MTU Aero Engines AG

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Geschäftsjahr 2015

WICHTIGE KENNZAHLEN IN DER FÜNFJAHRESÜBERSICHT

AUFTRAGSBESTAND NACH SEGMENTEN (VOR KONSOLIDIERUNG) IN MIO. €

UMSATZ NACH SEGMENTEN (VOR KONSOLIDIERUNG) IN MIO. €

EBIT BEREINIGT NACH SEGMENTEN (VOR KONSOLIDIERUNG) IN MIO. €

ERGEBNIS NACH ERTRAGSTEUERN (EAT) IN MIO. €

Das OEM-Segment (Original Equipment Manufacturing) bündelt das zivile Neu- und Ersatzteilgeschäft sowie das komplette militärische Geschäft. Das MRO-Segment (Maintenance, Repair and Overhaul) beinhaltet die Zivile Instandhaltung.

FAKTEN UND KENNZAHLEN

FAKTEN UND KENNZAHLEN ZUM KONZERN AUF EINEN BLICK

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in Mio. € (soweit nicht anders angegeben) 2015 2014 Veränderung zum Vorjahr
Umsatz und Ergebnis      
Umsatz 4.435,3 3.913,9 13,3 %
davon: Ziviles Triebwerksgeschäft1) 2.414,0 2.116,8 14,0 %
davon: Militärisches Triebwerksgeschäft1) 483,1 531,5 -9,1 %
davon: Zivile Triebwerksinstandhaltung1) 1.580,6 1.298,9 21,7 %
Bruttoergebnis vom Umsatz 580,3 538,5 7,8 %
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 385,6 333,5 15,6 %
Ergebnis nach Ertragsteuern 217,6 195,4 11,4 %
Bereinigte Ergebniswerte      
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 440,3 382,7 15,1 %
EBIT-Marge in % 9,9 9,8  
Ergebnis nach Ertragsteuern 306,9 253,3 21,2 %
Bilanz      
Bilanzsumme 5.188,3 4.806,3 7,9 %
Eigenkapital 1.300,6 1.188,3 9,5 %
Eigenkapitalquote in % 25,1 24,7  
Netto-Finanzverschuldung 881,2 780,4 12,9 %
Cashflow      
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 296,2 204,8 44,6 %
Cashflow aus Investitionstätigkeit -267,8 -234,5 -14,2 %
Free Cashflow 72,0 42,5 69,4 %
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -42,7 -72,7 41,3 %
Mitarbeiter am Jahresende      
Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft 5.331 5.274 1,1 %
Zivile Triebwerksinstandhaltung 3.003 3.059 -1,8 %
Mitarbeiter gesamt 8.334 8.333  
Aktien-Kennzahlen      
Ergebnis je Aktie in €      
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 4,26 3,84 10,9 %
Verwässertes Ergebnis je Aktie 4,26 3,83 11,2 %
Dividende je Aktie in €2) 1,70 1,45 17,2 %
Dividendenrendite in % 1,9 2,0  
Ausschüttungssumme2) 86,9 74,0 17,4 %
Dividendenberechtigte Aktien zum 31.12. (Mio. Stück) 51,1 51,0 0,2 %

1) Vor Konsolidierung.
2) Vorschlag an die Hauptversammlung für 2015 auf Basis von 51,1 Mio. Stück erwarteten dividendenberechtigten Aktien. Vorjahr: Beschluss durch die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr.

CORPORATE GOVERNANCE

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT

Bei der MTU hat die verantwortungsvolle Unternehmensführung einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen entspricht daher mit einer Ausnahme allen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex"). Der Corporate Governance Bericht gemäß Ziffer 3.10 des Kodex ist zugleich die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB und damit ein Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG.

VERANTWORTUNGSBEWUSSTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Corporate Governance als Selbstverständnis

Corporate Governance steht für die verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle eines Unternehmens. Gute Corporate Governance ist Teil des Selbstverständnisses der MTU Aero Engines AG und umfasst sämtliche Bereiche des Unternehmens. Wesentliche Grundlagen sind die effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen sowie die offene und transparente Kommunikation mit allen Stakeholdern. Als global agierendes Unternehmen hält die MTU nationale und internationale Standards ein. In Deutschland, dem Hauptsitz des Unternehmens, sind diese Regeln vor allem im Aktiengesetz, im Mitbestimmungsgesetz und im Kodex festgeschrieben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich Vorstand und Aufsichtsrat intensiv mit dem Kodex in seiner gültigen Fassung vom 5. Mai 2015 befasst.

Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG geben gemäß § 289a HGB die folgende Erklärung zur Unternehmensführung ab. Damit berichten sie auch gemäß Ziffer 3.10 des Kodex.

Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG ("MTU") erklären, dass sämtlichen vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 5. Mai 2015 mit Ausnahme der nachstehenden Empfehlung entsprochen wurde und wird.

Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 Satz 8 DCGK soll bei der Vorstandsvergütung eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder der Vergleichsparameter ausgeschlossen sein. Der Aufsichtsrat hat am 8. Dezember 2015 beschlossen, ein neues System der Vergütung für die Vorstandsmitglieder einzuführen. Das neue System tritt zum 1. Januar 2016 in Kraft. Ein Parallel-Laufen des neuen Systems und der noch ausstehenden Tranchen der Langfristvergütung des alten Vergütungssystems würden für die Gesellschaft einen erheblichen Verwaltungsaufwand bedeuten. Der Aufsichtsrat hat sich daher entschlossen, diese Tranchen des alten Vergütungssystems am 31.12.2015 vorzeitig abzurechnen; sie sind in Aktien der Gesellschaft anzulegen und für mindestens zwei Jahre zu halten.

 

München, im Dezember 2015

Für den Vorstand

Reiner Winkler, Vorsitzender

Für den Aufsichtsrat

Klaus Eberhardt, Vorsitzender

UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Zum Selbstverständnis der MTU gehört es, Verantwortung zu übernehmen. Das gilt für Produkte und Prozesse, Mitarbeiter, Kunden und Partner ebenso wie für Umwelt und Gesellschaft. Die MTU setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein und leistet einen Beitrag, der über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht. Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements sind der Umweltschutz, die Personalpolitik und gemeinnützige Initiativen im Umfeld der MTU-Standorte. Sie werden öffentlich dokumentiert und sind im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen > Corporate Responsibility dargestellt.

→ Mehr dazu im Web unter Unternehmen > Corporate Responsibility.

Das Unternehmen hat Verhaltensgrundsätze festgelegt, zu deren Einhaltung alle Mitarbeiter verpflichtet sind. Sie stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen > Compliance > Verhaltensgrundsätze zum Download bereit.

→ Mehr dazu im Web unter Unternehmen > Compliance > Verhaltensgrundsätze.

Die MTU legt großen Wert auf einen offenen Umgang und einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Zielgruppen. Dabei kommuniziert das Unternehmen unter anderem über Intranet und Internet, Broschüren, Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften sowie direkt auf Veranstaltungen. Das Ziel ist eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung.

An ihre Produkte und Dienstleistungen stellt die MTU höchste Qualitätsanforderungen. Die Einhaltung der Qualitätsstandards wird von Behörden sowie durch interne und externe Audits überprüft. Die Qualitätsstandards sind auf der MTU-Website im Menüpunkt Engines > Qualität veröffentlicht.

→  Mehr dazu im Web unter Engines > Qualität

VERTRAUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT ALLER ORGANE

Die MTU ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit den Organen Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen und tauschen rege und stetig Informationen aus. Aktionäre können insbesondere auf der Hauptversammlung ihre Fragen an die Unternehmensleitung stellen und ihr Stimmrecht ausüben.

ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Vorstand arbeitet als Team

Der Vorstand leitet die MTU mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Dabei werden die Belange der Aktionäre, der Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen berücksichtigt. Der Vorstand arbeitet als Team; seine Mitglieder tragen gemeinsam die Verantwortung. Die Vorstände tauschen sich regelmäßig über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Bereichen aus. Ihre unterschiedlichen Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen ergänzen sich. Seit April 2015 wird die MTU von drei Vorständen geführt.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die aktuelle Lage der Gesellschaft - insbesondere die Strategie, die Planung und die Zielerreichung sowie die Risikolage und das Risikomanagement. Strategische Entscheidungen stimmt der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab; er sorgt für ihre Umsetzung und erörtert die Fortschritte. Über die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erhält der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen werden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird darüber hinaus regelmäßig und unmittelbar über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet.

Der Vorstand lässt sich regelmäßig über das Thema Compliance berichten, also über die Maßnahmen zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien.

Wesentliche Vorstandsentscheidungen, insbesondere das Budget, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Darüber informiert der Aufsichtsrat in seinem Bericht auf Seite 60 ff. Die Geschäftsordnung des Vorstands und der Katalog der zustimmungsbedürftigen Geschäfte der MTU Aero Engines AG stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Investor Relations > Corporate Governance.

→ Mehr dazu im Web unter Corporate Governance.

ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS

Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ist der Aufsichtsrat mit je sechs Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Er bestellt, überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Grundlegende Entscheidungen benötigen seine Zustimmung. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind für diese Aufgabe qualifiziert und nehmen sie ordnungsmäßig wahr. In Übereinstimmung mit dem Kodex gehört mit Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens nur ein ehemaliges Vorstandsmitglied dem Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG an; empfohlen werden nicht mehr als zwei. Der Aufsichtsrat prüft die Unabhängigkeit seiner Mitglieder. Die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder ist als unabhängig anzusehen. Damit sind eine unabhängige Beratung und Überwachung des Vorstands gewährleistet.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht die Bildung von Ausschüssen vor. Der Aufsichtsrat der MTU hat vier Ausschüsse. Details sind auf Seite 62 erläutert.

