![]() MTU Aero Engines Holding AGMünchenKonzernabschluss 2011Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 20111. Das Unternehmen MTU1.1. Geschäftstätigkeit und MärkteDie MTU Aero Engines Holding AG, München, ist mit ihren Konzernunternehmen Deutschlands führender Triebwerkshersteller und einer der Großen der Welt. Sie wird im Folgenden auch MTU, Konzern, Unternehmen oder Gesellschaft genannt. Die MTU betreut zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung. Technologisch führend ist das Unternehmen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern sowie Reparatur- und Herstellverfahren. National und international ist die MTU maßgeblich an allen wichtigen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert mit den Größten der Branche - General Electric, Pratt & Whitney und Rolls-Royce. Bei der Instandhaltung ziviler Luftfahrtantriebe ist das Unternehmen weltweit der größte unabhängige Anbieter. Im militärischen Bereich ist die MTU seit Jahrzehnten nationaler Marktführer und Systempartner der Bundeswehr. Die MTU ist in zwei Segmenten tätig: im OEM-Geschäft (Original Equipment Manufacturing) und im MRO-Geschäft (Maintenance, Repair and Overhaul). Das OEM-Segment bündelt das zivile Neu- und Ersatzteilgeschäft sowie das komplette militärische Geschäft. Das MRO-Segment beinhaltet die zivile Instandhaltung. 1.2. Konzernstruktur, Standorte und OrganisationDie MTU Aero Engines Holding AG, München, ist die Obergesellschaft des MTU-Konzerns; sie nimmt im Wesentlichen Funktionen einer Holdinggesellschaft wahr. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören die Unternehmensstrategie, das Risikomanagement und die Finanzierung. In der Konzernholding wird auch der Kontakt zum Unternehmensumfeld, zum Kapitalmarkt und zu den Aktionären gehalten. Die MTU ist mit Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Unternehmensbeteiligungen weltweit in allen wichtigen Märkten und Regionen vertreten. Einzelheiten zum Anteilsbesitz sind dem Konzernanhang unter Abschnitt 2. (Konsolidierungskreis) zu entnehmen. Struktur des MTU-Konzerns![]() OrganisationIm Geschäftsjahr 2011 hat sich die rechtliche Unternehmensstruktur der MTU nicht geändert. Organisatorisch gliedert sich die MTU Aero Engines Holding AG, München, weiterhin in vier Vorstandsressorts. Sie sind in der Vorstellung des Vorstandes (Seite 30 im Geschäftsbericht 2011) dargestellt. 1.3. Unternehmensstrategie und -SteuerungStrategieDie Ziele der MTU sind konsequent darauf ausgerichtet, die strategische Position des Unternehmens zu stärken und durch gezieltes und profitables Wachstum weiter auszubauen. Angestrebt werden die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die Realisierung der Wachstumsziele durch zukunftsfähige Beteiligungen an erfolgversprechenden Triebwerksprogrammen im OEM- und MRO-Geschäft. ![]() Die MTU hat alle Geschäftsfelder auf das Wachstumsziel ausgerichtet. Sie hat mit einem hohen Anteil am Service- bzw. am MRO-Geschäft mit zukunftsfähigem Programmportfolio, stabilen und langfristigen Kundenbeziehungen, motivierten Mitarbeitern und einer globalen Aufstellung in den Wachstumsmärkten die Grundlage für nachhaltiges Wachstum geschaffen. Konzerninternes SteuerungssystemDie werttreibenden Steuerungsgrößen Kapitalrendite, Free Cashflow und Umsatz/EBIT definieren das Spannungsfeld von Wachstum, Rentabilität und Liquidität, in dem sich die MTU befindet. Die folgenden Komponenten sichern die Einhaltung des integrierten Steuerungssystems:
![]() Wachstum - Umsatz und EBITDie Steigerung des Umsatzes zielt auf substanzielles Wachstum. Eine weitere wichtige Erfolgsgröße ist das operative Ergebnis, das bereinigte EBIT. Zur Definition des bereinigten EBIT wird auf die Überleitung zu bereinigten Kennzahlen unter Abschnitt 3.1. (Ertragslage) verwiesen. Daneben verwendet der Konzern die Kennzahl EBIT-Marge, die das EBIT im Verhältnis zum Umsatz darstellt. scroll
Rentabilität - KapitalrenditeZiel der MTU ist es, die aus dem Kapitalmarkt abgeleiteten Renditevorgaben der Eigenkapitalgeber zu übertreffen. Maßstab für den Verzinsungsanspruch ist der Kapitalkostensatz, der als gewichteter Durchschnittskostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt wird (Weighted Average Cost of Capital = WACC). Da sich das wirtschaftliche Umfeld ständig ändert, überprüft die MTU den Kapitalkostensatz regelmäßig auf seine Aktualität, um ihn bei Bedarf anzupassen. Von jeder Investition wird eine Verzinsung mindestens in Höhe des WACC gefordert. Die Eigenkapitalkosten der MTU orientieren sich an dem Ertrag aus einer risikolosen Alternativanlage zuzüglich Marktrisikoprämie, wobei das spezifische Risiko der MTU in Relation zum Gesamtmarkt (Peer Group) berücksichtigt wird. Der auf dieser Basis berechnete Eigenkapitalkostensatz entspricht einem Kostensatz nach Steuern. Da die Kapitalkosten bei der MTU auf Vorsteuerbasis ermittelt werden, wird eine Steuerkorrektur in Höhe des Konzernsteuersatzes vorgenommen. Die Grundlage zur Bestimmung der Fremdkapitalkosten bildet der gewichtete Fremdkapitalkostensatz einschließlich der Zinsen für Pensionsrückstellungen. Auf Basis dieser Einflussfaktoren lag der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz für den Konzern im Geschäftsjahr 2011 bei 11,1 % (Vorjahr: 11,0 %). Für die Geschäftssegmente werden spezifische Kapitalkostensätze (OEM: 11,2 %, MRO: 10,7 %) unterstellt, die die segmentspezifischen Risikostrukturen widerspiegeln. Die Ableitung der Kapitalkosten ist im Konzernanhang unter Abschnitt 39. (Bewertung der erzielbaren Beträge der Geschäftssegmente, die einen Firmenwert enthalten) erläutert. Der Konzern nutzt die Renditevorgaben zum einen als zentrale wertorientierte Steuerungsgröße zur Messung der absoluten Wertbeiträge der operativen Geschäftssegmente und der einzelnen Triebwerksprogramme. Zum anderen sind sie wesentlicher Maßstab für die Ausrichtung aller operativen Maßnahmen auf die Steigerung des Unternehmenswerts. Ziel ist die Schaffung eines Mehrwerts. Das bedeutet, dass der Konzern dauerhaft mindestens die Verzinsung der Kapitalkosten verdient. Zur Überprüfung der Zielsetzung nutzt die MTU die Kennzahlen Return on Capital Employed (ROCE) und das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt). Der Zielverfolgung nach dem ROCE und dem relativen Wertbeitrag - der Differenz zwischen ROCE und den Kapitalkosten - liegt die Annahme zugrunde, dass der Unternehmenswert steigt, wenn ein nachhaltig positiver Wertbeitrag erzielt wird. Der ROCE ist die Gesamtkapitalrendite vor Steuern. Er misst die Ertragskraft des durchschnittlich investierten Kapitals (Capital Employed) in Form einer relativen Größe und ergibt sich aus der Relation des bereinigten EBIT zum durchschnittlichen, um Effekte aus der Kaufpreisallokation bereinigten, betrieblichen Vermögen. scroll
Im Berichtsjahr hat sich der ROCE auf 32,0 % (Vorjahr: 32,2 %) belaufen. Dies resultiert aus der Verbesserung des bereinigten EBIT um 17,3 Mio. € bei gleichzeitigem überproportionalen Anstieg des gebundenen Vermögens (Capital Employed). Damit liegt der erwirtschaftete ROCE um 20,9 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC) von 11,1 % (Vorjahr: 11,0 %). Die MTU erzielt als Ergebnis einen Beitrag zum Unternehmenswert in Höhe von 214,0 Mio. € (Vorjahr: 204,4 Mio. €) beziehungsweise 20,9 % (Vorjahr: 21,2 %). Liquidität - Free CashflowDie Optimierung des Free Cashflow stellt sicher, dass die finanzielle Substanz des Konzerns erhalten bleibt. Der Free Cashflow setzt sich aus betrieblichen Faktoren (operatives Ergebnis, Veränderung des operativen kurzfristigen Betriebskapitals und der Investitionen) sowie nichtbetrieblichen Faktoren (Finanzaufwendungen, Ergebnisanteile aus Gemeinschaftsunternehmen und Steuern) zusammen. scroll
Ein bestimmender Faktor ist das Working Capital. Es ist definiert als Saldo aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus der Auftragsfertigung sowie sonstigen Vermögenswerten einerseits und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung und sonstigen Verbindlichkeiten andererseits. Um diese Grundsätze in der Konzernstruktur zu verankern, hat die Konzernführung dem Management der Geschäftssegmente die Verantwortung für die operativen Ergebnisse, die Optimierung des Working Capital und die Investitionen übertragen. Nicht im Free Cashflow berücksichtigt wurden Investitionen in finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, da sie jederzeit veräußerbar sind und als Liquiditätsreserve gehalten werden. Damit sich das Management der Geschäftssegmente konzentriert auf dauerhafte Verbesserungen der operativen Geschäfte ausrichtet, hat die Konzernführung die variable Vergütung der Führungskräfte an die Entwicklung des operativen Ergebnisses und des Free Cashflow gekoppelt. 1.4. Forschung und EntwicklungRahmenbedingungen und ZieleWachsende Mobilitätsansprüche, limitierte Rohstoffe und die Umweltproblematik erfordern innovative Lösungen - auch bei Flugzeugtriebwerken. Die MTU hat sich mit ihren Kernkompetenzen Niederdruckturbine, Hochdruckverdichter sowie Hightech-Fertigungs- und Reparaturverfahren eine technologische Spitzenposition erarbeitet. Sie ist die Basis für Weiterentwicklungen bestehender Antriebe sowie die Konzeption und Verwirklichung neuer Triebwerkskonzepte. Die mittelfristigen Ziele der MTU bei der Entwicklung neuer ziviler Triebwerke folgen der Selbstverpflichtung der europäischen Luftfahrtindustrie, die sich in den ACARE 2020 Vorgaben (Advisory Council for Aeronautical Research in Europe) niedergeschlagen haben. Sie sehen für den Luftverkehr eine Lärmreduktion um die Hälfte, eine NOx -Verminderung um 80 % und eine Verringerung der CO2 -Emissionen um 50 % vor. Die Triebwerke müssen dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Die MTU deckt mit ihrem Technologieprogramm Clean Air Engine (Claire) nicht nur die ACARE 2020 Ziele ab, sondern auch die langfristigen Zukunftsanforderungen. Sie sehen unter anderem vor, den CO2 -Ausstoß bis zum Jahr 2035 um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Die zukünftigen Anforderungen bei militärischen Anwendungen werden im Wesentlichen durch Antriebe für unbemannte Flugzeuge vorgegeben. Große Reichweiten bei niedrigem Brennstoffverbrauch und gleichzeitig hohem Schub in Bodennähe erfordern innovative Lösungen. Die MTU ist maßgeblich an nationalen und europäischen Studien, etwa dem European Technology Acquisition Programme (ETAP), beteiligt. Technologien für zukünftig wichtige TriebwerkeZivile TriebwerksprogrammeZusammen mit Pratt & Whitney arbeitet die MTU an der neuen Triebwerksgeneration, dem Getriebefan (GTF) PurePower PW1000G. Im Gegensatz zum konventionellen Turbofan, bei dem Fan und Niederdruckturbine auf einer Welle mit gleicher Drehzahl laufen, sind beim Getriebefan beide Komponenten durch ein Getriebe voneinander entkoppelt. Damit kann der große Fan langsamer und die Niederdruckturbine schneller betrieben werden. Das verbessert die Wirkungsgrade von Fan und Niederdruckturbine und senkt Treibstoffverbrauch und Kohlendioxidausstoß um je 15 %. Außerdem wird der subjektiv empfundene Lärm halbiert. Zudem wird der Antrieb leichter, da weniger Teile und Stufen benötigt werden. Die MTU steuert zum Getriebefan die schnelllaufende Niederdruckturbine und Teile des Hochdruckverdichters bei. Airbus bietet den GTF für die A320neo (150 bis 200 Sitze) an. Bombardier stattet mit ihm exklusiv die CSeries, einen Regionaljet mit 100 bis 145 Sitzen, aus. Bei Mitsubishi, dem GTF-Erstkunden, kommt er im Regionaljet MRJ mit 70 bis 90 Sitzen zum Einsatz. Die russische Irkut will ihren 150-Sitzer, die MS-21, ebenfalls mit dem PW1000G ausrüsten. Am MRJ-Antrieb PW1217G hält die MTU einen Anteil von 15 %. Am PW1100G für die A320neo hat sie sich 2011 einen Anteil von 18 % gesichert. Hier steuert der deutsche Triebwerkshersteller zusätzlich Bürstendichtungen bei, fertigt einen Teil des Hochdruckverdichters und übernimmt Teile der Triebwerks-Tests und der Endmontage. Den Anteil am PW1524G für die Bombardier CSeries hat die MTU im vergangenen Geschäftsjahr aufgestockt - von 15 auf 17 %. Im Juni 2011 erreichte der Getriebefan einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Serienproduktion: Das PW1524G absolvierte am Flying Testbed von Pratt & Whitney, einer Boeing 747, seinen erfolgreichen Erstflug. Ein wichtiges Zukunftsprogramm für Widebody Flugzeuge ist das GEnx, das den Boeing 787 Dreamliner und die neue Boeing 747-8 antreibt. Die MTU ist für die Entwicklung, Fertigung und Montage des Turbinenzwischengehäuses verantwortlich. Im März hob zum ersten Mal eine 747-8 mit GEnx-Triebwerken ab. Militärische TriebwerksprogrammeIm Mittelpunkt der militärischen Entwicklungsaktivitäten stand weiterhin das TP400-D6 für den Airbus-Militärtransporter A400M. Es ist ein Drei-Wellen-Triebwerk und der stärkste Turboprop-Antrieb der westlichen Welt. Die MTU steuert den kompletten Mitteldruckteil bei, der aus Mitteldruckverdichter, Mitteldruckturbine und Welle besteht. Zusammen mit dem französischen Partner Snecma entwickelt sie zudem die Triebwerks- und Propellerregelung. Nach Abschluss umfangreicher Leistungs-, Dauer- und Sicherheitstests wurde im Mai ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Nutzung durch die Luftwaffen erreicht: Die Erteilung der zivilen Zulassung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). Ein Novum ist die Beteiligung am Hubschrauberantrieb GE38 von General Electric: Die MTU übernimmt erstmals die volle Entwicklungsverantwortung an einem US-amerikanischen Militär-Triebwerksprogramm. Erste Anwendung des GE38 ist der schwere Transporthubschrauber CH-53K der Sikorsky Aircraft Corporation. Die MTU zeichnet für die Nutzturbine verantwortlich und übernimmt die Instandhaltung, Endmontage und das Testing der GE38-Exemplare, die einen künftigen schweren Transporthubschrauber in die Luft bringen. Die Entwicklung läuft planmäßig. So wurde z.B. im Mai das erste Modul für die Flugerprobung ausgeliefert. Zur Erweiterung des Einsatzspektrums des Kampfhubschraubers Tiger - insbesondere unter "Hot and High"-Bedingungen - wurde eine leistungsgesteigerte Version des MTR390-Triebwerks entwickelt, das MTR390 Enhanced. Die MTU ist im MTR390-Programm für die Entwicklung und Fertigung von Brennkammer und Hochdruckturbine verantwortlich. Technologien für Fertigung und InstandhaltungIn den vergangenen Jahren hat sich die MTU eine Spitzenposition bei der Fertigung von Blisk-Rotoren für Verdichter erarbeitet. Mit der Entwicklung des elektrochemischen Abtrageverfahrens Precision Electro Chemical Milling ist es der MTU gelungen, die Herstellung von Blisk-Rotoren wirtschaftlicher zu machen, die aus sehr schwer zu bearbeitenden Nickel-Werkstoffen entstehen und in den hinteren Verdichterstufen eingesetzt werden. Ab 2012 wird durch den Hochlauf der Getriebefan-Produktion die Nachfrage nach Blisk-Rotoren stark zunehmen. Um ihre Marktführerschaft bei der Hightech-Blisk-Produktion zu sichern, baut die MTU in München ein neues Kompetenzzentrum für die Blisk-Fertigung. Technologiesicherung (Intellectual Capital)Zum 31. Dezember 2011 umfasst das MTU-Patentportfolio über 2.800 Schutzrechte. Die Aufteilung der Patente auf die verschiedenen Technologiebereiche der MTU zeigt die unten stehende Abbildung. Aufteilung des Patentportfolios auf die Technologiebereiche der MTU![]() Strategische und kooperative ZusammenarbeitWissenschaftliche KooperationenAktiv fördert die MTU Netzwerke von Universitäten und Forschungseinrichtungen mit dem gleichen technischen Schwerpunkt. Die Aktivitäten sind vielschichtig: Universitäten und Fachhochschulen werden unter anderem Triebwerksexponate zur Verfügung gestellt, MTU-Experten halten Vorlesungsreihen und betreuen Praktikums-, Diplom- und Doktorarbeiten; Studenten erhalten tatkräftige Unterstützung bei Haus- und Abschlussarbeiten. Herausragende Leistungen werden honoriert: So vergibt das Unternehmen jedes Jahr den Heilmann-Preis an einen jungen Wissenschaftler, der sich um die Triebwerkstechnologie verdient gemacht hat. Die neu gegründete Stiftungsprofessur an der Universität Stuttgart wird im Rahmen vielfältiger und umfassender Forschungsaufgaben fundierte Antworten auf die aktuellen mechanischen und werkstofftechnischen Fragestellungen für zukünftige Luftfahrtantriebe erarbeiten. Kompetenzzentren der MTU![]() Bauhaus LuftfahrtMit dem "Bauhaus Luftfahrt" hat die MTU zusammen mit dem Freistaat Bayern, der EADS und Liebherr-Aerospace eine in Europa einmalige Institution geschaffen: Der gemeinnützige Verein mit Sitz in München ist eine international ausgerichtete Ideenschmiede, die unkonventionelle, ganzheitliche und interdisziplinäre Forschung betreibt und in dem Industrie und Wissenschaft unter einem Dach zusammenarbeiten. Themenschwerpunkte sind die Untersuchung der sozioökonomischen, politischen und ökologische Perspektiven der Luftfahrt, der Entwurf visionärer Flugzeugkonzepte, die Suche nach Zukunftstechnologien sowie Wissensmanagement. aireg (Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany)Schwindende Rohölvorräte und zunehmende Beschränkungen der CO2 -Emissionen erfordern neben Effizienzverbesserungen langfristig den Umstieg der Luftfahrt auf regenerative Kraftstoffe. Die MTU hat im Juli 2011 zusammen mit 20 Luftfahrtunternehmen, Bioenergieproduzenten sowie Universitäten und Forschungsinstituten den Verein Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (aireg e.V.) gegründet. Er soll die Einführung regenerativer Kraftstoffe vorantreiben. Der Verein bündelt das Expertenwissen über die gesamte Wertschöpfungskette, koordiniert die Aktivitäten aller Beteiligten und stößt Maßnahmen an. Investitionen in Forschung und Entwicklungscroll
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Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben im Berichtszeitraum 261,9 Mio. € betragen und lagen damit um 23,2 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres. Die Forschungs- und Entwicklungsquote, gemessen als das Verhältnis von Forschungs- und Entwicklungsaufwand zum Umsatz, liegt mit 8,9 % geringfügig über dem Niveau des Vorjahres. Die fremdfinanzierten Entwicklungsaufwendungen betreffen überwiegend das Militärische Triebwerksgeschäft. Sie werden aufgrund der kundenspezifischen Beauftragung durch nationale und internationale Konsortien gemäß IAS 11 als Fertigungsaufträge bilanziert und entweder unter der Position Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung ausgewiesen. scroll
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Eigenfinanzierte Aufwendungen werden vom Konzern bezahlt und auf ihre Aktivierbarkeit als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte untersucht. Neben den allgemeinen Voraussetzungen für die Aktivierung und erstmalige Bewertung müssen für den Ansatz die technische und kommerzielle Realisierbarkeit nachgewiesen werden und die zurechenbaren Ausgaben verlässlich bewertbar sein. Entwicklungsinvestitionen, die die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllen, werden über die voraussichtlich produzierte Anzahl von Einheiten abgeschrieben. Die eigenfinanzierten Aufwendungen sind im Konzernanhang unter Abschnitt 8. (Forschungs- und Entwicklungskosten,) ausgewiesen. Die aktivierungspflichtigen Entwicklungswerte im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) in Höhe von 30,8 Mio. € (Vorjahr: 14,0 Mio. €) betreffen eigenfinanzierte Entwicklungsaufwendungen für die Triebwerksprogramme GEnx, GE38 und PW1100G für den Airbus A320neo. Die Beteiligung am GEnx-Triebwerk von General Electric ist ein wichtiger Baustein zur langfristigen Zukunftssicherung der MTU. Die MTU übernimmt Entwicklungs- und Fertigungsverantwortung für das Turbinenzwischengehäuse. Das Triebwerk ist der Antrieb für den Boeing 787 Dreamliner sowie die Boeing 747-8 und verschafft der MTU den Marktzugang zum Segment der modernsten Langstreckenflugzeuge. Die Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO) hat spezielle Reparaturverfahren für die wirtschaftlichere Instandsetzung von Triebwerken entwickelt, so dass insgesamt 3,4 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €) zu aktivieren waren. 1.5. Unternehmerische VerantwortungGesellschaftliche VerantwortungDas Engagement der MTU endet nicht an den Werkstoren, sondern entfaltet sich im unmittelbaren Umfeld ihrer Standorte. Als Förderer, Sponsor und Netzwerker unterstützt das Unternehmen lokale und regionale Vereine, Organisationen und Institutionen. So spiegelt sich die hohe Bedeutung, Nachwuchskräfte bereits in jungen Jahren für die Themen Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, im gesellschaftlichen Engagement der MTU wider. Auch im Jahr 2011 hat die MTU als Sponsor die Ausstellung "Weg vom Fleck" des Münchner Kinder- und Jugendmuseums unterstützt. Spielerisch können sich die Nachwuchsforscher dort mit den physikalischen Gesetzmäßigkeiten auseinandersetzen, die das Thema Mobilität betreffen. Bei der "Langen Nacht der Münchner Museen" beteiligt sich die MTU bereits seit Jahren und ermöglicht mit geführten Touren durch ihr Museum Einblicke in die Entwicklung der Flugmotorentechnik. Ein weiteres Beispiel sind Schulkooperationen, die das Unternehmen im Umland der deutschen Standorte unterhält. Unter anderem werden Schülern Hausarbeitsthemen und Praktikumsplätze angeboten. Auch hierbei ist es das Ziel, junge Leute bei ihrer Berufswahl zu unterstützen und frühzeitig für Technik zu begeistern. Die Förderung von Forschung und Lehre ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der MTU. Kooperationen der MTU mit zahlreichen deutschen Hochschulen sind für beide Seiten vorteilhaft. Die Hochschulen erhalten wirtschaftliche und praxisbezogene Unterstützung ihrer Forschungstätigkeit, die MTU sichert sich den Zugang zu aktuellen technischen Forschungsergebnissen und bleibt für potenzielle Nachwuchskräfte attraktiv. Zur unternehmerischen Verantwortung gehören für die MTU die Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften sowie die Unterstützung von Initiativen, die darüber hinausgehen. Aus diesem Grund hat sie die Standards der Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD) unterzeichnet. Sie richten sich gegen Korruption und Bestechung und zielen auf die Förderung eines gleichberechtigten und fairen Wettbewerbs. Auf nationaler Ebene wird diese Initiative vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) getragen. Maßnahmen, mit denen die MTU diese Standards im betrieblichen Umfeld umsetzt, sind im Geschäftsbericht 2011 auf Seite 42 unter dem Thema Compliance aufgeführt. Die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens zeigt sich auch in der Mitgliedschaft bei der "Charta der Vielfalt", zu der mehr als 800 deutsche Unternehmen gehören. Die von der Bundesregierung unterstützte Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt in der Gesellschaft zu fördern. Im Mai 2011 ist die MTU dem UN Global Compact beigetreten. Die weltweite Initiative bemüht sich um nachhaltiges Handeln. Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Politik und Wissenschaft arbeiten auf der Basis freiwilliger Verpflichtungen zusammen. Der UN Global Compact hat mehr als 8.000 Mitglieder in 135 Ländern. Wesentliche Punkte der Richtlinie sind im MTU-Leitbild unter "Umwelt und Gesellschaft" verankert. Mitarbeiterscroll
Die Fluktuationsrate an den deutschen Standorten betrug im Geschäftsjahr 2011 3,2 % (Vorjahr: 3,1 %). Die nachstehende Übersicht zeigt die Altersstruktur der deutschen Konzerngesellschaften: Alterstruktur in % (nur deutsche Standorte)![]()
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betrifft nur deutsche Standorte Ausbildung 2011Mit einer Auszubildendenquote von rund 4,5 % investiert das Unternehmen intensiv in den Nachwuchs. Am Jahresende 2011 waren an den deutschen Standorten 336 Auszubildende beschäftigt. Der Frauenanteil lag bei 16 %. Die Berufsausbildung der MTU erstreckt sich nicht ausschließlich auf die fachlichen Themen, die vom Ausbildungsrahmenplan vorgegeben werden. Wichtig sind auch methodische und soziale Inhalte, die zur Entwicklung der Persönlichkeit im Sinne der MTU-Kultur beitragen. Im Rahmen des Gesundheitsmanagement der MTU haben sich die Auszubildenden 2011 intensiv mit den Themen Bewegung, Ernährung, Hautschutz und Nichtrauchen auseinander gesetzt. Diese Aufklärungsmaßnahmen tragen dazu bei, die Weichen zu einem gesundheitsfördernden Verhalten zu stellen. Personalentwicklung2011 wurde ein Rotationsprogramm zur frühzeitigen fachlichen Förderung und Weiterentwicklung von Ingenieuren gestartet. Ergänzend wird das gegenseitige Verständnis für Aufgaben und Zielsetzungen erweitert. Die demographische Entwicklung erfordert Maßnahmen zur Sicherung des Know-hows. Die MTU hat 2011 besonderes Augenmerk auf den Prozess zur Wissensweitergabe gelegt. Darauf aufbauend wurde die Personal- und Nachfolgeplanung optimiert. Die Maßnahmen zur Nachwuchs- und Nachfolgesicherung sowie zur Erweiterung von Fach- und Führungswissen der MTU werden künftig mit IT-generierten Kennzahlenberichten gesteuert und so kontinuierlich auf Effizienz und Effektivität überprüft. Unter Personalentwicklung versteht die MTU auch eine geeignete Fortbildung bzw. Weiterqualifikation. Die nachstehende Tabelle zeigt die von den Mitarbeitern der deutschen Standorte im Durchschnitt absolvierten Bildungstage, die Bildungskosten insgesamt und pro Mitarbeiter. scroll
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betrifft nur deutsche Standorte Vergütung und MitarbeiterbeteiligungAuch einige Jahre nach der Einführung des Entgelt-Rahmen-Abkommens (ERA) an allen deutschen Standorten wird durch die etablierte standortübergreifende Koordination eine durchgängige und transparente Vergütungssystematik gewährleistet. 2011 hat der Personalbereich die Vergütungsstruktur der leitenden Angestellten überarbeitet. Das neue System knüpft die Vergütung der leitenden Angestellten stärker als bisher an eine nachhaltige und langfristige Unternehmensführung und -entwicklung. Die Vergütung besteht nach wie vor in fixen und variablen, kurz- und langfristigen Komponenten. Die variablen Anteile bemessen sich teilweise auf einer mehrjährigen Grundlage: Teile der variablen Vergütung werden aufgeschoben gewährt. Dadurch sollen die Interessen der leitenden Angestellten und des Unternehmens noch enger verbunden werden sowie das Interesse an einer dauerhaften Beteiligung am Unternehmen gefördert werden. Reges Interesse gab es 2011 am Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP). Nach einer Sperrfrist von zwei Jahren gewährt die MTU einen attraktiven Zuschlag in Form des sogenannten Matchbetrages. 2011 haben sich 17,5 % der Mitarbeiter am MAP beteiligt. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Das Investitionsvolumen lag 2011 bei 7,5 Mio. €. Vereinbarkeit von Familie und BerufDie Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert die MTU durch verschiedene Angebote und Leistungen: Innerhalb des Gleitzeitrahmens von 05.15 bis 20.00 Uhr bietet sie eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen an. Ergänzend schaffen in Lebensphasen, in denen die Familie am wichtigsten ist, Elternzeit, Familien- und Pflegepausen Freiräume. Zusätzlich bieten externe Familienservice-Dienstleister ein umfangreiches Leistungspaket. Das Angebot reicht von der Schuldnerberatung über Tagesmuttervermittlung und Kinderferienprogramm bis zur Beratung bei Pflegebedürftigkeit von Angehörigen. Auch wird die Kindertagesstätte der Elterninitiative TurBienchen e.V. von der MTU finanziell unterstützt. GesundheitsmanagementDer MTU-Gesundheitsservice bietet den Mitarbeitern arbeits-, allgemein-, notfall- und umweltmedizinische Betreuung an. Er unterstützt sie bei Fragen aus den Bereichen Sozialberatung, Gesundheitsförderung und Prävention. Zusammen mit den Personalleitern der deutschen Standorte hat der MTU-Gesundheitsservice 2011 die Struktur für ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement aufgebaut. Dazu wurden Fachexperten vernetzt und standortübergreifende Projekte mit guten Erfolgen durchgeführt. Beispielsweise wurde an standortübergreifenden Aktionstagen das Thema psychische Gesundheit behandelt. Das Projekt "Rauchfreies Unternehmen" stellt die Weichen für einen optimalen betrieblichen Umgang mit dem Thema Rauchen. Die Führungskräfte der MTU wurden zum Thema "Gesundheit und Führen" sensibilisiert und geschult. Zukunftsorientierte Arbeitsplätze wurden definiert und in Pilotbereichen getestet. Die Gesundheitsförderung der MTU wurde 2011 ausgezeichnet: Das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen hat die MTU beim "Top Gesundheitsmanagement Award 2011" in der Kategorie Gesundheitsförderung in die Reihe der Finalisten aufgenommen. FehlerkulturFehlerkultur wurde von der MTU als strategisch bedeutsames Thema erkannt. Die MTU hat eine lebendige, professionelle Fehlerkultur. In standardisierten, bereichsspezifischen Projekten werden Leitfäden für angemessene Fehlerreaktionen und ein fester, verbindlicher Rahmen für den Umgang mit Fehlern geschaffen. Das Thema Fehlerkultur soll in den kommenden Jahren konzernweit systematisch vorangetrieben werden. Zusätzlich wird es in zentralen Basisprozessen des Unternehmens - wie etwa der Ausbildung und der Personalentwicklung - verankert. Auszeichnungen zur ArbeitgeberattraktivitätFür das Arbeitgeberranking "Top Arbeitgeber Deutschland" bewertet das Sozialforschungsinstitut CRF deutschlandweit Arbeitgeber und ihre Angebote und Leistungen in den Kategorien Kultur, Training und Entwicklung, Karriere, Primäre Benefits, Sekundäre Benefits und Work-Life-Balance. Die MTU hat ihre Platzierung im Ranking in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Sie belegte 2011 Rang 12. Das Ergebnis unterstreicht den Anspruch der MTU, einen Benchmark für andere Unternehmen zu setzen. Ebenso wichtig ist es für Deutschlands führenden Triebwerkshersteller von potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. 2011 konnte die MTU in der renommierten Universum Young Professionals Studie der Wirtschaftswoche Platz 23 der beliebtesten Arbeitgeber für Ingenieure belegen. Hierzu waren 5.500 Fachkräfte mit einem bis acht Jahren Berufserfahrung zu ihrem Wunsch-Arbeitgeber befragt worden. Unter den befragten Frauen hat sich die MTU von Rang 89 im Jahr 2010 auf Rang 44 verbessert. Diesen Weg möchte die MTU auch im nächsten Jahr fortsetzen. Um die familienunterstützenden Leistungen zeitgemäß weiterentwickeln zu können, lässt sich die MTU regelmäßig von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf prüfen und auditieren. Auf diese Weise erhält sie laufend neue Impulse. Im Zentrum der Auditierung 2011 standen der verstärkte Ausbau von mobilen Arbeitsmöglichkeiten, Modelle für Freistellungsphasen, die Erhöhung der Akzeptanz und Umsetzung der familienunterstützenden Angebote und die Rolle und Verantwortung der Führungskräfte. Diversity als unternehmerische ChanceEin Kernthema unternehmerischer Zukunftsfähigkeit ist der "Wirtschaftsfaktor" Diversity. Im Jahr 2010 hat die MTU die "Charta der Vielfalt" unterzeichnet und sich damit zur Unterstützung von Vielfalt im Arbeitsumfeld bekannt. Im Unternehmensleitbild der MTU sind die Werte Respekt, Fairness und Wertschätzung fest verankert. Sehr aktiv ist die MTU bei der Frauenförderung. Sie will vor allem Berufseinsteigerinnen den Zugang zu technischen Berufen erleichtern. Dazu nimmt die MTU am Girls Day teil und organisiert ein Forscherinnen-Camp. Die MTU Studien-Stiftung fördert seit über 10 Jahren engagierte, hochbegabte Studentinnen. Die MTU beteiligt sich auch am Cross-Mentoring München. Junge Mitarbeiterinnen mit Potenzial werden in ihren ersten Führungspositionen von einem Mentor aus dem mittleren oder höheren Management eines anderen Unternehmens unterstützt. Darüber hinaus hat die MTU das "Münchner Memorandum für Frauen in Führung" unterzeichnet. Sie unterstreicht damit ihre Absicht, durch die gezielte Förderung von weiblichen Beschäftigten den Frauenanteil in der MTU zu erhöhen. Weiterführende Informationen zur Personalarbeit der MTU können dem Personalbericht 2011/2012 entnommen werden. UmweltDie Mobilität der Gesellschaft nimmt zu und die Energievorräte gehen zurück, zudem verschärft sich die Klimasituation. In diesem Spannungsfeld befindet sich die heutige Luftfahrt. Um das Aufkommen am Himmel in Zukunft zu bewältigen, ohne der Umwelt dauerhaft zu schaden, muss der Übergang zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Luftverkehr geschafft werden. National wie international spielen der Umwelt- und Ressourcenschutz eine immer größere Rolle. Für die MTU ist der Schutz der Umwelt nicht nur Pflichtaufgabe, sondern Teil der Verantwortung, die sie für Mitarbeiter, Kunden, Partner und Nachbarn übernommen hat. EffizienzsteigerungDie MTU leistet mit ihren neuen Produkten einen wesentlichen Beitrag für einen nachhaltigen Luftverkehr. Der Schwerpunkt der MTU liegt dabei auf der Effizienzsteigerung der Triebwerke. Die vorhandenen Ressourcen sollen besser genutzt, die Schadstoffemissionen reduziert und der Umstieg auf alternative Kraftstoffe vorbereitet werden. Eine aussagekräftige Messgröße zur Beurteilung der Effizienz von Triebwerken unterschiedlicher Größe ist der Kraftstoffverbrauch des Triebwerks bezogen auf den Schub (spezifischer Verbrauch). Bereits heute zeichnen sich Triebwerke mit MTU-Komponenten durch einen niedrigen Kraftstoffverbrauch aus. Zu diesem Erfolg haben höhere Bypassverhältnisse, höhere Gesamtdruckverhältnisse und verbesserte Komponentenwirkungsgrade beigetragen. Daran haben die MTU-Komponenten Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter einen maßgeblichen Anteil: Sie zeichnen sich durch höhere Druckverhältnisse, bessere Leistung, reduziertes Gewicht und verbesserte Wirkungsgrade aus. Die MTU entwickelt ihre Komponenten kontinuierlich weiter. Das Ziel: bei Wirkungsgrad, Gewicht und Komponentenauslastung neue Maßstäbe zu setzen. Beim Hochdruckverdichter werden Wirkungsgrade deutlich über 90 % und bei der Niederdruckturbine Wirkungsgrade über 93 % angestrebt. Aktueller Höhepunkt dieser Entwicklung ist das Triebwerk GP7000, das den Airbus A380 antreibt. Für das GP7000 entwickelt und fertigt die MTU unter anderem die Schlüsselkomponente Niederdruckturbine. Hier konnten erstmals Wirkungsgrade über 93 % realisiert werden. Weitere Meilensteine können nur mit neuen Triebwerksprogrammen erreicht werden. Die MTU hat dazu das Technologieprogramm Claire (Clean Air Engine) ins Leben gerufen. Mit drei der revolutionären Technologien werden die CO2 - und NOx -Emissionen sowie der Lärm konsequent reduziert. Die erste Stufe von Claire - ein Triebwerk mit Getriebefan - wird den Anwendern bereits ab 2013 zur Verfügung stehen. Das Getriebe zwischen Fan und Niederdruckturbine ermöglicht einen langsam drehenden Fan bei gleichzeitig schnell laufender Turbine. Beide Komponenten arbeiten so in ihren optimalen Betriebsbedingungen. Dadurch sinkt der Brennstoffverbrauch um 15 % gegenüber heutigen Turbofantriebwerken. Die Lärmemission wird deutlich reduziert. Der Schwerpunkt der zweiten Claire-Stufe ist der Fan. Zum Einsatz kommen soll ein ummantelter gegenläufiger Fan. Einen solchen hat die MTU bereits entwickelt und getestet. In einem dritten Schritt werden neue Kerntriebwerkskonzepte eingeführt, beispielsweise mit Abgaswärmetauscher. Mit der dritten Stufe von Claire kann der Brennstoffverbrauch gegenüber heutigen Triebwerken um 30 % reduziert werden. Mit Claire hat die MTU ein ehrgeiziges Technologieprogramm aufgesetzt, dass nicht nur die von der europäischen Forschungsgemeinschaft ACARE (Advisory Council of Aeronautical Research in Europe) definierten Ziele erfüllt, sondern sogar darüber hinaus geht. Die ACARE-Ziele sehen eine Reduktion der CO2 -Emissionen und damit des Brennstoffverbrauchs um 50 % bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 2000 vor, wobei der Antrieb allein 20 % Verbesserung bringen muss. Wesentliche Schlüsselkomponenten von Claire haben in Tests bereits ihre Eignung nachgewiesen. Klimaneutrales Fliegen durch alternative KraftstoffeEin nachhaltiger Luftverkehr kann nicht allein durch neue Antriebe verwirklicht werden. Er macht die Zusammenarbeit aller Beteiligten am Luftverkehr - z.B. Flugzeug- und Triebwerkshersteller, Luftverkehrsmanagement und Airlines - notwendig. Die MTU beteiligt sich deshalb u. a. am Leuchtturmprogramm "Öko-effizientes Fliegen" des BDLI (Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie). Das Ziel: klimaneutrales Fliegen bis zum Jahr 2050 zu ermöglichen. In einer abgestimmten Roadmap werden alle wesentlichen notwendigen Technologien einschließlich einer alternativen Kraftstoffversorgung definiert und Verantwortlichkeiten festgelegt. Ein Luftverkehr, der den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht, wird damit auch in Zeiten zunehmender Klimarestriktionen und schwindender Rohölvorräte möglich. Mit dem Projekt "Öko-effizientes Fliegen" werden auch die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um die Ziele der Internationalen Lufttransport-Organisation IATA (International Air Transport Association) zu erreichen. Sie versprechen bis zum Jahr 2020 jährliche Effizienzsteigerungen von 1,5 %, ab dem Jahr 2020 ein Luftverkehrswachstum ohne zusätzlichen CO2 - Ausstoß und eine Halbierung der gesamten CO2 -Emissionen der Luftfahrt ab 2050. Langfristig ist der Ersatz von Kerosin aus Rohöl durch alternative Kraftstoffe, die erneuerbar und klimaneutral sein müssen, notwendig. Zur Koordination der Einführung von alternativen Kraftstoffen hat die MTU gemeinsam mit 20 weiteren Unternehmen aus der Luftfahrt, Bioenergieproduzenten sowie Universitäten und Forschungsinstituten deshalb im Juli 2011 den Verein Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (aireg e.V.) gegründet. Daneben beteiligt sich die MTU an Forschungsprojekten zu alternativen Kraftstoffen wie z.B. FAIR (Future AIrcraft Research). Im Rahmen dieses Programms setzt die Lufthansa erstmals im Linienverkehr auf der Strecke Frankfurt - Hamburg in einem Triebwerk eine Mischung aus 50 % Biokraftstoff und 50 % konventionellem Kerosin ein. Die Erprobungsflüge laufen seit Juli 2011 und liefern wichtige Erfahrungen zum Dauereinsatz dieser Kraftstoffe. Die MTU analysiert dabei das Triebwerksverhalten im Flug mit Hilfe des MTU Engine Trend Monitoring Systems im Detail. Der von Neste Oil in Finnland überwiegend aus Jatropha hergestellte Biokraftstoff zeichnet sich bisher durch einen störungsfreien Betrieb und reduzierten Kraftstoffverbrauch infolge seines höheren Heizwertes aus. Zum Engagement der MTU im Bereich alternativer Kraftstoffe zählt auch die Mitgliedschaft in der Algal Biomass Organization (ABO). Zielsetzung dieser gemeinnützigen Organisation ist es, die Erforschung und Produktion von Kraftstoffen auf Algenbasis voranzutreiben. Tests zeigen, dass ihre Verwendung auch aus technischer Sicht Sinn macht. Zum einen hat Treibstoff aus Algen einen höheren Energiegehalt als herkömmliches Kerosin, zum anderen ist Algentreibstoff schwefelfrei. Dies kann Triebwerken zu einer längeren Lebensdauer verhelfen. Verzicht auf umweltgefährdende Fertigungsprozesse und MaterialienEinen signifikanten Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung zukünftiger Produkte leistet der Verzicht auf umweltgefährdende Fertigungs- und Reparaturprozesse sowie Materialien. Dazu gehören Quecksilber und Kadmium, die nicht als Werkstoffe für Bauteile, Verbindungen und Beschichtungen verwendet werden. An alle Prozesse und Verfahren - angefangen bei der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Instandsetzung von Triebwerken - legt die MTU strenge Umweltschutzkriterien an, die die gesetzlichen Anforderungen als Mindestmaß berücksichtigen. Von ihnen werden interne Standards abgeleitet, die für alle Konzernstandorte verbindlich sind. Ihre Einhaltung wird durch interne und externe Audits nach DIN EN ISO 14001 - und an den deutschen Standorten München und Hannover auch nach der Verordnung des Europäischen Parlaments und Rats, dem Eco Management Audit Scheme (EMAS) - regelmäßig überprüft und bestätigt. Erfolgreich überprüft wurden das Umwelt-Managementsystem nach ISO 14001 und der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 sowie das Arbeitsschutz-Managementsystem nach OHSAS 18001. Die Umweltschutzzielsetzungen werden regelmäßig durch den Vorstand bewertet. RessourceneinsparungMaterialDie Einsparung von Ressourcen durch die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und die Wiederverwertung durch Recycling im Originalkreislauf sind Standard bei der MTU. Durch die Entwicklung neuer Methoden und Verfahren erhalten rund 70 % aller Triebwerksschaufeln ein zweites, drittes und viertes Leben. Damit wird der Einsatz von neuen Materialien verringert. Die MTU leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Energie und CO2Das Engagement der MTU erstreckt sich nicht nur auf die Optimierung ihrer Produkte. Auch an die Effizienz der Produktions- und Instandhaltungsprozesse werden höchste Ansprüche gestellt. Ein wesentlicher Stellhebel ist das Energie-Management an den Standorten. In München ist des im Programm Clean Air - Industrial Site (CLAIR-IS) festgeschrieben. Im Fokus stehen Betriebssicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Ziel von CLAIR-IS ist es, bis zum Jahr 2020 den jährlichen CO2 -Ausstoß am Standort München gegenüber 1990 um mehr als 30 Prozent zu verringern - trotz erheblicher Steigerung der Produktion. Maßnahmen sind beispielsweise der verstärkte Einsatz von Brunnenwasser zur Kühlung in Produktionsprozessen, die Sanierung des Wärmenetzes und der Einsatz einer Gebäudeleittechnik, die Einführung zentraler Maschinenabschaltung oder die Nutzung regenerativer Energieträger in einem Blockheizkraftwerk. Durch die Nutzung von Grundwasser zur Kühlung werden pro Jahr etwa 3000 t CO2 eingespart. Der Ausbau der Gebäudeleittechnik hat im Zeitraum 2001 bis 2010 zu einer Einsparung von ca. 71.000 t CO2 geführt. Betriebsferien sparen ca. 975 t CO2 pro Jahr. Gleichzeitig führen die Maßnahmen auch zu einer Energieeinsparung. Insgesamt soll der Stromverbrauch bezogen auf den Umsatz von 2010 bis 2020 um 25 Prozent gesenkt werden. Einen zusätzlichen Beitrag zur CO2 - Einsparung liefert das Blockheizkraftwerk am Standort München, in dem Strom und Wärme generiert werden. Es wird mit Pflanzenöl betrieben. Dadurch werden weniger fossile Energieträger zur Wärmeerzeugung benötigt. 2. Rahmenbedingungen2.1. Gesamtwirtschaftliche EntwicklungDie Entwicklung der Weltwirtschaft wurde 2011 von der Naturkatastrophe in Japan sowie den politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen und Mittleren Osten beeinflusst. Außerdem haben die Schuldenkrisen in der Eurozone und den USA das Vertrauen in die Weltwirtschaft nachhaltig erschüttert. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse hat sich das Weltwirtschaftswachstum 2011 deutlich abgeschwächt: Es ist nur um 2,6 % gestiegen - nach 4,0 % im Jahr 2010. Mit einem Wachstum um 1,8 % erwies sich die US-Wirtschaft stabiler als erwartet. In Westeuropa hat das politische Krisenmanagement das Wirtschaftswachstum negativ beeinflusst. Es lag 2011 bei + 1,8 %. In der asiatisch-pazifischen Region wurde trotz der Naturkatastrophe in Japan mit + 3,7 % ein befriedigendes Wachstum erzielt. Der asiatisch-pazifische Raum bleibt damit die führende Wachstumsregion. (Quelle: EIU Februar 2012). Die asiatisch-pazifische Region, Nordamerika und Westeuropa sind die Schlüsselmärkte der Luftfahrtindustrie: Sie decken zusammen 70 % des Passagierverkehrs und 90 % des Frachtverkehrs ab und stellen 90 % der weltweiten Flugzeugflotte. Weltweite Wachstumsraten der wirtschaftlichen Entwicklung (Quelle: EIU, Februar 2012)![]() Der Euro/US-Dollar-Wechselkurs ist für die MTU als exportorientiertes Unternehmen der Luftfahrtbranche von großer Bedeutung. Die Euro/US-Dollar Wechselkurse waren 2011, wie bereits in den früheren Jahren, von einer hohen Volatilität gekennzeichnet. Der Jahresdurchschnittskurs betrug 1,3920 US-Dollar je Euro und lag damit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres von 1,3260. Dem Höchstkurs am 4. Mai 2011 von 1,4882 stand ein Tiefstkurs von 1,2889 US-Dollar je Euro am 29. Dezember 2011 gegenüber. Der Euro/US-Dollar Schlusskurs am 30. Dezember 2011 betrug 1,2939 und lag damit leicht unter dem Vorjahresschlusskurs von 1,3362. Dollarkursentwicklung 2011 gegenüber 2010![]() DollarkursentwicklungDer Ölpreis war im Jahr 2011 weniger volatil als im Vorjahr. Öl kostete im Jahresmittel 95 US-$ pro Fass WTI (Quelle: EIA). Der Ölpreis lag damit um etwa 20 % höher als 2010 (79 US-$ pro Fass). Gründe für diese Preisentwicklung sind die kontinuierlich steigenden Herstellungskosten und die steigende Nachfrage aus Asien. Da Kerosin für Fluggesellschaften der größte Kostenfaktor ist, werden alte, ineffiziente Flugzeugtypen weiter entweder geparkt oder ausgemustert; dieser Trend belebt die Produktion moderner Modelle. Rohöl- und Kerosinpreisentwicklung 2011 Spotpreis West Texas Intermediate (WTI) in US-Dollar/Fass (Quelle: US Energy Information Administration)![]() 2.2. Branchenwirtschaftliche Entwicklung der LuftfahrtindustrieDer globale Passagierverkehr ist 2011 um 5,9 % gewachsen. Damit liegt die Wachstumsrate deutlich über dem langfristigen Trend, der mit dem Wirtschaftswachstum korreliert. Das Frachtaufkommen dagegen ist um 0,7 % zurückgegangen. Die Flugstunden, die eine Messgröße für den Triebwerksersatzteil- und Instandsetzungsbedarf sind, sind 2011 um 6 % gestiegen (Quelle: Ascend Online, UBS). Wachstum des globalen Passagier- und Luftfrachtaufkommens (Quellen: IATA, Boeing)![]() Die Fluggesellschaften haben ihr Auslastungsmanagement weiterentwickelt und den Sitzladefaktor auf dem hohen Niveau des Vorjahres, bei 78 %, gehalten. Die Flugzeugbestellungen haben 2011 weiter zugenommen. Wurden 2010 rund 1.400 Flugzeuge bestellt, stieg der Bestelleingang bei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen sowie Großraum-Maschinen 2011 auf 2.692. Darunter sind 1.566 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, die mit den neuen, verbrauchsärmeren Triebwerken aus der PW1000G-Familie von Pratt & Whitney oder Leap-Antrieben von CFMI ausgestattet werden. Der Auftragsbestand für Standard- und Großraumflugzeuge wuchs 2011 um rund 20 % auf 8.600 Flugzeuge. 2011 wurde mit über 1.011 Maschinen von Airbus und Boeing ein neuer Auslieferungsrekord erzielt. Der Anteil geparkter Flugzeuge lag im Dezember 2011 bei 10 % gegenüber 12 % im Jahr 2010. Auch die Ticketpreise haben sich 2011 gut entwickelt. Der lukrative Geschäftsreisesektor hat sich belebt und damit die Einnahmen der Fluggesellschaften maßgeblich verbessert. Laut IATA erzielte die Branche ein Umsatzplus von rund 9 % und erwirtschaftete 2011 Umsätze in Höhe von 596 Mrd. US-$ (2010: 547 Mrd. US-$). Belastet wurden die Gewinne durch die hohen Treibstoffkosten. Die Branche erwartet nunmehr einen Gewinn von 6,9 Mrd. US-$ für das Jahr 2011. Das Segment der Geschäftsreiseflugzeuge konnte sich im Jahr 2011 nicht erholen: Die Auslieferungen sind bis zum 3. Quartal um 13 % gesunken (Quelle: GAMA). Möglicherweise ist der leichte Anstieg der Auslieferungen im 3. Quartal ein Anzeichen für eine Trendwende. 2.3. Gesamtaussage zu den RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft konnte 2011 die Wachstumsraten des Jahres 2010 nicht wiederholen. Zwar war das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer - insbesondere Chinas - anhaltend hoch, die Wachstumsraten der Industrieländer waren aufgrund der Finanzkrise der Eurozone schwach. Vor diesem Hintergrund hat der globale Passagierverkehr 2011 um 5,9 % zugelegt. Die Fluggesellschaften haben einen Umsatz in Höhe von 596 Mrd. US-$ und einen Gewinn von 6,9 Mrd. US-$ erzielt. Damit wurden die Gewinnprognosen der IATA deutlich übertroffen. Die IATA hatte zu Jahresbeginn 2011 einen Gewinn von 4 Mrd. US-$ erwartet. Airbus und Boeing haben 2011 einen Auslieferungsrekord aufgestellt. Gleichzeitig wurde der Auftragsbestand für Kurz- und Mittelstreckenmaschinen sowie für Großraumflugzeuge deutlich erhöht. 3. Finanzwirtschaftliche SituationDie folgenden Erläuterungen und Analysen sind aus den geprüften Konzernabschlüssen der MTU für die Geschäftsjahre, die zum 31. Dezember 2011 und 2010 geendet haben, abgeleitet. Die Konzernabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, sofern sie von der Europäischen Union übernommen wurden. Entsprechend der IFRS-Vorschriften wurden im Jahr 2011 einige neue und geänderte Standards und Interpretationen erstmals angewandt. Daraus ergaben sich keine Veränderungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Damit haben sich im Berichtszeitraum weder Veränderungen der Rechnungslegungsgrundsätze auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns noch Veränderungen im Ermessen des Managements bei der Anwendung der Rechnungslegungsstandards ausgewirkt. WechselkursinformationenAlle Finanzinformationen sind in Euro, US-Dollar, Kanadischen Dollar, Chinesischen Renminbi oder Polnischen Zloty angegeben. Als Wechselkurse wurden die offiziellen Wechselkurse der Europäischen Zentralbank verwendet. scroll
