MEDION AGEssenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.04.2023 bis zum 30.09.2023AUSGEWÄHLTE KENNZAHLENscrollen
1 Wirtschaftliche RahmenbedingungenDas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland im 3.
Quartal 2023 (01.07.2023 - 30.09.2023) gegenüber dem
2. Quartal 2023 - preis-, saison- und kalenderbereinigt -
leicht um 0,1 % gesunken. Im 2. Quartal 2023 war die
Wirtschaftsleistung noch geringfügig gewachsen (+0,1
%), im 1. Quartal 2023 stagnierte sie. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) am 30.10.2023 weiter mitteilt, nahmen
besonders die privaten Konsumausgaben ab. Die deutsche
Wirtschaft löst sich nur langsam aus den Belastungen
infolge des Energiepreisschocks, der geldpolitischen
Straffungen und der weltwirtschaftlichen Abschwächung.
Dies verzögert die allgemein erwartete wirtschaftliche
Erholung. Stimmungsindikatoren (Geschäftserwartungen,
Einkaufsmanagerindex) deuten darauf hin, dass die deutsche
Wirtschaft im 3. Quartal die Talsohle erreicht haben
könnte und voraussichtlich um die Jahreswende wieder
an Fahrt aufnimmt.
Mit einem Umsatz von knapp € 13,4 Mrd. weist der
Markt für Consumer-Electronics in Deutschland im
ersten Halbjahr 2023 (01.01.2023 - 30.06.2023) ein Minus
von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Dabei gab
es in der Entwicklung der drei
Consumer-Electronics-Segmente Unterschiede: Die
Unterhaltungselektronik verzeichnet ein kleines Plus von
0,6 % auf knapp € 3,7 Mrd. Umsatz. Privat genutzte
Telekommunikations-Produkte erreichten bei einem
Rückgang um 5,6 % knapp € 6,6 Mrd. Umsatz. Die
privat genutzten IT-Produkte entwickelten sich ebenfalls
negativ und erzielten € 3,1 Mrd., ein Minus von 15,3
%. Im Bereich der Unterhaltungselektronik wurde im ersten
Halbjahr 2023 mit Fernsehgeräten ein Umsatz von rd.
€ 1,3 Mrd. (- 13,1 %) erzielt, die verkaufte
Stückzahl sank um 12,9 % auf knapp 2 Mio.
TV-Geräte. Das Home-Audio-Segment verzeichnete einen
Umsatzrückgang von 6,3 % auf € 368 Mio. Mit einem
Umsatz von € 787 Mio. (+ 7,0 %) verzeichnete die
Produktsparte Audio-/Video-Zubehör erneut einen
Umsatzanstieg. Bei den Produkten der privat genutzten
Telekommunikation zeigten nur die Core Wearables, zu denen
beispielsweise Fitnesstracker und Smartwatches
gehören, eine Umsatzsteigerung um 3,2 % auf € 646
Mio., allerdings mit einer geringeren Stückzahl von
2,7 Mio., ein Rückgang um 16,8 %. Dies bedeutet einen
deutlichen Anstieg des Durchschnittspreises um 24 % auf
€ 238 . Alle anderen Produktgruppen entwickelten sich
negativ. Die größte Produktgruppe dieses
Segments, die Smartphones, gingen in der Stückzahl um
17,1 % auf knapp 8,5 Mio. zurück, beim Umsatz steht
ein Minus von 6,4 % auf € 5,8 Mrd. Hier wurde
allerdings ebenfalls ein deutlich gestiegener
Durchschnittspreis von € 689 (+ 12,9 %) verzeichnet.
Die Produktsegmente Desktop-PCs, Notebooks, Tablet-PCs und
Monitore entwickelten sich durchweg zweistellig negativ bei
Umsätzen und Stückzahlen. Gestiegene
Durchschnittspreise wurden für Notebooks (+ 7,2 %) und
Tablet-PCs (+ 3,4 %) ermittelt. Die beiden
Elektro-Hausgeräte-Segmente zeigten sich im ersten
Halbjahr 2023 ebenfalls negativ. Bei den
Elektro-Großgeräten betrug der
Umsatzrückgang 9,1 % auf knapp € 4,8 Mrd. Die
Elektro-Kleingeräte verzeichneten ein Minus von 1,4 %
auf € 3,1 Mrd. Umsatz (Quelle: gfu, HEMIX Home
Electronics Market Index Q1-2/2023).