→ Weitere Informationen auf Seite 62.

In der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist die Behandlung von Interessenskonflikten bindend geregelt. Interessenskonflikte sind offenzulegen und führen gegebenenfalls zu einer Mandatsbeendigung. Außerdem werden sie bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt. Im Jahr 2015 bestanden keine Berater-, Dienstleistungs- oder ähnlichen Verträge zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der MTU Aero Engines AG oder ihren Tochterunternehmen. Weder in diesem Bereich noch auf anderem Gebiet sind offenlegungspflichtige Interessenskonflikte entstanden.

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der MTU waren im abgelaufenen Geschäftsjahr Directors' & Officers' Liability-Versicherungen mit einem Selbstbehalt in Höhe von 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung abgeschlossen.

Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt nach klaren und transparenten Kriterien. Sie sind im Vergütungsbericht auf Seite 38 ff. dargestellt.

→ Weitere Informationen auf Seite 38 ff.

DIVERSITY

Die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt entscheidend zum Unternehmenserfolg der MTU bei. Das Thema "Diversity" hat daher einen hohen Stellenwert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Internationalität und einem angemessenen Frauenanteil im Konzern.

Internationale Ausrichtung

Im Aufsichtsrat spielt Diversity ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf seine künftige Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat die folgenden Ziele festgelegt: Die internationale Ausrichtung ist für die MTU als weltweit tätiges Unternehmen von großer Bedeutung. Mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats soll daher das Kriterium "Internationalität" erfüllen. Bereits heute haben verschiedene Mitglieder des MTU-Aufsichtsrats ihre Ausbildung bzw. einen erheblichen Anteil ihres Berufslebens im Ausland verbracht. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen auch weiterhin ihre Internationalität einbringen. Der Aufsichtsrat hat mit Babette Fröhlich und Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl zwei weibliche Mitglieder. Damit gehört je eine Frau von der Arbeitnehmer- und der Anteilseignerseite dem Aufsichtsrat an. Im Aktiengesetz sowie im Kodex wurde neu festgelegt, dass sich der Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften, in denen das Mitbestimmungsgesetz gilt, zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammensetzt. Um diesen Anteil zu erreichen, wird der Aufsichtsrat ab dem 1. Januar 2016 bei Entscheidungen zur Besetzung einzelner oder mehrerer Aufsichtsratssitze die neue Vorgabe beachten.

Förderung weiblicher Führungskräfte

Überdies wurde neu geregelt, dass der Aufsichtsrat von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand Zielgrößen festlegt. Daneben ist der Vorstand verpflichtet, eine Zielgröße für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen. Für die Geschäftsleitungen und Aufsichtsräte der deutschen MTU-Gesellschaften wurde - angesichts der Besetzung mit jeweils nur einem Geschäftsführer bzw. mit drei Aufsichtsräten dieser drittelparitätisch besetzten Aufsichtsgremien - bis Juni 2017 ein Frauenanteil von 0 % als Zielgröße festgelegt. Auf Management-Ebene - bestehend aus oberem Führungskreis, Führungskreis und erweitertem Führungskreis - liegt die Zielgröße bis Juni 2017 an den deutschen MTU-Standorten bei 11 %. Damit verfolgt die MTU weiterhin ihr Ziel, die Anzahl der weiblichen Mitarbeiter und der weiblichen Führungskräfte zu erhöhen. Jeder Unternehmensbereich ist aufgerufen, sich aktiv an diesem Unternehmensziel zu beteiligen. Es gibt etablierte unternehmensweite Maßnahmen zur Förderung des Anteils weiblicher Führungskräfte, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Darunter fallen etwa die Karriereberatung für Frauen mit Potenzial oder verschiedene Mentoring-Programme. Maßnahmen, die sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen richten, sind etwa Führung in Teilzeit, Jobsharing oder Telearbeit, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen sollen.

Der Aufsichtsrat legt auch beim Vorstand Wert auf Diversity. In Bezug auf Ausbildung und Berufsleben bringen die Vorstandsmitglieder unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse in das Gremium ein. In Übereinstimmung mit den Neuregelungen im Aktiengesetz und im Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Anteil von Frauen im Vorstand für den Zeitraum bis 30. Juni 2017 beschlossen: Da die derzeitigen Vorstandsverträge bis 2019 bzw. 2021 laufen, wurde sie mit 0 festgesetzt.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats enthält eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Das Aufsichtsratsmandat endet automatisch mit Ablauf der Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 72. Lebensjahres folgt. Außerdem wurde eine zeitliche Regelgrenze von vier Amtszeiten für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat vereinbart.

Der Aufsichtsrat berücksichtigt die hier genannten Zielsetzungen bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung. Gleiches gilt für den Nominierungsausschuss, der das Votum des Aufsichtsrats vorbereitet. Maßgebliche Leitlinie für den Wahlvorschlag bleibt das Unternehmensinteresse, so dass der Aufsichtsrat die am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen wird.

RECHNUNGSLEGUNG

Die MTU erstellt den Konzernabschluss sowie die Zwischenberichte nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Sie werden vom Vorstand verantwortet. Der Einzelabschluss erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Ein internes Kontrollsystem und einheitliche Bilanzierungsgrundsätze stellen sicher, dass ein angemessenes Bild der Vermögens- und Ertragslage, der finanziellen Situation sowie der Zahlungsströme aller Konzerngesellschaften wiedergegeben wird. Darüber hinaus verfügt die MTU über ein differenziertes System zur Erfassung und Kontrolle geschäftlicher und finanzieller Risiken.

RISIKOMANAGEMENT- UND KONTROLLSYSTEM

Der Vorstand stellt ein angemessenes Risikomanagement- und Kontrollsystem im Unternehmen sicher. Es ist auf Seite 121 ff. beschrieben. Zeitnah und regelmäßig unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat über bestehende Chancen, Risiken und ihre Entwicklung.

→ Weitere Informationen auf Seite 121 ff.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berät über das Risikomanagement und ist gemäß § 107 Abs. 3 AktG in der Fassung des BilMoG explizit mit der Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, der internen Kontroll- und Revisionssysteme, des Rechnungslegungsprozesses und der Abschlussprüfung, insbesondere deren Unabhängigkeit, befasst.

COMPLIANCE

Die Unternehmenskultur der MTU ist von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt. Rechtsverstöße durch individuelles Fehlverhalten sind dennoch nie ganz auszuschließen. Die MTU setzt alles daran, dieses Risiko weitestgehend zu minimieren und beispielsweise Fälle von Korruption bereits im Vorfeld durch gezielte und regelmäßige Schulungen zu vermeiden, andernfalls aufzudecken und konsequent zu verfolgen.

Von zentraler Bedeutung ist die Beachtung rechtlicher und ethischer Regeln und Grundsätze. Sie sind - wie z. B. auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Insiderinformationen - in einer Verhaltensrichtlinie festgeschrieben, die Vorstand und Konzernbetriebsrat der MTU vereinbart und eingeführt haben. Die Verhaltensrichtlinie spiegelt die Unternehmenskultur und den Willen zur strikten Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen wider. Sie dient allen Mitarbeitern zur Orientierung für ein integres Verhalten im Geschäftsverkehr.

Compliance ist Leitungsaufgabe

Bei der MTU ist Compliance eine wesentliche Leitungsaufgabe. Beispielsweise stellen alle Führungskräfte sicher, dass jeder Mitarbeiter die Verhaltensrichtlinie kennt und ihre Bestimmungen einhält. Ergänzend werden interne Schulungen durchgeführt.

Die MTU hat ein Compliance Board eingerichtet, das direkt an den Vorstand berichtet. Das Gremium trifft sich quartalsweise zu ordentlichen Sitzungen. Seine Aufgabe ist unter anderem, Rechts- und Reputationsrisiken zu erkennen und zu bewerten. Wenn nötig, schlägt es dem Vorstand zusätzliche Compliance-Regelungen vor. Darüber hinaus steuert das Compliance Board Maßnahmen bei konkreten Verdachtsmomenten. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung gibt es im Konzern eine Ansprechstelle, an die sich Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bei Verdacht auf illegale Handlungen wenden können.

Die Berichterstattung über die Tätigkeit des Compliance Board erfolgt in den Prüfungsausschusssitzungen des Aufsichtsrats. Der Prüfungsausschuss informiert das Plenum des Aufsichtsrats zusammenfassend über seine Sitzungen.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Compliance-Aktivitäten des Vorstands. Er beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Compliance-Regelwerks und mit den Maßnahmen und Schulungen, die das Compliance Board durchführt.

UMFASSENDE INFORMATIONEN

Gemäß guter Corporate Governance unterrichtet die MTU ihre Aktionäre, die Aktionärsvereinigungen, Finanzanalysten, Medien und Interessenten umfassend, kontinuierlich und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Entwicklungen. Die MTU hat den Anspruch, alle Zielgruppen gleichberechtigt zu informieren. Auf der Website www.mtu.de stellt das Unternehmen umfangreiche Informationen bereit. Viermal jährlich berichtet die MTU über die Geschäftsentwicklung; kursbeeinflussende Entwicklungen werden in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen als Ad-hoc-Meldungen veröffentlicht.

→ Mehr dazu auf der MTU-Website.

