MEDICLIN Aktiengesellschaft

Offenburg

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Geschäftsbericht 2024

MEDICLIN: Kennzahlen der Geschäftsentwicklung

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2024 2023 Veränderung
in %
Anzahl Aktien in Mio. Stück 47,5 47,5 0,0
Fallzahlen (stationär) 107.495 107.956 - 0,4
Bettenzahl zum 31.12. 8.160 8.132 + 0,3
Auslastung in % 85,5 83,9 + 1,6 pp
Mitarbeiter:innen in Vollzeitkräften (Jahresdurchschnitt) 6.889 7.016 - 1,8
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in Tsd. € 2024 2023 Veränderung
in %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 80.566 78.001 + 3,3
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie in € 1,70 1,64 + 3,3
Umsatzerlöse 748.754 730.071 + 2,6
EBITDA 103.768 98.727 + 5,1
EBITDA-Marge in % 13,9 13,5 + 0,4 pp
EBIT (Betriebsergebnis) 53.487 12.722 + 320,4
EBIT-Marge in % 7,1 1,7 + 5,4 pp
Finanzergebnis - 21.367 -21.411 + 0,2
Konzernergebnis 24.913 -10.724 + 332,3
Ergebnis je Aktie in € 0,52 -0,23 - 330,5
Dividende je Aktie in € - -
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen ohne Nutzungsrechte IFRS 16) 46.193 38.779 + 19,1
davon Fördermittel 9.255 8.140 + 13,7
Anteil Eigenmittel in % 80,0 79,0 + 1,0 pp
Zinsdeckungskoeffizient (EBITDA /​ Zinsergebnis) 4,9 x 4,6 x
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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023 Veränderung
in %
Bilanzsumme 905.906 880.502 + 2,9
Eigenkapital 222.738 196.029 + 13,6
Eigenkapitalquote in % 24,6 22,3 + 2,3 pp
Eigenkapitalrentabilität 1 in % 11,2 -5,5 + 16,7 pp
Finanzschulden (gegenüber Kreditinstituten) 66.960 93.381 - 28,3
Liquide Mittel 107.563 115.286 - 6,7
Nettofinanzverschuldung 2 - 9.054 17.217 - 152,6
Nettofinanzverschuldung 2 /​ EBITDA 3 - 0,1 x 0,3 x

1 Konzernergebnis der vorangegangenen 12 Monate /​ Eigenkapital

2 Adjustierte durchschnittliche Nettofinanzverschuldung der letzten vier Quartalsstichtage (bereinigt um Verbindlichkeiten aus IFRS 16 sowie um Verbindlichkeiten und liquide Mittel aus Darlehensförderung)

3 Adjustiertes EBITDA der vorangegangenen 12 Monate (bereinigt um IFRS 16)

Aus rechnerischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von + /​ - einer Einheit (€, % etc.) auftreten; die Prozentsätze sowie die Veränderungen in % sind auf Basis der nicht gerundeten €-Werte ermittelt.

MEDICLIN-Standorte auf einen Blick

Quartalsentwicklung des Konzerns im Jahr 2024

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in Mio. € Q1 Q2 Q3 Q4
Umsatzerlöse 185,4 182,6 190,2 190,6
EBITDA 16,2 20,2 35,2 32,2
EBITDA-Marge in % 8,7 11,1 18,5 16,9
EBIT (Betriebsergebnis) 4,1 7,9 22,5 19,0
EBIT-Marge in % 2,2 4,3 11,8 10,0
Finanzergebnis - 5,3 - 5,4 - 5,4 - 5,3
Konzernergebnis - 1,4 2,0 14,4 9,9
Ergebnis je Aktie in € - 0,03 0,04 0,30 0,21
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 17,1 5,7 36,7 21,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie in € 0,36 0,12 0,77 0,45
Eigenkapitalquote in % 21,7 22,3 23,5 24,6
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen ohne Nutzungsrechte IFRS 16) 10,3 9,4 11,8 14,7
Nettofinanzverschuldung 1 (Quartalsende) - 3,6 1,3 - 15,7 - 18,2
Fallzahlen (stationär) 26.703 26.664 27.403 26.725
Bettenzahl (Quartalsende) 8.107 8.160 8.160 8.160
Auslastung in % 85,0 86,5 86,5 84,1
Mitarbeiter:innen in Vollzeitkräften (Quartalsdurchschnitt) 6.984 6.835 6.827 6.908

1 Adjustierte Nettofinanzverschuldung

WEITERE INFORMATIONEN

www.mediclin.de

26 Rehabilitationskliniken

UMSATZ in Mio. Euro

↑ 485,4

Vorjahr 451,2

EBIT in Mio. Euro

↓ 52,2

Vorjahr 52,7

INVESTITIONEN in Mio. Euro

↑ 27,1

Vorjahr 22,0

BETTEN

→ 6.144

Vorjahr 5.990

FALLZAHLEN stationär

↑ 76.442

Vorjahr 73.721

SEGMENT POSTAKUT

Wir sind DIE Spezialisten für Rehabilitation. Diese Kernkompetenz können und wollen wir weiterentwickeln. Wir wollen unser Angebot ambulanter machen und die innovativen Möglichkeiten durch die Digitalisierung in die Tat umsetzen. Die Integration der Akut- und Rehabilitationsmedizin, metropolnahe Settings, ambulante und teletherapeutische Angebote sichern die Weiterentwicklung der Rehabilitation und der MEDICLIN.

MEDICLIN verfügte zum Bilanzstichtag über eine Gesamtkapazität von 7.696 Betten zuzüglich 464 Pflegeplätzen. Durchschnittlich arbeiteten 6.889 Vollzeitkräfte 2024 im Konzern. Im Geschäftsjahr 2024 waren durchschnittlich 9.855 Mitarbeiter:innen beschäftigt.

Schwerpunkte des Leistungsangebots sowohl im Segment Postakut als auch im Segment Akut sind die Neurologie, die Neurologische Frührehabilitation, die Neurochirurgie, die Psychosomatik und Psychiatrie, die Geriatrie sowie die Orthopädie. Darüber hinaus gibt es besondere Kompetenzen in den Bereichen HNO (Tinnitus, Cochlea-Implantat) und Innere Medizin (Kardiologie, Pneumologie, Endokrinologie) sowie Expertise in der Behandlung von Post- und Long-COVID-Symptomen.

5 Krankenhäuser

10 Medizinische Versorgungszentren

UMSATZ in Mio. Euro

↓ 234,9

Vorjahr 254,0

EBIT in Mio. Euro

↑ - 0,6

Vorjahr - 39,9

INVESTITIONEN in Mio. Euro

↑ 14,2

Vorjahr 14,0

BETTEN

↓ 1.552

Vorjahr 1.660

FALLZAHLEN stationär

↓ 31.054

Vorjahr 34.235

SEGMENT AKUT

Das Geschäftsmodell der MEDICLIN lässt eine interdisziplinäre Versorgung der Patient:innen zu. Eine Vernetzung von ambulanten und stationären akutmedizinischen und rehabilitativen Leistungen sichert einen hohen Qualitätsstandard entlang der gesamten Behandlungskette und erhöht die Effizienz in der Gesundheitsversorgung. Die üblichen Versorgungsbrüche zwischen den Sektoren Akut, Rehabilitation und Pflege können innerhalb des Konzerns durch das Angebot einer vernetzten Behandlung an einzelnen Standorten ebenso wie auf regionaler und überregionaler Ebene vermieden werden. Dies ermöglicht eine zugewandte und patientenorientierte Behandlung und die entstehenden Synergien und Standardisierungen führen in den einzelnen Kliniken zu Effizienzsteigerungen.

6 Senioreneinrichtungen

UMSATZ in Mio. Euro

↑ 23,4

Vorjahr 21,3

PLÄTZE

↓ 464

Vorjahr 482

AUSLASTUNG in % im Jahresdurchschnitt

↑ 90,8

Vorjahr 85,4

SEGMENT PFLEGE

In unseren Senioreneinrichtungen werden Vollzeitpflege, Tagespflege und Kurzzeitpflege angeboten. Die Einrichtungen befinden sich an denselben Standorten wie die Postakuteinrichtungen und können somit deren Infrastruktur nutzen.

Die Entscheidung, sein gewohntes Umfeld zu verlassen und in eine betreute Pflegeeinrichtung zu ziehen, ist nicht leicht. Unsere Mitarbeiter:innen beraten daher gerne, wie in der individuellen Lebenssituation eine weitgehend selbstständige Lebensführung erreicht werden kann.

In jeder der MEDICLIN-Pflegeeinrichtungen richtet sich die Pflege nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Bewohner:innen. Wer seinen Alltag noch selbst gestalten kann und möchte, hat hier dazu die Möglichkeit. Bei Bedarf sind die Pflegekräfte der MEDICLIN-Pflegeeinrichtungen aber immer für die Bewohner:innen da.

Unsere Häuser bieten auf der Grundlage moderner Pflegekonzepte alles, was zum Wohle des pflegebedürftigen Menschen notwendig ist. Was unsere Teams dabei auszeichnet, sind das menschliche Miteinander, die aktive Arbeit mit unseren Bewohner:innen, die wertschätzende Arbeitsweise und unsere klinikinternen Angebote.

Serviceeinrichtungen

UMSATZ in Mio. Euro

↑ 94,6

Vorjahr 81,3

EBIT in Mio. Euro

↑ 1,7

Vorjahr - 0,3

VOLLZEITKRÄFTE im Jahresdurchschnitt

↑ 1.301

Vorjahr 1.159

SEGMENT SERVICE

Das Segment Service umfasst eine Vielzahl von unterstützenden Dienstleistungen, die darauf abzielen, den reibungslosen Betrieb der Kliniken, Pflegeeinrichtungen und medizinischen Versorgungszentren sicherzustellen. Diese Dienstleistungen sind essenziell, um die hohe Qualität der medizinischen Versorgung und die Zufriedenheit der Patient:innen zu gewährleisten. Das Segment trägt somit maßgeblich dazu bei, dass MEDICLIN eine moderne und effiziente Gesundheitsinfrastruktur bietet, die den Patient:innen zugutekommt.

Dabei erzielt das Segment Service kaum einen Umsatz mit Dritten, sondern operiert nur innerhalb des Konzerns. Zu den Hauptaufgaben des Service-Segments gehört das Facility Management, das die Instandhaltung und den Betrieb der Gebäude und technischen Anlagen sicherstellt, um eine sichere und komfortable Umgebung für Patient:innen und Mitarbeiter:innen zu bieten. Die Verpflegungsdienste sorgen für gesunde und ausgewogene Mahlzeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt sind. Reinigungsdienste gewährleisten Sauberkeit und Hygiene in allen Einrichtungen, um die Gesundheit und Sicherheit von Patient:innen und Personal zu schützen. Durch die Bereitstellung dieser essenziellen Dienstleistungen trägt das Service-Segment dazu bei, dass sich die medizinischen Fachkräfte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können: die bestmögliche medizinische Versorgung der Patient:innen.

AUSBLICK FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2025

Gut aufgestellt für ein herausforderndes Jahr 2025

Aufgrund der aktuellen Auslastungsentwicklung geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2025 von einem Umsatzwachstum zwischen 2,0 % und 5,0 % aus. Das Konzern-EBIT wird zwischen 53,0 Mio. Euro und 64,0 Mio. Euro erwartet.

Die finanziellen Ziele stehen jedoch unter dem Vorbehalt, dass sich keine wesentliche Verschlechterung der konjunkturellen Lage in Deutschland aufgrund der anhaltenden geopolitischen Krisen ergibt.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

das Geschäftsjahr 2024 konnten wir erfolgreich abschließen. Wir haben uns als Unternehmen in diesem Jahr maßgeblich weiterentwickelt - indem wir unsere Kernkompetenzen stärken, eine klar definierte Zukunftsstrategie verfolgen und sämtliche Entscheidungen vor diesem Hintergrund treffen. Um unsere Ziele zu erreichen, leisten alle Mitarbeitenden bei MEDICLIN einen unschätzbaren Beitrag: Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Vielen Dank, liebe Kolleginnen und Kollegen, für euren großartigen Einsatz und eure wertvolle Unterstützung.

Die Herausforderungen und unklaren Rahmenbedingungen, die ich im letzten Jahr bereits thematisiert habe, beschäftigen uns nach wie vor. Besonders der Fachkräftemangel spitzt sich in unserer Branche weiter zu. Aber auch die nun in Kraft getretene Krankenhausreform - das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) passierte im vergangenen Oktober schließlich den Bundesrat - lässt ihre Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche bislang nur erahnen. Zusätzlich brachten und bringen die vorgezogenen Bundestagswahlen weitere Unwägbarkeiten mit sich.

Dennoch war das abgelaufene Geschäftsjahr aus wirtschaftlicher Sicht für die MEDICLIN besonders erfolgreich. Insgesamt wurde ein Konzernumsatz von 748,8 Mio. Euro erzielt, das sind 2,6 % mehr als im Jahr zuvor. Was das operative Ergebnis betrifft, wurde mit einem EBITDA von 103,8 Mio. Euro ein Rekordwert erreicht. Das Betriebsergebnis des Konzerns, also das EBIT, erreichte 53,5 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem Ergebnis aus 2023, das mit einem Einmaleffekt aufgrund von Abschreibungen im Segment Akut belastet war. Voraussetzung für unseren Erfolg in 2024 war eine hohe Auslastung, die im Jahresdurchschnitt für den gesamten Konzern bei 85,5 %, also 1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert lag. Die Auslastung in unserem Kerngeschäft Rehabilitation lag bei 89,0 % nach 87,6 % im Vorjahr. Damit näherte sich die Auslastungsquote dem Vor-Corona-Niveau weiterhin an. Besonders hervorheben möchte ich, dass MEDICLIN 2024 keine Schutzschirmleistungen mehr erhalten hat, was die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf ihre reine operative Leistung zurückführt. Mit der Annahme einer weiterhin hohen und stabilen Auslastungsquote gehen wir für das Jahr 2025 von einem Konzernbetriebsergebnis von 53 bis 64 Mio. Euro aus. Auch Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre sollen am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden. Deshalb wird der Vorstand der diesjährigen Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende vorschlagen.

Des Weiteren haben wir uns vom MEDICLIN Herzzentrum Coswig getrennt. Dieser Schritt war eine Konsequenz unserer Vision, führender Reha-Anbieter in Deutschland zu werden. Wir sind überzeugt, dass der neue Träger dem MEDICLIN Herzzentrum Coswig eine sehr gute Perspektive bietet. Der Kaufvertrag wurde am 23. Februar 2024 unterschrieben, der Betriebsübergang erfolgte zum 1. April 2024. Wir möchten uns in Zukunft noch stärker auf die medizinische Rehabilitation fokussieren. Zu unserer Strategie gehört demnach auch, bei Vorliegen von geeigneten Möglichkeiten, Einrichtungen zu übernehmen. Am 5. April 2024 wurde der Kaufvertrag für die Reha-Klinik am Sendesaal unterschrieben, die bis dahin zur Specht-Gruppe gehörte. Die Reha-Klinik am Sendesaal passt sowohl mit ihren Fachbereichen als auch mit ihrem Mix aus stationären und ambulanten Leistungen optimal zu unserem Konzern. Die Reha-Klinik am Sendesaal ist eine interdisziplinäre Klinik für stationäre und ambulante Rehabilitation mit den Indikationen Kardiologie, Orthopädie und Geriatrie. Mit 174 Betten im stationären und bis zu 70 Plätzen im ambulanten Bereich wird ein indikationsübergreifendes Rehabilitationsspektrum abgedeckt.

Über die wirtschaftliche Entwicklung hinaus möchte ich gerne noch darauf eingehen, was wir im vergangenen Geschäftsjahr im Hinblick auf die Stärkung unserer Kernkompetenz Reha erreicht haben, damit wir als Unternehmen die Rehabilitation der Zukunft aktiv mitgestalten können.

Zu unserer Strategie gehört zum einen die Erweiterung unseres Leistungsangebots. Dabei setzen wir nach wie vor ganz klar auf die Stärken des MEDICLIN-Geschäftsmodells - eine interdisziplinäre Versorgung unserer Patient:innen und eine Vernetzung ambulanter und stationärer Leistungen.

Unser Geschäftsmodell orientiert sich an einer sektorenübergreifenden Versorgung. Versorgungsbrüche zwischen den Sektoren Akutmedizin, Rehabilitation und Pflege sollen möglichst vermieden und ambulante Lösungen gegenüber stationären Lösungen bevorzugt werden. Unsere drei Reha-Säulen "MEDICLIN HOME", "MEDICLIN CAMPUS" und "MEDICLIN DIRECT" sind mittlerweile etabliert und zahlen genau auf diesen Grundgedanken ein. Zu nennen ist hier vor allem der MEDICLIN CAMPUS Wertheim in Baden-Württemberg. In Wertheim bieten wir neuerdings eine stationäre neurologische Rehabilitation an - unter einem Dach mit dem Akutversorger vor Ort, der unter anderem auch eine Stroke Unit betreibt. Patient:innen, die dort mit einem Schlaganfall oder nach einem Unfall mit Hirnverletzung versorgt worden sind, können bei uns im gleichen Haus eine Rehabilitation beginnen. Nach einer guten Vorbereitung im Jahr 2024 konnten wir Anfang 2025 den Betrieb starten. Weitere CAMPUS-Projekte sind bereits in Planung. MEDICLIN DIRECT bietet als dritte Säule eine wohnortnahe ambulante Therapie und Nachsorge. Wir erweitern unsere ambulanten Angebote strukturiert sowohl prä- als auch poststationär. Damit reagieren wir auf die zunehmende Ambulantisierung. Mit STAUFENBURG.AMBULANT haben wir im Oktober 2024 ein ambulantes Reha-Angebot am Standort der MEDICLIN Staufenburg Klinik in Durbach etabliert. In Essen-Katernberg haben wir zum 1. April 2024 eine Physiotherapie-Praxis in räumlicher Nähe zu einer unserer Rehakliniken übernommen - um unsere Patient:innen so lange wie möglich auf dem gesamten Behandlungspfad zu begleiten.

Schon 2022 haben wir außerdem die MediClin Rehabilitationsforschung gGmbH gegründet. Die Mitarbeiter:innen kümmern sich um klinisch-wissenschaftliche Fragestellungen rund um die Rehabilitation und unterstützen bei der Konzeption, Umsetzung sowie professionellen Durchführung von klinischen Studien. Unser Ziel ist es, eine gute, sichere und moderne Rehabilitation zu ermöglichen. Dies erfolgt zum Beispiel durch interdisziplinäre Vernetzung, Digitalisierung und Anwendung von moderner Informationstechnologie und in Zusammenarbeit mit universitären Zentren und externen Kooperationspartnern. Im Januar 2025 haben wir in unserem Unternehmen außerdem eine neue Schlüsselposition für digitale Transformation und künstliche Intelligenz geschaffen. Denn künstliche Intelligenz verändert die Krankenhauswelt. Von automatisierter Dokumentation bis hin zu KI-gestützten Behandlungen ermöglicht die Technologie bereits jetzt mehr Effizienz und Qualität und wird das auch in Zukunft verstärkt tun. Unsere Konzernstrategie kann KI zum Beispiel durch Datenanalysen, Prozessoptimierungen, prädiktive Modelle zur Kostensenkung, Ressourceneffizienz und bessere Planung unterstützen. Auch eine Unterstützung bei der Erstellung personalisierter Therapiepläne, bei Erfolgskontrollen und der Identifikation von Best-Practice-Beispielen ist denkbar.

Nun möchte ich noch die äußeren Rahmenbedingungen kurz ansprechen. Wie eingangs erwähnt, ist das KHVVG mittlerweile gesetzt. Die Auswirkungen sind allerdings immer noch nicht in Gänze absehbar. Gerade für die Rehabilitation, die ja in der Reform nicht direkt mitgedacht wird, bleibt die Lage weiterhin unklar. Die Implementierung der Krankenhausreform soll dieses Jahr starten und schrittweise umgesetzt werden - die Bundesländer sollen bis Ende 2026 den Krankenhäusern Leistungsgruppen (Aufgabenbereiche) zuweisen und 2027 bis 2028 soll das Finanzierungssystem umgestellt werden. Soweit der bisherige Plan. Es bleibt abzuwarten, ob dieser mit der neuen Regierung eingehalten werden wird. Für unser Segment Postakut gilt es für uns daher, die anstehenden Entwicklungen jeweils zeitnah aufzugreifen und im Bereich unserer Kernkompetenz, der medizinischen Rehabilitation, auf akutnahe, ambulante und digitale Behandlungsangebote zu setzen, um diese innovativ und damit zukunftsfähig aufzustellen.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die Zeichen stehen weiter auf Beobachten, aber auch auf proaktives Agieren. Wir sind bestens vorbereitet, um sämtliche Entwicklungen der Branche unmittelbar mitzugehen und im Bereich der Rehabilitation maßgeblich zu gestalten. Wir haben unser Portfolio - gerade auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel und die Klinikreform - im letzten Jahr genauestens analysiert. Das ist die Basis, um MEDICLIN wirtschaftlich sicher in die Zukunft zu führen.

Ich möchte mich bei Ihnen für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken und hoffe, dass Sie die Entwicklung der MEDICLIN weiterhin mit uns begleiten.

 

Dr. Joachim Ramming, Vorstandsvorsitzender

Die MEDICLIN-Aktie

Börsenjahr 2024 schließt äußerst erfolgreich

Das Börsenjahr 2024 war für den DAX äußerst erfolgreich. Er schloss das Jahr mit einem Plus von 18,85 % ab und überschritt erstmals die Marke von 20.000 Punkten. Zum Jahresende 2024 stand der DAX bei 19.909 Punkten. 1 Grund für diese positive Entwicklung ist unter anderem die Inflationsrate, die im Zeitraum von August bis September die Zielmarke der EZB von 2,0 % unterschritt. 2 Die Zinsentwicklung ließ Aktien in Erwartung einer gelockerten Zinspolitik attraktiver erscheinen. Zudem sind im DAX vor allem Aktien internationaler Unternehmen gelistet. Die positive wirtschaftliche Entwicklung dieser Unternehmen wirkte sich ebenfalls positiv auf die Wertentwicklung des DAX aus. Dennoch bestehen weiterhin Unsicherheiten in Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Israel/​Palästina-Konflikt.

Einige Experten blicken optimistisch auf das Börsenjahr 2025, insbesondere da die Zinssenkungen in den USA weiter anhalten sollen. Allerdings zeichnete sich bereits Ende 2024 ab, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten nicht so schnell abkühlen dürfte wie von vielen erhofft. Dadurch könnte die bisher positive Entwicklung, insbesondere in den ersten Monaten, an Schwung verlieren. 3 Das deutsche Wirtschaftswachstum für 2025 wurde laut ifo Institut auf 0,4 % geschätzt, nachdem zuvor noch 1,5 % erwartet wurden. 4 Am 29. Januar 2025 wurde der Jahreswirtschaftsbericht 2025 veröffentlicht, in dem für 2025 nunmehr ein preisbereinigtes BIP von 0,3 % (zuvor 1,1 %) und eine leicht gesunkene Inflationsrate von 2,2 % (zuvor 2,3 %) erwartet wird. 5 Insgesamt müssen sich Unternehmen auch im Jahr 2025 auf ein herausforderndes Umfeld mit verschiedenen Krisen einstellen. Die bereits bewiesene Anpassungsfähigkeit deutscher Unternehmen, gemeinsam mit einer erwarteten Zinssenkung, stimmt den Kapitalmarkt für das Jahr 2025 dennoch positiv.

Ausführliche Informationen für Anleger auf unserer Homepage

Private und institutionelle Anleger finden auf der Homepage der MEDICLIN unter Investor Relations alle für den Anleger relevanten Informationen, wie zum Beispiel den Finanzkalender, wichtige Unternehmenskennzahlen, Pressemitteilungen, Geschäfts- und Zwischenberichte oder Hinweise zur Hauptversammlung - und zwar sowohl die aktuellen Informationen wie auch die Informationen zu den Vorjahren.

Die MEDICLIN-Aktie (Xetra) schloss das Jahr 2024 mit einem Kurs von 2,42 Euro und lag damit unter dem Eröffnungskurs am Jahresanfang mit 2,70 Euro. Der höchste Tagesschlusskurs wurde am 2. Mai 2024 mit 2,96 Euro erreicht, der niedrigste Tagesschlusskurs von 2,30 Euro wurde mehrfach im März, im September und im Oktober getestet.

Die Coverage der MEDICLIN erfolgt durch die DZ Bank AG und die Solventis Beteiligungen GmbH. Die Empfehlungen lauten auf Basis der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 "halten" beziehungsweise "kaufen".

1 Quelle: Ad-hoc-News vom 30.12.2024, auf https:/​/​www.ad-hoc-news.de/​boerse/​news/​ueberblick/​ am-letzten-handelstag-eines-weiteren-guten-boersenjahres-hat-der-dax/​66381806

2 Quelle: Statista vom 06.01.2025, auf https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​1045/​umfrage /​inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/​

3 Quelle: Börse Online vom 04.01.2025, auf https:/​/​www.boerse-online.de/​nachrichten/​aktien/​ die-aktienmaerkte-koennten-2025-weiter-steigen-es-gibt-aber-einen-grossen-haken-20372436.html

4 Quelle: ifo Institut vom 12.12.2024, auf https:/​/​www.ifo.de/​fakten/​2024-12-12/​ ifo-konjunkturprognose-winter-2024-deutsche-wirtschaft-am-scheideweg

5 Quelle: Jahreswirtsschaftbericht 2025 vom 29.01.2024, auf https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​ Pressemitteilungen/​2025/​20250129-jahreswirtschaftsbericht-2025.html

Aktionärsstruktur

Größte Anteilseigner der MEDICLIN AG sind die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg, mit 52,73 % und die ERGO Group AG, Düsseldorf, mit 35,00 %. Der Free Float beträgt 12,27 %.

Kennzahlen zur Aktie

ISIN: DE0006595101; WKN: 659 510; Ticker: MED

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in € je Aktie 2024 2023
Ergebnis, un-/​verwässert 0,52 - 0,23
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1,70 1,64
Buchwert 1 zum 31.12. 4,68 4,12
Jahresendkurs 2,42 2,74
Jahreshöchstkurs (Tagesschlusskurs) 2,96 3,64
Jahrestiefstkurs (Tagesschlusskurs) 2,30 2,62
Börsenkapitalisierung (Jahresendkurs) in Mio. € 115,00 130,2
Anzahl Aktien in Mio. Stück 47,50 47,5

1 Eigenkapital abzüglich Anteile nicht beherrschender Gesellschafter Quelle: Deutsche Börse AG; Xetra

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2024

der MEDICLIN Aktiengesellschaft

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Der Konzern der MEDICLIN Aktiengesellschaft (MEDICLIN) ist ein in Deutschland tätiges Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. MEDICLIN ist bundesweit vertreten und bietet in ihren Kliniken qualifizierte medizinische Leistungen in der Rehabilitation (Segment Postakut), Akutmedizin (Segment Akut) und an einigen Standorten Leistungen der stationären Pflege an.

Diese Aufstellung ermöglicht es MEDICLIN, ein Geschäftsmodell zu verfolgen, das eine interdisziplinäre Versorgung der Patient:innen zulässt. Hinzu kommt eine Vernetzung ambulanter und stationärer akutmedizinischer und rehabilitativer Leistungen, was die Effizienz in der Gesundheitsversorgung erhöht und gleichzeitig einen hohen Qualitätsstandard entlang der gesamten Behandlungskette sichert. Dies ermöglicht eine zugewandte und patientenorientierte Behandlung und die entstehenden Synergien und Standardisierungen führen in den einzelnen Kliniken zu Effizienzsteigerungen.

Schwerpunkte des Leistungsangebots sowohl im Segment Akut als auch im Segment Postakut sind die Neurologie, die Neurologische Frührehabilitation, die Neurochirurgie, die Psychosomatik und Psychiatrie, die Geriatrie sowie die Orthopädie. Darüber hinaus gibt es besondere Kompetenzen in den Bereichen HNO (Tinnitus, Cochlea-Implantat) und Innere Medizin (Kardiologie, Pneumologie, Endokrinologie) sowie Expertise in der Behandlung von Post- und Long-COVID-Symptomen.

MEDICLIN fokussiert sich auf ein an der Nachfrage ausgerichtetes medizinisches Angebot und auf eine umfassende Versorgung der Patient:innen. Dass sich diese Zielsetzung sogar in einer Pandemie bewährt, zeigt sich im Segment Postakut. Expert:innen für verschiedene Krankheitsbilder haben in kurzer Zeit mit Hilfe von interdisziplinärem Wissenstransfer erfolgreich Behandlungsmöglichkeiten und Therapiekonzepte für Post-COVID- und Long-COVID-Patient:innen entwickelt.

Die operative und strategische Ausgestaltung der Kliniken sowie die Weiterentwicklung des medizinischen Leistungsangebots am jeweiligen Standort verantwortet die Klinikleitung vor Ort gemeinsam mit dem/​der für die Region zuständigen Geschäftsführer:in. Sie sichern somit den wirtschaftlichen Erfolg der Kliniken in ihrer Region.

EXTERNE EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Allgemeine externe Faktoren

Direkte Faktoren, die Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens haben können, sind neue und/​oder geänderte gesetzliche Vorschriften. Gesetzliche Regelungen im Gesundheitswesen betreffen in der Regel die Ausgestaltung und Vergütungsseite der Leistungen und haben damit einen direkten Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der MEDICLIN.

Indirekten Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns hat die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, insbesondere deren Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Ein stabiler Arbeitsmarkt und gesicherte Arbeitsplätze wirken sich positiv auf die Nachfrage nach medizinischen Leistungen aus, Behandlungen werden nicht aufgeschoben und die Bereitschaft, Angebote zu rehabilitativen und präventiven Leistungen anzunehmen, steigt. Hinzu kommt, dass sinkende Arbeitslosenzahlen und eine hohe Quote der abhängig Beschäftigten die finanzielle Situation der Renten- und Sozialversicherungsträger verbessern.

Weitere externe Faktoren, die Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben können, sind die demografische Entwicklung in Deutschland, der medizinisch-technische Fortschritt und die Verfügbarkeit von Fachkräften.

Der Akutsektor ist stark reglementiert

Im Akutsektor ist die Vergütung der Leistung stark reguliert, daher wirken sich hier die regulatorischen Vorschriften stärker aus als in den nachstehenden Sektoren. Die Leistungsvergütung erfolgt im Rahmen vereinbarter Budgets, und zwar über eine Kombination von Fallpauschalen und einer Pflegepersonalkostenvergütung. Werden Mehrleistungen gegenüber dem Vorjahr vereinbart, werden die Krankenhäuser mit einem Fixkostendegressionsabschlag belegt, der mengenbezogene Kostenvorteile (Fixkostendegression) berücksichtigen soll.

In bestimmten Indikationen gelten Personaluntergrenzen beim Einsatz von Pflege- und Pflegehilfskräften. Die Personaluntergrenzen sind seit dem 1. Februar 2021 verbindlich einzuhalten. Sie gelten in der Intensivmedizin, der Inneren Medizin, der Geriatrie, der Unfallchirurgie, der Allgemeinen Chirurgie, der Orthopädie, der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Kardiologie, der Neurologie, der Pädiatrie, der Herzchirurgie, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Rheumatologie und der Urologie. Seit dem 1. Januar 2024 gelten die Personaluntergrenzen zusätzlich in der Neurochirurgie.

Im Sektor Rehabilitation ist unternehmerisches Handeln gefordert

Im Sektor Rehabilitation wird der Leistungsumfang und die Vergütung im Rahmen von jährlichen Budgets individuell mit den Kostenträgern vereinbart. Einen Erlösausgleich bei Nichterfüllung des vom Kostenträger zugesagten Budgets gibt es nicht. Das Vorhalten der geforderten Kapazitäten und Änderungen des therapeutischen Leistungsangebots erfolgen somit größtenteils auf Risiko des Klinikbetreibers.

Auch im Sektor Pflege liegt das Geschäftsrisiko überwiegend beim Betreiber

Der Sektor Pflege umfasst die stationäre Pflege, die vollstationäre Pflege, die teilstationäre Pflege und die Kurzzeitpflege. Zulasten der sozialen Pflegeversicherung dürfen Pflegeleistungen nur von zugelassenen Einrichtungen erbracht werden, die mit der Pflegekasse einen Versorgungsvertrag abgeschlossen haben. Vergütungszuschläge für medizinische Behandlungspflege werden im Regelfall nur für Pflegefachkräfte gezahlt. Auch hier liegt das Risiko bei der Errichtung von Kapazitäten bei den Pflegeheimbetreibern.

GRUNDKAPITAL, AKTIONÄRSSTRUKTUR UND ORGANE

Die MEDICLIN Aktiengesellschaft (MEDICLIN AG) hat ihren Sitz in Offenburg, Baden-Württemberg. Das Unternehmen ist im Prime Standard 1 der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 47,5 Mio. Euro und ist eingeteilt in 47.500.000 nennbetraglose Stückaktien (Inhaberaktien). Hauptaktionäre der MEDICLIN AG sind mit 52,73 % die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg, und mit 35,00 % die ERGO Group AG, Düsseldorf; 12,27 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.

1 Der Prime Standard ist ein Teilbereich des gesetzlich regulierten Börsensegments der Frankfurter Wertpapierbörse mit den höchsten Transparenzstandards und gleichzeitig die Voraussetzung für eine Aufnahme in die Indizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX.

Oberstes Kontroll- und Überwachungsorgan ist der Aufsichtsrat, der auch den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) unterliegt. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte mehrere Ausschüsse gebildet, denen neben Beratungsfunktionen - soweit gesetzlich zulässig - auch Entscheidungsbefugnisse übertragen wurden.

KONZERNSTRUKTUR

Die MEDICLIN AG ist eine Holdinggesellschaft und oberstes Mutterunternehmen des MEDICLIN-Konzerns. Als börsennotierte Gesellschaft erfüllt sie alle Anforderungen des Kapitalmarktes und kann diesen auch zur Kapitalbeschaffung nutzen.

Die medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen erbringen die Einrichtungen vor Ort und generieren somit die Umsatzerlöse. Servicefunktionen für diese Einrichtungen wie Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Steuern, Revision, Compliance, Risikomanagement, Personal und Soziales, Entgeltabrechnung, Einkauf, Bau und Technik, Qualitätsmanagement, Organisation sowie Unternehmenskommunikation sind in der MEDICLIN Management GmbH & Co. KG, Offenburg, gebündelt. Bestimmte Leistungen für den Konzern werden aus Gründen einer effizienten Allokation der Ressourcen und aufgrund von Kostendegressionseffekten (Economies of Scale) von nachstehenden Tochtergesellschaften übernommen:

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MediClin Immobilien Verwaltung GmbH

Immobilienverwaltung, Investitionsmanagement,

Kosten- und Ertragsmanagement im Immobilienbereich

MediClin à la Carte GmbH

Bewirtschaftung des Küchen- und Cafeteriabereichs,

Qualitäts- und Hygienemanagement

MC Service GmbH

Durchführung von Unterhalts- und Gebäudereinigung,

Optimierung der Reinigungsverfahren

MediClin Energie GmbH

Energiehandel, Energiemanagement,

Entwicklung von Energiekonzepten

MediClin-IT GmbH

Einrichtung von Netzwerktechnik, Anwendersupport, Schulungen

MediClin Haustechnik GmbH

Erbringung von Dienstleistungen im Bereich Haustechnik/​Betriebstechnik

Am 31. Dezember 2024 gehörten bundesweit 31 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zum Konzern der MEDICLIN. Von den 31 Kliniken sind fünf Einrichtungen reine Akuthäuser (Krankenhäuser) und 26 Einrichtungen Postakuthäuser (Rehabilitationskliniken). In elf Postakuthäusern werden zusätzlich zu den Rehabilitationsmaßnahmen spezifische Akutleistungen angeboten. In den Pflegeeinrichtungen werden Vollzeitpflege, Tagespflege und Kurzzeitpflege geleistet. Die Einrichtungen befinden sich an denselben Standorten wie die Postakuteinrichtungen und können somit deren Infrastruktur nutzen. Die MVZ bieten ambulante Leistungen der Akutversorgung an.

MEDICLIN verfügte zum Bilanzstichtag über eine Gesamtkapazität von 7.696 Betten zuzüglich 464 Pflegeplätzen. Durchschnittlich arbeiteten 6.889 Vollzeitkräfte im Geschäftsjahr 2024 im Konzern. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 9.855 Mitarbeiter:innen beschäftigt.

REORGANISATION DER KONZERNSTRUKTUR ERFOLGREICH

Die im Geschäftsjahr 2023 begonnene Reorganisation der Konzernstruktur wurde im Geschäftsjahr 2024 fast vollständig umgesetzt. Zuvor war der größte Teil des operativen Geschäfts im Akut- und Postakutbereich einschließlich der Leitungs- und Steuerungsfunktion in der MediClin GmbH & Co. KG gebündelt. Ziel der Reorganisation war es, eine klare und transparente Unternehmensstruktur zu schaffen, in der die Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen Unternehmenszentrale und Kliniken neu fokussiert werden. Aus der Reorganisation resultiert eine verbesserte Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen der aktuellen Gegebenheiten und sie schafft mehr Raum für innovative Entwicklungen. Sie stärkt die Standortentwicklung, vereinfacht zukünftiges Wachstum, verbessert die Wirtschaftlichkeit. Um den kaufmännischen Direktoren mehr Eigenständigkeit und Verantwortung zu geben, wurden sie zu Geschäftsführern ernannt. Hierzu werden die Unternehmenszentrale und die in der MediClin GmbH & Co. KG agierenden Akut-, Postakut- und Mischkliniken aus der GmbH & Co. KG auf insgesamt 23 eigenständige Gesellschaften abgespalten.

Im Zuge der Reorganisation wurden bereits im Januar 2024 19 Kliniken in jeweils 17 neu gegründete Trägergesellschaften aus der MediClin GmbH & Co. KG abgespalten. Die Trägergesellschaften der Kliniken wurden jeweils als haftungsbeschränkte Personengesellschaft in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG mit Sitz in Offenburg gegründet. Alleingesellschafter der Kommanditgesellschaften und der Komplementärgesellschaften ist die MEDICLIN AG.

Die ausstehenden sechs Abspaltungen und Eintragungen sollen im Jahr 2025 erfolgen, womit die Reorganisation gänzlich abgeschlossen sein würde.

SEGMENTE

Berichtspflichtige operative Segmente der MEDICLIN sind die Segmente Postakut, Akut, Pflege und Service. Spezifische Akutleistungen, die in Postakuthäusern erbracht werden, werden dem Segment Postakut zugeordnet, da eine betriebswirtschaftliche Trennung zwischen den in der Einrichtung überwiegend erbrachten Rehabilitationsleistungen und den Akutleistungen aufgrund gemeinsam genutzter Infrastruktur nicht möglich ist. Die Umsätze und Ergebnisse der MVZ werden dem Segment Akut zugerechnet.

LEISTUNGSANGEBOT

Das medizinische Leistungsangebot der MEDICLIN ist qualifiziert und zertifiziert. Schwerpunkte der medizinischen Kompetenz sind die Neurologie, die Psychosomatik und die Psychiatrie.

Anzahl Betten/​Pflegeplätze

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zum 31.12. 2024 2023
Postakut
Neurologie 1.805 1.745
Psychosomatik 988 1.037
Orthopädie 1.566 1.540
Innere Medizin 205 186
Kardiologie 398 423
Onkologie 482 418
Geriatrie 472 370
Übrige 228 271
Summe 6.144 5.990
Akut
Neurologie 330 364
Psychosomatik 266 266
Psychiatrie 354 349
Chirurgie 146 203
Orthopädie 99 99
Innere Medizin 157 157
Übrige 200 222
Summe 1.552 1.660
Pflege 464 482
Konzern 8.160 8.132

Der Anteil der Neurologie, Psychosomatik sowie Psychiatrie an der gesamten vorhandenen Bettenzahl (ohne Pflege) beträgt zum Jahresende 48,6 % (Vorjahr: 49,2 %). Weitere Schwerpunkte sind die Onkologie, die Orthopädie, die Kardiologie und die Geriatrie.

PERSONALAUSSTATTUNG

Von den 6.889 durchschnittlich im Jahr 2024 beschäftigten Vollzeitkräften arbeiteten 6.749 Vollzeitkräfte (98,0 %) im Medizinischen und im Nichtmedizinischen Dienst. Betrachtet man die Aufteilung der Dienste, so waren davon durchschnittlich 71,9 % (Vorjahr: 72,6 %) im Medizinischen Dienst und 28,1 % (Vorjahr: 27,4 %) im Nichtmedizinischen Dienst beschäftigt. MEDICLIN sichert über gut ausgebildetes Personal die Qualität der Behandlung und stellt die von den Kostenträgern auf Basis der Indikationen und Bettenzahl vorgegebenen personellen Kapazitäten bereit.

Entwicklung der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl nach Diensten (ohne Vorstand, Geschäftsführer und Auszubildende)

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ausgewiesen in Vollzeitkräften 2024 2023
Ärztlicher Dienst 796 825
Pflegedienst 2.252 2.330
Medizinisch-technischer Dienst 1.422 1.442
Funktionsdienst 385 393
Medizinischer Dienst 4.855 4.990
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 1.114 1.101
Technischer Dienst 152 152
Verwaltung 605 604
Sonstiges Personal 23 31
Nichtmedizinischer Dienst 1.894 1.888

Entwicklung der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl nach Segmenten (inklusive Vorstand, Geschäftsführer und Auszubildende)

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ausgewiesen in Vollzeitkräften 2024 2023
Postakut 3.615 3.636
Akut 1.764 2.018
Pflege 209 203
Service 1.301 1.159
Konzern 6.889 7.016

Ziele und Strategie

Im Konzern bilden die Indikationen Neurologie, Psychosomatik und Psychiatrie Schwerpunkte im Leistungsangebot. Neben diesen nachfragestarken Indikationen liegt der Fokus auf medizinischen und therapeutischen Bereichen, deren Behandlungsanforderungen demografie- und zivilisationsbedingt zunehmen, wie zum Beispiel in der Geriatrie und Kardiologie. Weiterhin verfolgt der Konzern eine umfassende, insbesondere patientenorientierte Versorgung und eine standortbezogene Verknüpfung des ambulanten, stationären und nachstationären Sektors. Die strategischen Ziele werden durch eine entsprechende Investitionspolitik unterstützt. Dies sichert die notwendige Infrastruktur an den jeweiligen Standorten und generiert internes Wachstum. An Standorten mit entsprechendem Bedarfspotenzial werden die notwendigen Investitionen über Eigenmittel, aber auch über Fördermittel der jeweiligen Landesregierung finanziert. Zusätzlich strebt der Konzern auch externes Wachstum durch passende nachfragestarke Indikationen, Standorte und zukunftsfähige ertragsstarke Einrichtungen an.

Zukunftsorientierte MEDICLIN-Projekte

Die Gesundheitsbranche befindet sich im Wandel. Zum einen verändern sich die Behandlungsanforderungen demografie- und zivilisationsbedingt, zum anderen ist das KHVVG zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten. MEDICLIN geht davon aus, dass es zukünftig zu deutlich mehr und früher ansetzenden Reha-Leistungen kommen wird. Deshalb ist davon auszugehen, dass ein größerer Bedarf an therapeutischen und auch präventiven Angeboten notwendig wird, um die entstandene Versorgungslücke schließen zu können. Durch die Krankenhausreform wird für den Akutbereich ein Abbau von Krankenhausbetten und ein Aufbau ambulanter Strukturen, neben einer Leistungsabwanderung durch die Konzentration auf größere Zentren mit dem Ziel der Spezialisierung im Akutbereich erwartet. MEDICLIN sieht die sich ändernden Rahmenbedingungen als Chance und hat zukunftsorientierte Projekte initiiert, die die geschilderten Entwicklungen nutzen und die Zukunftsfähigkeit des Konzerns bestärken sollen. Dabei setzt MEDICLIN insbesondere auf Akut-nahe, ambulante und digitale Behandlungsangebote.

MEDICLIN DIRECT

MEDICLIN DIRECT soll eine wohnortnahe ambulante Therapie und Nachsorge für Patient:innen bieten. Unsere Erfahrung im Bereich Rehabilitation und Therapie und unsere Expertise in den diversen Fachbereichen kommen unseren ambulanten Patient:innen dabei zugute. Zum Leistungsangebot gehören Physiotherapie, Ergotherapie, Prävention und Rehabilitationssport und eine ambulante Rehabilitation. Für die Nachbehandlung der Patient:innen bietet MEDICLIN DIRECT eine Weiterbehandlung nach der stationären Rehabilitation oder einem Krankenhausaufenthalt. Diese können schon Termine während des stationären Aufenthalts vereinbaren und haben somit eine ununterbrochene, vernetzte Behandlungskette - ohne Umwege.

MEDICLIN HOME

MEDICLIN HOME ist die Plattform für unsere digitalen Therapieangebote. Bereits während der stationären Rehabilitation lernen Patient:innen unsere Online-Therapie kennen. Nach der Reha begleiten wir diese mit unseren Apps auf dem Weg ihrer Genesung. Wir stellen Patient:innen interaktive Übungen gemäß ihres Therapieplans zusammen, die sie zu Hause ausführen können. Unsere erfahrenen therapeutischen Teams begleiten unsere Patient:innen somit auch zu Hause - persönlich über Videozuschaltung oder per App-Funktionen. Zum Leistungsangebot gehören Therapien der orthopädischen, neurologischen, pneumologischen und kardiologischen Rehabilitation. Auch Patient:innen mit Post-COVID profitieren von der digitalen Nachsorge.

MEDICLIN CAMPUS

MEDICLIN CAMPUS stellt eine nahtlose Weiterbehandlung nach dem Krankenhausaufenthalt sicher. Patient:innen der Akutkliniken können über das MEDICLIN-CAMPUS-Modell unkompliziert in eine Rehabilitation übergehen. Die integrierte Versorgung von Patient:innen an den Standorten von Akutkliniken ermöglicht standortnahe stationäre Versorgung. MEDICLIN CAMPUS setzt auf eine synergetische Zusammenarbeit, die zum Beispiel übergreifende ärztliche Konsultationen, gemeinsame Therapieangebote oder auch gemeinsame Speiseversorgung ermöglicht. Durch diese kontinuierliche Betreuung der Patient:innen wird eine optimale Rehabilitation ermöglicht und Rückverletzungen möglichst vermindert. Insbesondere vor dem Hintergrund der Krankenhausreform und des dadurch erwarteten Abbaus von Krankenhausbetten sieht MEDICLIN künftig eine gute Basis, um an verschiedenen Akutstandorten mit dem MEDICLIN-CAMPUS-Modell standortnahe stationäre Versorgung vermehrt anbieten zu können.

Forschung und Entwicklung

MEDICLIN UNTERSTÜTZT WISSENSCHAFTLICHE PROJEKTE

Mit der Beteiligung an wissenschaftlichen Projekten in der medizinischen Versorgung unterstützt MEDICLIN die Weiterentwicklung medizinischer Dienstleistungen und deren Messbarkeit. Neben konkreten Forschungsprojekten einzelner Kliniken, die in der Regel durch eingeworbene Drittmittel finanziert werden, beteiligen sich einzelne Kliniken an klinischen Studien zur Evaluation oder Weiterentwicklung medizinischer und therapeutischer Leistungen.

Im April 2022 wurde die MediClin Rehabilitationsforschung gGmbH, Offenburg, gegründet. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Gegenstand des Unternehmens ist die Organisation, Förderung und Durchführung klinisch-wissenschaftlicher Studien und Arbeiten und die Entwicklung und Evaluation von innovativen medizinisch-therapeutischen Diagnostik- und Behandlungsmethoden zur Verbesserung der Prävention, Rehabilitation und Regeneration von Patient:innen. Die geleistete Arbeit und die erzielten Ergebnisse tragen nicht nur zur allgemeinen medizinischen Rehabilitation bei, sondern spielen auch eine aktive Rolle in unseren zukunftsweisenden Projekten der MEDICLIN FUTURE. Die Gesellschaft ist dem Segment Postakut zugeordnet und in den Konzernabschluss einbezogen. Ende 2023 wurde die MEDICLIN Rehabilitationsforschung gGmbH mit einem geförderten Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich Post-COVID-Vorsorge erstmals operativ tätig. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 erhielt die Gesellschaft weitere Förderungen durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Projekte in diesem Bereich.

Nachhaltigkeitsbericht 1

Einleitung

NICHTFINANZIELLER KONZERNBERICHT DER MEDICLIN AG

Das vorliegende Kapitel stellt den nichtfinanziellen Konzernbericht der MEDICLIN AG (im Folgenden auch als "Nachhaltigkeitsbericht" bezeichnet) nach §§ 315b und 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB dar und enthält darüber hinaus Angaben zur EU-Taxonomie gemäß des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852. Dieser Nachhaltigkeitsbericht legt erforderliche nichtfinanzielle Informationen für die MEDICLIN AG Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 offen.

Der Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2024 wurde vom Aufsichtsrat der MEDICLIN AG, Offenburg, und im Auftrag des Aufsichtsrats von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bezüglich der gemäß §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB gesetzlich geforderten Angaben zum Zwecke der Erlangung einer begrenzten Prüfungssicherheit (Limited Assurance Engagement) geprüft. Beachtet wurde hierbei der International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB).

Der Nachhaltigkeitsbericht enthält eine Beschreibung von Konzepten und Due-Diligence-Prozessen sowie deren Ergebnissen gemäß der fünf nichtfinanziellen Aspekte nach §§ 315c i.V.m. mit 289c HGB: "Umweltbelange", "Arbeitnehmerbelange", "Sozialbelange", "Achtung der Menschenrechte" und "Bekämpfung von Korruption und Bestechung". Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, auf welchen Seiten des Nachhaltigkeitsberichts diese Inhalte zu finden sind.

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Belange nach § 289c Abs. 2 HGB Seite
Umweltbelange 72 - 91
Arbeitnehmerbelange 92 - 111
Sozialbelange 112 - 121
Menschenrechte 92 - 132
Bekämpfung von Korruption und Bestechung 122 - 132

Die Erstellung der Konzernerklärung der MEDICLIN AG für das Geschäftsjahr 2024 erfolgt in Übereinstimmung mit den European Sustainabilty Reporting Standards (ESRS).

Unser nichtfinanzieller Konzernbericht beachtet vollständig die ESRS und folgt der Struktur der ESRS.

Weitere (freiwillige) Informationen, die nicht in den Rahmen der Nachhaltigkeitserklärung fallen, sind online unter www.mediclin.de 2 zu finden.

ESRS 2 Allgemeine Angaben

BP-1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN FÜR DIE ERSTELLUNG DER NACHHALTIGKEITSERKLÄRUNGEN

Der Nachhaltigkeitsbericht wurde auf konsolidierter Basis erstellt. Der Konsolidierungskreis dieser Nachhaltigkeitserklärung beinhaltet den Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses für die MEDICLIN AG, gemäß der Finanzberichterstattung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und die im Konzernabschluss nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen verbundenen Unternehmen, die MVZ Dessau GmbH und die Müritz-Klinikum Service GmbH i. L.. Im Folgenden werden wir, wenn wir von dem Konsolidierungskreis der Nachhaltigkeitserklärung sprechen nur MEDICLIN schreiben.

Bei der Ermittlung und Analyse der Auswirkungen, Risiken und Chancen wurde die Wertschöpfungskette, dort wo Art der jeweiligen Tätigkeiten, Geschäftsbeziehungen, geografischen Verhältnisse oder anderer Faktoren als wahrscheinlich angesehen wurden, berücksichtigt. Wo möglich, decken wir bei unseren Konzepten, Zielen, Maßnahmen und Kennzahlen die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette mit ab. Spezifizierungen und Abweichungen werden bei den jeweiligen Angaben transparent dargelegt.

MEDICLIN hat nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine bestimmte Information, die sich auf geistiges Eigentum, Know-how oder die Ergebnisse von Innovationen bezieht, auszulassen. Zudem hat MEDICLIN nicht die Ausnahmeregel entsprechend Artikel 19a (3) und 29a (3) der Richtlinie 2013/​34/​EU in Anspruch genommen und verzichtet damit nicht explizit auf die Offenlegung von Angaben zu bevorstehenden Entwicklungen oder sich in Verhandlung befindenden Angelegenheiten. Von der Möglichkeit der Phase-in wird Gebrauch gemacht. Kennzahlen in diesem Nachhaltigkeitsbericht wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

1 Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Abschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Abschlussprüfer unterzogen

2 Internetquelle ungeprüft

BP-2 Angaben mit Bezug zu spezifischen Umständen

ZEITHORIZONTE

MEDICLIN wendet die in ESRS 1 definierten kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizonte für die Berichterstattung an. Als kurzfristig wird somit das Berichtsjahr, als mittelfristig der Zeitraum bis zu fünf Jahren und als langfristig der Zeitraum über fünf Jahre definiert.

SCHÄTZUNGEN ZUR WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unseres Datenmanagements und der Datenqualität. Hierzu prüfen wir derzeit verschiedene Ansätze, wie zum Beispiel die Implementierung einer CSRD-spezifischen Softwarelösung und konzernweite Data-Warehouse-Lösungen.

Es gibt keine quantitativen Kennzahlen und Geldbeträge die einem hohen Maß an Messunsicherheit unterliegen.

Die Scope-3-Kennzahlen zu THG-Emissionen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette werden im Kapitel ESRS E1 ausführlich beschrieben und dargestellt. Grundlage für die Erstellung der Scope-3-Kennzahlen war eine umfassende Analyse der Treibhausgasemissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Dabei wurden unter anderem die Patientenströme (An- und Abreise), der Einkaufsbereich und das Mitarbeitendenpendeln betrachtet. Die Kennzahlen basieren auf Umfragen, Schätzwerten und Hochrechnungen und basieren damit auf Annahmen. In den Folgejahren soll die Genauigkeit der Datenerhebung durch eine optimierte Prozesssteuerung anhand von Gruppenstandards und den Einsatz von Technologien verbessert werden. Die Scope-3-Kennzahlen wurden durch eine externe Stelle berechnet. Die Qualität der Scope-3-Kennzahlen wird in folgender Tabelle dargelegt.

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Emissionen/​Kategorie Qualität der Emissionsdaten Qualität der Eingabedaten Basierend auf Lieferantendaten
Scope 3
Eingekaufte Waren und Dienstleistungen Hoch: 1,35 % Messwert: 0,59 % 0,00 %
Niedrig: 98,65 % Berechnung: 99,41 %
Kapitalgüter Niedrig: 100,00 % Messwert: 99,28 % 0,00 %
Berechnung: 0,72 %
Brennstoffe und energiebezogene Emissionen (nicht in Scope 1 und 2 enthalten) Hoch: 91,21 % Messwert: 91,21 % 15,28%
Mittel: 8,88 % Berechnung: 8,88 %
Transport und Verteilung (vorgelagert) Hoch: 96,10 % Berechnung: 100,00 % 0,00 %
Niedrig: 3,90 %
Produzierter Abfall Hoch: 100,00 % Berechnung: 100,00 % 0,00 %
Geschäftsreisen Niedrig: 100,00 % Berechnung: 100,00 % 0,00 %
Pendeln der Arbeitnehmer:innen Hoch: 19,63 % Berechnung: 100,00 % 0,00 %
Mittel: 80,37 %
Transport und Verteilung (nachgelagert) Niedrig: 100,00 % Berechnung: 100,00 % 0,00 %
Investitionen Niedrig: 100,00 % Messwert: 1,33 % 0,00 %
Berechnung: 98,67 %

ÄNDERUNGEN UND FEHLER BEI DER ERSTELLUNG ODER DARSTELLUNG VON NACHHALTIGKEITSINFORMATIONEN

Für das Geschäftsjahr 2024 werden erstmalig Nachhaltigkeitsinformationen unter Berücksichtigung der ESRS berichtet.

ANGABEN AUFGRUND ANDERER RECHTSVORSCHRIFTEN ODER ALLGEMEIN ANERKANNTER VERLAUTBARUNGEN ZUR NACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNG

Die Berichterstattung folgt den Vorgaben der CSRD/​ESRS. Die Angaben nach Artikel 8 der Verordnung 2020/​852 ("Taxonomie-Verordnung") veröffentlichen wir in einem eigenständigen Kapitel Angaben nach Artikel 8 der Verordnung 2020/​852 im Abschnitt 2. Umweltinformationen innerhalb der Nachhaltigkeitserklärung.

AUFNAHME VON INFORMATIONEN MITTELS VERWEIS

Es fand keine Aufnahme von Informationen mittels Verweis (gemäß den in ESRS 1 Abs. 119 genannten Bedingungen) in andere Bestandteile des Lageberichts statt.

GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane

VORSTAND

Der Vorstand der MEDICLIN AG leitet das Unternehmen mit der gebotenen Sorgfaltspflicht und bestimmt die strategische Ausrichtung sowie deren Umsetzung. Er trägt die Verantwortung für die nachhaltige Gestaltung der Geschäftsstrategie und ist zugleich für die Überwachung und Steuerung der damit verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen zuständig. Die Leitung und Steuerung von MEDICLIN erfolgt durch den Vorstand. Zum 31. Dezember 2024 bestand der Vorstand aus drei männlichen Personen. Damit beträgt die Frauenquote aktuell 0 %.

Die Altersstruktur im Vorstand wird über nachfolgende Tabelle dargestellt.

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Altersgruppe Anzahl in %
30 - 39 0 0,00
40 - 49 1 33,33
50 - 59 2 66,66
> = 60 0 0,00
Summe 3 100,00

Bei der Zusammensetzung des Vorstands wird besonders viel Wert auf fachliche und soziale Kompetenz sowie langjährige Erfahrung in vergleichbaren Führungspositionen, idealerweise im Gesundheitswesen gelegt. Darüber hinaus sind charakterliche Eignung, ein entsprechender Bildungshintergrund (Hochschulstudium oder vergleichbarer Abschluss) wichtige Auswahlkriterien.

Die für die Segmente, Dienstleistungen und geografischen Standorte von MEDICLIN relevanten Erfahrungen der Vorstandsmitglieder können der folgenden Tabelle entnommen werden.

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Vorstand Dr. Joachim Ramming Tino Fritz Thomas Piefke
Mitglied seit 2021 2018 2023
Diversität
Geschlecht Mann Mann Mann
Geburtsjahr 1972 1976 1968
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Volkswirtschaftslehre /​ Gesundheitsökonomie Dipl.-Kaufmann /​ Steuerberater/​ Wirtschaftsprüfer Gesundheitsökonomie
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit

Die Konzernbereichs- und Fachbereichsleiter:innen sowie die Fachabteilung Nachhaltigkeit (ESG) fungieren als Bindeglied zum Vorstand und den Verantwortlichen für die operative Umsetzung. Die Fachabteilung Nachhaltigkeit (ESG) steht zudem in engem Austausch mit der Arbeitsgruppe ESG. Der Vorstand hat das Thema Nachhaltigkeit dem Bereich Investor Relations und Nachhaltigkeit zugewiesen. Nachhaltigkeitsthemen werden regelmäßig mit dem Vorstand abgestimmt und von diesem überwacht.

AUFSICHTSRAT

Der Aufsichtsrat der MEDICLIN AG besteht aus 16 Mitgliedern und ist gemäß Mitbestimmungsgesetz paritätisch besetzt. Acht Personen vertreten die Anteilseigner und werden von der Hauptversammlung gewählt. Die anderen acht werden als Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter von den Beschäftigten gewählt. Die geschlechterbezogene Diversität im Aufsichtsrat liegt mit neun männlichen und sieben weiblichen Mitgliedern bei 1,3:1.

Die Altersstruktur im Aufsichtsrat wird über nachfolgende Tabelle dargestellt.

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Altersgruppe Anzahl in %
30 - 39 0 0,00
40 - 49 4 25,00
50 - 59 9 56,25
> = 60 3 18,75
Summe 16 100,00

Der Aufsichtsrat ist nicht geschäftsführend. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats sind per 31. Dezember 2024 drei der acht Personen, die die Anteilseigner vertreten, als unabhängig anzusehen; dies entspricht 37,5 %.

Der Aufsichtsrat ist in seiner Gesamtheit mit dem Sektor Gesundheitswesen vertraut und verfügt über die für die sachgemäße Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Dabei ist es nicht erforderlich, dass jedes Mitglied in allen Wissensgebieten gleichermaßen erfahren ist, vielmehr sollen sich die Kompetenzen der Aufsichtsratsmitglieder ergänzen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats informieren sich regelmäßig durch interne und externe Informationsquellen über aktuelle Entwicklungen und Anforderungen an ihre Überwachungstätigkeit.

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Aufsichtsrat (Aktionärsseite) Dr. Jan Liersch Hafid Rifi Dr. Julia Dannath-Schuh Cornelia Wolf
Mitglied seit 2019 2024 2019 2016
Unabhängigkeit 1
Diversität
Geschlecht Mann Mann Frau Frau
Geburtsjahr 1973 1972 1977 1969
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Rechtswissenschaft Volkswirtschaftslehre Psychologie Bankfachwirtin /​ Certified Information Systems Auditor /​ Certified Internal Auditor
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit
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Aufsichtsrat (Aktionärsseite) Joachim Gemmel PD Dr. med. Sara Sheikhzadeh
Mitglied seit 2024 2024
Unabhängigkeit 1
Diversität
Geschlecht Mann Frau
Geburtsjahr 1972 1977
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Wirtschafts- und Organisationswissenschaft Humanmedizin
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit
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Aufsichtsrat (Aktionärsseite) Michael Bock Marco Walker Walburga Erichsmeier
Mitglied seit 2005 2020 2012
Unabhängigkeit 1
Diversität
Geschlecht Mann Mann Frau
Geburtsjahr 1963 1976 1962
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Diplom-Kaufmann Volkswirtschaftslehre Medizinisch-technische Radiologieassistentin
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit
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Aufsichtsrat (Aktionärsseite) Hans Hilpert Thomas Müller 2 Elke Schwan
Mitglied seit 2003 2012 2019
Unabhängigkeit 1
Diversität
Geschlecht Mann Mann Frau
Geburtsjahr 1966 1964 1975
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Sportlehrer und Sporttherapeut Betriebswirt Masseurin und medizinische Bademeisterin
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit
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Aufsichtsrat (Aktionärsseite) Frauke Schwedt Dr. med. Sigrid R.- M. Krause Marnik Schiffler Matthias H. Werner
Mitglied seit 2019 2022 2024 2014
Unabhängigkeit 1
Diversität
Geschlecht Frau Frau Mann Mann
Geburtsjahr 1972 1966 1971 1974
Staatsangehörigkeit Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch
Ausbildungshintergrund Psychologie Humanmedizin Sporttherapeut Sozialpädagogik
Kompetenz/​ Erfahrungen
Unternehmensführung
Branchenerfahrung
Recht, Regulatorik, Compliance
Nachhaltigkeit

1 Unabhängig vom kontrollierenden Aktionär und nicht bei MEDICLIN angestellt

2 Thomas Müller hat sein Amt zum 06.01.2025 niedergelegt

3 Unabhängig vom kontrollierenden Aktionär und nicht bei MEDICLIN angestellt

MEDICLIN hat für die als wesentlich identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen bisher noch keine Verantwortlichkeiten von Gremien und Personen in ihrer Geschäftsordnung, den Mandaten des Aufsichtsrats oder anderen relevanten Strategien festgelegt.

Ebenso hat MEDICLIN für die Überwachung, Verwaltung und Beaufsichtigung der als wesentlich identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen noch keine speziellen Kontrollen und Verfahren implementiert. Diese sollen, ebenso wie ein Ansatz zur Zielsteuerung, in den nächsten ein bis drei Jahren aufgebaut und in bestehende Prozesse integriert werden.

Die Impacts, Risks und Opportunities (IROs) werden jedoch bereits jetzt schon zu großen Teilen in bestehenden Prozessen berücksichtigt: Potenzielle negative Auswirkungen werden im Rahmen des Risk Reportings bearbeitet; nachhaltigkeitsbezogene Risiken werden im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Risikomanagements analysiert und gesteuert. Die Risiken in Bezug zu Umweltthemen sind derzeit noch nicht vollumfänglich im Risikomanagement erfasst.

Der interne Wissensaustausch mit dem Aufsichtsrat erfolgt unter anderem durch die Berichterstattung der Arbeitsgruppe ESG und anlassbezogen. MEDICLIN ist dabei, Prozesse einzurichten die sicherstellen, dass die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat im Bereich Nachhaltigkeit stets auf dem aktuellen Stand sind.

Es ist für das Jahr 2025 geplant, die Kenntnisse über das Thema Nachhaltigkeit und CSRD-Compliance über Schulungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder weiter zu vertiefen. Bei allen Schulungsformaten und Beratungen im Jahr 2025 soll ein enger Bezug zu Besonderheiten von MEDICLIN sichergestellt werden.

GOV-2 Nachhaltigkeitsmanagement

Das strategische Nachhaltigkeitsmanagement obliegt der Abteilung Investor Relations und Nachhaltigkeit. Unter der Leitung der Abteilung Investor Relations und Nachhaltigkeit werden Nachhaltigkeitsthemen mit konzernweiter Relevanz in der Arbeitsgruppe ESG diskutiert und verschiedene für MEDICLIN-relevante Perspektiven ganzheitlich durchleuchtet, bevor Maßnahmen durch die Abteilung Investor Relations und Nachhaltigkeit vorgeschlagen und vom Vorstand beschlossen werden.

Die Arbeitsgruppe ESG setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern zentraler MEDICLIN-Abteilungen zusammen, darunter Bau und Technik, Einkauf und Versorgung, Immobilienmanagement, Personal, Compliance, Risikomanagement, Haustechnik sowie Unternehmenskommunikation. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden anlassbezogen eingeladen. Die Gruppenzusammensetzung hängt von dem jeweiligen zu bearbeitenten Thema ab. Die Arbeitsgruppe ESG trifft sich in unregelmäßigen Abständen, um neu aufkommende Themen zu besprechen.

Die Erfüllung der Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengsetz (LkSG) liegt in der Verantwortung des Bereichs Einkauf.

Der Vorstand wird regelmäßig zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen informiert. Im Geschäftsjahr 2024 wurde in drei Sitzungen berichtet. Auch der Aufsichtsrat wird regelmäßig informiert. Im Geschäftsjahr 2024 wurde in zwei Sitzungen berichtet. Vorstand und Aufsichtrat befassten sich im Geschäftjahr 2024 mit Themen bezüglich der Arbeitskräften des Unternehmens (S1) und bezüglich unserer Patient:innen (S4).

Durch ihre Einbindung in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse, der (Klima-) Resilienzanalyse und den Prozess der CSRD-konformen Nachhaltigkeitsberichtserstattung haben sich Vorstand und Aufsichtsrat im Berichtsjahr mit allen als wesentlich identifizierten Auswirkungen, Chancen und Risiken befasst (siehe Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht, Anhang B).

GOV-3 Integration nachhaltigkeitsbezogener Leistung in Anreizsysteme

Das Vergütungssystem bietet aktuell nur für einen Vorstand ein mit Nachhaltigkeitsaspekten verbundenes Anreizsystem. Der prozentuale Anteil der variablen Vergütung des Vorstandes, der von nachhaltigkeitsbezogenen Zielen abhängt beträgt 1,97 %. Die Leistung wird anhand einer definierten CO 2 -Einsparungsquote in Tonnen bewertet. Somit werden nachhaltigkeitsbezogene Leistungskennzahlen als Leistungsrichtwerte in die Vergütungspolitik einbezogen. Für die Genehmigung und Aktualisierung der Bedingungen der Anreizsysteme ist der Aufsichtsrat verantwortlich.

GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspflicht

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Kernelemente der Sorgfaltspflicht Absätze in der Nachhaltigkeitserklärung
a) Einbindung der Sorgfaltspflicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell ESRS 2 GOV-2
ESRS 2 GOV-3
ESRS 2 SBM-3
b) Einbindung betroffener Interessenträger in alle wichtigen Schritte der Sorgfaltspflicht ESRS 2 GOV-2
ESRS 2 SBM-2
ESRS 2 IRO-1
ESRS E1-2
ESRS S1-2
ESRS S4-2
c) Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ESRS 2 IRO-1
ESRS 2 SBM-3
d) Maßnahmen gegen diese negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ESRS E1-3
ESRS E5-2
ESRS S1-4
ESRS S4-4
e) Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation ESRS E1-4
ESRS E1-5
ESRS E1-6
ESRS E5-3
ESRS S1-5
ESRS S1-9
ESRS S1-12
ESRS S1-13
ESRS S1-15
ESRS S1-16
ESRS S1-17

GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung

MEDICLIN setzt ein Risikomanagement ein, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Minimierung zu definieren. Für die konzernweite Aggregation wird ein gruppenweiter Risikokatalog verwendet, der nach verschiedenen Risikofeldern und -kategorien unterteilt ist. In der angewandten Risiko-Software kann bei den Risiken die Klassifizierung "Nachhaltigkeitseffekte (ESG-Risiken)" ausgewählt werden. Um die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erfüllen, sollen diese Systeme zukünftig gemäß der Empfehlung A.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) auch nachhaltigkeitsbezogene Risiken umfassen. Dies schließt geeigneter Prozesse und Systeme zur Erfassung und Verarbeitung nachhaltigkeitsrelevanter Daten ein. Da im Rahmen dieses Prozesses noch letzte formale Schritte ausstehen, wurde und wird der Empfehlung A.3 DCGK nicht (vollumfänglich) entsprochen. Auf Basis der bereits eingeleiteten Maßnahmen soll der Empfehlung A.3 DCGK jedoch perspektivisch entsprochen werden. Derzeit sind die aus der Wesentlichkeitsanalyse abgeleiteten Risiken noch nicht vollständig im Risikomanagement integriert. Soziale Risiken sind bereits umfassend erfasst, während die Einbindung umweltbezogener Risiken für das kommende Geschäftsjahr vorgesehen ist.

Im Zuge der Vorbereitung der erweiterten Nachhaltigkeitsberichterstattung hat MEDICLIN daher bereits Prozesse und unterstützende Systeme definiert, die derzeit in einem nächsten Schritt formal in das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem integriert werden. Darüber hinaus werden ergänzende Governance-Strukturen etabliert, einschließlich der Prozesse und Systeme zur Erfassung und Verarbeitung nachhaltigkeitsrelevanter Daten. Das Nachhaltigkeits-IKS soll in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden.

Die wichtigsten ermittelten Risiken sind im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht, Anhang B aufgeführt. Derzeit existiert noch kein klar definierter Ansatz zur Priorisierung dieser Risiken im Rahmen unseres Risikomanagements. Da sie bislang nicht vollständig integriert sind, wurden im Berichtsjahr noch keine im Detail ausgearbeitete Minderungsstrategien oder internen Kontrollen im Risikomanagement erfasst. Zukünftig werden wir festlegen, wie die Ergebnisse unserer Risikobewertung und internen Kontrollen gezielt in unsere internen Funktionen und Prozesse eingebunden werden.

Für das Risikomanagement wird jährlich ein Risikobericht über die Jahresinventur für den Vorstand und Aufsichtsrat erstellt. Unterjährig erfolgt die Risikoberichterstattung an den Vorstand und Aufsichtsrat über die Quartalsberichterstattung.

SBM-1 Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Die MEDICLIN Aktiengesellschaft (MEDICLIN) mit ihren Tochterunternehmen ist ausschließlich in Deutschland tätig. MEDICLIN ist bundesweit vertreten und bietet in ihren Kliniken qualifizierte medizinische Leistungen in der Rehabilitation (Segment Postakut), der Akutmedizin (Segment Akut) und an einigen Standorten Leistungen der Pflege an. Diese Aufstellung ermöglicht es MEDICLIN, ein Geschäftsmodell zu verfolgen, das eine interdisziplinäre Versorgung der Patient:innen zulässt. Hinzu kommt eine Vernetzung ambulanter und stationärer akutmedizinischer und rehabilitativer Leistungen, was die Effizienz in der Gesundheitsversorgung erhöht und gleichzeitig einen hohen Qualitätsstandard entlang der gesamten Behandlungskette sichert. Dies ermöglicht eine zugewandte und patientenorientierte Behandlung und die entstehenden Synergien und Standardisierungen führen in den einzelnen Kliniken zu Effizienzsteigerungen.

Schwerpunkte des Leistungsangebots sowohl im Segment Postakut als auch im Segment Akut sind die Neurologie, die Neurologische Frührehabilitation, die Neurochirurgie, die Psychosomatik und Psychiatrie, die Geriatrie sowie die Orthopädie. Darüber hinaus gibt es besondere Kompetenzen in den Bereichen HNO (Tinnitus, Cochlea-Implantat) und Innere Medizin (Kardiologie, Pneumologie, Endokrinologie) sowie Expertise in der Behandlung von Post- und Long-COVID-Symptomen. MEDICLIN fokussiert sich auf ein an der Nachfrage ausgerichtetes medizinisches Angebot und auf eine umfassende Versorgung der Patient:innen.

Änderungen der im Berichtszeitraum angebotenen wesentlichen Gruppen von Produkten und/​ oder Dienstleistungen gab es keine. Außerhalb von Deutschland operiert die MEDICLIN nicht. Hierzu gab es im Geschäftsjahr auch keine Änderungen.

Zum Ende des Berichtszeitraums waren im MEDICLIN Konzern insgesamt 9.822 1 Mitarbeitende (Personenzahl) beschäftigt.

1 Die Kennzahl wurde analog zu den Kennzahlen in S1 erhoben.

WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Die Wertschöpfungskette von MEDICLIN umfasst alle Aktivitäten zur Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung. Dabei unterscheiden wir zwischen vor- und nachgelagerten Prozessen, die die Kernwertschöpfung - Diagnostik, Behandlung, Pflege und Rehabilitation - unterstützen.

Vor- und nachgelagerte Tätigkeiten wie Einkauf, Personalorganisation, Patientenlogistik und Entlassmanagement sind essenziell für den effizienten Betrieb der Einrichtungen. Ein reibungsloses Zusammenspiel dieser Prozesse trägt nicht nur zur Qualität der Patientenversorgung bei, sondern sichert auch die wirtschaftliche Stabilität unseres Unternehmens. Dabei gewinnen Aspekte der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Patient:innen, öffentliche Institutionen, Versicherungen und Investoren fordern verstärkt transparente, umweltfreundliche und sozialverträgliche Lieferketten. Auch gesetzliche Vorgaben, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, rücken Nachhaltigkeitskriterien in den Fokus.

Als Gesundheitsdienstleister ist MEDICLIN auf eine gut funktionierende Lieferkette angewiesen. Wichtige Akteure sind:

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Pharmaunternehmen: Sie gewährleisten die kontinuierliche Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen. Nachhaltigkeitsaspekte, wie CO 2 -Reduktion bei der Produktion und nachhaltige Verpackungen, spielen auch hier eine zunehmende Rolle.

Hersteller von Medizinprodukten & Medizintechnik: Diese liefern sterile und unsterile Verbrauchsmaterialien sowie technische Geräte. Nachhaltigkeitskriterien wie ressourcenschonende Materialien und langlebige Produkte gewinnen auch in diesem Bereich an Bedeutung.

Labor- und Diagnostikdienstleister: Sie erbringen diagnostische Leistungen, zum Beispiel Blutanalysen. Viele Labore setzen mittlerweile auf energieeffiziente Prozesse und nachhaltige Chemikalien.

Lebensmittellieferanten & Wirtschaftsbedarf: Diese Partner versorgen Einrichtungen mit Nahrungsmitteln, Reinigungsmitteln und weiteren Produkten. Regionalität, biologische Anbauweisen und umweltfreundliche Reinigungsmittel sind zunehmend gefragt.

Logistik- und Dienstleistungsunternehmen: Eine effiziente Logistik ist essenziell, um Lieferengpässe zu vermeiden. Hier setzen viele Unternehmen bereits auf emissionsarme Transportmittel und nachhaltige Verpackungslösungen. Reinigung und Catering werden durch konzerneigene Dienstleister erbracht, die sich ebenfalls an umweltfreundlichen Standards orientieren.

MEDICLIN agiert als zentrale Schnittstelle zwischen Patient:innen, medizinischer Versorgung und externen Partner:innen. Eine enge Abstimmung mit allen Akteuren sichert die Versorgungsqualität und wirtschaftliche Tragfähigkeit der Einrichtungen. Um den wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeitskriterien von Patient:innen, Regulierungsbehörden und Investoren gerecht zu werden, passt MEDICLIN ihre Prozesse fortlaufend an.

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse hat MEDICLIN auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette betrachtet. Die Auswirkungen der Strategien, Maßnahmen und Ziele auf die gesamte Lieferkette werden in den folgenden Kapiteln erläutert.

MEDICLIN beschafft eine Vielzahl essenzieller Ressourcen, darunter Arzneimittel, Medizintechnik, medizinische Verbrauchsgüter, Wasser, Energie, Baustoffe, Wirtschaftsbedarf und Lebensmittel. Neben Versorgungssicherheit und Qualität gewinnen Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend an Bedeutung.

Wichtige Beschaffungsbereiche sind:

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Arzneimittel: Bezug von zertifizierten Pharmaunternehmen mit Fokus auf Sicherheit und Qualität.

Medizintechnik & medizinische Verbrauchsgüter: Zusammenarbeit mit führenden Herstellern für Diagnostik- und Behandlungsgeräte sowie Schutzkleidung und Verbandmaterialien.

Energie & Wasser: Langfristige Verträge zur nachhaltigen Versorgung.

Baustoffe & Wirtschaftsbedarf: Notwendig für Infrastrukturmodernisierung und IT-gestützte Verwaltung.

Lebensmittel: Kooperation mit regionalen und überregionalen Lieferanten.

Zur Beschaffung, Entwicklung und Sicherung dieser Inputs verfolgt MEDICLIN verschiedene Ansätze:

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Langfristige Lieferverträge zur Sicherstellung einer stabilen Versorgung und Kostenkontrolle.

Lieferanten, die zertifizierte Produkte liefern mit regelmäßigen Qualitätsprüfungen.

Strategische Partnerschaften mit Herstellern für die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen.

Risikomanagement und Lagerhaltung zur Minimierung von Engpässen, insbesondere bei kritischen Produkten wie Medikamenten oder medizinischen Geräten.

Nachhaltigkeitsinitiativen zur Reduktion des Energieverbrauchs und Förderung umweltfreundlicher Beschaffungsstrategien.

MEDICLIN bietet eine umfassende Gesundheitsversorgung durch die Integration von Rehabilitation, Akutmedizin und stationärer Pflege. Die bundesweite Vernetzung ambulanter und stationärer Leistungen und unsere ambitionierten Qualitätsstandards sorgen für optimierte Prozesse. Patient:innen profitieren von einer ganzheitlichen Betreuung mit spezialisierten Behandlungsangeboten, insbesondere in Neurologie, Psychosomatik, Geriatrie und Orthopädie.

Investoren gewinnen durch ein stabiles, zukunftsorientiertes Geschäftsmodell mit Effizienzsteigerungen durch Synergien und Standardisierungen. Die Weiterentwicklung medizinischer Konzepte, etwa in der Post- und Long-COVID-Behandlung, unterstreicht die Innovationskraft von MEDICLIN. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Klinikleitungen und regionalen Geschäftsführungen sichert die wirtschaftliche Stabilität und schafft langfristige Vorteile für alle Interessengruppen.

MEDICLIN bietet eine hochwertige medizinische Versorgung, die Diagnostik, Therapie und Notfallversorgung umfasst. Ergänzt wird dies durch qualifizierte Pflege und Patientenbetreuung, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen. Die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördert Innovationen in der Medizin, während ein effektives Qualitätsmanagement sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften die hohen Standards sichern. Zusätzlich gewährleistet ein professionelles Infrastruktur- und Facility-Management den reibungslosen Betrieb der Kliniken, einschließlich Gebäudeverwaltung, Reinigung und Verpflegung. Die digitale Transformation spielt eine wesentliche Rolle, indem moderne IT-Lösungen in der Patientenverwaltung und medizinischen Dokumentation eingesetzt werden.

Die Schlüsselressourcen von MEDICLIN umfassen insbesondere das medizinische Personal, bestehend aus Ärzt:innen, Pflegekräften und Therapeuten, sowie modernste Medizintechnik und IT-Infrastruktur. Zudem sind Immobilien wie Kliniken, OP-Säle, Reha-Einrichtungen und Gebäude für die Rehabilitation und Senioreneinrichtungen essenziell für die Leistungserbringung. Finanzielle Mittel aus Eigenkapital, Krediten und Förderprogrammen sichern den langfristigen Betrieb, während strategische Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen, Pharmaunternehmen und Versicherungen die medizinische und wirtschaftliche Entwicklung unterstützen.

Um Patient:innen zu erreichen, nutzt MEDICLIN verschiedene Vertriebskanäle. Neben dem direkten Patientenverkehr in Notaufnahmen, der stationären und ambulanten Behandlungen der Akut- sowie der Patient:innen der Rehabilitation und der Online-Therapie werden digitale Plattformen wie Online-Terminbuchungen, Telemedizin und digitale Patientenakten zunehmend eingesetzt. Kooperationen mit Haus- und Fachärzt:innen stärken das Netzwerk und ermöglichen eine gezielte Patientensteuerung. Zudem präsentiert sich MEDICLIN auf Gesundheitsmessen und Fachveranstaltungen, um die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen zu intensivieren.

Die Hauptkundengruppe sind Patient:innen, die sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen in Anspruch nehmen, sowie die Bewohner:innen der Senioreneinrichtungen. Darüber hinaus arbeitet MEDICLIN eng mit externem medizinischem Fachpersonal, darunter Ärzt:innen und Therapeuten, zusammen, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen. Versicherungen - sowohl gesetzliche als auch private Krankenkassen und Rentenversicherungen - spielen eine entscheidende Rolle in der Finanzierung der Behandlungen. Öffentliche Einrichtungen und Behörden beeinflussen durch Regulierungen und Förderprogramme die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens. Schließlich sind Forschungseinrichtungen und Unternehmen wichtige Partner, insbesondere bei der Entwicklung neuer medizinischer Innovationen und klinischer Studien.

MEDICLIN unterhält zahlreiche Geschäftsbeziehungen, die für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Einrichtungen von zentraler Bedeutung sind. Eine wesentliche Säule bildet die Zusammenarbeit mit Lieferanten, darunter Pharmaunternehmen, Medizintechnikhersteller und Anbieter medizinischer Verbrauchsgüter. Um eine stabile Versorgung sicherzustellen, bestehen vertragliche Vereinbarungen mit Logistikunternehmen, die eine effiziente Materialbeschaffung und termingerechte Lieferung gewährleisten.

Die Beziehungen zu gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen sowie Rentenversicherungen sind essenziell für die Finanzierung medizinischer Leistungen. MEDICLIN verhandelt regelmäßig über Erstattungsmodalitäten, um eine transparente und faire Abrechnung sicherzustellen. Dabei gewinnt auch die Transparenz hinsichtlich der Nachhaltigkeit medizinischer Dienstleistungen an Bedeutung. Kooperationen im ambulanten Bereich tragen zudem zur besseren Verzahnung der Versorgungsstrukturen bei. Ein weiteres zentrales Element sind die Partnerschaften mit medizinischen und wissenschaftlichen Einrichtungen. MEDICLIN beteiligt sich aktiv an Forschungsprojekten und arbeitet eng mit Universitätskliniken zusammen. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Hochschulen, um medizinisches Fachpersonal auszubilden und weiterzubilden. Die Teilnahme an klinischen Studien trägt zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Therapien bei.

MEDICLIN arbeitet eng mit öffentlichen Institutionen, Behörden und politischen Entscheidungsträgern zusammen, um medizinische Standards und gesetzliche Vorgaben einzuhalten sowie die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems aktiv mitzugestalten. Durch die Nutzung von Fördermitteln wird die Krankenhausinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut. Gleichzeitig tragen Fachgesellschaften durch wissenschaftlichen Austausch zur Qualitätssicherung bei, während Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend in regulatorische Anforderungen einfließen. Schließlich steht die Beziehung zu den Patient:innen im Mittelpunkt des Geschäftsmodells. MEDICLIN setzt auf eine individuelle, hochwertige medizinische Versorgung und nutzt digitale Kanäle zur Verbesserung der Patientenkommunikation. Durch transparente Prozesse und eine umfassende Betreuung wird das Patientenerlebnis optimiert, wodurch Vertrauen und Zufriedenheit nachhaltig gestärkt werden.

Im Berichtsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 748,8 Mio. Euro, ein EBITDA in Höhe von 103,8 Mio. Euro und ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 53,5 Mio. Euro erzielt. Dabei erzielte das Segment Postakut einen Umsatz von 484,7 Mio. Euro, das Segment Akut einen Umsatz von 233,5 Mio. Euro, das Segment Pflege einen Umsatz von 23,3 Mio. Euro und das Segment Service einen Umsatz von 7,3 Mio. Euro. Für den Nachhaltigkeitsbericht werden die operativen Segmente zu einem Berichtssegment aggregiert, da sie vergleichbare wirtschaftliche Merkmale aufweisen.

MEDICLIN betreibt Blockheizkraftwerke, um die Einrichtungen mit Strom und Wärme zu versorgen. Hierbei wird neben Biogas auch fossiles Gas verbrannt. Einnahmen aus Kohle, Öl und Gas erzielt MEDICLIN nicht.

UNTERNEHMENSSTRATEGIE UND NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

MEDICLIN verfolgt das Ziel, moderne auf Patientennähe ausgerichtete medizinische Dienstleistungen mit dem Fokus auf Rehabilitation anzubieten und dabei möglichst umfassende Versorgungsketten zu etablieren.

Die Unternehmensstrategie basiert auf mehreren Säulen, die unter anderem folgende Kernbestandteile beinhalten:

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Spezialisierung der Kliniken: Durch die Fokussierung auf spezialisierte medizinische Leistungen wird eine hohe Behandlungsqualität sichergestellt.

Digitaler Wandel: Die schrittweise Digitalisierung interner Prozesse und Patientenservices erhöht die Effizienz und verbessert die Patientenerfahrung.

Strategische Partnerschaften: Die Zusammenarbeit mit der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA und ihren Tochtergesellschaften stärkt die Marktposition und erweitert das Leistungsspektrum.

Diese strategischen Ansätze werden kontinuierlich überprüft und an aktuelle Entwicklungen angepasst, um auf Veränderungen im Gesundheitswesen proaktiv reagieren zu können.

Wir sind überzeugt, dass wir nur dann dauerhaften Erfolg erzielen können, wenn wir ökonomische, ökologische und soziale Faktoren miteinander in Einklang bringen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, entwickelt MEDICLIN derzeit eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie. Die Erstellung läuft derzeit nach einem vorgesehenen Zeitplan ab. MEDICLIN befindet sich aktuell in der ersten Phase der Datenerhebung. Die Nachhaltigkeitsstrategie wird die Handlungsfelder Umwelt, Soziales und Governance umfassen. Im Rahmen dieser Nachhaltigkeitsstrategie werden auch messbare Ziele festgelegt werden. Diese werden die Reduzierung der CO 2 -Emissionen der Einrichtungen (Scope 1 - 3), die Reduzierung der konzernweiten Abfallmenge, sowie soziale Ziele rund um die Themen Patientensicherheit und -zufriedenheit und Mitarbeitendengesundheit und -zufriedenheit umfassen.

MEDICLIN erarbeitet derzeit auch einen Übergangsplan für den Klimaschutz. Der Übergangsplan sowie die Nachhaltigkeitsstrategie sollen bis Ende 2027 fertiggestellt und vom Vorstand verabschiedet werden. Des Weiteren arbeitet MEDICLIN im Rahmen der übergeordneten Konzernstruktur an einem Abfallkonzept, einem Transformationskonzept mit dem Fokus auf dem Aspekt der Energieeinsparung durch bauliche Optimierungen der Einrichtungen und der Einführung und Ausweitung des Schulungsangebots für Mitarbeitende.

Die Nachhaltigkeitsstrategie der MEDICLIN AG wird sich auf den Konzern als Ganzes beziehen. Da MEDICLIN als Gesundheitsdienstleister ausschließlich medizinische Dienstleistungen anbietet, existieren keine Produktgruppen auf die einzelne Nachhaltigkeitsziele im Speziellen bezogen werden können. Es existieren bei MEDICLIN beispielsweise folgende Kunden- und Dienstleistungsgruppen, für die zukünftig Nachhaltigkeitsziele erarbeitet werden:

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Kinder und Jugendliche welche in unseren Kinder- und Jugendpsychiatrien behandelt werden

Die Bewohner:innen unserer Senioreneinrichtungen

Rehabilitanden in den verschiedenen Rehabilitations-Bereichen und

Und Patient:innen in den Akut-Häusern

Da MEDICLIN ausschließlich in Deutschland tätig ist, gibt es keine Nachhaltigkeitsziele für andere Märkte.

SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger

MEDICLIN steht im kontinuierlichen und strukturierten Austausch mit ihren wichtigsten Interessenträgern, insbesondere Patient:innen, Mitarbeitenden und Investor:innen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben. Der beständige Dialog ermöglicht es, ihre Erwartungen systematisch zu erfassen, besser zu verstehen und diesen zu entsprechen.

Um den Austausch sicherzustellen, nutzt MEDICLIN verschiedene Kommunikationskanäle, darunter Webseiten, Publikationen, Patient:innenveranstaltungen, -newsletter, Mitarbeitendenmagazin, Betriebsversammlungen und den jährlichen Bankentag. Zusätzlich kommen elektronische Feedbacksysteme, Befragungen, regelmäßige Berichterstattung und interne Kommunikationsplattformen zum Einsatz, um eine umfassende und transparente Kommunikation mit den Interessensträgern zu gewährleisten.

Weitere Details zur Einbeziehung unserer wichtigsten Stakeholder finden Sie in der folgenden Tabelle:

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Interessenträger und Kategorie Format der Einbeziehung Zweck der Einbeziehung Berücksichtigung der Ergebnisse der Einbeziehung
Patientinnen und Patienten - Beschwerdemechanismen wie Fragebögen oder - elektronische Feedbacksysteme Verbesserung der Patientenzufriedenheit, Aufbau von Vertrauen Auswertung/​Ergebnis der Befragung, individuelle Prüfung, Ableitung von Maßnahmen
Investoren - Jährliche Bilanzpressekonferenz - Quartalische Veröffentlichung der Finanzberichterstattung - Quartalische Information der kreditgebenden Banken/​ Geschäftspartner Aufbau von Vertrauen, Information über wirtschaftliche Entwicklung, Basis für Zusammenarbeit, Verständnis für das Gesundheitssystem schaffen Berücksichtigung der Informationsbedürfnisse in der regelmäßigen Berichterstattung und im bilateralen Austausch Investor Relations/​ Creditor Relations
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Intranet, Sharepoint Austausch von Informationen, Sensibilisierung für relevante Themen Austausch zwischen MA-Fachbereich und operativer Ebene

MITARBEITENDE

MEDICLIN integriert die Interessen, Ansichten und Rechte ihrer Mitarbeitenden in ihre Strategie und ihr Geschäftsmodell. Verschiedene Beteiligungsformate stellen sicher, dass ihre Stimmen gehört und in strategische Entscheidungen einbezogen werden. Dazu gehören:

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Arbeitsgruppen: Mitarbeitende bringen ihre Expertise in bereichsübergreifenden Gruppen ein, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Strategietagungen: Mitarbeitende nehmen an Strategietagungen teil, um die strategische Ausrichtung des Unternehmens mitzugestalten und ihre Ideen und Vorschläge einzubringen.

Klinikmanagementkonferenzen: Auf Klinik- und Konzernebene finden regelmäßig Managementkonferenzen statt, bei denen Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen vertreten sind und sich aktiv an den Diskussionen und Entscheidungen beteiligen können.

Zudem werden ihre Interessen über den Konzernbetriebsrat und dessen Mitbestimmungsrechte in die Geschäftsstrategie eingebunden. Die Unternehmensstrategie berücksichtigt wesentliche Auswirkungen auf die Mitarbeitenden und setzt Maßnahmen zur Steigerung der Zufriedenheit um.

PATIENTINNEN UND PATIENTEN

Auch unsere Patient:innen werden aktiv in die Gestaltung und Verbesserung der Gesundheitsdienstleistungen einbezogen:

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Befragungen: Regelmäßige Erhebung der Patientenzufriedenheit und -bedürfnisse zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung.

Beschwerdemanagement: Transparentes und leicht zugängliches System in allen Kliniken.

Die Einbindung verschiedener Stakeholderperspektiven ist essenziell für den Unternehmenserfolg von MEDICLIN. Besonders die Erwartungen von Patient:innen, Kostenträgern und Zuweisern haben einen hohen Stellenwert. Die Patientenperspektive wird durch interne Befragungen sowie externe Qualitätssicherungsprogramme erfasst und ausgewertet. Diese Analysen helfen, gezielt Anpassungen zur Optimierung der Patientenversorgung vorzunehmen.

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse und strategischer Prozesse bewerten wir fortlaufend, wie unser Geschäftsmodell und unsere Strategie wesentliche Auswirkungen auf unsere Stakeholder haben - sei es durch die Qualität der Patientenversorgung, die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeitenden oder die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.

Die Rückmeldungen aus den Dialogen fließen direkt in unsere Entscheidungsprozesse ein. So können beispielsweise Ergebnisse aus Patientenbefragungen zu gezielten Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungsqualität führen. Rückmeldungen können auch zur Etablierung neuer Konzepte führen. Sollten sich negative Auswirkungen auf Stakeholder abzeichnen, werden gezielt Anpassungen am Geschäftsmodell oder an der Strategie vorgenommen, um diesen entgegenzuwirken und unsere Sorgfaltspflicht zu erfüllen.

Im kommenden Berichtsjahr planen wir weiterhin im engen Austausch mit unseren Stakeholdern zu bleiben. Hinsichtlich der wesentlichen Themen aus der Wesentlichkeitsanalyse gibt es derzeit noch keinen konkreten Zeitplan für den nächsten Austausch mit Stakeholdern. Dieser wird jedoch im Zuge der strategischen Weiterentwicklung von MEDICLIN festgelegt und umgesetzt. Durch die geplanten Maßnahmen streben wir eine Verbesserung der Kommunikation mit unseren Stakeholdern an. Insbesondere durch die erneute Durchführung von Befragungen erwarten wir ein noch besseres Verständnis für die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden und Patient:innen. Auch im Verhältnis zu unseren Investoren streben wir eine noch engere Abstimmung an, um Transparenz zu gewährleisten und Vertrauen weiter auszubauen. Insgesamt erwarten wir, dass sich das Verhältnis zu unseren Stakeholdern durch diese Schritte positiv weiterentwickelt und wir in der Lage sein werden, ihre Standpunkte noch besser in unsere strategischen Entscheidungen einfließen zu lassen.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat von MEDICLIN werden über die Standpunkte und Interessen der betroffenen Interessensträger in Bezug auf die nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten regelmäßig informiert. Dies geschieht durch schriftliche und mündliche Berichte innerhalb und außerhalb von Sitzungen. Die Berichte enthalten relevante Informationen zu den Erwartungen und Perspektiven der Gruppen von Interessensträgern, die potenziell von den Aktivitäten von MEDICLIN betroffen sind, zum Beispiel Ergebnisse von Patientenbefragungen, Mitarbeitendendialoge oder Erkenntnisse aus Gesprächen mit Lieferanten, Nichtregierungsorganisationen etc.

SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie deren Interaktion mit Strategie und Geschäftsmodell

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse hat die MEDICLIN die für sie wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten für das Geschäftsjahr 2024 identifiziert. Dabei lag der Fokus neben dem Betrieb der eigenen Gesundheitseinrichtungen auf der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.

Es wurden keine potenziell wesentlichen Auswirkungen, Chancen und Risiken identifiziert, die durch zusätzliche unternehmensspezifische Angaben abgedeckt werden. Die identifizierten IROs werden in den nachfolgenden Themen-Kapiteln dargestellt.

MEDICLIN hat unter Einbezug bereits ergriffener beziehungsweise geplanter Konzepte und Maßnahmen aktuell keine finanziellen Effekte der wesentlichen Risiken und Chancen auf Finanzlage, Ertragslage und Zahlungsströme festgestellt. Für die nächste Berichtsperiode sieht sie kein erhebliches Risiko, das eine wesentliche Anpassung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erforderlich machen würde. Für weiterführende Informationen bezüglich der Risiko- und Chancensituation wird auf das Kapitel Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts verwiesen.

MEDICLIN hat die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) ihres Handelns auf Umwelt, Mensch und Unternehmensführung im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse nach ESRS 1 identifiziert und steuert diese hiernach. Dies erfolgt im Einklang mit dem Geschäftsmodell, der Wertschöpfungskette sowie der strategischen Ausrichtung und Entscheidungsfindung. MEDICLIN hat verschiedene Maßnahmen ergriffen und entwickelt diese kontinuierlich weiter, um den Einfluss ihres Handelns auf Umwelt, Mensch und Unternehmensführung zu steuern. Beispielsweise werden durch Investitionen in energieeffiziente Infrastruktur Ressourcen geschont und der ökologische Fußabdruck reduziert. Außerdem wird durch die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Förderung einer offenen Unternehmenskultur zur Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung beigetragen. Mit Hilfe von transparenten Entscheidungsprozessen und einer klaren Compliance-Strategie gewährleistet MEDICLIN verantwortungsvolles Handeln und stärkt das Vertrauen der Stakeholder. Diese Maßnahmen werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf angepasst, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden und Chancen optimal zu nutzen.

Wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen, die durch das Geschäftsmodell der MEDICLIN entstanden sind, werden durch die in den ESRS genannten Nachhaltigkeitsthemen vollumfänglich abgedeckt.

Die MEDICLIN AG betreibt 26 Rehabilitationskliniken, fünf Akutkliniken, zehn Medizinische Versorgungszentren und sechs Senioreneinrichtungen in elf Bundesländern. Diese geografische Verteilung ermöglicht es, ein breites Patientenspektrum zu erreichen und regionale Gesundheitsbedarfe abzudecken. Gleichzeitig erfordert sie jedoch eine sorgfältige Koordination der Ressourcen und Prozesse, um eine konsistente Behandlungsqualität sicherzustellen.