3.1. ErtragslageDie MTU in ihrer heutigen Form ist zum 1. Januar 2004 entstanden, als Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) von der damaligen DaimlerChrysler AG 100 % der Anteile gekauft hat. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte jährlich zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Sie sind im Folgenden unter dem Begriff "Effekte aus der Kaufpreisallokation" zusammengefasst und werden zu Zwecken der Vergleichbarkeit bei den Kennzahlen bereinigt dargestellt. KonzernKonzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
AuftragsbestandDer Auftragsbestand der MTU umfasst feste Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Auftragsbestand inklusive Auftragswert MRO (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() Das erteilte Auftragsvolumen in Höhe von 10,5 Mrd. € entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von etwa drei Jahren. UmsatzentwicklungDer Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2011 um 224,7 Mio. € (8,3 %) auf 2.932,1 Mio. € gestiegen. Der Umsatz vor Konsolidierung im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 183,1 Mio. € (11,0 %) auf 1.846,6 Mio. € und in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung um 42,6 Mio. € (4,0 %) auf 1.116,6 Mio. €. Umsatzentwicklung nach Segmenten (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom UmsatzDie Umsatzkosten sind um 201,3 Mio. € (9,2 %) auf 2.385,8 Mio. € gestiegen. Im Vergleich zu den um 224,7 Mio. € (8,3 %) angestiegenen Umsatzerlösen haben sich die Umsatzkosten um 201,3 Mio. € (9,2 %) erhöht. In Folge dessen hat sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um 23,4 Mio. € (4,5 %) auf 546,3 Mio. € verbessert. Die Bruttomarge liegt bei 18,6 % (Vorjahr: 19,3 %). Überleitung zu bereinigten KennzahlenDer Grundgedanke besteht in der Herausrechnung von Sondereinflüssen, die die operative Geschäftstätigkeit überlagern und die Vergleichbarkeit des EBIT sowie anderer Ergebnisgrößen des Konzerns und der Geschäftssegmente mit den Vorjahreswerten beeinträchtigen. Ausgehend von den unbereinigten Ergebnisgrößen werden durch Addition (Aufwendungen) bzw. Subtraktion (Erträge) der Sondereinflüsse die bereinigten Werte ermittelt. Die operativen Ergebnisgrößen EBIT bereinigt und EBIT-Marge bereinigt sind Beispiele bereinigter Kennzahlen. Bereinigte Kennzahlen sind nicht Bestandteil der internationalen Rechnungslegungs-Vorschriften nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die bereinigten Kennzahlen sollten nicht isoliert als Alternative zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden, sondern als Ergänzung. scroll
Zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) werden die Effekte aus der Kaufpreisallokation aus dem Erwerb der Gesellschaft hinzugerechnet. Daraus ergibt sich das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt). Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) erhöhte sich um 5,6 % auf 328,0 Mio. € (Vorjahr: 310,7 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge liegt bei 11,2 % (Vorjahr 11,5 %). Konzern-EBIT (bereinigt) und EBIT-Marge![]() FinanzergebnisDas Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um -14,6 Mio. € auf -54,8 Mio. € (Vorjahr: -40,2 Mio. €) reduziert. Das Zinsergebnis in 2011 hat sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 geringfügig um 0,9 Mio. € verbessert. Das sonstige Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr dagegen um -15,5 Mio. € auf -42,1 Mio. € (Vorjahr:-26,6 Mio. €) verringert. Grund für diese Entwicklung waren vor allem negative Effekte aus Währungsumrechnungen in Höhe von -3,7 Mio. € (Vorjahr: positive Effekte in Höhe von 11,1 Mio. €) und aus der Bewertung von Eventualschulden in Höhe von -7,0 Mio. € (Vorjahr: -1,3 Mio. €). Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)Der operativ gute Geschäftsverlauf hat sich positiv auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) ausgewirkt: Es ist um 3,6 Mio. € auf 230,8 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 227,2 Mio. €). ErtragsteuernDie Ertragsteuern betrugen im Geschäftsjahr 2011 72,6 Mio. € (Vorjahr: 85,0 Mio. €). Die Konzernsteuerquote, bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern, betrug 31,5 % (Vorjahr: 37,4 %). Zur Überleitungsrechnung vom erwarteten Steueraufwand zum effektiven Steueraufwand wird auf den Konzernanhang Abschnitt 15. (Ertragsteuern) verwiesen. Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT)Das Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) erhöhte sich um 16,0 Mio. € (11,3 %) auf 158,2 Mio. € (Vorjahr: 142,2 Mio. €). Dividendenberechtigter BilanzgewinnDer auf die Aktionäre der MTU entfallende handelsrechtliche Bilanzgewinn beträgt - nach Einstellung von 40,0 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen durch den Aufsichtsrat und Vorstand - für das Geschäftsjahr 2011 61,2 Mio. €. Für die 50.632.685 dividendenberechtigten Aktien (einschließlich 1.820.197 Stück im Rahmen der Wandlung im Januar 2012 ausgegebenen eigenen Aktien) beläuft sich die Gesamtsumme der Ausschüttung unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Hauptversammlung auf 60.759.222 €. Ergebnis je AktieDas unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt 3,24 € (Vorjahr: 2,91 €). Potenzielle Stammaktien aus der Wandelschuldverschreibung und dem Share Matching Plan (im Vorjahr zusätzlich: Matching Stock Program) führen zu einem verwässerten Ergebnis je Aktie. Unter Berücksichtigung dieser Effekte betrug das verwässerte Ergebnis je Aktie 3,15 € (Vorjahr: 2,83 €). DividendeAufgrund der unverändert guten Geschäftsentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG der Hauptversammlung am 3. Mai 2012 vor, eine Dividende in Höhe von 1,20 € je Aktie (Vorjahr: 1,10 € je Aktie) auszuschütten. Die nach Einstellung in die Gewinnrücklage auszuschüttende Dividendensumme für 2011 beträgt, einschließlich 1.820.197 Stückaktien, die mit Ablauf der Wandelschuldverschreibung im Januar 2012 ausgegebenen wurden, 60,8 Mio. € (Vorjahr gemäß Beschluss der Hauptversammlung: 53,6 Mio. €). Damit beläuft sich die Netto-Dividendenrendite auf 2,4 % - bezogen auf den Aktienkurs von 49,44 € zum 31. Dezember 2011. Die Dividende soll unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 4. Mai 2012 ausgezahlt werden. Die Überleitungsrechnung vom Konzern-Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) gemäß IFRS zum ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn der MTU Aero Engines Holding AG ist im Konzernanhang dargestellt. OEM-SegmentAuftragsbestandDer Auftragsbestand für zivile und militärische Triebwerke wird nach Listenpreis ausgewiesen. Da zivile Ersatzteilaufträge meist zeitnah zum Auftragseingang ausgeführt werden, enthält der Auftragsbestand keine wesentlichen Bestellungen für Ersatzteile. Ziviles TriebwerksgeschäftDer in US-Dollar fakturierte Auftragsbestand der MTU im Zivilen Triebwerksgeschäft lag bei 4.849,7 Mio. US-$ und damit um 649,2 Mio. US-$ (15,5 %) über dem Vorjahresauftragsbestand von 4.200,5 Mio. US-$. Der in Euro zum Jahresendkurs umbewertete Auftragsbestand ist Ende 2011 um 604,5 Mio. € (19,2 %) auf 3.748,1 Mio. € (Vorjahr: 3.143,6 Mio. €) gestiegen. Der Auftragsbestand entspricht einer Produktionsauslastung von gut zwei Jahren. Militärisches TriebwerksgeschäftBei Militärprogrammen bestellen die Kunden in der Regel mit Unterzeichnung des Produktionsvertrags eine feste Anzahl von Triebwerken. Bei Vertragsunterzeichnung wird der gesamte Vertragswert als Auftragsbestand erfasst. Durch die Auslieferungen wird der Auftragsbestand über einen langen Zeitraum abgearbeitet. Im Militärischen Triebwerksgeschäft lag der in Euro erteilte Auftragsbestand Ende 2011 mit 1.028,5 Mio. € um 159,4 Mio. € (13,4 %) unter dem Vorjahreswert von 1.187,9 Mio. €. Der Auftragsbestand entspricht einer Produktionsauslastung von gut zwei Jahren. scroll
UmsatzentwicklungIm OEM-Geschäft hat das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 1.846,6 Mio. € erzielt; das entspricht gegenüber 2010 einem Anstieg um 183,1 Mio. € oder 11,0%. Im Berichtszeitraum hat sich der Umsatz des Zivilen Triebwerksgeschäfts (vor Konsolidierung) um 223,5 Mio. € (19,0 %) auf 1.401,1 Mio. € erhöht. Der Anstieg ist insbesondere auf die ansteigenden Auslieferungen bei GP7000 und GEnx zurückzuführen. Dollarkursbereinigt liegt der Anstieg bei 24,9 %. Die Umsatzerlöse im Militärischen Triebwerksgeschäft (vor Konsolidierung) sind mit 445,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 485,9 Mio. € um 40,4 Mio. € (8,3 %) gesunken. Die laufende Indienststellung des Eurofighters sichert kontinuierliche EJ200-Umsätze; rückläufig sind jedoch die übrigen militärischen Programme. scroll
Operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) und MargeDas Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) im OEM-Geschäft hat sich trotz des im Vergleich zum Ersatzteilgeschäft stärker entwickelten Seriengeschäft geringfügig auf 237,9 Mio. € (Vorjahr: 231,1 Mio. €) erhöht. Die bereinigte EBIT-Marge sank von 13,9 % auf 12,9 %. InvestitionenDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen haben sich auf 168,1 Mio. € (Vorjahr: 84,1 Mio. €) knapp verdoppelt. Dies betraf im Wesentlichen den Erwerb der PW1100G-Triebwerksprogrammbeteiligung für den A320neo in Höhe von 69,3 Mio. € sowie die unternehmensinternen Entwicklungsleistungen für das GE38-Hubschrauber-Triebwerks-programm in Höhe von 8,7 Mio. € und für das GEnx-Triebwerksprogramm in Höhe von 3,5 Mio. €. MitarbeiterDie Anzahl der Mitarbeiter im Quartalsdurchschnitt stieg um 132 auf 5.044 (Vorjahr: 4.912), im wesentlichen bedingt durch den Aufbau des Standortes Polen. MRO-SegmentAuftragsbestand und AuftragswertDer Auftragsbestand der Zivilen Triebwerksinstandhaltung erfasst Antriebe, die zur Instandhaltung angeliefert wurden und deren Fehleranalyse abgeschlossen ist. Künftige bereits vertraglich vereinbarte Aufträge im Rahmen langfristiger Servicevereinbarungen sind im Auftragsbestand nicht enthalten. Aus diesem Grund wird in Fortführung des eng abgegrenzten Auftragsbestands der erwartete Umfang an Triebwerksreparaturen aus dem Vertragsbestand (Auftragswert vertraglich gebundener Triebwerke) gesondert ausgewiesen. Die Summe aus Auftragsbestand und Auftragswert entspricht einer Produktionsauslastung von knapp fünf Jahren. Die Aufträge im Instandhaltungsgeschäft werden größtenteils in US-Dollar erteilt. Gegenüber dem Wert für 2010 in Höhe von 237,4 Mio. US-$ lag der Auftragsbestand in der Zivilen Instandhaltung mit 235,4 Mio. US-$ um 2,0 Mio. US-$ (0,8 %) unter dem Vorjahresniveau. Der Auftragswert der vertraglich gebundenen Triebwerke ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,1 % auf 7.218,1 Mio. US-$ gestiegen. Durch den Einstieg in einen wichtigen Zukunftsmarkt konnte für das GE90, das schubstärkste Triebwerk der Welt, ein Auftragswert in Höhe von 550 Mio. US-$ verzeichnet werden. Der in Euro umbewertete Auftragsbestand und Auftragswert ist Ende 2011 um 392,9 Mio. € (7,3 %) auf 5.760,5 Mio. € (Vorjahr: 5.367,6 Mio. €) gestiegen. scroll
UmsatzentwicklungIn der Zivilen Triebwerksinstandhaltung konnte die MTU 2011 den Umsatz (vor Konsolidierung) um 42,6 Mio. € auf 1.116,6 Mio. € (Vorjahr: 1.074,0 Mio. €) steigern. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den KC10-Instandhaltungsauftrag zurück zu führen, der an den Standorten in Hannover und Kanada durchgeführt wird, sowie auf außerplanmäßige shop visits bei dem Triebwerksprogramm CF34 am Standort Berlin. scroll
Operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) und MargeDas Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) im MRO-Segment hat sich um 14,9 Mio. € (19,1 %) auf 93,1 Mio. € erhöht. Die bereinigte EBIT-Marge stieg auf 8,3 % (Vorjahr: 7,3 %). InvestitionenDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 12,3 Mio. € auf 37,6 Mio. € (Vorjahr: 25,3 Mio. €). MitarbeiterDie Anzahl der Mitarbeiter im Quartalsdurchschnitt stieg in nahezu allen Standorten um insgesamt 166 auf 3.056 (Vorjahr: 2.890). 3.2. FinanzlageGrundsätze und Ziele des FinanzmanagementsZentrales Ziel des Finanzmanagements ist es, jederzeit über ausreichende Liquiditätsreserven zu verfügen, finanzielle Risiken zu vermeiden und die finanzielle Flexibilität zu sichern. Grundlage für die Liquiditätssicherung ist eine mehrjährige Finanzplanung. Zur Sicherung der Liquidität nutzt die MTU auch verschiedene interne und externe Finanzierungsquellen. Alle konsolidierten Konzernunternehmen sind in diese Planung einbezogen. Die operative Geschäftstätigkeit der Geschäftssegmente und der daraus resultierende Mittelzufluss stellen die Hauptliquiditätsquelle des Konzerns dar. Die längerfristige Liquiditätsprognose erfolgt auf Basis der operativen Planung. Kurz- und mittelfristige Prognosen werden monatlich aktualisiert. Überschüssige Mittel einzelner Konzerngesellschaften nutzt die MTU, um den Finanzierungsbedarf anderer Konzerngesellschaften abzudecken (Cash Pooling). Dadurch werden der externe Finanzierungsbedarf reduziert und die Netto-Zinsaufwendungen optimiert. Zur Sicherung der Liquidität nutzt die MTU auch verschiedene interne und externe Finanzierungsinstrumente, etwa die langfristige Finanzierung über Pensionsrückstellungen, die bereits im Geschäftsjahr 2007 mit einer Laufzeit von fünf Jahren emittierte Wandelschuldverschreibung, die Ausgabe von Schuldscheindarlehen (SSD) oder Kreditvereinbarungen, die den Rahmen für kurz- und mittelfristige Finanzierungen bilden. Ergänzt wurde die Finanzierung durch außerbilanzielle Operate-Leasing-Verträge. Zum Finanzierungspotenzial im Rahmen von Kapitalerhöhungen (Genehmigte und bedingte Kapitalerhöhungen) wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Abschnitt 29. (Eigenkapital) verwiesen. Damit hat die MTU die wesentlichen Voraussetzungen für die künftige Finanzierung geschaffen. Finanzierungsquellen:scroll
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Die Finanzmittel sind uneingeschränkt verfügbar. Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Flexibilität, Art der Kreditauflagen, das bestehende Fälligkeitsprofil und die Kosten der Finanzierung berücksichtigt. Die wesentlichen Finanzierungen beinhalten marktübliche Vereinbarungen zur Einhaltung bestimmter Kennzahlen (Covenants). Die daraus resultierenden vertraglichen Pflichten hat die MTU sowohl zum 31. Dezember 2011 als auch zu jedem Quartalsstichtag eingehalten. Zu vereinbarten Kreditbedingungen wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Abschnitt 33. (Finanzverbindlichkeiten) verwiesen. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung des Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen, sind unter Abschnitt 7. (Übrige Angaben) erläutert. Im Abschnitt 6. (Risikobericht) und im Konzernanhang unter Abschnitt 41. (Risikomanagement und Finanzderivate) erläutert die MTU Risiken der Finanzierung und Bewertung, die Methoden zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie von Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken. In den Treasury-Grundsätzen sind die Bankpolitik, die Genehmigung von Bankbeziehungen, Finanzierungsvereinbarungen, das Liquiditäts- und Anlagen-Management weltweit, das Management von Währungs- und Zinsrisiken sowie das Management des konzerninternen Cashflows geregelt. Gemäß den Grundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien von der Zentrale verwaltet. Aufgrund des zentralisierten Liquiditätsmanagements ist der Konzern in der Lage, die Mittel innerhalb der Organisation effizient zuzuteilen. Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind in der Regel unbesichert. Der Konzern unterhält gute Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Partnerbanken und vermeidet dadurch eine zu starke Abhängigkeit von einem einzelnen Institut. Partnerbanken, mit denen der Konzern und die Tochtergesellschaften zusammenarbeiten, müssen ein langfristiges Rating von mindestens "Investment Grade" vorweisen. FinanzierungsanalyseDie Banken- und Finanzkrise hatte keinen Einfluss auf die Gesamtfinanzierung des Konzerns. Die MTU hat keinerlei Finanzinstrumente im Sinne von IAS 39 bzw. IFRS 7, die von der aktuellen Staatsschuldenkrise direkt betroffen sind. Sensitivitäten zur Risikokonzentration von Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken sind im Konzernanhang im Abschnitt 41. (Risikomanagement und Finanzderivate) dargestellt. Mit Ausnahme von Operate-Lease-Vereinbarungen wurden weder im Geschäftsjahr 2011 noch in den Vorjahren Transaktionen mit außerbilanziellen Finanzierungsinstrumenten, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe im Rahmen von Asset-Back-Securities, Sale-and-Lease-Back-Vorgänge oder Haftungsverhältnisse gegenüber nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Zweckgesellschaften, durchgeführt. Netto-VerschuldungDie MTU definiert die Netto-Verschuldung als den Saldo aus der Brutto-Finanzverschuldung und dem vorhandenen Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des MTU-Konzerns verdeutlicht. Im Vergleich zum Stand am 31. Dezember 2010 (56,2 Mio. €) ist die Netto-Verschuldung durch den hohen Free Cashflow um 44,0 Mio. € (78,3 %) auf 12,2 Mio. € gesunken. scroll
AnleihenDie Wandelschuldverschreibung mit einem Nennbetrag von 180,0 Mio. € (eingeteilt in 1.800 Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 100.000 €) hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Schuldverschreibungen werden am 1. Februar 2012 (Endfälligkeitstag) zu ihrem Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurückgezahlt, sofern sie nicht vorzeitig zurückgezahlt, gewandelt oder zurückgekauft und entwertet worden sind. Es existiert ein Wandlungsrecht in auf den Namen lautende Stammaktien der Gesellschaft ohne Nennbetrag (Stückaktie) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1 € je Aktie. Auf der Basis eines Wandlungspreises von 49,50 € ergibt sich ein anfängliches Wandlungsverhältnis von 2.020,20 Aktien. Der festgesetzte Zinssatz liegt bei 2,75 % und ist jeweils am 1. Februar eines Jahres zur Zahlung fällig. Emittentin der Wandelschuldverschreibung ist die MTU Aero Engines Finance B.V. mit Sitz in Amsterdam. Die MTU hat im Zeitraum vom 17. September bis 31. Oktober 2008 eigene Wandelanleihen im Nominalvolumen von 27,2 Mio. € vor Endfälligkeit vom Markt zurückgekauft. Der Rückkauf -betrag belief sich (inklusive Transaktionskosten, aber ohne Stückzinsen) auf 21,9 Mio. €. Das entspricht einem durchschnittlichen Rückkaufpreis je Anleihe von 80,7 %. Dieser wurde in einen Eigenkapital- und einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt. Am 23. Juni 2010 hat ein Inhaber der Wandelanleihe von seinem Wandlungsrecht Gebrauch gemacht. Dabei wurden nominal 100.000 € der Wandelanleihe in 2.020 Aktien umgetauscht. Die noch ausstehenden Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von 152,7 Mio. € (Vorjahr: 152,7 Mio. €) wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Weitere Erläuterungen sowie die Ermittlung der zurückgekauften Fremdkapital- und Eigenkapitalkomponente sind dem Konzernanhang im Abschnitt 33. (Finanzverbindlichkeiten) zu entnehmen. Zur Wandlung bei Endfälligkeit wird auf Abschnitt 4. (Nachtragsbericht) verwiesen. KreditrahmenDie mittelfristige Flexibilität des Konzerns ist durch ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 87,6 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 20 11 sichergestellt (2010: 71,0 Mio. €). Die MTU überwacht laufend den Bedarf an verfügbaren Kreditlinien basierend auf dem Volumen der Finanzverbindlichkeiten sowie dem künftigen Finanzierungsbedarf. Die Verzinsung der effektiv abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Mit einer wesentlichen Änderung der Kreditkonditionen rechnet die MTU derzeit nicht. Nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten unterliegen einer Bereitstellungsprovision. Am 31. Dezember 2011 hat die MTU einschließlich aller Tochtergesellschaften die Kreditauflagen und Verpflichtungen aus allen Finanzierungsverträgen erfüllt. Die nur zum Teil ausgenutzten Kreditlinien erhöhen den Finanzierungsspielraum und sorgen aufgrund ihrer Struktur für eine weitere Flexibilität der Finanzierung. Die MTU ist nicht an außerbilanziellen Geschäften beteiligt, die sich gegenwärtig oder zukünftig aller Wahrscheinlichkeit nach in wesentlicher Weise auf die Finanzlage, die Ertragslage, die Liquidität, die Investitionsausgaben, das Vermögen oder die Kapitalausstattung auswirken. Finanzverbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenAm 3. Juni 2009 platzierte die MTU vier Schuldscheindarlehen in Höhe von nominal 65,0 Mio. €. Die Schuldscheindarlehen dienen der Diversifizierung der Konzernfinanzierung und bestehen aus vier endfälligen Tranchen: scroll
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6-Monats-Euribor zuzüglich Marge Die Schuldscheindarlehen wurden im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert, der dem Nominalwert entspricht, unter Kürzung der Transaktionskosten in Höhe von 0,4 Mio. € bilanziert. Die Schuldscheindarlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zum 31. Dezember 2011 hat der Konzern im Rahmen der Revolving Credit Facility keine Mittel (Vorjahr: 0,0 Mio. €) in Anspruch genommen. Die sonstigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 34,4 Mio. € (Vorjahr: 34,4 Mio. €) betreffen von Dritten gewährte Darlehen an Tochterunternehmen. Insgesamt sind die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit 60,0 Mio. € (Vorjahr: 59,7 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. FinanzierungsleasingverträgeDie Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen betreffen aktivierte und nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene Leasingverpflichtungen. Zur bilanziellen Behandlung und zum Überblick der aktivierten Leasinggegenstände wird auf die Abschnitte 5.9. (Leasing) und 20. (Sachanlagen) im Konzernanhang verwiesen. Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und VermögenswerteDie Überschüsse der US-Dollar-Einnahmen über die US-Dollar-Ausgaben waren mit über 90 % für das Geschäftsjahr 2011 durch Sicherungsgeschäfte gedeckt. Für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 waren zum 31. Dezember 2011 bereits Sicherungsgeschäfte in Höhe von 62 % bzw. 46 % der jeweiligen US-Dollar-Einnahmen-Überschüsse abgeschlossen. Für die Geschäftsjahre 2014 bis 2015 bestanden zum 31. Dezember 2011 Sicherungsgeschäfte von 27 % bzw. 11 % der jeweiligen US-Dollar-Einnahmenüberschüsse. Die Erhöhung der derivativen finanziellen Verbindlichkeiten um 16,5 Mio. € auf 41,4 Mio. € (Vorjahr: 24,9 Mio. €) betraf überwiegend Marktwertbewertungen der zu Sicherungszwecken abgeschlossenen Devisentermin- und -optionsgeschäfte. Die derivativen Vermögenswerte enthalten überwiegend positive Marktwerte der zu Sicherungszwecken abgeschlossenen Devisentermingeschäfte und Nickelkontrakte. Aufgrund der marktbedingten Euro-US-Dollar-Wechselkursveränderungen sanken die Derivate um 12,1 Mio. € auf 9,7 Mio. € (Vorjahr: 21,8 Mio. €). Erläuterungen zu den Kredit- und Marktpreisrisiken aus derivativen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten finden sich in Abschnitt 41. (Risikomanagement und Finanzderivate) des Konzernanhangs. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalentescroll
InvestitionsanalyseInvestitionen nach VermögenswertenVon den Investitionen entfielen auf immaterielle Vermögenswerte 92,0 Mio. € (Vorjahr: 24,6 Mio. €), auf Sachanlagen 113,7 Mio. € (Vorjahr: 84,8 Mio. €) und auf finanzielle Vermögenswerte 2,3 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €). scroll
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Soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
bilanziert. Investitionen in immaterielle VermögenswerteMit der Beteiligung an den Entwicklungsaufwendungen für den Hubschrauberantrieb GE38 von General Electric hat sich die MTU einen Programmanteil von 18 % gesichert. Die im Geschäftsjahr 2011 für dieses Triebwerksprogramm angefallenen Entwicklungsleistungen in Höhe vor 8,7 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €) sind in den immateriellen Vermögenswerten des OEM-Geschäfts enthalten. Durch Kooperationsvertrag zwischen der General Electric Company und der MTU Aero Engines GmbH, München, hat sich die MTU am Triebwerksprogramm GEnx für die Boeing 787 und 747-8 mit einem Programmanteil von 6,65 % beteiligt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden für dieses Triebwerksprogramm unternehmensinterne Entwicklungsleistungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vorjahr: originäre Entwicklungsleistungen in Höhe von 7,1 Mio. €) erbracht. Airbus hat Ende 2010 das Re-Engining der erfolgreichen A320-Familie bekannt gegeben. Die A320neo-Baureihe (der Zusatz steht für "new engine option") soll bis zu 15 % weniger Treibstoff verbrauchen, weniger CO2 und NOX ausstoßen, leiser fliegen und Betriebskosten sparen. Eine Triebwerksoption für die A320neo ist das PW1100G von Pratt & Whitney, an dem die MTU mit 18 % beteiligt ist. Für die Beteiligung am Triebwerksprogramm PW1100G wurden 2011 insgesamt 69,3 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) aktiviert. Davon betreffen 50,4 Mio. € im Rahmen des RRSP vereinbarte Kaufpreiszahlungen. Die Mittelabflüsse hierfür erfolgen nach fest vereinbarten Vorgaben mit dem Kooperationspartner in den Jahren 2011 bis voraussichtlich 2018, wobei im aktuellen Geschäftsjahr 6,5 Mio. € geleistet wurden. Neben der aktivierten Programmbeteiligung hat die MTU 2011 für das PW1100G Entwicklungsleistungen in Höhe von 5,1 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) erworben und neben den unternehmensinternen Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 13,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) aktiviert. Die Zivile Triebwerksinstandhaltung entwickelt spezielle Reparaturverfahren für die kostengünstigere und wirtschaftlichere Instandsetzung von Triebwerken. Die Entwicklungsleistungen wurden in Höhe von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €) in den immateriellen Vermögenswerten aktiviert. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 92,0 Mio. € (Vorjahr: 24,6 Mio. €) sind im Konzernanhang im Abschnitt 18. (Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der finanziellen Vermögenswerte) aufgeführt. Investitionen in SachanlagenDie Investitionen in technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 15,6 Mio. € (Vorjahr: 24,1 Mio. €) wurden insbesondere für die Anschaffung von CNC-Dreh-, Schleif- und Fräsmaschinen verwendet. Die Zugänge im laufenden Geschäftsjahr für geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von 56,6 Mio. € (Vorjahr: 28,8 Mio. €) betreffen im Inland insbesondere Hallenbau und Ausstattung für die neue Blisk-Fertigung. Die Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 113,7 Mio. € (Vorjahr: 84,8 Mio. €) sind im Konzernanhang unter Abschnitt 18. (Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der finanziellen Vermögenswerte) zu finden. LiquiditätsanalyseDie MTU steuert ihre Liquidität mit der Kennzahl Free Cashflow. Als Free Cashflow bezeichnet der Konzern den Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit nach Abzug der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und finanzielle Vermögenswerte. scroll
Mittelzufluss aus der betrieblichen TätigkeitDer Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit lag im Berichtsjahr mit 287,9 Mio. € um 36,6 Mio. € (14,6 %) über dem Vorjahreswert von 251,3 Mio. €. Mittelabfluss aus der InvestitionstätigkeitDer Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit hat sich im Wesentlichen durch Desinvestitionen bei den finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 32,4 Mio. € (Vorjahr: Ausgaben in Höhe von 68,8 Mio. €) um 46,5 Mio. € (26,8 %) auf 126,7 Mio. € (Vorjahr: 173,2 Mio. €) reduziert. Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind Einnahmen aus Anlagenabgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in Höhe von 1,3 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €) enthalten. 3.3. VermögenslageDie Bilanzsumme hat sich im Jahresvergleich um 312,5 Mio. € bzw. 9,1 % auf 3.738,6 Mio. € erhöht (Vorjahr: 3.426,1 Mio. €); die Eigenkapitalquote stieg aufgrund des Geschäftsergebnisses auf 24,2 % (Vorjahr: 23,9 %). Entwicklung der Bilanzpositionenscroll
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und aus Auftragsfertigung. VermögenswerteDie immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen haben sich nach Vornahme planmäßiger Abschreibungen um 66,0 Mio. € auf 1.850,9 Mio. € (Vorjahr: 1.784,9 Mio. €) erhöht. Die immateriellen Vermögenswerte sind im Wesentlichen aufgrund der Investitionen in die Triebwerksprogrammbeteiligung PW1100G in Höhe von 69,3 Mio. €, der GEnx in Höhe von 3,5 Mio. € sowie der GE38 in Höhe von 8,7 Mio. € gestiegen. Die Sachanlagen wuchsen im Wesentlichen aufgrund von Anzahlungen für die Halle und Maschinen der neuen Blisk-Fertigung in Höhe von 15,0 Mio. € an. Die Vorräte haben sich im Berichtsjahr um 122,8 Mio. € bzw. 17,5 % auf 823,8 Mio. € (Vorjahr: 701,0 Mio. €) erhöht. Dabei stiegen der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB) um 26,5 Mio. € auf 349,6 Mio. € (Vorjahr: 323,1 Mio. €) und der Bestand an Unfertigen Erzeugnissen mit 422,7 Mio. € um 75,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 347,4 Mio. €. Die geleisteten Anzahlungen erhöhten sich um 21,0 Mio. € auf 51,5 Mio. € (Vorjahr: 30,5 Mio. €). Der Anteil der Vorräte erhöhte sich damit auf 22,0 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 20,5 %). Bezogen auf das Umsatzvolumen liegt die Umschlagshäufigkeit der Vorräte bei 3,8 (Vorjahr: 4,0). Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen aus Auftragsfertigung abzüglich erhaltener Anzahlungen und die sonstigen Vermögenswerte einschließlich geleisteter Vorauszahlungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 50,3 Mio. € (6,5 %) auf 830,1 Mio. € gestiegen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen dabei um 73,2 Mio. € (13,8 %) auf 605,1 Mio. €. Die Forderungen aus Auftragsfertigung, saldiert um die zugeordneten, erhaltenen Anzahlungen, sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4 Mio. € (1,0 %) auf 136,8 Mio. € geringfügig gesunken. Die finanziellen Vermögenswerte reduzierten sich um 43,4 Mio. € (41,9 %) auf 60,3 Mio. €. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen zum Bilanzstichtag 198,8 Mio. € (Vorjahr: 111,9 Mio. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme stieg auf 5,3 % (Vorjahr: 3,3 %). In der Struktur der Vermögenswerte hat sich der Anteil des lang- und mittelfristig gebundenen Vermögens um 3,0 Prozentpunkte auf 50,5 % reduziert (Vorjahr: 53,5 %). Konzern-Eigenkapitalscroll
Erhöhungen des Konzern-EigenkapitalsDer Anstieg des Konzern-Eigenkapitals im Jahr 2011 in Höhe von 86,8 Mio. € (Vorjahr: 88,6 Mio. €) ergab sich im Wesentlichen aus dem Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) des Geschäftsjahres in Höhe von 158,2 Mio. € (Vorjahr: 142,2 Mio. €). Des Weiteren erhöhte sich das Eigenkapital um die im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) an Konzernbeschäftigte verkauften Aktien in Höhe von 7,5 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €). Darüber hinaus führten die Unterschiede aus der Währungsumrechnung zu einer Verbesserung des Konzerneigenkapitals in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 9,1 Mio. €). Reduzierungen des Konzern-EigenkapitalsDas Konzern-Eigenkapital hat sich um die Dividendenauszahlung an die Aktionäre der MTU Aero Engines Holding AG für das Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 53,6 Mio. € (für das Geschäftsjahr 2009: 45,5 Mio. €) verringert. Darüber hinaus reduzierte sich das Konzern-Eigenkapital um 12,9 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) aufgrund der negativen Veränderung der Marktbewertung der Cashflow-Hedges. Des Weiteren verringerte sich das Eigenkapital um die Bewertungen und Ausgabe von eigenen Aktien im Rahmen des aktienbasierten Vergütungsmodells Matching Stock Program (MSP) bzw. Share Matching Plan (SMP) in Höhe von 4,2 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Erläuterungen zu den aktienbasierten Vergütungskomponenten sind im Konzernanhang unter Abschnitt 29.4. (Kapitalrücklage) zu finden. Der Erwerb eigener Aktien führte zu einem Rückgang des Konzern-Eigenkapitals in Höhe von 9,4 Mio. € (Vorjahr: 13,6 Mio. €). Zeitwertentwicklung der derivativen Finanzinstrumente im kumulierten übrigen EigenkapitalZum 31. Dezember 2011 betrug der Nominalbetrag des ausstehenden Portfolios von Sicherungsinstrumenten, die gemäß IAS 39 als Sicherungsgeschäfte qualifiziert wurden ("Cashflow Hedges"), 1.485,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs: 1.147,7 Mio. €), die gegenüber dem Euro gesichert wurden. Die Marktbewertung des MTU-Cashflow-Sicherungsportfolios zum Jahresende 2011 führte auf Basis eines Euro-/US-Dollar-Stichtagskurses von 1,29 zu einer negativen Bewertungsänderung im kumulierten übrigen Eigenkapital (OCI) von 12,9 Mio. € gegenüber dem 31. Dezember 2010. Im Vergleich dazu ergab sich im Vorjahr auf Basis eines Euro-/US-Dollar-Stichtagskurses von 1,34 eine negative Bewertungsänderung im OCI in Höhe von 3,9 Mio. €. Positive Marktwerte (vor Steuern) von Cashflow-Hedges werden unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen, während negative Marktwerte (vor Steuern) von Cashflow-Hedges in den Finanzverbindlichkeiten enthalten sind. Veränderungen der Marktwerte von Cashflow-Hedges zum Jahresende werden als erfolgsneutrale Anpassung des OCI bilanziert. Diese Anpassungen erfolgen abzüglich der Änderungen der aktiven latenten Steuern für Cashflow-Hedges mit negativer Marktbewertung bzw. der passiven latenten Steuern für Cashflow-Hedges mit positiver Marktbewertung. SchuldenDie lang- und mittelfristigen Schulden sind um 132,2 Mio. € (12,1 %) auf 964,4 Mio. € gesunken. Ihr Anteil an der Bilanzsumme sank um 6,2 Prozentpunkte auf 25,8 % (Vorjahr: 32,0 %). Der Rückgang ist im Wesentlichen in der Umgliederung der am 1. Februar 2012 fälligen Wandelanleihe in Höhe von 148,6 Mio. € (Stand 31. Dezember 2010) in die kurzfristigen Verbindlichkeiten begründet. In Summe sind die langfristigen Rückstellungen in Höhe von 548,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Darin enthalten sind mit 428,5 Mio. € (Vorjahr: 409,0 Mio. €) Pensionsrückstellungen, die planmäßig um 19,5 Mio. € (4,8 %) angestiegen sind. Die langfristigen sonstigen Rückstellungen reduzierten sich zum 31. Dezember 2011 um 20,1 Mio. € (1 4,4%), überwiegend aufgrund der Bewertung der Eventualschulden aus Unternehmenszusammenschlüssen auf 119,9 Mio. € (Vorjahr: 140,0 Mio. €). Die Entwicklung der Eventualschulden ist im Konzernanhang unter Abschnitt 32. (Sonstige Rückstellungen) detailliert dargestellt. Die lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 416,0 Mio. € (Vorjahr: 547,6 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 53,4 Mio. € (Vorjahr: 204,7 Mio. €) sowie passive latente Steuern, die sich auf 229,6 Mio. € (Vorjahr: 231,5 Mio. €) beliefen. Die Summe aus Eigenkapital und lang- und mittelfristigen Schulden ist im Geschäftsjahr um 45,4 Mio. € (2,4 %) auf 1.870,5 Mio. € gesunken (Vorjahr: 1.915,9 Mio. €). Demnach ist das lang- und mittelfristig gebundene Vermögen zu 99,2 % (Vorjahr: 104,5 %) durch die lang- und mittelfristig zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel gedeckt. Die kurzfristigen Schulden haben sich um 357,9 Mio. € (23,7 %) auf 1.868,1 Mio. € erhöht, im Wesentlichen aufgrund der Umgliederung der am 1. Februar 2012 fälligen Wandelanleihe in Höhe von 148,6 Mio. € (Stand 31. Dezember 2010) in die kurzfristigen Verbindlichkeiten, wobei die Rückstellungen und Ertragsteuerschulden um 57,1 Mio. € (19,3 %) auf 238,4 Mio. € gesunken sind. Darin enthalten sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 28,5 Mio. € (Vorjahr: 24,2 Mio. €), die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen, die sich um 0,2 Mio. € (0,1 %) auf 199,9 Mio. € reduziert haben sowie die Ertragsteuerschulden, die von 71,2 Mio. € auf 10,0 Mio. € gesunken sind. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind um 415,0 Mio. € (34,2 %) auf 1.629,7 Mio. € gestiegen. Darin enthalten sind Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 41,3 Mio. € (Vorjahr: 39,2 Mio. €), Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 208,2 Mio. € (Vorjahr: 57,2 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 592,7 Mio. € (Vorjahr: 424,5 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung reduziert um die darauf entfallenden Forderungen in Höhe von 715,0 Mio. € (Vorjahr: 666,3 Mio. €) sowie eine Vielzahl weiterer erkennbarer Verpflichtungen. Die Struktur des Eigenkapitals und der Schulden zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine um 0,3 Prozentpunkte auf 24,2 % (Vorjahr: 23,9 %) gestiegene Eigenkapitalquote sowie eine Erhöhung der kurzfristigen Schulden um 5,9 Prozentpunkte. Dementsprechend verschob sich die Struktur von lang- und mittelfristigen hin zu kurzfristigen Schulden. Nicht bilanziertes VermögenVerschiedene Vermögenswerte des Konzerns sind nicht in der Bilanz enthalten. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um bestimmte geleaste, gepachtete oder gemietete Güter (Operating Lease). Zu weiteren Erläuterungen wird auf Abschnitt 42.1.1. (Verpflichtungen aus operativen Leasingverhältnissen) des Konzernanhangs verwiesen. Zu den besonders wichtigen immateriellen Vermögenswerten zählt die im Berichtsjahr kontinuierlich weiterentwickelte Marke MTU sowie das über 2.800 Schutzrechte umfassende MTU-Patentportfolio zur Technologiesicherung (Intellectual Property). Weiterführende Erläuterungen zum MTU-Patentportfolio sind unter Abschnitt 1.4. (Forschung und Entwicklung) enthalten. Auch die langjährigen und eingespielten Beziehungen mit den weltweit führenden Triebwerksherstellern Pratt & Whitney, General Electric und Rolls Royce sowie Avio, Snecma Moteurs und Volvo Aero im Rahmen der Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften haben einen erheblichen Wert. Sie stabilisieren den Geschäftsverlauf und mindern Geschäftsrisiken. Die MTU ist damit am weltweiten Marktpotenzial im Zivilen Triebwerksgeschäft beteiligt. Zum anderen ermöglichen diese intensiven Kooperationen immer wieder wechselseitige Forschungs- und Entwicklungsprojekte, in denen sich Know-How und Entwicklungskapazitäten bündeln. Außerbilanzielle FinanzierungsinstrumenteDie MTU nutzt - mit Ausnahme von Operate-Lease-Vereinbarungen - keine weiteren außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente. Sonstige AngabenSachverhaltsgestaltende Maßnahmen wie zum Beispiel Sale-and-Lease-Back-Transaktionen, Factoring, ABS-Strukturen oder Geschäftsvorfälle in bzw. mit nicht konsolidierten Special Purpose Entities (SPE), wurden von der MTU nicht durchgeführt. Bezüglich der Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie erforderliche Schätzungen wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Abschnitt 5.24. (Ermessensspielräume, Bewertungsunsicherheiten und Sensitivitäten) sowie auf Abschnitt 40. (Sensitivitätsanalyse für Firmenwerte) verwiesen. 3.4. Wesentliche, für den Geschäftsverlauf ursächliche EreignisseDas Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 wurde nicht von wesentlichen Sonderfaktoren beeinflusst. 3.5. Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten GeschäftsverlaufDie ursprüngliche Prognose vom 23. Februar 2011 für den Geschäftsverlauf basierte auf der Erwartung eines Umsatzanstiegs von 7 - 8% sowie stabilen Ergebnisgrößen. Die Prognose wurde in allen Kriterien erreicht bzw. übertroffen. Im Vergleich zur überarbeiteten Prognose vom 1. August 2011 lag der Umsatz mit 2.932,1 Mio. € leicht über den Erwartungen. Obwohl sich die Wechselkursparitäten im Verlauf des Geschäftsjahres 2011 ungünstig entwickelt haben, wurde die Prognose für das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) mit 328,0 Mio. € übertroffen. Infolge des guten operativen Ergebnisses lag auch das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt) mit 184,1 Mio. € im Rahmen der Erwartungen. scroll