Auf ihrer Website informiert die MTU auch, wenn Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen MTU-Aktien oder sich darauf beziehende Derivate erworben oder veräußert haben. Laut § 15a des Wertpapierhandelsgesetzes sind diese Personen verpflichtet, Transaktionen offenzulegen, wenn der Wert im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder überschreitet.

VERGÜTUNGSBERICHT

Der Vergütungsbericht erläutert die Grundzüge, die auf die Festlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG Anwendung finden, sowie Höhe und Struktur der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Vorgaben des § 314 Absatz 1 Nr. 6 HGB, dem Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 17 "Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder", den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie nach den International Financial Reporting Standards (IFRS).

Der Aufsichtsrat beschließt für die Mitglieder des Vorstands auf Vorschlag des Personalausschusses das Vergütungssystem, einschließlich der wesentlichen Vertragselemente, und überprüft es regelmäßig.

Langfristige Komponenten bei variabler Vergütung

Im Vordergrund des seit dem Geschäftsjahr 2010 bestehenden und mit Unterstützung externer unabhängiger Berater entwickelten Vergütungssystems steht die Orientierung der Vergütung des Vorstands an einer nachhaltigen und auf Langfristigkeit ausgerichteten Unternehmensführung und -entwicklung. Dies bedingt neben einer angemessenen Zusammensetzung von festen und variablen Vergütungsbestandteilen auch langfristige Komponenten bei der variablen Vergütung. Große Teile der variablen Vergütung werden aufgeschoben gewährt und können auch wieder gänzlich entfallen. Die Interessen der Mitglieder des Vorstands sollen durch die dauerhafte Beteiligung am Unternehmen mit den Interessen des Unternehmens verbunden werden. Ausdruck dessen ist auch die vom Aufsichtsrat im Berichtsjahr beschlossene Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016 (vgl. Abschnitt "Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016").

Aus Mandaten für konzerneigene Gesellschaften erhielten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung. Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen keine Kredite.

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS FÜR DIE MITGLIEDER DES VORSTANDS

Der Aufsichtsrat legt auf Vorschlag des Personalausschusses die Gesamtvergütung (sog. Zieldirektvergütung) und ihre Zusammensetzung für die Mitglieder des Vorstands fest. Von der Zieldirektvergütung sind 40 % erfolgsunabhängig und 60 % erfolgsbezogen; die erfolgsbezogene Vergütung teilt sich in je 30 % Jahreserfolgsvergütung und anteilsbasierte Vergütung.

ERFOLGSUNABHÄNGIGE KOMPONENTEN

Die erfolgsunabhängigen Komponenten werden monatlich ausbezahlt und bestehen aus dem Grundgehalt sowie sonstigen Leistungen. Die sonstigen Leistungen umfassen steuerpflichtige Aufwandserstattungen und den geldwerten Vorteil von Sachbezügen wie Firmenwagen zur dienstlichen und privaten Nutzung sowie Versicherungsprämien, inklusive der gegebenenfalls darauf übernommenen Steuern.

ERFOLGSBEZOGENE KOMPONENTEN

Erfolgsbezogene Komponenten ohne langfristige Anreizwirkung

Die Jahreserfolgsvergütung (JEV) wird zu 50 % als kurzfristige Vergütungskomponente gewährt.

Individuelle Leistung wird berücksichtigt

Die Höhe ist abhängig vom Grad der Zielerreichung bei zwei Erfolgszielen sowie der individuellen Leistung. Die Erfolgsziele werden anhand der beiden gleichgewichteten Konzernsteuerungskennzahlen "EBIT bereinigt" und "Free Cashflow" gemessen. Die für eine 100 %ige Auszahlung der JEV zu erreichenden Zielwerte werden vom Aufsichtsrat jährlich im Voraus unter Berücksichtigung der Jahresplanung festgelegt. Zusätzlich wird für jedes Erfolgsziel eine Einstiegshürde bei 30 % unterhalb des Planwertes festgelegt, die einer Ausschüttung von 50 % entspricht. Unterhalb dieser Einstiegshürde besteht kein Anspruch auf die kurzfristige Vergütungskomponente. Ebenso wird der maximale Ausschüttungsgrad von 180 % jeweils bei 15 % oberhalb des Zielwertes für die beiden Erfolgsziele festgesetzt. Zwischen der Einstiegshürde, einer Zielerreichung von 100 % und dem maximalen Zielerreichungsgrad wird der Ausschüttungsgrad jeweils linear interpoliert. Der Aufsichtsrat berücksichtigt die individuelle Leistung eines Vorstandsmitglieds indem er die Ausschüttungsgrade in Abhängigkeit von der von ihm festgestellten persönlichen Leistung (sogenannter "diskretionärer Faktor") um jeweils bis zu 20 % kürzen oder erhöhen kann.

Die Methodik der Anpassung und Auszahlung einbehaltener Vergütungsbestandteile bleibt auch im Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds vor der letzten Auszahlung unverändert.

Erfolgsbezogene Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung

Die erfolgsbezogene Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung setzt sich aus der aufgeschobenen JEV und einer anteilsbasierten Komponente zusammen.

Aufgeschobene Jahreserfolgsvergütung (JEV)

Die weiteren 50 % der JEV werden zu gleichen Teilen auf die zwei Folgejahre aufgeschoben. Der endgültige Wert der jeweiligen aufgeschobenen JEV hängt von der Zielerreichung der beiden Konzernsteuerungszahlen sowie dem diskretionären Faktor in den jeweiligen Geschäftsjahren ab. Mit Blick auf die Ansprüche von Dr. Stefan Weingartner aus aufgeschobener JEV wird anstelle des jeweils effektiven, ein Zielerreichungsgrad von 100 % berücksichtigt. Weiterhin wird in seinem Fall, wie auch für Egon Behle, der diskretionäre Faktor auf Eins (1) festgelegt.

Anteilsbasierte Komponente

Die Langfristvergütung der Vorstandsmitglieder der MTU wird in Form einer langfristigen aktienbasierten Komponente vom Aufsichtsrat in jährlichen Tranchen gewährt. Diese anteilsbasierte Vergütungskomponente besteht aus dem Performance Share Plan (PSP), der auf der Entwicklung der MTU-Aktie im MDAX-Vergleich basiert, und dem Share Matching Plan (SMP), in den der Vorstand im Anschluss an die jeweilige PSP-Tranche investieren kann.

Performance Share Plan (PSP)

Entsprechend der individuellen langfristigen Zielvergütung wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses (XETRA) der Aktie der MTU Aero Engines AG während der letzten 30 Börsenhandelstage vor Beginn des Bemessungszeitraums die vorläufige Anzahl von Performance Shares abgeleitet. Nach Ablauf des vierjährigen Bemessungszeitraums berechtigen die Performance Shares -nach freier Bestimmung des Aufsichtsrats - zu einer Auszahlung in bar oder in Aktien. Die Gewährung erfolgte seit 2010 jeweils mit Wirkung zum 1. Januar des Geschäftsjahres. Für Michael Schreyögg erfolgte die Gewährung der vierten Tranche anteilig zum 1. Juli 2013.

Nach Ablauf des jeweils vierjährigen Bemessungszeitraums jeder gewährten Tranche wird die endgültige Anzahl der Performance Shares bestimmt. Die Höhe richtet sich nach der relativen Performance der MTU-Aktie im Vergleich zu den einzelnen Index-Mitgliedern des MDAX. Der Vergleich findet auf Basis des Total Shareholder Return (TSR) statt, welcher sich anhand der Aktienkursentwicklung sowie der im Bemessungszeitraum gezahlten Dividenden ermittelt. Maßgeblich ist der erreichte TSR der MTU im Verhältnis zu den TSR-Werten der anderen MDAX-Unternehmen am Ende des Bemessungszeitraums. Die Ausschüttung beträgt je nach erreichtem TSR-Rang zwischen 0 und 150 %, bei Erreichung des mittleren Rangs 100 %. Die Einstiegshürde bildet ein TSR-Rang von 45, der mit einer Ausschüttung von 25 % der gewährten Performance Shares korrespondiert. Die maximale Ausschüttung in Höhe von 150 % der gewährten Performance Shares wird ab einem TSR-Rang von 5 erreicht. Die endgültige Anzahl der ausgeschütteten Performance Shares für TSR-Ränge zwischen der Einstiegshürde, dem mittleren Rang 25 und dem TSR-Rang 5 ergibt sich jeweils durch lineare Interpolation.

Aufsichtsrat kann Auszahlungshöhe begrenzen

Der Auszahlungsbetrag errechnet sich aus der endgültigen Anzahl der Performance Shares, multipliziert mit dem durchschnittlichen Aktienkurs (XETRA) der MTU Aero Engines AG während der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem Ende des Bemessungszeitraums. Die maximale Auszahlung einer jeden gewährten Tranche ist auf das Dreifache der individuellen langfristigen Zielvergütung begrenzt. Im Fall von außerordentlichen Entwicklungen kann der Aufsichtsrat die Auszahlungshöhe weiter begrenzen.

Share Matching Plan (SMP)

Der aus dem Performance Share Plan (PSP) auszuzahlende Betrag nach Steuern einer jeden Tranche kann, sofern der Aufsichtsrat den Share Matching Plan für das entsprechende Jahr anbietet, von den Vorstandsmitgliedern in Aktien der MTU Aero Engines AG angelegt werden. Am Ende des dreijährigen Haltezeitraums erfolgt ein sogenannter Match der Aktien auf Basis des Share Matching Plans (SMP), wonach das Vorstandsmitglied für jeweils drei gehaltene MTU-Aktien eine Gratisaktie zugeteilt bekommt. Der Gesamtwert der Gratisaktien am Ende der Halteperiode ist auf das Dreifache des ursprünglich gezahlten Kaufpreises für die erworbenen Eigeninvest-Aktien begrenzt. Der Aufsichtsrat ist berechtigt statt der Matching-Aktien einen entsprechenden Barausgleich zu leisten.