2 FinanzberichtERTRAGSLAGEscrollen
Im Ausblick des Geschäftsberichtes zum abgelaufenen
Geschäftsjahr 2022/2023 wurde im Zusammenhang mit den
Restrukturierungsmaßnahmen von einem Verbleib auf dem
Umsatzniveau des abgelaufenen Geschäftsjahres
ausgegangen, welches in etwa dem Niveau der
Geschäftsjahre vor der Corona-Pandemie entspricht. Da
die nachhaltigen Restrukturierungsmaßnahmen,
insbesondere Personalmaßnahmen,
größtenteils nur schrittweise umgesetzt werden
können und daher frühestens im zweiten
Geschäftshalbjahr wirken, wurde für das EBIT
lediglich mit einer Verbesserung auf € +11 Mio.
gerechnet.
Für das erste Geschäftshalbjahr wurde ein
Umsatzrückgang von bis zu rd. -15 % und ein leicht
positives EBIT von bis zu € 2 Mio. erwartet. Demnach
blieb das erste Geschäftshalbjahr umsatzseitig und
ergebnisseitig unter den Erwartungen. Der Konzernumsatz
sank von € 452,3 Mio. im Vorjahr auf € 347,7 Mio.
(-23,1 %). Das erwirtschaftete EBIT liegt mit € 0,5
Mio. um € -5,8 Mio. unter dem Vorjahres-EBIT von
€ +6,3 Mio. Hintergrund sind insbesondere die nach wie
vor schwache Nachfrage nach PC-Produkten im Consumer-Umfeld
sowie zunehmende Wettbewerbsintensitäten im Bereich
der digitalen Dienstleistungen.
Deutschland bleibt mit einem Umsatzanteil von 54 %
(Vorjahreszeitraum: 58 %) nach wie vor wichtigster Markt.
Der Umsatz sank jedoch von € 261 Mio. im Vorjahr um
€ -73 Mio. (-28 %) auf € 188 Mio. Der Umsatz im
übrigen Europa sank von € 69 Mio. auf € 54
Mio. (€ -15 Mio. oder -22 %), der Umsatzanteil blieb
mit 15 % unverändert. In Australien blieb der Umsatz
mit € 93 Mio. stabil, der Umsatzanteil stieg von 21 %
auf 27 %. Aufgrund der weltweit schwachen Nachfrage nach
PCProdukten im Consumer-Umfeld sank der Umsatz im
übrigen Ausland von € 30 Mio. im Vorjahr auf
€ 13 Mio. (€ -17 Mio.), der Umsatzanteil sank
hier von 6 % auf 4 %.
UMSÄTZE NACH SEGMENTENscrollen
Mit einem nur leichten Umsatzrückgang von €
247,2 Mio. auf € 238,7 Mio. (-3,4 %) bleibt das
Direktgeschäft zwar das umsatzstärkste Segment,
liegt aber leicht unter den Erwartungen eines leichten
Wachstums von bis zu rd. +5 %. Dabei blieben sowohl das
Hardwaregeschäft als auch die digitalen
Dienstleistungen gleichermaßen hinter den Erwartungen
zurück.
Im Projektgeschäft fällt der
Umsatzrückgang mit € -95,3 Mio. (-47,8 %) von
€ 199,3 Mio. im Vorjahr auf € 104,0 Mio. deutlich
stärker aus als erwartet (bis zu rd. -30 %). Die im
Vorjahr begonnene Zurückhaltung privater Verbraucher
beim Kauf von Produkten im Bereich Multimedia, insbesondere
hochpreisige PC-Produkte oder Consumer-Electronics, setzte
sich auch im ersten Geschäftshalbjahr 2023/2024 fort.