Vorgelagerte Wertschöpfungskette

Inputs: Die Beschaffung von medizinischen Geräten, Verbrauchsmaterialien und Medikamenten stellt einen wesentlichen Bestandteil der vorgelagerten Wertschöpfung dar. Die Produktion von Produkten, die MEDICLIN bezieht, darunter Arzneimittel, Chemikalien, Lebensmittel, landwirtschaftliche Produkte, medizinische Geräte, Instrumente sowie Krankenhausausrüstung sind für einen großen Teil der THG-Emissionen in der Lieferkette durch hohen Energieverbrauch und Schadstoffausstoß verantwortlich. Durch den Bezug der Produkte verursacht MEDICLIN indirekt THG-Emissionen und trägt damit zur Erderwärmung bei. Durch den Transport gewisser Produktgruppen (u. a. Medikamente, Technik) über Land und See an die eigenen Standorte sowie den Transport von Patient:innen verursacht MEDICLIN indirekt THG-Emissionen und trägt damit zur Erderwärmung bei. Außerdem muss der Transport bei einigen Rohstoffen und Produkten (z. B. Biologika, Impfstoffe, Insulin) temperaturgeführt erfolgen, was die transportbedingten THG-Emissionen zusätzlich erhöht. Die Abhängigkeit von Lieferanten birgt Risiken in Bezug auf Lieferengpässe oder Qualitätsmängel. Gleichzeitig bietet die Zusammenarbeit mit innovativen Herstellern die Chance, frühzeitig von medizinischen Fortschritten zu profitieren. Die Inputs stammen vor allem aus Deutschland, dem europäischen Ausland und den USA.

Nachgelagerte Wertschöpfungskette

Outputs und Vertriebskanäle: In der nachgelagerten Wertschöpfungskette wurden keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in der Wesentlichkeitsanalyse nach ESRS 1 identifziert, so dass keine Angaben zu Outputs und Vertriebskanälen berichtet werden. Obwohl unsere Patient:innen per Defintion zur nachgelagerten Wertschöpfungskette zählen betrachten wir sie - aufgrund der bedeutenden Stellung in unserem Geschäftmodell - als Teil unserer eigenen Geschäftstätigkeit.

Durch die kontinuierliche Analyse und Anpassung ihrer Wertschöpfungskette ist die MEDICLIN AG bestrebt, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.

Alle für uns wesentlichen IROs entlang der gesamten betrachteten Wertschöpfungskette sind im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht, Anhang B, dargestellt.

Resilienzanalyse

ESRS 2: Angabepflicht SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Es wurden im Rahmen der Erstellung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse Chancen und Risiken identifiziert, analysiert und bewertet. Wir sehen das Vorgehen widergespiegelt in den Konzepten und Maßnahmen als ausreichend an, um sicherzustellen, dass unsere Strategie und unser Geschäftsmodell in Bezug auf seine Fähigkeit, seine wesentlichen Auswirkungen und Risiken zu bewältigen und seine wesentlichen Chancen zu nutzen, widerstandsfähig und damit resilient ist.

E1: Angabepflicht im Zusammenhang mit ESRS 2 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Im Rahmen der Erstellung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden klimabezogene Risiken identifiziert und analysiert. In diesem Zusammenhang wurden entsprechend den Vorgaben der ESRS zwei Szenarien zugrunde gelegt. Um die klimabedingten physischen Risiken für die eigenen Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten sowie die Übergangsrisiken und Chancen im eigenen Betrieb sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu bewerten, hat MEDICLIN im Berichtsjahr eine Klimaresilienzanalyse durchgeführt.

Bei den identifizierten Risiken handelt es sich sowohl um klimabezogene Übergangsrisiken als auch um klimabezogene physische Risiken. Die identifizierten klimabezogenen physischen Risiken wurden als unwesentlich bewertet.

Die Bewertung der klimabezogenen physischen Risiken ergibt sich aus dem Geschäftsmodell des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit als Krankenhausbetrieb. Extremwetterereignisse wie beispielsweise Hitzewellen, die in den Veränderungen des Klimas begründet sind, werden nur einen geringen direkten Einfluss auf unser Geschäftsmodell haben, da Gesundheit und Pflege zu den systemrelevanten Einrichtungen zählen.

Die MEDICLIN Infrastruktur besteht aus Gesundheitseinrichtungen, die grundsätzlich gegen lokale physische Risiken wie Überschwemmungen oder Stürme abgesichert sind.

Im Bereich der Übergangsrisiken wurden fünf wesentliche Risiken bei MEDICLIN identifiziert, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind.

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Unterthema Kurztitel IROs Beschreibung des Risikos Risikoart
Anpassung an den Klimawandel Kosten der Anpassung an den Klimawandel Finanzielle Risiken durch Investitionen, um den Konzern klimaresilient und bis 2045 klimaneutral zu machen (z. B. für Um- und Neubauten). Übergangsrisiko (Markt & Investitionen)
Klimaschutz Kosten regulatorischer Anforderungen Finanzielle Risiken durch die Anpassung an regulatorische Vorgaben in Bezug auf Klimaschutz. Zusätzlich besteht ein finanzielles Risiko bei Nichteinhaltung der Vorschriften. Übergangsrisiko (Politik & Recht)
Klimaschutz Kosten für Klimaschutzmaßnahmen Finanzielle Risiken durch Kosten für Maßnahmen, die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) im Betrieb der Gesundheitseinrichtungen reduzieren, z. B. Einführung eines Jobtickets oder Umstellung auf nachhaltigere Produkte. Übergangsrisiko (Markt & Investitionen)
Energie Steigende Kosten für Energie (eigene Geschäftstätigkeit) Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Energiepreise z.B. durch CO 2 -Bepreisung oder Umstellung auf teurere erneuerbare Energiequellen. Übergangsrisiko (Markt & Investitionen)
Energie Steigende Kosten für benötigte Produkte aufgrund höherer Energiepreise Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Kosten für die Beschaffung von im Klinikbetrieb benötigten Rohstoffen und Produkten aufgrund (weltweit) steigender Energiepreise. Übergangsrisiko (Markt & Investitionen)

Das Geschäftsmodell wird hinsichtlich Übergangsrisiken als resilient eingeschätzt. Die Einschätzung basiert auf folgenden Faktoren:

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Anpassungsfähigkeit: Zur Anpassung und als Reaktion auf den Klimawandel hat MEDICLIN diverse Maßnahmen implementiert, die teilweise über die Dekarbonisierungshebel, die im E1-Textabschnitt dargestellt werden, hinausgehen. Die Unternehmensstrategie wird laufend an die sich ändernden Gegebenheiten des Klimawandels angepasst.

Engagement: MEDICLIN tauscht sich regelmäßig mit ihrem Schwester- und ihrem Mutterkonzern über ESG-Themen aus, um fortlaufend über relevante Klimarisiken und entsprechende Strategien informiert zu sein. Gemeinsam sollen dadurch Konzepte und Maßnahmen zur Bewältigung von Herausforderungen entwickelt werden.

E4: Angabepflicht SBM 3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Biologische Vielfalt und Ökosysteme erachten wir aktuell nicht als ein wesentliches Thema für MEDICLIN. Insoweit schlägt sich dieses auch nicht in unserer Strategie und unserem Geschäftsmodell nieder.

IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Geschäftsjahr 2024 hat MEDICLIN relevante Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen einer CSRD-Wesentlichkeitsanalyse identifiziert und bewertet, um einen systematischen Ansatz bezüglich der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen entwickeln zu können und Fokusthemen und Handlungsfelder festzulegen.

Im Berichtsjahr wurde die Wesentlichkeitsanalyse zusammen mit dem gesamten Asklepios-Konzern durchgeführt. MEDICLIN war hierbei vollumfänglich involviert. Dadurch konnten MEDICLIN-spezifische Auswirkungen, Risiken und Chancen herausgearbeitet werden.

Die Analyse und Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen folgte einem strukturierten und mehrstufigen Verfahren. In einem ersten Schritt haben wir den Unternehmenskontext einschließlich des Geschäftsmodells, der Geschäftsbeziehungen sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette analysiert. Darüber hinaus haben wir die wichtigsten betroffenen Stakeholdergruppen identifiziert und deren Einbindung in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse festgelegt.

Die Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen erfolgte in drei Schritten: Zunächst erfolgte durch die teilkonzernübergreifende Arbeitsgruppe ESG eine Beurteilung der identifizierten Auswirkungen sowie finanzieller Chancen und Risiken. Diese Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus Vertretern der Nachhaltigkeitsabteilungen von Asklepios, RHÖN und MEDICLIN. Anschließend bewerteten interne Fachexpert:innen der Konzern- und Fachbereiche und Vertreter:innen der MEDICLIN jeweils die IROs, die sich auf Themen innerhalb ihrer Expertise beziehen. Dabei ließen sie die Perspektive der jeweils relevanten externen Stakeholdergruppen miteinfließen. Diese Liste wurde in drei themenbezogenen Bewertungsworkshops unter Beteiligung der internen Stakeholder nochmals diskutiert und Anpassungen beschlossen und begründet.

Die Bewertungsergebnisse aus den Workshops wurden durch die teilkonzernübergreifende Arbeitsgruppe ESG einer kritischen Prüfung unterzogen und den Fachexpertinnen und Fachexperten zur Kommentierung vorgelegt.

In einem letzten Schritt wurden die Bewertungen und damit die finale Liste der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen durch den Vorstand der MEDICLIN bestätigt und freigegeben.

Die Wesentlichkeitsanalyse erfolgte unter Wahrung der Sorgfaltspflicht und umfasste alle Gesellschaften und Standorte der MEDICLIN sowie die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette.

INPUT-PARAMETER

Als Input-Parameter, insbesondere für Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, haben wir sowohl interne Daten als auch externe, öffentlich zugängliche Quellen (u. a. Regulierungs- und Wettbewerbsanalysen, SASB-Standards für Medizinische Versorgung, Medienberichte und Studien) herangezogen.

EINBEZIEHUNG VON INTERESSENTRÄGERN

Für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse haben wir die Interessen relevanter interner und externer Stakeholdergruppen einbezogen. Wir haben keine direkten Konsultationen mit betroffenen externen Interessenträgern (z. B. betroffene Gemeinschaften) durchgeführt, sondern diese durch interne und externe Fachexpert:innen und Vertreter:innen der Konzerngesellschaften im Prozess repräsentiert. Aktuell ist es angedacht die Wesentlichkeitsanalyse alle zwei bis drei Jahre neu aufzusetzen. Für das kommende Geschäftsjahr wird die Wesentlichkeitsanalyse nur plausibilisiert und bei Bedarf aktualisiert.

WESENTLICHKEIT DER AUSWIRKUNGEN

Ausgangspunkt für die Ermittlung potenziell wesentlicher ESG-Themen und der damit verbundenen Auswirkungen, finanziellen Risiken und Chancen waren die Nachhaltigkeitsaspekte gemäß ESRS1 AR 16 mit ihren Unterthemen und Unter-Unterthemen. Darüber hinaus haben wir branchenspezifische Themen betrachtet. Basierend auf dieser "Longlist" haben wir Informationen gesammelt, in welchen Themenbereichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt (Impacts) entstehen könnten - entlang der Wertschöpfungskette oder durch unsere eigene Geschäftstätigkeit.

Die Wesentlichkeit von Auswirkungen der unterschiedlichen Nachhaltigkeitsthemen wurden unabhängig voneinander bewertet und charakterisiert. Dabei haben wir sowohl die tatsächlichen als auch die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im eigenen Geschäft sowie in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette analysiert. Wir haben verschiedene Zeithorizonte betrachtet, um die kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen aufzuzeigen, die sich bei den einzelnen Nachhaltigkeitsthemen ergeben können. Zudem wurde geprüft, ob sich bei einem Themenbereich negative Auswirkungen auf die Menschenrechte ergeben könnten.

Ob Auswirkungen als wesentlich eingestuft werden, hängt von der Schwere der Auswirkungen beziehungsweise bei potenziellen Auswirkungen zusätzlich von der Eintrittswahrscheinlichkeit (in %) ab. Den Schweregrad haben wir als Mittelwert der Faktoren Ausmaß, Umfang und Unabänderlichkeit (bei negativen Auswirkungen) ermittelt, die jeweils auf einer Skala von 0 bis 5 bewertet werden. Die Gesamtbewertung der Auswirkung ergibt sich aus Schweregrad x Eintrittswahrscheinlichkeit. Im Falle möglicher negativer Auswirkungen auf die Menschenrechte hatte der Schweregrad der Auswirkungen Vorrang vor ihrer Wahrscheinlichkeit. Um die wesentlichen Auswirkungen zu bestimmen, haben wir einen Schwellenwert (3,5) auf Basis der Implementierungsanleitung der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) festgelegt. Themen mit einer Einordnung knapp unter oder über diesem Wert (3,5) unterzogen wir einer weiteren Analyse. Dabei haben wir zusätzlich den Maximalansatz gemäß ESRS 1 AR 11 berücksichtigt: Jedes der drei Merkmale (Ausmaß, Umfang und Unabänderlichkeit) kann eine negative Auswirkung schwerwiegend machen.

FINANZIELLE WESENTLICHKEIT

Wir haben die Analysen der Wesentlichkeit der Auswirkungen und der finanziellen Wesentlichkeit miteinander verknüpft, um Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Dimensionen zu berücksichtigen - finanzielle Risiken und Chancen, die sich aus den identifizierten negativen und positiven Auswirkungen ergeben.

Die finanziellen Effekte haben wir entlang der Dimensionen Chance/​Risiko, Zeitrahmen sowie Stufe der Wertschöpfungskette charakterisiert nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanziellem Ausmaß kurz-, mittel- oder langfristig bewertet. Die Gesamtbewertung ergibt sich aus Eintrittswahrscheinlichkeit (%) x Höhe des finanziellen Effekts (auf einer Skala von 0 bis 5). Um wesentliche Risiken und Chancen zu bestimmen, haben wir einen Schwellenwert für die Wesentlichkeit auf Basis der EFRAG-Implementierungsanleitung 1 festgelegt. Themen mit einer Einordnung knapp unter oder über diesem Wert (3,5) haben wir einer weiteren Analyse unterzogen.

STANDARDISIERTER PROZESS FÜR RISIKOBEWERTUNG

MEDICLIN verfolgt einen ganzheitlichen Risikomanagementansatz, der sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Risiken umfasst. Für die finanziellen Risiken wird ein standardisierter Prozess angewendet. Hierbei werden Risiken und Chancen mit finanziellen Auswirkungen auf MEDICLIN betrachtet. Das System basiert auf standardisierten und automatisierten Verfahren, die eine einheitliche Risikobewertung im gesamten Konzern sicherstellen. Es kombiniert Bottom-up- und Top-down-Ansätze, um Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und gezielt zu steuern.

Ein zentraler Bestandteil ist die halbjährliche Risiko- und Chancenberichterstattung auf Klinik- und Konzernebene, ergänzt durch einen Ad-hoc-Berichtsprozess für kritische Themen. Die Bewertung erfolgt quantitativ (z. B. anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf das EBITDA) sowie qualitativ (z. B. durch ergänzende Berichte). Basierend auf diesen Analysen entwickeln die Risikoverantwortlichen Maßnahmen zur Risikobewältigung.

Alle betriebswirtschaftlichen Risiken müssen von den Risikoverantwortlichen in der Risikomanagement-Software copa.ris dokumentiert und hinsichtlich wesentlicher Aspekte bewertet werden. Dabei erfolgt die Einschätzung der Risiken anhand der beiden Dimensionen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "Schadenshöhe". Die Bewertung berücksichtigt sowohl bereits ergriffene Maßnahmen (Status-Quo-Bewertung) als auch noch geplante Maßnahmen (Ziel-Bewertung).

Die Risiken werden auf Basis ihrer potenziellen negativen Auswirkungen in vier Klassen eingeteilt:

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"Akzeptabel" (bis 1 % EBITDA)

"Überwachungsrelevant" (bis 5 % EBITDA)

"Handlungsrelevant" (bis 10 % EBITDA)

"Sehr kritisch" (ab 10 % EBITDA)

1 www.efrag.org/​sites/​default/​files/​sites/​webpublishing/​SiteAssets/​IG%201%20Materiality%20Assessment_​final.pdf (Internetquelle ungeprüft)

Diese Klassifizierung erfolgt anhand des Schadenserwartungswerts, der sich aus der Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe ergibt. Im Jahr 2024 bestanden auf Konzernebene keine Risiken in der höchsten Risikoklasse "sehr kritisch" und damit keine bestandsgefährdenden Risiken.

Zur Sicherstellung einer professionellen Umsetzung sind der Risikomanagementprozess und die Verantwortlichkeiten detailliert in einem Handbuch dokumentiert. Es enthält risikopolitische Grundsätze, gesetzliche Rahmenbedingungen sowie konkrete Vorgaben zur Risikoinventur. Die Ergebnisse werden zweimal jährlich in einem Risiko- und Chancenbericht zusammengefasst, vom Vorstand verabschiedet und dem Aufsichtsrat zur Information vorgelegt. Eine spezielle Risikomanagementsoftware unterstützt den Prozess und gewährleistet eine enge Verzahnung aller Berichtseinheiten.

Weiterführende Informationen zu unserem Risikomanagementansatz finden sich im Risiko- und Chancenbericht des Lageberichts.

ZUKÜNFTIGE BERICHTERSTATTUNG

Erstmals mit Ablauf des Geschäftsjahres 2024 berichtet MEDICLIN nach den neuen Standards der EU, den European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Es ist geplant, dass eine Überprüfung und Aktualisierung der im Verfahren zur Ermittlung von Impacts, Chancen und Risiken ermittelten wesentlichen Themen und Aspekte erfolgt jährlich erfolgt.

ESRS 2: Angabepflicht IRO-1 Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

E1: Angabepflicht im Zusammenhang mit ESRS 2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden sowohl klimabezogene Auswirkungen als auch physische und transitorische Klimarisiken berücksichtigt. Die Analyse umfasst tatsächliche und potenzielle Auswirkungen auf den Klimawandel, beispielsweise durch den Ausstoß von THG-Emissionen sowie physische Risiken (etwa durch Extremwetterereignisse oder Temperaturveränderungen wie Hitzewellen) und transitorische Risiken (etwa durch regulatorische Veränderungen oder Marktanforderungen im Zuge der Dekarbonisierung).

Aus der Perspektive der Wesentlichkeit der Auswirkungen wurden die identifizierten tatsächlichen beziehungsweise potenziellen positiven und negativen Auswirkungen hinsichtlich ihres Schweregrades und ihrer Wahrscheinlichkeit bewertet. Die identifizierten Auswirkungen auf das Klima ergeben sich bei MEDICLIN hauptsächlich aus dem Energieverbrauch der Einrichtungen und den in diesem Zusammenhang entstehenden Treibhausgasemissionen. Zudem können die Produktion von medizinischtechnischen Geräten, medizinische Verbrauchsgüter, Baustoffe sowie sonstiger Wirtschaftsbedarf und Lebensmittel in der vorgelagerten Wertschöpfungskette und Entsorgung von Verpackungen und Einmalprodukten in der nachgelagerten Wertschöpfungskette zur Belastung des Klimas beitragen.

Aus Perspektive der finanziellen Wesentlichkeit wurden die identifizierten Risiken und Chancen hinsichtlich ihrer finanziellen Auswirkungen bewertet. Hierbei wurden sowohl kurz-, mittel- als auch langfristige Zeithorizonte berücksichtigt, um ein umfassendes Bild der klimabezogenen Risiken und Chancen zu erhalten. Aufgrund des Geschäftsmodells von MEDICLIN liegt der Fokus hinsichtlich der physischen Risiken in der potenziellen Betroffenheit der Kliniken, MVZs und Senioreneinrichtungen sowie bei den Übergangsrisiken in steigenden Kosten durch erhöhte regulatorische Anforderungen.

Im Kontext der Materialitätsbewertung wurde festgestellt, dass die physischen Risiken des Klimawandels bezogen auf die Standorteigenschaften der Einrichtungen gering sind.

Wie ein Großteil der Unternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum ist auch MEDICLIN Übergangsrisiken hinsichtlich steigender Energiepreise sowie Regulatorik ausgesetzt. Daher wurden in diesem Bericht fünf wesentliche Risiken identifiziert.

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Unterthema Kurztitel IRO Beschreibung der Auswirkung Positiv/​ Negativ bzw. Chance/​ Risiko Tatsächlich/​ potenziell
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel Kosten der Anpassung an den Klimawandel Finanzielle Risiken durch Investitionen, um das Unternehmen klimaresilient und bis 2045 klimaneutral zu machen (z. B. für Um- und Neubauten). Risiko k. A.
Klimaschutz Kosten regulatorischer Anforderungen Finanzielle Risiken durch die regulatorischen Vorgaben in Bezug auf Klimaschutz. Zusätzlich besteht ein finanzielles Risiko bei Nichteinhaltung der Vorschriften. Risiko k. A.
Klimaschutz Kosten für Klimaschutzmaßnahmen Finanzielle Risiken durch Kosten für Maßnahmen, die THG-Emissionen im Betrieb der Gesundheitseinrichtungen reduzieren, z. B. Einführung eines Jobtickets oder Umstellung auf nachhaltigere Produkte. Risiko k. A.
Energie Steigende Kosten für Energie (eigener Betrieb) Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Energiepreise z. B. durch CO 2 -Bepreisung oder Umstellung auf teurere erneuerbare Energiequellen. Risiko k. A.
Energie Steigende Kosten für benötigte Produkte aufgrund höherer Energiepreise Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Kosten für die Beschaffung von im Klinikbetrieb benötigten Rohstoffen und Produkten aufgrund (weltweit) steigender Energiepreise. Risiko k. A.
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Unterthema Direkt/​ mitverursacht /​ indirekt Wertschöpfungsstufe
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Energie k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Energie k. A. Vorgelagert
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Unterthema Möglicher Zeithorizont
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel Kurzfristig bis mittelfristig
Klimaschutz Kurzfristig bis mittelfristig
Klimaschutz Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig

E2: Angabepflicht im Zusammenhang mit ESRS 2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung

MEDICLIN als Gesundheitsdienstleister hat im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse keine Standorte oder Geschäftstätigkeiten identifiziert, die im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung stehen. Es wurden diesbezüglich keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen eruiert. Da in Bezug auf Umweltverschmutzung keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert wurden, fand keine Konsultation mit betroffenen Gemeinschaften statt.

E3: Angabepflicht im Zusammenhang mit dem ESRS 2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Wasser- und Meeresressourcen

Aufgrund der Besonderheiten des Geschäftsmodells der MEDICLIN stehen unsere Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten nicht in Abhängigkeit zu Wasser und Meeresressourcen. Keiner unserer Standorte liegt in einem Gebiet mit erhöhtem Wasserrisiko. In Deutschland verstehen wir darunter Regionen, die von Überschwemmungen betroffen sein könnten. Ein mögliches Risiko im Zusammenhang mit Wasser besteht darin, dass Starkregenereignisse zu Überschwemmungen führen, wodurch Wasser in Gebäude eindringen, Schäden verursachen und möglicherweise durch dort gelagerte Stoffe verunreinigt werden kann. Da keiner unserer Standorte in einem solchen Überschwemmungsgebiet liegt und zudem keine Verbindung zu Meeresressourcen besteht, sehen wir für unseren eigenen Betrieb und die nachgelagerte Wertschöpfungskette keine relevanten Risiken.

Eine detaillierte Analyse der vorgelagerten Wertschöpfungskette ist innerhalb der nächsten drei Jahre geplant. Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse wurde bislang keine weitergehende Resilienzanalyse durchgeführt.

E4: Angabepflicht im Zusammenhang mit ESRS 2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken, Abhängigkeiten und Chancen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen

MEDICLIN verfügt über keine Standorte in oder in der Nähe von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität. Daher hat MEDICLIN als Gesundheitsdienstleister im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse keine Standorte oder Geschäftstätigkeiten identifiziert, die im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen stehen. Es wurden diesbezüglich keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen eruiert.

Da in Bezug auf biologische Vielfalt und Ökosysteme keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert wurden, fand keine Konsultation mit betroffenen Gemeinschaften statt.

E5: Angabepflicht im Zusammenhang mit dem ESRS 2 IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Zur Ermittlung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcenzuflüssen und Abfällen hat MEDICLIN sowohl ihre eigenen Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten als auch ihre vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette betrachtet. Als Experten wurden interne Stakeholder wie beispielsweise Abfallbeauftragte zu Rate gezogen, um die Auswirkungen und Risiken im Zusammenhang mit Ressourcenzuflüssen und Abfällen zu beurteilen. Aufgrund von strengen Hygieneanforderungen im Gesundheitswesen verwendet MEDICLIN oft steril verpackte Einwegmaterialien und -instrumente, was zu einem hohen Ressourcenverbrauch führt. Außerdem bezieht MEDICLIN Produkte (u. a. Arzneimittel, Chemikalien, landwirtschaftliche Produkte, medizinische Geräte, Instrumente, Krankenhausausrüstung, aber auch Lebensmittel für die Verpflegung der Mitarbeitenden und Patient:innen), deren Produktion einen sehr hohen Ressourcenverbrauch mit sich bringt. Die Interessen der betroffenen Gemeinschaften wurden indirekt über die internen Stakeholder analysiert. Das erhöhte Abfallaufkommen führt zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Der anfallende Abfall in den Einrichtungen besteht zu einem großen Teil aus Einwegverbrauchsmaterialien aus Plastik und Metallen (z. B. Spritzen, Schläuchen, Schutzkleidung) und deren Verpackungen. Zusätzlich fallen bei der Essensversorgung der Patient:innen Lebensmittelabfälle an, die das Abfallaufkommen belasten. MEDICLIN sieht sich mit steigenden Kosten durch politische und gesetzliche Vorgaben konfrontiert.

G1: Angabepflicht im Zusammenhang mit dem ESRS 2 IRO-1 G1.6 Angabe aller relevanter Kriterien, die in dem Verfahren verwendet worden sind, einschließlich Standort, Tätigkeit, Sektor und Struktur der Transaktion.

MEDICLIN beschreibt in ihrem Verfahren zur Ermittlung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) umfassend alle relevanten Kriterien. Dazu gehören insbesondere der Standort, die Art der Geschäftstätigkeit, der Sektor sowie die Struktur der jeweiligen Transaktion. In die Wesentlichkeitsanalyse nach ESRS 1 wurden alle Standorte des Konzerns der MEDICLIN AG einbezogen. Alle operativen Einheiten von MEDICLIN arbeiten im gleichen Sektor, dem Gesundheitssektor. Dieser Sektor wurde betrachtet. Dabei wurde sowohl auf die eigene Geschäftstätigkeit als auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette betrachtet. Diese Faktoren wurden systematisch analysiert, um Auswirkungen sowie potenzielle Risiken und Chancen präzise zu bewerten und fundierte Entscheidungen im Rahmen der Unternehmensführung zu treffen. In den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse wurden die Stabsstelle Compliance und der Konzernbereich Personal & Recht einbezogen um Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich der Unternehmensführung identifizieren zu können. Außerdem wurde die Wesentlichkeitsanalyse dem Vorstand der MEDICLIN AG vorgestellt und von diesem freigegeben. Durch diese detaillierte Vorgehensweise stellt das Unternehmen sicher, dass alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt und transparente sowie nachvollziehbare Einschätzungen getroffen werden.

IRO-2 ABGEDECKTE ANGABEPFLICHTEN

MEDICLIN hat bei der Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung auf der Grundlage der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse die im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht, Anhang A aufgeführten Angabepflichten befolgt.

Die Tabelle der Datenpunkte in generellen und themenbezogenen Standards, die sich aus anderen EU-Rechtsvorschriften ergeben, ist im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht, Anhang C aufgeführt.

2. Umweltinformationen

Als Gesundheitsunternehmen trägt MEDICLIN Verantwortung. Diese erstreckt sich nicht nur auf unsere Patientinnen und Patienten sowie unsere Belegschaft, sondern auch auf die Umwelt und die kommenden Generationen. Wir nehmen ökologische Standards sehr ernst und streben danach, die negativen Einflüsse unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und das Klima aktiv zu reduzieren und einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.

Als Teil der Asklepios-Gruppe liegt der Fokus bei MEDICLIN auf drei Schlüsselbereichen der Umwelt: dem Energieverbrauch, der Minimierung von Abfällen und der Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz.

ANGABEN NACH ARTIKEL 8 DER VERORDNUNG 2020/​852

Allgemein

Mit dem europäischen Green Deal hat sich die Europäische Union (EU) das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ein Element des daraufhin entwickelten Aktionsplans ist die Verordnung (EU) 2020/​852 (EU-Taxonomie-VO), welche als Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten fungiert und darauf abzielt, Kapitalflüsse langfristig in nachhaltige Investitionen zu lenken.

Im Zuge der EU-Taxonomie-VO ist die MEDICLIN AG dazu verpflichtet, Angaben zu Umsatzerlösen (UE), Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx), die im Zusammenhang mit ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten stehen, zu veröffentlichen.

Wirtschaftstätigkeiten gelten gemäß Artikel 3 der EU-Taxonomie-VO als ökologisch-nachhaltig beziehungsweise taxonomiekonform, sofern sie einen wesentlichen Beitrag zu einem oder mehreren Umweltzielen leisten, die übrigen Umweltziele nicht erheblich beeinträchtigen und die Anforderungen an die Einhaltung des Sozialen Mindestschutzes erfüllen. Neben dem Grad der Taxonomiefähigkeit muss auch der Anteil der Taxonomiekonformität der identifizierten Wirtschaftstätigkeiten berichtet werden. Ebenfalls findet im Folgenden Beachtung, dass die EU technische Bewertungskriterien für die Umweltziele 1 bis 6 der EU-Taxonomie-VO festgelegt hat, sowie dass die Umweltziele 3 bis 6 erstmals auf Taxonomiekonformität geprüft werden mussten.

Vorgehensweise allgemein

Im Berichtsjahr wurde gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/​852 geprüft, ob ein Teil des Umsatzes, der Investitionen und der Betriebsausgaben, die im Zusammenhang mit einer Wirtschaftstätigkeit der MEDICLIN stehen, als taxonomiefähig beziehungsweise taxonomiekonform gelten kann.

MEDICLIN hat die in den Delegierten Rechtsakten beschriebenen Wirtschaftsaktivitäten der eigenen Wirtschaftstätigkeit und damit Umsatzgenerierung gegenübergestellt.

Die Bewertung der Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität der MEDICLIN konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Gesundheitsdienstleisters. Aus diesen Dienstleistungen werden die Umsatzerlöse erzielt. Die Wirtschaftstätigkeiten der Tochtergesellschaften (Energiemanagement, Reinigung und Catering) gelten als Aktivitäten, die zur Durchführung der Konzernaktivitäten als Gesundheitsdienstleister erforderlich sind. Sie erwirtschaften keinen externen Umsatz und sind somit mit ihren Tätigkeiten nicht bei den Angaben zu taxonomiefähigen Umsatzerlösen zu berücksichtigen.

MEDICLIN erwirtschaftet als Gesundheitsdienstleister keinen taxonomiefähigen Umsatz

Nach einer Prüfung unter Einbeziehung aller relevanten Abteilungen und Funktionen ist MEDICLIN zu dem Schluss gekommen, dass die Wirtschaftsaktivitäten der MEDICLIN für alle sechs Umweltziele nicht von den Delegierten Rechtsakten zu den Umweltzielen abgedeckt sind und daher kein taxonomiefähiger Umsatz generiert wird.

Fokus liegt auf CapEX und OpEX

Da MEDICLIN keine taxonomiefähigen Umsatzerlöse erzielt, liegt der Fokus des nachhaltigen Wirtschaftens auf Investitionen (CapEx) und den Betriebsausgaben (OpEx), hier Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen.

Eine Liste möglicher taxonomiefähiger Tätigkeiten konnte für das Geschäftsjahr 2024 den Umweltzielen 1 und 4 zugeordnet und entsprechend zusammengefasst werden. MEDICLIN leistet für das erste Umweltziel Klimaschutz (CCM) einen Beitrag. Alle taxonomiefähigen Tätigkeiten von MEDICLIN dienen diesem Umweltziel. Für das Umweltziel 4 Kreislaufwirtschaft (CE) bestehen teilweise in Bezug auf die Taxonomiefähigkeit die gleichen Tätigkeitsbeschreibungen wie zum ersten Klimaziel. Entsprechend werden die relevanten Tätigkeiten mit gleichen Tätigkeitsbeschreibungen auch für das Umweltziel CE als taxonomiefähig berichtet.

Die anhand der Betroffenheitsanalyse ermittelten taxonomiefähigen Tätigkeiten tragen potenziell zum Klimaschutz und zur Kreislaufwirtschaft bei. Taxonomiefähige Tätigkeiten für die weiteren Umweltziele 2, 3, 5 und 6 wurden nicht identifiziert.

Die Fachabteilungen Konzernrechnungswesen, Bau und Technik und Einkauf der MEDICLIN haben gemeinsam mit Vertretern der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit die im Berichtsjahr getätigten Investitionen, Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen auf ihre Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität geprüft. Dabei wurden die einzelnen Investitionen ebenso wie die einzelnen Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen ihrer Art nach erfasst und anhand der Beschreibungen der in Anhang I (Klimaschutz) der in der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 aufgeführten und der in Anhang II (Kreislaufwirtschaft) der in der Delegierten Verordnung (EU) 2023/​2486 aufgeführten Wirtschaftsaktivitäten und der in diesen Beschreibungen angegebenen NACE-Codes bewertet.

Zur Vermeidung von Doppelzählungen wurden bei der Erfassung der CapEx- und OpEx-Kennzahlen Plausibilitätsüberprüfungen durchgeführt. Beispielsweise wurden im Bereich der Bauinvestitionen Neubauprojekte von Sanierungsprojekten und Einzelmaßnahmen getrennt betrachtet. Die Kennzahlen basieren auf den der Finanzberichterstattung zugrundeliegenden Rechnungslegungsmethoden. Bei Auslegungsunsicherheiten in Bezug auf die in der EU-Taxonomie-VO und in den delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffen wurde sich, soweit möglich, an den zusätzlichen Veröffentlichungen der EU-Kommission in Form von FAQs sowie ebenfalls an den vom IDW (Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V.) veröffentlichten "Fragen und Antworten" orientiert. Der OpEx-KPI gibt gemäß Anhang I 1.1.3.2 der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2178 den Anteil (Zähler) der Betriebsausgaben an, der entweder (a) mit einer taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit in Zusammenhang steht, (b) mit einem Plan zur Ausweitung oder Erreichung einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeit (CapEx-Plan) verbunden ist, oder sich (c) auf den Erwerb von Produkten und Leistungen aus einer taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit bezieht. Im Geschäftjahr 2024 bestand der OpEx ausschließlich aus der Kategorie (c).

Für das Geschäftsjahr 2024 wurden nachstehende taxonomiefähige Tätigkeiten identifiziert. Diese wurden im Zuge der Evaluierung einer möglichen Taxonomiekonformität (Umweltziele 1 und 4) den technischen Bewertungskriterien gegenübergestellt, dabei wurde auch auf die Erfüllung der Mindestschutzanforderungen geachtet. Es wurde keine Konformität erreicht, da die technischen Bewertungskriterien der jeweiligen Tätigkeit nicht erfüllt wurden oder deren Erfüllung nicht nachweisbar war. Darüberhinaus liegt uns von den Lieferanten keine werthaltige Bestätigung der Erfüllung der Mindestschutzanforderungen vor.

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4.30 (CCM) Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen

MEDICLIN betreibt an einigen Standorten Blockheizkraftwerke (BHKWs). Die Investitionen und Wartungsarbeiten im Zusammenhang mit diesen BHKWs wurden als taxonomiefähig aber nicht taxonomiekonform eingestuft da die Erfüllung der DNSH-Kriterien nicht nachgewiesen werden konnte.

6.5 (CCM) Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen

Die im Fuhrpark der MEDICLIN geleasten Fahrzeuge sind Teil des Fahrzeug-Pools, der den Mitarbeitenden für Dienstreisen zur Verfügung gestellt wird. Im Jahr 2024 wurden 45 Fahrzeuge neu geleast darunter vier elektrisch betriebene Fahrzeuge. Diese vier Fahrzeuge erfüllen die technischen Bewertungkriterien bezüglich des Umweltziels Klimaschutz, jedoch nicht die DNSH-Kriterien.

7.1 (CCM) und 3.1 (CE) Neubau

Die im Rahmen von Neubauaktivitäten an fünf Standorten als taxonomiefähig ermittelten Investitionen wurden den technischen Bewertungskriterien gegenübergestellt, dabei wurde auch auf die Erfüllung der Mindestschutzanforderungen geachtet. Es wurde keine Konformität erreicht, da die Erfüllung der technischen Bewertungskriterien nicht nachweisbar war.

7.2 (CCM) und 3.2 (CE) Renovierung von Gebäuden

Die im Rahmen von Renovierungsaktivitäten an mehreren Standorten als taxonomiefähig ermittelten Investitionen wurden den technischen Bewertungskriterien gegenübergestellt, dabei wurde auch auf die Erfüllung der Mindestschutzanforderungen geachtet. Es wurde keine Konformität erreicht, da die Erfüllung der technischen Bewertungskriterien nicht nachweisbar war.

7.3 (CCM) Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten

Die Installation von energieeffizienten Geräten erfolgt im Rahmen der Renovierung oder als Ersatz. Wartung und Reparatur erfolgen unabhängig davon. Im Wesentlichen handelt es sich um Einzelmaßnahmen, die jedoch die Kriterien zum wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz nicht erfüllen

7.4 (CCM) Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)

Die Investitionen für die Installation von zwei Fahrradladestationen für E-Bikes und einer Wallbox wurden als taxonomiefähig identifiziert. Es wurde keine Konformität erreicht, da die Erfüllung der technischen Bewertungskriterien nicht nachweisbar war.

7.5 (CCM) Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

Die Installation von energieeffizienten Geräten zur Steuerung der Gesamtenergieeffizienz erfolgt im Rahmen der Renovierung oder als Ersatz. Wartung und Reparatur erfolgen unabhängig davon. Im Wesentlichen handelt es sich um Einzelmaßnahmen, die jedoch die Kriterien zum wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz nicht erfüllen.

ERGEBNIS - BERECHNUNG KENNZAHLEN

Umsatz-Kennzahl

Der im Jahr 2024 erwirtschaftete Konzernumsatz betrug 748,8 Mio. Euro. Siehe hierzu Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024, Zeile 2 Umsatzerlöse auf Seite 192 des Geschäftsberichts 2024. Für weitere Einzelheiten zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bezüglich des Konzernumsatzes siehe Seite 206 des Konzernanhangs. Wie vorstehend ausgeführt ergeben sich für MEDICLIN keine taxonomiefähigen oder taxonomiekonformen Umsatzerlöse.

CapEx-Kennzahl

Der Gesamtinvestitionsbetrag umfasst Zugänge zum Anlagevermögen (IAS 16), immateriellen Vermögenswerten (IAS 38) und Nutzungsrechten (IFRS 16). Der Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht in den Investitionen enthalten, da er gemäß IAS 38 nicht als immaterieller Vermögenswert definiert ist. Die Bruttoinvestitionen inkl. Nutzungsrechte nach IFRS 16 betragen 81,0 Mio. Euro. Ohne die Zugänge nach IFRS 16 sind es 46,0 Mio. Euro. Siehe hierzu Segmentberichterstattung im Anhang des Geschäftsberichts für das Jahr 2024, zweitletzte Zeile, letzte Spalte auf Seite 224.

Für die taxonomiefähigen Tätigkeiten ergibt sich für den Zähler der Betrag von 15,1 Mio. Euro oder ein taxonomiefähiger Anteil von 18,6 %. Für die Investitionsausgaben konnte nicht nachgewiesen werden, dass die technischen Bewertungskriterien der jeweiligen Wirtschaftsaktivität erfüllt werden. Daher betragen die taxonomiekonformen Investitionsausgaben 0,0 Euro und es ergibt sich ein taxonomiekonformer Anteil an den Investitionsausgaben von 0,0 %.

Es gibt bei MEDICLIN keinen CapEx-Plan im Sinne der EU-Taxonomie zur Ausweitung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten oder zur Umwandlung taxonomiefähiger in taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten.

OpEx-Kennzahl

Die für MEDICLIN relevanten Betriebsausgaben für den Nenner der OpEx-Kennzahl umfassen Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen. Dafür wurden im Berichtsjahr 18,8 Mio. Euro. aufgewendet. Der Zähler entspricht dem Teil der im Nenner enthaltenen Betriebsausgaben, die mit einzelnen Maßnahmen in Verbindung stehen, durch die die Zieltätigkeiten kohlenstoffarm ausgeführt werden oder der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird, sofern diese Maßnahmen innerhalb von 18 Monaten umgesetzt und einsatzbereit sind.

Für die taxonomiefähigen Tätigkeiten ergibt sich für den Zähler der Betrag von 2,1 Mio. Euro oder ein taxonomiefähiger Anteil von 11,24 %. Sie erfüllen nicht die technischen Bewertungskriterien, daher ist der Anteil der taxonomiekonformen Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen 0,0 %.

MEDICLIN hat durch eindeutig zuweisbare Konten sichergestellt, dass weder Umsatzerlöse noch CapEx oder OpEx mehr als einmal berücksichtigt werden.

KENNZAHLEN ZUR EU-TAXONOMIE

Meldebogen: Umsatzanteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

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Wirtschaftstätigkeiten
Codes Absoluter Umsatz Umsatzanteil
in € in %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0 0,0
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 0,0
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - 0 0,0
Total (A.1 + A.2) - 0 0,0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) - 748.754.129 100,0
Total (A + B) - 748.754.129 100,0
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Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biodiversität und Ökosysteme
J;N;N/​EL J;N;N/​EL J;N;N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Kreislaufwirtschaft Umweltverschmutzung Biodiversität und Ökosysteme
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten
Mindestschutz Taxonomie-konformer oder Taxonomiefähiger Umsatz Anteil, Jahr N-1 Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten)
J/​N in % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 E
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0,0
Total (A.1 + A.2) 0,0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Kategorie (Übergangstätigkeiten)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
davon ermöglichende Tätigkeiten (E)
davon Übergangstätigkeiten (T) T
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)

Capex Anteil/​Gesamt-Capex

scrollen
in % Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 0
CCA 0 0
WTR 0 0
CE 0 0
PPC 0 0
BIO 0 0

Meldebogen: CapEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Codes Absoluter CapEx Anteil CapEx
in € in %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0 0,00
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 0,00
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0 0,00
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 1.746.639 2,16
7.1 Neubau CCM 7.1 CE 3.1 8.910.848 11,00
7.2 Renovierung von Gebäuden CCM 7.2 CE 3.2 2.237.944 2,76
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten CCM 7.3 1.595.901 1,97
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) CCM 7.4 8.482 0,01
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden CCM 7.5 583.844 0,72
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - 15.083.658 18,62
Total (A.1 + A.2) - 15.083.658 18,62
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) - 65.939.189 81,38
Total (A + B) - 81.022.846 100,00
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
7.1 Neubau EL N/​EL N/​EL
7.2 Renovierung von Gebäuden EL N/​EL N/​EL
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten EL N/​EL N/​EL
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) EL N/​EL N/​EL
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - - -
Total (A.1 + A.2) - - -
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biodiversität und Ökosysteme
J;N;N/​EL J;N;N/​EL J;N;N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
7.1 Neubau N/​EL N/​EL N/​EL
7.2 Renovierung von Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten N/​EL N/​EL N/​EL
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) N/​EL N/​EL N/​EL
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - - -
Total (A.1 + A.2) - - -
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.2 Renovierung von Gebäuden
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Kreislaufwirtschaft Umweltverschmutzung Biodiversität und Ökosysteme
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.2 Renovierung von Gebäuden
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Mindestschutz Taxonomiekonformer oder taxonomiefähiger CapEx-Anteil Jahr N-1 Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten)
J/​N in % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 E
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 0,2
7.1 Neubau 0
7.2 Renovierung von Gebäuden 0
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 10,6
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) 33,5
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden 0,1
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 44,5
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Kategorie (Übergangstätigkeiten)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
davon ermöglichende Tätigkeiten (E)
davon Übergangstätigkeiten (T) T
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.2 Renovierung von Gebäuden
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auch zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)

Capex Anteil/​Gesamt-Capex

scrollen
in % Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 15.083.658
CCA 0 0
WTR 0 0
CE 0 11.148.792
PPC 0 0
BIO 0 0

Meldebogen: OpEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2024

scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Codes Absoluter OpEx Anteil OpEx
in € in %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0 0,00
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 0,00
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0 0,00
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen CCM 4.30 412.892 2,20
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 103.474 0,55
7.2 Renovierung bestehender Gebäude CCM 7.2 CE 3.2 70.155 0,37
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten CCM 7.3 1.478.425 7,87
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden CCM 7.5 46.608 0,25
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - 2.111.555 11,24
Total (A.1 + A.2) - 2.111.555 11,24%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) - 16.680.913 88,76
Total (A + B) - 18.792.467 100,00
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen EL N/​EL N/​EL
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
7.2 Renovierung bestehender Gebäude EL N/​EL N/​EL
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten EL N/​EL N/​EL
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - - -
Total (A.1 + A.2) - - -
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biodiversität und Ökosysteme
J;N;N/​EL J;N;N/​EL J;N;N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen N/​EL N/​EL N/​EL
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
7.2 Renovierung bestehender Gebäude N/​EL N/​EL N/​EL
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten N/​EL N/​EL N/​EL
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) - - -
Total (A.1 + A.2) - - -
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser- und Meeresressourcen
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.2 Renovierung bestehender Gebäude
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten DNSH-Kriterien ("Keine erheblichen Beeinträchtigungen")
Kreislaufwirtschaft Umweltverschmutzung Biodiversität und Ökosysteme
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - - -
davon Übergangstätigkeiten (T) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.2 Renovierung bestehender Gebäude
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Mindestschutz Taxonomiekonformer oder taxonomiefähiger OpEx-Anteil Jahr N-1 Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten)
J/​N in % E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - 0
davon ermöglichende Tätigkeiten (E) - 0 E
davon Übergangstätigkeiten (T) - 0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen 0,1
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.2 Renovierung bestehender Gebäude 0,1
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden 18,0
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 18,2
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten
Kategorie (Übergangstätigkeiten)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
davon ermöglichende Tätigkeiten (E)
davon Übergangstätigkeiten (T) T
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige taxonomiekonforme Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
4.30 Hocheffiziente Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
7.2 Renovierung bestehender Gebäude
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Total (A + B)

Capex Anteil/​Gesamt-Capex

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in % Taxonomiekonform je Ziel Taxonomiefähig je Ziel
CCM 0 2.111.555
CCA 0 0
WTR 0 0
CE 0 70.155
PPC 0 0
BIO 0 0

Weitere Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit Kernenergie und fossilem Gas

Aufgrund der Änderung der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 in Bezug auf Wirtschaftstätigkeiten in bestimmten Energiesektoren und der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2178 in Bezug auf besondere Offenlegungspflichten für diese Wirtschaftstätigkeiten sind folgende, in Artikel 8 Absatz 6 und 7 genannte Angaben für jeden anwendbaren wichtigsten Leistungsindikator (KPI) in einem Meldebogen offenzulegen.

Meldebogen 1: Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas

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Zeile Tätigkeiten im Bereich Kernenergie JA/​NEIN
1. Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. NEIN
2. Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Technologien tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. NEIN
3. Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. NEIN
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Zeile Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas JA/​NEIN
4. Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. NEIN
5. Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. JA
6. Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/​Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. NEIN

Meldebogen 2: Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (Nenner) (OpEx)

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Zeile Wirtschaftstätigkeit Betrag Prozentsatz
1. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
2. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
3. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
4. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
5. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx 0,4 Mio. Euro 2,2 %
6. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
7. Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des KPI OpEx 0 Euro 0,0 %
8. KPI OpEx insgesamt 18,79 Mio. Euro 100,0 %

Meldebogen 3: Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (Zähler) (OpEx)

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Zeile Wirtschaftstätigkeit Betrag Prozentsatz
1. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx k. A. k. A.
2. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx k. A. k. A.
3. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx k. A. k. A.
4. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx k. A. k. A.
5. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx 0,4 Mio. Euro 2,2 %
6. Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Zähler des KPI OpEx k. A. k. A.
7. Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des KPI OpEx 0 Euro 0,0 %
8. Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des KPI OpEx 0 Euro 0,0 %

Meldebogen 4: Taxonomiefähige, aber nicht taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (OpEx)

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Zeile Wirtschaftstätigkeit Betrag Prozentsatz
1. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
2. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
3. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
4. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
5. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx 0,4 Mio. Euro 2,2 %
6. Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 im Nenner des KPI OpEx k. A. k. A.
7. Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiefähiger, aber nicht taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des KPI OpEx 1,7 Mio. Euro 9,0 %
8. Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des KPI OpEx 2,1 Mio. Euro 11,2 %

Meldebogen 5: Nicht taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten (OpEx)

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Zeile Wirtschaftstätigkeit Betrag Prozentsatz
1. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
2. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
3. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
4. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
5. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
6. Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des OpEx k. A. k. A.
7. Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter nicht taxonomiefähiger Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des OpEx 16,7 Mio. Euro 88,8 %
8. Gesamtbetrag und -anteil der nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des OpEx 16,7 Mio. Euro 88,8 %

Klimawandel

GESAMTENERGIEVERBRAUCH in MWh

104.921,62

ANTEIL FOSSILER ENERGIE in %

88,86

ANTEIL ERNEUERBARER ENERGIE in %

11,14

ANTEIL KERNKRAFT in %

0,27

GESAMTE CO 2 -EMISSIONEN in t CO 2 e

125.025,97

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung legen wir gemäß dem ESRS E1-Standard umfassend dar, wie wir mit den Risiken und Chancen des Klimawandels umgehen.

Wir analysieren die Auswirkungen klimabezogener Risiken und Chancen auf unser Geschäft und zeigen auf, welche Maßnahmen wir ergreifen, um diesen zu begegnen. Ein zentraler Bestandteil unserer Berichterstattung ist die Offenlegung unserer Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3).

Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein Einblick in unseren Energieverbrauch und den Anteil erneuerbarer Energien in unserem Unternehmen.

Der für Gesundheitsdienstleister mit entsprechend vielen Einrichtungen übliche Energieverbrauch von mehr als 10 Gigawattstunden (GWh) pro Geschäftsjahr macht den Klimawandel zu einem wesentlichen Thema für unser Unternehmen.

ESRS E1 Klimawandel

Bei MEDICLIN erkennen wir die Dringlichkeit, uns an den Klimawandel anzupassen und wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Dazu zählt insbesondere die Reduktion von Treibhausgasemissionen in unserem Betrieb sowie entlang der gesamten Lieferkette (Scope 1, 2 und 3).

Aufgrund des 24-Stunden-Betriebs und hoher Hygiene- und Klimaanforderungen arbeiten unsere Einrichtungen energieintensiv. Großgeräte wie MRT und CT sowie der zunehmende Digitalisierungsgrad erhöhen den Energiebedarf zusätzlich. Unser Energiemanagement dient dazu, die Risiken steigender Energiekosten und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu steuern.

Jede unserer Einrichtungen verfügt über ein eigenes Energie- und Gebäudemanagement. Die verantwortlichen Personen auf Einrichtungsebene berichten an die Regional-Geschäftsführer der Abteilung Bau und Technik, während die Gesamtverantwortung auf oberster Ebene beim Vorstand liegt.

Aufgrund eines jährlichen Energieverbrauchs von über 10 GWh ist MEDICLIN zur Einführung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems verpflichtet. Bis Juli 2025 soll das Energiemanagement entsprechend der ISO 50001 ausgerichtet werden, wobei die Erstzertifizierung im selben Jahr erfolgen soll. Dies stellt eine kontinuierliche Optimierung unserer Energiemanagementprozesse sicher und gewährleistet eine standardisierte Überwachung.

Das Umweltmanagement von MEDICLIN bildet den strategischen Rahmen für unser zukünftiges Nachhaltigkeitskonzept in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Energieeffizienz. Unser Ziel ist es, Umweltbelastungen zu reduzieren und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Gesamtverantwortung liegt beim Vorstand, während die Abteilung Investor Relations und Nachhaltigkeit die strategische Steuerung übernimmt. In der Arbeitsgruppe ESG werden relevante Themen diskutiert und Maßnahmen entwickelt, die anschließend vom Vorstand beschlossen werden. Die praktische Umsetzung erfolgt dezentral durch die technischen Leitungen unserer Gesundheitseinrichtungen, die den Betrieb technischer Anlagen überwachen, den Energieverbrauch steuern und ressourcenschonende Maßnahmen umsetzen.

In diesem Kapitel erläutert MEDICLIN unter anderem:

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welche klimarelevanten Übergangsrisiken im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse identifiziert wurden,

Vorgehen und Maßnahmen in Bezug auf Energieeinsparungen,

Kennzahlen in Bezug auf den Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen.

ESRS 2 IRO-1 MANAGEMENT VON AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse (siehe ESRS 2, Allgemeine Angaben) hat MEDICLIN die für sie wesentlichen IROs identifiziert, die im Zusammenhang mit dem Themenbereich Energie, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel stehen.

Informationen dazu, wie MEDICLIN die wesentlichen klimabedingten Auswirkungen, Risiken und Chancen ermittelt hat, finden sich im Kapitel ESRS 2 Allgemeine Angaben.

ESRS 2 SBM-3 WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN UND IHR ZUSAMMENSPIEL MIT STRATEGIE UND GESCHÄFTSMODELL

Die Informationen zur Erläuterung klimabezogener Risiken sowie zur Resilienz der Strategie und des Geschäftsmodells in Bezug auf den Klimawandel sind in ESRS 2 Allgemeine Angaben enthalten.

Die IROs sowie deren Verortung in der Wertschöpfungskette und deren Fristigkeit werden im Kapitel ESRS 2 dargestellt.

E1-1 Übergangsplan für den Klimaschutz

MEDICLIN bekennt sich klar zu den 2015 in Paris vereinbarten Klimazielen. Um zu gewährleisten, dass unsere Strategie auf Dauer einen ausreichenden Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C leistet, setzte MEDICLIN bereits in den vergangenen Jahren verschiedene energetische Projekte um, um die CO 2 -Emissionen zu reduzieren. Ein Übergangsplan soll innerhalb der nächsten drei Jahre erarbeitet werden, wobei festzuhalten ist, dass der Übergangsplan kein starres, sondern ein dynamisches Instrument ist.

Im Rahmen der Entwicklung des Übergangsplans, aber auch der Ausweitung und Vertiefung der Treibhausgasbilanzierung ermitteln wir wesentliche Dekarbonisierungshebel, mittels derer wir unsere CO 2 -Emissionen deutlich senken wollen.

Dabei haben wir auf Basis von Energieaudits in den vergangenen Jahren bereits folgende Hebel für die Dekarbonisierung unserer einiger (Scope 1 und 2) identifiziert:

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Eigene Erzeugung von Strom und Wärme

Energiebezug aus erneuerbaren Quellen

Senkung des Energieverbrauchs /​ Steigerung der Energieeffizienz

Insbesondere zur Senkung des Energieverbrauchs /​ Steigerung der Energieeffizienz wurden bereits in der Vergangenheit Maßnahmenpläne abgeleitet. Siehe Abschnitt E1-3 Maßnahmen und Mittel. Die Maßnahmen zur Dekarbonisierung im Rahmen des Übergangsplans werden noch entwickelt.

Auch die konkreten Reduktionsziele der MEDICLIN werden im Rahmen der Erstellung des Übergangsplans neu entwickelt.

MEDICLIN berichtet zudem seit 2021 Umsätze, Investitionen und Finanzmittel gemäß der EU-Taxonomie und erfüllt damit auch die Taxonomie-Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) im geforderten Umfang.

Die derzeit in Ausarbeitung befindliche Nachhaltigkeitsstrategie inklusive Übergangsplan wird eine wesentliche Grundlage der allgemeinen Geschäftsstrategie und Finanzplanung von MEDICLIN sowie der Entscheidungsfindung im Vorstand.

Über die Entwicklung des Übergangsplans für den Klimaschutz sowie die erzielten Fortschritte wird im Rahmen der Nachhaltigkeitserklärung zukünftig regelmäßig berichtet.

E1-2 KONZEPTE IM ZUSAMMENHANG MIT DEM KLIMASCHUTZ UND DER ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL

MEDICLIN bekennt sich zu ökologischer Verantwortung und arbeitet aktiv daran, die Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeit kontinuierlich zu reduzieren. Derzeit gibt es keine Richtlinien und kein ganzheitliches Konzept im Zusammenhang mit dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel und Energie. Diese befinden sich im Rahmen der Erarbeitung eines Übergangsplans in der Entwicklung. Ziel ist es diesen in den nächsten 36 Monaten fertigzustellen. Dennoch gibt es bereits einige Ansätze und damit zusammenhängende Maßnahmen die auf ein ganzheitliches Konzept hinarbeiten.

Im Jahr 2025 wird weiter an der Finalisierung von Konzepten zu den Themen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Energie gearbeitet.

E1-3 MASSNAHMEN UND MITTEL

Bereits im Jahr 2024 wurden Maßnahmen umgesetzt, jedoch ohne eine spezifische Bewertung ihrer Wirksamkeit in den Bereichen Klimaschutz, Energie und Anpassung an den Klimawandel. Für 2025 sind weitere Maßnahmen geplant und budgetiert, während die Berechnung der Einsparpotenziale noch aussteht und im Rahmen der Ausarbeitung des Übergangsplans erfolgen wird, sodass die Ergebnisse in die weitere Planung einfließen können. Im Folgenden sind ausgewählte Maßnahmen aufgeführt.

Energie

Senkung des Energieverbrauchs /​ Steigerung der Energieeffizienz an den eigenen Standorten

Die Reduzierung des Energieverbrauchs im Betrieb der Klinikstandorte ist ein wesentlicher Dekarbonisierungshebel. Hier setzen wir unter anderem durch den Tausch von Bestandsleuchten auf LED an. Hierfür wurde beispielsweise 2024 in den MEDILCIN Bosenberg-Kliniken 30.000 Euro, in der MEDICLIN Klinik auf der Lindenhöhe 30.000 Euro und in der Reha-Klinik Gernsbach 10.000 Euro investiert. Für 2025 sind unter anderem weitere Investitionen von insgesamt ca. 400.000 Euro in die Umrüstung auf LED-Leuchten in der MEDICLIN Albert-Schweitzer-Klinik, der MEDICLIN Klinik am Vogelsang, im MEDICLIN Herzzentrum Lahr und in der Seniorenresidenz Auf dem Bellem geplant. Aktuell können wir noch keine Aussage darüber treffen wieviel Treibhausgase wir mittels dieser Maßnahmen einsparen können. Dies wird im Rahmen der Erstellung des Übergangsplans erfolgen.

Klimaschutz

Förderung der E-Mobilität

Durch die Förderung von E-Mobilität wollen wir einen Beitrag zur Senkung des Treibhausgasaustoß im Verkehrssektor leisten. Sowohl die An- und Abreise von Patient:innen als auch die An- und Abreise unserer Mitarbeitenden fallen unter die Scope 3 Emissionen der MEDICLIN. Um hier einen Beitrag zu leisten planen wir beispielsweise für 2025 jeweils in den Bosenberg-Kliniken und der Hahnberg-Klinik für ca 20.000€ E-Ladestationen für E-Bikes zu bauen. Wir planen diese Maßnahme in den nächsten drei Jahren noch um E-Lademöglichkeiten für E-Autos auszuweiten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen werden wir anhand des verbrauchten Stroms messen. Aktuell können wir noch keine Aussage darüber treffen wieviel Treibhausgase wir mittels dieser Maßnahmen einsparen können. Dies wird im Rahmen der Erstellung des Übergangsplans erfolgen.

Anpassung an den Klimawandel

Hitze- und Sonnenschutz

Im Rahmen des Klimawandels werden die Temperaturen in Deutschland steigen. Dadurch gewinnt das Thema Hitze- und Sonnenschutz zunehmend an Bedeutung. Um unsere Einrichtungen daran anzupassen planen wir beispielsweise 2025 in der Kraichgau-Klinik in ein Hitzschutz-Glasdach für das Schwimmbad und den Sportraum zu investieren. Für diese Maßnahme wurde 95.000 Euro budgetiert. Auch in der Seniorenresidenz Herrmann-Schall-Haus planen wir in 2025 Maßnahmen für den Sonnenschutz durchzuführen. Hierfür sind 20.000€ veranschlagt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen werden wir anhand der Temperaturspitzen in den betroffenen Räumen und den Rückmeldungen der betroffenen Personen überwachen.

E1-4 ZIELE

Derzeit verfügt MEDICLIN noch nicht über messbare, ergebnisorientierte und zeitgebundene Ziele, die als Steuerungsinstrument für die wesentlichen Auswirkungen in Bezug auf Anpassung an den Klimawandel, Klimaschutz und Energie in Betracht kommen. Aktuell ist geplant, dass MEDICLIN ihre Ziele zur Dekarbonisierung im Rahmen der Erarbeitung eines Übergangsplans in den kommenden drei Jahren formuliert.

Die Reduktion der Treibhausgasemissionen und damit die Wirksamkeit der Maßnahmen soll zukünftig anhand der jährlichen Treibhausgasbilanz bewertet werden, wobei sämtliche Emissionsquellen von MEDICLIN erfasst werden. Die Emissionen werden nach den international anerkannten Standards des Greenhouse Gas Protocols in drei Kategorien unterteilt: Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen Anlagen und Fahrzeugen. Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie. Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, beispielsweise aus Lieferketten und Geschäftsreisen. Die Fortschrittsmessung beginnt ab dem Jahr 2024 (Basisjahr). Die jährlichen Analysen ermöglichen es MEDICLIN, Trends frühzeitig zu erkennen, Maßnahmen zu optimieren und die Klimastrategie kontinuierlich weiterzuentwickeln.

E1-5 ENERGIEVERBRAUCH UND ENERGIEMIX

Energieintensität

Die Geschäftstätigkeit der MEDICLIN konzentriert sich auf den Betrieb von Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen (NACE-Code Q: Gesundheits- und Sozialwesen). MEDICLIN wird daher nicht mit Aktivitäten aus klimaintensiven Sektoren in Verbindung gebracht.

Beschreibung der Ermittlung der Energieverbrauchs-Kennzahlen

Die Energieverbrauchsdaten liegen der zentralen Abteilung Energiemanagement vor. Hier werden die Daten geprüft, weiterverarbeitet und an einen externen Dienstleister zur Ermittlung der Energieverbrauchskennzahlen weitergeleitet. Der externe Dienstleister führt die Qualitätssicherung durch und plausibilisiert die Kennzahlen. Die Kennzahlen werden nicht von einem Dienstleister validiert. Die Energieverbrauchsdaten werden nach Erstellen der Auswertung durch den externen Sachverständigen nochmals durch die Abteilung Energiemanagement geprüft. Die Energieverbrauchsdaten der Kliniken basieren auf den aktuellen Abrechnungen des Geschäftsjahres. Energieverbräuche von außerklinischen Liegenschaften welche von den jeweiligen Standorten für operative Zwecke angemietet werden (z. B. Medizinische Versorgungszentren), werden auf Basis der Verbrauchsdaten der Vorjahresabrechnungen ermittelt. Die aktuellen Verbrauchsdaten des Geschäftsjahres liegen zum Erstellungszeitpunkt dieses Berichts noch nicht vor. Aus Vereinfachungsgründen wird davon ausgegangen, dass der Jahresverbrauch des aktuellen Geschäftsjahres dem Jahresverbrauch eines der beiden letzten Vorjahre, je nach Vorliegen der aktuellsten Abrechnung mit Verbrauchsdaten, entspricht. Dies gilt für die Energieverbräuche der MVZ-Außenliegenschaften und sonstigen Liegenschaften, welche die jeweiligen Standorte angemietet haben. Medizinische Gase (Narkosegase und Beatmungsgase) sind ebenso Treibhausgase und fließen in die Emissionsberechnungen unter den Scope-1-Werten mit ein. Die Verbräuche an medizinischen Gasen werden zentral bei der Abteilung Einkauf abgefragt.

Energieverbrauch und Energiemix

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in MWh 2024 2023
Gesamtverbrauch fossiler Energie 93.231,39 k. A.
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch in % 88,86 k. A.
Verbrauch aus nuklearen Quellen 286,93 k. A.
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch in % 0,27 k. A.
Brennstoffverbrauch aus erneuerbaren Quellen, einschließlich Biomasse, Biokraftstoffe, Biogas, Wasserstoff usw. 243,32 k. A.
Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen 11.381,71 k. A.
Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt 65,20 k. A.
Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie 11.690,23 k. A.
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch in % 11,14 k. A.
Gesamtenergieverbrauch 104.921,62 k. A.

Im Geschäftsjahr 2024 hat MEDICLIN 28.467,88 MWh nicht erneuerbare Energie und 65,20 MWh Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt.

E1-6 THG-BRUTTOEMISSIONEN DER KATEGORIEN SCOPE 1, 2 UND 3 SOWIE THG-GESAMTEMISSIONEN

Beschreibung der Ermittlung der Scope 1 und 2-Emissionen

Die Ermittlung der Scope 1 und 2 Emissionen basiert aus der weiter oben beschriebenen jährlichen Ermittlung der Energieverbrauchsdaten. Diese werden vom externen Dienstleister genutzt um die jährlichen Scope 1 und 2 Emissionen anhand von CO 2 -Emissionsfaktoren zu ermitteln. Dabei wurden im Wesentlichen die von den Energieversorgern angegebenen Emissionsfaktoren für die marktbezogenen Werte beziehungsweise der Emissionsfaktor gemäß Energieträgermix Deutschland 2023 (Quelle: BDEW) für die standortbasierten Emissionswerte verwendet. Es gelten die gleichen Kontroll- und Überprüfungsmechanismen wie bei den Energieverbrauchsdaten.

Beschreibung der Ermittlung der Scope-3-Emissionen

Die MEDICLIN veröffentlicht erstmals ihre Scope-3-Emissionen und setzt damit ein klares Zeichen für Transparenz und Nachhaltigkeit. Grundlage für diese Berichterstattung war eine umfassende Bestandsaufnahme sowie eine detaillierte Prozessanalyse, um die indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette systematisch zu erfassen.

Die Ermittlung der Grunddaten erfolgt durch die Abteilung Investor Relations und Nachhaltigkeit. Da nicht für alle Bereiche exakte Messwerte vorliegen, basieren einzelne Angaben auf fundierten Annahmen. Um eine hohe Datenqualität sicherzustellen, werden diese durch einen externen Dienstleister aggregiert. Die externe Stelle ist zudem für die Berechnung der CO 2 -Emissionen sowie für die Qualitätssicherung der ermittelten Werte verantwortlich. Zur Berechnung der Emissionswerte wurden zum Großteil Emissionsfaktoren aus der Datenbank der KlimAktiv Consulting GmbH verwendet.

Die Annahmen je Scope-3 Unterkategorie werden nachfolgend tabellarisch dargestellt:

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Scope 3 Unterkategorie Berechnungsmethode und Annahmen
3.1 Eingekaufte Güter und Dienstleistungen Spend-based-Ansatz:. Die Emissionen werden anhand des Warenwertes pro Gütergruppe anhand von pauschalen CO 2 -Emissionsfaktoren ermittelt.
3.2 Kapitalgüter Spend-based-Ansatz: Die Emissionen werden anhand des Eurowertes der Kapitalgüter mit Hilfe von pauschalen CO 2 -Emissionsfaktoren ermittelt.
3.3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) Average-data-Ansatz: Emissionswerte werden aus übermittelten Energieverbrauchswerten durch einen sachverständigen Dritten anhand von CO 2 -Emissionsfaktoren berechnet.
3.4 Transport und Verteilung (vorgelagert) 3.4.1 Emissionen für den Transport und Verteilung von Waren und Verbrauchsmaterialien
Spend-based-Ansatz: Der anteilige Wert der Transport- und Frachtkosten am Materialaufwand wird anhand eines prozentualen Faktors berechnet. Der prozentuale Faktor wird aus der Studie "Der Anteil von Transportkosten am Produktwert transportierter Güter" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr entnommen.
3.4.2 Patientenlogistik (An- und Abreise)
Distance-based-Ansatz: Die Emissionen der Patientenlogistik werden auf Basis der Transportmittel (Pkw/​Krankenwagen oder Helikopter) sowie der stationären und ambulanten Patientenfallzahlen berechnet. Dabei erfolgt die Berechnung gemäß der Bilanzierungsvorlage des Klimeg-Rechners unter Berücksichtigung der jeweiligen Einzugsraumstatistiken der Kliniken. Für Einrichtungen ohne spezifische Daten wird eine Durchschnittsverteilung herangezogen, um eine realistische Emissionsabschätzung zu gewährleisten. Für die Seniorenresidenzen wurde von einem Einzugsgebiet von 50 km ausgegangen. Hier wurde pro Bewohner:in und Jahr eine Anreise und eine Abreise berechnet. Helikoptertransporte werden separat erfasst und in die Bilanzierung integriert. 1
3.5 Abfall Average-data-Ansatz: Emissionswerte werden aus dem externen Abfallgutachten anhand von CO 2 -Emissionsfaktoren berechnet.
3.6 Geschäftsreisen Spend-based-Ansatz: Zu Dienstreisen der Mitarbeitenden liegen für MEDICLIN AG die Daten in nicht elektronisch konsolidierter Form vor. Es gibt aktuell noch keine digitalen Übersichten oder Analysemöglichkeiten über gebuchte Dienstreisen, aus denen sich CO 2 -Werte für den zurückgelegten Reiseweg (Flug, Auto, Bahn) ableiten lassen. Aus diesem Grund wird für die Aufschlüsselung der Daten die prozentuale Verteilung auf Ebene der Konzernobergesellschaft verwendet. Unser Mutterunternehmen erfasst einen Teil der Reisedaten mittels eines Reisetools (Atlatos). Die daraus resultierende prozentuale Verteilung wird von BFE verwendet um die Reisekosten von MEDICLIN ebenfalls den einzelnen Kategorien zuzuordnen.
3.7 Pendelnde Arbeitnehmer Distance-based-Ansatz: Emissionen wurden anhand einer Mitarbeiterbefragung auf Ebene der Konzernobergesellschaft zu benutzten Verkehrsmitteln und zur Anzahl der Arbeitstage, an denen zur Arbeit gependelt wird, skaliert. Je Verkehrsmittel und zugehöriger Mitarbeitergruppe wurden andere CO 2 -Emissionsfaktoren zur Umrechnung angewandt.
3.8 Angemietete Sachanlagen Rund 94 % der angemieteten Sachanlagen sind bereits in Scope 1 und 2 enthalten. Kleinere Wohnungen für welche keine Daten vorhanden waren wurden nicht berücksichtigt Für die verbleibenden 3,5 % wurden die Emissionen aus Nebenkostenabrechnungen berechnet, die vollständig vorliegen.
3.9 Transport und Verteilung (nachgelagert) Spend-based-Ansatz: Bei MEDICLIN fallen in diesem Bereich nur Portokosten für ausgehende Lieferungen des regulären Betriebs an. Diese werden auf die Konten Porto-/​Frachtkosten gebucht. Die Emissionen werden anhand von pauschalen Umrechnungsfaktoren je Euro Porto-/​Frachtkosten berechnet.
3.13 Vermietete Sachanlagen Rund 94 % der vermieteten Sachanlagen sind bereits in Scope 1 und 2 enthalten. Kleinere Wohnungen für welche keine Daten vorhanden waren wurden nicht berücksichtigt
3.15 Investitionen Spend-based-Ansatz: Hierunter fallen Unternehmensbeteiligungen und angelegte Festgelder sowie verzinste Girokonten. Die Unternehmensbeteiligungen werden anhand von pauschalen Umrechnungsfaktoren je Euro Beteiligungs-Buchwert berechnet. Die Emissionen für angelegte Festgelder und verzinste Girokonten werden anhand des Anlageportfolios zum Jahresultimo mit pauschalen CO 2 -Emissionen je angelegtem Euro umgerechnet. Analog wurden die Emissionen für die in Pensionsfonds angelegten Summen berechnet.

1 Quelle: https:/​/​klimeg.de/​rechner-co2-bilanzierung/​ Internetquelle ungeprüft

Da MEDICLIN als reines Dienstleistungsunternehmen agiert und keine eigenen Produkte produziert und verkauft entfallen die Kategorien 3.10 Verarbeitung verkaufter Produkte, 3.11 Nutzung verkaufter Produkte und 3.12 Entsorgung verkaufter Produkte. Ebenfalls entfällt die Kategorie 3.14 Franchise, da die für MEDICLIN ebenfalls nicht zutreffend ist.

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in t CO 2 e Rückblickend Etappenziele und Zieljahre
Basisjahr Vergleich N % N/​N-1 2025 2030
Scope 1
Scope-1- THG- Bruttoemissionen k. A. k. A. 16.387,37 k. A. k. A. k. A.
Prozentsatz der Scope-1-Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen in % k. A. k. A. 0,00 k. A. k. A. k. A.
Scope 2
Standortbezogene Scope-2- THG-Bruttoemissionen k. A. k. A. 6.550,62 k. A. k. A. k. A.
Marktbezogene Scope-2- THG-Bruttoemissionen k. A. k. A. 9.986,22 k. A. k. A. k. A.
Scope 3
Gesamte indirekte (Scope-3-) THG-Bruttoemissionen k. A. k. A. 98.652,38 k. A. k. A. k. A.
1 Erworbene Waren und Dienstleistungen k. A. k. A. 35.615,46 k. A. k. A. k. A.
2 Investitionsgüter k. A. k. A. 18.976,28 k. A. k. A. k. A.
3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) k. A. k. A. 6.354,73 k. A. k. A. k. A.
4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb k. A. k. A. 15.991,94 k. A. k. A. k. A.
5 Abfallaufkommen in Betrieben k. A. k. A. 4.831,65 k. A. k. A. k. A.
6 Geschäftsreisen k. A. k. A. 1.311,91 k. A. k. A. k. A.
7 Pendelnde Arbeitnehmende k. A. k. A. 8.955,40 k. A. k. A. k. A.
8 Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter k. A. k. A. 0 k. A. k. A. k. A.
9 Nachgelagerter Transport k. A. k. A. 353,76 k. A. k. A. k. A.
10 Verarbeitung verkaufter Produkte k. A. k. A. Nicht relevant k. A. k. A. k. A.
11 Verwendung verkaufter Produkte k. A. k. A. Nicht relevant k. A. k. A. k. A.
12 Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer k. A. k. A. Nicht relevant k. A. k. A. k. A.
13 Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter k. A. k. A. 0 k. A. k. A. k. A.
14 Franchises k. A. k. A. Nicht relevant k. A. k. A. k. A.
15 Invesitionen k. A. k. A. 6.261,25 k. A. k. A. k. A.
THG-Emissionen insgesamt
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) k. A. k. A. 121.590,37 k. A. k. A. k. A.
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) k. A. k. A. 125.025,97 k. A. k. A. k. A.
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in t CO 2 e Etappenziele und Zieljahre
(2050) Jährlich % des Ziels /​ Basisjahr
Scope 1
Scope-1- THG- Bruttoemissionen k. A. k. A.
Prozentsatz der Scope-1-Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen in % k. A. k. A.
Scope 2
Standortbezogene Scope-2- THG-Bruttoemissionen k. A. k. A.
Marktbezogene Scope-2- THG-Bruttoemissionen k. A. k. A.
Scope 3
Gesamte indirekte (Scope-3-) THG-Bruttoemissionen k. A. k. A.
1 Erworbene Waren und Dienstleistungen k. A. k. A.
2 Investitionsgüter k. A. k. A.
3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) k. A. k. A.
4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb k. A. k. A.
5 Abfallaufkommen in Betrieben k. A. k. A.
6 Geschäftsreisen k. A. k. A.
7 Pendelnde Arbeitnehmende k. A. k. A.
8 Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter k. A. k. A.
9 Nachgelagerter Transport k. A. k. A.
10 Verarbeitung verkaufter Produkte k. A. k. A.
11 Verwendung verkaufter Produkte k. A. k. A.
12 Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer k. A. k. A.
13 Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter k. A. k. A.
14 Franchises k. A. k. A.
15 Invesitionen k. A. k. A.
THG-Emissionen insgesamt
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) k. A. k. A.
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) k. A.

Weitere Angaben

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in t CO 2 e
Prozentsatz der vertraglichen Instrumente, Scope-2-THG-Emissionen 0,00
Prozentsatz der marktbasierten Scope-2-THG-Emissionen in Verbindung mit gekauftem Strom, der mit Instrumenten gebündelt ist in % 0,00
Prozentsatz der vertraglichen Instrumente, die für den Verkauf und Kauf von Energie verwendet werden, gebündelt mit Attributen zur Energieerzeugung in Bezug auf Scope 2 THG-Emissionen in % 0,00
Prozentsatz der vertraglichen Instrumente, die für den Verkauf und Kauf von ungebündelten Energieattributansprüchen in Bezug auf Scope-2-THG-Emissionen verwendet werden in % 0,00
Biogene CO 2 -Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse, die nicht in Scope-2-THG-Emissionen enthalten sind 1.758,14
Biogene CO 2 -Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse, die in der Wertschöpfungskette entstehen und nicht in den THG-Emissionen von Scope 3 enthalten sind 0,00
Biogene CO 2 -Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse getrennt von den Scope-1-Treibhausgasemissionen 54,81

Der prozentuale Anteil der TH-Scope-3-Emissionen, berechnet anhand von Primärdaten beträgt 1,12 %.

In den Scope 1 und 2 Kennzahlen trennen die angewandten Emissionsfaktoren die biogenen CO 2 -Emissionen von den restlichen THG-Emissionen und geben beide voneinander getrennt aus. In Scope 3 trennen die angewandten Emissionsfaktoren die biogenen CO 2 -Emissionen nicht von den restlichen THG-Emissionen.

Alle THG-Emissionen (Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas sowie fluorierte Treibhausgase) werden zusammengefasst als CO 2 -Äquivalente (CO 2 e) angegeben.

Da MEDICLIN weder Geschäftssegmente hat, noch in anderen Ländern als in Deutschland tätig ist, werden die oben genannten Kennzahlen nicht nach diesen Kriterien aufgeschlüsselt dargestellt.

Treibhausgasintensität auf der Grundlage der Nettoumsatzerlöse

THG-Intensität je Nettoeinnahme

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t CO 2 e/​Euro Vergleich N % N/​N-1
THG-Gesamtemissionen (standortbezogen) pro Nettoerlös k. A. 0,00016 k. A.
THG-Gesamtemissionen (marktbezogen) pro Nettoerlös k. A. 0,00017 k. A.
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in Euro
Nettoeinnahmen, die zur Berechnung der Treibhausgasintensität verwendet werden 748.754.129,23
Nettoeinnahmen (sonstige) 0,00
Gesamtnettoeinnahmen (im Abschluss) 748.754.129,23

Die Nettoumsatzerlöse entsprechen den Umsatzerlösen des Konzerns der MEDICLIN AG per Jahresultimo des Geschäftsjahres. Die sonstigen Nettoumsatzerlöse entsprechen den Sonstigen Erträgen des Konzerns der MEDICLIN AG per Jahresultimo des Geschäftsjahres. Die Nettogesamterlöse ergeben sich aus der Summe der zuvor genannten Positionen. Die standort- und marktbezogenen THG-Gesamtemissionen pro Nettoerlös ergeben sich aus einer Division der jeweils standort- und marktbezogenen THG-Emissionen insgesamt mit den Nettogesamterlösen. Die Messung der Kennzahl wurde nicht von einer externen Stelle validiert.

E1-7 ENTNAHME VON TREIBHAUSGASEN UND PROJEKTE ZUR VERRINGERUNG VON TREIBHAUSGASEN, FINANZIERT ÜBER CO 2 -GUTSCHRIFTEN

MEDICLIN nimmt derzeit keine Kompensation mittels CO 2 -Gutschriften vor. Falls dies zukünftig der Fall ist, wird dies in der Nachhaltigkeitsberichterstattung dargelegt.

E1-8 INTERNE CO 2 -BEPREISUNG

MEDICLIN wendet derzeit keine internen CO 2 -Bepreisungssysteme an. Falls dies zukünftig im Rahmen von Investitionsplanungen geschieht, wird dies in der Nachhaltigkeitsberichterstattung dargelegt.

Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

GESAMTMENGE ABFALL in t

6.103,16

RECYCELTE ABFÄLLE in %

21,9

RECYCLING GEFÄHRLICHER ABFALL in t

15,09

RECYCLING NICHT GEFÄHRLICHER ABFALL in t

1.324,24

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung legen wir gemäß dem ESRS E5-Standard umfassend dar, wie wir mit den Risiken und Chancen im Bereich der Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft umgehen.

Wir analysieren die Auswirkungen unseres Ressourcenverbrauchs auf Umwelt und Geschäftstätigkeit und zeigen auf, welche Maßnahmen wir ergreifen, um unsere Abfälle zu reduzieren. Ein zentraler Bestandteil unserer Berichterstattung ist die Offenlegung unseres Abfallaufkommens, einschließlich des Anteils recycelter und wiederverwendeter Rohstoffe.

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für MEDICLIN unter anderem, die Transportwege zu optimieren und die Abfallmengen an Nahrungsmitteln und Verpackungsmaterialien zu minimieren.

Die Versorgung von Patient:innen verursacht gezwungenermaßen eine gewisse Menge an Abfall. Mit über 6.000 t Abfall im Jahr 2024 zählt dieses Thema zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen unseres Unternehmens.

ESRS E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Das Gesundheitswesen erfordert aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben und hoher Hygieneanforderungen einen erheblichen Ressourcenverbrauch, der die Umwelt belastet. Für einen großen Dienstleister im Gesundheitswesen mit Versorgungsauftrag und 24-Stunden-Betrieb kommen weitere ressourcenintensive Prozesse hinzu, die unvermeidlich sind. Trotz dieser Herausforderungen arbeitet MEDICLIN daran, die Möglichkeiten und Spielräume für ressourcenschonenderes Wirtschaften konzernweit und schrittweise zu erweitern.

In diesem Kapitel erläutert MEDICLIN unter anderem:

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die negativen Auswirkungen und Risiken im Zusammenhang mit Ressourcen und Kreislaufwirtschaft, die sich aus dem Geschäftsmodell ergeben,

Konzepte im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft,

Ziele und Maßnahmen hinsichtlich Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft,

die wichtigsten Ressourcenzuflüsse und Abfallarten.

ESRS 2 IRO-1 MANAGEMENT DER AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse ESRS 2 Allgemeine Angaben hat MEDICLIN die für sich wesentlichen IROs identifiziert, die im Zusammenhang mit dem Themenbereich Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft stehen.

ESRS 2 SBM-3 AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN IM ZUSAMMENHANG MIT RESSOURCEN NUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Die IROs sowie deren Verortung in der Wertschöpfungskette und deren Fristigkeit werden im Kapitel ESRS 2 dargestellt.

Impact bezogen auf Ressourcenverbrauch im eigenen Betrieb und in der vorgelagerten Wertschöpfungskette

MEDICLIN hat durch ihren Ressourcenverbrauch negative, tatsächliche Auswirkungen auf die Umwelt. Aufgrund der strengen Hygieneanforderungen im Gesundheitswesen verwendet MEDICLIN oft sterile Instrumente und Einwegmaterialien, was zu einem hohen Ressourcenverbrauch führt. Außerdem bezieht MEDICLIN Produkte (u. a. Arzneimittel, Chemikalien, landwirtschaftliche Produkte, medizinische Geräte, Instrumente, Krankenhausausrüstung, aber auch Lebensmittel für die Verpflegung der Mitarbeitenden und Patient:innen), deren Produktion einen sehr hohen Ressourcenverbrauch mit sich bringt. Dadurch trägt MEDICLIN indirekt zum globalen Verbrauch endlicher Ressourcen bei.

Diese Auswirkung steht unmittelbar mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung. MEDICLIN trägt als Gesundheitsdienstleister zum Erhalt von kritischer Infrastruktur und zur Gesundheitsversorgung in Deutschland bei. Der hierfür notwendige Betrieb unserer Einrichtungen führt zu einem hohen und konstanten Ressourcenverbrauch.

Aufgrund des teilweise komplexen technischen Aufwands welcher notwendig wäre, um im Medizinischen Bereich den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, ist es zwar theoretisch möglich diese negativen Auswirkungen zu vermindern, aber aktuell nur schwer umsetzbar.

Die Auswirkung betrifft weite Teile der Umwelt und der Bevölkerung, insbesondere umliegende Gemeinschaften.

MEDICLIN kann aufgrund eigener Aktivitäten Einfluss auf den Impact haben, zum Beispiel über die Sensibilisierung von Mitarbeitenden zum schonenden Umgang mit Ressourcen oder durch die Festlegung von Umweltstandards für Lieferanten.

Impact: Abfälle im eigenen Betrieb

Ein erhöhtes Abfallaufkommen führt zur umfassenden negativen Beeinträchtigung der Umwelt. Der anfallende Abfall in den Klinken besteht zu einem großen Teil aus Wegwerfplastik (z. B. Spritzen, Schläuchen, Schutzkleidung). Zusätzlich fallen bei der Essensversorgung der Patient:innen große Mengen an Lebensmittelabfällen an, die das Abfallaufkommen belasten.

Auch diese Auswirkung steht unmittelbar mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung. Der für die Gesundheitsversorgung notwendige Betrieb unserer Einrichtungen führt zu einem hohen Abfallaufkommen.

Die negative Auswirkung ist nur mit großem Aufwand mittelfristig umkehrbar, allerdings ist ein tragfähiger Ersatz der wegzuwerfenden Produkte nur schwer zu finden (medizinische Produkte) beziehungsweise gibt es nur einen langsamen Prozess der Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen (Lebensmittelabfälle).

Es sind weite Teile der Umwelt sowie der Gesamtbevölkerung betroffen.

MEDICLIN kann aufgrund eigener Aktivitäten Einfluss auf den Impact haben, zum Beispiel durch die Erhöhung der internen Recyclingquote sowie Nutzung von Mehrwegoptionen oder durch die Reduktion von Lebensmittelabfällen im eigenen Betrieb.

Risiko: Kostensteigerung durch erhöhte Entsorgungs-Anforderungen

MEDICLIN sieht sich mit steigenden Kosten durch politische und gesetzliche Vorgaben konfrontiert. Grundsätzlich sind die Regelungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) zum Abfall und zur Müllentsorgung zu befolgen. Sollte MEDICLIN bei einer unsachgemäßen Entsorgung von Abfällen gegen geltendes Abfallrecht verstoßen, kann es zu Strafzahlungen kommen. Zusätzlich können möglicherweise Geldbußen bei Überschreitung/​Missachtung von gesetzlichen Vorgaben anfallen. Da MEDICLIN einen hohen Materialdurchfluss im eigenen Geschäftsbereich hat, würden auch entsprechend hohe Kosten anfallen. Hinzu kommen die stetig erhöhten Strafzahlungen und Bußgelder bei Missachtung.

E5-1 KONZEPTE IM ZUSAMMENHANG MIT RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Der MEDICLIN-Konzern legt großen Wert darauf, Abfälle zu vermeiden und ansonsten so weit wie möglich wiederzuverwerten sowie eine sachgerechte Trennung und Entsorgung sicherzustellen. Derzeit gibt es noch keine vollständigen Konzepte im Zusammenhang mit Ressourcenzuflüssen einschließlich Ressourcennutzung und Abfällen. Diese befinden sich im Rahmen der Erarbeitung eines konzernübergreifenden Abfallmanagements in Entwicklung. Ziel ist es dieses in den nächsten drei Jahren fertigzustellen. Es bestehen bereits einige Konzeptansätze welche auf ein vollständiges Konzept hinarbeiten.

Die Abfallbeauftragten in den Akut-Kliniken sowie die Abfallverantwortlichen an den sonstigen Standorten überwachen die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und schulen neue Mitarbeitende und Auszubildende für den sorgsamen Umgang mit Verbrauchsmaterialien (Abfallvermeidung), die sachgerechte Trennung (Wiederverwertung der Rohstoffe) sowie die richtigen Entsorgungswege für unterschiedliche Abfälle einschließlich Gefahrenstoffen.

Da es in Krankenhäusern nicht zu vermeiden ist, bestimmte Abfälle wie zum Beispiel klinische Abfälle aus Hygienegründen zu verbrennen, zahlt MEDICLIN die gesetzlich vorgegebenen CO 2 -Gebühren, die pro Tonne anfallen. Es ist unser Ziel, wann immer es möglich ist, auf Vermeidung von Abfällen oder Wiederverwertung zu setzen.

Richtlinien-Vorhaben

Der Aufbau einer MEDICLIN, RHÖN-Klinikum und Asklepios übergreifenden Arbeitsgemeinschaft "Abfall" mit dem Ziel der Erreichung eines gemeinsamen Abfallmanagements wird angestrebt. Ein einheitliches Abfallmanagement soll somit konzernweit und idealerweise MEDICLIN, RHÖN-Klinikum und Asklepios übergreifend eingeführt werden. Ziel ist es, in 12 bis 36 Monaten das System aufzustellen und mit der Einführung zu starten. Momentan werden erstmals konzernweit Daten erhoben, die für dieses Vorhaben die nötige Fakten- und Informationsbasis schaffen. Durch Prozessstandardisierungen im Rahmen eines einheitlichen Abfallmanagements wollen wir Synergieeffekte heben und Insuffizienzen abbauen. Dies soll mittel- bis langfristig auch zu einer Einsparung von Abfallmengen beitragen, wobei eine Bezifferung der Effekte aktuell noch nicht verlässlich möglich ist.

Lebensmittelabfälle

Den Abfall von Lebensmitteln so weit wie möglich zu reduzieren, ist ein dauerhaftes Anliegen. Durch ein einheitliches Bestellsystem, in dem von der Klinik die geplante Patientenanzahl pro Tag eingegeben wird und die entsprechenden Portionsgrößen hinterlegt sind, können die Betriebsstätten sehr gezielt und damit ressourcenschonend einkaufen, so dass Fehl- und große Übermengen vermieden werden können.

E5-2 - MASSNAHMEN UND MITTEL IM ZUSAMMENHANG MIT RESSOURCENNUTZUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Schulungen und Kommunikationsmaßnahmen

Im Rahmen der Entwicklung eines konzernweiten einheitlichen Abfallmanagements wird aktuell auch an Schulungen zum ressourcenschonenden und abfallreduzierenden Umgang gearbeitet. Diese sollen unter anderem im Rahmen des Onboarding-Prozesses stattfinden. Zusätzlich sind für 2025 Schulungen geplant um die bestehende Belegschaft über Maßnahmen zur Abfallreduktion zu informieren.

Gruppeneinheitliches Abfallmanagement

Es wird innerhalb der Asklepios Gruppe angestrebt, eine MEDICLIN, RHÖN-Klinikum und Asklepios übergreifende Arbeitsgemeinschaft "Abfall" zu gründen. Diese soll das Ziel verfolgen, Synergiepotentiale zu heben und Prozesse der Abfallvermeidung und Abfallreduktion sowie des Recyclings klinikübergreifend zu identifizieren und zu standardisieren. Perspektivisch soll ein einheitliches Abfallmanagement eingeführt werden. Ziel ist es, in den nächsten drei Jahren das System aufzustellen und mit der Einführung zu starten. Momentan werden erstmals konzernweit Daten erhoben, die für dieses Vorhaben die nötige Fakten- und Informationsbasis schaffen. Dieses Vorhaben steht im Zusammenhang mit der allgemeinen konzernweiten Ambition, bis zum Jahr 2030 die Abfallmenge in Relation zur Patientenzahl zu reduzieren. Durch Prozessstandardisierungen im Rahmen eines einheitlichen Abfallmanagements wollen wir Synergieeffekte heben und Insuffizienzen abbauen. Dies soll mittel- bis langfristig auch zu einer Einsparung von Abfallmengen beitragen, wobei eine Bezifferung der Effekte aktuell noch nicht verlässlich möglich ist. Die Maßnahme soll für alle MEDICLIN-Einrichtungen umgesetzt werden.

E5-3 ZIELE

Abfall ist, insbesondere durch die hohen Hygieneanforderungen im Gesundheitswesen, unvermeidbar. Derzeit gibt es noch keine Ziele im Zusammenhang mit Ressourcenzuflüssen einschließlich Ressourcennutzung und Abfällen.. Die konkreten Ziele sowie die zur Zielerreichung notwendigen Maßnahmen werden im Rahmen der Entwicklung eines konzernweit einheitlichen Abfallmanagements ausgearbeitet und festgelegt. Dies wird über die nächsten 12 bis 36 Monate stattfinden. Zukünftig wird angestrebt die Wirksamkeit unserer Ziele und Maßnahmen mindestens mittels der jährlichen Abfallmenge zu überwachen.

E5-4 RESSOURCENZUFLÜSSE

Medizinische und therapeutische Materialien sowie weitere Verbrauchsgüter stellen einen wichtigen Ressourcenzufluss dar. Gesundheitseinrichtungen benötigen diese in großer Menge, da sie essenziell für die Patientenversorgung sind. Dazu gehören Medikamente, medizinische Geräte und Einwegprodukte wie Handschuhe, Spritzen und Verbandsmaterial sowie Lebensmittel und andere essenzielle Verbrauchsmaterialien für die Patientenversorgung.

MEDICLIN misst die eingekauften Waren nicht und kann aufgrund der Größe des Materialaufwands und der Heterogenität des Waren-Einkaufportfolios keine Werte ermitteln. Annähernd wird das Gesamtgewicht der im Berichtszeitraum verwendeten Produkte und technischer und biologischer Materialien aber anhand der Gesamtabfallmenge abgeleitet. Wir beziffern diesen daher mit in etwa 6.100 Tonnen. Eine prozentuale Angabe des Anteils biologischer Materialen (und von Biokraftstoffen, die für nicht energetische Zwecke verwendet werden), die für die Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens (einschließlich Verpackungen) verwendet werden und nachhaltig beschafft werden, können derzeit aufgrund nicht vorliegender Informationen nicht erhoben werden. Ebenso kann das Gewicht (in absoluten Zahlen und in Prozent) der zur Herstellung der Produkte und im Rahmen der Dienstleistungen des Unternehmens verwendeten wiederverwendeten oder recycelten sekundären Komponenten, Produkte und Materialien (einschließlich Verpackungen) aufgrund fehlender Informationen nicht erhoben werden.

E5-5 RESSOURCENABFLÜSSE

Ressourcen scheiden nach ihrer Nutzung aus dem Betrieb insbesondere in Form von Abfällen aus.

Auf Abfällen - wie medizinischen Abfällen, Reststoffen von Behandlungen, Verpackungsmaterialien und anderen Nebenprodukten - liegt ein besonderes Augenmerk. Genau wie die Zuflüsse wurden die Abflüsse von uns in verschiedene Kategorien aufgeteilt.

Klinische und medizinische Abfälle (gefährliche Abfälle)

Diese Abfälle entstehen direkt durch medizinische Behandlungen und die Versorgung von Patient:innen. Sie sind potenziell infektiös und/​oder gefährlich und müssen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen behandelt und entsorgt werden. Dazu gehören:

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Infektiöse Abfälle: Diese umfassen gebrauchte Verbände, Spritzen, Kanülen, Handschuhe, Desinfektionsmaterialien, Organismen (wie bakteriell oder viral kontaminierte Proben) und andere Materialien, die mit infektiösen Substanzen in Kontakt gekommen sind.

Körperteile und menschliche Gewebe: Abfälle, die menschliche Gewebe, Organe, Körperteile oder Plazenta enthalten.

Chemische Abfälle: Hierzu gehören Abfälle, die Chemikalien, Desinfektionsmittel, Lösungsmittel oder pharmakologisch wirksame Substanzen enthalten.

Pharmazeutische Abfälle

Abgelaufene, nicht mehr verwendbare oder zurückgegebene Medikamente gehören ebenfalls zu den gefährlichen Abfällen. Pharmazeutische Abfälle sind in der Regel hochgradig toxisch und sollten niemals über den normalen Abfallstrom oder das Abwassersystem entsorgt werden.

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Medikamentenrückstände: Diese müssen in speziellen, verschlossenen Behältern gesammelt und durch zugelassene Entsorgungsdienste vernichtet werden.

Zytostatika-Abfälle: Besonders gefährlich sind Rückstände von Chemotherapeutika. Diese müssen besonders sorgfältig und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen entsorgt werden, um Kontaminationen und die Exposition von Personal und Umwelt zu vermeiden.

Nicht gefährliche Abfälle

Zu den nicht-gefährlichen Abfällen gehören allgemeine Abfälle, die in einem Gesundheitsbetrieb anfallen, wie zum Beispiel Papier, Karton, Lebensmittelreste oder Verpackungsmaterialien. Diese Abfälle sind jedoch nicht völlig irrelevant, da sie ebenfalls effizient und nachhaltig entsorgt werden müssen. Dazu gehören:

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Papier und Karton

Plastikabfälle

Lebensmittelabfälle

Radioaktive Abfälle

In wenigen MEDICLIN Krankenhäusern, insbesondere in denen mit Abteilungen für Radiologie oder Onkologie, können auch radioaktive Materialien und Abfälle anfallen.

Als medizinische Dienstleistungsbetriebe bringen unsere Einrichtungen keine wesentlichen Produkte oder Materialien aus Produktionsverfahren in Verkehr. Ressourcenabflüsse jenseits von Emissionen und Abfällen sind daher für MEDICLIN nicht wesentlich. Bezüglich des Unterthemas Ressourcenzuflüsse betrifft uns als Gesundheitsdienstleister insbesondere die Ressourcennutzung.

