Maschinenfabrik Berthold Hermle Aktiengesellschaft

Gosheim

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023

MASCHINENFABRIK BERTHOLD HERMLE AG

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN HERMLE-KONZERN IN MIO. EURO (IFRS)

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Mio. Euro 30.06.2022 30.06.2023 Veränderung
Umsatz 210,2 261,0 24,2 %
Auftragseingang 285,0 267,5 -6,1 %
Auftragsbestand 182,8 174,4 -4,6 %
Investitionen 3,7 13,0 251,3 %
(Sachanlagen/​immaterielle Vermögenswerte)
Abschreibungen 5,6 5,8 3,6 %
(Sachanlagen/​immaterielle Vermögenswerte)
Betriebsergebnis (EBIT) 30,3 49,4 63,0 %
Mitarbeiterzahl (Anzahl) 1.322 1.442 9,1 %

KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT

GESCHÄFTSMODELL UND ORGANISATIONSSTRUKTUR

Die Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG ist einer der weltweit führenden Anbieter von hochwertigen Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren sowie von kompletten Automationslösungen aus einer Hand. Unsere 5-Achs-Bearbeitungszentren und unser hoher Qualitätsanspruch setzen Maßstäbe in der Branche.

Zum HERMLE-Kundenkreis gehören in- und ausländische Unternehmen aus Hightech-Branchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik, Elektronik- und Chipindustrie, Verpackungstechnik, optischen Industrie, Luft- und Raumfahrt, Energietechnik und Automobilindustrie sowie deren Zulieferindustrien.

Das HERMLE-Angebotsspektrum ist modular aufgebaut und wird -orientiert an den Anforderungen der verschiedenen Marktsegmente -kontinuierlich weiterentwickelt. Die Grundlage bilden zwei Maschinenreihen: hochwertige Einstiegsmodelle der Performance-Line und extrem dynamische, präzise und leistungsstarke Bearbeitungszentren der High-Performance-Line. Hinzu kommt eine wachsende Zahl digitaler Bausteine und Automationskomponenten. Damit konzipieren wir für unsere Kunden individuelle Lösungen zur integrierten Automation und digital vernetzten Produktion. Ergänzend bieten wir Dienstleistungen im Bereich additive Fertigung.

Der HERMLE-Konzern setzt sich aus der Muttergesellschaft Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG und verschiedenen in- und ausländischen Tochterunternehmen, Stützpunkten und Repräsentanzen zusammen. Im Berichtszeitraum wurde der Konsolidierungskreis um eine neue Tochtergesellschaft in Frankreich erweitert.

GLOBALE KONJUNKTUR SCHWACH

Die Dynamik der Weltwirtschaft hat sich im bisherigen Jahresverlauf laut Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegenüber dem Vorjahr verlangsamt. Noch immer ist die globale Konjunktur durch die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs beeinträchtigt. Zwar entspannte sich die Lieferkettensituation teilweise, aber die anhaltende Inflation und die entsprechend restriktive Politik vieler Notenbanken bremsten das Wachstum. Bemerkbar machte sich das vor allem in einem gedrosselten Konsum sowie der zurückhaltenden Investitionstätigkeit der Unternehmen. Gestützt auf den Dienstleistungssektor entwickelte sich die globale Konjunktur insgesamt dennoch etwas robuster als erwartet, sodass der IWF seine Prognose für das Gesamtjahr 2023 im Juni leicht anhob. Dagegen blieb die deutsche Wirtschaft hinter den Prognosen zurück: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nahm das Bruttoinlandsprodukt im ersten Vierteljahr 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,1 % ab und stagnierte im zweiten Quartal.

Die weltweit anhaltend schwache Investitionsbereitschaft der Industrie machte sich auch im deutschen Maschinen- und Anlagenbau bemerkbar. Laut dem Fachverband VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) erhielt die Branche im ersten Halbjahr 2023 nominal rund 6 % weniger neue Bestellungen als im Vergleichszeitraum 2022. Die Nachfrage aus dem Ausland verringerte sich um 8 %. Im Inland wurde ein Rückgang um 3 % verzeichnet. Nach Aussagen des VDMA war die zögerliche Investitionsneigung in praktisch allen Absatzregionen zu spüren. Im deutschen Werkzeugmaschinenbau zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier nahm der Auftragseingang nach Angaben des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) von Januar bis Juni des laufenden Jahres nominal um 7 % ab, wobei die Inlandsbestellungen mit 15 % deutlich stärker nachgaben als die Auslandsorders mit 4 %. Preisbereinigt lagen die Rückgänge jeweils spürbar höher. Der Umsatz erhöhte sich im selben Zeitraum gestützt auf ein starkes Auftragspolster im gesamten Maschinenbau nominal um 15 % und im Werkzeugmaschinenbau um 21 %.