Zusätzlich greifen aber auch erste
Restrukturierungsmaßnahmen in Bezug auf
Veränderungen im Produktportfolio, die zu erwarteten,
vorübergehenden Umsatzrückgängen
führen.
Der Rohertrag ging im Vergleich zum Umsatz
unterproportional von € 100,0 Mio. um nur -7,5 % oder
€ -7,5 Mio. auf € 92,5 Mio. zurück. Dies
liegt einerseits am höheren Umsatzanteil des relativ
stabilen Geschäftsvolumens im Direktgeschäft, in
dem naturgemäß prozentual höhere
Roherträge als im Projektgeschäft realisiert
werden können. Andererseits greifen aber eben auch die
ersten Maßnahmen zur Restrukturierung des
Produktportfolios und Absatzstrategien. Entsprechend
verbesserte sich die Rohertragsmarge von 22,1 % auf 26,6 %.
Die im ersten Geschäftshalbjahr durchschnittlich
beschäftigten Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente)
liegen mit 938 um -9 % unter dem Vorjahresniveau (1.027).
Der Personalaufwand ging um € -4,3 Mio. oder -12,8 %
von € 33,5 Mio. auf € 29,2 Mio. zurück.
Die Abschreibungen liegen mit € 1,3 Mio. leicht
unter Vorjahresniveau (€ 1,5 Mio.) und entfallen nach
wie vor überwiegend auf Software.
Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und
Erträgen liegt mit € 61,5 Mio. zwar um € 2,8
Mio. über dem Vorjahreswert von € 58,7 Mio.,
jedoch waren im Vorjahr sonstige betriebliche Erträge
in Höhe von € 7,1 enthalten, die im abgelaufenen
ersten Geschäftshalbjahr 2023/2024 nur € 1,7 Mio.
betrugen.
SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGEscrollen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten
sich um € -2,6 Mio. von € 65,8 Mio. im
Vorjahreszeitraum auf € 63,2 Mio. Dieser Rückgang
resultiert überwiegend aus den Vertriebsaufwendungen,
die von € 50,7 Mio. im Vorjahr um € -2,6 Mio auf
€ 48,1 Mio. zurückgingen.
Innerhalb der Vertriebsaufwendungen reduzierten sich
aufgrund des rückläufigen Projekt- und
Hardwaregeschäftes im Wesentlichen die Frachtkosten,
die von € 5,2 Mio. auf € 3,7 Mio. (€ -1,5
Mio. oder -28,8 %) zurückgingen, sowie die
Aufwendungen für Kundenservice, die sich von €
5,1 Mio. um € -0,6 Mio. auf € 4,5 Mio.
verminderten. Die Marketingaufwendungen blieben mit €
12,6 Mio. trotz Geschäftsrückgang nahezu
unverändert (Vorjahr: € 12,9 Mio.), da
Marketingaktivitäten zur Stärkung der Marke
MEDION und des Direktgeschäftes intensiviert wurden.
Aufgrund stabiler Volumina bei digitalen Dienstleistungen
blieben ebenfalls Provisionen und Gebühren mit €
20,3 Mio. unverändert.
Der leichte Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um
€ -0,8 Mio. von € 12,1 Mio. auf € 11,3 Mio.,
im Wesentlichen begründet durch geringere
IT-Aufwendungen, wurde kompensiert durch leicht höhere
übrige Aufwendungen.
Der deutliche Rückgang der sonstigen betrieblichen
Erträge von € 7,1 Mio. um € -5,4 Mio. auf
€ 1,7 Mio. resultiert überwiegend aus geringeren
Schadensersatzleistungen, geringeren Erträgen aus
Sachbezügen und Auflösungen von
Rückstellungen.