ANPASSUNG DES VORSTANDS-VERGÜTUNGSSYSTEMS ZUM GESCHÄFTSJAHR 2016

Zugunsten der Nachvollziehbarkeit des Vorstands-Vergütungssystems, welches durch einen relativ geringen direkten Aktienbezug gekennzeichnet war, sowie vor dem Hintergrund der Entwicklung des DCGK, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 8. Dezember 2015 eine Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016 beschlossen.

Der Aufsichtsrat legt auf Vorschlag des Personalausschusses die Gesamtvergütung (sog. Zieldirektvergütung) und ihre Zusammensetzung für die Mitglieder des Vorstands fest. Von der Zieldirektvergütung sind rund 40 % erfolgsunabhängig und der Rest erfolgsbezogen.

ERFOLGSUNABHÄNGIGE KOMPONENTEN

Die erfolgsunabhängigen Komponenten werden monatlich ausbezahlt und bestehen aus dem Grundgehalt sowie sonstigen Leistungen. Die sonstigen Leistungen umfassen steuerpflichtige Aufwandserstattungen und den geldwerten Vorteil von Sachbezügen wie Firmenwagen zur dienstlichen und privaten Nutzung sowie Versicherungsprämien, inklusive der gegebenenfalls darauf übernommenen Steuern.

ERFOLGSBEZOGENE KOMPONENTEN

Die erfolgsbezogenen Komponenten bestehen ab 2016 in der Jahreserfolgsvergütung (JEV) sowie dem Restricted Stock Plan (RSP).

Erfolgsbezogene Komponente ohne langfristige Anreizwirkung

Als erfolgsbezogene Komponente ohne langfristige Anreizwirkung wird die Jahreserfolgsvergütung (JEV) gewährt. Sie soll rund 40 % der variablen Zielvergütung betragen. Die Bemessung der JEV ist wie bisher abhängig vom Zielerreichungsgrad der zwei Erfolgsziele sowie der individuellen Leistung. Die Erfolgsziele bestehen in den beiden gleichgewichteten Konzernsteuerungskennzahlen "EBIT bereinigt" und "Free Cashflow". Die für eine 100 %ige Auszahlung der JEV zu erreichenden Zielwerte werden vom Aufsichtsrat jährlich im Voraus unter Berücksichtigung der Jahresplanung festgelegt. Zusätzlich wird für das arithmetische Mittel der Zielerreichungsgrade beider Erfolgsziele eine Einstiegshürde von 70% festgelegt, die zu einer Ausschüttung von 50 % der JEV führt. Unterhalb dieser Einstiegshürde besteht kein Anspruch auf diese kurzfristige Vergütungskomponente. Ebenso wird der maximale Ausschüttungsgrad von 180 % jeweils bei einem korrespondierenden Zielerreichungsgrad von 115 % festgesetzt. Zwischen der Einstiegshürde, der 100 % Zielerreichung und dem maximalen Wert wird der Grad der Ausschüttung jeweils linear interpoliert. Der Aufsichtsrat berücksichtigt die individuelle Leistung eines Vorstandsmitglieds indem er die Ausschüttung in Abhängigkeit von der von ihm festgestellten persönlichen Leistung (der "diskretionäre Faktor") um jeweils bis zu 20 % kürzen oder erhöhen kann. Abweichend von der bisherigen Ausgestaltung der JEV, wird diese ab 2016 zu 100 % als kurzfristige Vergütungskomponente gewährt.

Erfolgsbezogene Komponente mit langfristiger Anreizwirkung

Vierjährige Haltefrist der Aktien

Als erfolgsbezogene Komponente mit langfristiger Anreizwirkung ersetzt der Restricted Stock Plan (RSP) die bisherigen erfolgsbezogenen Komponenten, bestehend aus aufgeschobener JEV, Performance Share Plan (PSP) und Share Matching Plan (SMP). Der RSP wird im Wege einer Barvergütung gewährt, deren Nettobetrag (nach Einkommensteuer) jeweils durch das Vorstandsmitglied vollumfänglich in MTU-Aktien investiert werden muss. Für diese Aktien ist eine vierjährige Haltefrist festgeschrieben.

Der Gewährungswert im Rahmen des RSP beträgt rund 60 % der gesamten variablen Zielvergütung, welche mit einem mehrjährigen Erfolgszielerreichungsgrad gewichtet wird. Letzterer ermittelt sich als arithmetisches Mittel der entsprechenden JEV-Ausschüttungsgrade der drei dem Jahr der Gewährung des RSP vorangehenden Geschäftsjahre. Der mehrjährige Erfolgszielerreichungsgrad ist im Rahmen des RSP auf 180 % begrenzt. Für den Fall, dass ein neues Vorstandsmitglied, in der für die Erfolgszielerreichung relevanten Periode vor der RSP-Gewährung nicht vollumfänglich im Amt war, wird für diese Jahre jeweils ein Ausschüttungsgrad von 100 % berücksichtigt.

Zugunsten der Transparenz der Umstellung der Langfristvergütung zum Geschäftsjahr 2016 ist zusätzlich vereinbart, die gewährten, zum Berichtsstichtag noch nicht fälligen Ansprüche aktiver Vorstandsmitglieder aus PSP und SMP in verfügungsbeschränkte MTU-Aktien umzuwandeln. Hierfür gewährt die MTU eine Barablösung in Höhe des per 31. Dezember 2015 ermittelten beizulegenden Zeitwerts der Ansprüche aus PSP sowie ausgeübten SMP-Tranchen. Die Nettobeträge (nach Steuern) aus dieser Ablösung sind durch die Vorstandsmitglieder unmittelbar und vollumfänglich in MTU-Aktien zu investieren, deren Haltefrist zwei Jahre beträgt. Diese im Berichtsjahr geschlossene Umwandlungsvereinbarung bildet insofern die Basis nachfolgender Angaben zur individuellen Vergütung der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr.

INDIVIDUELLE VERGÜTUNG DER MITGLIEDER DES VORSTANDS

Die Vorstandsmitglieder erhielten für die Jahre 2015 und 2014 nachstehende Gesamtbezüge im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB:

INDIVIDUELLE VERGÜTUNG DER MITGLIEDER DES VORSTANDS

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Mitglieder des Vorstands Reiner Winkler, Vorsitzender des Vorstands Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik Michael Schreyögg, Vorstand Programme
2015 2014 2015 2014 2015 2014
Erfolgsunabhängige Komponenten            
Grundgehalt 720.000 720.000 500.004 477.000 500.004 418.500
Sonstige Leistungen1) 23.574 22.334 15.723 14.585 24.952 23.209
Erfolgsbezogene Komponenten            
Ohne langfristige Anreizwirkung (nicht aufgeschoben)2) 460.647 402.759 319.894 266.828 319.894 234.104
Mit langfristiger Anreizwirkung            
Aufgeschobene JEV 2012   209.987   188.988    
Aufgeschobene JEV 20133) 162.321 141.923 146.089 127.730 55.128 48.200
Aufgeschobene JEV 20143) 343.574   227.617   199.702  
Anteilsbasiert4) 445.295 456.166 309.263 302.241 309.263 265.177
Sonstiges5) 231.296   155.192   154.082  
Gesamtbezüge 2.386.707 1.953.169 1.673.782 1.377.372 1.563.025 989.190
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Mitglieder des Vorstands Dr. Stefan Weingartner6) (ehemaliges Vorstandsmitglied), Vorstand Zivile Instandhaltung, bis 31.3.2015 Egon Behle (ehemaliges Vorstandsmitglied), Mitglied und Vorsitzender des Vorstands, bis 31.12.2013 Summe
2015 2014 2015 2014 2015 2014
Erfolgsunabhängige Komponenten            
Grundgehalt 119.250 477.000     1.839.258 2.092.500
Sonstige Leistungen1) 6.326 26.165     70.575 86.293
Erfolgsbezogene Komponenten            
Ohne langfristige Anreizwirkung (nicht aufgeschoben)2) 44.719 266.828     1.145.154 1.170.519
Mit langfristiger Anreizwirkung            
Aufgeschobene JEV 2012   188.988   314.978   902.941
Aufgeschobene JEV 20133) 85.627 127.730 243.482 212.884 692.647 658.467
Aufgeschobene JEV 20143) 133.414       904.307  
Anteilsbasiert4) 62.904 302.241     1.126.725 1.325.825
Sonstiges5)         540.570  
Gesamtbezüge 452.240 1.388.952 243.482 527.862 6.319.236 6.236.545

1) Die Sonstigen Leistungen beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 65.098 € (Vorjahr: 81.120 €) und für den Vorstand abgeschlossene Unfallversicherungen in Höhe von 5.478 € (Vorjahr: 5.173 €).
2) Jahreserfolgsvergütung für das Geschäftsjahr 2015 (bzw. 2014); Auszahlung erfolgt im Folgejahr unmittelbar nach Feststellung des Abschlusses.
3) Auszahlung erfolgt im Folgejahr unmittelbar nach Feststellung des Abschlusses.
4) Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt.
5) Differenzbeträge zwischen den Ablösewerten und den kumulierten beizulegenden Zeitwerten zum Gewährungszeitpunkt der abgelösten anteilsbasierten Vergütungsansprüche. Aufgrund der Umstellung der Langfristvergütung zum GJ2016 werden Performance Shares (Tranchen 2013-2015) sowie Ansprüche aus Share Matching Plan (2010 - 2015) im Folgejahr in gesperrte Aktien (2-jährige Haltefrist) umgewandelt.
6) Dr. Stefan Weingartner ist mit Wirkung zum 31. März 2015 aus dem Vorstand ausgeschieden und erhielt zusätzlich zur ausgewiesenen Gesamtvergütung folgende Einmalzahlungen: Jahreserfolgsvergütung 208.688 €, Grundgehalt 278.250 €, sonstige Nebenleistungen 16.625 € und Langfristvergütung 208.688 €. Die aufgeschobenen JEVs aus 2014 und 2013 werden in 2016 und 2017 mit einem Gesamtzielerreichungsgrad von 100 % (für 2015 und 2016) und dem individuellen Faktor Eins (1) ausbezahlt.