Die ESRS E5-Kennzahlen wurden gemeinsam mit einem externen, für die Qualitätssicherung zuständigen Gutachter erhoben und klassifiziert. Datenbasis für die Erhebung sind die Abrechnungen der Entsorgungsunternehmen für alle Standorte. Aus den Abfallschlüsseln der Abrechnungen werden die Abfall-Mengenangaben entnommen und den einzelnen KPI-Kategorien zugeordnet. Einbezogen werden alle Abrechnungen des Zeitraums Januar bis Oktober des Geschäftsjahres. Für die Monate November und Dezember erfolgt eine Hochrechnung auf Basis von Durchschnittswerten. Die Kennzahlen wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

Für die Abfallkennzahlen der MVZ-Standorte, die den Abfall direkt über den Vermieter entsorgen wurde eine Übersicht über alle Vermieter (Kreditoren) der betroffenen Standorte erstellt. Auf Basis dieser Liste wurden alle Gebührenbescheide und Nebenkostenabrechnungen zur Abfallentsorgung/​ Verwertung (in der aktuellsten vorliegenden Version) mit dem Rechnungs-Tool PEGASOS durch das Nachhaltigkeitsteam erhoben. Zusätzliche Informationen zu den vorhandenen Müllbehältern, der Behältergröße und dem Abholungszyklus wurden per Mail direkt bei den Vermietern erfragt. Diese Angaben wurden zusammen mit den Gebührenbescheiden und Nebenkostenabrechnungen pro Buchungskreis vom Nachhaltigkeitsteam an den externen Gutachter überstellt. Dieser erhob auf Basis der vorhandenen Daten die Abfallkennzahlen für die betroffenen Standorte.

Ressourcenabflüsse

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in t 2024
Gesamtmenge des Abfallaufkommens 6.103,156
Von Entsorgung umgeleiteter Abfall (Gesamtmenge) 6.081,109
Gefährlicher Abfall (Gesamt) 15,092
i. Vorbereitung zur Wiederverwendung 0,000
ii. Recycling 15,092
iii. Sonstige Verwertungsverfahren 0,000
Nicht gefährlicher Abfall (Gesamt) 6.066,017
i. Vorbereitung zur Wiederverwendung 0,000
ii. Recycling 1.324,243
iii. Sonstige Verwertungsverfahren 4.741,774
Zur Entsorgung bestimmter Abfall (Gesamt) 22,047
Gefährlicher Abfall (Gesamt) 7,078
i. Verbrennung 6,610
ii. Deponierung 0,468
iii. Sonstige Arten der Beseitigung 0,000
Nicht gefährlicher Abfall (Gesamt) 14,970
i. Verbrennung 13,770
ii. Deponierung 1,200
iii. Sonstige Arten der Beseitigung 0,000
Nicht recycelte Abfälle (Gesamtmenge) 4.763,821
Nicht recycelte Abfälle in % 78,060
Gefährlicher Abfall (Gesamtmenge) 22,170
Radioaktiver Abfall (Gesamtmenge) 0,000

Arbeitskräfte des Unternehmens

ZAHL DER BESCHÄFTIGTEN Personenzahl

9.822

FRAUENANTEIL in %

77,5

ANTEIL DER UNBEFRISTETEN BESCHÄFTIGTEN in %

82,7

MITARBEITER:INNEN-FLUKTUATION in %

16,3

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung legen wir gemäß dem ESRS S1-Standard umfassend dar, wie wir mit den Themen Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmerrechte und soziale Gerechtigkeit umgehen.

Wir analysieren die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf unsere Mitarbeitenden und zeigen auf, welche Maßnahmen wir ergreifen, um Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden und sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Ein zentraler Bestandteil unserer Berichterstattung ist die Offenlegung unserer Arbeits- und Sozialstandards, einschließlich Vielfalt und Inklusion.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein Einblick in unsere Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit, Weiterbildung und Mitarbeiterentwicklung. Wir setzen uns aktiv dafür ein, ein gesundes, sicheres und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, das die persönliche und berufliche Entwicklung unserer Mitarbeitenden unterstützt.

Die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen ist hoch. Aus diesem Grund ist dieses Thema für MEDICLIN von wesentlichem Belang.

3. Sozialinformationen

Als Akteurin im Gesundheitswesen trägt MEDICLIN eine besondere Verantwortung für Patient:innen, Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen. Die Gesundheit, Sicherheit und Zufriedenheit der Patient:innen stehen im Mittelpunkt des Handelns. Als Arbeitgeberin fördert MEDICLIN Chancengleichheit sowie Vielfalt und Inklusion, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen ihr Potenzial entfalten können. Die Wahrung der Menschenrechte und Integrität, Vertrauen und Loyalität sind dabei leitende Grundsätze, die Führungsstil und Umgangsformen der Mitarbeiter:innen gegenüber Patient:innen und anderen Partner:innen sowie untereinander prägen und bestimmen sollen. Dies soll die Grundlage für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Gesundheitsversorgung bilden.

ESRS S1 Arbeitskräfte des Unternehmens

Der wertschätzende und achtsame Umgang mit unserer Belegschaft hat bei uns hohe Priorität. Unsere verschiedenen Richtlinien und Maßnahmen zielen darauf ab, das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden umfassend zu fördern und bestmöglich zu schützen. Dazu gehört, dass wir nicht nur sichere Arbeitsbedingungen schaffen, sondern auch präventiv tätig werden, um mögliche gesundheitliche Belastungen und Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Damit möchten wir sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden auch langfristig gesund, leistungsfähig und motiviert bleiben.

ESRS 2 SMB-2 INTERESSEN UND STANDPUNKTE DER INTERESSENTRÄGER

Die Interessen und Standpunkte der Arbeitskräfte des Unternehmens werden in ESRS 2 SBM-2 beschrieben.

ESRS 2 SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihre Wechselwirkung mit Strategie und Geschäftsmodell

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse (siehe ESRS 2 IRO-1) hat MEDICLIN die für sich wesentlichen IROs identifiziert, die im Zusammenhang mit dem Themenbereich Arbeitskräfte des Unternehmens stehen. Die IROs sowie deren Verortung in der Wertschöpfungskette und deren Fristigkeit werden im Kapitel ESRS 2 dargestellt.

Neben den eigenen Mitarbeitenden, einschließlich Auszubildenden, sind auch freie Mitarbeitende und Zeitarbeitnehmende für MEDICLIN tätig. Da die wesentlichen Themen diese Mitarbeitenden in ähnlicher Weise betreffen, sind sie in der folgenden Berichterstattung einbezogen. Zu der Gruppe der Arbeitnehmende des Unternehmens im Sinne der ESRS-Definition zählen wir, neben angestellten Mitarbeitenden aller Berufsgruppen, leitende Angestellte, angestellte Ärzt:innen, Famulant:innen, Medizinstudent:innen im praktischen Jahr, Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, Praktikant:innen und Werksstudent:innenn und Arbeitende auf Abruf mit Mindeststunden. Zur Gruppe der Fremdarbeitskräfte im Sinne der ESRS-Definition, zählen wir Zeitarbeitnehmende, die von Drittfirmen zur Verfügung gestellt werden, sowie die Gruppe der selbstständigen Ärzt:innen, bestehend aus Belegärzt:innen und Konsiliarärzt:innen.

Inwiefern bestimmte Personengruppen innerhalb der Arbeitskräfte des Unternehmens aufgrund ihrer Merkmale, ihres Arbeitsumfelds oder ihrer Tätigkeit einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein können, ist ein kontinuierlicher Lernprozess, der durch regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen, die Auswertung von Vorfällen und den Austausch zum Beispiel mit Mitarbeitenden und Betriebsärzt:innen gestaltet wird. Anpassungen von Prozessen und Schutzmaßnahmen erfolgen fortlaufend, basierend auf den gewonnenen Erkenntnisse.

Insbesondere im medizinischen und pflegerischen Bereich sind Mitarbeitende potenziell erhöhten Risiken ausgesetzt, zum Beispiel im Umgang mit infektiösen Patient:innen, Gefahrstoffen oder durch die Belastung im Schichtdienst. Diese negativen Auswirkungen auf die genannten Mitarbeitenden werden bei MEDICLIN durch spezifische Schutzmaßnahmen und individuelle Schulungen adressiert.

Vorweg sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen unserer ausschließlich innerdeutschen Geschäftstätigkeit keine wesentlichen Risiken im Hinblick auf Zwangsarbeit oder Kinderarbeit innerhalb der Arbeitskräfte des Unternehmens bestehen. Aufgrund der Natur unserer Branche und der geografischen Gebiete, in denen wir tätig sind, ergeben sich keine relevanten Gefährdungen in diesen Bereichen.

Impacts bezogen auf Arbeitsbedingungen der Arbeitskräfte des Unternehmens

MEDICLIN strebt danach, durch den tarifvertraglichen Sozialschutz die Lebensqualität ihrer direkten Mitarbeitenden zu fördern und indirekt auch so unter anderem zur Sicherung des Lebensstandards beizutragen. Rund 16 Prozent aller Mitarbeitenden fallen unter einen mit Gewerkschaften verhandelten Tarifvertrag (siehe auch S1-8). Auf der anderen Seite kann die Lebensqualität von Menschen negativ beeinträchtigt werden, wenn MEDICLIN nicht in der Lage wäre, die Arbeitsplatzsicherheit für Mitarbeitende zu gewährleisten und es zu einer hohen Fluktuation kommen würde. Das Gleiche gilt für den Fall, dass MEDICLIN sich nicht an die gesetzlichen Lohnstandards (Mindestlohn) halten würde oder nicht in der Lage wäre, eine angemessene Entlohnung zu sichern. Ein weiterer Impact in Bezug auf Arbeitsbedingungen der Arbeitskräfte des Unternehmens ist ein regelmäßiges Maß an Überstunden sowie irreguläre Arbeitszeiten (Schicht- und Nachtarbeit). Diese Umstände können das Risiko von Unfällen und Verletzungen erhöhen und sich somit negativ auf die mentale und physische Gesundheit unserer Mitarbeitenden auswirken.

Impacts bezogen auf Arbeitsbedingungen der Arbeitskräfte des Unternehmens sind zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie, da sie die Mitarbeitendenzufriedenheit erhöhen und der Geschäftserfolg des Unternehmens von einer motivierten, langfristig gebundenen Belegschaft maßgeblich gestützt wird. Da Schicht- und Nachtarbeit üblich in einem Krankenhausbetrieb sind und auch an allen Standorten implementiert sind, ist eine Anpassung der Strategie oder des Geschäftsmodells aufgrund dieses Impacts nicht absehbar.

Alle in diesem Abschnitt negativen Impacts haben wir als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft.

Risiken bezogen auf Verlust von Mitarbeitenden und Senkung der Produktivität

Das Risiko, dass Mitarbeitende aufgrund gesundheitlicher Belastung ausfallen oder aufgrund Unzufriedenheit das Unternehmen verlassen, kann zu erhöhten Personalkosten, geringerer Produktivität und Qualitätseinbußen und damit zu einer Verringerung der Gewinnspannen führen. Der Eintritt dieser Risiken hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter irreguläre Arbeitszeiten und Nichteinhaltung von Lohnstandards. Diese Risiken stehen insofern in Verbindung mit den Impacts bezogen auf Arbeitsbedingungen der Arbeitskräfte des Unternehmens und können alle Angestellten betreffen.

Impacts bezogen auf sozialen Dialog und Arbeitnehmervertretung

Die Missachtung von gesetzlichen Vorschriften, wozu das Betriebsverfassungsgesetz oder das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gehört, könnte das Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden negativ beeinträchtigen. Ebenso kann sich die Verhinderung beziehungsweise Nicht-Förderung des sozialen Dialogs oder einer Arbeitnehmervertretung, zum Beispiel indem MEDICLIN die Bildung eines Betriebsrats unterbindet, negativ auf unsere Mitarbeitenden auswirken.

Impacts bezogen auf sozialen Dialog und Arbeitnehmervertretung sind zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie, da sie die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und der Geschäftserfolg des Unternehmens von einer motivierten, langfristig gebundenen Belegschaft maßgeblich gestützt wird.

Alle in diesem Abschnitt negativen Impacts haben wir als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft.

Impacts bezogen auf Gesundheitsschutz und Sicherheit

Unsere Geschäftstätigkeiten können verschiedene potenzielle Auswirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit unserer Beschäftigten haben. Zum einen ist die Arbeit im Krankenhaus oftmals durch eine hohe beziehungsweise zunehmende Arbeitsverdichtung geprägt, insbesondere wegen wechselnder Arbeitszeiten und vakanter Stellen aufgrund des Fachkräftemangels. Zum anderen können Mitarbeitende, zum Beispiel bei OPs oder chirurgischen Eingriffen, mit gesundheitsschädlichen Mitteln oder mit Strahlungen in Kontakt kommen. Des Weiteren kann es zur gesundheitlichen Gefährdung durch Arbeitsunfälle und durch Krankheiten kommen. Diese können sich beim Umgang mit Geräten und Maschinen sowie bei der Behandlung von Patient:innen ereignen oder wenn sich Infektionen und Krankheiten verbreiten.

Diese Auswirkungen stehen unmittelbar mit der Strategie oder dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung. Der potenzielle Impact "Aussetzung von Gefahrenstoffen" bezieht sich nur auf individuelle Vorfälle. Zudem ist der Anteil von Mitarbeitenden, die im Geschäftsbetrieb mit gefährlichen Stoffen wie beispielsweise biologischen Arbeitsstoffen oder Zytostatika in Berührung kommen können, gering. Die übrigen negativen Impacts haben wir als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft. Diese betreffen vorwiegend die Belegschaft der MEDICLIN-Akutkliniken.

Impacts bezogen auf Schulungen und Kompetenzentwicklung

MEDICLIN strebt danach durch eine vielfältige Mitarbeitendenentwicklung die Arbeitsplatzsicherheit, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, die Kompetenz der Mitarbeitenden, die Chancen auf Gehaltserhöhungen und das persönliche Wachstum ihrer direkten Angestellten zu fördern. Das Angebot von Ausbildungsberufen in den Bereichen Pflege, Medizin, Therapie sowie unter anderem Verwaltung, Küche und Reinigung trägt neben dem zusätzlichen Angebot von dualen Studiengängen zur Minderung von Arbeitslosigkeit sowie zur Linderung des Fachkräftemangels bei. Die angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen in allen bei MEDICLIN vorkommenden Berufsgruppen tragen zum Erhalt und zur Steigerung der fachlichen Kompetenz der Mitarbeitenden bei. Auf der anderen Seite könnte eine nur unzureichende Ausbildung und Qualifizierung die Karriereentwicklung verhindern sowie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden senken oder sogar die Arbeitsplatzsicherheit gefährden.

Impacts bezogen auf Schulungen und Kompetenzentwicklung sind Bestandteil der Geschäftsstrategie, da sie die Qualifikation und Mitarbeitendenzufriedenheit erhöhen und der Geschäftserfolg des Unternehmens von einer kompetenten, motivierten und langfristig gebundenen Belegschaft maßgeblich gestützt wird.

Den in diesem Abschnitt negativen Impact "Unzureichende Ausbildung und Entwicklung" haben wir als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft.

Impacts bezogen auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle

Die Missachtung von ethischen Einstellungspraktiken im Bewerbungsprozess, unzureichende Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz sowie diskriminierende Praktiken bei Beschäftigten können zu Beeinträchtigungen in der Lebensqualität der Menschen führen. Diese können beispielsweise die Minderung persönlicher Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten, die Verringerung des Sicherheitsgefühls oder einen höheren Arbeitsstress umfassen. Auf der anderen Seite schafft MEDICLIN ein vielfältiges Arbeitsumfeld und ein gesundes Arbeitsklima und fördert somit aktiv Diversität, Toleranz und Gleichberechtigung. Eine wertschätzende Zusammenarbeit unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit, eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen, wirkt sich positiv auf die eigenen Arbeitskräfte, aber auch auf alle anderen Arten von Arbeitnehmenden bei MEDICLIN sowie die Gesellschaft aus.

Impacts bezogen auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie, da sie die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und der Geschäftserfolg des Unternehmens von einer motivierten und langfristig gebundenen Belegschaft maßgeblich gestützt wird.

Den in diesem Abschnitt negativen Impact "Keine ethischen Einstellungspraktiken" haben wir als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft. Die Impacts "Unzureichende Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz" und "Diskriminierende Praktiken bei Mitarbeitenden" würden sich jeweils nur auf individuelle Vorfälle beziehen.

Impact bezogen auf Datenschutz

Die unzureichende Sicherstellung des Datenschutzes kann zu Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) führen oder aufgrund von Datenlecks oder Cyberattacken zu negativen Auswirkungen auch für unsere Angestellten. Betroffen davon könnten einzelne Mitarbeitende sein, die Mitarbeitenden einzelner Standorte oder der MEDICLIN insgesamt. Dieser Impact wurde zwar als wesentlich eingestuft, ist aber nicht zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie. Die Verpflichtung zur Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz sowie die Verschwiegenheitspflichten der medizinischen Berufsgruppen sind ein zentraler Bestandteil bei der vertraglichen Verpflichtung von Mitarbeitenden im Unternehmen. Die Einhaltung von Schweigepflicht und Datenschutz ist eine Grundverpflichtung im Gesundheitswesen und kann vorausgesetzt werden. Dieser Impact wird als potenziell und systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft.

Wesentliche Auswirkungen aus Übergangsplänen

Durch den Klimawandel ist mit einer steigenden Zahl der Patientinnen und Patienten zu rechnen, beispielsweise aufgrund von klimabedingten Krankheiten. Dies führt zu einem wachsenden Personalbedarf, insbesondere in einer systemrelevanten Branche wie dem Gesundheitswesen. Der Klimawandel fordert außerdem Anpassungen im Schutz unserer Belegschaft, insbesondere in Bezug auf extreme Wetterbedingungen. Klimatisierte und hitzebeständige Arbeitsumgebungen werden erforderlich, um sowohl die Gesundheit der Mitarbeitenden als auch die der Patient:innen zu gewährleisten. Dies beeinflusst die Planung in den Einrichtungen und erfordert entsprechende Anpassungen (siehe auch E1- Klimaresilienzanalyse).

S1-1 KONZEPTE IM ZUSAMMENHANG MIT DEN ARBEITSKRÄFTEN DES UNTERNEHMENS

Menschenrechte, Einbeziehung und Abhilfe

Grundsatzerklärung zum Thema Menschenrechte

MEDICLIN ist sich ihrer besonderen Verantwortung für Mitarbeitende, Patient:innen und die Gesellschaft bewusst und bekennt sich zu dieser. Dieses Bekenntnis gilt für die eigene Geschäftstätigkeit und richtet sich zugleich auch an unsere Geschäftspartner in den Liefer- und Wertschöpfungsketten. MEDICLIN versteht die Einhaltung und Beachtung der Menschenrechte in ihrem Tun als gesamtunternehmerische Aufgabe und fordert die Unterstützung dieses Ziels von jeder/​jedem Einzelnen - im Rahmen ihrer/​seiner Möglichkeiten ein. Der Fokus liegt auf dem Verbot der Diskriminierung, der Sicherheit am Arbeitsplatz, dem Datenschutz und der Chancengleichheit.

Für die Einhaltung der Menschenrechte ist der Vorstand verantwortlich. Unterstützt wird er dabei insbesondere durch das MEDICLIN-Menschenrechtsboard, den Konzernbereich Compliance sowie den Konzernbereich Nachhaltigkeit. Auf operativer Ebene stehen die MEDICLIN-Führungskräfte dafür ein, die Rechte von Mitarbeitenden, Patient:innen oder sonstigen Dritten zu respektieren und wo erforderlich zu verteidigen.

Arbeitsbedingungen

Tarifverträge

Bei MEDICLIN gelten umfassende Arbeits- und Sozialordnungen und Betriebsvereinbarungen sowie zum Teil Tarifverträge, die verschiedene Dimensionen von Arbeitsbedingungen für all unsere Mitarbeitenden umfassen. Dazu zählen Regelungen zu Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Vergütungsstruktur, Bedingungen zu Überstunden, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit und viele weitere Themen. Zudem gibt es vereinzelt Tarifverträge mit den Sozialpartnern ver.di und Marburger Bund für unsere Kliniken. Da wir eine angemessene und leistungsgerechte Vergütung als sehr wichtig erachten, um die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden zu erhalten, sind in unseren Vergütungsstrukturen steuer- und sozialversicherungsfreie Nachtzuschläge und differenzierte Zulagen vereinbart. Weitere Möglichkeiten für steuer- und sozialversicherungsfreie Zahlungen, wie etwa Inflationsausgleichsprämien, werden ebenfalls unter Berücksichtigung der rechtlichen Grundlagen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genutzt. Wir sind davon überzeugt, mit der Ausgestaltung unserer Arbeitsbedingungen einen Beitrag zur Sicherung der Lebensstandards unserer Beschäftigten leisten zu können. Dadurch verstärken wir den positiven Impact des Sozialschutzes und verringern gleichzeitig potenzielle negative Impacts bezogen auf die Arbeitsbedingungen unserer Belegschaft. Dies trägt auch dazu bei, dass wir die Risiken hinsichtlich des Verlusts von Mitarbeitenden und einer Produktivitätssenkung reduzieren.

Die Verantwortung für die Umsetzung und Einhaltung liegt in den einzelnen Einrichtungen in Zusammenarbeit mit der Abteilung Personal und Arbeitsrecht. Die Überwachung der Einhaltung dieser Vereinbarungen erfolgt wiederum durch den jeweiligen Betriebsrat. Die Mitarbeitenden wurden über die Betriebsräte oder Tarifkommissionen aktiv in deren Entwicklung eingebunden. Alle Vereinbarungen sind entweder über das Intranet der jeweiligen Einrichtung verfügbar oder in physischer Form einsehbar, so dass sie umfassend kommuniziert werden können.

Haltungsgrundsätze

Unsere Haltungsgrundsätze bilden die Grundlage dessen, was für all unsere Mitarbeitenden gelten soll, und beschreiben die Werte und Ansprüche, denen wir uns als Mitarbeitende der MEDICLIN AG verpflichtet fühlen sollen: INTEGRITÄT- VERTRAUEN - LOYALITÄT - NACHHALTIGKEIT - SOZIALE UND ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG. Darüber hinaus stellen die Haltungsgrundsätze wichtige Grundregeln dar, die das unternehmerische Handeln von MEDICLIN durch ihre Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeitenden bestimmen sollen. Sie stellen sicher, dass einheitliche Maßstäbe gelten, die im Unternehmen allgemein bekannt sind und gelebt werden. Die Haltungsgrundsätze zielen darauf ab, unsere Belegschaft vor Verstößen gegen interne und externe Vorgaben und den daraus resultierenden straf- und haftungsrechtlichen Risiken zu schützen. Zudem bilden sie die Basis für die Zusammenarbeit untereinander und definieren Regelungen für den Umgang miteinander. Damit schaffen wir ein respektvolles und sicheres Umfeld für unsere Mitarbeitenden. Besondere Verantwortung bei der Umsetzung der Haltungsgrundsätze obliegt den Führungskräften. Sie üben in besonderem Maße eine Vorbildfunktion durch einwandfreies und gesetzeskonformes Verhalten aus. In ihrer Funktion stellen sie sicher, dass die Mitarbeitenden in ihrem Verantwortungsbereich den Inhalt dieser Haltungsgrundsätze kennen und in ihrem Handeln beachten. Die Haltungsgrundsätze werden über das Intranet allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt.

Richtlinien zum Hinweisgebersystem und zur "Meldestelle für Betroffene sexueller Übergriffe, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz"

Jeweils eine Konzernrichtlinie definiert die Möglichkeiten und den Rahmen, aber auch die Grenzen der Abgabe von Meldungen über das Hinweisgebersystem und die Meldestelle für Betroffene sexueller Übergriffe, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz (siehe auch S1-3). Zugang zu der Richtlinie und zum Hinweisgebersystem haben unsere Angestellten über das Intranet. Verantwortlich für das Hinweisgebersystem ist der Konzernbereich Compliance, der außerdem die Einhaltung überwacht und einmal jährlich an den Konzernbetriebsrat sowie - gegebenenfalls auch ad hoc - den Vorstand berichtet.

Der Anwenderkreis der Richtlinien umfasst alle Mitarbeitenden, jedoch keine weiteren Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Der Konzernbetriebsrat wurde in die Entwicklung des Systems eingebunden. Das Hinweisgebersystem trägt den gesetzlichen Anforderungen des Hinweisgeberschutzgesetzes Rechnung. Die "Meldestelle für Betroffene sexueller Übergriffe, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz" wurde in Anlehnung an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz konzipiert.

Richtlinie zur Informations- und Kommunikationstechnik

Mit unserer neu aufgesetzten Konzernvertriebsvereinbarung zur Informations- und Kommunikationstechnik, die sich in der Endphase der Verhandlung befindet wollen wir einerseits den Schutz der Mitarbeitenden- und Patientendaten sicherstellen. Andererseits regelt die Richtlinie jegliche Form von Verhaltens- und Leistungskontrollen durch IT-Systeme, um die Privatsphäre der Mitarbeitenden zu wahren. Die Richtlinie beruht auf den gesetzlichen Grundlagen des Betriebsverfassungsgesetzes (§87) sowie dem IT-Informations- und Sicherheitsgesetz. Bei der Entwicklung der Richtlinie war der Konzernbereich IT beteiligt, um die Interessen der Mitarbeitenden technisch zu vertreten. Internationale Standards wie die UN Guiding Principles on Business and Human Rights, die ILO Declaration oder die OECD Guidelines for Multinational Enterprises sind nicht explizit einbezogen. Verantwortlich für die Umsetzung der Richtlinie ist der Konzerndatenschutzbeauftragte.

Konzerndatenschutzrichtlinie

Die Konzerndatenschutzrichtlinie der MEDICLIN regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten im Unternehmen und ist Grundlage für die Arbeit der Datenschutzkoordinatoren und des Datenschutzbeauftragten der MEDICLIN. Die in der Konzernrichtlinie enthaltenen Verfahrensanweisungen und Vorgaben dienen der Einhaltung umfassender Datenschutzbestimmungen und machen Vorgaben zur Gewährleistung des Datenschutzes von Daten unserer Mitarbeitenden, Patient:innen und Bewohner:innen sowie externen Dritten.

Die Konzerndatenschutzrichtlinie regelt Vorgehensweisen zur Einhaltung der gesetzlichen Datenschutzbestimmungen. Die Konzernrichtlinie und ergänzende Informationen zum Datenschutz stehen unseren Mitarbeitenden über die einschlägigen Intranetseiten zur Verfügung und werden in internen Schulungen und Unterweisungen regelmäßig kommuniziert. In der MEDICLIN gibt es einen zentralen Datenschutzbeauftragten, der diese Funktion auch in allen Konzerngesellschaften außer der MEDICLIN-IT ausübt. Der zentrale Datenschutzbeauftragte wird durch lokale Datenschutzkoordinatoren in den einzelnen Unternehmenseinheiten unterstützt. Der Datenschutzbeauftragte der MEDICLIN arbeitet eng mit der MEDICLIN-IT und deren Datenschutzbeauftragten zusammen.

Die Datenschutzfolgeabschätzungen zielen darauf ab, den datenschutzkonformen Einsatz von Software und Technologien sicherzustellen, sofern aus deren Betrieb Risiken im Umgang mit personenbezogenen Daten resultieren können. Dazu gibt es eine standardisierte Beurteilungsvorlage über die Risiken aus Anwendersicht und aus Sicht der IT identifiziert werden können und auf deren Grundlage der Datenschutzbeauftragte eine Risikofolgenabschätzung erstellt. Abhängig vom Ergebnis dieser Folgenabschätzung können zusätzliche Maßnahmen gefordert werden für den Betrieb der Software oder Regelungen vereinbart werden für die Gestaltung von Verarbeitungsprozessen und Funktionen (z. B. in entsprechenden Betriebsvereinbarungen). In den Klinikgesellschaften nehmen die Datenschutzkoordinatoren Überwachungsfunktionen für eingesetzte Softwareprodukte wahr, hierunter fällt auch die Prüfung der Datenschutzkonformität bei Softwareprodukten im Bereich der Mitarbeitendendatenverarbeitung.

Bei unseren Patientinnen und Patienten erfolgt die Information zu Datenschutzanforderungen und Schweigepflicht im Rahmen des Aufnahmeprozesses. Die Grundlage für die Information zum Datenschutz und die Einwilligung zur Weitergabe Patientenbezogener Daten an Dritte wird über einen einheitlichen Dokumentensatz zur rechtssicheren Patientenaufnahme in den Kliniken der MEDICLIN sichergestellt.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Regelungen zum Arbeitsschutz und Hygiene

Die Regelungen zum Arbeitsschutz und der Hygiene tragen maßgeblich zur Arbeitssicherheit unserer Mitarbeitenden bei. Diese Regelungen werden einrichtungsbezogen erstellt und von der Fachkraft für Arbeitssicherung, den Sicherheitsbeauftragten sowie der Hygienefachkraft und dem Krankenhaushygieniker vermittelt und in Begehungen und Audits überwacht. Die Ergebnisse der Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Hygienebeauftragten werden in entsprechenden Gremiensitzungen (Arbeitssicherheitsausschuss bzw. Hygienekommission) regelmäßig vorgestellt und gemeinsam mit den Ausschussmitgliedern und der Klinikleitung bewertet und bei Bedarf Maßnahmen abgeleitet und ergriffen.

Critical Incident Reporting System (CIRS)

Das Critical Incident Reporting System (CIRS) dient zusätzlich zu den vorhandenen Richtlinien und Handbüchern der Prävention von Unfällen und der Entdeckung beziehungsweise Beseitigung möglicher vorhandener Gefährdungsquellen. Es trägt somit dem Ziel Rechnung, die potenziell negativen Impacts bezogen auf Gesundheitsschutz und Sicherheit zu verhindern. Über das CIRS-Fehlermeldesystem können alle Mitarbeitenden anonym auf Fehler und kritische Ereignisse im klinischen Prozess hinweisen. Zugang hat die Belegschaft über das Intranet. Die Meldungen können sowohl Mitarbeitende als auch Patientinnen und Patienten betreffen. Die Verantwortung für die Verarbeitung der über das CIRS-Portal eingegangenen Meldungen liegt bei der Abteilung Qualitätsmedizin.

Vielfalt, Gleichbehandlung und Chancengleichheit

Inklusionsvereinbarung

Die MEDICLIN AG und die Konzernschwerbehindertenvertretung haben 2024 eine Konzerninklusionsvereinbarung verfasst, die die Wahrung der Interessen schwerbehinderter und diesen gleichgestellter Menschen im Konzern MEDICLIN AG regelt.

Schulungen und Kompetenzentwicklung

Der Nachhaltigkeitsaspekt "Schulungen und Kompetenzentwicklung" wird aktuell nicht durch eine eigenständige Konzernbetriebsvereinbarung als Richtlinie abgebildet.

Menschenrechte, der ILO-Erklärung zu grundlegenden Prinzipien und Rechten bei der Arbeit oder den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen. Ein Bezug zu Menschenhandel, Zwangsarbeit und Kinderarbeit wird in allen unter S1-1 dargestellten Richtlinien nicht hergestellt, da diese Praktiken aufgrund der ausschließlichen Standorte in Deutschland aus unserer Sicht ausgeschlossen werden können.

S1-2 VERFAHREN ZUR EINBEZIEHUNG DER ARBEITSKRÄFTE DES UNTERNEHMENS UND VON ARBEITNEHMERVERTRETERN IN BEZUG AUF AUSWIRKUNGEN

Durch die Einhaltung gesetzlicher Mindestvorschriften (Betriebsverfassungsgesetz, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz und Sozialgesetzbuch) sowie durch die Durchführung darüber hinausgehender Aktivitäten gibt MEDICLIN ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit ihre Meinung und ihre Ideen einzubringen. Eine der zusätzlichen Aktivitäten stellt das konzerninterne Intranet "MEDINET" dar. Hierüber werden unsere Mitarbeitenden nicht nur über aktuelle Neuigkeiten informiert, sondern haben auch selbst Möglichkeiten Ideen einzubringen. MEDICLIN verfügt zudem über ein System des betrieblichen Vorschlagswesens. Dieses dient der kontinuierlichen Verbesserung von Abläufen und der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Konzernbetriebsrat als Vertreter der Belegschaft

Der Konzernbetriebsrat fungiert bei der MEDICLIN AG als zentrale Interessenvertretung der Belegschaft. Er unterstützt die einzelnen Betriebsräte vor Ort insbesondere da, wo sie nicht zuständig sind. Die Betriebsräte setzten sich dafür ein, die Belange und Rechte der Beschäftigten zu wahren, und arbeiten aktiv an der Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit. Durch regelmäßige Dialoge mit dem Vorstand fördert der Konzernbetriebsrat ein konstruktives Miteinander und sichert, dass die Stimme der Belegschaft in unternehmerischen Entscheidungen Gehör findet. Sein Engagement unterstützt das Bestreben, eine positive Unternehmenskultur zu schaffen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern. Der Konzernbetriebsrat bestand Stand 31. Dezember 2024 aus 56 Mitgliedern und tagt viermal im Jahr ordentlich.

Die operative Verantwortung für die Einbeziehung der Mitarbeitenden und die Berücksichtigung der Ergebnisse liegt bei der Abteilungsleitung Personal & Arbeitsrecht. Letztendlich trägt der Vorstand die Gesamtverantwortung.

Es gibt keine Rahmenvereinbarungen mit Arbeitnehmervertretern speziell zu Menschenrechten. MEDICLIN hat jedoch eine Grundsatzerklärung zum Thema Menschenrechte formuliert (siehe S1-1).

Die Wirksamkeit der Zusammenarbeit mit der Belegschaft wird bei MEDICLIN unter anderem durch das Fehlen von Einigungsstellenverfahren und Gerichtsverfahren auf Konzernebene beurteilt. Im Jahr 2024 gab es auf Konzernebene keine derartigen Verfahren. Dies deutet auf ein konstruktives Miteinander hin. Zusätzlich liefern die regelmäßigen Treffen mit den Arbeitnehmervertretern wichtige Erkenntnisse.

Rückmeldungen werden in verschiedenen Formaten festgehalten, unter anderem:

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Protokolle der Konzernbetriebsratssitzungen,

Protokolle und Ergebnisse aus den Fachgruppentagungen, Managementkonferenzen und Führungskräftekonferenzen.

Durch die Beteiligung der Arbeitnehmervertreter in den entsprechenden Gremien fließen die Rückmeldungen der Mitarbeitenden in die Entscheidungsfindung ein. Die hier beschriebenen Verfahren binden Ressourcen, deren Bereitstellung MEDICLIN aufgrund der Relevanz des Themas als selbstverständlich erachtet. Eine Angabe zur spezifischen Allokation der finanziellen oder personellen Mittel für die Einbeziehung können wir jedoch nicht treffen.

Die Auswirkungen der Reduktion von CO 2 -Emissionen und des Übergangs zu umweltfreundlicheren und klimaneutralen Tätigkeiten auf die Arbeitskräfte von MEDICLIN - wie Umstrukturierung, Verlust oder Schaffung von Arbeitsplätzen, Ausbildung und Weiterbildung, Gleichstellung der Geschlechter, soziale Gerechtigkeit sowie Gesundheit und Sicherheit - wurden bislang nicht systematisch mit den Mitarbeitenden oder Arbeitnehmervertretern diskutiert. Der Konzernbetriebsrat war jedoch in die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung nach CSRD einbezogen und informiert. Ebenso wurden relevante Fachbereiche (Fachbereichsleitungen und Abteilungsleitungen) in den Erstellungsprozess einbezogen.

Konzernschwerbehindertenvertretung

Die Schwerbehindertenvertretung bei MEDICLIN setzt sich aktiv für die Interessen schwerbehinderter Menschen im Unternehmen ein. Sie unterstützt und berät betroffene Mitarbeitende vor Ort und wirkt darauf hin, ihre Eingliederung in den Arbeitsalltag zu fördern.

Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist die Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, tariflicher Regelungen sowie konzernweiter Vereinbarungen, die zugunsten schwerbehinderter Menschen gelten. Dabei achtet die Schwerbehindertenvertretung insbesondere darauf, dass MEDICLIN seinen Verpflichtungen gemäß § 178 SGB IX nachkommt - etwa durch die Erfüllung der Beschäftigungspflicht oder den Abschluss von Inklusionsvereinbarungen.

Mit ihrem Engagement trägt die Schwerbehindertenvertretung dazu bei, eine inklusive Unternehmenskultur zu stärken und Chancengleichheit für schwerbehinderte Mitarbeitende zu ermöglichen.

S1-3 VERFAHREN ZUR VERBESSERUNG NEGATIVER AUSWIRKUNGEN UND KANÄLE, ÜBER DIE DIE ARBEITSKRÄFTE DES UNTERNEHMENS BEDENKEN ÄUSSERN KÖNNEN

Hinweisgebersystem und "Meldestelle für Betroffene sexueller Übergriffe und Diskriminierung am Arbeitsplatz"

Über das Hinweisgebersystem stellen wir sicher, dass unsere Beschäftigten an allen Standorten mögliche Missstände anonym und geschützt melden können (siehe auch S1-1). Dies umfasst Compliance-Meldungen, unter anderem zu Korruption, Betrug, Datenschutzverstößen, Interessenkonflikten oder sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz. Für Fälle sexueller Übergriffe, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz bietet das Unternehmen zusätzlich eine spezielle Meldestelle, an die sich Betroffene vertraulich wenden können. Diese Meldestelle ist paritätisch besetzt und prüft jede eingehende Meldung objektiv und konsequent. Im Einklang mit unserem "Null-Toleranz-Ansatz" für einen respektvollen Umgang und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld werden bei dem Verdacht auf ein belästigendes unangemessenes Verhalten erforderliche Maßnahmen eingeleitet, um die betroffenen Personen zu schützen und negative Auswirkungen für das Unternehmen zu verhindern.

Da über das Hinweisgebersystem und die spezielle Meldestelle Vorfälle wie Gewalt, Belästigung oder Diskriminierung gemeldet werden können, trägt es aktiv zum Ziel bei, negative Auswirkungen in Bezug auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit zu verhindern.

Über Meldung direkt an das Hinweisgebersystem oder die Meldestelle hinaus stehen für die Mitarbeitenden weitere Kommunikationskanäle zur Verfügung, um Compliance-Meldungen abzugeben und jede Art von Missstand zu melden. Neben schriftlichen Meldungen per Post, Intranet und E-Mail können Meldungen auch telefonisch und persönlich erfolgen.

Mit all diesen Verfahren und Meldemöglichkeiten möchten wir die Verfolgung von Verstößen hinsichtlich physischer, sexueller, psychischer und verbaler Belästigung sowie Missbrauchs während der beruflichen Tätigkeit gewährleisten. Gleichzeitig schützen wir die Privatsphäre, da selbstverständlich auch hier die Anonymität der hinweisgebenden Person gewahrt wird. Als Ansprechpartner für Meldungen stehen neben dem Konzernbereich Compliance insbesondere die Führungskräfte den Mitarbeitenden zur Verfügung. Wir verfolgen jede Meldung und leiten bei bestätigtem Verdacht Maßnahmen ein, um die betroffenen Personen zu schützen und negative Auswirkungen auf die Arbeitskräfte des Unternehmens zu verhindern.

Die Kanäle, mit denen die Mitarbeitenden ihre Anliegen und Bedürfnisse äußern können, sind nach unserer Einschätzung wirksam, da sie fest etabliert und bekannt sind. Dies zeigt sich dadurch, dass Kanäle bereits genutzt wurden (siehe S-17). Zudem finden Gespräche und Dialoge mit den Führungskräften in festen Rhythmen statt.

S1-4 MASSNAHMEN

Die Effektivität der folgenden Maßnahmen und Initiativen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Mitarbeitenden des Unternehmens wird individuell überwacht und bewertet. Der zuständige Konzernbereich Personal & Recht steht hierzu in regelmäßigem Austausch mit der Compliance-Abteilung, um Maßnahmen und Konzepte zu besprechen. Die verantwortlichen Führungskräfte sollen auf Basis ihrer Berufserfahrung angemessen auf auftretende Auswirkungen reagieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Die Zuweisung finanzieller Mittel zur Steuerung wesentlicher Auswirkungen erfolgt derzeit projektbezogen durch Einzelentscheidungen.

Beschäftigungsbedingungen

Erhöhung der Dienstplan-Effizienz und Mitarbeitenden-Pool

Die im Gesundheitswesen typischen unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie Nacht- und Schichtarbeit können, wie bereits beschrieben, negative Auswirkungen auf unsere Angestellten haben. Um dem entgegenzuwirken, planen wir zeitnah die Einführung einer neuen, KI-gestützten Einsatzplanung mit integriertem Ausfallmanagement.

Die künstliche Intelligenz analysiert die vorhandenen Daten und gibt gezielte Empfehlungen zur Schichtbesetzung sowie zur schnellen Nachbesetzung ausgefallener Mitarbeiter:innen. Zusätzlich haben wir beschlossen, einem konzernübergreifenden Mitarbeiter-Pool beizutreten, um die Dienstplanung noch flexibler und effizienter zu gestalten.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist für 2025 vorgesehen. Unser Ziel ist es, die Effizienz der Dienstplanung spürbar zu steigern - ein Effekt, den wir systematisch messen und auswerten werden.

Harmonisierung des Schulungsangebots mit Asklepios

Die vorgesehene strategische Zusammenarbeit in der Asklepios-Gruppe eröffnet uns zusätzliche Möglichkeiten, die Fort- und Weiterbildung qualitativ zu verbessern. Diese Zusammenarbeit umfasst den Abgleich und die Erweiterung bestehender Schulungsangebote sowie den Austausch bewährter Praktiken zwischen MEDICLIN, RHÖN-Klinikum und Asklepios. Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre ein harmonisiertes Schulungsangebot zu schaffen, das konzernweit angewendet wird. Damit möchten wir die Qualifikation, Kompetenz, Mitarbeitendenzufriedenheit und Arbeitsplatzsicherheit erhalten und weiter stärken. Anhand des Feedbacks zum Schulungsangebot sowie der Teilnahmequoten bewerten wir ihre Effektivität.

Ausweitung des Job-Rad-Angebots

Bereits 2022 wurde das Job-Rad-Programm konzernweit implementiert, um Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, das Leasingmodell eines Job-Rads zu nutzen. Diese Maßnahme stärkt das Engagement von MEDICLIN im Bereich Gesundheit und Arbeitgeberattraktivität. Die Wirksamkeit der Maßnahme messen wir durch die Anzahl der teilnehmenden Mitarbeitenden.

Mitarbeitendenevents

Wie jedes Jahr hat MEDICLIN auch 2024 diverse Mitarbeitendenevents auf lokaler Ebene ausgerichtet, darunter den "Tag der Pflege", den "Tag der Händehygiene", Sommerfeste, After-Work-Treffen sowie Weihnachts-Events und sportliche Veranstaltungen, wie die Teilnahme an Firmenläufen. Mit diesen Veranstaltungen möchten wir das Miteinander und den Teamgeist im Unternehmen stärken sowie die Anerkennung besonderer Berufsgruppen oder Themen fördern. Sie bieten eine Gelegenheit für Austausch, Wertschätzung und Vernetzung über Abteilungsgrenzen hinweg. Die Maßnahmen unterstützen das Wohlbefinden unserer Angestellten und tragen zu einer positiven Unternehmenskultur bei. Anhand der Teilnahmequote und des Feedbacks der Mitarbeitenden zu den Events bewerten wir deren Erfolg.

Bereitstellung von Mitarbeitendenwohnungen und Unterstützung bei der Wohnungssuche

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden bei der Wohnungssuche und stellen in einzelnen Einrichtungen selbst kostengünstige Mitarbeitendenwohnungen zu Verfügung. Damit verfolgen wir das Ziel die Mitarbeitendenzufriedenheit zu erhöhen und die Bindung unserer Angestellten an MEDICLIN zu stärken. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird grundsätzlich durch die Anzahl der vermittelten Wohnungen und das Feedback der unterstützten Mitarbeitenden gemessen.

Datenschutzfolgeabschätzungen

Die Datenschutzfolgeabschätzungen zielen darauf ab, den datenschutzkonformen Einsatz von Software und Technologien sicherzustellen, sofern aus deren Betrieb Risiken im Umgang mit personenbezogenen Daten resultieren können. Dazu gibt es eine standardisierte Beurteilungsvorlage, über die Risiken aus Anwendersicht und aus Sicht der IT identifiziert werden können und auf deren Grundlage der Datenschutzbeauftragte eine Risikofolgenabschätzung erstellt. Abhängig vom Ergebnis dieser Folgenabschätzung können zusätzliche Maßnahmen gefordert werden für den Betrieb der Software oder Regelungen vereinbart werden für die Gestaltung von Verarbeitungsprozessen und Funktion (z. B. in entsprechenden Betriebsvereinbarungen).

Mitarbeitendenschulungen zu Datenschutz und weitere Maßnahmen zur Vorbeugung menschlicher Fehler

Unsere Beschäftigten und Führungskräfte nehmen mindestens alle zwei Jahre an Schulungen und Unterweisungen für den rechtmäßigen Umgang mit personenbezogenen Daten teil. Die Schulungen werden insbesondere durch die lokalen Datenschutzkoordinatoren angestoßen und durchgeführt.

Die Effektivität der Maßnahmen in Bezug auf Datenschutz messen wir anhand der Anzahl von Datenschutzverstößen. Im Berichtsjahr kam es zu zwei an die Landesdatenschutzbehörden gemeldeten Datenschutzvorfällen.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Schulungen und Events zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Um eine hohe Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz für unsere Angestellten zu gewährleisten, führen wir regelmäßig und laufend Schulungen durch und bieten Gesundheitskurse an. Die Schulungen umfassen unter anderem Brandschutz, Hygiene und Sicherheit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus gibt es kurs- oder eventbasierte Angebote zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit, wie zum Beispiel Yoga-Kurse und Rückentrainings. Ziel dieser Maßnahme ist es Arbeitsunfälle und die Gefährdung durch Krankheiten zu verhindern sowie das allgemeine Wohlbefinden unserer Angestellten zu fördern. Die Schulungen werden dezentral an den verschiedenen Standorten organisiert. Die Effektivität dieser Maßnahme wird durch die Teilnahmequoten an den Schulungen und Events gemessen.

Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung

Mehr Diversität

Wir stehen für Vielfalt und setzen uns gegen jede Form von Diskriminierung oder Belästigung ein. Dies verdeutlichen wir auch mit unseren Bemühungen, neue Mitarbeitende aus dem Ausland zu gewinnen, diese aus- und weiterzubilden und an uns zu binden. Unsere Mitarbeitenden an den verschiedenen Standorten kommen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern. Mit unseren Initiativen fördern wir Bildungs- und Aufstiegschancen von Menschen jeglicher Herkunft.

Innerhalb des Konzerns tragen diese Maßnahmen zu mehr Diversität, Toleranz und Gleichberechtigung bei und schaffen dadurch ein respektvolles Arbeitsumfeld, das von fairer Zusammenarbeit geprägt ist. Ihre Effektivität messen wir hauptsächlich an der Anzahl der neuen Mitarbeitenden pro Jahr aus dem Ausland.

Inklusion von Menschen mit Behinderung

Wie in der Konzerninklusionsvereinbarung festgelegt, wurden ab Juni 2024 und für das nächste Jahr künftige Maßnahmen umgesetzt beziehungsweise geplant. Die verantwortlichen Stellen (Geschäfts- und Klinikleitung, Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretung) wurden über die abgeschlossene Inklusionsvereinbarung informiert. Die örtlichen Schwerbehindertenvertretungen wurden ausführlich über Umfang und Inhalt der Inklusionsvereinbarung geschult.

Zur Sicherung der Umsetzung der Inklusionsvereinbarung sowie zum Schutz der Rechte der schwerbehinderten Mitarbeitenden wurden die örtlichen Schwerbehindertenvertretungen als fester Bestandteil in die BGM-Teams integriert.

Für das Geschäftsjahr 2025 sind regelmäßige Gesprächsrunden (mindestens einmal pro Kalenderjahr) zwischen der zuständigen Schwerbehindertenvertretung und dem Inklusionsbeauftragten der Arbeitgeberin geplant. Zu diesen Gesprächen können die Betriebsärzt:innen und die Fachkraft für Arbeitssicherheit hinzugezogen werden. Die Gesprächsrunden können mit den Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses kombiniert werden. Gegenstand der Gespräche soll die Diskussion über den Stand der Inklusion in der jeweiligen Betriebsstätte und die Notwendigkeit der Vereinbarung und Umsetzung weiterer Inklusionsmaßnahmen sein.

Für das kommende Geschäftsjahr sind folgende Maßnahmen geplant:

1. Erstellung von Präventionsleitlinien bei möglichen Gefährdungen der Arbeitsverhältnisse von Menschen mit Behinderungen zum Erhalt der Arbeitsplätze

2. Stufenweises Schulungsprogramm der Inklusionsbeauftragten der Arbeitgeberin mit folgenden Inhalten:

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Einführung in das Amt für neu berufene Inklusionsbeauftragte

Inklusionsvereinbarung der MEDICLIN und deren Umsetzung in den Häusern

Pflichten der Arbeitgeberin im BEM-Verfahren

3. Aufnahme des Themas Schwerbehinderung in die Tagesordnung der jährlichen Führungskräftetagung

Regelmäßige jährliche Treffen aller Schwerbehindertenvertreter zum Austausch und zur Schulung 2025 ff. einschließlich zusätzlicher Online-Schulungen.

S1-5 ZIELE

Es wurden bisher keine terminierten und ergebnisorienterten Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen für die Arbeitskräfte des Unternehmens definiert. Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung sollen Ziele, weitere Maßnahmen und Richtlinien erarbeitet werden.

S1-6 MERKMALE DER ARBEITNEHMENDEN DES UNTERNEHMENS

Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 waren bei MEDICLIN 9.822 Menschen an 31 Standorten in Deutschland beschäftigt. Rund 83 % aller Arbeitsverhältnisse bei MEDICLIN sind unbefristet, was sowohl unseren Arbeitnehmenden als auch MEDICLIN als Arbeitgeberin eine langfristige Planbarkeit verschafft. Im Verlauf des Geschäftsjahres sind 1.609 Mitarbeitende aus dem Unternehmen ausgeschieden. Das entspricht einer Fluktuationsrate von 16,3 %. Angaben zu unseren Mitarbeitenden angegeben in Vollzeitkräften sind auch in den Kapiteln Grundlagen des Konzerns und Geschäftsverlauf des Lageberichts zu finden.

Angaben zur Zahl der Arbeitnehmenden nach Geschlecht 1

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Geschlecht Zahl der Arbeitnehmenden (Personenzahl)
Männlich 2.177
Weiblich 7.704
Sonstige 1
Keine Angaben 0
Gesamtzahl der Arbeitnehmenden 9.822

1 Geschlecht gemäß den eigenen Angaben der Beschäftigten

Arbeitnehmende in Ländern, in denen das Unternehmen mindestens 50 Arbeitnehmende hat

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Land Zahl der Arbeitnehmenden (Personenzahl)
Deutschland 9.822

Arbeitnehmende nach Art des Vertrags, aufgeschlüsselt nach Geschlecht 1

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Personenzahl 2024
Weiblich Männlich Sonstige Keine Angaben Insgesamt
Zahl der Arbeitnehmenden 7.704 2.117 1 0 9.822
Zahl der Arbeitnehmenden mit unbefristeten Arbeitsverträgen 6.518 1.696 0 0 8.187
Zahl der Arbeitnehmenden mit befristeten Arbeitsverträgen 1.186 448 1 0 1.635
Zahl der Abrufkräfte 0 0 0 0 0

1 Geschlecht gemäß den eigenen Angaben der Beschäftigten

Die vorgenannten Merkmale (KPIs) werden aus den Personalstandsstatistiken je Organisationseinheit entnommen. Sie werden mit Hilfe unseres HR-Quellsystems (LOGA) ausgelesen. Die Zahl der Arbeitskräfte (Köpfe) ist definiert als Anzahl der beschäftigten Mitarbeitenden nach Personenzahlen (Köpfe) und nicht nach Vollzeitkräften im Monat Dezember 2024. Die Werte werden nachfolgend nach Geschlecht, Befristungen und garantierten Arbeitsstunden aufgeschlüsselt. Der hiernach folgende KPI "Zahl der Arbeitnehmenden" in Ländern mit 50 oder mehr Arbeitnehmenden ist ebenso als Anzahl der beschäftigten Mitarbeitenden (Köpfe) im Monat Dezember 2024 definiert. Die Werte werden nach Ländern aufgeteilt und Länder mit weniger als 50 Arbeitnehmenden werden in der Summe nicht berücksichtigt. Die KPIs "Zahl der Arbeitnehmenden" aus den beiden hier dargestellten Tabellen stimmen überein, da MEDICLIN ausschließlich in Deutschland tätig ist. Die Anzahl und Quote der ausgetretenen Arbeitnehmenden wurde exklusive Auszubildenden, Praktikant:innen, Werksstudent:innen, Famulant:innen, Medizinstudent:innen im Praktischen Jahr und Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, dargestellt. Interne Wechsel werden, wenn technisch möglich und identifizierbar, hierbei nicht als Austritt gezählt. Es wurde die Gesamtzahl der Arbeitnehmenden die freiwillig oder wegen Entlassung, Eintritt in den Ruhestand oder Tod ausgeschieden sind angegeben. Geplante Befristungen wurden nicht berücksichtigt und es wurde mit der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl von 9.855 gerechnet. Die KPIs basieren auf keinen weiteren Annahmen. Die Kennzahlen wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

Arbeitnehmende nach Art des Vertrags, aufgeschlüsselt nach Regionen

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Personenzahl 2024
Deutschland Insgesamt
Zahl der Arbeitnehmenden 9.822 9.822
Zahl der Arbeitnehmenden mit unbefristeten Arbeitsverträgen 8.187 8.187
Zahl der Arbeitnehmenden mit befristeten Arbeitsverträgen 1.635 1.635
Zahl der Abrufkräfte 0 0

Mitarbeiterfluktuation

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Personenzahl 2024
Gesamtzahl der Arbeitnehmenden, die das Unternehmen während des Berichtszeitraums verlassen haben (Anzahl) 1.609
Quote der Arbeitnehmendenfluktuation im Berichtszeitraum in % 16,3

S1-8 TARIFVERTRAGLICHE ABDECKUNG UND SOZIALER DIALOG

Grundlage für die Sicherstellung angemessener Beschäftigungsbedingungen und Bezahlung sind unsere umfassenden Arbeits- und Sozialordnungen, Betriebsvereinbarungen und tarifvertraglichen Regelungen (siehe hierzu auch S1-1). Der Anteil aller Beschäftigten, die von Tarifverträgen abgedeckt sind, beträgt 16 %. Der Anteil der Beschäftigten an Standorten mit Betriebsratsvertretung liegt bei 94 %. Aufgrund unserer ausschließlichen Tätigkeit in Deutschland liegt keine Vereinbarung über die Vertretung eines europäischen Betriebsrats vor.

Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog

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Abdeckungsquote Tarifvertragliche Abdeckung Sozialer Dialog
Arbeitnehmende - EWR (für Länder mit > 50 Arbeitnehmenden, die >10 % der Gesamtzahl ausmachen) Arbeitnehmende - Nicht-EWR-Länder (Schätzung für Regionen mit > 50 Arbeitnehmenden, die >10 % der Gesamtzahl ausmachen) Vertretung am Arbeitsplatz (nur EWR) (für Länder mit > 50 Arbeitnehmenden, die >10 % der Gesamtzahl ausmachen)
0-19 % Deutschland
20-39 %
40-59 %
60-79 %
80-100 % Deutschland

Der KPI "Tarifvertragliche Abdeckung" ist definiert als Anzahl der Arbeitnehmenden (Personenzahl), die unter einen Tarifvertrag (Abstellung auf Vergütungstarifverträge/​Entgelttarifverträge) fallen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Arbeitnehmenden im Monat Dezember 2024. Die Informationen werden aus dem HR-Quellsystem (LOGA) zentral ausgewertet. Als Basis dienen hier die im HR-Quellsystem hinterlegten Tarifinformationen zur Vergütung. Mit "Tarifvertrag" sind nur Tarifverträge gemeint, die mit einer Gewerkschaft geschlossen oder für allgemeinverbindlich erklärt wurden (Arbeits- und Sozialordnungen oder andere lokale Vereinbarungen mit Betriebsräten sind nicht berücksichtigt). Der KPI basiert auf keinen weiteren Annahmen. Die Kennzahlen wurden nicht von einer externen Stelle validiert. Die gleiche Beschreibung und Methodik gilt für den KPI "Gesamtprozentsatz der Arbeitnehmenden im EWR, die von Tarifverträgen abgedeckt sind, für jedes Land, in dem es eine signifikante Zahl von Arbeitnehmenden hat, das heißt mindestens 50 Arbeitnehmende nach Personenzahl, was mindestens 10 % der Gesamtzahl seiner Arbeitnehmenden entspricht". Da der Konzern der MEDICLIN AG ausschließlich in Deutschland tätig ist, stimmen die genannten Werte überein.

Der KPI "Sozialer Dialog" gibt den Anteil der beschäftigten Arbeitnehmenden (Personenzahl) im EWR mit einer Arbeitnehmendenvertretung im Verhältnis zur Gesamt-Arbeitnehmendenzahl wieder. Die Informationen zur Arbeitnehmendenanzahl werden aus dem HR-Quellsystem ausgewertet. Die Angabe des Vorhandenseins einer Arbeitnehmendenvertretung innerhalb der Gesellschaften wird manuell ermittelt. Der KPI basiert auf keinen weiteren Annahmen. Die Kennzahlen wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

MEDICLIN operiert ausschließlich in Deutschland, daher ist die Spalte "Arbeitnehmende - Nicht-EWR-Länder (Schätzung für Regionen mit > 50 Arbeitnehmenden, die > 10 % der Gesamtzahl ausmachen)" nicht befüllt.

S1-9 DIVERSITÄTSKENNZAHLEN

Wir sind stolz darauf, dass Menschen aus vielen verschiedenen Ländern für MEDICLIN arbeiten und kulturelle Diversität in unser Unternehmen bringen (siehe auch S1-4). Wir stehen für diese Vielfalt und setzen uns gegen jede Form von Diskriminierung oder Belästigung ein. Indem wir Stellen ausschließlich abhängig von der Qualifikation der Bewerbenden besetzen wollen wir die Chancengleichheit sicherstellen. Der Frauenanteil in Führungspositionen betrug 2024 42 %. Zudem achten wir auf eine ausgewogene Altersstruktur und darauf, dass unsere Teams sowohl mit jungen als auch mit erfahreneren Mitarbeitenden besetzt werden.

Arbeitnehmende auf der obersten Führungsebene: nach Geschlecht

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Anzahl Anteil
in %
Weiblich 22 42,3
Männlich 30 57,7

Arbeitnehmende nach Altersgruppen

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Personenzahl 2024
< 30 Jahre 1.554
30-50 Jahre 4.319
> 50 Jahre 3.949

Die Kennzahlen "Beschäftigte auf der obersten Führungsebene" werden manuell erfasst und ausgewertet. Die oberste Führungsebene bei MEDICLIN definiert sich aus den Abteilungsleiter:innen, Kaufmännischen Direktor:innen, Geschäftsführer:innen und den Regional-Geschäftsführer:innen. Die KPIs basieren auf keinen weiteren Annahmen und wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

Die Kennzahlen der Tabelle "Arbeitskräfte nach Altersgruppen" werden über eine Auswertung aus dem HR-Quellsystem erfasst. Berücksichtigt wurden alle Arbeitskräfte des Unternehmens. Die KPIs basieren auf keinen weiteren Annahmen und wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

S1-10 ANGEMESSENE ENTLOHNUNG

Eine angemessene Entlohnung beeinflusst die Zufriedenheit unserer Arbeitnehmenden. Sie profitieren dabei von unseren Arbeits- und Sozialordnungen, Vergütungsordnungen und vereinzelt Haustarifverträgen, die wir mit den Mitarbeitendenvertretern und/​oder Sozialpartnern ver.di und Marburger Bund für unsere Einrichtungen verhandelt haben. Möglichkeiten für steuer- und sozialversicherungsfreie Zahlungen wie etwa Inflationsausgleichsprämien wurden unter Berücksichtigung der rechtlichen Grundlagen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgeschöpft. Insofern entlohnt MEDICLIN ihre Beschäftigten angemessen im Einklang mit den geltenden Referenzwerten. Hierbei orientieren wir uns am gesetzlichen Mindestlohn sowie dem Pflegemindestlohn.

S1-14 KENNZAHLEN FÜR GESUNDHEITSSCHUTZ UND SICHERHEIT

Das Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzmanagement von MEDICLIN deckt 98 % der Arbeitnehmenden des Unternehmens ab. Die KPI basiert auf der Anzahl der Arbeitnehmenden, die in einer Einrichtung tätig sind, in der ein Gesundheitsmanager vorhanden ist. Eine Übersicht der Unfall- und Gesundheitsstatistik wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Unfall- und Gesundheitsstatistik

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Personenzahl 2024 2023
Todesfälle eigener Arbeitskräfte infolge arbeitsbedingter Verletzungen und Erkrankungen) 0 k. A.
Todesfälle anderer Arbeitskräfte, die an den Standorten von MEDICLIN tätig waren, infolge arbeitsbedingter Verletzungen und Erkrankungen 0 k. A.
Meldepflichtige Arbeitsunfälle) 49 k. A.
Quote meldepflichtiger Arbeitsunfälle in % 4,55 k. A.

Die Kennzahlen der Unfall und Gesundheitsstatistik werden manuell durch Abfrage der Abteilung Personal bei den einzelnen Einrichtungen abgefragt. Die Quote soll die Zahl der jeweiligen Fälle pro einer Millionen geleisteter Arbeitsstunden repräsentieren. Die KPIs basieren auf keinen weiteren Annahmen und wurden nicht von einer externen Stelle validiert.

S1-16 VERGÜTUNGSKENNZAHLEN (VERDIENSTUNTERSCHIEDE UND GESAMTVERGÜTUNG)

Im Rahmen der geltenden tariflichen oder betrieblichen Vereinbarungen der Vergütungsordnungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei MEDICLIN für gleiche Tätigkeiten gleich vergütet. Da jedoch nicht alle Beschäftigten nach Tarifverträgen entlohnt werden, möchten wir Transparenz hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede sowie interner Einkommensungleichheit schaffen. Das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung der am höchsten bezahlten Einzelperson zum Median der Gesamtvergütung aller übrigen Beschäftigten lag im Berichtsjahr bei einem Faktor von 31. Diese Kennzahl drückt aus, dass die höchstbezahlte Einzelperson gerundet das 31-fache des MEDIAN-Gehaltes der Arbeitnehmenden verdient. Hierbei ist zu beachten, dass hier die Gesamtvergütung und nicht der jeweilige Stundenlohn verwendet wurde. Es wurde demnach die Gesamtvergütung von Teilzeitbeschäftigten der Gesamtvergütung von Vollzeitbeschäftigten gleichgesetzt. Hierdurch ergibt sich ein größeres Verhältnis als es ein Vergleich der bereinigten Stundenlöhne ergeben würde.

Die KPI "Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung der am höchsten bezahlten Einzelperson zum Median der Gesamtvergütung" wird auf Basis von geschlechtsunspezifischen Vergütungsdaten berechnet, die aus dem HR-Quellsystem über Listenabfragen entnommen und zu einer Gesamtauswertung aggregiert werden. Zunächst wird die höchst bezahlte Person im Unternehmen als Zähler der Gleichung ermittelt. Zur Ermittlung des Nenners der Formel wird aus den der Summe der geschlechtsunspezifischen Einzelvergütungen die höchst bezahlte Einzelperson abgezogen und hieraus dann der Median gebildet. Einbezogen werden alle variablen und fixen Vergütungsbestandteile. Aus der Division von Zähler und Nenner berechnet sich das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung der am höchsten bezahlten Einzelperson zum Median der Gesamtvergütung aller übrigen Arbeitnehmer. Die Bruttojahresgehälter der aktiven Arbeitskräfte des Unternehmens, einschließlich Auszubildenden, Praktikanten, Werksstudenten, Famulanten, Medizinstudenten im Praktischen Jahr und Personen die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, werden anteilig berücksichtigt. Ebenso fließen passive Arbeitskräfte in die Kennzahl mit ein, sowie Personen die das Unternehmen im Berichtszeitraum verlassen haben. Die Kennzahl basiert auf keinen Annahmen und wurde nicht von einer externen Stelle validiert.

S1-17 VORFÄLLE UND BESCHWERDEN

2024 sind 3 Beschwerdefälle in Bezug auf Diskriminierung und Belästigung eingegangen. Von diesen wurden 3 Vorfälle geprüft. Für 3 der Vorfälle wurden Pläne zur Abhilfe eingeleitet. Im Jahr 2024 wurden keine schwerwiegenden Verstöße gegen die Menschenrechte festgestellt, wie beispielsweise Zwangsarbeit, Menschenhandel oder Kinderarbeit.

Vorfälle und Hinweise

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Anzahl 2024
Gemeldete Fälle von Diskriminierung einschließlich Belästigung 3
Beschwerden, die über Kanäle für Arbeitskräfte eingereicht wurden 7
Beschwerden, die bei der nationalen Kontaktstelle für multinationale Unternehmen der OECD eingereicht wurden 0
Gesamtbetrag der wesentlichen Geldbußen, Sanktionen und Schadenersatzzahlungen im Zusammenhang mit den vorstehend beschriebenen Vorfällen und Beschwerden (in €): 0

Die Kennzahlen wurden durch manuelle interne Abfragen erhoben und sind weder annahmebasiert noch extern validiert. Jede eingegangene Meldung wird weiterverfolgt und entsprechende Reaktionen individuell auf den jeweiligen Sachverhalt angepasst.

Verbraucher und Endnutzer - Patient:innen

ANZAHL DER CIRS-MELDUNGEN

215

WEITEREMPFEHLUNGSQUOTE in %

78

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung legen wir gemäß dem ESRS S4-Standard umfassend dar, wie unsere Geschäftstätigkeit die Gesellschaft beeinflusst.

Damit wir unsere Patient:innen bestmöglich versorgen können, sind hohe medizinische Qualität und Patientensicherheit essentiell. Wir analysieren die Auswirkungen der Risiken und Chancen von Patientenbelangen auf unser Unternehmen und zeigen auf, welche Maßnahmen wir ergreifen, um diesen zu begegnen.

Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit sind von zentraler Bedeutung für MEDICLIN. Demnach gehören diese Themen zu den wesentlichen Aspekten unserer Unternehmensstrategie.

ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer

Wir setzen uns täglich dafür ein, dass sich unsere Patientinnen und Patienten bei uns sicher fühlen, eine exzellente medizinische Versorgung erhalten und mit unseren Leistungen zufrieden sind. Das zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten, steht für uns an erster Stelle. Wir möchten dieses Ziel durch unseren hohen Anspruch an die Qualität medizinischer Leistungen, ein umfassendes Qualitätsmanagement mit standortübergreifenden Strukturen und die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern der Asklepios-Gruppe erreichen.

ESRS 2 SBM-2 INTERESSEN UND STANDPUNKTE DER INTERESSENTRÄGER:INNEN

Die Interessen und Standpunkte der Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, in unserem Fall die Patient:innen, werden in ESRS 2, SBM-2 beschrieben.

ESRS 2 SBM-3 WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN UND IHRE WECHSELWIRKUNG MIT STRATEGIE UND GESCHÄFTSMODELL

MEDICLINs Dienstleistungen betreffen primär Patientinnen und Patienten als Endnutzer:innen, die akutmedizinische Versorgung, Leistungen der medizinischen Rehabilitation oder Pflegeleistungen benötigen. Wenn von Patientinnen und Patienten die Rede ist, meinen wir immer auch deren gesetzliche Vertreter:innen und Angehörige oder ihre Besucher:innen.

Alle Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, die wahrscheinlich von wesentlichen Auswirkungen von MEDICLIN betroffen sein können, einschließlich der Auswirkungen im Zusammenhang mit den eigenen Geschäftstätigkeiten und der Wertschöpfungskette, auch durch die Dienstleistungen von MEDICLIN sowie unsere Geschäftsbeziehungen, fallen unter die Angaben nach ESRS 2 und werden in den folgenden Erläuterungen zu SBM-3 vollumfänglich berücksichtigt.

Bei unseren Patient:innen und deren Angehörigen sowie unseren pflegebedürftigen Bewohner:innen ist eine umfassende Information und Aufklärung zu unseren Gesundheitsdienstleistungen wesentliche Grundlage, um Partizipation und Eigenverantwortung von Patient:innen und Pflegebedürftigen bei der Entscheidungsfindung zu Behandlungsangeboten und Therapieoptionen zu stärken und damit potenziell negative Auswirkung unserer Dienstleistung aus Sicht der Patient:innen zu vermeiden. Daher leistet MEDICLIN umfassende Patientenaufklärung und stellt seinen Patientinnen und Patienten Informationen über die Behandlung, Medikamente und mögliche Risiken in geeigneter Form zur Verfügung. Dies geschieht unter anderem durch Arztgespräche, Patienteninformationen und Aufklärungsgespräche und -bögen mit unseren Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen oder Erziehungsberechtigten, wo dies geboten oder gesetzlich gefordert ist. MEDICLIN behandelt auch Kinder, die eine besonders vulnerable Gruppe unserer Patient:innen darstellen. Wie wir deren Rechte und Bedürfnisse berücksichtigen, stellen wir im Laufe des Kapitels vor.

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse (siehe auch ESRS 2, IRO-1) hat MEDICLIN die für sich wesentlichen IROs identifiziert, die im Zusammenhang mit Verbraucher:innenn und Endnutzer:innen stehen. Die IROs sowie deren Verortung in der Wertschöpfungskette und deren Fristigkeit werden im Kapitel ESRS 2 dargestellt.

Impacts bezogen auf Datenschutz der Patientendaten

Die Erhebung, Verarbeitung und Speicherung von besonders sensiblen Patientendaten ist für die medizinische Versorgung unerlässlich. MEDICLIN verpflichtet sich zum Schutz der Patientendaten gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen und setzt technische und organisatorische Maßnahmen um, um die Datensicherheit zu gewährleisten. Sollte es zu einem Datenschutzverstoß im Zusammenhang mit Daten von Endnutzer:innen und Verbraucher:innen kommen, zum Beispiel durch Verstöße gegen die DSGVO oder durch Datenlecks infolge von Cyberattacken, kann die Sicherheit dieser Daten gefährdet sein. Dazu gehören aufgrund unseres Geschäftsmodells auch sensible (personenbezogene) Gesundheitsdaten. Insofern können Datenschutzverstöße die Patientinnen und Patienten von MEDICLIN negativ betreffen. Auch die potenzielle Verletzung der Vertraulichkeit, beispielsweise durch eine falsche Handhabung oder die versehentliche Weitergabe vertraulicher Patienten- und Gesundheitsinformationen, stellt eine negative und potenzielle Auswirkung auf die Patientinnen und Patienten dar.

Auswirkungen rund um das Thema Datenschutz stehen unmittelbar mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung, da die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten die Aufnahme von Daten, einschließlich sensibler Gesundheitsdaten, erfordert. Da dies unumgänglich ist, kommt dem Datenschutz und der Einhaltung der Schweigepflicht ein hoher Stellenwert im Geschäftsmodell oder der Strategie von MEDICLIN zu.

Beide negativen und potenziellen Auswirkungen wurden von uns als individuell eingestuft und würden nur einen Teil der Patientinnen und Patienten an den jeweiligen Standorten betreffen.

Impacts bezogen auf Patientenwohl

MEDICLIN ist in der Lage, durch medizinische Behandlungsleistungen und Therapieangebote sowie medizinische Vor- und Nachsorgeleistungen das Wohl seiner Patientinnen und Patienten positiv zu beeinflussen und die Gesundheit dieser zu verbessern. Fehlendes Vertrauen oder die fehlende Bereitschaft von Patient:innen bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen mitzuwirken, können sich negativ auf den intendierten Behandlungserfolg und die Behandlungsdauer auswirken.

Die Sicherheit und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten könnte negativ beeinflusst werden, wenn es beispielsweise zu Infektionsausbrüchen an unseren Standorten kommt. Auch wenn Patientinnen und Patienten unzureichend behandelt werden, beispielsweise durch unzureichende oder mangelhafte Diagnostik oder eine falsche Behandlung, kann dies der Gesundheit des Einzelnen schaden.

Auswirkungen rund um das Thema Patientenwohl stehen unmittelbar mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung, da die Behandlung von Patientinnen und Patienten höchste Priorität hat. Insofern haben diese Auswirkungen direkten Einfluss auf das Geschäftsmodell und die Strategie von MEDICLIN. Wir setzen uns täglich dafür ein, dass unsere Patientinnen und Patienten eine exzellente medizinische Versorgung erhalten.

Alle in diesem Abschnitt negativen Impacts haben wir als potenziell eingestuft. Die Impacts bezogen auf fehlendes Vertrauen und unzureichende Behandlung sind als individuell klassifiziert. Der negative Impact hinsichtlich der Gefährdung durch Krankheiten ist als systemisch beziehungsweise weitverbreitet eingestuft.

Impacts bezogen auf Qualität und Sicherheit

Zur Sicherung eines hohen Behandlungserfolgs ist die Teilnahme an den gesetzlich verpflichtenden Qualitätssicherungsverfahren in der Akutversorgung wie in der medizinischen Rehabilitation ein elementarerer Bestandteil unserer Qualitätsstrategie. Darüber hinaus nutzen Kliniken der MEDICLIN interne wie externe Benchmarkverfahren zur Bewertung der erreichten Ergebnisqualität und Patientenzufriedenheit und beteiligen sich an freiwilligen Initiativen zur Qualitätstransparenz.

Unzureichende Verfahren zur Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung können die Sicherheit und die Gesundheit all unserer Patientinnen und Patienten gefährden und dadurch negative Auswirkungen auf Patientinnen und Patienten haben. Sicherheitsrelevante Vorfälle, zum Beispiel Stürze, Verletzungen oder körperliche Angriffe, können sich ebenfalls negativ auf all unsere Patientinnen und Patienten auswirken und sie physischen Gefahren und Schäden aussetzen.

Auswirkungen rund um das Thema Qualität und Sicherheit stehen unmittelbar mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN in Verbindung, da die Patientensicherheit stets sichergestellt sein muss.

Alle Impacts bezogen auf Qualität und Sicherheit haben wir als negativ, potenziell und individuell eingestuft.

Impacts bezogen auf Kinderschutz

Zur Sicherstellung des Kinderschutzes umfasst in Verdachtsfällen von Vernachlässigung, Kindesmisshandlung oder -missbrauch die medizinische Diagnostik auch Objektivierung von Hinweisen dazu. Diese leistet wirksame Hilfe für betroffene Kinder und ihre Eltern und hat damit positive Auswirkungen auf Patient:innen im Kindes- und Jugendalter. Dagegen könnten fehlende Maßnahmen für Kinderschutz, das heißt fehlende standardisierte Handlungsanweisungen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, langfristige Folgen für die Entwicklung, die persönliche Sicherheit und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nach sich ziehen.

Die Auswirkungen stehen unmittelbar mit dem Geschäftsmodell und der Strategie von MEDICLIN in Verbindung, da die Behandlung von Kindern und Jugendlichen explizit Teil unseres Behandlungsangebots ist. Daher haben die Impacts bezogen auf Kinderschutz direkten Einfluss auf unser Geschäftsmodell und unsere Strategie.

Der Impact bezogen auf fehlende Maßnahmen für Kinderschutz wurde als negativ, potenziell und individuell bewertet. Der Impact bezogen auf die Sicherstellung des Kinderschutzes wurde hingegen als positiv, tatsächlich und individuell bewertet.

S4-1 KONZEPTE UND RICHTLINIEN IM ZUSAMMENHANG MIT VERBRAUCHER:INNEN UND ENDNUTZER:INNEN

Die Achtung der Menschenrechte von Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Besucher:innen ist integraler Bestandteil unserer Unternehmenspolitik und -kultur. MEDICLIN strebt an die Menschenrechte aller Verbraucher:innen und Endnutzer:innen zu respektieren und achtet insbesondere auf:

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Recht auf Gesundheit: Ermöglichung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung, die auf den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten basiert.

Recht auf Würde und Respekt: Behandlung aller Patientinnen und Patienten mit Würde, Respekt und ohne Diskriminierung.

Recht auf Privatsphäre und Datenschutz: Schutz der Patientendaten gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen.

Recht auf Information und Selbstbestimmung: Umfassende Aufklärung der Patientinnen und Patienten über ihre Behandlungsmöglichkeiten und Einholung ihrer informierten Einwilligung.

Recht auf Nichtdiskriminierung: Gleichberechtigter Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, ihres Alters, ihrer Behinderung oder sexuellen Orientierung.

Diese Rechte sind in den nachfolgend beschriebenen Richtlinien verankert.

MEDICLIN folgt mit ihren Richtlinien im Zusammenhang mit unseren Patient:innen den nationalen und europäischen Gesetzen sowie den branchenüblichen Standards. Die Richtlinien stehen noch nicht explizit im Einklang mit Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Unternehmen und Menschenrechte.

Über das Intranet und das Dokumentenmanagementsystem eQMH sind alle Konzernrichtlinien für alle Mitarbeitenden zugänglich. Mit Ausnahme der Grundsatzerklärung Menschenrechte orientieren sich unsere Richtlinien im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen nicht explizit an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, der ILO-Erklärung zu grundlegenden Prinzipien und Rechten bei der Arbeit oder den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen. Fälle der Nichteinhaltung wurden im aktuellen Berichtsjahr nicht bekannt.

Konzerndatenschutzrichtlinie

Die Konzerndatenschutzrichtlinie der MEDICLIN regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten im Unternehmen und ist Grundlage für die Arbeit der Datenschutzkoordinatoren und des Datenschutzbeauftragten der MEDICLIN. Die enthaltenen Verfahrensanweisungen und Vorgaben der Konzernrichtlinie dienen der Einhaltung umfassender Datenschutzbestimmungen und machen Vorgaben zur Gewährleistung des Datenschutzes von Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten sowie externen Dritten. Die Konzernrichtlinie ist verbindliche Vorgabe für die Gestaltung des Datenschutzes in unseren Einrichtungen, herausgegeben wird sie vom Datenschutzbeauftragten der MEDICLIN. Für die Umsetzung der dort enthaltenen Regelungen ist die Geschäftsführung verantwortlich, diese wird durch die benannten Datenschutzkoordinatoren unterstützt. Für mehr Informationen siehe ESRS S1 S1-1.

Qualitätsmanagement-Richtlinie

Grundlegende Anforderungen an das interne Qualitätsmanagement sind im Gesundheitswesen über bundeseinheitliche Richtlinien definiert. In der Akutversorgung ist dies die "Qualitätsmanagement-Richtlinie" des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und in der Medizinischen Rehabilitation die "Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 37 Abs. 3 SGB IX" der BAR (Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation). Diese Richtlinien bilden die Grundlage für die Ausgestaltung des internen Qualitätsmanagements in den Akut- und Rehabilitationskliniken der MEDICLIN.

Die Richtlinien im Akut- und Rehabereich legen Instrumente und Methoden zur Sicherung und Förderung der Qualität, Sicherheit und des Patientenwohls fest, die klinikindividuell umgesetzt werden.

Die Umsetzung dieser Anforderungen wird durch interne Überwachungsmaßnahmen und ein zentrales Monitoring spezifischer Qualitätskriterien in unterschiedlichen Leistungsbereichen überwacht. Darüber hinaus gibt es weitere Vorgaben zur Leistungserbringung, die aus angrenzenden gesetzlichen Regelwerken wie dem Infektionsschutzgesetz oder dem Medizinproduktegesetz resultieren und ebenfalls umgesetzt und überwacht werden.

Die QM-Richtlinien geben den regulatorischen Rahmen für die Leistungserbringung und sollen die Grundlage der Organisation erforderlicher Behandlungsprozesse bieten. Zu den betroffenen Stakeholdern gehören Patient:innen und deren Angehörige sowie der Gesetzgeber, aber auch MEDICLIN als Arbeitgeberin und die Mitarbeitenden. Die verbindlichen Qualitätsmanagement-Richtlinien in der Akutversorgung und der medizinischen Rehabilitation sind verbindliche Vorgaben für die Gestaltung des internen Qualitätsmanagements unserer Einrichtungen. Für die Umsetzung der dort enthaltenen Regelungen ist die Geschäftsführung verantwortlich, diese wird durch die Qualitätsmanagementbeauftragten der Einrichtungen unterstützt.

Verhaltenskodex und Leitgedanke

Zwar gibt es keinen expliziten Verhaltenskodex für den Umgang mit Patientinnen und Patienten. Jedoch orientiert sich dieser an unseren "Haltungsgrundsätzen" (siehe auch ESRS S1, S1-1). Die Haltungsgrundsätze gelten für alle Mitarbeitenden von MEDICLIN und der mit MEDICLIN verbundenen Unternehmen. Er umfasst alle, die in Kontakt mit Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen stehen und bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette. Die Einhaltung der Haltungsgrundsätze liegt in der Verantwortung des Vorstands, der diesen klar auf der Website vertritt, und aller leitenden Mitarbeitenden. Derzeit existiert kein spezifisches Monitoringverfahren zur Überwachung der Einhaltung der Haltungsgrundsätze im Umgang mit Patientinnen und Patienten.

Grundsatzerklärung Menschenrechte

Die Achtung der Menschenrechte ist für MEDICLIN als Gesundheitsdienstleister von besonderer Bedeutung. Zusätzlich zu den Haltungsgrundsätzen wurde bereits 2023 durch den Vorstand eine Grundsatzerklärung zu den Menschenrechten verabschiedet. In dieser bekennt sich MEDICLIN in Übereinstimmung mit der UN-Menschenrechtserklärung (1948) sowie der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (2000) zur Einhaltung und Förderung grundlegender Rechte, die dem Schutze dieser dienen. Dieses Bekenntnis gilt für die eigene Geschäftstätigkeit und richtet sich zugleich auch an unsere Geschäftspartner in den Liefer- und Wertschöpfungsketten.

Critical Incident Reporting System (CIRS)

Die Konzernbetriebsvereinbarung zum Critical Incident Reporting System (CIRS) dient der Prävention von Behandlungszwischenfällen und der Entdeckung beziehungsweise Beseitigung möglicher vorhandener Gefährdungsquellen. Dazu haben Mitarbeitende der MEDICLIN Zugriff auf das Meldesystem und können potenziell kritische Ereignisse an ihren Standorten melden. Ein eingesetztes CIRS-Team bearbeitet die eingegangenen Meldungen, löst geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung potenzieller Gefährdungsquellen aus und entscheidet über die Veröffentlichung von anonymisierten Meldungen und dazu ergriffenen Maßnahmen in der Einrichtung. Es trägt somit dem Ziel Rechnung, die potenziell negativen Impacts bezogen auf Gesundheitsschutz und Sicherheit von Mitarbeitenden wie Patient:innen zu verhindern. Für mehr Informationen siehe auch die Ausführungen in ESRS S1, S1-1.

Richtlinie Kinderschutz

Im Berichtsjahr wurde in den betroffenen Einrichtungen mit der Erstellung eines Schutzkonzeptes zum Thema Kinderschutz begonnen. Dieses wird im Laufe des Jahres 2025 fertiggestellt. Teile des Schutzkonzeptes wie beispielsweise die Meldemöglichkeiten werden bereits umgesetzt.

Die gesetzlichen Vorgaben im Umgang mit Patientendaten von Kindern werden umfassend berücksichtigt. Das Vorgehen dazu ist in unserer Datenschutzrichtlinie geregelt. Die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben wie zum Beispiel das Bundes-Kinder-Schutz-Gesetz (BKiSchG) wird im Rahmen der Patientenversorgung sichergestellt.

S4-2 VERFAHREN ZUR EINBEZIEHUNG VON VERBRAUCHER:INNEN UND ENDNUTZER:INNEN IN BEZUG AUF AUSWIRKUNGEN

MEDICLIN bezieht Patient:innen aktiv in die Gestaltung und Verbesserung der Gesundheitsdienstleistungen ein. Dies geschieht durch:

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eine kontinuierliche regelmäßige Erhebung der Patientenzufriedenheit und -bedürfnisse,

ein niederschwelliges Beschwerdemanagement mit unterschiedlichen Zugangswegen sowie

Patientenfürsprecher:innen an einzelnen Standorten, die Patientinnen und Patienten bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützen

Regelmäßige Patientenbefragungen

Wir fragen unsere Patientinnen und Patienten in den Akut- und Rehabilitationskliniken regelmäßig mithilfe von standardisierten Fragebögen nach deren Zufriedenheit mit der Versorgung ab. Die Zufriedenheit mit einer erhaltenen Behandlung spiegelt sich bei Patient:innen in der Bereitschaft eine Einrichtung weiterzuempfehlen. Die Patientinnen und Patienten können hier zwischen "Ja" und "Nein" in fünf Zwischenschritten antworten, auf Wunsch auch eine Begründung geben. Wir streben Werte von über 90,0 % an. Im Q4/​2023 bis Q3/​2024 lag die Weiterempfehlungsrate über alle MEDICLIN-Kliniken bei 78 %. Die Kennzahl wurde an 29 Standorten erhoben. Insgesamt beantworteten 39.646 Patient:innen diese Frage im oben genannten Zeitraum, woraus sich die angegebene Quote ergibt. Die Befragung erfolgt derzeit schriftlich, die Auswertung erfolgt über einen externen Dienstleister.

In allen Kliniken sind benannte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür zuständig, den Beschwerden nachzugehen und, darauf aufbauend, mit dem internen Qualitätsmanagement die Abläufe in der Klinik zu optimieren. Über die Rücklaufquote der Patientenfragebögen wird die Wirksamkeit der Maßnahme gemessen. Über die zurückgemeldeten Fragebögen und hierin enthaltene Antworten wird die Wirksamkeit der Maßnahme gemessen. Die Weiterempfehlungsrate ergibt sich aus der Patientenbefragung zur Patientenzufriedenheit, die an allen Standorten durchgeführt wird. Sämtliche Ergebnisse fließen in die Weiterempfehlungsrate ein. Bei der Berechnung wird berücksichtigt, wie viele Personen aus der Gesamtmenge der eingegangenen Rückmeldungen eine Weiterempfehlung befürworten. Rückmeldungen welche die Weiterempfehlung ablehnen, fließen nicht in die Weiterempfehlungsrate ein. Die Abteilung Qualitätmedizin trägt die Verantwortung die Ergebnisse der Patientenbefragungen aufzuarbeiten und gegebenenfalls an den Vorstand weiterzuleiten damit diese in die Strategie aufgenommen werden können.

Patient Reported Outcome Measurement

Unser Ziel ist es, unsere Behandlungsqualität stetig zu verbessern. Hierzu setzen wir auch moderne Assessmentverfahren ein, bei denen Patientinnen und Patienten direkt den Behandlungserfolg beurteilen, sogenannte Patient Reported Outcome Measurements (PROMs). Bei dieser Methode wird der Behandlungserfolg aus Patientensicht bewertet. Dazu werden Patient:innen vor der Behandlung und zu weiteren Zeitpunkten zu ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität und ihrem Gesundheitszustand befragt.

Mit den gesammelten Informationen ist eine spezifische Bewertung des Behandlungserfolgs aus Patientensicht möglich. Sie tragen zur Optimierung medizinischer und therapeutischer Maßnahmen bei, damit wir Patient:innen die bestmögliche Behandlung in unseren Kliniken anbieten können. Verantwortlich für die Einarbeitung der Ergebnisse in unsere Unternehmenskonzepte ist die Abteilung Qualitätsmedizin und schlussendlich der Vorstand.

Einbeziehung von Kindern

Derzeit hat MEDICLIN noch keine Verfahren eingerichtet um besonders die Einblicke und Sichtweisen von den von uns behandelten Kindern zu gewinnen. Es ist vorgesehen, dass dieses Thema im Rahmen der Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten in den betroffenen Einrichtungen in den nächsten Jahren umgesetzt wird.

S4-3 ABHILFEMASSNAHMEN UND BESCHWERDEMECHANISMUS

Patientinnen und Patienten und deren gesetzliche Vertreter bzw. Angehörige können ihre Bedenken, Kritik oder Missstände über verschiedene Wege äußern. Zu den etablierten Kanälen gehören insbesondere eine interne Patientenbefragung und ein strukturiertes Beschwerdemanagement.

Die Patient:innen werden aktiv aufgefordert, an einer standardisierten anonymen Patientenbefragung am Ende ihres Aufenthaltes teilzunehmen. Die Befragung erfolgt aktuell noch als Paper-und-Pencil-Version, eine Digitalisierung der Befragung wird aktuell erprobt. Zudem werden unsere Patient:innen durch gezielte Aufforderung dazu angeregt ihre Meinung frei zu äußern, unter anderem über das lokale Beschwerdemanagement oder QM und über andere Feedbackformate, die jederzeit genutzt werden können (z. B. Lob-und-Kritik-Karten). Meldungen werden sorgfältig erfasst und überwacht: Bei der Patientenbefragung werden die eingegangenen Fragebogen einrichtungsbezogen erfasst und zentral validiert. Die Auswertung der Befragungsergebnisse und die Aufbereitung pro Klinikstandort und Indikationsbereich erfolgt über einen externen Dienstleister. Die Ergebnisberichte sind MEDICLIN-weit allen Mitarbeitenden über das Intranet zugänglich und werden vierteljährlich zur Verfügung gestellt für die interne Kommunikation und Bewertung von Handlungsbedarfen.

Unsere Mitarbeitenden können über das CIRS anonym auf Beinahe-Fehler und kritische Ereignisse im klinischen Prozess hinweisen (siehe auch S1, S1-1). Im Geschäftsjahr 2024 haben unsere Mitarbeitenden 215 Meldungen über das CIRS abgegeben. Die angegebene Kennzahl wurde manuell und zentral durch die Abteilung Qualitätsmedizin erhoben. Die Anzahl der CIRS-Meldungen zeigt, dass das System von unseren Mitarbeitenden angenommen wurde und verwendet wird. Zukünftig wird es möglich sein noch weitere Kennzahlen im Zusammenhang mit CIRS zu erheben um eine Bessere Aussage über die Wirksamkeit der Maßnahme treffen zu können.

S4-4 MASSNAHMEN UND RESSOURCEN

Nicht zu jeder der nachfolgenden Maßnahmen gibt es ein Einzelbudget, vielmehr werden die Maßnahmen als Teil von nicht direkt zuordenbaren Gesamtbudgets verstanden oder die Projekte sind teilweise noch nicht budgetiert. Die verantwortlichen Führungskräfte sollen auf Basis ihrer Berufserfahrung angemessen auf auftretende Auswirkungen reagieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.

Schulungen zur Qualitätssicherung

MEDICLIN fördert die fachlichen Kompetenz ihrer Mitarbeitende durch eine Vielzahl an pflegerischen, medizinischen und therapeutischen Ausbildungsangeboten sowie dualen Studiengängen. Hierdurch soll eine qualitativ hochwertige Versorung unserer Patient:innen sichergestellt werden. Durch die Schulungsangebote sind die Mitarbeitenden auf dem aktuellen Stand und können diese Wissen zur Qualitätssicherung verwenden. Wir messen die Wirksamkeit dieser Maßnahme unter anderem an der Zufriedenheit unserer Patient:innen und dem Erfolg unseres Geschäftsmodells.

Teilnahme an der Aktion "Saubere Hände"

Die Teilnahme an der Aktion "Saubere Hände" ist Teil einer nationalen Hygiene-Initiative, an der sich Krankenhäuser beteiligen, um die Händehygiene zu fördern. Die teilnehmenden Einrichtungen werden im Klinikatlas aufgeführt und können durch eine kontinuierliche Verbesserung ihrer Hygienepraktiken ein Siegel (Bronze, Silber, Gold) erhalten. Diese Maßnahme wird an mehreren Standorten des Konzerns durchgeführt, insbesondere in der direkten Patientenversorgung. Sie orientiert sich am Infektionsschutzgesetz und folgt den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO). Die Kampagne wird einmal jährlich initiiert und ist als fortlaufende Maßnahme zur stetigen Verbesserung der Hygienestandards geplant. Die Aktion zielt darauf ab, die Patientensicherheit und das Patientenwohl zu stärken, indem sie die Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch verbesserte Händehygiene reduziert und somit langfristig das Wohl unserer Patientinnen und Patienten fördert. Gemessen wird die Wirksamkeit der Maßnahme anhand der Überwachung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten.

Maßnahmen zum Datenschutz und zur Vorbeugung menschlicher Fehler

Im Rahmen des Datenschutzes übernehmen die benannten Datenschutzkoordinatoren der Einrichtungen regelmäßige Überwachungsaufgaben. Die Aufgaben der Datenschutzkoordinatoren sind in der Konzerndatenschutzrichtlinie geregelt. Mehrmals jährlich finden entsprechende Schulungen der Datenschutzkoordinatoren durch den Datenschutzbeauftragten (DSB) der MEDICLIN statt.

In einem jährlichen Datenschutzbericht werden die DS-Vorfälle und Aktivitäten zum Datenschutz aus den Standorten gebündelt und Vorstand und Geschäftsführung damit informiert. Im Geschäftsjahr lag die Fallzahl der Verletzung des Schutzes von personenbezogenen Daten bei 51 Fälle mit Datenschutzverstößen werden von uns schnellstmöglich aufgearbeitet. Die Erhebung der Kennzahl für das Berichtsjahr erfolgt durch den Datenschutzbeauftragten. Von den gemeldeten Fällen waren 2 meldepflichtig und 49 nicht. Alle Verfahren diesbezüglich wurden abgeschlossen und bearbeitet.

Qualitätsmanagementsystem und interne Audits

In allen MEDICLIN-Einrichtungen ist ein strukturiertes Qualitätsmanagementsystem implementiert, das kontinuierlich weiterentwickelt und an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen angepasst wird. Dieses System richtet sich nach den gesetzlich geforderten Qualitätsmanagement-Instrumenten gemäß den Qualitätsmanagement-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR).

Die konkreten Anforderungen, die als Mindeststandard für alle Kliniken gelten, werden über die zentrale Abteilung Qualitätsmedizin und die Abteilung Erlösmanagement in Stichproben geprüft. Um eine hochwertige medizinische, pflegerische und therapeutische Patientenversorgung sicherzustellen, werden jedes Jahr Qualitäts-Audits in Einrichtungen der MEDICLIN durchgeführt. Darüber hinaus werden einzelne Vorgaben aus dem Bereich der QS und des QM auch über die interne Revision geprüft.

Im Bereich des Qualitätscontrollings streben wir eine Quote von 100 % bei der Auditierung unserer Kliniken an. Die Durchführungsquote der Auditierungen lag im Geschäftsjahr bei 90,3 %.

Maßnahmen zum Kinderschutz

Um zum Schutz von Kindern positiv beizutragen werden in den betroffenen Einrichtungen unter anderem Schulungen zum Thema durchgeführt. In der Klinik an der Lindenhöhe haben die Mitarbeitenden der AG Schutzkonzept am Onlinekurs der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) "Entwicklung von Schutzkonzepten gegen (sexualisierte) Gewalt in Krankenhäusern" teilgenommen. Zusätzlich nehmen zwei Mitarbeiterinnen am Zertifikatslehrgang "Kinderschutzfachkraft/​ Insoweit erfahrene Fachkraft (IeF)" teil. Es wurde zudem eine Analyse der Gefährdungsfaktoren in der Klinik durch die Befragung der Eltern und Mitarbeitenden durchgeführt, abgeschlossen und evaluiert. In der Abendrunde (Therapeutische Gruppe) wurden auch die Patient:innen über den "Schutzkonzept Briefkasten" am Eingang der Kinder- und Jugendpsychiatrie informiert. Außerdem wurde das Thema "Kinderrechte" in das Ferienprogramm der Patient:innen aufgenommen.

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bad Bodenteich werden die Mitarbeitenden zum Thema intern geschult. Hier haben im Berichtjahr außerdem Workshops zum Thema durchgeführt durch eine externe Fachkraft stattgefunden. Zusätzlich gibt es hier eine Selbstverpflichtung die bei Einstellung den neuen Mitarbeitenden als Anlage zur Verfügung gestellt wird. In der Einrichtung wurde eine "Schutztruppe" etabliert die sich besonders mit dem Thema auseinandersetzt. Es gibt eine Interventionskette und definierte Präventionsmaßnahmen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird anhand von Rückmeldungen von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen sowie deren Eltern bewertet.

Maßnahmen zur Meinungsfreiheit

Um die Meinungsfreiheit unserer Patient:innen zu fördern gab es im Berichtsjahr keine expliziten Maßnahmen. Dennoch liegt uns viel daran eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen unseren Patient:innen und unseren Mitarbeitenden zu fördern.

S4-5 ZIELE

Es wurden bisher keine terminierten und ergebnisorientierten Ziele in Bezug auf Endnutzer:innen und Verbraucher:innen definiert. Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung sollen jedoch Ziele erarbeitet werden. Übergeordnet ist uns aber wichtig zu betonen, dass wir stets danach streben, eine konstante qualitativ hochwertige Patientensicherheit zu gewährleisten. Um unsere Fortschritte besser nachverfolgen zu können, beinhaltet unser KPI-Set eine Kennzahl zum Critical Incident Reporting System (CIRS). Im Laufe des Jahres 2025 wird dieses KPI-Set um weitere Kennzahlen ergänzt.

Unternehmensführung

DURCHSCHNITTLICHE ZEIT BIS ZUR BEGLEICHUNG VON RECHNUNGEN in Tagen

21

ANTEIL DER BEZAHLTEN RECHNUNGEN IN 1 - 14 TAGEN in %

37

GESCHULTE PERSONEN ZU DEN THEMEN KORRUPTION UND BESTECHUNG

61

GELDSTRAFEN FÜR VERSTÖSSE GEGEN KORRUPTIONS- UND BESTECHUNGSVORSCHRIFTEN in Euro

0

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung legen wir gemäß dem ESRS G1-Standard umfassend dar, wie wir unsere Unternehmensführung verantwortungsvoll und transparent gestalten.

Wir analysieren die Governance-Strukturen und Entscheidungsprozesse in unserem Unternehmen und zeigen auf, welche Maßnahmen wir ergreifen, um Integrität, Transparenz und ethisches Verhalten zu gewährleisten. Ein zentraler Bestandteil unserer Berichterstattung ist die Offenlegung unserer Unternehmenswerte, internen Kontrollsysteme und Compliance-Mechanismen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein Einblick in unsere Risikomanagement- und Antikorruptionsmaßnahmen, mit denen wir sicherstellen, dass unser Unternehmen verantwortungsbewusst und nachhaltig geführt wird. Wir setzen uns aktiv dafür ein, eine werteorientierte Unternehmenskultur zu fördern und höchste ethische Standards einzuhalten.