EBIT NACH SEGMENTENscrollen
Im Direktgeschäft wirkte sich der hohe Preisdruck
bei Multimedia- und Consumer-Electronics-Produkten ebenso
aus wie im herkömmlichen Projektgeschäft. Aber
auch im Bereich der digitalen Dienstleistungen hat sich
zunehmender Preisdruck in der Profitabilität
niedergeschlagen. Der Rückgang des EBITs von €
11,3 Mio. um € -2,5 Mio. auf € 8,8 Mio. ist
gleichermaßen auf das in diesem Segment enthaltene
Hardwaregeschäft, im Wesentlichen im klassichen
Online-Handel, sowie auf digitale Dienstleistungen
zurückzuführen.
Die nochmals gesunkenen Absatz- und Umsatzvolumina im
Hardwarebereich haben zu einem weiteren Rückgang des
EBITs im Projektgeschäft von € -5,2 Mio. auf
€ -8,5 Mio. geführt. Zwar konnte in diesem
Segment der Rohertrag stabil gehalten werden, durch den -
teilweise bewussten - Geschäftsrückgang fehlte
aber ein entsprechendes Deckungsvolumen zur Deckung
nachlaufender Kosten. Die Umsetzung der
Restrukturierungsmaßnahmen in Bezug auf
organisatorische Maßnahmen sowie strategische
Neuausrichtungen der Produktportfolien inklusive neuer
Beschaffungsstrategien bedürfen naturgemäß
einer längeren Implementierungsphase.
Als Folge liegt das insgesamt erwirtschaftete EBIT mit
€ 0,5 Mio. mit einem Rückgang von € -5,8
Mio. (-92,1 %) deutlich unter dem Vorjahreswert von €
6,3 Mio. und somit auch unter den bereits vorsichtigen
Erwartungen mit einem Rückgang von bis zu rd. -75 % im
ersten Geschäftshalbjahr.
Das Finanzergebnis konnte hingegen deutlich von €
+0,1 Mio. auf € +2,5 Mio. gesteigert werden. Durch die
durch Restrukturierungsmaßnahmen zurückgewonnene
Liquidität konnte am allgemein gestiegenen Zinsniveau
partizipiert werden.
Der Steueraufwand blieb aufgrund stabiler Ergebnisse
ausländischer Tochtergesellschaften mit € 5,2
Mio. auf Vorjahresniveau (€ 5,4 Mio.).
Insgesamt ergibt sich somit für das erste
Geschäftshalbjahr 2023/2024 ein negatives
Konzernergebnis von € -2,2 Mio., was einem
Rückgang von € 1,0 Mio. im Vorjahr um € -3,2
Mio. entspricht.
VERMÖGENS- UND FINANZLAGEscrollen
Die Bilanzsumme des MEDION-Konzerns stieg im Vergleich
zum 31. März 2023 leicht von € 641,2 Mio. um
€ +36,4 Mio. auf € 677,6 Mio.
Auf der Aktivseite erhöhte sich das
Vorratsvermögen geringfügig von € 147,3 Mio.
zum 31. März 2023 auf € 154,3 Mio. Die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen
korrespondierend zum Geschäftsrückgang um €
-20,9 Mio. auf € 114,4 Mio. zurück (31. März
2023: € 135,3 Mio.). Zwar haben sich Zahlungsmittel
und -äquivalente im Vergleich zum
Geschäftsjahresbeginn von € 191,9 Mio. um €
-35,6 Mio. auf € 156,3 Mio. vermindert, die im Rahmen
der Restrukturierungsmaßnahmen erfolgte
Bestandsoptimierung führte jedoch zu einem Anstieg der
insgesamt zur Verfügung stehenden Liquidität
inklusive der im Lenovo-Konzern bereitgestellten
Liquidität (Erhöhung um € +120,4 Mio.) von
€ 237,4 Mio. um € +84,8 Mio. (+35,7 %) auf €
322,2 Mio.
Das Eigenkapital zum 30. September 2023 bleibt mit
€ 406,8 Mio. auf Niveau des 31. März 2023 (€
408,5 Mio.). Aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme
reduzierte sich die Eigenkapitalquote von 63,7 % auf 60,0
%.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
stiegen saisonbedingt von € 93,8 Mio. zum 31.