GESCHÄFTSVERLAUF IM ÜBERBLICK UND GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG

Bei der Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG hielt die gute Nachfrage im laufenden Jahr bis April und damit länger als erwartet an. Ab Mai verzeichneten wir aber ebenfalls deutlich rückläufige Bestellungen, sodass unser Auftragseingang im gesamten ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 6 % abnahm. Der Auftragsbestand lag Ende Juni mit 174 Mio. Euro dennoch auf einem hohen Niveau. Dank der entspannteren Lieferkettensituation konnten wir unsere Kapazitätsauslastung weiter steigern. Daher gelang es, beim Geschäftsvolumen aufzuholen: Der Konzernumsatz vergrößerte sich in den ersten sechs Monaten 2023 um etwa 24 %, wozu unsere kundenindividuell ausgestatteten Automationslösungen einen wesentlichen Beitrag leisteten. Das Ergebnis erhöhte sich aufgrund der guten Auslastung überproportional zum Umsatz.

Insgesamt verlief unser Geschäft im ersten Halbjahr 2023 etwas besser als erwartet. Deshalb sind wir trotz der zuletzt spürbaren Normalisierung der Nachfrage, die auch im Juli anhielt, zuversichtlich, unsere Prognose für das Gesamtjahr erreichen zu können.

AUFTRAGSEINGANG ZUNÄCHST NOCH IM PLUS, AB MAI RÜCKLÄUFIG

Die Nachfrage nach HERMLE-Bearbeitungszentren und Automationslösungen entwickelte sich bis April des laufenden Jahres noch überraschend positiv, schwächte sich im Mai und Juni aber erwartungsgemäß deutlich ab. Insgesamt nahm unser Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2023 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum konzernweit um 6,1 % auf 267,5 Mio. Euro ab. Im Inland verringerten sich die neuen Bestellungen um 10,0 % auf 90,6 Mio. Euro und im Ausland um 4,0 % auf 176,9 Mio. Euro. Der Auftragsbestand des HERMLE-Konzerns belief sich per Ende Juni 2023 auf 174,4 Mio. Euro nach 182,8 Mio. Euro am Vorjahresstichtag und 168,0 Mio. Euro per Ende 2022.

UMSATZ WÄCHST UM 24 % AUF 261,0 MIO. EURO

Auf der Grundlage des hohen Auftragsbestands und der bis April unerwartet starken Nachfrage legte der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2023 verglichen mit der Vorjahresperiode um 24,2 % auf 261,0 Mio. Euro zu. Wichtig für das Wachstum war auch die weitere Entspannung der Lieferketten, die eine bessere Auslastung unserer Kapazitäten und somit Nachholeffekte ermöglichte. Der Inlandsumsatz stieg um 12,4 % auf 92,1 Mio. Euro und das Auslandsvolumen um 31,6 % auf 168,9 Mio. Euro. Dementsprechend erhöhte sich die Exportquote auf 64,7 % (Vj. 61,0 %). Besonders stark entwickelte sich weiterhin das Geschäft mit integrierten Automationslösungen, die mit HERMLE-Digitalisierungsbausteinen ausgestattet sind.

Das Segment Inlandsgesellschaften, zu dem die HERMLE AG, die HERMLE Vertriebs GmbH, die auf individuelle Automationslösungen spezialisierte HLS HERMLE Systemtechnik GmbH und die Entwicklungsgesellschaft HERMLE Maschinenbau GmbH gehören, steigerte den Außenumsatz mit Dritten in der Berichtsperiode um 13,5 % auf 147,0 Mio. Euro. Im Segment Auslandsvertrieb, das die HERMLE-Tochtergesellschaften in China, Italien, Mexiko, den Niederlanden, Thailand, der Schweiz und den USA, Vertriebs- und Serviceniederlassungen in Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien und seit diesem Jahr auch unsere neue französische Tochtergesellschaft beinhaltet, erhöhte sich der Außenumsatz mit Dritten um 41,3 % auf 114,0 Mio. Euro. Vor allem unsere US-Gesellschaft sowie einige Tochterunternehmen im europäischen Ausland entwickelten sich überdurchschnittlich gut.