UmsatzprognoseDie im Rahmen des Geschäftsberichts 2010 vom Vorstand aufgestellte Umsatzprognose ging davon aus, das Niveau des Vorjahres von 2.707,4 Mio. € bei einem erwarteten durchschnittlichen US-Dollarkurs von 1,35 US-Dollar/EUR mit einem Anstieg zwischen 7 - 8 % übertreffen zu können. Am 1.8.2011 hat die MTU im Rahmen der Zwischenberichterstattung die Umsatzprognose bestätigt, obwohl sich abgezeichnet hat, dass sich die US-Dollar/Euro-Wechselkursparität für die MTU verschlechtern dürfte. Obwohl sich die Wechselkursparitäten im Jahresverlauf ungünstig entwickelt haben, konnte die MTU den Umsatz um 224,7 Mio. € auf 2.932,1 Mio. € steigern. Ergebnisprognose operatives Ergebnis (EBIT bereinigt)Am 23. Februar 2011 prognostizierte die MTU beim operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) ein gegenüber dem Vorjahr stabiles Ergebnis. In der Unternehmenspräsentation vom 1. August 2011 erhöhte der Konzern hingegen gegenüber der vorherigen Planungserwartung die Prognose auf 325 Mio. €. Zum Jahresende betrug das bereinigte Ergebnis (EBIT bereinigt) 328,0 Mio. € und lag damit um 3 Mio. € über der Prognose vom August 2011 und deutlich über den Erwartungen vom Februar 2011. Ergebnisprognose Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) / Net IncomeDie vom Vorstand aufgestellte Erwartung für das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT/Net Income) für das Geschäftsjahr 2011 ging von 182,3 Mio. € aus, sofern keine signifikanten Nachsicherungen für die zur US-Dollarsicherung eingesetzten Derivate notwendig wären. Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) betrug zum 31. Dezember 2011 184,1 Mio. € und lag infolge des die Prognose übertroffenen operativen Ergebnisses um 1,8 Mio. € über dem Vorjahresniveau. 3.6. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2011Das Weltwirtschaftswachstum hat sich in 2011 deutlich abgeschwächt. Trotz dieser Entwicklung stieg der Umsatz der MTU im Geschäftsjahr 2011 um 8,3 %. Das operative Ergebnis stieg auf 328,0 Mio. € (Vorjahr: 310,7 Mio. €). Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt vom Hochlauf und der Fertigung neuer Triebwerksprogramme. Darüber hinaus investierte die MTU in strategisch wichtige zukünftige Triebwerke. Dabei wurden im Geschäftsjahr 2011 erneut wesentliche unternehmensinterne Entwicklungsleistungen zum Ausbau der Technologieführerschaft aufgewendet. Trotz dieser Belastungen konnte die MTU eine operative Marge von 11,2 % erzielen. Erneut sehr positiv hat sich mit 129,0 Mio. € der Free Cashflow entwickelt. Dadurch hat sich die Netto-Verschuldung weiter reduziert. Die im Laufe des Jahres erwarteten wesentlichen konzernsteuernden Ergebniskennzahlen wurden erneut übertroffen. 4. NachtragsberichtInhaber der Wandelanleihe haben im Januar 2012 von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch gemacht. Von dem zum 31. Dezember 2011 noch ausstehenden Betrag in Höhe von nominal 152,7 Mio. € wurden insgesamt nominal 90,1 Mio. € in Aktien der MTU gewandelt. Dementsprechend wird sich im ersten Quartal 2012 das Eigenkapital erhöhen. Darüber hinaus sind zum Ende des Geschäftsjahres keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage des MTU-Konzerns haben. Die Geschäftsentwicklung nach dem Ende des Geschäftsjahres entsprach den Erwartungen. 5. Prognosebericht5.1. Gesamtwirtschaftliche EntwicklungThe Economist Intelligence Unit (EIU) erwartet, dass das Wachstum der Weltwirtschaft 2012 weiter sinkt - von 2,6 % im Jahr 2011 auf 2,0 % im Jahr 2012 (EIU Februar 2012). Der Internationale Währungsfond ist etwas optimistischer. Er prognostiziert für 2012 ein Wachstum von ca. 3 % (IMF World Economic Outlook, September 2011). Das größte Risiko für die Entwicklung der Weltwirtschaft stellt die Schuldenkrise der Euro-Zone dar. EIU und OECD (Economic Outlook No. 90, November 2011) erwarten Anfang 2012 eine kurze Periode sinkender Wirtschaftsleistung und Mitte des Jahres wieder positive Zahlen. Für Nordamerika wird mit 1,8 % ein unterdurchschnittliches Wachstum prognostiziert. Mit Wachstumsraten von über 4 % in den nächsten zwei Jahren wird der asiatisch-pazifische Raum weiter den größten Beitrag zum Weltwirtschaftswachstum leisten. Eine ähnlich positive Entwicklung wird für Lateinamerika und den Mittleren Osten erwartet. 5.2. Branchenwirtschaftliche Entwicklung der LuftfahrtindustrieDie IATA hat im Dezember 2011 eine Prognose für den Passagier- und Frachtverkehr 2012 abgegeben. Der Passagierverkehr soll um 4,0 % wachsen, das Frachtaufkommen stabil bleiben. Trotz der unsicheren Weltwirtschaft pendelt sich die Wachstumsrate des Passagiertransports damit auf ein normales Langfristniveau ein. Der Frachtmarkt wird seine Schwächeperiode noch nicht überwinden können. Der Luftverkehr wird sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. In Europa werden sich die schwachen Wirtschaftsprognosen negativ auf das Verkehrswachstum auswirken. Nordamerika ist ein gesättigter Markt mit geringem Wachstum. Für den asiatisch-pazifischen Raum erwartet die IATA eine überdurchschnittliche Erholung. Insbesondere japanische Airlines werden die Folgen von Erdbeben und Tsunami ausgleichen können. Unverändert stark sind die Aussichten für den Nahen und Mittleren Osten und Lateinamerika. Die IATA erwartet, dass das Einkommensniveau der Fluggesellschaften 2012 um 3,7 % höher liegen wird als 2011 - dank eines steigenden Verkehrsvolumens und höherer Ticketpreise. Der Gewinn soll bei 3,5 Mrd. US-$ liegen. Der anhaltend hohe Treibstoffpreis dürfte sich weiter positiv auf die Bestellungen neuer, effizienter Flugzeuge auswirken. Auftragsbestand der Standard- und Großraumflugzeuge nach Regionen (Quelle: Ascend Online, 31. Dezember 2011)![]() Es sind 8.600 Flugzeuge mit über 120 Sitzen im Auftragsbestand. Bei aktuellen Produktionsraten entspricht das einem Produktionszeitraum von 6 bis 7 Jahren. Gute Auftragspolster gibt es für die A320- und 737NG-Famlien sowie für Großraumjets der Typen A330, A380, 767 und 777. Zunehmend an Marktanteil gewinnen die künftigen kraftstoffsparenden Modelle. Im Kurz- und Mittelstreckenbereich sind das die A320neo, 737MAX, CSeries, MS-21 und C919, bei den Großraumjets die A350, 787 und 747-8. Airbus und Boeing wollen ihre Produktion 2012 um 15 % steigern - sowohl bei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen (Typen A320 und 737) als auch bei Langstreckenflugzeugen der Reihen 777 und 787 sowie A380. Bei den Geschäftreiseflugzeugen gilt ein leichter Anstieg der Auslieferungen im Jahr 2012 als wahrscheinlich. Im Lauf des Jahres werden neue Flugzeugmodelle auf den Markt gebracht. Das könnte einen Verkaufsschub auslösen. Aktuell sorgen die Vorschriften zur Einbeziehung des Flugverkehrs in den europäischen Emissionshandel für Unstimmigkeiten. Seit Januar müssen alle Fluggesellschaften im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems Zertifikate für den CO2 -Ausstoß kaufen, den sie durch Flüge von und nach Europa verursachen. Analysen zufolge dürften sich daraus im Jahr 2012 Zusatzkosten zwischen 500 und 900 Mio. € für die Fluglinien ergeben (Quelle: IATA, Thomson Reuters Onpoint Carbon). Das werten unter anderen China und die USA als Angriff auf ihre Souveränität. Sie lehnen das Vorhaben ab. Auch die IATA und einige namhafte Airlines wehren sich vehement dagegen. Die EU will die Eskalation in einen Handelsstreit vermeiden und den Konflikt durch Verhandlungen lösen. Ziel ist ein weltweites Abkommen zur Kontrolle der Emissionen des Luftverkehrs. 5.3. Chancen der MTUChancen aus der Entwicklung der RahmenbedingungenDie konsequente Fortsetzung der zukunftsorientierten Investitionen in Grundlagenforschung und innovative Triebwerkstechnologien zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch, Emissionen, Lärm und Kosten stärkt die Innovations- und Technologieführerschaft der MTU. Daraus ergeben sich für die MTU Chancen, ihre Position im Rahmen der Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften weiter auszubauen und sich an neuen lukrativen Triebwerksprogrammen zu beteiligen. Auch der MRO-Bereich dürfte von der steigenden Nachfrage und dem Zugang zu neuen Triebwerksprogrammen profitieren. Bei militärischen Kunden hat sich die MTU als kompetenter Partner mit umfassendem System-Know-how für Produktentwicklung, -herstellung und -instandhaltung etabliert. Hier bieten sich Chancen für Neu- und Weiterentwicklungen von Triebwerken. Leistungswirtschaftliche ChancenEine Verbesserung der Euro-US-Dollar-Wechselkursparität würde die Ertragssituation der MTU leicht verbessern. Eine Stabilisierung oder gar ein Rückgang der Energiekosten sowie günstige Rohstoffpreise hätten positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur und damit auf den Geschäftserfolg der MTU. Sonstige ChancenSonstige Chancen ergeben sich aus der im Risikobericht im Abschnitt 6.4 dargestellten SWOT-Analyse. Zu den Maßnahmen, wie die Chancen genutzt und die Risiken vermieden werden können, wird auf den Risikobericht unter Abschnitt 6. verwiesen. 5.4. Künftige Entwicklung der MTUDie nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem Kenntnisstand des Jahresanfangs 2012. Aufgrund der Vielzahl neuer Programme kann es aufgrund von Verzögerungen in der Entwicklung bzw. beim Serienanlauf zu Verschiebungen kommen, die sich auf die Kennzahlen entsprechend auswirken. Künftig unveränderte SteuerungskennzahlenDie MTU steuert den Konzern auch künftig nach den Leistungsindikatoren "bereinigtes EBIT" und "Free Cashflow". Geplante Änderungen in der GeschäftspolitikDas Unternehmen beabsichtigt in den kommenden Jahren keine grundlegende Änderung der Unternehmensstrategie. Neue Produkte und DienstleistungenIn den vergangenen Jahren hat sich die MTU an neuen Triebwerksprogrammen, u.a. für den Airbus A380 (GP7000), die Boeing787/747-8 (GEnx), die Bombardier C-Serie (PW1524G), den Mitsubishi Regional Jet (PW1217G) und zuletzt für den Airbus A320neo (PW1133G), beteiligt, die in den nächsten Jahrzehnten einen maßgeblichen Anteil am Umsatz haben werden. In den nächsten Geschäftsjahren gilt es weiterhin, die Entwicklung des Getriebefans für neue Triebwerksprogramme voran zu treiben und die Serienfertigung des Turbinenzwischengehäuses für das GEnx-Triebwerk zu etablieren. Ausblick 2012ZielgrößenFür das Geschäftsjahr 2012 prognostiziert die MTU die folgenden Zielgrößen: scroll
Das Unternehmen rechnet für 2012 mit einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen %-Bereich im Vergleich zu 2011. Die regionale Verteilung des Umsatzes bleibt aufgrund der Risk-and Revenue-Sharing-Vereinbarungen mit führenden Triebwerksherstellern und der nationalen Präsenz der MTU unverändert. Die MTU plant, über 80 % des Umsatzes wie bisher in Nordamerika und Europa zu erzielen. Sie erwartet in den nächsten Geschäftsjahren keine wesentliche Veränderung der Absatzmärkte. Umsatz nach GeschäftssegmentenIm Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft und in der Zivilen Instandhaltung wird im Geschäftsjahr 2012 folgender Umsatz erwartet:
Operatives ErgebnisDie MTU rechnet damit, das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) 2012 im Vergleich zu 2011 um 8 - 10 % steigern zu können und erwartet damit wiederum eine bereinigte EBIT-Marge von 11 - 12 %. Basis dieser Entwicklung sind die Effizienzverbesserungsprogramme der Jahre 2010 und 2011. Positiv wirkt sich 2012 auch der Rückgang der Entwicklungsausgaben aus. Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt)Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt) soll 2012 um 10 - 12 % steigen. In der Ermittlung des bereinigten EAT werden sowohl Effekte aus Finanzinstrumenten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als auch Effekte aus der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden - mit Ausnahme des Zinsanteils für Pensionsverpflichtungen - hinzugerechnet.. DividendenausschüttungAufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der MTU soll die Dividende im zweiten Jahr in Folge steigen: Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 1,20 € je Aktie vor. Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Dividende im Jahr des Mittelabflusses für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr. scroll
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Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats
an die Hauptversammlung Investitionen und FinanzierungsmaßnahmenSchwerpunkt der Investitionstätigkeit werden im Geschäftsjahr 2012 der Aufbau von Fertigungskapazitäten einschließlich Sonderbetriebsmittel für die GTF Programme sowie weitere Investitionen für den Serienanlauf im Programm GEnx sein. Die aktivierten Entwicklungsaufwendungen für die Triebwerksprogramme GEnx, GE38 und PW1100G werden 2012 voraussichtlich um rund 10 Mio. € höher liegen als 2011. Die Finanzierungsstruktur wird 2012 - mit Ausnahme der Tilgung bzw. Wandlung der Wandelanleihe - voraussichtlich unverändert bleiben. Sämtliche vorgesehenen Vorhaben des laufenden operativen Geschäfts können aus dem Free Cashflow finanziert werden. Darüber hinaus besteht ein weiterer noch nicht ausgeschöpfter Finanzierungsspielraum durch genehmigte Kapitalmaßnahmen. Entwicklung von Preisen und KostenDie MTU erwartet keine wesentlichen Änderungen von Preisen und Konditionen auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten. Zur Reduktion des Risikos von Preisänderungen hat die MTU Absicherungen für Rohmaterialien und US-Dollar abschlossen (siehe Abschnitt 6. (Risikobericht) und im Konzernanhang Abschnitt 41. (Risikomanagement und Finanzderivate)) sowie vertragliche Vereinbarungen mit den Zulieferern getroffen. Rechtliche StrukturWesentliche Änderungen in der rechtlichen Struktur sind derzeit nicht geplant. MitarbeiterDie MTU wird im Geschäftsjahr 2012 etwa genauso viele Mitarbeiter beschäftigen wie 2011. Ausblick 2013UmsatzFür das Geschäftsjahr 2013 rechnet die MTU mit einem anhaltenden Wachstum von Weltwirtschaft und Luftfahrtindustrie. Abgeleitet aus den mittelfristigen Prognosen der IATA und den Produktionsstückzahlen der Flugzeughersteller ergäbe sich bei einem gleichbleibenden US-Dollar-Wechselkurs für die MTU 2013 ein Umsatzwachstum um rund 5 % auf der Basis von 2012. Operatives Ergebnis2013 erwartet die MTU Entwicklungsaufwendungen auf dem Niveau von 2012 und einen anhaltenden Anstieg der Serienproduktion der Programme GEnx und GP7000. Hinzu kommen erste Auslieferungen im Triebwerksprogramm PW1524G (Bombardier C-Serie). Der Konzern rechnet trotz der Belastungen aus o. g. Sachverhalten auch für das Geschäftsjahr 2013 mit einer positiven Geschäftsentwicklung. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 11 und 12 % liegen. Zusätzliche Programmbeteiligungen können diesen Wert beeinflussen. 5.5. Gesamtaussage zur künftigen Geschäftsentwicklung 2012 und 2013Der Vorstand der MTU geht weiter von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. In den nächsten Jahren wird die MTU von einem starken Wachstum im Programm V2500, in den Widebody-Programmen GEnx und GP7000 sowie von einem überproportional zum Markt wachsenden MRO-Geschäft profitieren. Trotz der Belastungen aus dem Anlauf neuer Programme und abnehmenden Anzahlungen im Militärgeschäft soll sich der Free Cashflow im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen. MTU erwartet in den Folgejahren einen weiteren Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT bereinigt) mit einer Marge von 11 -12 % sowie ein attraktives Dividendenpotenzial für die Aktionäre. 6. RisikoberichtRisiko ist ein inhärenter Bestandteil jeder unternehmerischen Aktivität. Um die Erwartungen ihrer Aktionäre zu erfüllen, muss die MTU Chancen nutzen, was mit einem bestimmten Grad an Risiko verbunden ist. Die MTU hat ein integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem. Es ist in die wertorientierte Steuerung und die Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das System sichert die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und orientiert sich am führenden internationalen Standard COSOII ERM Framework. Die konsequente Beschäftigung mit den wesentlichen Risikofeldern ist für den MTU-Konzern eine zentrale Grundlage für die wertorientierte Steuerung und den kontinuierlichen Unternehmenserfolg. Die MTU kennt ihre Risiken, ist sich deren Auswirkungen bewusst und kann sie entsprechend managen. scroll
Wesentliche Risikofelder der MTU6.1. Strategie und ManagementKontrollumfeldAls unabdingbare Voraussetzung für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem sieht die MTU ein förderliches Kontrollumfeld mit folgenden wesentlichen Elementen:
Das MTU-Leitbild formuliert im Kapitel "Zusammenarbeit und Verhalten" den Anspruch an eine Fehlerkultur im Konzern. Das Streben nach ständiger Verbesserung wird durch die CIP-Organisation (Continuous Improvement Project) unterstützt. Das soll den offenen Umgang mit Schwachstellen fördern und eine Kultur schaffen, die die Basis für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem bildet. Risikomanagementziele und RisikostrategieOberstes Ziel des Risikomanagements der MTU ist die Abwehr bestandsgefährdender Risiken, die Sicherung der Unternehmensexistenz und des zukünftigen Unternehmenserfolges. Die MTU beschränkt sich nicht auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, sondern hat ihr Corporate Risk Management System, einschließlich des Chancenmanagements, in alle wesentlichen Steuerungsprozesse eingebunden - angefangen bei der strategischen Planung bis hin zur Vorstands- und Aufsichtsratsberichterstattung. Identifikation, Bewertung und Steuerung von RisikenDie MTU versteht das Risikomanagement als kontinuierlichen und durchgängigen Prozess. Er stellt den verantwortungsvollen Umgang mit Einzelrisiken auf Bereichsebene und übergeordneten Risiken, die mehrere Einheiten oder den gesamten Konzern betreffen bzw. übergreifend eingeschätzt werden müssen, sicher. Basis für die Risikoerfassung ist das Risikoinventar des Konzerns. Es schließt alle Bereiche und alle Risikofelder ein, denen die MTU ausgesetzt ist. Gemäß COSO Framework ist es strukturiert nach Governance und Compliance, Strategie und Planung, Operations und Infrastruktur sowie Reporting. Die Tochtergesellschaften und Bereiche identifizieren, bewerten, steuern und überwachen ihre Risiken eigenverantwortlich und dokumentieren sie in Risk Maps. Die Berichterstattung an das zentrale Risikomanagement erfolgt für Risiken ab einer Höhe von 1 Mio. € über den Fünf -Jahres-Betrachtungszeitraum und ist mit den Quartalsabschlüssen harmonisiert. Die Bewertung der Risiken erfolgt nach einheitlich definierten Schadenseintrittswahrscheinlichkeiten und - soweit quantifizierbar - als mögliche Abweichung der Konzernsteuerungsgrößen EBIT bereinigt bzw. Free Cashflow gegenüber der aktuell gültigen operativen Planung. Das zentrale Risikomanagement aggregiert und konsolidiert die Risiken und ermittelt die Gesamtrisikoposition des Konzerns. Risikoberichterstattung und KommunikationDer Vorstand erhält quartalsweise den Risk Report und wird über die aktuelle Risikosituation des Konzerns informiert. Die Top Risk Map beinhaltet Risiken ab 5 Mio. €, bewertet mit den Eintrittswahrscheinlichkeiten, sowie Gegensteuerungsmaßnahmen. Eine Aufrechnung von Chancen und Risiken findet nicht statt. Darüber hinaus ist die Top Risk Map des Konzerns Bestandteil der regulären Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat. Überwachung des RisikomanagementprozessesUm die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems sicherzustellen und eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu gewährleisten, ist die Überwachung des Risikomanagementprozesses von entscheidender Bedeutung. Neben der Prüfung des Risiko-Früherkennungssystems im Rahmen der Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer wird das Risikomanagementsystem durch eine Reihe weiterer Funktionen überwacht und geprüft:
Um die Aktualität ihres Risikomanagementsystems sicherzustellen, hat die MTU im Jahr 2011 eine Benchmark-Analyse mit vergleichbaren Unternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass sich das Risikomanagementsystem der MTU auf einem vergleichbar hohen Niveau befindet. 6.2. Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den RechnungslegungsprozessRechtlicher Hintergrund und Gegenstand des BerichtsIn Anwendung der Gesetzesbegründung zum BilMoG wird die Berichterstattung über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems (IKS) und Risiko-Management-Systems (RMS) im Hinblick auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess in den Risikobericht der MTU integriert, um einen einheitlichen und geschlossenen Risikobericht darstellen zu können. Dabei werden der derzeit noch gültige DRS 5 und der DRÄS 5 berücksichtigt. Die folgenden Ausführungen gelten für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften. Zielsetzung und Komponenten des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den RechnungslegungsprozessVorstand, Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss der MTU legen größten Wert auf die Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit, Richtigkeit und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung an die Rechnungslegungsadressaten der MTU. Die erforderlichen Kontroll- und Überwachungsprozesse sind auf das komplexe Geschäftsmodell des MTU-Konzerns zugeschnitten und wichtiger Bestandteil eines umfassenden Corporate-Governance-Ansatzes. Dieser setzt die Rahmenbedingungen zur Schaffung von nachhaltigen Werten für Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit. Eine hochwertige Finanzberichterstattung an die Rechnungslegungsadressaten ist dabei vorausgesetzt. Die nachfolgende Beschreibung von Organisations- sowie Kontroll- und Überwachungsstrukturen zur Sicherstellung der bilanziell richtigen und gesetzesmäßigen Erfassung, Aufbereitung, Würdigung von unternehmerischen Sachverhalten. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der MTU im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gewährleistet einen effizienten Rechnungslegungsprozess, in dem Fehler weitestgehend vermieden, jedenfalls aber frühzeitig entdeckt werden.
Das IKS des MTU-Konzerns stützt sich auf ein internes Steuerungssystem auf Basis effizienter und effektiver Prozesse sowie auf prozessintegrierte organisatorische Sicherungsmaßnahmen, die sowohl in die Aufbau- als auch in die Ablauforganisation des MTU-Konzerns und seiner Konzerngesellschaften integriert sind. Prozessintegrierte Kontrollen vermindern die Fehlerwahrscheinlichkeit bzw. unterstützen das Aufdecken von Fehlern.
Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
6.3. EinzelrisikenUmfeld und BranchenrisikenGesamtwirtschaftliche RisikenWesentliche Risiken für die Entwicklung des MTU-Konzerns sind das Wechselkursrisiko des US-Dollar, die Rohstoffpreissituation und allgemeine konjunkturelle Einflüsse. Wesentliche negative Auswirkungen infolge der Finanzkrise sieht die MTU derzeit, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Marktprognosen, nicht. Die MTU hat keinerlei Finanzinstrumente im Sinne von IAS 39 bzw. IFRS 7, die von der aktuellen Staatsschuldenkrise betroffen sind. Sollte sich infolge der Finanzkrise die derzeit noch positive konjunkturelle Lage wieder abschwächen, könnte dies möglicherweise zu einer Veränderung in der Nutzung von Geschäftsreiseflugzeugen, zu einer Zurückhaltung bei der Bestellung neuer Transportkapazitäten im Fracht- und Passagierbereich sowie im Falle zusätzlicher Kürzungen nationaler Haushaltsbudgets auch zu negativen Auswirkungen im militärischen Triebwerksgeschäft führen. Zu weiteren gesamtwirtschaftlichen Risiken zählen steigende Energiekosten sowie ausfallende und verzögerte Zulieferleistungen. Für die MTU sind aus heutiger Sicht keine bestandsgefährdenden Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu erkennen. Besonderes Augenmerk hat die MTU 2011 auf die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in Fukushima gelegt. Dazu wurden im Risikomanagement die potenziellen Einflüsse auf Mitarbeiter, Supply Chain, Abnehmer (OEMs, Airlines) und den Luftverkehr in den Verantwortungsbereichen sowie für den MTU-Konzern als Ganzes analysiert, notwendige Maßnahmen diskutiert und eingeleitet. Die Reaktorkatastrophe hat sich nicht nachhaltig negativ auf die Ergebnisse des MTU-Konzerns ausgewirkt. BranchenrisikenAufgrund der langen Produktlebenszyklen von Triebwerken ist die MTU im Ersatzteilgeschäft verstärkt dem Wettbewerb mit Nachahmer-Unternehmen ausgesetzt. Diese Betriebe müssen die hohen Entwicklungskosten sowie Anlaufverluste im Seriengeschäft nicht finanzieren und können ihre Produkte und Leistungen zu günstigeren Preisen anbieten. Die sogenannten PMA-Teile (Parts Manufacturer Approval) stammen von Unternehmen, die die Zulassung der amerikanischen Behörde FAA haben. Die MTU begegnet den Risiken der Luftfahrtbranche mit ihrem technologischen Vorsprung, den sie ständig absichert und weiter ausbaut. Aufgrund der konjunkturellen Abhängigkeit des Flugverkehrs - aber auch aufgrund von Krisensituationen - kommen Fluggesellschaften immer wieder in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die angespannte Situation kann durch steigende Treibstoffpreise sowie die angespannte Finanzierungssituation vieler Airlines zusätzlich verschärft werden. Da die MTU in verschiedenen Marktsegmenten und Schubbereichen tätig ist, erreicht sie eine marktbezogene Risikostreuung. Die MTU erwartet derzeit keine wesentliche Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus den Branchenrisiken. Unternehmensstrategische RisikenStrategische Risiken sind im Wesentlichen Fehleinschätzungen bei Entscheidungen über Triebwerksbeteiligungen, beim Aufbau neuer Standorte und bei möglichen M&A-Aktivitäten. Das Geschäftsmodell der MTU ist insbesondere im OEM-Segment langfristig ausgelegt. Zwischen einer positiven Triebwerksentscheidung und dem Break Even liegen im zivilen Bereich viele Jahre der Entwicklung und des Serienanlaufs. Im Zeitverlauf können sich die wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen ändern. Die Airlines als Endkunden können sich in einer späteren Phase für ein anderes Triebwerk entscheiden. Die MTU begegnet den strategischen Risiken mit hochqualifizierten Spezialisten in der Entscheidungsphase sowie dokumentierten Prozessen im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, die eine Risikobetrachtung mit unterschiedlichen Szenarien verbindlich vorschreiben. Durch die breite Produktpalette - mit Triebwerken in allen Schubklassen - sind die Risiken breit gestreut und Abhängigkeiten von einzelnen Triebwerksprogrammen minimiert. Die MTU sieht derzeit keine strategischen Risiken, die zu einer Bestandsgefährdung des Unternehmens führen könnten. Leistungswirtschaftliche RisikenMarktrisikoAuftraggeber im Militärischen Triebwerksgeschäft sind nationale und multinationale Behörden, deren Budgets stark von der Lage der öffentlichen Haushalte abhängen. Bei angespannter Haushaltslage besteht das Risiko von Auftragsverschiebungen bzw. Stornierungen. Im Militärischen Triebwerksgeschäft ist das Unternehmen in internationale Kooperationen eingebunden. Durch eine gemeinsame Interessensvertretung werden Risiken begrenzbar. Bestehende Verträge im militärischen Bereich sind in der Regel langfristig ausgelegt, so dass Preisänderungen weitestgehend ausgeschlossen sind. Der zivile Triebwerksmarkt ist ein Oligopol, in dem die MTU ihre Produkte überwiegend im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften vertreibt. Die Konsortialführer dieser Partnerschaften bestimmen Preise, Konditionen und Nebenleistungen. Die MTU muss sich als Konsortialpartner an diese Vorgaben halten. Sie ist durch diese Partnerschaften an den führenden Triebwerksprogrammen der großen Hersteller beteiligt. Kunden dieser Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften im Zivilen Triebwerks- und Instandhaltungsgeschäft sind Fluggesellschaften. Um zivile Serientriebwerke zu vermarkten, werden den Kunden vielfältige Zugeständnisse gemacht. Aufgrund der Risk- and Revenue-Sharing-Verträge muss die MTU die Zusagen gemäß ihrem Programmanteil erfüllen. Die gleiche Interessenslage der Partner verhindert ein überzogenes Entgegenkommen bei Vertragsverhandlungen. Programmübergreifend findet ein Risikoausgleich statt: Zugeständnisse an große Kunden in anlaufenden Programmen werden durch sinkende Vermarktungsaufwendungen bei älteren Programmen ausgeglichen. Aus heutiger Sicht sind für die MTU keine bestandsgefährdenden Marktrisiken erkennbar. EntwicklungsrisikoIm Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft erbringt die MTU Entwicklungsleistungen, bei denen Verzögerungen und Kostensteigerungen auftreten können. Das Unternehmen sichert die strikte Einhaltung der Zeitpläne und Budgets ab, indem das Projektmanagement ständig überwacht wird und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Einbindung in Kooperationen ermöglicht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg und bewirkt eine Risikostreuung. Die Produkte der MTU unterliegen strengsten Sicherheitsanforderungen. Für ihre Tätigkeit benötigt die Gesellschaft eine Reihe von Behördenzulassungen, insbesondere vom Luftfahrtbundesamt und der US-amerikanischen FAA. Diese Zulassungen gelten nur für bestimmte Zeiträume. Zur Verlängerung sind neue Prüfungen notwendig. Detailliert beschriebene Produktions- und Reparaturprozesse gewährleisten die Einhaltung aller Regeln. Beschaffungs- und EinkaufsrisikenDie MTU ist in einigen Bereichen der Rohstoffversorgung, bei einzelnen Teilen und Komponenten sowie bei der Bereitstellung spezifischer Dienstleistungen von Lieferanten und Drittanbietern abhängig. Es kann zu Lieferantenausfällen, Qualitätsproblemen und Preiserhöhungen kommen. Um unabhängiger agieren zu können, strebt die MTU die Verpflichtung mehrerer gleichwertiger Lieferanten für Material, Teile und Dienstleistungen an. Mit "Single source"-Lieferanten vereinbart die MTU langfristige Verträge, um die Versorgung auch bei plötzlich auftretenden Engpässen zu sichern und sich vor kurzfristigen Preiserhöhungen zu schützen. Dank der breit gestreuten Zulieferkette sind die Risiken beherrschbar. FertigungsrisikenUm die Anforderungen der Airlines und OEMs an Gewicht, Treibstoffverbrauch und Geräuschemissionen von Triebwerken sicherzustellen, muss die MTU neue hochkomplexe Fertigungsverfahren für ihre Bauteile entwickeln und sie zulassen. Dabei kann es zu Einflüssen kommen, die einen verzögerten Produktionsstart zur Folge haben. Möglicherweise erfüllen die neuen Verfahren die Anforderungen nicht vollständig (siehe auch Abschnitt Entwicklungsrisiko). Beim Hochlauf der Fertigung neuer, großvolumiger Programme bei denen neue Produktionskapazitäten oder neue Produktionsprozesse zum Einsatz kommen, können Verzögerungen auftreten. Diese können sich auf die vereinbarten Liefertermine auswirken. Durch ein striktes Projektmanagement und den Einsatz von Spezialisten minimiert die MTU dieses Risiko. ProgrammrisikenDerzeit kann die MTU keine wesentlichen oder bestandsgefährdenden Risiken aus Triebwerksprogrammen erkennen. Aufgrund der langen Laufzeiten können sich jedoch Zinssatzänderungen und Auslieferungsverschiebungen erheblich auf die Bewertung der Triebwerksprogramme auswirken. PersonalrisikenDie MTU hat für ihre Mitarbeiter weltweit gültige Richtlinien und Verhaltensregeln entwickelt. Damit strebt das Unternehmen verbindliche Standards in der internen und externen Kommunikation an. Mitarbeiter, die mit vertraulichen oder sogenannten Insiderinformationen zu tun haben, verpflichten sich, die entsprechenden Vorschriften - etwa die des deutschen Anlegerschutzverbesserungsgesetzes - einzuhalten und mit den Informationen verantwortungsvoll umzugehen. Der Erfolg des Unternehmens ist maßgeblich vom Engagement, der Motivation und den Fähigkeiten der Mitarbeiter abhängig. In der Luftfahrtbranche herrscht großer Wettbewerb, hoch qualifizierte Mitarbeiter für die Entwicklung, Herstellung und Instandhaltung technischer Spitzenprodukte zu gewinnen. Damit verbunden ist ein Fluktuationsrisiko. Die MTU begrenzt diese Risiken durch intensive Weiterbildungs- und Nachwuchskräfteprogramme sowie leistungsgerechte Vergütungen, Stellvertreterregelungen und frühzeitige Nachfolgeplanungen. Die neu anlaufenden Triebwerksprogramme erfordern in den nächsten Jahren hohe Entwicklungskapazitäten. Dieser Herausforderung begegnet die MTU durch den Aufbau zusätzlicher Entwicklungskompetenz in München und in Polen sowie durch Kooperationen mit Hochschulen. Das schwankende Geschäftsvolumen stellt die MTU vor die Herausforderung einer Kapazitätssteuerung. Darauf reagiert das Unternehmen mit dem flexiblen Einsatz und der Weiterqualifikation von Mitarbeitern in andere Bereiche. Die MTU nutzt aber auch die natürliche Fluktuation sowie die Arbeitszeitflexibilität im Rahmen des Abbaus von Gleitzeitguthaben. Haftungsrisiken, die durch Personal verursacht werden könnten, sind versichert. Die Personalrisiken sind als gering einzustufen. Informationstechnische RisikenRisiken im IT-Bereich sind der Verlust geheimer Daten durch Spionage oder Systemausfälle. Die MTU ist aufgrund ihrer Geschäftsbeziehungen mit militärischen Kunden im Umgang mit geheimen Daten und deren Sicherung besonders sensibel. Sie hat ein hoch entwickeltes Daten- und Geheimschutz-System. Bei der Einführung neuer IT-Systeme kann es zu Störungen der Arbeitsabläufe kommen. Derartige Risiken minimiert die MTU durch den Einsatz ausgebildeter Experten und eines professionellen Projektmanagements. Die Risiken aus diesem Bereich hält die MTU für beherrschbar. Finanzwirtschaftliche RisikenWechselkurs- und Finanzierungsrisiken sowie SicherungsgeschäfteMehr als 80 % der Umsatzerlöse der MTU werden in US-Dollar erzielt (im Jahr 2011 umgerechnet rund 2.490 Mio. €). Ein Großteil der Aufwendungen ist in US-Dollar fakturiert, um eine "natürliche Sicherung" zu schaffen. Die übrigen Aufwendungen fallen hauptsächlich in Euro und in geringem Umfang in Polnischen Zloty, Chinesischen Renminbi und Kanadischen Dollar an. Die Gewinne sind vom Zeitpunkt des Auftragseingangs bis zur Auslieferung von den Wechselkursschwankungen des US-Dollar gegenüber diesen Währungen in dem Ausmaß abhängig, in dem es die MTU unterlässt, ihr aktuelles und zukünftiges Nettowährungsrisiko durch Finanzinstrumente abzusichern. In Übereinstimmung mit der Unternehmenspolitik, Gewinne nur aus dem operativen Geschäft und nicht aus Währungsspekulationsgeschäften zu erwirtschaften, nutzt die MTU Sicherungsstrategien ausschließlich, um die Auswirkungen der Volatilität des Dollarkurses auf das EBIT zu steuern und zu minimieren. Die von der MTU eingesetzten Finanzinstrumente sichern den überwiegenden Teil des Nettowährungsrisikos ab. So ist nur ein geringer Teil des US-Dollar-Überschusses Währungsrisiken ausgesetzt. Der nicht gesicherte Teil künftiger Zahlungsströme wird zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs mit dem Euro-Kassakurs umgerechnet. Hegde-PortfolioDie MTU verwaltet ein langfristiges Sicherungsportfolio mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Zum 31. Dezember 2011 betrug das Sicherungsportfolio bis zum Jahr 2015 insgesamt 1.485,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs: 1.147,7 Mio. €). Für Bilanzierungszwecke bestimmt die MTU aus Vorsichtsgründen nur einen Teil der sicheren zukünftigen Cashflows als gesicherte Position, um das erwartete Netto-Fremdwährungsrisiko abzusichern. Als Sicherungsinstrumente werden in erster Linie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Weitere ausführliche Erläuterungen zu Finanzinstrumenten (einschließlich der Bestände der Derivate zum 31. Dezember 2011) sind im Konzernanhang in Abschnitt 41. (Risikomanagement und Finanzderivate) enthalten. Aufgrund der langfristigen Sicherungsstrategie sind die Wechselkursrisiken beherrschbar. ForderungsausfallrisikoIm Zivilen Triebwerksgeschäft und in der Zivilen Instandhaltung sind Fluggesellschaften indirekte und direkte Kunden der MTU. Bei diesen Gesellschaften können finanzielle Probleme auftreten. Ihre Situation wirkt sich auf die Forderungen der MTU und ihrer Partner aus. Die Kooperationsführer im zivilen Serien- und Ersatzteilgeschäft betreiben ein intensives Forderungsmanagement. In der Zivilen Triebwerksinstandhaltung kontrollieren die Verantwortlichen der MTU offene Forderungen in kurzen Zyklen. Vor Vertragsabschlüssen werden Risiken beurteilt und Sicherungsmaßnahmen festgelegt. Soweit angeboten nutzt die Gesellschaft die Absicherung politischer Kreditrisiken durch die Hermesdeckung. Grundsätzlich vermeidet der Konzern unkalkulierbare Geschäftsabschlüsse, so dass die MTU diese Risiken für überschaubar und beherrschbar hält. Sonstige RisikenCompliance-RisikenCompliance-Risiken bestehen in allen Bereichen des Unternehmens. Sie bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Besonders kritisch kann das in Bereichen sein, in denen der Schutz geheimer Dokumente und Informationen eine wesentliche Rolle spielt. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat die MTU eine Reihe von Maßnahmen festgelegt:
Nicht ausgeschlossen werden kann das Eintreten eines Compliance-relevanten Sachverhalts aufgrund der Unkenntnis einzelner Mitarbeiter oder durch vorsätzliche, kriminelle Handlungen. HaftungsrisikenAuch in der Luftfahrtindustrie kann es trotz höchster Qualitätsansprüche in Fertigung und Instandhaltung zu Unfällen kommen. Im Militärischen Triebwerksgeschäft (mit Ausnahme des Exports) ist die MTU durch Freistellungen weitgehend von der Haftung für Produktrisiken befreit. Die verbleibenden Haftungen, insbesondere im Zivilen Triebwerksgeschäft, sind durch vertragliche Vereinbarungen und Versicherungspolicen mit einer hohen Deckung abgesichert; dazu zählt die Luftfahrthaftpflicht. Bestandsgefährdende Risiken durch Feuer und Betriebsunterbrechungen sind ebenfalls versichert. Durch die Limitierung der Haftungsrisiken und die Versicherungsdeckungen sind die Risiken überschaubar und kalkulierbar. Rechtliche und steuerrechtliche RisikenDie MTU sieht keine nennenswerten (steuer-)rechtlichen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. UmweltrisikenDie MTU unterliegt zahlreichen Umweltschutzgesetzen und -vorschriften. Durch den Einsatz chemischer Stoffe in der Fertigung sowie Emissionen der Prüfstände kann es bei einer Verschärfung der Umweltauflagen zu zusätzlichen Investitionskosten kommen. Näheres findet sich unter Abschnitt 1.5. (Unternehmerische Verantwortung). Für das Betreiben bestimmter Produktionsanlagen benötigt die MTU spezielle Zulassungen. Die Auflagen müssen strikt eingehalten werden und die Dokumentation gesichert sein. Ein nach DIN EN ISO 14001 zertifiziertes Umwelt-Management minimiert Risiken in diesem Bereich. OrganisationsrisikenDas Unternehmen sieht keine Risiken aus Steuerungs- und Kontrollsystemen sowie Organisations- und Führungsrisiken. Abhängigkeiten in Joint VenturesIm Zivilen Instandhaltungsgeschäft ist die MTU im asiatischen Markt unter anderem an einem 50:50-Joint Venture, der MTU Maintenance Zhuhai, Co. Ltd., Zhuhai, China, beteiligt. Generell besteht bei gemeinsam geführten Unternehmen, in denen Entscheidungen gemeinsam getroffen werden müssen, das Risiko von Meinungsverschiedenheiten. 6.4. SWOT-AnalyseDie wesentlichen unternehmensspezifischen Stärken und Schwächen sowie die marktspezifischen Chancen und Risiken der MTU stellen sich nach den Kriterien einer SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) zusammengefasst wie folgt dar: scroll
6.5. Gesamtaussage zur Risikosituation der MTUDie Risikolage zum 31. Dezember 2011 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Eine Addition der wichtigsten Einzelrisiken ist nach Konzernmeinung nicht angemessen, da ein paralleles Eintreten hypothetischer Risiken unwahrscheinlich ist. Die Risiken sind beherrschbar; der Fortbestand des MTU-Konzerns ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. Grundlegende Änderungen der Risikolage erwartet die MTU derzeit nicht. Organisatorisch hat die MTU alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über mögliche Risikosituationen informiert zu sein. 7. Übrige Angaben7.1. Erklärung zur UnternehmensführungEntsprechenserklärungVorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften erklären jährlich, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die Entsprechenserklärung der MTU Aero Engines ist im Corporate Governance Bericht auf Seite 38 des Geschäftsberichts 2011 abgedruckt. Außerdem ist die Corporate Governance auf der MTU-Website www.mtu.de im Menüpunkt Investor Relations zu finden. Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenErläuterungen zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen. Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und AufsichtsratDie Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat wird im Corporate Governance Bericht erläutert. 7.2. VergütungsberichtDer Vergütungsbericht erläutert die Grundzüge, die auf die Festlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG Anwendung finden, sowie Höhe und Struktur der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Vorgaben des § 314 Absatz 1 Nr. 6 HGB, dem Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 17, "Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder" sowie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Ferner wird damit den in IAS 24 "Related Party Transactions" normierten Anforderungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) bezüglich der Angaben zur Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen ("Key Management Personnel Compensation") Rechnung getragen. Der Aufsichtsrat beschließt für die Mitglieder des Vorstands auf Vorschlag des Aufsichtsratsvorsitzenden das Vergütungssystem, einschließlich der wesentlichen Vertragselemente, und überprüft es regelmäßig. In diesem Zusammenhang wurde im Geschäftsjahr 2010 vom Aufsichtsrat unter Einbeziehung eines externen Vergütungsberaters die neue Vergütungsstruktur für den Vorstand geändert. Im Vordergrund des in 2010 fortentwickelten Systems steht die Orientierung der Vergütung des Vorstands an einer nachhaltigen und auf Langfristigkeit ausgerichteten Unternehmensführung und -entwicklung. Dies bedingt eine angemessene Zusammensetzung von festen und variablen Vergütungsbestandteilen. Ferner wurden - noch umfangreicher als zuvor - mehrjährige Bemessungsgrundlagen für die variable Vergütung etabliert. Dabei werden große Teile der variablen Vergütung aufgeschoben gewährt und können auch wieder gänzlich entfallen. Die Interessen der Mitglieder des Vorstands sollen durch die dauerhafte Beteiligung am Unternehmen mit den Interessen des Unternehmens verbunden werden. Die Mitglieder des Vorstands erhielten für das Geschäftsjahr 2011 für ihre Vorstandstätigkeit eine Gesamtvergütung (inklusive der Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) von insgesamt 6.452.608 € (Vorjahr: 8.075.962). Aus Mandaten für konzerneigene Gesellschaften erhielten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung. Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen keine Kredite. Die Gesamtvergütung (inklusive der Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) nach IAS 24.17 setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: scroll
1)
Die Zahlen beziehen sich auf Vorstandsmitglieder,
die im jeweiligen Berichtsjahr tätig waren, und auf ihre Vorstandstätigkeit. Grundzüge des Vergütungssystems für die Mitglieder des VorstandsDer Aufsichtsrat legt die Gesamtvergütung (sog. Zieldirektvergütung) und ihre Zusammensetzung für die Mitglieder des Vorstands auf Vorschlag des Aufsichtsratsvorsitzenden fest. Von der Zieldirektvergütung (ohne Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) sind 40 % erfolgsunabhängig und 60 % erfolgsbezogen gestaltet. Von den erfolgsbezogenen Komponenten ist rund die Hälfte an die Entwicklung des Aktienkurses der MTU Aero Engines Holding AG gekoppelt. Im Einzelnen enthält die Zieldirektvergütung die folgenden Komponenten: • Erfolgsunabhängige KomponentenDie erfolgsunabhängigen Komponenten bestehen aus dem Grundgehalt sowie sonstigen Leistungen, die in regelmäßigen Abständen überprüft und monatlich ausbezahlt werden. Die sonstigen Leistungen umfassen steuerpflichtige Aufwandserstattungen und den geldwerten Vorteil von Sachbezügen wie Firmenwagen zur dienstlichen und privaten Nutzung oder Versicherungsprämien, inklusive der gegebenenfalls darauf übernommenen Steuern. • Erfolgsbezogene KomponentenDie erfolgsbezogenen Komponenten bestehen aus einer Jahreserfolgsvergütung (JEV) sowie einem Long Term Incentive/Performance Share Plan (LTI). Im Anschluss an den PSP-Bemessungszeitraum besteht für die Vorstandsmitglieder die Möglichkeit, im Rahmen des Share Matching Plan (SMP) die Auszahlung aus dem Performance Share Plan (PSP) in eigene Aktien umzuwandeln. • Erfolgsbezogene Komponenten ohne langfristige AnreizwirkungDie JEV wird zum Teil als kurzfristige Vergütungskomponente gewährt. Die gesetzliche Forderung nach grundsätzlicher Mehrjährigkeit zur Bemessung dieser Vergütungskomponente wird durch den Einbehalt der Hälfte des erreichten Bonusbetrages erfüllt. Jeweils die Hälfte des einbehaltenen Betrages ist zur Auszahlung in den beiden Folgejahren vorgesehen. Die tatsächliche Höhe richtet sich nach der Zielerreichung in diesen beiden Folgejahren. Damit hängt der Wert der einbehaltenen Anteile vom Unternehmenserfolg der Folgejahre ab - mit dem Risiko des vollständigen Wegfalls der Beträge wie auch mit der Chance auf deren Steigerung. Die Höhe der kurzfristigen Vergütungskomponente ist abhängig vom Grad der Zielerreichung bei zwei Erfolgszielen sowie der individuellen Leistung. Die Erfolgsziele werden anhand der beiden Konzernsteuerungskennzahlen "EBIT bereinigt" und "Free Cashflow" gemessen. Die beiden Kennzahlen werden gleich gewichtet. Die für eine 100%ige Auszahlung der JEV zu erreichenden Werte werden vom Aufsichtsrat jährlich im Voraus unter Berücksichtigung der Jahresplanung festgelegt. Zusätzlich wird für jedes Erfolgsziel eine Einstiegshürde bei 30 % unterhalb des Planwertes festgelegt, die einer Zielerreichung von 50 % entspricht. Unterhalb dieser Einstiegshürde besteht kein Anspruch auf die kurzfristige Vergütungskomponente. Ebenso wird der maximale Zielerreichungsgrad von 180 % jeweils bei 15 % oberhalb des Planwertes für die beiden Erfolgsziele festgesetzt. Zwischen der Einstiegshürde, der Zielerreichung zu 100 % und dem maximalen Wert wird der Grad der Zielerreichung jeweils linear interpoliert. Der Aufsichtsrat berücksichtigt die individuelle Leistung eines Vorstandsmitglieds dadurch, dass er die Zielerreichungswerte für die beiden Erfolgsziele in Abhängigkeit von der von ihm festgestellten persönlichen Leistung um jeweils 20 % kürzen oder erhöhen kann (sog. diskretionärer Faktor). Die Methodik der Anpassung und Auszahlung einbehaltener Vergütungsbestandteile bleibt auch im Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds vor der letzten Auszahlung unverändert. • Erfolgsbezogene Komponenten mit langfristiger AnreizwirkungDie erfolgsbezogene Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: Jahreserfolgsvergütung (JEV)Die JEV wird in Höhe von 50 % in dem Kalenderjahr ausgezahlt, das dem Geschäftsjahr folgt. Die verbleibenden 50 % der JEV werden zu gleichen Teilen auf das Folgejahr (sog. Deferral 1) und auf das dem Folgejahr folgenden Geschäftsjahr (sog. Deferral 2) aufgeschoben. Die aufgeschobenen Vergütungsbestandteile aus der JEV 2010 wurden erstmals mit Wirkung zum 1. Januar 2010 vereinbart (für Egon Behle mit Wirkung zum 1. Juli 2010). Ihr endgültiger Wert hängt von der Zielerreichung der beiden Konzernsteuerungszahlen sowie dem diskretionären Faktor in den Geschäftsjahren 2011 und 2012 ab. Die aufgeschobenen Vergütungsbestandteile aus der JEV 2011 wurden einheitlich für alle Vorstandsmitglieder mit Wirkung zum 1. Januar 2011 vereinbart. Ihr endgültiger Wert hängt von der Zielerreichung der beiden Konzernsteuerungszahlen sowie dem diskretionären Faktor in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 ab. Performance Share Plan (PSP)Die Langfristvergütung für die Vorstandsmitglieder der MTU wird ab dem Geschäftsjahr 2010 ferner in Form eines Long Term Incentive/Performance Share Plans in "jährlichen Tranchen" gewährt. Die Gewährung der ersten Tranche erfolgte mit Wirkung zum 1. Januar 2010 beziehungsweise zum 1. Juli 2010 für Egon Behle. Dabei wurde entsprechend der individuellen langfristigen Zielvergütung auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der Aktie der MTU Aero Engines Holding AG während der letzten 30 Börsenhandelstage vor Beginn des Bemessungszeitraumes eine vorläufige Anzahl von Performance Shares abgeleitet und vom Aufsichtsrat gewährt. Nach Ablauf des Bemessungszeitraums berechtigen die Performance Shares - nach freier Bestimmung des Aufsichtsrats - zu einer Auszahlung in bar oder in Aktien. Für die erstmalige Gewährung beginnt der Bemessungszeitraum am 1. Januar 2010 (für Egon Behle zum 1. Juli 2010) und endet am 31. Dezember 2013 (für Egon Behle am 30. Juni 2014). Die Gewährung der zweiten Tranche erfolgte einheitlich für alle Vorstandsmitglieder mit Wirkung zum 1. Januar 2011. Für diese zweite Tranche beginnt der Bemessungszeitraum am 1. Januar 2011 und endet am 31. Dezember 2014. Nach Ablauf des jeweils vierjährigen Bemessungszeitraumes für jede gewährte Tranche wird die Anzahl der tatsächlich zugeteilten virtuellen Aktien bestimmt. Die Anzahl richtet sich nach der relativen Performance der MTU-Aktie im Vergleich zu den einzelnen Index-Mitgliedern des MDAX. Der Vergleich findet auf Basis des Total Shareholder Return (TSR) statt. Der TSR stellt dabei die Summe der Aktienkurssteigerungen zuzüglich der im Bemessungszeitraum gezahlten Dividenden dar. Maßgeblich ist der erreichte Rang des MTU-TSR im Verhältnis zu den TSR-Werten der anderen MDAX-Unternehmen am Ende des Bemessungszeitraums. Die Zielerreichung beträgt je nach erreichtem Rang zwischen 0 und 150 %, bei Erreichen des mittleren Rangs 100 %. Der Auszahlungsbetrag errechnet sich aus der Anzahl der tatsächlichen Performance Shares, multipliziert mit dem durchschnittlichen Aktienkurs der MTU Aero Engines Holding AG während der letzten 30 Börsenhandelstage vor Ende des Bemessungszeitraums. Die maximale Auszahlung einer jeden gewährten Tranche ist auf 300 % der individuellen langfristigen Zielvergütung begrenzt. Im Fall von außerordentlichen Entwicklungen kann der Aufsichtsrat die Auszahlungshöhe weiter begrenzen. Share Matching Plan (SMP)Der aus dem Performance Share Plan (PSP) auszuzahlende Betrag einer jeden Tranche kann von den Vorstandsmitgliedern in Aktien der MTU Aero Engines Holding AG angelegt werden, die dann jeweils weitere drei Jahre gehalten werden müssen. Am Ende des Haltezeitraums erfolgt ein sogenannter "Match" der Aktien auf Basis eines Share Matching Plans (SMP), wonach das Vorstandsmitglied für jeweils 3 gehaltene MTU-Aktien eine Gratisaktie zugeteilt bekommt. Der Anspruch auf die Gratisaktie wird grundsätzlich durch Übertragung der entsprechenden Anzahl von Gratisaktien an das Vorstandsmitglied erfüllt. Der Gesamtwert der Gratisaktien am Ende der Halteperiode ist auf das dreifache des ursprünglich gezahlten Kaufpreises für die erworbenen Eigeninvest-Aktien begrenzt. Individuelle Vergütung der Mitglieder des VorstandsDie Vorstandsmitglieder erhielten für die Jahre 2011 und 2010 die nachstehenden Gesamtbezüge im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB: scroll