EMPFEHLUNGEN DES DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX (DCGK)

Der DCGK benennt die für jedes Vorstandsmitglied offenzulegenden Vergütungskomponenten und empfiehlt hierfür die dem Kodex beigefügten Mustertabellen. Die nachfolgende Tabelle zeigt entsprechend die für die Geschäftsjahre 2015 und 2014 gewährte Vergütung sowie die Werte, die minimal beziehungsweise maximal für das Geschäftsjahr 2015 erreicht werden können.

GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN

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Mitglieder des Vorstands Reiner Winkler, Vorsitzender des Vorstands
individualisierte Angaben
in €
20152) 2015 (Min) 2015 (Max) 20142)
Festvergütung 720.000 720.000 720.000 720.000
Nebenleistungen1) 23.574 23.574 23.574 22.334
Summe 743.574 743.574 743.574 742.334
Einjährige variable Vergütung 270.000 0 583.200 270.000
Mehrjährige variable Vergütung 715.295 0 3.730.617 726.166
JEV Deferral 1 (aus 2015 bzw. 2014) 135.000 0 629.856 135.000
JEV Deferral 2 (aus 2015 bzw. 2014) 135.000 0 629.856 135.000
Anteilsbasiert        
Performance Share Plan (Performancezeitraum: 4 Jahre) 379.752 0 1.620.000 389.658
Share Matching Plan (Optionslaufzeit: 52 Monate) 65.543 0 850.905 66.508
Summe fixe und variable Vergütung 1.728.869 743.574 5.057.391 1.738.500
Versorgungsaufwand (Service Cost nach IAS 19) 211.292 211.292 211.292 186.810
Gesamtvergütung (DCGK) 1.940.161 954.866 5.268.683 1.925.310
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Mitglieder des Vorstands Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik
individualisierte Angaben
in €
20152) 2015 (Min) 2015 (Max) 20142)
Festvergütung 500.004 500.004 500.004 477.000
Nebenleistungen1) 15.723 15.723 15.723 14.585
Summe 515.727 515.727 515.727 491.585
Einjährige variable Vergütung 187.500 0 405.000 178.875
Mehrjährige variable Vergütung 496.763 0 2.590.706 481.117
JEV Deferral 1 (aus 2015 bzw. 2014) 93.750 0 437.400 89.438
JEV Deferral 2 (aus 2015 bzw. 2014) 93.750 0 437.400 89.438
Anteilsbasiert        
Performance Share Plan (Performancezeitraum: 4 Jahre) 263.743 0 1.125.000 258.175
Share Matching Plan (Optionslaufzeit: 52 Monate) 45.520 0 590.906 44.066
Summe fixe und variable Vergütung 1.199.990 515.727 3.511.433 1.151.577
Versorgungsaufwand (Service Cost nach IAS 19) 178.046 178.046 178.046 159.912
Gesamtvergütung (DCGK) 1.378.036 693.773 3.689.479 1.311.489
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Mitglieder des Vorstands Michael Schreyögg, Vorstand Programme
individualisierte Angaben
in €
20152) 2015 (Min) 2015 (Max) 20142)
Festvergütung 500.004 500.004 500.004 418.500
Nebenleistungen1) 24.952 24.952 24.952 23.209
Summe 524.956 524.956 524.956 441.709
Einjährige variable Vergütung 187.500 0 405.000 156.938
Mehrjährige variable Vergütung 496.763 0 2.590.706 422.115
JEV Deferral 1 (aus 2015 bzw. 2014) 93.750 0 437.400 78.469
JEV Deferral 2 (aus 2015 bzw. 2014) 93.750 0 437.400 78.469
Anteilsbasiert        
Performance Share Plan (Performancezeitraum: 4 Jahre) 263.743 0 1.125.000 226.515
Share Matching Plan (Optionslaufzeit: 52 Monate) 45.520 0 590.906 38.662
Summe fixe und variable Vergütung 1.209.219 524.956 3.520.662 1.020.762
Versorgungsaufwand (Service Cost nach IAS 19) 82.120 82.120 82.120 67.089
Gesamtvergütung (DCGK) 1.291.339 607.076 3.602.782 1.087.851
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Mitglieder des Vorstands Ehemaliges Vorstandsmitglied Dr. Stefan Weingartner, Vorstand Zivile Instandhaltung, bis 31.3.2015
individualisierte Angaben
in €
20152) 2015 (Min) 2015 (Max) 20142)
Festvergütung 119.250 119.250 119.250 477.000
Nebenleistungen1) 6.326 6.326 6.326 26.165
Summe 125.576 125.576 125.576 503.165
Einjährige variable Vergütung 44.719 0 44.719 178.875
Mehrjährige variable Vergütung 107.622 0 313.031 481.117
JEV Deferral 1 (aus 2015 bzw. 2014) 22.359 0 22.359 89.438
JEV Deferral 2 (aus 2015 bzw. 2014) 22.359 0 22.359 89.438
Anteilsbasiert        
Performance Share Plan (Performancezeitraum: 4 Jahre) 62.904 0 268.313 258.175
Share Matching Plan (Optionslaufzeit: 52 Monate)       44.066
Summe fixe und variable Vergütung 277.917 125.576 483.326 1.163.157
Versorgungsaufwand (Service Cost nach IAS 19) 210.815 210.815 210.815 133.120
Gesamtvergütung (DCGK) 488.732 336.391 694.141 1.296.277

1) Die Sonstigen Leistungen beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 65.098 € (Vorjahr: 81.120 €) und für den Vorstand abgeschlossene Unfallversicherungen in Höhe von 5.478 € (Vorjahr: 5.173 €).
2) Bei 100 % Zielerreichung.

Die nachstehende Tabelle zeigt im Einklang mit dem DCGK den Zufluss der fixen und variablen Vergütung sowie den Versorgungsaufwand im beziehungsweise für das Geschäftsjahr 2015 und 2014:

ZUFLUSS

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Mitglieder des Vorstands Reiner Winkler, Vorsitzender des Vorstands Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik
individualisierte Angaben
in €
2015 2014 2015 2014
Festvergütung 720.000 720.000 500.004 477.000
Nebenleistungen1) 23.574 22.334 15.723 14.585
Summe 743.574 742.334 515.727 491.585
Einjährige variable Vergütung 460.647 402.759 319.894 266.828
Mehrjährige variable Vergütung 898.693 995.706 727.239 896.122
JEV Deferral 1 (aus 2014 bzw. 2013) 343.574 141.923 227.617 127.730
JEV Deferral 2 (aus 2013 bzw. 2012) 162.321 209.987 146.089 188.988
Anteilsbasiert        
Performance Share Plan 2010-20132)   643.796   579.404
Performance Share Plan 201 1-20143) 392.798   353.533  
Summe fixe und variable Vergütung 2.102.914 2.140.799 1.562.860 1.654.535
Versorgungsaufwand (IAS 19) 211.292 186.810 178.046 159.912
Gesamtvergütung (DCGK) 2.314.206 2.327.609 1.740.906 1.814.447
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Mitglieder des Vorstands Michael Schreyögg, Vorstand Programme Dr. Stefan Weingartner4) (ehemaliges Vorstandsmitglied), Vorstand Zivile Instandhaltung, bis 31.3.2015 Egon Behle (ehemaliges Vorstandsmitglied), Mitglied und Vorsitzender des Vorstands, bis 31.12.2013
individualisierte Angaben
in €
2015 2014 2015 2014 2015 2014
Festvergütung 500.004 418.500 119.250 477.000    
Nebenleistungen1) 24.952 23.209 6.326 26.165    
Summe 524.956 441.709 125.576 503.165    
Einjährige variable Vergütung 319.894 234.104 44.719 266.828    
Mehrjährige variable Vergütung 254.830 48.200 2.273.264 896.122 243.482 2.524.507
JEV Deferral 1 (aus 2014 bzw. 2013) 199.702 48.200 133.414 127.730   212.884
JEV Deferral 2 (aus 2013 bzw. 2012) 55.128   85.627 188.988 243.482 314.978
Anteilsbasiert            
Performance Share Plan 2010-20132)       579.404   1.996.645
Performance Share Plan 201 1-20143)     2.054.223      
Summe fixe und variable Vergütung 1.099.680 724.013 2.443.559 1.666.115 243.482 2.524.507
Versorgungsaufwand (IAS 19) 82.120 67.089 210.815 133.120    
Gesamtvergütung (DCGK) 1.181.800 791.102 2.654.374 1.799.235 243.482 2.524.507

1) Die Sonstigen Leistungen beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 65.098 € (Vorjahr: 81.120 €) und für den Vorstand abgeschlossene Unfallversicherungen in Höhe von 5.478 € (Vorjahr: 5.173 €).
2) Egon Behle wurden die gewährten Performance Shares der Tranchen 2011-2013 anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand im Geschäftsjahr 2014 ausbezahlt.
3) Dr. Stefan Weingartner wurden die gewährten Performance Shares der Tranchen 2012-2015 anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand im Geschäftsjahr 2015 ausbezahlt.
4) Dr. Stefan Weingartner erhielt zusätzlich zur ausgewiesenen Gesamtvergütung Einmalzahlungen i.S. eines Nachteilsausgleichs: Festvergütung 278.250 €, sonstige Nebenleistungen 16.625 €, JEV 208.688 € und Langfristvergütung 208.688 €.