BETRIEBSERGEBNIS STEIGT AUF 49,4 MIO. EURO

Auf Basis der gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 nochmals verbesserten Auslastung hat sich das Ergebnis des HERMLE-Konzerns in den ersten sechs Monaten 2023 deutlich erhöht. Positiv wirkten sich außerdem ein verbesserter Produktmix sowie eine stabile Preisqualität aus, da wir Kostensteigerungen teilweise an die Kunden weitergeben konnten. Darüber hinaus war der Vorjahreswert durch den Verlust des Russland-Geschäfts mit annähernd 5 Mio. Euro belastet. Deshalb legte das Betriebsergebnis (EBIT) in der Berichtsperiode gemessen am entsprechenden Vergleichszeitraum um 63,0 % auf 49,4 Mio. Euro zu. Davon entfielen vor Konsolidierungseffekten 44,8 Mio. Euro (Vj. 36,8 Mio. Euro) auf das Segment Inlandsgesellschaften und 3,8 Mio. Euro auf den Auslandsvertrieb. Das Vorjahresergebnis des Auslandsvertriebs von -3,1 Mio. Euro war durch den Abgang der beiden russischen Tochtergesellschaften belastet.

Das Finanzergebnis nahm aufgrund der wieder restriktiveren Politik der Europäischen Zentralbank von -0,2 Mio. Euro auf 1,0 Mio. Euro zu, sodass sich das Ergebnis vor Steuern von 30,1 Mio. Euro auf 50,4 Mio. Euro erhöhte. Hieraus errechnet sich eine von 14,3 % auf 19,3 % verbesserte Bruttoumsatzmarge. Der Periodenüberschuss wuchs von 20,6 Mio. Euro auf 37,1 Mio. Euro. Je Stammaktie vergrößerte sich das Ergebnis von 4,12 Euro auf 7,42 Euro und je Vorzugsaktie von 4,15 Euro auf 7,44 Euro.

FINANZLAGE: OPERATIVER CASHFLOW LEGT UM 38 % ZU

Durch das erheblich gestiegene Ergebnis wuchs der operative Cashflow im HERMLE-Konzern von Januar bis Juni 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 37,9 % auf 42,9 Mio. Euro. Unter anderem dank reduzierter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie erhöhter Anzahlungen auf Bestellungen verringerte sich die Mittelbindung im Working Capital gegenüber Vorjahr, obwohl sich die Vorratsbestände erneut vergrößerten. Insgesamt nahm der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Berichtszeitraum von 35,6 Mio. Euro auf 68,1 Mio. Euro zu. Für Investitionstätigkeit wurden 4,7 Mio. Euro ausbezahlt (Vj. 13,5 Mio. Euro). Den deutlich vermehrten Sachinvestitionen von 13,0 Mio. Euro stand dabei per saldo ein Mittelzufluss aus Rückzahlungen fälliger Termingeldanlagen mit einer Laufzeit von über einem Jahr gegenüber. Nach Berücksichtigung sonstiger Veränderungen flossen dem HERMLE-Konzern im Berichtszeitraum 63,0 Mio. Euro Liquidität zu, sodass der Finanzmittelbestand auf 176,9 Mio. Euro anwuchs. Hieraus konnte Anfang Juli 2023 die erhöhte Dividende an unsere Anteilseigner ausbezahlt werden.

SACHINVESTITIONEN DEUTLICH AUSGEWEITET

Im Zuge des umfangreichen Ausbauprogramms für unsere beiden Produktionsstandorte nahm unser Investitionsvolumen deutlich zu. Im ersten Halbjahr 2023 investierte der HERMLE-Konzern 13,0 Mio. Euro nach 3,7 Mio. Euro im entsprechenden 2022er Zeitraum. Den Schwerpunkt bildete der Standort Zimmern ob Rottweil. Dort bauen wir eine neue Großteilefertigung auf, vergrößern die bestehende Mineralgussfertigung und schaffen zusätzliche Montage- und Lagerkapazitäten. Die Bauarbeiten verlaufen planmäßig: Bis Ende Juni wurden der Stahlbau für die neue Großteileproduktion größtenteils fertiggestellt und die Fundamentarbeiten für die erweiterte Mineralgussfertigung gestartet. Auch mit der Installation einer Photovoltaikanlage, die auf zwei Dächern der Gebäude in Zimmern entsteht, wurde begonnen. Darüber hinaus haben wir zusätzliche Flächen für die derzeit laufenden Bauarbeiten in Zimmern erworben. Ein weiterer Fokus lag auf dem Service. Hier wurde unter anderem in die Ausstattung einer neuen US-Niederlassung und den Fuhrpark investiert.