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1)
Die Sonstigen Leistungen beinhalten geldwerte
Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 66.918,96
€ (Vorjahr: 64.109,28 €) und für den Vorstand abgeschlossene Unfallversicherungen
in Höhe von 6.229,88 € (Vorjahr: 6.274,44 €). Erfolgsbezogene KomponentenDie erfolgsbezogenen Komponenten wurden wie folgt ermittelt: Jahreserfolgsvergütung (JEV):Im Geschäftsjahr 2011 wurden die zu Geschäftsjahresbeginn festgelegten Konzernziele EBIT bereinigt in Höhe von 300,0 Mio. € (Vorjahr: 285,0 Mio. €) und Free Cashflow in Höhe von 113,0 Mio. € (Vorjahr: 125,0 Mio. €) mit dem tatsächlichen EBIT bereinigt in Höhe von 328,0 Mio. € (Vorjahr: 310,7 Mio. €) und dem tatsächlichen Free Cashflow in Höhe von 129,0 Mio. € (Vorjahr: 144,8 Mio. €) deutlich übertroffen. Beim Konzernziel EBIT bereinigt betrug die Zielerreichung 149,8 % (Vorjahr 149,2 %) und beim Konzernziel Free Cashflow 175,5 % (Vorjahr 180,0 %). Die Gesamtzielerreichung betrug damit 162,7 % (Vorjahr 164,6 %). Abweichend davon ergab sich im Vorjahr für die für Egon Behle erst ab 1. Juli 2010 anzuwendenden Vergütungsbestimmungen eine zeitanteilige Gesamtzielerreichung von 100 % bezogen auf den bis zu diesem Zeitpunkt gültigen Basiswert für das erste Halbjahr 2010. Performance Share Plan (PSP)Die Anzahl der im Geschäftsjahr 2011 und 2010 den Mitgliedern des Vorstands im Rahmen des PSP vorläufig gewährten Performance Shares wurde mittels Division der jeweilig gewährten Zielbeträge durch den durchschnittlichen XETRA-Aktienkurs der MTU der letzten 30 Börsenhandelstage vor Planbeginn ermittelt. Zum Zeitpunkt der jeweiligen Gewährung einer PSP-Tranche ergab sich die folgende Anzahl von Performance Shares, die den Ausgangswert für die Ermittlung der erfolgsbezogenen Auszahlung nach Ende des Erdienungszeitraums für die erste Tranche im Rahmen des PSP darstellt. Geschäftsjahr 2011:scroll
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Vorjahr Anpassung der Performance Shares Der beizulegende Zeitwert der zweiten PSP-Tranche für das Geschäftsjahr 2011, der von einem unabhängigen Sachverständigen gemäß den Richtlinien des IFRS 2 ermittelt wurde, belief sich unter Berücksichtigung einer Fluktuation von 4 % zum 1. Januar 2011 auf 31,26 € je Performance Share. Für das Geschäftsjahr 2010 ergab sich folgende Zusammensetzung: scroll
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Anpassung der Performance Shares Der beizulegende Zeitwert der ersten PSP-Tranche für das Geschäftsjahr 2010, der ebenfalls von einem unabhängigen Sachverständigen ermittelt wurde, belief sich unter Berücksichtigung einer Fluktuation von 4 % zum 1. Januar 2010 auf 22,96 € und zum 1. Juli 2010 auf 27,13 € je Performance Share. Die zugrundeliegenden Rechnungsgrundlagen sind im jeweiligen Bewertungsgutachten zum Gewährungszeitpunkt dokumentiert. Die in der Tabelle dargestellten beizulegenden Zeitwerte zum 31. Dezember 2011 wurden unter Berücksichtigung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Fluktuationsannahme von 4 % ermittelt. Der Gesamtbuchwert für die Schulden aus der anteilsbasierten PSP-Vergütung (Cash-Settled Share-based payment transaction) hat sich wie folgt entwickelt: scroll
Share Matching Plan (SMP)Die Anzahl von zukünftigen Matching Shares ist von der Höhe der Auszahlung aus dem PSP-Programm abhängig. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes kam ein kombiniertes Verfahren aus Monte-Carlo-Simulation und Black-Scholes zum Einsatz. Unter Verwendung der identischen Annahmen wie zur Bewertung des PSP wurde der erwartete Auszahlungsbetrag bestimmt. Dieser Auszahlungsbetrag dient als Basis zur Bewertung des Share Matching Plan (SMP) nach Black-Scholes. Der beizulegende Zeitwert einer Forwardoption zum Zeitpunkt der Optionsgewährung wurde auf Basis folgender Prämissen ermittelt: scroll
Die erwartete Volatilität wurde auf Basis von Wochenschlusskursen über einen Zeitraum von 3 Jahren, die dem jeweiligen Bewertungsstichtag vorangehen, ermittelt. Die folgenden anteilsbasierten SMP-Vergütungsvereinbarungen haben während der aktuellen Berichtsperiode und früherer Berichtsperioden bestanden: scroll
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Vorjahr; Anpassung der Performance Shares Gesamtaufwand aus anteilsbasierten VergütungenDer im Geschäftsjahr 2011 beziehungsweise im Vorjahr erfasste Gesamtaufwand aus anteilsbasierten Vergütungen verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Vorstandsmitglieder: scroll
Regelungen zur Beendigung der Tätigkeit der VorstandsmitgliederDie Regelungen zur Beendigung der Tätigkeit der Vorstandsmitglieder beinhalten sowohl Leistungen, die den Vorstandsmitgliedern für den Fall der regulären Beendigung ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, als auch Leistungen für den Fall einer vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit. Regelungen zur regulären Beendigung der TätigkeitBetriebliche AltersversorgungDen Mitgliedern des Vorstands wird ein Defined Benefit Plan mit beitragsorientierter Leistungszusage gewährt, die in ihrer Struktur den Versorgungszusagen für Organmitglieder vergleichbarer Konzerne entspricht. Ruhegehalt und HinterbliebenenversorgungMit Wirkung zum 1. Januar 2010 wurde die bis dahin geltende Regelung ("Altregelung") aufgehoben. Ab diesem Datum erwerben Egon Behle, Dr. Rainer Martens, Dr. Stefan Weingartner und Reiner Winkler Anwartschaften auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß der Versorgungsregelung "MTU Pension Capital"-Versorgungsbestimmungen für Vorstände der MTU Aero Engines Holding AG". Versorgungsziel ist eine Rente in Höhe von 60 % der festgesetzten Grundvergütung nach 15 (Vorstands-) Dienstjahren. Zur Ablösung der Altregelung wurde die bis zum 31. Dezember 2009 erdiente Anwartschaft als Startbaustein festgeschrieben. Die erdiente Anwartschaft stellt die Leistung gemäß Altregelung im Alter 60 dar, quotiert mit dem Verhältnis der tatsächlichen Dauer der Konzernzugehörigkeit zu der Zeit vom Beginn der Konzernzugehörigkeit bis zum vollendeten 60. Lebensjahr. Der Startbaustein stellt den in einen einmaligen Kapitalbetrag umgerechneten Gegenwert einer Rente dar. Mit Feststellung des Startbausteins wird für jedes Vorstandsmitglied ein Versorgungskonto eröffnet, dem jährlich - erstmalig zum 31. Dezember 2010 - weitere Kapitalbausteine gutgeschrieben werden. Die jährlichen Kapitalbausteine werden auf Basis eines individuellen Beitrags sowie eines altersabhängigen Faktors ermittelt. Dabei berücksichtigt der altersabhängige Faktor eine Verzinsung von etwa 6 % pro Jahr bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres. Die Beitragszeit ist begrenzt auf 15 Vorstandsdienstjahre. Sie endet spätestens mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Ab Alter 61 wird das Versorgungskonto bis zur Inanspruchnahme jährlich mit 4 % verzinst (Bonussumme). Die Summe der aufgelaufenen jährlichen Kapitalbausteine zuzüglich des Startbausteines sowie zuzüglich etwaiger gutgeschriebener Bonussummen bildet das Versorgungskapital, das als Altersleistung zur Verfügung steht. Im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres werden dem erreichten Stand des Versorgungskontos -unter Berücksichtigung der zugesagten Beitragszeit- 50 % der bis zur festen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet. Das Versorgungskapital kann im Versorgungsfall wahlweise als Einmalkapital, Kapital in Raten oder als lebenslange Rente mit 1%iger Anpassung pro Jahr ausgezahlt werden. In jedem Versorgungsfall wird das Versorgungskonto zusätzlich gegebenenfalls auf die Höhe der erreichten Leistung gemäß der Altzusage aufgestockt (Garantiekapital). Die Versorgungsleistung wird auch nach Ausscheiden aus dem Vorstand erst bei Eintritt eines Versorgungsfalles (Erreichung der Altersgrenze, Invalidität oder Tod) fällig. Die Versorgungsanwartschaft ist von Beginn an unverfallbar. Dr. Rainer Martens, Dr. Stefan Weingartner und Reiner Winkler wurde bereits bei der Altregelung eine Anrechnung von Vordienstzeiten in ehemaligen Konzernunternehmen zugesagt. Die Basisdaten zu den oben beschriebenen Zusagen und Leistungen sind in der folgenden Tabelle individualisiert dargestellt: scroll
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Bis zum 31. Dezember 2009 (Umstellungszeitpunkt)
erdiente Anwartschaften Die unterschiedliche Höhe der jährlichen Beiträge in das Versorgungskonto der MTU resultiert aus der verbleibenden Restdienstdauer der Vorstandstätigkeit bis zum Ende der jeweiligen Beitragszeit, den jeweiligen altersabhängigen Faktoren sowie den individuellen versorgungsfähigen Bezügen. ErwerbsunfähigkeitGemäß der Neuregelung vom 1. Januar 2010 werden im Falle der Dienstunfähigkeit vor Erreichen des 60. Lebensjahres dem Stand des Versorgungskontos ab dem Eintritt der Erwerbsunfähigkeit 50 % der bis zur maximalen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet, die das Vorstandsmitglied bis zu diesem Zeitpunkt hätte erdienen können. Basis hierfür sind die zum Zeitpunkt des Ausscheidens zuletzt gültigen Beiträge. Dies gilt auch im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Die folgende Tabelle zeigt den Dienstzeitaufwand für die Geschäftsjahre 2011 und 2010, den jeweiligen Stand der gebuchten Rückstellungen sowie den Stand der Defined Benefit Obligation (DBO) zum 31. Dezember 2011 und 2010 für die Vorstandsmitglieder: scroll
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Die Differenz zur DBO resultiert aus nicht
erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten. Gebildete Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für ehemalige VorständeDie Pensionsverpflichtungen ehemaliger Vorstandsmitglieder haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Regelungen zur vorzeitigen Beendigung der TätigkeitAbfindungen im Fall der vorzeitigen Beendigung des VorstandsanstellungsvertragesNach Maßgabe der mit den jeweiligen Vorstandsmitgliedern geschlossenen Anstellungsverträge haben diese bei vorzeitiger Beendigung der Bestellung auf Veranlassung der MTU Anspruch auf eine Abfindung. Im Fall der ordentlichen Kündigung wird eine Abfindung gezahlt, die der Grundvergütung, 50 % der JEV und 50 % des Long Term Incentive/Performance Share Plan für den Zeitraum vom Ablauf der Kündigungsfrist bis zum regulären Ende des befristeten Vorstandsanstellungsvertrages entspricht. Die Abfindung darf insgesamt zwei Jahresgesamtvergütungen der Summe dieser Vergütungskomponenten nicht überschreiten. Für den Fall einer Kündigung aus wichtigem Grund entfällt die Zahlung einer Abfindung. Abfindungen bei vorzeitiger Beendigung des Vorstandsanstellungsvertrages im Falle eines Kontrollwechsels oder aufgrund der Veränderung des Aktionärskreises der MTU Aero Engines Holding AGSofern ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) erlangt oder sich der Aktionärskreis der MTU auf Grund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungsvorgangs bzw. Zusammenschlusses wesentlich verändert, hat das Vorstandsmitglied Anspruch auf eine Abfindung, sofern es innerhalb eines Jahres nach einem solchen Wechsel in der Unternehmenskontrolle vom Aufsichtsrat von seinem Mandat entbunden bzw. sein Vorstandsvertrag aufgrund des Wechsels in der Unternehmenskontrolle nicht verlängert wird. In den vorgenannten Fällen wird eine Abfindung gezahlt, die der Grundvergütung für den Zeitraum vom Zeitpunkt des Ausscheides bis zum regulären Ende des befristeten Vorstandsanstellungsvertrages entspricht. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat das Recht, die vereinbarte JEV für das Jahr, in dem der Wechsel in der Unternehmenskontrolle eintritt, sowie aus der JEV ausstehende aufgeschobene Vergütungskomponenten der zwei vorangegangen Jahre gegen Auszahlung eines Betrages von mindestens 100 % des Zielbetrages abzulösen. Des Weiteren wird der LTI im Falle eines Wechsels in der Unternehmenskontrolle automatisch beendet. Zum Ausgleich für die Beendigung des LTI erhält das Vorstandsmitglied einen zeitanteiligen Auszahlungsbetrag, der grundsätzlich den Berechnungsparametern einer planmäßigen LTI-Fortführung entspricht. Der Grad der Zielerreichung (TSR) wird -abweichend von der planmäßigen Fortführung des LTI - zum Stichtag des Wechsels in der Unternehmenskontrolle festgestellt und die finale Anzahl der virtuellen Aktien wird mit dem durchschnittlichen XETRA-Aktienkurs der MTU der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem Wechsel in der Unternehmenskontrolle multipliziert. Alle Abfindungen im Zusammenhang mit einem Wechsel in der Unternehmensführung dürfen in Summe drei Jahresgesamtvergütungen nicht übersteigen. Vergütung des AufsichtsratsDie Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der MTU Aero Engines Holding AG geregelt. Sie orientiert sich an der Größe des Unternehmens sowie an den Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder. Nach § 12 der Satzung der MTU Aero Engines Holding AG erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats jährlich eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 30.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache der festen Vergütung. Die Vorsitzenden der Ausschüsse (Prüfungs- und Personalausschuss) erhalten jeweils weitere 10.000 €, die übrigen Mitglieder dieser Ausschüsse jeweils zusätzlich 5.000 € feste Vergütung. Ferner erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 3.000 € pro Sitzung, jedoch höchstens 3.000 € pro Tag. Auslagen, die im Zusammenhang mit der Ausübung des Mandats entstehen, sowie die auf Bezüge entfallende Umsatzsteuer werden ersetzt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine aktienbasierten Vergütungen. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats der MTU Aero Engines Holding AG wurde folgende Vergütung für das Geschäftsjahr 2011 bzw. für das Geschäftsjahr 2010 gewährt: scroll
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Angaben ohne Umsatzsteuer 7.3. Directors' DealingsMitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a WpHG gesetzlich verpflichtet, den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der MTU Aero Engines Holding AG, München, oder sich darauf beziehende Finanzinstrumente offenzulegen, und zwar dann, wenn der Wert der Geschäfte, die ein Organmitglied und ihm nahestehende Personen innerhalb eines Kalenderjahres getätigt haben, die Summe von 5.000 € erreicht oder übersteigt. Das gilt auch für Mitarbeiter mit Führungsaufgaben und die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen. Diese Geschäfte sind auf der Website der MTU www.mtu.de zugänglich und wurden im Unternehmensregister veröffentlicht. Der Gesamtbesitz aller durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder gehaltenen Aktien der MTU Aero Engines Holding AG, München, betrug zum 31. Dezember 2011 weniger als 1 % (Stand 31. Dezember 2010: weniger als 1 %) des Grundkapitals der MTU. Die Mandate der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind unter den Abschnitten "Vorstellung des Vorstands" und "Vorstellung des Aufsichtsrats" aufgeführt. Die Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen sind im Konzernanhang unter Abschnitt 43. (Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen) dargestellt. 7.4. Übernahmerechtliche AngabenIm Folgenden sind die nach § 315 Abs. 4 HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben dargestellt. Zusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der MTU Aero Engines Holding AG beträgt unverändert 52,0 Mio. € und ist in 52,0 Mio. auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffenDer Bestand an eigenen Aktien betrug zum 31. Dezember 2011 3.187.512 Stück. Bei eigenen Aktien werden keine Stimmrechte ausgeübt. Die Satzung der MTU Aero Engines Holding AG enthält keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Der Vorstand hat keine Kenntnis von einer Vereinbarung zwischen Gesellschaftern, aus der sich derartige Beschränkungen ergeben. Beteiligungen am Kapital, die mehr als 10 % der Stimmrechte überschreitenCapital Research and Management Company hatten gemäß der Stimmrechtsmitteilung vom 15. November 2010 10,22 % der Stimmrechte (5.313.949 Aktien). Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihenAktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden nicht ausgegeben. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausübenDie Arbeitnehmer, die Aktien der MTU Aero Engines Holding AG halten, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus. Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von VorstandsmitgliedernNach dem Aktiengesetz (§ 84 AktG) werden die Mitglieder des Vorstands vom Aufsichtsrat bestellt. Die Zahl der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Nach der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus zwei Mitgliedern. Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Vorstandsmitglieder dürfen für höchstens fünf Jahre bestellt werden. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit -jeweils für höchstens fünf Jahre- ist zulässig. Nach dem Mitbestimmungsgesetz (§ 31 MitbestG) ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Stimmmehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Kommt eine Bestellung nicht zustande, so hat der Vermittlungsausschuss dem Aufsichtsrat innerhalb eines Monats einen Vorschlag für die Bestellung zu machen. Kommt auch dann keine Bestellung zustande, so hat bei einer erneuten Abstimmung der Aufsichtsratsvorsitzende zwei Stimmen; seinem Stellvertreter steht eine zweite Stimme nicht zu. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt - etwa grobe Pflichtverletzung oder Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung. Bestimmungen über die Änderung der SatzungJede Satzungsänderung bedarf eines Beschlusses der Hauptversammlung (§ 179 AktG). Diese Beschlüsse werden gemäß der Satzung mit einfacher Stimmmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst - falls nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt (§ 18 Absatz 1 der Satzung). Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, wie zum Beispiel Änderungen des Grundkapitals infolge Ausnutzung genehmigten Kapitals, ist laut Satzung dem Aufsichtsrat übertragen worden (§ 13). Satzungsänderungen werden mit Eintragung in das Handelsregister wirksam (§ 181 Absatz 3 AktG). Befugnisse des Vorstands, insbesondere zur Ausgabe und zum Rückkauf von AktienGenehmigtes KapitalDer Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 22. April 2010 ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I 2010). Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 5. Mai 2011 weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II 2011). Darüber hinaus wurde der Vorstand in der gleichen Hauptversammlung dazu ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital III 2011). Wandel- und OptionsanleihenDer Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 22. April 2010 ermächtigt, bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats bedingte Kapitalerhöhungen durchzuführen:
Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des BezugsrechtsDie Hauptversammlung vom 22. April 2010 beschloss mit 98,03 % des bei der Beschlussfassung vertretenen stimmberechtigten Grundkapitals, dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des Bezugsrechts, zuzustimmen. Im Rahmen dieses Hauptversammlungsbeschlusses erhielt die Gesellschaft die folgenden Ermächtigungen:
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen (Change of Control-Klauseln)Konzernmuttergesellschaft (MTU Aero Engines Holding AG, München)Wesentliche Vereinbarungen der Konzernmuttergesellschaft MTU Aero Engines Holding AG, München, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, wurden weder mit Dritten noch mit Tochterunternehmen getroffen. KonzerngesellschaftenDie folgenden Vereinbarungen wurden bei Konzerngesellschaften geschlossen: WandelschuldverschreibungDurch die im Geschäftsjahr 2007 durch die Konzerntochter MTU Aero Engines Finance B.V., Amsterdam, Niederlande ("Anleiheschuldnerin") begebene Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 180,0 Mio. € ergeben sich unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots die folgenden Vereinbarungen: Bei einer Änderung der Kontrolle wird die Anleiheschuldnerin oder die MTU Aero Engines Holding AG, München, als Garantin unverzüglich diese Tatsache den Anleihegläubigern über die Verwahrungsstelle bekannt machen. Eine "Änderung der Kontrolle" liegt vor, wenn eine Person oder gemeinsam handelnde Personen die Kontrolle über die Garantin erlangt. Eine Verschmelzung einer Tochtergesellschaft der Garantin als übertragender Rechtsträgerin mit der Garantin als übernehmender Rechtsträgerin stellt in keinem Fall eine Änderung der Kontrolle dar. Abweichend von den Vorschriften des § 315 Absatz 4 HGB und des DRS 15a bedeutet Kontrolle im Sinne der Anleihebedingungen:
SchuldscheindarlehenDurch die am 3. Juni 2009 durch die MTU Aero Engines Holding AG, München platzierten vier Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 65,0 Mio. € ergeben sich unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots die folgenden Vereinbarungen:
Revolving Credit FacilityDie Revolving Credit Facility im Gesamtwert von 100 Mio. € sieht ein Kündigungsrecht des Darlehensgebers für den Fall vor, dass eine oder mehrere Personen die Kontrolle über die MTU Aero Engines GmbH, München, oder ein anderes am Kreditvertrag beteiligtes Konzernunternehmen erlangt bzw. über mehr als 50 % des Aktien- oder Gesellschaftskapitals verfügt. Weitere VereinbarungenIndirekte Auswirkungen auf die Konzernmuttergesellschaft infolge eines Kontrollwechsels könnten hingegen Risk- and Revenue-Sharing-Verträge der Konzerntochtergesellschaft, MTU Aero Engines GmbH, München, haben. Das sind Verträge, in denen sich Unternehmen an einem Triebwerksprogramm mit eigenen Ressourcen - Arbeitskapazität und finanziellen Mitteln (Risk) - beteiligen und gemäß ihres prozentualen Engagements vom Umsatz (Revenue) partizipieren. Solche Verträge, aber auch Verträge anderer Konzerntöchter im MRO-Geschäft, beinhalten häufig Change of Control-Klauseln, die den Vertragspartner zur Kündigung berechtigen, wenn ein Wettbewerber der Vertragspartner einen bestimmten Prozentsatz der Stimmrechte der Gesellschaft direkt oder indirekt erwirbt (häufig 25 bis 30 %, teilweise 50 % des Stammkapitals). Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines ÜbernahmeangebotsFür den Fall eines Übernahmeangebots wurden keine Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011Fakten und Kennzahlen zum Konzernscroll
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Vor Konsolidierung Auftragsbestand und Auftragswert nach Segmenten (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() Umsatz nach Segmenten (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() EBIT bereinigt nach Segmenten (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() Ergebnis zu den Quartalen - EBIT bereinigt nach Segmenten (vor Konsolidierung) in Mio. €![]() Ergebnis nach Ertragsteuern in Mio. €![]() Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter nach Segmenten inkl. Auszubildende![]() Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Konzern-Gesamtergebnisrechnungscroll
KonzernbilanzVermögenswertescroll
Eigenkapital und Schuldenscroll
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungscroll
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Konzern-Kapitalflussrechnungscroll
KonzernanhangKonzern-Segmentberichterstattungscroll
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Detaillierte Erläuterungen zu den Segmentinformationen nach Geschäftssegmenten, geografischen Gebieten und zu wichtigen Kunden sind in den folgenden Tabellen und unter Abschnitt V. (Erläuterungen zu den Geschäftssegmenten) enthalten. Der Anteil am Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung, die nach der Equity-Methode bilanziert werden betrug im Geschäftsjahr 2011 0,0 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Die Umsätze zwischen den Segmenten werden - wie auch bei Geschäften mit fremden Dritten - zu marktüblichen Verrechnungspreisen vorgenommen. Wertaufholung und WertminderungenIn den Geschäftsjahren 2011 und 2010 ergaben sich keine Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen oder finanzielle Vermögenswerte. scroll
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Zur Zusammensetzung der Vermögenswerte wird auf Abschnitt V. (Erläuterungen zu den Geschäftssegmenten) verwiesen. scroll
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Rund 62 % (Vorjahr: rund 60 %) der Umsatzerlöse der MTU entfallen auf neun verschiedene Kunden (Vorjahr: neun Kunden). Davon wurden mit vier Kunden jeweils mehr als 10 % der Umsätze erzielt. Informationen über geografische Gebietescroll
Rund 65 % des MTU-Umsatzes wurden mit Kunden in Nordamerika erzielt (Vorjahr: 57 %). scroll
Rund 93 % (Vorjahr: rund 88 %) der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen entfielen auf deutsche Konzerngesellschaften. scroll
Die langfristigen Vermögenswerte umfassen die immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen, finanziellen Vermögenswerte, die sonstigen langfristigen Vermögenswerte sowie die latenten Steuererstattungsansprüche. I. Grundsätze1. Allgemeine AngabenDie MTU Aero Engines Holding AG, München, und ihre Konzernunternehmen (im Folgenden Konzern oder Konzerngesellschaften) zählen zu den weltweit größten Herstellern von Triebwerksmodulen und -komponenten und sind der führende unabhängige Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen für zivile Flugtriebwerke. Das Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms - von der Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und die Fertigung von neuen zivilen und militärischen Triebwerken und Ersatzteilen bis hin zu Instandhaltungsdienstleistungen für zivile und militärische Triebwerke. Die Tätigkeit der MTU umfasst zwei Segmente: Das Zivile und Militärische Triebwerksgeschäft (OEM-Geschäft) sowie die Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO-Geschäft). Im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU Module und Komponenten sowie Ersatzteile für Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren Endmontage. Bei militärischen Triebwerken übernimmt die MTU zudem Instandhaltungsdienstleistungen für diese Triebwerke. Das Segment Zivile Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf dem Gebiet der Instandhaltung und der logistischen Betreuung ziviler Triebwerke. Die MTU Aero Engines Holding AG (Mutterunternehmen) mit Sitz in der Dachauer Str. 665, 80995 München, ist im Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts München unter der HRB 157 206 eingetragen. Der Konzernabschluss wurde am 10. Februar 2012 durch den Vorstand der MTU Aero Engines Holding AG, München, zur Veröffentlichung freigegeben. 1.1. Grundlagen der RechnungslegungDer Konzernabschluss der MTU wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses geltenden und von der MTU angewendeten IFRS wurden von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen. Der Konzernabschluss der MTU entspricht damit auch den durch das IASB veröffentlichten IFRS. Im Folgenden wird einheitlich der Begriff IAS bzw. IFRS verwendet. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2011 wurden gemäß § 315a Abs. 1 HGB aufgestellt und werden im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Im Konzernabschluss werden die Vergleichszahlen für das Vorjahr angegeben. Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die im Anhang teilweise detailliert nach ihrer individuellen Fälligkeitsstruktur ausgewiesen werden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Dabei werden den Umsatzerlösen die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die grundsätzlich den Funktionsbereichen Herstellung, Entwicklung, Vertrieb und allgemeine Verwaltung zugeordnet werden. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Die Abschlüsse der MTU Aero Engines Holding AG, München, und ihrer Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen. Erstmalig im Geschäftsjahr angewendete Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards und InterpretationenIm laufenden Geschäftsjahr 2011 waren die folgenden vom IASB verabschiedeten (Änderungen von) Standards und Interpretationen erstmalig verpflichtend anzuwenden: scroll
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Änderungen an IFRS 1 wurden mangels Erheblichkeit
für die MTU in der Tabelle nicht dargestellt. Die Anwendung dieser (geänderten) Standards bzw. Interpretationen im Geschäftsjahr 2011 hatte keine Auswirkungen auf die Rechnungslegung der MTU. Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und ÄnderungenFolgende herausgegebene, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften des IASB wurden nicht vorzeitig angewendet: scroll
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Änderungen an IFRS 1 wurden mangels Erheblichkeit
für die MTU in der Tabelle nicht dargestellt. Die MTU beabsichtigt nicht, diese Standards und Interpretationen bzw. die Änderungen daran freiwillig vor dem Zeitpunkt des Inkrafttretens anzuwenden. Aus Gründen der Berichtseffizienz werden nachfolgend nur die Standards bzw. Interpretationen beschrieben, bei denen es auf Basis des derzeitigen Kenntnisstandes in Bezug auf das Geschäftsmodell und der im MTU-Konzern vorkommenden Geschäftsvorfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit in zukünftigen Geschäftsjahren zu Auswirkungen auf die Rechnungslegung der MTU kommen wird. • IFRS 9 sowie Änderungen an IFRS 7 und IAS 32 ("Finanzinstrumente")Im November 2009 hat das IASB den neuen Standard IFRS 9 zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten veröffentlicht. Dieser Standard ist der erste Teil des dreiteiligen Projekts zur vollständigen Ablösung von IAS 39. Gemäß der Methodik von IFRS 9 sind finanzielle Vermögenswerte entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Zuordnung zu einer der beiden Bewertungskategorien hängt von der Steuerung der Finanzinstrumente ab (sog. Geschäftsmodell) und davon, welche Produktmerkmale die einzelnen finanziellen Vermögenswerte haben. Im Oktober 2010 wurden vom IASB zudem Vorschriften zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten in IFRS 9 veröffentlicht. Danach hat ein Unternehmen, das für die Bilanzierung seiner finanziellen Verbindlichkeiten die Fair Value-Option gewählt hat, den Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts, der aus der Änderung des eigenen Kreditrisikos resultiert, erfolgsneutral in der Gesamtergebnisrechnung bzw. im kumulierten übrigen Eigenkapital und nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Im Dezember 2011 hat das IASB die Änderung "Zeitpunkt der verpflichtenden Erstanwendung und Angaben zum Übergang (Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7)" herausgegeben, mit denen der Zeitpunkt des Inkrafttretens von IFRS 9 auf Geschäftsjahre geändert wird, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Ferner wurden die Erleichterungsvorschriften hinsichtlich der Vergleichszahlen und der damit zusammen hängenden Angaben in IFRS 7 geändert. In Anbetracht der Komplexität des Themengebietes IFRS 9 ist eine verlässliche Aussage über die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung der MTU im Detail derzeit nicht möglich. Zudem hat das IASB im Dezember 2011 Änderungen an IAS 32 und IFRS 7 veröffentlicht, die eine Klarstellung der Vorschriften zu den Saldierungsregeln darstellen. Darüber hinaus hat sich das IASB entschlossen, IAS 32 zu ändern, um bestimmte Aspekte klarzustellen, bei denen es zu Abweichungen in der Praxis kommt. Die Änderungen an den Vorschriften in IFRS 7 erfordern Angaben zu allen bilanzierten Finanzinstrumenten, die im Einklang mit IAS 32.42 saldiert werden. Mit den Änderungen wird auch die Vornahme von Angaben zu allen bilanzierten Finanzinstrumenten gefordert, die einer durchsetzbaren Globalverrechnungsvereinbarung oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen, auch wenn sie nach IAS 32 nicht saldiert werden. Das IASB ist der Meinung, dass diese Angaben Abschlussadressaten helfen werden, die (möglichen) Auswirkungen von Saldierungsvereinbarungen einschließlich der Rechte auf Saldierung von bilanzierten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten eines Unternehmens auf die Finanzlage eines Unternehmens einzuschätzen. Die Auswirkungen auf die Rechnungslegung der MTU aus den Änderungen an IAS 32 und IFRS 7 werden derzeit als vernachlässigbar eingeschätzt. • IFRS 10,11 und 12 sowie IAS 27 (2011) und IAS 28 (2011)Im Mai 2011 wurde durch das IASB ein Paket von fünf Standards veröffentlicht, die sich mit der Konsolidierung (IFRS 10), mit gemeinsamen Vereinbarungen (IFRS 11), mit Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen (IFRS 12), mit Einzelabschlüssen (IAS 27 (2011)) und Anteilen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures (IAS 28 (2011)) befassen. Die wesentlichen Anforderungen der neuen Standards stellen sich wie folgt dar: IFRS 10 ersetzt die bisherigen Regelungen über Konzernabschlüsse in IAS 27 sowie Zweckgesellschaften in SIC 12. Mit IFRS 10 schreibt das IASB den Beherrschungsansatz als einheitliches Prinzip fest. Beherrschung liegt nach IFRS 10 dann vor, wenn die folgenden drei Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind: (a) ein Unternehmen muss Macht über das Beteiligungsunternehmen ausüben können; (b) es muss schwankenden Renditen aus seiner Beteiligung ausgesetzt sein und (c) es muss die Renditen auf Grund seiner Machtfülle der Höhe nach beeinflussen können. Weiterhin enthält der Standard umfangreiche Leitlinien zur Umsetzung komplexer Sachverhalte. IFRS 11 ersetzt die bisherigen Regelungen in IAS 31 sowie SIC 13. IFRS 11 regelt die Klassifizierung von gemeinsamen Vereinbarungen. Eine gemeinsame Vereinbarung wird als eine vertragliche Übereinkunft definiert, bei der zwei oder mehr Parteien gemeinschaftlich Führung über etwas ausüben. Gemeinschaftliche Führung kann sich auf eine gemeinsame Geschäftstätigkeit oder ein Gemeinschaftsunternehmen erstrecken. Die Bilanzierung gemeinschaftlich beherrschter Vermögenswerte wird im Gegensatz zu IAS 31 in IFRS 11 nicht mehr separat adressiert. Hier kommen die Regelungen für gemeinsame Geschäftstätigkeit zur Anwendung. Die Klassifizierung einer gemeinsamen Vereinbarung als gemeinsame Geschäftstätigkeit oder als Gemeinschaftsunternehmen hängt von den Rechten und Pflichten ab, die den Parteien der Vereinbarung zuwachsen. Ferner muss nach IFRS 11 für die Einbeziehung von Gemeinschaftsunternehmen die Equity-Methode angewendet werden, während nach IAS 31 für gemeinschaftlich geführte Unternehmen entweder die Quotenkonsolidierung oder die Equity-Methode zulässig ist. IFRS 12 ist ein Standard zu Angaben im Anhang. Er ist anwendbar auf Unternehmen, die an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen (gemeinschaftliche Tätigkeiten oder Gemeinschaftsunternehmen), assoziierten Unternehmen und/oder nicht konsolidierten strukturierten Einheiten beteiligt sind. Grundsätzlich sind die in IFRS 12 geforderten Angaben deutlich weitgehender als nach den derzeit gültigen Standards. Aus den neuen Standards IFRS 10-12 resultieren grundlegende Folgeänderungen in IAS 27 (2011) sowie IAS 28 (2011). Aus diesen fünf neuen Standards werden sich für die MTU erweiterte Angaben im Konzernanhang ergeben. Weiterhin wird die erstmalige Anwendung von IFRS 11 zu Änderungen beim bislang zur Quote konsolidierten Joint Venture MTU Zhuhai führen. Dieses wird ab 2013 - mit entsprechender Anpassung der Vergleichszahlen für das Vorjahr - nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Damit werden sich die Umsatzerlöse reduzieren. Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich diese auf rund Mio. € 139 Mio. €. Im Übrigen erfolgte bislang keine detaillierte Analyse der Auswirkungen aus der Anwendung der neuen Standards. Entsprechend ist eine Quantifizierung des Ausmaßes der Auswirkungen noch nicht erfolgt. • IFRS 13In IFRS 13 werden einheitliche Leitlinien hinsichtlich der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie den damit verbundenen Angaben gebündelt. Der Standard definiert den Begriff des beizulegenden Zeitwerts und gibt einen Rahmen zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts sowie der dazu erforderlichen Angaben vor. Der Anwendungsbereich von IFRS 13 ist weitreichend und umfasst sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Posten. IFRS 13 gelangt - mit gewissen Ausnahmen -immer dann zur Anwendung, wenn ein anderer IFRS eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorschreibt oder gestattet bzw. Angaben über die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verlangt werden. Die Angabepflichten nach IFRS 13 sind in der Regel weitreichender als nach den aktuell gültigen Standards. Ausgeweitet werden z. B. die quantitativen und qualitativen Angaben auf der Grundlage der dreistufigen Fair-Value-Hierarchie. Diese sind derzeit ausschließlich für Finanzinstrumente nach IFRS 7 gefordert und werden durch IFRS 13 auf sämtliche Vermögenswerte und Schulden, die im Anwendungsbereich des Standards liegen, ausgedehnt. Die MTU geht davon aus, dass die erstmalige Anwendung von IFRS 13 zu einer Ausweitung der Angaben im Konzernanhang führen wird. Ob sich Auswirkungen auf die Wertansätze im Konzernabschluss ergeben werden, lässt sich derzeit noch nicht verlässlich abschätzen. • Änderungen an IAS 1Das IASB hat im Juni 2011 Änderungen an IAS 1 herausgegeben. Mit den Änderungen werden neue Vorschriften zur Darstellung des sonstigen Gesamtergebnisses eingeführt. Mit den Änderungen wird die Wahlmöglichkeit von einer oder zwei Darstellungen beibehalten. Die Darstellung des sonstigen Gesamtergebnisses wurde allerdings dahingehend geändert, dass Zwischensummen für die Posten gefordert werden, die "recycelt" werden können (z.B. Cash-Flow-Hedges, Fremdwährungsumrechnungen), und für diejenigen, die nicht "recycelt" werden (beispielsweise bestimmte durch das sonstige Gesamtergebnis zu erfassende Posten nach IFRS 9 Finanzinstrumente oder die Erfassung der sog. "remeasurement component" nach IAS 19 (2011) Leistungen an Arbeitnehmer). Die Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses wird bei Anwendung der Änderungen in künftigen Perioden entsprechend angepasst. • Änderungen an IAS 19Das IASB hat im Juni 2011 Änderungen an IAS 19 herausgegeben. Die bedeutendste Änderung des IAS 19 besteht darin, dass künftig unerwartete Schwankungen der Pensionsverpflichtungen sowie etwaiger Planvermögensbestände, die sog. "remeasurement component" (bislang: versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) unmittelbar im sonstigen Ergebnis (other comprehensive income, OCI) erfasst werden müssen. Das bisherige Wahlrecht zwischen sofortiger Erfassung im Gewinn oder Verlust, im sonstigen Ergebnis (OCI) oder der zeitverzögerten Erfassung nach der von der MTU derzeit angewendeten "Korridormethode" wird abgeschafft. Eine zweite Änderung nach IAS 19 besteht darin, dass künftig die Verzinsung des Planvermögens nicht mehr entsprechend der Verzinsungserwartung nach Maßgabe der Asset Allocation zu schätzen ist, sondern ein Ertrag aufgrund der erwarteten Verzinsung des Planvermögens lediglich in Höhe des Diskontierungszinssatzes erfasst werden darf. Der geänderte IAS 19 fordert drittens umfangreichere Angaben. Danach sind künftig über die Finanzierungsstrategie der Pensionspläne Angaben zu machen. Die Finanzierungsrisiken der Pläne sind zu beschreiben und zu quantifizieren; u.a. wird dazu künftig eine Sensibilitätsanalyse gefordert, die zeigt, in welchem Umfang Pensionsverpflichtungen bei Änderungen wesentlicher Bewertungsannahmen schwanken. Auch muss künftig die durchschnittliche Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen angegeben werden. Außerdem wurde in IAS 19 die Behandlung von Abfindungsleistungen geändert. Dies gilt insbesondere in Bezug auf den Zeitpunkt, zu dem ein Unternehmen eine Schuld für Abfindungsleistungen ansetzt - nämlich dann, wenn einzelne Mitarbeiter benachrichtigt sind. Mit den endgültigen Änderungen werden die entsprechenden Vorschriften nach US-GAAP - wenn auch nicht wortwörtlich - übernommen, v.a. kann der Zeitrahmen für den Ansatz in einigen Fällen länger sein. Ferner wird bezüglich der Bilanzierung von Abfindungsleistungen die Unterscheidung von Leistungen im Austausch für erbrachte Dienstzeit und Leistungen im Gegenzug für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses geändert, was Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Abfindungsleistungen haben kann. Auf Grund der Abschaffung des Korridoransatzes wird sich bei der MTU für das am 1. Januar 2013 beginnende Geschäftsjahr die Rechnungslegungsmethode mit Anpassung der Vergleichszahlen für das Vorjahr ändern. Damit einhergehend werden die bislang im Konzernanhang angegebenen versicherungsmathematischen Verluste -nach Berücksichtigung eventueller aktiver latenter Steuern- erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziell erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die versicherungsmathematischen Verluste auf rund 77 Mio. €. Die Volatilität im Eigenkapital wird sich zukünftig entsprechend erhöhen. Weiterhin wird sich aller Voraussicht nach der Umfang der Angaben im Konzernanhang weiter erhöhen. Die Auswirkungen aus der Änderung des IAS 19 in Bezug auf die Behandlung von Abfindungsleistungen werden derzeit untersucht. Insbesondere könnten sich hier Auswirkungen auf die Erfassung von Aufstockungsbeträgen im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen ergeben. Da die Meinungsbildung zu dieser Fragestellung auch im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich derzeit allerdings nicht verlässlich abschätzen, ob sich hieraus final Auswirkungen auf den Konzernabschluss der MTU ergeben werden. 1.2. Inanspruchnahme des § 264 Abs. 3 HGBDie MTU Aero Engines GmbH, München, die MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, und die MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde, die verbundene und konsolidierte Unternehmen der MTU Aero Engines Holding AG, München, sind und für die der Konzernabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, der befreiende Konzernabschluss ist, nehmen Befreiungsmöglichkeiten des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch. Die Mitteilung über die Inanspruchnahme der Befreiungsmöglichkeiten wurde am 11. November 2011 im elektronischen Bundesanzeiger für diese Gesellschaften veröffentlicht. 1.3. Anpassungen und Erläuterungen zum KonzernabschlussDer Konzern weist die Ergebnisse aus at equity bilanzierten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: - 2,1 Mio. €) und aus at cost bilanzierten Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €) aufgrund der Tätigkeit dieser Unternehmen abweichend zum Vorjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem operativen Ergebnis (EBIT) aus. Zur Klarstellung erfolgt zudem eine jeweils gesonderte Angabe. Diese Ergebnisse in Höhe von insgesamt -0,6 Mio. € wurden im Vorjahr im Finanzergebnis ausgewiesen. Durch die klarstellende Umgliederung reduzierten sich das Vorjahresergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) sowie das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) jeweils um - 0,6 Mio. € auf 267,4 Mio. € bzw. 310,7 Mio. €. 2. KonsolidierungskreisDer MTU-Konzern umfasste zum 31. Dezember 2011 einschließlich der MTU Aero Engines Holding AG, München, 26 Gesellschaften (Vorjahr: 23). Diese sind in der Aufstellung des wesentlichen Anteilsbesitzes unter Abschnitt 43.1.2 (Wesentlicher Anteilsbesitz) im Einzelnen dargestellt. Wegen Unwesentlichkeit wird die MTU Versicherungsvermittlungs- und Wirtschaftsdienst GmbH, München, nicht voll konsolidiert. Ihr Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2011 insgesamt 26 T€. Das Ergebnis beträgt 0 €. Das Vermögen der MTU München Unterstützungskasse GmbH, München, stellt Planvermögen im Sinne von IAS 19 dar. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens wurde bei der Ermittlung des Verpflichtungsumfangs für Pensionszusagen des Konzerns berücksichtigt. Daher wurde die MTU München Unterstützungskasse GmbH, München, nicht konsolidiert. KonsolidierungskreisänderungenDarstellung der Veränderung der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint VenturesDie Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften und Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures hat sich wie folgt entwickelt: scroll