4. Governance-Informationen

G1 Unternehmensführung

Im Folgenden erläutern wir unsere Unternehmensführung, die eng mit dem Geschäftsmodell von MEDICLIN zusammenhängt. Sie umfasst die Themen Unternehmenskultur, Schutz von Hinweisgebern, Management der Beziehungen zu Lieferanten einschließlich Zahlungspraktiken, Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung sowie Tierschutz.

ESRS 2 GOV-1 DIE ROLLE DER VERWALTUNGS-, LEITUNGS- UND AUFSICHTSORGANE

Informationen zur Rolle und zum Fachwissen unseres Vorstands und Aufsichtsrats in Bezug auf die Unternehmensführung sind im Kapitel ESRS 2 GOV-1 beschrieben.

ESRS 2 IRO-1 BESCHREIBUNG DER VERFAHREN ZUR ERMITTLUNG UND BEWERTUNG DER WESENTLICHEN AUSWIRKUNGEN, RISIKEN UND CHANCEN

Im Kapitel ESRS 2, IRO-1 beschreiben wir unser Verfahren zur Ermittlung wesentlicher Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Unternehmensführung. Bei der Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden die ESRS-Anforderungen für dieses Verfahren eingehalten

G1-1 KONZEPTE FÜR DIE UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND UNTERNEHMENSKULTUR

MEDICLIN hat es sich zum Ziel gesetzt, eine werteorientierte Unternehmenskultur zu verfolgen. Folgende Werte wurden hierfür definiert:

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Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang untereinander.

Wir übernehmen unternehmerische Verantwortung im Sinne des Konzerns.

Jede:r hilft dem/​der anderen und bietet sich aktiv an.

Wir lernen am besten auf der Basis von Transparenz.

Wir fördern und fordern innovative Ideen für das Gesamtunternehmen.

Ein konzernweites betriebliches Gesundheitsmanagement soll zudem sicherstellen, dass die Gesundheit jedes Teammitglieds gefördert wird.

MEDICLIN bewertet ihre Unternehmenskultur durch eine kontinuierliche Orientierung an Qualität, Innovation und Feedback. Die Fähigkeit, neue wissenschaftlich fundierte Behandlungsangebote wie die Post-COVID-Reha zu entwickeln, dient als Maßstab für die Wirksamkeit der gelebten Werte und Prinzipien. Ein wesentlicher Bestandteil der Bewertung ist die gelebte Feedbackkultur. Mitarbeitende sollen ermutigt werden, sich gegenseitig auf Verbesserungspotenziale hinzuweisen und voneinander zu lernen. Dieser offene Austausch soll eine stetige Weiterentwicklung der Unternehmenskultur ermöglichen und sicherstellen, dass wertschätzendes Miteinander und unternehmerisches Denken aktiv gelebt werden.

Bei der Versorgung der Patient:innen soll medizinische Qualität oberste Priorität haben. Patient:innen sollen darauf vertrauen können, dass bei ihrer Behandlung höchste Standards gelten und ihre Sicherheit an erster Stelle steht. Gleichzeitig soll MEDICLIN sozial verantwortungsvoll handeln. Die Mitarbeitenden sollen Patient:innen menschlich wertschätzend und respektvoll im Hinblick auf ihre Bedürfnisse behandeln.

MEDICLIN begrüßt es, wenn sich Mitarbeitende in beruflichen Netzwerken engagieren und fördert alle Aktivitäten, die der internen Kooperation und Unterstützung dienen. Kontakte mit anderen Krankenhausunternehmen befürwortet MEDICLIN, wenn sie medizinisch und/​oder wirtschaftlich sinnvoll sind. Sie dürfen keine Wettbewerbs- oder sonstigen Nachteile für MEDICLIN mit sich bringen und sind dem Vorsitzenden der Konzerngeschäftsführung offenzulegen.

Compliance-Management

Compliance ist eine Frage der Haltung. Integres Verhalten ist die Voraussetzung dafür, dass wir als verlässlicher Partner wahrgenommen werden. Deshalb ist Compliance für uns ein zentraler Baustein verantwortungsvoller Unternehmensführung. Wir halten uns an die gesetzlichen Vorschriften und definieren über unsere internen Vorgaben einen entsprechenden Rahmen. Ebenso halten wir uns an ethische Standards. Leitende Werte und Prinzipien sind Integrität, Vertrauen und Loyalität sowie Qualität, Innovation und soziale Verantwortung. Sie prägen den Führungsstil und die Umgangsformen bei MEDICLIN und sind Kern der Haltungsgrundsätze von MEDICLIN und somit die übergeordneten Ziele der MEDICLIN. Diese bilden die Basis für unser Handeln und sollen MEDICLIN-Mitarbeitenden Orientierung bieten.

Ergänzt werden die Haltungsgrundsätze durch die "Grundsatzerklärung Menschenrechte". Diese bilden die Grundlage für die Umsetzung der menschenrechtlichen Belange und umweltbezogenen Pflichten von MEDICLIN im Zusammenhang mit der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Als einer der führenden privaten Rehadienstleister in Deutschland ist MEDICLIN sich seiner besonderen Verantwortung für Mitarbeitende, Patient:innen und die Gesellschaft bewusst. In unserer Grundsatzerklärung Menschenrechte haben wir die wesentlichen Grundsätze und Erwartungen von MEDICLIN im Hinblick auf die international anerkannten Menschenrechte formuliert. Zentrale Themen sind das Verbot von Diskriminierung, die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden sowie das Recht auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wir orientieren uns an der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 und an der Charta der Grundrechte der Europäischen Union aus dem Jahr 2000. Unsere Grundsatzerklärung Menschenrechte gilt für unsere eigene Geschäftstätigkeit.

Der Bereich Compliance berichtet unmittelbar an den CFO von MEDICLIN und stimmt sich regelmäßig mit diesem ab; halbjährlich berichtet der Bereich im Rahmen eines Compliance-Berichtes gegenüber dem Gesamtvorstand. In diesem Rahmen gibt der Bereich Compliance einen Überblick über aktuelle Compliance-Entwicklungen, den Stand der Weiterentwicklung des Compliance-Programms, der Compliance-Meldungen und spezifische Compliance-Kennzahlen. Um regelkonformes Handeln im Unternehmen zu gewährleisten, entwickelt MEDICLIN das Compliance-Management laufend weiter. So will MEDICLIN relevante Risiken frühzeitig erkennen, durch geeignete Maßnahmen minimieren und dadurch das Management und die Mitarbeitenden unterstützen und schützen. Im Berichtsjahr hat MEDICLIN insbesondere daran gearbeitet, sein Compliance-Management an die Berichtspflichten nach CSRD anzupassen sowie die Vorgaben des LkSG umzusetzen. Im Rahmen dessen wurde im Jahr 2024 die Konzernrichtlinie zum Umgang mit Geschenken und Bewirtungseinladungen aktualisiert, Konzernrichtlinien zur persönlichen Leistungserbringung implementiert sowie Konzernrichtlinien für die Meldestelle, das Hinweisgebersystem sowie für das Compliance Komitee entwickelt und freigegeben.

Zentrale Themen mit einem regelmäßigen Überarbeitungszyklus sind die Haltungsgrundsätze sowie die Compliance-Konzernrichtlinien, die detailliert den Rahmen dessen beschreiben, was für die Mitarbeitenden bei MEDICLIN unter Compliance-Gesichtspunkten verbindlich gelten soll. Haltungsgrundsätze sowie Compliance-Konzernrichtlinien werden durch den Vorstand freigegeben. Der Vorstand trägt die strategische Gesamtverantwortung für die Einhaltung von Compliance.

Vor Ort in den MEDICLIN-Kliniken und Gesellschaften dient das lokale Management als Multiplikator für Compliance-Themen, insbesondere bei der Kommunikation von Anforderungen an die Mitarbeitenden.

Der Compliance-Rahmen sowie die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems werden top-down-etabliert. Relevante Compliance-Themen werden über definierte Verteilungspläne (z. B. aktualisierte Konzernrichtlinien) und interne Lenkungsrunden an die Mitarbeitenden weitergeleitet. Kommunikationswege sind unter anderem das MEDICLIN Intranet MediNet. Neuerungen aus dem Compliance-Bereich werden zudem in der wöchentlich erscheinenden Freitagsmail an die rund 10.000 Vollzeitkräfte kommuniziert.

Hinweisgebersystem und Schutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern

MEDICLIN bietet verschiedene Meldewege für Compliance-Verstöße und menschenrechtsbezogene Bedenken, um Transparenz und Verantwortlichkeit zu fördern. Alle Meldewege gewährleisten Vertraulichkeit und schützen Hinweisgebende vor Repressalien.

Hinweisgebersystem

MEDICLIN verfügt über ein toolbasiertes Hinweisgebersystem. Dieses ist im Bereich Compliance verankert und Teil des Compliance-Managements. Es bietet Mitarbeitenden einen Kommunikationskanal zur Meldung von (potenziellen) Compliance-Verstößen. Das Hinweisgebersystem ist anonym nutzbar und fragt nur unbedingt erforderliche Daten von den Hinweisgeber:innen ab. Für externe Interessensträger:innen ist das Hinweisgebersystem nicht zugänglich.

Das MEDICLIN-Hinweisgebersystem berücksichtigt die Vorgaben des Hinweisgeberschutzgesetzes. Die meldende Person (Mitarbeiter:in oder eine Person außerhalb des Unternehmens) darf wegen der Abgabe eines Hinweises keine Benachteiligung erfahren, insbesondere darf es keine negativen Folgen für ihr Arbeitsverhältnis geben. Voraussetzung dafür ist, dass sie den Hinweis "im guten Glauben" abgibt, also niemanden bewusst zu Unrecht belastet. Sie muss zum Zeitpunkt ihrer Meldung berechtigt davon ausgehen dürfen, dass der Inhalt ihrer Hinweise und Beschwerde richtig ist, auch wenn sie sich im Nachhinein als unzutreffend erweist. Personen, die Dritten bewusst oder gar böswillig schaden wollen, sind dagegen nicht geschützt und müssen mit Konsequenzen rechnen.

Die Grundlagen zur Nutzung des Hinweisgebersystems enthält die Konzernrichtlinie "Das MEDICLIN-Hinweisgebersystem, Meldungen und Regeln". Diese regelt den Umgang mit Hinweisen und Beschwerden, den Ablauf des Verfahrens, Zuständigkeiten sowie Rechte der Hinweisgeber:innen und der betroffenen Personen. Wesentliche Grundsätze sind dabei der Schutz der Hinweisgeber:innen vor Repressalien sowie die Wahrung des Datenschutzes.

Meldestelle

Für Meldungen über sexuelle Übergriffe, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz hat MEDICLIN zudem eine unabhängige Meldestelle geschaffen. Betroffene Mitarbeitende können sich direkt persönlich, telefonisch oder schriftlich an die Meldestelle wenden.

Beschwerdeverfahren nach dem LkSG

Für (potenzielle) Verstöße gegen das LkSG hat MEDICLIN zudem ein auch extern geschaltetes Beschwerdeverfahren etabliert, über das Verletzungen menschenrechts- und umweltbezogener Pflichten berichtet werden können. Beschwerden können persönlich, telefonisch, per E-Mail oder anonym über die MEDICLIN-Website gemeldet werden. Analog den Meldungen im Rahmen des Hinweisgeberschutzgesetzes erfolgt die Aufarbeitung von Meldungen, die unter den Geltungsbereich des LkSG fallen, ebenfalls unter höchster Vertraulichkeit und Diskretion.

Verfügbarkeit und Kommunikation

Sowohl das Hinweisgebersystem als auch die Meldestelle sind konzernweit kommuniziert und über das Intranet (Schnellzugriff) zu erreichen. In den Haltungsgrundsätzen weist MEDICLIN auf die Meldemöglichkeiten ebenfalls hin.

Die Haltungsgrundsätze enthalten im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften, Richtlinie (EU) 2019/​1937 und den anwendbaren nationalen Umsetzungsvorschriften wie dem deutschen Hinweisgeberschutzgesetz, ausdrückliche Vorgaben zum Schutz von Hinweisgeber:innen. Mitteilungen und Hinweise werden vertraulich behandelt. Die Vertraulichkeit wird auch durch organisatorische und technische Maßnahmen sichergestellt. Für Hinweisgeber:innen besteht die Möglichkeit nach erfolgter ErstMeldung über ein elektronisches Postfach vertraulich Informationen zum Compliance-Hinweis abzugeben und in Kontakt mit dem Compliance-Bereich zu treten - unabhängig davon, ob der Compliance-Hinweis unter Namensnennung oder anonym erfolgte MEDICLIN folgt mit ihren Richtlinien zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung den nationalen und europäischen Gesetzen sowie den branchenüblichen Standards. Die Richtlinien stehen noch nicht explizit im Einklang mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption. MEDICLIN plant 2025 eine Relevanzanalyse und entscheidet in Abhängigkeit davon eine Anpassung der bestehenden Richtlinien.

Im Jahr 2024 gab es keine Verfahren die unter diesen Punkt fallen.

Mitarbeitende für Unternehmensführung und Compliance sensibilisieren

Ein Schwerpunkt des Compliance-Managements ist, Mitarbeitende für Compliance-Themen zu sensibilisieren. Unter dem Slogan "Compliance schützt - Compliance unterstützt" weist MEDICLIN auf die Bedeutung von Compliance und die Zusammenarbeit zwischen der Konzernebene und den Kliniken hin, um frühzeitig und angemessen auf Compliance-Themen reagieren zu können.

Regelmäßige Fortbildungen und Informationsveranstaltungen

Über die für Führungskräfte verpflichtenden Schulungen hinaus ist Compliance ein Thema interner Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen.

Im Rahmen von Präsenz- oder Online-Schulungen - zum Beispiel bei Mitarbeitendenversammlungen, bei Management-Meetings, im Rahmen von Trainee-Veranstaltungen und bei Chefarztsitzungen - werden die Compliance-Grundsätze sowie aktuelle Themen aus dem Bereich vorgestellt. Informationen zum Hinweisgebersystem befinden sich detailliert im Intranet. Den lokalen Einheiten wurden umfangreiche Informationsmaterialien (Flyer und Leporellos) für die Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt. Die Führungskräfte wurden im Rahmen des Rollouts zum Hinweisgebersystem geschult und gelten als Multiplikatoren.

Im Berichtsjahr 2024 lag der Fokus auf Compliance-Themen. In den nächsten Jahren werden auch noch Schulungen zu weiteren Themen der Unternehmensführung ausgearbeitet und die Mitarbeitenden dahingehend geschult.

Risikogruppen

MEDICLIN definiert Mitarbeitende in Führungspositionen als Risikogruppe, die in Bezug auf Korruption und Bestechung am stärksten gefährdet ist, und sieht bei dieser definierten Risikogruppe eine besondere Verantwortung für Compliance. Führungskräfte sind oftmals in Entscheidungen eingebunden, die eine relevante Außenwirkung haben. Ein Fokus im Rahmen der Etablierung des Compliance-Rahmens liegt darauf, Standards für die Zusammenarbeit mit externen Dritten zu schaffen. Im Gesundheitssektor arbeiten Klinikmitarbeitenden (zumeist medizinisches und ärztliches Personal) in vielen Bereichen eng mit Industriepartner:innen zusammen, teils auch als Nebentätigkeit. Diese Interaktion bedarf klarer Regelungen und einer Prüfung im Einzelfall, da dadurch naturgemäß Interessenkonflikte entstehen können. Auch der Einkauf erfordert wegen seines hohen Umsatzes und Volumens besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf Compliance. Im Berichtjahr fallen dennoch nur die Mitarbeitenden in Führungspositionen unter die Definition "Risikobehaftete Funktionen".

Tierschutz

Die Durchführung von Tierversuchen zur Herstellung von Arzneimitteln, zur Beobachtung von Krankheitsverläufen und zur Entwicklung von Behandlungsmethoden in der vorgelagerten Wertschöpfungskette von MEDICLIN beeinträchtigt das Tierwohl. Betroffen davon sind Tiere, die an Teilen der pharmazeutischen Wertschöpfungskette beteiligt sind. Tierversuche werden insbesondere in der Arzneimittelentwicklung noch viele Jahre unverzichtbar bleiben. Nur so können die Sicherheit und Wirksamkeit von bestimmten Medizinprodukten, Medikamenten und Impfstoffen, die bei MEDICLIN für die Behandlung von Patient:innen verwendet werden, gewährleistet werden. Aus diesem Grund steht der Impact in direktem Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell und der Strategie von MEDICLIN und hat keinen Einfluss auf diese. Der Impact wird als negativ, tatsächlich und systemisch beziehungsweise weit verbreitet eingestuft.

ZIELE

Konkrete Ziele befinden sich in der Entwicklung.

G1-2 MANAGEMENT DER BEZIEHUNGEN ZU LIEFERANTEN

MEDICLIN hinterlegt für jeden Lieferanten Zahlungsziele im Buchhaltungssystem. Hierdurch ist für die Buchhaltung klar ersichtlich bis wann der Auftrag freigegeben werden muss. Durch Vereinbarung von Skonto-Bedingungen wird ein finanzieller Anreiz geschaffen, Rechnungen frühzeitig in Zahlung zu geben..

Wir schließen keine Rahmenverträge für das gesamte Liefersortiment ab, sondern konzentrieren uns auf fachspezifische Vereinbarungen für einzelne Produktgruppen oder Anwendungsbereiche. Dadurch können wir die Vertragsbedingungen präzise auf die jeweiligen Anforderungen abstimmen und fördern die Zusammenarbeit mit spezialisierten Lieferantinnen und Lieferanten (einschließlich KMU).

Als Gesundheitskonzern haben wir einen großen Bedarf an unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen. Dazu gehören Waren und Services für den medizinischen Bereich, die Verwaltung und den Wirtschaftsbedarf. Daneben beziehen wir Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Technik, Medizintechnik, Lebensmittel, Energie sowie Entsorgungs- und Wäschemanagement. Unsere Einkäufe stammen vor allem aus Deutschland, dem europäischen Ausland und den USA.

Der Zentraleinkauf steuert operativ und strategisch die Bestellungen und die Versorgung der Einrichtungen und der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und steht den Anwenderinnen und Anwendern bei Beschaffungsprozessen zur Seite. Zusätzlich liegt auch die Verantwortung für das Lieferantenmanagement beim Zentraleinkauf.

Schulungen zu Nachhaltigkeitsaspekten oder Anreize für Beschäftigte mit Bezug zu Nachhaltigkeit in der Lieferkette haben wir noch nicht eingeführt. Perspektivisch sollen diese Schulungen in den nächsten drei Jahren eingeführt werden.

Unsere Hauptlieferanten bewerten wir jährlich nach Produktqualität, Lieferantenkompetenz, Flexibilität des Lieferanten, Zusammenarbeit, fachlicher Kompetenz und Einhaltung des Arbeitsschutzes. Hierfür gibt es eine Vorlage, die von den Zuständigen in den Einrichtungen ausgefüllt wird. Im Anschluss erfolgt eine Maßnahmenklärung zwischen Lieferant und Zentraleinkauf. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden an die Einrichtungen zurückgemeldet. Mit strategischen Lieferanten führen wir Jahresgespräche und bei Bedarf auch Ad-hoc-Gespräche.

Grundlage für die Auswahl unserer Lieferanten ist die Konzernbeschaffungsrichtlinie der MEDICLIN-Klinikgruppe. Sie regelt alle Beschaffungsentscheidungen konzernweit. Die Konzernbeschaffungsrichtlinie beschreibt Prozesse für den Einkauf und definiert, wie Beschaffungen durchzuführen sind. Sie definiert keine IROs und keine Verpflichtung zur Einhaltung externer Standards oder Initiativen. Die Gesamtverantwortung für die Umsetzung der Konzernbeschaffungsrichtlinie trägt der Vorstand.

Wir rechnen damit, dass sich die Anforderungen an unser Lieferantenmanagement weiter wandeln werden. Steigende gesetzliche Anforderungen und komplexe geopolitische Situationen wirken sich auf die Verfügbarkeit einzelner Produkte, Rohstoffe und Logistikwege aus. Wir reagieren darauf, indem wir eine Mehr-Lieferanten-Strategie verfolgen. Dadurch können wir Kostensteigerungen und Lieferengpässe abfedern und sich abzeichnenden Engpässen begegnen.

Wir betrachten es als Bestandteil unserer Verantwortung, mögliche oder tatsächliche nachteilige Auswirkungen und Risiken unseres unternehmerischen Handelns entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette zu kennen. Künftig wollen wir Nachhaltigkeitskriterien stärker in unseren Vergabeentscheidungen berücksichtigen. Perspektivisch wird ein von Asklepios erstelltes Konzept zur systematischen Überprüfung und Bewertung der sozialen und ökologischen Leistung unserer Lieferanten in den nächsten zwei Jahren bei MEDICLIN eingeführt.

Seit 2023 wird ein Tool (Osapiens) verwendet um uns bei der Erfüllung der Anforderungen des LkSGs zu unterstützen. Mit Hilfe von Osapiens erstellen wir abstrakte Risikoanalysen. Diese verschaffen uns einen Überblick über negative Auswirkungen und Risiken bei unseren Lieferanten bezogen auf Themen, Länder, Branchen und Betroffene (einschließlich besonders vulnerabler Gruppen). Dadurch identifizieren wir Länder und Standorte mit Hochrisikozulieferern. In 2024 wurden keine Lieferanten mit einem hohen Risiko identifiziert.

Diese erste Analyse bildet die Grundlage für die erweiterte, konkrete Risikoanalyse, bei der wir im nächsten Schritt die tatsächlichen Risiken bewerten. Dafür befragen wir gezielt Lieferanten in Ländern und an Standorten mit Hochrisikozulieferern, die wir anhand der abstrakten Risikoanalyse als Hochrisikolieferanten identifiziert haben. Auf dieser Grundlage priorisieren wir die Risiken und ergreifen gezielte Abhilfemaßnahmen. Beispielsweise können Nachweise über die Änderung der kritischen Punkte eingefordert werden und als letzte Konsequenz kann die Zusammenarbeit beendet werden. Über Osapiens können wir erforderliche Abhilfemaßnahmen direkt bei den betroffenen Lieferanten anfordern und dokumentieren. Es können beispielsweise Codes of Conducts oder Trainingsvideos versendet oder gemeinsam mit den Lieferanten Fragebögen beantwortet werden.

G1-3 VERHINDERUNG UND AUFDECKUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG

MEDICLIN lehnt Korruption und Bestechung in jeder Form entschieden ab. Dies gilt sowohl im Verhältnis zu Amtsträgerinnen und Amtsträgern als auch im Verhältnis zu Vertreterinnen und Vertretern anderer Organisationen, Unternehmen und Lieferanten. Im Zusammenhang mit einer Tätigkeit für MEDICLIN darf niemand einen persönlichen Vorteil als Gegenleistung für Bevorzugungen gewährt, versprochen oder auch nur angeboten bekommen. Das gilt auch für Vorteile zugunsten Dritter, zum Beispiel Familienmitglieder. Bereits der bloße Anschein einer unzulässigen Beeinflussung von Geschäftsentscheidungen beziehungsweise bei öffentlichen Bediensteten von Diensthandlungen ist zu vermeiden.

In unseren konzernweit gültigen Haltungsgrundsätzen haben wir unsere Compliance-Vorgaben für die gesamte Wertschöpfungskette verankert. Sie verbieten Korruption jeglicher Art und gelten verbindlich für alle Mitarbeitenden. Unsere konzernweiten Haltungsgrundsätze sind sowohl intern als auch öffentlich zugänglich. Es wurden Konzernrichtlinien zu Themen wie der Interaktion mit der Industrie und sonstigen Dritten, sowie konkrete Regelungen im Zusammenhang mit der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen etabliert. Sie sollen die Compliance-Verantwortlichen bei MEDICLIN sensibilisieren.

Über alle Meldungen bezüglich Korruption und Bestechung wird der Vorstand informiert. Fälle von Korruption, in die ein Vorstandsmitglied eingebunden wäre, würden direkt an den Aufsichtsrat gemeldet. Compliance-Untersuchungen werden durch den Bereich Compliance organisiert und durchgeführt. Fallabhängig können in die Aufarbeitung auch Expert:innen anderer Fachbereiche oder externe Expert:innen eingebunden werden. Für Untersuchungen gilt das Vier-Augen-Prinzip.

Der Konzernbereich Compliance arbeitet unabhängig von den in die vorgeworfenen Angelegenheiten involvierten Bereichen. Für Anfang 2025 ist die Implementierung einer Organisationsrichtlinie für die Aufarbeitung von Compliance-Meldungen geplant.

MEDICLIN kommuniziert ihre Haltungsgrundsätze und Compliance-Vorgaben über Schulungen an ihre Mitarbeitende. Zu allen Schulungen gehört das Thema Korruptionsprävention und -bekämpfung.

Für 2025 plant MEDICLIN, die Compliance-Schulungen in das interne E-Learning Tool zu integrieren. Hierdurch wird es in Zukunft möglich sein die Teilnehmer der Schulungen nachweisbar zu ermitteln und zu berichten. Im Jahr 2024 waren diese technischen Voraussetzungen noch nicht gegeben. Der Anteil der Mitarbeitenden in Risikofunktionen, die an Schulungen zur Korruptionsbekämpfung und Bestechung teilgenommen haben, wurde daher manuell anhand der versendeten Teams-Einladungen ermittelt. Auch die Dauer und der Inhalt der Schulungen wurden auf diese Weise dokumentiert.

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Risikobehaftete Funktionen Führungskräfte Organe 1 Sonstige eigene Arbeitskräfte
Abdeckung durch Schulungen
Insgesamt 718 718 19 9.107 2
Geschulte Personen insgesamt 50 50 19 0
Schulungsmethode und -dauer Schulungen virtuell, da noch kein E-Learning-Tool vorhanden Schulungen im Rahmen der monatlichen Führungskonferenzen monatlich anlassbezogen
Präsenzschulungen 0 0 0 0
Computerbasierte Schulungen 15 - 45 min 15 - 45 min 15 - 45 min 0
Freiwillige computerbasierte Schulungen
Häufigkeit
Wie häufig sind Schulungen erforderlich? Jährlich Jährlich Halbjährliche Information
Behandelte Themen
Definition von Korruption
Konzepte
Verfahren in Bezug auf Verdächtigung/​ Aufdeckung
Hinweisgebersystem

1 Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane 2Die angegebene Zahl wurde analog zu S1 erhoben.

G1-4 VORFÄLLE IN BEZUG AUF KORRUPTION ODER BESTECHUNG

Im Berichtsjahr gab es keine Verurteilungen oder Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften.

Korruptions- und Bestechungsvorfälle

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2024 2023
Korruptions- und Bestechungsvorfälle
Anzahl Verurteilungen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften 0 0
Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften in Euro 0 0
Gesamtzahl und Art der bestätigten Fälle von Korruption oder Bestechung [freiwillig] 0 0
Anzahl der Vorfälle, in denen eigene Mitarbeitende wegen Korruption oder Bestechung entlassen oder disziplinarisch belangt wurden [freiwillig] 0 0
Anzahl der Vorfälle in Bezug auf Verträge mit Geschäftspartnern, die aufgrund von Verstößen im Zusammenhang mit Korruption oder Bestechung beendet oder nicht verlängert wurden [freiwillig] 0 0

Um Verstöße gegen die Verfahren und Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung zu verhindern, hat MEDICLIN geeignete Notfallpläne entwickelt, die zum Beispiel eine Kontensperre und den Schlüsselentzug vorsehen. Auf lokaler Ebene gibt es individuelle Maßnahmen. Hierzu zählen neben den Konzernrichtlinien "Umgang mit Geschenken und Bewirtung", "Fremdfinanzierte passive Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen", "Rahmen für die Teilnahme an Veranstaltungen Dritter" auch Compliance-relevante Blog-Einträge über das Intranet MediNet. Die 2024 etablierte Compliance-Intranetseite informiert übersichtlich über relevante Maßnahmen.

Im Berichtsjahr gab es keine Vorfälle mit Akteuren der Wertschöpfungskette im Hinblick auf Korruption oder Bestechung, die MEDICLIN oder ihre Mitarbeitenden direkt betrafen.

G1-6 - ZAHLUNGSPRAKTIKEN

Die durchschnittliche Zeit für die Begleichung einer Rechnung liegt bei MEDICLIN ab dem Zeitpunkt des Beginns der vertraglichen oder gesetzlichen Zahlungsfrist bei 21 Tagen.

Wir nutzen im Einkauf einen Standardrahmenvertrag je Lieferanten, der unter anderem feste Zahlungsbedingungen enthält. Er liegt allen Lieferverträgen zu Grunde und sichert eine einheitliche und transparente Abwicklung. Die übliche Zahlungsbedingung ist 14 Tage mit 2 %Skonto und gilt für alle Lieferanten einschließlich KMU.

In unserem System sind keine Informationen zur Größe der Lieferanten hinterlegt, insoweit kann MEDICLIN keine Unterscheidung zwischen Großunternehmen (Nicht-KMU) und kleinen Unternehmen (KMU) bei Zahlungen vornehmen. Nach dem Kriterium "KMU" und "Nicht-KMU" findet keine Unternehmenssteuerung statt. Eine Unterteilung in Lieferantengruppen ist für MEDICLIN somit nicht darstellbar. Dies stellt aber keinesfalls eine Benachteiligung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der Zahlungsmoral dar. Es gibt bei MEDICLIN keine Praktiken oder Arbeitsanweisungen, die kleine und mittelständische Unternehmen in der Zahlungsmoral oder den Zahlungsfristen benachteiligen. Die Finanzabteilungen sind angewiesen, dass in der Rechnung möglichst Skonto gezogen werden soll, unabhängig von der Größe der Lieferanten. MEDICLIN bezahlt 37 % der Gesamtrechnungen zwischen 1 und 14 Tagen, 47 % zwischen 15 und 30 Tagen und 16 % nach 30 Tagen.

MEDICLIN ist derzeit nicht Partei in einem Gerichtsverfahren wegen Zahlungsverzuges.

Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht

ANHANG A ABGEDECKTE ANGABEPFLICHTEN

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Liste der wesentlichen Disclosure Requirements (DR) Abschnitt (nur bei abweichender Überschrift sowie nur mit Kapitelangabe bei abweichendem Kapitel)
ESRS 2 - Allgemeine Angaben
BP-1 Allgemeine Grundlagen für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärungen
BP-2 Angaben im Zusammenhang mit konkreten Umständen Angaben mit Bezug zu spezifischen Umständen
GOV-1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane Die Rolle administrativer Leitungs- und Aufsichtsorgane
GOV-2 Informationen und Nachhaltigkeitsaspekte, mit denen sich die Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane des Unternehmens befassen Nachhaltigkeitsmanagement
GOV-3 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme Integration nachhaltigkeitsbezogener Leistung in Anreizsysteme
GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspflicht
GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung
SBM-1 Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette
SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger
SBM-3 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie deren Interaktion mit Strategie und Geschäftsmodell
IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen
IRO-2 In ESRS enthaltene von der Nachhaltigkeitserklärung des Unternehmens abgedeckte Angabepflichten Abgedeckte Angabepflichten
E1 - Klimawandel 1
ESRS 2 GOV-3-E1 Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme In Kapitel ESRS 2: Integration nachhaltigkeitsbezogener Leistung in Anreizsysteme
E1-1 Übergangsplan für den Klimaschutz
ESRS 2 SBM-3-E1 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell Klimawandelbezogene Auswirkungen, Risiken und Chancen
ESRS 2 IRO-1-E1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen In Kapitel ESRS 2: Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen klimabezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen
E1-2 Konzepte im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel
E1-3 Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimakonzepten Maßnahmen und Mittel
E1-4 Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel Ziele
E1-5 Energieverbrauch und Energiemix
E1-6 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen
E1-7 Entnahme von Treibhausgasen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgasen, finanziert über CO 2 -Zertifikate Entnahme von Treibhausgasen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgasen, finanziert über CO 2 -Gutschriften (falls zutreffend)
E1-8 Interne CO 2 -Bepreisung Interne CO 2 -Bepreisung (falls zutreffend)
E5 - Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
ESRS 2 IRO-1-E5 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft In Kapitel ESRS 2: Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
E5-1 Konzepte im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
E5-2 Maßnahmen und Mittel
E5-3 Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft Ziele
E5-4 Ressourcenzuflüsse
E5-5 Ressourcenabflüsse Maßnahmen und Mittel
S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS 2 SBM-2-S1 Interessen und Standpunkte der Interessen träger In Kapitel ESRS 2: Interessen und Standpunkte der Interessensträger
ESRS 2 SBM-3-S1 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Bezug zu den Arbeitskräften des Unternehmens
S1-1 Konzepte im Zusammenhang mit den Arbeitskräften des Unternehmens Menschenrechtsrichtlinie Richtlinien in Bezug auf Beschäftigungsbedingungen
Richtlinien in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Richtlinien in Bezug auf Vielfalt
S1-2 Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte des Unternehmens und von Arbeitnehmervertretern in Bezug auf Auswirkungen Verfahren zur Einbeziehung
S1-3 Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte des Unternehmens Bedenken äußern können Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die eigene Arbeitskräfte Bedenken äußern können
S1-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf die Arbeitskräfte des Unternehmens und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit den Arbeitskräften des Unternehmens sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen Maßnahmen in Bezug auf Beschäftigungsbedingungen Maßnahmen in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Maßnahmen in Bezug auf Vielfalt
S1-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen Ziele in Bezug auf Beschäftigungsbedingungen Ziele in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Ziele in Bezug auf Vielfalt
S1-6 Merkmale der Arbeitnehmenden des Unternehmens
S1-8 Tarifvertragliche Abdeckung und sozialer Dialog
S1-9 Diversitätskennzahlen Kennzahlen zur Diversität
S1-10 Angemessene Entlohnung
S1-14 Kennzahlen für Gesundheitsschutz und Sicherheit Kennzahlen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
S1-16 Vergütungskennzahlen (Verdienstunterschiede und Gesamtvergütung) Vergütungsparameter
S1-17 Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten
S4 - Verbraucher und Endnutzer
ESRS 2 SBM-2-S4 Interessen und Standpunkte der Interessenträger In Kapitel ESRS 2: Interessen und Standpunkte der Interessenträger
ESRS 2 SBM-3-S4 Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
S4-1 Konzepte im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen Richtlinien im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
S4-2 Verfahren zur Einbeziehung von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen in Bezug auf Auswirkungen Einbeziehung von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
S4-3 Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen Bedenken äußern können Abhilfemaßnahmen und Beschwerdemechanismus
S4-4 Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen Maßnahmen
S4-5 Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen Ziele
G1 - Unternehmensführung
ESRS 2 GOV-1-G1 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane in Bezug auf die Unternehmensführung
ESRS 2 IRO-1-G1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen
G1-1 Unternehmenskultur und Konzepte für die Unternehmensführung Unternehmensführung und Unternehmenskultur
G1-2 Management der Beziehungen zu Lieferanten
G1-3 Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung
G1-4 Korruptions- oder Bestechungsfälle Vorfälle in Bezug auf Korruption oder Bestechung
G1-6 Zahlungspraktiken

1 Ausführung zu EU-Taxonomie sind unter 2. Umweltinformationen als Erstes aufgeführt.

ANHANG B WESENTLICHE IROS ENTLANG DER GESAMTEN BETRACHTETEN WERTSCHÖPFUNGSKETTE

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Unterthema Kurztitel IRO Beschreibung der Auswirkung des Risikos /​ der Chance Positiv/​ negativ bzw. Chance/​ Risiko Tatsächlich/​ potenziell
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel Kosten der Anpassung an den Klimawandel Finanzielle Risiken durch Investitionen, um das Unternehmen klimaresilient und bis 2045 klimaneutral zu machen (z. B. für Um- und Neubauten). Risiko k. A.
Klimaschutz THG-Emissionen durch 24-Stunden-Betrieb Der Betrieb der Gesundheitseinrichtungen ist energieintensiv und verwendet zudem Treibhausgase mit besonders hohem Global Warming Potential (GWP). Negativ Tatsächlich
Klimaschutz THG-Emissionen durch Einsatz volatiler Anästhetika Narkosegase sind direkte und hochpotente Treibhausgase. Sie gelangen über den Atem der Patient:innen in die Außenluft und fördern somit den Treibhauseffekt. Negativ Tatsächlich
Klimaschutz THG-Emissionen durch Personentransporte Ein großer Anteil der THG-Emissionen im Betrieb von Gesundheitseinrichtungen entsteht durch Fahrten und Transporte von Mitarbeitende und Patient:innen in mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeugen. Negativ Tatsächlich
Klimaschutz THG-Emissionen durch Gütertransporte In der Wertschöpfungskette entstehen THG-Emissionen durch den Transport von Medikamenten und Technik über Land und See. Einige Rohstoffe und Produkte (z. B. Biologika, Impfstoffe, Insulin) müssen gekühlt transportiert werden, was die THG-Emissionen zusätzlich erhöht. Negativ Tatsächlich
Klimaschutz THG-Emissionen durch Herstellung von Produkten Die Herstellung von Arzneimitteln, Chemikalien, Lebensmitteln, landwirtschaftlichen Produkten, medizinischen Geräten, Instrumenten und anderer Krankenhausausrüstung in der vorgelagerten Wertschöpfungskette trägt zu THG-Emissionen bei. Negativ Tatsächlich
Klimaschutz THG-Emissionen durch Abfallverbrennung In der nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen THG-Emissionen durch die Entsorgung von Abfällen aus dem Betrieb der Gesundheitseinrichtungen in Verbrennungsanlagen. Nur ein geringer Teil der Abfälle muss unter zusätzlichen Anforderungen (Infektionsschutz u. Ä.) entsorgt werden. Negativ Tatsächlich
Klimaschutz Kosten durch steigende regulatorische Anforderungen Finanzielle Risiken durch die Anpassung an zunehmende regulatorische Vorgaben in Bezug auf Klimaschutz. Zusätzlich besteht ein finanzielles Risiko bei Nichteinhaltung der Vorschriften. Risiko k. A.
Klimaschutz Kosten für Klimaschutzmaßnahmen Finanzielle Risiken durch Kosten für Maßnahmen, die THG-Emissionen im Betrieb der Gesundheitseinrichtungen reduzieren, z. B. Einführung eines Jobtickets oder Umstellung auf nachhaltigere Produkte. Risiko k. A.
Energie Hoher Energieverbrauch im Betrieb der eigenen Gesundheitseinrichtungen Der Betrieb von Gesundheitseinrichtungen ist energieintensiv, u. a. die Versorgung im 24-Stunden-Betrieb, die Bereitstellung kritischer Infrastruktur (Beleuchtung, Raumluftklassen, hohe Temperaturen) und die hygienische Reinigung, z. B.von Geräten, Gebäuden und Kleidung. Negativ Tatsächlich
Energie Hoher Energieverbrauch in der vorgelagerten Wertschöpfungskette Die Herstellung zahlreicher im Klinikbetrieb benötigter Produkte ist energieintensiv (Arzneimittel, Chemikalien, Lebensmittel, landwirtschaftliche Produkte, medizinische Geräte, Instrumente, Krankenhausausrüstung), insbesondere Produkte der Kunststoff-, Nahrungsmittel- und Chemieindustrie. Negativ Tatsächlich
Energie Steigende Kosten für Energie (eigener Betrieb) Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Energiepreise, z. B. durch CO 2 -Bepreisung oder Umstellung auf teurere erneuerbare Energiequellen. Risiko k. A.
Energie Steigende Kosten für benötigte Produkte aufgrund höherer Energiepreise Finanzielle Risiken durch potenziell steigende Kosten für die Beschaffung von im Klinikbetrieb benötigten Rohstoffen und Produkten aufgrund (weltweit) steigender Energiepreise. Risiko k. A.
Energie Nutzung fossiler Energiequellen Beitrag zum Klimawandel aufgrund von THG-Emissionen im Betrieb der Gesundheitseinrichtungen durch Nutzung fossiler Energiequellen. Negativ Tatsächlich
E5 - Ressourcennutzung, Kreislaufwirtschaft
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Ressourcenverbrauch im eigenen Betrieb Die Erfüllung regulatorischer Vorgaben z. B. Hygienevorschriften hat einen hohen Ressourcenverbrauch zur Folge (z. B. Sterilisierung von Instrumenten, Verwendung von Einwegmaterialien, Reinigung von Räumen, Wäsche). Zusätzlich werden im 24-Stunden-Betrieb z. B. Lebensmittel für die Verpflegung der Mitarbeitende und Patient:innen gebraucht. Negativ Tatsächlich
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Ressourcenverbrauch in der vorgelagerten Wertschöpfungskette Die Herstellung von Arzneimitteln, Chemikalien, Lebensmitteln, landwirtschaftlichen Produkten, medizinischen Geräten, Instrumenten und anderer Krankenhausausrüstung in der vorgelagerten Wertschöpfungskette trägt zum Ressourcenverbrauch bei. Negativ Tatsächlich
Abfälle Abfälle im eigenen Betrieb Im Klinikbetrieb entsteht ein hohes Abfallaufkommen durch (Kunststoff-) Einwegmaterial (z. B. Spritzen, Schläuche, Schutzkleidung). Zusätzlich fallen bei der Essensversorgung der Patient:innen Lebensmittelabfälle an. Negativ Tatsächlich
Abfälle Kosten durch steigende regulatorische Anforderungen an die Entsorgung Finanzielle Risiken durch die Anpassung an zunehmende regulatorische Vorgaben in Bezug auf Abfallentsorgung (z. B. im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Zusätzlich besteht ein finanzielles Risiko von Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Vorschriften oder unsachgemäßer Entsorgung von Abfällen. Risiko k. A.
S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
Arbeitsbedingungen Hohe Fluktuation MEDICLIN ist nicht in der Lage, die Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeitende zu gewährleisten, Fluktuation zu verringern und eine engagiertere und motiviertere Belegschaft zu fördern. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Sichere Beschäftigung Förderung von sicheren Arbeitsplätzen durch tarifvertraglichen Sozialschutz: Mitarbeitende können unter einem bestimmten Sozialschutzzweig formell abgesichert gelten, wenn in dem bestehenden Tarifvertrag festgelegt ist, dass sie Anspruch auf Sozialschutz unter dem betreffenden Zweig des Systems haben. Positiv Tatsächlich
Arbeitsbedingungen Sichere Beschäftigung Risiko von Fluktuation und fehlender Motivation und Engagement der Mitarbeitende wenn Arbeitsplätze unsicher sind. Daraus entsteht ein finanzielles Risiko sinkender Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Risiko k. A.
Arbeitsbedingungen Arbeitszeit Irreguläre Arbeitszeiten mit regelmäßiger Nacht- und Schichtarbeit sowie Überstunden wirken sich negativ auf das Unfall- und Verletzungsrisiko sowie die mentale und körperliche Gesundheit aus. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Arbeitszeit Irreguläre Arbeitszeiten führen zu Risiken von Personalausfall, erhöhten Personalkosten und/​ oder Qualitätseinbußen. Risiko k. A.
Arbeitsbedingungen Angemessene Entlohnung Unterschreitung lokal vorgegebener Mindestlöhne und fehlende faire Entlohnung. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Angemessene Entlohnung Fehlende faire Entlohnung führt zum Risiko fehlender Motivation und Loyalität der Mitarbeitende. Daraus entsteht ein finanzielles Risiko sinkender Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Risiko k. A.
Arbeitsbedingungen Sozialer Dialog Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften (Personalvertretungsgesetz, Gleichstellungsgesetz, Sozialgesetzbuch), fehlende Förderung oder Verhinderung des sozialen Dialogs. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Vereinigungsfreiheit, Existenz von Betriebsräten und Rechte der Belegschaft auf Information, Anhörung und Mitbestimmung Verhinderung der Gründung eines Betriebsrats oder vorsätzliche Behinderung seiner Arbeit. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Arbeitsbelastung Irreguläre und wechselnde Arbeitszeiten, Unterbesetzung und regelmäßige Überstunden. Diese Arbeitsbelastungen wirken sich negativ auf das Unfall- und Verletzungsrisiko sowie die mentale und körperliche Gesundheit aus. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Kontakt mit Gefahrstoffen Mitarbeitende kommen insbesondere bei chirurgischen Eingriffen potenziell mit gesundheitsschädlichen Mitteln (z. B. Schwermetallen, Formaldehyd, Zytostatika, chirurgischen Rauchgasen) in Kontakt. Negativ Potenziell
Arbeitsbedingungen Infektionsgefahr Nichteinhaltung von hygienischen Standards und präventiven Maßnahmen führt in Kliniken zur Verbreitung von Infektionen. Negativ Tatsächlich
Arbeitsbedingungen Gefahr von Gesundheitsschäden Mitarbeitende können durch Arbeitsunfälle mit Geräten und Maschinen oder durch Verletzungen bei der Behandlung (z. B. Nadelstiche) physische Gesundheitsschäden erleiden. Negativ Potenziell
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Schulungen und Kompetenzentwicklung Förderung der fachlichen Kompetenz von Mitarbeitende durch eine Vielzahl an pflegerischen, medizinischen und therapeutischen Ausbildungsangeboten sowie dualen Studiengängen. Positiv Tatsächlich
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Schulungen und Kompetenzentwicklung Unzureichende Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten beeinträchtigen das Wissen und die Fähigkeiten der Mitarbeitendeund verringern potenziell ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit sowie Loyalität. Negativ Potenziell
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Beschäftigung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen Fehlende ethische Einstellungspraktiken gefährden Gleichbehandlung und Chancengleichheit und fördern ein ausschließendes und eindimensionales Arbeitsumfeld. Negativ Potenziell
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz Fehlende oder unzureichende Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz können potenziell Gewalt und Belästigung begünstigen. Negativ Potenziell
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Vielfalt Förderung einer wertschätzenden und fairen Unternehmenskultur und eines vielfältigen und inklusiven Arbeitsumfelds, das Gleichbehandlung und Chancengleichheit bietet. Positiv Potenziell
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Vielfalt Diskriminierung von Mitarbeitende aufgrund von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit, Behinderung oder sonstigen individuellen Merkmalen. Negativ Potenziell
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Unzureichender Datenschutz (intern) Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie potenzielle Datenlecks durch Cyberattacken resultieren in einem unzureichenden Schutz von Mitarbeitendendaten. Negativ Potenziell
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Datenschutzverstöße (intern) Die unsachgemäße Handhabung oder Weiterleitung von vertraulichen Mitarbeitendeninformationen resultiert in einem unzureichenden Schutz der Daten der Mitarbeitenden. Negativ Potenziell
S4 - Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
Informationsbezogene Auswirkungen Unzureichender Datenschutz Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie potenzielle Datenlecks durch Cyberattacken resultieren in einem unzureichenden Schutz von Patientendaten. Negativ Potenziell
Informationsbezogene Auswirkungen Umgang mit persönlichen Daten Die unsachgemäße Handhabung oder Weiterleitung von vertraulichen Patienten- und Gesundheitsinformationen resultiert in einem unzureichenden Schutz der Patientendaten. Negativ Potenziell
Informationsbezogene Auswirkungen Meinungsfreiheit Die Befürchtung negativer Konsequenzen (z. B. bezüglich der Qualität der medizinischen Behandlung oder im Umgang mit dem Personal) führt dazu, dass Patient:innen ihre Meinung nicht frei äußern. Negativ Potenziell
Persönliche Sicherheit Gesundheitsschutz Beitrag zu einer exzellenten medizinischen Behandlung sowie Vor- und Nachsorgemöglichkeiten. Positiv Potenziell
Persönliche Sicherheit Gesundheitsschutz und Sicherheit Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit der Patient:innen durch mangelhafte Diagnostik oder unangemessene Gestaltung der Behandlung (z. B. Medikationsfehler, falsche oder zu späte Diagnose). Negativ Potenziell
Persönliche Sicherheit Schutz vor Krankheiten und Infektionen Verbreitung von Krankheiten und Infektionen durch Infektionsherde innerhalb der Klinik kann die Sicherheit der Patient:innen beeinträchtigen. Negativ Potenziell
Persönliche Sicherheit Sicherstellung des Patientenwohls Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit von Patient:innen durch Behandlungsfehler oder unzureichende Überprüfungen in der Qualitätskontrolle. Negativ Potenziell
Persönliche Sicherheit Sicherheitsrelevante Vorfälle Gefährdung der Sicherheit von Patient:innen durch physische Gefahren und Schäden, z. B. Stürze, Verletzungen, Angriffe. Negativ Potenziell
Persönliche Sicherheit Kinderschutz Beitrag zum Schutz von Kindern durch medizinische Diagnostik, die bei Verdacht auf Vernachlässigung, Kindesmisshandlung oder Kindesmissbrauch objektiviert und wirksame Hilfe für betroffene Kinder und Eltern ermöglicht. Positiv Tatsächlich
Persönliche Sicherheit Kinderschutz Fehlende Schulungen und Sensibilisierung zu standardisierten Handlungsanweisungen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung können den Schutz von Kindern gefährden. Negativ Potenziell
G1 - Unternehmensführung
Unternehmenskultur Werte der Unternehmenskultur Beitrag zu gesellschaftlicher Verantwortung durch die Förderung der Unternehmensgrundsätze und -werte sowie von Compliance. Positiv Tatsächlich
Unternehmenskultur Wettbewerbsvorteil durch wertebasierte Unternehmenskultur Finanzielle und Reputationschance durch eine alltäglich gelebte wertebasierte Unternehmenskultur, die zu einer Steigerung der Mitarbeitendenmotivation und zu positiven Geschäftsbeziehungen führt. Chance k. A.
Unternehmenskultur Wettbewerbsnachteil durch Missachtung der Unternehmenswerte Missachtung von Grund -sätzen und Werten der Unternehmenskultur durch Mitarbeitende beeinträchtigt den Umgang zwischen Mitarbeitenden sowie mit Patient:innen. Negativ Tatsächlich
Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblower) Mangelhaftes Hinweisgebersystem (intern) Mängel im Hinweisgebersystem können dazu führen, dass Regelverstöße nicht gemeldet werden, Missstände unerkannt bleiben oder die Rechte der Hinweisgeber:innen nicht gewahrt sind. Negativ Potenziell
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Versorgungsengpässe Eine mangelhafte Lieferantenauswahl kann zu Versorgungsengpässen führen, die den Arbeitsalltag sowie die Gesundheit und die Sicherheit von Mitarbeitendenund Patient:innen gefährden können. Negativ Potenziell
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Unzureichende Überprüfung der Lieferanten Eine unzureichende Überprüfung der Einhaltung nachhaltigkeitsbezogener Anforderungen durch Lieferanten (z. B. durch Audits) kann Missstände in der Lieferkette und negative Auswirkungen auf Menschen (rechte) und die Umwelt ermöglichen. Negativ Potenziell
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Verzögerte Zahlungen Ausbleibende oder verzögerte Zahlungen an Lieferanten und Partner führen zu Reputations-, Finanz- und Rechtsrisiken und instabilen Lieferketten. Risiko k. A.
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Minimierung der Beschaffungsrisiken Finanzielle Chancen durch eigene Lagerkapazitäten und Vorratsmanagement. Hierdurch werden Kostensteigerungen abgefedert und Lieferengpässe vermieden. Chance k. A.
Korruption und Bestechung Unrechtmäßige Bereicherung Unrechtmäßige Bereicherung (persönlich oder der Klinik) kann durch die Empfehlung nicht notwendiger Behandlungen oder den Missbrauch von Abrechnungsmechanismen erfolgen. Negativ Potenziell
Korruption und Bestechung Korruptionsrisiko Rechts-, Reputations- und Finanzrisiken durch korruptes Verhalten von Mitarbeitenden, z. B. Bestechung, Schmiergeldzahlungen, Betrug, Erpressung, betrügerische Absprachen, Geldwäsche. Risiko k. A.
Unternehmenspolitik Tierschutz Die Durchführung von Tierversuchen zur Herstellung von Arzneimitteln, zur Beobachtung von Krankheitsverläufen und zur Entwicklung von Behandlungsmethoden in der tiefgelagerten Lieferkette von MEDICLIN beeinträchtigt den Tierschutz. Die Tiere leben oft unter nicht artgerechten Bedingungen und werden dabei getötet. Risiko k. A.
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Unterthema Direkt/​ mitverursacht /​ indirekt Wertschöpfungsstufe
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz Indirekt Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz Indirekt Vorgelagert
Klimaschutz Indirekt Vorgelagert
Klimaschutz Indirekt Nachgelagert
Klimaschutz k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Klimaschutz k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Energie Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Energie Indirekt Vorgelagert
Energie k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Energie k. A. Vorgelagert
Energie Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
E5 - Ressourcennutzung, Kreislaufwirtschaft
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Indirekt Vorgelagert
Abfälle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Abfälle k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Arbeitsbedingungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
S4 - Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
Informationsbezogene Auswirkungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Informationsbezogene Auswirkungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Informationsbezogene Auswirkungen Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Persönliche Sicherheit Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
G1 - Unternehmensführung
Unternehmenskultur Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Unternehmenskultur k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Unternehmenskultur Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblower) Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Direkt Vorgelagert
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Direkt Vorgelagert
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Korruption und Bestechung Direkt Eigene Geschäftstätigkeit
Korruption und Bestechung k. A. Eigene Geschäftstätigkeit
Unternehmenspolitik indirekt Vorgelagert
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Unterthema Möglicher Zeithorizont
E1 - Klimawandel
Anpassung an den Klimawandel Kurzfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Mittelfristig bis langfristig
Klimaschutz Kurzfristig bis mittelfristig
Klimaschutz Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Mittelfristig bis langfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig
Energie Kurzfristig bis mittelfristig
E5 - Ressourcennutzung, Kreislaufwirtschaft
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Mittelfristig bis langfristig
Ressourcenzuflüsse einschließlich Ressourcennutzung Kurzfristig bis mittelfristig
Abfälle Kurzfristig bis mittelfristig
Abfälle Kurzfristig bis mittelfristig
S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Mittelfristig bis langfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Mittelfristig bis langfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Arbeitsbedingungen Kurzfristig bis mittelfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Mittelfristig bis langfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Kurzfristig bis mittelfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Kurzfristig bis mittelfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Mittelfristig bis langfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Mittelfristig bis langfristig
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle Mittelfristig bis langfristig
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Kurzfristig bis langfristig
Sonstige beschäftigungsbezogene Rechte (der Belegschaft) Mittelfristig bis langfristig
S4 - Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
Informationsbezogene Auswirkungen Kurzfristig bis mittelfristig
Informationsbezogene Auswirkungen Kurzfristig bis mittelfristig
Informationsbezogene Auswirkungen Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
Persönliche Sicherheit Kurzfristig bis mittelfristig
G1 - Unternehmensführung
Unternehmenskultur Kurzfristig bis langfristig
Unternehmenskultur Kurzfristig bis langfristig
Unternehmenskultur Kurzfristig bis langfristig
Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblower) Kurzfristig bis mittelfristig
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Kurzfristig bis mittelfristig
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Kurzfristig bis langfristig
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Kurzfristig bis mittelfristig
Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich Zahlungspraktiken Kurzfristig bis mittelfristig
Korruption und Bestechung Kurzfristig bis mittelfristig
Korruption und Bestechung Kurzfristig bis langfristig
Unternehmenspolitik Kurzfristig bis langfristig

ANHANG C LISTE DER DATENPUNKTE IN GENERELLEN UND THEMENBEZOGENEN STANDARDS, DIE SICH AUS ANDEREN EU-RECHTSVORSCHRIFTEN ERGEBEN

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Angabepflicht und zugehöriger Datenpunkt SFDR- Referenz Säule-3- Referenz Benchmark-Verordnungs-Referenz
ESRS 2 GOV-1 Geschlechtervielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen, Absatz 21 Buchstabe d
ESRS 2 GOV-1 Prozentsatz der Leitungsorganmitglieder, die unabhängig sind, Absatz 21 Buchstabe e
ESRS 2 GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspflicht, Absatz 30
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer i
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Chemikalien, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer ii
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Tätigkeiten im Zusammenhang mit umstrittenen Waffen, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer iii
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau und der Produktion von Tabak, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer iv
ESRS E1-1 Übergangsplan zur Verwirklichung der Klimaneutralität bis 2050, Absatz 14
ESRS E1-1 Unternehmen, die von den Paris abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind, Absatz 16 Buchstabe g
ESRS E1-4 HG-Emissionsreduktionsziele, Absatz 34
ESRS E1-5 Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen, aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren), Absatz 38
ESRS E1-5 Energieverbrauch und Energiemix, Absatz 37
ESRS E1-5 Energieintensität im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren, Absätze 40 bis 43
ESRS E1-6 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen, Absatz 44
ESRS E1-6 Intensität der THG-Bruttoemissionen, Absätze 53 bis 55
ESRS E1-7 Entnahme von Treibhausgasen und CO 2 -Zertifikate, Absatz 56
ESRS E1-9 Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken, Absatz 66
ESRS E1-9 Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko, Absatz 66 Buchstabe a ESRS E1-9 Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischen Risiko befinden, Absatz 66 Buchstabe c
ESRS E1-9 Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieeffizienzklassen, Absatz 67 Buchstabe c
ESRS E1-9 Grad der Exposition des Portfolios gegenüber klimabezogenen Chancen Absatz 69
ESRS E2-4 Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung (Europäisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister) aufgeführten Schadstoffs, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird, Absatz 28
ESRS E3-1 Wasser- und Meeresressourcen, Absatz 9
ESRS E3-1 Spezielles Konzept, Absatz 13
ESRS E3-1 Nachhaltige Ozeane und Meere, Absatz 14
ESRS E3-4 Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers, Absatz 28 Buchstabe c
ESRS E3-4 Gesamtwasserverbrauch in m 3 je Netto erlös aus eigenen Tätigkeiten, Absatz 29
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe a Ziffer i
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe b
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe c
ESRS E4-2 Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft, Absatz 24 Buchstabe b
ESRS E4-2 Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Ozeane/​Meere, Absatz 24 Buchstabe c
ESRS E4-2 Konzepte für die Bekämpfung der Entwaldung, Absatz 24 Buchstabe d
ESRS E5-5 Nicht recycelte Abfälle, Absatz 37 Buchstabe d
ESRS E5-5 Gefährliche und radioaktive Abfälle; Absatz 39
ESRS 2 SBM-3 - S1 Risiko von Zwangsarbeit, Absatz 14 Buchstabe f
ESRS 2 SBM-3 - S1 Risiko von Kinderarbeit. Absatz 14 Buchstabe g
ESRS S1-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik, Absatz 20
ESRS S1-1 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden, Absatz 21
ESRS S1-1 Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels, Absatz 22
ESRS S1-1 Konzept oder Managementsystem für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Absatz 23
ESRS S1-3 Bearbeitung von Beschwerden, Absatz 32 Buchstabe c
ESRS S1-14 Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle, Absatz 88 Buchstaben b und c
ESRS S1-14 Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage, Absatz 88 Buchstabe e
ESRS S1-16 Unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle, Absatz 97 Buchstabe a
ESRS S1-16 Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane, Absatz 97 Buchstabe b
ESRS S1-17 Fälle von Diskriminierung, Absatz 103 Buchstabe a
ESRS S1-17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien, Absatz 104 Buchstabe a
ESRS 2 SBM-3 - S2 Erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette, Absatz 11 Buchstabe b
ESRS S2-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik, Absatz 17
ESRS S2-1 Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette, Absatz 18
ESRS S2-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD- Leitlinien, Absatz 19
ESRS S2-1 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden, Absatz 19
ESRS S2-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, Absatz 36
ESRS S3-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte, Absatz 16
ESRS S3-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, der Prinzipien der IAO oder der OECD-Leitlinien, Absatz 17
ESRS S3-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten, Absatz 36
ESRS S4-1 Konzepte im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, Absatz 16
ESRS S4-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien, Absatz 17
ESRS S4-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten, Absatz 35
ESRS G1-1 Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption, Absatz 10 Buchstabe b
ESRS G1-1 Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblowers), Absatz 10 Buchstabe d
ESRS G1-4 Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften, Absatz 24 Buchstabe a
ESRS G1-4 Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Absatz 24 Buchstabe b
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Angabepflicht und zugehöriger Datenpunkt EU-Klimagesetz-Referenz Verweis auf Kapitel im CSRD-Bericht
ESRS 2 GOV-1 Geschlechtervielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen, Absatz 21 Buchstabe d ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 GOV-1 Prozentsatz der Leitungsorganmitglieder, die unabhängig sind, Absatz 21 Buchstabe e ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspflicht, Absatz 30 ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer i ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Chemikalien, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer ii ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Tätigkeiten im Zusammenhang mit umstrittenen Waffen, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer iii ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS 2 SBM-1 Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau und der Produktion von Tabak, Absatz 40 Buchstabe d Ziffer iv ESRS 2 Allgemeine Angaben
ESRS E1-1 Übergangsplan zur Verwirklichung der Klimaneutralität bis 2050, Absatz 14 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-1 Unternehmen, die von den Paris abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind, Absatz 16 Buchstabe g ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-4 HG-Emissionsreduktionsziele, Absatz 34 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-5 Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen, aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren), Absatz 38 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-5 Energieverbrauch und Energiemix, Absatz 37 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-5 Energieintensität im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren, Absätze 40 bis 43 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-6 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen, Absatz 44 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-6 Intensität der THG-Bruttoemissionen, Absätze 53 bis 55 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-7 Entnahme von Treibhausgasen und CO 2 -Zertifikate, Absatz 56 ESRS E1 Klimawandel
ESRS E1-9 Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken, Absatz 66 Ausgelassen gemäß ESRS 1 Anlage C
ESRS E1-9 Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko, Absatz 66 Buchstabe a ESRS E1-9 Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischen Risiko befinden, Absatz 66 Buchstabe c Ausgelassen gemäß ESRS 1 Anlage C
ESRS E1-9 Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieeffizienzklassen, Absatz 67 Buchstabe c Ausgelassen gemäß ESRS 1 Anlage C
ESRS E1-9 Grad der Exposition des Portfolios gegenüber klimabezogenen Chancen Absatz 69 Ausgelassen gemäß ESRS 1 Anlage C
ESRS E2-4 Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung (Europäisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister) aufgeführten Schadstoffs, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird, Absatz 28 Nicht wesentlich
ESRS E3-1 Wasser- und Meeresressourcen, Absatz 9 Nicht wesentlich
ESRS E3-1 Spezielles Konzept, Absatz 13 Nicht wesentlich
ESRS E3-1 Nachhaltige Ozeane und Meere, Absatz 14 Nicht wesentlich
ESRS E3-4 Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers, Absatz 28 Buchstabe c Nicht wesentlich
ESRS E3-4 Gesamtwasserverbrauch in m 3 je Netto erlös aus eigenen Tätigkeiten, Absatz 29 Nicht wesentlich
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe a Ziffer i Nicht wesentlich
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe b Nicht wesentlich
ESRS 2 - SBM-3 - E4 Absatz 16 Buchstabe c Nicht wesentlich
ESRS E4-2 Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft, Absatz 24 Buchstabe b Nicht wesentlich
ESRS E4-2 Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Ozeane/​Meere, Absatz 24 Buchstabe c Nicht wesentlich
ESRS E4-2 Konzepte für die Bekämpfung der Entwaldung, Absatz 24 Buchstabe d Nicht wesentlich
ESRS E5-5 Nicht recycelte Abfälle, Absatz 37 Buchstabe d E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
ESRS E5-5 Gefährliche und radioaktive Abfälle; Absatz 39 E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
ESRS 2 SBM-3 - S1 Risiko von Zwangsarbeit, Absatz 14 Buchstabe f S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS 2 SBM-3 - S1 Risiko von Kinderarbeit. Absatz 14 Buchstabe g S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik, Absatz 20 S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-1 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden, Absatz 21 S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-1 Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels, Absatz 22 S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-1 Konzept oder Managementsystem für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Absatz 23 S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-3 Bearbeitung von Beschwerden, Absatz 32 Buchstabe c S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-14 Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle, Absatz 88 Buchstaben b und c S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-14 Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage, Absatz 88 Buchstabe e S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-16 Unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle, Absatz 97 Buchstabe a S1 - Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-16 Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane, Absatz 97 Buchstabe b S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-17 Fälle von Diskriminierung, Absatz 103 Buchstabe a S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S1-17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien, Absatz 104 Buchstabe a S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS 2 SBM-3 - S2 Erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette, Absatz 11 Buchstabe b S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
ESRS S2-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik, Absatz 17 Nicht wesentlich
ESRS S2-1 Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette, Absatz 18 Nicht wesentlich
ESRS S2-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD- Leitlinien, Absatz 19 Nicht wesentlich
ESRS S2-1 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden, Absatz 19 Nicht wesentlich
ESRS S2-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, Absatz 36 Nicht wesentlich
ESRS S3-1 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte, Absatz 16 Nicht wesentlich
ESRS S3-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, der Prinzipien der IAO oder der OECD-Leitlinien, Absatz 17 Nicht wesentlich
ESRS S3-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten, Absatz 36 Nicht wesentlich
ESRS S4-1 Konzepte im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, Absatz 16 ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer
ESRS S4-1 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien, Absatz 17 ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer
ESRS S4-4 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten, Absatz 35 ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer
ESRS G1-1 Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption, Absatz 10 Buchstabe b ESRS G1 Unternehmensführung
ESRS G1-1 Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblowers), Absatz 10 Buchstabe d ESRS G1 Unternehmensführung
ESRS G1-4 Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften, Absatz 24 Buchstabe a ESRS G1 Unternehmensführung
ESRS G1-4 Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Absatz 24 Buchstabe b ESRS G1 Unternehmensführung

Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit in Bezug auf die Konzernnachhaltigkeitserklärung

An die MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg

Prüfungsurteil

Wir haben die im Abschnitt "Nachhaltigkeitsbericht" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Konzernnachhaltigkeitserklärung der MEDICLIN Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Die Konzernnachhaltigkeitserklärung wurde zur Erfüllung der Anforderungen der Richtlinie (EU) 2022/​2464 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 sowie der §§ 315b und 315c HGB an eine nichtfinanzielle Konzernerklärung aufgestellt.

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung veranlassen, dass die beigefügte Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der CSRD und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852, der §§ 315b und 315c HGB an eine nichtfinanzielle Konzernerklärung sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien aufgestellt ist. Dieses Prüfungsurteil schließt ein, dass uns keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung veranlassen,

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dass die beigefügte Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) entspricht, einschließlich dass der vom Unternehmen durchgeführte Prozess zur Identifizierung von Informationen, die in die Konzernnachhaltigkeitserklärung aufzunehmen sind (die Wesentlichkeitsanalyse), nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit der im Abschnitt "1. Allgemeine Informationen ESRS 2 Allgemeine Angaben IRO-1 Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen" der Konzernnachhaltigkeitserklärung aufgeführten Beschreibung steht, bzw.

dass die in Abschnitt "2. Umweltinformationen Angaben nach Artikel 8 der Verordnung 2020/​852" enthaltenen] Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 entsprechen.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) herausgegebenen International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): Assurance Engagements Other Than Audits or Reviews of Historical Financial Information durchgeführt.

Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit unterscheiden sich die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit in Art und zeitlicher Einteilung und sind weniger umfangreich. Folglich ist der erlangte Grad an Prüfungssicherheit erheblich niedriger als die Prüfungssicherheit, die bei Durchführung einer Prüfung mit hinreichender Prüfungssicherheit erlangt worden wäre.

Unsere Verantwortung nach ISAE 3000 (Revised) ist im Abschnitt "Verantwortung des Wirtschaftsprüfers für die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung" weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022) angewendet. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die Konzernnachhaltigkeitserklärung

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der CSRD sowie den einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien und für die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung der internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer Konzernnachhaltigkeitserklärung in Übereinstimmung mit diesen Vorschriften zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Konzernnachhaltigkeitserklärung) oder Irrtümern ist.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter umfasst die Einrichtung und Aufrechterhaltung des Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse, die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen und die Ermittlung von zukunftsorientierten Informationen zu einzelnen nachhaltigkeitsbezogenen Angaben.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

Inhärente Grenzen bei der Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung

Die CSRD sowie die einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften enthalten Formulierungen und Begriffe, die erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch keine maßgebenden umfassenden Interpretationen veröffentlicht wurden. Da solche Formulierungen und Begriffe unterschiedlich durch Regulatoren oder Gerichte ausgelegt werden können, ist die Gesetzmäßigkeit von Messungen oder Beurteilungen der Nachhaltigkeitssachverhalte auf Basis dieser Auslegungen unsicher.

Diese inhärenten Grenzen betreffen auch die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers für die Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung

Unsere Zielsetzung ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit darüber abzugeben, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung veranlassen, dass die Konzernnachhaltigkeitserklärung nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit der CSRD sowie den einschlägigen deutschen gesetzlichen und weiteren europäischen Vorschriften sowie den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien aufgestellt worden ist sowie einen Prüfungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zur Konzernnachhaltigkeitserklärung beinhaltet.

Im Rahmen einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit gemäß ISAE 3000 (Revised) üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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erlangen wir ein Verständnis über den für die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung angewandten Prozess, einschließlich des vom Unternehmen durchgeführten Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse zur Identifizierung der zu berichtenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

identifizieren wir Angaben, bei denen die Entstehung einer wesentlichen falschen Darstellung aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern wahrscheinlich ist, planen und führen Prüfungshandlungen durch, um diese Angaben zu adressieren und eine das Prüfungsurteil unterstützende begrenzte Prüfungssicherheit zu erlangen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. Außerdem ist das Risiko, eine wesentliche falsche Darstellung in Informationen aus der Wertschöpfungskette nicht aufzudecken, die aus Quellen stammen, die nicht unter der Kontrolle des Unternehmens stehen (Informationen aus der Wertschöpfungskette), in der Regel höher als das Risiko, eine wesentliche Falschdarstellung in Informationen nicht aufzudecken, die aus Quellen stammen, die unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, da sowohl die gesetzlichen Vertreter des Unternehmens als auch wir als Prüfer in der Regel Beschränkungen beim direkten Zugang zu den Quellen von Informationen aus der Wertschöpfungskette unterliegen.

würdigen wir die zukunftsorientierten Informationen, einschließlich der Angemessenheit der zugrunde liegenden Annahmen. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Informationen abweichen.

Zusammenfassung der vom Wirtschaftsprüfer durchgeführten Tätigkeiten

Eine Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Nachweisen über die Nachhaltigkeitsinformationen. Art, zeitliche Einteilung und Umfang der ausgewählten Prüfungshandlungen liegen in unserem pflichtgemäßen Ermessen.

Bei der Durchführung unserer Prüfung mit begrenzter Sicherheit haben wir u.a.:

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die Eignung der von den gesetzlichen Vertretern in der Konzernnachhaltigkeitserklärung dargestellten Kriterien insgesamt beurteilt

die gesetzlichen Vertreter und relevante Mitarbeiter, die in die Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, einschließlich des vom Unternehmen durchgeführten Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse zur Identifizierung der zu berichtenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung, sowie über die auf diesen Prozess bezogenen internen Kontrollen befragt.

die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden zur Aufstellung der Konzernnachhaltigkeitserklärung beurteilt.

die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern angegebenen geschätzten Werte und der damit zusammenhängenden Erläuterungen beurteilt. Wenn die gesetzlichen Vertreter in Übereinstimmung mit den ESRS die zu berichtenden Informationen über die Wertschöpfungskette für einen Fall schätzen, in dem die gesetzlichen Vertreter nicht in der Lage sind, die Informationen aus der Wertschöpfungskette trotz angemessener Anstrengungen einzuholen, ist unsere Prüfung darauf begrenzt zu beurteilen, ob die gesetzlichen Vertreter diese Schätzungen in Übereinstimmung mit den ESRS vorgenommen haben, und die Vertretbarkeit dieser Schätzungen zu beurteilen, aber nicht Informationen über die Wertschöpfungskette zu ermitteln, die die gesetzlichen Vertreter nicht einholen konnten.

analytische Prüfungshandlungen und Befragungen zu ausgewählten Informationen in der Konzernnachhaltigkeitserklärung durchgeführt

Standortbesuche durchgeführt

die Darstellung der Informationen in der Konzernnachhaltigkeitserklärung gewürdigt

den Prozess zur Identifikation der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten und der entsprechenden Angaben in der Konzernnachhaltigkeitserklärung gewürdigt.]

Verwendungsbeschränkung /​ AAB-Klausel

Dieser Prüfungsvermerk ist an die MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg gerichtet und ausschließlich für diese bestimmt.

Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für die MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüferinnen, Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2024 zugrunde (www.kpmg.de/​AAB_​2024). Durch Kenntnisnahme und Nutzung der im Prüfungsvermerk enthaltenen Informationen bestätigt jeder Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsbeschränkung auf EUR 4 Mio für Fahrlässigkeit in Ziffer 9 der AAB) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an.

 

Frankfurt am Main, den 26. März 2025

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Niels Beyer, Wirtschaftsprüfer

Sabine Brandt, Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsbericht

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

DER GESUNDHEITSMARKT IST EIN WACHSTUMSMARKT

Die Gesundheitswirtschaft ist eine der großen Branchen der deutschen Volkswirtschaft. Eine älter werdende Bevölkerung, stärkeres Gesundheitsbewusstsein und der medizinisch-technische Fortschritt lassen die Nachfrage nach medizinischen und rehabilitativen Leistungen seit Jahren steigen. Hinzu kommt eine wachsende Nachfrage nach digitalen Angeboten für eine patientenorientierte Versorgung und eine individualisierte Nachsorge. Alle Trends sichern zwar das Wachstum der Branche, erhöhen aber aktuell die Ausgaben im Gesundheitswesen. Um den stetig steigenden Ausgaben entgegenzuwirken, muss das bestehende komplexe Gesundheitssystem sich insgesamt den neuen Anforderungen anpassen und sich weiterentwickeln.

KRANKENHAUSREFORM

Die Krankenhausreform (KHVVG) trat zum 1. Januar 2025 in Kraft. Die Auswirkungen der im Jahr 2024 verabschiedeten Reform sind noch nicht in Gänze absehbar. Im Akutbereich wird erwartet, dass Krankenhausbetten abgebaut und ambulante Strukturen aufgebaut werden. Zudem könnte es zu einer Leistungswanderung kommen, da sich die Versorgung auf größere, spezialisierte Zentren konzentriert. Mögliche Auswirkungen der Reform auf die Rehabilitation vorherzusagen ist etwas schwieriger, nicht nur weil die Rehabilitation in der Versorgungskette erst im Anschluss an die Akutversorgung stattfindet, sondern vor allem deshalb, weil sie im KHVVG nicht vorkommt. Für die Rehabilitation erwartet MEDICLIN in Zukunft deutlich mehr und früher ansetzende Leistungen. MEDICLIN geht von einem steigenden Bedarf an therapeutischen und auch präventiven Angeboten aus, um die entstehende Versorgungslücke abzufedern. Frühe Verlegungsbedarfe bei operierten Patient:innen aus den Krankenhäusern werden steigen. Für Anbieter von Rehabilitationsleistungen wie MEDICLIN ist es deshalb sinnvoll, die Kooperationen mit Krankenhäusern und ambulanten Versorgern zu intensivieren. MEDICLIN entwickelte daher neue Konzepte, um sich den verändernden Anforderungen anzupassen. Mehr zu den MEDICLIN-Projekten "MEDICLIN HOME", "MEDICLIN CAMPUS" und "MEDICLIN DIRECT" können Sie im Kapitel "Ziele und Strategie" nachlesen.

SCHWERPUNKT DER MEDICLIN IST EINE LEISTUNGSSTARKE REHABILITATION

Klinikgruppen bedienen im Wesentlichen die drei Sektoren der Gesundheitsversorgung Akut, Rehabilitation und Pflege. Im Bereich der Rehabilitation gehört MEDICLIN zu den großen Anbietern.

Rehabilitation

Im Sektor Rehabilitation sind die privaten Träger die größten Anbieter. Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts (für 2023) 1 waren etwa 53,8 % (581 von 1.079) der Einrichtungen in privater Trägerschaft. Sie stellten rund zwei Drittel der Bettenkapazitäten (161.430) und behandelten mit über 1,2 Mio. Fällen etwa zwei Drittel der Fälle. Die Corona-Pandemie hatte im Sektor Rehabilitation zu einem starken Rückgang der Fallzahlen geführt. Dies lag zu Beginn der Pandemie an den freizuhaltenden Betten, um Entlastungskapazitäten für den Sektor Akut zu schaffen. Seit 2020 haben sich die Fallzahlen in den darauffolgenden Jahren 2021 (1.624.140 Fälle), 2022 (1.739.246 Fälle) und 2023 (1.886.876 Fälle) wieder auf ein höheres Niveau eingestellt, auch wenn die Fallzahlen die Höhe vor der Pandemie (1.993.585 Fälle) noch nicht erreicht haben. Im Jahr 2024 hat MEDICLIN 76.442 Patient:innen (Vorjahr: 73.721 Patient:innen) behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 25,9 Tagen (Vorjahr: 25,9 Tagen) und die Auslastung bei 89,0 % (Vorjahr: 87,6 %).

1 Quelle: Statistisches Bundesamt, vom 27.09.2024, auf https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Themen/​Gesellschaft-Umwelt/​Gesundheit/​Vorsorgeeinrichtungen-Rehabilitationseinrichtungen/​Tabellen/​gd-vorsorge-reha-bl.html

Sektor Akut

Laut der zuletzt (2024) verfügbaren Statistik des Statistischen Bundesamts sind etwa 40 % der Krankenhäuser private Einrichtungen. Diese stellten zuletzt etwa 20 % der Betten und behandelten rund 18 % der Patient:innen. Die durchschnittliche Auslastung des Sektors Akut lag bei etwa 71 %. Auf Basis der zuletzt verfügbaren Bettenzahl für Deutschland (2023) hatte MEDICLIN einen Anteil am Markt der privaten Klinikgruppen von 1,6 %. 1

Im Jahr 2024 wurden in den Akutkliniken der MEDICLIN 31.054 Patient:innen (Vorjahr: 34.235 Patient:innen) stationär behandelt. Die Auslastung lag bei 70,5 % (Vorjahr: 72,4 %).

Sektor Pflege

Auch im Sektor Pflege ist künftig mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen. Die Zahl der Pflegekräfte in Deutschland wird laut Informationen des Statistischen Bundesamts bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 unter dem erwarteten Bedarf liegen. Ausgehend vom Vor-Corona-Jahr 2019 wird der Bedarf an erwerbsmäßigen Pflegekräften (1,62 Millionen) um ein Drittel auf 2,15 Millionen im Jahr 2049 steigen. Der Pflegearbeitsmarkt steht vor der Herausforderung, die steigende Zahl an Pflegebedürftigen zu versorgen. Hinzu kommt, dass die Generation der Babyboomer in den nächsten 10 Jahren verstärkt das Renteneintrittsalter erreicht und eine Lücke am Arbeitsmarkt hinterlässt. Gleichzeitig wird dadurch die Zahl der potenziellen Pflegebedürftigen erhöht. 2 Die Auslastung der sechs Seniorenheime der MEDICLIN lag im Jahr 2024 bei durchschnittlich 90,8 % (Vorjahr: 85,4 %).

Unternehmenssteuerung

DER VORSTAND STEUERT DEN KONZERN UNTER BERÜCKSICHTIGUNG STRATEGISCHER UND FINANZIELLER ZIELE

Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren der MEDICLIN sind das Umsatzwachstum, das EBIT sowie die EBIT-Marge. Das Umsatzwachstum wird unter Berücksichtigung der strategischen Zielgröße für nachhaltiges Umsatzwachstum im Konzern jährlich im Rahmen der Planung für den Konzern und für die Segmente Akut und Postakut festgelegt. Um die Ertragskraft des Konzerns beziehungsweise der Segmente zu steuern, dient das jeweilige operative Ergebnis (EBIT) beziehungsweise die EBIT-Marge als Leistungsindikator.

Die finanziellen Leistungsindikatoren werden monatlich im Rahmen eines Finanzreports überwacht. Zusätzlich nutzt der Vorstand auf Wochenbasis erhobene Leistungsdaten wie zum Beispiel die Belegungs- und Pflegetagestatistik sowie die monatlichen DRG-Berichte. Diese Daten informieren aktuell über den Stand der Leistungsfähigkeit der Kliniken und dienen der Informationsversorgung, der Koordination, der Planung sowie der Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Prozesse. Die Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr 2024 ist dem Konzernabschluss zu entnehmen. Die Jahresprognosen für die finanziellen Leistungsindikatoren EBIT, EBIT-Marge sowie Umsatzwachstum sind dem Prognosebericht zu entnehmen.

1 Quelle: Statistisches Bundesamt, vom 04.11.2024, auf https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Themen/​ Gesellschaft-Umwelt/​Gesundheit/​Krankenhaeuser/​Tabellen/​eckzahlen-krankenhaeuser.html

2 Quelle: Statistisches Bundesamt, vom 24.01.2024, auf https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​ Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​033_​23_​12.html

Auf Konzernebene ist der maximale Grad der Nettofinanzverschuldung 1 eine Steuerungsgröße, die auch den Banken zur Zinsbestimmung dient.

Die Berechnungen der finanziellen Leistungsindikatoren sowie von weiteren Finanzkennzahlen werden unter www.mediclin.de/​investor-relations/​zahlen-fakten/​ erläutert. 2

1 maximal das 3,5-Fache des Quotienten aus adjustierte durchschnittliche Nettofinanzverschuldung der letzten vier Quartalsstichtage /​adjustiertes EBITDA der vorangegangenen 12 Monate

2 Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen werden.

KONTINUIERLICHES MONITORING DER PLANUNG

Die Planung der zukünftigen Geschäftsentwicklung des Konzerns erfolgt in der Regel einmal jährlich auf Klinikebene in enger Abstimmung mit dem Konzerncontrolling (Bottom-up). Unterjährig überprüft MEDICLIN regelmäßig auf Basis der Monats- beziehungsweise Quartalsergebnisse die Geschäftsprognose und analysiert mögliche Abweichungen. Falls notwendig, wird die Prognose an die neue Geschäftsentwicklung angepasst und die Öffentlichkeit entsprechend informiert.

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

UMSATZ- UND ERGEBNISANSTIEG IM KONZERN

Die MEDICLIN erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Konzernumsatz in Höhe von 748,8 Mio. Euro (Vorjahr: 730,1 Mio. Euro) und ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 53,5 Mio. Euro (Vorjahr: 12,7 Mio. Euro). Die positive Entwicklung beim Konzernumsatz (+ 18,7 Mio. Euro bzw. + 2,6 %) zeigt sich insbesondere dann, wenn man die Entwicklung ohne die zugeflossenen Schutzschirmleistungen betrachtet. Im Geschäftsjahr 2024 waren im Konzernumsatz keine nennenswerten Schutzschirmleistungen enthalten, im Jahr 2023 waren es 7,6 Mio. Euro. Bereinigt um den Effekt der Schutzschirmleistungen, würde der Anstieg des Konzernumsatzes 26,3 Mio. Euro beziehungsweise 3,6 % betragen. Der Umsatzanstieg ist neben einem Preiseffekt auch auf die gestiegene Auslastung zurückzuführen, die im Kernsegment Postakut von 87,6 % im Vorjahr auf 89,0 % angestiegen ist.

Das Konzernbetriebsergebnis liegt mit 53,5 Mio. Euro um 40,8 Mio. Euro über dem Vergleichswert. Der vergleichsweise hohe Anstieg des Konzernbetriebsergebnisses ist im Wesentlichen auf die Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten im Segment Akut zurückzuführen, die 2023 das Konzernbetriebsergebnis mit 33,1 Mio. Euro stark belastet haben. Das EBITDA des Konzerns stieg um 5,1 Mio. Euro auf 103,8 Mio. Euro (Vorjahr: 98,7 Mio. Euro). Der wesentliche Treiber der positiven Entwicklung des EBITDAs ist die rückläufige Entwicklung des Materialaufwandes (-8,3 Mio. Euro), die trotz gestiegener Personalaufwendungen (+ 5,7 Mio. Euro) zu einem Anstieg des EBITDAs von 5,1 Mio. Euro auf 103,8 Mio. Euro (Vorjahr: 98,7 Mio. Euro) geführt hat. Der MEDICLIN-Konzern erhielt im Geschäftsjahr 2024 Energiehilfen in Höhe von 2,8 Mio. Euro, die das Ergebnis positiv beeinflusst haben. Im Vorjahr betrugen die erhaltenen Energiehilfen 13,9 Mio. Euro. Der Vorstand beurteilt die Gesamtentwicklung des Konzerns im Jahr 2024 als insgesamt günstig.

ZIELERREICHUNG DES GESCHÄFTSJAHRES 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 wurde für den Konzern im Geschäftsbericht 2023 ein Umsatzplus zwischen 3,0 % und 5,0 % und ein Konzernbetriebsergebnis zwischen 38,0 Mio. Euro und 46,0 Mio. Euro prognostiziert. Diese ursprüngliche Prognose wurde unterjährig mehrfach angepasst. Zunächst mit der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2024, aufgrund des Verkaufs des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig. Im Halbjahresfinanzbericht 2024 wurde die Prognose aufgrund der negativen operativen Entwicklung im 2. Quartal angepasst: Für das Konzernbetriebsergebnis wurde ein Korridor von 33,0 Mio. Euro bis 39,0 Mio. Euro angegeben, für den Konzernumsatz ein Rückgang von 0,0 % bis 2,0 % erwartet. In der Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2024 bestätigte der Vorstand die Prognose und konkretisierte diese auf das obere Ende der jeweils angegebenen Spanne, da die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des 3. Quartals besser als erwartet verlief. Am 21. Januar 2025 veröffentlichte MEDICLIN mittels einer Ad-hoc-Mitteilung, dass die Jahresprognosen für das Konzernbetriebsergebnis sowie den Konzernumsatz aufgrund der anhaltenden positiven Entwicklung im 4. Quartal übertroffen werden und die neuen Prognosen nunmehr 48 Mio. Euro bis 54 Mio. Euro für das Konzernbetriebsergebnis und ein Umsatzwachstum von 1,0 % bis 3,0 % lauten.

Das Konzernbetriebsergebnis lag mit 53,5 Mio. Euro innerhalb der im Januar 2025 neu veröffentlichten Prognose von 48,0 Mio. Euro bis 54,0 Mio. Euro. Der Konzernumsatz lag mit einer Steigerung von 2,6 % ebenfalls innerhalb dieser Prognose.

Die Definition von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Leistungsdaten) für ein nachhaltiges Management ist Bestandteil der gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, der RHÖN-KLINIKUM AG und der MEDICLIN, die derzeit in einer CSR-Roadmap spezifiziert werden. Aktuell hat die MEDICLIN keine bedeutsamen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren festgelegt und dementsprechend auch keine Prognose für nichtfinanzielle Leistungsindikatoren aufgestellt.

POSITIVE ENTWICKLUNG IN DEN SEGMENTEN

Der Umsatz des Segments Postakut in Höhe von 485,4 Mio. Euro erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 34,2 Mio. Euro oder 7,6 %. Dieser Anstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der Zukauf der Reha-Klinik am Sendesaal trug zu einem zusätzlichen Umsatz von 7,4 Mio. Euro bei. Zudem wirkten sich ein Preiseffekt und eine gestiegene Auslastung positiv aus . Die Auslastung erhöhte sich von 87,6 % im Vorjahr auf 89,0 %. Im Umsatz sind keine nennenswerten Leistungen aus dem Schutzschirm enthalten, während im Jahr 2023 noch 7,4 Mio. Euro enthalten waren. Der Konsolidierungskreis im Jahr 2023 beinhaltete die im Februar 2023 geschlossene Einrichtung MEDICLIN Schlüsselbad Klinik. Betrachtet man das Segment Postakut bereinigt um alle Sondereffekte (siehe Überleitungstabelle im Nachfolgenden), wurde ein Umsatz im Jahr 2024 in Höhe von 478,0 Mio. Euro (Vorjahr: 443,8 Mio. Euro) erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 7,7 %. Der bereinigte Anstieg des Umsatzes ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Auslastungsquote auf 89,0 % zurückzuführen.

Im Segment Akut wurde ein Umsatz in Höhe von 234,8 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: 254,0 Mio. Euro). Die im Segmentumsatz Akut enthaltenen Umsatzerlöse der MVZ beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf 7,6 Mio. Euro nach 8,5 Mio. Euro im Vorjahr. Betrachtet man das Segment Akut bereinigt um alle Sondereffekte (siehe Überleitungstabellen im Nachfolgenden), wurde ein Umsatz im Jahr 2024 in Höhe von 224,7 Mio. Euro (Vorjahr: 206,6 Mio. Euro) erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 8,7 %. Diese Steigerung resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des durchschnittlichen Landesbasisfallwerts um 5,25 %.

Im Segment Postakut wurde ein Betriebsergebnis von 52,2 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: 52,7 Mio. Euro), was einem Rückgang von 0,4 Mio. Euro beziehungsweise -0,8 % entspricht. Dieser Rückgang ist auf höhere Materialaufwendungen (+ 8,1 Mio. Euro) und gestiegene Personalkosten (+11,9 Mio. Euro) zurückzuführen. Betrachtet man das Segment Postakut bereinigt um alle Sondereffekte (siehe Überleitungstabelle im Nachfolgenden), wurde ein Betriebsergebnis im Jahr 2024 in Höhe von 51,1 Mio. Euro (Vorjahr: 41,0 Mio. Euro) erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 10,1 Mio. Euro beziehungsweise 24,7 %.

Im Segment Akut wurde ein Betriebsergebnis von -0,6 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: -39,9 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis des Segments wurde im Jahr 2023 maßgeblich durch den Einmaleffekt einer Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte für drei Einrichtungen - insgesamt 33,1 Mio. Euro - belastet. Betrachtet man das Segment Akut bereinigt um alle Sondereffekte (siehe Überleitungstabelle im Nachfolgenden), wurde ein Betriebsergebnis im Jahr 2024 in Höhe von -1,3 Mio. Euro (Vorjahr: -10,4 Mio. Euro) erzielt. Das entspricht einer operativen Steigerung von 9,1 Mio. Euro.

Der Umsatz des Segments Pflege stieg im Berichtsjahr auf 23,4 Mio. Euro (Vorjahr: 21,3 Mio. Euro), während das Betriebsergebnis des Segments Pflege wie im Vorjahr 0,2 Mio. Euro erreichte. Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf eine gestiegene Auslastung zurückzuführen, die von 85,4 % im Vorjahr auf 90,8 % angestiegen ist.

Im Segment Service ist der Umsatz für 2024 um 13,3 Mio. Euro auf 94,6 Mio. Euro gestiegen. Ein wesentlicher Grund für diese Veränderung ist die Auslagerung der Haustechnik aus den anderen Segmenten in das Segment Service. Das Betriebsergebnis lag mit 1,7 Mio. Euro um 2,0 Mio. Euro über dem Vorjahr (2023: -0,3 Mio. Euro).

Umsatz und Betriebsergebnis der Segmente

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in Mio. € Umsatz Betriebsergebnis
2024 2023 Veränderung
in %
2024 2023 Veränderung
in %
Postakut 485,4 451,2 + 7,6 52,2 52,7 - 0,8
Akut 234,9 254 - 7,6 - 0,6 - 39,9 + 98,4
Pflege 23,4 21,3 + 9,6 0,2 0,2 - 33,0
Service 94,6 81,3 + 16,4 1,7 - 0,3 + 629,4
Überleitung - 89,5 - 77,7 - 15,1 0,0 0,0 k. A.

Überleitungstabelle Like-for-like-Ergebnis im Segment Postakut

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in Mio. € Umsatz Betriebsergebnis
2024 2023 Veränderung
in %
2024 2023 Veränderung
in %
Segment Postakut 485,4 451,2 + 7,6 52,2 52,7 - 0,8
Schutzschirmleistungen 0,0 - 7,4 k. A. 0 - 7,4 k. A.
Energiehilfen 0,0 0,0 k. A. - 1,0 - 7,3 k. A.
Schließung MEDICLIN Schlüsselbad Klinik 0,0 0,0 k. A. 0,0 3,0 k. A.
Kauf von Reha-Klinik am Sendesaal - 7,4 0,0 k. A. - 0,1 0,0 k. A.
Segment Postakut like-for-like 478,0 443,8 + 7,7 51,1 41,0 + 24,7

Überleitungstabelle like-for-like Ergebnis im Segment Akut

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in Mio. € Umsatz Betriebsergebnis
2024 2023 Veränderung
in %
2024 2023 Veränderung
in %
Segment Akut 234,9 254,0 - 7,6 - 0,6 - 39,9 + 98,4
Energiehilfen 0,0 0,0 k. A. - 1,8 - 6,3 k. A.
Verkauf Robert Janker Klinik 0,0 - 3,2 k. A. 0,0 3,1 k. A.
Verkauf MVZ Bonn 0,0 - 0,8 k. A. 0,0 - 0,4 k. A.
Verkauf MEDICLIN Herzzentrum Coswig - 10,2 - 43,4 k. A. 1,1 0,0 k. A.
Impairment von Geschäfts- oder Firmen werten 0,0 0,0 k. A. 0,0 33,1 k. A.
Segment Akut like-for-like 224,7 206,6 + 8,7 - 1,3 - 10,4 + 111,9

Überleitungstabelle like-for-like Ergebnis Konzern

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in Mio. € Umsatz Betriebsergebnis
2024 2023 Veränderung
in %
2024 2023 Veränderung
in %
Konzern 748,8 730,1 + 2,6 53,5 12,7 + 320,4
Schutzschirmleistungen 0,0 - 7,6 k. A. 0,0 - 7,6 k. A.
Energiehilfen 0,0 0,0 k. A. - 2,8 - 13,9 k. A.
Verkauf Robert Janker Klinik 0,0 - 3,2 k. A. 0,0 3,1 k. A.
Verkauf MVZ Bonn 0,0 - 0,9 k. A. 0,0 - 0,4 k. A.
Schließung MEDICLIN Schlüsselbad Klinik 0,0 0,1 k. A. 0,0 3,0 k. A.
Verkauf MEDICLIN Herzzentrum Coswig - 10,2 - 43,4 k. A. 1,1 0,0 k. A.
Impairment von Geschäfts- oder Firmenwerten 0,0 0,0 k. A. 0,0 33,1 k. A.
Kauf von Reha-Klinik am Sendesaal - 7,4 0,0 k. A. - 0,1 0,0 k. A.
Konzern like-for-like 731,2 675,1 + 8,3 51,7 30,0 + 72,1

SOLIDE FINANZSTRUKTUR

Neben den liquiden Mitteln in Höhe von 107,6 Mio. Euro (Vorjahr: 115,3 Mio. Euro) stehen dem Konzern Kreditlinien in Höhe von 49,9 Mio. Euro zur Verfügung. Zusätzlich gibt es im Konsortialkreditvertrag eine Erhöhungsoption von weiteren 20,0 Mio. Euro. Für die voraussichtlich zu leistende Rückzahlung von Schutzschirmleistungen in Höhe von 19,6 Mio. Euro sind die entsprechenden liquiden Mittel vorgehalten. Ebenso enthalten die liquiden Mittel Fördermittel in Höhe von 18,2 Mio. Euro für den Neubau der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen.

Die Finanzierung des internen Wachstums ist somit gesichert und erfolgt bei gegebenem Umsatzwachstum vor allem aus dem operativen Cashflow.

Zum Stichtag betrug die Eigenkapitalquote 24,6 % (31.12.2023: 22,3 %) und die adjustierte Nettofinanzverschuldung 18,2 Mio. Euro (31.12.2023: 0,3 Mio. Euro). Die adjustierte Nettofinanzverschuldung ist als die durchschnittliche Nettofinanzverschuldung der letzten vier Quartalsstichtage, bereinigt um Verbindlichkeiten aus IFRS 16 sowie um Verbindlichkeiten und liquide Mittel aus Darlehensförderungen definiert. Der durchschnittliche Verschuldungsgrad der vier Quartalsstichtage 2024 lag zum 31. Dezember 2024 bei dem 0,1-Fachen (Vorjahr: 0,3-Fachen) des adjustierten EBITDA und damit weiterhin unter der maximalen Zielgröße (3,5-fach).

Der Vorstand beurteilt die Finanzlage des Konzerns als stabil und gut.

Geschäftsverlauf

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

ERTRAGSLAG E

Umsatzentwicklung und Entwicklung des Betriebsergebnisses im Konzern

Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von 748,8 Mio. Euro (Vorjahr: 730,1 Mio. Euro) lag um 18,7 Mio. Euro oder 2,6 % über dem Vorjahreswert. Im Konzernumsatz sind keine nennenswerten Schutzschirmleistungen enthalten (Vorjahr: 7,6 Mio. Euro). Der Umsatz aus Leistungen der ambulanten Versorgung betrug 18,7 Mio. Euro (Vorjahr: 18,1 Mio. Euro), dies sind 2,5 % vom Konzernumsatz; davon erwirtschafteten die MVZ 7,5 Mio. Euro (Vorjahr: 8,1 Mio. Euro).

Der MEDICLIN-Konzern konnte seine Umsatzerlöse in drei von vier Quartalen des Geschäftsjahres 2024 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal steigern. Lediglich im 2. Quartal konnten die Umsatzerlöse aufgrund des Verkaufs des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig nicht gesteigert werden. Das 4. Quartal 2024 war mit 190,6 Mio. Euro das umsatzstärkste Quartal des Berichtsjahres (Vorjahr 2. Quartal 2023: 188,1 Mio. Euro). In den Umsatzerlösen des 4. Quartals ist ein periodenfremder Umsatz aus Erlösausgleichen in Höhe von 7,0 Mio. Euro enthalten. Die Auslastung der Quartale lag zwischen 84,1 % und 86,5 %. MEDICLIN weist ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 53,5 Mio. Euro (Vorjahr: 12,7 Mio. Euro) aus.