VERMÖGENSLAGE: BILANZ ZU MEHR ALS 70 % MIT EIGENKAPITAL UNTERLEGT

Im Zuge der Ausweitung unserer Aktivitäten verlängerte sich die Bilanz des HERMLE-Konzerns per 30. Juni 2023 gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 11,7 % auf 522,6 Mio. Euro. Unter den Aktiva erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte in Summe um 8,6 % auf 102,2 Mio. Euro. Bemerkbar machten sich hier vor allem die Vorbereitungs- und Baumaßnahmen für die Erweiterung des Standorts Zimmern, durch die sich insbesondere die Position geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau vergrößerte. Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen um 12,5 % auf 420,4 Mio. Euro zu. Während sich die Zahlungsmittel um 55,3 % auf 176,9 Mio. Euro vermehrten, verringerten sich die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um 6,3 % auf 243,5 Mio. Euro. Dabei wurde der Anstieg der Vorräte aufgrund der Geschäftsausweitung sowie zur Absicherung unserer Lieferfähigkeit durch die Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Wertpapiere und sonstigen Anlagen mehr als ausgeglichen.

Unter den Passiva dominierten weiterhin die Eigenmittel, die um 10,9 % auf 371,3 Mio. Euro zunahmen. Daraus errechnet sich zum Stichtag 30. Juni 2023 eine Eigenkapitalquote von 71,0 % nach 71,6 % zum Jahreswechsel. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen um 13,8 % auf 146,9 Mio. Euro. Zurückzuführen war das vor allem auf geschäftsbedingt höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, aber auch auf vermehrte Personalrückstellungen unter anderem für weiter angesparte Zeitkonten. Die langfristigen Verbindlichkeiten vergrößerten sich hauptsächlich wegen der erstmalig verpflichtenden Aktivierung latenter Steuern im Zusammenhang mit Leasing von 3,9 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro.

KUNDENORIENTIERTE F & E-AKTIVITÄTEN AUF HOHEM NIVEAU

Unsere Entwicklungsaktivitäten wurden im ersten Halbjahr 2023 auf hohem Niveau fortgesetzt. Nach wie vor stehen die kontinuierliche technologische Optimierung unserer Bearbeitungszentren sowie die Verbreiterung und Vertiefung unserer Automationskompetenz im Mittelpunkt. Ziel ist es, unseren Kunden an ihren Bedarf angepasste Lösungen für integrierte Automation und digital vernetzte Produktion zur Verfügung zu stellen. Damit wollen wir sie dabei unterstützen, ihre Effizienz zu steigern und dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Ein weiterer F & E-Schwerpunkt waren Vorbereitungen zur Umstellung der internen Hard- und Software-Architektur unserer Maschinen und Anlagen, um neueste technologische Standards und zusätzliche Funktionen abzubilden.

AUSBAU DER SERVICEKAPAZITÄTEN IM AUSLAND

Im Berichtszeitraum haben wir unseren Service weiter ausgebaut und insbesondere die Auslandspräsenz verstärkt. Im März wurde ein neues Tochterunternehmen in Frankreich gegründet, das seinen Sitz im Großraum Paris hat. Operativ tätig ist die Gesellschaft seit Juni, erste Aufträge sind bereits eingegangen. Mit dem Handelspartner, über den der französische Markt bisher betreut wurde, haben wir uns einvernehmlich geeinigt, sodass für unsere Kunden ein reibungsloser Übergang sichergestellt war. Ende des zweiten Quartals gründete zudem unsere US-Gesellschaft eine neue Service-Niederlassung in Arizona, die im Juli den Betrieb aufgenommen hat. Durch die Lage am Flugverkehrsknotenpunkt Phoenix verringern sich die Distanzen zu unseren Kunden in der Westhälfte der USA und folglich auch Reaktionszeiten sowie Reise- und Logistikkosten.

HERMLE-TEAM LEICHT GEWACHSEN

Am 30. Juni 2023 beschäftigte HERMLE konzernweit 1.442 Personen und damit 120 mehr als am Vorjahresstichtag und 59 mehr als zum Jahreswechsel. Die Belegschaft wurde vor allem in den mit dem Thema Automation verbundenen Bereichen sowie im Service und hier insbesondere in den Auslandsgesellschaften vergrößert.

Die Zahl der Auszubildenden nahm stichtagsbedingt auf 77 junge Menschen ab (Vj. 82), soll grundsätzlich aber wieder ansteigen.

RISIKOBERICHT

Die wesentlichen Chancen und Risiken für die künftige Entwicklung unseres Unternehmens sowie das Risikomanagement-System sind ausführlich im Lagebericht der Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG und Konzernlagebericht sowie im Konzernanhang 2022 beschrieben. Diese sind Teil des Geschäftsberichts 2022, der auf unserer Website www.hermle.de abgerufen oder bei unserer Gesellschaft angefordert werden kann. Im ersten Halbjahr 2023 hat sich das dort dargestellte Beschaffungsrisiko durch die Entspannung der internationalen Lieferketten etwas reduziert, während die aufgeführten Konjunkturrisiken inzwischen teilweise eingetreten sind. Im Übrigen hat sich die Risikosituation nicht nennenswert verändert. Bestandsgefährdende Risiken liegen weiterhin nicht vor.