ERFOLGSBEZOGENE KOMPONENTEN

JAHRESERFOLGSVERGÜTUNG (JEV):

Als Erfolgsziele der Jahreserfolgsvergütung wurden für das Berichtsjahr die Komponenten "EBIT bereinigt" mit einem Zielwert von 395,0 Mio. € (realisiert 2015: 440,3 Mio. €) und "Free Cashflow" mit einem Zielwert von 55,0 Mio. € (realisiert 2015: 72,0 Mio. €) durch den Aufsichtsrat festgelegt.

Im Rahmen der erfolgsbezogenen Komponenten wirken 2015 die jeweiligen aufgeschobenen JEV aus den Jahren 2013 und 2014.

PERFORMANCE SHARE PLAN (PSP)

Zum Zeitpunkt der jeweiligen Gewährung einer PSP-Tranche ergab sich die folgende Anzahl von Performance Shares:

PERFORMANCE SHARE PLAN 2015

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Angaben in Stück, € oder Monaten Durchschn. Xetra-Aktienkurs1) Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt Gewährte Performance Shares


Stand am 1.1.2015 Stück Zugang in 2015 Stück Stand am 31.12.2015 Stück
Reiner Winkler          
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 8.374   8.374
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.919   5.919
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42 7.729   7.729
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 70,38 49,49   7.673 7.673
Summe / Durchschnitt 63,14 45,14 22.022 7.673 29.695
Dr. Rainer Martens          
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42 5.121   5.121
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 70,38 49,49   5.329 5.329
Summe / Durchschnitt 62,13 44,43 17.985 5.329 23.314
Michael Schreyögg          
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013 76,59 52,20 1.763   1.763
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42 4.493   4.493
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 70,38 49,49   5.329 5.329
Summe / Durchschnitt 71,13 50,26 6.256 5.329 11.585
Gesamt / Durchschnitt 64,21 45,80 46.263 18.331 64.594
Ehemaliges Vorstandsmitglied          
Dr. Stefan Weingartner3)          
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42 5.121   5.121
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 70,38 49,49   1.271 1.271
Summe / Durchschnitt 60,39 43,36 17.985 1.271 19.256
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Angaben in Stück, € oder Monaten Ausübbare Performance Shares2) Noch nicht ausübbare Performance Shares Restlaufzeit Performance Shares
Performance Shares 2015/Stück Stand am 31.12.2015 Stück Beizulegender Zeitwert 31.12.2015/€ Stand am 31.12.2015 Monate
Reiner Winkler        
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 8.374      
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 5.919      
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 7.729      
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 7.673      
Summe / Durchschnitt 29.695      
Dr. Rainer Martens        
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 7.537      
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 5.327      
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 5.121      
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 5.329      
Summe / Durchschnitt 23.314      
Michael Schreyögg        
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013 1.763      
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 4.493      
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 5.329      
Summe / Durchschnitt 11.585      
Gesamt / Durchschnitt 64.594      
Ehemaliges Vorstandsmitglied        
Dr. Stefan Weingartner3)        
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 7.537      
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 5.327      
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 5.121      
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 1.271      
Summe / Durchschnitt 19.256      

Hinweis: Im Geschäftsjahr 2015 wurden keine Performance Shares verwirkt und es sind keine Performance Shares verfallen.

1) Durchschnittlicher Xetra-Aktienkurs der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem Gewährungszeitpunkt.
2) Alle PSP-Tranchen werden zugunsten ihrer Umwandlung in gesperrte Aktien in 2016 bzw. sind aufgrund ihrer Barablösung im Berichtsjahr, im Falle von Dr. Stefan Weingartner, zum 31.12.2015 ausgeübt.
3) Mitglied des Vorstands bis zum 31. März 2015. Die ihm i.R.d. Tranchen 2012-2015 gewährten Performance Shares wurden im Berichtsjahr, u.B. eines Zielerreichungsgrads von 100 % sowie dem durchschnittlichen Xetra-Aktienkurs der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem 31. März 2015 je Phantom Share, in bar abgelöst.

PERFORMANCE SHARE PLAN 2014

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Angaben in Stück, € oder Monaten Durchschn. Xetra-Aktienkurs1) Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt Gewährte Performance Shares


Stand am 1.1.2014 Stück Zugang in 2014 Stück Stand am 31.12.2014 Stück
Reiner Winkler          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 47,03 31,26 7.973   7.973
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 8.374   8.374
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.919   5.919
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42   7.729 7.729
Summe / Durchschnitt 57,01 40,33 22.266 7.729 29.995
Dr. Rainer Martens          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 47,03 31,26 7.176   7.176
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42   5.121 5.121
Summe / Durchschnitt 56,07 39,60 20.040 5.121 25.161
Michael Schreyögg2)          
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013 76,59 52,20 1.763   1.763
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42   4.493 4.493
Summe / Durchschnitt 71,76 50,92 1.763 4.493 6.256
Dr. Stefan Weingartner3)          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 47,03 31,26 7.176   7.176
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 47,47 34,26 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 67,16 47,98 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 69,87 50,42   5.121 5.121
Summe / Durchschnitt 56,07 39,60 20.040 5.121 25.161
Gesamt / Durchschnitt 57,53 40,67 64.109 22.464 86.573
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Angaben in Stück, € oder Monaten Ausübbare Performance Shares Noch nicht ausübbare Performance Shares Restlaufzeit Performance Shares
Performance Shares 2014/Stück Stand am 31.12.2014 Stück Beizulegender Zeitwert 31.12.2014/€ Stand am 31.12.2014 Monate
Reiner Winkler        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 7.973      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012   8.374 36,68 12
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013   5.919 30,08 24
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014   7.729 49,30 36
Summe / Durchschnitt 7.973 22.022 39,34 24
Dr. Rainer Martens        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 7.176      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012   7.537 36,68 12
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013   5.327 30,08 24
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014   5.121 49,30 36
Summe / Durchschnitt 7.176 17.985 38,32 22
Michael Schreyögg2)        
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013   1.763 31,96 30
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014   4.493 49,30 36
Summe / Durchschnitt   6.256 44,41 34
Dr. Stefan Weingartner3)        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 7.176      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012   7.537 70,38 3
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013   5.327 70,38 3
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014   5.121 70,38 3
Summe / Durchschnitt 7.176 17.985 70,38 3
Gesamt / Durchschnitt 22.325 64.248 48,24 19

Hinweis: Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Performance Shares verwirkt und es sind keine Performance Shares verfallen.

1) Durchschnittlicher Xetra-Aktienkurs der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem Gewährungszeitpunkt.
2) Mitglied des Vorstands seit 1. Juli 2013.
3) Mitglied des Vorstands bis zum 31. März 2015. Die ihm i.R.d. Tranchen 2012-2015 gewährten Performance Shares werden in 2015, u.B. eines Zielerreichungsgrads von 100 % sowie dem durchschnittlichen Xetra-Aktienkurs der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem 31. März 2015 je Phantom Share, in bar abgelöst.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zum Gewährungszeitpunkt gemäß der Richtlinie des IFRS 2 erfolgt durch einen unabhängigen Sachverständigen. Die zugrundeliegenden Berechnungsgrundlagen sind im jeweiligen Bewertungsgutachten dokumentiert.

Die im Zusammenhang mit der Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016 beschlossene Umwandlung von PSP- und SMP-Ansprüchen in gesperrte Aktien regelt als Ablösewerte der laufenden PSP-Tranchen deren beizulegende Zeitwerte zum Berichtsstichtag. Die Ermittlung dieser Zeitwerte berücksichtigt die bis zum 31. Dezember 2015 realisierte TSR-Performance der abgelösten PSP-Tranchen mittels einer laufzeitabhängig garantierten Mindestzielerreichung und keinerlei Fluktuationskomponente.

Der Gesamtbuchwert der Schulden aus der PSP-Vergütung hat sich wie folgt entwickelt:

GESAMTBUCHWERTENTWICKLUNG

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Stand 31.12.2015 Stand 31.12.2014
Performance Share Plan - Tranche 2   1.099.864
Performance Share Plan - Tranche 3 999.275 927.385
Performance Share Plan - Tranche 4a 461.086 502.420
Performance Share Plan - Tranche 4b 80.728 21.129
Performance Share Plan - Tranche 5 1.280.954 502.068
Performance Share Plan - Tranche 6 1.368.227  
Gesamtbuchwert 4.190.270 3.052.866

SHARE MATCHING PLAN (SMP)

Kombiniertes Verfahren

Die Anzahl der zukünftigen Matching Shares ist von der Höhe der Auszahlung aus dem PSP-Programm abhängig. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes des SMP im Gewährungszeitraum kommt ein kombiniertes Verfahren aus Monte-Carlo-Simulation und Black-Scholes zum Einsatz. Unter Verwendung der identischen Annahmen wie zur Bewertung des PSP wurde der erwartete Auszahlungsbetrag bestimmt. Dieser Auszahlungsbetrag dient als Basis zur Bewertung der im Rahmen des SMP gewährten Forwardoptionen.

