MS Industrie AG

München

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat informiert in diesem Bericht über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2024. Im Mittelpunkt der Erläuterungen stehen die Themen seines kontinuierlichen Dialogs mit dem Vorstand sowie die Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfung

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

wir blicken auf das Jahr 2024 zurück, ein erneut außergewöhnlich herausforderndes Jahr, das vor allem im Zeichen des erfolgreich durchgeführten, mehrheitlichen Verkaufs von 51 % der "Ultraschall"-Sparte, an die "Schunk-Group" mit Wirkung zum 05. Juli 2024 stand und für die MS Industrie-Gruppe in nahezu allen Segmenten von einem schwachen Auftragseingang und einer deutlich rückläufigen Umsatzentwicklung, vor allem aufgrund der weiterhin eingetrübten, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, geprägt war. Das Jahr ist damit - allen Anstrengungen zum Trotz - nicht so positiv verlaufen, als wir es zu Jahresbeginn noch erwartet hatten. Dennoch hat die MS Industrie AG auch unter diesen erschwerten Bedingungen ihre Ziele konsequent verfolgt und ihre Zukunftsprojekte vorangetrieben.

Der Aufsichtsrat der MS Industrie AG nahm während des gesamten Berichtsjahres die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Hierzu gehört der regelmäßige Informationsaustausch mit dem Vorstand und die Überwachung der Geschäftsführung der Gesellschaft. In alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Der Vorstand hat uns laufend, sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensplanung und der strategischen Weiterentwicklung, über die Lage und Geschäftsentwicklung des Unternehmens und der Gruppe sowie die Entwicklung der Ertragslage und der Liquidität einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements sowie der Compliance unterrichtet. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung ("follow-up-Berichterstattung"). Grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik haben wir in gemeinsamen Sitzungen eingehend erörtert. Dabei haben wir uns von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und konnten uns dabei ebenfalls stets von deren Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit überzeugen. Abweichungen des Geschäftsverlaufs der einzelnen Tochtergesellschaften von den Jahresplanungen und Zielen wurden dem Aufsichtsrat im Einzelnen erläutert und mit dem Vorstand diskutiert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung für den Vorstand erforderlich war.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und insbesondere der Vorsitzende standen auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und haben sich über die Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Die schriftlichen Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands hat der Aufsichtsrat gründlich und im Detail überprüft, darüber beraten und dazu, soweit dies nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen erforderlich war, sein eindeutiges Votum abgegeben. Entscheidungsnotwendige Unterlagen wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Sitzung zugeleitet. Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben wurden vom Aufsichtsrat anlassbezogen mit dem Vorstand erörtert.

Der Aufsichtsrat der MS Industrie AG ist mit nur drei Mitgliedern unverändert bewusst klein gehalten, um ein effizientes Arbeiten und intensive Diskussionen sowohl in strategischen, als auch in Detailfragen zu ermöglichen. Daher war die Bildung von Aufsichtsratsausschüssen nach Meinung des Aufsichtsrats weiterhin nicht sinnvoll und zweckmäßig. Fragen der Rechnungslegung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, sowie der Qualität der Abschlussprüfung und der Compliance sollen weiterhin dem Gesamtorgan vorbehalten bleiben. Um ihrer Verantwortung für diese wesentlichen Aufgaben gerecht zu werden, beabsichtigen die Mitglieder des Aufsichtsrats auch künftig hieran unmittelbar mitzuwirken. Neben der jährlich stattfindenden Bilanzsitzung von Vorstand und Aufsichtsrat in Gegenwart der Wirtschaftsprüfer, auf der die Abschlüsse des Konzerns und der Aktiengesellschaft eingehend erörtert werden, besteht für alle Aufsichtsratsmitglieder die Möglichkeit, sich zuvor intensiv über Prüfungsinhalte und -ergebnisse zu informieren und sowohl Fragen zu stellen als auch Anregungen zu geben. Es wird aber darauf geachtet, dass mindestens ein Aufsichtsratsmitglied über besondere Kenntnisse und Erfahrungen im Prüfungswesen, in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung, sowie in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und Compliance verfügt. Die Überwachung und Beratung (des Vorstands) umfasst insbesondere auch Nachhaltigkeitsfragen.

Der Aufsichtsrat hat auch wieder, wie schon in den Vorjahren, die Effizienz seiner eigenen Tätigkeit im Laufe des Jahres überprüft und sichergestellt. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig intern, wie wirksam er (der Aufsichtsrat) seine Aufgaben erfüllt. Im Ergebnis bestätigte sich eine professionelle, konstruktive und von einem hohen Maß an Vertrauen und Offenheit geprägte Zusammenarbeit innerhalb des Aufsichtsrats und mit dem Vorstand. Die Zusammensetzung und Struktur des Aufsichtsrats werden als wirksam und effizient eingestuft. Zudem bestätigen die Ergebnisse eine effiziente Sitzungsorganisation und -durchführung und eine angemessene Informationsversorgung. Grundsätzlicher Veränderungsbedarf ist daher nicht angezeigt.

Im Geschäftsjahr 2024 haben, wie in den zurückliegenden Jahren, erneut fünf Aufsichtsratssitzungen stattgefunden, davon fünf ordentliche. Alle Sitzungen waren Präsenzsitzungen. In den Sitzungen ließ sich der Aufsichtsrat über den aktuellen Verlauf des Geschäftsjahres ausführlich informieren. Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats haben an allen Sitzungen teilgenommen, in einzelnen Ausnahmefällen mittels telefonischer oder videotechnischer Zuschaltung. Der Vorstand hat ebenfalls an allen Aufsichtsratssitzungen teilgenommen. Die Einbindung des Vorstands in die Aufsichtsratssitzungen hat sich unseres Erachtens bewährt. Fragen des Aufsichtsrates können so direkt und effizient geklärt werden. Zudem bestimmt die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, dass die Mitglieder des Vorstands an den Sitzungen teilnehmen, soweit der Vorsitzende des Aufsichtsrats nichts anderes bestimmt.

Schwerpunkte der Sitzung am 14. März 2024 waren neben der Diskussion der Geschäfts- und Auftragslage der "MS XTEC"-Group und der "MS Ultrasonic Technology"-Group die jährliche Aktualisierung der Risikolage der MS Industrie-Gruppe im Dezember 2023 im Rahmen der jährlich stattfindenden Risikomanagement-Workshops. Die Budget- und Investitionsfreigabe 2024 für die Gruppe auf konsolidierter Basis war durch den Aufsichtsrat bereits in der Dezember-Sitzung des Vorjahres auf Basis der Planungsentwürfe erfolgt.

Schwerpunkte der Sitzung am 22. April 2024 waren der mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss und der ebenfalls mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene IFRS-Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht der MS Industrie AG für das Geschäftsjahr 2023 sowie der Kurzbericht von Ebner Stolz GmbH & Co. KG WPG gem. IDW-PS 470 n.F.: "Jahres- und Konzernabschlussprüfung zum 31. Dezember 2023 der MS Industrie AG" vom 22. April 2024. Fragen des Aufsichtsrats zum Einzel- und zum Konzernabschluss wurden vom Vorstand und vom Abschlussprüfer beantwortet. Im Nachgang zur Sitzung wurden der Aufsichtsratsbericht 2023 verabschiedet sowie der Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 am 22. April 2024 gemäß Aktiengesetz vom Aufsichtsrat gebilligt und der Jahresabschluss damit nach § 172 AktG festgestellt. Weitere Themen der Sitzung vom 22. April 2024 waren der aktuelle Geschäftsverlauf der Gruppe inklusive Neugeschäft im 1. Quartal sowie die Diskussion der Tagesordnungspunkte der ordentlichen Hauptversammlung 2024.

Schwerpunkte der Sitzung am 01. Juli 2024 waren neben der Nachbesprechung der Hauptversammlung 2024 die operative Ergebnisentwicklung bis Mai 2024, sowie der Status des mehrheitlichen Verkaufs von 51 % der "Ultraschall"-Sparte, an die "Schunk-Group" und die weiteren Schritte im Hinblick auf die Entkonsolidierung der "Ultraschall"-Sparte. Ein weiteres Thema war die aktuelle Geschäftslage im Segment "MS XTEC" und die geplanten Kostensenkungsmaßnahmen.

Schwerpunkte der Sitzung am 26. September 2024 waren neben der aktuellen Geschäftslage der beiden industriellen Segmente "Antriebstechnik" und "Ultrasonic" (nur noch minderheitlich), die Freigabe der jährlich (seit dem Segmentwechsel 2023 auf freiwilliger Basis) veröffentlichten "Entsprechenserklärung 2024 zum Deutschen Corporate Governance-Kodex (DCGK)".

Schwerpunkte der Sitzung am 16. Dezember 2024 waren die unterschiedliche Geschäftsentwicklung im Segment "MS XTEC" und in der Minderheitsbeteiligung "MS Ultrasonic" anhand von Umsatz, Auftragsbestand, Investitionen und Personalentwicklung nebst einem Ausblick ("Forecast") auf das gesamte Geschäftsjahr 2024. Daneben waren die Budgets und Mehrjahresplanungen für das Geschäftsjahr 2025 ff. Themen in der Sitzung. Weiteres Thema war der sog. "Statusbericht" des telefonisch zugeschalteten Abschlussprüfers sowie das Projekt "ESG-Reporting 2025" nach dem neuen "CSRD"-Standard. Daneben waren der aktuelle Stand der "MS-Anleihe" sowie der Status der Vermarktung der nicht mehr betriebsnotwendigen Immobilien und der Stand der organisatorischen Abspaltung der Verwaltungsfunktionen der nach dem Teilverkauf im Juli 2024 nur noch minderheitlichen Beteiligung an der "MS Ultrasonic Technologie GmbH" Gegenstand der Sitzung. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen informierte der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig über den Status des US-Verständigungsverfahrens ("mutual agreement procedure").

Das Thema "Corporate Governance" besitzt für den Aufsichtsrat unverändert einen hohen Stellenwert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Entwicklung der "Corporate Governance"-Standards in den letzten Jahren fortlaufend beobachtet. Über Fragen der "Corporate Governance" und ihrer aktuellen Entwicklung unter Einschluss der Prüfung ihrer Effizienz hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand im Rahmen der September-Sitzung diskutiert. Vorstand und Aufsichtsrat haben die nach dem Segmentwechsel nicht mehr jährlich nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum deutschen "Corporate Governance-Kodex" dennoch am 18. Oktober 2024 freiwillig abgegeben. Den Aktionären wurde sie durch Veröffentlichung auf der Internet-Homepage der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die MS Industrie AG entspricht nach der Veröffentlichung den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance-Kodex" in der zum Veröffentlichungszeitraum gültigen Fassung des Kodex vom 28. April 2022 (veröffentlicht im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 27. Juni 2022), mit Ausnahme der in der "Entsprechenserklärung 2024" aufgeführten und entsprechend begründeten Abweichungen. Den Wortlaut der "Entsprechenserklärung 2024" können Sie auf der Internet-Homepage der MS Industrie AG unter https:/​/​www.ms-industrie.de/​investor-relations/​corporate-governance/​ nachlesen.

Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften wurde der von der Hauptversammlung am 01. Juli 2024 gewählte Abschlussprüfer, die RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, vom Aufsichtsrat am 30. Januar 2025 mit der Prüfung des Jahresabschlusses (freiwillige Prüfung) und des Konzernabschlusses (Pflichtprüfung) beauftragt. Der Aufsichtsrat überwachte dabei wieder pflichtgemäß die Auswahl, Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die Qualität der Abschlussprüfung.

Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss der MS Industrie AG für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2024 und der Konzernlagebericht der MS Industrie AG sind unter Einbeziehung der Buchführung zum sechsten Mal in Folge vom Abschlussprüfer RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG WPG geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden, für das fünfte Geschäftsjahr in Folge unterzeichnet durch den Wirtschaftsprüfer Herrn Thorsten Sommerfeld und für das erste Geschäftsjahr durch die für die Auftragsdurchführung verantwortliche Wirtschaftsprüferin Frau Elisa Eisenhauer. Im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen waren auch das Risikofrüherkennungssystem und die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der MS Industrie-Gruppe Gegenstand der Abschlussprüfung. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems wurden von den Abschlussprüfern nicht berichtet.

Der Jahresabschluss der MS Industrie AG, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für die MS Industrie AG wurden nach den deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Vor Vergabe des Auftrags zur Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses diskutierte der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit dem Abschlussprüfer detailliert Prüfungsschwerpunkte, Prüfungsinhalte und Prüfungskosten. Der Abschlussprüfer unterrichtete den Aufsichtsratsvorsitzenden über die Vorprüfungsergebnisse. Er hat auch während der laufenden Abschlussprüfung darauf geachtet, den Aufsichtsrat unverzüglich über alle für dessen Arbeit wesentlichen Feststellungen zu informieren, die ihm bei der Durchführung der Abschlussprüfung zur Kenntnis kamen.

Über die dem Abschlussprüfer vom Aufsichtsrat vorgegebenen Prüfungsschwerpunkte für den Konzernabschluss sowie für den Einzelabschluss wurde vom Abschlussprüfer mündlich im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 29. April 2025 ausführlich berichtet. Der Abschlussprüfer berichtete über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und ging dabei insbesondere auf besonders wichtige Prüfungssachverhalte und die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein. In dieser Sitzung hat der Vorstand die Abschlüsse der AG und des Konzerns erläutert.

Die Prüfungsberichte und die Abschlussunterlagen wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zugesandt. Sie waren in der Sitzung des Aufsichtsrats am 29. April 2025 Gegenstand intensiver Beratungen des Aufsichtsrats gemeinsam mit den Abschlussprüfern. Dabei berichteten die Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen dem Aufsichtsrat für Fragen sowie ergänzende Auskünfte und Erläuterungen zur Verfügung. Alle Fragen des Aufsichtsrats wurden von den Abschlussprüfern umfassend beantwortet.

Das Ergebnis der Prüfung und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben wir nach eigener Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen und erheben nach unseren eigenen Prüfungen des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des Konzernlageberichtes keine Einwendungen. Wir billigen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Damit ist der Jahresabschluss 2024 nach § 172 AktG festgestellt.

Im Geschäftsjahr 2024 ist ein Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -2.396.111,40 entstanden. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags in Höhe von EUR 7.219.631,41 ergibt sich ein Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2024 in Höhe von EUR 4.823.520,01. Im Jahresabschluss der MS Industrie AG schlägt der Vorstand der Hauptversammlung vor, den handelsrechtlichen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 4.823.520,01in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Dem Aufsichtsrat der MS Industrie AG gehörten im Geschäftsjahr 2024 folgende Damen und Herren an:

scrollen
 

Karl-Heinz Dommes (Vorsitzender), Unternehmensberater, Hausen am Tann,

 

Reto A. Garzetti (stellvertretender Vorsitzender), Betriebswirt, Zürich, Schweiz,

 

Silke Bader, Rechtsanwältin, München.

Jedes Aufsichtsratsmitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seiner Mandate genügend Zeit zur Verfügung steht. Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erfüllten und erfüllen die Unabhängigkeitskriterien im Sinne des "Deutschen Corporate Governance-Kodex" ("DCGK"). Interessenkonflikte wurden vermieden.

Wir danken dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MS Industrie-Gruppe für die erbrachte Leistung und die große Einsatzbereitschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr und wünschen ihnen für die Herausforderungen des Jahres 2025 weiterhin viel Erfolg.

 

München, im April 2025

MS Industrie AG

Karl-Heinz Dommes, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

1.a. Geschäftsmodell der MS Industrie AG und des MS Industrie-Konzerns

1.b. Steuerungssystem und finanzielle Leistungsindikatoren

1.c. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

1.d. Berichterstattung über die Forschung und Entwicklung im MS Industrie-Konzern

2. Wirtschaftsbericht

2.a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.b. Geschäftsverlauf Konzern

2.c. Lage des Konzerns

Ertragslage

Finanzlage

Vermögenslage

Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

3. Chancen- und Risikobericht

4. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten (§ 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB und § 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB)

5. Prognosebericht

1. Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

1.a. Geschäftsmodell der MS Industrie AG und des MS Industrie-Konzerns

Die MS Industrie AG ist eine Aktiengesellschaft nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 133497 eingetragen und hat ihren Sitz in der Brienner Straße 7, 80333 München, Deutschland.

Die MS Industrie AG ist eine Holdinggesellschaft, die Managementberatung für ihre Kernbeteiligungen erbringt. Die Geschäftstätigkeit der Kernbeteiligungen ist nachfolgend dargestellt.

Der MS Industrie-Konzern operiert vor allem im Industrie- sowie im Dienstleistungssektor mit den folgenden Geschäftstätigkeiten:

a) Industrie

MS XTEC GmbH und Tochtergesellschaften ("MS XTEC"): TIER-1-Lieferant von Systemen und Komponenten für schwere Verbrennungsmotoren (Ventiltriebe, Kipphebel, Getriebegehäuse, etc.) insbesondere für Nutzfahrzeuge, Teile für Hybrid- und Elektro-Motoren (Segment Antriebstechnik - "MS XTEC") sowie MS Ultraschall Technologie GmbH und Tochtergesellschaften ("MS UTG"): Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von industrieller Ultraschall-Schweißtechnologie, Sondermaschinen und Serienmaschinen, Systeme für Verpackungsmaterialien sowie Komponenten (Segment Ultraschalltechnik - "MS Ultrasonic") (bis 05. Juli 2024).

b) Dienstleistungen

c) Langfristiges Vermögen der GCI BridgeCapital GmbH: Erwerb, Verwaltung und Verpachtung von Gewerbegrundstücken, MS Land & Buildings LLC., USA und langfristiges Vermögen der MS Powertec GmbH: Erwerb, Verwaltung und Vermietung von Gewerbeimmobilien, Maschinen und Anlagen sowie MS Industrie AG, MS Industrie Verwaltungs GmbH: Managementberatung.

1.b. Steuerungssystem und finanzielle Leistungsindikatoren

Das Beteiligungscontrolling der MS Industrie AG verantwortet in seiner zentralen Funktion das konzerninterne Steuerungssystem, das auch die MS Industrie AG als Gesellschaft umfasst. Das Beteiligungscontrolling überwacht und steuert Soll-Ist-Abweichungen vorrangig auf Basis der Entwicklungen der Kennzahlen der MS Industrie AG und deren Tochterunternehmen. Zudem verfolgt es die Fortschritte operativer Maßnahmen und bereitet die relevanten Kennzahlen für den Vorstand auf. Das Steuerungssystem wird dabei an Veränderungen innerhalb und außerhalb der Gesellschaft bzw. des Konzerns angepasst.

Der Konzern wird intern vor allem anhand der folgenden finanziellen Kennzahlen gesteuert:

scrollen

Ergebniskennzahlen: Umsatzerlöse, Rohertragsmarge, EBITDA, EBIT, EBT, EBIT-Marge sowie Ergebnis je Aktie.

Cashflow-Kennzahlen: Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit.

Bilanzkennzahlen: Eigenkapital, Eigenkapitalquote und Netto-Verschuldungsgrad (Nettobankverbindlichkeiten/​Eigenkapital).

Im nachfolgenden Wirtschaftsbericht ist die Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage des Konzerns deshalb vor allem anhand dieser finanziellen Leistungsindikatoren dargestellt.

1.c. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Neben den zur Konzernsteuerung verwendeten finanziellen Kennzahlen, sind auch die nachfolgend dargestellten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für den Konzern von Bedeutung. Nichtfinanzielle Kennzahlen werden für die Konzernsteuerung nicht verwendet.

Nachhaltigkeit /​ Umweltschutz

Der MS Industrie-Konzern erfüllt die Voraussetzungen der Normvorschrift DIN ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) und DIN ISO 50001 (Energiemanagementsysteme) an allen deutschen Produktionsstandorten der Firmengruppe. Zudem sind die Standorte des Segments "MS XTEC" nach IATF 16949 zertifiziert. Alle Produktionsstandorte der Firmengruppe sind zudem nach DIN ISO 9001 (Qualitätsmanagementsystem) zertifiziert. Besondere Umweltrisiken oder Energierisiken sind nicht bekannt. Die im Zusammenhang mit der Zertifizierung festgelegten Arbeitsanweisungen, Verfahrenshinweise und Kontrollsysteme werden regelmäßig durch externe Auditoren geprüft. In diesem Zusammenhang ist am Standort Trossingen/​Schura ein festes EnAU-Team (Energie, Arbeit und Umwelt) etabliert, das sich in zwei unterschiedlichen Gremien organisiert. Im EnAU-Führungskreis erfolgt der strategische Austausch mit der Geschäftsleitung, während im EnAU-Arbeitskreis konkrete Maßnahmen und operative Themen vorangetrieben werden. Beide Kreise tagen regelmäßig, mindestens jedoch vierteljährlich, um Abweichungen von den festgelegten Energie-, Arbeits- und Umweltzielen zu analysieren und die Umsetzung erforderlicher Verbesserungsmaßnahmen sicherzustellen.

Wir wollen durch nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften für alle am Unternehmen interessierten Anspruchsgruppen wie Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft, ein verlässlicher und verantwortungsbewusster Partner sein und sind uns der sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte unseres Handelns bewusst. Nachhaltigkeit hat im MS Industrie-Konzern daher einen hohen Stellenwert.

Die "MS XTEC"-Group hat sich im Jahr 2022 der sogenannten "WIN-Charta" des Landes Baden-Württemberg angeschlossen. Bei der "WIN-Charta" handelt es sich um ein Managementsystem für die nachhaltige Wirtschaftsleistung eines Unternehmens. Mit der Unterzeichnung der "WIN-Charta" gibt die "MS XTEC"-Group ein klares Bekenntnis zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung ab und bekennt sich dazu, die zwölf finanziellen und nichtfinanziellen Leitsätze der "WIN-Charta" einzuhalten. Das Konzept umfasst unter anderem eine Nachhaltigkeitsrichtlinie, einen Verhaltenskodex und eine "Whistleblowing"-Richtlinie. Im Juli 2022 wurde die "MS XTEC"-Group dafür mit der Urkunde "Nachhaltiges Wirtschaften" des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Mit der Schwerpunktsetzung "Energie & Emission" trägt die "MS XTEC"-Group zur Verbesserung der allgemeinen Klimabilanz bei. Zur Erreichung der Ziele wird auf die verstärkte Nutzung und den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt - vorwiegend Solarenergie. Mit insgesamt drei Photovoltaik-Anlagen werden rund 3,76 Gwh Strom pro Jahr erzeugt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Bereich "Produktverantwortung" mit der Sicherstellung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette. Die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien sowie die Schonung von Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bilden einen festen Bestandteil sowohl für die "MS XTEC"-Group als auch für die Lieferanten.

In 2024 wurde die "WIN-Charta" zur "KLIMAWIN". Die "KLIMAWIN" ist in ihren Schwerpunkten an die "Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)" der EU angelehnt und bietet ein umfangreiches Rahmenwerk für die Berichterstattung über Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen, auch wenn sie die Anforderungen der "CSRD" nicht vollumfänglich abdeckt. Unternehmen reichen hierbei jährlich Berichte über ihre Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen, basierend auf den zwölf Leitsätzen der "KLIMAWIN", ein. Zusätzlich unterstützt jedes Unternehmen ein lokales, gemeinnütziges Projekt. Die "KLIMAWIN" basiert auf Selbstverpflichtung, Eigeninitiative und Außenkommunikation. Unternehmen profitieren hierbei von einem umfangreichen Rahmenwerk für die interne und externe Kommunikation von Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbemühungen.

Im Zuge der Errichtung des Produktionswerks der "MS XTEC"-Group in Trossingen, das im Geschäftsjahr 2015 fertiggestellt wurde, hat die Gesellschaft auf ein unter energetischen und umwelttechnischen Gesichtspunkten modernes Gebäudeareal geachtet, welches in Bezug auf Energiehaushalt, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit weitreichende Akzente setzt. Im Zuge dieses Projektes wurde auch die Vision umgesetzt, einen Teil der notwendigen Energie über zwei eigene Blockheizkraftwerke zu produzieren und über intelligente Abwärme-Systeme sowohl Kühl- wie auch Wärmequellen für den Eigengebrauch zu verwenden. Dies gilt auch für die in 2022 erfolgte Erweiterung der Produktionsfläche.

Personal- und Sozialbereich

Per Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der MS Industrie-Konzern 406 festangestellte Mitarbeiter, im Vergleich zu 813 festangestellten Mitarbeitern per Ende 2023. Der plangemäß starke Rückgang ist vor allem auf den mehrheitlichen Verkauf von 51 % der "Ultraschall"-Sparte mit Wirkung zum 05. Juli 2024 zurückzuführen.

Der Konzern beschäftigt zum Ausgleich konjunktureller Schwankungen stets eine angemessene Anzahl an Leiharbeitskräften. Die personalpolitische Ausrichtung des Konzerns zielt darauf ab, die eigenen Ausbildungskapazitäten wie in den Vorjahren stetig auszubauen, um einem Facharbeitermangel entgegenzuwirken und zukünftige Führungskräfte gezielt auf anspruchsvolle Aufgaben vorzubereiten. Die individuelle Fort- und Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert im Konzern.

Innovationskraft

Um einen langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern, setzen die Standorte im MS Industrie-Konzern auf Produktionsprozesse nach neuesten, hochtechnologischen Standards. Durch den Einsatz hochtechnologischer Maschinen können langfristig die Produktions- und Lohnkosten gesenkt werden. Zeitgleich können hochwertige Arbeitsplätze angeboten werden. Die eigenen Ausbildungsstätten der Standorte bilden zudem neue Facharbeiter aus. Die Symbiose von neu entstehenden Facharbeitsplätzen und Ausbildung sichert sowohl den Unternehmenserfolg als auch die Arbeitsplätze und stärkt die Region.

Kundenzufriedenheit/​-treue

Die Kundenzufriedenheit und Kundentreue dokumentiert sich darin, dass die MS XTEC GmbH ("MS XTEC") immer wieder neue Mehrjahresverträge (teilweise als sog. "Single Source-Supplier") bekommt.

Lieferfähigkeit

Im Industriebereich war die zeitnahe Lieferfähigkeit im Geschäftsjahr fortlaufend gegeben.

Qualitätsmanagement

Der MS Industrie-Konzern erfüllt die Voraussetzungen der Normvorschrift DIN ISO 9001 ("Qualitätsmanagementsystem") an allen Standorten des Segments "MS XTEC". Zudem sind die Standorte des Segments "MS XTEC" nach IATF 16949 ("Quality Management System") zertifiziert. Des Weiteren sind die Standorte im MS Industrie-Konzern TiSAX zertifiziert. TiSAX definiert die Pflichtanforderungen an ein Informationssicherheits-Managementsystem sowie die datenschutzrechtlichen Mindestanforderungen in der Automobilindustrie.

1.d. Berichterstattung über die Forschung und Entwicklung im MS Industrie-Konzern

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten fanden fast ausschließlich im Bereich "Ultraschall" statt. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung insgesamt reduzierten sich wegen des mehrheitlichen Verkaufs von 51 % der "MS-Ultraschall"-Sparte mit Wirkung zum 05. Juli 2024 im Geschäftsjahr überproportional stark von Mio. EUR 4,7 auf Mio. EUR 0,6, davon wurden Mio. EUR 0,6 (Vorjahr: Mio. EUR 0,9) Entwicklungskosten als immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert. Sämtliche selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände sind im Rahmen der Entkonsolidierung zum 05. Juli 2024 abgegangen.

2. Wirtschaftsbericht

2.a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im Gesamtjahr 2024 gemäß vorläufiger Auswertung des "Statistischen Bundesamts, Wiesbaden" ("Destatis") vom Januar 2025 mit einem preis- und kalenderbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts ("BIP") von -0,2 % (gegenüber Vorjahr 2023 in Höhe von -0,1 %), noch etwas stärker als im Vorjahr.

Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege. Dazu zählen zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, aber auch unsichere wirtschaftliche Aussichten.

Im Verarbeitenden Gewerbe wurde weniger erwirtschaftet, die Bruttowertschöpfung nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich ab (-3,0 %). Vor allem wichtige Bereiche wie der Maschinenbau oder die Automobilindustrie produzierten deutlich weniger. In den energieintensiven Industriezweigen - hierzu zählen beispielsweise die Chemie- und Metallindustrie - blieb die Produktion auf niedrigem Niveau. Im Jahr 2023 war sie infolge der stark gestiegenen Energiepreise erheblich zurückgegangen.