Konzernumsatz und Konzernbetriebsergebnis

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in Mio. € 2024 2023
Konzernumsatz Konzern-EBIT Konzernumsatz Konzern-EBIT
1. Quartal 185,4 4,1 176,7 -1,7
2. Quartal 182,6 7,9 188,1 13,0
3. Quartal 190,2 22,5 182,3 18,1
4. Quartal 190,6 19 183 -16,7
Gesamtjahr 748,8 53,5 730,1 12,7

Entwicklung der Aufwendungen

Der Materialaufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Mio. Euro auf 129,1 Mio. Euro und lag damit 6,1 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 137,4 Mio. Euro). Der Großteil des Kostenrückgangs resultierte aus geringeren Aufwendungen für Implantate (- 2,4 Mio. Euro auf 15,5 Mio. Euro) sowie für medizinisches Material (-3,2 Mio. Euro auf 20,0 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Verkauf des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig zurückzuführen. Die Aufwendungen für medizinisches Material betragen laut Konzernanhang 51,9 Mio. Euro und beinhalten zusätzlich Laborbedarf, Implantate, Arzneimittel und Blut. Den positiven Entwicklungen wirkten auslastungs- und preisbedingt die Kosten für Küche/​Cafeteria (+1,4 Mio. Euro auf 22,0 Mio. Euro) entgegen. Die Materialaufwandsquote des Konzerns lag bei 17,2 % (Vorjahr: 18,8 %). Der Personalaufwand des Konzerns ist im Vorjahresvergleich um 5,7 Mio. Euro auf 466,3 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 460,6 Mio. Euro). Das entspricht einer Steigerung von 1,2 %. Der Anstieg der Personalaufwendungen trat erwartungsgemäß aufgrund von Entgeltsteigerungen im Bestandspersonal sowie aufgrund von rechtlichen Personalvoraussetzungen wie der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) ein. Die Personalaufwandsquote lag bei 62,3 % (Vorjahr: 63,1 %).

Die Abschreibungen des Konzerns betrugen im Berichtsjahr insgesamt 50,3 Mio. Euro (Vorjahr: 86,0 Mio. Euro). Im Vorjahr war eine außerplanmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte im Segment Akut in Höhe von 31,1 Mio. Euro enthalten. In den Abschreibungen sind 28,9 Mio. Euro planmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte enthalten (Vorjahr: 27,4 Mio. Euro). Die Abschreibungsquote ohne Abschreibungen auf Nutzungsrechte liegt bei 2,9 % (Vorjahr: 8,0 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich um 4,1 Mio. Euro auf 65,9 Mio. Euro (Vorjahr: 70,0 Mio. Euro). Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen 11,2 Mio. Euro auf Kosten im Zusammenhang mit der EDV/​Organisation, 18,8 Mio. Euro auf Instandhaltung sowie 2,7 Mio. Euro auf Beiträge, Gebühren und Abgaben. Der Aufwand für Mieten und Pachten betrug 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro).

Aufwendungen

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2024 2023 Veränderung
in %
Materialaufwand in Mio. € 129,1 137,4 - 6,1
Materialaufwandsquote in % 17,2 18,8
Personalaufwand in Mio. € 466,3 460,6 + 1,2
Personalaufwandsquote in % 62,3 63,1
Abschreibungen in Mio. € 50,3 86,0 - 41,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. € 65,9 70,0 - 5,9

Finanzergebnis und Steuerquote

Das Finanzergebnis am Jahresende betrug -21,4 Mio. Euro (Vorjahr: -21,4 Mio. Euro). Zinsen und ähnliche Aufwendungen betrugen 24,0 Mio. Euro (Vorjahr: 23,9 Mio. Euro). Darin enthalten sind Zinsen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 18,8 Mio. Euro (Vorjahr: 19,0 Mio. Euro).

Die Steuerquote der wesentlichen Konzernbereiche beträgt 15,825 % (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag). Da MEDICLIN in der Gesundheitsbranche tätig ist, ist sie von der Gewerbesteuer befreit. Eine Änderung des Steuersatzes ist nicht in Sicht. Im Berichtsjahr ergab sich ein Steueraufwand in Höhe von 7,2 Mio. Euro (Vorjahr: Steueraufwand 2,0 Mio. Euro).

Konzernergebnis

Im Geschäftsjahr 2024 betrug das den Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnende Konzernergebnis 24,8 Mio. Euro (Vorjahr: -10,8 Mio. Euro), das daraus ermittelte Ergebnis je Aktie betrug - 0,52 Euro (Vorjahr: - 0,23 Euro).

Entwicklung der Kostenträgerstruktur

Die gesetzliche Rentenversicherung und die gesetzliche Krankenversicherung sind die zwei größten Leistungsträger für die medizinische Rehabilitation. Im Akutbereich sind die Leistungsträger überwiegend die gesetzlichen Krankenkassen. Insgesamt tätigte der Konzern mehr als 90 % seiner Umsätze mit diesen beiden Kostenträgern.

Aufteilung der Umsätze nach Kostenträgergruppen ohne Segment Pflege in %

FINANZLAGE

Die MEDICLIN deckt ihren Kapitalbedarf aus dem operativen Cashflow, durch Investitionsfördermittel sowie durch einen Konsortialkredit. Der Konsortialkredit hat ein Volumen von 90,0 Mio. Euro und besteht aus einem endfälligen Darlehen über 50,0 Mio. Euro und einem revolvierenden Betriebsmittelkredit über 40,0 Mio. Euro. Zum 31. Dezember 2024 waren insgesamt 50,0 Mio. Euro in Anspruch genommen. Die Laufzeit des Konsortialkredits beträgt fünf Jahre (2019 bis 2024) und beinhaltet zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr. In den Jahren 2020 und 2021 wurde jeweils eine Verlängerungsoption ausgeübt und die Laufzeit bis November 2025 beziehungsweise November 2026 verlängert. Die Verzinsung beider Kreditbestandteile ist variabel, der jeweils anwendbare Zinssatz setzt sich aus dem jeweiligen EURIBOR für die relevante Zinsperiode zuzüglich einer vereinbarten Marge zusammen.

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich des geförderten Darlehens betragen 65,1 Mio. Euro (31.12.2023: 91,4 Mio. Euro), die kurzfristigen 1,9 Mio. Euro (31.12.2023: 2,0 Mio. Euro).

Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag 107,6 Mio. Euro (31.12.2023: 115,3 Mio. Euro). Zukünftige Liquiditätsbelastungen ergeben sich aus der voraussichtlich zu leistenden Rückzahlung erhaltener Schutzschirmleistungen in Höhe von 19,6 Mio. Euro. Fördermittel in Höhe von rund 18,2 Mio. Euro für den Neubau der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen sind ebenfalls in den liquiden Mitteln enthalten.

Freie Kreditlinien bestehen zum 31. Dezember 2024 in Höhe von 49,9 Mio. Euro. Zusätzlich gibt es im Konsortialkreditvertrag eine Erhöhungoption von weiteren 20,0 Mio. Euro. MEDICLIN stehen ausreichend Finanzierungsmittel zur Verfügung, mit denen die benötigte Liquidität jederzeit gesichert ist.

Das Liquiditätsmanagement der MEDICLIN sichert das Vorhalten ausreichender Finanzierungsmittel und die notwendige Flexibilität in der Finanzierung. Eine weitere Sicherungsmaßnahme ist die konzernweite Liquiditätsversorgung durch ein zentrales Cashpool-Management. Freie liquide Mittel werden als kurzfristige Termingeldanlagen angelegt.

MITARBEITER:INNEN

Die Zahl der Mitarbeiter:innen, gerechnet in Vollzeitkräften, betrug im Berichtsjahr 2024 durchschnittlich 6.889 (Vorjahr: 7.016 Vollzeitkräfte). Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Vollzeitkräfte um 127 Vollzeitkräfte verringert.

Die Zahl der Mitarbeiter:innen lag im Geschäftsjahr 2024 bei durchschnittlich 9.855 Mitarbeiter:innen. Die Zahl der Auszubildenden betrug im Jahr 2024 im Durchschnitt 424 Auszubildende (Vorjahr: 404 Auszubildende); zum Stichtag 31. Dezember 2024 befanden sich 617 Personen im Konzern in einer Ausbildung.

INVESTITIONEN

Im Jahr 2024 beliefen sich die Bruttoinvestitionen in das Anlagevermögen auf 46,2 Mio. Euro (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro) ohne die Investitionen in Nutzungsrechte nach IFRS 16.

Wesentliche Bruttozugänge zum Anlagevermögen

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in Mio. € 2024 2023
Lizenzen, Konzessionen 6,7 3,2
Firmenwerte 0,1 0,0
Grundstücke, Gebäude 1,8 2,2
Technische Anlagen, EDV 1,6 1,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 13,1 12,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 22,9 19,7
Summe 46,2 38,8

Die in der Tabelle dargestellten Werte können aufgrund von beinhalteten Fördermitteln vom Anlagenspiegel des Konzernanhangs abweichen.

Insgesamt summieren sich die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte auf brutto 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro).

Die Bruttozugänge im Sachanlagevermögen vor Abzug der Sonderposten beliefen sich auf insgesamt 39,4 Mio. Euro (Vorjahr: 35,6 Mio. Euro). Rund 16,0 Mio. Euro flossen in den Um- und Erweiterungsbau der Kliniken. Davon entfielen für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort des MEDICLIN Müritz-Klinikums in Röbel 5,3 Mio. Euro und 4,6 Mio. Euro auf den Neubau des psychosomatischen Krankenhauses am Standort der MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich. Die Investitionen in die IT-Infrastruktur beliefen sich auf 9,2 Mio. Euro und auf medizinische Geräte einschließlich Zubehör entfallen 3,4 Mio. Euro.

Für Instandhaltung und Wartung wurden 18,8 Mio. Euro (Vorjahr: 18,1 Mio. Euro) aufgewendet.

LIQUIDITÄT

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Mio. Euro von 78,0 Mio. Euro auf 80,6 Mio. Euro.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die Investitionen in Anlagevermögen wieder erhöht. Für immaterielle Vermögenswerte wurden brutto 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro) ausbezahlt. Die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen belaufen sich auf 38,0 Mio. Euro (Vorjahr: 34,4 Mio. Euro). Die zugeflossenen Investitionsfördermittel betrugen 19,1 Mio. Euro (Vorjahr: 19,0 Mio. Euro). Die Fördermittel entfallen im Wesentlichen auf die MEDICLIN Seepark Klinik, die MEDICLIN Hedon Klinik, das MEDICLIN Müritz-Klinikum und das MEDICLIN Krankenhaus Plau am See. Der Cashflow beinhaltet eine Einzahlung aus Desinvestitionen in Höhe von 9,5 Mio. Euro für den Verkauf des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrum Coswig. Insgesamt ergibt sich ein Cashflow aus Investitionstätigkeit von -15,1 Mio. Euro (Vorjahr: - 9,5 Mio. Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf - 73,2 Mio. Euro nach -45,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die Zinszahlungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen beliefen sich auf 18,8 Mio. Euro nach 19,0 Mio. Euro im Vorjahr. Im Jahr 2024 wurden Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von rund 26,3 Mio. Euro getilgt (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Hiervon wurden 25,0 Mio. Euro für die Rückzahlung des Konsortialkredits genutzt. Es wurden keine weiteren Darlehen aufgenommen. Die sonstigen Auszahlungen für Zinsen beliefen sich auf 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro).

Der Bestand der liquiden Mittel am Ende der Periode verringerte sich damit um 7,7 Mio. Euro auf 107,6 Mio. Euro.

Konzernkapitalflussrechnung (verkürzt)

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in Mio. € Januar - Dezember 2024 Januar - Dezember 2023
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 80,6 78,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 15,1 - 9,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 73,2 - 45,4
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel - 7,7 23,1
Liquide Mittel am Anfang der Periode 115,3 92,3
Liquide Mittel am Ende der Periode 107,6 115,3

Zukünftige Belastungen ergeben sich aus der Rückzahlung erhaltener Schutzschirmleistungen in Höhe von voraussichtlich 19,6 Mio. Euro (Stand: 31.12.2024). In den liquiden Mitteln sind Fördermittel in Höhe von 18,2 Mio. Euro für den Neubau der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen enthalten.

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 25,4 Mio. Euro oder 2,,9 % von 880,5 Mio. Euro auf 905,9 Mio. Euro. Die langfristigen Vermögenswerte des Konzerns betrugen zum 31. Dezember 2024 608,3 Mio. Euro (31.12.2023: 580,7 Mio. Euro). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Investitionen in die Sachanlagen zurückzuführen. Insbesondere stieg die Position Anzahlungen und Anlagen im Bau auf 42,2 Mio. Euro (Vorjahr: 25,6 Mio. Euro). Die kurzfristigen Vermögenswerte des Konzerns betrugen zum 31. Dezember 2024 297,6 Mio. Euro (31.12.2023: 299,8 Mio. Euro). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zurückzuführen, die zum Ende des Berichtsjahres 107,6 Mio. Euro betrugen (Vorjahr: 115,3 Mio. Euro). Die Abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist wiederum auf die Rückzahlung des Konsortialkredits in Höhe von 25,0 Mio. Euro zurückzuführen. Die langfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns verminderten sich zum 31. Dezember 2024 um 21,0 Mio. Euro auf 538,2 Mio. Euro (31.12.2023: 513,2 Mio. Euro). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten hingegen erhöhten sich um 19,7 Mio. Euro oder 13,5 % auf 166,0 Mio. Euro (31.12.2023: 146,3 Mio. Euro). Das Eigenkapital der MEDICLIN beläuft sich per 31. Dezember 2024 auf 222,7 Mio. Euro (31.12.2023: 196,0 Mio. Euro).

Für weitere Erläuterungen zu den einzelnen Bilanzpositionen wird auf die entsprechenden Kapitel im Konzernanhang verwiesen.

Bilanzstruktur

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in Mio. € 31.12.2024 in % der Bilanzsumme 31.12.2023 in % der Bilanzsumme
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte 608,3 67,1 580,7 66,0
Kurzfristige Vermögenswerte 297,6 32,9 299,8 34,0
905,9 100,0 880,5 100,0
Passiva
Eigenkapital 222,7 24,6 196,0 22,3
Langfristige Schulden 517,2 57,1 538,2 61,1
Kurzfristige Schulden 166,0 18,3 146,3 16,6
905,9 100,0 880,5 100,0

BERICHTERSTATTUNG DER SEGMENTE

Umsatzerlöse

Der Anteil des Segments Postakut am Konzernumsatz in Höhe von 748,8 Mio. Euro betrug 64,8 % (Vorjahr: 61,8 %), des Segments Akut 31,4 % (Vorjahr: 34,8 %), des Segments Pflege 3,1 % (Vorjahr: 2,9 %) und des Segments Service 12,6 % (Vorjahr: 11,1 %).

Im Segment Postakut stieg der Umsatz um 34,2 Mio. Euro oder 7,6 % auf 485,4 Mio. Euro. Der Umsatz des Segments beinhaltet keine nennenswerten Schutzschirmleistungen (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro).

Im Segment Akut lag der Umsatz in Höhe von 234,9 Mio. Euro um 19,2 Mio. Euro oder 7,6 % unter dem Vorjahreswert. Im Umsatz sind keine Schutzschirmleistungen mehr enthalten.

Auf das Segment Pflege entfällt ein Umsatz von 23,4 Mio. Euro (Vorjahr: 21,3 Mio. Euro).

Im Segment Service ist der Umsatz um 13,3 Mio. Euro oder 16,4 % auf 94,6 Mio. Euro gestiegen.

Aufwandspositionen

Im Segment Postakut erhöhten sich die Materialaufwendungen um 8,0 Mio. Euro oder 8,9 %. Insbesondere stiegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen um 8,3 Mio. Euro, was unter anderem den Kostenanstieg für Energie (+1,9 Mio. Euro) und Unterhaltsreinigung (+1,9 Mio. Euro) umfasst. Diese Erhöhungen sind auf die höhere Auslastung sowie die Ausgliederung der Haustechnik in das Segment Service und die damit verbundene Kostenumgliederung vom Personalaufwand in die bezogenen Leistungen (+ 6,1 Mio. Euro) zurückzuführen.

Im Segment Akut sanken die Materialaufwendungen um 8,7 Mio. Euro oder 11,8 %. Hier verringerten sich sowohl die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 5,1 Mio. Euro als auch die bezogenen Leistungen um 3,6 Mio. Euro. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war die Veräußerung des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig.

Im Segment Pflege erhöhte sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro). Der Anstieg ist auf eine Kostensteigerung bei den bezogenen Leistungen zurückzuführen, wo sich erhöhte Kosten für Catering (+ 0,2 Mio. Euro), Energie (+ 0,1 Mio. Euro) und Fremdpersonal (+ 0,2 Mio. Euro) negativ auswirkten.

Im Segment Service erhöhte sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahreswert um 2,6 Mio. Euro auf 40,6 Mio. Euro (Vorjahr: 38,0 Mio. Euro). Diese Steigerung resultiert im Wesentlichen aus einem mengen- und preisbedingten Anstieg der Aufwendungen für den Einkauf in Küche/​Cafeteria (+1,2 Mio. Euro) und gestiegenen Preisen für Energie (+1,6 Mio. Euro).

Der Personalaufwand stieg im Segment Postakut erwartungsgemäß um 11,8 Mio. Euro oder 5,0 %, im Wesentlichen aufgrund von Entgelterhöhungen des Bestandspersonals. Im Segment Akut sank er um 15,7 Mio. Euro oder 10,2 %. Der Rückgang des Personalaufwandes im Segment Akut ist im Wesentlichen auf den Verkauf des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig zurückzuführen. Im Segment Pflege stiegen die Personalaufwendungen um 0,7 Mio. Euro auf 12,0 Mio. Euro. Im Segment Service sind sie aufgrund des Übergangs der Serviceleistungen innerhalb des Konzerns (Haustechnik) um 9,1 Mio. Euro auf 66,9 Mio. Euro gestiegen.

Die durchschnittliche Zahl der Vollzeitkräfte im Jahr 2024 lag im Segment Postakut bei 3.615 Vollzeitkräften (Vorjahr: 3.636 Vollzeitkräfte); im Segment Akut waren 1.764 Vollzeitkräfte beschäftigt (Vorjahr: 2.018 Vollzeitkräfte).

Umsatzerlöse

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in Mio. € 2024 2023 Veränderung
in %
Postakut 485,4 451,2 + 7,6
Akut 234,9 254,0 - 7,6
Pflege 23,4 21,3 + 9,6
Service 94,6 81,3 + 16,4
Überleitung - 89,5 - 77,7 + 15,1
Konzern 748,8 730,1 + 2,6

Materialaufwand

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2024 2023 Veränderung
in %
Postakut
Materialaufwand in Mio. € 98,6 90,6 + 8,9
Materialaufwandsquote in % 20,3 20,1
Akut
Materialaufwand in Mio. € 65,1 73,8 - 11,8
Materialaufwandsquote in % 27,7 29,1
Pflege
Materialaufwand in Mio. € 5,7 4,9 + 14,8
Materialaufwandsquote in % 24,2 23,1
Service
Materialaufwand in Mio. € 40,6 38,0 + 6,9
Materialaufwandsquote in % 42,9 46,7

Personalaufwand

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2024 2023 Veränderung
in %
Postakut
Personalaufwand in Mio. € 250,6 238,8 + 5,0
Personalaufwandsquote in % 51,6 52,9
Akut
Personalaufwand in Mio. € 138,0 153,7 - 10,2
Personalaufwandsquote in % 58,8 60,5
Pflege
Personalaufwand in Mio. € 12,0 11,2 + 6,4
Personalaufwandsquote in % 51,2 52,7
Service
Personalaufwand in Mio. € 66,9 57,8 + 15,8
Personalaufwandsquote in % 70,7 71,1

Segmentergebnisse

Das Segment Postakut hatte einen leichten Rückgang des Segmentbetriebsergebnisses von 0,4 Mio. Euro oder 0,8 % auf 52,2 Mio. Euro (Vorjahr: 52,7 Mio. Euro). Das EBITDA des Segments Postakut erreichte 90,7 Mio. Euro nach 90,0 Mio. Euro im Vorjahr. Grund für die Entwicklung des EBITDAs ist die mit der Auslastung gestiegene Gesamtleistung, welche die gestiegenen Aufwendungen im Bereich Personal, Material und Abschreibungen überkompensiert. Im Segment Akut lag das Segmentbetriebsergebnis bei - 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: - 39,9 Mio. Euro). Das Segmentbetriebsergebnis für Akut war im Jahr 2023 durch die Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten von drei Einrichtungen mit insgesamt 33,1 Mio. Euro belastet worden. Das EBITDA des Segments Akut erreichte 5,5 Mio. Euro nach 3,6 Mio. Euro im Vorjahr. Das EBITDA entwickelte sich trotz der geringeren Gesamtleistung, deren Rückgang im Wesentlichen auf den Verkauf des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig zurückzuführen ist, positiv, da der mit dem Verkauf zusammenhängende Rückgang der Aufwendungen im Bereich Personalaufwand, Materialaufwand und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen überproportional ausgefallen ist. Im Segment Pflege lag das Segmentbetriebsergebnis auf dem Vorjahresniveau von 0,2 Mio. Euro. Das Segment Service hatte einen Anstieg des Segmentbetriebsergebnisses von 2,0 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: - 0,3 Mio. Euro).

Segmentergebnisse

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in Mio. € 2024 2023
Postakut 52,2 52,7
Akut - 0,6 - 39,9
Pflege 0,2 0,2
Service 1,7 - 0,3
Überleitung 0,0 0,0
Konzern 53,5 12,7

Anzahl der Mitarbeiter:innen in den Segmenten im Jahresdurchschnitt

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ausgewiesen in Vollzeitkräften 2024 2023 Veränderung
Postakut 3.615 3.636 - 21
Akut 1.764 2.018 - 254
Pflege 209 203 + 6
Service 1.301 1.159 + 142
Konzern 6.889 7.016 - 127

Aufteilung der Umsätze nach Kostenträgergruppen und nach Segmenten 1

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in % Postakut Akut
2024 2023 2024 2023
Gesetzliche Krankenkassen 43,4 41,6 89,7 90,9
Rentenversicherungsträger 48,9 50,8 0,0 0,0
Private Krankenkassen 7,6 7,5 10,1 9,0
Andere Kostenträger 0,1 0,1 0,2 0,1
Summe 100,0 100,0 100,0 100,0

1 ohne Segment Pflege und Service

Investitionen

Insgesamt wurden 2024 in das Anlagevermögen 46,2 Mio. Euro (brutto) investiert (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro). Die Investitionen teilen sich wie folgt auf die Segmente auf:

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in Mio. € 2024 2023
Postakut 27,1 22,0
Akut 14,2 14,0
Pflege 0,5 0,1
Service 4,4 2,7
Konzern 46,2 38,8

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 bestehen für die MEDICLIN AG keine wesentlichen Investitionsverpflichtungen.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Konjunkturelle Schwäche auch im Jahr 2025 erwartet

Die deutsche Wirtschaft steht zu Beginn des Jahres 2025 weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Besonders die Industrie, die stark in die globale Arbeitsteilung integriert ist, sieht sich mit ungünstigeren Wettbewerbsbedingungen und steigenden Produktionskosten konfrontiert. Dies hat negative Auswirkungen auf den Export und auf das Investitionsverhalten der Unternehmen. Neben den konjunkturellen Schwächen sind vor allem strukturelle Faktoren für das stagnierende Wachstum verantwortlich. Die alternde Bevölkerung in Deutschland verstärkt den Mangel an Fachkräften, während gleichzeitig eine geringe Investitionsbereitschaft und eine unzureichend entwickelte Finanzierung für Wachstum und Innovationen die Lage erschweren. Darüber hinaus trägt die zunehmende geopolitische Fragmentierung dazu bei, dass die Produktivität und Innovationsfähigkeit der Unternehmen sowie die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft gedämpft werden. Die Entwicklungen im Nahen Osten, der anhaltende Ukrainekonflikt, weitere Konfliktpotenziale im asiatischen Raum und das Auftreten möglicher weiterer Krisensituationen (z. B. neue COVID-Varianten, US-Wirtschaft) können sich zu einem Polykrisenszenario entwickeln. In diesem Zug können Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten entstehen. Die daraus möglicherweise resultierenden Preissteigerungen und Lieferengpässe können zu einer Verstärkung der Gesamtrisikosituation führen. Die ungelösten strukturellen Probleme dürften die wirtschaftliche Entwicklung auch weiterhin beeinträchtigen. Für das gesamte Jahr wird daher lediglich ein moderater Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 % prognostiziert, nach einem Rückgang von 0,2 % im Vorjahr. 1 Das BIP wird somit voraussichtlich im Jahr 2025 nur rund 0,5 % über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, liegen. Die wirtschaftliche Schwächephase hat spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hinterlassen. Obwohl die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt 2024 mit 46,1 Millionen Personen einen neuen Höchststand erreichte, kam das Wachstum seit Mitte des Jahres 2024 zum Stillstand. Trotz weiterhin bestehender Fachkräfteengpässe in vielen Bereichen deutet unter anderem die Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) auf eine insgesamt schwächere Arbeitskräftenachfrage hin. Auch die Frühindikatoren des ifo Instituts und des IAB lassen auf einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit schließen und zeigen eine rückläufige Einstellungsbereitschaft der Unternehmen 2. In der Prognose für 2025 wird daher ein leichter Rückgang der Erwerbstätigenzahl um 20.000 Personen erwartet, obwohl eine Stabilisierung im Jahresverlauf eingeplant ist.

Ein instabiler Arbeitsmarkt kann sich negativ auf die Nachfrage nach medizinischen Leistungen auswirken. Behandlungen können aufgeschoben werden und die Bereitschaft, Angebote zu rehabilitativen und präventiven Leistungen anzunehmen, kann sinken. Hinzu kommt, dass steigende Arbeitslosenzahlen und eine niedrigere Quote der abhängig Beschäftigten die finanzielle Situation der Renten- und Sozialversicherungsträger verschlechtern können.

Trotz der noch angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage und der vorherrschenden geopolitischen Konflikte geht der Vorstand der MEDICLIN von einer weiterhin hohen Auslastung im Jahr 2025 aus. Insgesamt bewertet der Vorstand die konjunkturelle Lage als weiterhin angespannt und beurteilt die Geschäftsaussichten für 2025 gegenüber 2024 als unverändert. Diese Beurteilung steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass sich die erwartete konjunkturelle Entwicklung in Deutschland nicht maßgeblich durch eine Ausweitung geopolitischer Konflikte verschlechtert.

1 Quelle: Jahreswirtschaftsbericht 2025 vom 29.01.2024, auf https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​ DE/​Pressemitteilungen/​2025/​20250129-jahreswirtschaftsbericht-2025.html

2 Ebd.

Prognosebericht

Neue Gesetze und Regelungen sowie Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen

Die zum 1. Januar 2025 in Kraft getretene Krankenhausreform (KHVVG) zielt darauf, das bisherige Vergütungssystem grundlegend zu ändern. So soll es künftig sogenannte Vorhaltebudgets geben - Kliniken sollen dann auch für das Vorhalten von Leistungen bezahlt werden.

Die Reform sieht eine grundlegend neue Einteilung von Krankenhäusern vor, wohl auch verbunden mit der Absicht einer erheblichen Reduktion von Krankenhausstandorten. Die Krankenhäuser werden künftig in drei Level eingeordnet und entsprechend gefördert. Level-1-Krankenhäuser sind Krankenhäuser der Grundversorgung (medizinische und pflegerische Basisversorgung, das heißt grundlegende chirurgische Eingriffe und Notfälle), Level-2-Krankenhäuser sind Krankenhäuser der Regel- und Schwerpunktversorgung (Grundversorgung und weitere Leistungen) und Level-3-Krankenhäuser (z. B. Universitätskliniken) dienen der Maximalversorgung.

Die Bundesregierung sieht in dieser Reform einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung der Krankenhausversorgung und -vergütung. Zugleich versteht sie die Reform als einen Baustein für eine sektorenübergreifende Reform der ärztlichen und pflegerischen Versorgung in Deutschland.

Eine Reihe von gesetzlichen Änderungen soll die Pflegesituation in Krankenhäusern verbessern, unter anderem durch ein neues Instrument der Personalbemessung. Mit dem Gesetz soll die Situation der Pflege in den Krankenhäusern mittelfristig verbessert werden. Hierzu werden Idealbesetzungen für die Stationen errechnet und durchgesetzt. Dazu wird ein Instrument zur Personalbemessung (PPR 2.0) eingesetzt, das sich seit Januar 2023 in der Erprobungsphase befindet. Krankenhäuser sind ab dem 4. Quartal 2024 verpflichtet, Daten zum Pflegepersonalbedarf zu erheben. Die Datenübermittlung wird quartalsweise erfolgen, erstmals bis zum 31. Januar 2025.

MEDICLIN ist im Kerngeschäft der Rehabilitation nur indirekt von der Krankenhausreform betroffen. Im Segment Akut ist MEDICLIN vom KHVVG direkt betroffen. Ob, und wenn ja, in welchem Umfang die Krankenhausreform sich auf die Geschäftsentwicklung der MEDICLIN auswirken wird, ist derzeit nicht verlässlich abschätzbar und wird sich mit den strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen zeigen, die vor allem im Akut-Sektor eintreten werden.

Ausblick

GUT AUFGESTELLT FÜR HERAUSFORDERNDES JAHR 2025

MEDICLIN ist personell und organisatorisch so aufgestellt, dass eine optimale Versorgung der Patient:innen und Bewohner:innen gewährleistet ist und die vorhandenen Kapazitäten auch im Jahr 2025 voll genutzt werden können. Die Gesamtauslastung betrug in allen Quartalen des Geschäftsjahres 2024 jeweils über 84 %. Die Auslastung des Segments Postakut lag im Jahresdurchschnitt bei 89,0 % und damit 1,4 Prozentpunkte über dem Jahresdurchschnittswert für 2023 (87,6 %). Auch in den ersten Wochen des Jahres 2025 überzeugt die Auslastung des Konzerns auf dem Niveau des Jahres 2024.

Was den Umsatz betrifft, geht MEDICLIN von einem Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 2 % und 5 % aus. Die dem erwarteten Umsatzanstieg zugrunde liegende Annahme ist eine normalisierte Auslastung auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie sowie der Zugewinn durch die Reha-Klinik am Sendesaal. Ergebnisbelastend werden die im Vorjahresvergleich höheren Personalkosten sein, die Anpassungen der Vergütungen sowie vermehrte Kosten der Personalrekrutierung und Personalbindung im herausfordernden Umfeld des Fachkräftemangels berücksichtigen. Weiterhin geht MEDICLIN auch von in etwa gleichbleibenden Materialaufwendungen aus. Durch Investitionsmaßnahmen an Einzelstandorten sowie durch aktivierungspflichtige Maßnahmen wird auch ein leichter Anstieg der Abschreibungen erwartet. Unter Berücksichtigung der geschilderten Entwicklung der Ertragslage geht der Vorstand von einem Konzern-EBIT für das Jahr 2025 zwischen 53,0 Mio. Euro und 64,0 Mio. Euro aus. Die EBIT-Marge für den Konzern wird zwischen 7,0 % und 8,0 % erwartet. Die finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2025 basieren auf dem Konsolidierungskreis vom Bilanzstichtag 31. Dezember 2024. Der Vorstand geht somit insgesamt von einer für 2025 günstigen Entwicklung des Konzerns aus. Die Ziele stehen jedoch unter dem Vorbehalt, dass sich keine wesentliche Verschlechterung der konjunkturellen Lage in Deutschland aufgrund der anhaltenden geopolitischen Krisen ergibt.

Die Definition von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Leistungsdaten) für ein nachhaltiges Management ist Bestandteil der gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, der RHÖN-KLINIKUM AG und der MEDICLIN, die derzeit in einer CSR-Roadmap spezifiziert werden. Aktuell hat die MEDICLIN keine bedeutsamen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren festgelegt und dementsprechend auch keine Prognose für nichtfinanzielle Leistungsindikatoren aufgestellt.

Der Vorstand geht davon aus, dass der auf Konzernebene maximale Grad der Nettoverschuldung das 3,5-Fache des adjustierten EBITDA im Geschäftsjahr 2025 nicht überschreiten wird.

Umsatz und Umsatzentwicklung

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IST Geschäftsjahr 2024 Ziele Geschäftsjahr 2025
Umsatz
in Mio. €
2024 vs. 2023
in %
MIN
in %
MAX
in %
Konzern 748,8 + 2,6 Umsatzwachstum von + 2,0 bis + 5,0
Segment Postakut 485,4 + 7,6 Umsatzwachstum von + 3,0 bis + 6,0
Segment Akut 234,9 - 7,6 Umsatzwachstum von - 2,0 bis 0,0

EBIT

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IST Geschäftsjahr 2024 Ziele Geschäftsjahr 2025
EBIT
in Mio. €
MIN
in Mio. €
MAX
in Mio. €
Konzern 53,5 EBIT von 53,0 bis 64,0

EBIT-Marge

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IST Geschäftsjahr 2024 Ziele Geschäftsjahr 2025
EBIT
in Mio. €
EBIT-Marge
in %
MIN
in %
MAX
in %
Konzern 53,5 7,1 EBIT-Marge von 7,0 bis 8,0
Segment Postakut 52,3 10,8 EBIT-Marge von 9,0 bis 11,0
Segment Akut - 0,6 - 0,3 EBIT-Marge von 0,0 bis 3,0

ZIELERREICHUNG DES GESCHÄFTSJAHRES 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 wurde für den Konzern im Geschäftsbericht 2023 ein Umsatzplus zwischen 3,0 % und 4,0 % und ein Konzernbetriebsergebnis zwischen 38,0 Mio. Euro und 46,0 Mio. Euro prognostiziert. Diese ursprüngliche Prognose wurde unterjährig mehrfach angepasst. Zunächst mit der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2024, aufgrund des Verkaufs des ehemaligen MEDICLIN Herzzentrums Coswig. Im Halbjahresfinanzbericht 2024 wurde die Prognose aufgrund der operativen Entwicklung des 2. Quartals auf 33,0 Mio. Euro bis 39,0 Mio. Euro für das Konzernbetriebsergebnis sowie ein Umsatzrückgang von 0,0 % bis 2,0 % für den Konzern angepasst. In der Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2024 bestätigte der Vorstand die Prognose und konkretisierte diese auf das obere Ende der jeweils angegebenen Spanne, da die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des 3. Quartals besser als erwartet verlief. Am 21. Januar 2025 veröffentlichte MEDICLIN mittels einer Ad-hoc-Mitteilung, dass die Jahresprognosen für das Konzernbetriebsergebnis sowie den Konzernumsatz aufgrund der anhaltenden positiven Entwicklung im 4. Quartal übertroffen werden und die neuen Prognosen nunmehr 48 Mio. Euro bis 54 Mio. Euro für das Konzernbetriebsergebnis und ein Umsatzwachstum von 1,0 % bis 3,0 % lauten.

Das Konzern-EBIT lag mit 53,5 Mio. Euro innerhalb der im Januar 2025 neu veröffentlichten Prognose von 48,0 Mio. Euro bis 54,0 Mio. Euro. Der Konzernumsatz lag mit einer Steigerung von 2,6 % ebenfalls innerhalb der Prognose.

Risiko- und Chancenbericht

Die Gesundheit und das Wohl der Patient:innen und Bewohner:innen sind Verpflichtungen, die hohe Maßstäbe an den Umgang mit Risiken stellen. Das Risiko- und Chancenmanagement der MEDICLIN ist in der Lage, sowohl die operativen als auch die unternehmerischen Risiken ihrer Tätigkeitsbereiche zu erfassen und realistisch einzuschätzen. Was die Wahrnehmung von Chancen anbelangt, so bieten sich für den Konzern Entwicklungs- und Wachstumsmöglichkeiten aufgrund seiner bundesweiten und sektorübergreifenden Aufstellung am Markt.

Ziele und Vorgehensweise

PROZESS DES RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENTS

Das Risikomanagementsystem zeichnet sich durch eine hohe Professionalität und Institutionalisierung aus, sowohl in Bezug auf Struktur, Verantwortlichkeiten und formale Abläufe als auch hinsichtlich seiner Integration und Automatisierung. Die standardisierten und automatisierten Verfahren gewährleisten eine einheitliche Unterstützung der Risikobewertung im gesamten Konzern. Das Risikomanagement dient dabei nicht nur der operativen Umsetzung, sondern auch als strategisches Steuerungsinstrument. Durch die Kombination von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen entsteht ein ganzheitlicher Risikomanagementansatz, der sowohl die frühzeitige Erkennung von Risiken als auch die Identifikation von Chancen fördert. Ergänzt wird dieses Konzept durch ein systematisches Maßnahmenmanagement, das eine effektive und effiziente Steuerung von Risiken und Chancen ermöglicht. Technisch unterstützt wird der Prozess durch eine Risikomanagementsoftware, an die die relevanten Berichtseinheiten angeschlossen sind.

Das Management von Risiken ist eine kontinuierlich durchzuführende Aufgabe. Potenzielle Risiken so früh wie möglich zu erkennen und deren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit abzuschätzen, ist das Ziel eines professionellen Risikomanagements. Nur so können rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Der Prozess des Risiko- und Chancenmanagements hat das Ziel, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern, die das Erreichen der Ziele auf der Ebene der Kliniken oder des Konzerns maßgeblich beeinflussen können. Dafür wurde ein standardisierter Prozess entwickelt, der eine enge Verzahnung von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen vorsieht. Zusätzlich zum regelmäßigen Berichtswesen (wie z. B. Finanzberichte oder medizinische Qualitätsberichte) erfolgt eine halbjährliche Risiko- und Chancenberichterstattung auf der Ebene der Kliniken beziehungsweise Konzernbereiche und des Gesamtkonzerns. Für besonders kritische Themen wurde ein Ad-hoc-Berichtsprozess eingerichtet. Die Analyse von Risiken und Chancen erfolgt stets mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr und kombiniert quantitative Faktoren (Eintrittswahrscheinlichkeit, Auswirkung auf das geplante EBITDA) mit qualitativen Aspekten (z. B. Informationen aus ergänzenden Berichten). Auf Grundlage der gesammelten Informationen werden Strategien zur Risikobewältigung oder zur Chancennutzung durch die Risikoverantwortlichen (i.d. R. Geschäftsführer der Berichtseinheiten oder Leiter Konzernbereich) entwickelt und konkrete Maßnahmen abgeleitet.

Die Schulung und die Koordination der halbjährlichen Risikoinventur erfolgt durch den Konzernbereich Risikomanagement.

Die Vorgehensweise und der Umgang mit Chancen und Risiken sind umfassend dokumentiert. So legt ein Handbuch zum Risiko- und Chancenmanagement neben dem Handlungsleitfaden zur Durchführung der Risikoinventur auch die Ausgestaltung des Risikomanagementsystems dar. Es enthält neben den risikopolitischen Grundsätzen des Konzerns unter anderem folgende Informationen:

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die MEDICLIN-spezifische Konzeption und Ausgestaltung des Risikomanagements,

die Festlegungen von Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Rahmen des Risikomanagementprozesses sowie

die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Ergänzt wird das Handbuch durch einen Risiko- und Chancenbericht, in dem die Ergebnisse der entsprechenden Risikoinventur dargelegt werden. Dieser Bericht wird zweimal jährlich erstellt und vom Vorstand verabschiedet. Er dient der unternehmensinternen Kommunikation von Risiken und Chancen sowie deren Steuerungsmaßnahmen. Er enthält auch die zusammengefassten identifizierten Risiken und Risikobewertungen sowie die Chancen aus Konzernsicht und dient als regelmäßige Information an den Aufsichtsrat.

WEITERE INSTRUMENTE DES RISIKOMANAGEMENTS

Weitere Instrumente zur Risikoidentifikation und Risikoprävention ergänzen den Prozess des Risiko- und Chancenmanagements. Im operativen Bereich sind dies insbesondere folgende:

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Aus dem patientenorientierten Risikomanagement

das systematische Beschwerdemanagement

die permanente Patientenzufriedenheitsbefragung

die softwaregestützte Plattform zur Erfassung von Beinahe-Fehlern (CIRS) in definierten Kliniken

die konzernweite Datenschutzrichtlinie

Zur Risikominimierung tragen auch verbindliche Konzernrichtlinien, wie zum Beispiel die Konzernrichtlinie zum Umgang mit Medizinprodukten, ein systematisches Fehlermanagement im Rahmen des internen Qualitätsmanagementsystems und interne Kontrollen von zentralen Kernprozessen (IKS), bei.

Die zentralen Schutzziele für das Risikomanagement bei IT-Systemen der MEDICLIN sind:

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Sicherheit für Patient:innen, Anwender:innen und Dritte

Effektivität der medizinischen Datenverarbeitung für eine Gesundheitsmaßnahme

Daten- und Systemsicherheit im Sinne von Schutz vor der Beeinträchtigung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten/​Systemen

Zur Erreichung der Ziele orientiert sich der Aufbau der MEDICLIN-IT-Infrastruktur an den Vorgaben der IT-Grundschutzkataloge des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Umsetzung der Ziele zur Verringerung der Anzahl und Schweregrade von Störungen wird unter anderem durch verbindliche konzernweite IT-Standards sichergestellt.

RISIKOBEWERTUNG UND RISIKOKLASSIFIZIERUNG AUF EINRICHTUNGS-/​ABTEILUNGSEBENE

Alle betriebswirtschaftlichen Risiken sind von den Risikoverantwortlichen innerhalb der Risikomanagementsoftware copa.ris hinsichtlich der wesentlichen Aspekte zu dokumentieren und zu bewerten. Die Bewertung der identifizierten Risiken einschließlich ihrer Schadenshöhe und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt durch den jeweiligen Risikoverantwortlichen vor Ort beziehungsweise den Risikoverantwortlichen in der Zentrale.

Bewertet werden Risiken auf den beiden Dimensionen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "Schadenshöhe". Die Bewertung eines Risikos findet dabei grundsätzlich unter Beachtung der bereits ergriffenen Maßnahmen (Status-quo-Bewertung) und der noch geplanten Maßnahmen (Ziel-Bewertung) statt.

Risiken werden analog der Einschätzung auf Ebene der Berichtseinheiten anhand ihrer möglichen negativen Auswirkungen in die Klassen "akzeptabel" (bis 1 % EBITDA), "überwachungsrelevant" (bis 5 % EBITDA), "handlungsrelevant" (bis 10 % EBITDA) und "sehr kritisch" (ab 10 % EBITDA) eingeteilt. Die Klassen bilden den jeweiligen Schadenserwartungswert ab, der sich aus der Kombination aus voraussichtlicher Eintrittswahrscheinlichkeit und voraussichtlicher Schadenshöhe ermittelt.

Im Jahr 2024 bestanden auf Konzernebene keine Risiken in der Risikoklasse "sehr kritisch" und damit keine bestandsgefährdenden Risiken.

RISIKOTRAGFÄHIGKEIT

Die Risikotragfähigkeit wird bei der MEDICLIN am EBITDA gemessen. Der EBITDA beschreibt die operative Leistungsfähigkeit. Die Risikotragfähigkeit wird in einem hybriden Verfahren ermittelt, indem das Risikoportfolio sowohl in einer Szenariobetrachtung als auch mittels einer Monte-Carlo-Simulation einer Risikodeckungssumme gegenübergestellt wird. Die Risikodeckungssumme berücksichtigt dabei die Perspektiven Ertrag, Liquidität und Vermögen. Grundsätzlich geht MEDICLIN bei der Ermittlung der Risikotragfähigkeit vom Going-Concern-Ansatz aus.

Die Risikotragfähigkeit der MEDICLIN ist durch ihre operative Leistungsfähigkeit sowie durch eine solide Kapitalausstattung und Finanzierung gegeben.

CHANCENBEWERTUNG UND CHANCENKLASSIFIZIERUNG

MEDICLIN hat ebenso wie bei den Risiken Chancenfelder und Chancenklassen definiert. Chancen werden analog der Einschätzung auf Ebene der Berichtseinheiten anhand ihrer möglichen positiven Auswirkungen in die Klassen "geringe Chancenerwartung" (bis 1 % EBITDA), "mäßige Chancenerwartung" (bis 5 % EBITDA), "hohe Chancenerwartung" (bis 10 % EBITDA) und "sehr hohe Chancenerwartung" (ab 10 % EBITDA) eingeteilt. Die Klassen bilden den jeweiligen Chancenerwartungswert ab, der sich aus der Kombination aus voraussichtlicher Eintrittswahrscheinlichkeit und voraussichtlicher Chancenhöhe ermittelt.

RISIKEN UND CHANCEN DES KONZERNS

Die für den Konzern relevanten Risiken und Chancen und der Umgang mit diesen wird in den nachfolgenden Risikofeldern ausführlich erläutert. Die Ermittlung erfolgt Bottom-up und Top-down unter Zugrundelegung der jeweiligen Inventur. Die Reihenfolgen der genannten Risiko- und Chancenfelder geben dabei die Bedeutung für die MEDICLIN unter Berücksichtigung bereits eingeleiteter Maßnahmen in absteigender Reihenfolge wieder.

Umfeld- und Branchenrisiken

Risiken aus Abhängigkeiten können sich auf die MEDICLIN auswirken. Das Risiko der Abhängigkeit von einzelnen Kostenträgern nimmt durch die Fusion von Krankenkassen sowie die neue Belegungssteuerung der Rentenversicherungsträger (DRV Bund und Länder) zu. MEDICLIN wirkt auf eine heterogene Zuweiser- beziehungsweise Kostenträgerstruktur hin, um dem Abhängigkeitsrisiko aktiv zu begegnen. Die konkrete Risikoeinschätzung ist zum Berichtszeitpunkt rückläufig.

Die Wettbewerbssituation und die damit verbundenen Risiken der MEDICLIN sind standortabhängig und regional unterschiedlich ausgeprägt. Der Konzern begegnet diesem Umstand mittels eines Regionalkonzepts, um auf regionale Veränderungen zeitnah und flexibel mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können.

Politische und regulatorische Risiken bestehen, da das Gesundheitswesen und dessen Finanzierung gesetzlich reglementiert sind. Gesetzesänderungen - insbesondere im Hinblick auf die Kostenerstattung medizinischer, therapeutischer oder pflegerischer Leistungen - können sich daher erheblich auf die Geschäftsentwicklung auswirken. MEDICLIN verfolgt intensiv die gesetzgeberischen Aktivitäten und analysiert im Rahmen ihres Risiko- und Chancenmanagementsystems, welche Risiken und Chancen sich für die Ergebnissituation des Konzerns ergeben könnten.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement (entsprechend GOV-2, ESRS) sowie zum Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (entsprechend GOV-5, ESRS) finden Sie in der Konzernnachhaltigkeitserklärung.

Strategische Risiken

MEDICLIN ist Risiken aus außergewöhnlichen externen Ereignissen ausgesetzt. Das Vertrauen der Öffentlichkeit ist für MEDICLIN als großen privaten Gesundheitsdienstleister von großer Bedeutung. Der Erhalt und Ausbau dieses hohen Ansehens ist Aufgabe des Konzernbereichs Unternehmenskommunikation. Berichten, die gegebenenfalls einseitige oder gar unzutreffende Sachverhalte darlegen, begegnet MEDICLIN mit aktiver und transparenter Kommunikation.

Die Entwicklungen im Nahen Osten, der anhaltende Ukrainekonflikt, weitere Konfliktpotenziale im asiatischen Raum und das Auftreten möglicher weiterer Krisensituationen (z. B. neue COVID-Varianten, US-Wirtschaft) können sich zu einem Polykrisenszenario entwickeln. In diesem Zug können Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten entstehen. Die daraus möglicherweise resultierenden Preissteigerungen und Lieferengpässe können zu einer Verstärkung der Gesamtrisikosituation führen.

Die aus strategischen Überlegungen heraus mögliche Erschließung neuer Märkte, die Erweiterung des bestehenden Leistungsangebots durch neue Angebote oder die Erschließung neuer Geschäftsfelder kann zusätzliche Risiken erzeugen, die durch eine detaillierte Analyse der Chancen und Risiken minimiert werden können.

Finanzielle Risiken

Durch die gesetzliche Reglementierung ist MEDICLIN bezogen auf die Entwicklung der Erlösbudgets, verspätet durchgeführten Budgetverhandlungen und möglichen Änderungen im Budgetrecht finanziellen Risiken ausgesetzt. Für Risiken aus der Prüfung des Medizinischen Dienstes (MD-Prüfungen) werden entsprechende Rückstellungen gebildet, hierdurch werden auch rückwirkende Risiken aus der Ambulantisierung mit abgebildet. Weitere Risiken können sich aus gesetzlichen Vorschriften oder Verordnungen ergeben, die zu einem deutlich höheren Aufwand führen. Hierzu gehören das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) und die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV).

Das KHVVG, das zum 1. Januar 2025 in Kraft trat, wird die Strukturen und die Finanzierung der Krankenhäuser erheblich verändern. Die Auswirkungen der Reform werden erst nach Vorliegen weiterer Rechtsverordnungen genauer zu konkretisieren sein. Für Reha-Kliniken beinhaltet die Krankenhausreform keine Vorgaben.

Der Konzern begegnet diesen Risiken mit entsprechenden Unterstützungsaktivitäten für die lokalen Einheiten.

Der Konzern ist grundsätzlich den Risiken aus dem Kapitalmarkt ausgesetzt. Hieraus können sich Kontrahenten-, Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken ergeben. Die Überwachung und Steuerung dieser Risiken erfolgt zentral mit dem Ziel, Kapitalmarktrisiken aktiv zu reduzieren.

Operative Risiken

MEDICLIN ist einem grundsätzlichen Forderungsausfallrisiko ausgesetzt. Diesem Risiko begegnet der Konzern durch die Definition zentraler Standards für den Abrechnungsprozess und ein aktives Forderungsmanagement.Damit entgegnet MEDICLIN möglichen Abrechnungs- und Erlösrisiken. Die konkrete Risikoeinschätzung ist zum Berichtszeitpunkt rückläufig.

Für MEDICLIN ist eine sehr hohe Behandlungsqualität ein zentraler Faktor. Das strukturierte interne Qualitätsmanagement des Konzerns ermöglicht die kontinuierliche Maximierung der Behandlungsqualität. Mittels angemessener Präventivsysteme, kontinuierlicher Weiterbildung der Mitarbeiter:innen und aktiver Risikovorsorge werden eine stete Verbesserung der Patientensicherheit und die frühzeitige Reduzierung möglicher Risiken erreicht.

Aufgrund des dynamischen wirtschaftlichen Umfelds in vielen Wirtschaftsbereichen können sich für MEDICLIN Risiken im Bereich der Kostensteigerungen und Lieferengpässe ergeben. MEDICLIN ist Teil eines großen Einkaufsverbunds. Hierdurch ist es dem Konzern möglich, von kollektiv verhandelten und für MEDICLIN vorteilhaften Preis- und Lieferbedingungen zu profitieren, eine hohe Stammdatenqualität sicherzustellen und dank der durch den Einkaufsverbund bereitgestellten Informationen frühzeitig auf Marktveränderungen zu reagieren. Bestehende Risiken konnten so deutlich verringert werden.

Infrastrukturelle Risiken

Auf dem Gesundheitsmarkt besteht wie in anderen Branchen ein ausgeprägter Fachkräftemangel und damit einhergehend Personalrisiken. Dies kann die medizinische, therapeutische und pflegerische Leistungsfähigkeit einschränken und aufgrund des Fehlens von qualifiziertem Personal zu Belegungs- und damit Umsatzrückgängen in einzelnen Kliniken führen. Zur Vorbeugung des Risikos des Fachkräftemangels und um die Abhängigkeit von Fremdpersonal zu reduzieren, setzt MEDICLIN auf ein aktives Personalmanagement und die Positionierung des Unternehmens als attraktiven Arbeitgeber. Hierzu zählen unter anderem ein breites Angebot an Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, mitarbeiterorientierte Gestaltung der Arbeitsplätze und wo möglich auch flexible Arbeitszeitmodelle.

Die Anwendung von hausindividuellen Vergütungsregelungen ermöglicht es, künftige Entwicklungen der Personalaufwendungen mitzugestalten und den lokalen Arbeitsmarktbedingungen Rechnung zu tragen.

MEDICLIN ist unterschiedlichen Risiken aus Bautätigkeiten und Betrieb von Gebäuden im Rahmen von aktiven Bau-, Sanierungs- und Modernisierungsaktivitäten ausgesetzt, die sich negativ auf die Ertrags- und Vermögenslage auswirken können. Hierzu zählen zum Beispiel Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen. Ein mögliches Haftungsrisiko besteht bei nicht vergaberechtskonformer Verwendung von Fördermitteln.

Ein zentralgesteuertes und standardisiertes Vorgehen in Verbindung mit einer engmaschigen Begleitung der Bauprojekte ermöglicht MEDICLIN die proaktive Steuerung möglicher Projektrisiken. Hierzu zählt auch die Überwachung von Lieferanten, um frühzeitige Maßnahmen bei Preissteigerungen beziehungsweise Lieferschwierigkeiten in der Lieferkette ergreifen zu können.

Dies gilt ebenso für die zur Sicherstellung der Betriebssicherheit eingebundenen Rahmen- und Wartungsvertragspartner.

Eine funktionierende IT-Infrastruktur ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg der MEDICLIN. Technische Risiken können sich sowohl bezogen auf die Verfügbarkeit als auch auf die Sicherheit von IT-Systemen und Daten ergeben. Durch die steigende Komplexität und die weltweite Zunahme an Cyberangriffen hat sich die IT-Risikolage in den letzten Jahren zunehmend erhöht. Um diesen Risiken zu begegnen, ergreift MEDICLIN aktive Maßnahmen zur Steigerung der IT-Sicherheit. Schutzziele sind hierbei insbesondere die Patientensicherheit, Datenschutz und Behandlungseffektivität. In diesem Zusammenhang wird das Risikomanagement im Bereich der IT- und Informationssicherheit kontinuierlich weiterentwickelt.

Innerhalb der MEDICLIN werden relevante Rechtsrisiken dezentral identifiziert, bewertet und gesteuert. Den Ausgang möglicher anhängiger Rechtsstreitigkeiten vorauszusagen, ist nicht immer möglich. Dennoch erwartet MEDICLIN zum aktuellen Zeitpunkt keine wesentlich negativen Auswirkungen aus anhängigen Rechtsstreitigkeiten.

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden latente Umweltrisiken identifiziert. Konkrete Umweltrisiken mit potenzieller Auswirkung auf das EBITDA wurden im Risikomanagementsystem nicht gemeldet. Siehe hierzu auch das Kapitel Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Chancen aus Umfeld und Markt

Der Konzern geht davon aus, dass der Gesundheitsmarkt vor allem demografiebedingt wachsen wird. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Situation am Arbeitsmarkt die Lebensarbeitszeit in den nächsten Jahren verlängern wird. Dies bedeutet, dass die Nachfrage nach qualifizierten Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, die die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit erhalten, steigen wird. Der Konzern stellt sich auf diese Marktveränderung durch ein entsprechendes Leistungsangebot ein.

Auch Veränderungen der Wettbewerbersituation oder politisch oder ökonomisch gewollte Konsolidierungen im Markt können MEDICLIN Chancen bieten.

Strategische Chancen

Die Unternehmensstrategie der MEDICLIN sieht vor, durch internes Wachstum den Konzernumsatz zu steigern und durch geeignete Kostenstrukturen nachhaltig die Ertragsstärke zu sichern. Basis hierfür sind im Segment Postakut der Ausbau der Kapazitäten in nachfragestarken Indikationen, im Segment Akut die kontinuierliche Verbesserung der internen Strukturen und im Segment Pflege eine nachfrageorientierte Kapazitätsoptimierung. Auch eine stärkere Fokussierung auf ein ambulantes Angebot wird als Chance für weiteres Wachstum gesehen.

Der Konzern prüft kontinuierlich die Chancen sowohl - übergeordnet - in Bezug auf eine optimale Zusammensetzung des Klinik-Portfolios als auch - im Detail - in Bezug auf Erweiterungen des bestehenden Leistungsangebots an bestimmten Standorten. Hinzu kommt eine Beobachtung langfristiger globaler Trends und Entwicklungen des Gesundheitsmarkts.

Infrastrukturelle Chancen

Die Einführung und der weitere Ausbau digitaler Krankenhausinformationssysteme haben direkten Einfluss auf die Leistungserbringung und sind daher bei MEDICLIN ebenfalls von Bedeutung.

Operative Chancen

Die Zentralisierung bestimmter Aufgaben beziehungsweise Leistungen (Shared Services) im Konzern führt zu effizienten Kostenstrukturen und ermöglicht Standardisierungen. Hieraus ergeben sich sowohl für den Konzern als auch für die operativen Einheiten Chancen für Qualitäts- und Prozessverbesserungen.

Finanzielle Chancen

Durch die Börsennotierung besteht die Möglichkeit, Finanzmittel zu generieren, um Wachstum über den Kapitalmarkt zu finanzieren oder eine potenzielle Verschuldung zurückzuführen. Weitere Informationen zum standardisierten Prozess für Risiko- und Chancenbewertung (entsprechend IRO 1.53 f. ESRS), zu wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie deren Interaktion mit Strategie und Geschäftsmodell (entsprechend SBM-3, ESRS) finden Sie in der Nichtfinanziellen Erklärung (NFE).

Zusammenfassung und Bewertung

Das Gesamtrisiko der MEDICLIN besteht aus Risiken, die das Unternehmen nicht beeinflussen kann, wie Konjunktur, Gesetzgebung und Budgetpolitik der Kostenträger, sowie aus Risiken, die beeinflussbar sind. Die nicht beeinflussbaren Risiken werden regelmäßig beobachtet und analysiert, hierdurch wird es MEDICLIN ermöglicht, auf Veränderungen frühzeitig reagieren zu können. Beeinflussbare Risiken werden durch entsprechende Überwachungs- und Kontrollsysteme frühzeitig erfasst, so dass sie vermieden werden können oder ihre Auswirkungen sich in Grenzen halten.

Auch mögliche Chancen werden regelmäßig sondiert und deren Potenzial analysiert und bewertet und die Realisierung gegebenenfalls in die Wege geleitet.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Gesamtrisikoposition der MEDICLIN verringert.

RISIKEN UND CHANCEN MIT MÖGLICHEN AUSWIRKUNGEN AUF DEN PROGNOSEZEITRAUM

Wesentliche Risiken und Chancen, die innerhalb des Prognosezeitraums zu Abweichungen von der erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns führen könnten, zeigt die nachstehende Übersicht:

Prognose der wesentlichen Konzernrisiken und Konzernchancen

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Risikofelder Mögliche Auswirkungen
Einschätzung 2024 Einschätzung 2025
Umfeld- und Branchenrisiken
Politische und regulatorische Risiken gering gering
Risiken aus Abhängigkeiten (z. B. von Kostenträgern) mittel gering
Strategische Risiken
Risiken aus außergewöhnlichen externen Ereignissen (z. B. Pandemie) gering gering
Finanzielle Risiken
Finanzielle Risiken gering gering
Operative Risiken
Abrechnungs- und Erlösrisiken mittel mittel
Infrastrukturelle Risiken
Risiken im Bereich Informationstechnologie gering gering
Personalrisiken sehr hoch hoch
Technische Risiken (z. B. Ausfall Medizintechnik) mittel mittel
Risiken aus Bautätigkeiten und Betrieb von Gebäuden hoch hoch
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Chancenfelder Mögliche Auswirkungen
Einschätzung 2024 Einschätzung 2025
Chancen aus Umfeld & Markt mittel mittel
Strategische Chancen mittel gering
Infrastrukturelle Chancen gering gering
Finanzielle Chancen ohne Bewertung gering
Operative Chancen gering gering

Die Risiko- und Chancenbewertung ist in der Prognose für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2025 mit ihrer aktuellen Bewertung im Hinblick auf Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung berücksichtigt.

AUSWIRKUNGEN DER AKTUELLEN SITUATION AUF DAS RISIKOPORTFOLIO

Neben dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine und der Lage im Nahen Osten kann die Eskalation der Konfliktpotenziale im asiatischen Raum in Kombination mit der gesamtwirtschaftlichen und einer sich gegebenenfalls zum Protektionismus hin entwickelnden US-Wirtschaftspolitik zu einem Polyrisikoszenario führen.

Hierdurch können sich negative Auswirkungen für die Weltwirtschaft ergeben, die sich auch entsprechend auf das Risikoportfolio der MEDICLIN AG auswirken können. Hierzu zählen zum Beispiel Einschränkungen der Liefersicherheit, Preissteigerungen und Anstieg der bereits benannten Risiken.

Der Konzern hat Maßnahmen ergriffen, um die stark gestiegenen Preise durch eine Reduzierung des Verbrauchs abzufedern, sofern dies ohne Einschränkungen bei der Versorgung der Patient:innen möglich ist. Was die generelle Versorgungssicherheit anbelangt, so gehört MEDICLIN zu den systemrelevanten Branchen.

MEDICLIN beobachtet die Entwicklungen engmaschig, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, welche die möglichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns reduzieren.

Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess

Der Vorstand einer börsennotierten Aktiengesellschaft hat nach § 91 Abs. 2 AktG geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden. Er hat darüber hinaus als Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft nach § 91 Abs. 3 ein im Hinblick auf den Umfang der Geschäftstätigkeit und die Risikolage des Unternehmens angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem einzurichten.

Das interne Kontrollsystem gewährleistet einerseits einen effizienten Rechnungslegungsprozess und dient andererseits dazu, die mit den unternehmerischen Aktivitäten verbundenen Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessen zu bewerten, um durch geeignete Maßnahmen rechtzeitig gegensteuern zu können.

Wichtiger Bestandteil des internen Kontrollsystems ist die zentrale Organisation von Dienstleistungen in der Konzernzentrale in Offenburg. Zentralisiert sind unter anderem die Finanzbuchhaltung, das Controlling, das Konzernrechnungswesen, das Personalwesen, die Lohn- und Gehaltsabrechnung, das Qualitätsmanagement, das Versicherungswesen sowie das Erlösmanagement. Die fachliche Leitung des Erlösmanagements ist seit Ende 2022 bei Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg, im Bereich Budget/​Krankenhausfinanzierung angesiedelt. Auch die fachliche Leitung des Risikomanagements sowie des Treasury liegen bei Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg.

Die einheitliche Rechnungslegung wird durch konzernweite Richtlinien sowie einen konzerneinheitlichen Kontenplan gewährleistet. Die im Bereich Rechnungslegung verwendeten EDV-Systeme sind durch geeignete Sicherheitseinrichtungen gegen unbefugten Zugang geschützt. Die Konsolidierung der Daten aus den Gesellschaften erfolgt zentral, dabei findet unter anderem ein umfangreicher Abgleich konzerninterner Salden statt. Die beteiligten Personen im Finanz- und Rechnungswesen verfügen über die erforderlichen Qualifikationen. Eine Funktionstrennung ist bei der Bearbeitung der Aufgaben gegeben. Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen sind unter anderem auch IT-basierte Kontrollen installiert. Das Vieraugenprinzip ist gewahrt. Die Erstellung des Konzernabschlusses und der Einzelabschlüsse erfolgt im Konzernrechnungswesen.

Die Fakturierung erfolgt dezentral, das Forderungsmanagement, das Mahnwesen und die Liquiditätsüberwachung sind zentral organisiert.

Durch die zentrale Organisation des Rechnungswesens in der Konzernzentrale in Offenburg wird gewährleistet, dass die Rechnungslegung der Kliniken einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung, internationalen Rechnungslegungsstandards und konzerninternen Richtlinien erfolgt. Gleichzeitig wird die Ausstattung des Rechnungswesens in personeller und materieller Hinsicht sichergestellt. Die aus dem Rechnungslegungsprozess resultierenden Ergebnisse liefern im Rahmen der Rechnungslegungspublizität der Öffentlichkeit zutreffende und verlässliche Informationen hinsichtlich der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der MEDICLIN AG und des Konzerns.

Sonstige Angaben

Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB beziehungsweise § 289a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der MEDICLIN Aktiengesellschaft besteht aus 47.500.000 Stück nennbetraglosen Inhaberaktien. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich aus den Vorschriften des Aktiengesetzes ergeben. So unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen einem Stimmverbot (§ 136 AktG). Außerdem steht der Gesellschaft kein Stimmrecht aus eigenen Aktien zu (§ 71b AktG). Vertragliche Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht oder die Übertragung der Aktien sind dem Vorstand nicht bekannt. Direkt beteiligt an der MEDICLIN Aktiengesellschaft mit einem Anteil größer 10 % ist die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. Indirekt beteiligt sind die Asklepios Kliniken Management GmbH als Komplementärin und die Broermann Holding GmbH als Kommanditistin. Ebenfalls direkt beteiligt mit einem Anteil größer 10 % sind die ERGO Group AG (ERGO) und die DKV Deutsche Krankenversicherung AG (DKV). Indirekt beteiligt ist die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG über ihre Tochtergesellschaften ERGO und DKV. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, gibt es nicht. Arbeitnehmer, die am Kapital der MEDICLIN beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre aus. Die Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder entsprechen den gesetzlichen Regeln. Das Gleiche gilt für die Angaben zur Änderung der Satzung. Im Geschäftsjahr 2023 wurde der Hauptversammlung keine Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien zur Beschlussfassung vorgelegt. MEDICLIN besitzt derzeit keine eigenen Aktien. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Juni 2024 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 5. Juni 2029 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt 23.750.000,00 Euro durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2024). Grundsätzlich steht den Aktionären ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Einzelheiten zum Genehmigten Kapital 2024 finden Sie in § 4 Abs. 4 der Satzung. Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, außer dass im Rahmen der Fremdkapitalfinanzierung eine Kündigungsmöglichkeit besteht. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Mitgliedern des Vorstands oder den Arbeitnehmern.

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB 1

Die Erklärung zur Unternehmensführung beinhaltet alle gemäß § 289f HGB und § 315d HGB geforderten Angaben zur Unternehmensführung. Sie ist auf der Homepage verfügbar unter: www.mediclin.de/​corporate-governance

1 Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen werden.

Erklärung des Vorstands nach § 312 Abs. 3 AktG

"Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften im Geschäftsjahr 2024 nach den Umständen, die in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Es wurden keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen, durch die die Gesellschaft benachteiligt wurde und über die an dieser Stelle zu berichten wäre."

MEDICLIN AG (Kurzform)

Der Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg, ist wie im Vorjahr nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und den besonderen Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die MEDICLIN AG als börsennotierte Gesellschaft erfüllt alle Anforderungen des Kapitalmarkts und kann diesen auch zur Kapitalbeschaffung nutzen.

Entwicklung der Ertragslage

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Tsd. € 2024 2023
Umsatzerlöse 4.888 4.885
Sonstige betriebliche Erträge 1.453 4.589
Gesamtleistung 6.341 9.474
Materialaufwand - 405 - 728
Personalaufwand - 4.081 - 4.116
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 3.693 - 8.818
Operatives Ergebnis/​EBITDA - 1.838 - 4.188
Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen - 8 - 7
Betriebsergebnis/​EBIT - 1.846 - 4.195
Finanzergebnis 29.286 15.528
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 5.390 263
Ergebnis nach Steuern 22.050 11.596
Sonstige Steuern - 2 - 2
Jahresergebnis 22.048 11.594
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 20.749 9.155
Bilanzgewinn 42.797 20.749

Die Umsatzerlöse der MEDICLIN AG liegen im Berichtsjahr mit 4,9 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im Jahr 2024 1,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,6 Mio. Euro). Diese enthielten im Jahr 2023 3,2 Mio. Euro aus dem Verkauf der gesamten Kommanditanteile an der Dr. Hoefer-Janker GmbH & Co. Klinik KG einschließlich deren Beteiligung an der MVZ MediClin Bonn GmbH. Von den sonstigen betrieblichen Erträgen entfallen 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro) auf Zahlungseingänge aus bereits wertberichtigten Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die Personalaufwendungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro liegen auf Vorjahresniveau.

Das EBIT der MEDICLIN AG betrug im Berichtsjahr -1,8 Mio. Euro, nach -4,2 Mio. Euro im Jahr 2023. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen, die im Berichtsjahr um 5,1 Mio. Euro auf -3,7 Mio. Euro gesunken sind. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist im Wesentlichen auf einen Darlehensverzicht von 4,6 Mio. Euro im Vorjahr zurückzuführen.

Das Finanzergebnis beträgt im Berichtsjahr 29,3 Mio. Euro nach 15,5 Mio. Euro im Jahr 2023. Darin enthalten sind im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen aufgrund von Vorabausschüttungen aus dem Jahresüberschuss 2024 mehrerer Tochtergesellschaften in Höhe von 32,1 Mio. Euro (Vorjahr: 15,0 Mio. Euro). Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von insgesamt 4,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro) entfallen 2,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) auf Zinsen für die Darlehensgewährung an verbundene Unternehmen. Auf Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten entfallen 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Im Vorjahr entfielen weitere 1,0 Mio. Euro auf Zinsen aus Körperschaftsteuererstattungen der Jahre 2010 bis 2020. Darüber hinaus gab es Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 2,8 Mio. Euro, die ein Darlehen gegenüber einem Tochterunternehmen betreffen.

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro) auf Zinsaufwendungen für die Darlehen an ein verbundenes Unternehmen. Im Rahmen des Konsortialkredites fielen Zinsen in Höhe von 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) an. Darüber hinaus sind im Geschäftsjahr Provisionsaufwendungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro) angefallen, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Konsortialkredit stehen.

Der ausgewiesene Steueraufwand beinhaltet den Körperschaftsteueraufwand auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2024 in Höhe von 5,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,0 Mio. Euro) sowie Steueraufwand für Vorjahre in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr Steuererstattung: 3,2 Mio. Euro). Im Berichtsjahr ergab sich ein saldierter latenter Steuerertrag in Höhe von 1,0 Mio. Euro (Vorjahr Steuerertrag: 2,1 Mio. Euro), der sich im Wesentlichen aus der Veränderung der Unterschiedsbeträge zwischen den Beteiligungsansätzen der MEDICLIN AG und den steuerlichen Kapitalkonten der Kommanditgesellschaften (1,0 Mio. Euro) ergibt.

Umsatzerlöse

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in Tsd. € 2024 2023
Erlöse aus Konzernumlagen 2.579 2.581
Erlöse aus Managementleistungen 2.158 2.172
Sonstige Erlöse 151 132
4.888 4.885

Die MEDICLIN AG hat einen Teil ihrer Aufwendungen als Konzernumlage ihren Tochtergesellschaften weiterbelastet.

Sonstige betriebliche Erträge

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in Tsd. € 2024 2023
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 259 230
Sonstige Erträge 1.194 4.359
1.453 4.589

Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Tsd. € 2024 2023
Prüfungs- und Beratungskosten 2.064 2.329
Sonstige Verwaltungskosten 462 419
davon Vergütung des Aufsichtsrats 266 277
davon Kosten der Hauptversammlung 113 59
davon Nebenkosten des Geldverkehrs 83 83
davon Personalbeschaffungskosten 0 0
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit 258 297
Versicherungen 294 275
Sonstige Aufwendungen 615 5.498
3.693 8.818

Der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus dem Posten "Sonstige Aufwendungen". Diese enthielten im Vorjahr einen Darlehensverzicht in Höhe von 4,6 Mio. Euro gegenüber der Dr. Hoefer-Janker GmbH & Co. KG im Zusammenhang mit deren Veräußerung im Geschäftsjahr 2023.

Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage

Die hier gezeigte nach Fristigkeit gegliederte Bilanz weist eine Bilanzsumme auf, die mit 429,7 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahresstichtags liegt (Vorjahr: 429,8 Mio. Euro). Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die in den kurzfristigen Vermögenswerten bilanziert werden, betrafen langfristig verzinsliche Darlehen an Tochtergesellschaften. Aufgrund einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung wurden zum 31. Dezember 2024 die Darlehen in Höhe von 2,8 Mio. Euro vollständig wertberichtigt. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus laufender Verrechnung in Höhe von 33,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,5 Mio. Euro). Aus kurzfristigen Darlehensgewährungen bestehen Forderungen in Höhe von 84,1 Mio. Euro (Vorjahr: 81,7 Mio. Euro).

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die Guthaben bei Kreditinstituten betreffen Sichteinlagen bei verschiedenen Kreditinstituten.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden im Wesentlichen Versicherungen, Bankprovisionen und -gebühren sowie Beratungskosten im Zusammenhang mit der Umfinanzierung von Bankdarlehen ausgewiesen.

Das Eigenkapital stieg um 22,0 Mio. Euro aufgrund des erwirtschafteten Jahresüberschusses, die Eigenkapitalquote liegt bei 79,6 %.

Der Jahresüberschuss in Höhe von 22,0 Mio. Euro lag um 10,4 Mio. Euro über dem Vorjahreswert, im Wesentlichen resultierend aus höheren Erträgen aus Beteiligungen an Tochterunternehmen (17,1 Mio. Euro). Im Berichtsjahr wurde ein Teil des Konsortialkredits in Höhe von 25,0 Mio. Euro zurückgezahlt, woraus sich der Rückgang der liquiden Mittel zum Jahresende um 17,2 Mio. Euro auf 27,9 Mio. Euro ergab (Vorjahr: 45,1 Mio. Euro).

Bilanzstruktur

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in Mio. € 31.12.2024 in % der Bilanzsumme 31.12.2023 in % der Bilanzsumme
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte 283,7 66,0 284,6 66,2
Kurzfristige Vermögenswerte 146,0 34,0 145,2 33,8
429,7 100,0 429,8 100,0
Passiva
Eigenkapital 341,9 79,6 319,9 74,4
Langfristige Schulden 64,6 15,0 90,6 21,1
Kurzfristige Schulden 23,2 5,4 19,3 4,5
429,7 100,0 429,8 100,0

Aussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Vorstand beurteilt die Ertragslage der MEDICLIN AG als gesichert und die Finanz- und Vermögenslage als solide. Eine Einstandserklärung im Hinblick auf die Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB wurde für mehrere Tochtergesellschaften abgegeben. Eine Inanspruchnahme wird nicht erwartet.

Im Jahresdurchschnitt waren 11,0 Angestellte beschäftigt (Vorjahr: 8,6 Angestellte). Bezüglich der Angaben zu Bilanz und Anlagenspiegel der MEDICLIN Aktiengesellschaft wird auf den Jahresabschluss und den Anhang der MEDICLIN Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2024 verwiesen.

Risiken und Chancen der MEDICLIN AG

Die MEDICLIN AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Chancen und Risiken wie der MEDICLIN Konzern. Die MEDICLIN AG als Mutterunternehmen des MEDICLIN-Konzerns ist eingebunden in das konzernweite interne Kontroll- und Risikomanagementsystem. Erläuterungen dazu sowie quantitative Aussagen sind im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.

Ausblick

Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren der MEDICLIN AG als oberstes Mutterunternehmen sind die Umsatzerlöse und das Jahresergebnis. Für das Geschäftsjahr 2024 hatte der Vorstand Umsatzerlöse auf dem Niveau des Jahres 2023 sowie ein Jahresergebnis mindestens in der Größenordnung des Jahres 2023 prognostiziert. Mit Umsatzerlösen von 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro) wurde die Prognose eingehalten. Auch das Jahresergebnis, das mit 22,0 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 11,6 Mio. Euro liegt, entspricht der Prognose.

Die Ertragsstruktur der MEDICLIN AG hängt wie in den Vorjahren auch im Jahr 2025 ursächlich von der wirtschaftlichen Entwicklung der Tochterunternehmen und damit des Konzerns insgesamt ab. Auch hinsichtlich der Chancen- und Risikolage hängt die Entwicklung der MEDICLIN AG von der Entwicklung des Konzerns ab.

Der Vorstand geht davon aus, dass die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2025 auf dem Niveau des Jahres 2024 liegen werden. Das Jahresergebnis 2025 dürfte mindestens in der Größenordnung des Berichtsjahres liegen.

Vergütungsbericht

MEDICLIN verfolgt bei der Vergütungspolitik den Grundsatz einer leistungsorientierten, auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichteten Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsarbeit, die sich aus festen und variablen Komponenten zusammensetzt.

Im Vergütungsbericht werden gemäß § 162 AktG die Vergütungen der gegenwärtigen und früheren Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der MEDICLIN Aktiengesellschaft dargestellt und erläutert. Das aktuelle Vergütungssystem für den Vorstand wurde vom Aufsichtsrat gemäß § 87a Abs.1 AktG beschlossen und von der Hauptversammlung am 6. Juni 2024 mit einer Mehrheit von 96,98 % des vertretenen Kapitals gebilligt. Das aktuelle Vergütungssystem für den Aufsichtsrat, das in der Satzung im § 12 geregelt ist, wurde von der Hauptversammlung am 26. Mai 2021 mit einer Mehrheit von 99,9 % des vertretenen Kapitals gebilligt.

Mit Ablauf von 4 Jahren nach der letzten Beschlussfassung über das Vergütungssystem des Aufsichtsrats wird der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Juni 2025 ein Beschlussvorschlag über die Bestätigung des aktuellen Vergütungssystems des Aufsichtsrats vorgelegt.

Das Vergütungssystem, die Satzung, die das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat enthält, und den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2024 finden Sie unter www.mediclin.de/​corporate-governance. 1

1 Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen werden.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Bericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements beruhen. Wörter wie "antizipieren", "annehmen", "glauben", "einschätzen", "erwarten", "beabsichtigen", "können/​könnten", "planen", "projizieren", "sollten" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche vorausschauenden Aussagen. Solche Aussagen sind gewissen Risiken und Unsicherheiten unterworfen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der MEDICLIN AG beruhen. Sollten einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Es ist von der MEDICLIN AG weder beabsichtigt noch übernimmt die MEDICLIN AG eine gesonderte Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen laufend zu aktualisieren und fortzuschreiben, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Erscheinen dieses Geschäftsberichts anzupassen.

KONZERNABSCHLUSS

der MEDICLIN Aktiengesellschaft

für das Geschäftsjahr 2024

Hier können Sie den Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft herunterladen: www.mediclin.de/​jahresabschluss2024

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024

AKTIVA

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in € Anhang 31.12.2024 31.12.2023
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Geschäftswerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte (1)
Konzessionen, Lizenzen 6.552.881 5.225.985
Geschäfts- /​ Firmenwerte 16.395.079 16.685.079
Geleistete Anzahlungen 1.766.688 889.063
24.714.648 22.800.127
Sachanlagen (2)
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 102.535.418 107.585.345
Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 344.985.376 340.010.086
Technische Anlagen und Maschinen 9.696.047 9.665.036
Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.341.036 29.899.393
Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.562.318 1.574.369
Anzahlungen und Anlagen im Bau 42.178.051 25.644.030
533.298.246 514.378.259
Finanzielle Vermögenswerte (3)
Beteiligungen 58.822 64.822
Rückdeckungsversicherungen 565.003 714.093
Sonstige Finanzanlagen 2.056 2.056
625.881 780.971
Sonstige Vermögenswerte (4)
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht 38.544.930 31.686.130
38.544.930 31.686.130
Aktive latente Steuern (5) 11.136.799 11.029.692
608.320.504 580.675.179
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Vorräte (6) 7.664.166 7.296.364
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (7) 99.569.383 81.581.141
Laufende Ertragsteueransprüche 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen nach Krankenhausentgeltgesetz /​ Bundespflegesatzverordnung (8) 57.227.660 44.216.650
Übrige finanzielle Vermögenswerte (9) 7.906.214 14.878.855
65.133.874 59.095.505
Sonstige Vermögenswerte
Geleistete Vorauszahlungen (10) 2.724.758 2.508.503
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (11) 14.853.458 12.712.001
17.578.216 15.220.504
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (12) 107.563.091 115.285.902
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (13) 76.702 21.347.327
297.585.432 299.826.743
905.905.936 880.501.922

PASSIVA

in € Anhang 31.12.2024 31.12.2023
EIGENKAPITAL
Anteil MEDICLIN-Konzern
Gezeichnetes Kapital (14) 47.500.000 47.500.000
Kapitalrücklage (15) 129.391.829 129.391.829
Gewinnrücklage (16) 37.142.113 35.393.431
Konzernbilanzergebnis (17) 8.472.113 - 16.367.284
222.506.055 195.917.976
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter (18) 231.574 111.421
222.737.629 196.029.397
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Finanzschulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (19) 65.096.887 91.418.822
65.096.887 91.418.822
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (20) 370.574.646 362.443.444
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (21) 38.198.281 41.731.051
Sonstige Rückstellungen (22) 2.383.578 2.233.213
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (23) 38.558.714 38.899.462
Übrige Verbindlichkeiten (24) 2.346.315 1.507.473
40.905.029 40.406.935
517.158.421 538.233.465
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12.779.855 12.626.311
Finanzschulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (25) 1.863.455 1.962.376
1.863.455 1.962.376
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (26) 26.592.831 23.999.770
Sonstige Rückstellungen (27) 10.954.702 12.338.610
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten (28) 8.023.994 3.540.964
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten nach Krankenhausentgeltgesetz /​ Bundespflegesatzverordnung (29) 7.955.269 9.224.395
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten (30) 12.013.154 7.799.064
19.968.423 17.023.459
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (31) 42.813.034 25.253.809
Übrige Verbindlichkeiten (32) 43.013.592 43.277.851
85.826.626 68.531.660
Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (33) 0 6.215.910
166.009.886 146.239.060
905.905.936 880.501.922

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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in € Anhang Jan. - Dez. 2024 Vorjahr
Umsatzerlöse (34) 748.754.129 730.071.048
Sonstige betriebliche Erträge (35) 16.321.608 36.675.386
Gesamtleistung 765.075.737 766.746.434
Materialaufwand (36)
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - 77.083.006 - 81.098.227
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen - 51.970.339 - 56.282.857
- 129.053.345 - 137.381.084
Personalaufwand (37)
a) Löhne und Gehälter - 392.396.092 - 388.051.625
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung - 73.935.979 - 72.552.208
- 466.332.071 - 460.603.833
Sonstige betriebliche Aufwendungen (38) - 65.921.869 - 70.034.499
Operatives Ergebnis /​ EBITDA 103.768.452 98.727.018
Abschreibungen (39) - 50.281.796 - 86.005.243
Betriebsergebnis /​ EBIT 53.486.656 12.721.775
Finanzergebnis (40)
a) Zinsen und ähnliche Erträge 2.623.252 2.538.243
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 23.990.491 - 23.948.875
- 21.367.239 - 21.410.632
Ergebnis vor Ertragsteuern 32.119.417 - 8.688.857
Ertragsteuern (41) - 7.206.397 - 2.035.123
Konzernergebnis 24.913.020 - 10.723.980
davon den Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnendes Konzernergebnis 24.839.397 - 10.776.122
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnendes Konzernergebnis 73.623 52.142
Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnendes Konzernergebnis je Aktie (42)
unverwässert 0,52 - 0,23
verwässert 0,52 - 0,23

Konzerngesamtergebnisrechnung
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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in € Anhang Jan. - Dez. 2024 Vorjahr
Konzernergebnis 24.913.020 - 10.723.980
Erfolgsneutrales Ergebnis (43)
Neubewertung aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen 2.132.714 - 3.052.478
Ertragsteuern - 337.502 483.055
Zugang von Wertänderungen, die nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden 1.795.212 - 2.569.423
davon den Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnen 1.748.682 - 2.512.726
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen 46.530 - 56.697
Zugang von Wertänderungen, die in das Konzernergebnis umgegliedert werden 0 0
Konzerngesamtergebnis 26.708.232 - 13.293.403
davon den Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnendes Konzerngesamtergebnis 26.588.079 - 13.288.848
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnendes Konzerngesamtergebnis 120.153 - 4.555

Konzernkapitalflussrechnung

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in € Jan. - Dez. 2024 Vorjahr
Konzernergebnis 24.913.020 - 10.723.980
Ergebnis aus Finanzaktivitäten 21.367.239 21.410.632
Ergebnis aus Ertragsteuern 7.206.397 2.035.123
Betriebsergebnis (EBIT) 53.486.656 12.721.775
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 50.281.796 86.005.243
Operatives Ergebnis (EBITDA) 103.768.452 98.727.018
Veränderung der langfristigen Rückstellungen - 2.622.762 - 3.033.300
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen - 2.774.008 1.309.707
Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens - 226.350 - 47.522
Ergebnis aus sonstigen zahlungsunwirksamen Vorgängen - 1.570.226 - 723.461
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte - 15.418.659 - 20.993.104
Veränderung der sonstigen langfristigen Schulden 758.768 8.078
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Schulden - 951.987 - 2.602.159
Einzahlungen aus Zinsen 2.620.413 2.530.587
Gezahlte Ertragsteuern - 3.017.689 2.825.478
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 80.565.952 78.001.322
Einzahlung aus Abgängen des Anlagevermögens 974.223 469.649
aus dem Verkauf von Sachanlagen 974.223 469.649
Einzahlungen aus Investitionsfördermitteln 19.096.127 18.989.393
Auszahlungen für Investitionen - 44.699.746 - 37.618.381
in immaterielle Vermögenswerte - 6.647.885 - 3.157.562
in Sachanlagen - 38.042.061 - 34.418.675
in Finanzanlagen - 9.800 - 42.144
Einzahlungen aus Verlust der Beherrschung 9.500.000 8.648.295
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 15.129.396 - 9.511.044
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 24.094.852 - 22.043.818
Tilgung von Finanzschulden - 26.282.621 - 1.606.186
Zinszahlungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 18.765.335 - 19.043.453
Sonstige Zinszahlungen - 4.019.337 - 2.785.610
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 73.162.145 - 45.479.067
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel - 7.725.589 23.011.211
Liquide Mittel am Anfang der Periode 115.288.680 92.277.469
Liquide Mittel am Ende der Periode 107.563.091 115.288.680

Die liquiden Mittel am Ende der Periode entsprechen der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und enthalten im Wesentlichen Kassenbestände und kurzfristige Guthaben bei Kreditinstituten.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Konzernbilanzergebnis
Stand 01.01.2023 47.500.000 129.391.829 37.906.157 - 5.591.162
Konzernergebnis - - - - 10.776.122
Erfolgsneutrales Ergebnis - - - 2.512.726 -
Konzerngesamtergebnis - - - 2.512.726 - 10.776.122
Stand 31.12.2023 47.500.000 129.391.829 35.393.431 - 16.367.284
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in € Anteile MEDICLIN-Konzern Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Stand 01.01.2023 209.206.824 115.976
Konzernergebnis - 10.776.122 52.142
Erfolgsneutrales Ergebnis - 2.512.726 - 56.697
Konzerngesamtergebnis - 13.288.848 - 4.555
Stand 31.12.2023 195.917.976 111.421
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in € Summe Eigenkapital
Stand 01.01.2023 209.322.800
Konzernergebnis - 10.723.980
Erfolgsneutrales Ergebnis - 2.569.423
Konzerngesamtergebnis - 13.293.403
Stand 31.12.2023 196.029.397
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in € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Konzernbilanzergebnis
Stand 01.01.2024 47.500.000 129.391.829 35.393.431 - 16.367.284
Konzernergebnis - - - 24.839.397
Erfolgsneutrales Ergebnis - - 1.748.682 -
Konzerngesamtergebnis - - 1.748.682 24.839.397
Stand 31.12.2024 47.500.000 129.391.829 37.142.113 8.472.113
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in € Anteile MEDICLIN-Konzern Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Stand 01.01.2024 195.917.976 111.421
Konzernergebnis 24.839.397 73.623
Erfolgsneutrales Ergebnis 1.748.682 46.530
Konzerngesamtergebnis 26.588.079 120.153
Stand 31.12.2024 222.506.055 231.574
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in € Summe Eigenkapital
Stand 01.01.2024 196.029.397
Konzernergebnis 24.913.020
Erfolgsneutrales Ergebnis 1.795.212
Konzerngesamtergebnis 26.708.232
Stand 31.12.2024 222.737.629

Anhang

Grundlegende Informationen

Allgemein

Die MEDICLIN Aktiengesellschaft (MEDICLIN AG) ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber. Mit 31 Klinikbetrieben, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in elf Bundesländern verfügte der MEDICLIN-Konzern (MEDICLIN) zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 über eine Gesamtkapazität von 8.160 Betten/​Pflegeplätzen. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkrankenhäuser der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung und um Fachkliniken für die medizinische Rehabilitation, die teilweise zusätzlich akutspezifische Leistungen anbieten. Die MEDICLIN ist ausschließlich im Inland tätig.

Die Gesellschaft ist in Deutschland registriert und seit Dezember 2000 börsennotiert (Amtlicher Markt/​Prime Standard). Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Freiburg i. Br. unter HRB 703905 eingetragen und hat ihren Sitz in 77652 Offenburg, Okenstraße 27.

Der MEDICLIN-Konzern (kleinster Konsolidierungskreis) wird im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus (oberstes Mutterunternehmen und größter Konsolidierungskreis) einbezogen. Zudem wird der MEDICLIN-Konzern in den Teilkonzernabschluss der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (direktes Mutterunternehmen) einbezogen. Deren Beteiligungsanteil an der MEDICLIN AG beträgt 52,73 %. Ultimate Controlling Party nach IAS 24.13 ist der Alleingesellschafter der Broermann Holding GmbH, Herr Dr. Bernard große Broermann und nach dessen Ableben am 25. Februar 2024 dessen Erbengemeinschaft.

Zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 der MEDICLIN AG wurde der vorliegende Anhang erstellt. Der zugrunde liegende Konzernabschluss wurde am 26. März 2025 vom Vorstand aufgestellt. Der Jahresabschluss der MEDICLIN AG, der Konzernabschluss der MEDICLIN AG und der zusammengefasste Lagebericht werden im Unternehmensregister bekannt gemacht.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 ist in Anwendung von § 315e Abs.1 Handelsgesetzbuch (HGB) nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union (EU) anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) erstellt worden. Der Abschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Der Bilanzierung liegen grundsätzlich die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten zugrunde. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde auf Grundlage des Gesamtkostenverfahrens erstellt.

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind in Tausend Euro (Tsd. Euro) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Innerhalb der einzelnen Bestandteile des Konzernabschlusses sowie für Angaben im Anhang können sich Rundungsdifferenzen aufgrund von Nachkommastellen ergeben. Der ausgewiesene Betrag entspricht jeweils dem kaufmännisch gerundeten Betrag. Aufgrund der Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen nicht genau zur angegebenen Summe addieren. Die ausgewiesenen Vorjahreswerte sind, soweit nicht anderweitig vermerkt, nach denselben Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen ermittelt, um die Vergleichbarkeit der veröffentlichten Zahlen zu gewährleisten.

In der Berichtsperiode erstmalig anzuwendende neue oder geänderte internationale Standards

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Standard Datum des Inkrafttretens in der EU Tag der Verabschiedung Tag der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU
Änderungen an IFRS 16 Leasingverhältnisse: Leasingverpflichtung bei einer Sale-and-Leaseback-Vereinbarung 01.01.2024 20.11.2023 21.11.2023
Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses: "Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig" und "Langfristige Verbindlichkeiten mit Nebenbedingungen" 01.01.2024 19.12.2023 20.12.2023
Änderung an IAS 7 Kapitalflussrechnung und an IFRS 7 Finanzinstrumente "Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen" 01.01.2024 15.05.2024 16.05.2024

Durch die Änderungen an IAS 1 haben sich Anpassungen an den ausgewiesenen Finanzschulden der MEDICLIN AG ergeben. So wird der revolvierende Betriebsmittelkredit nun unter den langfristigen Finanzschulden ausgewiesen, da ein substanzielles Recht besteht, die Darlehenszahlung über zwölf Monate hinaus zu verschieben. Zum 31. Dezember 2023 werden hierdurch 25,0 Mio. Euro statt unter den kurzfristigen nun unter den langfristigen Finanzschulden ausgewiesen. Durch die Rückführung des Betriebsmittelkredits zum 28. Dezember 2024 ergeben sich durch die Anpassung des Standards keine Auswirkungen auf die Zahlen zum 31. Dezember 2024.

Die Änderungen an den Standards IFRS 16 und IAS 7 in obenstehender Tabelle haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der MEDICLIN AG.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende, von der EU-Kommission veröffentlichte (geänderte) Standards

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Standard Datum des Inkrafttretens in der EU Tag der Verabschiedung Tag der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU
Änderungen an IAS 21: Auswirkungen von Wechselkursänderungen: Fehlende Umtauschbarkeit 01.01.2025 12.11.2024 13.11.2024

Die Änderungen sind für MEDICLIN nicht relevant.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende, vom IASB neu veröffentlichte beziehungsweise geänderte Standards

Nachfolgende Standards sind vom IASB bereits veröffentlicht worden, ihre Übernahme in das EU-Recht steht aber noch aus.

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Standard Tag der Verabschiedung Anwendungspflicht
Änderungen IFRS 9 und IFRS 7 Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten 30.05.2024 01.01.2026
Änderungen IFRS 9 und IFRS 7 Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen 18.12.2024 01.01.2026
Jährliche Verbesserungen an den IFRS Accounting Standards (IFRS 1, IFRS 7, IFRS 9, IFRS 10, IAS 7) - Band 11 18.07.2024 01.01.2026
IFRS 18 (ersetzt IAS 1) Darstellung und Anhangangaben in Abschlüssen 09.04.2024 01.01.2027
IFRS 19 Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht 09.05.2024 01.01.2027

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant der MEDICLIN-Konzern keine frühere Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den MEDICLIN-Konzernabschluss derzeit geprüft.

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 9. April 2024 den Rechnungslegungsstandard IFRS 18 "Darstellung und Angaben im Abschluss" veröffentlicht. IFRS 18 ersetzt IAS 1 "Darstellung des Abschlusses". Ein Großteil der Neuerungen in IFRS 18 betrifft die Gewinn- und Verlustrechnung. Mit den Änderungen des IFRS 18 sind auch Anpassungen des IFRS 7"Kapitalflussrechnung" verbunden. Insgesamt soll der neue Standard eine bessere Vergleichbarkeit der Ertragslage zwischen Unternehmen ermöglichen. Aus diesem Grund werden die bisher nach IAS 1 bestehenden Ausweiswahlrechte hinsichtlich der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung abgeschafft. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen die Schaffung eines verpflichtenden Gliederungsschemas für die Gewinn- und Verlustrechnung, die Einführung neuer Anhangangaben sowie die Schaffung von Leitlinien zur Zusammenfassung beziehungsweise Aufgliederung von Posten der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Ertragslage soll künftig in folgenden Kategorien eingeteilt werden:

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operative Kategorie,

investive Kategorie,

Finanzierungsbereich,

Ertragsteuern und

aufgegebene Geschäftsbereiche.

Dabei sind folgende Zwischensummen zu bilden:

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operatives Ergebnis,

Ergebnis vor Finanzierung und Ertragsteuern,

Gewinn oder Verlust.

Unter anderem sind künftig freiwillige und unternehmensindividuell definierte Leistungskennzahlen (Management Performance Measure - MPM) im Anhang ausführlich darzustellen und zu erläutern. Insbesondere ist zu erläutern, warum die MPM die interne Sicht des Managements auf die Ertragsentwicklung darstellen und warum sie entscheidungsnützliche Informationen über die Ertragslage liefern. Es ist eine Überleitungsrechnung zwischen der MPM und der am unmittelbarsten vergleichbaren Zwischensumme beziehungsweise dem Gesamtergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erstellen, wobei für jeden einzelnen Posten der Überleitungsrechnung die Ertragsteuereffekte und die Auswirkungen auf nicht beherrschende Anteile anzugeben sind. IFRS 18 ist verpflichtend retrospektiv auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2027 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig.

IFRS 18 wirkt sich nur auf die Darstellung und Offenlegung der Ertragskraft der MEDICLIN aus, nicht auf die Art und Weise, wie die MEDICLIN ihre Ertragskraft misst. Die Umsetzung des neuen Standards wird jedoch zu einem erhöhten organisatorischen, technischen und personellen Aufwand und damit zu höheren Kosten führen.

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 9. Mai 2024 mit IFRS 19 "Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben" einen neuen Rechnungslegungsstandard für Tochterunternehmen veröffentlicht. IFRS 19 erlaubt es bestimmten Tochterunternehmen, die IFRS-Rechnungslegungsstandards mit reduzierten Anhangangaben anzuwenden. IFRS 19 tritt für Berichtsperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2027 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Dieser Standard ist für MEDICLIN nicht relevant.

Am 30. Mai 2024 hat das International Accounting Standards Board (IASB) Änderungen an IFRS 9 "Finanzinstrumente" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben in Bezug auf die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten" veröffentlicht. Die verabschiedeten Änderungen beinhalten eine Klärung der Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten, die mit Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsmerkmalen verknüpft sind. Des Weiteren befasst sich die Änderung mit der Erfüllung von Verbindlichkeiten durch elektronische Zahlungssysteme. Es wird klargestellt, wann ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit bei elektronischem Geldtransfer auszubuchen ist. Darüber hinaus werden zusätzliche Angabepflichten für Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie für Finanzinstrumente mit bedingten Merkmalen (z. B. ESG-Ziele) eingeführt. Die erstmalige Anwendung der Änderungen ist verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die Rechnungslegung der MEDICLIN haben.

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 18. Juli 2024 "Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Rechnungslegungsstandards - Band 11" veröffentlicht und folgende Standards geändert:

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IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards - Bilanzierung von Sicherungsgeschäften durch einen Erstanwender

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben

Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung

Angabe bei Abweichungen zwischen dem beizulegenden Zeitwert und dem Transaktionspreis

Angaben zum Kreditrisiko

IFRS 9 Finanzinstrumente

Ausbuchung von Leasingverbindlichkeiten

Transaktionspreis

IFRS 10 Konzernabschlüsse - Bestimmung eines "De-facto-Agenten"

IAS 7 Kapitalflussrechnung - Anschaffungskostenmethode

Die Änderungen beseitigen mögliche Unklarheiten, die sich aus Inkonsistenzen im Wortlaut zwischen verschiedenen Standards ergeben. Die Änderungen sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen; eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Änderungen haben keinen Einfluss auf die Rechnungslegung der MEDICLIN.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Die erstmalige Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte sowie der entstandenen beziehungsweise übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt. Die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. Immaterielle Vermögenswerte werden gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert, wenn sie vom Unternehmen separierbar oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren und einzelveräußerbar sind. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Firmenwert angesetzt, der unter den immateriellen Vermögenswerten erfasst wird. Gemäß IAS 36 werden Firmenwerte mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen, der zu einer Abwertung führen kann (Impairment-only Approach). Hierbei werden die einzelnen Einrichtungen als Cash Generating Units (CGUs) im Sinne des IAS 36 definiert.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie Aufwendungen und Erträge aus dem gegenseitigen Lieferungs- und Leistungsverkehr sowie Zwischenergebnisse wurden eliminiert.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden innerhalb des Eigenkapitals, aber getrennt vom Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens ausgewiesen. Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Eigentümern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Gesellschaftern zugeordnet. Das Gesamtergebnis wird den Eigentümern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Gesellschaftern selbst dann zugeordnet, wenn dies dazu führt, dass die Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter einen Negativsaldo aufweisen (IFRS 10.B94).