März 2023 auf € 139,8 Mio. (Vorjahresstichtag:
€ 136,6 Mio.). Das Working Capital verminderte sich
von € 188,8 Mio. auf € 128,9 Mio.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen blieben mit € 0,4 Mio. unverändert
und betreffen ausschließlich für den
Lenovo-Konzern erbrachte Dienstleistungen.
Die sonstigen Rückstellungen verminderten sich um
€ -11,9 Mio. auf € 73,0 Mio. (31. März 2023:
€ 84,9 Mio.). Die wesentlichen Posten betreffen nach
wie vor Rückstellungen für Lizenzen und
Schutzrechte (€ 24,0 Mio.; 31. März 2023: €
23,9 Mio.) sowie Gewährleistungsverpflichtungen
(€ 15,4 Mio.; 31. März 2023: € 16,3 Mio.).
Für Verpflichtungen aus Gewährleistungen werden
weitere € 5,5 Mio. (31. März 2023: € 7,9
Mio.) in den langfristigen Rückstellungen und
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum Jahresabschluss zum 31.
März 2023 war darüber hinaus eine
Rückstellung für Restrukturierung in Höhe
von € 22,5 Mio. enthalten, die sich durch
Inanspruchnahmen zum 30. September 2023 auf € 17,9
Mio. reduziert hat.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen das
Factoring-Programm (€ 8,4 Mio.; unverändert zum
31. März 2023) und kreditorische Debitoren (€ 7,5
Mio.; 31. März 2023: € 6,2 Mio.). Der Anstieg der
sonstigen kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten von
€ 16,1 Mio. auf € 22,0 Mio. resultiert im
Wesentlichen aus höheren Umsatzsteuerverbindlichkeiten
und Rechnungsabgrenzungsposten.
3 Chancen- und RisikoberichtNach Einschätzung des MEDION-Vorstands haben sich -
trotz der leicht geänderten Prognose aufgrund
unverändert deutlich abgeschwächter Konsumneigung
- Chancen und Risiken des MEDION-Konzerns im
Berichtszeitraum 1. April 2023 bis 30. September 2023
gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht
2022/2023 (Kapitel 5.3.2) nicht verändert. Im
Geschäftsbericht findet sich auch eine
Erläuterung hinsichtlich der Maßnahmen, die zur
Risikobewältigung eingesetzt wurden und weiterhin
eingesetzt werden. Daher sind nach Einschätzung des
Vorstands zum gegenwärtigen Zeitpunkt und für die
absehbare Zukunft keine Risiken erkennbar, die den Bestand
des Unternehmens gefährden können.
4 NachtragsberichtVorgänge von besonderer Bedeutung nach
Halbjahresende (1. April 2023 - 30. September 2023)
Ereignisse nach dem 30. September 2023, die auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche
Auswirkungen haben, sind nicht eingetreten.
5 AusblickDie Geschäftserwartungen des MEDION-Konzerns haben
sich aufgrund der weiterhin unsicheren globalen
Entwicklungen nach Einschätzung des MEDION-Vorstands
im Berichtszeitraum 1. April 2023 bis 30. September 2023
gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht
2022/2023 (Kapitel 5.3) umsatzseitig deutlich und
ergebnisseitig leicht verändert.
Da das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 aufgrund
von Nachlaufeffekten der Corona-Pandemie und direkten
Auswirkungen der Ukraine-Krise mit einem hohen operativen
Verlust abgeschlossen werden musste, hat für MEDION
die Umsetzung des eingeleiteten Restrukturierungsprogrammes
oberste Priorität für das Geschäftsjahr
2023/2024. MEDION geht nach wie vor davon aus, dass die
gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im
privaten Konsumumfeld die Handels- und
Händlerstrukturen, insbesondere im Hinblick auf Erwerb
und Nutzung von Consumer-Electronics-Produkten, nachhaltig
verändern werden und daher nicht nur temporäre
Effekte sind. Ziel bleibt es somit, den MEDION-Konzern an
diese erwarteten Veränderungen der Handels- und
Vertriebsstrukturen anzupassen und die meisten
Restrukturierungsmaßnahmen bis zum Ende des
Geschäftsjahres 2023/2024 umzusetzen.