Im Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung 2024 gegenüber dem Vorjahr mit -3,8 % noch etwas stärker ab. Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden. Auch das Ausbaugewerbe musste Produktionsrückgänge hinnehmen. Die Modernisierung und der Neubau von Straßen, Bahnverkehrsstrecken und Leitungen führten dagegen zu einem Plus im Tiefbau.

Die Bruttoanlageinvestitionen sanken insgesamt um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Nach wie vor hohe Baukosten wirkten sich dabei negativ auf die Bauinvestitionen aus. Sie gingen im Jahr 2024 preisbereinigt um 3,5 % zurück. Das größte Minus verzeichnete der Wohnungsbau. In diesem Bereich gingen die Investitionen bereits das vierte Jahr in Folge zurück. Die Investitionen in Ausrüstungen - hierzu zählen vor allem Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - nahmen 2024 noch stärker ab als die Bauinvestitionen. Preisbereinigt lagen sie im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % niedriger.

Von den privaten Konsumausgaben kamen im Jahr 2024 nur schwache positive Signale. Sie stiegen preisbereinigt um 0,3 %. Die sich abschwächende Teuerung und Lohnerhöhungen für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konnten die Käufe nur bedingt ankurbeln. Am stärksten stiegen die preisbereinigten Konsumausgaben der privaten Haushalte für Gesundheit (+2,8 %) sowie im Bereich Verkehr (+2,1 %).

Deutlich stärker als die privaten Konsumausgaben erhöhten sich im Jahr 2024 mit +2,6 % die preisbereinigten Konsumausgaben des Staates. Der Anstieg war insbesondere auf die merklich gestiegenen sozialen Sachleistungen des Staates zurückzuführen. So gab die Sozialversicherung unter anderem für Krankenhausbehandlungen, Medikamente und Pflege mehr Geld aus. Bei den Gebietskörperschaften stieg der Konsum vor allem wegen Änderungen in der Sozialgesetzgebung im Bereich der Jugend- und Eingliederungshilfe.

Die schwierige wirtschaftliche Lage im Jahr 2024 zeigte sich auch im Außenhandel. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken um 0,8 %. Grund waren unter anderem geringere Ausfuhren von elektrischen Ausrüstungen, Maschinen und Kraftfahrzeugen. Die preisbereinigten Importe stiegen dagegen leicht um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr, getragen in erster Linie von stärkeren Dienstleistungseinfuhren.

Die staatlichen Haushalte beendeten das Jahr 2024 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 113 Milliarden Euro. Das waren etwa 5,5 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2023. Die Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung erhöhten ihr Finanzierungsdefizit, vor allem durch mehr Ausgaben für soziale Sachleistungen und monetäre Sozialleistungen. Dies lag in erster Linie an höheren Ausgaben für Renten und Pensionen. Erheblich mehr wurde auch für das Pflegegeld und für das Bürgergeld ausgegeben.

Dagegen konnte der Bund als einziger Teilsektor sein Defizit verringern. Entlastend wirkte dabei insbesondere, dass die Maßnahmen zur Abmilderung der Energiekrise - vor allem die Gas- und Strompreisbremse - Ende 2023 ausgelaufen sind. Bezogen auf das BIP in jeweiligen Preisen ergibt sich für Deutschland im Jahr 2024 eine Defizitquote von 2,6 %. Diese fällt damit so hoch aus wie im Vorjahr und liegt unterhalb des Referenzwertes von 3 % aus dem europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt. 1

Das Bruttoinlandsprodukt ("BIP") ist im 4. Quartal 2024 gegenüber dem 3. Quartal 2024 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um -0,2 % gesunken. Während die privaten und staatlichen Konsumausgaben nach vorläufigen Erkenntnissen anstiegen, waren die preis-, saison- und kalenderbereinigten Exporte deutlich niedriger als im Vorquartal. Damit beendete die deutsche Wirtschaft das von konjunkturellen wie strukturellen Herausforderungen geprägte Jahr 2024 im Minus. 2

Im Dezember 2024 sind die deutschen Exporte gegenüber November 2024 kalender- und saisonbereinigt um 2,9 % und die Importe um 2,1 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, wuchsen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2023 um 3,4 % und die Importe um 4,5 %. Im Gesamtjahr 2024 sanken die Exporte kalender- und saisonbereinigt um -1,0 % gegenüber dem Vorjahr, die Importe nahmen um -2,8 % ab. Im Dezember 2024 wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 131,7 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 111,1 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss damit im Dezember 2024 mit einem Überschuss von 20,7 Milliarden Euro ab. Im November 2024 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik +19,2 Milliarden Euro betragen, im Dezember 2023 hatte er bei +21,1 Milliarden Euro gelegen. 3

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg 2024 deutlich um 24,3 % auf 22.400 Fälle (2023: 18.020 Fälle), nachdem sie bereits im Vorjahr um über 20 % gestiegen war. Die weiterhin hohen Zinsen, anhaltend hohe Energiepreise und weitere konjunkturelle wie auch strukturelle Faktoren machen vielen Unternehmen zu schaffen. Kleinstunternehmen mit maximal zehn Beschäftigten stellen mit 81,4 % den Großteil der Unternehmensinsolvenzen. Auffällig ist jedoch der überproportionale Anstieg bei größeren Unternehmen mit über 250 Beschäftigten, deren Insolvenzzahlen um 44,4 % zugenommen haben. Aufgrund der nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des jüngsten wirtschaftspolitischen Stillstands wird erwartet, dass sich die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen auch 2025 weiter erhöht. 4

In den USA und Kanada - mit insgesamt rund 14,8 % (Vorjahr: 15,6 %) Anteil am Konzernumsatz in 2024 unverändert der wichtigste Absatzmarkt der MS Industrie AG außerhalb der EU - lag die Wirtschaftsentwicklung in 2024 mit einem realen "BIP"-Zuwachs von rund +2,8 % erneut deutlich über dem Niveau von Deutschland. 5

In diesem weltwirtschaftlichen Umfeld pendelte der Kurs des US-Dollar zum Euro im Jahresverlauf 2024 zwischen Werten von 1,12 US-Dollar bis 1,04 US-Dollar. Zum Jahresende lag der Eurokurs mit 1,04 US-Dollar leicht niedriger als zu Jahresbeginn mit 1,11 US-Dollar.

Diese Entwicklung ist auch vor dem Hintergrund eines sich in 2024 erneut rückläufig entwickelnden, europäischen Marktes für schwere Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen zu sehen; mit einem Zulassungsrückgang von -8,1 % im 1.-4. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Zulassungsrückgang in Deutschland: -12,7 %). Im Geschäftsjahr 2024 dominierten weiterhin Diesel-Lkw, die 95,1 % der Neuzulassungen in der EU ausmachten, was einem Rückgang von -6,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Elektrisch aufladbare Lkw hielten ihren Marktanteil im Vorjahresvergleich konstant bei 2,3 % (Quelle: "ACEA" - "Association des Constructeurs Européens d ́Automobiles", Brüssel, Stand: 28. Januar 2024). Da der Markt für schwere Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen für das "MS XTEC"-Segment der MS Industrie-Gruppe der relevanteste Absatzmarkt ist, stimmen diese Zahlen grundsätzlich verhalten; der Vorstand erwartet erst ab 2026 wieder eine Steigerung der LKW-Zulassungszahlen im Schwerlastbereich. 6

Die wichtigen Lkw-Absatzmärkte entwickelten sich wie erwartet rückläufig. In Nordamerika ging der Markt für schwere Lkw (Klasse 8) um -7 % auf 308 Tsd. Einheiten zurück. Ebenso rückläufig zeigten sich die Neuzulassungen von schweren Lkw in der Region EU30 (Europäische Union, Vereinigtes Königreich, Schweiz und Norwegen). Das Marktvolumen sank im Berichtsjahr um -8 % auf 315 Tsd. Einheiten. Der brasilianische Markt für schwere Lkw hat sich mit einem Wachstum von +19 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholt. In Japan stieg das Marktvolumen von schweren Lkw um +11 %, während in China der Markt um -3 % zurückging. 7

1 Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung 019/​25, vom 15. Januar 2025.

2 Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung 039/​25 und 069/​25, vom 30. Januar und 25. Februar 2025.

3 Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung 048/​25, vom 07. Februar 2025.

4 Quelle: Roland Berger, "Die deutsche Konjunktur im Jahr 2025", Jan. 2025.

5 Quelle: "BEA" (Bureau of Economic Analyses), as of 30. Jan. 2025.

6 Quelle: "ACEA", Heavy commercial vehicle registrations, 28. Januar 2025.

7 Quelle: "Daimler Truck AG", Geschäftsbericht 2024, Zusammengefasster Lagebericht, S. 43.

2.b. Geschäftsverlauf Konzern

Während das Geschäftsjahr 2023 für die MS Industrie-Gruppe von Anzeichen deutlicher wirtschaftlicher Erholung geprägt war, war das Geschäftsjahr 2024 für die MS Industrie-Gruppe erwartungsgemäß von einem schwachen Auftragseingang und einer rückläufigen Umsatzentwicklung, vor allem aufgrund der weiterhin eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Im Segment "MS XTEC" haben sich vor allem die Abrufe der LKW-Kunden im Vergleich zum Plan spürbar reduziert. Vorstand und Management führen dies auf einen Abbau von Lagerbeständen über die gesamte LKW-Lieferkette zurück, welche sich in den Vorjahren durch vorsorgliche Dispositionen der OEM ́s aufgrund der negativen Erfahrungen aus der Lieferkettenkrise aufgebaut hatten sowie auf einen "Pre-buy"-Effekt aufgrund verpflichtender Assistenzsysteme bei neuen LKW ab Mitte 2024.

Das Geschäftsjahr 2024 war für die MS Industrie-Gruppe aufgrund des mehrheitlichen Verkaufs von 51 % der "Ultraschall"-Sparte, an die "Schunk-Group" mit Wirkung zum 05. Juli 2024 erwartungsgemäß ebenfalls durch einen im Vorjahresvergleich deutlich niedrigeren Umsatz geprägt. Dies trifft im Geschäftsjahr 2024 - nach der Veräußerung der "Ultraschall"-Aktivitäten Anfang Juli - geografisch gesehen, neben dem deutschen Standort in Spaichingen, vor allem auf den US-Standort der Gruppe in Howell, Michigan/​USA und segmentbezogen auf das Segment "Ultrasonic" zu.

Die wesentlichen Eckdaten, der das Geschäftsjahr 2024 ergebnisseitig und liquiditätsmäßig dominierenden Transaktion stellen sich kurz zusammengefasst wie folgt dar:

Die 100%ige Tochtergesellschaft MS Technologie Group AG, München, verkaufte mit Kaufvertrag vom 31. Mai 2024, mit Wirkung zum 05. Juli 2024 im Wege eines "share deals" 51 % der "Ultraschall"-Aktivitäten der MS Industrie-Gruppe am deutschen Standort in Spaichingen sowie am US-Standort der Gruppe in Howell, Michigan/​USA (in 2023: Umsatz insgesamt rund Mio. EUR 81) mit den dazugehörenden Maschinen, Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten und Mitarbeitern an die Schunk-Gruppe, zu einem Kaufpreis von insgesamt Mio. EUR 17,6. Aus dem Verkauf resultiert im Geschäftsjahr ein negatives Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von insgesamt rund Mio. EUR -1,8.

Die Transaktion erfolgte dabei durch Veräußerung von 51 % der Anteile an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, einschließlich von deren zwei 100%igen US-Tochtergesellschaften MS Ultrasonic Technology, LLC und MS Technology, Inc., beide Howell, Michigan/​USA, nachdem zuvor die US-Tochtergesellschaft MS Land & Buildings, LLC mit ihrer an die Gnutti Carlo-Gruppe/​USA vermieteten Gewerbeimmobilie in Webberville, Michigan/​USA, konzernintern an die MS TEC Holding, Inc., Charlotte, NC/​USA, verkauft wurde, an der die MS XTEC GmbH, Trossingen, 100 % der Anteile hält. Ebenso mitverkauft wurden 100 % (durchgerechnet 51 %) der von der MS Ultraschall Technologie GmbH gehaltenen Anteile an der MS Enterprise Holding Ltda, Sao Paulo /​ Brasilien, sowie 50 % (durchgerechnet 26 %) der indirekt gehaltenen Anteile an der Shanghai MS soniTEC Co., Ltd., Shanghai/​China, und 42,5 % (durchgerechnet 22 %) der indirekt gehaltenen Anteile an der WTP Ultrasonic lndustria e Comercio de Maquinas Ltda., Contagem City/​Brasilien.

Nach Vollzug der Transaktion am 05. Juli 2024 wird das Segment "Ultraschalltechnik" künftig in der "Schunk-Group" vollkonsolidiert. Bei der MS Industrie-Gruppe wird die verbleibende Minderheits-Beteiligung nach der Eigenkapitalmethode ("at-equity") bewertet. Mit dieser strategischen Maßnahme reduziert sich der Jahresumsatz der MS Industrie-Gruppe um rund Mio. EUR 70 p. a.

Ab dem 3. Quartal entfällt damit das Segment Ultraschalltechnik mit MS Ultraschall Technologie GmbH und Tochtergesellschaften ("MS Ultrasonic" - "MS UTG"): Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von industrieller Ultraschall-Schweißtechnologie, Sondermaschinen und Serienmaschinen, Systeme für Verpackungsmaterialien sowie Komponenten im Rahmen der Vollkonsolidierung.

Aufgrund der Tatsache, dass die verbleibende 49%ige Beteiligung an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, bei der MS Industrie-Gruppe ab dem 05. Juli 2024 nach der Eigenkapitalmethode ("at-equity") bewertet wird, stellen sich die direkten Auswirkungen der Transaktion für den MS Industrie-Konzern für das Gesamtjahr 2024 wie folgt dar:

scrollen

Reduktion des Konzernumsatzes um rund Mio. EUR 35 (Umsatz 2. Halbjahr),

Deutliche Verringerung der Netto-Verschuldung im Konzern um rund Mio. EUR 34,

Reduktion der Konzernbilanzsumme um rund Mio. EUR 62,

Steigerung der Konzern-Eigenkapitalquote auf rund 44 % der Konzernbilanzsumme,

Verringerung der Mitarbeiterzahl um rund 380 Mitarbeiter.

Der industrielle Fokus der MS Industrie AG konzentriert sich künftig wieder auf das Segment "MS XTEC" mit dessen Kernkompetenz in der hochpräzisen und flexibel automatisierten Metallbearbeitung für die unterschiedlichsten Kundenbranchen. Im laufenden Jahr erzielte die MS Industrie AG einen Umsatz bei MS XTEC von rund Mio. EUR 139 mit deutlichen, durch mehrjährige Aufträge unterlegten, geplanten Steigerungen in den kommenden Jahren. Der Mittelzufluss im Rahmen der Transaktion von insgesamt rund Mio. EUR 35 wurde dafür verwendet, sämtliche Bankverbindlichkeiten der MS XTEC GmbH, Trossingen, zum überwiegenden Teil abzulösen.

Nachdem die Sparte "Ultraschalltechnik" ab dem 3. Quartal in der Schunk-Group vollkonsolidiert wird, sind die folgenden Ausführungen im Wesentlichen auf das Geschäft der Sparte "Antriebstechnik", auch kurz: "MS XTEC", bezogen. Zur Entwicklung der Sparte "Ultraschalltechnik" im 1. Halbjahr verweisen wir auf die Ausführungen im ungeprüften Zwischenabschluss zum 30. Juni 2024, veröffentlicht auf der Homepage unter https:/​/​www.ms-industrie.de/​investor-relations/​finanzberichte/​ am 22. August 2024.

Die Geschäftslage des operativen Hauptsegments "MS XTEC" entwickelte sich im Geschäftsjahr leider sehr labil und ab dem 2. Quartal auf einem niedrigen Auslastungsniveau. Wesentliche Kunden lagen mit ihrem Abrufvolumen deutlich unter Plan. Die Umsatzentwicklung lag im Segment "MS XTEC" deshalb deutlich unter Plan und unter den Umsätzen des Vorjahres. Die Auftragsbestände des Segments "MS XTEC" lagen per Ende 2024 bei insgesamt rund Mio. EUR 72 (Vorjahr Mio. EUR 82), und damit mit insgesamt rund -12 % ebenfalls deutlich unter den Auftragsbeständen zum Ende des Vorjahres.

Der europäische Lkw-Markt, der ca. 71 % des Umsatzes von "MS XTEC" ausmacht, befindet sich derzeit in einer Rezession, die sich erheblich auf die Geschäftsentwicklung auswirkt. In den kommenden Jahren wird jedoch mit einer Erholung gerechnet. Dieser Optimismus ist zum Teil auf das erwartete Wachstum der Nachfrage zurückzuführen, da die LKW-Flotten altern und Großkunde "Traton" einen neuen standardisierten Dieselmotor für alle Marken einführt. Längerfristig könnten neue Bereiche, in die das Unternehmen langsam vordringt, für das Wachstum an Bedeutung gewinnen Fazit: Das Unternehmen zeichnet sich durch hohe Effizienz, durch flexible Automatisierung, langfristige Verträge mit großen Unternehmen und kontinuierliche Expansion in neue Märkte aus.

Die Gesamtzahl der Mitarbeiter im Segment "MS XTEC" ist von 419 Mitarbeitern (ohne Leiharbeitnehmer und Auszubildende) per Ende Dezember 2023 leicht auf 398 Mitarbeiter per Ende Dezember 2024 zurückgegangen.

In allen Produktbereichen wurden zusätzlich zu den laufenden Vertriebsaktivitäten Marketing-Maßnahmen in Richtung Bestandskunden sowie in Richtung Neukunden intensiviert und potentielle Neukunden evaluiert. Außerdem wird der Ausbau von Systempartnerschaften angestrebt.

Die Ertragslage des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2024 in Bezug auf die wesentlichen Ergebniskennzahlen, insbesondere das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen - EBITDA -, das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern - EBIT -, das Ergebnis vor Steuern - EBT -, das Ergebnis nach Steuern - EAT - sowie das Ergebnis pro Aktie - "EpS" ("Earnings per Share"), unbereinigt und bereinigt um Einmaleffekte, im Vorjahresvergleich konjunkturell- und auslastungsbedingt rückläufig entwickelt.

Die Umsätze des Konzerns haben sich im Geschäftsjahr 2024 ebenfalls rückläufig entwickelt. Der Gesamtumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2024 konsolidiert auf rund Mio. EUR 171,2 (Vorjahr: Mio. EUR 249,9) und liegt damit im Geschäftsjahr deutlich unter dem im Frühjahr 2024 prognostizierten Umsatz von rund Mio. EUR 231 sowie deutlich unter dem Vorjahresumsatz, zudem haben sich die Ergebniskennzahlen EBITDA (-58,2 %), EBIT(-116,6 %), EBT (-211,5 %), Ergebnis je Aktie(-0,13 EUR/​Aktie; Vorjahr: 0,15 EUR/​Aktie) sowie EBIT-Marge(-4,24 %-Punkte) deutlich negativer entwickelt als im Vorjahr, dabei zum Teil deutlich negativer als unterjährig teilweise erwartet. Die Rohertragsmarge (47,9 %) ist, anders als noch im Frühjahr 2024 prognostiziert, um 1,3 %-Punkte gesunken. Dies ist - neben den oben genannten Gründen - vor allem auf den unterjährigen Verkauf der Ultraschall-Sparte zurückzuführen.

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit lag im Geschäftsjahr 2024 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres und auch der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag deutlich unter den Prognosen. Die liquiden Mittel in der Unternehmensgruppe verbesserten sich im Berichtszeitraum leicht von Mio. EUR 2,1 zu Beginn des Geschäftsjahres auf Mio. EUR 2,3 zum 31. Dezember 2024. Der leichte Anstieg um Mio. EUR +0,2 im Geschäftsjahr 2024 ist in erster Linie auf den positiven Cashflow aus der Investitionstätigkeit zurückzuführen.

Bilanziell liegt die Veränderung des Konzerneigenkapitals (-6,7 %) absolut gesehen, entsprechend der Ergebnisentwicklung, unterhalb der Prognosen. Demgegenüber hat sich die Eigenkapitalquote bei einer von Mio. EUR 184,5 auf Mio. EUR 137,6 deutlich gesunkenen Bilanzsumme entsprechend der Prognose von 35,1 % auf 44,0 % erhöht. Der Nettoverschuldungsgrad (Vorjahr: 102,8 %) hat sich mit 68,6 % deutlich reduziert.

Hinsichtlich der Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren wurde im Vorjahresbericht prognostiziert, dass der MS Industrie-Konzern alles unternehmen wird, um weiterhin alle relevanten Umweltnormen zu erfüllen und weiterhin, wie in der Vergangenheit mit Erfolg gehandhabt, versuchen wird, über Personalbindungskonzepte die Fluktuation so gering wie möglich zu halten. Aufgrund der ursprünglich geplanten Umsatzentwicklung war 2024 ein weiterer Personalaufbau, insbesondere auch im Fach- und Führungskräftebereich, geplant, jedoch in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Automatisierung, die geringere Beschäftigung einer entsprechenden Anzahl von Leiharbeitnehmern. Aufgrund des, in der Jahresplanung 2024 nicht vorhergesehenen, kurzfristigen Volumenrückgangs wurde im Geschäftsjahr 2024 entsprechend ein deutlicher Personalabbau umgesetzt, auch, um auf die zukünftig zumindest kurzfristig weiter erwarteten Volumen-Schwankungen besser und zeitnäher reagieren zu können. Diese Maßnahmen erfolgen jedoch stets vor dem Hintergrund, einem Facharbeitermangel entgegenzuwirken und zukünftige Führungskräfte gezielt auf anspruchsvolle Aufgaben vorzubereiten.

Die laufende, individuelle Fort- und Weiterbildung hat ebenfalls unverändert einen hohen Stellenwert im Konzern. Ebenfalls war geplant, alles dafür zu tun, um die Kundenzufriedenheit mindestens auf dem bestehenden hohen Niveau zu halten und die nach unserer Einschätzung ohnehin sehr hohe Innovationskraft des Konzerns weiter zu steigern sowie die fortlaufende Lieferfähigkeit in allen Geschäftsfeldern und Produktsparten weiterhin sicherzustellen. Dies alles ist wie geplant umgesetzt worden und die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen verminderten sich im Konzern - vor allem aufgrund der Entkonsolidierung der Ultraschall-Sparte - im Geschäftsjahr deutlich von Mio. EUR 4,7 auf Mio. EUR 0,6. Die Lieferfähigkeit war im Berichtsjahr immer gegeben und die Kundenzufriedenheit ist unseres Erachtens unverändert sehr hoch.

2.c. Lage des Konzerns

Sämtliche Zahlen sind nach den deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften (§§ 242 ff. HGB) und den Regelungen des deutschen Aktiengesetzes (AktG) ermittelt.

Ertragslage

Hierunter werden die wesentlichen Kennzahlen der Ertragslage unseres Konzerns gegenüber dem Vorjahr dargestellt und erläutert.

scrollen
Unbereinigt um Sondereinflüsse: 1.1. bis 31.12.2024 1.1. bis 31.12.2023 Veränderungen
TEUR % TEUR % TEUR %
Umsatzerlöse 171.151 100,0 249.930 100,0 -78.779 -31,5
Sonstige betriebliche Erträge 3.114 1,8 4.878 2,0 -1.764 -36,2
Materialaufwand inkl. Bestandsveränderungen 92.249 53,9 131.690 52,7 -39.441 -29,9
Rohertrag 82.016 47,9 123.119 49,3 -41.103 -33,4
Personalaufwand 43.837 25,6 62.477 25,0 -18.640 -29,8
Sonstiger betrieblicher Aufwand 30.673 17,9 42.669 17,1 -11.996 -28,1
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 7.506 4,4 17.973 7,2 -10.467 -58,2
Abschreibungen 8.922 5,2 9.449 3,8 -527 -5,6
Operatives Ergebnis (EBIT) -1.416 -0,8 8.523 3,4 -9.940 -116,6
Finanzergebnis -3.455 -2,0 -2.994 -1,2 -461 15,4
A.o. Ergebnis und Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -1.521 -0,9 201 0,1 -1.722 -856,7
Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -6.392 -3,7 5.731 2,3 -12.123 -211,5
Ertragsteuern (Aufwand +, Ertrag -) -2.493 -1,5 1.173 0,5 -3.666 -312,5
Konzernergebnis (EAT) -3.899 -2,3 4.558 1,8 -8.457 -185,5

Im Geschäftsjahr 2024 lagen die externen Umsätze des Segments "Antriebstechnik" um rund -17,6 % unter den Umsätzen des Vorjahres. Die Umsätze des Segments "Ultrasonic" sind mit den Umsätzen des Vorjahres nur noch sehr bedingt vergleichbar, da die Umsätze dieses Segments aufgrund des unterjährigen Verkaufs und der Entkonsolidierung der MS Ultrasonic-Gruppe im Konzernabschluss 2024 nur noch mit den ersten beiden Quartalen enthalten sind. Die Umsätze der ersten beiden Quartale liegen dabei insgesamt um rund -25,1 % unter den Umsätzen des Vorjahresvergleichszeitraums.

Die externen Umsatzerlöse sind damit - nach einem deutlichen Anstieg um rund +19,7 % im Vorjahr - im Berichtszeitraum wieder deutlich um rund -31,5 % auf rund Mio. EUR 171,2 gefallen. Damit hat sich die Vorjahresprognose eines moderaten Umsatzrückgangs um nur rund -8 % auf rund Mio. EUR 231,0 nicht erfüllt. Dieser starke Umsatzrückgang ist dabei sowohl auf das schwächere Geschäft des Segments "Antriebstechnik" und hier im Wesentlichen auf den Rückgang der Kundenabrufe, als auch auf den unterjährigen Verkauf des Segments "Ultrasonic" zurückzuführen.

Geographisch zeigten sich bei der Umsatzentwicklung wieder deutliche Unterschiede: Während auf dem nach wie vor umsatzstärksten Markt, dem Inlandsmarkt, ein deutlicher Rückgang des industriellen Umsatzes in Höhe von rund -25,3 % zu verzeichnen war und der Export in die EU, den zweitumsatzstärksten Auslandsmarkt, im Berichtsjahr einen Rückgang um rund -38,7 % verzeichnete, betrug der ebenfalls deutliche Umsatzrückgang in der Region Nordamerika/​Kanada, dem mit 14,8 % konsolidiertem Umsatzanteil stärksten Auslandsmarkt, rund -35,2 %.

Die Umsätze enthalten vor allem die externen Umsatzerlöse der MS XTEC-Gruppe in Höhe von TEUR 139.990 (Vorjahr: TEUR 169.843) sowie der MS Ultrasonic-Gruppe in Höhe von TEUR 30.780 für das 1. Halbjahr 2024 (Vorjahr: TEUR 81.224 für das gesamte Jahr 2023).

Mit der Umsatzentwicklung der MS-Gruppe gesamt, wie auch auf Regionen bezogen, sind wir deshalb nicht zufrieden. Die operative Entwicklung der verschiedenen Ergebnis-Ebenen liegt ebenfalls noch unter unseren Vorstellungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und anderen abgegrenzten Verbindlichkeiten sowie andere periodenfremde Erträge in Höhe von insgesamt TEUR 752 (Vorjahr: TEUR 2.417). Darüber hinaus sind Wechselkursgewinne in Höhe von TEUR 1.181 (Vorjahr: TEUR 1.030) enthalten.

Die Rohertragsmarge (Rohertrag = Umsatzerlöse inklusive Bestandsveränderungen und sonstige Erträge abzüglich Materialaufwand), bezogen auf den Umsatzerlös, beträgt im Geschäftsjahr 47,9 % (Vorjahr: 49,3 %). Der prozentual gesehen leichte Rückgang liegt vor allem in den geringeren sonstigen betrieblichen Erträgen bei einer andererseits mit 53,9 % leicht gestiegenen Materialaufwandsquote (Vorjahr: 52,7 %) begründet. Letztere ist Ausfluss des Wegfalls der Umsatzerlöse des Segments "Ultrasonic" ab dem 3. Quartal 2024.

Der Personalaufwand reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um rund -29,8 %, nahezu proportional im Vergleich zu der insgesamt ebenfalls deutlich gesunkenen Mitarbeiteranzahl, bei einem durchschnittlichen Personalstand nach Köpfen von 612 festangestellten Mitarbeitern, ohne Leiharbeitskräfte und Auszubildende, (Vorjahreszeitraum: 826 Mitarbeiter). Hauptgrund hierfür ist der unterjährige Verkauf des Segments "Ultrasonic".