Bei den nicht beherrschenden Gesellschaftern im MEDICLIN-Konzern handelt es sich um 5,199 % (entsprechend 1.201 Aktien) der sich im Streubesitz befindlichen Anteile an der Kraichgau-Klinik AG, Bad Rappenau. Der auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallende Gewinn und Verlust sowie ihr Anteil am Konzerneigenkapital sind aus der Konzerngewinn- und -verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung sowie der Konzernbilanz direkt ablesbar. Sie sind für den Konzern unwesentlich.

Konsolidierungskreis

Mutterunternehmen der MEDICLIN ist die börsennotierte MEDICLIN AG, Offenburg.

Tochterunternehmen der MEDICLIN AG sind alle Unternehmen, die von der MEDICLIN AG als Mutterunternehmen beherrscht werden, das heißt, wenn die MEDICLIN AG die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen hat, die Risiken aus und die Rechte an den veränderlichen wirtschaftlichen Erfolgen aus dem Beteiligungsengagement innehält und durch die Ausübung ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen die Möglichkeit hat, die Höhe des wirtschaftlichen Erfolgs zu beeinflussen.

Die Verfügungsgewalt ergibt sich aufgrund von bestehenden Rechten, die Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens, die den wirtschaftlichen Erfolg signifikant beeinflussen, zu bestimmen. Bei der Beurteilung der Verfügungsgewalt werden mehrere Faktoren berücksichtigt, wie die Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar oder umwandelbar sind, sowie Rechte zur Ernennung, Umbesetzung oder Abberufung von Mitgliedern des Managements des Tochterunternehmens.

In den Konzernabschluss werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung neben dem Mutterunternehmen MEDICLIN AG alle Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die MEDICLIN AG neben der Kapitalmehrheit auch über die oben genannte wirtschaftliche Kontrolle verfügt. Ausgenommen hiervon sind die Müritz-Klinikum Service GmbH i. L., Offenburg und die MVZ Dessau GmbH, Offenburg, die wegen Unwesentlichkeit nicht einbezogen sind.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen und vollkonsolidierten Tochterunternehmen sind im Einzelnen unter Angabe der jeweiligen Beteiligungsquote in der Tabelle Anteilsbesitz gesondert aufgeführt. In der Tabelle wird auch aufgeführt, inwieweit die jeweilige Gesellschaft im Rahmen der Befreiung nach § 264 Abs.3 HGB beziehungsweise § 264b HGB von der Aufstellung eines Lageberichts/​Anhangs und einer Offenlegung abgesehen hat. Gleichfalls in einer Tabelle aufgeführt sind die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit dem zuletzt bekannten Jahresergebnis und Eigenkapital sowie der Beteiligungsquote.

Für die in den Konsolidierungskreis einbezogenen Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Abs.1 HGB ist der vorliegende Konzernabschluss befreiend im Sinne des § 264b HGB, so dass die in der Anteilsbesitzliste genannten Personenhandelsgesellschaften von der Verpflichtung zur Aufstellung und Offenlegung ihres Jahresabschlusses nach den für Kapitalgesellschaften und bestimmte Personenhandelsgesellschaften geltenden Vorschriften befreit sind.

Eine Erläuterung der Tätigkeiten des Konzerns findet sich im Kapitel Segmentberichterstattung.

Änderungen im Konsolidierungskreis

Im April 2024 erwarb MEDICLIN mit der Reha-Klinik am Sendesaal in Bremen eine Klinik für stationäre und ambulante Rehabilitation mit den Indikationen Kardiologie, Orthopädie und Geriatrie. Die MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal hat eine Kapazität von 174 Betten im stationären Bereich und bis zu 100 Plätze für die ambulante Rehabilitation. Der Betriebsübergang fand am 1. Mai 2024 statt.

Im September 2024 erwarb die MEDICLIN AG sämtliche Anteile an der"Kronen 2941 GmbH" mit Sitz in Frankfurt am Main, firmierte sie zu der "MEDICLIN CAMPUS WERTHEIM GmbH" um und verlegte ihren Sitz nach Offenburg. Die Gesellschaft war im Berichtsjahr noch nicht operativ tätig.

Ebenfalls im September 2024 erwarb die MediClin GmbH & Co. KG sämtliche Anteile an der "Kronen 2942 GmbH" mit Sitz in Frankfurt am Main, firmierte sie zu der "MVZ Dessau GmbH" um und verlegte ihren Sitz nach Offenburg.

In beiden Fällen handelt es sich bei den erworbenen Gesellschaften um leere Mantelgesellschaften, sodass infolge der Kaufpreisallokation kein Unterschiedsbetrag ermittelt wurde.

Im Februar 2024 wurde das MEDICLIN Herzzentrum Coswig an die Johannesstift Diakonie gAG veräußert. Der Betriebsübergang erfolgte zum 1. April 2024. Die bilanziellen und finanziellen Auswirkungen aus dem Verkauf stellen sich wie folgt dar:

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in € 01.04.2024
Langfristige Vermögenswerte 7.174.140
Kurzfristige Vermögenswerte 4.745.630
Veräußerte Vermögenswerte 11.919.770
Langfristige Verbindlichkeiten 752.859
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.310.160
Veräußerte Schulden 2.063.019
Veräußertes Nettovermögen 9.856.751
Veräußerungserlös 9.500.000
Verlust aus der Veräußerung - 356.751

Im Geschäftsjahr 2023 hatte die MEDICLIN AG bereits damit begonnen, ihre Konzernstruktur zu reorganisieren. Bisher war der größte Teil des operativen Geschäfts im Akut- und Postakutbereich einschließlich der Leitungs- und Steuerungsfunktion in der MediClin GmbH & Co. KG gebündelt. Ziel der Reorganisation ist es, eine klare und transparentere Unternehmensstruktur zu schaffen. Hierzu werden die Unternehmenszentrale und die in der MediClin GmbH & Co. KG agierenden Akut-, Postakut- und Mischkliniken aus der MediClin GmbH & Co. KG auf eigenständige Gesellschaften abgespalten.

Zum 1. Oktober 2023 wurde in einem ersten Schritt die Unternehmenszentrale aus der MediClin GmbH & Co. KG in die neu gegründete MediClin Management GmbH & Co. KG, Offenburg abgespalten und als Komplementärgesellschaft die MediClin Management Geschäftsführung GmbH, Offenburg gegründet.

Im nächsten Schritt wurden weitere 19 Kliniken zum 1. Januar 2024 in 17 neu gegründete Trägergesellschaften aus der MediClin GmbH & Co. KG abgespalten. Die Trägergesellschaften der Kliniken wurden jeweils als haftungsbeschränkte Personengesellschaft in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG gegründet. Alle Gesellschaften haben ihren Sitz in Offenburg. Alleingesellschafterin der Kommanditgesellschaften und der Komplementärgesellschaften ist die MEDICLIN AG.

Weitere Abspaltungen erfolgen im Geschäftsjahr 2025, sobald die positiven Bescheide von Kostenträgern und Ministerien vorliegen. Als vorbereitende Maßnahmen wurden bereits im Jahr 2024 die geschäftsführenden Komplementär-GmbHs (GmbH i. Gr.) gegründet.

Konzernunternehmen

Anteilsbesitz

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In den Konsolidierungskreis einbezogene verbundene Unternehmen Beteiligungsquote
in %
§ 264 (3) HGB bzw. § 264 b HGB
31.12.2024 31.12.2023
MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg
Fachklinik Rhein/​Ruhr für Herz/​Kreislauf- und Bewegungssystem GmbH & Co. KG, Essen 100,000 2 100,000 2 ja
Fachklinik Rhein/​Ruhr für Herz/​Kreislauf- und Bewegungssystem Verwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Essen 100,000 2 100,000 2 nein
Herzzentrum Lahr/​Baden GmbH & Co. KG, Offenburg 94,801 3 94,801 3 ja
KB Krankenhausbeteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Essen 100,000 100,000 ja
KB Krankenhausbeteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH, Essen 100,000 100,000 nein
Kraichgau-Klinik Aktiengesellschaft, Bad Rappenau 94,801 94,801 nein
Kraichgau-Klinik Bad Rappenau GmbH & Co. KG, Offenburg 94,801 3 94,801 3 ja
MC Kliniken Geschäftsführungs-GmbH, Offenburg 94,801 3 94,801 3 nein
MC Service GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 nein
MediClin à la Carte GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 ja
MediClin BAV GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin Betriebs GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 nein
MEDICLIN CAMPUS WERTHEIM GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN DIRECT GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin Energie GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 nein
MediClin Fachklinik Rhein /​ Ruhr Therapie & Pflege GmbH, Essen 100,000 2 100,000 2 nein
MediClin Geschäftsführungs-GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 100,000 ja
MEDICLIN Haustechnik GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin Immobilien Verwaltung GmbH, Offenburg 100,000 100,000 2 nein
MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Management Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin Management GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 100,000 ja
MediClin Medizinisches Versorgungszentrum GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 ja
MediClin Pflege GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 ja
MediClin Psychiatrie Pflege Dienstleistungen GmbH, Offenburg 100,000 100,000 nein
MediClin Rehabilitationsforschung gGmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 nein
MediClin Therapie GmbH, Offenburg 100,000 2 100,000 2 nein
MediClin-IT GmbH, Offenburg 100,000 1 100,000 1 ja
Rehabilitationszentrum Gernsbach/​Schwarzwald GmbH & Co. KG, Offenburg 94,801 3 94,801 3 ja
MediClin Albert Schweitzer Klinik/​Baar Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Albert Schweitzer Klinik/​Baar Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Bliestal Kliniken Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Bliestal Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Bosenberg Kliniken Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Bosenberg Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Dünenwald Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Dünenwald Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Klinik am Rennsteig Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Klinik am Rennsteig GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Klinik am Vogelsang Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Klinik am Vogelsang GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Klinik Reichshof Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Klinik Reichshof GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Kliniken Bad Düben Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Kliniken Bad Düben GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Kliniken Bad Wildungen Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Kliniken Bad Wildungen GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Kliniken Plau am See Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Kliniken Plau am See GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Klinik am Brunnenberg Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Klinik am Brunnenberg GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Müritz-Klinikum Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Müritz-Klinikum GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Bad Orb Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Roter Hügel Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Spreewald Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Spreewald GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Rose Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Rose Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Staufenburg Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 100,000 0,000 nein
MEDICLIN Staufenburg Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 100,000 0,000 ja
MediClin Deister Weser Kliniken Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Hedon Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Klinik an der Lindenhöhe Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Klinikum Soltau Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Seepark Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein
MediClin Seidel-Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg 100,000 0,000 nein

1 davon indirekte Beteiligung 62,353 %

2 indirekte Beteiligung

3 indirekte Beteiligung, zu 100 % zur Kraichgau-Klinik AG gehörend

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Nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene verbundene Unternehmen
in €
Jahresergebnis Eigenkapital gesamt Beteiligungsquote
in %
2023 2022 2023 2022 31.12.2024 31.12.2023
MVZ Dessau GmbH, Offenburg 1 0,00 - 157,97 - 157,97 - 157,97 100,000 2 0,000 2
Müritz-Klinikum Service GmbH i. L., Waren 1 - 7.964,17 113.172,45 458.524,06 466.488,23 51,000 2 51,000 2

1 Jahresabschluss 2024 liegt nicht vor

2 indirekte Beteiligung

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wenden einheitliche und gegenüber dem Vorjahr unveränderte Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze nach den Vorschriften des HGB an, die auf Konzernebene auf IFRS-Grundsätze umgestellt werden.

Soweit bei den in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen aufgrund der spezifischen Vorschriften der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV) Forderungen, Verbindlichkeiten, Sonderposten oder Ausgleichsposten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) bilanziert sind, werden diese, soweit sie nicht den IFRS-Grundsätzen genügen, auf Konzernebene eliminiert.

Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten von Vermögenswerten, Vorräten, Waren und Dienstleistungen beinhalten in der Regel die nicht abziehbare Umsatzsteuer. Anschaffungskostenminderungen werden abgesetzt. Sie umfassen ferner die geschätzten Kosten für eingegangene Rückbauverpflichtungen. Sofern Sachanlagen aus wesentlichen, identifizierbaren und signifikanten Komponenten bestehen, werden diese als separate Bilanzierungseinheiten erfasst und abgeschrieben. Instandhaltungs- und Reparaturkosten werden als Aufwand erfasst.

Klassifizierung in kurzfristig und langfristig: Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Schulden. Ein Vermögenswert ist als kurzfristig einzustufen, wenn

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die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird,

der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird,

die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird,

es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt.

Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.

Eine Schuld ist als kurzfristig einzustufen, wenn

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die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird,

die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird,

die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird,

das Unternehmen am Ende der Berichtsperiode kein Recht hat, die Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach Ende des Berichtszeitraums zu verschieben. Das heißt, das Recht muss substanziell sein und zum Ende der Berichtsperiode bestehen. Erfordert die Ausübung eines derartigen Rechts die Einhaltung bestimmter Bedingungen - zum Beispiel Kreditbedingungen (Covenants), so müssen diese am Abschlussstichtag erfüllt sein.

Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.

Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Schulden eingestuft.

1. Immaterielle Vermögenswerte

1.1 Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns an den Nettovermögenswerten des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Der Firmenwert wird mindestens einmal jährlich, es sei denn, wenn Ereignisse oder Umstände darauf hinweisen, dass der Wert gemindert sein könnte (Impairment-Indikator), einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Ein Impairment-Indikator für Geschäfts- oder Firmenwerte ist ein Hinweis oder ein Anzeichen darauf, dass der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts möglicherweise den erzielbaren Betrag übersteigt, was auf eine mögliche Wertminderung hindeutet. Solche Indikatoren können aus externen und internen Quellen stammen, wie zum Beispiel negative Marktveränderungen, Verschlechterung der wirtschaftlichen Leistung der erworbenen Einheit oder Änderungen in der strategischen Ausrichtung. Wertaufholungen von vorgenommenen Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind nicht zulässig und werden entsprechend nicht vorgenommen. Zum Zwecke der Überprüfung der Werthaltigkeit werden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units - CGUs) verteilt. Die Cash Generating Units entsprechen bei MEDICLIN den einzelnen Kliniken sowie den standortbezogenen ambulanten Versorgungsstrukturen einschließlich vorhandener Rehabilitationseinrichtungen. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert, wird eine Wertminderung erfasst. Der erzielbare Betrag entspricht dabei dem höheren der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer CGU erfolgt durch Ermittlung des Nutzungswerts mit Hilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens, wobei für alle CGUs mit einem Geschäftswert die gleichen ökonomischen Grundannahmen zugrunde gelegt werden. Dazu werden die geplanten EBITs aus der Bottom-up erstellten und vom Management der MEDICLIN AG beschlossenen und durch den Aufsichtsrat genehmigten Jahresplanung verwendet.

1.2 Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte

Konzessionen und Lizenzen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert und soweit abnutzbar planmäßig linear zwischen drei und fünf Jahren abgeschrieben. Sie werden außerdem bei Vorliegen eines Impairment-Indikators außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf.

Kosten, die mit der Entwicklung von Webseiten oder der Pflege von Computersoftware verbunden sind, werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst, sofern die Voraussetzungen für eine Aktivierung gemäß IAS 38 nicht erfüllt sind. Forschungskosten werden gemäß IAS 38 als laufender Aufwand erfasst. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Voraussetzungen des IAS 38 kumulativ erfüllt sind. Die MediClin Rehabilitationsforschung gGmbH beschäftigt sich mit klinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Rehabilitation und unterstützt bei der Konzeption, Umsetzung sowie professionellen Durchführung von klinischen Studien. Im Geschäftsjahr 2024 fielen Aufwendungen in Höhe von ca. 294 Tsd. Euro an, denen Zuschüsse von rund 126 Tsd. Euro gegenüberstanden. Bei diesen Aufwendungen handelt es sich um Forschungskosten. Aktivierungsfähige beziehungsweise -pflichtige Entwicklungskosten lagen im Geschäftsjahr analog zum Vorjahr nicht vor.

2. Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen auf technische Anlagen und Maschinen sowie auf Betriebs- und Geschäftsausstattung werden nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer (3 bis 15 Jahre) unter Anwendung der linearen Abschreibungsmethode vorgenommen. Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Aufwendungen. Die Herstellungskosten umfassen darüber hinaus den Herstellungskosten zurechenbare Gemeinkosten. Die unter den Sachanlagen ausgewiesenen Grundstücke und Gebäude umfassen Rehabilitations- und Krankenhausbauten sowie Bauten für die stationäre Pflege.

Nutzungsrechte

Grundsätzlich werden beim Leasingnehmer alle Leasingverhältnisse, mit wenigen Ausnahmen, in der Bilanz erfasst. Dabei wird bei Vertragsbeginn beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet beziehungsweise beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Leasingnehmer dazu berechtigt ist, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für eine bestimmte Zeit zu kontrollieren. Der Konzern als Leasingnehmer erfasst und bewertet grundsätzlich Leasingverhältnisse nach dem Right-of-Use-Modell. Vermögenswerte für die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen werden zu Barwerten in der Bilanz angesetzt.

Es wird dabei das Wahlrecht in Anspruch genommen, Leasingzahlungen, die auf kurzfristige Leasingverhältnisse entfallen (Laufzeit ≤12 Monate), direkt im Aufwand abzubilden. Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte (IFRS 16.5(b) i. V. m. IFRS 16.B3 ff.) werden ebenfalls nicht nach dem Right-of-Use-Modell bilanziert, sondern als Aufwand erfasst. Die quantitative Wertgrenze wird in Anlehnung an die IFRS 16 Basis for Conclusions BC100 auf 5.000 Euro festgelegt. Des Weiteren werden die Vorschriften nicht auf Leasingverhältnisse über sonstige immaterielle Vermögenswerte (IFRS 16.4) sowie auf konzerninterne Leasingverhältnisse angewendet. Gemäß IFRS 16.15 wird die Erleichterung in Anspruch genommen, die Leasingkomponenten des Vertrags zusammen mit den zusammenhängenden Nicht-Leasingkomponenten als eine Leasingkomponente zu bilanzieren.

Die Nutzungsrechte an Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten und Bauten betreffen bei MEDICLIN größtenteils bestehende Mietverträge für 20 Klinikstandorte. Diese Mietverträge haben grundsätzlich eine Festlaufzeit von 15 Jahren, abgesehen von drei Standorten, für die zum Teil eine längere beziehungsweise kürzere Laufzeit vereinbart ist. Darüber hinaus besteht eine einseitige Mietverlängerungsoption um einmalig fünf Jahre für alle 20 Mietverträge.

Sachanlagen sowie Nutzungsrechte an Sachanlagen werden auf Wertminderung überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In einem solchen Fall erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36. Sofern eine Wertminderung vorzunehmen ist, wird die Restnutzungsdauer gegebenenfalls entsprechend angepasst. Sind die Gründe für eine Wertminderung entfallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben. Dies ist aber nur zulässig bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten, die sich ohne Wertminderung ergeben hätten.

Öffentliche Zuwendungen

Die Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen in erster Linie Zuwendungen nach dem Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz - KHG) und den jeweiligen Landeskrankenhausgesetzen. Sie werden als Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendungen erfolgen werden. Dies ist in der Regel der Zeitpunkt des Zugangs des Fördermittelbewilligungsbescheids. Noch nicht zweckentsprechend verwendete Zuwendungen werden als langfristige oder kurzfristige Schulden unter den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst. Werden die Fördermittel nicht in einer Summe gewährt, sondern durch jährliche Zuweisungen, die im Zeitablauf variieren, entsteht der Anspruch auf die Förderung erst mit dem Fördermittelbescheid des jeweiligen Geschäftsjahres, so dass die Zuführung zu den Forderungen nach dem KHG nur in Höhe der jährlichen Zuweisung erfolgt.

Die Zuschüsse für Investitionen werden direkt von den Anschaffungskosten gekürzt. Die Abschreibungen sind entsprechend der Kürzung der Anschaffungskosten der geförderten Sachanlagen auf den Nutzenverzehr des nicht geförderten Anlagevermögens beschränkt. Zuschüsse für laufende Betriebskosten sowie Investitionsförderungen in Form von Schuldendienstbeihilfen werden periodengerecht in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

3. Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen. Sie werden nur saldiert, wenn im gegenwärtigen Zeitpunkt für den Konzern ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen und der Konzern beabsichtigt, den Ausgleich der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Der Rechtsanspruch muss unbedingt von künftigen Ereignissen sein und im normalen Geschäftsgang durchsetzbar. Die Zugangsbewertung von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Transaktionskosten werden bei der erstmaligen Erfassung (Ausnahme finanzielle Vermögenswerte, die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden) grundsätzlich als Teil des Kaufpreises berücksichtigt.

Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden nach der Bewertungsmethode analysiert. Die verschiedenen Stufen stellen sich wie folgt dar:

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Stufe 1: die auf einem Markt verwendeten Marktpreise (unangepasst) für identische Vermögenswerte und Schulden,

Stufe 2: andere Informationen, außer der in Stufe 1 aufgeführten Marktpreise, die für die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entweder direkt (als Preis) oder indirekt (vom Preis abzuleiten) beobachtbar sind,

Stufe 3: nicht auf Marktdaten basierende andere Informationen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, da für diese kein Marktpreis ermittelt werden kann.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf dem aktiven Markt gehandelt werden, basiert auf dem am Bilanzstichtag notierten Marktpreis. Der Markt gilt als aktiv, wenn notierte Preise an der Börse, von einem Händler, einer Branchengruppe, einem Preisberechnungsservice oder einer Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich sind und diese Preise aktuelle und regelmäßig auftretende Markttransaktionen wie unter unabhängigen Dritten darstellt.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wird somit auf Grundlage der Ergebnisse eines Bewertungsverfahrens geschätzt, das sich im größtmöglichen Umfang auf Marktdaten und so wenig wie möglich auf unternehmensspezifische Daten stützt. Wenn alle zum beizulegenden Zeitwert benötigten Daten beobachtbar sind, wird das Instrument der Stufe 2 zugeordnet.

Falls mindestens eine bedeutende Datengrundlage nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert, wird das Instrument der Stufe 3 zugeordnet.

Für weitere Informationen siehe Kapitel "Information über Finanzinstrumente".

3.1 Finanzielle Vermögenswerte

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte bei der Zugangsbewertung hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell ab. Folgende Geschäftsmodelle werden unterschieden.

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"Halten": Ziel ist es, vertragliche Zahlungsströme auf finanzielle Vermögenswerte zu vereinnahmen.

"Halten und Verkaufen": Ziel ist es, vertragliche Zahlungsströme auf finanzielle Vermögenswerte zu vereinnahmen und finanzielle Vermögenswerte zu veräußern.

"Sonstige Geschäftsmodelle, zum Beispiel Verkauf": Ziel ist es in erster Linie, finanzielle Vermögenswerte zu verkaufen.

Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte gemäß IFRS 9 in vier Kategorien klassifiziert:

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Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen daraus erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.

3.1.1 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Die finanziellen Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

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Die finanziellen Vermögenswerte werden im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten.

Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die Tilgungs- und Zinszahlungen (SPPI-Kriterium) auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in den Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderung zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn der Vermögenswert wertgemindert, modifiziert oder ausgebucht wird. Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst.

Im Konzern werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente dieser Kategorie zugeordnet.

3.1.2 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Die finanziellen Vermögenswerte sind erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis zu bewerten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

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Die finanziellen Vermögenswerte werden im Rahmen eines Geschäftsmodelles gehalten, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch in der Veräußerung finanzieller Vermögenswerte besteht und

die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die Tilgungs- und Zinszahlungen (SPPI-Kriterium) auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Bei Schuldinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, werden Zinserträge, Neubewertung von Währungsumrechnungsgewinnen und -verlusten sowie Wertminderungsaufwendungen oder Wertaufholungen in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst. Die übrigen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden im Eigenkapital erfasst. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts erfolgt die Umgliederung des im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Gewinns oder Verlusts aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung. Derartige finanzielle Vermögenswerte liegen im Konzern zum 31. Dezember 2024 nicht vor.

3.1.3 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrument)

Bei der Zugangsbewertung trifft man die Wahl, ob man seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente klassifiziert, wenn sie der Definition von Eigenkapital in IAS 32 entsprechen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Es erfolgt keine Umgliederung der Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung. Dividenden werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft. Derartige finanzielle Vermögenswerte liegen im Konzern zum 31. Dezember 2024 nicht vor.

3.1.4 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenwerte umfassen die als zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte, wie zum Beispiel Aktien oder verzinsliche Wertpapiere, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, wenn sie mit der Absicht der kurzfristigen Veräußerung gekauft werden. Derivate Finanzinstrumente werden gemäß den Vorschriften von IFRS 9 - sofern sie nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen einer Sicherungsbeziehung eingesetzt werden - grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Beispiele für derivate Finanzinstrumente sind Optionen, Termingeschäfte oder Zinsswapgeschäfte. Finanzielle Vermögenswerte mit Zahlungsströmen, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, werden unabhängig vom Geschäftsmodell erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und entsprechend bewertet. Die Gewinne oder Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Eine Ausnahme hiervon sind zum Hedge Accounting designierte Finanzinstrumente, die hieraus resultierenden Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Der effektive Teil der Marktwertänderungen der als Cashflow-Hedges klassifizierten Derivate wird in der Rücklage für Cashflow-Hedges als Bestandteil des Eigenkapitals erfolgsneutral erfasst. Der ineffektive Teil wird erfolgwirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

3.2 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IFRS 9 werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert. Der Konzern legt die Klassifizierung seiner finanziellen Verbindlichkeiten mit dem erstmaligen Ansatz fest und überprüft diese Zuordnung am Ende eines jeden Geschäftsjahres, soweit dies zulässig ist.

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden sofort erfolgswirksam erfasst. Eine Zuordnung von finanziellen Verbindlichkeiten zur Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" ist zum Bilanzstichtag im Konzern unverändert gegenüber dem Vorjahr nicht erfolgt.

Finanzschulden/​Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten, die somit sämtlich der Kategorie "Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden" zugeordnet sind, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich der mit der Kreditaufnahme verbundenen Transaktionskosten bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Differenz zwischen Auszahlungsbetrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechung im Finanzergebnis erfasst.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegenden Verpflichtungen erfüllt, gekündigt oder erloschen sind.

4. Steuern von Einkommen und Ertrag

4.1 Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden oder eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Steuerliche Risiken bestehen im Wesentlichen aufgrund unterschiedlicher Rechtsauffassungen zwischen der deutschen Finanzverwaltung und MEDICLIN. Für mögliche Steuerrückforderungen bildet der Konzern entsprechende Rückstellungen zum Bilanzstichtag. Aktuell besteht hieraus kein wesentliches Risiko. Die globale Mindestbesteuerung (Pillar 2) findet aufgrund der Nichterreichung des festgelegten Schwellenwerts keine Anwendung.

4.2 Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden auf der Grundlage der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode berechnet (IAS 12). Dabei werden die Differenzen zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden als zukünftig wahrscheinlich eintretende Steuerentbeziehungsweise -belastungen bilanziert. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben, aber nur insoweit, als es wahrscheinlich ist, dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird und damit eine Nutzung hinreichend sicher erscheint. Soweit Sachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, direkt gegen das Eigenkapital gebucht werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Der den latenten Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen zugrunde liegende relevante Steuersatz beträgt für die wesentlichen Konzernbereiche unverändert 15,825 % (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag). Diese Bereiche sind gemäß § 3 Nr. 20 GewStG von der Gewerbesteuer befreit. Latente Steuern werden gemäß IAS1 2.74 saldiert. Es ergibt sich daraus ein aktiver latenter Steuerüberhang.

5. Vorräte

Die Vorräte sind für den MEDICLIN-Konzern als Erbringer von Gesundheitsdienstleistungen mit dem Schwerpunkt im Segment Rehabilitation von untergeordneter Bedeutung und unterliegen in ihrem Wert und ihrer Zusammensetzung nur geringen Veränderungen. Sie werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittsmethode bewertet und enthalten keine Fremdkapitalkosten.

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen sind nicht besichert und unterliegen damit dem Risiko, ganz oder teilweise auszufallen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in Bezug auf die Wertminderung ein vereinfachter Ansatz anzuwenden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Außerdem wird bereits bei Zugang eine Risikovorsorge für erwartete Kreditverluste gemäß IFRS 9 gebildet; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Aufgrund ihrer kurzfristigen Laufzeiten (< 12 Monate) entspricht der erwartete Verlust der nächsten zwölf Monate dem Verlust über die Restlaufzeit der Forderung. Risiken aufgrund von Zahlungsausfällen, die auf der Bonität des Schuldners beruhen, teilt MEDICLIN in zwei Forderungsgruppen auf, die generell schon, das heißt unabhängig von der Überfälligkeit der Forderung, unterschiedliche Bonitätsrisiken aufweisen. Die erste Gruppe beinhaltet die Träger der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung. Deren Bonitätsrisiken werden anhand der Kreditausfall-Tauschgeschäfte (CDS-Spreads - Credit Default Swaps) von Deutschland ermittelt. Die zweite Gruppe beinhaltet die Selbstzahler. Deren Bonitätsrisiken wurden zum Stand 31. Dezember 2024 über historische und zukunftsbezogene Ausfallquoten ermittelt und angepasst. Der erwartete Verlust über die Restlaufzeit wird in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit über die Ermittlung von Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen den einzelnen Überfälligkeitsbändern bestimmt. Forderungen, die älter als 360 Tage sind, sowie Forderungen in kürzeren Laufzeitbändern, die ein signifikant erhöhtes Ausfallrisiko aufweisen, werden 100 % wertberichtigt. Laut IFRS 9 muss bereits bei initialer Erfassung der Forderung eine Wertminderung erfasst werden. Somit wird der Ansatz von Verlusten zeitlich vorgezogen, da sowohl eingetretene als auch in der Zukunft zu erwartende Verluste erfasst werden. Bei diesem Ansatz wird nicht die Änderung des Ausfallrisikos, sondern vielmehr eine Wertminderung in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditausfälle erfasst. Der Teil der noch nicht abgerechneten Forderungen, der nicht aus Überlieger resultiert, entfällt auf bereits vollständig erbrachte Leistungen, bei denen eine formelle Rechnungsstellung noch aussteht. Die Leistungsverpflichtung ist seitens MEDICLIN bereits erfüllt und MEDICLIN hat einen unbedingten Zahlungsanspruch.

Vertragsvermögenswerte (contract assets) stellen bedingte Rechte der MEDICLIN auf den Erhalt von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten dar und beziehen sich auf von MEDICLIN erbrachte Leistungen, die bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgerechnet werden konnten. Diese entstehen für Patientenbehandlungen, die bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen worden sind. Die Bewertung dieser Patient:innen erfolgt durch Multiplikation des jeweiligen Landesbasisfallwerts mit dem den einzelnen am Bilanzstichtag anwesenden Patient:innen zuzuordnenden Case Mix Index (CMI). Im Bereich Postakut erfolgt die Bewertung der Vertragsvermögenswerte auf tagesgleiche Pflegesätze. Vertragsvermögenswerte (contract assets) werden in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen und erstarken, sobald die Ansprüche des Konzerns unbedingt geworden sind. Dies ist in der Regel im nächsten Geschäftsjahr der Fall. Für Überlieger (Vertragsvermögenswerte) werden keine wesentlichen Kreditverluste erwartet. Daher wurde für diese kein erwarteter Kreditverlust (ECL) erfasst. Im Bereich Postakut erfolgt die Bewertung der Vertragsvermögenswerte auf Basis tagesgleicher Pflegesätze.

7. Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (KHG)

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht (KHG) beinhalten Forderungen auf Auszahlungen von Fördermitteln, die durch Bescheide der entsprechenden Fördermittelbehörden fest zugesagt sind. Die in diesem Zusammenhang zu bilanzierenden Verbindlichkeiten werden mit der zweckentsprechenden Verwendung der Mittel verbraucht. Die Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem KHG werden unsaldiert ausgewiesen.

8. Umsatz und Ertragsrealisierung

Die meisten Umsatzerlöse der MEDICLIN unterliegen gesetzlich normierten Entgeltregelungen wie dem KHEntgG und der BPflV für stationäre Krankenhausleistungen beziehungsweise dem Sozialgesetzbuch /​ Neuntes Buch (SGB IX) für Rehabilitationsleistungen. Die Umsatzrealisierung beruht hier im Wesentlichen auf einer Gegenüberstellung von Leistungen und Gegenleistungen aus einem Vertrag (Asset-Liability-Ansatz). Eine erbrachte Leistung führt zu einem Vermögenswert, eine erhaltene Gegenleistung zu einer Verpflichtung. Dieser Zeitpunkt beziehungsweise Zeitraum muss nicht, kann aber mit dem Übergang der Chancen und Risiken zusammenfallen. Behandlungsverträge zwischen Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen und Patient:innen entsprechen Dienstleistungsverträgen gemäß § 630a ff. BGB. Die Krankenkassen übernehmen dabei in der Regel die Behandlungskosten, sind jedoch nicht Vertragspartner im Behandlungsvertrag selbst. Die Leistung an Patient:innen wird vom Krankenhaus erbracht. Unabhängig davon, wer zukünftig die Zahlung übernimmt, dürfen regelmäßig die Patient:innen als Kund:innen angesehen werden. Es besteht somit häufig ein Dreiecksverhältnis. Das Krankenhaus muss sowohl die Bedürfnisse und Erwartungen der Patient:innen sowie die Anforderungen und finanziellen Interessen der Krankenkassen berücksichtigen. Die Umsatzerlöse umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Leistungen.

Knapp 40 % der Umsatzerlöse bei MEDICLIN werden durch die Abrechnung von Fallpauschalen (DRGs) gemäß dem Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) in unseren Akut-Einrichtungen sowie durch das pauschalierte Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) nach der Bundespflegesatzverordnung (BPflV) in unseren psychiatrischen Einrichtungen (Akut) erzielt. In einigen Bereichen erfolgt die Vergütung im Rahmen der verhandelten Budgets nach Tages-Pflegesätzen nach landesrechtlichen Vorschriften. Die verhandelten, nach oben grundsätzlich gedeckelten Budgets ergeben sich aus dem Produkt von Leistungsmenge und Preis. Krankenhausleistungen werden mit den Sozialversicherungsträgern über Budgetvereinbarungen vergütet. Dabei finden die zugrunde liegenden Budgetverhandlungen sehr oft erst im Laufe des verhandelten Budgetjahres beziehungsweise erst nach Ablauf des Budgetjahres ihren Abschluss, so dass Unsicherheiten im Hinblick auf die vereinbarte Leistungsmenge und/​oder Leistungsvergütung bestehen. Bei noch unverhandelten Budgets erfolgt die Vergütung grundsätzlich gleich. Bei unverhandelten Budgets werden bei Minderleistungen keine Forderungen (Mindererlöse) angesetzt. Gemäß § 17b Absatz 4 Satz 2 des Krankhausfinanzierungsgesetzes (KHG) werden die Kosten für die Pflege an Patient:innen ausgegliedert aus den DRG und somit gesondert vergütet. In diesem Zusammenhang sind gesonderte Budgets mit den Krankenkassen zu verhandeln.

Die Budgets werden durch eine zentrale Abteilung und unsere Krankenhäuser mit den Kostenträgern verhandelt. Jedes Krankenhaus stellt am Jahresende die abgerechnete Leistungsmenge (Anzahl und Art der Leistung) dem jeweiligen mit den Krankenkassen verhandelten Budget gegenüber, sodass sich mitunter Minder- oder Mehrerlöse ergeben können, die durch einen vorgegebenen Erlösausgleich zwischen dem Krankenhaus und den Krankenkasse grundsätzlich ausgleichsfähig sind. Wird mehr geleistet als im Budget vereinbart, werden in Bezug auf die Mehrleistungen letztlich nur die variablen Kosten vergütet. Das bedeutet, dass in Höhe des Fixkostenanteils der im ersten Schritt abgerechneten Leistungen eine Verpflichtung zur Rückzahlung besteht (Verbindlichkeit). Wird weniger geleistet als im Budget vereinbart, besteht in Höhe des - durch die abgerechneten Leistungen - nicht vergüteten Fixkostenanteils ein Anspruch auf Vergütung (Forderung). Die sich daraus ergebenden Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten werden mit entsprechenden Korrekturen der Umsatzerlöse in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet.

Die Grundlage für die Umsatzrealisierung basiert auf Behandlungsverträgen gemäß § 39 SGB V zwischen Krankenhaus und Patient:in. Da die Leistungserbringung über einen bestimmen Zeitraum erfolgt und der Nutzen für die Patient:innen kontinuierlich während der Behandlung bereitgestellt wird, erfolgt die Gewinnrealisierung im Bereich Akut zeitraumbezogen. Die Erträge werden entsprechend dem Leistungsfortschritt im Sinne des Übergangs der Verfügungsgewalt auf die Kund:innen gemäß IFRS 15.39 auf Basis der Output-orientierten Methode erfasst. Vorteil der Methode ist, dass die Messung des Leistungsfortschritts auch tatsächlich auf der bereits erbrachten Leistung basiert. Die Basis hierfür sind die Meilensteine Verweildauer im Verhältnis zur bundesdurchschnittlichen Verweildauer. Der Ausweis der ermittelten Vermögenswerte aus der Überliegerbewertung erfolgt unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei den sogenannten Überliegern handelt es sich um Patient:innen, deren Behandlung bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen ist.

Darüber hinaus werden die kodierten Erlöse durch den Medizinischen Dienst (MD) regelmäßig überprüft. Minderungen der Erlöse durch den MD stellen Änderungen des Transaktionspreises dar. Für MEDICLIN besteht grundsätzlich das Risiko nach Überprüfung durch den MD, für durchgeführte Behandlungen eine niedrigere Vergütung zu erhalten, so dass es unter Umständen zu Rückerstattungen kommen kann. Bei der Bemessung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Umsatzerlöse aus erbrachten Krankenhausleistungen werden Schätzungen in Bezug auf die Beanstandungsquote des MD vorgenommen und basierend auf Erfahrungswerten entsprechende Korrekturen der Umsatzerlöse berücksichtigt. In Höhe der voraussichtlichen Rückerstattung wird gemäß IFRS 15 eine Rückerstattungsverbindlichkeit (refund liability) bilanziert. Die endgültigen Ergebnisse aus der Überprüfung des MD haben wiederum Einfluss auf den Erlösausgleich des jeweiligen Geschäftsjahres.

Über 50 % der Umsatzerlöse bei MEDICLIN resultieren aus Rehabilitationsleistungen (Postakut). Die strategische Ausrichtung von MEDICLIN auf den Bereich Rehabilitation ist ein zentraler Bestandteil ihrer umfassenden Gesundheitsversorgung. Rehabilitationsleistungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems und zielen darauf ab, die körperliche, psychische und soziale Leistungsfähigkeit von Patient:innen nach einer Krankheit oder Verletzung wiederherzustellen. In der Rehabilitation gibt es zwei wichtige Begriffe, die oft verwendet werden: Heilverfahren (HV) und Anschlussheilbehandlung (AHB). Beide beziehen sich auf Rehabilitationsmaßnahmen, unterscheiden sich jedoch in ihrem Kontext und ihrer Anwendung: Ein Heilverfahren ist eine geplante Rehabilitationsmaßnahme, die unabhängig von einem Krankenhausaufenthalt durchgeführt wird. Es kann sowohl stationär als auch ambulant erfolgen. Eine Anschlussheilbehandlung ist eine spezielle Form der Rehabilitation, die direkt im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt erfolgt. Sie ist darauf ausgelegt, die Genesung nach einer akuten Erkrankung oder Operation zu unterstützen.

Der überwiegende Teil dieser Leistungen wird noch stationär erbracht. Die Abrechnung von stationären Rehabilitationsleistungen in Deutschland erfolgt in der Regel über verschiedene Kostenträger, abhängig von der individuellen Situation der Patient:innen. Die häufigsten Kostenträger für stationäre Rehabilitationsleistungen sind die gesetzliche Krankenversicherung und die Rentenversicherung. Die Kostenübernahme umfasst in der Regel die medizinische Behandlung, Unterkunft und Verpflegung sowie therapeutische Maßnahmen, die im Rahmen der Rehabilitation notwendig sind. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen der Rehabilitationsklinik und dem Kostenträger. Die Abrechnung von Rehabilitationsleistungen über tagesgleiche Pflegesätze ist ein gängiges Verfahren in Deutschland, insbesondere bei stationären Rehabilitationsmaßnahmen. Diese Pflegesätze sind festgelegte Beträge, die pro Tag des Aufenthalts in einer Rehabilitationsklinik berechnet werden. Die Höhe der tagesgleichen Pflegesätze wird in der Regel zwischen den Rehabilitationskliniken und den Kostenträgern (z. B. Krankenkassen, Rentenversicherung) verhandelt und vertraglich festgelegt. Diese Sätze können je nach Klinik und Art der Rehabilitation variieren. Sie decken alle notwendigen Leistungen ab, die während des Aufenthalts erbracht werden, einschließlich medizinischer Behandlung, Pflege, Unterkunft und Verpflegung. Zu den medizinischen Leistungen gehören ärztliche Behandlungen, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und andere spezialisierte Therapien. Die Umsatzrealisierung erfolgt im Reha-Bereich ebenfalls auf Grundlage der Output-orientierten Methode zeitraumbezogen, in Höhe des Leistungsfortschritts, da die Vergütung durch tagesgleiche Pflegesätze erfolgt. Die ermittelten Vertragsvermögenswerte aus der Überliegerbewertung werden ebenfalls in der Bilanzposition als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Etwas über 3 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet die MEDICLIN mit umfassenden Pflegeleistungen in ihren Pflegeeinrichtungen (Pflege). Die Abrechnung von Pflegeleistungen in Pflegeeinrichtungen erfolgt in Deutschland in der Regel über die Pflegeversicherung, ergänzt durch Eigenanteile der Bewohner:innen und gegebenenfalls Sozialhilfeleistungen. Die Höhe der Leistungen der Pflegeversicherung richtet sich nach dem Pflegegrad der Bewohner:innen. Es gibt fünf Pflegegrade, die den Umfang der benötigten Pflege widerspiegeln. Je höher der Pflegegrad, desto höher die Leistungen der Pflegeversicherung. Bewohner:innen müssen einen Eigenanteil an den Pflegekosten zahlen. Dieser Eigenanteil ist unabhängig vom Pflegegrad und umfasst die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten. Der Eigenanteil kann je nach Einrichtung variieren. Die Abrechnung erfolgt monatlich. Die Pflegeeinrichtung rechnet die Pflegeleistungen direkt mit der Pflegeversicherung ab, während die Bewohner:innen oder deren Angehörige für die Zahlung des Eigenanteils verantwortlich sind. Die Umsatzrealisierung findet auf Grundlage der Output-orientierten Methode zeitraumbezogen (in Höhe des Leistungsfortschritts) statt, da die Vergütung durch tagesgleiche Pflegesätze erfolgt.

9. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Diese umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten und Kontokorrentguthaben. In Anspruch genommene Kontokorrentkredite werden als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt. Die liquiden Mittel werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und es wird eine Risikovorsorge für erwartete Kreditverluste gemäß dem Dreistufenmodell des IFRS 9 (allgemeiner Ansatz) vorgenommen.

10. Geleistete Vorauszahlungen

Diese Position beinhaltet geleistete Vorauszahlungen einschließlich abgegrenzter Versicherungen.

11. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte /​ Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe wird als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Dabei muss die Veräußerungstransaktion als höchstwahrscheinlich angesehen werden. Dies ist gegeben, wenn kein wesentliches Risiko für den Abschluss der Transaktion besteht. Veräußerungsgruppen werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten erfordert die Verwendung von Schätzungen und Annahmen.

12. Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen

Die Leasingverbindlichkeit wird mit dem Barwert der über die erwartete Laufzeit anfallenden Leasingzahlungen angesetzt. Hierbei werden fixe und indexabhängige Zahlungen zugrunde gelegt. Zu erhaltende Zahlungen aus Leasinganreizen werden in Abzug gebracht. Berücksichtigt werden dabei auch Restwertgarantien, Vorfälligkeitsentschädigungen und Kaufoptionsprämien, falls die Optionsausübung hinreichend sicher ist. Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen wird der Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum angesetzt, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Bei Änderungen des Leasingverhältnisses infolge einer Änderung der Laufzeit und/​oder Änderung der Leasingzahlungen (z. B. wegen Koppelung der Leasingzahlungen an einen Index oder bei Änderung des Zinssatzes aufgrund einer Laufzeitänderung) sowie bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit neu bewertet.

Leasingverhältnisse, bei denen MEDICLIN als Leasinggeber fungiert und bei denen nicht alle mit dem Eigentum an einem Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden, werden als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft. Die sich daraus ergebenden Mieteinnahmen werden linear über die Laufzeit als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

13. Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

MEDICLIN hat sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pensionspläne. Die Pensionsverpflichtungen resultieren im Wesentlichen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen und werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentenentwicklungen sowie aktueller biometrischer Wahrscheinlichkeiten gemäß IAS 19 angesetzt. Die Dienstzeitkomponenten (Dienstzeitaufwand und nachträglicher Dienstzeitaufwand, Effekte aus Planänderungen und Plankürzungen sowie Planabgeltungen) werden im Personalaufwand ausgewiesen. Der (Netto-)Zinsaufwand/​-ertrag, der auf die in der Bilanz ausgewiesenen Nettoverpflichtungen entfällt, wird im Finanzergebnis erfasst. Schätzungsänderungen werden im erfolgsneutralen Ergebnis (Other comprehensive income - OCI), also nicht ertragswirksam, erfasst. Sie umfassen alle innerhalb eines Jahres entstandenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der Pensionsverpflichtung sowie des Planvermögens, die nicht in der Zinskomponente berücksichtigt wurden, abzüglich darauf entfallender latenter Steuern. Sie werden im Eigenkapital in der Gewinnrücklage erfasst. Der Zinssatz, der zur Diskontierung herangezogen wird, wird auf der Grundlage der Renditen bestimmt, die am Abschlussstichtag für hochwertige, festverzinsliche Unternehmensanleihen am Markt erzielt werden.

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen. Zahlungen für staatliche Versorgungspläne werden wie Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne behandelt.

Die Rückdeckungsversicherungen dienen der Abdeckung von Risiken aus Pensionszusagen. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen, die an die Pensionsberechtigten verpfändet sind, werden direkt mit der Pensionsverpflichtung verrechnet. Sie gelten als qualifizierte Versicherungspolicen im Sinne von IAS 19. Nicht verpfändete Rückdeckungsversicherungen werden bei der Ermittlung der Höhe der Pensionsverpflichtungen berücksichtigt. Die Rückdeckungsversicherungen werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, der ihrem Aktivwert entspricht, der von den Versicherungsgesellschaften ermittelt wird.

14. Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 werden die übrigen Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann. Bei Rechtsstreitigkeiten liegt der Beurteilung, ob zum Stichtag eine Verpflichtung aus einem Ereignis in der Vergangenheit besteht, ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtung verlässlich schätzbar ist, ein erhebliches Ermessen zugrunde. Dies gilt auch in Bezug auf die Notwendigkeit, dass eine Rückstellung für ein laufendes Verfahren aufgrund neuer Entwicklungen gebildet oder die Höhe einer bestehenden Rückstellung angepasst werden muss. Die Beurteilung erfolgt in der Regel unter Einbeziehung beauftragter externer Anwälte. Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Abzinsungen werden vorgenommen, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Rückstellungen werden aufgelöst, wenn ein Abfluss von Ressourcen, die mit einem wirtschaftlichen Nutzen verbunden sind, nicht mehr wahrscheinlich ist. Das wird zu jedem Bilanzstichtag geprüft. Erträge aus der Auflösung nicht (mehr) benötigter Rückstellungen werden mit dem Aufwandsposten verrechnet, aus dem die ursprüngliche Zuführung stammt.

Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Dem Ansatz und der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden liegen, wie nachfolgend dargestellt, teilweise Ermessensentscheidungen des Managements zugrunde. Alle Annahmen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln. Weichen später die tatsächlichen Umstände von den angenommenen ab, wirkt sich dies auf den Ansatz und die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden aus. Abhängig vom Sachverhalt können sich auch ergebniswirksame Auswirkungen ergeben. Dies gilt insbesondere für nachfolgende Sachverhalte:

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Die Leasingdauer im Sinne von IFRS 16 ist definiert als die unkündbare Grundlaufzeit sowie hinreichend sichere Optionszeiträume eines Leasingverhältnisses. Dabei bezieht der Leasingnehmer in seinem Ermessen stehende Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, deren Ausübung er als hinreichend sicher einschätzt (IFRS 16.18), in die Bestimmung der Leasingdauer ein. Ein einseitiges Kündigungsrecht des Leasinggebers ist dabei für die Bestimmung der Leasingdauer unbeachtlich (IFRS 16.BC128), somit also aus der Perspektive des Leasingnehmers nicht relevant. Diese hinreichend sicheren Optionszeiträume sind ab Beginn des Leasingverhältnisses bei der Leasinglaufzeit zu berücksichtigen. Ein Leasingverhältnis ist nicht mehr bindend, wenn sowohl der Leasingnehmer als auch der Leasinggeber das Leasingverhältnis ohne Zustimmung der anderen Vertragspartei beenden kann. Derzeit wird die Ausübung bestehender Kaufoptionen als nicht hinreichend sicher eingeschätzt, so dass die Berücksichtigung unterbleibt.

Schätzungen und Annahmen

Bei Anwendung der von den IFRS und IFRS IC vorgegebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden müssen zahlreiche Einschätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die Zukunft betreffen und naturgemäß nicht immer den später tatsächlich eintretenden Verhältnissen entsprechen müssen. Alle im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen werden fortlaufend überprüft und basieren entweder auf historischen Erfahrungen und/​oder auf Erwartungen über das Eintreten künftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen kaufmännisch vernünftig erscheinen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen und sonstige am Stichtag bestehende Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert (die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten sowie weitergehende Erläuterungen lassen sich den Ausführungen unter "Erläuterungen zur Konzernbilanz" entnehmen).

Die jährliche Überprüfung einer potenziellen Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfordert eine Schätzung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen die Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind. Zur Ermittlung des Nutzungswerts muss der Konzern die voraussichtlichen, künftigen Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit und die Abzinsungssätze schätzen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln, da in der Regel keine verfügbaren beziehungsweise beobachtbaren Marktpreise vorliegen. Zum 31. Dezember 2024 betrug der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 16,4 Mio. Euro (31.12.2023: 16,7 Mio. Euro). An dieser Stelle verweisen wir auf die Erläuterungen zum Geschäfts- oder Firmenwert und zur Durchführung der Wertminderungstests, siehe Anhangangabe (1) Geschäftswerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte. Derzeit sind keine großen Schätzungsunsicherheiten erkennbar.

Steuerliche Risiken können im Wesentlichen aufgrund unterschiedlicher Rechtsauffassung zwischen der deutschen Finanzverwaltung und MEDICLIN bestehen. Die Ermittlung des steuerpflichtigen Gewinns beruht auf der Beurteilung der Sachverhalte gemäß den gültigen Rechtsnormen und ihren Interpretationen. Die als Steueraufwand, Steuerschulden und Steuerforderungen ausgewiesenen Beträge basieren auf den getroffenen Annahmen. Insbesondere die Aktivierung von steuerlichen Verlustvorträgen erfordert Schätzungen über die Höhe der vorhandenen Verlustvorträge und künftig zur Verrechnung mit diesen Verlustvorträgen verfügbaren steuerlichen Gewinns. Zum späteren Zeitpunkt auftretende Unterschiede zu den getroffenen Annahmen werden in der Periode erfasst, in der sie aufgetreten sind. Die Aufwendungen und Erträge aus solchen Unterschieden werden in der Periode erfasst, in der sie aufgetreten sind.

Bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellt neben dem Rententrend und der Sterbewahrscheinlichkeit der Abzinsungsfaktor die wesentliche Schätzgröße dar. Der Abzinsungsfaktor für Pensionsverpflichtungen wird auf Grundlage der auf den Finanzmärkten am Bilanzstichtag beobachtbaren Renditen hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen ermittelt

Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Konzernkapitalflussrechnung ist gemäß IAS 7 nach Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Als liquide Mittel werden nur Zahlungsmittel (Barmittel, Sichteinlagen bei Kreditinstituten und Rentenwertpapiere) angesehen, die der in der Bilanz ausgewiesenen Position Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist nach der indirekten Methode entwickelt. Die Cashflows aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit sind nach der direkten Methode entwickelt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Mio. Euro von 78,0 Mio. Euro auf 80,6 Mio. Euro.

Zukünftige Belastungen ergeben sich aus erhaltenen Schutzschirmleistungen; unverändert zum Vorjahresstichtag liegt der voraussichtlich zurückzuzahlende Betrag zum 31. Dezember 2024 bei 19,6 Mio. Euro.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die Investitionen in das Anlagevermögen noch einmal deutlich erhöht. Für immaterielle Vermögenswerte wurden brutto 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro) ausbezahlt. Die Bruttoinvestitionen in das Sachanlagevermögen belaufen sich auf 38,0 Mio. Euro (Vorjahr: 34,4 Mio. Euro). In den Bruttoinvestitionen sind Auszahlungen für den Kauf einer Praxis für Physiotherapie in Essen-Katernberg in Höhe von 140 Tsd. Euro bei den immateriellen Vermögenswerten und in Höhe von 65 Tsd. Euro bei den Sachanlagen enthalten. Der Gesamtkaufpreis betrug 210 Tsd. Euro. Aus dem Kauf des Geschäftsbetriebes der Reha-Klinik am Sendesaal in Bremen sind 197 Tsd. Euro für erworbene Sachanlagen enthalten, der Kaufpreis betrug hier insgesamt 550 Tsd. Euro. Die zugeflossenen Investitionsfördermittel liegen mit 19,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 19,0 Mio. Euro). Die Fördermittel entfallen im Wesentlichen auf die MEDICLIN Hedon Klinik, das MEDICLIN Müritz-Klinikum und das MEDICLIN Krankenhaus Plau am See. Darüber hinaus wirkte sich die Veräußerung einer Fachklinik positiv auf den Cashflow aus Investitionstätigkeit aus. Insgesamt ergibt sich ein Cashflow aus Investitionstätigkeit von - 15,1 Mio. Euro (Vorjahr: - 9,5 Mio. Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -73,2 Mio. Euro nach -45,5 Mio. Euro im Vorjahr. Der deutlich höhere Mittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus der Rückzahlung eines Teilbetrages von 25 Mio. Euro des bestehenden Konsortialkreditvertrages. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2024 Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro getilgt (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Es wurden keine weiteren Darlehen aufgenommen. Die Zinszahlungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen beliefen sich auf 18,8 Mio. Euro nach 19,0 Mio. Euro im Vorjahr. Die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen betrug 24,1 Mio. Euro (Vorjahr: 22,0 Mio. Euro). Der Aufwand für kurzfristige und geringwertige Miet- und Leasingverhältnisse, der nicht als IFRS 16 abgebildet wird, wird weiterhin im operativen Cashflow dargestellt. Die sonstigen Auszahlungen für Zinsen beliefen sich aufgrund gestiegener Kapitalkosten auf 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro).

Der Bestand der liquiden Mittel am Ende der Periode verminderte sich damit um 7,7 Mio. Euro auf 107,6 Mio. Euro.

Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € Bestand 01.01.2024 Zahlungswirksame Vorgänge Zahlungsunwirksame Vorgänge Bestand 31.12.2024
Zinsabgrenzung Sonstige Veränderungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.962 - 26.282 - 139 26.322 1.863
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 91.419 0 0 - 26.322 65.097
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 24.000 - 24.095 0 26.688 26.593
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 362.444 0 0 8.131 370.575
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 42 0 0 0 42
479.867 - 50.377 - 139 34.819 464.170
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in Tsd. € Bestand 01.01.2023 Zahlungswirksame Vorgänge Zahlungsunwirksame Vorgänge Bestand 31.12.2023
Zinsabgrenzung Sonstige Veränderungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.770 - 1.606 675 1.123 1.962
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 92.542 0 0 - 1.123 91.419
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 23.411 - 21.915 0 22.504 24.000
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 384.948 0 0 - 22.504 362.444
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 42 0 0 0 42
502.713 - 23.521 675 0 479.867

Segmentberichterstattung

Die berichtspflichtigen operativen Segmente der MEDICLIN sind die Segmente Postakut, Akut, Pflege und Service. Im Vorjahresabschluss waren Pflege und Service noch zu dem Segment Sonstige Aktivitäten aggregiert. Die Darstellung im Vorjahr wurde im aktuellen Geschäftsbericht 2024 angepasst. Die Einteilung in operative Segmente folgt derjenigen für die interne Steuerung und Berichterstattung des Konzerns. Eine Segmentierung nach regionalen Gesichtspunkten erfolgt nicht, da MEDICLIN ausschließlich in Deutschland aktiv ist und regionale Besonderheiten als nicht relevant für die Steuerung des Unternehmens angesehen werden.

Im Segment Postakut werden Leistungen im Bereich der medizinischen Anschlussheilbehandlung und Heilverfahren angeboten. Die Anschlussheilbehandlung umfasst alle medizinischen Maßnahmen, die unmittelbar nach einer Akutbehandlung einsetzen, den Heilungsprozess unterstützen und die Leistungsfähigkeit der Patient:innen wiederherstellen. Die Heilverfahren beinhalten Maßnahmen, die vorbeugend gegenüber (möglichen) eintretenden Erkrankungen wirken oder das erneute Ausbrechen verhindern. In einigen Postakutkliniken werden auch Leistungen der Akut-Neurologie und der Akut-Psychosomatik angeboten.

Das Segment Akut umfasst das medizinische Angebot mit Schwerpunkten im Bereich Neurologie, neurologische Frührehabilitation sowie Psychosomatik und Psychiatrie und auch die Orthopädie sowie Innere Medizin. Darüber hinaus werden an einzelnen Standorten besondere Kompetenzen in den Bereichen Kardiologie, Onkologie und HNO angeboten. Die Leistungen der Medizinischen Versorgungszentren betreffen Dienstleistungen des ambulanten Akutmarktes und werden diesem Segment zugerechnet.

Das Segment Pflege umfasst die Pflegeeinrichtungen der MediClin Pflege GmbH. Das Angebot umfasst die Vollzeit-, Kurzzeit- und Tagespflege.

Das Segment Service setzt sich aus den Leistungen der zentralen Dienste zusammen. Insgesamt werden folgende Gesellschaften unter dem Segment Service subsumiert: MediClin GmbH & Co. KG (Zweigniederlassung Offenburg), MediClin Geschäftsführungs-GmbH, MediClin Management GmbH & Co. KG, MediClin Management Geschäftsführung GmbH, MediClin-IT GmbH, MediClin à la Carte GmbH, MC Service GmbH, MediClin Therapie GmbH, MediClin Immobilien Verwaltung GmbH, Kraichgau-Klinik Aktiengesellschaft, MC Kliniken Geschäftsführungs-GmbH, MediClin Energie GmbH, MediClin Psychiatrie Pflege Dienstleistungen GmbH, MEDICLIN Haustechnik GmbH, MediClin BAV GmbH sowie die MEDICLIN AG als Management-Holding.

In der Spalte Überleitung werden die segmentübergreifenden Konzerninnenumsätze neutralisiert. Die Spalte beinhaltet im Wesentlichen Ertrags- und Aufwandseliminierungen für die einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konsolidierungsposten.

Die Segmente werden einschließlich der Konzerninnenumsätze ausgewiesen. Kliniken, die Leistungen beider Segmente anbieten, werden dem Segment Postakut zugeordnet. Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte werden fünf (Vorjahr: vier) zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Betriebsstätten) zugeordnet, die alle dem Segment Akut zugeordnet sind.

Die Geschäfte zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen, wie sie auch bei Geschäften mit fremden Dritten zugrunde liegen, und werden in der Funktionswährung Euro abgewickelt. Die Segmentdaten wurden entsprechend den im Konzernabschluss einheitlich angewandten Rechnungslegungsgrundsätzen ermittelt.

Das betriebliche Segmentvermögen und die Segmentschulden setzen sich aus den Vermögenswerten und Schulden - ohne finanzielle Vermögenswerte und Finanzschulden und ohne Ertragsteuern - zusammen. Das betriebliche Segmentvermögen umfasst auch die Geschäfts- oder Firmenwerte.

Nach Überleitung stimmen die Gesamtergebnisse mit dem Betriebsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns überein.

Bei den Investitionen handelt es sich um Bruttozugänge zum Anlagevermögen.

Sektorale Segmentierung

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in Mio. € Januar - Dezember 2024
Postakut Akut Service Pflege Zwischensumme Überleitung
Außenumsatz 484,7 233,5 7,3 23,3 748,8 0,0
Innenumsatz 0,7 1,4 87,3 0,1 89,5 - 89,5
Materialaufwand - 98,6 - 65,1 - 40,6 - 5,7 - 210,0 80,9
Personalaufwand - 250,6 - 138,0 - 66,9 - 12,0 - 467,5 1,2
Sonstiger betrieblicher Aufwand - 55,3 - 30,7 - 14,2 - 6,1 - 106,3 40,4
Segmentergebnis 52,2 - 0,6 1,7 0,2 53,5 0,0
davon nicht zahlungswirksame Posten:
Planmäßige Ab- /​ Zuschreibungen - 38,4 - 6,2 - 5,5 - 0,2 - 50,3 0,0
davon Abschreibungen aus Nutzungsrechten IFRS 16 - 25,3 - 2,2 - 1,3 0,0 - 28,8 0,0
Außerplanmäßige Ab-/​Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Wertberichtigungen - 0,1 - 1,3 0,0 - 0,1 - 1,5 0,0
Zuführungen Rückstellungen /​ Verbindlichkeiten 11,5 10,3 14,2 0,5 36,5 0,1
Auflösungen Rückstellungen/​ Verbindlichkeiten - 0,9 - 1,7 - 2,1 0,0 - 4,7 0,0
Finanzerträge 1,0 0,1 6,5 0,0 7,6 - 5,0
Finanzaufwendungen - 20,4 - 2,7 - 7,3 0,0 - 30,4 6,4
davon Finanzaufwendungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 18,4 - 0,3 - 0,1 0,0 - 18,8 0,0
Finanzergebnis - 19,4 - 2,6 - 0,8 0,0 - 22,8 1,4
Ertragsteuern 0,7 0,2 - 8,1 0,0 - 7,2 0,0
Vermögen der Bilanz 652,2 164,6 304,0 3,9 1.124,7 - 218,8
Schulden der Bilanz 537,5 215,6 143,4 5,5 902,0 - 218,8
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) 48,3 22,9 9,3 0,7 81,2 0,0
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) exkl. IFRS 16 27,1 14,2 4,4 0,5 46,2 0,0
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in Mio. € Januar - Dezember 2024
Konzern
Außenumsatz 748,8
Innenumsatz 0,0
Materialaufwand - 129,1
Personalaufwand - 466,3
Sonstiger betrieblicher Aufwand - 65,9
Segmentergebnis 53,5
davon nicht zahlungswirksame Posten:
Planmäßige Ab- /​ Zuschreibungen - 50,3
davon Abschreibungen aus Nutzungsrechten IFRS 16 - 28,8
Außerplanmäßige Ab-/​Zuschreibungen 0,0
Wertberichtigungen - 1,5
Zuführungen Rückstellungen /​ Verbindlichkeiten 36,6
Auflösungen Rückstellungen/​ Verbindlichkeiten - 4,7
Finanzerträge 2,6
Finanzaufwendungen - 24,0
davon Finanzaufwendungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 18,8
Finanzergebnis - 21,4
Ertragsteuern - 7,2
Vermögen der Bilanz 905,9
Schulden der Bilanz 683,2
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) 81,2
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) exkl. IFRS 16 46,2
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in Mio. € Januar - Dezember 2023
Postakut Akut Service Pflege Zwischen summe Überleitung
Außenumsatz 450,2 252,3 6,3 21,3 730,1 0,0
Innenumsatz 1,0 1,7 75,0 0,0 77,7 - 77,7
Materialaufwand - 90,6 - 73,8 - 38,0 - 4,9 - 207,3 69,9
Personalaufwand - 238,8 - 153,7 - 57,8 - 11,2 - 461,5 0,9
Sonstiger betrieblicher Aufwand - 52,5 - 37,9 - 14,7 - 5,8 - 110,9 40,9
Segmentergebnis 52,7 - 39,9 - 0,3 0,2 12,7 0,0
davon nicht zahlungswirksame Posten:
Planmäßige Ab- /​ Zuschreibungen - 37,3 - 10,3 - 5,1 - 0,2 - 52,9 0,0
davon Abschreibungen aus Nutzungsrechten IFRS 16 - 23,8 - 2,3 - 1,3 0,0 - 27,4 0,0
Außerplanmäßige Ab-/​Zuschreibungen 0,0 - 33,1 0,0 0,0 - 33,1 0,0
Wertberichtigungen - 0,4 - 1,2 0,0 0,0 - 1,6 0,0
Zuführungen Rückstellungen /​ Verbindlichkeiten 11,9 8,1 13,9 0,4 34,3 -0,1
Auflösungen Rückstellungen/​ Verbindlichkeiten - 1,0 - 0,8 - 0,5 0,0 - 2,3 0,0
Finanzerträge 0,7 0,0 7,6 0,0 8,3 - 5,8
Finanzaufwendungen - 21,3 - 3,1 - 7,2 0,0 - 31,6 7,7
davon Finanzaufwendungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 18,7 - 0,3 0,0 0,0 - 19,0 0,0
Finanzergebnis - 20,6 - 3,1 0,4 0,0 - 23,3 1,9
Ertragsteuern 1,0 0,7 - 3,7 0,0 - 2,0 0,0
Vermögen der Bilanz 601,6 151,1 295,6 3,5 1.051,8 - 171,3
Schulden der Bilanz 561,5 228,2 60,8 5,2 855,7 - 171,3
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) 22,4 14,3 3,0 0,1 39,8 0,0
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) exkl. IFRS 16 22,0 14,0 2,7 0,1 38,8 0,0
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in Mio. € Januar - Dezember 2023
Konzern
Außenumsatz 730,1
Innenumsatz 0,0
Materialaufwand - 137,4
Personalaufwand - 460,6
Sonstiger betrieblicher Aufwand - 70,0
Segmentergebnis 12,7
davon nicht zahlungswirksame Posten:
Planmäßige Ab- /​ Zuschreibungen - 52,9
davon Abschreibungen aus Nutzungsrechten IFRS 16 - 27,4
Außerplanmäßige Ab-/​Zuschreibungen - 33,1
Wertberichtigungen - 1,6
Zuführungen Rückstellungen /​ Verbindlichkeiten 34,2
Auflösungen Rückstellungen/​ Verbindlichkeiten - 2,3
Finanzerträge 2,5
Finanzaufwendungen - 23,9
davon Finanzaufwendungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen - 19,0
Finanzergebnis - 21,4
Ertragsteuern - 2,0
Vermögen der Bilanz 880,5
Schulden der Bilanz 684,4
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) 39,8
Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen) exkl. IFRS 16 38,8

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Langfristige Vermögenswerte

(1) GESCHÄFTSWERTE UND SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

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in Tsd. € Konzessionen, Lizenzen Geschäfts- oder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Gesamt Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Anschaffungskosten zum 01.01.2023 37.480 74.678 1.493 113.651 2.060
Zugänge 3.186 0 364 3.550 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 1.457 - 635 - 968 - 3.060 3.060
Abgänge - 23 - 55 0 - 78 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0 - 2.060
Anschaffungskosten zum 31.12.2023 39.186 73.988 889 114.063 3.060
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2023 33.307 24.809 0 58.116 2.047
Planmäßige Abschreibung 2.871 0 0 2.871 1
Außerplanmäßige Abschreibung 0 33.129 0 33.129 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 2.201 - 635 0 - 2.836 2.836
Abgänge - 17 0 0 - 17 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0 - 2.048
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 33.960 57.303 0 91.263 2.836
Bilanzwert 31.12.2023 5.226 16.685 889 22.800 224
Anschaffungskosten zum 01.01.2024 39.186 73.988 889 114.063 3.060
Zugänge 4.316 140 904 5.360 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 3 0 - 7 - 10 10
Abgänge 9 - 1.509 - 19 - 1.519 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0 - 2.426
Anschaffungskosten zum 31.12.2024 43.508 72.619 1.767 117.894 644
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2024 33.960 57.303 0 91.263 2.836
Planmäßige Abschreibung 3.042 0 0 3.042 0
Außerplanmäßige Abschreibung 0 0 0 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 47 0 0 - 47 47
Abgänge 0 - 1.079 0 - 1.079 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0 - 2.239
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2024 36.955 56.224 0 93.179 644
Bilanzwert 31.12.2024 6.553 16.395 1.767 24.715 0

Aktivierte selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte bestehen nicht. Bei den Lizenzen und Konzessionen handelt es sich fast ausschließlich um Software.

Von den ausgewiesenen Firmenwerten entfallen 13,7 Mio. Euro (Vorjahr: 13,7 Mio. Euro) auf aktive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.

Die Firmenwerte betrugen zum 31. Dezember 2024 16,4 Mio. Euro (31.12.2023: 16,7 Mio. Euro). Die MVZs (Medizinische Versorgungszentren) werden mit den Kliniken jeweils standortbezogen zu einer Gruppe von CGUs zusammengefasst. Den Firmenwerten sind vier Gruppen CGUs (Vorjahr: vier Gruppen von CGUs) zugewiesen. Dabei entfallen drei Firmenwerte auf das Segment Akut und ein Firmenwert auf das Segment Postakut.

Im Vorjahr wurden Firmenwerte in Höhe von 33,2 Mio. Euro wertberichtigt. Die Firmenwerte der CGU 3 und 6 wurden vollständig abgeschrieben (9,4 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren in beiden Fällen die gestiegenen Kapitalkosten sowie ein Rückgang bei den erwarteten Free Cashflows. Die Firmenwerte der CGU 1 in Höhe von 23,7 Mio. Euro wurden ebenfalls vollständig wertberichtigt. Dabei wurden 22,2 Mio. Euro im Rahmen des Werthaltigkeitstests und weitere 1,5 Mio. Euro im Rahmen der Fair-Value-Bewertung gemäß IFRS 5 beziehungsweise im Kontext des bevorstehendes Verkaufs festgestellt.

Zum 1. April 2024 übernahm die MEDICLIN DIRECT GmbH eine Physiotherapie-Praxis in Essen-Katernberg. Der entstandene Firmenwert beträgt 140 Tsd. Euro und wurde in der unten aufgeführten Tabelle bei Sonstiges ausgewiesen. Ebenfalls im April 2024 erwarb MEDICLIN mit der Reha-Klinik am Sendesaal eine Klinik für stationäre und ambulante Rehabilitation. Dabei entstand kein Firmenwert.

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in Tsd. € Reha-Klinik am Sendesaal Praxis für Physiotherapie
Kaufpreis 550 210
Fair Value der erworbenenen Vermögenswerte
Sachanlagen 197 65
Vorräte 9 5
Forderungen 343 0
Übernommene Schulden
Langfristige Verbindlichkeiten - -
Kurzfristige Verbindlichkeiten - -
Goodwill 0 140

Im Geschäftsjahr 2024 reduzierte sich durch die Veräußerung des MVZ Freiburg der Firmenwert um 430 Tsd. Euro.

Dabei entstand ein Verlust in Höhe von rund 243 Tsd. Euro. Der Kaufpreis betrug 207 Tsd. Euro.

Die Buchwerte der CGUs insgesamt betrugen 73,3 Mio. Euro (31.12.2023: 80,3 Mio. Euro). Aufgeteilt auf die CGUs stellt sich dies wie folgt dar:

2024

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in Mio. € Zinssatz vor Steuern Firmenwert anteilig
in %
Buchwert anteilig
in %
CGU Standort 2 6,84 % 7,4 45,1 17,7 24,1
CGU Standort 4 8,20 % 6,5 39,7 43,4 59,2
CGU Standort 5 6,95 % 2,2 13,4 6,0 8,1
Sonstiges - 0,3 1,8 6,2 8,6
16,4 100,0 73,3 100,0

2023

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in Mio. € Zinssatz vor Steuern Firmenwert anteilig
in %
Buchwert anteilig
in %
CGU Standort 2 6,85 % 7,8 46,9 20,8 25,8
CGU Standort 4 6,85 % 6,5 39,0 44,5 55,5
CGU Standort 5 6,85 % 2,2 13,1 2,1 2,7
Sonstiges - 0,2 1,0 12,9 16,0
16,7 100,0 80,3 100,0

Die jeweils für drei Jahre erstellte Detailplanung beruht auf Erfahrungswerten des Managements für die jeweilige Einheit und berücksichtigt die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen. Die Berechnung der ewigen Rente erfolgt auf Basis der Planzahlen des dritten Jahres, gegebenenfalls unter Berücksichtigung eines angemessenen Abschlags. Zur Berechnung des Barwerts der ewigen Rente wird ein Wachstumsabschlag von 0,25 % berücksichtigt.

Die Kapitalkosten betragen 5,77 % (Vorjahr: 6,24 %) nach Steuern. Die Kapitalstruktur wurde hierbei unter Berücksichtigung des Barwerts der operativen Leasingverpflichtungen angepasst. Die daraus resultierende Kapitalstruktur Eigenkapital/​Fremdkapital (EK/​FK) beträgt 48,84/​51,16. Alle anderen Parameter verändern sich aufgrund der Berücksichtigung des Leasings nicht. Der Vorsteuerzinssatz wird aus den Nachsteuerparametern, die aus externen Informationsquellen ermittelt werden, iterativ ermittelt. Nachfolgende Annahmen wurden bei der Ermittlung des Nutzungswerts verwendet::

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in % 2024 2023
Risikofreier Zinssatz 2,50 2,50
Marktrisikoprämie 7,00 7,00
Betafaktor (abgeleitet über Peer-Group) 0,85 1,02
Wachstumsabschlag ewige Rente 0,25 0,25
Fremdkapitalkosten (vor Steuern) 3,84 4,88
Tax Shield 0,61 0,77
Kapitalstruktur (EK/​FK) (abgeleitet über Peer-Group) 48,84 /​ 51,16 43,11/​56,89

Im Detailplanungszeitraum ist der KPI "EBIT" eine wesentliche Größe und Ausgangspunkt für die Berechnung der zukünftigen Cashflows ("key assumption"). Bei der CGU Standort 2 und 4 wurden im Detailplanungszeitraum leicht steigende EBITs berücksichtigt.

Für die Geschäfts- und Firmenwerte wird momentan keine Änderung einer wesentlichen Annahme, die zu einer Abwertung führen würde, als realistisch angesehen.

(2) SACHANLAGEN

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in Tsd. € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2023 301.479 543.610 37.551 182.519
Zugänge 1.977 0 765 9.368
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 20.160 - 779 - 1.169 - 7.619
Abgänge - 70 0 - 267 - 3.102
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2023 283.226 542.831 36.880 181.166
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2023 179.810 176.633 26.664 152.726
Planmäßige Abschreibung 11.315 26.241 1.814 8.896
Außerplanmäßige Abschreibungen 601 0 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 16.069 - 53 - 1.046 - 7.370
Abgänge - 16 0 - 217 - 2.985
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 175.641 202.821 27.215 151.267
Bilanzwert 31.12.2023 107.585 340.010 9.665 29.899
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 283.226 542.831 36.880 181.166
Zugänge 1.798 32.638 1.324 10.473
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 244 0 540 330
Abgänge - 89 - 258 - 11 - 2.781
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 285.179 575.211 38.733 189.188
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2024 175.641 202.821 27.215 151.267
Planmäßige Abschreibung 7.127 27.646 1.848 9.409
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 51 - 3 - 17 - 227
Abgänge - 74 - 238 - 9 - 2.602
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0 0 0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2024 182.643 230.226 29.037 157.847
Bilanzwert 31.12.2024 102.536 344.985 9.696 31.341
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in Tsd. € Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2023 5.236 12.793
Zugänge 990 14.935
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 87 - 2.090
Abgänge - 1.010 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2023 5.129 25.638
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2023 3.416 0
Planmäßige Abschreibung 1.138 0
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 60 0
Abgänge - 939 - 6
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 3.555 - 6
Bilanzwert 31.12.2023 1.574 25.644
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 5.129 25.638
Zugänge 2.341 17.975
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 87 - 1.319
Abgänge - 2.031 - 123
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 5.526 42.171
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2024 3.555 - 6
Planmäßige Abschreibung 1.210 0
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 59 0
Abgänge - 1.860 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2024 2.964 - 6
Bilanzwert 31.12.2024 2.562 42.177
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in Tsd. € Gesamt Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2023 1.083.188 24.552
Zugänge 28.035 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 31.904 31.904
Abgänge - 4.449 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 - 25.024
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2023 1.074.870 31.432
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2023 539.249 19.831
Planmäßige Abschreibung 49.404 0
Außerplanmäßige Abschreibungen 601 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 24.598 24.598
Abgänge - 4.163 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 - 20.094
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 560.493 24.335
Bilanzwert 31.12.2023 514.377 7.097
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 1.074.870 31.432
Zugänge 66.549 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 118 117
Abgänge - 5.293 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 - 31.354
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 1.136.008 195
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2024 560.493 24.335
Planmäßige Abschreibung 47.240 0
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0
Umbuchungen /​ Umbuchungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 239 239
Abgänge - 4.783 0
Abgang von zuvor vollkonsolidierten Unternehmen 0 - 24.455
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2024 602.711 119
Bilanzwert 31.12.2024 533.297 76

Die Bruttozugänge im Sachanlagevermögen vor Abzug der Sonderposten beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf insgesamt 74,4 Mio. Euro (Vorjahr: 36,6 Mio. Euro). Hiervon entfielen 35,0 Mio. Euro auf die Zugänge aus Nutzungsrechten (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro). Die Nutzungsrechte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt:

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in Tsd. € Klinikimmobilien Übrige Immobilien Fahrzeuge Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt
Anfangsbestand 358.801 8.177 1.169 651 368.798
Zugang 2023 0 0 774 216 990
Abgang/​Korrektur AfA 2023 0 0 - 71 0 - 71
Abschreibungen 2023 - 24.078 - 2.164 - 798 - 338 - 27.378
Umgliederung IFRS 5 0 - 726 - 4 - 25 - 755
Restbuchwerte 31.12.2023 334.723 5.287 1.070 504 341.584
Anfangsbestand 334.723 5.287 1.070 504 341.584
Zugang 2024 17.957 14.681 1.795 546 34.979
Abgang/​Korrektur AfA 2024 0 - 21 - 149 0 - 170
Abschreibungen 2024 - 24.659 - 2.983 - 892 - 312 - 28.846
Restbuchwerte 31.12.2024 328.021 16.964 1.824 738 347.547

Rund 16,0 Mio. Euro flossen in den Um- und Erweiterungsbau der Kliniken. Davon entfielen auf den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort des MEDICLIN Müritz-Klinikums in Röbel 5,3 Mio. Euro und 4,6 Mio. Euro auf den Neubau des psychosomatischen Krankenhauses am Standort der MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich. Die Investitionen in die IT-Infrastruktur beliefen sich auf knapp 9,3 Mio. Euro und in medizinische Geräte einschließlich Zubehör wurden knapp 3,4 Mio. Euro investiert. Fördermittel und Zuschüsse zur Finanzierung von Investitionen werden gemäß IAS 20 direkt von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten der geförderten Vermögenswerte abgesetzt und mindern so die Bemessungsgrundlage für die laufenden Abschreibungen. Es handelt sich im Wesentlichen um zweckentsprechend verwendete Fördermittel nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz mit einem fortgeführten abgesetzten Betrag von 58,0 Mio. Euro (Vorjahr: 53,6 Mio. Euro). Die Zugänge geförderter Vermögenswerte belaufen sich auf 9,3 Mio. Euro (Vorjahr: 8,1 Mio. Euro). Die Abschreibungen sind in Höhe von 5,0 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro) durch die Absetzung der Fördermittel von den Anschaffungs- und Herstellungskosten gemindert. Umstände, die für eine Rückzahlung von Fördermitteln Anlass geben, liegen nicht vor.

(3) FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die finanziellen Vermögenswerte betreffen in erster Linie mit 565 Tsd. Euro (Vorjahr: 714 Tsd. Euro) Rückdeckungsversicherungen für Pensionsverpflichtungen. Die Gewinne beziehungsweise Verluste der nicht verpfändeten Rückdeckungsversicherungen werden im Personalaufwand gebucht. Sie sind für MEDICLIN nur von untergeordneter Bedeutung.

Die Beteiligungen betreffen die Beteiligungen an der 4QD - Qualitätskliniken.de GmbH (46 Tsd. Euro) und der Müritz-Klinikum Service GmbH i. L. (13 Tsd. Euro).

(4+11) FORDERUNGEN NACH DEM KRANKENHAUSFINANZIERUNGSRECHT (KHG)

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in Tsd. € langfristig kurzfristig 31.12.2024 Gesamt langfristig kurzfristig 31.12.2023 Gesamt
Einzelfördermittel 38.545 14.276 52.821 31.686 10.321 42.007
Pauschalfördermittel 0 577 577 0 2.391 2.391
Forderungen nach KHG 38.545 14.853 53.398 31.686 12.712 44.398

Die Forderungen nach dem KHG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 in Höhe von insgesamt 53,4 Mio. Euro (Vorjahr: 44,4 Mio. Euro) stehen überwiegend im Zusammenhang mit der Förderung von Neubaumaßnahmen an drei Klinikstandorten. Hiervon betreffen 18,3 Mio. Euro (Vorjahr: 19,3 Mio. Euro) den Klinikneubau für Neurologie, neurologische Intensivmedizin und Neurophysiologie am Standort der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen, der durch das Land Niedersachsen im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mit 20,0 Mio. Euro zuzüglich der für den Schuldendienst aufzuwendenden Zinsen gefördert wird. Weitere 2,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,1 Mio. Euro) betreffen die Förderung des Neubaus der Kinder- und Jugendpsychiatrie am MEDICLIN Müritz-Klinikum in Röbel durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. 14,3 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro) betreffen die Förderung eines Neubaus am Standort der MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich. 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) betreffen Leistungen nach § 26 f KHG. Miterfasst unter den Einzelfördermitteln sind Mittel nach § 14a KHZG (8,9 Mio. Euro; Vorjahr 9,3 Mio. Euro).

(5) AKTIVE LATENTE STEUERN

Aktive latente Steueransprüche resultieren aus den temporären Differenzen zwischen den Bilanzwerten nach IFRS und den Steuerwerten, mit denen Vermögenswerte und Schulden steuerwirksam werden. Gemäß IAS 12.53 sind latente Steuern nicht abzuzinsen. Als relevanter Steuersatz wurden grundsätzlich 15,825 % (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag) zugrunde gelegt.

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in Tsd. € Differenzbetrag darauf entfallende Steuern
Aktive latente Steuern 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 397.167 386.443 62.852 61.155
Pensionsverpflichtungen 33.108 36.614 5.239 5.794
Steuerliche Verlustvorträge 4.896 4.971 775 787
Jubiläumsrückstellungen/​Rückstellungen für Altersteilzeit 693 671 110 106
Sonstiges 6.703 8.180 1.061 1.294
70.037 69.136
Passive latente Steuern
Nutzungsrechte IFRS 16 347.548 341.584 54.999 54.056
Immaterielle Vermögenswerte 17.644 17.883 2.792 2.830
Sachanlagen 6.211 7.627 983 1.207
Sonstiges 790 87 125 14
58.899 58.107
Bilanzausweis aktive latente Steuern 1 11.138 11.029

1 Saldierung aktive und passive latente Steuern

Der Posten Sonstiges beinhaltet im Wesentlichen einen Betrag von 534 Tsd. Euro (Vorjahr: 534 Tsd. Euro) aktive latente Steuern auf die Differenz zwischen der Ermittlung der Wertberichtigungen nach IFRS und der steuerlichen Ermittlung von Wertberichtigungen. Die latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge wurden gebildet, soweit MEDICLIN davon ausgeht, dass in den nächsten fünf Jahren aufgrund durchgeführter und noch durchzuführender Umstrukturierungsmaßnahmen ausreichend positives zu versteuernden Einkommen für die Realisierung der aktiven latenten Steuern zur Verfügung stehen wird. Latente Steuern in Höhe von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro) werden innerhalb eines Jahres und 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro) in den darauffolgenden vier Jahren realisiert. Auf jeweils zeitlich unbegrenzte vortragsfähige körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 26,2 Mio. Euro (Vorjahr: 21,2 Mio. Euro) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,2 Mio. Euro) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Von den aktiven latenten Steuern auf Pensionsverpflichtungen in Höhe von 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro) entfallen 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro) auf das OCI. Es wurden keine Outside-Base-Differenzen angesetzt, da MEDICLIN in der Lage ist, die Umkehr der temporären Differenzen zu bestimmen und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zukunft nicht umkehren werden.

Kurzfristige Vermögenswerte

(6) VORRÄTE

Die Vorräte sind für MEDICLIN als Dienstleistungskonzern nur von untergeordneter Bedeutung und setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Medizinischer Bedarf 5.592 5.456
Wirtschaftsbedarf 1.839 1.609
Verwaltungsbedarf 233 231
7.664 7.296

(7) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Forderungsbestand 103.554 85.356
Wertberichtigungen - 3.985 - 3.775
Ausweis 99.569 81.581
Forderungen aus Überliegern (contract assets) 24.687 22.375
sonstige nicht abgerechnete Forderungen 32.161 22.187
abgerechnete Forderungen 42.721 37.019

Noch nicht abgerechnete Forderungen (31.12.2024: 56,8 Mio. Euro; Vorjahr: 44,6 Mio. Euro) betreffen Leistungen an Patient:innen, deren Behandlung stichtagsbedingt noch nicht zur Abrechnung gelangt ist. Von den noch nicht abgerechneten Forderungen entfallen 24,7 Mio. Euro (Vorjahr: 22,4 Mio. Euro) auf Patientenbehandlungen, die bis zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen sind (Überlieger). Der Differenzbetrag in Höhe von 32,1 Mio. Euro (Vorjahr: 22,2 Mio. Euro) betrifft Patientenbehandlungen, die zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossen, aber noch nicht zur Abrechnung gelangt sind.

Abgerechnete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne MD 1 und wertberichtigte Forderungen) sowie ermitteltes Ausfallrisiko (Wertberichtigungsmatrix)

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in Tsd. € 31.12.2024 nicht fällig weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen zwischen 91 und 180 Tagen
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 39.425 26.573 9.007 1.235 434 1.175
Ausfallrate in % 0,05 0,05 2 0,05 0,05 0,05
Erwartete Kreditverluste - 17 - 12 - 4 - 1 0 0
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.419 3.112 667 235 91 179
Ausfallrate in % 0,16 0,67 2,04 6,23 25,00
Erwartete Kreditverluste - 134 - 5 - 5 - 5 - 6 - 45
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne MD und wertberichtigte Forderungen) 43.844 29.685 9.674 1.470 525 1.354
Erwartete Kreditverluste gesamt - 151 - 17 - 9 - 6 - 6 - 45
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in Tsd. € zwischen 181 und 360 Tagen mehr als 360 Tage
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 1.001 0
Ausfallrate in % 0,05 0
Erwartete Kreditverluste 0 0
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 135 0
Ausfallrate in % 50,00 0
Erwartete Kreditverluste - 68 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne MD und wertberichtigte Forderungen) 1.136 0
Erwartete Kreditverluste gesamt - 68 0
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in Tsd. € 31.12.2023 nicht fällig weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen zwischen 91 und 180 Tagen
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 29.266 21.254 5.127 583 530 826
Ausfallrate in % 0,04 0,04 0,04 0,04 0,04
Erwartete Kreditverluste - 11 - 9 - 2 0 0 0
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.126 2.489 944 167 99 204
Ausfallrate in % 0,16 0,49 2,20 2,00 25,00
Erwartete Kreditverluste - 178 - 4 - 5 - 4 - 2 - 51
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne MD und wertberichtigte Forderungen) 33.392 23.743 6.071 750 629 1.030
Erwartete Kreditverluste gesamt - 189 - 13 - 7 - 4 - 2 - 51
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in Tsd. € zwischen 181 und 360 Tagen mehr als 360 Tage
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 946 0
Ausfallrate in % 0,04 0
Erwartete Kreditverluste 0 0
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 223 0
Ausfallrate in % 50,00 0
Erwartete Kreditverluste - 112 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne MD und wertberichtigte Forderungen) 1.169 0
Erwartete Kreditverluste gesamt - 112 0

1 MD = Medizinischer Dienst

2 prozentuale Wertberichtigung

Erwartete Kreditverluste werden auf Basis der Altersstruktur unter Zugrundelegung von unterschiedlichen Abwertungssätzen gebildet. Einzelwertberichtigungen werden bei konkret absehbaren Ausfallrisiken vorgenommen.

Abgerechnete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne MD 1 , die zu 100 % wertberichtigt sind

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in Tsd. € 31.12.2024 nicht fällig weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen zwischen 91 und 180 Tagen
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 1.936 0 0 0 5 1
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.899 0 0 0 20 64
Wertberichtigung - 3.835 0 0 0 - 25 - 65
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in Tsd. € zwischen 181 und 360 Tagen mehr als 360 Tage
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 9 1.921
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 70 1.745
Wertberichtigung - 79 - 3.666
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in Tsd. € 31.12.2023 nicht fällig weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen zwischen 91 und 180 Tagen
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 1.935 0 0 0 0 0
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.651 0 0 5 26 42
Wertberichtigung - 3.586 0 0 - 5 - 26 - 42
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in Tsd. € zwischen 181 und 360 Tagen mehr als 360 Tage
Forderungen gegenüber gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsträgern 0 1.935
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 121 1.457
Wertberichtigung - 121 - 3.392

1 MD = Medizinischer Dienst

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:

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in Tsd. € 2024 2023
Stand Wertberichtigung am 01.01. 3.775 3.572
Zuführung Wertberichtigungen 1.691 311
Verbrauch - 353 - 108
Auflösung -1.128 -
Stand Wertberichtigung am 31.12. 3.985 3.775

Der Saldo aus den Aufwendungen für Wertberichtigungen beziehungsweise die vollständige Ausbuchung von Forderungen sowie den Erträgen aus Wertberichtigungen beziehungsweise dem Eingang ausgebuchter Forderungen ergab im Geschäftsjahr 2024 einen Aufwand in Höhe von 1,6 Mio. Euro (Vorjahr: Aufwand 1,7 Mio. Euro). Dabei werden die erwarteten Verluste (ECL) zunächst ausgebucht und die volle Wertminderung eingebucht.

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in Tsd. € 2024 2023
Aufwendungen für Wertberichtigungen /​ vollständige Ausbuchung von Forderungen - 2.869 - 1.809
Erträge aus Wertberichtigungen/​dem Eingang ausgebuchter Forderungen 1.343 213
- 1.526 - 1.596

(8) FORDERUNGEN NACH KRANKENHAUSENTGELTGESETZ/​ BUNDESPFLEGESATZVERORDNUNG

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Forderungsbestand 57.228 44.217

Die Forderungen betreffen Ausgleichsansprüche nach dem KHEntG beziehungsweise nach der BPflV sowie Ausgleichsansprüche gegenüber dem Ausbildungsfonds. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den Forderungen nach dem KHEntG (+10,6 Mio. Euro) sowie Forderungen aus dem Pflegebudget (+1,4 Mio. Euro). Die Forderungen insgesamt sind nicht überfällig und es liegen keine Erkenntnisse vor, die darauf hindeuten, dass die Zahlungspflichtigen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden.

(9) ÜBRIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Forderungsbestand 7.906 14.879

Ausgewiesen werden finanzielle Vermögenswerte, die mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt sind. Wertberichtigungen gemäß IFRS 9 für erwartete Kreditverluste sind unwesentlich. Die Restlaufzeiten der Forderungen liegen unter einem Jahr. Der Ansatz entspricht in etwa dem Zeitwert. Die Forderungen sind nicht überfällig und es liegen keine Erkenntnisse vor, die darauf hindeuten, dass die Zahlungspflichtigen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden. Die Forderungen beinhalten zum Vorjahresstichtag einen Ausgleichsanspruch in Höhe von 6,8 Mio. Euro gegenüber der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA nach § 311 Abs. 2 Satz 2 AktG für den Verzicht der Gesellschaften des MEDICLIN-Konzerns auf Energiekostenhilfen.

(10) GELEISTETE VORAUSZAHLUNGEN

Diese Position beinhaltet geleistete Vorauszahlungen einschließlich abgegrenzter Versicherungen.

(12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten im Berichtsjahr Barmittel und Guthaben bei Kreditinstituten. Die Bilanzierung zum 31. Dezember 2024 erfolgte zu fortgeführten Anschaffungskosten. Außerdem wurde eine Risikovorsorge für erwartete Kreditverluste gemäß IFRS 9 gebildet. Ein Transfer in Stufe 2 ist nicht erfolgt, da ausschließlich auf Banken mit Investment Grade Rating zurückgegriffen wird.

(13+33) ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN IN VERBINDUNG MIT ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENEN VERMÖGENSWERTEN

Es wird beabsichtigt, das MEDICLIN MVZ Dessau im Wege eines Asset Deals im Jahr 2025 zu veräußern. Im Rahmen der Anpassung an IFRS 5 wurden die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden (Veräußerungsgruppe), die auf die zur Veräußerung vorgesehene Zweigniederlassung der MediClin Medizinisches Versorgungszentrum GmbH entfallen, in der Bilanz entsprechend umgegliedert. Zum Vorjahresstichtag waren in diesen Bilanzpositionen noch die Werte des im Jahr 2024 veräußerten MEDICLIN Herzzentrums Coswig enthalten. Beide Einrichtungen sind beziehungsweise waren dem Segment Akut zugeordnet.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 224
Sachanlagen inkl. Nutzungsrechte 76 7.097
Latente Steuern 0 5
76 7.326
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 0 1.376
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 2.243
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 10.340
Sonstige Vermögenswerte 0 59
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 3
0 14.021
Summe zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 76 21.347

Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 0 767
Sonstige Rückstellungen 0 53
Sonstige Verbindlichkeiten 0 80
0 900
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 834
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 0 21
Sonstige Rückstellungen 0 1.390
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 1.647
Sonstige Verbindlichkeiten 0 1.424
0 5.316
Summe Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0 6.216

Information über Finanzinstrumente

IFRS 9 Finanzinstrumente soll die Rechnungslegung für Finanzinstrumente verbessern, indem dem Ziel Rechnung getragen wird, sich einem stärker zukunftsorientierten Modell für die Anerkennung erwarteter Verluste aus finanziellen Vermögenswerten zuzuwenden. Die Adressaten von Abschlüssen sollen in die Lage versetzt werden, Höhe, zeitlichen Ablauf und Unsicherheiten der zukünftigen Zahlungsströme einer Berichtseinheit zu beurteilen.

Kurzfristige und langfristige Vermögenswerte werden bis auf die Beteiligungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unter die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte fallen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in Bezug auf die Wertminderung ein vereinfachter Ansatz anzuwenden. Detaillierte Erläuterungen hierzu unter den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.

Eine Wertanpassung bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten aufgrund von Wertminderungen erfolgte unter Zugrundelegung der entsprechenden Ratings der Banken und des damit verbundenen Ausfallrisikos. Der ermittelte Betrag beläuft sich auf 83 Tsd. Euro (Vorjahr: 98 Tsd. Euro) und ist somit als gering anzusehen. Die Bankguthaben sind jederzeit fällig.

Die Wertminderung auf die übrigen finanziellen Vermögenswerte ist unwesentlich. Alle finanziellen Vermögenswerte, die dem allgemeinen Wertminderungsmodell nach IFRS 9 unterliegen, befinden sich in Stufe 1. Eine signifikante Verschlechterung des Ausfallrisikos ist nicht gegeben.

Sämtliche lang- und kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen dem Bruttobuchwert der Verbindlichkeit unter Berücksichtigung bereits getätigter Tilgungen und unter Berücksichtigung von Transaktionskosten.

Der Fair Value der langfristigen Finanzschulden in Höhe von 65,1 Mio. Euro beläuft sich auf 61,0 Mio. Euro. Die Abzinsung des zukünftigen Cashflows erfolgt mit dem risikoadjustierten Zinssatz. Der Fair Value der kurzfristigen Finanzschulden entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten.

Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen werden zum Barwert der Mindestleasingraten zum Zeitpunkt der Aktivierung des Leasinggegenstands bewertet und je nach Fristigkeit unter den lang- beziehungsweise kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Nettogewinne/​-verluste aus Finanzinstrumenten

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in Tsd. € aus Zinsen aus der Folgebewertung aus Abgang Nettoergebnis
zum beizulegen den Zeitwert Wertberichtigungen 2024 2023
Fortgeführte Anschaffungskosten (Aktiva) 2.512 - -1.510 - 1.002 - 77
Fortgeführte Anschaffungskosten (Passiva) - 3.642 - - - - 3.642 - 3.316
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert - - - - 0 -
- 1.130 0 - 1.510 0 - 2.640 - 3.393

Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien gem. IFRS 9

AKTIVA

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in Tsd. € Bewertungskategorie nach IFRS 9 Bewertungsstufen 31.12.2024
Buchwert Zeitwert
Langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 3 59 59
Sonstige Finanzanlagen Fortgeführte AK - 2 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte AK - 99.569 -
Forderungen nach KHEntgG/​BPflV Fortgeführte AK - 57.228 -
Übrige finanzielle Vermögenswerte Fortgeführte AK - 7.906 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Fortgeführte AK - 107.563 -

PASSIVA

Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte AK 2 65.097 60.951
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen k. A. - 370.575 -
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte AK - 12.780 -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte AK - 1.863 -
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen k. A. - 26.593 -
Verbindlichkeiten nach KHEntgG/​BPflV Fortgeführte AK - 7.955 -
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte AK - 12.013 -
AGGREGIERT NACH BEWERTUNGS KATEGORIEN GEMÄSS IFRS 9
Finanzielle Vermögenswerte Summe Fortgeführte AK 272.268 -
Finanzielle Vermögenswerte Summe Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 59 59
Finanzielle Verbindlichkeiten Summe Fortgeführte AK 99.708 60.951

AKTIVA

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in Tsd. € Bewertungskategorie nach IFRS 9 Bewertungsstufen 31.12.2023
Buchwert Zeitwert
Langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 3 65 65
Sonstige Finanzanlagen Fortgeführte AK - 2 -
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte AK - 81.581 -
Forderungen nach KHEntgG/​BPflV Fortgeführte AK - 44.217 -
Übrige finanzielle Vermögenswerte Fortgeführte AK - 14.879 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Fortgeführte AK - 115.286 -

PASSIVA

Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte AK 2 91.419 87.125
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen k. A. - 362.443 -
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte AK - 12.626 -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte AK - 1.962 -
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen k. A. - 24.000 -
Verbindlichkeiten nach KHEntgG/​BPflV Fortgeführte AK - 9.224 -
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte AK - 7.799 -
AGGREGIERT NACH BEWERTUNGS KATEGORIEN GEMÄSS IFRS 9
Finanzielle Vermögenswerte Summe Fortgeführte AK 255.965 -
Finanzielle Vermögenswerte Summe Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 65 65
Finanzielle Verbindlichkeiten Summe Fortgeführte AK 123.030 87.125

Eigenkapital

KAPITALMANAGEMENT

Es ist das vorrangige Ziel des Kapitalmanagements der MEDICLIN, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz des Konzerns erhalten bleiben und eine dem Geschäftsrisiko angemessene Kapitalstruktur beibehalten wird. Außer den Mindestkapitalanforderungen nach dem Aktiengesetz unterliegt die MEDICLIN AG keinen weiteren externen oder satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Die finanzielle Sicherheit wird im Wesentlichen mit den Kennzahlen Eigenkapital- und Fremdkapitalquote gemessen. Bestandteile dieser Kenngrößen sind die Bilanzsumme des Konzernabschlusses, das in der Konzernbilanz ausgewiesene Eigenkapital sowie Fremdkapital gegenüber Kreditinstituten in Form eines Konsortialkredits, mit dem Investitionen an verschiedenen Klinikstandorten finanziert werden (siehe Ziffer (19 + 25) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten). Die Steuerung der Kapitalstruktur erfolgt mittels Ausschüttungspolitik, Emissionen neuer Anteile, Liquiditätsoptimierung sowie durch die Möglichkeit, im Rahmen der Ermächtigung durch die Hauptversammlung, eigene Aktien zu erwerben.

In der Hauptversammlung vom 6. Juni 2024 wurde auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats die Schaffung eines Genehmigten Kapitals 2024 in Höhe von insgesamt bis zu 23.750.000,00 Euro - dies entspricht 50 % des derzeitigen Grundkapitals - beschlossen. Es soll für Bar- und/​oder Sachkapitalerhöhungen zur Verfügung stehen und kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Die Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2024 ist befristet bis zum 5. Juni 2029.

Bei der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2024 haben die Aktionäre grundsätzlich ein Bezugsrecht. Der Vorstand ist in den folgenden Fällen ermächtigt, das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen:

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Zur Ausgabe neuer Aktien, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen.

Die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts soll sodann, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt, für den Fall gelten, dass der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne von §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet.

Des Weiteren soll die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts für die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen gelten, insbesondere zum Zweck der Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften.

Von den ihm erteilten Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts darf der Vorstand nur in einem solchen Umfang Gebrauch machen, dass der anteilige Betrag, der insgesamt unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht überschreitet.

Kennzahlen zum Kapitalmanagement

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Eigenkapital 222.738 196.029
Langfristige Schulden 517.158 538.233
Kurzfristige Schulden inkl. Steuerschulden 166.010 146.239
Bilanzsumme 905.906 880.502
Nettofinanzverschuldung - 40.603 - 21.905
Eigenkapitalquote in % 24,6 22,3
Fremdkapitalquote in % 75,4 77,7

Die im Eigenkapital erfolgsneutral erfassten Anpassungseffekte aus der Berechnung der Pensionsverpflichtungen nach IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer:innen in Höhe von 2,1 Mio. Euro und das Konzernergebnis in Höhe von 24,9 Mio. Euro führten zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 26,7 Mio. Euro. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern beträgt 11,2 % nach - 5,5 % im Vorjahr.

Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahresstichtag um 25,4 Mio. Euro oder 2,9 %. Dabei spielen mehrere Effekte eine wesentliche Rolle.

Deutliche Anstiege sind insbesondere bei den Sachanlagen um 18,9 Mio. Euro im Rahmen von Investitionen und bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 18,0 Mio. Euro zu verzeichnen. Die Forderungen nach dem KHG stiegen um insgesamt 9,0 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der Bewilligung von weiteren 10,0 Mio. Euro für einen Klinikneubau. Dem gegenüber steht der Rückgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte um 21,3 Mio. Euro durch die Veräußerung des Herzzentrums Coswig.

Auf der Passivseite der Bilanz konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 26,4 Mio. Euro zurückgeführt werden. Die Verbindlichkeiten nach dem KHG stiegen um insgesamt 17,2 Mio. Euro, wobei auch hier die neu bewilligten Fördermittel für einen Klinikneubau in Höhe von 10,0 Mio. Euro einen entscheidenden Anteil haben. Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen erhöhten sich um insgesamt 10,7 Mio. Euro, insbesondere im Zusammenhang mit den Mietverträgen für die neuen Reha-Kliniken in Bremen und in Wertheim.

Nähere Erläuterungen sind in den Ausführungen zu den betreffenden Bilanzpositionen zu finden.

(14) GEZEICHNETES KAPITAL

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Gezeichnetes Kapital 47.500 47.500

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Muttergesellschaft MEDICLIN AG ist aufgeteilt in 47.500.000 (Vorjahr: 47.500.000) nennbetraglose Stückaktien (Stimm- und Dividendenrecht) und vollständig einbezahlt.

(15) KAPITALRÜCKLAGE

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und § 150 AktG 127.708 127.708
Rücklage gemäß IFRS 2 48 48
Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf eigener Anteile 1.636 1.636
129.392 129.392

Die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und § 150 AktG enthält die Beträge, die über den Nennwert der ausgegebenen Aktien erzielt wurden.

(16) GEWINNRÜCKLAGEN

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG 2.045 2.045
Ergebnis aus erstmaliger IFRS-Konsolidierung - 1.742 - 1.742
Negative Anteile nicht beherrschender Gesellschafter Kraichgau-Klinik AG - 270 - 270
Rücklage nach IAS 19 - 14.056 - 15.805
Einstellung in Gewinnrücklagen 51.165 51.165
37.142 35.393

Die gesetzliche Rücklage wurde der MEDICLIN AG im Jahr 1999 zugeführt und entsprach 10 % des gezeichneten Kapitals.

Die im erfolgsneutralen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Verluste/​Gewinne aus der Ermittlung der Pensionsrückstellungen nach IAS 19 werden in den Gewinnrücklagen erfasst.

(17) KONZERNBILANZERGEBNIS

Das Konzernbilanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

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in Tsd. € 2024 2023
Verlustvortrag - 16.367 - 5.591
Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnendes Konzernergebnis 24.839 - 10.776
8.472 - 16.367

(18) ANTEILE NICHT BEHERRSCHENDER GESELLSCHAFTER

Der ausgewiesene Betrag betrifft die anteilige Ergebniszuweisung zum 31. Dezember 2024 für die Anteile der Aktionäre der Kraichgau-Klinik Aktiengesellschaft, Bad Rappenau (31.12.2024: 5,199 % /​ 31.12.2023: 5,199 %). In der Konzerngesamtergebnisrechnung ist anteilsmäßig das Ergebnis unter der Position Konzerngesamtergebnis - davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnendes Konzerngesamtergebnis ausgewiesen.

Schulden

(19+25) VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden an dieser Stelle gemeinsam erläutert. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betreffen die in den nächsten zwölf Monaten voraussichtlich fällig werdenden Tilgungsleistungen sowie Zinsabgrenzungen.

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in Tsd. € langfristig kurzfristig 31.12.2024 Gesamt langfristig kurzfristig 31.12.2023 Gesamt
Konsortialkredit 50.003 546 50.549 74.969 668 75.637
Übrige Bankkredite 411 595 1.006 1.045 587 1.632
Gefördertes Investitionsdarlehen 14.683 723 15.406 15.405 707 16.112
65.097 1.864 66.961 91.419 1.962 93.381

KONSORTIALKREDIT

Im Jahr 2019 wurde ein Konsortialkredit in Höhe von insgesamt 90,0 Mio. Euro mit einem Bankenkonsortium vereinbart. Der Vertrag sieht zwei Fazilitäten (A, B) vor. Fazilität A wurde als endfälliges Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. Euro, Fazilität B als revolvierender Kredit in Höhe von bis zu 40,0 Mio. Euro gewährt.

Seit dem 29. November 2019 wird Fazilität A in Höhe von 50,0 Mio. Euro und Fazilität B mit einem Teilbetrag von 25,0 Mio. Euro in Anspruch genommen. Darüber hinaus beinhaltet der Vertrag eine Erhöhungsoption von insgesamt bis zu 20,0 Mio. Euro. Diese kann mit maximal zwei Erhöhungsanfragen, wovon maximal 10,0 Mio. Euro auf Fazilität B entfallen dürfen, beantragt werden. Die Erhöhungsanfrage muss sich mindestens auf 10,0 Mio. Euro oder ein höheres ganzzahliges Vielfaches von 1,0 Mio. Euro belaufen. Sie wurde bisher nicht in Anspruch genommen.

Die Laufzeit des Konsortialkredits beträgt ursprünglich fünf Jahre und beinhaltet zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr. Im Oktober 2020 und Oktober 2021 wurden die beiden Verlängerungsoptionen ausgeübt und der Vertrag nunmehr bis Ende November 2026 verlängert. Fazilität A ist als endfälliges Darlehen am Ende der vereinbarten Laufzeit zurückzuzahlen. Die Rückzahlung von Fazilität B erfolgt am Ende einer jeweiligen sechsmonatigen Zinsperiode. Bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit können die in Anspruch genommenen Beträge am Ende der Zinsperiode auch weitergeführt werden (Rollover). Am Ende der Zinsperiode zurückgeführte Beträge können jeweils erneut in Anspruch genommen werden. Ab dem 28. Dezember 2024 wurde der revolvierende Betriebsmittelkredit nicht mehr in Anspruch genommen.

Der Zinssatz setzt sich zusammen aus einer Marge und dem Referenzzinssatz. Als Referenzzinssatz dient der EURIBOR der jeweiligen Zinsperiode. Ist dieser kleiner oder gleich null, wird der Satz mit null festgesetzt. Die Margen für beide Fazilitäten sind jeweils abhängig vom adjustierten Nettoverschuldungsgrad (Nettoverschuldungsgrad auf Basis durchschnittlicher Verschuldung, bereinigt um Effekte aus Leasingfinanzierungen) der letzten vier Quartalsabschlüsse des MEDICLIN-Konzerns. Als Bereitstellungsprovision für nicht in Anspruch genommene Kreditzusagen werden 35,0 % der jeweils anwendbaren Marge berechnet. Weiterhin wird für Fazilität B eine von der Höhe der Inanspruchnahme abhängige Inanspruchnahmegebühr erhoben. Im Geschäftsjahr 2024 wurden, einschließlich Inanspruchnahmegebühr für Fazilität B, für den Konsortialkredit insgesamt 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) an Zinsen berechnet, was einem durchschnittlichen Jahreszinssatz von 4,9 % p. a. (Vorjahr: 4,5 % p. a.) entspricht. Der Effektivzinssatz beträgt für Fazilität A, unveränderte Inanspruchnahme vorausgesetzt, bei der Laufzeit von sieben Jahren 2,9 % p. a. (Vorjahr: 3,2 % p. a.). Für Fazilität B beträgt der Effektivzinssatz bei einer Laufzeit von 5 Jahren bis zum 28. Dezember 2024 2,58 % (Vorjahr: 2,60 %). Zum 28. Dezember 2024 wurde der revolvierende Kredit in Höhe von 25,0 Mio. Euro nicht mehr verlängert.

Die zukünftigen Zinszahlungen sowie die Tilgungen zeigt nachfolgende Übersicht:

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in Tsd. € 2024 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 6.293 2.161 4.132 0
Tilgung 50.000 0 50.000 0
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in Tsd. € 2023 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 11.350 3.903 7.447 0
Tilgung 75.000 0 75.000 0

Bei der Vorausschau der künftigen Zinszahlungen werden die letzten berechneten Zinssätze zugrunde gelegt. Der Rückgang der Zinsen ist auf die Senkung der Hauptrefinanzierungszinssätze der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen, die sich direkt auf die Entwicklung des EURIBOR niederschlagen. Zum Jahreswechsel 2023/​2024 stieg der Leitzinssatz auf 4,5 %, der höchste Stand seit September 2001. Infolgedessen stieg der errechnete Durchschnittswert des 6-Monats-EURIBOR von - 0,523 % im Jahr 2021 auf + 0,681 % im Jahr 2022 und auf + 3,694 % im Jahr 2023. Mit Wirkung vom 12. Juni 2024 wurde erstmals wieder eine Senkung des EZB-Leitzinssatzes um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 % beschlossen. Weitere Senkungen folgten im September 2024 um 0,6 Prozentpunkte sowie im Oktober und Dezember 2024 um jeweils weitere 0,25 Prozentpunkte. Damit lag der Hauptrefinanzierungssatz der EZB zum Jahreswechsel 2024/​2025 bei 3,15 % und damit um 1,35 Prozentpunkte unter dem Höchstwert zum Jahreswechsel 2023/​2024. Dementsprechend sank der errechnete Mittelwert des 6-Monats-EURIBOR von + 3,694 % im Jahr 2023 um 0,212 Prozentpunkte auf + 3,482 % im Jahr 2024. Im Januar 2025 erfolgte eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 2,9 %.

Bei der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse, welche die Auswirkung verschiedener Zinsszenarien auf das Finanzergebnis zeigt, wird deshalb von einer Änderungsbreite von maximal +/​- 100 Basispunkten ausgegangen.

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in Tsd. € Basispunkte Finanzergebnis
Veränderung 6-Monats-EURIBOR + 100 - 763
Veränderung 6-Monats-EURIBOR + 75 - 572
Veränderung 6-Monats-EURIBOR + 50 - 382
Veränderung 6-Monats-EURIBOR + 25 - 191
Veränderung 6-Monats-EURIBOR + 10 - 76
Veränderung 6-Monats-EURIBOR - 10 + 76
Veränderung 6-Monats-EURIBOR - 25 + 191
Veränderung 6-Monats-EURIBOR - 50 + 382
Veränderung 6-Monats-EURIBOR - 75 + 572
Veränderung 6-Monats-EURIBOR - 100 + 763

ÜBRIGE BANKKREDITE

Von den übrigen Bankkrediten ist ein Darlehen über 1,0 Mio. Euro (Vorjahr: ein Darlehen über 1,6 Mio. Euro) durch Grundpfandrechte (Buchwerte: 8,6 Mio. Euro; Vorjahr: 8,6 Mio. Euro) gesichert. Der durchschnittliche Zinssatz beträgt 1,2 % p. a. (Vorjahr: 1,2 % p. a.).

Die zukünftigen Zins- und Tilgungsleistungen der übrigen Bankkredite stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 10 9 1 0
Tilgung 1.006 595 411 0
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in Tsd. € 2023 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 26 16 10 0
Tilgung 1.632 587 1.045 0

GEFÖRDERTES INVESTITIONSDARLEHEN

Im Jahr 2018 wurde ein Annuitätendarlehen in Höhe von 20,0 Mio. Euro für den Neubau einer Klinik für Neurologie, neurologische lntensivmedizin und Neurophysiologie aufgenommen. Das Bauvorhaben wird nach dem KHG als Festbetragsförderung in der Form einer Schuldendienstbeihilfe von 20,0 Mio. Euro zuzüglich der für den Schuldendienst aufzuwendenden Zinsen gefördert. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis 2042, die Zinsen und Tilgungen (Kapitaldienst) von 1,0 Mio. Euro p. a. sind vierteljährlich zu entrichten. Die Fördermittel aus dem Bewilligungsbescheid über die Festbetragsförderung in Höhe von 20,0 Mio. Euro zuzüglich der für den Schuldendienst aufzuwendenden Zinsen dienen dabei als Darlehenssicherheit. Auf der Aktivseite ist eine korrespondierende Forderung auf die Förderung aktiviert (siehe auch Ziffer (4) Langfristige Forderungen nach dem KHG beziehungsweise Ziffer (11) Kurzfristige Forderungen nach dem KHG). Die aus diesem Darlehen resultierenden Zinsaufwendungen werden in der GuV mit der in entsprechender Höhe vereinnahmten Zinsförderung verrechnet.

Die zukünftigen Zins- und Tilgungsleistungen dieses Investitionsdarlehens stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 3.077 322 1.125 1.630
Tilgung 15.405 723 3.051 11.631
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in Tsd. € 2023 Summe bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Zinsen 3.414 337 1.190 1.887
Tilgung 16.112 707 2.986 12.419

(20+26) VERBINDLICHKEITEN AUS LEASINGVERHÄLTNISSEN

Einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MEDICLIN haben die 20 angemieteten Klinikimmobilien. Auf sie entfallen über 94,0 % der aktivierten Nutzungsrechte, wovon von den 20 Klinikimmobilien 19 auf das Segment Postakut und eine auf das Segment Akut entfallen. Daneben existieren noch längerfristige Mietverträge für weitere Immobilien, Fahrzeuge und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Für 17 Standorte haben die Mietverträge eine Restlaufzeit von noch 13 Jahren, für einen Standort von 23 Jahren und für zwei Standorte von 2 Jahren. Es besteht ein Optionsrecht, die feste Mietzeit einseitig einmal um fünf Jahre zu verlängern. Die Verträge sehen eine jährliche Mietanpassung in Höhe der Veränderung des Verbraucherpreisindex für Deutschland - maximal 2,0 % p. a. - vor. Zusätzlich trägt der Mieter die Kosten für die kaufmännische Verwaltung des Mietgegenstands von monatlich 1,0 % der monatlichen Grundmiete (Verwaltungskostenpauschale). Neben der indexabhängigen Leasingrate werden die Grundsteuer sowie die Verwaltungskostenpauschale bei der Berechnung der Leasingverbindlichkeit ebenfalls berücksichtigt.

Es wurde der Grenzfremdkapitalzinssatz gemäß IFRS 16.26 herangezogen. Dieser beträgt zum Zeitpunkt der Neubewertung im Jahr 2022 bei den Immobilien 4,073 % (Restlaufzeit 4 Jahre), 4,889 % (Restlaufzeit 15 Jahre) und 4,982 % (Restlaufzeit 25 Jahre).

Es wird das Wahlrecht in Anspruch genommen, die Leasingzahlungen, die auf kurzfristige Leasingverhältnisse entfallen (Laufzeit ≤ 12 Monate), weiterhin direkt im Aufwand abzubilden. Insgesamt beliefen sich diese im Geschäftsjahr 2024 auf 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro). Insgesamt beliefen sich diese im Geschäftsjahr 2024 auf 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro). Gemäß IFRS 16.15 wird die Erleichterung in Anspruch genommen, die Leasingkomponenten des Vertrages zusammen mit den zusammenhängenden Nicht-Leasingkomponenten als eine Leasingkomponente zu bilanzieren.

Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen stellen sich zum 31. Dezember 2024 wie folgt dar:

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in Tsd. € langfristig kurzfristig 31.12.2024 Gesamt langfristig kurzfristig 31.12.2023 Gesamt
Klinikimmobilien 355.105 22.231 377.336 358.258 21.149 379.407
Übrige Immobilien 13.901 3.323 17.224 3.357 2.087 5.444
Fahrzeuge 1.072 784 1.856 546 537 1.083
Übrige Mobilien 496 255 751 282 227 509
370.574 26.593 397.167 362.443 24.000 386.443

Die zum Stichtag bilanzierten Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen werden in den folgenden Zeitbändern fällig:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Fällig in bis zu einem Jahr 26.593 24.000
Fällig in 1 bis 5 Jahren 105.383 86.916
Fällig nach über 5 Jahren 265.192 275.528
397.168 386.444

Die Mindestleasingverpflichtungen werden in den folgenden Zeitbändern fällig:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Fällig in bis zu einem Jahr 44.162 39.086
Fällig in 1 bis 5 Jahren 169.817 148.420
Fällig nach über 5 Jahren 338.951 355.556
552.930 543.062

Bei 20 Klinikimmobilien besteht eine einseitige Mietverlängerungsoption um einmalig fünf Jahre. Bei Ausübung dieser Option würden sich die Mindestleasingverpflichtungen um 184 Mio. Euro erhöhen.

Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse (IFRS 16.53(g)):

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in Tsd. € 2024 2023
Klinikimmobilien 38.426 37.648
Übrige Immobilien 3.168 2.278
Fahrzeuge 947 817
Übrige Mobilien 335 347
42.876 41.090

(21) PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Mitarbeiterunterstützungskasse der vereinigten Klinikbetriebe (MAUK) und drei (Vorjahr: drei) Einzelzusagen 30.227 32.399
Kraichgau-Klinik Gruppe 7.817 9.162
38.044 41.561
MediClin Unterstützungskasse (MUK) 154 170
38.198 41.731

Für die Zeit nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wurden einem Teil der Mitarbeiter:innen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung durch den Konzern laufende Versorgungsleistungen zugesagt; es handelt sich um leistungs- und beitragsorientierte Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten. Bei der Bilanzierung der leistungsorientierten Versorgungszusagen werden als Planvermögen das Fondsvermögen der Mitarbeiterunterstützungskasse der vereinigten Klinikbetriebe (MAUK) sowie eine (Vorjahr: eine) Rückdeckungsversicherungspolice, die an den Versicherungsberechtigten verpfändet ist, berücksichtigt. Seit dem Geschäftsjahr 2019 wird die MediClin Unterstützungskasse (MUK) als leistungsorientierte Versorgungszusage bilanziert. Auch deren Fondsvermögen wird als Planvermögen berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr wurden im Vorfeld der Veräußerung einer Tochtergesellschaft Pensionsverpflichtungen für 20 Pensionär:innen und 22 Anwartschaften ausgeschiedener Mitarbeiter:innen von der MAUK auf einen externen Pensionsfonds übertragen. Hierfür wurde ein Einlösungsbetrag in Höhe von insgesamt 0,3 Mio. Euro geleistet, für die Anteile an dem Sicherungsvermögen dieses Pensionsfonds erworben wurden, die für die Bedeckung der Deckungsrückstellungen der entsprechenden Zusagen herangezogen werden. Der Einlösungsbetrag sichert die prospektive Deckungsrückstellung für Leistungszusagen, die sich bereits in der Rentenbezugsphase befinden, und für Leistungszusagen, die sich in der Anwartschaftsphase befinden. Damit sind die zum Zeitpunkt der Zusage für diesen Pensionsplan geltenden Rechnungsgrundlagen ausfinanziert. Der Pensionsfonds erbringt als Versorgungsleistung bei Erreichen der Altersgrenze eine lebenslange Altersrente oder eine Kapitalzahlung.

LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSZUSAGEN MAUK UND KRAICHGAU-KLINIK GRUPPE

Bei den leistungsorientierten Zusagen handelt es sich um die zwei mittlerweile geschlossenen Pensionspläne, zum einen um die MAUK, zum anderen um die Pensionsregelungen des Versorgungswerks der Kraichgau-Klinik Gruppe, so dass grundsätzlich keine neuen Leistungszusagen mehr erteilt werden. Miterfasst werden die von der MAUK auf den externen Pensionsfonds übertragenen Pensionsverpflichtungen sowie drei (Vorjahr: drei) Einzelzusagen. Die Anzahl der in diese Pläne einbezogenen Leistungsanwärter beziehungsweise Leistungsempfänger entwickelte sich wie folgt:

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31.12.2024 31.12.2023
Aktive Mitarbeiter:innen 730 854
Unverfallbar Ausgeschiedene 740 771
Rentner:innen 1.181 1.117
2.651 2.742

Der Anteil der Pensionsanwärter beläuft sich im Berichtsjahr auf 55,5 % (Vorjahr: 59,3 %) und der der Rentenempfänger auf 44,5 % (Vorjahr: 40,7 %).

Bei der MAUK handelt es sich um eine pauschaldotierte Unterstützungskasse zur zweckgebundenen Ansammlung von steuerfreien Sondervermögen zur Versorgung von Arbeitnehmer:innen. Es handelt sich um eine rechtsfähige Versorgungseinrichtung, die unter Ausschluss des Rechtsanspruchs die im Leistungsplan vorgesehenen Leistungen gewährt. Finanziert werden diese Leistungen durch Zuwendungen der MEDICLIN an die MAUK. Diese Zuwendungen stellen auf Ebene der MEDICLIN unter bestimmten Voraussetzungen und in begrenztem Umfang abzugsfähige Betriebsausgaben dar (§ 4d EStG). Die Unterstützungskasse ist als soziale Einrichtung nach § 5 Abs. 1 Nr. 3 Buchst. e KStG und § 6 Abs. 6 KStG von der Steuerpflicht befreit. Die Steuerbefreiung ist nach § 4d EStG auf das zulässige Kassenvermögen begrenzt. Bei Überschreitung des zulässigen Kassenvermögens um mehr als 25 % wird die Unterstützungskasse mit dem überschießenden Betrag partiell steuerpflichtig. Das steuerlich zulässige Kassenvermögen ergibt sich aus dem Achtfachen der zulässigen Zuwendungen für die berücksichtigungsfähigen Leistungsanwärter und dem Deckungskapital für die laufenden Leistungen nach Anlage 1 EStG. Für einen Anwärter beträgt das zulässige Kassenvermögen somit rund zwei Jahresrenten. Das steuerlich zulässige Kassenvermögen der MAUK zum 31. Dezember 2024 beträgt 12,1 Mio. Euro (31.12.2023: 12,1 Mio. Euro). Eine Mindestdotierungspflicht besteht nicht.

Zum 31. Dezember 2001 wurde die MAUK für Neuzugänge geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die bis dahin bei der MAUK erworbenen Leistungsansprüche der aktiven Mitarbeiter:innen quasi eingefroren. Nach Maßgabe des Leistungsplans werden lebenslängliche oder zeitlich befristete Leistungen in Form von Altersruhegeld, vorzeitigem Altersruhegeld oder Erwerbsunfähigkeitsrente gewährt. Die Höhe des Altersruhegeldes beträgt je anrechnungsfähigem Dienstjahr je nach durchschnittlicher wöchentlicher Arbeitszeit zwischen 5,00 und 10,00 Euro je Monat. Bei vorzeitiger Inanspruchnahme (vor Vollendung des 65. Lebensjahres) wird die erdiente Anwartschaft für jeden Monat der vorzeitigen Inanspruchnahme um 0,5 % gekürzt. Die laufenden Pensionszahlungen werden, bis auf eine der Einzelzusagen, aus dem Vermögen der Mitarbeiterunterstützungskasse geleistet. Hierfür werden der MAUK ausreichende Mittel von der MEDICLIN gewährt. Das Vereinsvermögen der MAUK wird gebildet aus freiwilligen Zuwendungen der MEDICLIN sowie aus den Erträgen der Vermögensanlagen.

Das Vereinsvermögen ist laut § 12 der Satzung der MAUK ertragbringend anzulegen und darf nur für Vereinszwecke und für die anfallenden Verwaltungskosten verwendet werden. Die Gewährung von Darlehen an das Trägerunternehmen zu einem angemessenen Zinssatz ist zulässig, doch wird davon kein Gebrauch gemacht.

Die Pensionsrückstellungen der Kraichgau-Klinik Gruppe resultieren aus dem Erwerb der Aktienmehrheit an der Kraichgau-Klinik AG im Jahr 2008. Als Pensionsleistungen werden nach der Versorgungsordnung der Kraichgau-Klinik AG eine Altersrente beziehungsweise vorgezogene Altersrente und eine aufgeschobene Invalidenrente gewährt. Die monatliche Altersrente beträgt 0,5 % je Jahr der Betriebszugehörigkeit - höchstens jedoch 12,0 % - des in den letzten zwölf Monaten vor Eintritt des Versorgungsfalles durchschnittlich bezogenen Monatsgehalts. Im Falle des Bezugs von vorzeitiger Altersrente wird die so errechnete Rente um 0,5 % pro Monat des vorzeitigen Rentenbeginns vor Vollendung des Endalters gekürzt. Bei vorzeitigem Ausscheiden wegen Invalidität wird eine zum Endalter aufgeschobene Invalidenrente gezahlt. Deren Höhe berechnet sich entsprechend der Altersrente, jedoch werden nur diejenigen Dienstjahre berücksichtigt, die die Mitarbeiter:innen bis zum Eintritt der Invalidität geleistet haben. Altersgrenze ist für Mitarbeiter:innen mit Diensteintritt bis zum 31. Dezember 1994 bei Frauen das 60. Lebensjahr und bei Männern das 65. Lebensjahr. Erfolgte der Diensteintritt nach dem 31. Dezember 1994, so ist das Endalter für Frauen und Männer gleichermaßen das 65. Lebensjahr. Seit August 1997 werden keine neuen Leistungsempfänger:innen mehr in diesen Plan aufgenommen.

Weiterhin besteht eine Einzelzusage an einen ehemaligen leitenden Angestellten der Kraichgau-Klinik AG.

Die Pensionsverpflichtungen sind vollständig bilanziert und wurden zur Erstellung der IFRS-Bilanz neu bewertet. Die Verpflichtungen des Konzerns umfassen sowohl bereits laufende Pensionen als auch Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen. Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung versicherungsmathematisch bewertet. Der laufende Dienstzeitaufwand, der zu Beginn des Geschäftsjahres berechnet und bis zum Ende des Geschäftsjahres verzinst wird, berechnet sich nach der Methode der laufenden Einmalprämien. Die Pensionsverpflichtung (Defined Benefit Obligation - DBO) am Bilanzstichtag ist der nach der Methode der laufenden Einmalprämien ermittelte Barwert der in den vorangegangenen Rechnungslegungsperioden erdienten Leistungen. Dabei ist dieselbe Methode der Zuordnung von Leistungen zu Dienstzeiten wie bei der Bestimmung des laufenden Dienstzeitaufwandes zugrunde zu legen. Gemäß IAS 19 werden die im Wirtschaftsjahr entstandenen Anpassungseffekte, die aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten resultieren, im erfolgsneutralen Ergebnis erfasst. Bei den im erfolgsneutralen Ergebnis erfassten Beträgen handelt es sich um Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden (IAS 19.122).

Die wesentlichen Parameter, die zu Anfang des Geschäftsjahres festgelegt werden und den in der Gewinn- und Verlustrechnung zu berücksichtigenden Teil des Pensionsaufwandes bestimmen, sind nachfolgend dargestellt:

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in % MAUK 2024 MAUK 2023 Kraichgau-Klinik Gruppe 2024 Kraichgau-Klinik Gruppe 2023
Rechnungszins 3,50 3,20 3,50 3,20
Gehaltstrend 1 - - 2,50 2,50
Rententrend 1,00 1,00 3,50 10,00

1 nur Kraichgau-Klinik Gruppe

Für die MAUK ist kein Gehaltstrend festgelegt, da die Höhe des Altersruhegeldes als Fixbetrag unter Zugrundelegung der anrechnungsfähigen Dienstjahre und durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit ermittelt wird und nicht einkommensorientiert ausgestaltet ist. Entsprechend § 16 Abs. 3 Nr. 1 Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG) hat sich der Arbeitgeber 2013 verpflichtet, ab 2002 eine Anpassung der MAUK-Ruhegelder von 1,00 % p. a. vorzunehmen. Abweichend von den Vorjahren wurde bei der Kraichgau-Klinik Gruppe und bei den Einzelzusagen der Rententrend für die Berechnung des Aufwandes für das Jahr 2025 mit 3,5 % und für 2024 mit 10,0 % angenommen. Ab 2026 werden wieder 2,0 % p. a. angewendet. Für die biometrischen Berechnungen wurde die Richttafel 2018 G von Klaus Heubeck angewendet.

Der Zinssatz für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen wurde mit 3,50 % (Vorjahr: 3,20 %) angesetzt. Der Zinssatz ist nach IAS 19.83 auf der Grundlage der Renditen zu bestimmen, die am Abschlussstichtag für hochwertige, festverzinsliche Unternehmensanleihen am Markt erzielt werden. Für die Ermittlung des Abzinsungssatzes werden die Vergleichsrenditen anhand von Unternehmensanleihen ermittelt, die mindestens ein AA-Rating aufweisen.

Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Rechnungsgrößen führt zu folgenden Änderungen des Barwerts des Verpflichtungsumfangs (DBO):

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in Tsd. € - 0,50
%
- 0,25
%
+ 0,25
%
+ 0,50
%
+ 1,00
%
Rechnungszins (3,50 %) + 2.848 + 1.458 - 1.117 - 2.312 - 5.183
Gehaltstrend 1 (2,50 %) - 6 - 3 + 3 + 6 -
Rententrend (1,00 bzw. 2,00 %) - 347 - 170 + 164 + 323 -

1 nur Kraichgau-Klinik Gruppe

Bei der Ermittlung der Sensitivitäten wurden dieselben Grundsätze wie zur Ermittlung des Barwerts des Verpflichtungsumfangs (DBO) zum Ende des Geschäftsjahres angewendet. Dabei wurde jeweils eine Rechnungsgröße verändert, während die anderen Rechnungsgrößen unverändert gelassen wurden. Abhängigkeiten zwischen einzelnen Rechnungsgrößen wurden nicht berücksichtigt.

Wie oben bereits angeführt, ist bei der MAUK das Altersruhegeld nicht einkommensorientiert ausgestaltet sowie der Rententrend auf 1,00 % festgelegt, so dass sich aus diesen Faktoren für die MAUK keine Änderungen ergeben. Daneben ist eine Änderung hinsichtlich der zugrunde gelegten Sterberaten beziehungsweise Lebensdauern möglich. Zur Ermittlung des Langlebigkeitsrisikos wurden die zugrunde gelegten Sterbetafeln durch eine Absenkung der Sterblichkeit um 10,00 % angepasst. Diese Verlängerung der Lebensdauern hätte zum Ende des Geschäftsjahres zu einer um 3,8 Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro) höheren Pensionsverpflichtung geführt.

Nach den Vorschriften des IAS 19 muss der volle Verpflichtungsumfang (DBO) abzüglich externem Planvermögen in der Bilanz ausgewiesen werden. Beim Planvermögen wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht mehr der erwartete Ertrag einschließlich möglicher Wertsteigerungen erfasst, sondern es wird eine Normverzinsung angewendet, wobei der gleiche Zinssatz, wie er zur Berechnung der Pensionsverpflichtung verwendet wird, angesetzt wird.

Der Aufwand wird in die Komponenten Dienstzeitaufwand, Nettoverzinsung und Neubewertungen/​Umbewertungen unterteilt. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand und die Nettoverzinsung im Finanzergebnis erfasst. Die Neubewertungen werden erfolgsneutral im Eigenkapital und im erfolgsneutralen Ergebnis ausgewiesen. Die im erfolgsneutralen Ergebnis zu berücksichtigenden Bewertungsänderungen resultieren aus erfahrungsbedingten Anpassungen, aus der Begrenzung eines Nettovermögenswerts, aus Änderungen der finanziellen Annahmen (Rechnungszins) oder demografischen Annahmen (Biometrie) und der Abweichung der tatsächlichen Erträge des Planvermögens von den mit dem Rechnungszins kalkulierten Erträgen. Die Nettopensionsverpflichtung des Geschäftsjahres beträgt 38,0 Mio. Euro (Vorjahr: 41,6 Mio. Euro) bei einem Planvermögen von 3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro). In der nachfolgenden Darstellung des Bilanzansatzes der Nettoverpflichtung ist ein Vermögensüberhang in Höhe von 0,51 Mio. Euro (Vorjahr: 0,35 Mio. Euro) enthalten, der aus der Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf einen externen Pensionsfonds resultiert. Dem Barwert der Verpflichtung (DBO) in Höhe von 1,07 Mio. Euro (Vorjahr: 0,96 Mio. Euro) steht ein Planvermögen in Höhe von 1,58 Mio. Euro (Vorjahr: 1,31 Mio. Euro) gegenüber.

Der Bilanzausweis zeigt folgende Entwicklung:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Entwicklung des Bilanzausweises
Barwert des Verpflichtungsumfangs (DBO) 41.151 44.549
Zeitwert des Planvermögens - 3.107 - 2.988
Nettoverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 38.044 41.561
davon Pensionsverpflichtungen 38.549 41.916
davon Pensionsvermögen (-) - 505 - 355
Überleitungsrechnung der Nettoverpflichtung
Nettoverpflichtung zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 41.561 40.026
Dienstzeitaufwand 15 23
Nettozinsaufwand auf die bilanzierte Nettoverpflichtung 1.297 1.409
Im erfolgsneutralen Ergebnis erfasste Anpassungseffekte - 2.060 3.297
Beiträge des Arbeitgebers - 1.446 - 2.568
Vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleistungen - 602 - 626
Vermögensüberträge - 478 0
Unternehmenstransaktion - 243 0
Nettoverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 38.044 41.561

Der Barwert des Verpflichtungsumfangs (DBO) entwickelte sich wie folgt:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
DBO zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 44.549 41.752
Laufender Dienstzeitaufwand 15 23
Zinsaufwand auf den Verpflichtungsumfang (DBO) 1.393 1.470
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund erfahrungsbedingter Anpassung der Verpflichtung - 495 7
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund der Änderung der finanziellen Annahmen - 1.586 3.177
Aus dem Planvermögen bezahlte Versorgungsleistungen - 1.402 - 1.254
Vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleistungen - 602 - 626
Vermögensüberträge - 478 0
Unternehmenstransaktion - 243 0
Pensionsverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 41.151 44.549

Aufteilung der Pensionsverpflichtung nach Planteilnehmern:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Aktive Mitarbeiter:innen 9.394 10.991
Unverfallbar Ausgeschiedene 9.198 10.056
Rentner:innen 22.559 23.502
Pensionsverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 41.151 44.549

Die Entwicklung des Zeitwerts des Planvermögens stellt sich dabei folgendermaßen dar:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Zeitwert des Planvermögens zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 2.988 1.726
Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag des Planvermögens 96 62
Betrag, um den die tatsächlichen Erträge des Planvermögens im laufenden Geschäftsjahr die mit dem Rechnungszins kalkulierten Erträge übersteigen/​unterschreiten - 21 - 114
Beiträge des Arbeitgebers 1.446 2.568
Versorgungsleistungen - 1.402 - 1.254
Zeitwert des Planvermögens zum Ende des Geschäftsjahres 3.107 2.988

Von den Arbeitgeberbeiträgen resultieren 1,1 Mio. Euro aus der Zuführung zum Sicherungsvermögen des Pensionsfonds. Das Planvermögen setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

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in % 31.12.2024 31.12.2023
Rentenfonds
mit allgemein gemischten Laufzeiten 4,2 4,5
mit allgemein kurzen Laufzeiten 3,0 3,1
Festverzinsliche Wertpapiere 4,8 5,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 26,4 32,0
Sicherungsvermögen Pensionsfonds 50,9 44,0
Rückdeckungspolicen 10,7 11,4
100,0 100,0

Bis auf die Rückdeckungsversicherungen und das Sicherungsvermögen des Pensionsfonds entfällt das Planvermögen auf die MAUK. Die Anteile an den Rentenfonds sind börsennotiert und jederzeit liquidierbar. Die Rückdeckungspolicen sind zu ihrem Zeitwert bewertet, der dem steuerlichen Aktivwert und damit den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht. Das Sicherungsvermögen Pensionsfonds ist zum Zeitwert bewertet. Bis auf die Rückdeckungsversicherungen liegen für alle Vermögenswerte Marktpreisnotierungen an einem aktiven Markt vor.

Der gesamte Pensionsaufwand dieser leistungsorientierten Versorgungszusagen im Berichtsjahr beläuft sich auf - 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: Aufwand 4,7 Mio. Euro), wovon 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro) als Aufwand erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie - 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) im erfolgsneutralen Ergebnis erfasst werden. Im erfolgsneutralen Ergebnis ergab sich in diesem Jahr aufgrund des gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gestiegenen Rechnungszinses ein versicherungsmathematischer Gewinn von 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: versicherungsmathematischer Verlust von 3,2 Mio. Euro).

Die Entwicklung des Pensionsaufwandes zeigt folgende Übersicht:

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in Tsd. € 2024 2023
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Laufender Dienstzeitaufwand 15 23
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand resultierend aus Planänderungen 0 0
Nettozinsaufwand (/​-ertrag) auf die bilanzierte Nettoverpflichtung (/​das bilanzierte Nettovermögen) 1.297 1.409
Pensionsaufwand, in der GuV erfasst 1.312 1.432
Erfolgsneutrales Ergebnis
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund erfahrungsbedingter Anpassung der Verpflichtung - 495 6
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund der Änderung der versicherungsmathematischen Annahmen (verpflichtungsseitig) - 1.586 3.177
Im Laufe des Geschäftsjahres eingetretener versicherungsmathematischer Gewinn (-)/​Verlust (+) - 2.081 3.183
Betrag, um den die tatsächlichen Erträge des Planvermögens im laufenden Geschäftsjahr die mit dem Rechnungszins kalkulierten Erträge übersteigen/​unterschreiten 21 114
Im erfolgsneutralen Ergebnis erfasste Anpassungseffekte - 2.060 3.297
Gesamter Pensionsaufwand - 748 4.729

Die im kommenden Jahr erwarteten Versorgungsleistungen werden auf 2,0 Mio. Euro prognostiziert. Die laufenden Dienstzeitaufwendungen und Zinsaufwendungen für die erwarteten Pensionsverpflichtungen des kommenden Jahres werden mit 0,01 Mio. Euro beziehungsweise 1,3 Mio. Euro veranschlagt.

Für das Jahr 2025 werden Beiträge des Arbeitgebers zum Planvermögen in Höhe von 1,1 Mio. Euro, vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleistungen in Höhe von 0,6 Mio. Euro sowie aus dem Planvermögen zu leistende Versorgungsleistungen von 1,4 Mio. Euro erwartet.

Für die kommenden Jahre werden folgende Leistungszahlungen prognostiziert:

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in Tsd. €
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2025 2.012
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2026 2.079
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2027 2.141
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2028 2.199
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2029 2.241
Erwartete Leistungszahlungen für die Jahre 2030 bis 2034 11.591

Als mittlere Macaulay-Duration des Gesamtversorgungsbestands, die die zahlungs- und zinsgewichtete Restlaufzeit der Pensionsverpflichtung beschreibt, errechnet sich ein Wert von 15,0 Jahren (Vorjahr: 15,0 Jahren).

MEDICLIN UNTERSTÜTZUNGSKASSE (MUK)

Vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2018 erfolgte die betriebliche Altersabsicherung durch die MediClin Unterstützungskasse e. V. (MUK e. V.).

Die MUK e. V. ist eine soziale Einrichtung der klinikführenden Trägerunternehmen und Verwaltungseinrichtungen der MEDICLIN AG, die von dieser Unterstützungskasse ihr Altersversorgungsprogramm MediClinRent ganz oder teilweise durchführen lassen. Der ausschließliche und unabänderliche Zweck des Vereins ist der Betrieb dieser Unterstützungskasse. Der Verein hat die Vorschriften der §§ 1 bis 3 KStDV in der jeweils rechtsgültigen Fassung oder die diese ersetzenden oder ergänzenden Vorschriften zu befolgen. Der Verein schließt hierzu gemäß Leistungsplan Rückdeckungsversicherungen auf das Leben des Leistungsanwärters/​-empfängers ab und stellt so die Finanzierung der vereinbarten Leistungen sicher. Die Rechte aus den vom Verein abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen dürfen nicht zugunsten der Trägerunternehmen beliehen, verpfändet oder abgetreten werden. Die Leistungsempfänger haben keinen Rechtsanspruch auf Leistungen des Vereins. Alle Zahlungen erfolgen freiwillig und mit der Möglichkeit des jederzeitigen Widerrufs.

Die Einzelheiten zum Kreis der Versorgungsberechtigten, zu Art und Umfang der Leistungen, zu Leistungsvoraussetzungen, Höhe sowie Fälligkeit der Beiträge usw. sind in zwei Leistungsplänen geregelt. Danach zahlt MEDICLIN für ihre aktiven Mitarbeiter:innen, die eine fünfjährige Betriebszugehörigkeit bei MEDICLIN erreichen (Stichtag 31.12. des Jahres) und das 28. Lebensjahr vollendet haben, bis zum 65. Lebensjahr einen jährlichen Beitrag (2024: 260,94 Euro; 2023: 257,08 Euro) in die MediClinRent als Rentenversicherung ein (arbeitgeberfinanzierte Grundversorgung). Der Beitrag wird an steigende Lebenshaltungskosten (maximal um 1,5 % p. a.) angepasst. Die Grundversorgung umfasst eine monatliche Altersrente oder wahlweise eine einmalige Kapitalabfindung. Die Altersrente erhöht sich automatisch um 1 % pro Jahr und ist auf mindestens zehn Jahre garantiert. Zusätzlich bietet MediClinRent den berechtigten Mitarbeiter:innen die Möglichkeit einer privaten Altersversorgung aus Teilen ihres Bruttogehalts (mitarbeiterfinanzierte Zusatzversorgung). MEDICLIN honoriert die Entgeltumwandlung der Beschäftigten durch die Erhöhung des eigenen Versorgungsbeitrags um 20 %, mindestens 50 Euro, maximal 100 Euro pro Jahr - soweit die Beiträge sozialversicherungsfrei sind (arbeitgeberfinanzierter Vorsorgebonus). Die MEDICLIN leitet ihre Beiträge direkt an die MediClin Unterstützungskasse e. V. (MUK e. V.) weiter. Die MUK e. V. ist seit dem 31. Dezember 2018 grundsätzlich für Neuzugänge geschlossen.

Ab dem Geschäftsjahr 2019 wird auch die MUK e. V. als leistungsorientierte Versorgungszusage klassifiziert. Die MUK e. V. ist grundsätzlich als rückgedeckte Unterstützungskasse ausgestaltet und wurde bis 2018 als beitragsorientierte Versorgungszusage eingestuft und entsprechend bilanziert, da ihre Leistungszusage durch einen entsprechenden Rückdeckungsvertrag mit einem Versicherungsunternehmen abgesichert ist. Die MUK e. V. hat ihre Anpassungsverpflichtung gemäß § 16 Betriebsrentengesetz durch die Zusage einer garantierten jährlichen Anpassung von 1,00 % erfüllt (§ 16 Abs. 3 Satz 1 Betriebsrentengesetz). Bei Abschluss des Rückdeckungsvertrages zum Gründungszeitpunkt 1. Januar 2002 wurde die garantierte Anpassung von 1,00 % p. a. zugunsten einer höheren Ablaufleistung nicht mitversichert, da darauf vertraut wurde, dass die 1,00%ige Anpassung problemlos aus den Überschüssen des Versicherers erwirtschaftet werden kann.

Im Zuge einer langjährigen Niedrigzinssituation an den Kapitalmärkten hat sich zunehmend gezeigt, dass insbesondere bei Rückdeckungsversicherungen mit hohem Garantiezins kaum noch Überschüsse zugeteilt werden, so dass der Versicherer eine Anpassung der Versorgungsleistungen in der in der Versorgungszusage garantierten Höhe nicht mehr gewährleisten konnte. Dennoch wurden die Zusagen vertragsgemäß um 1,00 % p. a. angepasst. Die Anpassung wird durch jährliche Einmalzahlungen an den Versicherer nachfinanziert. Insofern handelt es sich um eine systematische Deckungslücke, deren zukünftiges Ausmaß nach bestmöglicher Schätzung bilanziell abgebildet wird. Dies hat zur Folge, dass diese Leistungszusagen nunmehr als leistungsorientierte Zusagen klassifiziert und bilanziert werden (IAS 19.46).

Die Rückdeckung der Versorgungsleistungen der MUK e. V. wurde zwischenzeitlich umgestellt; für neue Versorgungszusagen besteht keine Deckungslücke aus Anpassungsverpflichtungen mehr, da die Anpassungsgarantie von 1,00 % mitversichert wurde. Die Höhe der Deckungslücke wurde durch ein versicherungsmathematisches Gutachten ermittelt. Dabei wird der Barwert der zukünftigen Deckungslücke auf Basis der erdienten Versorgungsansprüche ermittelt. Für die Berechnung der Deckungslücke wurde ein Rechnungszins von 3,5 % (Vorjahr: 3,2 %) zugrunde gelegt. Die Gesamtverzinsung des Versicherers wurde mit 2,5 % p. a. (Vorjahr: 2,1 % p. a.) angesetzt. Darüber hinaus wurde bei der Berechnung unterstellt, dass der Anteil der Versorgungsberechtigten, die anstelle einer Kapitalauszahlung eine laufende Rentenzahlung wählen (Einmalzahlung), weiterhin bei rund 5 % liegt. Die Annahmen zur Gesamtverzinsung des Rückdeckungsversicherers und zur Annahmequote laufender Rentenleistungen werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Der Garantiezins der Rückdeckungsversicherung beträgt:

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Für Verträge bis 2003 3,25 % p. a.
Für Verträge bis 2006 2,75 % p. a.
Für Verträge bis 2011 2,25 % p. a.
Für Verträge bis 2014 1,75 % p. a.
Für Verträge bis 2016 1,25 % p. a.
Für Verträge bis 2021 0,90 % p. a.
Für Verträge ab 2022 0,25 % p. a.
Für Verträge ab 2025 1,00 % p. a.

Die so ermittelte Deckungslücke beläuft sich auf 154 Tsd. Euro (Vorjahr: 170 Tsd. Euro) bei einem Aktivwert der Rückdeckungsversicherung von 16,3 Mio. Euro (Vorjahr: 16,5 Mio. Euro) und entspricht 0,9 % (Vorjahr: 1,0 %) des Rückdeckungswertes.

Der Bilanzausweis zeigt folgende Entwicklung:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Entwicklung des Bilanzausweises
Barwert des Verpflichtungsumfangs (DBO) 16.483 16.645
Zeitwert des Planvermögens - 16.329 - 16.475
Nettoverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 154 170
Nettoverpflichtung zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 170 201
Dienstzeitaufwand 770 1.005
Nettozinsertrag auf die bilanzierte Nettoverpflichtung - 7 - 11
Im erfolgsneutralen Ergebnis erfasste Anpassungseffekte - 73 - 244
Beiträge des Arbeitgebers - 706 - 768
Vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleistungen - - 13
Nettoverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 154 170

Vom Barwert des Verpflichtungsumfangs (DBO) verteilt sich wie folgt auf die Planteilnehmer:innen:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Aktive Mitarbeiter:innen 16.372 16.526
Unverfallbar Ausgeschiedene 13 14
Rentner:innen 98 105
DBO zum Ende des Geschäftsjahres 16.483 16.645

Der Barwert des Verpflichtungsumfangs (DBO) entwickelte sich wie folgt:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
DBO zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 16.645 16.501
Laufender Dienstzeitaufwand 770 1.005
Zinsaufwand auf den Verpflichtungsumfang (DBO) 520 583
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund erfahrungsbedingter Anpassung der Verpflichtung - 495 - 669
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund der Änderung der finanziellen Annahmen - 9 12
Aus dem Planvermögen bezahlte Versorgungsleistungen - 948 - 774
Vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleistungen 0 - 13
Pensionsverpflichtung zum Ende des Geschäftsjahres 16.483 16.645

Die Entwicklung des Zeitwerts des Planvermögens stellt sich dabei folgendermaßen dar:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Zeitwert des Planvermögens zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres 16.475 16.300
Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag des Planvermögens 527 594
Betrag, um den die tatsächlichen Erträge des Planvermögens im laufenden Geschäftsjahr die mit dem Rechnungszins kalkulierten Erträge übersteigen/​unterschreiten - 431 - 413
Beiträge des Arbeitgebers 706 768
Versorgungsleistungen - 948 - 774
Zeitwert des Planvermögens zum Ende des Geschäftsjahres 16.329 16.475

Die Pensionsverpflichtung ist zu 99,1 % (Vorjahr: 99,0 %) durch den Zeitwert des Planvermögens gedeckt.

Der gesamte Pensionsaufwand dieser Versorgungszusage beläuft sich auf 690 Tsd. Euro (Vorjahr: 749 Tsd. Euro), wovon 763 Tsd. Euro (Vorjahr: 994 Tsd. Euro) erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie ein Ertrag von 73 Tsd. Euro (Vorjahr: Ertrag von 245 Tsd. Euro) im erfolgsneutralen Ergebnis erfasst werden.

Der Pensionsaufwand entwickelt sich dabei wie folgt:

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in Tsd. € 2024 2023
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Laufender Dienstzeitaufwand 770 1.005
Nettozinsaufwand(/​-ertrag) auf die bilanzierte Nettoverpflichtung (/​das bilanzierte Nettovermögen) - 7 - 11
Pensionsaufwand, in der GuV erfasst 763 994
Erfolgsneutrales Ergebnis
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund erfahrungsbedingter Anpassung der Verpflichtung - 495 - 669
Versicherungsmathematischer Gewinn (-) /​ Verlust (+) aufgrund der Änderung der versicherungsmathematischen Annahmen (verpflichtungsseitig) - 9 11
Im Laufe des Geschäftsjahres eingetretener versicherungsmathematischer Gewinn (-)/​Verlust (+) - 504 - 658
Betrag, um den die tatsächlichen Erträge des Planvermögens im laufenden Geschäftsjahr die mit dem Rechnungszins kalkulierten Erträge übersteigen/​unterschreiten 431 413
Im erfolgsneutralen Ergebnis erfasste Anpassungseffekte - 73 - 245
Gesamter Pensionsaufwand 690 749

Die im kommenden Jahr erwarteten Versorgungsleistungen werden auf 948 Tsd. Euro prognostiziert. Die laufenden Dienstzeitaufwendungen und Zinsaufwendungen für die erwarteten Pensionsverpflichtungen des kommenden Jahres werden mit 708 Tsd. Euro beziehungsweise 560 Tsd. Euro veranschlagt.

Für das Jahr 2025 werden Beiträge des Arbeitgebers zum Planvermögen in Höhe von 706 Tsd. Euro, aus dem Planvermögen zu leistende Versorgungsleistungen von 948 Tsd. Euro und Erträge aus dem Planvermögen von 567 Tsd. Euro erwartet.

Für die kommenden Jahre werden folgende Leistungszahlungen prognostiziert:

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in Tsd. €
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2025 8
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2026 16
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2027 17
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2028 17
Erwartete Leistungszahlungen für das Jahr 2029 17
Erwartete Leistungszahlungen für die Jahre 2030 bis 2034 83

Als mittlere Macaulay-Duration des Gesamtversorgungsbestands, die die zahlungs- und zinsgewichtete Restlaufzeit der Pensionsverpflichtung beschreibt, errechnet sich ein Wert von 18,0 Jahren (Vorjahr: 18,0 Jahren). Die dieser Versorgungszusage zugrunde liegende Betriebsvereinbarung wurde zum 31. Dezember 2018 von MEDICLIN gekündigt. Die Zusage auf eine arbeitgeberfinanzierte Grundversorgung im Versorgungswerk MediClinRent erhalten aber noch alle Mitarbeiter:innen, die bis zum 31. Dezember 2018 in eine MEDICLIN-Trägergesellschaft eingetreten sind und bisher noch keine arbeitgeberfinanzierte Versorgungszusage erhalten haben. Auch die Mitarbeiter:innen, die sich noch in der Wartezeit befinden, werden danach Anwartschaften aus MediClinRent erhalten. Alle bestehenden MediClinRent-Verträge - sowohl die arbeitgeberfinanzierte Grundversorgung als auch die durch Entgeltumwandlung von Arbeitnehmer:innen selbst finanzierten Verträge - werden uneingeschränkt entsprechend den geltenden Leistungsplänen weitergeführt.

Aufgrund der Tatsache, dass in die vorgenannten Pensionspläne keine neuen Leistungsempfänger mehr aufgenommen werden und somit nur noch die bestehenden Leistungsansprüche aus diesen Verpflichtungen abgewickelt werden, sind zusätzliche Risiken, die zu einer zukünftigen Risikokonzentration führen würden, derzeit nicht ersichtlich. Für die systematische Deckungslücke bei der MUK e. V. wurde die entsprechende Rückstellung gebildet. Sonstige Risikokonzentrationen aus der Anlage des Planvermögens sind nicht ersichtlich, da das Planvermögen der MAUK im Wesentlichen kurzfristig angelegt ist. Das Planvermögen der MUK e. V. besteht ausschließlich aus Rückdeckungsversicherungen.

BEITRAGSORIENTIERTE LEISTUNGSZUSAGEN

Der Gesamtaufwand aus beitragsorientierten Plänen im MEDICLIN-Konzern, einschließlich des Arbeitgeberanteils der Zahlungen an die Deutsche Rentenversicherung, betrug im Jahr 2024 26,4 Mio. Euro (Vorjahr: 26,7 Mio. Euro).

Davon entfielen 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro) auf Beiträge, die MEDICLIN aufgrund bestehender tarifvertraglicher Regelungen an mehrere öffentliche Zusatzversorgungs- beziehungsweise Unterstützungskassen geleistet hat. Da in solchen Versorgungs- und Unterstützungskassen Beschäftigte einer Vielzahl von Mitgliedsunternehmen versichert sind, handelt es sich um sogenannte gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber. Diese Versorgungspläne sind grundsätzlich als leistungsorientierte Versorgungspläne nach IAS 19.30 einzustufen, da die Arbeitnehmer:innen einen Rechtsanspruch auf die satzungsmäßigen Leistungen haben, und zwar unabhängig von den tatsächlich geleisteten Beiträgen. Das dem Unternehmen zuzurechnende Kassenvermögen zur Bewertung und Berechnung einer möglichen Deckungslücke ist von den betroffenen Einrichtungen nicht zu erhalten. Aufgrund des Fehlens dieser erforderlichen Informationen über die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen, ist eine Rückstellungsbildung nach IAS 19 daher nicht zulässig. Die Verpflichtung ist gemäß IAS 19.34a als beitragsorientierter Plan zu bilanzieren.

Bei den Kassen handelt es sich um die Rheinische Zusatzversorgungskasse (RZVK), die Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover (ZVK Hannover) und die Unterstützungskasse für Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern e. V. (UMVK).

Die RZVK ist eine Sonderkasse der Rheinischen Versorgungskassen mit Sitz in Köln. Das Vermögen der Kasse wird als Sondervermögen geführt. Die Kasse hat die Aufgabe, den Beschäftigten ihrer Mitglieder eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung (Pflichtversicherung) zu gewähren. Für die Pflichtversicherten werden die Abrechnungsverbände I und II (AV I, AV II) geführt. MEDICLIN gehört dem AV I an, der im Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren (Hybridfinanzierung) geführt wird. Hierbei wird im Rahmen eines Abschnittsdeckungsverfahrens ein Umlagesatz bezogen auf die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte der versicherten Beschäftigten ermittelt. Die RZVK erhebt zusätzlich zur Deckung der im ehemaligen Gesamtversorgungssystem entstandenen Versorgungsansprüche ein Sanierungsgeld. Aus den Sanierungsbeiträgen wird innerhalb des Vermögens der ZVK ein separater Kapitalstock aufgebaut. Unverändert betrug im Geschäftsjahr 2024 das Sanierungsgeld 3,5 % und der Umlagesatz 4,25 % der umlagepflichtigen Gehälter. Dieser Finanzierungssatz bleibt im Jahr 2025 unverändert. Insgesamt wurden in diesem und im letzten Geschäftsjahr jeweils 0,7 Mio. Euro aufgewendet. Im Jahr 2025 werden Beitragszahlungen in etwa gleicher Höhe erwartet.

Die ZVK Hannover ist eine rechtlich unselbstständige Versorgungseinrichtung der Landeshauptstadt Hannover und hat die Aufgabe, den Beschäftigten ihrer Mitglieder im Wege einer privatrechtlichen Rentenversicherung eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewährleisten. Auch hier werden für die Pflichtversicherten zwei Abrechnungsverbände (AV I, AV II) geführt, wobei MEDICLIN dem AV I zuzurechnen ist. Bei der ZVK Hannover erfolgt die Finanzierung der Pflichtversicherung ausschließlich über Umlagen und Sanierungsgelder. Unverändert beträgt der Umlagesatz 5,07 %. Zur Finanzierung der Ansprüche und Anwartschaften, die vor dem 1. Januar 2002 begründet worden sind, erhebt die ZVK Hannover ein Sanierungsgeld in Höhe von unverändert 3,00 % zur Deckung eines zusätzlichen Finanzbedarfs, der über die Umlagen hinausgeht. Für die Arbeitgeber der Versicherten ergeben sich somit Aufwendungen in Höhe von insgesamt 8,07 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Eine Arbeitnehmerbeteiligung oder ein Zusatzbeitrag zum Aufbau einer Kapitaldeckung werden in der Pflichtversicherung nicht erhoben. Der Finanzierungssatz bleibt im Jahr 2025 unverändert. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro) aufgewendet. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich Beitragszahlungen in gleicher Höhe anfallen.

Die UMVK gewährt mit Erreichen der Altersgrenze eine Versorgung in Form eines einmalig zu zahlenden Alterskapitals oder einer wertgleichen monatlichen lebenslänglich zahlbaren Altersrente. Darüber hinaus wird während der aktiven Dienstzeit des Begünstigten ein einmalig zu zahlendes Hinterbliebenenkapital im Falle des Todes und eine monatliche Rente im Falle der Dienstunfähigkeit zugesagt. Die Leistungsempfänger erhalten die Versorgungsleistung von der UMVK. Die Höhe der Versorgung wird durch den Versorgungsbeitrag bestimmt, der 1,0 % beziehungsweise 1,5 % des anrechenbaren Einkommens beträgt. Die Dienstunfähigkeitsrente beträgt 0,25 % des Alterskapitals. In der UMVK war im Geschäftsjahr 2024 eine Klinik Mitglied. Insgesamt wurden in diesem und im letzten Geschäftsjahr jeweils 0,1 Mio. Euro aufgewendet. Im Jahr 2025 werden Beitragszahlungen in etwa gleicher Höhe anfallen.

Am 1. Oktober 2020 wurde eine neue Konzernbetriebsvereinbarung zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) abgeschlossen, die zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist. Danach sind Mitarbeiter:innen, die ab dem 1. Januar 2019 in ein Unternehmen der MEDICLIN eingetreten sind, und Mitarbeiter:innen, die vor dem 1. Januar 2019 in eines der Unternehmen der MEDICLIN eingetreten sind und bisher keine arbeitgeberfinanzierte Versorgungszusage erhalten haben, versorgungsberechtigt. Diese neue betriebliche Altersversorgung ist nicht mehr rein arbeitgeberfinanziert, sondern die Versorgungsberechtigten beteiligen sich an der Finanzierung ihrer Altersvorsorge.

Die MEDICLIN AG hat dafür mit dem KlinikRente Versorgungswerk einen Gruppenvertrag über die neue betriebliche Altersversorgung abgeschlossen. Diese betriebliche Altersversorgung erfolgt als beitragsorientierte Leistungszusage in Form einer Direktversicherung über Bruttoentgeltumwandlung und ist mischfinanziert. Hierfür gewährt MEDICLIN allen versorgungsberechtigten Mitarbeiter:innen einen Zuschuss zur Altersversorgung unter der Voraussetzung, dass die Mitarbeiter:innen selbst einen Beitrag dazu leisten. Die Höhe des Arbeitgeberzuschusses beträgt 40,00 Euro monatlich und ist an folgende Voraussetzungen geknüpft:

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Die Mitarbeiter:innen schließen eine Entgeltumwandlungsvereinbarung im Rahmen des Gruppenvertrages mit der KlinikRente über mindestens 1,00 % der Summe ihrer monatlichen festen Entgeltbestandteile (Eigenbeitrag) ab.

Der volle AG-Zuschuss in Höhe von 40,00 Euro ist weiterhin davon abhängig, dass die Mitarbeiter:innen auf einen ggf. bestehenden Anspruch auf Leistungen des Arbeitgebers zu vermögenswirksamen Leistungen verzichten. Andernfalls werden geleistete vermögenswirksame AG-Leistungen auf den Anspruch auf AG-Zuschuss zur bAV angerechnet.

Die Mitarbeiter:innen verfügen mindestens über eine Betriebszugehörigkeit von sechs Monaten und das Arbeitsverhältnis des Mitarbeiters ist ungekündigt. Eine Befristung des Arbeitsverhältnisses ist unschädlich.

Der AG-Zuschuss zur bAV erfolgt nur für Verträge im Gruppenvertrag KlinikRente und setzt einen schriftlichen Antrag der Mitarbeiter:innen voraus.

Zusätzlich zu dem Zuschuss von 40 Euro pro Monat leistet die MEDICLIN 15,0 % des umgewandelten Entgelts zusätzlich als Arbeitgeberzuschuss an die Direktversicherung weiter, soweit MEDICLIN durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einspart. Scheiden Mitarbeiter:innen vor Eintritt eines Versorgungsfalles aus dem Arbeitsverhältnis aus, behalten sie eine anteilige Anwartschaft auf Versorgungsleistungen, auch wenn die gesetzlichen Unverfallbarkeitsfristen zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht sind.

Der Arbeitgeberzuschuss wird jährlich zum 1. Juli um jeweils 1,00 % erhöht. Die erste Erhöhung erfolgte zum 1. Juli 2021. Ebenfalls zum 1. Juli jedes Jahres erfolgt eine Überprüfung der 1,00%-Klausel des Eigenbeitrags als Voraussetzung für den Arbeitgeberzuschuss. Ergibt die Überprüfung, dass der Eigenbetrag mindestens um 5,00 Euro erhöht werden muss, um die 1,00%-Klausel zu erfüllen, erfolgt verpflichtend eine Anhebung des Entgeltumwandlungsbetrages. Die Zahlung einer Altersrente beginnt an dem auf die Vollendung des 67. Lebensjahres folgenden Monatsersten. Der Abruf vorgezogener Leistungen zur Altersversorgung ist ab dem vollendeten 62. Lebensjahr möglich. Ein Aufschub der Zahlung ist bis zum vollendeten 72. Lebensjahr möglich. Als Todesfallleistung ab Rentenbeginn wird eine Rente aus einem Kapital in Höhe der 20-fachen jährlich ab Rentenbeginn garantierten Rente, abzüglich bereits gezahlter ab Rentenbeginn garantierter Renten, vereinbart. Der Arbeitgeberzuschuss für dieses Altersabsicherungssystem belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 302 Tsd. Euro (Vorjahr: 265 Tsd. Euro). Insgesamt wurden seit Inkrafttreten dieses neuen Altersversorgungssystems 854 (bis 31.12.2023: 708) KlinikRente-Verträge abgeschlossen.

Darüber hinaus besteht für alle Mitarbeiter:innen ein beitragsorientierter Plan im Rahmen der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung, in die der Arbeitgeber in Höhe des zum Vorjahr unverändert gültigen Beitragssatzes von 9,3 % (Arbeitgeberanteil) der rentenbeitragspflichtigen Vergütung einzuzahlen hat. Die Arbeitgeberbeiträge des Jahres 2024 betrugen 25,6 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9 Mio. Euro).

(22) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Rückstellungen für Pachterneuerung 174 174
Rückstellungen für Archivierung 1.747 1.563
Rückstellungen für Versicherungen 463 496
2.384 2.233

Die Rückstellung für Pachterneuerung betrifft die zukünftigen Rückbaukosten im Zusammenhang mit der Anmietung des MEDICLIN MVZ Leipzig. Die Rückstellungen für Archivierung decken die abgegrenzten Fremdkosten für die Aufbewahrungspflicht von Geschäftsunterlagen. Die Rückstellungen für Versicherungen betreffen Risiken aus der Haftpflichtversicherung (KSA Kommunaler Schadensausgleich) eines Krankenhauses. Daraus wird mit einer jährlichen Inanspruchnahme von weiteren neun Jahren (Vorjahr: zehn Jahre) gerechnet.

Für die zum 31. Dezember 2024 bilanzierten Rückstellungen für Pachterneuerung wird nicht mit einem Verbrauch im kommenden Jahr gerechnet.

Die Entwicklung der Rückstellungen im Berichtsjahr zeigt nachfolgende Übersicht:

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in Tsd. € Bestand 01.01.2024 Zugang Zinsen Verbrauch Auflösung Bestand 31.12.2024
Rückstellungen für Pachterneuerung 174 0 0 0 0 174
Rückstellungen für Archivierung 1.563 183 1 0 0 1.747
Rückstellungen für Versicherungen 496 27 0 53 7 463
2.233 210 1 53 7 2.384

(23+31) VERBINDLICHKEITEN NACH DEM KRANKENHAUSFINANZIERUNGSGESETZ

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in Tsd. € langfristig kurzfristig 31.12.2024 Gesamt langfristig kurzfristig 31.12.2023 Gesamt
Fördermittelverbindlichkeiten nach KHG
davon Einzelfördermittel 38.559 34.056 72.615 38.899 18.538 57.437
davon Pauschalfördermittel 0 8.757 8.757 0 6.716 6.716
38.559 42.813 81.372 38.899 25.254 64.153

Die Verbindlichkeiten nach dem KHG in Höhe von 81,4 Mio. Euro zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 (31.12.2023: 64,2 Mio. Euro) stehen überwiegend im Zusammenhang mit der Förderung von Neubaumaßnahmen an drei Klinikstandorten. Davon betreffen 21,0 Mio. Euro (Vorjahr: 21,9 Mio. Euro) den Klinikneubau für Neurologie, neurologische Intensivmedizin und Neurophysiologie am Standort der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen, der durch das Land Niedersachsen mit insgesamt 20,0 Mio. Euro gefördert wird. 19,5 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) betreffen die Förderung des Neubaus der Kinder- und Jugendpsychiatrie am MEDICLIN Müritz-Klinikum in Röbel durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Weitere 11,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,7 Mio. Euro) betreffen die Förderung eines Neubaus am Standort der MEDICLIN Seepark Klinik in Bad Bodenteich. Der Bilanzausweis betrifft die jeweils noch nicht zweckentsprechend verwendeten Einzelfördermittel für diese Baumaßnahmen. Im Übrigen enthält die Position Fördermittel nach § 14a KHZG in Höhe von 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,8 Mio. Euro) sowie noch nicht zweckentsprechend verwendete pauschale Fördermittel nach landesrechtlichen Vorschriften zur Krankenhausfinanzierung.

(24) ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Jubiläumsverpflichtungen 1.605 1.507
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 741 0
2.346 1.507

Bei den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen handelt es sich um andere langfristig fällige Leistungen nach IAS 19. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 3,20 % (Vorjahr: 3,20 %). Bei einer Erhöhung oder Verminderung des Zinssatzes um 0,50 beziehungsweise 0,25 Prozentpunkte ergeben sich folgende Veränderungen der Rückstellung:

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in Tsd. € - 0,50
%
- 0,25
%
+ 0,25
%
+ 0,50
%
Rechnungszins (3,20 %) + 49 + 24 - 23 - 46

Von den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden voraussichtlich 228 Tsd. Euro im Geschäftsjahr 2025 und 1.377 Tsd. Euro in den Folgejahren verbraucht. Der Zinsanteil belief sich im Berichtsjahr 2024 auf 47 Tsd. Euro (Vorjahr: 56 Tsd. Euro).

(27) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Rückstellungen für Abrechnungsrisiken/​Rückerstattungen 6.032 7.410
Rückstellungen für Aufsichtsrat 52 39
Übrige Rückstellungen 4.871 4.890
10.955 12.339

Die Rückstellungen für Abrechnungsrisiken betreffen die Prüfung der erbrachten Krankenhausleistungen durch den Medizinischen Dienst (MD) nach § 275 SGB V. Stellt der MD bei dieser Prüfung fest, dass die erbrachten Leistungen unzutreffend abgerechnet wurden, wird eine Korrektur der Abrechnung vorgenommen. Grundsätzlich besteht für sämtliche Behandlungen ein Vergütungsanspruch. Erst durch die Überprüfung des MD können sich gegebenenfalls Rückerstattungen ergeben. Im Rahmen der Abschlusserstellung wird das Risiko möglicher MD-Beanstandungen abgeschätzt und diesem durch Bildung einer Rückstellung Rechnung getragen (Rückerstattungsverbindlichkeit). Die Umsatzerlöse werden somit in Höhe der Rückerstattung vermindert. In den übrigen Rückstellungen werden Rückstellungen für Prozessrisiken, sonstige Gewährleistungen sowie mögliche weitere Rückzahlungsansprüche abgebildet.

Die Entwicklung der Rückstellungen im Berichtsjahr zeigt nachfolgende Übersicht:

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in Tsd. € Bestand 01.01.2024 Zugang Verbrauch Auflösung Bestand 31.12.2024
Rückstellungen Abrechnungsrisiken/​ Rückerstattungen 7.410 1.384 2.761 1 6.032
Rückstellungen für Aufsichtsrat 39 52 39 0 52
Übrige Rückstellungen 4.890 1.357 449 927 4.871
12.339 2.793 3.249 928 10.955

(28) LAUFENDE ERTRAGSTEUERVERBINDLICHKEITEN

Die laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 belaufen sich auf 8,0 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro).

(29) VERBINDLICHKEITEN NACH KRANKENHAUSENTGELTGESETZ/​BUNDESPFLEGESATZVERORDNUNG

Die Verbindlichkeiten nach KHEntgG betreffen Ausgleichsverpflichtungen nach dem KHEntgG beziehungsweise der BPflV in Höhe von insgesamt 8,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro).

(30) ÜBRIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten betreffen nachfolgende Sachverhalte:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Jahresabschlusskosten 1.957 1.870
Sonstiger Materialbezug 1.381 325
Rechts- und Beratungskosten 555 111
Verbindlichkeiten aus Drittmitteln 297 105
Abgaben und Gebühren 80 57
Verbindlichkeiten aus Ärzteabrechnungen 105 129
Energie- und Wasserbezug 668 841
Kreditorische Debitoren 5.089 3.018
Versicherungen 95 566
Übriges 1.785 777
12.013 7.799

(32) ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Personalkosten 17.792 17.488
Coronabedingte Schutzschirmleistungen 19.553 19.553
Abzuführende Lohnsteuer 4.451 4.759
Abzuführende Umsatzsteuer 640 195
Erhaltene Anzahlungen 219 148
Passive Rechnungsabgrenzung 359 1.135
43.014 43.278

Die übrigen Verbindlichkeiten aus Personalkosten betreffen im Wesentlichen:

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in Tsd. € 31.12.2024 31.12.2023
Urlaubs- und Gleitzeitguthaben 8.461 7.678
Tantiemen 4.313 4.617
Lohnzuschläge 2.618 2.445
Gratifikationen 635 644
Abfindungen 590 643
Beiträge zur Berufsgenossenschaft 884 998
Sonstige Personalkosten 291 463
17.792 17.488

Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung

(34) UMSATZERLÖSE

Sämtliche Umsatzerlöse des Konzerns sind im Inland angefallen. Sie verteilen sich wie folgt:

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in Mio. € 2024 2023
Postakut 393,3 353,9
Akut 286,2 302,8
Pflege 23,4 21,2
Coronabedingte Schutzschirmleistungen 0,0 7,6
Sonstige Erlöse 45,9 44,6
Umsatzerlöse 748,8 730,1

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2024 lagen mit 748,8 Mio. Euro um 18,7 Mio. Euro oder 2,6 % über dem Vorjahreswert. Ohne Berücksichtigung der erhaltenen Schutzschirmleistungen und bereinigt um Investments und Desinvestments im Betrachtungszeitraum konnten die Umsatzerlöse operativ um 56,0 Mio. Euro oder 8,3 % gegenüber der Vergleichsperiode gesteigert werden.

In den sonstigen Erlösen sind Erlöse aus ambulanten Leistungen in Höhe von 18,7 Mio. Euro (Vorjahr: 18,1 Mio. Euro) enthalten. Des Weiteren beinhalten die sonstigen Erlöse neben Dienstleistungserlösen auch Verkaufserlöse aus der Abgabe von Apothekenwaren in Höhe von 5,1 Mio. Euro (Vorjahr: 5,3 Mio. Euro), Erlöse aus Wahlleistungen in Höhe von 7,7 Mio. Euro (Vorjahr: 6,8 Mio. Euro), aus Privatunterbringungen in Höhe von 3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro) sowie aus den Bereichen Cafeteria, Kiosk und Gästeessen in Höhe von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 5,9 Mio. Euro).

(35) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge im Konzernabschluss stellen sich wie folgt dar:

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in Mio. € 2024 2023
Fördermittel 1,7 3,3
Aktivierte Eigenleistungen 3,3 1,9
Mieteinnahmen 0,9 1,1
Leistungen an Personal 0,6 0,7
Sonstige Erlöse 9,8 29,7
Sonstige betriebliche Erträge 16,3 36,7

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den Aufwendungen verrechnet, zu deren Lasten sie gebildet wurden. Im Jahr 2024 waren dies 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro). Die aktivierten Eigenleistungen betreffen unter anderem Bau- und Architektenleistungen.

Die sonstigen Erlöse beinhalten als größter Einzelposten Zuschüsse für Energie in Höhe von 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro).

(36) MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Mio. Euro auf 129,1 Mio. Euro (Vorjahr: 137,4 Mio. Euro). Die deutlichsten Rückgänge konnten bei den Kosten für medizinisches Material (- 5,6 Mio. Euro) und beim medizinischen Fremdpersonal (- 5,4 Mio. Euro) verzeichnet werden. Ebenfalls spürbar reduzierten sich die Aufwendungen für Laboruntersuchungen um 1,6 Mio. Euro bei den bezogenen Leistungen. Durch die gestiegene Auslastung, aber auch aufgrund weiterhin gestiegener Preise erhöhten sich die Aufwendungen für Verpflegung um 1,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Auch die Energieaufwendungen stiegen nach einem Rückgang im Jahr 2023 (- 3,4 Mio. Euro) im Berichtsjahr wieder um 1,9 Mio. Euro an. Die Materialaufwandsquote liegt mit 17,2 % klar unter dem Wert des Vorjahres (Vorjahr: 18,8 %).

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in Mio. € 2024 2023
Wirtschaftsbedarf 25,6 24,1
Medizinisches Material 51,9 57,5
Sonstige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Preisnachlässe /​ Boni /​ Skonti - 0,4 - 0,5
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 77,1 81,1
Energie/​Wasser/​Abwasser 21,3 19,1
Fremdleistungen Wirtschaftsbedarf 8,8 8,5
Medizinische Fremdleistungen 9,0 11,2
Sonstige Fremdleistungen 3,7 2,9
Medizinisches Fremdpersonal 9,2 14,6
Bezogene Leistungen 52,0 56,3
Materialaufwand 129,1 137,4

(37) PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand in Höhe von 466,3 Mio. Euro lag um 1,2 % über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 460,6 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote für das Geschäftsjahr 2024 lag bei 62,3 % (Vorjahr: 63,1 %).

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in Mio. € 2024 2023
Löhne und Gehälter 392,4 388,1
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 73,9 72,6
davon Altersversorgung 2,2 2,2
Personalaufwand 466,3 460,6

Die zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung angefallenen Aufwendungen für Altersversorgung beliefen sich einschließlich der Beitragszahlungen an externe Versorgungseinrichtungen auf 2,2 Mio. Euro (Vorjahr 2,2 Mio. Euro). Sie betreffen:

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in Tsd. € 2024 2023
Einzahlungen in
leistungsorientierte Pläne 1.339 1.319
beitragsorientierte Pläne 860 847
Sonstige Leistungen zur Altersversorgung 14 58
2.213 2.224

Von den Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne entfallen 823 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.016 Tsd. Euro) auf die MUK e. V. und 515 Tsd. Euro (Vorjahr: 303 Tsd. Euro) auf MAUK und die Kraichgau-Kliniken. Der hohe Anteil der MUK ergibt sich daraus, dass deren Versorgungszusagen zu 99,1 % durch eine Rückdeckungsversicherung gedeckt sind. Die Aufwendungen betreffen die von der MEDICLIN an den Versicherungsträger geleisteten Zahlungen. Dagegen werden die leistungsorientierten Pläne der MAUK und der Kraichgau-Kliniken im Wesentlichen durch die Bildung einer entsprechenden Rückstellung finanziert (siehe Ziffer (22)). Da der Zinsanteil bei der Berechnung der Pensionsrückstellungen im Geschäftsjahr rund 98,9 % (Vorjahr: 98,4 %) des in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ertragswirksam zu erfassenden Pensionsaufwandes ausmacht und im Finanzergebnis ausgewiesen wird, stellen sich die Einzahlungen in die leistungsorientierten Pläne entsprechend gering dar. Die Zahlungen in beitragsorientierte Pläne betreffen Zuwendungen an drei Zusatzversorgungs- beziehungsweise Unterstützungskassen. Die sonstigen Leistungen zur Altersversorgung betreffen mit 11 Tsd. Euro (Vorjahr: 55 Tsd. Euro) Zahlungen an die Insolvenzsicherung.

(38) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 4,1 Mio. Euro auf 65,9 Mio. Euro (Vorjahr: 70,0 Mio. Euro).

Der Aufwand für kurzfristige Miet- und Leasingverhältnisse, der nicht als IFRS 16 abgebildet wird, beläuft sich im Geschäftsjahr 2024 auf 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro). Der Aufwand für geringwertige Miet- und Leasingverhältnisse, die langfristig sind und nicht als IFRS 16 abgebildet werden, beläuft sich auf 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro). In der Position Mieten/​Pachten bleibt weiterhin die Umsatzsteuer enthalten, da diese keinen Bestandteil der Anwendung von IFRS 16 darstellt.

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in Mio. € 2024 2023
EDV und Organisation 11,2 9,8
Bürobedarf 1,2 1,3
Fernsprechgebühren 0,7 0,7
Fuhrpark, Kfz-Kosten 0,6 0,6
Mieten/​Pachten 4,9 4,3
Post/​Frachten/​Zustellgebühren 0,9 1,0
Instandhaltung/​Wartung 18,8 18,1
Versicherungen 4,4 4,1
Rechts- und Beratungsaufwand 6,6 6,0
Reisekosten 1,3 1,4
Beiträge, Gebühren, Abgaben 2,7 2,3
Werbung/​Öffentlichkeitsarbeit 2,6 2,3
Sonstige Verwaltungskosten 3,9 3,9
Übrige Aufwendungen 6,1 14,2
Sonstiger betrieblicher Aufwand 65,9 70,0

(39) ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2024 auf insgesamt 50,3 Mio. Euro (Vorjahr: 86,0 Mio. Euro). Hiervon entfallen 28,9 Mio. Euro (Vorjahr: 27,4 Mio. Euro) auf die Abschreibung von Nutzungsrechten. Weitere 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: 36,0 Mio. Euro) entfallen auf immaterielle Vermögenswerte. Im Vorjahr wurden 33,1 Mio. Euro Firmenwerte abgeschrieben. Auf Sachanlagen entfallen 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: 22,6 Mio. Euro).

(40) FINANZERGEBNIS

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

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in Mio. € 2024 2023
Zinsen und ähnliche Erträge 2,6 2,5
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 24,0 - 23,9
Finanzergebnis - 21,4 - 21,4

Zinsen und ähnliche Erträge

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in Mio. € 2024 2023
Zinsen aus Forderungen 0,1 0,0
Zinsen Einlage Kreditinstitute 2,5 1,5
Sonstige zinsähnliche Erträge 0,0 1,0
Zinsen und ähnliche Erträge 2,6 2,5

Aufgrund der seit Ende 2022 gestiegenen Marktzinssätze werden von den Kreditinstituten wieder zunehmend Zinsen für angelegte liquide Mittel und Sichteinlagen vergütet. Die sonstigen zinsähnlichen Erträge im Vorjahr resultieren mit 980 Tsd. Euro aus Körperschaftsteuererstattungen für die Jahre 2010 bis 2014 und 2017 bis 2020.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

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in Mio. € 2024 2023
Darlehenszinsen 3,6 3,3
Zinsen Altersversorgung 1,3 1,4
Zinsen aus Leasingverbindlichkeiten IFRS 16 18,8 19,0
Sonstige zinsähnliche Aufwendungen 0,3 0,2
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 24,0 23,9

Die Darlehenszinsen betreffen fast ausschließlich ein Konsortialdarlehen, wobei sich auch hier das gestiegene Zinsniveau auswirkt. Wir verweisen hierzu auf die Erläuterungen zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Ziffer (19 + 25)). Eine Zusammenstellung der zukünftigen Zinszahlungen wird unter den langfristigen Schulden dargestellt.

(41) ERTRAGSTEUERN

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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in Tsd. € 2024 2023
Tatsächliche Ertragsteuer 7.661 2.100
Latenter Steuerertrag aus der Bildung und Umkehr temporärer Differenzen - 455 - 65
7.206 2.035

Die Überleitung vom Ergebnis vor Ertragsteuern auf den Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 2023
Konzernergebnis vor Steuern 32.119 - 8.689
daraus rechnerische Steuerbelastung (15,825 %) 5.083 - 1.375
Steuerwirkung aus ertragswirksamen
Ertragsteueraufwand /​ Ertragsteuererträge Vorjahr 607 - 3.259
Abschreibungen auf Firmenwerte 0 5.458
nicht aktivierbaren Verlusten des Geschäftsjahres 250 - 399
Korrektur aktivierte Verluste /​ latente Steuern Vorjahre 697 1.675
Gewerbsteueraufwand/​Gewerbesteuerertrag des Geschäftsjahres 229 - 70
nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 26 22
Sonstiges 313 - 17
Tatsächlicher Steueraufwand 7.205 2.035

(42) AKTIONÄREN DER MEDICLIN AG ZUZURECHNENDES KONZERNERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der Quotient aus dem Gewinn beziehungsweise Verlust, der den Eigenkapitalgebern zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Geschäftsjahres - gegebenenfalls mit Ausnahme der vom Unternehmen selbst gehaltenen eigenen Anteile - gebildet wird. Sowohl im aktuellen Jahr als auch im Vorjahr wurden keine neuen Aktien ausgegeben, so dass sich keine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie ergibt.

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2024 2023
Den Aktionären der MEDICLIN AG zuzurechnendes Konzernergebnis in Tsd. € 24.839 - 10.776
Durchschnittliche Anzahl an ausgegebenen Aktien in Tsd. Stück 47.500 47.500
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 0,52 - 0,23

(43) ERFOLGSNEUTRALES ERGEBNIS

Bei den im erfolgsneutralen Ergebnis ausgewiesenen Beträgen handelt es sich um Schätzungsänderungen nach IAS 19, die entstehen, wenn die bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen am Periodenende zugrunde gelegten Parameter wie beispielsweise Diskontierungszinssatz, Gehalts- oder Rententrends von den am Anfang der Periode geschätzten Parametern abweichen. Der daraus ermittelte Betrag wird dann unter Berücksichtigung der darauf entfallenden latenten Steuern erfolgsneutral mit dem Eigenkapital beziehungsweise der Gewinnrücklage verrechnet. Sie können zukünftig nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden.

Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeiter:innen nach Tätigkeitsbereichen

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl nach Vollzeitkräften ohne Vorstand, Geschäftsführer:innen und Auszubildende stellt sich wie folgt dar:

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ausgewiesen in Vollzeitkräften 2024 2023 Veränderung
Ärztlicher Dienst 796 825 - 29
Pflegedienst 2.252 2.330 - 78
Medizinisch-technischer Dienst 1.422 1.442 - 20
Funktionsdienst 385 393 - 8
Medizinischer Dienst 4.855 4.990 - 135
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 1.114 1.101 + 13
Technischer Dienst 152 152 0
Verwaltung 605 604 + 1
Sonstiges Personal 23 31 - 8
Nichtmedizinischer Dienst 1.894 1.888 + 6
6.749 6.878 - 129

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Im Rahmen des Erwerbs von Sachanlagen bestehen zum 31. Dezember 2024 vertragliche Verpflichtungen von rund 11,8 Mio. Euro (Vorjahr: rund 1,1 Mio. Euro). Weitere wesentliche Haftungsverhältnisse oder finanzielle Verpflichtungen bestehen am Bilanzstichtag nicht.

Für die langfristig gemieteten 20 Klinikimmobilien hat die MEDICLIN AG gegenüber dem Vermieter (PATRIZIA Frankfurt Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH) eine Patronatserklärung abgegeben. Die MEDICLIN AG verpflichtet sich darin, den Mieter finanziell stets so ausgestattet zu halten, dass er alle gegenwärtigen und zukünftigen Verpflichtungen aus dem Mietvertrag gegenüber dem Vermieter ordnungsgemäß erfüllen kann. Als Zahlungsverpflichtung des Mieters zählen auch Schadensersatzansprüche des Vermieters gegenüber dem Mieter.

Für die Darlehensfinanzierung zum Erwerb der MEDICLIN Rose Klinik wurde eine gesamtschuldnerische Bürgschaft der MEDICLIN AG in Höhe von 7,6 Mio. Euro bestellt.

Die MEDICLIN AG hat im Rahmen des Investitionsdarlehens über 20,0 Mio. Euro zur Finanzierung der Neubaumaßnahme am Standort der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen die selbstschuldnerische Mithaftung für die Verbindlichkeiten aus dem Darlehensvertrag übernommen.

Für die Zulassung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in der Rechtsform einer juristischen Person des Privatrechts ist eine der Voraussetzungen, dass die Gesellschafter selbstschuldnerische Bürgschaftserklärungen für Forderungen von kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen gegen das MVZ aus dessen vertragsärztlicher Tätigkeit abgeben. Die MediClin GmbH & Co. KG hat die verlangte Bürgschaftserklärung für die von ihr betriebenen MVZ abgegeben.

Zur Inanspruchnahme des § 264 Abs. 3 HGB für einige Tochterkapitalgesellschaften (siehe Anteilsbesitzliste) hat sich die MEDICLIN AG bereit erklärt, für die von diesen Tochtergesellschaften bis zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2023 eingegangenen Verpflichtungen im folgenden Geschäftsjahr einzustehen (Patronatserklärung).

Finanzrisikomanagement

Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern in erster Linie einem Kreditrisiko sowie einem Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko ausgesetzt. Unter Kreditrisiko versteht man das Risiko der Zahlungsunfähigkeit oder der Verschlechterung der Bonität eines Vertragspartners. Da MEDICLIN ihre Umsätze fast vollständig (über 99,0 %) mit Rentenversicherungsträgern sowie gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen abwickelt, ist dieses Risiko als gering einzustufen. Das Liquiditätsrisiko ist die Gefahr, dass MEDICLIN ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht beziehungsweise nicht in voller Höhe nachkommen kann. Ein Refinanzierungsrisiko entsteht als spezielle Ausprägung des Liquiditätsrisikos, wenn bei Bedarf die erforderliche Liquidität nicht zu den erwarteten Konditionen beschafft werden kann. Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln, die Möglichkeit zur Finanzierung durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien und mittelfristig die Fähigkeit zur Emission am Markt ein. Zur Stärkung der Liquidität sowie zur Vorhaltung ausreichender Finanzierungsmittel für internes Wachstum stehen ausreichend liquide Mittel zur Verfügung. Aufgrund der in den letzten Jahren verstärkten Dynamik des Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert, ist es Ziel der Unternehmensführung, die notwendige Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen. Eine weitere Sicherungsmaßnahme ist die konzernweite Liquiditätsversorgung durch ein zentrales Cashpool-Management. Daneben besteht ein Zinsrisiko aus der möglichen Veränderung des Marktzinsniveaus. Für erwartete Einlagenverluste wurde eine Risikovorsorge entsprechend IFRS 9 gebildet (83 Tsd. Euro; Vorjahr: 98 Tsd. Euro).

Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswerts ersichtlich. Da bei den Forderungen die Vertragspartner anerkannte Finanzeinrichtungen sind, geht der Konzern davon aus, dass sie ihre Verpflichtungen erfüllen. Daher ist MEDICLIN der Auffassung, dass sich das maximale Ausfallrisiko mit dem Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Summe anderer kurzfristiger Vermögenswerte, abzüglich der zum Bilanzstichtag berücksichtigten Wertberichtigungen, deckt. Weitere Erläuterungen siehe Lagebericht, Kapitel Risiko- und Chancenbericht.

Kreditlinien

Wie unter Ziffer (19 + 25) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beschrieben, beinhaltet der Konsortialvertrag eine noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinie in Höhe von 15 Mio. Euro (Fazilität B). Durch Rückzahlung der bereits in Anspruch genommenen Mittel (25 Mio. Euro) erhöht sich die verfügbare Kreditlinie ab dem 31. Dezember 2024 auf 40 Mio. Euro. Darüber hinaus beinhaltet der Konsortialvertrag eine noch nicht in Anspruch genommene Erhöhungsoption von insgesamt maximal 20,0 Mio. Euro. Diese kann mit bis zu zwei Erhöhungsanfragen, wovon maximal 10,0 Mio. Euro auf Fazilität B entfallen dürfen, beantragt werden. Die Erhöhungsanfrage muss sich mindestens auf 10,0 Mio. Euro oder ein höheres ganzzahliges Vielfaches von 1,0 Mio. Euro belaufen. Daneben besteht noch eine Vereinbarung über eine freie Kreditlinie in Höhe von 9,87 Mio. Euro bei einem Kreditinstitut.

Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2024

Dr. Jan Liersch (Vorsitzender), Düsseldorf

Geschäftsführer der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der RKG Reha-Kliniken GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Broermann Health & Heritage Hotels GmbH, Königstein im Taunus

Präsident des Verwaltungsrats Broermann Medical AG, Montreux (CH)

Präsident des Verwaltungsrats Hotel Montreux Palace SA, Montreux (CH)

Präsident des Verwaltungsrats Hotel Suisse Majestic SA, Montreux (CH)

Geschäftsführer der Atlantic Hotel Betriebsgesellschaft mbH, Königstein im Taunus

Liquidator der CeMeT GmbH i. L., Tübingen

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Hans Hilpert 1 (stellvertretender Vorsitzender), Bexbach-Oberbexbach

Sporttherapeut, MEDICLIN Bliestal Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg

Michael Bock, Leverkusen

Geschäftsführer der REALKAPITAL Vermögensmanagement GmbH, Leverkusen

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, München

Deutsche Immobilien Chancen AG & Co. KGaA, Frankfurt am Main

Barbara Brosius, Kronberg im Taunus (bis 06.06.2024)

Unternehmensberaterin

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Dr. Julia Dannath-Schuh, Meilen (CH)

Vizepräsidentin Personalentwicklung und Leadership der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich

Vizepräsidentin des Verwaltungsrats Alsia & Partners AG, Zürich (CH)

Mitglied des Verwaltungsrats Business Tools AG, Zürich (CH)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Walburga Erichsmeier 1 , Blomberg

Stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin bei ver.di, Bezirk Ostwestfalen-Lippe

Joachim Gemmel, Hamburg (ab 05.03.2024)

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (ab 12.02.2024)

Chief Operating Officer (COO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Zentrallager Besitzgesellschaft mbH, Hamburg (ab 05.04.2024)

Geschäftsführer der Asklepios OP-Zentrum GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Westklinikum Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Service Entlassmanagement GmbH

Vorstandsvorsitzender der Unterstützungskasse Asklepios Kliniken Hamburg e. V.

