgen des Ukraine-Kriegs für das Geschäft von Hermle. Weitere wiederkehrende Themen waren der aktuelle Geschäftsverlauf im Neumaschinen- und Servicebereich sowie die Ergebnis- und Personalentwicklung. Auch die Projekte zur Erweiterung unserer Standorte Gosheim und Zimmern ob Rottweil standen regelmäßig auf der Tagesordnung.

Bei der Sitzung am 16. März 2022 informierten wir uns darüber hinaus ausführlich über die vorläufigen Zahlen und die Ergebnisentwicklung des Jahres 2021 sowie den Dividendenvorschlag des Vorstands an den Aufsichtsrat. Auch die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf den Jahresabschluss 2021 sowie die Situation der Hermle-Niederlassungen in Russland und die künftige Ausrichtung der Exportgesellschaft Hermle WWE waren wichtige Tagesordnungspunkte. Außerdem diskutierten wir intensiv über die geplanten Zukunftsprojekte in Gosheim und den Grundstückserwerb für den anstehenden Aufbau einer Großteilefertigung inklusive Lagerkapazitäten am Standort Zimmern. Schließlich entschied der Aufsichtsrat, die Hauptversammlung 2022 erneut virtuell durchzuführen, und beschloss die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f und 315d HGB.

Unser Treffen am 27. April 2022 stand im Zeichen des Jahresabschlusses 2021. Die Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG informierten uns ausführlich über die Prüfung sowie den Abschluss und standen für weitere Fragen zur Verfügung. Wir besprachen alle wesentlichen Punkte der Abschlüsse mit den Prüfern, stellten den Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG fest und billigten den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht. Des Weiteren beschlossen wir den Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung. Er sah eine im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Ausschüttung von 9,00 Euro je Stamm- und 9,05 Euro je Vorzugsaktie vor. Auch wurden der Bericht des Aufsichtsrats und die Tagesordnung für die Hauptversammlung verabschiedet und die Gestaltung des Geschäftsberichts freigegeben. Ferner informierte uns der Vorstand über die Beendigung der Aktivitäten in Russland, der wir zustimmten, das Thema IT-Sicherheit vor dem Hintergrund zunehmender Cyber-Attacken sowie die Standortentwicklung in Gosheim und die Bauplanungen in Zimmern. Der Aufsichtsrat verlängerte die auslaufenden Dienstverträge der Vorstände Günther Beck und Benedikt Hermle. Zusätzlich wurden in diesem Zusammenhang alle Vorstandsverträge auf das neue Vergütungskonzept umgestellt.

Am 6. Juli 2022 trat der Aufsichtsrat jeweils vor und nach der Hauptversammlung zu einer Sitzung zusammen. Dabei befassten wir uns im ersten Treffen mit den herausfordernden Markt- und Umfeldbedingungen sowie dem Ablauf der virtuellen Hauptversammlung. Im Anschluss an die Veranstaltung standen einmal mehr die Bau- und Zukunftsprojekte in Gosheim und Zimmern im Fokus. Der Aufsichtsrat genehmigte den Erwerb der Grundstücksflächen für den nächsten Bauabschnitt in Zimmern. Zudem informierte uns der Vorstand über zusätzliche Maßnahmen im Bereich der IT-Sicherheit.

Die Aufsichtsratssitzung vom 7. Dezember 2022 befasste sich intensiv mit dem Budget der Hermle AG und des Konzerns für das Jahr 2023 inklusive der Absatz- und Investitionsplanung, dem wir nach umfassender Erörterung zugestimmt haben. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung. Der Vorstand berichtete uns über das Raumkonzept für die freigewordene Produktionsfläche der ehemaligen Blechfertigung, den Stand der Planungen für eine neue Kantine und den Bereich Anwendungstechnik in Gosheim sowie den Grundstückserwerb und den Start des ersten Bauabschnitts in Zimmern. Der Aufsichtsrat genehmigte die Aufnahme des zweiten Bauabschnitts in Zimmern in die Ausschreibung. Außerdem stimmten wir der Gründung einer Tochtergesellschaft in Frankreich sowie dem Erwerb des bislang angemieteten Gebäudes der Vertriebsgesellschaft in Thailand zu. Schließlich beschlossen wir die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, die wir an die geänderte Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 28. April 2022 angepasst haben.

Arbeit des Prüfungsausschusses

Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich im Wesentlichen mit der Vorbereitung der Jahresabschlussprüfung. Am 30. März 2022 beschloss er im Umlaufverfahren, die Ebner Stolz GmbH & Co. KG als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 zu empfehlen und erklärte, dass diese Empfehlung frei von ungebührlicher Einflussnahme durch Dritte erfolgt ist. In seiner Sitzung vom 27. April 2022 hat sich der Prüfungsausschuss eingehend mit dem Bericht des Wirtschaftsprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses der Hermle AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts befasst und dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Abschlüsse zu billigen.