Im Geschäftsjahr errechnet sich daher, nach deutlich gesunkenen, sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die um insgesamt Mio. EUR -12,0 auf Mio. EUR 30,7 gesunken sind, ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen sowie Wertberichtigungen (EBITDA) in Höhe von Mio. EUR 7,5 (Vorjahr: Mio. EUR 18,0).

Die planmäßigen Abschreibungen sind im Geschäftsjahr aufgrund der gleichbleibend hohen Investitionsrate zwar leicht von TEUR 9.449 im Vorjahr auf TEUR 8.922 um TEUR -527 gesunken, jedoch erwartungsgemäß absolut gesehen nahezu unverändert geblieben.

Nach deutlich gesunkenen Personalaufwendungen und leicht gesunkenen planmäßigen Abschreibungen sowie unterproportional zum Umsatz gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen (inklusive sonstiger Steuern) ergibt sich im Geschäftsjahr ein deutlich verschlechtertes, negatives Ergebnis vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis und Steuern (EBIT) in Höhe von Mio. EUR -1,4 (Vorjahr: Mio. EUR +8,5).

Die EBIT-Marge, bezogen auf den Umsatzerlös, beträgt im Geschäftsjahr rund -0,8 % (Vorjahr: +3,4%). Die deutlich verschlechterte EBIT-Marge liegt, wie oben bereits beschrieben, vor allem in den gesunkenen Umsatzerlösen begründet.

Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr per Saldo um rund -15,4 % verschlechtert. Der Hauptgrund hierfür ist die veränderte Zinslandschaft, die zu deutlich höheren Zinsaufwendungen vor allem im Hinblick auf die kurzfristigen, variabel verzinslichen Kredite des Konzerns geführt hat. Dagegen hatte die zunehmende Entschuldung einen positiven Einfluss auf das Finanzergebnis. Im Finanzergebnis sind Finanzerträge in Höhe von TEUR 877 (Vorjahr: TEUR 928) und Finanzaufwendungen in Höhe von TEUR 4.332 (Vorjahr: TEUR 3.922) enthalten.

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen resultiert im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 168 (Vorjahr: TEUR 0) aus der erstmaligen "at-equity"-Folgebewertung der 49%igen Minderheitsbeteiligung an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen resultiert im Vorjahr in Höhe von TEUR 201 aus der "at-equity"-Bewertung der im Geschäftsjahr mit der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, verkauften Minderheitsbeteiligung an der WTP Ultrasonic lndustria e Comercio de Maquinas Ltda., Contagem City, Brasilien.

Aus dem Verkauf der "Ultraschall"-Aktivitäten der MS Industrie-Gruppe am deutschen Standort in Spaichingen sowie am US-Standort der Gruppe in Howell, Michigan/​USA resultiert im Geschäftsjahr ein negatives Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von insgesamt rund Mio. EUR -1,8 vor Steuern.

Die Überleitung von den unbereinigten Kennzahlen auf die bereinigten Kennzahlen ergibt sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt:

scrollen
1.1. bis 31.12.2024
Unbereinigt
TEUR
Auswirkung Sondereffekte
TEUR
Bereinigt
TEUR
Bereinigt
%
Umsatzerlöse 171.151 0 171.151 100,0
Rohertrag 82.016 0 82.016 47,9
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 7.506 0 7.506 4,4
Operatives Ergebnis (EBIT) -1.416 0 -1.416 -0,8
Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -6.392 1.800 -4.592 -2,7
Konzernergebnis nach Ertragsteuern (EAT) -3.899 1.800 -2.099 -1,2

Die Veränderung der um die Sondereinflüsse ("Einmaleffekte") bereinigten Kennzahlen ergibt sich deshalb zusammengefasst für die jeweiligen Geschäftsjahre wie folgt, wobei für das Jahr 2023 keine Bereinigungen erforderlich sind:

scrollen
1.1. bis 31.12.2024 1.1. bis 31.12.2023 Veränderungen, bereinigt
Bereinigt
TEUR
Bereinigt
%
Bereinigt
TEUR
Bereinigt
%
23 /​ 24
TEUR
23 /​ 24
%
Umsatzerlöse 171.151 100,0 249.930 100,0 -78.779 -31,5
Rohertrag 82.016 47,9 123.119 49,3 -41.103 -33,4
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 7.506 4,4 17.973 7,2 -10.467 -58,2
Operatives Ergebnis (EBIT) -1.416 -0,8 8.524 3,4 -9.940 -116,6
Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -4.592 -2,7 5.731 2,3 -10.323 -180,1
Konzernergebnis nach Ertragsteuern (EAT) -2.099 -1,2 4.558 1,8 -6.657 -146,1

Das unbereinigte Konzernjahresergebnis vor Ertragsteuern (EBT) ist mit Mio. EUR -6,4 deutlich negativ, und hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. Im Vorjahr erzielte der Konzern noch ein positives Vorsteuerergebnis in Höhe von Mio. EUR +5,7. Das bereinigte Konzernjahresergebnis vor Ertragsteuern (EBT) ist ebenfalls deutlich niedriger als im Vorjahr und beträgt Mio. EUR -4,6.

Das unbereinigte Konzernjahresergebnis nach Ertragsteuern (EAT) ist ebenfalls deutlich niedriger als im Vorjahr und beträgt Mio. EUR -3,9 (Vorjahr: Mio. EUR +4,6). Das bereinigte Konzernjahresergebnis nach Ertragsteuern (EAT) ist ebenfalls deutlich niedriger als im Vorjahr und beträgt Mio. EUR -2,1.

Das bereinigte Konzernjahresergebnis je Aktie hat sich im Vorjahresvergleich von EUR +0,15 je Aktie im Vorjahr auf EUR -0,07 je Aktie im Geschäftsjahr deutlich verschlechtert.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die finanzielle Flexibilität zu sichern hat höchste Priorität in der Finanzierungsstrategie des Konzerns. Diese Flexibilität wird erreicht durch eine breite Auswahl von Finanzierungsinstrumenten und durch eine hohe Diversifikation der Investoren bzw. Finanzinstitute. Das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten des Konzerns weist eine breite Streuung der Fälligkeiten auf. Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Marktkapazität, Investorendiversifikation, Flexibilität, Kreditauflagen und das bestehende Fälligkeitsprofil berücksichtigt.

Darstellung und Analyse der Finanzlage

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 4.153 21.145
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 29.195 -6.745
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -10.496 -13.484
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 22.853 916
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode -26.880 -27.796
Finanzmittelfonds am Ende der Periode -4.028 -26.880

Die positive Entwicklung des Finanzmittelfonds (liquide Mittel abzüglich Kontokorrentverbindlichkeiten) ist in erster Linie auf den positiven Cashflow aus Investitionstätigkeit zurückzuführen.

In dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit spiegelt sich vor allem ein deutlich rückläufiges Jahresergebnis wider. Im deutlich positiven Cashflow aus der Investitionstätigkeit spiegeln sich mit Mio. EUR 34,9 insbesondere die Einzahlungen aus dem Abgang von vollkonsolidierten Tochterunternehmen abzüglich mit dem Verkauf abgegebene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Geschäftsjahr 2024 wider. Der Veräußerungserlös wurde zwar vor allem zur Tilgung von Bankdarlehen verwendet; jedoch wurde auch der negative Finanzmittelfonds des Geschäftsfeldes Ultraschalltechnik in Höhe von Mio. EUR 22,0 entkonsolidiert, sodass sich die Finanzlage des Konzerns deutlich verbessert hat. Ein Teil der Investitionen des Geschäftsjahres erfolgte wieder durch zum Investitionszeitpunkt nicht zahlungswirksames Mietkauf-Finanzierungsleasing (Mio. EUR 10,8; Vorjahr: Mio. EUR 7,3).

Zum 31. Dezember 2024 beträgt der Bestand an liquiden Mitteln Mio. EUR 2,3 (Vorjahr: Mio. EUR 2,1). Zudem stehen freie Kontokorrentkreditlinien in Höhe von Mio. EUR 3,3 (Vorjahr: Mio. EUR 3,5) zur Verfügung.

Vermögenslage

Aus der folgenden Darstellung sind die wesentlichen Veränderungen der Vermögenslage des Konzerns ersichtlich:

scrollen
AKTIVA 31.12.2024 31.12.2023 Veränderungen
TEUR % TEUR % TEUR %
Anlagevermögen 85.656 62,2 78.058 42,3 7.598 9,7
Umlaufvermögen/​ ARAP 44.143 32,1 98.583 53,4 -54.440 -55,2
aktive latente Steuern 7.810 5,7 7.838 4,3 -28 -04
Gesamte Aktiva 137.609 100,0 184.479 100,0 -46.870 -25,4

PASSIVA

31.12.2024 31.12.2023 Veränderungen
TEUR % TEUR % TEUR %
Eigenkapital 60.512 44,0 64.833 35,1 -4.321 -6,7
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 277 0,2 300 0,2 -23 -7,7
Fremdkapital/​ PRAP 76.820 55,8 119.346 64,7 -42.526 -35,6
Gesamte Passiva 137.609 100,0 184.479 100,0 -46.870 -25,4

Das Anlagevermögen unseres Konzerns ist im Geschäftsjahr um rund +9,7 % gestiegen und hat sich im Verhältnis zur Bilanzsumme mit rund 62,2 % Anteil (Vorjahr: rund 42,3 %) nicht unwesentlich verändert. Hauptgrund für die Zunahme des Anlagevermögens im Geschäftsjahr sind im Wesentlichen die Zugänge aus der erstmaligen "at equity"-Konsolidierung der Minderheitsbeteiligung an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, in Höhe von rund Mio. EUR 17,4. Dagegen stehen die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände sowie auf technische Anlagen und Maschinen sowie die Abgänge an immateriellen Vermögensgegenständen sowie technischen Anlagen und Maschinen im Zuge der Veräußerung der "Ultrasonic"-Sparte.

Die deutliche Abnahme des Umlaufvermögens und des ARAP um rund -55,2 % beruht bei leicht gestiegenen liquiden Mitteln vor allem auf deutlich niedrigeren Vorratsbeständen und deutlich niedrigeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Im Verhältnis zum Gesamtvermögen ist der prozentuale Anteil des Umlaufvermögens und des ARAP mit rund 32,1 % Anteil (Vorjahr: rund 53,4 %) zum Ende des Geschäftsjahres deutlich zurückgegangen.

Das "Net Working Capital" (Vorräte und Kundenforderungen abzüglich Lieferantenverbindlichkeiten) beläuft sich zum 31. Dezember 2024 auf Mio. EUR 11,1 (Vorjahr: Mio. EUR 59,5) und ist damit im Vorjahresvergleich um rund -81,4 % deutlich zurückgegangen.

Die Abnahme des in absoluter Höhe gegenüber dem 31. Dezember 2023 um Mio. EUR -4,3 leicht gesunkenen Eigenkapitals in Höhe von Mio. EUR 60,5 (Vorjahr: Mio. EUR 64,8) resultiert im Wesentlichen aus dem negativen Konzernjahresergebnis in Höhe von Mio. EUR -3,9 (Vorjahr: Positives Konzernjahresergebnis in Höhe von Mio. EUR +4,6). Die Eigenkapitalquote im Konzern ist im Vergleich zum 31. Dezember 2023 deutlich gestiegen und beträgt bei einer um rund -25,4 % deutlich gesunkenen Bilanzsumme zum Bilanzstichtag rund 44,0 % (31. Dezember 2023: 35,1 %).

Hinsichtlich der Angabepflicht nach § 160 (1) Nr. 2 AktG verweisen wir auf die dazugehörigen Angaben im Konzernanhang.

Das Fremdkapital/​ PRAP ist im Konzern um rund -35,6 % auf Mio. EUR 76,8 deutlich gesunken. Ebenso hat sich die Vorjahresprognose einer deutlichen Reduzierung des Verschuldungsgrades im Geschäftsjahr bei einer um rund -25,4 % deutlich gesunkenen Bilanzsumme bestätigt.

Der Nettoverschuldungsgrad (definiert als Nettoverschuldung/​Eigenkapital) des Konzerns hat sich von 106,1 % zum Jahresende 2023 auf nunmehr 68,6 % zum Ende des Geschäftsjahres massiv verbessert. Hierbei ermittelt sich der Nettoverschuldungsgrad indem man die Schulden, definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (ausgenommen Derivate und Finanzgarantien) abzüglich Zahlungsmittel und Guthaben bei Kreditinstituten, zum Eigenkapital (Gezeichnetes Kapital und Rücklagen des Konzerns) in Beziehung setzt.

Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Das Geschäftsjahr 2024 war geprägt durch die Konzentration auf das verbleibende Geschäftssegment Antriebstechnik ("MS XTEC") und die strategische Veräußerung von 51 % der "Ultraschall"-Aktivitäten der MS Industrie-Gruppe in Form von 51 % der Anteile an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, einschließlich von deren 100%igen US-Tochtergesellschaften MS Ultrasonic Technology, LLC und MS Technology, Inc., beide Howell, Michigan/​USA.

Die Finanzlage kann Ende des Jahres 2024 und aktuell - bei ausreichend hohen frei verfügbaren Banklinien - unverändert als geordnet bezeichnet werden. Sämtliche Tochterunternehmen können ihren Zahlungsverpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb weiterhin gut nachkommen.

Da im Geschäftsjahr kein positives Konzernergebnis erzielt werden konnte, ist das Eigenkapital in absoluter Höhe gesunken. Die Vermögenslage ist weiterhin bei einer deutlich gestiegenen Eigenkapitalquote von 44,0 % (Vorjahr: 35,1 %) als geordnet zu bezeichnen.

Der operative Geschäftsverlauf des 1. Quartals 2025 entwickelte sich trotz der fortdauernden, indirekten Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes gut. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernlageberichts 2024 war die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geordnet.

3. Chancen- und Risikobericht

Die MS Industrie AG als Holding ist über Ergebnisabführungsverträge mit ihren wesentlichen Tochterunternehmen verbunden, sodass deren Chancen und Risiken mittelbar auch für MS Industrie AG gelten. Die Hauptbestandteile des Risikomanagementprozesses des MS Industrie-Konzerns lassen sich allgemein zusammengefasst wie folgt darstellen:

Alternativ können die Gliederung und Zusammenhänge der Hauptbestandteile des Risikomanagementprozesses des Konzerns in ihrer Ablaufreihenfolge auch wie folgt zusammengefasst werden:

scrollen

Risikoanalyse und -beurteilung

Risikoidentifikation

Risikosteuerung

Risikoüberwachung

Die Verantwortung für das konzernweite Risikomanagementsystem liegt direkt beim Sprecher des Vorstands. Der Vorstand bewertet die Gesamtrisikolage und berichtet hierzu regelmäßig und umfassend an den Aufsichtsrat.

Wesentlicher Teil des Risikomanagements der MS Industrie AG als Holding ist das zentrale Beteiligungscontrolling. Hierzu ist ein monatliches, finanzwirtschaftliches Berichtswesen der Tochterunternehmen eingerichtet, das bei Bedarf um kurzfristige Berichte ergänzt wird. Über Beiratstätigkeiten und einen regelmäßigen Austausch mit den Geschäftsführern der Tochterunternehmen wird der Vorstand zudem über aktuelle und geplante, operative und strategische Entwicklungen unterrichtet. Ein zentrales Cash-Management des Konzerns besteht nicht.

Durch die unterjährige Pflicht aller Konzerngesellschaften, monatlich ihre nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliederten Geschäftszahlen auf HGB-Basis in einem standardisierten Reporting-Format an die Konzernholding zu berichten, werden unterjährige Plan-/​Ist-Abweichungen zeitnah erkannt, und es wird die Möglichkeit eröffnet, zeitnah zu reagieren.

Die Risikosteuerung der Mehrheitsbeteiligungen erfolgt durch eine individuelle und intensive Betreuung der Beteiligungen, die eine zeitnahe Beurteilung aller wesentlichen betriebswirtschaftlichen Daten des Beteiligungsunternehmens beinhaltet. Die Beurteilung umfasst die Kriterien bilanzielle Verhältnisse, Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr, Liquidität und Qualität der laufenden Berichterstattung. In die Beurteilung der einzelnen Kriterien fließen neben einer Auswertung der jeweiligen bilanziellen Situation der Unternehmen auch die Informationen aus der laufenden Berichterstattung bezüglich der Engagements ein. Dabei werden zur Kontrolle und Überwachung der Entwicklung der Beteiligungsunternehmen Geschäftsführungs- bzw. Beiratsmandate übernommen. Zusätzlich erfolgt eine laufende Beurteilung der Beteiligungen auf der Basis monatlicher Management-Reports und von Zwischenabschlüssen auf Quartalsbasis. Die Risikosteuerung der verbleibenden Minderheitsbeteiligungen erfolgt in der Regel über die Auswertung der externen Finanzberichterstattung bzw. die Analyse der Marktentwicklung.

Das Risikomanagement der Tochterunternehmen erfolgt weitestgehend eigenverantwortlich. Bei der Identifikation der Risiken und der Erarbeitung von Gegenmaßnahmen arbeiten der Vorstand, die Geschäftsführung der jeweiligen Tochtergesellschaft und Zentralfunktionen wie das Konzerncontrolling jedoch eng zusammen.

Der MS Industrie-Konzern hat im Geschäftsjahr 2009 zur regelmäßigen Überwachung und Einschätzung möglicher Risiken eine sogenannte "Risk Map" eingeführt und aktualisiert diese seither regelmäßig im Rahmen von jährlichen internen Workshops (zuletzt im Zeitraum Dezember 2024) unter der Leitung des Vorstands und der lokalen Geschäftsführung.

Ziel des Risikomanagementsystems der MS Industrie AG ist es, alle für den Konzern wesentlichen Risiken zu erfassen, zu kategorisieren und zu überwachen und damit zu einer besseren Steuerung und Kontrolle der Unternehmensrisiken, durch Risikovermeidung, Risikominderung, Risikotransfer oder Risikoakzeptanz, beizutragen.

Das Risikomanagementsystem selbst wird hinsichtlich seiner Effizienz und Angemessenheit laufend an sich ergebende neue Anforderungen angepasst und optimiert. Zuletzt galt dies insbesondere für die Aggregationsebenen, die hinsichtlich ihrer finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen und auf den Konzern an die in den letzten Jahren gestiegene Unternehmensgröße angepasst wurden. Die Risikogrößenklassen und die Klassen der "Eintrittswahrscheinlichkeiten" hingegen blieben unverändert.

Der Konzern ist ständig bestrebt, die potenzielle Eintrittswahrscheinlichkeit der einzeln erfassten Risiken beziehungsweise deren potenzielle Auswirkungen (soweit möglich und sinnvoll) zu minimieren und gegebenenfalls durch Absicherungsgeschäfte oder durch einen geeigneten Versicherungsschutz abzudecken.

Die einzelnen Risiken werden, wie nachfolgend graphisch dargestellt, einzeln identifiziert und gemäß Ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren potenziellen Auswirkungen auf die MS Industrie AG und den MS Industrie-Konzern neu bewertet. Um zu ermitteln, welche Risiken am ehesten bestandsgefährdenden Charakter für die MS Industrie AG aufweisen, werden die Risiken gemäß ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren Auswirkungen bezogen auf die Geschäftsziele, das Ansehen, die Finanz- und Ertragslage und die Cashflows des Konzerns als "sehr hoch", "hoch", "mittel" oder "gering" eingestuft. Die Skalen zur Messung dieser beiden Indikatoren sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Gemäß dieser Einteilung definieren wir ein Risiko mit einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit als eines, das im Durchschnitt maximal alle fünf Jahre auftritt und ein Risiko mit einer großen Eintrittswahrscheinlichkeit als eines, das mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres auftritt. Die Kategorien "Auswirkungen auf das Unternehmen" bedeuten im Detail hinsichtlich der Auswirkung wie folgt: "Gering" entspricht einer Schadenshöhe bis zu maximal TEUR 500, "Mittel" entspricht einer Schadenshöhe zwischen TEUR 500 und TEUR 2.500, "Groß" entspricht einer Schadenshöhe zwischen TEUR 2.500 und TEUR 5.000, "Sehr groß" entspricht einer Schadenshöhe über TEUR 5.000.

In der folgenden Grafik wird Unternehmen synonym mit Konzern verwendet:

Die jeweils identifizierten Risiken werden dabei in den nachstehenden drei Kategorien eingeordnet und im Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und potenziellen Auswirkungen auf den MS Industrie-Konzern neu bewertet.

scrollen

Allgemeine externe Risiken

Allgemeine interne Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken

Leistungswirtschaftliche Risiken werden wie im Vorjahr nur auf Ebene der Tochtergesellschaften betrachtet.

Auf Ebene der MS XTEC GmbH einschließlich ihrer Tochtergesellschaften in Deutschland und in den USA werden die identifizierten Risiken in den nachstehenden drei Kategorien eingeordnet und im Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und potenziellen Auswirkungen auf die MS XTEC GmbH und damit auf den MS Industrie-Konzern neu bewertet.

scrollen

Unternehmensbezogene Risiken

Branchenbezogene Risiken

Rechtliche Risiken

Risiken, deren potenzielle Auswirkungen auf die MS Industrie AG und den MS Industrie-Konzern als groß bis sehr groß und deren Eintrittswahrscheinlichkeit gleichzeitig als mittel bis groß beurteilt wurden, unterliegen dabei einer besonderen Aufmerksamkeit des Vorstands.

Gleichzeitig wird für jedes Risiko auf jeder Beurteilungsebene der aktuelle Risikotrend in drei Stufen ermittelt, nämlich: "Wie wird die zeitliche Entwicklung des identifizierten Risikos eingeschätzt". "Steigend" bedeutet hierbei: Das identifizierte Risiko wird in Zukunft eine größere Rolle spielen, ggf. muss die Bewertung überarbeitet werden. "Konstant" bedeutet: Das identifizierte Risiko wird im Zeitablauf als unverändert eingeschätzt. "Fallend" bedeutet: Das identifizierte Risiko wird in Zukunft eine weniger wichtige Rolle spielen, ggf. muss die Bewertung überarbeitet werden. Dieser rein qualitative Faktor hat keinen Einfluss auf die Berechnung der (Gesamt-)Risikostruktur des Konzerns.

Die Risiken werden in der nachstehenden Gliederung stärker aggregiert, als sie zur operativen und strategischen Unternehmenssteuerung verwendet werden. Wenn nicht anders beschrieben, betreffen alle beschriebenen Risiken in unterschiedlichem Ausmaß sämtliche Unternehmenssegmente (Industriebeteiligungen und Dienstleistungen). Der MS Industrie-Konzern unterliegt - direkt oder indirekt - den folgenden Risiken:

scrollen

Risiken im Rahmen der eigenen Wertschöpfung

Risiken aus Beteiligungen

Risiken aus Lieferanten- und Kundenbeziehungen

Personalrisiken

Finanzierungsrisiken

Externe Risiken

Risiken aus Forschung und Entwicklung

EDV-Risiken

Risiken aus der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftslage, inklusive direkte und indirekte Auswirkungen aktueller Krisen

Marktrisiken

Rechtliche Risiken /​ Compliance Risiken

Risiken aus Patenten und Vertragsmanagement

Die Gesamtrisikostruktur war im Berichtsjahr tendenziell unverändert.

In Bezug auf die Gesamtzahl aller identifizierten Risiken lagen für den MS Industrie-Konzern zusammen die Risiken des Bereichs "Sehr hohes Risiko" zum Jahresende bei 0 % (Vorjahr: 0 %), die Risiken des Bereichs "Hohes Risiko" bei 27,1 % (Vorjahr: 23,2 %) und die Risiken im Bereich "Mittleres Risiko" bei 28,8 % (Vorjahr: 27,4 %). Die Risiken des Bereichs "Geringes Risiko" lagen bei 44,1 % (Vorjahr: 49,4 %).

Der Russland-/​Ukraine-Krieg und der Nahost-Konflikt sind in der "Risk Map" nicht als eigenes Risiko identifiziert worden, da unverändert unterstellt wird, dass sie ein vorübergehendes Phänomen sind. Zu den derzeitigen und den prognostizierten Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes verweisen wir auf den Prognosebericht.

Bestandsgefährdende Risiken bestehen derzeit nicht.

Obwohl der Konzern in seiner derzeitigen Ausgestaltung in der Vergangenheit überwiegend erfolgreich am Markt agieren konnte, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Profitabilität zukünftig nicht unerheblichen Schwankungen unterliegt. Die Erträge des Konzerns können aufgrund folgender, nicht abschließend aufgezählter Faktoren schwanken: verringerte Möglichkeit des Unternehmens, qualifiziertes Personal einzustellen, Zunahme des Wettbewerbs, Änderungen der Strategie des Konzerns, finanzielle Leistungsfähigkeit der Kunden, Änderungen in der Gesetzgebung, die sich auf die Wettbewerbsbedingungen des Konzerns auswirken können, Wechselkursschwankungen, allgemeine wirtschaftliche Faktoren sowie direkte und indirekte Auswirkungen des eskalierten Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes.

Die Umsatzerlöse unseres Konzerns können nur schwer prognostiziert werden, da der Auftragseingang für neue Projekte hinsichtlich des Umfangs, des Ertragsvolumens und des Zeitpunktes nur sehr schwer geplant werden kann. Unser Konzern könnte deshalb möglicherweise, trotz teilweise variabler Personalkostenstrukturen, nicht in der Lage sein, seine Kostenstruktur insgesamt zeitnah genug anzupassen, um einen unerwarteten Umsatzrückgang ausgleichen zu können. Ein etwaiger wesentlicher Mindererlös aufgrund der oben genannten, aber auch anderer Einflussfaktoren könnte sich daher nachteilig auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken.

Im Folgenden wird auf die Einschätzung der in der obigen Übersicht genannten Risiken im Detail eingegangen:

Risiken im Rahmen der eigenen Wertschöpfung

Der Vorstand subsumiert hierunter im Wesentlichen: a) Risiken, die aus der Komplexität der Wertschöpfungsstruktur resultieren und b) Risiken aus Produktionsausfällen aufgrund von möglichen Unglücksfällen (Brand etc.) bzw. aufgrund von Umzug. Weiter werden hier c) Risiken aus mangelnder Rohstoff- und Fertigteilequalität subsumiert.

Ausmaß und Wahrscheinlichkeit von Risiko a) Komplexität der Wertschöpfungsstruktur werden trotz des in den letzten Jahren tendenziell kontinuierlich gestiegenen Produktionsvolumens und der Produktion neuer Serienteile mit unterschiedlichsten Anforderungen mit damit einhergehender verstärkter Automatisierung vor allem im Segment "MS XTEC" bei steigender Bedeutung überwiegend als gering eingeschätzt. Die Komplexität ist auch nach der Schließung des deutschen Produktionsstandorts "Zittau" weitgehend unverändert und auf branchenüblichem Niveau.

Das Risiko b) Produktionsausfälle aufgrund von möglichen Unglücksfällen wird von der Auswirkung und von der Eintrittswahrscheinlichkeit her konstant ebenfalls überwiegend als gering eingestuft. Dem Eintreten von Arbeitsunfällen versucht der Konzern so weit wie möglich vorzubeugen, nicht zuletzt durch regelmäßige Schulungen. Sofern sich dennoch Unfälle ereignen, werden Ursache und Hergang genauestens untersucht und die bestehenden Standards entsprechend angepasst, um ein gleichbleibend hohes Absicherungsniveau zu gewährleisten. Der Brand von Betriebsstätten stellt ein zwar vergleichsweise geringes, aber grundsätzlich nicht auszuschließendes Risiko dar. Ein brandbedingt längerfristiger Ausfall eines Werks birgt neben dem Risiko von Personenschäden die Gefahr beträchtlicher Sachschäden und hoher Kosten für die Wiederbeschaffung von Anlagen. Lieferunterbrechungen an die Kunden können allerdings weitgehend ausgeschlossen werden, da der Konzern über seinen internationalen Produktionsverbund in der Lage ist, entfallende Kapazitäten durch Fertigung an anderen Standorten des Konzerns auszugleichen bzw. vorübergehend zu verlagern. Den möglichen finanziellen Auswirkungen durch Brandschäden beugt der Konzern bereits im Vorfeld durch den Abschluss entsprechender Brandschutz und Produktionsausfallversicherungen vor.