NACHTRAGSBERICHT

Nach Abschluss des Berichtszeitraums bis zur Unterzeichnung dieses Berichts gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des HERMLE-Konzerns.

AUSBLICK

Angesichts des bislang robusten globalen Konjunkturverlaufs hat der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2023 im Juli leicht von 2,8 % auf 3,0 % angehoben. Gegenüber 2022 und den Jahren vor der Pandemie bedeutet das aber immer noch eine deutlich langsamere Entwicklung. Zudem bestehen laut IWF nach wie vor große Risiken, insbesondere durch die zwar leicht abgeschwächte, aber weiterhin hohe Inflation, die restriktive Zinspolitik vieler Notenbanken und die hinter den Erwartungen zurückbleibende chinesische Konjunkturerholung, die grundsätzlich ein wichtiger Treiber für das weltweite Bruttoinlandsprodukt bleibt. Insgesamt rechnet der IWF im laufenden Jahr in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit einem Wachstum um 4,0 %, während die Industrienationen in Summe nur um 1,5 % expandieren dürften. Für Deutschland geht der IWF sogar von einer leichten Rezession aus.

In der Maschinenbau-Industrie ist 2023 nach Schätzungen des VDMA weltweit von einem moderaten Umsatzplus um 1 % auszugehen. Dabei dürften Steigerungen unter anderem in China und Indien Rückgänge in den USA und in Europa gegenüberstehen. Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben die hohen Auftragsbestände, die sich im ersten Halbjahr noch stützend ausgewirkt haben, laut VDMA inzwischen zum Teil abgearbeitet. Hinzu kommen zahlreiche Risiken, die die Investitionsbereitschaft der Industrie hemmen. Hierzu zählt der VDMA die restriktive Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation ebenso wie die Unsicherheiten angesichts harter geopolitischer Auseinandersetzungen und die Neujustierung der Unternehmen und ihrer Geschäftsmodelle in Folge der Transformation. Daher erwartet der Verband in Deutschland ein Umsatzminus von 2 %. Beim inländischen Werkzeugmaschinenbau sind die Prognosen noch zuversichtlicher: Der VDW geht im laufenden Jahr gestützt auf hohe Auftragsbestände von einem Produktionswachstum um 10 % aus.

Die Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG entwickelte sich im bisherigen Jahresverlauf erfreulich stabil, sodass wir zuversichtlich sind, unsere Prognose für das Gesamtjahr 2023 trotz der inzwischen rückläufigen Nachfrage erreichen zu können. Die Basis dafür bildet der gute Umsatz im ersten Halbjahr und der hohe Auftragsbestand. Der weitere Verlauf bleibt wegen der zahlreichen gesamtwirtschaftlichen Risiken allerdings nach wie vor sehr unsicher, sodass eine konkrete Aussage schwierig ist. Derzeit gehen wir unverändert davon aus, dass sich unser Konzernumsatz 2023 mindestens auf dem guten Vorjahresniveau bewegt. Ohne externe Störungen ist aber eine Erhöhung um rund 10 % erreichbar. Das Betriebsergebnis dürfte abhängig von der künftigen Entwicklung der Material- und Energiepreise sowie der Möglichkeit, entsprechende Kostensteigerungen weiterzugeben, etwa stabil sein. Im günstigen Fall ist auch ein Ergebniszuwachs möglich. Unabhängig von den aktuell herausfordernden Rahmenbedingungen sehen wir für HERMLE in Zukunft große Chancen: Der generelle Trend zu Automation und Digitalisierung, Investitionen in den Klimaschutz und der wachsende Fachkräftemangel dürften die Nachfrage nach unseren hochleistungsfähigen Bearbeitungszentren und unseren Komplettlösungen für die Automation auch künftig stärken.

Gosheim, im August 2023

Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG

Der Vorstand

KONZERNZWISCHENABSCHLUSS

KONZERNBILANZ

AKTIVA

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Mio. Euro 30.06.2023 31.12.2022
Langfristige Vermögenswerte 102,2 94,2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel
243,5
176,9
259,7
113,9
Kurzfristige Vermögenswerte 420,4 373,6
SUMME AKTIVA 522,6 467,8

PASSIVA

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Mio. Euro 30.06.2023 31.12.2022
Eigenkapital der Aktionäre der HERMLE AG
Anteile anderer Gesellschafter
371,3
0,0
334,8
0,0
Eigenkapital 371,3 334,8
Langfristige Verbindlichkeiten 4,4 3,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten 146,9 129,1
SUMME PASSIVA 522,6 467,8