Jahresabschlussprüfung

Am 6. Juli 2022 wählte die Hauptversammlung die Ebner Stolz GmbH & Co. KG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022. Die Prüfer versicherten vorab, dass sie im Berichtsjahr neben diesem Auftrag keine wesentlichen Leistungen für die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG erbracht haben und keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten.

Der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wurde gemäß den Vorschriften des HGB erstellt. Für den Konzernabschluss kamen die International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie die ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften zum Einsatz. Ebner Stolz hat die Jahresabschlüsse sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Beachtung von § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung sowie der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung geprüft und jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Die Prüfer versicherten, dass die Abschlüsse ein tatsächliches Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens geben und der Lagebericht die Situation der Hermle AG und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Sowohl die Jahresabschlüsse der Hermle AG und des Konzerns und der zusammengefasste Lagebericht als auch die Prüfberichte lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor. Nach unserer eigenen Beurteilung haben wir die Unterlagen in der Bilanzsitzung am 26. April 2023 im Beisein der Wirtschaftsprüfer umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis des Wirtschaftsprüfers zu und erhebt nach Abschluss seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen. Wir billigen die Jahresabschlüsse und den Lagebericht. Damit ist der Jahresabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 stimmen wir zu. Vorgesehen ist die Ausschüttung einer Dividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie zuzüglich eines Bonus von jeweils 10,20 Euro je Aktie.

Auch den Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG hat der Abschlussprüfer begutachtet und keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht ebenfalls geprüft, sich ein Bild über dessen Ordnungs- und Zweckmäßigkeit verschafft und ihm zugestimmt. Zudem haben wir die nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 289b und 315b HGB beurteilt und uns davon überzeugt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen genügt.

Im Jahr 2023 bewegt sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG erneut in einem extrem unsicheren Umfeld. Dank eines hohen Auftragsbestands, der guten Marktstellung im wachstumsstarken Bereich Automation und des hochmotivierten und kompetenten Hermle-Teams sind die Chancen für einen erneut positiven Geschäftsverlauf dennoch gut. Die geplanten Baumaßnahmen an den beiden Produktionsstandorten Gosheim und Zimmern ob Rottweil werden hohe Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Zugleich wird damit aber auch die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung von Hermle gelegt.

 

Gosheim, im April 2023

Dietmar Hermle, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022, der am 17.05.2022 in Kraft getreten ist (DCGK 2022), mit Ausnahme verschiedener Einzelpunkte nicht entsprochen wird. Zur Begründung weisen wir darauf hin, dass sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG an den von ihr bisher schon praktizierten Grundsätzen einer offenen Informationspolitik orientiert, die im Rahmen der Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats umgesetzt wurde. Den gesetzlichen Anforderungen wird dabei vollumfänglich entsprochen.

Die Umsetzung von darüberhinausgehenden Empfehlungen des DCGK 2022 halten Vorstand und Aufsichtsrat aus verschiedenen Gründen für nicht angezeigt. Wie nachstehend ausgeführt, weicht daher die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG weitgehend von den Empfehlungen des DCGK 2022 ab, wobei für die folgenden Äußerungen davon auszugehen ist, dass von allen Empfehlungen des DCGK 2022 abgewichen wird, die nicht nachstehend als positiv beachtet bezeichnet sind.

Den Empfehlungen unter B. zur Besetzung des Vorstands wird weitgehend nicht entsprochen. Angesichts der erfolgreichen jahrzehntelangen Praxis bei der Bestellung von Vorständen und der Kontinuität im Vorstand soll an den bisherigen Rahmenbedingungen zur Besetzung der Vorstände im Wesentlichen festgehalten werden und sollen - jedoch unter Beachtung sämtlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen und Anforderungen - bewusst keine weitergehenden Einschränkungen vorgegeben werden.

Den Empfehlungen unter C. zur Zusammensetzung, unter D. zur Arbeitsweise, unter E. zu Interessenkonflikten und unter F. zur Transparenz und externen Berichterstattung des Aufsichtsrats wird weitgehend nicht entsprochen, da zu den dort behandelten Themen die geltenden gesetzlichen Regelungen zusammen mit der Geschäftsordnung von Vorstand und Aufsichtsrat als vollkommen ausreichend beurteilt werden. Hinzu kommt, dass die Kodex-Empfehlungen unter C. bis F. unserer Meinung nach größtenteils auf internationale Dax-Großkonzerne zugeschnitten sind, nicht jedoch auf ein mittelständisches Unternehmen mit einer begrenzten Zahl von Stammaktionären, die - auch aufgrund eines satzungsmäßigen Entsendungsrechts- zum Teil persönlich in den Aufsichtsratsgremien vertreten sind.