Das permanente Risiko c) aus mangelnder Rohstoff- und Fertigteilequalität wird im Segment "MS XTEC" - aufgrund der wieder verbesserten Erfahrungen mit bestimmten Lieferanten und aufgrund der hohen Zahl an "Single Source"-Verträgen - von der Eintrittswahrscheinlichkeit her im Gegensatz zum Vorjahr als mittel eingestuft.

Risiken aus Beteiligungen und assoziierten Unternehmen

Im Rahmen von Werthaltigkeitstests könnte es erforderlich werden, Abschreibungen auf Beteiligungen und assoziierte Unternehmen vorzunehmen, die das Konzernjahresergebnis belasten. Das Risiko aus der Wertminderung einer Beteiligung oder eines assoziierten Unternehmens wird zwar mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, jedoch fallend bis konstant mit potentiell großer Auswirkung auf den Konzern beurteilt. Der Konzern führt im Vorfeld von Akquisitionen generell umfangreiche Due-Diligence-Audits durch und prüft die Projekte zusätzlich mit Hilfe von internen und/​oder externen Expertenteams. Finanzielle Planungen und technische Angaben werden eingehend auf ihre Plausibilität geprüft, im Detail analysiert und bewertet.

Risiken aus Lieferanten- und Kundenbeziehungen

Der Vorstand subsumiert hierunter im Wesentlichen: a) Risiken, die aus der Abhängigkeit von Lieferanten oder Kunden resultieren, b) Risiken aus Lieferantenauswahl sowie c) Risiken aus der Nichteinhaltung von Lieferterminen und d) Forderungsausfallrisiken.

Im Rahmen der Risikobewertung verfolgt der Konzern neben der Entwicklung der Materialpreise auch die Materialverfügbarkeit. Um Risiken in Bezug auf Engpässe oder Lieferausfälle so weit wie möglich einzugrenzen, setzt der Konzern auf langfristige und partnerschaftliche Kooperationen mit seinen Lieferanten. Um dem Risiko von produktionsbedingten Unterbrechungen oder Ausfällen infolge von Störungen in der Lieferantenkette entgegenzuwirken, verfolgt der Konzern soweit möglich eine "Mehrlieferantenstrategie": Für wesentliche Materialien und Zukaufteile sind stets mindestens zwei Lieferanten qualifiziert und freigegeben. Mittlere und kleinere Lieferanten werden hinsichtlich Lieferqualität, Finanzstärke, Liquidität und Versicherungsschutz besonders intensiv überprüft, sofern nicht ohnehin als sogenannte "Setzlieferanten" vom Kunden vorgegeben. Die Abhängigkeit von Lieferanten wird dennoch unverändert vom Vorstand als bedeutendes, operatives Risiko mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit und im Schnitt potentiell großer Auswirkung bei steigender Tendenz gesehen. Das Risiko von Insolvenzen, insbesondere von kleineren, nicht international aufgestellten Unternehmen der Zulieferbranche, ist im Rahmen der weiterhin voranschreitenden Konsolidierung auch zukünftig nicht auszuschließen. Beschaffungs- und Lieferkettenprobleme haben sich seit Mitte 2023 deutlich entspannt. Der Schwerpunkt 2025 liegt weiter auf der Stärkung des proaktiven Lieferantenmanagements.

Im Geschäftsjahr 2024 entfielen ca. 34,1 % der konsolidierten Umsatzerlöse des MS Industrie-Konzerns auf einen Hauptkunden. Im Vorjahr entfielen ca. 36,1 % der konsolidierten Umsatzerlöse des MS Industrie-Konzerns auf einen Hauptkunden. Diese Tatsache wird von der MS Industrie AG mit mittelfristig konstanter bis fallender Tendenz als mittleres Risiko eingestuft. Der MS Industrie-Konzern ist bei den Hauptabsatzträgern im Segment Antriebstechnik ("MS XTEC") zudem nach wie vor mit längerfristigen Lieferverträgen ausgestattet. Bei diesen Kunden liegen längerfristige (bis 2031) laufende Lieferverträge mit "Single-Source"-Vorbehalt und Verlängerungsoption vor. Das erwartete Volumen aller Langfristverträge im Segment "MS XTEC" beläuft sich nach heutiger Marktlage für die kommenden Vertragsjahre auf insgesamt ca. Mrd. EUR 1,0 bis einschließlich 2031. Durch die schlanke und flexible Unternehmensstruktur ist der Konzern zudem in der Lage, Auslastungsschwankungen weitgehend abzufedern. Dies wird ermöglicht durch einen sinnvollen Bestand an temporären Mitarbeitern sowie eine hochflexible Fertigungsstruktur, die in der Lage ist, die gegebene Volatilität der Märkte sinnvoll auszugleichen. Zur weiteren Minimierung des Risikos der Abhängigkeit von Kunden ist der Konzern unverändert bestrebt, den Absatz-Bereich weiter zu diversifizieren und langfristig um automobilfremde Absatzmärkte zu erweitern. Die MS Industrie-Gruppe bleibt zudem im Segment "MS XTEC" weiterhin in den USA präsent und baut die Geschäftsaktivitäten vor Ort systematisch weiter aus. Im Segment "MS XTEC" greift seit 2021 eine neue Vertriebsstrategie, seit 2022 der Anlauf des "Scania-Auftrags" und es werden vermehrt Teile für neue Antriebsformen gefertigt (H2-ready, Hybrid, Elektro).

Obwohl den Risiken aus der Nichteinhaltung von Lieferterminen weiterhin mit zunehmendem internationalem Einkauf begegnet wird, wird dieses Risiko vor allem aufgrund seiner großen Auswirkungen und großer Eintrittswahrscheinlichkeit mit konstanter Tendenz unverändert als hoch eingestuft. Ein "Supply-Chain-Management" befindet sich im Aufbau. Dies gilt ebenfalls für das Forderungsausfallrisiko, das zwar aufgrund der Kundenstruktur konstant als gering wahrscheinlich, aber mit potentiell mittelschwerer Auswirkung eingestuft wird. Dem wird mit laufender Überwachung der Kundenbonität und der teilweisen Teilnahme an Reverse-Factoring-Programmen der Kunden begegnet. Historisch gesehen sind die Ausfallraten extrem niedrig.

Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes sind derzeit nach wie vor nicht abschätzbar. Direkt ist der MS Industrie-Konzern nur in geringem Umfang betroffen, da keine eigenen Tochtergesellschaften, Niederlassungen oder Produktionsstätten in der Ukraine oder in Russland bestehen, sowie nur in einem sehr geringen Umfang Kundenbeziehungen mit diesen beiden Ländern. Die indirekten Risiken bestehen vor allem aus Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie und in der weltweiten Logistik, wenn diese nicht an die Kunden weitergegeben werden können bzw. vom Staat ausgeglichen werden, sowie aus Lieferkettenproblemen bei den Kunden. Letztere sind deutlich höher und individuell unterschiedlich ausgeprägt. Diese indirekten Effekte können weder kurz- noch mittelfristig ausgeschlossen werden. Zu den derzeitigen und den prognostizierten Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes verweisen wir auf den Prognosebericht.

Personalrisiken

Hierunter werden im Wesentlichen subsumiert: a) Risiken, die aus begrenzten Personalkapazitäten resultieren, b) Risiken aus der Abhängigkeit von Schlüsselpersonen sowie c) Risiken aus fehlendem qualifiziertem Nachwuchs.

Als integrierter Technologiekonzern ist die MS Industrie-Gruppe in besonderer Weise auf das Engagement und die Erfahrung ihrer Mitarbeiter angewiesen. Da sie wichtige Know-how-Träger für das Unternehmen darstellen, ist der MS Industrie-Konzern stets darum bemüht, das Risiko von Wissensverlust durch Personalabwanderung bei der Stammbelegschaft möglichst gering zu halten. Aus diesem Grund werden die wesentlichen Personen über Zielvereinbarungen an den Ergebnissen der von ihnen verantworteten Geschäftseinheiten beteiligt bzw. langfristig an das Unternehmen gebunden. Spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten werden außerdem nicht bei einzelnen Mitarbeitern vereint, sondern es wird der Versuch unternommen, sie breit innerhalb der jeweiligen Teams zu streuen. Durch die Schaffung eines sozial ausgewogenen und motivierenden Arbeitsumfeldes soll die Fluktuationsquote auf einem Niveau im mittleren einstelligen Prozentbereich gehalten werden. Des Weiteren konnten in den Vorjahren vor allem in der "MS XTEC"-Gruppe diverse Schlüsselstellen neu besetzt werden, sodass das Personalrisiko in beiden Segmenten als niedrig bis mittel und die Risikotendenz überwiegend als konstant bis steigend beurteilt werden kann.

Die Altersstruktur innerhalb der Belegschaft weist noch ein relativ ausgewogenes Verhältnis auf - rund 53 % (Vorjahr: 53 %) der Mitarbeiter sind zwischen 30 und 50 Jahre alt, rund 17 % (Vorjahr: 20 %) sind jünger als 30 Jahre. Das Überalterungsrisiko ist daher nur in begrenztem Maße vorhanden. Trotz der nicht mehr generell geltenden Vollbeschäftigung (dies gilt insbesondere auch für den US-amerikanischen Standort) und des sich damit einhergehend abschwächenden Personalwettbewerbs wird es aufgrund des allgemeinen demografischen Wandels für den Konzern tendenziell schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen. Um dieser steigenden Risikoentwicklung proaktiv zu begegnen, präsentiert sich die MS Industrie-Gruppe normalerweise auf Hochschul-Karrieremessen als attraktiver Arbeitgeber für Absolventen und spricht Hoch- und Fachhochschüler durch Vergabe von Praktika sowie Abschlussarbeiten an. Außerdem bildet der Konzern zur Sicherung des Nachwuchses eine hohe Anzahl junger Menschen in technischen und kaufmännischen Berufen aus. Um qualifizierte Fach- und Führungskräfte langfristig an die Konzernunternehmen zu binden, bietet die MS Industrie-Gruppe duale Studienplätze, Schulungsmaßnahmen und Programme zur individuellen Weiterentwicklung an. Risiken, die aus begrenzten Personalkapazitäten resultieren, werden derzeit von Ausmaß und Wahrscheinlichkeit her als überwiegend gering, mit konstanter Tendenz, eingeschätzt.

Finanzierungsrisiken

Hierunter werden subsumiert: a) das strategische Finanzierungsrisiko, b) Risiken aus der Abhängigkeit von Banken sowie c) Zinsänderungsrisiken aus Anschlussfinanzierungen.

Die Kreditvergabepraxis der Banken gestaltet sich angesichts der seit der Finanzkrise verschärften Eigenkapitalrichtlinien restriktiver. Gleichzeitig erfordern das geplante organische Unternehmenswachstum und die Entwicklung neuer Technologien hohe Investitionen, sodass der Finanzierungsbedarf des Konzerns generell kontinuierlich steigt. Sollten die Ratingagenturen das Risikoprofil der Automobilindustrie allgemein schlechter einstufen, würde sich dies tendenziell negativ auf die Kreditkonditionen für die Branche und letztlich auch für den MS Industrie-Konzern auswirken. Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist das strategische Finanzierungsrisiko latent vorhanden. Hinzu kommt die seit längerem laufende Ratingverschlechterung der Automotive-Branche insgesamt, bedingt durch erwartete Umbrüche in den Antriebsformen. Das Zinsänderungsrisiko aus Anschlussfinanzierungen wird mittelfristig als eher hoch mit konstanter Tendenz eingestuft.

Vorbehaltlich derzeit nicht absehbarer extremer Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges, des Nahost-Konfliktes und der US-amerikanischen Zollpolitik stellt sich für den MS Industrie-Konzern die Refinanzierungsfähigkeit auf Basis der vorliegenden Langfristplanung und untermauert durch die ausreichend hohen Auftragsbestände bei einer deutlich gestiegenen Eigenkapitalquote von 44,0 % (Vorjahr: 35,2 %), der vorhandenen Liquidität und den bisher unbelasteten Vermögensgegenständen (insbesondere das Grundstück in Leipzig-Wiederitzsch, Vorräte und Beteiligungen) unverändert als unkritisch dar. Zudem stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag noch freie Kreditlinien in Höhe von Mio. EUR 3,3 (Vorjahr: Mio. EUR 3,5) zur Verfügung. Unmittelbare Risiken, die die Finanzierung von geplanten Projekten gefährden oder dazu führen könnten, dass Fälligkeiten nicht bedient werden können, sind nicht erkennbar. Bestandsgefährdende Finanzierungsrisiken sind nach heutigem Stand auszuschließen. Die Fortsetzung des organischen Wachstums erfordert aufgrund der strukturell hohen Working-Capital-Bindung und der Automotive-Lastigkeit, speziell im Segment "MS XTEC", eine längerfristige Ausrichtung der Finanzierung der MS Industrie-Gruppe. Daher kann der Vorstand bei Bedarf künftig die Platzierung der im Oktober 2022 begebenen "6,25% MS Industrie Anleihe 2022/​27" (ISIN: DE000A30VS72, WKN: A30VS7) fortsetzen. Das strategische Finanzierungsrisiko und die Risiken aus der Abhängigkeit von Banken wurden in der Risk-Map im Dezember 2024 mit fallender Tendenz aufgrund der großen bis sehr großen Auswirkungen als hoch beurteilt, auch wenn der Zeithorizont bezüglich dieser beiden Risiken eher mittelfristig ist und damit im Dezember 2024 im mittleren Risikobereich lag.

Externe Risiken

Hierunter werden im Wesentlichen subsumiert: a) das Rohstoffpreisrisiko, b) Energiepreisrisiken, c) das bilanzielle und liquiditätswirksame Wechselkursrisiko sowie d) das Standortrisiko USA.

Die Materialkosten stellen den größten Aufwandsposten für den Konzern dar. Ihrer Entwicklung kommt daher eine maßgebliche Rolle zu. Das Rohstoffpreisrisiko besteht mit einer konstanten Tendenz im Segment "MS XTEC", mit eher mittlerer Wahrscheinlichkeit und mittlerer Auswirkung, da durch die Kunden überwiegend entsprechende Kompensationen über Preisgleitklauseln und Materialteuerungszuschläge erfolgen. Die im MS Industrie-Konzern vorwiegend eingesetzten Rohstoffe umfassen legierte Edelstähle, Aluminium und Kupfer. Generell ist der Konzern darum bemüht, möglichst langfristige Abschlüsse mit seinen Rohstofflieferanten auszuhandeln. Zusätzliche Bezugsmengen werden zu den jeweils gültigen Marktpreisen beschafft. Um potenziellen Materialpreissteigerungen entgegenzusteuern, arbeitet MS Industrie fortlaufend an optimierten Produktdesigns, Verbesserungen der Fertigungsprozesse sowie an der Qualifikation neuer Lieferanten. Teilweise vereinbart der Konzern mit den Kunden Preisgleitklauseln. Ist dies nicht der Fall, müssen Preissteigerungen, die den Kalkulationspreis überschreiten, an die Kunden weitergegeben werden. Hier besteht das Risiko, dass die höheren Kosten nicht vollständig oder erst mit zeitlichem Verzug weitergereicht werden können. Die Weitergabe der bekannten Preissteigerungen ab 2024 im Segment "MS XTEC" ist unter anderem über Materialteuerungszuschläge bereits erfolgt. Generell gilt, dass nach dem starken Inflationsschub der Jahre 2021/​2022 die Preissteigerungsraten wieder rückläufig sind; allgemein besteht jedoch ein gewisser Trend zu mehr Volatilität bei den Beschaffungspreisen.

Das Energiepreisrisiko wird mit konstanter Tendenz aktuell als eher mittel bis groß eingeschätzt. Hauptgründe sind die rollierende, quartalsweise Preisabsicherung über die Strombörse und das bestehende Blockheizkraftwerk sowie die im Geschäftsjahr 2021 installierte und im Geschäftsjahr 2022 erweiterte Dach-Photovoltaik-Anlage am deutschen Standort Trossingen (deckt 20 % des Eigenbedarfs). Eine weitere Freiflächenanlage befindet sich in Planung. Der Energiebedarf ist im Segment "MS XTEC" bis 2025 zumindest teilweise abgesichert.

Die Geldpolitik der großen Notenbanken sowie die Divergenz der konjunkturellen Entwicklung einzelner Regionen haben im langfristigen Vergleich zu deutlich erhöhten Schwankungen der Wechselkurse geführt. Dies gilt für die Euro-Wechselkursrelation zum US-Dollar (USD) genauso wie zu den meisten Währungen der Schwellenmärkte. Für den MS Industrie-Konzern sind die Währungsrisiken aus Transaktionen im Branchenvergleich begrenzt. Kosten und Umsatzerlöse fallen in nahezu allen Absatzregionen zum Großteil in der gleichen Währung an ("Natural-Hedging"). Währungsrisiken ergeben sich zudem bei der Umrechnung der Umsätze, Erträge und Aufwendungen vor allem der US-amerikanischen Tochtergesellschaften in die Konzernwährung EURO. Die Veränderungen der durchschnittlichen Wechselkurse können sich daher entsprechend erhöhend bzw. senkend auf Umsatz und Ergebnis des Konzerns auswirken. Wechselkursveränderungen, die im Wesentlichen aus der Finanzierung der Konzerngesellschaften durch die Muttergesellschaft sowie aus der Bewertung von ausstehenden Forderungen und Verbindlichkeiten resultieren, schlagen sich auch im Finanzergebnis und im sonstigen Ergebnis nieder. Das bilanzielle Wechselkursrisiko wird aufgrund von rein lokaler, externer Finanzierung bei den US-Gesellschaften mit konstanter Tendenz als mittel eingeschätzt. Das liquiditätswirksame Wechselkursrisiko wird im Hinblick auf den zukünftigen Ausgleich von Wechselkursrisiken im Segment "MS XTEC" in den USA mit fallender Tendenz unverändert als hoch eingeschätzt.

Das Standortrisiko am Auslandsstandort USA wird mit überwiegend konstanter bis steigender Tendenz, aufgrund seiner potentiellen Auswirkung jedoch überwiegend als mittel bis gering eingeschätzt. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes in den USA werden unverändert ebenfalls als gering eingeschätzt, zumal sich das US-Geschäft mittlerweile weiter stabilisiert hat.

Risiken aus Forschung und Entwicklung

Ein nachhaltiges Ausbleiben von Produktinnovationen wäre für den Konzern langfristig ein existenzbedrohendes Risiko. Kurz- bis mittelfristig wird dieses Risiko aufgrund der fortlaufend hohen Anzahl an Innovationen bei konstanter bis fallender Tendenz als gering erachtet. Für die meisten Geschäftsbereiche des Konzerns bestehen gute Voraussetzungen, um das vorhandene Material- und Verfahrens-Know-how gezielt zur Ergänzung bzw. Erweiterung des Leistungsspektrums einzusetzen. Da dies bereits ausführlich im "Forschungs- und Entwicklungsbericht" (siehe Punkt 1.d. oben) beschrieben ist, soll hier als Beispiel im Segment "MS XTEC" die Weiterentwicklung von Know-how hinsichtlich innovativer, flexibler Automatisierung, wie z. B. hinsichtlich flexibel automatisierter "5-Achs-Bearbeitung", genügen. Dies sollte der "MS XTEC" den Zugang zu neuen Branchen ermöglichen. Sämtliche Geschäftsbereiche des Konzerns arbeiten weiterhin proaktiv daran, über die Erweiterung ihres Produktportfolios organisches Wachstum zu generieren.

EDV-Risiken

Hierunter werden subsumiert: a) das EDV-Ausfallrisiko ohne externe kriminelle Einwirkung und b) "Cyber-Crime"-Risiken. Das EDV-Ausfallrisiko wird derzeit in der Gesamteinschätzung überwiegend konstant als mittelschweres Risiko erachtet. "Cyber-Crime"-Risiken jedoch werden seit dem Geschäftsjahr 2024 mit steigender Tendenz als hohes Risiko erachtet. Die Hauptgründe für diese Einschätzung sind: Die Risiken sind über Versicherungspolicen entsprechend abgedeckt und es sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorhanden, um die Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses zu minimieren. Die Deckungssumme der Vertrauensschadenversicherung wurde im Geschäftsjahr 2024 aufgestockt. Im digitalen Zeitalter sieht sich die IT-Infrastruktur eines Unternehmens jedoch ständig potentiellen, externen Gefahren wie Cyber-Kriminalität und Hacker-Angriffen ausgesetzt. Die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten sind ein sehr kostbares Gut, dessen Schutz eine zunehmende Anzahl an präventiven und korrektiven Maßnahmen erfordert. Der Ausfall von IT-Systemen und Softwarelösungen kann zu spürbaren Prozessverzögerungen führen - angefangen bei der Auftragsabwicklung über die laufende Produktion bis hin zur Lieferkette. Dies hätte massive negative Effekte zur Folge, die sich sowohl auf den Umsatz als auch auf die Kosten auswirken können. Der Konzern trägt seit jeher Sorge dafür, dass diese Risiken auf ein Minimum reduziert bleiben. Besonders sensible Daten, die in erster Linie für die produktiven Abläufe von Relevanz sind, werden stets doppelt gespeichert bzw. es werden redundante Systeme genutzt. Durch die Schaffung von zusätzlichen Backup-Systemen oder Überbrückungslösungen werden potenzielle Risiken bei konkreten Projekten oder Prozessen so weit wie möglich ausgeschlossen. Der Zugriff von Mitarbeitern auf vertrauliche Daten erfolgt mittels skalierbarer Zugangsrechte. Aktuelle Sicherheitssoftware-Lösungen tragen dazu bei, unberechtigte Zugriffe zu verhindern. Im Geschäftsjahr wurden wieder diverse Projekte zur Verbesserung der IT und der IT-Security umgesetzt. Es erfolgt ein laufendes, enges "24h-Monitoring" und eine regelmäßige Verbesserung der IT-Security-Maßnahmen.

Risiken aus der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftslage

Das Risiko aus allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrisen wurde in der Risk Map auf Basis der internen Workshops im Dezember 2024 mit konstanter Tendenz, vor allem aufgrund seiner möglichen Auswirkungen als hoch eingeschätzt. Risiken hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung bestehen nach der damaligen und derzeitigen Einschätzung vor allem aufgrund der nur schwer einzuschätzenden weiteren Auswirkungen des aktuellen Russland-/​Ukraine-Krieges und des laufenden Nahost-Konfliktes. Der britische wie auch der russische Fahrzeugmarkt sind für den MS Industrie-Konzern in Summe unwesentlich. Insgesamt wurde eine massiv negative Entwicklung der Weltkonjunktur auch unter Berücksichtigung der nachlassenden Dynamik in China, der Rezession in weiten Teilen Lateinamerikas sowie der latenten Wirtschaftsschwäche in Japan derzeit jedoch als eher unwahrscheinlich eingestuft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist im Januar 2025 für das Jahr 2025 von einem Wachstum der Weltwirtschaft um +3,3 % ausgegangen 8 , allerdings mit Deutschland +0,3 %, Frankreich, Italien und Großbritannien weiterhin als Schlusslichtern der Weltwirtschaft. Deutschland dürfte damit den Prognosen zufolge erneut die niedrigste Wachstumsrate der G7-Staaten verzeichnen.

Der MS Industrie-Konzern berücksichtigt konjunkturelle Risiken bereits bei der Planung in angemessenem Umfang. Bei der Budgeterstellung wird das jeweilige makroökonomische Szenario prinzipiell vorsichtig ausgelegt. (Kurzfristige) politische Entscheidungen der nationalen bzw. europäischen Gesetzgeber, z. B. hinsichtlich stärkerer Regulatorik von Emissionsgrenzwerten, Umwelttechnologien, etc., haben jedoch zusätzlich das Potenzial, sich auf zukünftige Geschäftsentwicklungen, beispielsweise in Bezug auf Technologietrends oder Absatzgebiete des Konzerns auszuwirken.

Die Folgewirkungen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des laufenden Nahost-Konfliktes stellen im Vergleich zu der "Vorkriegs-Zeit" ein gesamtwirtschaftliches Risiko dar, welches die operativen Geschäftsprozesse im Unternehmen wesentlich beeinflusst und möglicherweise zu erheblichen Umsatzrückgängen im Jahresverlauf und damit auch zu einer stärkeren Ergebnisbelastung im Jahr 2025 führen könnte. Die möglicherweise weiter sinkenden Umsätze könnten zu einem erhöhten Liquiditätsrisiko führen, dem aber durch geeignete Maßnahmen begegnet wird. Aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung insbesondere des Russland-/​Ukraine-Krieges und des laufenden Nahost-Konfliktes ist eine abschließende Risikoeinschätzung derzeit jedoch nicht möglich.

Nach Einschätzung des Vorstands ist die MS Industrie Gruppe derzeit nur unwesentlich von den US-amerikanischen Zollmaßnahmen direkt betroffen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es indirekte konjunkturelle Auswirkungen geben kann, wenn sich durch die aktuelle Zollpolitik massive internationale Verwerfungen in den einzelnen Volkswirtschaften ergeben.

Zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung ist die Lage jedoch wieder deutlich stabilisiert und es ist europaweit eine leichte Erholung des LKW-Konjunkturzyklus mit positiver Tendenz im 2. Halbjahr 2025 zu verzeichnen. Zu weiteren Ausführungen wird auf den Prognosebericht verwiesen.

8 Quelle Zeit Online: IWF erwartet weniger Wachstum in Deutschland, 17. Januar 2025

Marktrisiken

Hierunter werden subsumiert: a) Risiken aus Branchenzyklen und Ertragsschwankungen und b) Risiken aus Verdrängungswettbewerb. Risiko a) wird hierbei überwiegend als mittelgroß erachtet mit konstanter Tendenz, Risiko b) wird überwiegend aufgrund seiner Auswirkungen als gering erachtet, mit konstanter Tendenz ("MS XTEC").

Ad a) Die globalen Fahrzeugmärkte entwickeln sich in der Regel analog zum allgemeinen konjunkturellen Verlauf. Dies gilt noch stärker für das LKW- als für das PKW-Segment. Kühlt sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stark ab, stellt dies ein Risiko für die LKW- und PKW-Nachfrage und letztlich die gesamte Fahrzeugproduktion dar. In der Folge könnte dies auch eine geringere Nachfrage nach MS Industrie-Komponenten nach sich ziehen. Mit Blick auf die Nutzfahrzeugbranche sollte die auf Jahressicht weiter zu erwartende solide Käufernachfrage in Nordamerika, Westeuropa und den asiatischen Märkten der globalen LKW-Produktion grundsätzlich zu einem weiterhin stabilen Geschäftsverlauf verhelfen. Direkte und indirekte Auswirkungen des akuten Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes können zu einer Änderung dieser Einschätzung führen, sind aktuell aber nicht vollständig verlässlich abschätzbar. Mittelfristig dürfte sich das Wachstum zusätzlich von den "Triade"-Märkten weiter auf die Schwellen- und Entwicklungsländer verlagern. Seit Ende 2024 ist zudem erneut ein deutlicher Wiederanstieg der Nachfrage spürbar, unter anderem zurückzuführen auf weltweit steigende Bedarfe durch die Zunahme des weltweiten "e-Commerce".

Der MS Industrie-Konzern ist von seiner Kundenstruktur her im Segment "MS XTEC", trotz der zunehmenden Globalisierung der Endkunden, nach wie vor vom europäischen Markt sowie mittlerweile nur noch in eingeschränktem Ausmaß vom US-Markt und von einer überschaubaren Anzahl an Großkunden abhängig. Ein konjunktureller Einbruch in einer dieser Regionen kann dadurch unter Umständen gar nicht bzw. nur teilweise aufgefangen werden. Dank seiner flexiblen Kostenstrukturen wäre der Konzern bei größeren, konjunkturellen Verwerfungen jedoch in der Lage, zeitnah auf die Marktgegebenheiten zu reagieren und hat dies in 2020 im Rahmen des "Lockdowns" infolge der Covid 19-Pandemie auch bewiesen. Als Instrumente stehen Gleitzeitkonten und flexible Schichtmodelle sowie die Option, Kurzarbeit zu beantragen, zur Verfügung. Zudem kann durch eine Anpassung der Personalstärke an die Nachfragesituation, unter anderem über Zeit- und Leiharbeitsmodelle, sowie durch die Zusammenlegung von Produktionsmengen einzelner Werke auf veränderte Marktlagen reagiert werden. In enger Zusammenarbeit von Einkauf und Lieferanten werden laufend die Beschaffungsmengen überprüft und angepasst.