Zur Verstärkung bzw. zum Ausbau der Marktposition im Industriegasturbinen-Geschäft (IGT) in Südost-Asien gründete die MTU Aero Engines GmbH, München, im ersten Halbjahr 2011 die MTU Maintenance Service Centre Ayutthaya Ltd. in Ayutthaya, Thailand. Ferner erwarb die quotal konsolidierte MTU Maintenance Zhuhai Ltd., Zhuhai, China, im ersten Halbjahr 2011 100% der Anteile an der MTU Maintenance Hong Kong Ltd., Hong Kong, China. Um den On-wing-Support für Maintenance-Kunden in den Vereinigten Staaten zu verbessern, hat die MTU im dritten Quartal 2011 eine 75-Prozent-Beteiligung an der Retan Aerospace aus Dallas, Texas, USA, übernommen. Retan Aerospace ist von der FAA zugelassen und besitzt die Genehmigung als Instandhaltungsbetrieb gemäß EASA Teil 145. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Wartung und Instandsetzung von Triebwerken am Flügel sowie auf A-, B- und C-Checks von Flugzeugen und firmiert jetzt unter MTU Maintenance Dallas Inc. Alle Gesellschaften sind der Zivilen Triebwerksinstandhaltung (MRO) zugeordnet und sind für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MTU-Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Sie werden deshalb nicht konsolidiert und sind mit einem Buchwert in Höhe von insgesamt 0,5 Mio. € in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten enthalten. TochterunternehmenIn den Konzernabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, werden alle wesentlichen Unternehmen einbezogen, bei denen ein Beherrschungsverhältnis gegeben ist, weil die MTU Aero Engines Holding AG, München, die Mehrheit der Stimmrechte an diesen Tochterunternehmen innehat. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht; sie endet, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist. Assoziierte UnternehmenAssoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die die MTU maßgeblichen Einfluss ausübt und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Gesellschaften, bei denen die MTU somit direkt oder indirekt die Möglichkeit hat, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen, werden nach der Equity-Methode bilanziert beziehungsweise - sofern unwesentlich - zu Anschaffungskosten erfasst. Maßgeblicher Einfluss wird dann angenommen, wenn die MTU Aero Engines Holding AG, München, direkt oder indirekt 20 % oder mehr der Stimmrechte an einem Unternehmen besitzt. Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures)Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über die mit einem anderen Unternehmen die gemeinsame Führung ausgeübt wird. Sofern Anteile an Gemeinschaftsunternehmen für den Konzernabschluss wesentlich sind, werden Joint Ventures anteilsmäßig (quotal) oder nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss integriert. Die Beteiligung an dem Joint Venture MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China, wird quotal in Höhe von 50 % konsolidiert. Die Anteile am Pratt & Whitney Canada Customer Service Centre Europe GmbH, Ludwigsfelde, werden at equity in den Konzernabschluss einbezogen. Alle anderen Joint Ventures sind aus Wesentlichkeitsgründen at cost bewertet. Aufgrund der Anteilsquote von 50 % am Joint Venture mit der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China, sind im Konzern folgende Vermögenswerte, Schulden sowie Aufwendungen und Erträge berücksichtigt: scroll
Die MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China, beschäftigte am 31. Dezember 2011 614 Mitarbeiter (Vorjahr: 584 Mitarbeiter). Nicht wesentliche UnternehmensbeteiligungenNicht wesentliche Unternehmensbeteiligungen sind Anteile an Unternehmen und Programmbeteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von nachrangiger Bedeutung ist. Diese Beteiligungen sind mit den jeweiligen Anschaffungskosten im Konzernabschluss angesetzt. 3. KonsolidierungsgrundsätzeAlle Unternehmenszusammenschlüsse werden nach IFRS 3 anhand der Erwerbsmethode bilanziert. Zum Erwerbszeitpunkt hat der Erwerber die Gegenleistung für den Unternehmenszusammenschluss auf die identifizierbaren Vermögenswerte und (Eventual-) Schulden des erworbenen Unternehmens zu verteilen. Der Ansatz der identifizierbaren Vermögenswerte und (Eventual-) Schulden erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert aktiviert und gemäß IAS 36 einmal jährlich oder - bei Vorliegen unterjähriger Indikatoren - fallweise auf Werthaltigkeit geprüft. Soweit ein passivischer Unterschiedsbetrag verbleibt, wird dieser - nach der nach IFRS 3.36 geforderten erneuten Beurteilung - sofort ertragswirksam erfasst. Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Konzerninterne Lieferungen erfolgen auf der Basis von Marktpreisen. Zwischenergebnisse werden eliminiert. Auf temporäre Differenzen aufgrund der Eliminierung von Gewinnen und Verlusten infolge von Transaktionen innerhalb des Konzerns werden gemäß IAS 12 latente Steuern angesetzt. 4. WährungsumrechnungTransaktionen in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Am Abschlussstichtag werden monetäre Posten zum Stichtagskurs umgerechnet, nicht monetäre Posten mit dem Kurs am Tag der Transaktion. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden von der jeweiligen Landeswährung in Euro mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. In den Gewinn- und Verlustrechnungen der ausländischen Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden Aufwendungen und Erträge monatlich zum Monatsendkurs umgerechnet, wodurch sich ein Durchschnittskurs ergibt. Die Umrechnungsdifferenz, die sich im Jahresergebnis gegenüber den Stichtagskursen ergibt, wird erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. 5. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Abschlüsse der MTU Aero Engines Holding AG, München, und der Tochterunternehmen werden entsprechend IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. 5.1. UmsatzerlöseUmsatzerlöse aus den Verkäufen von Produkten werden realisiert, wenn die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind, der Kunde die Ware akzeptiert hat, das heißt der Gefahrenübergang auf den Kunden stattgefunden hat, sowie die Bezahlung des Kaufpreises als hinreichend sicher eingeschätzt wird. Kunden sind dabei: Partnergesellschaften aus Risk- and Revenue-Sharing-Programmen, Original Equipment Manufacturer (OEM), Kooperationsgesellschaften, öffentliche Auftraggeber, Fluggesellschaften und sonstige Drittkunden. Umsatzerlöse aus Instandhaltungsverträgen im MRO-Geschäft werden realisiert, wenn die Instandhaltungsleistung erbracht ist und die Kriterien für die Umsatzrealisierung erfüllt sind. Die Umsatzrealisierung bei Auftragsverhältnissen im Instandhaltungsgeschäft und in der militärischen Auftragsfertigung sowie Auftragsentwicklung wird nach IAS 18 bzw. IAS 11 entsprechend dem Leistungsfortschritt vorgenommen. Wenn das Gesamtergebnis des Auftragsverhältnisses nicht zuverlässig bestimmt werden kann, werden die Umsatzerlöse nur in Höhe der angefallenen, mit hinreichender Sicherheit realisierbaren Auftragskosten (Zero-Profit-Methode) erfasst. Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den Forderungen aus Auftragsfertigung (Abschnitt 24. (Forderungen aus Auftragsfertigung)) bzw. den Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung (Abschnitt 35. (Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung)). Zur Messung des Leistungsfortschritts wird auf die weiteren Erläuterungen zu den Unfertigen Erzeugnissen (Abschnitt 5.12. (Vorräte)) verwiesen. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und sonstigen Rabatten ausgewiesen. Der Konzern erfüllt für seine Devisentermingeschäfte die Anforderungen des Hedge-Accounting nach IAS 39. Bewertungsänderungen der effektiven Geschäfte werden zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen und bei der anschließenden Realisierung der gesicherten Transaktion erfolgswirksam in den Umsatzerlösen erfasst. 5.2. UmsatzkostenDie Umsatzkosten umfassen die produktionsbedingten Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse, bezahlte Entwicklungsleistungen und die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die systematisch zugerechneten Produktionsgemeinkosten einschließlich der Amortisationen/Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und produktionsbezogenen übrigen immateriellen Vermögenswerte, die Abwertungen auf die Vorräte sowie adäquate produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten. Die Umsatzkosten enthalten ferner von OEMs im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Programmen berechnete Aufwendungen für die Vermarktung von neuen Triebwerken. 5.3. Forschungs- und EntwicklungskostenAufwendungen, die den Forschungskosten zuzuordnen sind, werden in der Periode des Anfalls als Aufwand berücksichtigt. Bei den Entwicklungskosten wird zwischen "fremdfinanzierter Entwicklung" und "eigenfinanzierter Entwicklung" unterschieden. Die im Rahmen bezahlter Entwicklungsprojekte erbrachten Leistungen werden überwiegend in den Forderungen aus Auftragsfertigung entsprechend dem Leistungsfortschritt abgegrenzt. Nach Abschluss eines Entwicklungsprojekts werden vorhandene Aufwands- oder Ertragsüberschüsse über die nachfolgende Serienfertigung stückanteilig amortisiert. Die im Rahmen eigenfinanzierter Entwicklung angefallenen Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die erfolgreiche Vermarktung sichergestellt sind. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Die aktivierten Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig über den erwarteten Produktlebenszyklus abgeschrieben. Aktivierte Entwicklungskosten und bis zum Ende eines Geschäftsjahres noch nicht abgeschlossene, aber bereits aktivierte Entwicklungsprojekte werden mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert der aktivierten Vermögenswerte den erzielbaren Betrag übersteigt. 5.4. Immaterielle VermögenswerteErworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten ab dem Geschäftsjahr 2011 bei qualifizierten Vermögenswerten Fremdkapitalkosten, die nach den Bilanzierungsrichtlinien der MTU aktiviert wurden. Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine Finanzierungskosten aktiviert, da innerhalb der immateriellen Vermögenswerte keine qualifizierten Vermögenswerte vorgekommen sind. Die planmäßige Abschreibung, mit Ausnahme von Firmenwerten, Technologiewerten, Kundenbeziehungen sowie aktivierten Programmwerten, erfolgt im Wesentlichen über eine Nutzungsdauer von 3 - 5 Jahren. Programmwerte inklusive Entwicklungsleistungen werden hingegen auf maximal 30 Jahre, Technologiewerte auf 10 Jahre und Kundenbeziehungen zwischen 4 und 26 Jahren abgeschrieben. Firmenwerte werden zum Zwecke eines Werthaltigkeitstests auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten verteilt. Wie in der übrigen Berichterstattung werden die Segmente "Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft" und "Zivile Triebwerksinstandhaltung" als zahlungsmittelgenerierende Einheiten angesehen. 5.5. Zuwendungen der öffentlichen HandZuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Diese Zuwendungen werden überwiegend in den Perioden als Ertrag erfasst, in denen die geförderten Aufwendungen entstehen. Bei Investitionen in Sachanlagen oder immaterielle Vermögenswerte mindern die hierfür gewährten öffentlichen Zuwendungen die Buchwerte der Vermögenswerte. Die Zuwendung wird damit mittels reduzierter Abschreibungsbeträge über die Lebensdauer des abschreibungsfähigen Vermögenswertes erfolgswirksam erfasst. 5.6. SachanlagenDie Sachanlagen unterliegen der betrieblichen Nutzung und werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen und kumulierte Wertminderungen, bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten Entgelte für Fremdleistungen und bei qualifizierten Vermögenswerten Fremdkapitalkosten, die nach den Bilanzierungsrichtlinien der MTU aktiviert wurden. Diese Vermögenswerte werden mit Fertigstellung und Erreichen des betriebsbereiten Zustands in eine sachgerechte Kategorie innerhalb der Sachanlagen eingeordnet. Die Neubewertungsmethode wurde nicht angewendet. Die Abschreibungen auf die Sachanlagen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf nach der linearen Methode vorgenommen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die folgenden Nutzungsdauern zugrunde: scroll
Für Maschinen im Mehrschichtbetrieb werden die Abschreibungen durch Schichtzuschläge entsprechend erhöht. Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der Sachanlagen werden mindestens zu jedem Bilanzstichtag auf Angemessenheit überprüft und gegebenenfalls als Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen angepasst. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen sowie anteilige Verwaltungs- und Sozialkosten sowie ggf. Fremdkapitalkosten, sofern es sich um qualifizierte Vermögenswerte handelt. 5.7. FremdkapitalkostenIn unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten, d.h. jenen, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, stehende Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereit stehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Die Aktivierung von Fremdkapitalkosten (Abschnitt 12. Zinsergebnis) erfolgt nach IAS 23 nur für qualifizierte Vermögenswerte mit deren Erwerb, Bau oder Herstellung am oder nach dem 1. Januar 2009 begonnen wurde. Erwirtschaftete Erträge aus der zwischenzeitlichen Anlage speziell aufgenommenen Fremdkapitals bis zu dessen Ausgabe für qualifizierte Vermögenswerte werden von den aktivierbaren Fremdkapitalkosten abgezogen. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. 5.8. Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien liegen im MTU-Konzern nicht vor. Teile von Immobilien, die innerhalb der Sachanlagen ausgewiesen werden, werden in untergeordnetem Umfang an konzernfremde Dritte vermietet. Die Mieteinnahmen beliefen sich im Geschäftsjahr 2011 auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). 5.9. LeasingDas wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen wird dem Vertragspartner in einem Leasingverhältnis zugerechnet, der die wesentlichen Chancen und Risiken trägt, die mit dem Leasinggegenstand verbunden sind. Trägt der Leasinggeber die wesentlichen Chancen und Risiken (Operating Lease), wird der Leasinggegenstand vom Leasinggeber in der Bilanz angesetzt. Der Leasingnehmer in einem Operating Lease erfasst während des Zeitraums des Leasingverhältnisses gezahlte Leasingraten erfolgswirksam. Betreffen den Leasingnehmer die wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand verbunden sind (Finance Lease), so hat der Leasingnehmer den Leasinggegenstand in der Bilanz anzusetzen. Der Leasinggegenstand wird im Zugangszeitpunkt mit seinem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen angesetzt und über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Der Leasingnehmer setzt im Zugangszeitpunkt zugleich eine Leasingverbindlichkeit an, die in ihrer Höhe dem Buchwert des Leasinggegenstandes entspricht. Die Leasingverbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach der Effektivzinsmethode getilgt und fortgeschrieben. 5.10. Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und SachanlagenAn jedem Abschlussstichtag wird eingeschätzt, ob ein Anhaltspunkt vorliegt, dass immaterielle Vermögenswerte oder Sachanlagen wertgemindert sein könnten. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts geschätzt. Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte oder der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Firmenwert, werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen werden durch den Vergleich des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, ist die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten von Vermögenswerten zu testen. Soweit Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden bei diesen Vermögenswerten, mit Ausnahme von Firmenwerten, Wertaufholungen vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes (oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag der Vermögenswerte bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird in der Regel mithilfe eines Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt. Dabei werden Prognosen hinsichtlich der Cashflows angestellt, die über die geschätzte Nutzungsdauer des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erzielt werden. Der verwendete Abzinsungssatz berücksichtigt die mit dem Vermögenswert oder den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verbundenen Risiken. Die ermittelten Cashflows spiegeln Annahmen des Managements wider und werden durch externe Informationsquellen abgesichert. 5.11. Langfristige finanzielle VermögenswerteAnteile an nicht voll bzw. quotal konsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Joint Ventures sowie Anteile an assoziierten Unternehmen und sonstige Anteile haben für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MTU-Konzerns qualitativ und quantitativ untergeordnete Bedeutung. Da in aller Regel ein beizulegender Zeitwert mangels aktiven Marktes nicht verlässlich ermittelbar ist, werden diese Anteile zu ihren Anschaffungskosten - unter Berücksichtigung eventueller Wertminderungen -bewertet. Dividendenerträge sowie Bewertungsergebnisse aus solchen Anteilen sind im "sonstigen Finanzergebnis" enthalten. Gewinn- oder Verlustanteile von at equity bewerteten Gesellschaften werden anteilig dem Konzernergebnis und dem jeweiligen Beteiligungsbuchwert zugerechnet. In der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt im Finanzergebnis unter dem Posten "Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen" ein separater Ausweis. 5.12. VorräteDie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit ihren durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung niedrigerer Netto-Veräußerungswerte bewertet. Anschaffungspreisminderungen wie Preisnachlässe, Boni oder Skonti werden bei der Ermittlung der Anschaffungskosten berücksichtigt. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte werden aktiviert. Die Anschaffungskosten enthalten alle Kosten des Erwerbs sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Der Netto-Veräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös der korrespondierenden fertigen Erzeugnisse abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Unfertige Erzeugnisse werden mit dem niedrigeren Wert aus Herstellungskosten und Netto-Veräußerungswerten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Diese umfassen neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten angemessene und notwendige Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Kosten der Verwaltung werden ebenfalls berücksichtigt, soweit diese der Produktion zugerechnet werden können. Fremdkapitalkosten werden nach IAS 23 nicht aktiviert, da es sich bei den Unfertigen Erzeugnissen um keine qualifizierten Vermögenswerte handelt. Der Konzern wendet bei der Auftragsfertigung grundsätzlich die Percentage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) an. Sofern das Ergebnis eines konkreten Fertigungsauftrags zuverlässig ermittelt werden kann, werden Umsatz und Gewinn anteilig nach dem Fertigstellungsgrad vereinnahmt. Dabei erfolgt die Ermittlung des Fertigstellungsgrades nach dem Verhältnis der angefallenen Auftragskosten zu den Kosten des Gesamtauftrages. Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuverlässig ermittelt werden kann, werden die Auftragserlöse in Höhe der dazugehörenden Auftragskosten erfasst, sodass per saldo ein Nullergebnis ausgewiesen wird. Soweit ein Fertigungsauftrag noch nicht abgerechnet wurde, werden die Herstellungskosten, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Gewinnanteilen, in Form von künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen in der Bilanz und als Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Diese Posten sind definiert als die Differenz zwischen der Summe aus bis zum Abschlussstichtag angefallenen und bewerteten Auftragskosten und vereinnahmter Gewinne abzüglich angefallener Verluste und erfolgter Teilabrechnungen. Der Ausweis der Fertigungsaufträge erfolgt getrennt von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter der Position "Forderungen aus Auftragsfertigung". Soweit der Konzern Anzahlungen für die Forderungen aus der Auftragsfertigung erhalten hat, werden diese von den Forderungen aus Auftragsfertigung aktivisch abgesetzt. Sind die erhaltenen Anzahlungen höher als die Forderungen aus der Auftragsfertigung, werden die Fertigungsaufträge mit ihrem passivischem Saldo unter den Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung erfasst. Eine Verrechnung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung erfolgt nicht. 5.13. FinanzinstrumenteEin Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und gleichzeitig bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. 5.14. Finanzielle VermögenswerteFinanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ausgereichte Kredite und sonstige Forderungen, bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen und zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte. Die Bewertung finanzieller Vermögenswerte hängt von ihrer Zuordnung zu einer Bewertungskategorie im Sinne des IAS 39 ab. Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte richtet sich danach, ob das Finanzinstrument zu Handelszwecken oder bis zur Endfälligkeit gehalten wird, ob das Finanzinstrument zur Veräußerung verfügbar ist oder ob es sich um Kredite oder Forderungen handelt. Die Zuordnung zu einer Bewertungskategorie wird verpflichtend im Zugangszeitpunkt durchgeführt und wird in erster Linie durch die Absicht bestimmt, mit der die finanziellen Vermögenswerte gehalten werden. Umkategorisierungen sind im Geschäftsjahr und in den Vorjahren nicht vorgenommen worden. Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folgezeit nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfolgt die Erstbewertung unter Einschluss von Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes zuzurechnen sind. Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Unter die Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" fallen primär derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebunden sind und damit zwingend als "zu Handelszwecken gehalten" klassifiziert werden müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Ist beabsichtigt und wirtschaftlich mit hinreichender Verlässlichkeit zu erwarten, dass Finanzinvestitionen bis zur Endfälligkeit gehalten werden, werden sie unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Kredite und Forderungen werden - ggf. unter Anwendung der Effektivzinsmethode - mit den fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bewertet. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden teilweise unter Verwendung von Wertberichtigungskonten vorgenommen. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels eines Wertberichtigungskontos oder über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab. Die anderen originären finanziellen Vermögenswerte sind als "zur Veräußerung verfügbar" kategorisiert und werden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Lässt sich für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der beizulegende Zeitwert nicht hinreichend verlässlich bestimmen, werden die Anteile mit den Anschaffungskosten (ggf. abzüglich Wertminderungen) bewertet. Wertminderung finanzieller VermögenswerteZu jedem Abschlussstichtag werden die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, daraufhin untersucht, ob objektive substanzielle Hinweise auf eine Wertminderung hindeuten. Solche Hinweise liegen etwa vor bei erheblichen finanziellen Schwierigkeiten oder hoher Wahrscheinlichkeit der Insolvenz des Schuldners, dem Wegfall eines aktiven Marktes für finanzielle Vermögenswerte, bedeutenden Veränderungen des technologischen, ökonomischen, rechtlichen Umfelds sowie marktbezogenen Umfelds des Emittenten sowie einem signifikanten oder länger anhaltenden Rückgang des beizulegenden Zeitwertes des finanziellen Vermögenswertes unter die (fortgeführten) Anschaffungskosten. Ein etwaiger Wertminderungsaufwand wird erfolgswirksam erfasst. Wurden bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten Wertminderungen festgestellt, so sind die bislang erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital erfassten Beträge bis zur Höhe der ermittelten Wertminderung aus dem kumulierten übrigen Eigenkapital zu eliminieren und erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zu überführen. Ergibt sich zu späteren Bewertungszeitpunkten, dass der beizulegende Zeitwert infolge von Ereignissen, die nach dem Zeitpunkt der Erfassung der Wertminderung eingetreten sind, gestiegen ist, werden die Wertminderungen grundsätzlich erfolgswirksam zurückgenommen. Wertminderungen, die zur Veräußerung verfügbare sowie nicht notierte Eigenkapitalinstrumente betreffen, dürfen nicht erfolgswirksam -bzw. erst bei Realisierung - rückgängig gemacht werden. Der im Rahmen der Prüfung auf etwaige Wertminderungen zu bestimmende beizulegende Zeitwert von Wertpapieren, die bis zur Endfälligkeit zu halten sind, sowie der beizulegende Zeitwert der mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Kredite und Forderungen entsprechen dem Barwert der geschätzten und mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz diskontieren künftigen Cashflows. Der beizulegende Zeitwert von mit den Anschaffungskosten bewerteten nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten ergibt sich als Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, diskontiert mit dem aktuellen Zinssatz, welcher der speziellen Risikolage der Investition entspricht. 5.15. Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen, Schuldscheindarlehen und derivative Finanzverbindlichkeiten. Finanzielle Verbindlichkeiten werden im Zugangszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, der in der Regel dem Auszahlungsbetrag entspricht. Dem Erwerb direkt zurechenbare Transaktionskosten sind bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, in Abzug zu bringen. Ist eine finanzielle Verbindlichkeit un- oder unterverzinslich, erfolgt der Ansatz der Verbindlichkeit unter dem Erfüllungs- bzw. Nominalwert. Die so zum beizulegenden Zeitwert angesetzte finanzielle Verbindlichkeit wird in der Folgezeit nach der Effektivzinsmethode aufgezinst. 5.16. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente schließen Geldkonten und kurzfristige Geldanlagen bei Kreditinstituten ein, haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und sind mit den Anschaffungskosten bewertet. 5.17. Derivative FinanzinstrumenteDie MTU setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten und Finanztransaktionen resultierenden Währungs-, Zins- und Preisrisiken ein. Die derivativen Finanzinstrumente werden bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die beizulegenden Zeitwerte sind auch für die Folgebewertungen relevant. Der beizulegende Zeitwert gehandelter derivativer Finanzinstrumente wird vorrangig aus notierten Preisen an einem aktiven Markt ermittelt. Liegen keine notierten Preise an einem aktiven Markt vor, so werden die beizulegenden Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet. Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert dem Betrag, den die MTU bei Beendigung des Finanzinstruments zum Abschlussstichtag entweder erhalten würde oder zahlen müsste. Dieser Wert wird unter Anwendung der zum Abschlussstichtag relevanten Wechselkurse, Zinssätze und Bonitäten der Vertragspartner berechnet. Bei der Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente ist zu unterscheiden, ob eine Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft besteht. Nicht in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebundene derivative Finanzinstrumente sind zwingend als "zu Handelszwecken gehalten" einzustufen und damit erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten zu bilanzieren. Hegde-Accounting (Sicherungsbeziehungen)Die MTU erfüllt die Voraussetzungen für Sicherungsmaßnahmen gemäß IAS 39 (Cashflow-Hedge-Accounting) zur Sicherung künftiger Zahlungsströme. Dies mindert Volatilitäten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Bei Beginn einer Sicherungsmaßnahme werden sowohl die Beziehung zwischen dem als Sicherungsinstrument eingesetzten Finanzinstrument und dem Grundgeschäft als auch Ziel sowie Strategie der Absicherung dokumentiert. Dazu zählt die konkrete Zuordnung der Absicherungsinstrumente zu den entsprechenden zukünftigen Transaktionen und die Einschätzung des Grads der Wirksamkeit der eingesetzten Absicherungsinstrumente. Bestehende Sicherungsmaßnahmen werden fortlaufend auf ihre Effektivitäten überwacht. Mit der Cashflow-Absicherung werden künftige Zahlungsströme aus Grundgeschäften gegen Währungsschwankungen abgesichert. Liegt ein Cashflow-Hedge vor, wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments bis zur Erfassung des Ergebnisses aus dem gesicherten Grundgeschäft erfolgsneutral unter Berücksichtigung latenter Steuern im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der ineffektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments ist an jedem Stichtag erfolgswirksam im Finanzergebnis zu erfassen. 5.18. Laufende und latente SteuernIm Konzernabschluss werden laufende und latente Steuern auf Grundlage der Steuergesetze der jeweils betroffenen Steuerjurisdiktionen berücksichtigt. Laufende und latente Steuern werden im Eigenkapital erfasst, soweit sie Geschäftsvorfälle betreffen, die direkt dem Eigenkapital belastet oder gutgeschrieben werden. Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens und den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden der Konzernbilanz gebildet. Zudem werden gegebenenfalls aktive latente Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge sowie auf vortragsfähige Steuergutschriften gebildet. Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz sowie steuerlich vortragsfähige Verluste und Steuergutschriften verwendet werden können. Die Berechnungen der aktiven und passiven latenten Steuern werden auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen erwarteten Steuersatzes vorgenommen. Eine Verrechnung von aktiven mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit die in IAS 12.74 genannten Voraussetzungen vorliegen. 5.19. PensionsverpflichtungenDie Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 gebildet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. IAS 19 erlaubt dabei die Anwendung verschiedener Methoden zur Behandlung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten. Zur Vermeidung stichtagsbezogener Volatilitäten im Eigenkapital wendet die MTU die sogenannte Korridormethode an. Aufgelaufene versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden bei der Korridormethode nur bilanziert, soweit sie 10 % des höheren Betrags aus Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und beizulegendem Zeitwert des jeweiligen Planvermögens übersteigen. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, die außerhalb dieses 10 %-Korridors liegen, werden ab dem Folgejahr über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom jeweiligen Plan erfassten Belegschaft verteilt und als zusätzliche Komponente des Pensionsaufwandes berücksichtigt. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen und die erwarteten Erträge aus Planvermögen werden gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle übrigen Aufwendungen aus der Dotierung der Pensionsverpflichtungen werden den Kosten der betroffenen Funktionsbereiche zugeordnet. Die Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläen sind gemäß versicherungsmathematischer Gutachten nach IAS 19 bewertet. 5.20. Sonstige RückstellungenRückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche werden angesetzt, wenn dem Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung aus Prozessen, behördlichen Untersuchungen und sonstigen Ansprüchen entsteht, die auf Ereignissen der Vergangenheit beruht und anhängig ist, oder gegen den Konzern in der Zukunft eingeleitet oder geltend gemacht werden kann, ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Drohverlustrückstellungen bewertet das Unternehmen mit dem niedrigeren Betrag aus den zu erwartenden Kosten bei der Erfüllung des Vertrages und den zu erwartenden Kosten bei Beendigung des Vertrages. 5.21. EventualschuldenEventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt sind, die nicht vollständig unter Kontrolle der MTU stehen. Ferner sind Eventualschulden gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen der Abfluss von Ressourcen unwahrscheinlich ist oder bei denen der Umfang der Verpflichtung nicht verlässlich geschätzt werden kann. Im Rahmen eines Unternehmenserwerbs übernommene und identifizierte Verpflichtungen aus Eventualschulden werden angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert verlässlich bestimmt werden kann. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Eventualschulden mit dem höheren der beiden Werte angesetzt: (a) dem Betrag der gemäß IAS 37 als Rückstellung angesetzt würde, (b) dem um die tatsächlichen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse fortgeführten erstmalig angesetzten Betrag. Aus der Kaufpreisallokation resultierende negative Triebwerksprogrammwerte werden als Eventualschulden bilanziert. 5.22. Aktienbasierte VergütungstransaktionenNach IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung, wird bei der aktienbasierten Vergütung zwischen Transaktionen mit Barausgleich und solchen mit Eigenkapitalabgeltung unterschieden. Für beide Instrumente wird der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Dieser wird als Vergütungsaufwand über den Erdienungszeitraum erfasst, innerhalb dessen die Berechtigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die zugesagten Instrumente erwerben. Zusagen mit Barausgleich bewertet die MTU zum Ende eines jeden Berichtszeitraums und am Erfüllungstag zum beizulegenden Zeitwert neu. Die beizulegenden Zeitwerte von aktienbasierte Vergütungen werden unter Anwendung anerkannter Optionspreismodelle bewertet. 5.23. Dividenden- und GewinnausschüttungenDie Ansprüche der Anteilseigner auf Dividenden- und Gewinnausschüttungen für das jeweilige Berichtsjahr werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist. Zu der vom Vorstand an die Hauptversammlung vorgeschlagenen Dividendenausschüttung wird auf den Abschnitt "Vorschlag zur Gewinnverwendung" verwiesen. 5.24. Ermessensspielräume, Bewertungsunsicherheiten und SensitivitätenDie Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Konzernabschluss ist von Ansatz- und Bewertungsmethoden sowie von Annahmen und Schätzungen abhängig. Die nachstehend aufgeführten wesentlichen Schätzungen und zugehörigen Annahmen sind entscheidend für das Verständnis der zugrunde liegenden Risiken der Finanzberichterstattung sowie der Auswirkungen, die diese Schätzungen, Annahmen und Unsicherheiten auf den Konzernabschluss haben könnten. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis grundsätzlich erfolgswirksam berücksichtigt. Dies gilt insbesondere für folgende Sachverhalte:
Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte künftige wirtschaftliche Umfeld in der Branche und den Regionen berücksichtigt, in denen die MTU tätig ist. Bei der Einholung neuer Informationen nutzt die MTU die Dienste interner Experten und externer Berater wie etwa Versicherungsmathematiker oder Rechtsberater. Änderungen der Schätzungen dieser Verpflichtungen können sich erheblich auf die künftige Ertragslage auswirken. II. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung6. UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Eine weitere Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Außenumsätzen, intersegmentären Umsätzen sowie nach Produkten und nach wichtigen Kunden erfolgt im Abschnitt "Konzern-Segmentberichterstattung". Im Übrigen wird auf die Erläuterungen im Konzernlagebericht unter Abschnitt 3.1. (Ertragslage) verwiesen. 7. Umsatzkostenscroll
Die Umsatzkosten beinhalten einen Anstieg der Gängigkeitsabschläge um 6,0 Mio. € (Vorjahr: 9,0 Mio. €) zur Abwertung der Vorräte auf ihren Nettoveräußerungswert. Zu weiteren Erläuterungen wird auf den Wertberichtigungsspiegel unter Abschnitt 22. (Vorräte) verwiesen. 8. Forschungs- und EntwicklungskostenDie originären und eigenfinanzierten Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich wie folgt entwickelt: scroll
9. Vertriebskostenscroll
Die Vertriebskosten enthalten Aufwendungen für Marketing, Werbung sowie Kosten für Luftfahrtschauen, Fachmessen, Ausstellungen, Pressekosten, Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Kundenforderungen. 10. Allgemeine Verwaltungskostenscroll
Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen der Verwaltung, die weder der Entwicklung noch der Produktion oder dem Vertrieb zuzuordnen sind. 11. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungenscroll
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien liegen im MTU-Konzern nicht vor. Teile von Immobilien, die innerhalb der Sachanlagen ausgewiesen werden, werden in untergeordnetem Umfang an konzernfremde Dritte vermietet. In den sonstigen betrieblichen Erträgen des laufenden Geschäftsjahres sind wie auch im Vorjahr keine Aufwandszuschüsse öffentlicher Institutionen enthalten. 12. Zinsergebnisscroll
Die Zinserträge der Finanzinstrumente, die in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) weder nach IFRS 7 noch nach IAS 39 erfasst werden, resultieren aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Im Geschäftsjahr 2011 wurden erstmalig Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,0) aktiviert; dadurch verringerten sich die Zinsaufwendungen aus Finanzschulden. Soweit einer bestimmten Investition eine Finanzierung konkret zugerechnet werden kann, werden die tatsächlichen Fremdfinanzierungskosten aktiviert. Sofern kein direkter Bezug hergeleitet werden kann, wird der durchschnittliche Fremdkapitalkostensatz des Konzerns des laufenden Geschäftsjahres berücksichtigt; dieser lag für das Geschäftsjahr 2011 bei 4,9 % (Vorjahr: 4,5 %). 13. Ergebnis aus at equity und aus at cost bilanzierten UnternehmenDas Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen enthielt im Vorjahr das Ergebnis des Joint Ventures Pratt & Whitney Canada Customer Service Centre Europe GmbH, Ludwigsfelde. Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 wurde aufgrund der Gesamtbewertung nicht übernommen. Im Geschäftsjahr 2010 wurde ein Verlust in Höhe von 2,1 Mio. € wurde bereits im Vorjahr erfolgswirksam berücksichtigt. Sowohl im Geschäftsjahr 2011 als auch im Vorjahr ergaben sich keine weiteren Verlustanteile, die nicht mehr erfasst wurden. Das Ergebnis aus at cost bilanzierten nahe stehenden Unternehmen betrug 2,6 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €). scroll
14. Sonstiges FinanzergebnisDas sonstige Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um -15,5 Mio. € auf -42,1 Mio. € (Vorjahr: -26,6 Mio. €) verringert. Grund für diese Entwicklung waren vor allem Aufwendungen aus Währungsumrechnungen in Höhe von -3,7 Mio. € (Vorjahr: Erträge in Höhe von 11,1 Mio. €) und aus der Bewertung von Eventualschulden in Höhe von -7,0 Mio. € (Vorjahr: -1,3 Mio. €). scroll
Im sonstigen Finanzergebnis werden sämtliche Ergebniskomponenten von Finanzinstrumenten ausgewiesen, die nach IAS 39 als "zu Handelszwecken gehalten" eingestuft sind. Effekte aus der Bewertung von DerivatenNegative Marktbewertungen bei Finanzinstrumenten in Höhe von 4,7 Mio. € (Vorjahr: negative Marktbewertungen von 11,5 Mio. €) und negative Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der Warenterminkontrakte auf Nickel in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: positive Veränderungen in Höhe von 3,3 Mio. €) führten zu einer Verbesserung der Bewertung von Derivaten gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 1,1 Mio. € (Vorjahr: Reduktion um 15,7 Mio. €). Zum 31. Dezember 2011 besteht bei der MTU ein Zins-Cap in Höhe von 10 Mio. € mit Fälligkeit am 5. Juni 2014, der eine Zinsobergrenze von 4 % für variable Finanzierungen sichert, die mit dem 6-Monats-Euribor verzinst werden. Zinsanteil aus der Bewertung von Vermögenswerten und SchuldenDie Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von 23,6 Mio. € (Vorjahr: 24,4 Mio. €) liegt aufgrund de r unverändert prognostizierten Zinsfaktoren für das Geschäftsjahr 2011 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Der beizulegende Zeitwert der Eventualschulden wurde planmäßig erfolgswirksam mit dem WACC aufgezinst. Auf- und Abzinsungen von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Forderungen, sonstigen Rückstellungen, erhaltenen Anzahlungen sowie für erwartete Erträge aus dem Planvermögen für Pensionsverpflichtungen wurden per Saldo aufwandswirksam in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €) erfasst. 15. ErtragsteuernAls Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten laufenden Ertragsteuern sowie die latenten Steuern ausgewiesen. scroll
Die Herleitung der latenten Steueraufwendungen und -erträge ist der Darstellung unter Abschnitt 38. (Latente Steuern) zu entnehmen. Der Steueraufwand aus Vorperioden im Vorjahr betraf Körperschaft- und Gewerbeertragsteuern im Rahmen einer steuerlichen Außenprüfung bei der MTU Maintenance Hannover. SteuerüberleitungsrechnungFür das Geschäftsjahr 2011 wurden alle inländischen latenten Steuern aus temporären Differenzen auf der Basis des erwarteten Steuersatzes von 32,6 % ermittelt. Er besteht aus der Körperschaftsteuer mit einem Steuersatz von 15,0 % und dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, sowie der Gewerbeertragsteuer mit einem Durchschnittshebesatz von 480 %. Die Gewerbesteuer belief sich somit auf 16,8 %. Für 2010 belief sich der zusammengefasste Ertragsteuersatz ebenfalls auf 32,6 %. Die latenten Steuern resultieren aus temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der Konzern-Einzelgesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Zur Entwicklung der latenten Steuern wird auf Abschnitt 38. (Latente Steuern) verwiesen. Überleitungsrechnung vom erwarteten Steueraufwand zum effektiven Steueraufwand: scroll
Auswirkungen der steuerlichen BetriebsprüfungIm Vorjahr wurde die steuerliche Betriebsprüfung für die MTU Maintenance Hannover GmbH für den Zeitraum 2004 bis 2007 abgeschlossen. Die Prüfungsfeststellungen betrafen zum Teil Sachverhalte, die sich in den Folgejahren einkommensmindernd auswirken. Aus der Betriebsprüfung resultierten Mehrsteuern in Höhe von 9,6 Mio. €. Bereinigt um die Auswirkungen der Mehrsteuern aus der Betriebsprüfung und die Quellensteuer auf die erfolgte Gewinnausschüttung der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., China, hätte sich im Vorjahr ein eine Konzernsteuerquote von 32,0 % ergeben. 16. Ergebnis je AktieBeim Ergebnis je Aktie ergaben sich im Geschäftsjahr 2011 Verwässerungseffekte durch potenzielle Stammaktien aus den in den Geschäftsjahren 2011 und 2010 gewährten Share Matching Plan Tranchen (SMP) für den Vorstand und aus der im Geschäftsjahr 2007 emittierten Wandelschuldverschreibung. Im Geschäftsjahr 2010 ergaben sich zudem noch Verwässerungseffekte aus dem Matching Stock Program (MSP). Die Übersicht zeigt neben dem Ergebnis je Aktie die Verwässerungseffekte durch potenziell auszugebende Aktien im Rahmen der Wandelschuldverschreibung und des Share Matching Plan. scroll
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Aufgeschobene aktienbasierte Vorstandsvergütung scroll
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Aufgeschobene aktienbasierte Vorstandsvergütung;
Potenzielle SMP-Aktien angepasst 17. Zusatzangaben zur Gewinn- und VerlustrechnungBereinigt um die durch den Erwerb der Konzerngesellschaften eingetretenen Effekte aus der Kaufpreisallokation und aus Sondereinflüssen ergeben sich nach Hinzurechnung von Amortisationen/Abschreibungen und Wertminderungen folgende Zwischenergebnisse: scroll
In den Funktionspositionen sind folgende Personalaufwendungen enthalten: scroll