Schließlich wird auch den Empfehlungen zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat unter G. des DCGK 2022 im Wesentlichen nicht entsprochen. Der Gesetzgeber hat neben den Grundsätzen für die Bezüge der Vorstandsmitglieder gem. § 87 AktG für börsennotierte Unternehmen in § 87 a AktG die Verpflichtung normiert, ein Vergütungssystem zu errichten, das gemäß § 120 a Abs. 1 AktG der Hauptversammlung vorzulegen ist, wobei die genannten umfangreichen Einzelanforderungen des Vergütungssystems mit einigen wenigen Ausnahmen nur dann in das Vergütungssystem zu implementieren sind, wenn sie tatsächlich Gegenstand vertraglicher Vereinbarungen mit Vorständen sind. Korrespondierend besteht gemäß § 162 AktG die Pflicht zur Erstellung eines Vergütungsberichts, aus dem sich insbesondere die Beachtung des Vergütungssystems ergeben soll. Dieser ist gemäß § 120 a Abs. 4 AktG für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr von der Hauptversammlung zu billigen. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat allen diesen gesetzlichen Anforderungen innerhalb des vom Gesetzgeber vorgegebenen Zeitrahmens bislang vollumfänglich Rechnung getragen und wird dies auch zukünftig tun. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hält diese Vorgaben des Gesetzgebers aber auch für absolut ausreichend, um eine angemessene Vergütung für Vorstand und Aufsichtsrat und auch eine Transparenz hierüber zu gewährleisten. Die insbesondere in den Empfehlungen unter G. des DCGK 2022 vorgesehenen Einzelkomplexitäten halten wir ausdrücklich für ein Unternehmen unserer Größenordnung für nicht geeignet, eine faire und transparente sowie für das Unternehmen förderliche Vergütung der Vorstände zu gewährleisten. Hinzu kommt, dass es in der Vergangenheit bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zwar variable, am Ergebnis des Unternehmens orientierte Vergütungen, aber keinerlei aktienbasierte Vergütungen für die Vorstände gab und solche aktienbasierten Vergütungen aus heutiger Sicht auch zukünftig nicht geplant sind.

Insgesamt hat sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG wegen der in Relation geringeren Marktkapitalisierung der Gesellschaft, der Aktionärsstruktur, der bisher sehr schlanken und damit effizienten Unternehmensorganisation und den mit einer vollen Umsetzung verbundenen zusätzlichen Kosten für eine nur sehr begrenzte Umsetzung der Empfehlungen des DCGK entschieden.

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG entspricht allerdings verschiedenen über gesetzliche Anforderungen hinausgehende Einzelregelungen des DCGK 2022, die im Folgenden aufgeführt werden:

A.2 Empfehlung zur Achtung auf Diversität durch den Vorstand bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen

A.4 Empfehlung zu einem Compliance-Management-System mit Offenlegung der Grundzüge

A.5 Empfehlung zur Angabe und Stellungnahme im Lagebericht über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems und zur Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme.

A.7 Anregung zur zeitlichen Straffung der ordentlichen Hauptversammlung auf maximal vier- bis sechs Stunden

B.1 Empfehlung zur Achtung auf Diversität durch den Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des Vorstands

B.4 Empfehlung zur Wiederbestellung des Vorstands vor Ablauf eines Jahres vor dem Ende der Bestelldauer nur bei Vorliegen besonderer Umstände

C.4 Empfehlung zu Mehrfachmandaten von Aufsichtsratsmitgliedern

C.11. Empfehlung zu Aufsichtsratsmandaten für ehemalige Vorstände

C.12. Empfehlung zur Stellung von Aufsichtsratsmitgliedern gegenüber Wettbewerbern

D.5 Empfehlung zur Beratung des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem Vorstand zu Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens

D.7 Empfehlung zu Angaben zu den Aufsichtsratssitzungen im Bericht des Aufsichtsrats

D.8 Empfehlung zur Vereinbarung einer unverzüglichen Unterrichtung des Aufsichtsrates durch den Abschlussprüfer im Falle wesentlicher Feststellungen und Vorkommnisse

D.9 Empfehlung zur Vereinbarung einer Information des Aufsichtsrates durch den Abschlussprüfer im Falle der Feststellung von unrichtigen Erklärungen zum Kodex

E.3. Empfehlung zu Nebentätigkeiten von Vorstandsmitgliedern

F.3: Empfehlung zur Veröffentlichung von Quartalsberichten bzw. unterjährige Information über wesentliche Veränderungen der Geschäftsaussichten sowie der Risikosituation

F.5. Empfehlung zur Veröffentlichung der Entsprechenserklärung auf der Internetseite über 5 Jahre

G.12-G.14 Empfehlungen zu Leistungen bei Vertragsbeendigung von Vorständen

G.15 Empfehlung zur Anrechnung der Vergütung für konzerninterne Aufsichtsratsmandate bei der Vorstandsvergütung

G.16 Empfehlung zur Entscheidung des Aufsichtsrates über die Anrechnung von Vergütungen für konzernfremde Aufsichtsratsmandate bei der Vorstandsvergütung

G.18 Empfehlung zur Festvergütung von Aufsichtsratsmitgliedern

 

Gosheim, 9. Dezember 2022

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Der Vorstand

Der Aufsichtsrat