Ad b) Als Automobilzulieferer sieht sich der MS Industrie-Konzern generell einem wettbewerbsintensiven Umfeld gegenüber. Der Preisdruck stellt, neben den gegenwärtig stattfindenden und bereits weit vorangeschrittenen Umbrüchen im Hinblick auf die "Elektro/​Verbrenner"-Diskussion und den damit kurz- bis mittelfristig verbundenen Entwicklungen grundlegend neuer Technologien, eines der größten Einzelrisiken für den Konzern dar. Aufgrund seiner technologischen Innovationskraft und der starken Marktstellung sieht sich der MS Industrie-Konzern zwar vergleichsweise gut aufgestellt, kann sich den branchenüblichen Forderungen nach permanenten Preisnachlässen aber auch nicht gänzlich entziehen. Um dem anhaltenden Preisdruck entgegenzuwirken, ist der Konzern auf die Entwicklung von Produkten mit technologischen Alleinstellungsmerkmalen und die Besetzung von Nischenmärkten fokussiert. Der verbleibende Preisdruck muss weitestgehend durch Effizienzsteigerungen im Produktionsprozess aufgefangen werden. Der Wettbewerb im Bereich der Automobilzuliefererbranche bewegt sich unverändert auf hohem Niveau. Neu in den Markt eintretende Wettbewerber sehen sich allerdings wesentlichen Eintrittshürden gegenüber, da das Geschäftsmodell bzw. das Produktportfolio des MS Industrie-Konzerns unter anderem spezielle Kenntnisse und Kompetenzen in den Bereichen der Materialbearbeitung, des Werkzeugbaus und der Prozesssteuerung erfordert. Hohe Investitionen in den Aufbau der entsprechenden Anlagentechnologie wären zudem notwendig, um als Wettbewerber neu in den Markt einzutreten. Die Anlagen sind in der Regel gemäß spezifischen MS Industrie-Vorgaben konzipiert und nicht als Standard am Markt erhältlich. Für die wirtschaftliche Fertigung sind große Stückzahlen zwingend erforderlich. Neue Zulieferer erhalten im Falle einer Erstbeauftragung erfahrungsgemäß nur kleinere Lieferumfänge, die jedoch nicht kostendeckend sind. Der MS Industrie-Konzern verfügt zudem im Segment "MS XTEC" bei seinen Hauptprodukten über "Single-Source"-Verträge mit einer aktuellen Laufzeit bis Ende 2031. Dieses erwartete Umfeld wird durch einen geringeren Investitionsbedarf infolge der erheblichen Investitionen, die das Unternehmen bereits in die Automatisierung getätigt hat, weiter unterstützt. Es wird erwartet, dass diese strategischen Investitionen zu erheblichen Verbesserungen der betrieblichen Effizienz führen werden, die es dem Unternehmen ermöglichen, seine Prozesse zu rationalisieren, Kosten zu senken und den Output zu maximieren. Infolgedessen rechnet das Unternehmen in den nächsten Jahren mit einem erheblichen Anstieg des freien Cashflows, was ihm die finanzielle Flexibilität verschafft, seine laufenden Wachstumsinitiativen umzusetzen und seine Wettbewerbsposition auf dem Markt zu stärken.

Rechtliche Risiken /​ "Compliance"-Risiken

Hierunter werden im Wesentlichen subsumiert:

a) Garantie- und Gewährleistungs- sowie Schadensersatz- und Produkthaftungsrisiken,

b) Reputationsrisiken,

c) Risiken aus (nicht ausreichendem) Versicherungsschutz,

d) Risiken aus der Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften und e) Risiken aus Zertifizierungen.

Der MS Industrie-Konzern als produzierendes Unternehmen und Zulieferer unter anderem der Automobilindustrie ist a) branchentypischen Risiken in Bezug auf Garantien und Gewährleistung sowie die Haftung ausgesetzt. Im Falle von fehlerhaft gelieferten Teilen, die unter Umständen zu Austausch- und Rückrufaktionen der "OEM ́s" ("Original Equipment Manufacturer") führen können, könnten erhebliche Kosten und Schadenersatzforderungen für den MS Industrie-Konzern die Folge sein. Weiterhin könnte b) die Reputation des Unternehmens dadurch nachhaltig beschädigt werden. Das Reputationsrisiko wird aufgrund der hohen internen und externen Qualitätsstandards der Gruppe derzeit konstant als niedrig eingeschätzt. Zusätzliches Risikopotenzial für den Konzern birgt in diesem Zusammenhang die Entwicklung neuer Produkte - beispielsweise für Anwendungen außerhalb der Automobilindustrie. Mit Hilfe von entsprechenden Qualitätssicherungssystemen sorgt der MS Industrie-Konzern für die Vermeidung und Verringerung der beschriebenen Risiken. Als ein Element des konzernweiten Risikomanagementsystems sind Qualitäts- und Gewährleistungsrisiken durch Versicherungen, zum Beispiel Produkthaftpflicht- und Rückrufkostenversicherungen, weitestgehend abgedeckt. Der Versicherungsschutz wird mindestens einmal pro Jahr überprüft und bei Bedarf angepasst. Außerdem werden nach Möglichkeit Haftungsbegrenzungen zwischen dem MS Industrie-Konzern und dem jeweiligen Vertragspartner vereinbart. Fazit: Risikoeinstufung gering bis mittel, bei konstanter Tendenz.

Über die unter a) Garantie- und Gewährleistungs- sowie Schadensersatz- und Produkthaftungsrisiken bereits erläuterten Risiken hinaus unterliegt der MS Industrie-Konzern weiteren, dem Geschäftsmodell und der Konzerngröße entsprechenden rechtlichen Risiken. Diese Risiken sind als ein Element des Risikomanagementsystems durch c) Versicherungen ebenfalls weitgehend abgedeckt. Der Versicherungsschutz wird jährlich betragsmäßig angepasst. Darüber hinaus wird den rechtlichen Risiken, denen der MS Industrie-Konzern ausgesetzt ist, durch Rückstellungen im Jahres- und Konzernabschluss ausreichend Rechnung getragen. Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich keine größeren Risiken. Auch sonstige Prozessrisiken in einem wesentlichen Umfang bestehen derzeit nicht.

Risiken können sich sowohl beim Mutterunternehmen als auch bei den Tochtergesellschaften aus

d) ungesetzlichen Handlungen ergeben. In Anbetracht der eingerichteten Instrumente des "Compliance"-Systems und der gelebten MS Industrie-Firmenkultur kann die Eintrittswahrscheinlichkeit wesentlicher Verstöße zwar als niedrig eingestuft werden, ist allerdings nicht vollständig auszuschließen. Die Auswirkungen finanzieller Art auf das Konzernergebnis können nur schwer bewertet werden und fallbedingt unter Umständen einen nicht unwesentlichen Umfang annehmen. Nach derzeitiger Einschätzung geht der MS Industrie-Konzern jedoch von einem eher moderaten Risiko bei konstanter Tendenz aus.

e) Risiken aus Zertifizierungen werden von ihrer Auswirkung und Wahrscheinlichkeit her überwiegend als gering bei konstanter Tendenz eingestuft, auch wenn zukünftige weitere kontinuierliche Verschärfungen der Abgasnormen und Umweltvorschriften weltweit wahrscheinlich sind.

Risiken aus Patenten und Vertragsmanagement

Hierunter werden im Wesentlichen subsumiert:

a) Risiken aus der Verletzung von Patenten Dritter,

b) Risiken aus Verletzung eigener Patente/​Schutzrechte durch Dritte und

c) Risiken aus mangelhaftem Vertragsmanagement. Sämtliche Risiken werden vom Konzern derzeit, mit Ausnahme der Vertragsmanagementrisiken, ganz überwiegend mit konstanter Tendenz als niedrig bis mittel eingestuft.

Wesentliche Technologien und Verfahren sichert der MS Industrie-Konzern durch Schutzrechte und Patente ab, um Schäden durch Nachahmerprodukte und Imitate so weit wie möglich zu vermeiden. Durch ein konsistentes Vertragsmanagement wird versucht, Risiken aus der Verletzung von Patenten Dritter bzw. Vertragsstrafen, Säumniszuschläge etc. zu vermeiden. Dies ist in der Vergangenheit gut gelungen, so dass auch für die Zukunft davon ausgegangen wird, dass aus diesem Themengebiet nur geringe Risiken existieren.

Chancen

Chancen bestehen insbesondere durch Marktpotenziale in den In- und Auslandsmärkten durch die weltweit anstehende Verjüngung der LKW-Flotten und die Erschließung weiterer Kundenbranchen im Segment MS XTEC.

Im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie konzentriert sich die MS Industrie-Gruppe, neben den wichtigen europäischen und US-amerikanischen Märkten, zunehmend auf die Absatzgebiete Südamerika und Asien. Beide Regionen bieten, insbesondere im Automobilsektor, umfangreiche Absatzpotentiale. In enger Zusammenarbeit mit kompetenten, lokalen Partnerunternehmen möchte die MS Industrie-Gruppe dort den nachhaltigen Markteintritt realisieren und gleichzeitig mögliche finanzielle Risiken minimieren. Für den wichtigsten Unternehmensbereich bieten sich hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten, da sämtliche namhafte Automobil- und Nutzfahrzeughersteller mittlerweile in diesen Absatzmärkten vertreten sind. Durch den konsequenten Ausbau der weltweiten eigenen Vertriebsaktivitäten ist die MS Industrie-Gruppe auch in der Lage, weitere globale Großkunden, auch im zerspanenden Marktumfeld, zu akquirieren und zu betreuen.

Ein wichtiger Meilenstein für die Internationalisierung der MS XTEC GmbH wurde mit der Neuansiedlung in Nordamerika geschaffen. Das neue Headquarter in den USA und die neue Produktionsstätte der MS XTEC ist in Charlotte, North Carolina/​USA, angesiedelt. Der Mietvertrag für ein geeignetes Gebäude mit rund 1.600 qm Nutzfläche wurde im November 2023 unterzeichnet. Erste Aufträge im Nutzfahrzeug- und Off-road-Bereich werden im Laufe des Jahres 2025 vom Standort Trossingen nach Charlotte verlagert. Weiteres Wachstumspotential wird im Bereich der komplexen und automatisierten 5-Achs Zerspanung für kleine bis mittlere Losgrößen gesehen. Die MS XTEC-Gruppe wird sich am neuen Standort in der Produktion breiter aufstellen. Künftige Zielmärkte sollen in den Bereichen Medizin, Luftfahrt, Ersatzteilwesen, Defense und Industrie liegen. Dadurch wird der amerikanische Markt künftig eines der Haupt-Wachstumsfelder der MS XTEC-Gruppe und die Abhängigkeit vom Automotive-Sektor weiter reduzieren. Mit perspektivisch rund Mio. USD 30,0 geplantem Umsatz wird der neue Standort in den USA neben dem Hauptsitz in Deutschland eine zentrale Rolle einnehmen. Die Attraktivität der Niederlassung in den USA begründet sich gerade auch durch ein hohes Maß an Wirtschaftsfreundlichkeit gegenüber der Industrie. Dies zeigt sich durch erleichterte Markteintritte, deutlich attraktivere Energiepreise und die Bereitstellung von Fördermitteln sowie einer gemeinsamen, effizienten und zielorientierten Kooperation aller involvierten Parteien am Standort Charlotte, North Carolina/​USA.

Trotz der weiterhin unsicheren Finanzmarktsituation sind die MS Industrie AG und ihre Tochtergesellschaften in der Lage, die bestehenden, stabilen Geschäftsmodelle weiter fortzuführen und auszubauen. Auch die Eigenkapitaldecke sollte bei der MS Industrie AG und ihren Tochtergesellschaften ausreichen, um mögliche konjunkturelle Dellen zu überwinden und gegebenenfalls ausgleichen zu können. Der Vorstand ist deshalb der Ansicht, dass der nun stärker fokussierte MS Industrie-Konzern für die zukünftigen internationalen Marktherausforderungen sehr gut aufgestellt ist.

Im Übrigen sind derzeit keine branchenunüblichen Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, die einer besonderen Absicherung bedürfen, erkennbar. Zur Berichterstattung über Finanzinstrumente verweisen wir auf Abschnitt 4.

4. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten (§ 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB und § 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB)

Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement in Bezug auf Finanzinstrumente obliegt dem Vorstand des Mutterunternehmens. Dagegen liegt die operative Verantwortung, also die Früherkennung, Bewertung, Steuerung und Dokumentation der Risiken, die Festlegung und Durchführung geeigneter Gegenmaßnahmen sowie die diesbezügliche Kommunikation, in erster Linie im Verantwortungsbereich der Geschäftsführungen der Tochterunternehmen. Wesentliche Änderungen der Risikosituation sind umgehend an den Vorstand bzw. das "Group Controlling" zu melden. Insgesamt wird ein risikominimierender Ansatz gewählt.

Im Rahmen des Risikomanagements werden neben den Risiken aus Grundgeschäften auch die Risiken aus den zugehörigen Absicherungsgeschäften in die Betrachtungen mit einbezogen. Einer Risikokonzentration beim Abschluss von Finanzinstrumenten - insbesondere in Form von Bonitätsrisiken - wird dabei mit einer bewussten Streuung der Vertragspartner begegnet. Das Ausfallrisiko bei den Forderungen ist zudem durch die gute Bonität der Großkunden begrenzt; für Neukunden wird grundsätzlich eine Bonitätseinschätzung vorgenommen. Zum Abschlussstichtag wird dem Ausfallrisiko bilanziell durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen erkennen wir frühzeitig im Rahmen unseres Liquiditätsplanungssystems und können auf ausreichende Kreditlinien zurückgreifen.

Als relevante Risiken, denen mit Absicherungsgeschäften wirtschaftlich sinnvoll begegnet werden kann, sind Risiken aus Veränderungen des EUR/​USD-Wechselkurses sowie Risiken aus einer Veränderung der Marktzinsen identifiziert.

In Bezug auf die vorhandenen finanziellen Verbindlichkeiten ist insbesondere bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ein Zinsänderungsrisiko gegeben. So sind diverse Bankverbindlichkeiten im MS Industrie-Konzern mit einer variablen Verzinsung ausgestattet. Insofern ist der Konzern einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.

Die MS Industrie-Gruppe verfügt zum 31. Dezember 2024 über Bankdarlehen in Höhe von Mio. EUR 5,6 bei denen die Verzinsung variabel, fast ausschließlich auf Basis eines EURIBOR-Zinssatzes zuzüglich Marge, erfolgt.

Neben dem Zinsänderungsrisiko besteht in Bezug auf finanzielle Verbindlichkeiten insbesondere auch das Risiko, die finanziellen Verpflichtungen aufgrund von Liquiditätsengpässen nicht bedienen zu können. Da der Kapitaldienst hauptsächlich aus den Umsatzerlösen geleistet wird, könnten zukünftige Verzögerungen bei Auftragseingängen negative Folgen haben. Bei dem aktuell hohen Auftragsbestand ist ein Eintreten dieses Risikos kurzfristig jedoch nicht zu erwarten.

Zur Absicherung von Liquiditätsrisiken in Bezug auf die Pensionsverpflichtungen im MS Industrie-Konzern wurden durch die betroffenen Tochtergesellschaften teilweise Rückdeckungsversicherungen sowie ein "Contractual Trust Arrangement" ("CTA") abgeschlossen. Der beizulegende Zeitwert der Ansprüche aus diesen Versicherungen sowie dem "Contractual Trust Arrangement" wird als Planvermögen vom Barwert der Verpflichtung abgezogen.

In Bezug auf die Beteiligungen und die zu Veräußerungszwecken gehaltenen Anteile ist insbesondere ein Marktrisiko durch schwankende Aktienkurse und mangelnde Fungibilität im Falle von nicht börsennotierten Beteiligungen gegeben. Dabei kann es in Phasen stark schwankender Aktienmärkte in Einzelfällen schwierig sein, den Verkauf von Beteiligungsunternehmen zu ermöglichen und damit den Beteiligungsbesitz insgesamt fungibler zu machen. Durch die langjährige Erfahrung der MS Industrie AG mit den verschiedensten Exit-Kanälen sollte es aber trotzdem weiterhin möglich sein, alternative Wege für einen eventuellen Beteiligungsverkauf zu finden.

5. Prognosebericht

Der nachfolgende Ausblick bezieht sich entsprechend der konzerninternen Steuerung auf den Prognosezeitraum von einem Jahr. Er berücksichtigt alle zum Zeitpunkt der Aufstellung vorliegenden Erkenntnisse, die einen Einfluss auf den Geschäftsverlauf haben könnten. Die Grundlagen und wesentlichen Annahmen der Planung sind nachfolgend dargestellt.

Die anhaltende Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung und der Folgen des Russland-/​Ukraine-Krieges und des Nahost-Konfliktes erschwert eine genaue Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2025. In der Gesamtsicht 2025 geht der Vorstand jedoch - analog zu 2023 bis 2024 - nicht davon aus, dass in den wesentlichen Märkten eine nachhaltig negative Absatzwirkung aufgrund des Russland-/​Ukraine-Kriegs und des Nahost-Konfliktes zu beobachten sein wird. Dabei ist auf Basis der jüngsten Entwicklungen unterstellt, dass die Lieferketten- und die Absatzsituation in allen Märkten jeweils im Verlaufe des Jahres weiter auf einem normalen Niveau bleiben werden und der Russland-/​Ukraine-Krieg sowie der Nahost-Konflikt in 2025 keinen wesentlichen Effekt auf die für uns relevanten Märkte haben werden. Mögliche weitere längerfristige Auswirkungen auf den Absatz als Folge einer Ausweitung der Kriegsgeschehen oder der verhängten Sanktionen sind derzeit unverändert nicht abschätzbar und im Ausblick daher nicht enthalten.

Konjunkturaussichten

Gemäß der "ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2025" "steckt" die deutsche Wirtschaft fest. Strukturwandel und Unsicherheit lähmen die Industrie- und Konsumkonjunktur. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird im Gesamtjahr 2025 voraussichtlich nur leicht um +0,2 % gegenüber dem Vorjahr zulegen. Damit wurde die Wachstumsprognose gegenüber der "ifo Konjunkturprognose Winter 2024" für das laufende Jahr 2025 um -0,2 Prozentpunkte gesenkt. Für das kommende Jahr 2026 wird mit einem Wachstum von +0,8 % gerechnet und damit an der "ifo Konjunkturprognose Winter 2024" festgehalten. Vor dem Hintergrund der anstehenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen in Deutschland und den Vereinigten Staaten sind die Prognoserisiken hoch. 9

Wir erwarten, dass sich der EUR-USD-Wechselkurs im Jahr 2025 überwiegend in einer Spanne zwischen USD/​EUR 1,03 und USD/​EUR 1,12 bewegen wird. 10

9 Quelle: "ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2025", 17. März 2025.

10 Quelle: LBBW Research, 8. Januar 2025, Unternehmensinterne Einschätzung.

Entwicklungen im LKW- und PKW-Markt

Auch wenn das Geschäftsfeld "MS XTEC" seine Abhängigkeit vom Automotive-Sektor weiter reduzieren wird, so lässt sich im Zusammenhang mit der Diskussion über Verbrennungsmotoren in Deutschland und damit auch europaweit festhalten: Schwere Verbrennungsmotoren sind für den Warentransport über lange Strecken auf der Straße kaum zu ersetzen. Für die nächsten 10 Jahre wird der Verbrennungsmotor in schweren LKW in Europa nach Überzeugung von MS die über 90%ige Antriebsform bleiben. Zunächst muss zwischen den - von MS belieferten - schweren LKW einerseits und den leichten und mittelgroßen Nutzfahrzeugen andererseits unterschieden werden. Bei Letzteren wird sich nach Einschätzung von MS der Elektrifizierungstrend fortsetzen, z. B. im innerstädtischen Verteilerverkehr. Bei den schweren LKW wird es nach Einschätzung von MS einen sehr kleinen Elektro-Anteil für gewisse Nischenanwendungen geben, der durch das Marktwachstum wieder kompensiert wird. Darüber hinaus beobachten wir beim schweren LKW aus technischer Sicht die Tendenz hin zu einer "Warmverbrennung" von Wasserstoff mit Hilfe der klassischen Verbrennungsmotoren, da die Stromerzeugung mittels "Kaltverbrennung" über eine Brennstoffzelle Schwierigkeiten mit Spitzenlasten hat. Zusätzlich ist die Lebensdauer einer Brennstoffzelle deutlich geringer. Zusammengefasst und weltweit betrachtet erwarten wir noch sehr viele Jahre des Einsatzes bestehender und neu angelaufener Serienteile (Stichwort Scania/​Traton-Motor). Dem LKW-Transformationsprozess ist die MS XTEC-Sparte dahingehend voraus, dass wir bereits heute einen Umsatzanteil von rund 30 % mit "Off-road"-Teilen erzielen. Dieser Trend wird sich strategiekonform in den nächsten Jahren fortsetzen.

Wir beschäftigen uns dennoch jetzt schon mit Aufträgen für die Bearbeitung von Alu-Batteriegehäusen und Alu-Stack-Gehäusen für Brennstoffzellen sowie mit der Produktion von Ventiltrieben, die bereits heute für einen nachhaltigen und klimaneutralen Betrieb, beispielsweise mit Wasserstoff oder sog. "E-Fuels" geeignet bzw. vorgerüstet sind, um stets an der vordersten Front der Entwicklung zu bleiben. Bereits heute sind wir mit mehr als 85 % unseres Lieferspektrums "H2-/​E-Fuel-ready" und damit nicht von der klassischen Diesel-Verbrennung abhängig - Tendenz steigend. Darüber hinaus beliefern wir auch den Markt für neue Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge, sowie in kleinem Umfang noch Getriebegehäuse für klassische Verbrenner. Die MS Industrie AG ist damit auf nachhaltige Antriebe ausgerichtet. 11

Während Brasilien und Südamerika sowie Indien langsam aus der Krise kommen, bietet China nach unserer Einschätzung mittelfristig nach wie vor großes Potenzial. Allerdings haben die "Trucks made in China" mit westlichen Pendants wenig gemein. Abgasvorschriften, Sicherheits- und Effizienzanforderungen liegen bei LKW noch hinter westlichen Standards zurück. Zwar sind alle großen westlichen Hersteller in China über Joint Ventures mit lokalen Herstellern vertreten, aber der Markt gilt nach allgemeiner Brancheneinschätzung als noch sehr klein für das Geschäft im Premium-Truck-Segment.

Für das Geschäftsjahr 2025 rechnen wir mit leicht steigenden Umsätzen für den im Konzern verbleibenden Geschäftsbereich "MS XTEC" nach dem über die gesamte Lieferkette erfolgten Abbau von lieferkettenbedingten Pufferbeständen. Unser Großkunde "Daimler Truck" 12 ("Avisiertes Marktvolumen in Region "EU30" in Höhe von 270 bis 310 Tausend Einheiten (-14 % bis -2 % Rückgang "yoy" im Vergleich zu 2024); abschwächendes makroökonomisches Umfeld in Nordamerika mit nur noch 280 bis 320 Tausend Einheiten (-9 % Rückgang bis +4% Zuwachs "yoy" im Vergleich zu 2024)) geht weiterhin von einer starken Normalisierung der Marktentwicklung bei schweren Nutzfahrzeugen aus.

Die LKW-Kundenbasis verbreitert sich in den nächsten Jahren durch den Ventiltrieb für alle Traton-Marken - Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Nutzfahrzeuge Südamerika - deutlich. Gleichzeitig konzentriert sich die Neuakquisition von Serienaufträgen seit einigen Jahren auf Kunden im "Off-road"-Bereich, z. B. auf Baumaschinenhersteller sowie auf Teile für Hydraulik-, Hybrid- und Elektro-Anwendungen. Aber auch Strukturteile, welche unabhängig von der Antriebsform sind, gewinnen an Relevanz. Die Vertriebserfolge seit dem Jahr 2020 bestätigen die eingeschlagene Strategie. Durch das flexible Automatisierungskonzept unserer Fertigung können unsere Anlagen relativ schnell und einfach auf Teile unterschiedlichster Kunden und Industrien, wie z. B. der Medizintechnik, umgestellt werden.

Zu Beginn des Jahres erzielte die 100%ige Tochtergesellschaft MS XTEC GmbH mit einem langjährigen, renommierten Kunden für schwere Off-road-Motoren einen großen Meilenstein: Die Erweiterung des zu liefernden Produktspektrums und die Vertragsverlängerung bis Ende 2030 für Europa und Amerika. Das daraus erwartete kumulierte Geschäftsvolumen für die nächsten sechs Jahre liegt bei über Mio. EUR 100 und bedeutet Wachstum des Unternehmens gegen den Trend der deutschen Wirtschaft. Dies untermauert auch die Vertriebsstrategie der MS Industrie AG zur schrittweisen Reduzierung der Automotive-Lastigkeit bei wachsendem Umsatz. Die Power-Units unseres renommierten Kunden, der nachhaltige und klimaneutrale Lösungen für Antrieb und Energieerzeugung entwickelt, leisten einen maßgeblichen Beitrag zu einer effizienten, stabilen und umweltschonenden Strom- und Energieversorgung, sowohl für Grund- als auch für Spitzenlasten und Notstromversorgungen. Die von "MS XTEC" gelieferten Komponenten kommen sowohl bei sicherheitskritischen Anlagen, beispielsweise Krankenhäusern oder Rechenzentren, als auch bei integrierten Antrieben für Schiffe und schwere Landfahrzeuge weltweit zum Einsatz. Dies zeigt, dass die MS Industrie AG mit ihren Präzisions- und Dokumentationsmöglichkeiten für Kunden weltweit attraktiv aufgestellt ist.

Ergebnisseitig sollten Skalierungs-, Effizienzsteigerungs- und Produktmixeffekte (höherer Anteil margenträchtiger "Off-road"-Teile) die EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2025 weiter positiv beeinflussen.

11 Quelle: Unternehmensinterne Einschätzung.

12 Quelle: Daimler Truck: Capital Market Presentation (FY 2024), Folie 7, 14. März 2025.

Auswirkungen auf den MS Industrie-Konzern

Wir gehen in unserer im Dezember 2024 verabschiedeten Konzernplanung vor diesem Hintergrund davon aus, dass sich das Geschäft des MS Industrie-Konzerns hinsichtlich Umsatz und Ertrag im Geschäftsjahr 2025 wie folgt darstellen wird.

Für das Geschäftsjahr 2025 wird - im Vergleich zu den Vorjahreskennzahlen - nunmehr ohne das Segment "MS Ultrasonic" - und ohne derzeit konkret nicht absehbaren Effekten aus dem Russland-/​Ukraine-Krieg, dem Nahost-Konflikt und der US-amerikanischen Zollpolitik, sowie der damit zusammenhängenden Auswirkungen auf die Wirtschaft - ein in etwa um 15 % niedrigerer, industrieller Konzern-Umsatz in Höhe von rund Mio. EUR 145 erwartet, bei einem wieder deutlich steigenden operativen EBITDA sowie EBIT, wobei wir schließlich ein positives, operatives EBT sowie Konzernjahresergebnis deutlich über dem Niveau des Vorjahres erwarten. Nach den Konzernhochrechnungen sollte sich die Rohertragsmarge (Rohertrag in % zu den Umsatzerlösen) neutral und die EBIT-Marge aus dem laufenden Geschäft deutlich positiv entwickeln bei einem deutlich steigenden, positiven, operativen Ergebnis je Aktie. Auf Basis des erwarteten leicht positiven Konzernjahresergebnisses wird für 2025 ein leichter Anstieg des Konzerneigenkapitals erwartet. So sollten u. a. die Kosteneinspareffekte aus den Automatisierungsmaßnahmen in Trossingen zu einem positiven Effekt führen.

Es wird erwartet, dass sich der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit im Vergleich zum Vorjahr leicht schlechter entwickeln wird. Hinsichtlich des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit erwarten wir im Vergleich zu 2024 leicht positive Veränderungen. Aufgrund der erwarteten Entwicklungen sollte der Verschuldungsgrad weiter niedrig bleiben und die Eigenkapitalquote leicht steigen.