In den Aufwendungen sind für Altersversorgung 18,6 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio.) € enthalten. Der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, der aufwandswirksam erfasst wird, beträgt 74,5 Mio. € (Vorjahr: 73,3 Mio. €). Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer gliedert sich wie folgt: scroll
In den Funktionspositionen sind folgende Materialaufwendungen enthalten: scroll
Das im Geschäftsjahr 2011 für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, berechnete Gesamthonorar nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB beträgt 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €). scroll
In der Position "Abschlussprüfungsleistungen" ist das Honorar für die vom Konzernabschlussprüfer durchgeführten Abschlussprüfungen von MTU-Gesellschaften erfasst. Die Steuerberatungsleistungen entfallen im Wesentlichen auf Leistungen für in das Ausland entsandte Mitarbeiter der MTU. Andere Bestätigungsleistungen beinhalten insbesondere das Honorar für die prüferische Durchsicht des Konzern-Zwischenabschlusses. III. Erläuterungen zur Konzernbilanz18. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der finanziellen Vermögenswerte 2011scroll
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soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
bilanziert scroll
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soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
bilanziert Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der finanziellen Vermögenswerte 2010scroll
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soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
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soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
bilanziert 19. Immaterielle VermögenswerteUnter den immateriellen Vermögenswerten werden hauptsächlich die durch die Kaufpreisallokation (PPA) aktivierten Programmwerte und programmunabhängigen Technologien sowie - überwiegend technische - Software und der erworbene Firmenwert ausgewiesen. Der Abschreibungsaufwand der immateriellen Vermögenswerte wurde mit 46,8 Mio. € (Vorjahr: 45,3 Mio. €) in den Umsatzkosten, mit 2,8 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €) in den Forschungs- und Entwicklungskosten, mit 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) in den Vertriebskosten und mit 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) in den Verwaltungskosten erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 wurden insgesamt 92,0 Mio. € (Vorjahr: 24,6 Mio. €) immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Im Folgenden werden die wesentlichen immateriellen Vermögenswertzugänge nach den einzelnen Triebwerksprogrammen bzw. nach Geschäftssegmenten beschrieben: Triebwerksprogamm PW1100GDie Zugänge im Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 69,3 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. )€ betrafen die Beteiligung am neuen Antrieb der A320-Familie, dem PW1100G, an dem die MTU mit einem Programmanteil von 18 % beteiligt ist. Davon entfallen 55,5 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) auf entgeltlich erworbene Zugänge und 13,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) auf unternehmensinterne Entwicklungsaktivitäten. Triebwerksprogramm GEnxDurch Kooperationsvertrag zwischen der General Electric Company und der MTU Aero Engines GmbH, München, ist die MTU am Triebwerksprogramm GEnx für die Boeing 787 und 747-8 mit einem Programmanteil von 6,65 % beteiligt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden unternehmensinterne Entwicklungsaufwendungen für dieses Triebwerksprogramm in Höhe von 3,5 Mio. € aktiviert (Vorjahr: orginäre Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 7,1 Mio. €). Triebwerksprogramm GE38Mit der Beteiligung am Hubschrauberantrieb GE38 von General Electric hat die MTU 2008 zum ersten Mal die Entwicklungsverantwortung an einem militärischen US-amerikanischen Triebwerksprogramm übernommen. Im Geschäftsjahr 2011 waren für dieses Programm unternehmensinterne Entwicklungsleistungen in Höhe von 8,7 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €) zu aktivieren. MRODie Zivile Triebwerksinstandhaltung hat spezielle Reparaturverfahren für die wirtschaftlichere Instandsetzung von Triebwerken entwickelt, sodass insgesamt 3,4 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €) immaterielle Vermögenswerten zu aktivieren waren. 20. SachanlagenDie Investitionen in Sachanlagen im Geschäftsfeld OEM zielten darauf, die Position als führender Triebwerkshersteller zu sichern und weiter auszubauen, die Leistung zu verbessern sowie die Anlagen auf dem Stand der Technik zu halten. Der Konzern investierte im Geschäftsjahr 2011 in Summe 113,7 Mio. € (Vorjahr: 84,8 Mio. €) in Sachanlagen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dabei überwiegend die Geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau für die neue Fertigungshalle im Werk München um 27,8 Mio. € auf 56,6 Mio. € angestiegen. Der Abschreibungsaufwand der Sachanlagen wurde mit 74,4 Mio. € (Vorjahr: 71,3 Mio. €) in den Umsatzkosten, mit 4,6 Mio. € (Vorjahr: 5,3 Mio. €) in den Forschungs- und Entwicklungskosten, mit 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) in den Vertriebskosten und mit 2,5 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) in den Verwaltungskosten erfasst. Technische Anlagen und MaschinenDie Investitionen in Höhe von insgesamt 15,6 Mio. € (Vorjahr: 24,1 Mio. €betreffen insbesondere Anschaffungen von CNC-Dreh-, Schleif- und Fräsmaschinen. Andere Anlagen, Betriebs- und GeschäftsausstattungDie Investitionen in Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung betreffen vor allem Sonderbetriebsmittel, Werkzeuge und Vorrichtungen für bestehende und neu anlaufende Programme und lagen im laufenden Geschäftsjahr im üblichen Rahmen. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im BauDie Zugänge im laufenden Geschäftsjahr in Höhe von 56,6 Mio. € (Vorjahr: 28,8 Mio. €) betreffen im Inland noch nicht fertig gestellte technische Anlagen und Maschinen, insbesondere für neue Triebwerksprogramme, die Modernisierung eines Prüfstandes in München und den Neubau einer Fertigungshalle für die Bliskfertigung sowie für Bliskfräsmaschinen in München. Den aktivierten Vermögenswerten aus Finanzierungsleasing liegen folgende Details zugrunde: scroll
Die Reduktion der künftig fälligen Mindestleasingzahlungen ist darauf zurückzuführen, dass eine mit der Silkan Gewerbepark Nord Hannover-Langenhagen GmbH & Co. KG vereinbarte Kaufoption über das geleaste und aktivierte Betriebsgelände in Langenhagen, Münchner Straße 31, mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 ausgeübt wurde und das Grundstück und Gebäude mit notarieller Annahmeerklärung (Ur-Nr. 253/2010) erworben wurde. Besitz, Nutzen und Lasten gingen ebenfalls mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 auf die MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, über. Mit der Kaufpreiszahlung wurden die Schulden aus der Finanzierungsleasingvereinbarung vollständig getilgt. Für die aufgrund einer Finanzierungsleasingvereinbarung aktivierten Vermögenswerte ergeben sich zum Bilanzstichtag die folgenden Nettobuchwerte: scroll
21. Finanzielle VermögenswerteDie Aufstellung zeigt die Buchwerte der im Konzernabschluss enthaltenen finanziellen Vermögenswerte: scroll
Aus den finanziellen Vermögenswerten AfS ergaben sich zum Bilanzstichtag erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasste Beträge vor latenten Steuern in Höhe von -0,2 Mio. € (Vorjahr: -0,2 Mio. €). Zudem beinhalten die Buchwerte Zinsabgrenzungen in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €). Die derivativen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die Joint Ventures - mit Ausnahme der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China - und die assoziierten Unternehmen weisen in Summe folgende Vermögenswerte, Schulden sowie Aufwendungen und Erträge aus: scroll
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Die Joint Venture-Angaben für Ceramic Coating
Center S.A.S., Paris, Frankreich, und Airfoil Services Sdn. Bhd.,
Kota Damansara, Malaysia, betreffen das Vorjahr, da die Werte für
das jeweilige Geschäftsjahr zum Berichtszeitpunkt noch nicht vorlagen. 22. VorräteDer Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: scroll
Die Gängigkeitsabschläge auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und auf die unfertigen Erzeugnisse haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Das Gängigkeitsabschlagsverfahren ist im MTU-Geschäftsmodell das bestmögliche Schätzverfahren, um die Vorräte mit ihrem Nettoveräußerungswert zu bewerten. 23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscroll
Die Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen sind unter Abschnitt 43.1.1. (Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen) detailliert dargestellt. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen per Saldo -2,3 Mio. € (Vorjahr: -0,8 Mio. €). Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter den Vertriebskosten ausgewiesen. 24. Forderungen aus Auftragsfertigungscroll
Direkt dem Triebwerksprojekt zuordenbare unverzinsliche Anzahlungen werden mit den Forderungen aus der Auftragsfertigung verrechnet. Ein nach Verrechnung der Forderungen aus dem Fertigungsauftrag mit den direkt zuordenbaren Anzahlungen verbleibender passivischer Saldo wird unter den Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung ausgewiesen. Im laufenden Geschäftsjahr wurden im Rahmen der Auftragsfertigung insgesamt 27,2 Mio. € Auftragserlöse (Vorjahr: 75,7 Mio. €) erfasst. Demgegenüber standen 21,7 Mio. € angefallene Auftragskosten (Vorjahr: 97,7 Mio. €). Auf den Forderungsbestand aus Auftragsfertigung zum 31. Dezember 2011 in Höhe von 469,5 Mio. € (Vorjahr: 424,3 Mio. €) entfallen 332,7 Mio. €erhaltene Anzahlungen (Vorjahr: 286,1 Mio. €). Einbehalte für Teilabrechnungen aus der Auftragsfertigung liegen nicht vor. Zum Ausweis von Forderungen aus der Auftragsfertigung, die aufgrund direkter Zuordnung mit den erhaltenen Anzahlungen verrechnet wurden, wird auf Abschnitt 35. (Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung) verwiesen. Die folgende Aufstellung zeigt die Werthaltigkeit und die Fristigkeit nicht wertgeminderter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Auftragsfertigung zum Bilanzstichtag: scroll
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25. Sonstige VermögenswerteDie sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die sonstigen Steuern in Höhe von 15,8 Mio. € (Vorjahr: 16,0 Mio. ) betreffen ausschließlich Vorsteuererstattungsansprüche (Vorjahr: 15,6 Mio. €) sowie im Vorjahr Verkehrsteuerforderungen ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 0,4 Mio. €. Die übrigen sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 19,5 Mio. € (Vorjahr: 9,1 Mio. €) beinhalten eine Vielzahl von Vermögenswerten. Unter anderem ist hier auch die Überdeckung des Planvermögens in Höhe von 4,3 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €) der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, enthalten. Zur Ermittlung und zu weiteren Erläuterungen der Überdeckung des Planvermögens wird auf Abschnitt 30. (Rückstellungen für Pensionen) verwiesen. Die folgende Aufstellung zeigt neben den Buchwerten der sonstigen Vermögenswerte die Werthaltigkeit der noch nicht fälligen sonstigen Vermögenswerte sowie die nach Zeitbändern eingeteilten überfälligen sonstigen Vermögenswerte zum Bilanzstichtag: scroll
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26. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteBei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 198,8 Mio. € (Vorjahr: 111,9 Mio. €) handelt es sich um Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie Wertpapiere, wenn sie -gerechnet vom Erwerbszeitpunkt- eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten besitzen. In dieser Position sind Fremdwährungsbestände in Höhe von umgerechnet 108,0 Mio. € (Vorjahr: 73,2 Mio. €) enthalten. Die MTU kann über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 11,6 Mio. € (Vorjahr: 15,9 Mio. €) die von der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd. gehalten werden, nicht frei verfügen. 27. ErtragsteueransprücheDie Ertragsteueransprüche belaufen sich auf 5,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €). 28. Geleistete VorauszahlungenDie geleisteten Vorauszahlungen in Höhe von 4,1 Mio. € (Vorjahr: 6,0 Mio. €) ergeben sich im Wesentlichen durch Vorauszahlungen für Versicherungsprämien und Mieten. 29. EigenkapitalDie Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. 29.1. Gezeichnetes KapitalDas Grundkapital der Gesellschaft beträgt unverändert 52,0 Mio. € und ist eingeteilt in 52,0 Mio. Stückaktien ohne Nennwert. 29.2. Genehmigtes KapitalGenehmigtes KapitalDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I 2010). Der Vorstand ist weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II 2011). Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital III 2011). 29.3. Bedingtes KapitalWandel- und OptionsanleihenDer Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 22. April 2010 ermächtigt, bis zum 21. April 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats bedingte Kapitalerhöhungen durchzuführen:
29.4. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien, den Eigenkapitalanteil nach Steuern und die anteiligen Transaktionskosten aus der emittierten Wandelschuldverschreibung, die beizulegenden Zeitwerte aus dem Share Matching Plan sowie den den Erlös unterschreitenden Betrag in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: übersteigender Betrag von 0,2 Mio. €) aus den verkauften Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms. Zum Ausweis der Eigenkapitalkomponente der Wandelschuldverschreibung und der in diesem Zusammenhang stehenden Steuerlatenzen, der Transaktionskosten und der damit verbundenen Ertragsteuervorteile wird auf die Ausführungen unter Abschnitt 33. (Finanzverbindlichkeiten) verwiesen. Matching Stock Program (MSP)Zur Verstärkung der wirtschaftlichen Zielerreichung hat der Konzern als langfristiges Vergütungsinstrument mit Anreiz- und Risikocharakter das MSP zur Beteiligung der Führungskräfte aufgelegt, das zum Bezug von Phantom Stocks berechtigt. Zu diesem Zweck hat der Konzern zum Programmstart am 6. Juni 2005 den Teilnehmern am Programm eine bestimmte Anzahl von Phantom Stocks für die Dauer von fünf Jahren gewährt, die gleichmäßig verteilt über diesen Zeitraum zugeteilt wurden. Die Gewährung der Phantom Stocks setzte zum Programmstart ein eigenes Investment in die Aktien des Unternehmens durch die MSP-Teilnehmer voraus. Jede aus dem Programm erworbene MSP-Aktie berechtigt zum Bezug von sechs Phantom Stocks je zugeteilter Tranche. Die MSP-Aktien unterliegen grundsätzlich keinerlei Verfügungsbeschränkungen und berechtigen zur Teilnahme an Dividenden und Bezugsrechten. Jede Tranche der zugeteilten Phantom Stocks unterliegt einer Ausübungssperrfrist von zwei Jahren und kann in Abhängigkeit von der Erreichung des durchschnittlichen Ausübungspreises in Entgelt umgewandelt werden. Dieses Entgelt ist verpflichtend zum Erwerb von Aktien der MTU zu verwenden. Der Kauf der Aktien erfolgt im Ausübungszeitpunkt zum Börsenkurs. Die Aktien müssen nach dem Ausübungszeitpunkt weitere zwei Jahre gehalten werden. Im Geschäftsjahr 2011 wurden -nach Erreichung des durchschnittlichen Ausübungspreises in Höhe von 49,79€ je Phantom Stock - letztmalig von den Führungskräften 222.846 Phantom Stocks (Vorjahr: 241.794 Phantom Stocks) und vom Vorstand 144.936 (Vorjahr: 144.936 Phantom Stocks) ausgeübt. Share Matching Plan (SMP)Vorstand der MTUZur Beschreibung des SMP wird auf den Vergütungsbericht im Corporate Governance Bericht verwiesen. Der aus dem Performance Share Plan (PSP) auszuzahlende Betrag kann von den Vorstandsmitgliedern nach Ablauf einer vierjährigen Laufzeit des PSP grundsätzlich in Aktien der MTU Aero Engines Holding AG angelegt werden, die dann weitere drei Jahre gehalten werden müssen. Am Ende des Haltezeitraums erfolgt ein sogenannter "Match" der Aktien auf Basis eines Share Matching Plans (SMP), wonach das Vorstandsmitglied für jeweils drei gehaltene MTU-Aktien eine Gratisaktie zugeteilt bekommt. Der Anspruch auf die Gratisaktie wird grundsätzlich durch Übertragung der entsprechenden Anzahl von Gratisaktien an das Vorstandsmitglied erfüllt. Der Gesamtwert der Gratisaktien am Ende der Halteperiode ist auf das Dreifache des ursprünglich gezahlten Kaufpreises für die erworbenen Eigeninvest-Aktien begrenzt. Die Anzahl von zukünftigen Matching Shares ist von der Höhe der Auszahlung aus dem Performance Share Plan (PSP) abhängig. Zur Erläuterung des PSP-Programms wird auf die entsprechenden Ausführungen unter den Sonstigen Rückstellungen, Abschnitt 32., verwiesen. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes kam ein kombiniertes Verfahren aus Monte-Carlo-Simulation und Black-Scholes zum Einsatz. Unter Verwendung der identischen Annahmen wie zur Bewertung des PSP wurde hierzu der erwartete Auszahlungsbetrag bestimmt. Dieser ermittelte Auszahlungsbetrag dient als Basis zur Bewertung des SMP nach Black-Scholes. Der beizulegende Zeitwert dieser Forwardoption zum Zeitpunkt der Optionsgewährung wird unter Berücksichtigung der Ausübungsbedingungen bilanziert. Der Erdienungszeitraum einer Forwardoption beträgt jeweils 52 Monate. Die Anzahl der gewährten Optionen (SMP) bestimmt sich für den Vorstand gemäß der vom Aufsichtsrat genehmigten erfolgsbezogenen Vergütung und ist vom Personalausschuss zu genehmigen. Die Vergütung für die leitenden Angestellten orientiert sich an der erfolgsbezogenen Vergütung des Vorstands. Die Optionen haben weder ein Dividenden- noch ein Stimmrecht. Leitende Angestellte der MTUDie MTU hat den im Vorjahr für den Vorstand eingeführten Share Matching Plan (SMP) mit Wirkung zum 1. Januar 2011 auch für Mitarbeiter der ersten und zweiten Führungsebene (Oberer Führungskreis, OFK, und Führungskreis, FK) der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen aufgelegt. Oberer Führungskreis (OFK)Gemäß den Bedingungen des Plans können Mitarbeiter des oberen Führungskreises (OFK) nach Ablauf einer dreijährigen Laufzeit des PSP den auszuzahlenden Betrag aus dem PSP (LTI) und aus der Jahreserfolgsvergütung (STI) in Aktien der MTU Aero Engines Holding AG angelegen, welche dann in diesem Folgeprogramm, dem Share Matching Plan (SMP), weitere zwei Jahre gehalten werden müssen. Am Ende des Haltezeitraums erfolgt unter der Bedingung, dass der Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt bei der MTU tätig ist, ein sogenannter "Match" in Form einer Geldzahlung in Höhe von 1/3 des in MTU-Aktien investierten Betrages. Die maximale Beteiligungsobergrenze für den oberen Führungskreis am SMP beträgt 60.000€ pro teilnahmeberechtigtem OFK. Führungskreis (FK)Gemäß den Bedingungen des Plans können Mitarbeiter des Führungskreises (FK) nach Ablauf einer zweijährigen Laufzeit des PSP den auszuzahlenden Betrag in Aktien aus dem PSP (LTI) und aus der Jahreserfolgsvergütung (STI) in Aktien der MTU Aero Engines Holding AG angelegen, welche dann in diesem Folgeprogramm, dem Share Matching Plan (SMP), weitere zwei Jahre gehalten werden müssen. Am Ende des Haltezeitraums erfolgt unter der Bedingung, dass der Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt bei der MTU tätig ist, ein sogenannter "Match" in Form einer Geldzahlung in Höhe von 1/3 des in MTU-Aktien investierten Betrages. Die maximale Beteiligungsobergrenze für den Führungskreis am SMP beträgt 30.000 € pro teilnahmeberechtigtem FK. Der beizulegende Zeitwert einer jeweiligen Forwardoption zum Zeitpunkt der Optionsgewährung wurde auf Basis folgender Prämissen ermittelt: scroll
Nachfolgend sind die im Rahmen des Share Matching Plan (SMP) zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode noch nicht ausübbaren Performance Shares dargestellt: scroll
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Hinweis: In den Geschäftsjahren 2011 und 2010 wurden keine Performance Shares ausgeübt oder verwirkt und sind keine Performance Shares verfallen.
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Anpassung der Performance Shares. Der im Geschäftsjahr 2011 erfasste Gesamtaufwand aus anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente betrug 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €). Der Aufwand aus anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich ist unter den sonstigen Rückstellungen dargestellt. Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP)Der Vorstand der MTU Aero Engines Holding AG, München, hat auch im Geschäftsjahr 2011 für Konzernbeschäftigte das MAP mit einer Laufzeit von jeweils zwei Jahren aufgelegt. Die MTU gewährt im Rahmen des MAP jedem Teilnehmer nach Ablauf einer zweijährigen Sperre einen sogenannten "Match", d.h. eine zu versteuernde Geldzahlung in Höhe von 50 % seines zum Programmstart in MTU-Aktien investierten Betrages. Im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) wurden seit dem Geschäftsjahr 2008 die folgenden Aktien an Konzernbeschäftigte verkauft: scroll
Der Gesamtaufwand für den "Match" im Rahmen des MAP betrug im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 2,1 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) und wurde anteilig über die Laufzeit der jeweiligen Tranche erfolgswirksam berücksichtigt. Die Verbindlichkeit betrug zum 31. Dezember 2011 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €). Der Erwerbskurs für die im Geschäftsjahr 2011 zugeteilten Aktien der MTU richtete sich für die vierte Tranche nach dem tiefsten Kurs vom 13. April 2011 (Erwerbszeitpunkt) und betrug 48,10 € je Aktie. Die zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bewerteten, an die Mitarbeiter übertragenen Aktien wurden innerhalb des Eigenkapitals den eigenen Aktien entnommen. Die Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und den ursprünglichen Anschaffungskosten in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: -0,2 Mio. €) wurde der Kapitalrücklage zugewiesen (Vorjahr: entnommen). 29.5. GewinnrücklagenDie Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. 29.6. Eigene AktienErwerb eigener Aktien aufgrund Ermächtigungen vom 22. April 2010 durch die HauptversammlungenDer Vorstand der MTU Aero Engines Holding AG, München, ist durch Beschluss der Hauptversammlung ermächtigt, Aktien zurückzukaufen. Der Erwerb kann sowohl über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Der Gegenwert für den Erwerb der zu erwerbenden Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, wobei etwaige Erwerbsnebenkosten außer Ansatz bleiben. Die von der Hauptversammlung am 26. Mai 2009 beschlossene Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien lief am 26. November 2010 aus und wurde durch eine neue Ermächtigung ersetzt. Nach dem durch das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie vom 30. Juli 2009 (ARUG) geänderten § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG kann die Ermächtigung nunmehr für die Dauer von bis zu fünf Jahren erteilt werden. Der Vorstand der MTU wurde daher ermächtigt, für die Zeit vom 23. April 2010 bis einschließlich zum 22. April 2015 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals bis zu 10 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Erwerb von AktienIm Geschäftsjahr 2011 wurden 200.000 Aktien (Vorjahr: 300.000 Aktien) zum Gesamtpreis von 9,4 Mio. € (Vorjahr: 13,6 Mio. €) erworben. Die durchschnittlichen Anschaffungskosten betrugen dabei 47,07 € je Aktie (Vorjahr: 45,55 je Aktie). Der Erwerb der Aktien erfolgte zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen aus der begebenen Wandelschuldverschreibung, der im Rahmen der fünften und letzten Ausgabe von Aktien im Rahmen des Matching Stock Program (MSP), des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) sowie zur Bedienung potenzieller Gratisaktien (Matching-Aktien) an den Vorstand im Rahmen des Share Matching Plan (SMP). Die Aktienrückkäufe der Geschäftsjahre 2011 und 2010 sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. scroll
Überleitung zur gewichteten, durchschnittlichen und im Umlauf befindlichen Anzahl der AktienInsgesamt betrug der Bestand an eigenen Aktien zum 31. Dezember 2011 3.187.512 Stück (Vorjahr: 3.247.593) Stück. Das sind 6,1 % des Grundkapitals (Vorjahr: 6,2 % des Grundkapitals). Die Zahl der am 31. Dezember 2011 von der MTU ausgegebenen und dividendenberechtigten Aktien im Nennwert von einem Euro betrug 48.812.488 Stück (Vorjahr: 48.752.407 Stück). Ausgabe von Aktien im Rahmen von MitarbeiterbeteiligungsmodellenIm Geschäftsjahr 2011 wurden von den eigenen Aktien im Rahmen der fünften Tranche des Matching Stock Program 104.763 Aktien (Vorjahr: vierte Tranche 68.086 Aktien) an Vorstand und Führungskräfte ausgegeben. Im Zuge des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) wurden im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 154.165 Aktien (Vorjahr: 59.096 Aktien) an Konzernbeschäftigte verkauft. 29.7. Kumuliertes übriges Eigenkapital (OCI)Das kumulierte übrige Eigenkapital hat sich im Geschäftsjahr 2011 überwiegend bedingt durch Unterschiede aus der Währungsumrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften sowie durch Marktwertveränderungen von derivativen Finanzinstrumenten um -11,7 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €) auf -9,0 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. € erhöht) verringert. In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen und Erträge sowie die darauf entfallende Steuerbelastung der im Eigenkapital direkt erfassten Wertänderungen dargestellt: scroll
29.8. Angaben zum KapitalmanagementDie MTU ist bestrebt, ein starkes Finanzprofil aufrechtzuerhalten, um die Unternehmensfortführung und finanzielle Flexibilität ebenso wie das Vertrauen der Aktionäre zu gewährleisten. Der Konzern konzentriert sich daher beim Kapitalmanagement auf die Optimierung des Verhältnisses zwischen Eigenkapital und Nettoverschuldung sowie auf die Verbesserung der Eigenkapitalquote. 30. Rückstellungen für PensionenFür die Mitarbeiter der MTU existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Versorgungspläne. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht das Unternehmen durch fest definierte Beitragsleistungen über die Beitragszahlungen hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen. Dabei handelt es sich bei den inländischen Konzerngesellschaften im Wesentlichen um rückstellungsfinanzierte Versorgungszusagen, die zum größten Teil nicht durch Planvermögen gedeckt sind. Bei der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, besteht hingegen ein fondsfinanziertes Versorgungssystem. Die Unterscheidung zwischen beitragsorientierten und leistungsorientierten Plänen kann im Einzelfall schwierig sein. So ist in Deutschland bei Beitragszusagen in der Regel eine Mindestleistung garantiert, für die auch bei Einschaltung eines externen Versorgungsträgers oder einer Versicherungsgesellschaft letztendlich der Arbeitgeber haftet. Die sog. finale Haftung des Arbeitgebers ist nach § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG geregelt. Für Rechnungslegungszwecke ist der Begriff der beitragsorientierten Zusage wirtschaftlich auszulegen. Soweit über die sogenannte finale Haftung hinaus nach Zahlung der Beiträge an die öffentlichen und privaten Versorgungsträger für den MTU-Konzern keine weiteren Verpflichtungen bestehen, werden diese Pläne als beitragsorientierte Pläne klassifiziert. Laufende Beitragszahlungen werden als Aufwendungen für den betreffenden Zeitraum erfasst. 30.1. Beitragsorientierte PläneSeit dem 1. Januar 2007 wurden im Inland keine Direktzusagen für Neueintritte mehr ausgesprochen. Stattdessen zahlt die MTU für Mitarbeiter, die ab 1. Januar 2007 in das Unternehmen eingetreten sind, Beiträge an einen überbetrieblichen Versorgungsträger. Daneben existieren bei der MTU weitere arbeitnehmerfinanzierte Direktversicherungszusagen. scroll
Im Geschäftsjahr 2011 betrug der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung 34,5 Mio. € (Vorjahr: 34,1 Mio. €). Darüber hinaus wurden Beiträge an den überbetrieblichen Versorgungsträger in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) gezahlt. 30.2. Leistungsorientierte PläneDie Pensionsverpflichtungen der MTU werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentensteigerungen sowie anderer Leistungs- bzw. Bestandsanpassungen bewertet. Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert des erdienten Anteils der Versorgungsleistung der Begünstigten, abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwertes der Planvermögen und angepasst um kumulierte nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste. Für alle Versorgungspläne werden jährlich von unabhängigen Gutachtern umfassende versicherungsmathematische Untersuchungen und Berechnungen durchgeführt. Aus Erhöhungen oder Verminderungen entweder des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen oder des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne und Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen sein können. Die Zinssätze zur Ermittlung der Barwerte entsprechen denen von laufzeitkongruenten erstrangigen, festverzinslichen Industrieanleihen. Der Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionszusagen stellt sich wie folgt dar: scroll
Im Geschäftsjahr 2011 betrug der laufende und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand 14,2 Mio. € (Vorjahr: 11,0 Mio. €), die Beiträge der Planteilnehmer 5,1 Mio. € (Vorjahr: 4,8 Mio. €) und der Zinsaufwand 23,6 Mio. € (Vorjahr: 24,4 Mio. €). Die geleisteten Renten- sowie Einmalzahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2011 in Summe auf 21,0 Mio. € (Vorjahr: 19,1 Mio. €), so dass sich der leistungsorientierte Pensionsverpflichtungsumfang nach Anpassung erfahrungsbedingter Berichtigungen (Auswirkungen der Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung) in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: -0,3 Mio. €) um 24,1 Mio. € (Vorjahr: 60,6 Mio. €) auf insgesamt 558,0 Mio. € (Vorjahr: 533,9 Mio. €) erhöhte. Auswirkungen von Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen ergaben sich hingegen für das Geschäftsjahr 2011 keine (Vorjahr: 37,9 Mio. €). Vom Pensionsverpflichtungsumfang in Höhe von 558,0 Mio. € (Vorjahr: 533,9 Mio. €) entfallen 531,9 Mio. € (Vorjahr: 510,9 Mio. €) auf inländische Konzerngesellschaften; dies entspricht 95,3 % (Vorjahr: 95,7 %) des Gesamtbetrages. Die folgenden gewichteten Parameter wurden zur Bewertung der Versorgungsverpflichtungen zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres sowie zur Bewertung des Versorgungsaufwands im jeweiligen Berichtsjahr zugrunde gelegt: scroll
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Die Renditen für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen sind im Inland gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt unverändert geblieben. Daher wurden die Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2011 wie im Vorjahr mit 4,50 % diskontiert. Bei den inländischen Versorgungsverpflichtungen wurden als biometrische Grundlagen für die Bewertung die Richttafeln von Prof. Dr. Heubeck RT 2005 G verwendet; bei den ausländischen Konzerngesellschaften wurden aktuelle landesspezifische biometrische Annahmen zugrunde gelegt. Die erwartete Einkommensentwicklung umfasst erwartete Entgelt- und Einkommenssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen geschätzt werden. Fluktuationswahrscheinlichkeiten, Sterblichkeitsraten und Invalidisierung wurden anhand statistischer Grundlagen berechnet. Zu den Auswirkungen der erfahrungsbedingten Anpassungen wird auf die Darstellung "Finanzierungsstatus und die erfahrungsbedingten Anpassungen zum Ende des Geschäftsjahres" am Ende dieses Abschnitts verwiesen. Eine Änderung des Abzinsungssatzes um 25 Basispunke hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtung zum Ende des laufenden Geschäftsjahres: scroll
1)
Present Value of Basis Point. In der folgenden Tabelle wird die Überleitung der Verpflichtung (Defined Benefit Obligation) und die Analyse der Planfinanzierung auf den bilanzierten Rückstellungsbetrag dargestellt: scroll
Beizulegender Zeitwert des PlanvermögensDer sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ergebende Verpflichtungsumfang der MTU wird um den beizulegenden Zeitwert eines fondsfinanzierten und eines kapitalgedeckten Versorgungssystems in Höhe von 27,0 Mio. € (Vorjahr: 28,9 Mio. €) gekürzt. Die erwartete Rendite für das fondsfinanzierte Planvermögen der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, betrug 1,3 Mio. €. Aufgrund der allgemeinen finanziellen Unsicherheiten am Kapitalmarkt ergab sich eine Unterdeckung in Höhe von 1,9 Mio. €, so dass sich im Geschäftsjahr 2011 für das Planvermögen der MTU Maintenance Canada Ltd., Kanada ein Verlust von insgesamt 0,6 Mio. € ergab. Die erwartete Rendite für das kapitalgedeckte Planvermögen der MTU Aero Engines GmbH, München, wurde in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) erreicht, so dass bei der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens per Saldo Verluste in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) ergaben. Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) erhöhten, geleistete Rentenzahlungen in Höhe von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) reduzierten das Planvermögen. Insgesamt ging das Planvermögen um 1,9 Mio. € zurück (Vorjahr: Erhöhung um 2,4 Mio. €). Ungetilgter versicherungsmathematischer VerlustDie nicht erfassten versicherungsmathematischen Verluste reduzierten sich im Geschäftsjahr 2011 einerseits um erfolgswirksam zu erfassende Amortisationen in Höhe von 2,0 Mio. €. Andererseits haben sich die nicht erfassten versicherungsmathematischen Verluste im Geschäftsjahr 2011 aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: -0,3 Mio. € zuzüglich 37,9 Mio. € Änderungen aufgrund Bewertungsannahmen), um Wechselkurseinflüsse in Höhe von 0,1 Mio. € sowie aufgrund der Unterdeckung aus den Planvermögen in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) um 5,0 Mio. € erhöht. Insgesamt haben sich die ungetilgten versicherungsmathematischen Verluste damit per Saldo um 3,0 Mio. € erhöht. Die Überleitung der Pensionsverpflichtung stellt sich wie folgt dar: scroll
Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens lässt sich wie folgt herleiten: scroll
Im Geschäftsjahr 2011 wurden aus den Planvermögen Rentenzahlungen in Höhe von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) gewährt. Die Auszahlungen erfolgten in Höhe von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) durch die MTU München Unterstützungskasse und in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) durch die MTU Maintenance Canada. Der tatsächliche Verlust aus dem Planvermögen betrug im Geschäftsjahr 2011 0,5 Mio. € (Vorjahr: Ertrag 1,4 Mio. €). Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne sowie für andere Leistungszusagen enthalten die folgenden Bestandteile: scroll
Fondsfinanziertes PlanvermögenDas fondsfinanzierte Planvermögen betrifft die MTU Maintenance Canada Ltd. und enthält weder Wertpapiere von Konzernunternehmen noch seitens des MTU-Konzerns genutztes Vermögen. Die Zusammensetzung des Planvermögens zur Deckung der Pensionsverpflichtungen stellt sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt dar: scroll
Die erwartete Rendite für jede Kategorie der Vermögenswerte wurde unter Berücksichtigung allgemein zugänglicher Kapitalmarktprognosen ermittelt. Der zukünftig erwartete Ertrag der festverzinslichen Wertpapiere orientiert sich an der Fristigkeit des gehaltenen Wertpapierportfolios und basiert auf für diese Anlageklassen historisch durchschnittlichen Renditen mit Laufzeiten zwischen 10 und 20 Jahren. Der erwartete Ertrag aus Aktien spiegelt die langfristige Renditeerwartung am Aktienmarkt wider. Bei der Bewertung des fondsfinanzierten Planvermögens wurde eine erwartete Rendite von 6,5 % (Vorjahr: 7,0 %) angesetzt. Für das Geschäftsjahr 2012 wird eine Rendite von 6,5 % angenommen. Kapitalgedecktes PlanvermögenDas kapitalgedeckte Planvermögen betrifft eine Darlehensforderung der MTU München Unterstützungskasse, München, gegenüber der MTU Aero Engines München GmbH, München. Diese betrug zum 31. Dezember 2011 6,5 Mio. € (Vorjahr: 7,8 Mio. €). Das Darlehen wird mit dem 3-Monats-Euribor zuzüglich 50 Basispunkten pro Jahr verzinst. Finanzierungsstatus und erfahrungsbasierte AnpassungenZur Ermittlung der erfahrungsbedingten Berichtigungen sowie der Auswirkungen aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen wurde die DBO zum aktuellen Bilanzstichtag mit den Annahmen zu Beginn des Geschäftsjahres ermittelt. Die erfahrungsbedingten Berichtigungen entsprechen dabei der Differenz zwischen der erwarteten DBO und der DBO - mit den zum Bilanzstichtag tatsächlich eingetretenen Entwicklungen - gerechnet mit den versicherungsmathematischen Annahmen am Jahresanfang. Die nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste die aus erfahrungsbedingten Berichtigungen resultieren haben im Geschäftsjahr 2011 die Versorgungsverpflichtung um 3,0 Mio. € erhöht (Vorjahr: 0,3 Mio. € reduziert). In der folgenden Tabelle sind neben der Nettoverpflichtung der Versorgungsverpflichtungen die Auswirkungen der Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung über fünf Jahre dargestellt: scroll
Künftig zu erwartende RentenzahlungenZusätzlich zu den Arbeitgeberbeiträgen ins Planvermögen rechnet das Unternehmen in den künftigen Jahren mit den folgenden Renten- sowie Einmalzahlungen: scroll
Die Arbeitgeberbeiträge zum fondsfinanzierten Planvermögen für die Geschäftsjahre 2012 - 2013 werden voraussichtlich jeweils 1,2 Mio. € betragen. Durch Umstellung auf die ab dem Geschäftsjahr 2006 geltende Versorgungsordnung MTU kapitalPlus 2006 wurde eine lebenslang zu zahlende Rente gegenüber Konzernbeschäftigten durch eine sofortige Kapitalauszahlung geändert. Im Einzelfall und nach Abstimmung mit dem Unternehmen kann auch eine zehnjährige Ratenzahlung oder weiterhin eine Rentenzahlung mit einer jährlichen Dynamik von 1 % gewährt werden. Bei den Annahmen zu den voraussichtlichen Auszahlungszeiträumen der Pensionsleistungen aus der neuen Versorgungsordnung geht der Konzern grundsätzlich von der sofortigen Kapitalzahlung zum Finanzierungsendalter aus. 31. ErtragsteuerschuldenDie Ertragsteuerschulden in Höhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 71,2 Mio. )€betreffen Körperschaft- und Gewerbeertragsteuern in Höhe von 7,8 Mio. € (Vorjahr: 70,7 Mio. €) sowie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 2,2 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €). scroll
Die Ertragsteuerschulden sind innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig. 32. Sonstige RückstellungenZum Bilanzstichtag ergab sich folgende Zusammensetzung der sonstigen Rückstellungen: scroll
Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken aus schwebenden GeschäftenDie Risken aus schwebenden Geschäften enthalten vor allem Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Rechtsstreitigkeiten und betreffen gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich und deren voraussichtliche Höhe zuverlässig schätzbar ist. Die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen für Inbetriebnahmen, bereits abgerechnete Aufträge, veräußerte Produkte und verschiedene andere Dienstleistungen. Die MTU hat in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung belastende Verträge zur Instandhaltung von Triebwerken identifiziert, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen sind. Die den wirtschaftlichen Nutzen übersteigenden Kosten wurden aufwandswirksam zurückgestellt und sind in den Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften in Höhe von 26,4 Mio. € (Vorjahr: 25,2 Mio. €) enthalten. Wertminderungen für Vermögenswerte, die mit den Verträgen verbunden sind, waren im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr nicht vorzunehmen bzw. wurden bereits in früheren Geschäftsjahren erfasst. Verpflichtungen aus dem PersonalbereichIn den Rückstellungen für Personalaufwendungen sind Verpflichtungen für Erfolgsbeteiligungen und Tantiemen in Höhe von 36,6 Mio. € (Vorjahr: 31,0 Mio. €), für Jubiläumszahlungen in Höhe von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 5,8 Mio. €) sowie für Strukturanpassungsmaßnahmen im Zuge der ERA-Einführung in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €) enthalten. Der Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ) ist im Vorjahr in den jeweiligen deutschen Tarifgebieten in Kraft getreten. Ergänzend dazu haben die deutschen Konzerngesellschaften der MTU im Geschäftsjahr 2010 jeweils eine Betriebsvereinbarung getroffen, die bis 31. Dezember 2016 befristet ist, sowie Obergrenzen für eine maximale Anzahl an Tarif- und AT-Mitarbeitern definiert, die Ansprüche auf einen Altersteilzeitvertrag geltend machen können. Während bei der MTU Aero Engines GmbH, München alle vorgesehenen Plätze im Frühjahr 2011 besetzt waren, wurde bei der MTU Maintenance GmbH Hannover, Langenhagen, die Obergrenze bis zum Ende der Anspruchsfrist im Frühjahr 2011 nicht vollständig erreicht. Für die Mitarbeiter der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg, Ludwigsfelde, besteht kein Fristablaufzeitpunkt; die Obergrenze war zum 31. Dezember 2011 noch nicht ausgeschöpft. Der Ausführungsbeginn der abgeschlossenen Altersteilzeitverträge verteilt sich für alle deutschen Konzerngesellschaften individuell bis 2016. Auf Basis dieser getroffenen Vereinbarungen mit Konzernbeschäftigten waren im Geschäftsjahr 2011 Erfüllungsrückstände für abgeschlossene Alterszeitzeitverträge -gekürzt um entsprechendes Planvermögen in Höhe von 6,0 Mio. €- per Saldo in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €) bilanziert. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Vereinbarungen über die Altersteilzeitregelung mit Konzernbeschäftigen der deutschen Konzerngesellschaften Aufstockungs- und Abfindungsvereinbarungen abgeschlossen. Hierzu wird auf die Erläuterungen unter Abschnitt 36, Sonstige Verbindlichkeiten, verwiesen. Jahreserfolgsvergütung für Vorstand:Detaillierte Erläuterungen zur Jahreserfolgsvergütung (JEV) sind im Vergütungsbericht des Corporate Governance Berichts enthalten. Die JEV wird in Höhe von 50 % in dem dem Geschäftsjahr folgenden Kalenderjahr ausgezahlt. Die verbleibenden 50 % der JEV werden zu gleichen Teilen auf das Folgejahr und auf das dem Folgejahr folgende Geschäftsjahr aufgeschoben. Die aufgeschobenen Vergütungsbestandteile aus der Jahreserfolgsvergütung 2011 und 2010 (JEV, Deferral 1 und 2) wurden erstmals mit Wirkung zum 1. Januar 2010 vereinbart. Deren endgültiger Wert hängt von der Gesamt-Zielerreichung der beiden Konzernsteuerungszahlen sowie dem diskretionären Faktor in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 ab. Jahreserfolgsvergütung für leitende Angestellte:Die JEV wird in Höhe von 70 % (OFK) bzw. 80 % (FK) in dem dem Geschäftsjahr folgenden Kalenderjahr ausgezahlt. Die verbleibenden 30 % (OF) bzw. 20 % (FK) werden auf das Folgejahr aufgeschoben. Die aufgeschobenen Vergütungsbestandteile aus der Jahreserfolgsvergütung 2011 wurden erstmals mit Wirkung zum 1. Januar 2011 vereinbart. Deren endgültiger Wert hängt auch von der Gesamt-Zielerreichung der Konzernsteuerungszahlen im Geschäftsjahr 2012 ab. Performance Share Plan (PSP) für Vorstand und leitende Angestellte:Die Langfristvergütung für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte des ersten und zweiten Führungskreises wird ferner in Form eines Performance Share Plans (PSP) in "jährlichen Tranchen" gewährt. Zum 1. Januar 2011, zum 1. Januar bzw. 1. Juli 2010 wurden dem Vorstand und - erstmals mit Wirkung zum 1. Januar 2011 - den leitenden Angestellten der ersten und zweiten Führungsebene fiktive Aktien der MTU Aero Engines Holding AG (Performance Shares) individuell zugeteilt, die dem Vorstand nach Ablauf von vier Jahren in Geld oder Aktien, den leitenden Angestellten nach Ablauf von drei bzw. zwei Jahren in Geld ausgezahlt werden. Die Anzahl der Performance Shares, die nach Ablauf des jeweiligen Erdienungszeitraums ausgezahlt werden, hängt sowohl von der Anzahl der bei Planbeginn gewährten Performance Shares als auch vom Erreichen der Performance der MTU-Aktie während der jeweiligen Laufzeit im Vergleich zur Performance maßgeblicher MDAX-Unternehmen ab. Je nach Erreichen der Performanceschwellen können die Teilnehmenden im Minimalfall 25 % und im Maximalfall 150 % der individuell zugeteilten Performance Shares ausgezahlt bekommen. Ist die Mindestperformanceschwelle - Erreichen des 45. Rangs der Vergleichsgruppe - nicht erreicht, so findet keine Auszahlung statt. Die Auszahlungshöhe ist hingegen beschränkt auf das Dreifache des zum Gewährungszeitpunkt individuell zugeteilten Long-Term Incentive (LTI) Zielwerts. Alle gewährten, am Ende des Geschäftsjahres noch nicht ausübbaren Performance Shares, wurden zum Ende der Berichtsperiode mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Zeitpunkt der jeweiligen Gewährung einer PSP-Tranche ergab sich die folgende Anzahl von Performance Shares, die den Ausgangswert für die Ermittlung der erfolgsbezogenen Auszahlung nach Ende des Erdienungszeitraums für die jeweilige Tranche im Rahmen des PSP darstellt. Die beizulegenden Zeitwerte der PSP-Tranchen wurden jeweils um die verbleibende Verfallswahrscheinlichkeit reduziert. Für die Bewertung wurde daher eine Fluktuationsannahme von 4 % p.a. berücksichtigt. Eine individuelle alters- bzw. dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeit wurde aufgrund der kollektiven Bewertungsmethode nicht verwendet. scroll
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Hinweis: Im Geschäftsjahr2011 wurden keine Performance Shares ausgeübt oder verwirkt und sind keine Performance Shares verfallen.