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2023 01-06 /​ 2022
Umsatzerlöse 261,0 210,2
Betriebsergebnis 49,4 30,3
Finanzergebnis 1,0 -0,2
Ergebnis vor Steuern 50,4 30,1
Steuern vom Einkommen und Ertrag 13,3 9,5
Periodenüberschuss 37,1 20,6
Gewinnanteile anderer Gesellschafter 0,0 0,0
Gewinnanteil der Aktionäre der HERMLE AG 37,1 20,6
Ergebnis je Aktie in Euro
je Stammaktie 7,42 4,12
je Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug 7,44 4,15

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2023 01-06 /​ 2022
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 68,1 35,6
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -4,7 -13,5
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit (Vj. Mittelabfluss) 0,2 -0,1
Wechselkursbedingte Wertänderungen* -0,5 1,5
Veränderung aus direkten erfolgsneutralen Verrechnungen* -0,1 -0,3
Sonstige Veränderungen (Entkonsolidierung) 0,0 -0,5
Veränderung der finanziellen Mittel 63,0 22,7
Abgang finanzieller Mittel durch Änderungen des Konsolidierungskreises 0,0 -0,7
Finanzielle Mittel zum 01.01. 113,9 109,4
Finanzielle Mittel zum 30.06. 176,9 131,4

* vgl. Eigenkapitalveränderungsrechnung

KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

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Mio. Euro Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konsolidierungseffekte
01-06 /​
2023
01-06 /​
2022
01-06 /​
2023
01-06 /​
2022
01-06 /​
2023
01-06 /​
2022
Umsatz mit Dritten 147,0 129,5 114,0 80,7 0 0
Betriebsergebnis 44,8 36,8 3,8 -3,1 0,8 -3,4
Investitionen* 11,6 2,7 1,4 1,0 0 0
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.258 1.169 184 159 0 0
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Mio. Euro Konzernabschluss IFRS
01-06 /​
2023
01-06 /​
2022
Umsatz mit Dritten 261,0 210,2
Betriebsergebnis 49,4 30,3
Investitionen* 13,0 3,7
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.442 1.328

* in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Für den Zeitraum 01.01.2022 bis 30.06.2022

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Mio. Euro Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Kummuliertes
übriges Eigenkapital
Eigenkapital der
Aktionäre der
HERMLE AG
Anteil anderer
Gesellschafter
Stand am 31.12.2021 15,0 3,3 285,2 1,7 305,2 0,0
Periodenüberschuss 2022 20,6 20,6
Währungsveränderungen -0,1 2,1 2,0
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,3 -0,3
Veränderung aus Entkonsolidierung 0,5 0,5
Stand am 30.06.2022 15,0 3,3 305,7 4,0 328,0 0,0
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Mio. Euro Konzern-
eigenkapital
Stand am 31.12.2021 305,2
Periodenüberschuss 2022 20,6
Währungsveränderungen 2,0
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,3
Veränderung aus Entkonsolidierung 0,5
Stand am 30.06.2022 328,0

Für den Zeitraum 01.01.2023 bis 30.06.2023

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Mio. Euro Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Kummuliertes
übriges Eigenkapital
Eigenkapital der
Aktionäre der
HERMLE AG
Anteil anderer
Gesellschafter
Stand am 31.12.2022 15,0 3,3 311,8 4,7 334,8 0,0
Periodenüberschuss 2023 37,1 37,1
Währungsveränderungen -0,5 -0,5
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,1 -0,1
STAND AM 30.06.2023 15,0 3,3 348,9 4,1 371,3 0,0
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Mio. Euro Konzern-
eigenkapital
Stand am 31.12.2022 334,8
Periodenüberschuss 2023 37,1
Währungsveränderungen -0,5
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,1
STAND AM 30.06.2023 371,3

KONZERN-GESAMTEINKOMMENSRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2023 01-06 /​ 2022
Periodenüberschuss gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 37,1 20,6
Währungsveränderungen -0,5 2,0
Veränderungen aus derivativen Finanzinstrumenten -0,1 -0,4
Währungsdifferenzen Entkonsolidierung 0,0 0,5
Ertragssteuer auf sonstiges Gesamteinkommen:
- Veränderung derivativer Finanzinstrumente
0,0 0,1
Sonstiges Gesamteinkommen nach Steuern -0,6 2,2
Gesamteinkommen 36,5 22,8
Anteile anderer Gesellschafter am Gesamteinkommen 0,0 0,0
Anteile der Aktionäre der HERMLE AG am Gesamteinkommen 36,5 22,8

KONZERNANHANG

(1) ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Der Konzernzwischenabschluss der Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG zum 30. Juni 2023 ist, wie der Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2022, in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen aufgestellt worden; insbesondere die Regelungen des IAS 34 zur Zwischenberichterstattung wurden angewendet.