Hinsichtlich der Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren lässt sich prognostizieren, dass der MS Industrie-Konzern alles unternehmen wird, um weiterhin alle relevanten Umweltnormen zu erfüllen, und versuchen wird, über Personalbindungskonzepte die Fluktuation weiterhin so gering wie möglich zu halten. Auf Basis der geplanten Umsatzentwicklung ist ein weiterer Personalaufbau, insbesondere auch im Fach- und Führungskräftebereich, derzeit nicht geplant, jedoch in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung perspektivisch die weitere Beschäftigung einer entsprechenden Anzahl von Leiharbeitnehmern. Diese Maßnahmen dienen dem Zweck, einem Facharbeitermangel entgegenzuwirken und zukünftige Führungskräfte gezielt auf anspruchsvolle Aufgaben vorzubereiten. Die individuelle Fort- und Weiterbildung hat ebenfalls unverändert einen hohen Stellenwert im Konzern. Ebenfalls wird weiterhin alles dafür getan, um die Kundenzufriedenheit mindestens auf dem bestehenden, hohen Niveau zu halten und die ohnehin sehr hohe Innovationskraft des Konzerns weiter zu steigern sowie die fortlaufende Lieferfähigkeit in allen Geschäftsfeldern und Produktsparten weiterhin sicherzustellen.

Dieser Konzernlagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen - also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie "erwarten", "ausgehen", "bestrebt sein" oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der MS Industrie AG liegen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der MS Industrie AG. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen der MS Industrie AG wesentlich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen.

 

München, den 28. April 2025

MS Industrie AG

Der Vorstand

Dr. Andreas Aufschnaiter, Sprecher des Vorstands

Armin Distel

Konzern-Gewinn -und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2024

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
1. Umsatzerlöse 171.151 249.930
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -1.006 -6.662
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.667 3.499
4. Sonstige betriebliche Erträge 3.114 4.878
174.926 251.645
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 86.662 120.548
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.248 7.978
92.910 128.526
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 36.616 52.591
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 7.221 9.886
43.837 62.477
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.922 9.449
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 32.420 42.534
9. Erträge aus Beteiligungen 535 531
10. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 279 201
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 23 27
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 319 370
13. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 85
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.332 3.837
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.493 1.173
davon aus latenten Steuern (TEUR -3.088; Vorjahr: TEUR 844)
16. Ergebnis nach Steuern -3.846 4.693
17. Sonstige Steuern 53 135
18. Konzernjahresergebnis -3.899 4.558
19. Gewinnvortrag 22.534 17.976
20. Konzernbilanzgewinn 18.635 22.534

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024

scrollen
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Aktiva 137.609 184.479
A. Anlagevermögen 85.656 78.058
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 38 3.241
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte - 2.901
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 38 340
II. Sachanlagen 66.956 71.929
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 17.091 21.784
2. Technische Anlagen und Maschinen 32.280 24.915
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.200 18.445
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.385 6.785
III. Finanzanlagen 18.662 2.888
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 17.355 1.581
2. Beteiligungen 1.237 1.237
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 70 70
B. Umlaufvermögen 42.761 96.917
I. Vorräte 18.170 51.116
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.722 24.968
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 2.596 21.784
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.852 4.085
4. Geleistete Anzahlungen - 279
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 22.304 43.303
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.754 31.152
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.860 3.573
3. Sonstige Vermögensgegenstände 8.690 8.578
III. Wertpapiere - 375
Sonstige Wertpapiere - 375
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.287 2.123
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.052 1.223
D. Aktive latente Steuern 7.810 7.838
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 330 443
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Passiva 137.609 184.479
A. Eigenkapital 60.512 64.833
I. Gezeichnetes Kapital 30.000 30.000
./​. Rechnerischer Wert eigener Anteile -272 -31
Ausgegebenes Kapital 29.728 29.969
II. Kapitalrücklage 7.585 7.585
III. Gewinnrücklagen 4.272 4.453
1. Gesetzliche Rücklage 439 439
2. Andere Gewinnrücklagen 3.833 4.014
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 292 292
V. Konzernbilanzgewinn 18.635 22.534
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 277 300
C. Rückstellungen 14.683 14.516
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.124 1.184
2. Steuerrückstellungen 5.783 5.846
3. Sonstige Rückstellungen 7.776 7.486
D. Verbindlichkeiten 62.022 104.647
1. Anleihen 8.350 4.550
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.914 45.975
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 63 7.270
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.867 22.793
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16 11
6. Sonstige Verbindlichkeiten 24.812 24.048
E. Rechnungsabgrenzungsposten 115 183

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2024 in TEUR

scrollen
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gesetzliche Rücklage Andere Gewinnrücklagen
Stand 31. Dezember 2022 (IFRS) 29.936 7.592 439 3.985
Überleitung IFRS- auf HGB-Bilanzierung 0 0 0 0
Stand 1. Januar 2023 (HGB) 29.936 7.592 439 3.985
Abgang eigener Anteile 33 -7 0 29
Konzernergebnis 0 0 0 0
Stand 31. Dezember 2023 (HGB) 29.969 7.585 439 4.014
Zugang eigener Anteile -241 0 0 -181
Konzernergebnis 0 0 0 0
Stand 31. Dezember 2024 (HGB) 29.728 7.585 439 3.833
scrollen
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
EK-Diff. aus Währungsumr. Übrige IFRS-Rücklagen Konzern-Bilanzgewinn Total
Stand 31. Dezember 2022 (IFRS) 1.328 4.197 24.226 71.703
Überleitung IFRS- auf HGB-Bilanzierung -845 -4.197 -6.250 -11.292
Stand 1. Januar 2023 (HGB) 483 0 17.976 60.411
Abgang eigener Anteile 0 0 0 55
Konzernergebnis -191 0 4.558 4.367
Stand 31. Dezember 2023 (HGB) 292 0 22.534 64.833
Zugang eigener Anteile 0 0 0 -422
Konzernergebnis 0 0 -3.899 -3.899
Stand 31. Dezember 2024 (HGB) 292 0 18.635 60.512

Konzern-Kapitalflussrechnung 2024 in TEUR

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
Konzernjahresergebnis -3.899 4.558
+/​- Abschreibungen/​Zuschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 8.762 9.266
+/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 1.220 -460
-/​+ Abnahme/​Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 9.883 5.738
+/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -14.087 -1.686
-/​+ Gewinne/​Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -74 331
+/​- Zinsaufwendungen/​Zinserträge einschließlich Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.990 3.440
- Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -279 -201
- Sonstige Beteiligungserträge -535 -531
+ Abschreibungen/​Zuschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -25 85
+/​- Verluste/​Gewinne aus Endkonsolidierung 1.800 0
+/​- Ertragsteueraufwand/​-ertrag -2.493 1.173
-/​+ Ertragsteuerzahlungen -110 -568
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 4.153 21.145
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -604 -990
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 152 264
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.454 -8.401
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis abzüglich des veräußerten Finanzmittelfonds 34.880 0
+ Einzahlungen aus der Rückzahlung von Darlehen an Beteiligungen 0 2.145
+ Einzahlungen aus erhaltenen Ausschüttungen 113 118
+ Erhaltene Zinsen 108 119
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 29.195 -6.745
+ Einzahlungen aus der Ausgabe von Anleihen 3.828 1.465
- Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen Finanzkrediten -4.319 -5.334
+ Einzahlungen aus Finanzierungsleasing-Transaktionen 279 0
- Auszahlungen aus Finanzierungsleasing-Transaktionen -6.272 -6.076
- Bezahlte Zinsen -4.012 -3.539
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -10.496 -13.484
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 22.852 916
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode -26.880 -27.796
Finanzmittelfonds am Ende der Periode -4.028 -26.880

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2024

I. Allgemeine Angaben

Die MS Industrie AG ist eine Aktiengesellschaft nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 133497 eingetragen und hat ihren Sitz in der Brienner Straße 7, 80333 München, Deutschland. Die MS Industrie AG und ihre Kernbeteiligungen haben folgende Geschäftstätigkeiten:

scrollen
a)

Industrie

MS XTEC GmbH und Tochtergesellschaften ("MS XTEC"): TIER-1-Lieferant von Systemen und Komponenten für schwere Verbrennungsmotoren (Ventiltriebe, Kipphebel, Getriebegehäuse, etc.) insbesondere für Nutzfahrzeuge, Teile für Hybrid- und Elektro-Motoren (Segment Antriebstechnik - "MS XTEC ") sowie

MS Ultraschall Technologie GmbH und Tochtergesellschaften ("MS UTG"): Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von industrieller Ultraschall-Schweißtechnologie, Sonder- und Serienmaschinen, Systeme für Verpackungsmaterialien sowie Komponenten (Segment Ultraschalltechnik - "MS Ultrasonic") (bis 05. Juli 2024).

b)

Dienstleistungen

Langfristiges Vermögen der GCI BridgeCapital GmbH: Erwerb, Verwaltung und Verpachtung von Gewerbegrundstücken, MS Land & Buildings, LLC, USA und langfristiges Vermögen der MS Powertec GmbH: Erwerb, Verwaltung und Vermietung von Gewerbeimmobilien, Maschinen und Anlagen, sowie

MS Industrie AG, MS Industrie Verwaltungs GmbH: Managementberatung.

Der Konzernabschluss der MS Industrie AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern") zum 31. Dezember 2024 ist gemäß den deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften (§§ 242 ff. HGB), den Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung erstellt.

Die Gliederung der Bilanz entspricht dem in § 266 Abs. 2 und Abs. 3 HGB vorgesehenen Gliederungsschema. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem in § 275 Abs. 2 HGB dargestellten Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die erforderlichen Vermerke zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung sind in diesen Anhang aufgenommen. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Bilanz im Anhang gemacht und im Einzelfall auch andere "davon"-Angaben in den Anhang verlagert.

Der Konzernabschluss der MS Industrie AG wird in Euro aufgestellt. Die Beträge sind auf tausend Euro (TEUR) bzw. Millionen Euro (Mio. EUR) gerundet angegeben.

Das Geschäftsjahr aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Es kamen in diesem Geschäftsjahr nicht die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung wie noch im Konzernjahresabschluss 2023, da dieser noch auf freiwilliger Basis nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt wurde. Die Vorjahresangaben wurden von IFRS auf HGB übergeleitet.

II. Darstellung der Konzernverhältnisse

1. Allgemeine Angaben zum Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich im Geschäftsjahr 2024, wie unten unter Absatz II.4. dargestellt, verändert.

Die Abgrenzung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen der §§ 294 - 296 HGB.

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sind neben der MS Industrie AG alle in- und ausländischen Konzernunternehmen einbezogen. Im Einzelnen sind neben dem Mutterunternehmen folgende Unternehmen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 und im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 voll konsolidiert worden:

scrollen
Stimmrechts- und Kapitalanteil
Name des Tochterunternehmens Sitz 31.12.2024 31.12.2023
MS Technologie Group AG München 100,00 % 100,00 %
MS PowerTec GmbH Zittau 100,00 % 100,00 %
MS XTEC GmbH Trossingen 100,00 % 100,00 %
MS Industrie Verwaltungs GmbH Spaichingen 100,00 % 100,00 %
MS Land & Buildings, LLC Howell, Michigan/​USA 100,00 % 100,00 %
MS TEC Holding, Inc. Charlotte, NC/​USA 100,00 % 100,00 %
MS XTEC, LLC Charlotte, NC/​USA 100,00 % 100,00 %
MS Assets, LLC Charlotte, NC/​USA 100,00 % 100,00 %
GCI BridgeCapital GmbH München 100,00 % 100,00 %
Zum 05. Juli 2024 wurden entkonsolidiert:
MS Ultraschall Technologie GmbH Spaichingen *) 100,00 %
MS Ultrasonic Technology, LLC Howell, Michigan/​USA 0,00 % 100,00 %
MS Technology, Inc. Howell, Michigan/​USA 0,00 % 100,00 %
MS Enterprise Holding Ltda. Salto, Bundesstaat 0,00 % 100,00 %
Sao Paulo /​ Brasilien

*) Seit dem 5. Juli 2024 at-equity einbezogen

Bilanzstichtag bei allen in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ist der 31. Dezember.

An der Grondola Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Trossingen KG, Grünwald, ist die MS XTEC GmbH mit 100 % der Kommanditeinlagen als Kommanditist beteiligt. Die MS XTEC GmbH verfügt aufgrund der Konstruktion der Kommanditgesellschaft mit einem konzernfremden Komplementär und einem atypisch stillen Gesellschafter weder über einen beherrschenden noch über einen maßgeblichen Einfluss, sodass die Einstufung der Gesellschaft als Finanzinvestition erfolgt.

In den Konzernabschluss wurden bis 05. Juli 2024 die nachfolgend aufgeführten assoziierten Unternehmen einbezogen und nach der Equity-Methode bewertet:

scrollen
Stimmrechts- und Kapitalanteil
Firma des assoziierten Unternehmens Sitz 31.12.2024 31.12.2023
Shanghai MS soniTEC Co., Ltd. Shanghai/​China 0,00 % 50,00 %
WTP Ultrasonic lndustria e Comercio de Maquinas Ltda. Contagem City/​Brasilien 0,00 % 42,50 %

Die Anteile an der Shanghai MS soniTEC Co., Ltd., Shanghai/​China, und die Anteile an der WTP Ultrasonic lndustria e Comercio de Maquinas Ltda., Contagem City/​Brasilien, waren jeweils einzeln für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Der Anteil des Konzerns am Gewinn/​Gesamtergebnis dieser Unternehmen beträgt im Geschäftsjahr insgesamt TEUR 111 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 201) und resultierte im Vorjahr vollständig aus fortgeführten Geschäftsbereichen. Die Summe der Buchwerte der Anteile an diesen Unternehmen beträgt TEUR 0 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 1.581).

In den Konzernabschluss wurde ab 05. Juli 2024 das nachfolgend aufgeführte assoziierte Unternehmen einbezogen und nach der Equity-Methode bewertet:

scrollen
Stimmrechts- und Kapitalanteil
Firma des assoziierten Unternehmens Sitz 31.12.2024 31.12.2023
MS Ultraschall Technologie GmbH Spaichingen 49,00 % 0,00 %

Die Anteile an der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, sind für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von nicht untergeordneter Bedeutung. Der Anteil des Konzerns am Gewinn/​Gesamtergebnis dieses Unternehmens beträgt im Geschäftsjahr insgesamt TEUR 168 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 0). Der Buchwert der Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen beträgt TEUR 17.355 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 0).

2. Befreiung von Personenhandelsgesellschaften und Kapitalgesellschaften von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses nach den §§ 264 ff. HGB

Die folgenden Gesellschaften sind von der Aufstellung, Prüfung und Offenlegung des Jahresabschlusses nach den Vorschriften der §§ 264 ff. HGB aufgrund der Einbeziehung im Wege der Vollkonsolidierung in diesen Konzernabschluss gemäß § 264 Abs. 3 HGB befreit:

scrollen

MS XTEC GmbH, Trossingen

MS Industrie Verwaltungs GmbH, Spaichingen

MS PowerTec GmbH, Zittau

3. Änderungen im Konsolidierungskreis

Veräußerung von Tochterunternehmen

Die MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, sowie die MS Ultrasonic Technology, LLC, die MS Technology, Inc (beide Howell, Michigan/​USA) und die MS Enterprise Holding Ltda., Salto, Bundesstaat Sao Paulo /​ Brasilien, wurden mit Wirkung zum 05. Juli 2024 aufgrund des Anfang Juli 2024 erfolgten Verkaufs von 51,0 % der Anteile der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen und ihrer Tochtergesellschaften entkonsolidiert. Durch den Verkauf von 51,0 % der Anteile an der MS Ultraschall Technologie GmbH hat die MS Industrie AG die Mehrheit der Stimmrechte verloren. Die MS Ultraschall Technologie GmbH wird daher nicht mehr im Wege der Vollkonsolidierung, sondern als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Im Zuge des Verkaufs des Teilkonzerns sind im Geschäftsjahr auch die Anteile an den beiden bisher "at-equity"-konsolidierten Gesellschaften Shanghai MS soniTEC Co., Ltd., Shanghai/​China und WTP Ultrasonic lndustria e Comercio de Maquinas Ltda. Contagem City/​Brasilien abgegangen.

Die Entkonsolidierung der MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen, der MS Ultrasonic Technology, LLC und MS Technology, Inc (beide Howell, Michigan/​USA) sowie der MS Enterprise Holding Ltda., Salto, Bundesstaat Sao Paulo /​ Brasilien stellt sich folgendermaßen dar:

scrollen
TEUR
Anlagevermögen 18.294
Liquide Mittel 1.531
Übriges Umlaufvermögen/​ARAP 56.522
Aktive latente Steuern 3.314
Rückstellungen 2.361
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 30.563
Übrige Verbindlichkeiten 11.661
Veräußertes Nettovermögen 35.076
scrollen
Das Veräußerungsergebnis stellt sich damit wie folgt dar: TEUR
Erhaltene Gegenleistung 16.089
abzgl. veräußertes Nettovermögen -35.076
"At-equity"-Wert der zurückbehaltenen Anteile MS UTG: 49 % 17.187
-1.800

Im Rahmen der Entkonsolidierung ist eine Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR -111 erfolgswirksam abgegangen.

scrollen
Die Veräußerung hat in 2024 zu folgendem Nettozahlungsmittelzufluss geführt: TEUR
erhaltene liquide Mittel 12.903
abzüglich mit dem Verkauf abgegebene liquide Mittel -1.531
abzüglich mit dem Verkauf abgegebene Kontokorrentverbindlichkeiten 23.508
34.880

Zur Herstellung der Vergleichbarkeit werden die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen getrennt in veräußerten Geschäftsbereich und fortgeführte Geschäftsbereiche dargestellt. Dabei wird das Ergebnis aus Entkonsolidierung (TEUR -1.800) dem veräußerten Geschäftsbereich zugeordnet.

scrollen
2024
Geschäftsbereiche
veräußert
TEUR
fortgeführt
TEUR
Konzern
TEUR
Umsatzerlöse 30.779 140.371 171.151
Bestandsveränderung -30 -976 -1.006
Andere aktivierte Eigenleistungen 561 1.106 1.667
Sonstige betriebliche Erträge 378 2.736 3.114
Materialaufwand 7.172 85.738 92.910
Personalaufwand 16.083 27.754 43.837
Abschreibungen 1.711 7.211 8.922
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.493 24.927 32.420
Finanzergebnis -1.116 -2.060 -3.176
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.271 -1.222 -2.493
Ergebnis nach Steuern -616 -3.231 -3.846
Sonstige Steuern 23 30 53
Konzernjahresergebnis -639 -3.261 -3.899
scrollen
2023
Geschäftsbereiche
veräußert
TEUR
fortgeführt
TEUR
Konzern
TEUR
Umsatzerlöse 81.224 168.706 249.930
Bestandsveränderung -6.330 -332 -6.662
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.584 1.915 3.499
Sonstige betriebliche Erträge 1.422 3.456 4.878
Materialaufwand 24.674 103.852 128.526
Personalaufwand 32.475 30.002 62.477
Abschreibungen 3.351 6.098 9.449
Sonstige betriebliche Aufwendungen 13.863 28.671 42.534
Finanzergebnis -1.822 -971 -2.793
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -48 1.221 1.173
Ergebnis nach Steuern 1.763 2.930 4.693
Sonstige Steuern 63 72 135
Konzernjahresergebnis 1.700 2.858 4.558

Unternehmenserwerbe

Im Geschäftsjahr fanden keine Unternehmenserwerbe statt.

III. Angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Bilanzierung der in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden sind die im Jahresabschluss des Mutterunternehmens angewandten Bewertungsmethoden maßgeblich.

Sofern Bilanzansätze in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen wesentlich von den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Mutterunternehmens abweichen, führt das Mutterunternehmen grundsätzlich eine Bilanzierungs- und Bewertungskorrektur mit Hilfe einer Überleitung in eine sog. "Handelsbilanz II" durch.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i. V. m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Bei der Umrechnung der in den jeweiligen funktionalen Währungen aufgestellten Teilkonzern- und Einzelabschlüsse in EUR werden die Posten der Bilanz mit Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag), das zu den historischen Kursen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt umgerechnet wurde, mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Die aus der Veränderung der Stichtagskurse entstandenen Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzposten wurden erfolgsneutral in den Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt.

Für die Umrechnung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wird ein mit den monatlichen Umsatzerlösen gewichteter Durchschnittskurs verwendet. Das Jahresergebnis der umgerechneten Gewinn- und Verlustrechnung wird in die Konzernbilanz übernommen und die Differenz zum Stichtagskurs erfolgsneutral in den Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" im Eigenkapital eingestellt.

Im Anlagenspiegel werden die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen zum Stand des Vorjahres mit den Stichtagskursen des laufenden Jahres umgerechnet. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres werden im Anlagenspiegel mit dem Durchschnittskurs umgerechnet.

Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 Sätze 1 bis 2 und Abs. 2a HGB aktiviert und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer von 5 Jahren sowie bei Vorliegen einer voraussichtlich dauernden Wertminderung außerplanmäßig abgeschrieben. Mit dem Statuswechsel der MS Ultraschall Technologie GmbH vom Tochterunternehmen zum assoziierten Unternehmen ist dieser Posten entfallen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen bewertet. Für die Ermittlung der Abschreibungen wurden regelmäßig betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen 3 und 5 Jahren angesetzt.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen bewertet. Für die Ermittlung der Abschreibungen wurden regelmäßig betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen 1 und 21 Jahren angesetzt. Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungskosten bis zu EUR 250 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Selbständig nutzungsfähige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen EUR 250 und EUR 1.000 wurden im Zugangsjahr als Sammelposten aktiviert und werden über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungskosten. Soweit den Finanzanlagen zum Bilanzstichtag auf Grund dauernder Wertminderungen ein niedrigerer Wert beizulegen ist, wird dieser angesetzt. Das Abschreibungswahlrecht bei vorübergehender Wertminderung wird grundsätzlich nicht in Anspruch genommen.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen die Materialeinzelkosten, die Fertigungseinzelkosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des fertigungsbezogenen Werteverzehrs des Anlagevermögens. Auf nicht mehr voll verwertbare Bestände wurden Bewertungsabschläge unter Berücksichtigung der Umschlagshäufigkeit der Bestände in ausreichender Höhe vorgenommen. Die bei den einzelnen Gesellschaften befindlichen Vorräte aus konzerninternen Lieferungen wurden zur Eliminierung von Zwischenerfolgen mit Hilfe von durchschnittlichen Deckungsbeiträgen an die Bewertungsgrundsätze des jeweils liefernden Unternehmens angepasst.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nominalwerten angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch die Bildungen von Wertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,0 % berücksichtigt. Langfristige Forderungen werden mit dem Zinssatz von 10-jährigen Bundesanleihen abgezinst.

Kassenbestände und Bankguthaben werden jeweils zum Nennwert angesetzt.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben bis zum Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Die in dem Bilanzposten "aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" enthaltenen Rückdeckungsversicherungsansprüche sowie das ebenfalls in diesem Bilanzposten enthaltene Deckungsvermögen zur Ausfinanzierung der Pensionsrückstellung wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse enthält Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in das Anlagevermögen, die über die Nutzungsdauer der angeschafften Anlagegüter aufgelöst werden.

Die ausgewiesenen Pensionsverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der so genannten "Projected-Unit-Credit-Methode" ("PUC-Methode", modifiziertes Anwartschaftsbarwertverfahren). Als biometrische Grundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der Rückstellungsbetrag wurde unter Berücksichtigung folgender Parameter ermittelt:

scrollen
Rechnungszinssatz 1,90 %
Lohn- und Gehaltstrend 0,00 %
Rententrend: 2,00 % /​ 0 % für ehemalige Geschäftsführer
Fluktuation: 0,00 %

Der für Zwecke der Ermittlung des Unterschiedsbetrags nach § 253 Abs. 6 HGB verwendete durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre beträgt 1,96 %.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen umfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und wurden mit den voraussichtlich notwendigen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit fristenadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte mit ihren Erfüllungsbeträgen.

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen bis zum Bilanzstichtag ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen. Der Ansatz eines aktivischen Überhangs latenter Steuern, die aus Differenzen in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Unternehmen, sowohl aus der Handelsbilanz I als auch aus der Handelsbilanz II, resultieren, wurde dahingehend ausgeübt, dass dieser angesetzt wird.

Latente Steuern aus den Einzelabschlüssen (Handelsbilanz II - Steuerbilanz-Unterschiede) der einbezogenen Gesellschaften und latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen wurden auf der Basis der zukünftigen Steuerbelastung der einbezogenen Gesellschaften ermittelt. Aktive latente Steuern umfassen auch latente Steuern auf steuerliche Verlustvortragsmöglichkeiten, sofern mit einer Inanspruchnahme innerhalb der nächsten fünf Jahre zu rechnen ist. Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen wurden mit latenten Steuern aus den Einzelabschlüssen verrechnet und zusammengefasst ausgewiesen.

Während bei den latenten Steuern aus Einzelabschlüssen der jeweils unternehmensindividuelle Steuersatz zwischen 25,7 % und 28,0 % zu Grunde gelegt wurde, beträgt der Steuersatz für latente Steuern aus Konsolidierungsschritten ebenfalls 28,0 %.

IV. Angaben und Erläuterungen zu den Konsolidierungsmethoden

1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund eines Erwerbs erstmals konsolidiert werden, wurde nach der Erwerbsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist, vorgenommen.

Dabei wird der Wertansatz, der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile, mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht.

Der für die Bestimmung des Zeitwerts der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten und der für die Kapitalkonsolidierung maßgebliche Zeitpunkt ist grundsätzlich der, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist.

2. Assoziierte Unternehmen

Der Wertansatz der in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen erfolgte gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB unter Anwendung der Buchwertmethode im Zeitpunkt der Gründung oder des Erwerbs des assoziierten Unternehmens bzw. für die MS Ultraschall Technologie GmbH im Zeitpunkt der Statusveränderung vom Tochterunternehmen zum assoziierten Unternehmen zum 05. Juli 2024.

Auf eine Zwischenerfolgseliminierung im Rahmen der Equity-Bewertung wurde unter Wesentlichkeitsgesichtspunkten verzichtet. Das Ergebnis aus der Änderung des Equity-Werts wird nach Kürzung um Ertragsteuern ausgewiesen.

3. Übrige Konsolidierungsmaßnahmen

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert. Die sich auf kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten ergebenden Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. Währungsbedingte Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung langfristiger Fremdwährungsdarlehen werden ergebnisneutral in den Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt und erst bei Rückzahlung des Darlehens erfolgswirksam gebucht.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden die Erlöse aus Innenumsätzen sowie anderen konzerninternen Erträgen mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.

Aus dem konzerninternen Liefer- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse wurden gemäß § 304 Abs. 1 HGB eliminiert. Bei der Ermittlung der Zwischenergebnisse wird der nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasste Vorratsbestand (Handelsbilanz II) für die Ermittlung der Zwischenergebnisse berücksichtigt.

Zwischengewinne im Anlagevermögen wurden gemäß § 304 Abs. 1 HGB ebenfalls eliminiert.

V. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel in der Anlage 9 dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2024 sind TEUR 561 an Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen, davon entfallen TEUR 561 auf die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die jedoch im Zuge der Entkonsolidierung der MS Ultraschall Technologie Gruppe im Geschäftsjahr abgegangen sind.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungsspiegel zum 31. Dezember 2024 (Vorjahreswerte zum 31. Dezember 2023 in Klammern):

scrollen
davon Restlaufzeiten
Gesamt
TEUR
bis 1 Jahr
TEUR
über 1 Jahr
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.754 9.754 0
(Vorjahr 31.12.2023) (31.152) (31.152) (0)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.860 666 3.194
(Vorjahr 31.12.2023) (3.573) (710) (2.863)
Sonstige Vermögensgegenstände 8.690 2.201 6.489
(Vorjahr 31.12.2023) (8.578) (1.204) (7.374)
Gesamtsumme: 22.304 12.621 9.683
(Vorjahr 31.12.2023) (43.303) (33.066) (10.237)

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 210 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 563) sowie sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 3.650 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 3.010) und betreffen in Höhe von TEUR 210 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 563) assoziierte Unternehmen.

Zu den sonstigen Vermögensgegenständen gehören auch Beträge, die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen. Im Einzelnen sind dies noch nicht abziehbare Vorsteuerbeträge in Höhe von insgesamt TEUR 154 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 40).

3. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält ein Disagio in Höhe von TEUR 62 (Vorjahr 31.12.2023: TEUR 35).

4. Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital ist zum Bilanzstichtag in 30.000.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 eingeteilt. Die Aktien sind Inhaber-Stammaktien. Sie sind ohne Zustimmung der Gesellschaft frei übertragbar.