Im Zusammenhang mit den Restrukturierungsmaßnahmen
zu Produktentwicklung und Vertrieb wurde beim Umsatz von
einem Verbleib auf dem Niveau des abgelaufenen
Geschäftsjahres 2022/2023 ausgegangen, welches in etwa
dem Niveau der Geschäftsjahre vor der Corona-Pandemie
entspricht. Im Berichtssegment Projektgeschäft hatte
MEDION einen Umsatzrückgang von rd. -6 % auf €
330 Mio. geplant. Aufgrund des weiterhin schwierigen
Marktumfeldes, der neueren Entwicklungen der Handelskunden
und ihrer Strategien selbst und der anhaltenden
Verunsicherung der privaten Verbraucher wird aktuell jedoch
ein höherer Umsatzrückgang erwartet. Hinzu kommen
im Rahmen der Restrukturierung bewusste Veränderungen
der Vertriebsstrukturen und -strategien, die zwar
ergebnisverbessernd wirken können, aber
vorübergehend zu weiteren Umsatzrückgängen
führen. Insgesamt wird somit im Projektgeschäft
ein Umsatzrückgang von bis zu rd. -20 % für
möglich gehalten.
Im Berichtssegment Direktgeschäft stehen
zusätzlich zum Hardwaregeschäft im klassischen
Online-Handel auch die digitalen Dienstleistungen weiter
unter hohem Wettbewerbsdruck. Für 2023/2024 wurde
demnach nur ein leichtes Wachstum von rd. 6 % geplant.
Aufgrund der insgesamt niedrig bleibenden Nachfrage nach
Consumer-Elecktronics-Produkten im Hardware-Bereich wird
gegenwärtig jedoch in diesem Berichtssegment insgesamt
ein im Vergleich zum Vorjahr nun eher unveränderter
Umsatz erwartet, ein leichter Rückgang aber auch nicht
ausgeschlossen.
Ein Grund für die operativen Verluste im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 war unter
anderem, dass die für das Hardwaregeschäft
notwendigen Strukturen nicht kurzfristig an das
weggebrochene Geschäftsvolumen angepasst werden
konnten und keine Skaleneffekte wie in den Vorjahren
erzielbar waren. Nach wie vor gilt, dass die nachhaltigen
Restrukturierungsmaßnahmen teilweise nur schrittweise
umgesetzt werden können. Dies betrifft nicht nur
Personalmaßnahmen, sondern insbesondere auch
Veränderungen in den Entwicklungs- und
Beschaffungsprozessen. Daher werden erste wesentliche
Effekte frühestens im zweiten Geschäftshalbjahr
erwartet. Das für das Geschäftsjahr 2023/2024
geplante EBIT von € +11 Mio. wird weiterhin für
möglich gehalten, jedoch kann aufgrund von zeitlichen
Effekten der Restrukturierungsmaßnahmen auch ein
geringfügig niedrigeres, aber nach wie vor postives
EBIT nicht ausgeschlossen werden.
DisclaimerDieser Konzern-Halbjahresfinanzbericht zum 30. September
2023 enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Solche
vorausschauenden Aussagen beruhen auf bestimmten Annahmen
und Erwartungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
dieses Konzern-Halbjahresfinanzberichtes zum 30. September
2023. Sie sind daher mit Risiken und Ungewissheiten
verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse können
erheblich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen
beschriebenen abweichen. Eine Vielzahl dieser Risiken und
Ungewissheiten wird von Faktoren bestimmt, die nicht dem
Einfluss von MEDION unterliegen und heute auch nicht sicher
abgeschätzt werden können. Dazu zählen
zukünftige Marktbedingungen und wirtschaftliche
Entwicklungen, das Verhalten anderer Marktteilnehmer, das
Erreichen erwarteter Kosteneffekte sowie gesetzliche und
politische Entscheidungen. MEDION sieht sich auch nicht
dazu verpflichtet, Berichtigungen dieser
zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um
Ereignisse oder Umstände widerzuspiegeln, die nach dem
Veröffentlichungsdatum dieser Materialien eingetreten
sind.