Die Aufstellung des Zwischenabschlusses und die Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr erfolgten mit Ausnahme der zum 1. Januar 2023 erstmals verpflichtend anzuwendenden Vorschriften auf Basis der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie Konsolidierungsmethoden, die auch bereits dem Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2022 zugrunde lagen. Wir verweisen hierzu auf den Konzernanhang des Jahresabschlusses 2022, in dem die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sowie die Ausübung von innerhalb der IFRS möglichen Wahlrechten im Detail dargestellt wurden.

Alle zum 1. Januar 2023 erstmals verpflichtend anzuwendenden neuen IFRS Rechnungslegungsstandards und Neuerungen wurden berücksichtigt.

Die übrigen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden mit Ausnahme der verpflichtend neu anzuwendenden Vorschriften sowie die Wahlrechte wurden im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 unverändert beibehalten.

Durch die Erstellung des Zwischenberichts in auf eine Nachkommastelle gerundete Million Euro Beträge kann es bei der Addition und der Angabe von Prozentzahlen zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basiert.

(2) AUSWIRKUNGEN NEUER ODER GEÄNDERTER STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Durch die Anwendung des IAS 12 in neuer Fassung werden zum 30. Juni 2023 aktive latente Steuern in Höhe von 238 T-Euro und passive latente Steuern in Höhe von 243 T-Euro für Leasingverhältnisse bilanziert. Alle übrigen neuen IFRS Rechnungslegungsstandards und Interpretationen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Berichterstattung.

(3) KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Vergleich zum 31. Dezember 2022 hat sich der Konsolidierungskreis um die im ersten Halbjahr neu gegründete HERMLE France SAS, Les Ulis, Frankreich, die für Vertrieb und Service von HERMLE-Maschinen in Frankreich zuständig ist, vergrößert. Das Eigenkapital der neuen 100 %-Tochtergesellschaft von 250 T-Euro wurde einbezahlt. Die Gründung der Gesellschaft wurde am 22. März 2023 ins Handelsregister eingetragen.

Ansonsten ergaben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Die Zusammensetzung des Konsolidierungskreises, die Art der Konsolidierung sowie Beteiligungsprozentsätze wurden im Anhang des Konzernjahresabschlusses 2022 unter (3) Konsolidierungskreis aufgeführt.

(4) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse gliedern sich innerhalb der Segmente und im Konzern wie folgt nach Absatzgebieten sowie Produkt- und Dienstleistungsbereichen auf:

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Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konzern
Mio. Euro 01-06/​2023 01-06/​2022 01-06/​2023 01-06/​2022 01-06/​2023 01-06/​2022
Absatzgebiete
Bundesrepublik Deutschland 92,1 81,9 0,0 0,0 92,1 81,9
Andere Länder 54,9 47,6 114,0 80,7 168,9 128,8
Summe 147,0 129,5 114,0 80,7 261,0 210,2
Produkt- und Dienstleistungsbereiche
Verkauf von Werkzeugmaschinen, Zubehör und Ersatzteilen 140,4 123,3 109,0 76,3 249,4 199,6
Service und Schulungsdienstleistungen 6,6 6,2 5,0 4,4 11,6 10,6
Summe 147,0 129,5 114,0 80,7 261,0 210,2
Erlöse aus Verträgen mit Kunden 147,0 129,5 114,0 80,7 261,0 210,2
Umsatz mit Dritten 147,0 129,5 114,0 80,7 261,0 210,2

(5) ERMITTLUNG DER ERTRAGSTEUERN

Der Ertragsteueraufwand wird auf Basis des Steuersatzes abgegrenzt, der auf das gesamte Jahresergebnis angewendet würde. Soweit gesichert abschätzbar, werden je Steuerrechtskreis gesonderte Steuersätze auf individuelle Kategorien des Vorsteuerergebnisses z.B. im Finanzergebnis oder für nicht abzugsfähige Aufwendungen angewendet.

(6) ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis je Aktie ist aus dem Konzernergebnis nach Steuern bereinigt um Anteile Konzernfremder und unter Berücksichtigung von Vorzugsdividenden ermittelt. Dabei werden die auf die Aktiengattungen entfallenden Ergebnisanteile unter Berücksichtigung der Vorzugsdividende durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien je Gattung dividiert.