Die MS Industrie AG war seit dem 29. Mai 2001 börsennotiert; ihre Aktien wurden bis zum 22. August 2023 im "General Standard" gehandelt. Seit dem 01. Juni 2023 sind die Aktien der MS Industrie AG zum Handel im Marktsegment "m:access" der Börse München (https:/​/​www.boerse-muenchen.de/​maccess) zugelassen. Damit verbunden war ein Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien der MS Industrie AG zum Handel im "Regulierten Markt" ("General Standard") an der Frankfurter Wertpapierbörse gemäß § 39 BörsG, dem mit Bescheid vom 17. August 2023 und mit Wirkung zum 22. August 2023 stattgegeben wurde.

Aufgrund des Bestandes von 272.320 Stück (Vorjahr: 30.789 Stück) eigener Aktien wurde gemäß § 272 Abs. 1a HGB deren rechnerischer Wert am Grundkapital in Höhe von EUR 272.320,00 (Vorjahr: EUR 30.789,00) offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten in Höhe von EUR 207.313,48 (Vorjahr: EUR 26.165,23) ist gemäß § 272 Abs. 1a HGB mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01. Juli 2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Juni 2026 gegen Bar- und/​oder Sacheinlage einmalig oder in Teilbeträgen mehrmals um bis zu insgesamt EUR 6.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 Stück neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/​I). Von dieser Ermächtigung wurde bisher noch kein Gebrauch gemacht. Das Genehmigte Kapital 2021/​I der MS Industrie AG beträgt damit zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses EUR 6.000.000 (31. Dezember 2024: Genehmigtes Kapital 2021/​I: EUR 6.000.000).

Die anderen Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
1. Januar 4.013.833,97 3.985.449,85
Zugang (Vorjahr Abgang) eigene Aktien -181.148,25 28.384,12
31. Dezember 3.832.685,72 4.013.833,97

5. Eigene Aktien

Zum 31. Dezember 2024 hält die Gesellschaft 272.320 Stück eigener Aktien im Bestand. Der rechnerische Anteil am Grundkapital beträgt EUR 272.320,00, dies entspricht rund 0,9 % des Grundkapitals der Gesellschaft. Erworben wurden davon 30.789 Aktien im Jahr 2020 und 241.531 Aktien im Jahr 2024.

Die Entwicklung der eigenen Anteile stellt sich im Berichtsjahr im Einzelnen wie folgt dar:

scrollen
Zahl der Aktien Betrag/​Anteil am Grundkapital Preis je Aktie
TEUR % EUR
1. Januar 2024 30.789 31 0,10 1,85
Zugänge 241.531 241 0,81 1,75
31. Dezember 2024 272.320 272 0,91 1,76

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01. Juli 2024 ermächtigt, bis zum 30. Juni 2026 eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Diese Ermächtigung ersetzt die zuvor geltende Ermächtigung der Hauptversammlung vom 06. Juli 2022. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals entfallen. Durch den Aktienrückkauf soll unter anderem die Möglichkeit eröffnet werden, die erworbenen Aktien ganz oder teilweise für Aktienoptionsprogramme für Vorstände, Organe und Mitarbeiter der Gesellschaft oder mit ihr verbundener Unternehmen, den Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen, sowie für die Vermeidung von Bezugsrechtsspitzen einzusetzen. Insgesamt können daher mit Stand der Aufstellung dieses Jahresabschlusses bis zu 3.000.000 Stück Aktien von der Gesellschaft zurückgekauft werden. Von dieser Ermächtigung wurde bis zum Bilanzstichtag vom Vorstand der MS Industrie AG in Höhe von 241.531 Stück Gebrauch gemacht.

6. Pensionsrückstellungen bzw. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Die Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Rückdeckungsversicherungen und Deckungsvermögen in Form von Wertpapieren und Bankguthaben gesichert. Die Rückdeckungsversicherungen und das Deckungsvermögen dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet.

Der Zeitwert der verrechneten Rückdeckungsversicherungen beträgt TEUR 271 (Vorjahr TEUR 282) und entspricht dem versicherungsmathematisch ermittelten Aktivwert sowie den Anschaffungskosten. Der Zeitwert der Wertpapiere beträgt TEUR 1.323 (Vorjahr TEUR 1.457), die Anschaffungskosten betragen TEUR 1.441 (Vorjahr TEUR 1.556). Das Bankguthaben beträgt TEUR 102 (Vorjahr TEUR 484).

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen vor Verrechnung beträgt insgesamt TEUR 2.490 (Vorjahr TEUR 2.964), wovon TEUR 1.124 (Vorjahr TEUR 1.184) anspruchsberechtigte Personen betreffen, für die kein Deckungsvermögen gebildet wurde und die daher nicht in die Saldierung einbezogen und unter dem Posten "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" ausgewiesen werden.

Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung und dem Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr TEUR 29) wurden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 46 (Vorjahr TEUR 53) verrechnet. Der verbleibende Betrag in Höhe von TEUR 43 (Vorjahr TEUR 24) ist in dem Gesamtbetrag der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt TEUR -12. Es besteht somit keine Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 S. 2 HGB.

7. Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen beinhalten in Höhe von TEUR 5.601 (Vorjahr: TEUR 5.601) vor allem Abgrenzungen für Ertragsteuer-Nachzahlungen aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen für Lizenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2013 bis 2020. Die bereits festgesetzten Steuernachzahlungen sind von der Vollziehung ausgesetzt, da zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung durch Verrechnungspreisanpassungen ein grenzüberschreitendes Verständigungsverfahren beantragt wurde. Die Abgrenzungen müssen daher in Zusammenhang mit den - in Höhe von TEUR 6.356 (Vorjahr: TEUR 5.740) als sonstige Vermögensgegenstände bilanzierten - nachlaufenden, vertraglich vereinbarten Forderungen aus korrespondierenden Steuererstattungen an den Käufer eines ehemaligen amerikanischen Tochterunternehmens gesehen werden. Eine Verständigung auf einen - gegenüber der Feststellung der Betriebsprüfung - geringeren Verrechnungspreis würde zu einer entsprechenden Reduzierung der Forderungen und Verbindlichkeiten führen.

8. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Besonderen die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR 1.975; Vorjahr: TEUR 995), für Kundenboni (TEUR 1.711; Vorjahr: TEUR 986), für Garantieverpflichtungen (TEUR 586; Vorjahr: TEUR 1.065), für Urlaubsverpflichtungen (TEUR 206; Vorjahr: TEUR 780), für Tantiemen (TEUR 257; Vorjahr: TEUR 998) und für Prüfungs- und Jahresabschlusskosten (TEUR 242; Vorjahr: TEUR 258). Daneben beinhalten die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 904 (Vorjahr: TEUR 661) Abgrenzungen für Zinsverbindlichkeiten nach § 233 a Abgabenordnung aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen für Lizenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2013 bis 2020.

9. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2024 (Vorjahreswerte zum 31. Dezember 2023 in Klammern):

scrollen
Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2024 (Vorjahreswerte zum 31. Dezember 2023 in Klammern) Gesamt
TEUR
unter 1 Jahr
TEUR
davon Restlaufzeiten > 1 - 5 Jahre
TEUR
über 5 Jahre
TEUR
davon besichert
TEUR
1. Anleihen 8.350 0 8.350 0 0
(Vorjahr 31.12.2023) (4.550) (0) (4.550) (0) (0)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.914 9.048 2.866 0 341
(Vorjahr 31.12.2023) (45.975) (34.225) (9.380) (2.370) (32.222)
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 63 63 0 0 0
(Vorjahr 31.12.2023) (7.270) (7.270) (0) (0) (0)
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.867 16.867 0 0 0
(Vorjahr 31.12.2023) (22.793) (22.793) (0) (0) (0)
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16 16 0 0 0
(Vorjahr 31.12.2023) (11) (11) (0) (0) (0)
6. Sonstige Verbindlichkeiten 24.812 6.063 15.694 3.055 23.529
(Vorjahr 31.12.2023) (24.048) (9.903) (14.145) (0) (18.270)
Gesamtsumme 62.022 32.057 26.910 3.055 23.870
Vorjahr 31.12.2023) (104.647) (73.202) (28.075) (2.730) (50.492)

In der Übersicht stellen sich die Sicherheitsleistungen und Verpfändungen im Zusammenhang mit Bankdarlehen wie folgt dar:

scrollen
Besichert durch: Buchwert Bankdarlehen
TEUR
Sicherungsübereignung Maschinen 34
Grundschulden 307
341

Die in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Verpflichtungen des Konzerns aus Mietkaufverträgen (TEUR 23.529) sind durch die Eigentumsrechte oder Eigentumsvorbehalte der jeweiligen Leasinggeber an den geleasten Vermögenswerten besichert.

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten in voller Höhe sonstige Verbindlichkeiten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 284 (Vorjahr: TEUR 386) und in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 1) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

10. Ertragsteuern

Gesetzlicher, tatsächlicher Steuersatz und tatsächliche Steuerbelastung:

scrollen
2024
%
2023
%
Gesetzlicher Steuersatz 28,0 28,0
Tatsächliche Steuerbelastung -44,5 22,3

Der durchschnittliche erwartete Gesamtsteuersatz beträgt unverändert 28 %. Der gesetzliche Steuersatz beinhaltet pauschaliert die Gewerbesteuer (12 %) und Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag (16 %).

Latente Steuern werden insbesondere für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen im Konzernabschluss und den steuerrechtlichen Wertansätzen von Sachanlagen, Vorräten, Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen im jeweiligen landesrechtlichen Jahresabschluss ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

11. Haftungsverhältnisse

Die MS Industrie AG haftet bis auf Weiteres in Höhe von bis zu TEUR 1.500 für eine operative Kontokorrentkreditlinie, von der am 31. Dezember 2024 TEUR 965 in Anspruch genommen sind und in Höhe von insgesamt TEUR 215 für zwei Ratentilgungsdarlehen der Elektromotorenwerk Grünhain GmbH, Grünhain-Beierfeld, an der die Gesellschaft mit 14,9 % der Anteile indirekt beteiligt ist.

Die Inanspruchnahme-Wahrscheinlichkeit der oben dargestellten Verbindlichkeiten aus Bürgschaften schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor.

Nach Einschätzung der MS Industrie AG bestehen derzeit keine Anhaltspunkte für Risiken, dass die Gesellschaft aus den oben genannten Haftungsverhältnissen in Anspruch genommen werden könnte.

Gewährte Pfandrechte und sonstige Sicherheiten bestehen für die Haftungsverhältnisse keine.

12. Umsatzerlöse

scrollen
Regionale Gliederung: Umsatzerlöse mit externen Kunden
In TEUR: 2024 2023
Deutschland 118.006 158.000
Europa (ohne Deutschland) 23.144 37.774
Nordamerika (USA, Kanada) 25.341 39.110
Übriges Amerika 2.925 10.381
Asien /​ Pazifik 823 1.924
Sonstige (Afrika, Mittlerer Osten, GUS) 912 2.741
171.151 249.930

Segment-Gliederung:

scrollen
MS Industrie AG /​ GCI BridgeCapital GmbH
TEUR
"MS XTEC"-Gruppe
TEUR
"MS Ultrasonic"- Gruppe
TEUR
Summe
TEUR
Vorjahr
TEUR
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern
- Antriebstechnik 0 139.448 0 139.448 169.843
- Ultraschalltechnik (bis 05.07.2024) 0 0 30.779 30.779 79.708
Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen
- Beratung 0 542 0 542 0
- Immobilienwirtschaft 6 0 376 382 379
6 139.990 31.155 171.151 249.930
Vorjahr 6 169.843 80.081 249.930

13. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten 407 912
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten 0 442
Erträge aus Rechtsstreitigkeiten 0 460
Erträge aus Vermietung 2 400
Erträge aus Wechselkursveränderungen 1.181 1.030
Zuwendungen der öffentlichen Hand einschließlich steuerlicher Förderung von Forschung und Entwicklung (Forschungszulage) 23 292
Übrige Erträge 1.501 1.342
3.114 4.878

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 160 (Vorjahr TEUR 183) Zuschreibungen auf Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens.

14. Periodenfremde Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten in Höhe von TEUR 752 (Vorjahr TEUR 2.417) Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus Stromsteuerrückerstattungen, Erträge aus Zuschreibungen, Buchgewinne aus der Veräußerung von Anlagevermögen und die Erfassung der Ergebnisse der steuerlichen Außenprüfung.

15. Personalaufwand

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für die Altersversorgung in Höhe von TEUR 54 (Vorjahr TEUR 51) enthalten.

16. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
Energiekosten- und Kosten für Verbrauchsstoffe 6.812 8.123
Leiharbeiter und personalbezogene Aufwendungen 4.138 8.126
Instandhaltungskosten 4.778 5.547
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 0 3.871
Kosten des Zahlungsverkehrs 930 1.907
Rechts- und Beratungskosten 1.371 1.479
Reisekosten 697 1.252
Ausgangsfracht- und Transportkosten 1.661 2.788
Miet- und Leasingkosten 4.600 4.330
Aufwendungen aus Wechselkursveränderungen 259 1.084
Versicherungskosten 668 775
Veräußerungsergebnis MS UTG 1.800 0
Übrige Aufwendungen 4.706 3.252
32.420 42.534

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von TEUR 80 (Vorjahr TEUR 117) Aufwendungen, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Buchverluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, Aufwendungen aus der Erfassung der Ergebnisse der steuerlichen Außenprüfung sowie Aufwendungen für Abfindungen und Leistungen aufgrund eines Sozialplans.

Die sonstigen Steuern enthalten in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 17) Aufwendungen, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Aufwendungen aus Steuernachzahlungen für Vorjahre.

Zudem verkaufte die 100%ige Tochtergesellschaft MS Technologie Group AG, München, mit Kaufvertrag vom 31. Mai 2024, mit Wirkung zum 05. Juli 2024 im Wege eines "share deals" 51 % der "Ultraschall"-Aktivitäten der MS Industrie-Gruppe am deutschen Standort in Spaichingen, sowie am US-Standort der Gruppe in Howell, Michigan/​USA (in 2023: Umsatz insgesamt rund Mio. EUR 76 p .a.) mit den dazugehörenden Maschinen, Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten und Mitarbeitern an die Schunk-Gruppe, zu einem Kaufpreis von insgesamt Mio. EUR 17,6. Aus dem Verkauf resultiert im Geschäftsjahr ein negatives Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von insgesamt rund Mio. EUR -1,8 vor Steuern.

17. Erträge und Aufwendungen aus der Ab- und Aufzinsung von Rückstellungen

In der Position "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 0) enthalten. In der Position "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 48 (Vorjahr TEUR 57) enthalten.

18. Ergebnisverwendung

Der Bilanzgewinn des Mutterunternehmens ermittelt sich wie folgt:

scrollen
EUR
Jahresfehlbetrag -2.396.111,40
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 7.219.631,41
Bilanzgewinn 4.823.520,01

Der Vorstand der MS Industrie AG schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn des Mutterunternehmens in Höhe von EUR 4.823.520,01 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

VI. Angaben und Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

scrollen
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Liquide Mittel 2.287 2.123
Kontokorrentverbindlichkeiten -6.315 -29.003
-4.028 -26.880

Wesentliche zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge betreffen die Investitionen in Sachanlagen im Rahmen von Mietkauf- und Leasingverträgen (TEUR 10.778). Die Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis beinhalten den veräußerten negativen Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 21.977.

VII. Angaben und Erläuterungen zum Konzerneigenkapitalspiegel

Zum Bilanzstichtag stehen TEUR 8.656 zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung.

VIII. Sonstige Pflichtangaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen /​ Nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte

scrollen
Verpflichtungen am Bilanzstichtag
TEUR
Fällig 2025
TEUR
Fällig 2026-2029
TEUR
Fällig nach 2029
TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 1.767 874 893 0
Verpflichtung aus Leasing-Vertrag GRONDOLA (Neubau Trossingen-Schura und Anbau) 11.345 2.376 8.969 0

Die MS XTEC GmbH hat 2015 im Zusammenhang mit dem Neubau des Produktionsgebäudes in Trossingen-Schura einen Leasingvertrag abgeschlossen. Leasinggeber ist die GRONDOLA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Trossingen KG. Die MS XTEC GmbH ist als Kommanditistin mit einem Kapitalanteil von TEUR 10 an der GRONDOLA beteiligt. Darüber hinaus ist neben dem Komplementär (ohne Kapitaleinlage) und der MS ein stiller Gesellschafter mit einer Einlage von TEUR 10,4 an der GRONDOLA beteiligt.

Im Juni 2023 erfolgte die vollständige Inbetriebnahme eines ebenfalls über die GRONDOLA finanzierten Anbaus. Die hierdurch zugewonnene Fläche in Höhe von rund 3.500 qm ermöglicht der MS XTEC den Aufbau notwendiger Produktionskapazitäten durch weitere vollautomatisierte Bearbeitungszentren, Layoutoptimierungen hinsichtlich Materialflüssen sowie Optimierungen im Bereich der Logistik.

Die Verpflichtungen aus diesem Anbau sind in den Angaben zu den sonstigen finanziellen Verpflichtungen enthalten.

Der zwischen der GRONDOLA und der MS XTEC GmbH geschlossene Leasingvertrag hat eine Laufzeit von 14 Jahren und begann am 10.12.2015. Zum Ende der Laufzeit des Leasingvertrags hat die MS XTEC GmbH die Option, das Gebäude zum höheren Wert aus dem beizulegenden Wert und dem steuerlichen Restbuchwert zu erwerben.

Die über die nächsten 5 Jahre fälligen Leasingzahlungen belaufen sich auf TEUR 11.345.

Durch den Abschluss des Leasingvertrags wird die Kapitalbindung verringert und das Investitionsrisiko verbleibt beim Leasinggeber. Andererseits ist die Gesellschaft dem Marktpreisrisiko ausgesetzt, wenn das Gebäude auch über das Ende des Leasingvertrages hinaus genutzt werden soll.

Darüber hinaus hat die MS-Gruppe diverse Mietleasingverträge für Maschinen, Kfz und EDV-Anlagen abgeschlossen. Die Restlaufzeiten zum Bilanzstichtag betragen zwischen ein und vier Jahren. Die Mietleasingverträge dienen der Finanzierung der Gesellschaft als Alternative zur klassischen Bankenfinanzierung. Ihr Vorteil liegt insbesondere in ihrer geringeren Kapitalbindung. Risiken bestehen in der unkündbaren Grundmietzeit sowie den höheren Refinanzierungskosten.

Die MS XTEC GmbH hat im Geschäftsjahr Forderungen im Rahmen der Forfaitierung veräußert. Die damit verbundenen Chancen und Risiken sind vollständig auf den Käufer übergegangen, es erfolgt kein Ausweis dieser Forderungen in der Bilanz. Zum 31.12.2024 waren Forderungen in Höhe von TEUR 873 verkauft.

Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag ein Obligo aus Sachanlageinvestitionen in Höhe von TEUR 408.

2. Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat

Geschäftsjahr 2024

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 919.

Die gesamten erfolgsunabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 697. In den erfolgsunabhängigen Bezügen sind geldwerte Vorteile in Höhe von TEUR 38, Zuschüsse zur Rentenversicherung in Höhe von TEUR 17 und Einzahlungen in eine betriebliche Unterstützungskasse in Höhe von TEUR 54 enthalten.

Die gesamten erfolgsabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 222.

Im Geschäftsjahr wurden von der Gesellschaft zusätzlich insgesamt TEUR 50 an Vorauszahlungen auf erst nach dem Bilanzstichtag fällige, erfolgsabhängige Vorstandsbezüge geleistet.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen in 2024 TEUR 107. In den aufgeführten Bezügen sind insgesamt variable Bezüge in Höhe von TEUR 35, bezogen auf das Vorjahr, sowie sonstige Bezüge in Höhe von insgesamt TEUR 2 enthalten.

3. Durchschnittliche Zahl der Beschäftigten

Die durchschnittliche Zahl von Beschäftigten setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

scrollen
Personen
Leitende Angestellte 5
Angestellte 201
Gewerbliche Arbeitnehmer 406
612

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Konzern betrug im Geschäftsjahr 612 (Vorjahr: 826) Mitarbeiter.

4. Anteilsbesitz

Das Eigenkapital und Jahresergebnis der unter den Beteiligungen und Anteilen an assoziierten Unternehmen ausgewiesenen Anteile an anderen Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

scrollen
Anteil am Kapital
%
Eigenkapital
TEUR
Ergebnis
TEUR
GCI Management Consulting GmbH, München 23,4 492 -26
(2022) 1) (2022) 1)
MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen 49,0 29.030 1) -105 1)
MR3W Solarpark Leipzig GmbH & Co. KG, Augsburg 9,9 1.483 1) 34 1)
MS Real Estate GmbH & Co. KG, Spaichingen 6,0 642 1) 797 1)
GCI Management GmbH, Wien, Österreich 17,0 408 134
(2023) (2023)
Grondola Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Trossingen KG, Grünwald 100,0 20 1) 484 1)
Deutsche Elektromotoren Holding GmbH, Dettingen unter Teck 14,9 6.829 -119
(2023) 1) (2023) 1)

1) gemäß HGB

5. Unternehmensbeziehungen

Die MS Industrie AG erstellt als Mutterunternehmen für den größten und zugleich kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss, der im Unternehmensregister und auf der Homepage der Gesellschaft veröffentlicht wird.

6. Vorstand

Dem Vorstand der MS Industrie AG, München, gehörten im Berichtszeitraum folgende Herren an:

scrollen

Dr. Andreas Aufschnaiter, München (Sprecher des Vorstands); Schwerpunkte: Finanzen, Investor Relations und Strukturen,

Armin Distel, Villingen-Schwenningen; Schwerpunkte: Vertrieb und Technik.

Die Vorstände sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Aufsichtsratsmandate des Vorstands im Berichtszeitraum:

scrollen

Dr. Andreas Aufschnaiter:

Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck, Österreich, (stellv. Vorsitzender), Beno Holding AG, München, (stellv. Vorsitzender), MS Technologie Group AG, München, (Vorsitzender), Your Family Entertainment AG, München (bis 09. September 2024),

Armin Distel:

Beirat der MS Schramberg GmbH & Co. KG, Schramberg-Sulgen.

7. Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der MS Industrie AG, München, gehörten im Geschäftsjahr folgende Damen und Herren an:

scrollen

Karl-Heinz Dommes (Vorsitzender), Unternehmensberater, Hausen am Tann

Reto A. Garzetti (stellvertretender Vorsitzender), Betriebswirt, Zürich, Schweiz

Silke Bader, Rechtsanwältin, München

Weitere Aufsichtsratsmandate der Aufsichtsratsmitglieder:

scrollen

Karl-Heinz Dommes: Im Geschäftsjahr keine weiteren Aufsichtsratsmandate.

Reto A. Garzetti: AGI AG für Isolierungen und Brandschutz, Dällikon/​Zürich, Schweiz, Präsident des Verwaltungsrates, Mininavident AG, Liestal, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrates, Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, Ochsenhausen, Mitglied des Aufsichtsrates, Südpack Medica AG, Baar, Kanton Zug, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrates.

Silke Bader: Im Geschäftsjahr keine weiteren Aufsichtsratsmandate.

8. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Organmitgliedern

Es bestehen Verbindlichkeiten aus Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 41).

Im Geschäftsjahr wurden von der Gesellschaft insgesamt TEUR 50 an Vorauszahlungen auf erst nach dem Bilanzstichtag fällige, erfolgsabhängige Vorstandsbezüge geleistet.

9. Honorare des Konzernabschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Das von der RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 180 und besteht in voller Höhe aus Abschlussprüfungsleistungen.

10. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Dem Vorstand sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, bekannt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage hätten.

Der vorliegende Konzernabschluss berücksichtigt alle dem Vorstand bekannten Ereignisse bis zum 28. April 2025.

 

München, den 28. April 2025

Der Vorstand

Dr. Andreas Aufschnaiter, Sprecher des Vorstands

Armin Distel

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2024

scrollen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2024
TEUR
Währungsdifferenzen
TEUR
Entkonsolid. effekte
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Umgliederungen
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Wert 8.279 0 ./​. 8.840 561 0 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 6.495 6 ./​. 3.152 44 1 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 14.774 6 ./​. 11.992 605 1 0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 27.231 819 ./​. 5.173 68 114 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 81.083 5 ./​. 13.888 12.306 1.319 4.657
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.603 63 ./​. 12.075 1.414 285 0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6.785 0 ./​. 186 2.443 0 ./​. 4.657
Summe Sachanlagen 155.702 887 ./​. 31.322 16.231 1.718 0
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.581 0 15.606 168 0 0
2. Beteiligungen 1.649 0 0 0 0 0
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 70 0 0 0 0 0
Summe Finanzanlagen 3.300 0 15.606 168 0 0
Summe Anlagevermögen 173.776 893 ./​. 27.708 17.004 1.719 0
scrollen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
31.12.2024
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Wert 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.392
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 3.392
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 22.831
2. Technische Anlagen und Maschinen 82.844
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 29.720
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.385
Summe Sachanlagen 139.780
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 17.355
2. Beteiligungen 1.649
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 70
Summe Finanzanlagen 19.074
Summe Anlagevermögen 162.246
scrollen
Kumulierte Abschreibungen/​Wertminderungen
01.01.2024
TEUR
Währungsdifferenzen
TEUR
Entkonsolid. Effekte
TEUR
Planmäßige Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Wert 5.378 0 ./​. 5.777 399 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 6.155 3 ./​. 2.940 137 1
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 11.533 3 ./​. 8.717 536 1
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 5.447 187 ./​. 435 643 102
2. Technische Anlagen und Maschinen 56.168 3 ./​. 9.623 5.328 1.312
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.158 26 ./​. 7.691 2.415 228
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
Summe Sachanlagen 83.773 216 ./​. 17.749 8.386 1.642
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 0 0 0 0
2. Beteiligungen 412 0 0 0 0
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 0 0
Summe Finanzanlagen 412 0 0 0 0
Summe Anlagevermögen 95.718 219 ./​. 26.466 8.922 1.643
scrollen
Kumulierte Abschreibungen/​Wertminderungen Buchwerte
Zuschreibungen
TEUR
31.12.2024
TEUR
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Wert 0 0 0 2.901
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 3.354 38 340
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 0 3.354 38 3.241
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 0 5.740 17.091 21.784
2. Technische Anlagen und Maschinen 0 50.564 32.280 24.915
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ./​. 160 16.520 13.200 18.445
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 4.385 6.785
Summe Sachanlagen ./​. 160 72.824 66.956 71.929
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 0 17.355 1.581
2. Beteiligungen 0 412 1.237 1.237
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 70 70
Summe Finanzanlagen 0 412 18.662 2.888
Summe Anlagevermögen ./​. 160 76.590 85.656 78.058

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MS Industrie AG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MS Industrie AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MS Industrie AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

scrollen

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Erstprüfung

Die nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellte Konzernbilanz, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und die Konzernkapitalflussrechnung für das vorherige, am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr, die Grundlage für die Vergleichsangaben im Jahresabschluss und Lagebericht zum 31. Dezember 2024 sind, wurden nicht geprüft.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Berlin, 28. April 2025

RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Thorsten Sommerfeld, Wirtschaftsprüfer

Elisa Eisenhauer, Wirtschaftsprüferin

Bilanz zum 31. Dezember 2024

der MS Industrie AG, München

Aktiva

scrollen
Stand am 31.12.2024
EUR
Stand am 31.12.2023
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software 4,00 5,00
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 768,00 1.454,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 47.694.415,08 47.694.415,08
2. Beteiligungen 693.008,17 693.008,17
48.387.423,25 48.387.423,25
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 12.631.496,65 13.091.717,65
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 237.946,64 0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände 190.758,46 221.727,35
13.060.201,75 13.313.445,00
II. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere 0,00 375.000,00
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.275.781,81 283.255,40
C. Rechnungsabgrenzungsposten 65.825,45 74.929,36
62.790.004,26 62.435.512,23

Passiva

Stand am 31.12.2024
EUR
Stand am 31.12.2023
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 30.000.000,00 30.000.000,00
./​. Rechnerischer Wert eigener Anteile -272.320,00 -30.789,00
Ausgegebenes Kapital 29.727.680,00 29.969.211,00
II. Kapitalrücklage 7.584.821,90 7.584.821,90
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 439.328,00 439.328,00
2. Andere Gewinnrücklagen 3.832.685,72 4.013.833,97
4.272.013,72 4.453.161,97
IV. Bilanzgewinn 4.823.520,01 7.219.631,41
46.408.035,63 49.226.826,28
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 5.714.802,77 5.714.802,77
2. Sonstige Rückstellungen 1.088.142,76 974.398,23
6.802.945,53 6.689.201,00
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 8.350.000,00 4.550.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27.837,26 266.600,59
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 999.836,36 1.340.048,98
4. Sonstige Verbindlichkeiten 201.349,48 362.835,38
davon aus Steuern: EUR 54.083,16 (i. V. EUR 74.058,15)
9.579.023,10 6.519.484,95
62.790.004,26 62.435.512,23

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024

scrollen
2024
EUR
2023
EUR
1. Umsatzerlöse 617.471,67 712.082,43
2. Sonstige betriebliche Erträge 29.359,62 53.360,60
646.831,29 765.443,03
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen 225.873,98 373.834,46
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 981.546,60 1.026.798,34
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 86.384,16 81.339,79
davon für Altersversorgung EUR 54.229,77 (i. V. EUR 51.443,15)
1.067.930,76 1.108.138,13
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 574,00 650,59
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 953.805,78 1.421.710,65
-1.601.353,23 -2.138.890,80
7. Erträge aus Beteiligungen 2.419,00 4.080,00
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2.492.839,71 5.992.832,34
9. Erträge aus anderen Wertpapieren 23.153,95 26.816,32
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 414.667,57 318.614,06
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 412.118,92 (i. V. EUR 217.126,13)
11. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 85.000,00
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 2.999.411,13 1.412.734,74
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 730.379,18 254.062,30
davon an verbundene Unternehmen: EUR 71.362,67 (i. V. EUR 0,00)
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3.409,07 -324.147,59
-793.301,01 4.914.693,27
15. Ergebnis nach Steuern -2.394.654,24 2.775.802,47
16. Sonstige Steuern 1.457,16 1.393,93
17. Jahresfehlbetrag (i. V. Jahresüberschuss) -2.396.111,40 2.774.408,54
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 7.219.631,41 4.445.222,87
19. Bilanzgewinn 4.823.520,01 7.219.631,41

Anhang für das Geschäftsjahr 2024

Allgemeines

Die MS Industrie AG ist eine Aktiengesellschaft nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 133497 eingetragen und hat ihren Sitz in der Brienner Straße 7, 80333 München, Deutschland.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde auf der Grundlage des Handelsgesetzbuches sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Die MS Industrie AG war seit dem 29. Mai 2001 börsennotiert; ihre Aktien wurden bis zum 22. August 2023 im "General Standard" gehandelt. Die MS Industrie AG hat im 1. Halbjahr 2023 die Aufnahme des Handels ihrer Aktie im Segment "m:access" der Börse München (https:/​/​www.boerse-muenchen.de/​maccess) beantragt. Damit verbunden war ein Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien der MS Industrie AG zum Handel im "Regulierten Markt" ("General Standard") an der Frankfurter Wertpapierbörse gemäß § 39 BörsG, dem mit Bescheid vom 17. August 2023 und mit Wirkung zum 22. August 2023 stattgegeben wurde. Seit dem 01. Juni 2023 sind die Aktien der MS Industrie AG damit zum Handel im Marktsegment "m:access" der Börse München zugelassen.