*)
Durchschnittlicher Xetra-Aktienkurs in den
30 Tagen vor dem Gewährungszeitpunkt. Der beizulegende Zeitwert der zweiten PSP-Tranche für das Geschäftsjahr 2011 belief sich unter Berücksichtigung einer jeweiligen Fluktuation von 4 % zum 1. Januar 2011 für den Vorstand auf 31,26 €, für den oberen Führungskreis (OFK) auf 34,40 € und für den Führungskreis (FK) auf 37,25 € je Performance Share. Für das Geschäftsjahr 2010 ergab sich folgende Zusammensetzung: scroll
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Hinweis: Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine Performance Shares ausgeübt oder verwirkt und sind keine Performance Shares verfallen.
*)
Durchschnittlicher Xetra-Aktienkurs in den
30 Tagen vor dem Gewährungszeitpunkt. Der beizulegende Zeitwert der ersten PSP-Tranche für das Geschäftsjahr 2010 belief sich unter Berücksichtigung einer Fluktuation von 4 % zum 1. Januar 2010 auf 22,96 € bzw. zum 1. Juli 2010 auf 27,13 € je Performance Share. Es ergaben sich die folgenden Auswirkungen der anteilsbasierten Vergütung: scroll
Eventualschulden aus UnternehmenszusammenschlüssenDie im Rahmen der Kaufpreisallokation übernommenen Verpflichtungen aus Triebwerksprogrammen betreffen fortgeführte Bewertungen der im Rahmen des Unternehmenserwerbs durch Kohlberg Kravis Roberts & Co. von der damaligen DaimlerChrysler AG identifizierten und bewerteten Eventualschulden für Triebwerksprogramme. Die Bewertung der Eventualschulden erfolgte gemäß IFRS 3.56. Zu den Sensitivitätsannahmen und den weiteren Schätzparametern hinsichtlich der Bewertung der Eventualschulden wird auf die weiteren Erläuterungen unter Abschnitt 5.24. (Ermessensspielräume, Bewertungsunsicherheiten und Sensitivitäten) verwiesen. ErlösschmälerungenErlösschmälerungen betreffen nachträgliche Preisanpassungen oder Sonderkonditionen mit Endkunden durch den Konsortialführer, erwartete Umsatzstornierungen durch Endkunden sowie Differenzen bereits abgerechneter Aufträge zwischen den Konsortialführern und Endkunden und mögliche Rückforderungen öffentlicher Auftraggeber. Übrige VerpflichtungenDie Rückstellungen für übrige Verpflichtungen betreffen eine Vielzahl erkennbarer Einzelrisiken und ungewisser Verbindlichkeiten. Sonstige SteuerverpflichtungenSteuerrückstellungen betreffen wahrscheinliche Verpflichtungen für Verkehrssteuern und sonstige betriebliche Steuern, die für das Geschäftsjahr sowie für Vorjahre gebildet wurden. Die langfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Aus den Buchwerten der langfristigen sonstigen Rückstellungen ergeben sich voraussichtlich folgende Mittelabflüsse: scroll
Die MTU erwartet für die Verpflichtungen aus dem Personalbereich, dass sie innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre zur Zahlung fällig werden. Die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
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Die sich aus den Buchwerten der kurzfristigen sonstigen Rückstellungen ergebenden Mittelabflüsse erfolgen voraussichtlich in dem auf die Berichtsperiode folgenden Kalenderjahr. 33. Finanzverbindlichkeitenscroll
AnleihenDie MTU Aero Engines Finance B.V., Amsterdam, Niederlande, hat am 23. Januar 2007 mit Wirkung zum 1. Februar 2007 eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von nominal 180,0 Mio. € unter der Garantie der MTU Aero Engines Holding AG, München, begeben. Die Wandelschuldverschreibung wurde mit einer Stückelung zu je 100.000 € und einer Laufzeit bis zum 1. Februar 2012 emittiert. Die Anleihe ist mit einem Wandlungsrecht in nennwertlose Stückaktien der MTU Aero Engines Holding AG, München, ausgestattet, das nach Ermessen des jeweiligen Inhabers ab dem 13. März 2007 bis zum 18. Januar 2012 gemäß den "Anleihebedingungen" zu einem bei Ausgabe festgelegten Wandlungskurs in Höhe von anfänglich 49,50 € ausgeübt werden kann. Der Zinskupon beträgt 2,75 % p.a. und ist jährlich, erstmals am 1. Februar 2008, fällig. Seit dem 15. Februar 2010 ist die MTU bei entsprechender Kursentwicklung der Aktien berechtigt, gemäß den Anleihebedingungen die Wandelschuldverschreibung zurückzuzahlen. Des Weiteren war die MTU berechtigt, noch ausstehende Wandelschuldverschreibungen insgesamt zu kündigen und vorzeitig zurückzuzahlen, falls der Gesamtnennbetrag der ausstehenden Wandelschuldverschreibungen zu irgendeinem Zeitpunkt unter 10 % des Gesamtnennbetrags der ursprünglich begebenen Schuldverschreibungen fällt. Die Wandelschuldverschreibung wurde beim erstmaligen Ansatz entsprechend der wirtschaftlichen Substanz der vertraglichen Vereinbarung und der Definitionen des IAS 32.11 in einen Fremdkapital- und in einen Eigenkapitalanteil klassifiziert. Der Fremdkapitalanteil wurde zum beizulegenden Zeitwert unter Einschluss der direkt der Emission zuzurechnenden Transaktionskosten bewertet. Hierzu wurde der Barwert der künftigen Zahlungsströme aus den vertraglichen Verpflichtungen durch Diskontierung mit dem Marktzinssatz von 5,425 % p.a., den die MTU bei Emission einer Schuldverschreibung ohne Wandlungsrecht hätte zahlen müssen, ermittelt. In der Folgezeit wurde die Fremdkapitalkomponente mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet, sodass der Aufwand über die vertragliche Laufzeit der Wandelschuldverschreibung aus der Aufzinsung mit dem angewandten Zinssatz besteht. Der ursprüngliche Eigenkapitalanteil aus der emittierten Wandelschuldverschreibung wurde unter Berücksichtigung latenter Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Die auf die Eigenkapitalkomponente entfallenden Transaktionskosten wurden, gemindert um damit verbundene Ertragsteuervorteile, vom Eigenkapitalanteil abgezogen. Von dem ursprünglich ausgegebenen Volumen der Anleihe hat die MTU bereits im Geschäftsjahr 2008 nominal 27,2 Mio. € zum damaligen Wert von 21,9 Mio. € vom Markt zurückgekauft. Zudem hat am 23. Juni 2010 ein Inhaber der Wandelanleihe von seinem Wandlungsrecht Gebrauch gemacht. Dabei wurden nominal 100.000 € der Wandelanleihe zu fortgeführten Anschaffungskosten zum Stichtag der Wandlung in 2.020 Aktien umgetauscht. Nach dem Rückkauf der Wandelanleihen im Geschäftsjahr 2008 und der Wandlung im Geschäftsjahr 2010 würden zum Ende des Geschäftsjahres 2011 rund 3,1 Mio. nennwertlose Stückaktien (Vorjahr: 3,1 Mio. Stück) dem bedingten Kapital entsprechen. Die Ausübung dieser Wandlungsrechte hätte im laufenden Geschäftsjahr zu einem reduzierten Ergebnis je Aktie von 0,08 € geführt (Vorjahr: 0,07 €). Zu den weiteren Erläuterungen bezüglich der bedingten Kapitalerhöhung wird auf Abschnitt 29.3. (Bedingtes Kapital) verwiesen. Zur Ermittlung der Verwässerungseffekte aufgrund potenziell ausübbarer Wandlungsrechte wird auf Abschnitt 16. (Ergebnis je Aktie) verwiesen. Zur teilweise erfolgten Wandlung im Januar 2012 wird auf die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (Abschnitt VI.) verwiesen. Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenSchuldscheindarlehenAm 3. Juni 2009 platzierte die MTU vier Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt nominal 65,0 Mio. €. Die Schuldscheindarlehen dienten der Diversifizierung der Konzernfinanzierung und bestehen aus den folgenden vier endfälligen Tranchen: scroll
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6-Monats-Euribor zuzüglich Marge Die Schuldscheindarlehen wurden im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert, der dem Nominalwert entspricht, unter Kürzung der Transaktionskosten in Höhe von 0,4 Mio. € angesetzt. Die Schuldscheindarlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Revolving Credit FacilityDie Finanzierung des Konzerns erfolgt in der Währung Euro, im Wesentlichen durch die Inanspruchnahme von Darlehen, durch die Wandelschuldverschreibung sowie durch Aufnahme von Bankkrediten (Revolving Credit Facility). Der Konzern verfügt über einen Überziehungskredit in Höhe von 100,0 Mio. €, der mit zwei Banken abgeschlossen wurde. Am 1. Dezember 2010 wurde die bestehende Revolving Credit Facility neu verhandelt. Die Laufzeit verlängert sich um fünf Jahre. Von dieser Kreditlinie sind zum 31. Dezember 2011 insgesamt 12,4 Mio. € (31. Dezember 2010: 29,0 Mio. €) durch Avale beansprucht. Darüber hinaus hat der Konzern im Rahmen der Revolving Credit Facility wie im Vorjahr keine Mittel in Anspruch genommen. Die Verzinsung aus der effektiv in Anspruch genommenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten unterliegen einer Bereitstellungsprovision. Financial CovenantsDie MTU hat sich verpflichtet, für die Revolving Credit Facility sowie die Laufzeit der Schuldscheindarlehen und bis zur vollständigen und endgültigen Zahlung aller Beträge aus den Schuldscheindarlehen die folgenden Finanzkennzahlen einzuhalten: Der Verschuldungsgrad der MTU liegt zum Quartalsstichtag während der Laufzeit der Schuldscheindarlehen nicht über 2,5; die Zinsdeckung liegt zum Quartalsstichtag während der Laufzeit des Schuldscheindarlehens nicht unter 4,0. Die Finanzkennzahlen errechnen sich nach folgenden Formeln: scroll
Die Finanzkennzahlen, die zu jedem Quartalsstichtag einzuhalten sind, werden auf Basis der Quartals-Finanzberichte ermittelt. Im Geschäftsjahr 2011 sowie im Vorjahr hat die MTU die Kreditauflagen und Verpflichtungen aus allen Finanzierungsverträgen erfüllt. Sonstige BankverbindlichkeitenDie sonstigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 34,4 Mio. € (Vorjahr: 34,4 Mio. €) betreffen Darlehen, die Dritte an Tochterunternehmen der MTU ausgereicht haben. Sonstige FinanzverbindlichkeitenDie Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen betreffen aktivierte und nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene Leasingverpflichtungen, siehe Abschnitt 20. Derivative finanzielle VerbindlichkeitenDerivative finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 41,4 Mio. € (Vorjahr: 24,9 Mio. €) betreffen überwiegend Marktbewertungen der zu Sicherungszwecken abgeschlossenen Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte. 34. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungenscroll
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist innerhalb eines Jahres fällig. 35. Verbindlichkeiten aus AuftragsfertigungDie Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung enthalten überwiegend Anzahlungen für die Auftragsfertigung einzelner Triebwerksprogramme. scroll
Erhaltene Anzahlungsüberschüsse über die Forderungen aus der Auftragsfertigung mit einer Laufzeit von mehr als 12 Monaten werden auf den beizulegenden Zeitwert diskontiert. 36. Sonstige Verbindlichkeitenscroll
Verpflichtungen gegenüber MitarbeiternDie Verbindlichkeiten aus der sozialen Sicherheit betreffen überwiegend Beiträge an die Berufsgenossenschaften in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Krankenkassen in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €). Der Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ) ist im Vorjahr in den deutschen Tarifgebieten in Kraft getreten. Ergänzend dazu haben die deutschen Konzerngesellschaften der MTU im Geschäftsjahr 2010 jeweils eine den Tarifvertrag ablösende Betriebsvereinbarung getroffen, die bis 31. Dezember 2016 befristet ist. Während bei der MTU Aero Engines GmbH, München, alle vorgesehenen Plätze im Frühjahr 2011 besetzt waren, wurde bei der MTU Maintenance GmbH Hannover, Langenhagen, die Obergrenze bis zum Ende der Anspruchsfrist im Frühjahr 2011 nicht vollständig erreicht. Für die Mitarbeiter der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg, Ludwigsfelde, besteht kein Fristablaufzeitpunkt; die Obergrenze war zum 31. Dezember 2011 noch nicht ausgeschöpft. Der Ausführungsbeginn der abgeschlossenen Altersteilzeitverträge verteilt sich für alle deutschen Konzerngesellschaften individuell bis 2016. Im Rahmen der Vereinbarungen über die Altersteilzeitregelung wurden mit Konzernbeschäftigen der deutschen Konzerngesellschaften Aufstockungs- und Abfindungsvereinbarungen abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2011 betrugen die Verbindlichkeiten für diese Verpflichtungen 23,0 Mio. € (Vorjahr: 20,5 Mio. €). Zu möglichen Auswirkungen aus der Änderung des IAS 19 in Bezug auf die bilanzielle Behandlung von Aufstockungsbeträgen im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen wird auf die Erläuterungen unter Abschnitt 1.1. Änderungen an IAS 19) verwiesen. Die übrigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern betreffen nicht genommenen Urlaub, Gleitzeitguthaben, Verpflichtungen aus Altersteilzeit sowie Verpflichtungen aus früheren Effizienzsteigerungsprogrammen. Darüber hinaus enthält diese Position auch die Verbindlichkeiten gegenüber Konzernmitarbeitern aus dem Mitarbeiter-Aktienprogramm in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €). Weitere Erläuterungen zum Mitarbeiter-Aktienprogramm sind unter Abschnitt 29.4. (Kapitalrücklage) enthalten. Abgegrenzter ZinsaufwandLangfristig erhaltene Anzahlungen für Auftragsfertigung werden für den Zeitraum der Gewährung der erhaltenen Anzahlungen mit dem entsprechenden Marktzins diskontiert und bis zur Triebwerksauslieferung in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt. Die Zinsaufwendungen betreffen erhaltene Anzahlungen für langfristige militärische Auftragsfertigungen in Höhe von 16,6 Mio. € (Vorjahr: 18,7 Mio. €). Noch zu erbringende Instandhaltungsleistungen für TriebwerkeDie langfristigen Verbindlichkeiten betreffen überwiegend noch zu erbringende Instandhaltungsleistungen an derzeit fünf Leasing-Triebwerken (operate lease). Rückzahlung EntwicklungskostenzuschussDie MTU erhielt in den Geschäftsjahren 1976 bis 1991 Zuwendungen zu eigenen Entwicklungskosten für das Triebwerk PW2000 vom Ministerium für Wirtschaft und Technologie, die erfolgswirksam bilanziert wurden. Mit Erreichen der vertraglich fixierten Verkaufszahl von Serientriebwerken der PW2000 für die Boeing 757 und C17 ist die MTU verpflichtet, die Zuwendung (eine Förderung der Entwicklungskosten) in einem Zeitraum von zehn Jahren zurückzuzahlen. Aufgrund der hohen Triebwerksnachfrage für die militärische Anwendung C-17 wurde diese Grenze erreicht, so dass im Vorjahr erstmals eine Verbindlichkeit aufwandswirksam erfasst wurde. Die Verbindlichkeit wurde im Geschäftsjahr 2011 aufgezinst. Im Geschäftsjahr 2011 erfolgte zudem eine erste Tilgung in Höhe von 0,7 Mio. €. Die zweite Rückzahlungsrate wird voraussichtlich Anfang 2012 fällig. Übrige sonstige VerbindlichkeitenDer Anstieg der übrigen sonstigen Verbindlichkeiten auf 97,6 Mio. € ist im Wesentlichen auf erworbene Entwicklungsleistungen für das Triebwerksprogramm PW1524G für die C-Serie in Höhe von 19,3 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) auf das PW1217G für den MRJ in Höhe von 15,5 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) sowie auf die Verbindlichkeiten aus der Programmbeteiligung am PW1100G für den A320neo in Höhe von 46,5 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) zurück zu führen. Die weiteren sonstigen Verbindlichkeiten betreffen eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen. Sonstige SteuernDie Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €) betreffen abzuführende Lohn- und Kirchensteuern, Solidaritätsabgaben sowie Verkehrssteuern. Mittelabflüsse der finanziellen VerbindlichkeitenAus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit positivem und negativem beizulegenden Zeitwert der MTU ersichtlich: Fälligkeitstermine der finanziellen Verbindlichkeiten 2011scroll
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Betrifft aufschiebend bedingte Eventualschulden,
die aus Risk- and Revenue-Sharing-Verträgen resultieren. Fälligkeitstermine der finanziellen Verbindlichkeiten 2010scroll
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Betrifft aufschiebend bedingte Eventualschulden,
die aus Risk- and Revenue-Sharing-Verträgen resultieren. Einbezogen werden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2011 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten gehen nicht in die Übersicht ein. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2011 festgelegten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten und Eventualschulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Bezüglich der Buchwertangaben wird auf Abschnitt 42. (Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen) verwiesen. 37. Zusätzliche Angaben zu den FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach BewertungskategorienIn der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der Finanzinstrumente aggregiert nach Bewertungskategorien dargestellt, unabhängig davon, ob diese angesetzt oder nicht angesetzt wurden und unabhängig davon, ob die Finanzinstrumente von IFRS 7 oder IAS 39 erfasst werden. Darüber hinaus beinhaltet die Aufstellung die Wertansätze der jeweiligen Bewertungskategorien. Die Buchwerte der Bewertungskategorien werden am Schluss den beizulegenden Zeitwerten zu Vergleichszwecken gegenübergestellt. Zur Erläuterung und für Zwecke der Übersetzung der nach internationalen Rechnungslegungsstandards definierten und ausgewiesenen Bezeichnungen der Bewertungskategorien wird auf Abschnitt 5.14. (Finanzielle Vermögenswerte) verwiesen. Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2011scroll
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Finanzinstrumente, die weder von IFRS 7 noch von IAS 39 erfasst werden, betreffen im Wesentlichen Pensionszusagen beziehungsweise Planvermögen sowie sonstige Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern gemäß IAS 19. Die folgende Aufstellung beinhaltet die Vergleichswerte des Geschäftsjahres 2010 zu den Buchwerten, Wertansätzen und den beizulegenden Zeitwerten nach Bewertungskategorien: Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2010scroll
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Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Der beizulegende Zeitwert des Fremdkapitalanteils der Wandelschuldverschreibung zum 31. Dezember 2011 entspricht auf Grund der kurzen Restlaufzeit bis zur erfolgten Wandlung bzw. Tilgung im Januar 2012 nahezu dem Barwert. Der beizulegende Zeitwert der Wandelschuldverschreibung zum 31. Dezember 2010 entspricht dem Nominalwert der zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Wandelschuldverschreibungen von 152,7 Mio. € multipliziert mit der entsprechenden Kursnotierung von 113,49 % und betrug damit 173,3 Mio. €. Auf Basis der am 31. Dezember 2010 vorherrschenden Marktprämissen über risikofreie Zinssätze für die Restlaufzeit der Wandelschuldverschreibung, dem Wandlungspreis, damaligen Aktienkurs, der erwarteten Dividendenzahlung sowie der Volatilität der MTU-Aktie ergab sich ein anteiliger Wert je Wandlungsrecht in Höhe von 7,00 €. Bei damals insgesamt 3.084.849 ausstehenden Wandlungsrechten betrug der rechnerische Marktwert des Eigenkapitalanteils aus der Wandelschuldverschreibung 21,6 Mio. €. Entsprechend betrug der beizulegende Zeitwert des Fremdkapitalanteils zum 31. Dezember 2010 151,7 Mio. €. Unter Berücksichtigung der in den elf Monaten bis zum 31. Dezember 2010 aufgelaufenen Zinsabgrenzung in Höhe von 3,8 Mio. € ergab sich ein beizulegender Zeitwert zuzüglich Zinsabgrenzung in Höhe von 155,5 Mio. €. Der Buchwert inklusive Zinsabgrenzung für elf Monate belief sich auf 152,4 Mio. €. Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und VerbindlichkeitenUm der Erheblichkeit der in die Bewertungen der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einfließenden Faktoren Rechnung zu tragen, wurden die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von der MTU hierarchisch in drei Level eingestuft: Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im Folgenden beschrieben: scroll
Die folgende Tabelle zeigt eine Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei Level der Fair-Value-Hierarchie: scroll
Im Vorjahr ergaben sich die folgenden hierarchischen Einstufungen der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten: scroll
Erläuterungen der Nettoergebnisse aus BewertungskategorienAus der nachstehenden Tabelle sind die Gewinn- und Verlusteffekte aus Transaktionen der Finanzinstrumente pro Bewertungskategorie ersichtlich. Zinserträge und Zinsaufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden nicht ausgewiesen: Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2011scroll
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Die Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen (siehe Abschnitt 12. (Zinsergebnis)). Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst die MTU im sonstigen Finanzergebnis (Abschnitt 14. (Sonstiges Finanzergebnis)), ausgenommen die der Bewertungskategorie Loans and Receivables zuzuordnenden Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die unter den Vertriebskosten ausgewiesen werden, und Kursgewinne bzw. Kursverluste aus der Währungsumrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die in den Umsatzerlösen bzw. Umsatzkosten enthalten sind. Erläuterung zum ZinsergebnisDas Zinsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (Aufwendungen in Höhe von 16,5 Mio. €) schließt im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus der Wandelschuldverschreibung, aus Finance Lease-Vereinbarungen sowie aus Kreditvereinbarungen mit Banken ein. Erläuterung zur FolgebewertungFair Value BewertungenDie zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerteten Finanzinstrumente betreffen im Wesentlichen Wertpapiertransaktionen, Kursgewinne und Kursverluste aus nicht effektiven Währungssicherungsgeschäften sowie Verluste aus der Bewertung von Zinsderivaten. WährungsumrechnungDie Gewinne aus der Währungsumrechnung von den der Bewertungskategorie Loans and Receivables zugeordneten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 11,7 Mio. € (Vorjahr: Verlust in Höhe von 5,6 Mio. €) resultieren überwiegend aus Kursgewinnen und Kursverlusten aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Aus der nachstehenden Tabelle sind die Vorjahreseffekte aus Transaktionen der Finanzinstrumente pro Bewertungskategorie ersichtlich. Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2010scroll
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38. Latente SteuernLatente Ertragsteueransprüche und latente Ertragsteuerschulden wurden für Vermögenswerte und Schulden sowie auf den Bewertungsunterschied des Eigenkapitalanteils der Wandelanleihe, für zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft sind und für derivative Finanzinstrumente gebildet. Darüber hinaus wurden Ertragsteueransprüche für vortragsfähige Steuergutschriften und Verlustvorträge bilanziert. scroll
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Gewinn- und Verlustrechnung Zu den aus den vorbezeichneten Bilanzposten resultierenden laufenden und latenten Ertragsteueransprüchen und Ertragsteuerschulden sowie zur Steuerüberleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand wird auf Abschnitt 15. (Ertragsteuern) verwiesen. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, wenn gleiche Steuerarten mit übereinstimmenden Fristigkeiten gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Bei den folgenden Konzerngesellschaften wurde für steuerliche Verlustvorträge und vortragsfähige Steuergutschriften ein latenter Steueranspruch angesetzt: scroll
USA (Vereinigte Staaten von Amerika)Die steuerlichen Ergebnisse der MTU Aero Engines North America Inc., Newington, USA, und der Vericor Power Systems LLC., Atlanta, USA, haben im Geschäftsjahr 2011 zu keiner Inanspruchnahme der steuerlichen Verlustvorträge geführt. Aufgrund der in den Vorjahren vollständig wertberichtigten steuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 18,9 Mio. € sind keine aktiven Steuerlatenzen berücksichtigt. In den USA sind steuerliche Verlustvorträge 20 Jahre vortragsfähig. KanadaSeit dem Kalenderjahr 2006 sind steuerliche Verlustvorträge in Kanada über einen Zeitraum von 20 Jahren vortragsfähig. Der Verlustvortrag in Höhe von 7,4 Mio. € wurde aufgrund des positiven zu versteuernden Einkommens der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, im Geschäftsjahr 2011 in voller Höhe steuerwirksam in Anspruch genommen. PolenDie Steuergutschriften in Höhe von 4,7 Mio. € betreffen den Produktionsstandort der MTU Aero Engines Polska Sp. Z.o.o., Rzeszów, Polen, dessen Unternehmensinvestitionen aufgrund des Standorts der Produktionsstätte in der Freihandelszone steuerlich gefördert werden. Die tatsächliche Nutzung der Steuergutschriften hängt von der Investitionshöhe und vom tatsächlichen steuerlichen Einkommen bis zum Geschäftsjahr 2017 ab. Die temporären Differenzen, für die keine aktiven Steuerlatenzen angesetzt wurden, betrugen im Geschäftsjahr 2011 3,6 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €) und betrafen die MTU Aero Engines North America. Die daraus resultierenden potenziellen Steuereffekte in Höhe von 1,8 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) blieben bei der Ermittlung der Ertragsteuern unberücksichtigt. Während die latenten Steuern auf den Eigenkapitalanteil der Wandelschuldverschreibung wie bei der Emission der Wandelschuldverschreibung in der Kapitalrücklage in Höhe von -5,1 Mio. € (Vorjahr: -5,1 Mio. €) gebucht wurden, erfolgte die Berücksichtigung der Steuerlatenzen für die Cashflow-Hedges und Wertpapiere im kumulierten übrigen Eigenkapital. Latente Steuerschulden für zu versteuernde temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und GemeinschaftsunternehmenFür temporäre Differenzen in Höhe von 147,2 Mio. € (Vorjahr angepasst: 109,0 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen sowie Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen wurden nach IAS 12 keine latenten Steuerschulden angesetzt. Sollten diese Differenzen zur Bildung von latenten Steuerschulden führen, würde sich aufgrund der derzeitigen Regelungen in § 8b KStG eine Steuerschuld in Höhe von 5,1 Mio. € (Vorjahr angepasst: 3,5 Mio. €) ergeben. IV. Sonstige Angaben39. Bewertung der erzielbaren Beträge der Geschäftssegmente, die einen Firmenwert enthaltenDer Konzern untersucht jährlich, ob eine Wertminderung des Firmenwerts der Zahlungsmittel generierenden Einheiten vorliegt. Bei der MTU entsprechen die Zahlungsmittel generierenden Einheiten den Geschäftssegmenten "Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft (OEM)" und "Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO)". Als erzielbarer Betrag wurde der Nutzungswert für die beiden Geschäftssegmente zum 30. Juni 2011 ermittelt. Der erzielbare Betrag wird dem Buchwert des jeweiligen Geschäftssegments gegenübergestellt. Den Berechnungen liegen folgende Annahmen zugrunde:
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die getesteten Firmenwerte und die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen: scroll
Der zu Grunde gelegte Diskontierungssatz vor Steuern ist der WACC. Dieser wird als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt. Die Eigenkapitalkosten werden zunächst nach Steuern ermittelt. Dazu hat die MTU für 2011 einen risikofreien Zinssatz von 3,8 %, eine Marktrisikoprämie von 5,0 % und einen Beta-Faktor, abgeleitet aus der Peer-Group, von 0,98 verwendet. Der Fremdkapitalkostensatz betrug 3,3 % nach Steuern. Die Steuerquote in der angewandten Vorsteuerbetrachtung wurde mit 32,6 % angesetzt. Die Relation Eigenkapital zu Fremdkapital verhält sich 80,4 % zu 19,6 % (Vorjahr: 78,5 % zu 21,5 %). Der Anstieg der Eigenkapitalquote ergibt sich aus der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Marktkapitalisierung. Für den Zeitraum der ewigen Rente wurde von den vorgenannten gewichteten Kapitalkosten ein Wachstumsabschlag in Höhe von 1,0 % in Abzug gebracht. Der Detailplanungszeitraum der EBIT- und Cashflow-Projektionen zur Ermittlung des Nutzungswerts der jeweiligen Geschäftssegmente beträgt drei Jahre und umfasst die operative Planung der Jahre 2011 bis 2013. Für den sich anschließenden Zeitraum der ewigen Rente sind nachhaltige Cashflows abzuleiten. Für beide Geschäftssegmente wurden diese auf Basis der Überschüsse vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Detailplanungszeitraum sowie unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Reinvestitionsrate für die immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen und einer nachhaltigen Steigerung des Working Capital Bedarfs bestimmt. Aufgrund dieser Berechnungen liegen uns derzeit keine Anhaltspunkte vor, die darauf schließen lassen, dass in diesen beiden Geschäftssegmenten eine Wertminderung des Firmenwerts erforderlich ist. 40. Sensitivitätsanalyse für FirmenwerteDer Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen, welche die Zukunft betreffen. Diese Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert. Es wurden Sensitivitätsanalysen dahingehend vorgenommen, welche Auswirkungen nachhaltige Verminderungen der geplanten Überschüsse vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf die Werthaltigkeit der Firmenwerte in den beiden Segmenten haben könnten. Bei diesen Analysen wurden auch Sensitivitäten bezüglich der anzusetzenden gewichteten Kapitalkosten durchgeführt. Legt man bei den Sensitivitätsanalysen unveränderte Kapitalkosten zugrunde, so ergäbe sich selbst bei einer nachhaltigen Verminderung des EBIT von 30 % unter die vom Management erwarteten Planergebnisse weder im OEM-Segment noch im MRO-Segment ein Wertminderungsbedarf auf den Geschäftssegment-Firmenwert. 41. Risikomanagement und FinanzderivateGrundsätze des RisikomanagementsDie MTU unterliegt hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Risiken durch laufende finanzorientierte Aktivitäten zu begrenzen. Dazu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Im Wesentlichen werden die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Cashflow des Konzerns haben. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risikomanagement obliegt dem Konzern-Treasury. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch den Vorstand, der regelmäßig über den Umfang und den Betrag des aktuellen Risiko-Exposures informiert wird. ![]() 41.1. KreditrisikenDie MTU ist aus ihrem operativen Geschäft und aus Finanzierungsaktivitäten Ausfallrisiken ausgesetzt. Im operativen Geschäft werden die Außenstände bereichsbezogen fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Kooperationsführer im zivilen Serien- und Ersatzteilgeschäft betreiben ein intensives Forderungsmanagement. In der Zivilen Triebwerksinstandhaltung kontrollieren die Verantwortlichen der MTU offene Forderungen in kurzen Zyklen. Vor Vertragsabschlüssen werden Risiken beurteilt und Sicherungsmaßnahmen festgelegt. Bei derivativen Finanzinstrumenten ist der Konzern darüber hinaus einem Kreditrisiko ausgesetzt, das durch die Nichterfüllung der vertraglichen Vereinbarungen seitens der Vertragspartner entsteht. Im Finanzierungsbereich werden Geschäfte daher nur mit Kontrahenten mit einem Kreditrating von Investmentgrade oder besser abgeschlossen. Daher wird das allgemeine Kreditrisiko aus den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten nicht für wesentlich gehalten. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen mit einzelnen Schuldnern bzw. Schuldnergruppen ist nicht erkennbar. Das maximale Ausfallrisiko wird zum einen durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Zum Abschlussstichtag liegen keine wesentlichen, das maximale Ausfallrisiko mindernden, Vereinbarungen vor. Zum anderen ist die MTU aufgrund eingegangener Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaftsverpflichtungen und der damit verbundenen Haftungsverhältnisse einem Haftungs- und damit einem potenziellen Ausfallrisiko ausgesetzt. Zum Abschlussstichtag bestanden hieraus anteilige Haftungsverhältnisse im Nominalvolumen von insgesamt 69,7 Mio. € (Vorjahr: 71,6 Mio. €). Daneben bestehen weitere Bürgschaften und Haftungen für Konzernunternehmen in Höhe von 41,0 Mio. € (Vorjahr: 55,0 Mio. €). 41.2. Marktrisiken41.2.1. WechselkursrisikenMehr als 80 % der Umsatzerlöse der MTU werden in US-Dollar erzielt, wobei rund die Hälfte dieses Währungsrisikos durch auf in US-Dollar lautende Kosten natürlich gesichert ist. Die restlichen Kosten fallen hauptsächlich in Euro und in chinesischen Renminbi sowie in geringem Umfang in kanadischen Dollar und polnischen Zloty an. Folglich sind die Gewinne in dem Ausmaß, in dem es die MTU unterlässt, ihr aktuelles und zukünftiges Nettowährungsrisiko durch Finanzinstrumente abzusichern, vom Zeitpunkt des Auftragseingangs bis zur Auslieferung von den Wechselkursschwankungen des US-Dollar gegenüber diesen Währungen abhängig. Die MTU nutzt Sicherungs-Strategien ausschließlich dazu, die Auswirkungen der Volatilität des Dollarkurses auf ihr EBIT zu minimieren. Wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. SicherungsstrategieFür Bilanzierungszwecke bestimmt die MTU künftige Cashflows als gesicherte Position, um das erwartete Netto-Fremdwährungsrisiko abzusichern. Folglich haben Verschiebungen oder Stornierungen von Geschäftsvorfällen und damit zusammenhängende Zahlungsmitteleingänge keinen Einfluss auf das Sicherungsverhältnis, solange die tatsächlichen Bruttofremdwährungszuflüsse das Sicherungsvolumen übersteigen. DevisentermingeschäfteZum Jahresende 2011 bestanden Devisenterminverkäufe mit einer Laufzeit bis Dezember 2015 und einem Nominalvolumen von 1.485,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs: 1.147,7Mio. €). Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 insgesamt - 19,1 Mio. € (Vorjahr: -5,8 Mio. €). Zum 31. Dezember des Vorjahres waren Zahlungsströme in Höhe von 1.310,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs zum 31. Dezember 2010: 980,4 Mio. €) für die Geschäftsjahre 2011-2015 gesichert. Davon werden voraussichtlich in den folgenden Geschäftsjahren fällig: scroll
Im Geschäftsjahr 2011 wurden effektive Devisentermingeschäfte in Höhe von 4,6 Mio. € (Vorjahr: -25,4 Mio. €) realisiert und erfolgswirksam in die Umsatzerlöse umgebucht. Ineffektive Marktwerte von realisierten Sicherungsgeschäften waren im Geschäftsjahr 2011 hingegen in Höhe von - 0,9 Mio. € (Vorjahr: -2,5 Mio. €) umgebucht und aufwandswirksam im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2011 waren nach Abzug latenter Steuern negative beizulegende Zeitwerte aus der Bewertung von Devisentermingeschäften in Höhe von 14,1 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) ergebnisneutral im Eigenkapital abgegrenzt (siehe Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung). Transaktionen, für die in Vorperioden Sicherungsbilanzierungen gebildet wurden und mit deren Eintritt voraussichtlich nicht mehr gerechnet werden kann, lagen nicht vor. Als weiteren Bestandteil der Sicherungsstrategie setzt die MTU derivative Finanzinstrumente ein, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind: DevisenoptionsgeschäfteBei diesen Geschäften (Plain Vanilla Optionen) besteht für die MTU die Möglichkeit, ein bestimmtes US-Dollar-Volumen zu vereinbarten Kursen in Euro zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu verkaufen. Das Verlustrisiko aus diesen Transaktionen besteht ausschließlich in den bereits geleisteten Prämienzahlungen. Neben den Plain Vanilla Optionen hält die MTU auch verkaufte Optionen (Stillhalterpositionen). Sie wurden im Zusammenhang mit Plain Vanilla Optionen abgeschlossen, um die Prämienzahlungen zu reduzieren. Verlustrisiken können entstehen, wenn der Wechselkurs fällt, da die MTU verpflichtet ist, zu einem fest vereinbarten EURO-/US-Dollar-Kurs zu verkaufen. DevisenswapsUS-Dollar-Bestände wurden während des Geschäftsjahres 2011 zum Tageskurs verkauft. Nach einer bestimmten Laufzeit erfolgt der Rückkauf der gleichen Bestände zu einem bereits fix vereinbarten Kurs, der nur geringfügig vom Verkaufskurs abweicht. Dieser Swap ist unter Risikogesichtspunkten für die MTU unwesentlich. Devisentermingeschäfte mit wiederauflebendem Fade-In (RELF)Die MTU hat im Zeitraum von Juli bis Dezember 2011 mit der Deutschen Bank AG im Umfang von nominal 190 Mio. US-Dollar Devisentermingeschäfte mit wiederauflebendem Fade-In (RELF) abgeschlossen. Die Absicherungskurse bewegen sich in einem Korridor zwischen 1,1895 EUR/USD und 1,2690 EUR/USD. Die Bandbreiten (sog. Fade-In-Level) bewegen sich in einer Spannbreite zwischen 1,20 -1,50 EUR/USD, zwischen 1,25 - 1,55 EUR/USD sowie zwischen 1,23 - 1,53 EUR/USD. Die Laufzeiten der einzelnen Kontrakte belaufen sich auf 3 bis knapp 4 Jahre. Die einzelnen Kontrakte sind jeweils mit einem Hebel von 200 % versehen, der bei Unterschreiten des unteren Fade-In-Levels greift. Bei Überschreiten des oberen Fade-In-Levels fällt das Sicherungsvolumen aus. Je nach Entwicklung des Dollarkurses innerhalb der Laufzeit der Kontrakte beläuft sich das Sicherungsvolumen am Ende der Laufzeit der Kontrakte auf 0 % bis 200% des Nominalvolumens. Die Kontrakte wiesen am Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 5,2 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) aus. Dieser wurde erfolgswirksam im sonstigen Finanzergebnis erfasst und in den Finanzverbindlichkeiten entsprechend passiviert. SensitivitätsanalyseZur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die zeigen, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern und Eigenkapital haben. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Wesentliche Teile der originären Finanzinstrumente, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing-Verhältnissen werden in US-Dollar fakturiert und haben damit aufgrund der Wechselkursparitäten Auswirkungen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern und das Eigenkapital. Alle weiteren originären Finanzinstrumente sind bereits in funktionaler Währung denominiert und werden daher nicht mehr in die Wechselkurssensitivitäten einbezogen. Gehaltene Eigenkapitalinstrumente sind nicht monetär und demnach mit keinem Währungsrisiko im Sinne des IFRS 7 verbunden. Wechselkurs-SensitivitätenWenn der Euro gegenüber dem US-Dollar zum 31. Dezember 2011 bzw. dem Vorjahresbilanzstichtag um 10 % auf- bzw. abgewertet gewesen wäre, hätten sich aufgrund dieser Wechselkurs-Sensitivitätsannahmen die folgenden hypothetischen Auswirkungen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern und das Eigenkapital ergeben: scroll
41.2.2. ZinsänderungsrisikenDie MTU unterliegt Zinsrisiken hauptsächlich in der Eurozone und in geringem Umfang in Kanada, China, Polen und in den USA. Um die Auswirkungen von Zinsschwankungen in diesen Regionen zu minimieren, managt die MTU das Zinsrisiko für auf Euro, Kanadische Dollar, Chinesische Renminbi, Polnische Zloty und US-Dollar lautende Netto-Finanzverschuldung getrennt. US-Dollar-Interest-Rate-Swap / US-Dollar-CapZiel der Swapgeschäfte ist die Absicherung gegen Zinsschwankungen. Es handelt sich dabei um reine Finanzgeschäfte, sodass einerseits zwar ein geringes Zinsrisiko, andererseits aber kein zusätzliches Währungsrisiko besteht. Zum 31. Dezember 2011 bestand ein Zins-Cap in Höhe von 10 Mio. € mit Fälligkeit am 5. Juni 2014. Die vereinbarte Zinsobergrenze beträgt 4 % und dient der Sicherung von variablen Finanzierungen, die auf Basis des 6-Monats-Euribors zuzüglich Marge verzinst werden. SensitivitätsanalyseZinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile, Ergebnis nach Ertragsteuern und auf das Eigenkapital dar. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde: Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester und marktüblicher Verzinsung wirken sich nur dann auf Ergebnis nach Ertragsteuern und Eigenkapital aus, wenn diese als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind oder beim erstmaligen Ansatz als solche eingestuft werden (designated at Fair Value through Profit or Loss). Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen bilanzierungspflichtigen Auswirkungen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern und Eigenkapital. Marktzinssatzänderungen von Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Cashflow Hedge zur Absicherung zinsbedingter Zahlungsschwankungen designiert wurden, haben Auswirkungen auf die Sicherungsrücklage im Eigenkapital und werden daher bei Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Demzufolge haben Finanzinstrumente, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind, Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis (Fair Value-Anpassung der derivativen Marktwerte). Diese Auswirkungen werden bei den ergebnisbezogenen Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Zins-SensitivitätenIm Geschäftsjahr 2011 waren durchschnittlich 89 % (2010: 80 %) der auf Euro lautenden Finanzverbindlichkeiten festverzinslich. Der durchschnittliche Wert ist repräsentativ für das Gesamtjahr. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 100 Basispunkte niedriger bzw. höher gewesen wäre, hätten sich aufgrund dieser Sensitivitätsannahmen die folgenden hypothetischen Auswirkungen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern ergeben: scroll
41.2.3. PreisrisikenIFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken auch Angaben darüber, wie sich hypothetische Änderungen von Risikovariablen auf Preise und die Fair Values von Finanzinstrumenten auf das Ergebnis nach Ertragsteuern und das Eigenkapital auswirken. Als Risikovariablen kommen Warenterminkäufe für Nickellegierungen in Frage. WarenterminkäufeUm das Risiko steigender Rohstoffpreise für das benötigte Nickelvolumen zu minimieren hat die MTU zum 31. Dezember 2011 Nickelterminkontrakte mit Kreditinstituten mit einem Volumen von 680 Tonnen Nickel (Vorjahr: 490 Tonnen) für den Zeitraum 2012 bis 2014 abgeschlossen. Kontrahiert sind durch diese Kontrakte Nickel-Festpreise zwischen 15,7 und 24,9 T-US-Dollar je Tonne (Vorjahr: 10,9 - 21,6 T-US-Dollar je Tonne). Liegt der Handelspreis von Nickel am jeweiligen Fälligkeitstag über dem vereinbarten Festpreis, erhält die Gesellschaft von der Kontrahentenbank eine Ausgleichzahlung in Höhe der Differenz; im umgekehrten Fall ist die MTU zur Zahlung an die Bank verpflichtet. Für diese Geschäfte wurde keine bilanzielle Sicherungsbeziehung nach IAS 39 hergestellt. Die Fair-Value-Änderungen aus diesen Warenterminkäufen wirkten sich im sonstigen Finanzergebnis in Höhe von - 2,4 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €) aus (vergleiche Abschnitt 14. Sonstiges Finanzergebnis). Wenn das Preisniveau für Nickelterminkontrakte um 10 % höher bzw. niedriger gewesen wäre, wären die Auswirkungen auf das Ergebnis nach Ertragsteuern um 0,7 Mio. € höher bzw. niedriger gewesen (Vorjahr: 0,7 Mio. €). 41.3. LiquiditätsrisikenDie Liquiditätsrisikosteuerung obliegt dem Treasury-Board. Die Steuerung basiert auf einer Analyse aller zukünftigen Cashflows. Der Steuerungsprozess beinhaltet die Überwachung und Limitierung aggregierter Mittelabflüsse und Mittelaufnahmen. Diversifikationseffekte und Kundenkonzentration werden beobachtet. Um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität der MTU sicherzustellen, wird eine Liquiditätsreserve in Form von Kreditlinien und Barmitteln vorgehalten. Im Finanzierungsbereich werden Geschäfte nur mit Kontrahenten mit einem erstklassigen Kredit-Rating abgeschlossen. Im operativen Geschäft werden die Außenstände fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen (siehe Abschnitt 23. (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)). Die Kreditfazilitäten bestehen aus einer revolvierenden Kreditlinie (Revolving Credit Facility; RCF) in Höhe von insgesamt 100,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis 1. Dezember 2015, die mit zwei Banken abgeschlossen wurden. Die Mittelaufnahme im Rahmen dieser Kreditlinien ist im Allgemeinen zur Finanzierung von Betriebsmitteln vorgesehen und ist unbesichert. Zum 31. Dezember 2011 hat der Konzern im Rahmen dieser Kreditlinie keine Mittel in Anspruch genommen, doch gelten von der Kreditlinie in Höhe von 100,0 Mio. € zum Bilanzstichtag 12,4 Mio. € (Vorjahr: 29,0 Mio. €) durch Avale als beansprucht. Die damit nur zum Teil ausgenutzten Kreditlinien in Höhe von 87,6 Mio. € (Vorjahr: 71,0 Mio. €) erhöhen den Finanzierungsspielraum und sorgen aufgrund ihrer Struktur für weitere Flexibilität der Finanzierung. Am 31. Dezember 2011 hat die MTU einschließlich aller Tochtergesellschaften die Kreditauflagen und Verpflichtungen aus allen Finanzierungsverträgen erfüllt. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Die bilanzierte Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt ungeachtet bestehender Sicherheiten das bestehende Ausfallrisiko für den Fall an, dass Kunden ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Minimierung des Ausfallrisikos werden Sicherheiten verlangt, Kreditauskünfte/Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt. Darüber hinaus ist die MTU auch durch Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen einem Ausfallrisiko ausgesetzt (vergleiche Abschnitt 42. (Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen)). 42. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungenscroll
In 2011 wurden für Eventualverbindlichkeiten keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko der Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. In Verbindung mit eingegangenen Risk- and Revenue-Sharing-Vertragsverhältnissen geht die MTU Verpflichtungen im Rahmen der Absatzfinanzierung von Triebwerken für ausgewählte Fluggesellschaften ein. Absatzfinanzierungen werden in der Regel durch Zugriffsrechte des Konsortialführers eines Triebwerksprogramms gesichert. Zusätzlich profitiert die MTU von Sicherungsklauseln des Triebwerk-Konsortialführers, die die unterstellten Risiken und rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Die MTU ist der Auffassung, dass die geschätzten Marktwerte der finanzierten Triebwerke potenzielle Verluste aus den Finanzierungsgeschäften abdecken. Bürgschaften und Haftungen betreffen im Wesentlichen Service-Verträge für die Instandhaltung von Gasturbinen und Haftungsverpflichtungen aus Instandhaltungsverträgen in Höhe von 13,0 Mio. € (Vorjahr: 16,9 Mio. €) sowie Investitionszuschüsse in Höhe von 20,7 Mio. € (Vorjahr: 28,9 Mio. €). Die Verpflichtungen in Bezug auf Anteile an Joint Ventures betreffen gewährte Darlehen, die in Höhe der Anteile an den Joint Ventures berücksichtigt sind, und betrugen 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). Kaptalverpflichtungen gegenüber dem Partnerunternehmen selbst bestehen nicht. 42.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen42.1.1. Verpflichtungen aus operativen LeasingverhältnissenNeben Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Büro- und sonstige Einrichtungen. Die Verträge aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Büro- und sonstigen Einrichtungen haben Laufzeiten von einem bis zu zehn Jahren und beinhalten zum Teil Verlängerungs- und Kaufoptionen sowie Preisanpassungsklauseln. Im Rahmen der Miet- und Leasingverträge wurden im Geschäftsjahr 2011 Zahlungen in Höhe von 18,8 Mio. € (Vorjahr: 18,2 Mio. €) aufwandswirksam erfasst. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: scroll