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T-Euro 01-06 /​ 2023 01-06 /​ 2022
Halbjahresüberschuss:
Lt. Gewinn- und Verlustrechnung 37.104 20.643
Minderheitenanteile am Ergebnis -0 -0
Ergebnis nach Minderheitenanteilen 37.104 20.643
Aufgelaufene Vorzugsdividenden -25 -25
Ergebnis nach Minderheitenanteilen und Vorzugsdividenden 37.079 20.618
Gewichteter Durchschnitt in Stück:
Ausstehende Stammaktien 4.000.000 4.000.000
Ausstehende Vorzugsaktien 1.000.000 1.000.000
Summe aller Aktiengattungen 5.000.000 5.000.000
Ergebnis je Aktie in Euro:
Je Stammaktie 7,42 4,12
Je Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug 7,44 4,15

Es werden keine eigenen Anteile gehalten. Das gesamte Aktienkapital ist ausstehend.

(7) EIGENKAPITALVERÄNDERUNG

Der Konzern-Eigenkapitalspiegel zeigt die Entwicklung des Eigenkapitals der Gesellschaft im ersten Halbjahr 2023. Entsprechend IFRS 10 werden die Minderheitenanteile an voll konsolidierten Gesellschaften, an denen die HERMLE AG zu weniger als 100 % beteiligt ist, innerhalb des Eigenkapitals getrennt von dem auf die Aktionäre der HERMLE AG entfallenden Eigenkapitalanteil ausgewiesen. Maßgeblich für den Anstieg des Eigenkapitals der Gesellschaft war der Konzernüberschuss des ersten Halbjahres 2023. Dieser wurde lediglich in geringem Umfang durch Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung von Auslandsgesellschaften und Wertänderungen von direkt ins Eigenkapital verrechneten Finanzinstrumenten gemindert.

(8) KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt entsprechend IAS 7 den Zahlungsmittelfluss im HERMLE-Konzern. Der Zahlungsmittelbestand setzt sich aus den Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbeständen zusammen.

(9) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres sind die HERMLE Vostok OOO und die HERMLE Uljanovsk durch Entkonsolidierung aus dem Auslandssegment ausgeschieden. Die im ersten Halbjahr 2023 gegründete HERMLE France SAS, Les Ulis, Frankreich, die für Vertrieb und Service von HERMLE-Maschinen in Frankreich zuständig ist, ist zum Auslandssegment hinzugekommen. Es erfolgte keine Veränderung der Segmentabgrenzungen bzw. der Ermittlung der Segmentergebnisse. Weitere Erläuterungen sind im Lagebericht enthalten.

(10) BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Beteiligungen kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" in Betracht. Die Beziehungen zu diesem Kreis an nahe stehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Die vom Konzern an sonstige nahe stehende Unternehmen erbrachten Lieferungen und Leistungen betrugen T-Euro 67 (Vj. T-Euro 65), die vom Konzern bezogenen Lieferungen und Leistungen von sonstigen nahe stehenden Unternehmen betrugen T-Euro 0 (Vj. T-Euro 679). Zum Bilanzstichtag betrugen die Forderungen im Konzern gegen sonstige nahe stehende Unternehmen T-Euro 5 (31.12.2022 T-Euro 16), die Verbindlichkeiten im Konzern gegen sonstige nahe stehende Unternehmen T-Euro 0 (31.12.2022 T-Euro 4).

(11) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Gegenüber dem 31. Dezember 2022 haben sich die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen nicht wesentlich geändert.

(12) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

In den Rubriken Nachtragsbericht und Ausblick des Konzernzwischenlageberichts sind die wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag dargestellt. Darüber hinaus sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Stichtag des Zwischenabschlusses eingetreten.

(13) ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN UND SCHÄTZUNGEN

Dieser Zwischenabschluss enthält zukunftsbezogene Aussagen sowie Schätzungen, welche auf aktuellen Annahmen und Einschätzungen der Unternehmensleitung der HERMLE AG über zukünftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen und Schätzungen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Kontrolle und exakten Prognostizierbarkeit von HERMLE liegen. Denn sie sind vielfältigen Faktoren, wie beispielsweise dem zukünftigen Marktumfeld oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dem Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, Maßnahmen staatlicher Stellen, Wechselkursen, Zinssätzen, etc. unterworfen. Sollten einige oder mehrere solcher Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen von den in diesem Zwischenlagebericht und Zwischenabschluss geäußerten expliziten oder impliziten Aussagen und Schätzungen wesentlich abweichen. HERMLE übernimmt keine Garantie oder Zusicherungen zu den hier beschriebenen Entwicklungen und Ergebnissen. Es ist von HERMLE weder beabsichtigt, noch übernimmt HERMLE eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an die Ereignisse oder Entwicklungen nach Ende des Berichtszeitraums anzupassen.

(14) PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.

(15) VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Gosheim, im August 2023

Maschinenfabrik
Berthold HERMLE AG


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