Der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Forwardoptionen zum Zeitpunkt ihrer Gewährung liegen folgende Prämissen zugrunde, wobei für alle Tranchen von einer Optionslaufzeit von 52 Monaten, einem Erdienungszeitraum von 88 Monaten und einer Fluktuation von 4 % ausgegangen wurde:

SHARE MATCHING PLAN

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Modellparameter Tranche 6 Geschäftsjahr 2015 Tranche 5 Geschäftsjahr 2014 Tranche 4b Geschäftsjahr 2013 Tranche 4a Geschäftsjahr 2013 Tranche 3 Geschäftsjahr 2012 Tranche 2 Geschäftsjahr 2011
Bewertungsstichtag 1.1.2015 1.1.2014 1.7.2013 1.1.2013 1.1.2012 1.1.2011
Durchschnittlicher Aktienkurs zum Erwerbszeitpunkt 70,38 69,87 76,59 67,16 47,47 47,03
Dividendenrendite 1,87 % 1,89 % 1,82 % 1,74 % 2,23 % 1,84 %
Erwartete Volatilität 19,07 % 23,32 % 24,60 % 27,94 % 35,18 % 51,40 %
Risikofreier Zinssatz -0,04 % 0,77 % 0,71 % 0,26 % 0,70 % 1,76 %

Die folgenden anteilsbasierten SMP-Vergütungsvereinbarungen haben während der aktuellen und früheren Berichtsperioden bestanden:

SHARE MATCHING PLAN 2015

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Angaben in Stück, € oder Monaten Beizulegender Zeitwert im Gewährungszeitpunkt Gewährte Performance Shares1)

Stand am 1.1.2015 Stück Zugang in 2015 Stück Stand am 31.12.2015 Stück
Reiner Winkler        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 4,779 7.973   7.973
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 5,771 8.374   8.374
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 8,192 5.919   5.919
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605 7.729   7.729
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 8,542   7.673 7.673
Summe / Durchschnitt 7,087 29.995 7.673 37.668
Dr. Rainer Martens        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 4,779 7.176   7.176
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 5,771 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 8,192 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605 5.121   5.121
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 8,542   5.329 5.329
Summe / Durchschnitt 6,921 25.161 5.329 30.490
Michael Schreyögg        
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.20123) 5,771 943   943
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.20133) 8,192 353   353
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013 8,874 1.763   1.763
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605 4.493   4.493
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015 8,542   5.329 5.329
Summe / Durchschnitt 8,397 7.552 5.329 12.881
Gesamt / Durchschnitt 7,233 62.708 18.331 81.039
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Angaben in Stück, € oder Monaten Ausgeübte Performance Shares Verfallene Performance Shares Verwirkte Performance Shares2) Noch nicht ausübbare Performance Shares Restlaufzeit Performance Shares
Performance Shares 2015/Stück Performance Shares 2015/Stück Performance Shares 2015/Stück Stand am 31.12.2015 Stück Stand am 31.12.2015 Monate
Reiner Winkler          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 2.115 5.858      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012     8.374    
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013     5.919    
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014     7.729    
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015     7.673    
Summe / Durchschnitt 2.115 5.858 29.695    
Dr. Rainer Martens          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 1.905 5.271      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012     7.537    
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013     5.327    
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014     5.121    
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015     5.329    
Summe / Durchschnitt 1.905 5.271 23.314    
Michael Schreyögg          
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.20123) 345 598      
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.20133)     353    
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013     1.763    
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014     4.493    
Performance Shares Tranche 6 v. 1.1.2015     5.329    
Summe / Durchschnitt 345 598 11.938    
Gesamt / Durchschnitt 4.365 11.727 64.947    

1) Die ausgewiesenen Stücke basieren auf der Anzahl der gewährten Performance Shares. Die daraus realisierbaren Matching Shares sind abhängig von der PSP Zielerreichung, dem MTU-Aktienkurs und der individuellen Besteuerung.
2) Aufgrund der in 2015 beschlossenen Umwandlung von PSP und SMP Ansprüchen in gesperrte Aktien in 2016, werden die zum 31.12.2015 noch nicht ausgeübten SMP-Tranchen verwirkt.
3) Gewährt im Rahmen seiner oberen Führungskreistätigkeit.

SHARE MATCHING PLAN 2014

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Angaben in Stück, € oder Monaten Beizulegender Zeitwert im Gewährungszeitpunkt Gewährte Performance Shares1)
Stand am 1.1.2014 Stück Zugang in 2014 Stück Stand am 31.12.2014 Stück
Reiner Winkler        
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 3,722 10.238   10.238
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 4,779 7.973   7.973
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 5,771 8.374   8.374
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 8,192 5.919   5.919
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605   7.729 7.729
Summe / Durchschnitt 5,954 32.504 7.729 40.233
Dr. Rainer Martens        
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 3,722 9.214   9.214
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 4,779 7.176   7.176
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 5,771 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 8,192 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605   5.121 5.121
Summe / Durchschnitt 5,812 29.254 5.121 34.375
Michael Schreyögg3)        
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.20114) 4,779 907   907
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.20124) 5,771 943   943
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.20134) 8,192 353   353
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013 8,874 1.763   1.763
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605   4.493 4.493
Summe / Durchschnitt 7,918 3.966 4.493 8.459
Dr. Stefan Weingartner5)        
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 3,722 9.214   9.214
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011 4,779 7.176   7.176
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012 5,771 7.537   7.537
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013 8,192 5.327   5.327
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014 8,605   5.121 5.121
Summe / Durchschnitt 5,812 29.254 5.121 34.375
Gesamt / Durchschnitt 6,012 94.978 22.464 117.442
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Angaben in Stück, € oder Monaten Ausgeübte Performance Shares Verfallene Performance Shares Verwirkte Performance Shares Noch nicht ausübbare Performance Shares Restlaufzeit Performance Shares2)
Performance Shares 2014/Stück Performance Shares 2014/Stück Performance Shares 2014/Stück Stand am 31.12.2014 Stück Stand am 31.12.2014 Monate
Reiner Winkler          
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 4.662 5.576      
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011       7.973 4
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012       8.374 16
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013       5.919 28
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014       7.729 40
Summe / Durchschnitt 4.662 5.576   29.995 21
Dr. Rainer Martens          
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 4.209 5.005      
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011       7.176 4
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012       7.537 16
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013       5.327 28
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014       5.121 40
Summe / Durchschnitt 4.209 5.005   25.161 20
Michael Schreyögg3)          
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.20114) 516 391      
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.20124)       943 4
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.20134)       353 16
Performance Shares Tranche 4b v. 1.7.2013       1.763 34
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014       4.493 40
Summe / Durchschnitt 516 391   7.552 33
Dr. Stefan Weingartner5)          
Performance Shares Tranche 1a v. 1.1.2010 4.518 4.696      
Performance Shares Tranche 2 v. 1.1.2011     7.176    
Performance Shares Tranche 3 v. 1.1.2012     7.537    
Performance Shares Tranche 4a v. 1.1.2013     5.327    
Performance Shares Tranche 5 v. 1.1.2014     5.121    
Summe / Durchschnitt 4.518 4.696 25.161    
Gesamt / Durchschnitt 13.905 15.668 25.161 62.708 22

1) Die ausgewiesenen Stücke basieren auf der Anzahl der gewährten Performance Shares. Die daraus realisierbaren Matching Shares sind abhängig von der PSP-Zielerreichung, dem MTU-Aktienkurs und der individuellen Besteuerung.
2) Restlaufzeit für SMP ist, aufgrund des Ausübungszeitpunkts im April, 4 Monate länger als für PSP.
3) Mitglied des Vorstands seit 1. Juli 2013.
4) Gewährt im Rahmen seiner oberen Führungskreistätigkeit.
5) Mitglied des Vorstands bis 31. März 2015, daher verfällt sein Recht, den aus dem Performance Share Plan (PSP) auszuzahlenden Betrag in Aktien der MTU Aero Engines AG anzulegen.

Die Mitglieder des Vorstands waren im Berichtsjahr abermals berechtigt, im Rahmen des Share Matching Plans in MTU-Aktien zu investieren.

Daraus ergeben sich folgende Ansprüche auf Matching-Aktien:

ANSPRÜCHE AUF MATCHING-AKTIEN

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Stand 1.1.2015 Erworben in 2015 Stand 31.12.2015
Angaben in Stück      
Reiner Winkler1) 1.554 705 2.259
Dr. Rainer Martens1) 1.403 635 2.038
Michael Schreyögg1) 172 115 287
Dr. Stefan Weingartner 1.506   1.506
Summe 4.635 1.455 6.090

Hinweis: Im Geschäftsjahr 2015 wurden keine Matching-Aktien ausgegeben.

1) Die in 2015 beschlossene Umwandlung von PSP- und SMP-Ansprüchen in gesperrte Aktien regelt einen Ablösewert von 90,10 € je Matching-Aktie.

Im Rahmen der beschlossenen Ablösung ausgeübter SMP-Tranchen aufgrund der Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016, erfolgt die Bewertung der Ansprüche auf Matching-Aktien zum beizulegenden Zeitwert, der aus dem Stichtagskurs (XETRA) der MTU-Aktie zum Geschäftsjahresultimo abgeleitet wird.