Zweiter Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft e. V., Hamburg (ab 01.01.2024)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (ab 18.03.2024)

Kai Hankeln, Bad Bramstedt (bis 13.02.2024)

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken Gruppe (bis 12.02 2024)

Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Falkenstein im Taunus (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Zentrallager Besitzgesellschaft mbH, Hamburg (bis 12.02.2024)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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Asklepios Fachklinikum Stadtroda GmbH, Stadtroda (bis 12.02.2024)

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (bis 12.02.2024)

Michael Herbstritt 1 (ab 05.03.2025)

Gewerkschaftssekretär ver.di Südbaden Schwarzwald

Dr. med. Sigrid R.-M. Krause 1 , Bad Münder

Direktorin Psychosomatik und Psychiatrie, Chefärztin des Krankenhauses für Akutpsychosomatik,

Chefärztin der Rehabilitationsklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin der MediClin GmbH & Co. KG,

Zweigniederlassung Bad Münder

Rainer Laufs, Kronberg im Taunus (bis 06.06.2024)

Selbstständiger Unternehmensberater

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Thomas Müller 1 , Neunkirchen (bis 06.01.2025)

ver.di Bezirksgeschäftsführer der Region Saar Trier (bis 31.10.2024)

Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes

Geschäftsführer der Arbeit und Kultur Saarland gGmbH, Saarbrücken

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH, Saarbrücken

Hafid Rifi, Friedberg (ab 06.06.2024)

Chief Financial Officer (CFO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Asklepios Business Services Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Business Services GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Poly Z Med GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Asklepios International Beteiligungsgesellschaft mbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Asklepios International GmbH, Königstein im Taunus

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH (ab 17.06.2024)

PD Dr. Sarah Sheikhzadeh, Hamburg (ab 06.06.2024)

Chief Medical Officer (CMO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Chief Medical Officer (CMO) der RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (ab 01.07.2024)

Geschäftsführerin der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführerin der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführerin der Asklepios Medical School GmbH, Hamburg

Geschäftsführerin der Asklepios Science & Research GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführerin der INSTITUT FÜR KLINISCHE FORSCHUNG Semmelweis Universität,

Campus Hamburg gGmbH, Hamburg

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (ab 05.06.2024)

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Marnik Schiffler 1 , Bad Rappenau (ab 06.06.2024)

Sporttherapeut, Kraichgau-Klinik Bad Rappenau GmbH & Co.KG, Offenburg

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Elke Schwan 1 , Bad Soden-Salmünster

Masseurin und medizinische Bademeisterin, MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb GmbH & Co. KG, Offenburg

Frauke Schwedt 1 , Hamburg

Diplom-Psychologin /​ Psychologische Psychotherapeutin, MediClin GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung Soltau

Daniela Sternberg-Kinzel 1 , Karlshagen (bis 06.06.2024)

Leiterin Patientenverwaltung, MEDICLIN Dünenwald Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg

Marco Walker, Hamburg

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken Gruppe (ab 12.02 2024)

COO der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02 2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Fürstenberg Institut GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Poly Z Med GmbH, Königstein im Taunus

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Meierhofer AG, München

Universitätsklinikum Gießen Marburg GmbH, Gießen

RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Matthias H. Werner 1 , Biberach (Baden)

Dipl.-Sozialpädagoge (BA) /​ Erlebnispädagoge, MediClin GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung Offenburg

Cornelia Wolf, Immenstaad

REVISION Audit Consultants, Unternehmensberatung

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2024 setzten sich die Ausschüsse aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Präsidialausschuss

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Hans Hilpert (Stellvertreter)

Kai Hankeln (bis 13.02.2024)

Joachim Gemmel (ab 06.06.2024)

Rainer Laufs (bis 06.06.2024)

Marco Walker (ab 06.06.2024)

Thomas Müller (bis 06.01.2025)

Dr. med. Sigrid R.-M. Krause

Nominierungsausschuss

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Michael Bock

Cornelia Wolf

RPT-Ausschuss

Cornelia Wolf (Vorsitz)

Dr. Julia Dannath-Schuh

Walburga Erichsmeier

Matthias H. Werner

Prüfungsausschuss

Michael Bock (Vorsitz)

Walburga Erichsmeier

Matthias H. Werner

Cornelia Wolf

Vermittlungsausschuss gemäß § 27 MitbestG

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Hans Hilpert (Stellvertreter)

Frauke Schwedt

Cornelia Wolf

1 Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer:innen

Vorstand

Dr. Joachim Ramming, Chief Executive Officer (CEO), geschäftsansässig in Offenburg

Tino Fritz, Chief Financial Officer (CFO), geschäftsansässig in Offenburg

Thomas Piefke, Chief Operating Officer (COO), geschäftsansässig in Offenburg

Organbezüge

Die für die aktive Tätigkeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2024 gewährten Gesamtbezüge beliefen sich auf insgesamt 1.636 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.997 Tsd. Euro). Sie setzten sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen (Festvergütungen) in Höhe von 1.343 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.234 Tsd. Euro) und einer einjährigen variablen Vergütung in Höhe von 245 Tsd. Euro (Vorjahr: 663 Tsd. Euro). In den kurzfristig fälligen Leistungen sind Nebenleistungen in Höhe von 93 Tsd. Euro (Vorjahr: 101 Tsd. Euro) enthalten, die Sachbezüge aus Dienstwagengestellung sowie aus dem Arbeitgeberanteil der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie vereinzelt zur Rentenversicherung betreffen. Andere langfristig fällige Leistungen (mehrjährige variable Vergütungen) ergeben sich erst im Jahr des Ablaufs des jeweiligen Dienstvertrags. Der ehemalige COO hat sein Amt als Mitglied des Vorstands der MEDICLIN Aktiengesellschaft mit Wirkung zum Ablauf des 30. September 2023 niedergelegt. Im Geschäftsjahr 2024 sind für den LTI (Long Term Incentive) 2021 bis 2023 60 Tsd. Euro und für den anteiligen STI (Short Time Incentive) 2023 für die Monate Januar bis September 2023 148 Tsd. Euro an den ehemaligen COO ausgezahlt worden. Für die Monate Januar bis März 2024 wurden für das Grundgehalt einschließlich Nebenleistungen 91 Tsd. Euro ausgezahlt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende hat sein Vorstandsmandat zum 30. Juni 2021 niedergelegt. Sein Dienstvertrag endete mit Ablauf des 31. März 2023. Im Geschäftsjahr 2024 wurden auf Grundlage der Zielerreichung des Geschäftsjahres 2023 anteilig für die Monate Januar bis März 2023 69 Tsd. Euro ausgezahlt.

Die Gesamtvergütung für den Aufsichtsrat betrug im Berichtsjahr 236 Tsd. Euro (Vorjahr: 240 Tsd. Euro). Sie setzt sich zusammen aus:

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in Tsd. € 2024 2023
Grundvergütung 175 175
Sitzungsgelder 42 45
Ausschusstätigkeit 19 20
236 240

Für Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sind lediglich Vergütungen enthalten, die im Zusammenhang mit ihrer Organtätigkeit stehen. Im Geschäftsjahr 2024 bestanden, wie auch schon 2023, keine Kredite gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie gegenüber den Mitgliedern des Vorstands.

Zur Erstellung des Vergütungsberichts gemäß § 162 AktG sind Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft verpflichtet, jährlich einen klaren und verständlichen Bericht über die im letzten Geschäftsjahr jedem einzelnen - unter Namensnennung - gegenwärtigen oder früheren Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats von der Gesellschaft und von Unternehmen desselben Konzerns gewährte und geschuldete Vergütung zu erstellen. Der Vergütungsbericht wird in dem Geschäftsjahr erstellt, das auf das Geschäftsjahr folgt, für das der Vergütungsbericht aufzustellen ist. Der Vergütungsbericht 2024 wird der Hauptversammlung der MEDICLIN Aktiengesellschaft im Jahr 2025 zur Billigung vorgelegt (§ 120a Abs. 4 Satz 1 AktG). Nach dem Billigungsbeschluss wird der Vergütungsbericht und der Vermerk über dessen Prüfung zehn Jahre lang auf der Internetseite der Gesellschaft kostenfrei öffentlich zugänglich gemacht (§ 162 Abs. 4 AktG). Der Bericht über das Vergütungssystem des Vorstands und das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat sind ebenfalls auf der Internetseite verfügbar.

Berichterstattung über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß IAS 24

Als nahestehende Personen gelten natürliche sowie juristische Personen, die die MEDICLIN AG als berichtendes Unternehmen oder eines ihrer Tochterunternehmen beherrschen oder wesentlich auf sie einwirken können. Des Weiteren gehören hierzu auch natürliche oder juristische Personen, die von der MEDICLIN AG oder einem ihrer Tochterunternehmen beherrscht werden beziehungsweise auf die unmittelbar oder mittelbar wesentlich Einfluss ausgeübt werden kann. Dazu gehören die aktiven Mitglieder der Vorstände und der Aufsichtsräte der MEDICLIN AG und ihrer Mehrheitsaktionärin, der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg, und ihrer Mutterunternehmen.

Nahestehende Unternehmen

Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA hält 52,73 % am Grundkapital der MEDICLIN AG. Ultimate Controlling Party nach IAS 24.13 ist der Alleingesellschafter der Broermann Holding GmbH, Herr Dr. Bernard große Broermann, und nach dessen Ableben am 25. Februar 2024 dessen Erbengemeinschaft. Da die MEDICLIN als Teilkonzern in den Konzernabschluss der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus sowie in den Teilkonzernabschluss der Asklepios-Gruppe Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg einbezogen wird, werden als nahestehende Personen und Unternehmen neben den eigenen Tochtergesellschaften auch die Tochtergesellschaften der Broermann Holding GmbH sowie die weiteren Gesellschaften, an denen Herr Dr. Bernard große Broermann beziehungsweise nach seinem Ableben seine Erben mehrheitlich beteiligt sind, gemeinschaftlich beteiligt sind oder einen maßgeblichen Einfluss haben, definiert.

Die RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft zählt einschließlich ihrer Tochtergesellschaften auch zu dem Kreis nahestehender Unternehmen.

Als weitere nahestehende Unternehmen werden die Unternehmen der ERGO Group AG (ERGO) definiert, die mit einem Anteil von 35,0 % die zweitgrößte Aktionärin der MEDICLIN AG ist. Die ERGO ist Teilkonzern der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich RE).

Des Weiteren wird das Immobiliensondervermögen OIK-Fonds MediClin zum Kreis der nahestehenden Unternehmen gezählt, da dieses Sondervermögen seitens der ERGO nach IFRS 10 beherrscht wird und in deren Konzernabschluss einbezogen wird. Zwischen der MEDICLIN und dem OIK-Fonds beziehungsweise dessen Treuhänder, der PATRIZIA Frankfurt Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg, bestehen umfangreiche Mietverhältnisse. Auf Basis der Mietverträge zum 31. Dezember 2024 betragen die zukünftigen Leasingzahlungen aus diesen Mietverträgen einschließlich Verwaltungskosten insgesamt 504,2 Mio. Euro (Vorjahr: 541,7 Mio. Euro). Im Rahmen dieser Verträge hat die MEDICLIN neben den Mietzahlungen Rückzahlungsansprüche an den Fonds aus der Vorfinanzierung von Klinikerweiterungen und anderen Baumaßnahmen.

Die Mietverträge beginnen jeweils am 1. Januar 2023 und haben grundsätzlich eine feste Laufzeit von 15 Jahren, mit Ausnahme von drei Standorten, für die eine längere und zwei kürzere Laufzeiten vereinbart wurden.

Nach IAS 24.9(b)(v) steht ein Unternehmen einem berichtenden Unternehmen nahe, wenn das Unternehmen einen Plan für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zugunsten der Arbeitnehmer:innen entweder des berichtenden Unternehmens oder eines dem berichtenden Unternehmen nahestehenden Unternehmens hat. Diese Voraussetzungen treffen für die MAUK zu. Die MAUK ist eine rechtsfähige Versorgungseinrichtung, die die vorgesehenen Ruhegeldleistungen an die Ruhegeldempfänger gewährt. Finanziert werden diese Leistungen durch Zuwendungen der MEDICLIN an die MAUK. Ausführliche Beschreibungen zur MAUK finden sich unter den Erläuterungen zu Ziffer (21) Pensionen und ähnliche Verpflichtungen.

Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen stellen sich wie folgt dar:

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in Mio. € 2024 2023
Erträge
Erstattung Energiekostenzuschüsse 0,0 6,8
Umsätze aus Postakut-, Akut- und Pflegeleistungen 3,1 3,2
Pensionszahlungen der MAUK 1,2 1,2
Umsätze Serviceleistungen 2,0 1,5
Aufwendungen
Leasingaufwendungen 37,1 36,6
Verwaltungskosten (Vorjahr: Kosten Liegenschaftsverwaltung) 0,4 0,4
Versicherungsprämien 1,6 2,1
Serviceleistungen 2,4 2,6
Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen 2,2 3,2
Zuwendungen an MAUK 1,1 1,2
EDV-Leistungen 3,3 3,1
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in Mio. € 31.12.2024 31.12.2023
Forderungen
Rückzahlungsanspruch Energiekostenzuschüsse 0,0 6,8
Rückzahlungsanspruch aus Vorfinanzierung Klinikerweiterungen/​Baumaßnahmen 0,6 0,8
Forderungen aus Postakut-, Akut- und Pflegeleistungen 0,2 0,3
Forderungen aus Serviceleistungen 0,1 0,3
Schulden
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 377,3 379,4
Serviceleistungen 0,1 0,1
EDV-Leistungen 0,2 0,1
Rückstellungen für Versicherungsprämien 0,1 0,3
Rückstellungen für Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen 0,8 0,9

Die Vergütung der Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgt grundsätzlich zu marktüblichen Konditionen.

Bei der Erstattung der Energiekostenzuschüsse handelt es sich im Vorjahr um einen Ausgleichsanspruch gegenüber der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA nach § 311 Abs. 2 Satz 2 AktG für den Verzicht der Gesellschaften der MEDICLIN AG auf Energiekostenzuschüsse.

Umsätze aus Postakut-, Akut- und Pflegeleistungen betreffen drei private Krankenversicherungen, die zum Konzernverbund der ERGO zählen. Diese Umsätze machen rund 0,4 % (im Vorjahr: rund 0,4 %) der Umsatzerlöse aus.

Den Pensionszahlungen der MAUK stehen aufwandseitig entsprechende Zuwendungen an MAUK gegenüber. Der Saldo aus Pensionszahlung und Zuwendungen schlägt sich in einer Erhöhung oder Verminderung des Kassenvermögens der MAUK nieder.

Die Umsätze Serviceleistungen betreffen in erster Linie die Vergütungen für die Abrechnung der Löhne und Gehälter für mehrere Asklepios-Einrichtungen durch die MediClin GmbH & Co. KG (2024: 1.589 Tsd. Euro; 2023: 1.374 Tsd. Euro).

Leasingaufwendungen betreffen Mietzahlungen an den OIK-Fonds MediClin für die Anmietung von 20 Klinikimmobilien. Aufgrund der Anwendung von IFRS 16 werden die Leasingaufwendungen in der GuV als Abschreibung auf Nutzungsrechte und unter den Zinsaufwendungen abgebildet, wobei sich aufgrund der Linearisierung des Zahlungsstroms Abweichungen zu dem tatsächlichen Zahlungsfluss der laufenden Mietzahlungen ergeben.

Nach den OIK-Mietverträgen wird für die Verwaltung der Liegenschaften eine Verwaltungskostenpauschale von 1,0 % der jeweils aktuellen Grundmiete erhoben.

Die Versicherungsprämien betreffen Zahlungen aufgrund unterschiedlicher Versicherungsverträge mit Tochtergesellschaften der ERGO (2024: 0,8 Mio. Euro; 2023: 1,1 Mio. Euro). Des Weiteren hat die MediClin Unterstützungskasse (MUK) mit der Victoria Lebensversicherung AG, einer 100%igen Tochter der ERGO, eine Rückdeckungsversicherung im Rahmen eines Gruppenversicherungsvertrags abgeschlossen, über die die betriebliche Altersversorgung der MEDICLIN, die MediClin-Rent, abgesichert wird. Im Jahr 2024 wurden hierfür 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) einbezahlt.

Die Aufwendungen für Serviceleistungen betreffen:

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in Mio. € 2024 2023
Beratungsleistungen (Asklepios) 1,3 1,2
Apothekenumsätze (Asklepios) 0,5 0,4
Sonstiges (Asklepios) 0,4 0,4
Apothekenumsätze (RHÖN) 0,2 0,2
Leistungen nicht konsolidierter MEDICLIN Servicegesellschaften - 0,2
Vermittlung Pflegepersonal (Asklepios) - 0,1
Einkaufskooperationen (Asklepios) - 0,1
2,4 2,6

Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen betreffen Leistungen an den Vorstand und den Aufsichtsrat. Die Leistungen beinhalten im Wesentlichen die Vergütungen für Vorstands- und Aufsichtsratstätigkeiten. Darin enthalten sind noch anteilige Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen aus dem Jahr 2024 für einen ehemaligen Vorstand (69 Tsd. Euro) sowie im Vorjahr die Vergütung für die Dienstfreistellung eines ausgeschiedenen Vorstands für den Zeitraum Januar 2024 bis März 2024 (101 Tsd. Euro).

Die unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen Rückstellungen für Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen sind bis auf 97 Tsd. Euro (Vorjahr: 17 Tsd. Euro) innerhalb eines Jahres fällig.

Die Zuwendungen an die MAUK dienen der Refinanzierung der Pensionszahlungen, die durch die Mitarbeiterunterstützungskasse geleistet werden.

EDV-Leistungen betreffen im Wesentlichen Wartungs- und Softwarepflegegebühren sowie Projekt- und Entwicklungsleistungen durch die Meierhofer-Gruppe.

Entsprechenserklärung Deutscher Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG)

Die Entsprechenserklärung der MEDICLIN AG nach § 161 AktG wurde und wird immer in der aktuellen Fassung auf den Internetseiten der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist auch in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB enthalten, die ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Konzernabschlussprüfer berechnete Gesamthonorar stellt sich wie folgt dar:

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in Tsd. € ohne Umsatzsteuer 2024 2023
Abschlussprüfung 1.028 642
Andere Bestätigungsleistungen 0 451
Steuerberatungsleistung 0 0
Sonstige Leistungen 0 0
1.028 1.093

Die Honorare für die Abschlussprüfung betreffen die Prüfung des Konzernabschlusses, gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen von Jahresabschlüssen der MEDICLIN AG und ihrer verbundenen Unternehmen sowie prüferische Durchsichten. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen im Vorjahr entfallen auf die Prüfung von Financial Covenants im Zusammenhang mit der Erfüllung von Nachweispflichten aus Kreditverträgen, der Bescheinigung für krankenhausrechtliche Zwecke sowie die Prüfung des Vergütungsberichts.

Nachtragsbericht

Es sind nach dem Bilanzstichtag keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen MEDICLIN einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erwartet.

 

Offenburg, 26. März 2025

Dr. Joachim Ramming, Vorstandsvorsitzender, CEO

Tino Fritz, Vorstand Finanzen, CFO

Thomas Piefke, Vorstand, COO

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Informationen zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der MEDICLIN Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Der zusammengefasste Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS Accounting Standards (im Folgenden "IFRS Accounting Standards"), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts. Der zusammengefasste Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich nicht auf diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Umsatzerlösrealisierung im Akutbereich aus erbrachten Krankenhausleistungen und Erlösausgleichen

Zu den angewandten Bilanzierungsgrundlagen verweisen wir auf das Kapitel "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze", Angabe "8. Umsatz- und Ertragsrealisierung" des Konzernanhangs. Angaben zur Höhe der Umsatzerlöse befinden sich unter Angabe (34) der Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung des Konzernanhangs.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die im Konzernabschluss der Gesellschaft ausgewiesenen Umsatzerlöse betreffen mit EUR 286,2 Mio (i. VJ. EUR 302,8 Mio) den Akutbereich.

Die Leistungsvergütung im Akutbereich basiert auf dem durchgängigen, leistungsorientierten und pauschalierten Vergütungssystem des Krankenhausfinanzierungsgesetzes, sodass mit den Sozialversicherungsträgern sowohl die Leistungsmenge (Anzahl und Art der Leistung) als auch Leistungsvergütung im Rahmen von Budgetverhandlungen vereinbart werden. Über- oder Unterschreitungen der vereinbarten Leistungsmengen im Geschäftsjahr, werden durch regulatorische Ausgleichsmechanismen zwischen dem Krankenhaus und den Kostenträgern begegnet.

Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass die Umsatzerlöse nicht vorhanden sind. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Umsatzerlöse aufgrund der Komplexität der Berechnungsmethodik für die Ausgleichsmechanismen in fehlerhafter Höhe ausgewiesen sind.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Um die Angemessenheit der zum Abschlussstichtag ausgewiesenen Umsatzerlöse zu beurteilen, haben wir die eingerichteten Prozesse zur Erfassung der Erlöse aus erbrachten Krankenhausleistungen sowie die angewendete Berechnungsmethodik für die Ermittlung der regulatorischen Ausgleiche nachvollzogen. In diesem Zuge haben wir Aufbau und Implementierung der auf das Patientenmanagement bezogenen internen Kontrollen gewürdigt. Hinsichtlich des Vorhandenseins der Umsatzerlöse haben wir die Wirksamkeit der internen Kontrollen in Bezug auf die Sicherstellung des Vorliegens einer Kostenübernahmeerklärung des Kostenträgers oder Behandlungsvertrags des behandelten Patienten geprüft.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Erlösverprobung anhand der Leistungsstatistiken (Auswertung der bewerteten Leistungsmenge des Geschäftsjahres) und der Entgeltvereinbarungen mit den Kostenträgern nachvollzogen. Daneben haben wir die Angemessenheit der Abbildung des regulatorischen Ausgleichsmechanismus gewürdigt. Hierbei haben wir auch die Umsetzung der komplexen gesetzlichen Regelungen, der Entgeltvereinbarungen sowie die rechnerische Richtigkeit nachvollzogen.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die Vorgehensweise der MEDICLIN zur Ermittlung der Umsatzerlöse ist sachgerecht.

Sonstige Informationen

Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:

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den Nachhaltigkeitsbericht einschließlich der nichtfinanzielle Konzernerklärung, der im Abschnitt "Nachhaltigkeitsberichterstattung" des zusammengefassten Lageberichts enthalten ist, und

die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung der Gesellschaft und des Konzerns, auf die im zusammengefassten Lagebericht Bezug genommen wird.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Erklärung der Nichtabgabe eines Prüfungsurteils zu den für Zwecke der Offenlegung zu erstellenden elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir waren beauftragt, gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchzuführen, ob die für Zwecke der Offenlegung zu erstellenden Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen.

Wir geben kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab. Aufgrund der Bedeutung des nachstehend beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.

Da uns der Vorstand bis zum Zeitpunkt der Erteilung des Bestätigungsvermerks keine ESEF-Unterlagen zur Prüfung vorgelegt hat, geben wir kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab.

Der Vorstand der Gesellschaft ist verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner ist der Vorstand der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Es liegt in unserer Verantwortung, eine Prüfung der ESEF-Unterlagen in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) [wenn für das Verständnis des Vermerks im internationalen Raum förderlich: und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised)] durchzuführen. Aufgrund des vorstehend beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Juni 2024 als Abschlussprüfer des Konzernabschlusses gewählt. Wir wurden am 17. August 2024 vom Prüfungsausschuss beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2024 als Abschlussprüfer des Konzernabschlusses der MEDICLIN Aktiengesellschaft tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Julia Kohler.

 

Frankfurt am Main, den 26. März 2025

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Kohler, Wirtschaftsprüferin

gez. Eifert, Wirtschaftsprüfer

WEITERE INFORMATIONEN

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Offenburg, 27. März 2025

Dr. Joachim Ramming, Vorstandsvorsitzender, CEO

Tino Fritz, Vorstand Finanzen, CFO

Thomas Piefke, Vorstand, COO

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

2024 war für MEDICLIN ein Jahr mit besonderen Fortschritten. Die im Jahr 2023 geführte Strategiediskussion, MEDICLIN zu einer der führenden Klinik-Gruppen für Rehabilitation in Deutschland zu entwickeln, zeigt erste Ergebnisse. Mit dem Zukauf der Reha-Klinik am Sendesaal in Bremen konnte seit langer Zeit das Portfolio im Segment Postakut erweitert und MEDICLIN als Marke in einem neuen Bundesland etabliert werden. Mit der MEDICLIN DIRECT GmbH konnten durch den Zukauf einer Praxis ebenso innovative, ambulante Angebote in das Portfolio aufgenommen werden. Die für Anfang 2025 geplante Eröffnung des ersten MEDICLIN CAMPUS Modells am Standort Wertheim ist ein weiterer Schritt in der erfolgreichen Umsetzung der Strategie und des avisierten Wachstums im Rehabilitationsbereich mit innovativen Reha-Konzepten.

Ebenso stand das Jahr 2024 im Zeichen der Digitalisierung und weiterer Vernetzung unserer medizinischen Dienstleistungen. Mit dem klaren Ziel vor Augen, die Patientenversorgung durch innovative Technologien zu verbessern, haben wir erste Meilensteine erreicht. In der MEDICLIN Klinik in Bad Düben setzen wir auf innovative Technologien, um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Patienten zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist unser KI-gestütztes Sturzpräventionssystem, das wir 2024 erfolgreich implementiert haben.

Ohne das unermüdliche Engagement und den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre es MEDICLIN nicht möglich, ihren Versorgungsauftrag zu erfüllen, Neues zu gestalten und ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MEDICLIN im Namen des Aufsichtsrats ganz besonders danken.

Wesentliche Themen des Aufsichtsrats im Jahr 2024

Im Geschäftsjahr 2024 hat der Aufsichtsrat der MEDICLIN Aktiengesellschaft die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben vollumfänglich und mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Geschäftsführung kontinuierlich begleitet und überwacht. Der Vorstand hat uns zeitnah, umfassend und regelmäßig über die Unternehmensplanung, die wirtschaftliche Lage, die aktuelle Entwicklung des Unternehmens und über wichtige Geschäftsvorgänge schriftlich und mündlich unterrichtet. Er hat uns ebenso über alle relevanten Fragen der Strategie, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance informiert. Im Rahmen der Berichterstattung des Vorstands hat der Aufsichtsrat die jeweils aktuelle Geschäftsentwicklung des Konzerns und der Segmente detailliert und intensiv in allen Aufsichtsratssitzungen behandelt. Erörtert wurden zudem anstehende oder sich in der Umsetzung befindliche Investitions- beziehungsweise Desinvestitionsvorhaben sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung. Insgesamt war der Aufsichtsrat in sämtliche Entscheidungen von grundlegender Bedeutung unmittelbar und zeitnah eingebunden.

Die Beschlussvorlagen des Vorstands haben wir ausführlich diskutiert und dazu, soweit es die Bestimmungen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erfordern, nach sorgfältiger Prüfung im Aufsichtsrat und in den jeweils zuständigen Aufsichtsratsausschüssen unser Votum abgegeben.

Der Aufsichtsrat hat zudem kontinuierlich geprüft, ob während des Geschäftsjahres Interessenskonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern bestanden. Solche Interessenskonflikte sind im Berichtsjahr 2024 nicht aufgetreten.

Außerhalb der Sitzungen wurden wir vom Vorstand über wichtige Vorgänge mündlich und schriftlich informiert. Ich habe mich als Aufsichtsratsvorsitzender auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig mit den Mitgliedern des Vorstands ausgetauscht und über wesentliche Ereignisse informieren lassen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden in ihren Sitzungen regelmäßig und ausführlich über die Ergebnisse der an die Ausschüsse delegierten Aufgaben vom jeweiligen Vorsitzenden des Ausschusses informiert.

Im Geschäftsjahr 2024 war ein zentraler Fokus und wiederkehrender Tagesordnungspunkt die strategische Entwicklung von MEDICLIN zu einer der führenden Klinik-Gruppen für Rehabilitation in Deutschland. In diesem Zusammenhang wurden zwei strategische Zukäufe getätigt und neue Gesellschaften gegründet, um innovative Rehabilitationsprojekte umzusetzen. Ebenso führte eine umfassende Überprüfung des Klinikportfolios zur Entscheidung, sich von einer bestimmten Einrichtung zu trennen, um uns stärker auf unsere Kernkompetenz Rehabilitation zu fokussieren. Außerdem prägte das Thema Nachhaltigkeit, insbesondere in Form der Berichterstattung entsprechend dem Rahmenwerk der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Arbeit sowohl im Plenum als auch im Prüfungsausschuss.

Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand

Mit der Beendigung der Hauptversammlung am 6. Juni 2024 endete die Amtszeit der durch die ordentliche Hauptversammlung am 29. Mai 2019 gewählten Aufsichtsratsmitglieder. Herr Michael Bock, Frau Dr. Julia Dannath-Schuh und Frau Cornelia Wolf wurden erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Anstelle von Frau Barbara Brosius und Herrn Rainer Laufs wurden Herr Hafid Rifi und Frau PD Dr. Sara Sheikhzadeh in den Aufsichtsrat gewählt.

Zudem hat Herr Kai Hankeln sein Mandat im Aufsichtsrat zum 13. Februar 2024 niedergelegt. Mit Beschluss vom 5. März 2024 hat das Amtsgericht Freiburg im Breisgau daraufhin Joachim Gemmel mit Wirkung zum 5. März 2024 gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt. Herr Joachim Gemmel wurde durch die ordentliche Hauptversammlung am 6. Juni 2024 zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt, so dass sein Amt als gerichtlich bestelltes Aufsichtsratsmitglied mit der Wahl durch die Hauptversammlung erlosch.

Ebenso endete mit der Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 6. Juni 2024 die Amtszeit der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, so dass am 16. Mai 2024 Neuwahlen durchgeführt wurden. Für das Amt des Aufsichtsratsmitglieds der leitenden Angestellten konnte keine Wahl durchgeführt werden, da insofern nur eine Bewerbung vorlag. Einzige Bewerberin war Frau Dr. Sigrid R.-M. Krause, die bereits zuvor Mitglied des Aufsichtsrats war. Der Vorstand beantragte aus diesem Grund am 22. April 2024 die gerichtliche Bestellung von Frau Dr. Sigrid R.-M. Krause zum Mitglied des Aufsichtsrats. Mit Beschluss vom 17. Mai 2024 bestellte das Amtsgericht Freiburg im Breisgau daraufhin Frau Dr. Sigrid R.-M. Krause mit Wirkung ab Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 6. Juni 2024 bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2028 beschließt, gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats der MEDICLIN Aktiengesellschaft. Die übrigen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat - mit Ausnahme von Frau Daniela Sternberg-Kinzel - wurden am 16. Mai 2024 wiedergewählt. Als Nachfolger von Frau Daniela Sternberg-Kinzel wurde Herr Marnik Schiffler in den Aufsichtsrat gewählt.

Am 6. Januar 2025 hat Thomas Müller sein Mandat im Aufsichtsrat mit Wirkung zum 6. Januar 2025 niedergelegt. Mit Beschluss vom 27. Februar 2025 hat das Amtsgericht Freiburg im Breisgau Herrn Michael Herbstritt mit Wirkung zum 5. März 2025 gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt.

Im Vorstand gab es im Berichtsjahr 2024 keine Veränderungen.

Corporate Governance und Abgabe der Entsprechenserklärung

Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich in der sogenannten Entsprechenserklärung darzulegen, inwieweit die Gesellschaft den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex folgt beziehungsweise von diesen Empfehlungen begründet abgewichen wird.

Im Dezember 2024 haben Vorstand und Aufsichtsrat die umfassende jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Erklärungen sind auf der Internetseite der MEDICLIN Aktiengesellschaft dauerhaft zugänglich.

Zudem berichtet der Aufsichtsrat über die Corporate Governance gemeinsam mit dem Vorstand in der ebenfalls auf der Internetseite veröffentlichten Erklärung zur Unternehmensführung.

Weiterhin sind auf der Internetseite der Bericht über die Vergütung des Vorstands und der Aufsichtsratsmitglieder und der diesbezügliche Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 161 AktG öffentlich zugänglich. Daneben sind die von der Hauptversammlung am 26. Mai 2021 sowie am 6. Juni 2024 gebilligten Vergütungssysteme für die Mitglieder des Vorstands und das am 26. Mai 2021 gebilligte Vergütungssystem des Aufsichtsrats (einschließlich der jeweiligen Beschlüsse der Hauptversammlung) auf der Internetseite der MEDICLIN öffentlich zugänglich.

Information zu den Sitzungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse

Im Geschäftsjahr 2024 fanden vier ordentliche Sitzungen des Plenums statt. Zwei Sitzungen wurden als Präsenzsitzungen abgehalten, eine in Präsenz mit der Möglichkeit der virtuellen Zuschaltung (sogenannte Hybridveranstaltung) und eine weitere als Audio-/​Videokonferenz.

Der Prüfungsausschuss traf sich zu einer Präsenzsitzung, vier Sitzungen fanden als Audio-/​Videokonferenz statt. Der Präsidialausschuss kam im Geschäftsjahr 2024 zu einer Sitzung zusammen, die als Audio-/​Videokonferenz abgehalten wurde. Der Nominierungsausschuss traf sich zu einer Sitzung in Form einer Audio-/​Videokonferenz.

Der Vermittlungsausschuss und der Related-Party-Transaction-Ausschuss sind im Jahr 2024 nicht zusammengetreten.

Der Aufsichtsrat hat den COVID-19-Sonderausschuss, der für die aktuellen Auswirkungen und Maßnahmen der COVID-19-Pandemie zuständig war, in seiner Sitzung am 6. Juni 2024 nicht mehr besetzt und damit aufgelöst. Es bestand aus Sicht des Aufsichtsrats kein Bedarf einer Delegation der entsprechenden Themen auf einen eigenständigen Ausschuss mehr. Der COVID-19-Sonderausschuss hat vor seiner Auflösung im Berichtsjahr 2024 keine Sitzung abgehalten.

Informationen zur Sitzungsteilnahme der einzelnen Mitglieder im Plenum und in den Ausschüssen finden sich in der nachfolgenden Übersicht.

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Mitglieder des Aufsichtsrats Sitzungen Teilnahme Teilnahme
in %
Plenum Ausschüsse Plenum Ausschüsse Plenum Ausschüsse
Dr. Jan Liersch (Vorsitzender) 4 2 4 2 100 100
Hans Hilpert (stellv. Vorsitzender) 4 1 4 1 100 100
Michael Bock 4 6 4 6 100 100
Barbara Brosius 1 1 - 1 - 100 -
Dr. Julia Dannath-Schuh 4 - 3 - 75 -
Walburga Erichsmeier 4 5 2 4 50 80
Joachim Gemmel 2 4 0 2 0 50 -
Kai Hankeln 3 0 0 0 0 - -
Dr. med. Sigrid R.-M. Krause 4 1 3 1 75 100
Rainer Laufs 4 1 1 1 1 100 100
Thomas Müller 5 4 1 3 1 75 100
Hafid Rifi 6 3 - 3 - 100 -
Marnik Schiffler 7 3 - 3 - 100 -
Elke Schwan 4 - 4 - 100 -
Frauke Schwedt 4 - 4 - 100 -
PD Dr. Sarah Sheikhzadeh 8 3 - 3 - 100 -
Daniela Sternberg-Kinzel 9 1 - 0 - - -
Marco Walker 4 1 4 1 100 100
Matthias H. Werner 4 5 4 5 100 100
Cornelia Wolf 4 6 3 5 75 83

1 Mitglied im Aufsichtsrat bis 06.06.2024

2 Mitglied im Aufsichtsrat und Präsidialausschuss seit 05.03.2024

3 Mitglied im Aufsichtsrat und Präsidialausschuss bis 13.02.2024

4 Mitglied im Aufsichtsrat und Präsidialausschuss bis 06.06.2024

5 Mitglied im Aufsichtsrat und Präsidialausschuss bis 06.01.2024

6 Mitglied im Aufsichtsrat seit 06.06.2024

7 Mitglied im Aufsichtsrat seit 06.06.2024

8 Mitglied im Aufsichtsrat seit 06.06.2024

9 Mitglied im Aufsichtsrat bis 06.06.2024

Die Teilnahmequote der Sitzungen des Aufsichtsratsplenums lag bei 85,9 %. Die nicht teilnehmenden Mitglieder fehlten jeweils entschuldigt und wirkten an der Beschlussfassung durch Abgabe einer schriftlichen Stimmbotschaft mit. Bei den Sitzungen der Ausschüsse lag die Teilnahmequote bei 93,1% .

Arbeit im Aufsichtsratsplenum

In der ordentlichen Sitzung am 25. März 2024 hat der Aufsichtsrat im Beisein der Vertreter des Abschlussprüfers den auch bereits durch den Prüfungsausschuss geprüften Jahresabschluss und Konzernabschluss 2023 sowie die vom Abschlussprüfer gemäß dem Prüfungsstandard ISAE 3000 geprüfte nichtfinanzielle Konzernerklärung mit dem Vorstand und den Prüfern ausführlich erörtert und anschließend gebilligt. Er folgte damit der Empfehlung des Prüfungsausschusses. Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und Fragen beantwortet. Der Jahresabschluss war damit festgestellt. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht wurden zur Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag des Vorstands zu, den Bilanzgewinn der MEDICLIN Aktiengesellschaft vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2023 (sogenannter Abhängigkeitsbericht), der vom Abschlussprüfer uneingeschränkt testiert wurde, und erhob gegen diesen keine Einwände. Außerdem befasste sich das Gremium mit dem Bericht des Aufsichtsrats sowie der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f und § 315d HGB und verabschiedete diese.

Ferner wurde die Tagesordnung einschließlich der Beschlussvorschläge für die ordentliche Hauptversammlung 2024 verabschiedet.

Besprochen wurde ferner der vom Präsidialausschuss vorgestellte Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023, der vom Abschlussprüfer formell geprüft worden war. Das Gremium beschloss, den Vergütungsbericht der Hauptversammlung zur Billigung vorzulegen. Zudem folgte der Aufsichtsrat der Empfehlung des Prüfungsausschusses, der Hauptversammlung die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zur Wahl als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 vorzuschlagen; die Unabhängigkeitserklärung des vorgesehenen Prüfers lag vor.

Schließlich genehmigte der Aufsichtsrat eine größere Investition im IT-Bereich.

In der im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung am 6. Juni 2024 stattfindenden Aufsichtsratssitzung wurden aufgrund der Neu- beziehungsweise Wiederwahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Vorsitzende, sein Stellvertreter und die Mitglieder der Ausschüsse gewählt. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich auf Grundlage der Berichterstattung des Vorstands und des Prüfungsausschusses mit dem Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2024. Der Vorstand erläuterte dabei auch die wesentlichen Ertrags- und Finanzkennzahlen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung des MEDICLIN-Konzerns. Ferner berichtete der Prüfungsausschussvorsitzende über die Vorstellung des Compliance-Jahresberichts 2023, des Risikoinventur-Berichts 2024 sowie über die Ergebniszusammenfassung 2023 der Internen Revision. Des Weiteren fasste der Aufsichtsrat einen Beschluss zur Zielvereinbarung (Modifier 2024) von Herrn Tino Fritz sowie zur Investition in ein Sanierungs- und Erweiterungsprojekt.

In der ordentlichen Sitzung am 19. September 2024 informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die geschäftliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2024. Ergänzt wurde dies durch die Stellungnahme des Prüfungsausschusses zur Halbjahresberichterstattung. Zudem fasste er Beschlüsse betreffend die Neugründung von Gesellschaften und Investitionen in Digitalisierung im Bereich Patientenversorgung. Daneben wurden der Finanzkalender 2025 sowie die Regelungen zur Berichterstattung gemäß CSRD für das Geschäftsjahr 2024 vorgestellt.

In der ordentlichen Sitzung am 9. Dezember 2024 erläuterte der Vorstand die Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2024, wiederum ergänzt durch die Stellungnahme des Prüfungsausschusses. Des Weiteren stellte der Vorstand die Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2025 und die beiden folgenden Jahre sowie die dazugehörigen Rahmenbedingungen und Maßnahmen vor. Der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Planungen, Planannahmen, Planzahlen und die begleitenden Ausführungen des Vorstands nach eingehender Diskussion im Ergebnis zur Kenntnis genommen. Zudem wurde ein Investitionsvorhaben in Bezug auf Patientenzimmer und Speisesaal genehmigt.

Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde aktualisiert, einstimmig beschlossen und gemeinsam mit dem Vorstand abgegeben. Des Weiteren wurde die Berichterstattung nach CSRD vorgestellt und - neben dem Projektaufbau und -ablauf - auf die folgenden fünf identifizierten wesentlichen berichtspflichtigen Themen eingegangen:

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ESRS E1 (Umwelt, Anpassung an den Klimawandel)

ESRS E5 (Abfall)

ESRS S1 (Arbeitnehmerbelange, Gesund- und Sicherheit, Aus- und Weiterbildung, Datenschutz)

ESRS S4 (Digitale Verantwortung, Patientensicherheit, Einbeziehung von Patient:innen, Datenschutz)

ESRS G1 (Lieferantenbeziehungen, Ethisches Geschäftsverhalten, Tierschutz)

Abschließend hat der Aufsichtsrat einen Vorratsbeschluss hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung gefasst, in dem er für den Fall der nicht mehr im Jahr 2024 erfolgenden Verabschiedung des CSRD-Umsetzungsgesetzes (auf Basis des am 24. Juli 2024 veröffentlichten Regierungsentwurfs) die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorsorglich auf Basis der bisherigen Rechtslage mit der Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit begrenzter Sicherheit beauftragte.

Zudem gab es im Jahr 2024 drei Umlaufverfahren. Diese betrafen Investitions- und Desinvestitionsvorhaben, die gerichtliche Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds sowie die Genehmigung und Veröffentlichung eines Nachtrags zu dem Bericht des Aufsichtsrats 2023.

Arbeit in den Ausschüssen des Aufsichtsrats

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse eingerichtet, welche die Arbeit des Gesamtgremiums effektiv unterstützen. Hierbei handelt es sich um den Prüfungsausschuss, den Präsidialausschuss, den Nominierungsausschuss, den Vermittlungsausschuss und den Related-Party-Transaction-Ausschuss. Bis zur Auflösung des COVID-19-Sonderausschusses am 6. Juni 2024 waren sechs Ausschüsse eingerichtet.

Die Ausschüsse bereiten insbesondere die Beschlussfassungen des Aufsichtsrats vor. In Einzelfällen können Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats auf die Ausschüsse übertragen werden, sofern dies gesetzlich zulässig ist. Diese Aufgabenteilung fördert die Effizienz der Arbeit des Aufsichtsrats und hat sich in der Praxis bewährt. Außer im Prüfungs- und im Related-Party-Transaction-Ausschuss führt der Aufsichtsratsvorsitzende in allen Ausschüssen den Vorsitz.

Getagt haben im Berichtsjahr der Prüfungsausschuss, der Präsidialausschuss und der Nominierungsausschuss. Die anderen Ausschüsse sind nicht zusammengetreten.

In der Sitzung am 29. Februar 2024 erörterte der Prüfungsausschuss den vorläufigen Jahresabschluss 2023 und den vorläufigen Konzernabschluss 2023 sowie die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer. Zudem stellte der Vorstand die Ausschreibung der Abschlussprüfung und die eingereichten Angebote vor.

In der Sitzung am 25. März 2024 hat der Abschlussprüfer dem Prüfungsausschuss über die Durchführung der Jahresabschlussprüfung berichtet. Der Prüfungsausschuss hat den endgültigen Jahresabschluss 2023, den Konzernabschluss 2023 und den zusammengefassten Lagebericht mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer intensiv beraten und beschlossen, dem Aufsichtsrat die Feststellung des Jahresabschlusses zu empfehlen. Zugleich hat er vorgeschlagen, dass sich der Aufsichtsrat dem Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands anschließt, den Bilanzgewinn vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Er beschloss auch, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, der Hauptversammlung am 6. Juni 2024 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zur Wahl zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 vorzuschlagen. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses ist ein nach Art. 16 der Verordnung (EU) Nr. 537/​2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 (EU-Abschlussprüferverordnung) durchgeführtes Auswahlverfahren vorangegangen. Im Anschluss daran hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, und die Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, für das ausgeschriebene Prüfungsmandat empfohlen und eine begründete Präferenz für die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, mitgeteilt. Der Prüfungsausschuss hat in seiner Empfehlung an den Aufsichtsrat erklärt, dass diese frei von ungebührlicher Einflussnahme durch Dritte ist und ihm keine die Auswahlmöglichkeiten beschränkende Klausel im Sinne von Art. 16 Abs. 6 der EU-Abschlussprüferverordnung auferlegt wurde. Ebenso wurde der Beschluss gefasst, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, die Erklärung zur Unternehmensführung zu genehmigen und zur Veröffentlichung freizugeben, sowie den Abhängigkeitsbericht 2023 nach § 312 AktG zu billigen.

In der Sitzung am 2. Mai 2024 hat der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Geschäftsentwicklung des ersten Quartals 2024 intensiv erörtert. Vorgestellt und diskutiert wurden der Compliance-Jahresbericht 2023 und die Risikoinventur bezogen auf das Jahr 2024 sowie die Ergebniszusammenfassung 2023 der Internen Revision.

In der Sitzung am 31. Juli 2024 wurde die Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres 2024 mit dem Vorstand ausführlich besprochen. Ferner wurden die Regelungen zur Berichterstattung gemäß CSRD für das Geschäftsjahr 2024 erörtert.

In seiner Sitzung am 4. November 2024 hat der Prüfungsausschuss neben der Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2024 die Schwerpunkte der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2024 festgelegt. Vorgestellt und diskutiert wurden der Compliance-Bericht bezüglich des ersten Halbjahres 2024 und die Aktualisierung der Risikoinventur bezogen auf das Jahr 2024 sowie die Ergebniszusammenfassung 2023/​2024 der Internen Revision und deren Planung 2025. Des Weiteren wurde ein Update zur Berichterstattung nach CSRD, insbesondere über die damit verbundenen Herausforderungen, gegeben. Wie im Vorjahr hat der Prüfungsausschuss die Effizienz seiner Arbeit reflektiert und keinen wesentlichen Anpassungsbedarf ermittelt.

In der Sitzung des Präsidialausschusses am 1. März 2024 wurden Vorstandsthemen behandelt und Empfehlungen für die Auszahlung der Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2023 sowie Tantieme-Kriterien für die Vergütung im Geschäftsjahr 2024 erarbeitet und entsprechende Beschlussempfehlungen an das Aufsichtsratsgremium abgegeben. Zudem hat sich der Präsidialausschuss mit dem Bericht über die Vergütung des Vorstands und der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2023 befasst und im schriftlichen Umlaufverfahren eine diesbezügliche Beschlussempfehlung an das Aufsichtsratsplenum abgegeben.

Der Nominierungsausschuss hat in seiner Sitzung vom 21. Februar 2024 zum einen die baldige gerichtliche Bestellung von Herrn Joachim Gemmel als Nachfolger von Herrn Kai Hankeln empfohlen. Zum anderen wurde die Eignungsprüfung der sechs Kandidaten für die Wahl als Aufsichtsratsmitglieder durchgeführt und beschlossen, diese dem Aufsichtsrat für die Wahl durch die ordentliche Hauptversammlung vorzuschlagen.

Jahres- und Konzernabschluss 2024

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2024 und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 wurden unter Einbeziehung der Buchführung und des zusammengefassten Lageberichts der Gesellschaft durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Diese war durch die Hauptversammlung am 6. Juni 2024 zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung beauftragt worden. Der Aufsichtsrat hatte die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, ebenfalls beauftragt, den im zusammengefassten Lagebericht der MEDICLIN Aktiengesellschaft enthaltenen nichtfinanziellen Konzernbericht 2024, der zur Erfüllung der Anforderungen der Richtlinie (EU) 2022/​2464 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 sowie des § 315b und § 315c HGB an eine nichtfinanzielle Konzernerklärung und des § 289b bis § 289e HGB an eine nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft aufgestellt wurde, auf Basis der bisherigen Rechtslage mit begrenzter Sicherheit zu prüfen.

Der Abschluss- und Konzernabschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk sowohl für den Jahresabschluss 2024 der MEDICLIN Aktiengesellschaft als auch für den Konzernabschluss 2024 sowie für den zusammengefassten Lagebericht erteilt. Zusätzlich hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen Prüfungsvermerk über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit in Bezug auf die Konzernnachhaltigkeitserklärung ausgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Satz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Die Abschlussunterlagen, die Berichte des Abschluss- und Konzernabschlussprüfers und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugegangen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht des Vorstands unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Prüfungsausschusses in seiner Sitzung am 27. März 2025 intensiv erörtert und geprüft. Die Vertreter des Abschlussprüfers, die den Prüfungsbericht unterzeichnet haben, haben an dieser Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet. Sie standen für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses der MEDICLIN Aktiengesellschaft und des Konzernabschlusses durch den Abschluss- und Konzernabschlussprüfer sind der Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat aufgrund ihrer eigenen Prüfung beigetreten. Sie haben nach dem abschließenden Ergebnis ihrer eigenen Prüfung keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss nebst zusammengefasstem Lagebericht gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung mit dem Bericht des Aufsichtsrats, der Erklärung zur Unternehmensführung, dem Vergütungsbericht und dem nichtfinanziellen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2024, der zur Erfüllung der Anforderungen der Richtlinie (EU) 2022/​2464 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und des Artikels 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 sowie des § 315b und § 315c HGB an eine nichtfinanzielle Konzernerklärung und des § 289b bis § 289e HGB an eine nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft aufgestellt wurde, befasst sowie die Einberufung zur ordentlichen Hauptversammlung 2025 inklusive der Beschlussvorschläge zu den Tagesordnungspunkten verabschiedet. Der Vergütungsbericht wurde von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und testiert. Der Vergütungsbericht und das Testat des Wirtschaftsprüfers werden auf der Internetseite der MEDICLIN Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich gemacht.

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat auch den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (sogenannter Abhängigkeitsbericht) geprüft. Der Abschluss- und Konzernabschlussprüfer hat über das Ergebnis seiner Prüfung berichtet und folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Abhängigkeitsbericht und der darüber erstattete Prüfungsbericht des Abschluss- und Konzernabschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Kenntnis gebracht. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht und den Prüfungsbericht ebenfalls in seiner Sitzung am 27. März 2025 eingehend geprüft. Er hat gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands und gegen das Ergebnis der Prüfung durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft keine Einwendungen erhoben.

 

Königstein im Taunus, den 27. März 2025

Für den Aufsichtsrat

Dr. Jan Liersch, Vorsitzender des Aufsichtsrats

FINANZKALENDER

27. Februar 2025

Pressemitteilung zu den vorläufigen Zahlen

Geschäftsjahr 2024

28. März 2025

Bilanzpresse- und Analystenkonferenz

Geschäftsjahr 2024

2. Mai 2025

Veröffentlichung des Zwischenberichts

1. Januar 2025 bis 31. März 2025

4. Juni 2025

Hauptversammlung

31. Juli 20245

Veröffentlichung des Zwischenberichts

1. Januar 2025 bis 30. Juni 2025

4. November 2025

Veröffentlichung des Zwischenberichts

1. Januar 2025 bis 30. September 2025

Anschriften und Impressum

MEDICLIN Aktiengesellschaft

Okenstraße 27

77652 Offenburg

Telefon + 49 (0) 7 81/​4 88-0

Telefax + 49 (0) 7 81/​4 88-133

E-Mail info@mediclin.de

www.mediclin.de

Investor Relations

Ender Gülcan

Telefon + 49 (0) 7 81/​4 88-326

E-Mail ender.guelcan@mediclin.de

Kontakt für Medienanfragen

Unternehmenskommunikation

Dr. Janina Lossen

Telefon + 49 (0) 7 81/​4 88-0

E-Mail janina.lossen@mediclin.de

© 2025

Herausgeber

MEDICLIN Aktiengesellschaft,

Offenburg

Dieser Geschäftsbericht erscheint in Deutsch (Originalversion) und Englisch (nicht bindende Übersetzung).

This annual report is also available in English.

Konzept, Design und Mediengestaltung

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Kronberg im Taunus

MEDICLIN

Ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe

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Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2024

Aus rechnerischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von +/​- einer Einheit (€, % etc.) auftreten; die Prozentsätze sind auf Basis der €-Werte ermittelt.

Bilanz zum 31. Dezember 2024

der MEDICLIN Aktiengesellschaft

AKTIVA

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in € 31.12.2024 Vorjahr
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen 332 597
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 36.465 39.102
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 283.626.033 281.743.033
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 2.800.000
283.626.033 284.543.033
283.662.830 284.582.732
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 569
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 117.976.012 99.971.076
3. Sonstige Vermögensgegenstände 84.547 1.216
118.060.559 99.972.861
II. Guthaben bei Kreditinstituten 27.878.006 45.135.003
145.938.565 145.107.864
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 83.515 119.184
429.684.910 429.809.780

PASSIVA

in € 31.12.2024 Vorjahr
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 47.500.000 47.500.000
II. Kapitalrücklagen 128.847.488 128.847.488
III. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 2.045.168 2.045.168
Andere Gewinnrücklagen 120.749.152 120.749.152
122.794.320 122.794.320
IV. Bilanzgewinn 42.796.842 20.749.238
341.938.650 319.891.046
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 7.679.945 3.172.873
2. Sonstige Rückstellungen 2.070.942 2.438.177
9.750.887 5.611.050
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.544.589 75.683.335
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 186.463 165.992
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 12.376.553 12.813.705
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: 207.268 € (Vorjahr: - 11.842 €)
davon im Rahmen sozialer Sicherheit: 0 € (Vorjahr: 0 €) 291.601 23.858
63.399.206 88.686.890
D. PASSIVE LATENTE STEUERN 14.596.167 15.620.794
429.684.910 429.809.780

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

der MEDICLIN Aktiengesellschaft

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in € 01.01. bis 31.12.2024 Vorjahr
1. Umsatzerlöse 4.887.957 4.884.958
2. Sonstige betriebliche Erträge 1.452.545 4.588.950
Gesamtleistung 6.340.502 9.473.908
3. Materialaufwand
Aufwand für bezogene Leistungen -404.699 -728.281
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -3.876.316 -3.943.943
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung: 104 € (Vorjahr: 658 €) -204.002 -172.490
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.693.312 -8.817.657
Operatives Ergebnis/​EBITDA --1.837.827 --4.188.463
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -8.071 -6.583
Betriebsergebnis/​EBIT --1.845.898 --4.195.046
7. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 32.076.805 € (Vorjahr: 15.000.000 €) 32.076.805 15.000.000
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 2.423.102 € (Vorjahr: 2.280.764 €) 4.100.134 4.316.035
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen -2.800.000 0
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: 260.812 € (Vorjahr: 284.000 €)
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen: 51 € (Vorjahr: 50 €) -4.091.326 -3.787.660
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
davon latente Steuern: 1.024.628 € (Vorjahr: 2.071.938 €) -5.390.186 262.971
12. Ergebnis nach Steuern 22.049.529 11.596.300
13. Sonstige Steuern -1.925 -1.672
14. Jahresüberschuss 22.047.604 11.594.628
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 20.749.238 9.154.610
16. Bilanzgewinn 42.796.842 20.749.238

Anhang

Anteilsbesitz 2024

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in € Jahresergebnis 2024 Eigenkapital gesamt Beteiligungsquote
in %
§ 264 Abs. 3 HGB /​ 264b HGB
Fachklinik Rhein/​Ruhr für Herz/​Kreislauf- und Bewegungssystem GmbH & Co. KG, Essen 1.039.549 12.664.365 100,000 1 ja
Fachklinik Rhein/​Ruhr für Herz/​Kreislauf- und Bewegungssystem Verwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Essen -1.880 27.321 100,000 1 nein
Herzzentrum Lahr/​Baden GmbH & Co. KG, Offenburg -1.181.800 -20.593.681 94,801 5 ja
KB Krankenhausbeteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Essen -1.598 21.998.047 100,000 ja
KB Krankenhausbeteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH, Essen 1.698.323 42.110 100,000 nein
Kraichgau-Klinik Aktiengesellschaft, Bad Rappenau -8.003.617 -15.863.213 94,801 nein
Kraichgau-Klinik Bad Rappenau GmbH & Co. KG, Offenburg 2.299.593 16.099.108 94,801 5 ja
MC Kliniken Geschäftsführungs-GmbH, Offenburg 2.397 83.856 94,801 5 nein
MC Service GmbH, Offenburg 137.530 210.730 100,000 1 nein
MediClin à la Carte GmbH, Offenburg 213.338 742.875 100,000 1 ja 4
MediClin Betriebs GmbH, Offenburg 380.142 239.171 100,000 1 nein
MEDICLIN CAMPUS WERTHEIM GmbH, Offenburg -546 24.454 100,000 nein
MediClin Energie GmbH, Offenburg -27.244 302.855 100,000 1 nein
MediClin Fachklinik Rhein /​ Ruhr Therapie & Pflege GmbH, Essen 21.773 384.383 100,000 1 nein
MediClin Geschäftsführungs-GmbH, Offenburg -15.100 194.806 100,000 nein
MediClin GmbH & Co. KG, Offenburg 8.673.244 62.349.783 100,000 ja
MediClin Management Geschäftsführung GmbH, Offenburg 392 15.777 100,000 nein
MediClin Management GmbH & Co. KG -278.566 734.402 100,000 ja
MediClin Immobilien Verwaltung GmbH, Offenburg 118.782 355.921 100,000 1 nein
MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal GmbH & Co. KG, Offenburg 32.381 607.381 100,000 ja
MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal Geschäftsführung GmbH, Offenburg -1.877 23.123 100,000 nein
MediClin Medizinisches Versorgungszentrum GmbH, Offenburg -1.398.648 3.102.578 100,000 1 ja 3
MEDICLIN DIRECT GmbH, Offenburg -156.043 -146.686 100,000 nein
MEDICLIN Haustechnik GmbH 18.124 24.336 100,000 nein
MediClin Pflege GmbH, Offenburg 184.599 2.003.625 100,000 1 ja 4
MediClin Psychiatrie Pflege Dienstleistungen GmbH, Offenburg -2.244 12.719 100,000 nein
MediClin BAV GmbH, Offenburg -6.297 11.685 100,000 nein
MediClin Therapie GmbH, Offenburg 2.047 253.949 100,000 1 nein
MediClin Rehabilitationsforschung gGmbH, Offenburg -166.931 25.440 100,000 1 nein
MediClin-IT GmbH, Offenburg 29 601.247 100,000 2 ja 4
Rehabilitationszentrum Gernsbach/​Schwarzwald GmbH & Co. KG, Offenburg 1.747.967 10.100.607 94,801 5 ja
MediClin Albert Schweitzer Klinik/​Baar Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg -966 24.034 100,000 nein
MEDICLIN Albert Schweitzer Klinik/​Baar Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 956.140 2.227.823 100,000 ja
MediClin Bliestal Kliniken Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.177 26.177 100,000 nein
MEDICLIN Bliestal Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg 3.817.715 1.433.344 100,000 ja
MediClin Bosenberg Kliniken Geschäftsführung GmbH, Offenburg 780 25.780 100,000 nein
MEDICLIN Bosenberg Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg -120.659 1.651.139 100,000 ja
MediClin Dünenwald Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.161 26.161 100,000 nein
MEDICLIN Dünenwald Klinik GmbH & Co. KG , Offenburg 1.925.643 2.970.710 100,000 ja
MediClin Klinik am Rennsteig Geschäftsführung GmbH, Offenburg 697 25.697 100,000 nein
MEDICLIN Klinik am Rennsteig GmbH & Co. KG, Offenburg 1.512.039 1.881.985 100,000 ja
MediClin Klinik am Vogelsang Geschäftsführung GmbH, Offenburg -367 24.633 100,000 nein
MEDICLIN Klinik am Vogelsang GmbH & Co. KG, Offenburg 313.202 645.101 100,000 ja
MediClin Klinik Reichshof Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.363 26.363 100,000 nein
MEDICLIN Klinik Reichshof GmbH & Co. KG, Offenburg 40.730 1.943.195 100,000 ja
MediClin Kliniken Bad Düben Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.128 26.128 100,000 nein
MEDICLIN Kliniken Bad Düben GmbH & Co. KG, Offenburg 354.492 4.644.254 100,000 ja
MediClin Kliniken Bad Wildungen Geschäftsführung GmbH, Offenburg -1.166 23.834 100,000 nein
MEDICLIN Kliniken Bad Wildungen GmbH & Co. KG, Offenburg 807.526 3.387.613 100,000 ja
MediClin Kliniken Plau am See Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.161 26.161 100,000 nein
MEDICLIN Kliniken Plau am See GmbH & Co. KG, Offenburg 7.148.728 8.160.354 100,000 ja
MediClin Klink am Brunnenberg Geschäftsführung GmbH, Offenburg 950 25.950 100,000 nein
MEDICLIN Klink am Brunnenberg GmbH & Co. KG, Offenburg 752.380 3.094.927 100,000 ja
MediClin Müritz-Klinikum Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.363 26.363 100,000 nein
MEDICLIN Müritz-Klinikum GmbH & Co. KG, Offenburg -2.758.305 17.142.092 100,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Bad Orb Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.332 26.332 100,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb GmbH & Co. KG, Offenburg 2.189.456 1.761.638 100,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Roter Hügel Geschäftsführung GmbH, Offenburg 822 25.822 100,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel GmbH & Co. KG, Offenburg 2.806.747 2.817.696 100,000 ja
MediClin Reha-Zentrum Spreewald Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.012 26.012 100,000 nein
MEDICLIN Reha-Zentrum Spreewald GmbH & Co. KG, Offenburg 955.464 3.095.018 100,000 ja
MediClin Rose Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.161 26.161 100,000 nein
MEDICLIN Rose Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 3.663.919 6.830.041 100,000 ja
MediClin Staufenburg Klinik Geschäftsführung GmbH, Offenburg 1.160 26.160 100,000 nein
MEDICLIN Staufenburg Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg 1.547.860 2.159.260 100,000 ja
MediClin Deister Weser Kliniken Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -3 -3 100,000 nein
MediClin Hedon Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -3 -3 100,000 nein
MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -3 -3 100,000 nein
MediClin Klinikum Soltau Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -4 -4 100,000 nein
MediClin Seepark Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -3 -3 100,000 nein
MediClin Seidel-Klinik Geschäftsführung GmbH i. Gr., Offenburg -3 -3 100,000 nein

1 indirekte Beteiligung

2 davon indirekte Beteiligung 62,353 %

3 mit der Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag

4 Erklärung Einstandspflicht

5 indirekte Beteiligung, zu 100 % zur Kraichgau-Klinik AG gehörend

Entwicklung des Anlagevermögens der MEDICLIN Aktiengesellschaft

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Entwicklung der Anschaffungskosten
in € 01.01.2024 Zugang Abgang 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen 38.165 0 0 38.165
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 226.406 5.169 0 231.575
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 282.437.566 1.883.000 0 284.320.566
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 25.438.758 0 0 25.438.758
307.876.324 1.883.000 0 309.759.324
Summe Anlagevermögen 308.140.895 1.888.169 0 310.029.064
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Entwicklung der Abschreibungen
in € 01.01.2024 Zugang Abgang 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen -37.568 -265 0 -37.833
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -187.305 -7.805 0 -195.110
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen -694.534 0 0 -694.534
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen -22.638.758 -2.800.000 0 -25.438.758
--23.333.292 --2.800.000 0 --26.133.292
Summe Anlagevermögen --23.558.165 --2.808.070 0 --26.366.235
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in € Restbuchwerte 31.12.2024 Restbuchwerte 31.12.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen 332 597
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 36.465 39.101
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 283.626.032 281.743.032
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 2.800.000
283.626.032 284.543.032
Summe Anlagevermögen 283.662.829 284.582.730

Allgemeines

Die MEDICLIN Aktiengesellschaft (im Folgenden auch "MEDICLIN AG" genannt), Offenburg, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Freiburg unter HRB 703905 eingetragen. Die MEDICLIN AG ist eine große Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 Satz 2 i. V. m. § 264d HGB. Die MEDICLIN AG ist oberstes Mutterunternehmen des MEDICLIN-Konzerns.

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht für den kleinsten Kreis von Unternehmen werden im Unternehmensregister veröffentlicht.

Die Gesellschaft ist in Deutschland registriert und seit Dezember 2000 börsennotiert (Amtlicher Markt /​ Prime Standard). Sie hat ihren Sitz in 77652 Offenburg, Okenstraße 27. Der MEDICLIN-Konzern wird im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus (oberstes Mutterunternehmen) einbezogen. Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (direktes Mutterunternehmen), die ihrerseits in den Konzernabschluss der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus, einbezogen ist, hält 52,73 % am Grundkapital der MEDICLIN AG.

Der Konzernabschluss der Broermann Holding GmbH wird im Unternehmensregister offengelegt. Der Jahresabschluss der MEDICLIN AG ist, wie im Vorjahr, nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den besonderen Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen beziehungsweise rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungskosten gemäß § 255 Abs. 1 HGB bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen (3 Jahre) vermindert.

Das Sachanlagevermögen wird im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen beziehungsweise rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, ausgewiesen. Im Jahr des Zugangs erfolgt die Abschreibung zeitanteilig. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Sind die Gründe für bestimmte, in der Vergangenheit vorgenommene Abschreibungen weggefallen, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Das Sachanlagevermögen wird zwischen 3 und 15 Jahren abgeschrieben. Bei Vermögensgegenständen mit einem Wert bis zu 250,00 Euro erfolgt eine sofortige Aufwandsverrechnung. Bei geringwertigen Anlagegütern (über 250,00 Euro bis 1.000,00 Euro), die in einem Sammelposten erfasst werden, erfolgt eine Abschreibung über fünf Jahre.

Innerhalb des Finanzanlagevermögens werden die Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung erfolgt die Bewertung zum niedrigeren beizulegenden Wert, der sich aus der nachhaltig zu erwartenden Ertragskraft ergibt. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden bis zu den ursprünglichen Anschaffungskosten vorgenommen, sobald die Gründe für eine dauernde Wertminderung nicht mehr bestehen. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bilanziert, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen erfasst.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden zu Anschaffungskosten abzüglich angemessener Wertberichtigung bilanziert.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nominalwert oder Barwert angesetzt.

Guthaben bei Kreditinstituten betreffen Sichteinlagen und kurzfristige Tagesgelder bei inländischen Kreditinstituten. Sie werden zum Nominalwert bilanziert.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind die Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen. Der Ausweis erfolgt zum Nominalwert.

Bestehen temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlicher und steuerlicher Bewertung von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, werden, unter Einbeziehung von berücksichtigungsfähigen Verlustvorträgen, latente Steuern gebildet. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt dabei auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes von 15,825 % (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag). Auf die Einbeziehung der Gewerbesteuer wurde verzichtet, da weitestgehend eine Gewerbesteuerbefreiung besteht.

Als steuerlicher Organträger werden von der MEDICLIN AG auch die temporären Differenzen aus Bilanzposten, die bei den Tochtergesellschaften bestehen, miteinbezogen. Wenn in den kommenden Jahren aufgrund dieser Bewertungsunterschiede von einer Steuerbelastung ausgegangen wird, werden passive latente Steuern angesetzt. Wird eine künftige Steuerentlastung erwartet, erfolgt der Ansatz von aktiven latenten Steuern.

Aktive latente Steuern werden mit den passiven latenten Steuern verrechnet; die sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung wurde gemäß § 274 Abs. 1 Satz 1 HGB unter den passiven latenten Steuern ausgewiesen.

Verlustvorträge werden insoweit berücksichtigt, als eine Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb der nächsten fünf Jahre als realisierbar erscheint.

Das Eigenkapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bilanziert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden von der Bundesbank veröffentlichten fristadäquaten Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 HGB und der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde um die Zwischensummen "Gesamtleistung", "Operatives Ergebnis/​EBITDA" und "Betriebsergebnis/​EBIT" erweitert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Entwicklung der Abschreibungen im Geschäftsjahr können aus dem Anlagennachweis entnommen werden.

FINANZANLAGEN

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die Beteiligungsbuchwerte an mehreren Tochtergesellschaften. Im April 2024 erwarb MEDICLIN mit der Reha-Klinik am Sendesaal in Bremen eine Klinik für stationäre und ambulante Rehabilitation mit den Indikationen Kardiologie, Orthopädie und Geriatrie. Die MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal hat eine Kapazität von 174 Betten im stationären Bereich und bis zu 100 Plätze für die ambulante Rehabilitation. Der Betriebsübergang fand am 1. Mai 2024 statt. Im September 2024 erwarb die MEDICLIN AG sämtliche Anteile an der Kronen 2941 GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main und firmierte sie zu der MEDICLIN CAMPUS WERTHEIM GmbH um und verlegte ihren Sitz nach Offenburg. Die Gesellschaft war im Berichtsjahr noch nicht operativ tätig.

Im Geschäftsjahr 2023 hatte die MEDICLIN AG bereits damit begonnen, ihre Konzernstruktur zu reorganisieren. Bisher war der größte Teil des operativen Geschäfts im Akut- und Postakutbereich einschließlich der Leitungs- und Steuerungsfunktion in der MediClin GmbH Co. KG gebündelt. Ziel der Reorganisation ist es, eine klare und transparentere Unternehmensstruktur zu schaffen. Hierzu werden die Unternehmenszentrale und die in der MediClin GmbH & Co. KG agierenden Akut-, Postakut- und Mischkliniken aus der GmbH & Co. KG auf eigenständige Gesellschaften abgespalten.

Zum 1. Oktober 2023 wurde in einem ersten Schritt die Unternehmenszentrale aus der MediClin GmbH & Co. KG in die neu gegründete MEDICLIN Management GmbH & Co. KG, Offenburg abgespalten und als Komplementärgesellschaft die MediClin Management Geschäftsführung GmbH, Offenburg gegründet. Im nächsten Schritt wurden 19 Kliniken zum 1. Januar 2024 in 17 neu gegründete Trägergesellschaften aus der MediClin GmbH & Co. KG abgespalten. Die Trägergesellschaften der Kliniken wurden jeweils als haftungsbeschränkte Personengesellschaft in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG gegründet. Alle Gesellschaften haben ihren Sitz in Offenburg. Alleingesellschafterin der Kommanditgesellschaften und der Komplementärgesellschaften ist die MEDICLIN AG. Weitere Abspaltungen erfolgen im Geschäftsjahr 2025, sobald die positiven Bescheide von Kostenträgern und Ministerien vorliegen. Als vorbereitende Maßnahmen wurden bereits im Jahr 2024 die geschäftsführenden Komplementär-GmbHs (GmbH i. Gr.) gegründet.

Der Anteilsbesitz ist separat im Anhang gemäß § 285 Nr. 11 und 11a und b HGB dargestellt.

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betrafen langfristig verzinsliche Darlehen an Tochtergesellschaften. Aufgrund einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung wurden zum 31. Dezember 2024 die Darlehen in Höhe von 2.800 Tsd. Euro vollständig wertberichtigt.

Umlaufvermögen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus laufender Verrechnung sowie Cashpool-Forderungen in Höhe von 33,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,5 Mio. Euro). Aus kurzfristigen Darlehensgewährungen bestehen Forderungen in Höhe von 84,1 Mio. Euro (Vorjahr: 81,7 Mio. Euro). Zum Vorjahresstichtag bestand außerdem ein Ausgleichsanspruch in Höhe von 6,8 Mio. Euro gegenüber der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KgaA nach § 311 Abs. 2 Satz 2 AktG für den Verzicht auf Energiekostenhilfen.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden im Wesentlichen Versicherungen, Bankprovisionen und -gebühren sowie Beratungskosten im Zusammenhang mit der Umfinanzierung von Bankdarlehen ausgewiesen.

Eigenkapital

GEZEICHNETES KAPITAL

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der MEDICLIN AG ist aufgeteilt in 47.500.000 nennwertlose Inhaberaktien (Vorjahr: 47.500.000) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt. Das gezeichnete Kapital ist vollständig einbezahlt.

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage enthält den Betrag, der über den Nennwert der ausgegebenen Aktien im Zuge der Erstemission im Jahr 2000 (105,0 Mio. Euro) und im Rahmen der Kapitalerhöhung im Jahr 2008 (23,6 Mio. Euro) sowie der Optionsausübung aus einer Wandelanleihe im Jahr 2009 (0,2 Mio. Euro) erzielt wurde.

GEWINNRÜCKLAGEN

Die "anderen Gewinnrücklagen" beinhalten eine "Wertaufholungsrücklage" gemäß § 58 Abs. 2a AktG aus der Beteiligungszuschreibung in Höhe von 69,6 Mio. Euro.

Weiterhin setzt sich die Gewinnrücklage aus dem im Berichtsjahr 2020 in Höhe von 51,2 Mio. Euro eingestellten Bilanzgewinn der MEDICLIN Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2019 zusammen.

Die Gewinnrücklage entwickelte sich wie folgt:

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in Tsd. € 2024 2023
Wertaufholungsrücklage 69.584 69.584
Einstellung Bilanzgewinn zum 31.12.2019 in die Gewinnrücklagen 51.165 51.165
Gewinnrücklage 120.749 120.749

BILANZGEWINN/​-VERLUST

Der Bilanzgewinn/​-verlust stellt sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 2023
Verlust- (-) /​ Gewinnvortrag (+) 01.01. 20.749 9.155
Jahresüberschuss (+) /​ -fehlbetrag (-) 22.048 11.594
Bilanzgewinn (+) /​ -verlust (--) 31.12. 42.797 20.749

Im Bilanzgewinn von 42.796.842,57 Euro ist der Bilanzgewinn aus dem Vorjahr in Höhe von 20.749.238,06 Euro enthalten.

Genehmigtes Kapital

In der Hauptversammlung vom 6. Juni 2024 wurde auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats die Schaffung eines Genehmigten Kapitals 2024 in Höhe von insgesamt bis zu EUR 23.750.000,00 - dies entspricht 50 % des derzeitigen Grundkapitals - genehmigt. Es soll für Bar- und/​oder Sachkapitalerhöhungen zur Verfügung stehen und kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Die Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2024 endet mit Ablauf des 5. Juni 2029.

Bei der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2024 haben die Aktionäre grundsätzlich ein Bezugsrecht. Der Vorstand ist in den folgenden Fällen ermächtigt, das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen:

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Zur Ausgabe neuer Aktien, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen.

Die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts soll sodann, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt, für den Fall gelten, dass der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne von § 203 Abs. 1 und 2, § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet.

Des Weiteren soll die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts für die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen gelten, insbesondere zum Zweck der Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften.

Von den ihm erteilten Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts darf der Vorstand nur in einem solchen Umfang Gebrauch machen, dass der anteilige Betrag der insgesamt unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht überschreitet.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen folgende Sachverhalte:

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in Tsd. € Anfangsstand Zugang Inanspruchnahme Auflösung Endstand
Personalkosten 1.135 811 911 154 881
Jahresabschlusskosten 676 378 593 3 458
Rechts- und Beratungskosten 0 246 0 0 246
Übrige Rückstellungen 627 282 321 102 486
Gesamt 2.438 1.717 1.825 259 2.071

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:

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in Tsd. € Restlaufzeit
Summe bis 1 Jahr über 1 Jahr über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.545 545 50.000 0
Vorjahr 75.683 25.683 50.000 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 186 186 0 0
Vorjahr 166 166 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 12.377 12.377 0 0
Vorjahr 12.814 12.814 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 292 292 0 0
Vorjahr 24 24 0 0
Gesamt 63.400 13.400 50.000 0
Vorjahr 88.687 38.687 50.000 0

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen einen Konsortialkredit. Der abgeschlossene Konsortialkredit umfasst ein Gesamtvolumen von 90,0 Mio. Euro und besteht aus einem endfälligen Darlehen über 50,0 Mio. Euro (Fazilität A) und einem revolvierenden Betriebsmittelkredit über 40,0 Mio. Euro (Fazilität B). Eine Inanspruchnahme von Fazilität B muss mindestens 3,0 Mio. Euro oder ein höheres ganzzahliges Vielfaches von 1,0 Mio. Euro betragen. Zum 31. Dezember 2019 wurde Fazilität A in voller Höhe und Fazilität B mit einem Teilbetrag von 25,0 Mio. Euro beansprucht. Darüber hinaus wurde eine Erhöhungsoption von insgesamt bis zu 20,0 Mio. Euro vereinbart. Diese kann mit maximal zwei Erhöhungsanfragen, wovon maximal 10,0 Mio. Euro auf Fazilität B entfallen dürfen, beantragt werden. Die Erhöhungsanfrage muss sich mindestens auf 10,0 Mio. Euro oder ein höheres ganzzahliges Vielfaches von 1,0 Mio. Euro belaufen. Die Laufzeit beträgt anfänglich fünf Jahre nach Unterzeichnung des Kreditvertrages zuzüglich zweier Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr. Im Oktober 2020 und Oktober 2021 wurden die beiden Verlängerungsoptionen ausgeübt und der Vertrag nunmehr bis Ende November 2026 verlängert.

Fazilität A ist als endfälliges Darlehen am Ende der vereinbarten Laufzeit zurückzuzahlen. Die Rückzahlung von Fazilität B erfolgt am Ende der jeweiligen sechsmonatigen Zinsperiode. Am Ende der Zinsperiode zurückgeführte Beträge können jeweils erneut in Anspruch genommen werden. Ab dem 28. Dezember 2024 wurde der revolvierende Betriebsmittelkredit (Fazilität B) nicht mehr in Anspruch genommen.

Der Zinssatz setzt sich zusammen aus einer Marge und dem Referenzzinssatz. Als Referenzzinssatz dient der EURIBOR der jeweiligen Zinsperiode. Ist dieser kleiner oder gleich null, wird der Satz mit null festgesetzt. Die Margen für beide Fazilitäten sind jeweils abhängig vom Adjustierten Nettoverschuldungsgrad (Nettoverschuldungsgrad auf Basis durchschnittlicher Verschuldung, bereinigt um Effekte aus Leasingfinanzierungen) der letzten vier Quartalsabschlüsse des MEDICLIN-Konzerns. Als Bereitstellungsprovision für nicht in Anspruch genommene Kreditzusagen werden 35,0 % der jeweils anwendbaren Marge berechnet. Weiterhin wird für Fazilität B eine von der Höhe der Inanspruchnahme abhängige Inanspruchnahmegebühr erhoben. Im Geschäftsjahr 2024 wurden, einschließlich Inanspruchnahmegebühr für Fazilität B, für den Konsortialkredit insgesamt 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) an Zinsen berechnet, was einem durchschnittlichen Jahreszinssatz von 4,9 % (Vorjahr: 4,5 % p. a.) entspricht. Der Effektivzinssatz beträgt für Fazilität A, unveränderte Inanspruchnahme vorausgesetzt, bei der Laufzeit von sieben Jahren 2,9 % p. a. (Vorjahr: 3,2 % p. a.). Für Fazilität B beträgt der Effektivzinssatz bei einer Laufzeit von fünf Jahren bis zum 28. Dezember 2024 2,58 % p. a. (Vorjahr: 2,60 % p. a.).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sieben auf unbestimmte Zeit aufgenommene Darlehen in Höhe von insgesamt 11,7 Mio. Euro (Vorjahr: 11,7 Mio. Euro), von denen sechs Darlehen mit 2,0 % p. a. und ein Darlehen mit 3,0 % p.a. verzinst werden. Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von 0,2 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 12 Monaten und einem Zinssatz von 3,0 % p.a. aufgenommen. Insgesamt wurden für die Darlehen im Berichtsjahr 261 Tsd. Euro (Vorjahr: 284 Tsd. Euro) an Zinsen bezahlt. Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen sowie Cashpool-Verbindlichkeiten in Höhe von 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro).

Passive latente Steuern

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in Tsd. € Differenzbetrag darauf entfallende Steuern Saldo Steuern
31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Unterschiede Beteiligungsansätze -98.628 -105.141 -15.608 -16.639 1.031
Steuerliche Bewertungsunterschiede 6.393 6.431 1.012 1.018 -6
--14.596 --15.621 1.025

Die Verrechnung der aktiven und passiven latenten Steuern nach § 274 Abs. 1 Satz 1 HGB führte zu dem Ausweis eines passiven Saldos in Höhe von 14,6 Mio. Euro (Vorjahr: 15,6 Mio. Euro). Bei den passiven latenten Steuern in Höhe von rund 15,6 Mio. Euro (Vorjahr: 16,6 Mio. Euro) handelt es sich um latente Steuern auf Unterschiede zwischen den Beteiligungsansätzen der MEDICLIN AG und den steuerlichen Kapitalkonten der Kommanditgesellschaften in Höhe von rund 98,6 Mio. Euro (Vorjahr: 105,1 Mio. Euro).

Die Veränderung der aktiven latenten Steuern stellt sich nachfolgend dar:

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in Tsd. € Differenzbetrag darauf entfallende Steuern Saldo Steuern
31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Rückstellung Personalkosten 1.795 1.795 284 284 0
Pauschalwertberichtigungen 2.943 2.943 466 466 0
Sonstiges 1.655 1.693 262 268 -6
1.012 1.018 --6

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt und stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 2023
Erlöse aus Konzernumlagen 2.579 2.581
Erlöse aus Managementleistungen 2.158 2.172
Sonstige Erlöse 151 132
4.888 4.885

Die MEDICLIN AG hat einen Teil ihrer Aufwendungen als Konzernumlage ihren Tochtergesellschaften weiterbelastet.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 2023
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 259 230
Sonstige Erträge 1.194 4.359
1.453 4.589

Die sonstigen Erträge beinhalten Zahlungseingänge aus bereits wertberichtigten Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Im Vorjahr entfielen 3,2 Mio. Euro auf den Verkauf der Kommanditanteile an einer Tochtergesellschaft einschließlich deren Beteiligung.

Der Aufwand für bezogene Leistungen betrifft wie im Vorjahr Leistungen zwischen der MEDICLIN AG und dem Aktionär Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA.

Die Personalaufwendungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro liegen auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich wie folgt dar:

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in Tsd. € 2024 2023
Prüfungs- und Beratungskosten 2.064 2.329
Nebenkosten des Geldverkehrs 83 83
Vergütung des Aufsichtsrats 266 277
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit 258 297
Versicherungen 294 275
Kosten der Hauptversammlung 113 59
Sonstige Aufwendungen 615 5.498
3.693 8.818

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 5,1 Mio. Euro zurück. Im Vorjahr enthielt der Posten "Sonstige Aufwendungen" einen Darlehensverzicht in Höhe von 4,6 Mio. Euro gegenüber einer Konzerntochter.

Die sonstigen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für Reisekosten in Höhe von 88 Tsd. Euro (Vorjahr: 65 Tsd. Euro), Aufwendungen für Mieten und Pachten in Höhe von 99 Tsd. Euro (Vorjahr: 65 Tsd. Euro), Aufwendungen für Beiträge, Gebühren und Abgaben in Höhe von 93 Tsd. Euro (Vorjahr: 80 Tsd. Euro) sowie Aufwendungen für EDV und Organisation in Höhe von 211 Tsd. Euro (Vorjahr: 94 Tsd. Euro).

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen Vorabausschüttungen aus den Jahresüberschüssen 2024 von Tochtergesellschaften in Höhe von 32,1 Mio. Euro (Vorjahr: 15,0 Mio. Euro).

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von insgesamt 4,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro) entfallen 2,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) auf Zinsen für die Darlehensgewährung an verbundene Unternehmen. Auf Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten entfallen 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Im Vorjahr entfielen weitere 1,0 Mio. Euro auf Zinsen aus Körperschaftsteuererstattungen der Jahre 2010 bis 2020.

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro) entfallen 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro) auf Zinsaufwendungen für die Darlehen an ein verbundenes Unternehmen. Im Rahmen des Konsortialkredites fielen Zinsen in Höhe von 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) an. Darüber hinaus sind im Geschäftsjahr Provisionsaufwendungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro) angefallen, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Konsortialkredit stehen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der ausgewiesene Steueraufwand beinhaltet den Körperschaftsteueraufwand auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2024 in Höhe von 5.840 Tsd. Euro (Vorjahr: 4.964 Tsd. Euro) sowie Steueraufwand für Vorjahre in Höhe von 575 Tsd. Euro (Vorjahr Steuererstattung: - 3.155 Tsd. Euro). Die globale Mindestbesteuerung (Pillar 2) hat keine Auswirkungen, da die Kriterien hierfür nicht erfüllt sind.

Dem gegenüber steht als Saldogröße ein latenter Steuerertrag in Höhe von 1.025 Tsd. Euro (Vorjahr Steueraufwand: 2.072 Tsd. Euro), der sich im Wesentlichen aus der Veränderung der Unterschiedsbeträge zwischen den Beteiligungsansätzen der MEDICLIN AG und den steuerlichen Kapitalkonten der Kommanditgesellschaften (1.031 Tsd. Euro) ergibt. Der Rest ergibt sich aus temporären Differenzen aus der Pauschalwertberichtigung sowie aus Personalkostenrückstellungen.

Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeiter:innen

Die Anzahl der Angestellten im Geschäftsjahr betrug durchschnittlich 11 Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 9,3 Mitarbeiter:innen).

Haftungsverhältnisse

Für die im Geschäftsjahr 2022 neu abgeschlossenen Mietverträge über 20 langfristig gemietete Immobilien hat die MEDICLIN AG gegenüber dem Vermieter (PATRIZIA Frankfurt Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH) eine Patronatserklärung abgegeben. Die MEDICLIN AG verpflichtet sich darin, den Mieter finanziell stets so ausgestattet zu halten, dass er alle gegenwärtigen und zukünftigen Verpflichtungen aus dem Mietvertrag gegenüber dem Vermieter ordnungsgemäß erfüllen kann. Als Zahlungsverpflichtungen des Mieters zählen auch Schadensersatzansprüche des Vermieters gegenüber dem Mieter.

Für die Darlehensfinanzierung zum Erwerb der MediClin Rose Klinik wurde eine gesamtschuldnerische Bürgschaft der MEDICLIN AG in Höhe von 7,6 Mio. Euro bestellt.

Die MEDICLIN AG hat im Rahmen des geförderten Investitionsdarlehens über 20,0 Mio. Euro zur Finanzierung der Neubaumaßnahme am Standort der MediClin Hedon Klinik in Lingen die selbstschuldnerische Mithaftung für die Verbindlichkeiten aus dem Darlehensvertrag übernommen.

Zur Inanspruchnahme des § 264 Abs. 3 HGB für mehrere Tochtergesellschaften hat sich die MEDICLIN AG bereit erklärt, für die von diesen Tochtergesellschaften bis zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2024 eingegangenen Verpflichtungen im folgenden Geschäftsjahr einzustehen.

Gründe für eine Inanspruchnahme aus der vorgenannten Bürgschaft sind aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage und der künftig geplanten Entwicklung der Tochtergesellschaften nicht ersichtlich.

Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2024

Dr. Jan Liersch (Vorsitzender), Düsseldorf

Geschäftsführer der Broermann Holding GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der RKG Reha-Kliniken GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Broermann Health & Heritage Hotels GmbH, Königstein im Taunus

Präsident des Verwaltungsrats Broermann Medical AG, Montreux (CH)

Präsident des Verwaltungsrats Hotel Montreux Palace SA, Montreux (CH)

Präsident des Verwaltungsrats Hotel Suisse Majestic SA, Montreux (CH)

Geschäftsführer der Atlantic Hotel Betriebsgesellschaft mbH, Königstein im Taunus

Liquidator der CeMeT GmbH i. L., Tübingen Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Hans Hilpert 1 (stellvertretender Vorsitzender), Bexbach-Oberbexbach

Sporttherapeut, MEDICLIN Bliestal Kliniken GmbH & Co. KG, Offenburg

Michael Bock, Leverkusen

Geschäftsführer der REALKAPITAL Vermögensmanagement GmbH, Leverkusen

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, München

Deutsche Immobilien Chancen AG & Co. KGaA, Frankfurt am Main

Barbara Brosius, Kronberg im Taunus (bis 06.06.2024)

Unternehmensberaterin

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Dr. Julia Dannath-Schuh, Meilen (CH)

Vizepräsidentin Personalentwicklung und Leadership der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich

Vizepräsidentin des Verwaltungsrats Alsia & Partners AG, Zürich (CH)

Mitglied des Verwaltungsrats Business Tools AG, Zürich (CH)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Walburga Erichsmeier 1 , Blomberg

Stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin bei ver.di, Bezirk Ostwestfalen-Lippe

Joachim Gemmel, Hamburg (ab 05.03.2024)

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (ab 12.02.2024)

Chief Operating Officer (COO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Zentrallager Besitzgesellschaft mbH, Hamburg (ab 05.04.2024)

Geschäftsführer der Asklepios OP-Zentrum GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Westklinikum Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Service Entlassmanagement GmbH

Vorstandsvorsitzender der Unterstützungskasse Asklepios Kliniken Hamburg e.V.

Zweiter Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft e.V., Hamburg (ab 01.01.2024)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (ab 18.03.2024)

Kai Hankeln, Bad Bramstedt (bis 13.02.2024)

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken Gruppe (bis 12.02 2024)

Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Falkenstein im Taunus (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Zentrallager Besitzgesellschaft mbH, Hamburg (bis 12.02.2024)

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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Asklepios Fachklinikum Stadtroda GmbH, Stadtroda (bis 12.02.2024)

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (bis 12.02.2024)

Michael Herbstritt 1 ,(ab 05.03.2025)

Gewerkschaftssekretär ver.di Südbaden Schwarzwald

Dr. med. Sigrid R.-M. Krause 1 , Bad Münder

Direktorin Psychosomatik und Psychiatrie, Chefärztin des Krankenhauses für Akutpsychosomatik,

Chefärztin der Rehabilitationsklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin der MediClin

GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung Bad Münder

Rainer Laufs, Kronberg im Taunus (bis 06.06.2024)

Selbstständiger Unternehmensberater

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Thomas Müller 1 , Neunkirchen (bis 06.01.2025)

ver.di Bezirksgeschäftsführer der Region Saar Trier (bis 31.10.2024)

Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes

Geschäftsführer der Arbeit und Kultur Saarland gGmbH, Saarbrücken

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH, Saarbrücken

Hafid Rifi, Friedberg (ab 06.06.2024)

Chief Financial Officer (CFO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführer der Asklepios Business Services Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Asklepios Business Services GmbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführer der Poly Z Med GmbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführer der Asklepios International Beteiligungsgesellschaft mbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführer der Asklepios International GmbH, Königstein i. Taunus

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH (ab 17.06.2024)

PD Dr. Sarah Sheikhzadeh, Hamburg (ab 06.06.2024)

Chief Medical Officer (CMO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Chief Medical Officer (CMO) der RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale (ab 01.07.2024)

Geschäftsführerin der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg

Geschäftsführerin der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführerin der Asklepios Medical School GmbH, Hamburg

Geschäftsführerin der Asklepios Science & Research GmbH, Königstein i. Taunus

Geschäftsführerin der INSTITUT FÜR KLINISCHE FORSCHUNG Semmelweis Universität, Campus Hamburg gGmbH, Hamburg

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt (ab 05.06.2024)

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen

Marnik Schiffler 1 , Bad Rappenau (ab 06.06.2024)

Sporttherapeut, Kraichgau-Klinik Bad Rappenau GmbH & Co. KG, Offenburg

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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ASKLEPIOS Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Elke Schwan 1 , Bad Soden-Salmünster

Masseurin und medizinische Bademeisterin, MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Orb GmbH & Co. KG,

Offenburg

Frauke Schwedt 1 , Hamburg

Diplom-Psychologin /​ Psychologische Psychotherapeutin, MediClin GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung Soltau

Daniela Sternberg-Kinzel 1 , Karlshagen (bis 06.06.2024)

Leiterin Patientenverwaltung, MEDICLIN Dünenwald Klinik GmbH & Co. KG, Offenburg

Marco Walker, Hamburg

Chief Executive Officer (CEO) der Asklepios Kliniken Gruppe (ab 12.02 2024)

COO der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, Hamburg (bis 12.02.2024)

Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Management GmbH, Königstein im Taunus

Geschäftsführer der Fürstenberg Institut GmbH, Hamburg

Geschäftsführer der Poly Z Med GmbH, Königstein im Taunus

Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

Mitglied des Aufsichtsrats

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Meierhofer AG, München

Universitätsklinikum Gießen Marburg GmbH, Gießen

RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt an der Saale

Matthias H. Werner 1 , Biberach (Baden)

Dipl.-Sozialpädagoge (BA) /​ Erlebnispädagoge, MediClin GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung

Offenburg

Cornelia Wolf, Immenstaad

REVISION Audit Consultants, Unternehmensberatung

1 Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer:innen

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2024 setzten sich die Ausschüsse aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Präsidialausschuss

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Hans Hilpert (Stellvertreter)

Kai Hankeln (bis 13.02.2024)

Joachim Gemmel (ab 06.06.2024)

Rainer Laufs (bis 06.06.2024)

Marco Walker (ab 06.06.2024)

Thomas Müller (bis 06.01.2025)

Dr. med. Sigrid R.-M. Krause

Prüfungsausschuss

Michael Bock (Vorsitz)

Walburga Erichsmeier

Matthias H. Werner

Cornelia Wolf

Nominierungsausschuss

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Michael Bock

Cornelia Wolf

Vermittlungsausschuss gemäß § 27 MitbestG

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Hans Hilpert (Stellvertreter)

Frauke Schwedt

Cornelia Wolf

COVID-19-Sonderausschuss (bis 06.06.2024)

Dr. Jan Liersch (Vorsitz)

Michael Bock

Hans Hilpert

Kai Hankeln (13.02.2024)

Rainer Laufs (bis 06.06.2024)

Thomas Müller (bis 06.01.2025)

RPT-Ausschuss

Cornelia Wolf (Vorsitz)

Dr. Julia Dannath-Schuh

Walburga Erichsmeier

Matthias H. Werner

Vorstand

Dr. Joachim Ramming, Chief Executive Officer (CEO), geschäftsansässig in Offenburg

Tino Fritz, Chief Financial Officer (CFO), geschäftsansässig in Offenburg

Thomas Piefke, Chief Operating Officer (COO), geschäftsansässig in Offenburg

Organbezüge

Die für die aktive Tätigkeit des Vorstands im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge beliefen sich auf insgesamt 1.636 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.997 Tsd. Euro). Sie setzten sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen (Festvergütungen) in Höhe von 1.343 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.234 Tsd. Euro) und einer einjährigen variablen Vergütung in Höhe von 245 Tsd. Euro (Vorjahr: 663 Tsd. Euro). In den kurzfristig fälligen Leistungen sind Nebenleistungen in Höhe von 93 Tsd. Euro (Vorjahr: 101 Tsd. Euro) enthalten, die Sachbezüge aus Dienstwagengestellung sowie aus dem Arbeitgeberanteil der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie zur Rentenversicherung betreffen. Andere langfristig fällige Leistungen (mehrjährige variable Vergütungen) ergeben sich erst im Jahr des Ablaufs des jeweiligen Dienstvertrags, sie belaufen sich auf 48 Tsd. Euro (Vorjahr: 100 Tsd. Euro). Der ehemalige COO hat sein Amt als Mitglied des Vorstands der MEDICLIN Aktiengesellschaft mit Wirkung zum Ablauf des 30. September 2023 niedergelegt. Im Geschäftsjahr 2024 sind für den LTI (Long Term Incentive) 2021 bis 2023 60 Tsd. Euro und für den anteiligen STI (Short Time Incentive) 2023 für die Monate Januar bis September 2023 148 Tsd. Euro für den ehemaligen COO ausgezahlt worden. Für die Monate Januar bis März 2024 wurden für das Grundgehalt einschließlich Nebenleistungen 91 Tsd. Euro ausgezahlt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende, hat sein Vorstandsmandat zum 30. Juni 2021 niedergelegt. Sein Dienstvertrag endete mit Ablauf des 31. März 2023. Im Geschäftsjahr 2024 wurden auf Grundlage der Zielerreichung des Geschäftsjahres 2023 anteilig für die Monate Januar bis März 2023 69 TEUR ausgezahlt.

Die Gesamtvergütung für den Aufsichtsrat betrug im Berichtsjahr 236 Tsd. Euro (Vorjahr: 240 Tsd. Euro). Sie setzt sich zusammen aus:

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in Tsd. € 2024 2023
Grundvergütung 175 175
Sitzungsgelder 42 45
Ausschusstätigkeit 19 20
Dividendenbonus - -
236 240

Für Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sind lediglich Vergütungen enthalten, die im Zusammenhang mit ihrer Organtätigkeit stehen. Im Geschäftsjahr 2024 bestanden, wie auch schon 2023, keine Kredite gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstandes.

Die Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB sowie weitere Angaben zu den Organbezügen und zur Struktur der Vergütungssysteme werden im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der MEDICLIN Aktiengesellschaft im Abschnitt Vergütungsbericht dargestellt.

Seit dem Geschäftsjahr 2021 gibt es neue gesetzliche Anforderungen zur Erstellung des Vergütungsberichts gemäß § 162 AktG. Demnach sind Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft verpflichtet, jährlich einen klaren und verständlichen Bericht über die im letzten Geschäftsjahr jedem einzelnen - unter Namensnennung - gegenwärtigen oder früheren Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats von der Gesellschaft und von Unternehmen desselben Konzerns gewährte und geschuldete Vergütung zu erstellen. Der Vergütungsbericht wird in dem Geschäftsjahr erstellt, das auf das Geschäftsjahr folgt, für das der Vergütungsbericht aufzustellen ist. Der Vergütungsbericht 2024 wird der Hauptversammlung der MEDICLIN Aktiengesellschaft im Jahr 2025 zur Billigung vorgelegt (§ 120a Abs. 4 Satz 1 AktG). Nach dem Billigungsbeschluss wird der Vergütungsbericht und der Vermerk über dessen Prüfung zehn Jahre lang auf der Internetseite der Gesellschaft kostenfrei öffentlich zugänglich gemacht (§ 162 Abs. 4 AktG).

Directors' Dealings

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind gemäß Artikel 19 der Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/​2014 verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der MEDICLIN Aktiengesellschaft offenzulegen, soweit der Wert, der von dem Mitglied oder ihm nahestehenden Personen innerhalb eines Kalenderjahres getätigten Eigengeschäfte die Summe von 5.000,00 Euro erreicht oder übersteigt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung hat durch eine Allgemeinverfügung mit Wirkung vom 1. Januar 2020 den Schwellenwert von 5.000,00 Euro auf 20.000,00 Euro erhöht. Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine Eigengeschäfte gemeldet.

Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Die Entsprechenserklärung der MEDICLIN Aktiengesellschaft nach § 161 AktG wurde und wird immer in der aktuellen Fassung auf den Internetseiten der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB enthalten, die ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Honorar des Abschlussprüfers

Die Honorare für die Abschlussprüfung betreffen die Prüfung des Konzernabschlusses, gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen von Jahresabschlüssen der MEDICLIN Aktiengesellschaft und ihrer verbundenen Unternehmen sowie prüferische Durchsichten. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen entfallen auf die Prüfung von Financial Covenants im Zusammenhang mit der Erfüllung von Nachweispflichten aus Kreditverträgen.

Gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird auf die quantitative Darstellung des Honorars verzichtet, da die Angaben in einem das Unternehmen einbeziehenden Konzernabschluss enthalten sind.

Gewinnverwendungsvorschlag

Für das Geschäftsjahr 2024 ist vorgesehen, aus dem Bilanzgewinn der MEDICLIN Aktiengesellschaft in Höhe von 42.796.842,57 Euro einen Teilbetrag in Höhe von 1.900.000 Euro auszuschütten. Der Restbetrag in Höhe von 40.896.842,57 Euro soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Nachtragsbericht

Seit dem 1. Januar 2025 sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen MEDICLIN einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erwartet.

 

Offenburg, 26. März 2025

Dr. Joachim Ramming, Vorstandsvorsitzender, CEO

Tino Fritz, Vorstand Finanzen, CFO

Thomas Piefke, Vorstand, COO

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der MEDICLIN Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der MEDICLIN Aktiengesellschaft der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der MEDICLIN Aktiengesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der MEDICLIN Aktiengesellschaft beschrieben sind.

 

Offenburg, 26. März 2025

Dr. Joachim Ramming, Vorstandsvorsitzender, CEO

Tino Fritz, Vorstand Finanzen, CFO

Thomas Piefke, Vorstand, COO

Anschriften und Impressum

MEDICLIN Aktiengesellschaft

Okenstraße 27

77652 Offenburg

Telefon +49 (0) 7 81/​4 88-0

Telefax +49 (0) 7 81/​4 88-133

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