Gemäß § 267 Abs. 1 HGB gelten die Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Bilanz im Anhang gemacht und im Einzelfall auch andere "davon"-Angaben in den Anhang verlagert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer von drei Jahren linear abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird um planmäßige und ggf. außerplanmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer (3 bis 13 Jahre) um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu EUR 800 werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten beziehungsweise bei dauerhafter Wertminderung gemäß § 253 Abs. 3 HGB mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Bei voraussichtlicher nicht dauernder Wertminderung werden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Zuschreibungen erfolgen, wenn die Gründe für den niedrigeren Wertansatz nicht mehr bestehen (§ 253 Abs. 5 HGB), bis maximal zur Höhe der historischen Anschaffungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. langfristige, unverzinsliche Forderungen fristenadäquat abgezinst mit dem Barwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Ansatz der liquiden Mittel erfolgt zum Nennwert.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben bis zum Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Bei Erwerb eigener Aktien wird deren rechnerischer Anteil am Grundkapital offen von dem Posten "gezeichnetes Kapital" abgesetzt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten der eigenen Anteile wird mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften und sind mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig sind. Rückstellungen mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr werden mit fristenadäquaten Zinssätzen abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Abbildung des Beteiligungs- und Beratungsgeschäfts

Gewinne aus Beteiligungsverkäufen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. ggf. entstehende Verluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Eventuelle Zuschreibungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Abschreibungen im Posten Abschreibungen auf Finanzanlagen ausgewiesen und im Anhang erläutert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagengitter (siehe Anlage zum Anhang) dargestellt.

Finanzanlagen

Angaben zum Anteilsbesitz an verbundenen Unternehmen

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes an verbundenen Unternehmen ist der folgenden Übersicht zu entnehmen.

scrollen
Anteil am Kapital
%
Eigenkapital 31.12.2024
TEUR
Ergebnis 2024
TEUR
Unmittelbar verbundene Unternehmen:
MS Technologie Group AG, München 100,0 25.621 0 1)
MS XTEC GmbH, Trossingen 100,0 16.996 0 1)
GCI BridgeCapital GmbH, München 100,0 7.277 0 1)
Mittelbar verbundene Unternehmen:
Grondola Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Trossingen KG, Grünwald 100,0 20 484
MS Industrie Verwaltungs GmbH, Spaichingen 100,0 107 0 1)
MS Land & Buildings, LLC., Howell, Michigan/​USA 2) 100,0 1.382 -286
MS TEC Holding, Inc., Charlotte, NC/​USA2 2 100,0 482 1
MS XTEC, LLC, Charlotte, NC/​USA 2 100,0 -664 -915
MS Assets, LLC, Charlotte, NC/​USA 2 100,0 96 0
MS PowerTec GmbH, Zittau 100,0 7.045 440

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Wechselkurs 31.12.2024: 1:1,0389 USD

Angaben zum Anteilsbesitz an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ist der folgenden Übersicht zu entnehmen:

scrollen
Anteil am Kapital
%
Eigenkapital 31.12.2024
TEUR
Ergebnis
TEUR
GCI Management Consulting GmbH, München 23,4 492 -26
(2022) (2022)
MS Ultraschall Technologie GmbH, Spaichingen 49,0 29.030 -105
MR3W Solarpark Leipzig GmbH & Co. KG, Augsburg 9,9 1.483 34
MS Real Estate GmbH & Co. KG, Spaichingen 6,0 642 797
GCI Management GmbH, Wien/​Österreich 17,0 408 134
(2023) (2023)
Deutsche Elektromotoren Holding GmbH, Dettingen unter Teck 14,9 6.829 -119
(2023) (2023)

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

scrollen
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 12.631 13.092
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 238 0
Sonstige Vermögensgegenstände 191 222
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 62 74
13.060 13.314
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 62 74

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Zum Stichtag besteht ein Forderungssaldo aus einem Verrechnungskonto in Höhe von insgesamt TEUR 12.631 (Vorjahr: TEUR 13.092) gegen die 100 %ige Tochtergesellschaft MS XTEC GmbH, Trossingen, nach dem Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2024 (TEUR -2.913; Vorjahr: Übernahme Jahresüberschuss TEUR 5.993).

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Zum Stichtag besteht ein Forderungssaldo aus Darlehensverträgen in Höhe von insgesamt TEUR 238 (Vorjahr: TEUR 0) gegen die Deutsche Elektromotoren Holding GmbH, Dettingen unter Teck, an der ein Anteil von 14,9% gehalten wird.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände entfallen in Höhe von TEUR 30 (Vorjahr: TEUR 82) auf Ertragsteuerforderungen, sowie in Höhe von TEUR 50 (Vorjahr: TEUR 0) auf Forderungen aus Bonus-Vorauszahlungen gegenüber dem Vorstand.

Sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens

Die Gesellschaft hielt im Vorjahr als kurzfristige Kapitalanlage im Gesamtnennbetrag von TEUR 500 Anteile an einer im Geschäftsjahr 2020 begebenen Inhaberschuldverschreibung der Beno Holding AG, München, mit einer Laufzeit bis zum 29. November 2027. Die Anleihe ist börsennotiert und wird mit einem Nominalzins von 5,3 % p.a. verzinst. Die gehaltenen Anteile wurden in den Vorjahren in Höhe von TEUR 125 außerplanmäßig auf den niedrigeren, am Abschlussstichtag beizulegenden Wert in Höhe von TEUR 375 abgeschrieben. Im Geschäftsjahr erfolgte in Höhe von TEUR 25 eine außerplanmäßige Zuschreibung auf den höheren beizulegenden Wert in Höhe von TEUR 400. Die Inhaberschuldverschreibungen wurden im Geschäftsjahr zu 100 % im Tausch für eigene Aktien hingegeben.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält in Höhe von TEUR 62 ein Disagio aus der ausgegebenen Anleihe, das über die Restlaufzeit der Anleihe verteilt wird.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Bilanzstichtag in 30.000.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 eingeteilt. Die Aktien sind Inhaber-Stammaktien. Sie sind ohne Zustimmung der Gesellschaft frei übertragbar.

Aufgrund des Bestandes von 272.320 Stück (Vorjahr: 30.789 Stück) eigener Aktien wurde gemäß § 272 Abs. 1a HGB deren rechnerischer Wert am Grundkapital in Höhe von EUR 272.320,00 (Vorjahr: EUR 30.789,00) offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten in Höhe von EUR 207.313,48 (Vorjahr: EUR 26.165,23) ist gemäß § 272 Abs. 1a HGB mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01. Juli 2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Juni 2026 gegen Bar- und/​oder Sacheinlage einmalig oder in Teilbeträgen mehrmals um bis zu insgesamt EUR 6.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 Stück neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/​I). Von dieser Ermächtigung wurde bisher noch kein Gebrauch gemacht. Das Genehmigte Kapital 2021/​I der MS Industrie AG beträgt damit zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses EUR 6.000.000 (31. Dezember 2024: Genehmigtes Kapital 2021/​I: EUR 6.000.000).

Die anderen Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:

scrollen
2024
TEUR
2023
TEUR
1. Januar 4.013.833,97 3.985.449,85
Zugang eigene Aktien -181.148,25 28.384,12
31. Dezember 3.832.685,72 4.013.833,97

Eigene Aktien

Zum 31. Dezember 2024 hält die Gesellschaft 272.320 Stück eigener Aktien im Bestand. Der rechnerische Anteil am Grundkapital beträgt EUR 272.320,00, dies entspricht rund 0,9 % des Grundkapitals der Gesellschaft. Erworben wurden davon 30.789 Aktien im Jahr 2020 und 241.531 Aktien im Jahr 2024.

Die Entwicklung der eigenen Anteile stellt sich im Berichtsjahr im Einzelnen wie folgt dar:

scrollen
Zahl der Aktien Betrag/​Anteil am Grundkapital Preis je Aktie
TEUR % EUR
1. Januar 2024 30.789 31 0,10 1,85
Zugänge 241.531 241 0,81 1,75
31. Dezember 2024 272.320 272 0,91 1,76

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01. Juli 2024 ermächtigt, bis zum 30. Juni 2026 eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Diese Ermächtigung ersetzt die zuvor geltende Ermächtigung der Hauptversammlung vom 06. Juli 2022. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals entfallen. Durch den Aktienrückkauf soll unter anderem die Möglichkeit eröffnet werden, die erworbenen Aktien ganz oder teilweise für Aktienoptionsprogramme für Vorstände, Organe und Mitarbeiter der Gesellschaft oder mit ihr verbundener Unternehmen, den Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen, sowie für die Vermeidung von Bezugsrechtsspitzen einzusetzen. Insgesamt können daher mit Stand der Aufstellung dieses Jahresabschlusses bis zu 3.000.000 Stück Aktien von der Gesellschaft zurückgekauft werden. Von dieser Ermächtigung wurde bis zum Bilanzstichtag vom Vorstand der MS Industrie AG in Höhe von 241.531 Stück Gebrauch gemacht.

Steuerrückstellungen

scrollen
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Körperschaftsteuer 2.769 2.769
Gewerbesteuer 2.946 2.946
5.715 5.715

Die Steuerrückstellungen beinhalten seit 2021 in Höhe von TEUR 5.601 (31.12.2023: TEUR 5.601) vor allem langfristige Abgrenzungen für Ertragsteuer-Nachzahlungen aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen für Lizenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2013 bis 2020. Die bereits festgesetzten Steuernachzahlungen sind von der Vollziehung ausgesetzt, da zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung durch Verrechnungspreisanpassungen ein grenzüberschreitendes Verständigungsverfahren beantragt wurde. Die Abgrenzungen müssen daher in Zusammenhang mit den - in Höhe von TEUR 6.356 (31.12.2023: TEUR 5.740) bei der 100 %igen Tochtergesellschaft MS XTEC GmbH als sonstige Vermögensgegenstände bilanzierten - nachlaufenden, vertraglich vereinbarten Forderungen aus korrespondierenden Steuererstattungen an den Käufer eines ehemaligen amerikanischen Tochterunternehmens gesehen werden, die in 2021 in dieser Höhe die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen erhöht haben. Eine Verständigung auf einen - gegenüber der Feststellung der Betriebsprüfung - geringeren Verrechnungspreis würde zu einer entsprechenden Reduzierung der Rückstellungen und Forderungen führen.

Sonstige Rückstellungen

scrollen
31.12.2024
TEUR
31.12.2023
TEUR
Zinsaufwand nach § 233 a Abgabenordnung 905 661
Prüfung und Beratung 102 84
Verbindlichkeitsrückstellung Mithaftung b&p manufacturing mobility GmbH 0 150
Übrige 81 79
1.088 974

Die Rückstellung für Haftungsrisiken betraf im Vorjahr die gesamtschuldnerische Haftung der MS Industrie AG in Höhe von TEUR 150 für eine Kontokorrentkreditlinie der b&p manufacturing mobility GmbH & Co. KG, Scheßlitz, an der die Gesellschaft bis zum 5. Juli 2021 mit 19,9 % der Anteile indirekt beteiligt war. Da die b&p manufacturing mobility GmbH & Co. KG, Scheßlitz, im Geschäftsjahr Insolvenz anmelden musste, wurde die Kontokorrentkreditlinie zur Rückzahlung fällig und die Gesellschaft in voller Höhe aus der Bürgschaft in Anspruch genommen.

Die Rückstellung für Zinsaufwendungen resultiert in Höhe von TEUR 905 (Vorjahr: TEUR 661) aus Zinsen gemäß § 233 a Abgabenordnung auf die zurückgestellten Steuernachforderungen aus Verrechnungspreisanpassungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten weisen zum 31. Dezember 2024 folgende Restlaufzeiten auf (Vorjahresangaben in Klammern):

scrollen
Gesamt
TEUR
bis 1 Jahr
TEUR
1 bis 5 Jahre
TEUR
mehr als 5 Jahre
TEUR
Anleihen 8.350 0 8.350 0
(4.550) (0) (4.550) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 28 0 0
(267) (267) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.000 1.000 0 0
(1.340) (1.340) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 201 201 0 0
(363) (318) (45) (0)
9.579 1.229 8.350 0
(6.520) (1.925) (4.595) (0)

Anleihen

Die Anleihen bestehen aus einer im Jahr 2022 ausgegebenen, im Open Market (Segment: "Quotation Board") der Deutsche Börse AG in Frankfurt gehandelten, nicht besicherten Inhaber-Schuldverschreibung der MS Industrie AG (ISIN: DE000A30VS72/​WKN: A30VS7), die in einer Globalurkunde über TEUR 20.000 verbrieft ist. Die Verzinsung der Anleihe beträgt 6,25 % p.a.; sie ist am 17. Oktober 2027 zur Rückzahlung fällig. Der Nettobestand der ausgegebenen Stücke (Globalurkunde über TEUR 20.000 abzüglich der nicht gezeichneten Stücke in Höhe von TEUR 11.650) beträgt nominal TEUR 8.350 (im Vorjahr: TEUR 4.550).

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten in Höhe von TEUR 19 (Vorjahr: TEUR 23) Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von insgesamt TEUR 184 (Vorjahr: TEUR 96) ein Verrechnungskonto mit der 100 %igen Tochtergesellschaft GCI BridgeCapital GmbH, München, nach dem Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2024 (TEUR -86; Vorjahr: TEUR -97) sowie in Höhe von insgesamt TEUR 816 (Vorjahr: TEUR 1.244) ein Verrechnungskonto gegenüber der 100%igen Tochtergesellschaft MS Technologie Group AG, München, nach der Ergebnisabführung 2024 (TEUR 2.493; Vorjahr: Ausgleich des Jahresfehlbetrages TEUR -1.315).

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren in Höhe von TEUR 54 (Vorjahr: TEUR 74) aus Lohn- und Umsatzsteuerverbindlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 41) aus Aufsichtsratsvergütungen und in Höhe von TEUR 104 (Vorjahr: TEUR 52) aus Stückzinsen für die Anleihe; sie sind zur Gänze in 2025 und damit kurzfristig fällig.

Fremdwährungen

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Transaktionen in fremden Währungen bestehen nicht.

Haftungsverhältnisse

Die MS Industrie AG haftet bis auf Weiteres in Höhe von bis zu TEUR 1.500 für eine operative Kontokorrentkreditlinie, von der am 31. Dezember 2024 TEUR 965 in Anspruch genommen sind und in Höhe von TEUR 215 für zwei Ratentilgungsdarlehen der ehemaligen 100%igen Tochtergesellschaft Elektromotorenwerk Grünhain GmbH, Grünhain-Beierfeld, an der die Gesellschaft noch mit 14,9 % der Anteile indirekt beteiligt ist.

Die MS Industrie AG haftet bis auf Weiteres im Rahmen von selbstschuldnerischen Höchstbetragsbürgschaften in Höhe von bis zu TEUR 2.086 für Mietkaufverbindlichkeiten der MS XTEC GmbH, Trossingen. Zum 31. Dezember 2024 weist die MS XTEC GmbH, Trossingen, Verbindlichkeiten aus diesen Mietkaufverträgen in Höhe von TEUR 1.097 aus.

Die MS Industrie AG geht auf Basis der Unternehmensplanungen der Beteiligungen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht von einer Inanspruchnahme durch die oben beschriebenen Haftungsverhältnisse aus.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen in Höhe von TEUR 162 (Vorjahr: TEUR 200). Sie betreffen im Wesentlichen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen. Durch die Miet- und Leasingverträge wird die Kapitalbindung reduziert. Risiken können sich durch zukünftige Belastungen der Innenfinanzierung durch fortlaufende Mietzahlungen ergeben. Zum Stichtag betragen die sonstigen finanziellen Verpflichtungen:

scrollen
TEUR
2025 86
2025-2026 76
Nach 2026 0
162

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (TEUR 617; Vorjahr: TEUR 712) resultieren aus betriebswirtschaftlicher Beratung und Transaktionsberatung von Unternehmen, insbesondere von verbundenen Unternehmen und Beteiligungen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 46) sowie in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 0) eine außerplanmäßige Zuschreibung auf den höheren, am Veräußerungsstichtag beizulegenden Wert der von der Gesellschaft im Geschäftsjahr veräußerten Anleihe der Beno Holding AG.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen Rechts-, Beratungs- und Abschlussprüfungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 433 (Vorjahr: TEUR 470), externe Verlängerungsprovisionen für verlängerte Bankkredite in Höhe von insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 389), externe Aufwendungen für Investor Relations in Höhe von TEUR 169 (Vorjahr: TEUR 208), Fahrt- und Reisekosten sowie Werbe- und Repräsentationskosten in Höhe von insgesamt TEUR 16 (Vorjahr: TEUR 18), Raumkosten in Höhe von TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 51), Fahrzeugkosten in Höhe von TEUR 51 (Vorjahr: TEUR 70), Versicherungen, Beiträge und Abgaben in Höhe von TEUR 80 (Vorjahr: TEUR 70), Internet-, Telefon- und EDV-Kosten in Höhe von insgesamt TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 9), Buchführungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 14 (Vorjahr: TEUR 14), Nebenkosten des Geldverkehrs und Depotgebühren in Höhe von TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 7) sowie Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 107 (Vorjahr: TEUR 79) enthalten. Daneben enthält der Posten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 22).

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen/​Aufwendungen aus Verlustübernahme

Die Erträge/​Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen/​Verlustübernahmen entfallen in Höhe von TEUR 2.493 auf die Ergebnisabführung 2024 (Vorjahr: in Höhe von TEUR -1.315 Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2023) der MS Technologie Group AG, München, in Höhe von TEUR -86 (Vorjahr: TEUR -97) auf den Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2024 der GCI BridgeCapital GmbH, München, sowie in Höhe von TEUR -2.913 (Vorjahr: Ergebnisabführung 2023: TEUR 5.993) auf den Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2024 der MS XTEC GmbH, Trossingen.

Erträge aus anderen Wertpapieren

Die Erträge aus anderen Wertpapieren resultieren im Wesentlichen in Höhe von TEUR 17 (Vorjahr: TEUR 27) aus der Verzinsung der im Geschäftsjahr veräußerten Anleihe der Beno Holding AG.

Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Der Posten enthielt im Vorjahr in Höhe von TEUR 85 eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren, am Abschlussstichtag beizulegenden Wert der von der Gesellschaft im Geschäftsjahr veräußerten Anleihe der Beno Holding AG.

Zinserträge und Zinsaufwendungen

Die Zinserträge resultieren größtenteils in Höhe von TEUR 412 (Vorjahr: TEUR 217) aus den Zinserträgen aus kurzfristigen Darlehen an verbundene Unternehmen, davon TEUR 412 (Vorjahr: TEUR 207) aus der MS XTEC GmbH, Trossingen. Die Zinserträge resultieren im Vorjahr darüber hinaus in Höhe von TEUR 99 aus der Auflösung von zurückgestellten Zinsen gemäß § 233 a Abgabenordnung.

Die Zinsaufwendungen resultieren größtenteils in Höhe von TEUR 416 (Vorjahr: TEUR 238) aus der Verzinsung der im Jahr 2022 ausgegebenen Anleihe.

Die Zinsaufwendungen resultieren darüber hinaus in Höhe von TEUR 243 aus zurückgestellten Zinsen gemäß § 233 a Abgabenordnung sowie in Höhe von TEUR 71 aus kurzfristigen Darlehen von verbundenen Unternehmen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die laufenden Ertragsteuern in Höhe von insgesamt TEUR -3 (Vorjahr: TEUR -324) betreffen Steuern für Vorjahre in Höhe von TEUR -3 (Vorjahr: Steuern für das Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 135).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren im Vorjahr darüber hinaus in Höhe von TEUR -658 aus Auflösungen von Rückstellungen für Risiken aus Steuernachforderungen aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen für Lizenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung der Tochtergesellschaft MS XTEC GmbH für die Geschäftsjahre 2013 bis 2020 sowie in Höhe von TEUR 199 aus Zuführungen zu Rückstellungen für Risiken aus Steuernachforderungen aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen für Lizenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung der Tochtergesellschaft MS XTEC GmbH für die Geschäftsjahre 2013 bis 2020.

Sonstige Angaben

Vorstand

Dem Vorstand der MS Industrie AG, München, gehören folgende Herren an:

scrollen

Dr. Andreas Aufschnaiter, München (Sprecher des Vorstands); Schwerpunkte: Finanzen, Investor Relations und Strukturen

Armin Distel, Villingen-Schwenningen; Schwerpunkte: Vertrieb und Technik

Die Vorstände sind von den Beschränkungen des § 181 BGB teilweise befreit.

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der MS Industrie AG, München, gehörten im Geschäftsjahr folgende Damen und Herren an:

scrollen

Karl-Heinz Dommes (Vorsitzender), Unternehmensberater, Hausen am Tann

Reto A. Garzetti (stellvertretender Vorsitzender), Betriebswirt, Zürich, Schweiz

Silke Bader, Rechtsanwältin, München

Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat

Geschäftsjahr 2024

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 919.

Die gesamten erfolgsunabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 697. In den erfolgsunabhängigen Bezügen sind geldwerte Vorteile in Höhe von TEUR 38, Zuschüsse zur Rentenversicherung in Höhe von TEUR 17 sowie Einzahlungen in eine betriebliche Unterstützungskasse in Höhe von TEUR 54 enthalten.

Die gesamten erfolgsabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 222.

Im Geschäftsjahr wurden von der Gesellschaft zusätzlich insgesamt TEUR 50 an Vorauszahlungen auf erst nach dem Bilanzstichtag fällige, erfolgsabhängige Vorstandsbezüge geleistet.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen in 2024 TEUR 107. In den Bezügen sind insgesamt variable Bezüge in Höhe von TEUR 35, bezogen auf das Vorjahr, sowie sonstige Bezüge in Höhe von insgesamt TEUR 2 enthalten.

Geschäftsjahr 2023

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 958.

Die gesamten erfolgsunabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 688. In den erfolgsunabhängigen Bezügen sind geldwerte Vorteile in Höhe von TEUR 33, Zuschüsse zur Rentenversicherung in Höhe von TEUR 16 sowie Einzahlungen in eine betriebliche Unterstützungskasse in Höhe von TEUR 51 enthalten.

Die gesamten erfolgsabhängigen Vorstandsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 270.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen in 2023 TEUR 79. In den Bezügen sind insgesamt variable Bezüge in Höhe von TEUR 7, bezogen auf das Vorjahr, sowie sonstige Bezüge in Höhe von insgesamt TEUR 2 enthalten.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Organmitgliedern

Es bestehen Verbindlichkeiten aus Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 41).

Im Geschäftsjahr wurden von der Gesellschaft insgesamt TEUR 50 an Vorauszahlungen auf erst nach dem Bilanzstichtag fällige, erfolgsabhängige Vorstandsbezüge geleistet. Hiervon entfielen auf Herrn Dr. Andreas Aufschnaiter TEUR 25 und auf Herrn Armin Distel TEUR 25.

Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte neben den beiden Vorständen durchschnittlich 1 Mitarbeiter (Vorjahr: 2 Mitarbeiter).

Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns

Die Hauptversammlung der MS Industrie AG hat am 1. Juli 2024 mit der erforderlichen Mehrheit der abgegebenen Stimmen beschlossen, den handelsrechtlichen Bilanzgewinn der MS Industrie AG zum 31. Dezember 2023 in Höhe von EUR 7.219.631,41 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Im Geschäftsjahr 2024 ist ein Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -2.396.111,40 entstanden. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags in Höhe von EUR 7.219.631,41 ergibt sich ein Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2024 in Höhe von EUR 4.823.520,01.

Der Vorstand der MS Industrie AG schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn von EUR 4.823.520,01 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Honorar des Abschlussprüfers (§ 285 Nr. 17 HGB)

Das von der RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, berechnete Gesamthonorar beträgt in Summe TEUR 103 (davon für Vorjahr: TEUR 0). Es entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen (TEUR 103; davon für Vorjahr: TEUR 0).

Konzernabschluss

Die MS Industrie AG erstellt als Mutterunternehmen für den größten und zugleich kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss, der im Unternehmensregister veröffentlicht wird.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag (Nachtragsbericht)

Dem Vorstand sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, bekannt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage hätten.

 

München, den 28. April 2025

Der Vorstand

Dr. Andreas Aufschnaiter, Sprecher des Vorstands

Armin Distel

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2024

scrollen
Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Stand am 1.1.2024
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Stand am 31.12.2024
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software 1.933,31 0,00 733,61 1.199,70
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 72.574,59 0,00 67.011,77 5.562,82
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 72.854.448,68 0,00 0,00 72.854.448,68
2. Beteiligungen 1.104.938,18 0,00 0,00 1.104.938,18
73.904.109,86 0,00 0,00 73.959.386,86
74.033.894,76 0,00 67.745,38 73.966.149,38
scrollen
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1.1.2024
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Stand am 31.12.2024
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software 1.928,31 0,00 732,61 1.195,70
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 71.120,37 574,00 66.899,55 4.794,82
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.160.033,60 0,00 0,00 25.160.033,60
2. Beteiligungen 411.930,01 0,00 0,00 411.930,01
25.571.963,61 0,00 0,00 25.571.963,61
25.645.012,29 574,00 67.632,16 25.577.954,13
scrollen
Buchwerte
Stand am 31.12.2024
EUR
Stand am 31.12.2023
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software 4,00 5,00
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 768,00 1.454,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 47.694.415,08 47.694.415,08
2. Beteiligungen 693.008,17 693.008,17
48.387.423,25 48.387.423,25
48.388.195,25 48.388.882,47

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MS Industrie AG, München

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der MS Industrie AG, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Berlin, 28. April 2025

RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Thorsten Sommerfeld, Wirtschaftsprüfer

Elisa Eisenhauer, Wirtschaftsprüferin