Der Anstieg der künftigen Mindestleasingzahlungen zum 31. Dezember 2011 auf 31,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahresvergleichswert in Höhe von 30,3 Mio. ist im€ Wesentlichen auf Mietverträge in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung zurückzuführen. Bei der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, zog er Accessory Shop in ein neues Gebäude um, für das ein zehnjähriger Mietvertrag gilt, der im Vergleichswert 2010 nicht enthalten war. Daneben sind die Mietverträge für die bestehenden Gebäude verlängert worden. Neben dem Triebwerksleasing und der Miete für die Geschäftsgebäude der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung mit einem Volumen von 18,0 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €) sind als wesentliche Einzelverpflichtungen die zukünftigen Leasingzahlungen eines Bürogebäudes bei der MTU Aero Engines GmbH, München, für das Gebäude im Fliegerhorst Erding im Rahmen der Kooperation mit der Luftwaffe und die Miete für Flurförderfahrzeuge von insgesamt 11,0 Mio. € (Vorjahr: 13,5 Mio. €) berücksichtigt. Rechnerisch sind vom Standpunkt 31. Dezember 2011 88 % der Leasing-Verträge nach fünf Jahren ausgelaufen. 12 % der Verträge laufen länger als 5 Jahre, ein geringer Umfang der Leasing-Verträge ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. 42.1.2. Verpflichtungen aus künftigen Mindestzahlungen aus Untermietverhältnissenscroll
42.1.3. Bestellobligo für finanzielle VerpflichtungenZum 31. Dezember 2010 betrugen die finanziellen Verpflichtungen für den Erwerb immaterieller Vermögenswerte 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) und die finanziellen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen 33,2 Mio. € (Vorjahr: 29,9 Mio. €). Die finanziellen Verpflichtungen lagen damit im geschäftsüblichen Rahmen. 43. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen43.1. Nahe stehende UnternehmenDie MTU unterhält zu verbundenen, nicht konsolidierten Tochtergesellschaften geschäftsübliche Beziehungen. Die Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint Ventures und Beteiligungen sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der beteiligten Gesellschaften zuzurechnen und zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Geschäftsvorfälle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und in dieser Anhangangabe daher nicht mehr erläutert. 43.1.1. Geschäfte mit nahe stehenden UnternehmenIm Laufe des Geschäftsjahres führten Konzerngesellschaften untereinander Transaktionen durch. Mit den nicht konsolidierten nahe stehenden Unternehmen gab es im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr folgende Geschäfte: Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen: scroll
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen: scroll
43.1.2. Wesentlicher AnteilsbesitzDie Aufstellung über den wesentlichen Anteilsbesitz enthält die Kapitalbeteiligungen der MTU an Gesellschaften, das Eigenkapital der Beteiligungen zum 31. Dezember 2011 sowie die erzielten Jahresergebnisse der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2011: scroll
1)
Vorjahreszahlen, keine aktuellen Zahlen vorhanden 43.2. Nahe stehende PersonenKonzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats des Konzerns sowie mit anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. mit Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsgremien diese Personen vertreten sind, außer den unter Abschnitt 43.2.4. (Sonstige Geschäftsbeziehungen) genannten Geschäften keine weiteren berichtspflichtigen Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises. Zum Erwerb von Aktien und Aktienoptionen durch Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats wird auf Abschnitt 43.2.4. (Sonstige Geschäftsbeziehungen) verwiesen. 43.2.1. Mitglieder des VorstandsDer Vorstand der MTU setzte sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt zusammen: scroll
43.2.2. Vergütungen an den VorstandDie Mitglieder des Vorstands erhielten für das Geschäftsjahr 2011 für ihre Vorstandstätigkeit eine Gesamtvergütung von insgesamt 6,4 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €). Die Gesamtvergütung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: scroll
1)
Die Zahlen beziehen sich auf Vorstandsmitglieder,
die im jeweiligen Berichtsjahr tätig waren, und auf ihre Vorstandstätigkeit. Die Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Zu detaillierten Erläuterungen des ab dem Geschäftsjahr 2010 eingeführten Vergütungssystems sowie zu den Auswirkungen der betrieblichen Altersversorgung für den Vorstand der MTU wird auf den Vergütungsbericht im Kapitel "Corporate Governance" verwiesen. Aus Mandaten für konzerneigene Gesellschaften erhielten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung. Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen keine Kredite. Zum 31. Dezember 2011 sind Vorstandsmitgliedern wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse gewährt worden; ebenso wurden wie im Vorjahr keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Vorstandsmitgliedern eingegangen. 43.2.3. Mitglieder des AufsichtsratsDen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden neben der Vergütung für das Aufsichtsratsmandat bei der MTU Aero Engines Holding AG, München, wie im Vorjahr keine weiteren Vergütungen für Aufsichtsratsmandate gewährt. Die Vergütungen betragen 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €). Zum 31. Dezember 2011 sind Aufsichtsratsmitgliedern wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse gewährt worden; ebenso wurden wie im Vorjahr keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Aufsichtsratsmitgliedern eingegangen. Zur Individualisierung sowie zu weiteren Details zu den Bezügen der Aufsichtsratsmitglieder wird auf den Vergütungsbericht in Kapitel "Corporate Governance" verwiesen. 43.2.4. Sonstige GeschäftsbeziehungenVon Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2011 wie auch im Vorjahr erworbene bzw. verkaufte Aktien und Aktienoptionen der MTU wurden zu marktüblichen Bedingungen gekauft. Die Veröffentlichung der Transaktionen erfolgte sowohl im Unternehmensregister als auch auf der Website der MTU unter www.mtu.de → Investor Relations → Corporate Governance → Directors Dealings. V. Erläuterungen zu den Geschäftssegmenten44. SegmentberichterstattungDie MTU berichtet über zwei Geschäftssegmente: das Zivile und Militärische Triebwerksgeschäft (OEM) und die Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO). Diese Aufgliederung orientiert sich an der internen Steuerung sowie Berichterstattung und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiko- und Ertragsstrukturen der Geschäftsfelder. Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft (OEM)Im Segment Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft entwickelt, fertigt, montiert und liefert der Konzern zivile und militärische Triebwerke und Komponenten. Darüber hinaus beinhaltet dieses Geschäftssegment die Instandhaltung militärischer Triebwerke. Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO)Im Segment Zivile Triebwerksinstandhaltung werden Flugtriebwerke und Industriegasturbinen überholt und repariert. Neben der kompletten Triebwerksinstandsetzung werden Triebwerksmodule komplett überholt und Spezialreparaturen durchgeführt. Ergebnis aus at equity bilanzierten UnternehmenSoweit nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen einem Segment direkt zurechenbar sind, wird deren Anteil am Periodenergebnis und deren Buchwert dort angegeben. SegmentvermögenSegmentvermögen und -schulden umfassen alle Vermögenswerte und Schulden, die der betrieblichen Sphäre zuzuordnen sind, und deren positive und negative Ergebnisse das operative Betriebsergebnis (EBIT/EBIT bereinigt) bestimmen. Die Vermögenswerte sind dem Geschäftssegment zugeordnet, zu dem sie wirtschaftlich gehören. Beim Segmentvermögen waren die Buchwerte der Tochterunternehmen sowie Forderungen zwischen den Segmenten in Höhe von 1.360,7 Mio. € (Vorjahr: 1.378,1 Mio. €) zu konsolidieren. SegmentschuldenDie Schulden sind dem rechtlich zuordenbaren Geschäftssegment zugewiesen. In der Überleitungsspalte der Segmentschulden wurden Finanzverbindlichkeiten der Holdinggesellschaften mit internen Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften in Höhe von 298,4 Mio. € (Vorjahr: 316,6 Mio. €) ausgeglichen. SegmentinvestitionenDie Segmentinvestitionen beinhalten die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Konsolidierungs-/ÜberleitungsspalteIn der Konsolidierungs-/Überleitungsspalte auf das Konzern-Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT/EBIT bereinigt) werden Eliminierungen zwischen den Geschäftssegmenten ausgewiesen. Segment-Informationen nach RegionenNach Regionen aufgeteilt werden Außenumsätze, Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen und langfristige Vermögenswerte. Dabei handelt es sich um Regionen, in denen die MTU tätig ist: Deutschland, Europa (ohne Deutschland), Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien und Australien/Ozeanien. Die Region Nordamerika setzt sich aus den USA und Kanada zusammen. Die Zuordnung der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie die Zuordnung der langfristigen Vermögenswerte zu den Regionen wird nach dem Standort des betreffenden Vermögenswerts vorgenommen. Die langfristigen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Zuordnung der Umsätze mit Dritten orientiert sich nach dem Standort der jeweiligen Kunden. VI. Ereignisse nach dem BilanzstichtagInhaber der Wandelanleihe haben im Januar 2012 von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch gemacht. Von dem zum 31. Dezember 2011 noch ausstehenden Betrag in Höhe von nominal 152,7 Mio. € wurden insgesamt nominal 90,1 Mio. € in Aktien der MTU gewandelt. Dementsprechend wird sich im ersten Quartal 2012 das Eigenkapital erhöhen. Darüber hinaus sind zum Schluss des Geschäftsjahres keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage des MTU-Konzerns haben. VII. Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT) zum ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn der MTU Aero Engines Holding AG, MünchenAnders als der Konzernabschluss, dem die IFRS des IASB zugrunde liegen, wird der Jahresabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, nach den deutschen handels- und aktienrechtlichen Vorschriften (HGB und AktG) aufgestellt. Soweit danach zulässig und sinnvoll, werden Regelungen der IFRS auch im Jahresabschluss angewendet. In zahlreichen Fällen weichen die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze im Jahresabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, und in den Jahresabschlüssen inländischer Tochtergesellschaften, von denen des Konzernabschlusses ab. Die Überleitungsrechnung enthält die wesentlichen Abweichungen zwischen dem Ergebnis nach Ertragsteuern des Konzerns und dem ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn der MTU Aero Engines Holding AG, München: scroll
1)
Einstellung aufgrund Beschluss durch Vorstand
und Aufsichtsrat. Erläuterungen zu den wesentlichen Positionen der ÜberleitungsrechnungForderungen aus Auftragsfertigung / PoCDie internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) sehen im Gegensatz zu den nationalen handels- und aktienrechtlichen Vorschriften bei bestimmten Fertigungsaufträgen nach IAS 11 grundsätzlich die Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) vor. Die MTU erfüllt dabei die Voraussetzungen zur Teilgewinnrealisierung für einen Teil ihrer Triebwerksprojekte, so dass diese in der Überleitungsrechnung zum handelsrechtlichen Jahresüberschuss wieder zu eliminieren sind. Zur weiteren Erläuterung wird hierzu auf Abschnitt 5.12. (Vorräte) und Abschnitt 24. (Forderungen aus Auftragsfertigung) verwiesen. Abschreibung FirmenwertDas Konzernergebnis (EBT) enthält keine Wertminderung auf den Firmenwert (IAS 36). Der aus der Verschmelzung resultierende handelsrechtliche Firmenwert wird in der Handelsbilanz gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 in Verbindung mit § 253 Abs. 3 HGB über 15 Jahre planmäßig abgeschrieben. Nicht aktivierte EntwicklungsleistungenDie selbsterstellten Entwicklungsleistungen im OEM-Geschäftssegment für die Triebwerksprogramme GEnx und für die GE38 sowie selbsterstellte Entwicklungsaufwendungen für verbesserte Reparaturverfahren im MRO-Geschäftssegment wurden im handelsrechtlichen Jahresabschluss in Höhe von 13,7 Mio. € (Vorjahr 19,1 Mio. €) unmittelbar als Aufwand erfasst. Ergebnis- und Bewertungsunterschiede aus der Aktivierung von EntwicklungsaufwendungenBei der Aktivierung der Entwicklungsaufwendungen der PW1100G für die A320neo ergaben sich Bewertungsunterschiede aufgrund unterschiedlich zu aktivierender Herstellungskostenbestandteile. Abführungssperre für in der Bilanz ausgewiesene selbst geschaffene VermögensgegenständeIn der Handelsbilanz der MTU Aero Engines GmbH, München, wurden für das Triebwerksprogramm PW1100G selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 12,1 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) in der Bilanz das Aktivierungswahlrecht ausgeübt. Gemäß § 301 AktG in Verbindung mit § 268 Abs. 8 HGB unterliegt diese Aktivierung der Abführungssperre soweit die nach der Ausschüttung verbleibenden freien Rücklagen nicht mindestens dem aktivierten Vermögensgegenstand entsprechen. Steuerlatenzen waren nicht in Abzug zu bringen, da der Steuerschuldner, die MTU Aero Engines Holding AG, München, und die den Vermögensgegenstand ausweisende Tochtergesellschaft, MTU Aero Engines GmbH, München, nicht identisch sind. Der die Anschaffungskosten übersteigende beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens für die Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von rund 30.000 € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) ist in den sonstigen Abweichungen in Höhe von insgesamt 9,1 Mio. € (Vorjahr: 15,1 Mio. €) enthalten. Auflösung Sonderposten mit RücklageanteilIm Geschäftsjahr 2006 wurden nur in der Handelsbilanz Erträge aus der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden in Höhe von 13,0 Mio. € erfolgsneutral in einem Sonderposten mit Rücklageanteil erfasst. Nachdem bis zum 31. Dezember 2010 keine Übertragung auf andere Vermögensgegenstände stattfand, war im Vorjahr der Sonderposten mit Rücklageanteil erfolgswirksam aufzulösen. Dividendenzahlung MTU Maintenance Zhuhai Ltd., ChinaIm Dezember 2011 hat die MTU Maintenance Zhuhai Ltd., Zhuhai, China, gemäß Bord-Beschluss an ihre Gesellschafter, China Southern Airlines und MTU Aero Engines GmbH, jeweils 5,2 Mio. € (Vorjahr: 23,1 Mio. €) Dividende ausgeschüttet. Im Konzernabschluss ist dieser Vorgang eliminiert. Wertberichtigung Buchwert MTU Aero Engines North America Inc.Im Vorjahr wurde der Buchwert der MTU Aero Engines North America Inc. mit deren erzielbarem Betrag verglichen. Der dabei festgestellte Abwertungsbedarf in Höhe von 11,4 Mio. € wurde in der Handelsbilanz erfolgswirksam erfasst. Im Konzernabschluss ist dieser Vorgang eliminiert. Minderung Bilanzgewinn aus BilMoG-ErstanwendungAufwendungen für erstmalig ab dem Geschäftsjahr 2010 in der Handelsbilanz zu erfassende passive Steuerlatenzen wurden gemäß § 274 HGB in Verbindung mit Art. 66 Abs. 3 EGHGB den Gewinnrücklagen in Höhe von 140,9 Mio. € belastet. D er darüber hinausgehende Betrag der passiven Steuerlatenzen in Höhe von 37,4 Mio. € wurde als Bilanzgewinnminderung zum 1. Januar 2010 erfasst. Einstellung in die GewinnrücklagenDer Vorstand und der Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG haben gemäß § 58 Absatz 2 AktG von dem Jahresüberschuss 2011 insgesamt 40,0 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Im Vorjahr haben der Vorstand und der Aufsichtsrat von dem um die Steuerlatenzen aus der BilMoG-Erstanwendung reduzierten Jahresüberschuss 2010 insgesamt 40,5 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Vorschlag zur GewinnverwendungVorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG, München, werden der Hauptversammlung am 3. Mai 2012 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2011 nach Einstellung in andere Gewinnrücklagen eine Dividende von 1,20 € je Aktie auszuschütten (Vorjahr: 1,10 €). Für die 50.632.685 dividendenberechtigten Stückaktien (einschließlich 1.820.197 Stück im Rahmen der Wandlung von Teilen der Wandelschuldverschreibung im Januar 2012 ausgegebenen eigenen Aktien) beläuft sich die Gesamtsumme der Ausschüttung unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Hauptversammlung auf 60,8 Mio. €. Ausgehend vom Jahresschlusskurs 2011 in Höhe von 49,44 € (Vorjahr: 50,61 €) ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,4 % (Vorjahr: 2,2 %). Die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2011 erfolgt - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - am 4. Mai 2012. Elektronischer BundesanzeigerDer von Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Darüber hinaus kann dieser Abschluss bei der MTU Aero Engines Holding AG, 80995 München, angefordert werden. Erklärung zum Deutschen Corporate Governance KodexDer Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG, München, haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung im MTU Konzern-Geschäftsbericht 2011 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären auf der Homepage unter www.mtu.de dauerhaft zugänglich gemacht. Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
München, den 10. Februar 2012 Egon Behle, Vorsitzender des Vorstands Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik Dr. Stefan Weingartner, Vorstand Zivile Instandhaltung Reiner Winkler, Vorstand Finanzen, Personal, IT Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den von der MTU Aero Engines Holding AG, München, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Segmentberichterstattung und Konzernanhang -sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der MTU Aero Engines Holding AG, München, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 23. Februar 2012 Deloitte & Touche GmbH Prof. Dr. Plendl, Wirtschaftsprüfer Prosig, Wirtschaftsprüfer BERICHT DES AUFSICHTSRATSTÄTIGKEIT DES AUFSICHTSRATSGemäß § 171 Abs. 2 AktG informiert der Aufsichtsrat mit diesem Bericht über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2011 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss. Im vergangenen Jahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand regelmäßig bei der Leitung des Unternehmens beraten, die Führung der Geschäfte kontinuierlich begleitet und überwacht und sich von ihrer Recht- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung wurde der Aufsichtsrat unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstand hat die Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens informiert. Über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie wichtige Geschäftsvorgänge erhielt der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Neue Planungen wurden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Gemeinsam mit dem Vorstand diskutierte der Aufsichtsrat die Strategie und alle wichtigen Vorhaben. Der Aufsichtsrat hat die strategische Ausrichtung des Unternehmens nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung befürwortet. Sämtliche Geschäfte, die laut Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung des Vorstands eine Zustimmung des Gremiums erfordern, wurden überprüft, mit dem Vorstand besprochen und gebilligt. Auch 2011 hat der Aufsichtsrat auf die internen Kontrollmechanismen der MTU geachtet. Sein Augenmerk lag vor allem auf dem Risikomanagementsystem, der Revision und der rechtskonformen Unternehmensführung. Der Aufsichtsrat hat diese Bereiche anhand der vorgelegten Unterlagen und im Dialog mit dem Vorstand geprüft. Die Berichterstattung über die Compliance des Unternehmens hat der Aufsichtsrat an den Prüfungsausschuss delegiert. Die interne Revision berichtet dort zukünftig sowohl über die Ergebnisse ihrer Prüfungen wie auch regelmäßig über Erkenntnisse und neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Compliance. SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATSIm Geschäftsjahr 2011 gab es fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Die durchschnittliche Präsenz bei den Aufsichtsratssitzungen betrug mehr als 98 %. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus regelmäßig über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet. Bei seinen Sitzungen besprach der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung der MTU und aller mit ihr verbundenen Unternehmen mit dem Vorstand. Ausführlich analysiert wurden die Marktsituation im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft sowie die Stellung des Unternehmens im Wettbewerb. Auch die Ertragssituation des Konzerns einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements wurden ausführlich erörtert. Ein weiteres wichtiges Thema war der Anteil der MTU an den Getriebefan-Programmen. Die MTU hat sich am PW1100G-JM für den Airbus A320neo eine Beteiligung von 18 % gesichert. Der Anteil am CSeries-Antrieb PW1500G wurde von 15 auf 17 % angehoben. Die geplante Änderung der Gesellschafterstruktur des Konsortiums International Aero Engines (IAE) wurde im Aufsichtsrat ebenfalls thematisiert. Die MTU beabsichtigt, ihren Anteil an der IAE zu erhöhen. Die IAE vermarktet das erfolgreiche V2500-Triebwerk der A320-Familie. Beschäftigt hat sich der Aufsichtsrat zudem mit der Finanzierungsunterstützung von Angebotskampagnen für das V2500, mit aktuellen Entwicklungen beim Triebwerksprogramm TP400-D6 für den Militärtransporter A400M sowie mit dem Ausbau der Geschäftstätigkeit auf dem Wachstumsmarkt China. Darüber hinaus wurden das Effizienzsteigerungsprogramm Progress 11 sowie das Kostensenkungsprogramm Challenge 2010 diskutiert. Der Aufsichtsrat befasste sich auch ausführlich mit der operativen Planung und dem Budget für 2012, der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2010 sowie dem Deutschen Corporate Governance Kodex. CORPORATE GOVERNANCEDer Erfolg des Unternehmens basiert nach Überzeugung des Aufsichtsrats auf guter Corporate Governance. Der Aufsichtsrat setzte sich deshalb auch 2011 ausführlich mit der Anwendung und Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex auseinander und überprüfte dabei die Effizienz seiner eigenen Tätigkeit. Er erörterte die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat im Hinblick auf das Thema Diversity, insbesondere die angemessene Berücksichtigung von Frauen. Ziel ist, den Frauenanteil in den nächsten zwei Wahlperioden auf mindestens zwei weibliche Aufsichtsräte zu steigern und auch weiterhin das Kriterium "Internationalität" zu erfüllen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat ausdrücklich festgestellt, dass er die Grundsätze zur Vermeidung von Interessenskonflikten auch bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigen wird. Auch im Vorstand strebt der Aufsichtsrat Diversity an. Bei der Suche nach fachlich geeigneten Kandidaten für neu zu besetzende Vorstandspositionen wird dabei insbesondere das Ziel eines angemessenen Anteils von Frauen berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder. Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Die MTU selbst bietet auch fachliche Weiterbildung für die Aufsichtsräte an. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand sowie innerhalb des Aufsichtsrats wurde für sehr gut befunden. Interessenskonflikte zwischen der MTU und dem Vorstand oder dem Aufsichtsrat gab es nicht. Der Aufsichtsrat überzeugte sich davon, dass die Gesellschaft den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß ihrer Entsprechenserklärung nachkommt. In der gemeinsamen Erklärung mit dem Vorstand vom 7. Dezember 2011 - gemäß § 161 AktG - wird festgestellt, dass die MTU Aero Engines Holding AG den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex mit lediglich einer Ausnahme entspricht. Diese Erklärung des Unternehmens ist mit weiteren Ausführungen zur Corporate Governance des Unternehmens auf Seite 38 im Geschäftsbericht 2011 abgedruckt; sie findet sich auch auf der MTU-Website. SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSEDer Aufsichtsrat hat traditionell drei paritätisch besetzte Ausschüsse: den Prüfungsausschuss, den Personalausschuss und gemäß § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes den Vermittlungsausschuss. Über ihre Arbeit lässt sich der Aufsichtsrat im Plenum regelmäßig Bericht erstatten. Im Jahr 2007 wurde auf Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex zusätzlich ein Nominierungsausschuss gebildet, der nur bei Bedarf zusammentritt. Im Geschäftsjahr 2011 wurde er nicht einberufen. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, geeignete Kandidaten zu finden, die der Aufsichtsrat den Aktionären zur Wahl in den Aufsichtsrat vorschlägt. Mitglieder sind Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger. Dem Personalausschuss gehören Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger sowie die beiden Arbeitnehmervertreter Josef Hillreiner und Michael Leppek an. In zwei Sitzungen beschäftigte sich der Personalausschuss im vergangenen Jahr unter anderem mit den Ergebnissen der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats sowie der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2010. Der Vermittlungsausschuss, dessen Mitglieder denen des Personalausschusses entsprechen, musste 2011 nicht einberufen werden. Der Prüfungsausschuss setzt sich zusammen aus Dr. Joachim Rauhut, Klaus Eberhardt, Babette Fröhlich und Josef Hillreiner. Er tagte im vergangenen Jahr fünfmal und fasste zusätzlich einen Beschluss durch schriftliche Stimmabgabe. Er befasste sich speziell mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht der MTU Aero Engines Holding AG sowie mit der Finanzsituation und den Quartalsberichten. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2011 vorgeschlagen. Er prüfte und entschied die Vergütung für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche und schloss den entsprechenden Vertrag. Des Weiteren hat er die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers gemäß Ziffer 7.2.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeholt und die Unabhängigkeit des Prüfers überwacht. Bei seiner Arbeit lagen dem Ausschuss wie auch den übrigen Mitgliedern des Aufsichtsrats die Berichte von Deloitte & Touche über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des Lageberichts und des Konzernlageberichts vor. Die Unterlagen wurden in Gegenwart des Abschlussprüfers ausführlich behandelt. Das Ergebnis: Der Ausschuss empfahl dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen, den Konzernabschluss zu billigen, die Lageberichte zu genehmigen und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen. Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen überwachte der Prüfungsausschuss den Prozess der Rechnungslegung sowie die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, des Kontrollsystems und des Revisionssystems. Neben der Beschäftigung mit der Compliance und dem Corporate Audit des Unternehmens ließ sich der Prüfungsausschuss über die Auswirkungen des BilMoG auf den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat, die Effizienzprüfung des Prüfungsausschusses sowie über Benchmarks zum Risikomanagement und zur Revision informieren. FESTSTELLUNG DES JAHRESABSCHLUSSES, DES GEBILLIGTEN KONZERNABSCHLUSSES SOWIE DES LAGEBERICHTSDer Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Lage- und der Konzernlagebericht der MTU Aero Engines Holding AG für das Geschäftsjahr 2011 wurden von der durch die Hauptversammlung bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche, München, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die Prüfungsberichte und die zu prüfenden Unterlagen wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig zugesandt. Auf Basis der Vorprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche, über die der Vorsitzende des Prüfungsausschusses dem Aufsichtsrat Bericht erstattete, befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht der MTU Aero Engines Holding AG für das Geschäftsjahr 2011 sowie mit dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. An den Sitzungen des Prüfungsausschusses der MTU Aero Engines Holding AG am 23. Januar und 1. März 2012 sowie an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 12. März 2012 nahm der Wirtschaftsprüfer teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte Jahresabschluss, Konzernabschluss, Lagebericht, Konzernlagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Er machte keine Einwände geltend. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2011 wurden in der Aufsichtsratssitzung am 12. März 2012 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns stimmte das Gremium unter Abwägung der Interessen der Aktionäre und der Gesellschaft zu. In seiner Sitzung nahm der Aufsichtsrat zur Kenntnis, dass die MTU Aero Engines Holding AG keine Vereinbarungen geschlossen hat, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen ("Change of Control"-Vereinbarungen). Indirekte Auswirkungen auf die MTU Aero Engines Holding AG können lediglich Verträge von Tochtergesellschaften haben, die "Change of Control"-Klauseln enthalten. Näheres ist im Konzernlagebericht auf Seite 130 des Geschäftsberichts 2011 zu finden. KEIN WECHSEL IN DEN ORGANENIm Aufsichtsrat gab es im vergangenen Jahr keine personellen Veränderungen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr hohes Engagement im Jahr 2011. Der Dank gilt auch dem Betriebsrat für die gute Zusammenarbeit sowie allen Aktionärinnen und Aktionären, die der MTU ihr Vertrauen schenken.
München, den 12. März 2012 Klaus Eberhardt, Vorsitzender des Aufsichtsrats ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND CORPORATE GOVERNANCE BERICHTBei der MTU hat verantwortungsvolle Unternehmensführung einen hohen Stellenwert. Der Vorstand berichtet, auch im Namen des Aufsichtsrats, gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die Corporate Governance bei der MTU Aero Engines Holding AG. Dieser Bericht ist zugleich auch die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB. VERANTWORTUNGSBEWUSSTE UNTERNEHMENSFÜHRUNGCorporate Governance steht für die verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle eines Unternehmens. Bei der MTU Aero Engines Holding AG ist gute Corporate Governance ein Anspruch, der sämtliche Bereiche des Unternehmens umfasst. Wesentliche Grundlagen sind die effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen sowie die offene und transparente Kommunikation mit allen Stakeholdern. Als global agierendes Unternehmen hält die MTU nationale und internationale Standards ein. In Deutschland, dem Hauptsitz des Unternehmens, sind diese Regeln vor allem im Aktiengesetz, im Mitbestimmungsgesetz und im Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") festgeschrieben. Vorstand und Aufsichtsrat der MTU befassen sich intensiv mit dem Kodex in seiner gültigen Fassung vom 26. Mai 2010. Der Vorstand der MTU Aero Engines Holding AG gibt gemäß § 289a HGB die folgende Erklärung zur Unternehmensführung ab. Gleichzeitig wird damit gemäß Ziffer 3.10 des Kodex berichtet. UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKENVerantwortung zu übernehmen gehört zum Selbstverständnis der MTU. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen für Produkte und Prozesse, Mitarbeiter, Kunden und Partner ebenso wie für Umwelt und Gesellschaft. Die MTU setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein und leistet traditionell einen Beitrag, der über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht. Schwerpunkte des Engagements sind die Bereiche Umweltschutz, Personalpolitik und gemeinnützige Initiativen im Umfeld der MTU-Standorte. Sie werden öffentlich dokumentiert und sind im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen> Nachhaltigkeit dargestellt. Darüber hinaus wird auf Kapitel 7. (Übrige Angaben) im Lagebericht dieses Geschäftsberichts verwiesen. Das Unternehmen hat Verhaltensgrundsätze festgelegt, zu deren Einhaltung alle Mitarbeiter verpflichtet sind. Sie stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen> Nachhaltigkeit> Verhaltensgrundsätze zum Download bereit. Die MTU legt großen Wert auf einen offenen Umgang mit ihren Zielgruppen und befindet sich in einem kontinuierlichen Dialog mit ihnen. Dabei kommuniziert das Unternehmen unter anderem über Intranet und Internet, Broschüren, Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften sowie direkt auf Veranstaltungen. So will die MTU eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen. An ihre Produkte und Dienstleistungen stellt die MTU höchste Qualitätsanforderungen. Die Einhaltung der Qualitätsstandards wird von Behörden sowie durch interne und externe Audits überprüft. Die Qualitätsstandards sind auf der MTU-Website im Menüpunkt Unternehmen> Qualität veröffentlicht. VERTRAUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT ALLER ORGANEDie MTU ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit den Organen Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. Die Unternehmensführung basiert auf der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Organe sowie einem regen und stetigen Informationsfluss zwischen ihnen. Aktionäre können insbesondere auf der Hauptversammlung ihre Fragen an die Unternehmensleitung stellen und ihr Stimmrecht ausüben. ARBEITSWEISE DES VORSTANDSGeleitet wird das Unternehmen vom Vorstand, dessen Mitglieder als Team zusammenarbeiten. Die Vorstände tauschen sich regelmäßig über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Bereichen aus. Ihre Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen ergänzen sich. Der Vorstand leitet das Unternehmen mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Dabei werden die Belange der Aktionäre, der Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder) berücksichtigt. Zeitnah und regelmäßig informiert der Vorstand den Aufsichtsrat über die aktuelle Lage der Gesellschaft - insbesondere die Planung und die Zielerreichung sowie das Risikomanagement. Strategische Entscheidungen stimmt der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab; er sorgt für ihre Umsetzung und erörtert den Fortschritt der Maßnahmen. Über die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erhält der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen werden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird darüber hinaus regelmäßig und unmittelbar über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet. Außerdem lässt sich der Vorstand regelmäßig über das Thema Compliance, also über Maßnahmen zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien, berichten. Statusberichte über die Tätigkeit des Compliance Boards erfolgten bislang im Plenum des Aufsichtsrats in den Juli- und Dezembersitzungen sowie im Prüfungsausschuss im Rahmen der Berichterstattung der internen Revision in den März- und Oktobersitzungen. Zukünftig erfolgt die Berichterstattung in den Sitzungen des Prüfungsausschusses. Dieser informiert das Plenum des Aufsichtsrats zusammenfassend über seine Sitzungen. Wesentliche Vorstandsentscheidungen, insbesondere das Budget, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Darüber informiert der Aufsichtsrat in seinem Bericht auf Seite 56 des Geschäftsberichts 2011. Die Geschäftsordnung des Vorstands und der Katalog der zustimmungsbedürftigen Geschäfte der MTU Aero Engines Holding AG stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Investor Relations> Corporate Governance. ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATSGemäß den gesetzlichen Bestimmungen ist der Aufsichtsrat mit je sechs Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Er bestellt, überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Grundlegende Entscheidungen benötigen seine Zustimmung. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind für diese Aufgabe qualifiziert und nehmen sie ordnungsmäßig wahr. In Übereinstimmung mit der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex gehören mit Udo Stark und Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens nicht mehr als zwei ehemalige Vorstandsmitglieder dem Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG an. Der Aufsichtsrat prüft die Unabhängigkeit seiner Mitglieder. Die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder ist als unabhängig anzusehen. Damit ist eine unabhängige Beratung und Überwachung des Vorstands gewährleistet. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht die Bildung von Ausschüssen vor. Der Aufsichtsrat der MTU hat vier Ausschüsse. Details sind auf Seite 61 im Geschäftsbericht 2011 erläutert. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats enthält bindende Regeln über die Behandlung von Interessenskonflikten. Sie sind offenzulegen und führen gegebenenfalls zu einer Mandatsbeendigung. Außerdem werden sie bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt. Im Jahr 2011 bestanden keine Berater-, Dienstleistungs- oder ähnlichen Verträge zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der MTU Aero Engines Holding AG oder ihren Tochterunternehmen. Damit sind keine offenlegungspflichtigen Interessenskonflikte entstanden. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der MTU waren im abgelaufenen Geschäftsjahr Directors' & Officers' Liability-Versicherungen mit einem Selbstbehalt in Höhe von 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung abgeschlossen. Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt nach klaren und transparenten Kriterien. Sie sind im Vergütungsbericht auf Seite 43 ff. im Geschäftsbericht 2011 dargestellt. DIVERSITYDie Vielfalt ihrer Mitarbeiter trägt entscheidend zum Unternehmenserfolg der MTU bei. Das Thema "Diversity" hat daher einen hohen Stellenwert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Internationalität und einem angemessenen Frauenanteil im Konzern. Im Aufsichtsrat spielt Diversity ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf seine künftige Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat die folgenden Ziele festgelegt: Die internationale Ausrichtung ist für die MTU als weltweit tätiges Unternehmen von großer Bedeutung. Mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats soll das Kriterium "Internationalität" erfüllen. Bereits heute hat der MTU-Aufsichtsrat Mitglieder, die ihre Ausbildung bzw. einen erheblichen Anteil ihres Berufslebens im Ausland verbracht haben. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen auch weiterhin ihre Internationalität einbringen. Der Frauenanteil soll in den nächsten zwei Wahlperioden auf mindestens zwei weibliche Aufsichtsräte erhöht werden - je eine von der Arbeitnehmer- und der Anteilseignerseite. Derzeit ist eine Frau im Aufsichtsrat der MTU. Ein Anteil von mindestens zwei weiblichen Aufsichtsräten wird als für die MTU angemessen angesehen. Der Aufsichtsrat orientiert sich bei dieser Festlegung am Frauenanteil im Konzern. Darüber hinaus will die MTU die Quote weiblicher Führungskräfte über alle Hierarchieebenen hinweg in den nächsten fünf Jahren auf 15 % erhöhen. 2011 wurden Maßnahmen zur Zielerreichung eingeleitet. Beispielsweise wurde die Ansprache weiblicher Bewerber überarbeitet. Zukünftig wird bei Stellenbesetzungen - auch bei der Besetzung von Führungspositionen - ein verstärktes Augenmerk auf Frauen gelegt. Potenzialträgerinnen werden durch Coaching- und Mentoringprogramme bei ihrer Karriereentwicklung unterstützt. Darüber hinaus schafft die MTU flexible Strukturen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Dazu zählen Arbeitszeitmodelle wie die vollzeitnahe Teilzeit für Führungskräfte oder die Telearbeit. Ein begleitender Umsetzungsprozess soll die Belegschaft für Gender-Diversity sensibilisieren. Dazu werden Module für Führungskräfte- und Mitarbeiterseminare erstellt und die Kommunikationsmedien des Unternehmens genutzt. Mit diesen Maßnahmen will die MTU den Anteil von Frauen in Führungspositionen sukzessive erhöhen und ihr ehrgeiziges Ziel erreichen. Der Aufsichtsrat legt auch beim Vorstand Wert auf Diversity. In Bezug auf Ausbildung und Berufsleben ist der Vorstand international geprägt. Damit erfüllt der Vorstand das Kriterium der Internationalität und soll es auch weiterhin erfüllen. Zudem wird der Aufsichtsrat das Ziel eines angemessenen Anteils von Frauen bei der Suche nach fachlich geeigneten Kandidaten für neu zu besetzende Vorstandspositionen berücksichtigen. Die Satzung der MTU enthält eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Festlegungen des Aufsichtsrats sind daher nicht erforderlich. Das Aufsichtsratsmandat endet automatisch mit Ablauf der Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 70. Lebensjahres folgt. Der Aufsichtsrat wird die Zielsetzungen bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigen. Gleiches gilt für den Nominierungsausschuss, der das Votum des Aufsichtsrats vorbereitet. Maßgebliche Leitlinie für den Wahlvorschlag bleibt das Unternehmensinteresse, so dass der Aufsichtsrat die am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen wird. RECHNUNGSLEGUNGDer Konzernabschluss sowie die Zwischenberichte werden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Sie werden vom Vorstand verantwortet. Der Einzelabschluss wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches erstellt. Ein internes Kontrollsystem und einheitliche Bilanzierungsgrundsätze stellen sicher, dass ein angemessenes Bild der Vermögens- und Ertragslage, der finanziellen Situation sowie der Zahlungsströme aller Konzerngesellschaften wiedergegeben wird. Darüber hinaus hat die MTU ein differenziertes System zur Erfassung und Kontrolle geschäftlicher und finanzieller Risiken. RISIKOMANAGEMENT- UND KONTROLLSYSTEMDer Vorstand stellt ein angemessenes Risikomanagement- und Kontrollsystem im Unternehmen sicher. Es ist im Geschäftsbericht 2011 auf Seite 113 ff. beschrieben. Zeitnah und regelmäßig unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat über bestehende Risiken und ihre Entwicklung. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berät über das Risikomanagement und ist gemäß § 107 Abs. 3 AktG in der Fassung des BilMoG explizit mit der Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, der internen Kontrollsysteme und Revisionssysteme, des Rechnungslegungsprozesses und der Abschlussprüfung, insbesondere deren Unabhängigkeit, befasst. COMPLIANCEDie Unternehmenskultur der MTU ist geprägt von Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Rechtsverstöße durch individuelles Fehlverhalten sind dennoch nie ganz auszuschließen. Die MTU setzt alles daran, dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren und beispielsweise Fälle von Korruption aufzudecken und konsequent zu verfolgen. Von zentraler Bedeutung ist die Beachtung rechtlicher und ethischer Regeln und Grundsätze. Festgeschrieben sind sie wie auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Insiderinformationen in einer Verhaltensrichtlinie, die Vorstand und Konzernbetriebsrat der MTU vereinbart und eingeführt haben. Sie spiegelt die Unternehmenskultur und den Willen zur strikten Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen wider. Allen Mitarbeitern dient sie zur Orientierung für ein integres Verhalten im Geschäftsverkehr. Bei der MTU ist Compliance eine wesentliche Leitungsaufgabe. Alle Führungskräfte stellen beispielsweise sicher, dass jeder Mitarbeiter die Verhaltensrichtlinie kennt und ihre Bestimmungen einhält. Ergänzend werden interne Schulungen durchgeführt. Die MTU hat ein Compliance Board eingerichtet, das direkt an den Vorstand berichtet. Das Gremium trifft sich quartalsweise zu ordentlichen Sitzungen. Seine Aufgabe ist unter anderem, Rechts- und Reputationsrisiken zu erkennen und zu bewerten. Wenn es nötig ist, schlägt es dem Vorstand zusätzliche Compliance-Regelungen vor. Darüber hinaus steuert das Compliance Board Maßnahmen, die bei konkreten Verdachtsmomenten ergriffen werden. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung gibt es im Konzern eine Ansprechstelle, an die sich Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bei Verdacht auf illegale Handlungen wenden können. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Compliance-Aktivitäten des Vorstands. Er beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Compliance-Regelwerks und mit den Maßnahmen und Schulungen, die das Compliance Board durchführt. UMFASSENDE INFORMATIONENGemäß guter Corporate Governance unterrichtet die MTU ihre Aktionäre, die Aktionärsvereinigungen, Finanzanalysten, Medien und Interessenten umfassend, kontinuierlich und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Entwicklungen. Der Dialog erfolgt mit dem Anspruch, alle Zielgruppen gleichberechtigt zu informieren. Auf der Website www.mtu.de stellt das Unternehmen umfangreiche Informationen bereit. Viermal jährlich berichtet die MTU über die Geschäftsentwicklung; kursbeeinflussende Entwicklungen werden in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen als Ad-hoc-Meldungen veröffentlicht. Auf ihrer Website informiert die MTU auch, wenn Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen MTU-Aktien oder sich darauf beziehende Derivate erworben oder veräußert haben. Laut § 15a des Wertpapierhandelsgesetzes sind diese Personen verpflichtet, Transaktionen offenzulegen, wenn der Wert im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder überschreitet. ENTSPRECHENSERKLÄRUNGErklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines Holding AG ("MTU") erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen und Anregungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 26. Mai 2010 entsprochen wurde und wird. Vorstand und Aufsichtsrat der MTU beabsichtigen, diese auch in Zukunft einzuhalten. Lediglich in einem Punkt weicht die MTU von den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ab: Ausgestaltung der Vergütung des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.6 Abs. 2 des Kodex) Von einer erfolgsorientierten Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wird abgesehen. Wir sind der Auffassung, dass eine feste Vergütungsregelung angemessen ist und darüber hinaus nicht an den Erfolg des Konzerns geknüpft werden sollte. Unseres Erachtens ist eine erfolgsorientierte Vergütung nicht geeignet, die Kontrollfunktion des Aufsichtsrats zu fördern.
München, im Dezember 2011 Für den Vorstand Egon Behle, Vorsitzender Für den Aufsichtsrat Klaus Eberhardt, Vorsitzender |
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