VERKÜRZTE KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscrollen
KONZERNGESAMT ERGEBNISRECHNUNGscrollen
VERKÜRZTE KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNGscrollen
VERKÜRZTE KONZERNBILANZAKTIVAscrollen
Passivascrollen
VERKÜRZTER SEGMENTBERICHTscrollen
scrollen
VERKÜRZTE ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGEN KAPITALSscrollen
scrollen
6 Erläuternde AngabenInformation zum UnternehmenDie MEDION AG als Muttergesellschaft des MEDION-Konzerns
ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft nach
deutschem Recht und hat ihren Sitz in Essen, Deutschland.
Die Aktien der Gesellschaft werden öffentlich
gehandelt. Die Hauptaktivitäten der Gesellschaft und
ihrer Tochterunternehmen ("Konzern") sowie die Grundlagen
des bestehenden Beherrschungs- und
Ergebnisabführungsvertrages zwischen der MEDION AG und
der Lenovo Germany Holding GmbH werden unter Punkt 5.1.1 im
Bericht der MEDION AG über das Geschäftsjahr
2022/2023 beschrieben.
In der Zeit vom 12. Mai 2023 bis zum 12. Juli 2023
konnten Aktionäre der MEDION AG nochmals das
ursprüngliche Abfindungsangebot von Lenovo über
€ 13 je Aktie annehmen, da zuvor das OLG
Düsseldorf letztinstanzlich die Anträge auf eine
höhere Abfindung und höhere Ausgleichszahlung
zurückgewiesen hatte. Nach Ablauf dieser Fristen
stellt sich der Lenovo zuzurechnende Anteil am Grundkapital
der MEDION AG auf 98,2 %.
Grundlage der Aufstellung des Abschlusses und Änderung von RechnungslegungsmethodenDer verkürzte Konzernzwischenabschluss für das
zum 30. September 2023 endende Halbjahr wurde in
Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
aufgestellt.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss enthält
nicht alle für einen Konzernabschluss zum
Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und
Angaben und ist daher in Verbindung mit dem
Konzernabschluss zum 31. März 2023 zu lesen. Für
die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses wurden die für die
Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. März 2023
angewandten Rechnungslegungsmethoden unverändert
übernommen.
Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenAlle Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden
Unternehmen und Personen sind vertraglich vereinbart und
werden zu Preisen erbracht, wie sie auch mit fremden
Dritten vereinbart würden. Darüber hinaus haben
sich keine Veränderungen bei den im Bericht der MEDION
AG über das Geschäftsjahr 2022/2023 (1. April
2022 - 31. März 2023) unter Punkt 8.3.7
aufgeführten nahe stehenden Unternehmen ergeben. Die
vertraglichen Beziehungen mit nahe stehenden Unternehmen
bestehen annähernd unverändert fort, sind aber
nach ihrer Ergebnisauswirkung für den Konzern
unwesentlich.
Sonstige AngabenDer Aufsichtsrat der MEDION AG hielt zum 30. September
2023 unverändert zum Vorjahresstichtag keine Aktien.
Der Vorstand der MEDION AG hielt zum 30. September 2023
unverändert zum Vorjahresstichtag keine Aktien.
Prüferische DurchsichtEine prüferische Durchsicht oder eine Prüfung
entsprechend § 317 HGB dieses
Halbjahresfinanzberichtes (verkürzter Abschluss und
Zwischenlagebericht) zum 30. September 2023 ist nicht
erfolgt (Angabe gemäß § 115 Absatz 5 WpHG).
Versicherung der gesetzlichen VertreterNach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Essen, 09. November 2023
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MEDION AG
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Am Zehnthof 77
45307 Essen
Tel.: +49 (0)201-83 83 6500
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© 2023 MEDION AG Essen
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