GESAMTAUFWAND AUS ANTEILSBASIERTEN VERGÜTUNGEN

Der Gesamtaufwand aus anteilsbasierten Vergütungen verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Vorstandsmitglieder:

GESAMTAUFWAND AUS ANTEILSBASIERTEN VERGÜTUNGEN

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Mitglieder des Vorstands Geschäftsjahr 2015
in € Barausgleich Eigenkapitalinstrumente Summe
Reiner Winkler 1.497.510 186.604 1.684.114
Dr. Rainer Martens 1.117.161 140.840 1.258.001
Michael Schreyögg 733.837 96.431 830.268
Gesamtaufwand 3.348.508 423.875 3.772.383
Ehemaliges Vorstandsmitglied      
Dr. Stefan Weingartner1) 589.451 528 589.979
Gesamtaufwand 589.451 528 589.979
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Mitglieder des Vorstands Geschäftsjahr 2014
in € Barausgleich Eigenkapitalinstrumente Summe
Reiner Winkler 217.932 23.421 241.353
Dr. Rainer Martens 173.527 18.926 192.453
Michael Schreyögg 67.999 15.827 83.826
Gesamtaufwand 459.458 58.174 517.632
Ehemaliges Vorstandsmitglied      
Dr. Stefan Weingartner1) 934.173 113.718 1.047.891
Gesamtaufwand 934.173 113.718 1.047.891

1) Mitglied des Vorstands bis 31. März 2015.

REGELUNGEN BEI BEENDIGUNG DER TÄTIGKEIT DER VORSTANDSMITGLIEDER

Den Mitgliedern des Vorstands wird eine leistungsorientierte Zusage gewährt, die in ihrer Struktur den Versorgungszusagen für Organmitglieder vergleichbarer Konzerne entspricht.

Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung

Die Vorstandsmitglieder erwerben Anwartschaften auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß der Versorgungsregelung "MTU Pension Capital-Versorgungsbestimmungen für Vorstände der MTU Aero Engines AG". Versorgungsziel ist eine Rente in Höhe von 60 % der festgesetzten Grundvergütung nach 15 Vorstandsdienstjahren. Zur Ablösung der Altregelung wurde die, bis zum 31. Dezember 2009 erdiente Anwartschaft als Startbaustein festgeschrieben. Diese stellt die Leistung gemäß Altregelung im Alter 60 dar, quotiert mit dem Verhältnis der tatsächlichen Dauer der Konzernzugehörigkeit zu der Zeit vom Beginn der Konzernzugehörigkeit bis zum vollendeten 60. Lebensjahr. Der Startbaustein stellt den in einen einmaligen Kapitalbetrag umgerechneten Gegenwert einer Rente dar.

Beitragszeit auf 15 Jahre begrenzt.

Mit Feststellung des Startbausteins wird für jedes Vorstandsmitglied ein Versorgungskonto eröffnet, dem jährlich weitere Kapitalbausteine gutgeschrieben werden. Die jährlichen Kapitalbausteine werden auf Basis eines individuellen Beitrags sowie eines altersabhängigen Faktors ermittelt. Dabei berücksichtigt der altersabhängige Faktor eine Verzinsung von 6 % pro Jahr bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres. Die Beitragszeit ist grundsätzlich begrenzt auf 15 Vorstandsjahre und endet mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Ab Alter 61 wird das Versorgungskonto bis zur Inanspruchnahme jährlich mit 4 % verzinst (Bonussumme). Die Summe der aufgelaufenen Kapitalbausteine zuzüglich des Startbausteines sowie etwaiger gutgeschriebener Bonussummen bildet das Versorgungskapital, das als Versorgungsleistung zur Verfügung steht. Im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres werden dem erreichten Stand des Versorgungskontos unter Berücksichtigung der zugesagten Beitragszeit 50 % der bis zur festen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet.

Das Versorgungskapital wird im Versorgungsfall grundsätzlich als Einmalkapital gewährt. Auf Antrag des Vorstands und mit Zustimmung des Unternehmens kann das Versorgungsguthaben als Kapital in 10 Raten mit 4 %iger Anhebung des zuvor erreichten Standes oder als lebenslange Rente mit 1 %iger Anpassung pro Jahr ausgezahlt werden. In jedem Versorgungsfall wird das Versorgungskonto auf die Höhe der erreichten Leistung gemäß der Altzusage aufgestockt (Garantiekapital). Die Versorgungsleistung wird auch nach Ausscheiden aus dem Vorstand erst bei Eintritt eines Versorgungsfalles (Erreichung der Altersgrenze, Invalidität oder Tod) fällig. Die Versorgungsanwartschaft ist von Beginn an unverfallbar.

Reiner Winkler, Dr. Rainer Martens und Dr. Stefan Weingartner wurde bereits im Rahmen der Altregelung eine Anrechnung von Vordienstzeiten in ehemaligen Konzernunternehmen zugesagt.

Die Basisdaten zu den oben genannten Zusagen und Leistungen sind in der folgenden Tabelle individualisiert dargestellt:

BESTEHENDE VERSORGUNGSZUSAGEN

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Mitglieder des Vorstands
in €
Startbaustein1) Garantiekapital2) Jährlicher Beitrag Ende der Beitragszeit Einmalkapital
Reiner Winkler3) 1.625.140 2.510.788 400.000 1.10.2019 7.744.205
Dr. Rainer Martens 1.366.176 2.317.650 220.000 1.4.2021 5.293.176
Michael Schreyögg 365.627 365.627 215.478 1.8.2026 4.801.945

1) Bis zum 31. Dezember 2009 (Umstellungszeitpunkt) erdiente Anwartschaften. Michael Schreyögg: Umstellungszeitpunkt 1. Juli 2013.
2) Wertgleicher Kapitalbetrag, der den zum jeweiligen Umstellungszeitpunkt zugesagten Versorgungszusagen entspricht.
3) Reiner Winkler wurde im Rahmen der Umstellung seiner Versorgungszusage in 2010 ein Sonderbaustein in Höhe von 575.065 € zugesagt.

Individuelle Beiträge in das Versorgungskonto

Die unterschiedliche Höhe der jährlichen Beiträge in die Versorgungskonten resultiert aus der verbleibenden Restdienstdauer der Vorstandstätigkeit bis zum Ende der jeweiligen Beitragszeit, den jeweiligen altersabhängigen Faktoren sowie den individuellen versorgungsfähigen Bezügen.

Die folgende Tabelle zeigt den Dienstzeitaufwand für die Geschäftsjahre 2015 und 2014 sowie den jeweiligen Stand der gebuchten Rückstellungen nach IFRS und nach HGB für die Vorstandsmitglieder:

ZUFÜHRUNG UND STAND PENSIONSRÜCKSTELLUNG

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Mitglieder des Vorstands
in €
Jahr Dienstzeitaufwand IFRS Dienstzeitaufwand HGB Stand der gebuchten Rückstellung nach IFRS am 31.12. Stand der gebuchten Rückstellung nach HGB am 31.12.
Reiner Winkler 2015 211.292 180.513 5.891.528 5.267.473
  2014 186.810 169.893 5.556.898 4.633.159
Dr. Rainer Martens 2015 178.046 156.217 4.369.536 3.943.316
  2014 159.912 147.483 4.094.359 3.474.746
Michael Schreyögg 2015 82.120 61.774 2.861.629 2.358.717
  2014 67.089 57.168 2.099.588 1.541.359
Summe 2015 471.458 398.504 13.122.693 11.569.506
Summe 2014 413.811 374.544 11.750.845 9.649.264

Die Pensionsverpflichtungen nach IAS 19 an ehemalige Vorstandsmitglieder belaufen sich auf 7.167.081 € (Vorjahr: 10.452.674 €); darin enthalten ist die Pensionsverpflichtung von Dr. Stefan Weingartner in Höhe von 3.165.482 € (Vorjahr: 2.982.350 €).

ERWERBSUNFÄHIGKEIT

Gemäß der Neuregelung vom 1. Januar 2010 werden im Falle der Dienstunfähigkeit vor Erreichen des 60. Lebensjahres dem Stand des Versorgungskontos, ab dem Eintritt der Erwerbsunfähigkeit 50 % der bis zur maximalen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet. Basis hierfür sind die zum Zeitpunkt des Ausscheidens zuletzt gültigen Beiträge. Dies gilt auch im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres.

ABFINDUNGEN IM FALL DER VORZEITIGEN BEENDIGUNG DES VORSTANDSANSTELLUNGSVERTRAGES

Höhe der Abfindung begrenzt

Nach Maßgabe der Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016 haben die Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung Ihrer Tätigkeit auf Veranlassung der MTU Anspruch auf eine Abfindung in Höhe der Summe aus anteiliger Grundvergütung, anteiliger JEV sowie anteiliger Langfristvergütung RSP für die ursprüngliche Restlaufzeit ihrer Verträge. Für die Ermittlung der Abfindung wird mit Blick auf JEV und RSP für die Geschäftsjahre der Restlaufzeit ein Ausschüttungsgrad von 100 % berücksichtigt. Die Abfindung ist auf das Zweifache der jährlichen Zieldirektvergütung des ausscheidenden Vorstandsmitglieds beschränkt. Für den Fall einer Kündigung seitens MTU aus wichtigem Grund entfällt die Zahlung einer Abfindung. Darüber hinaus entsteht der MTU in diesem Fall ein Anspruch auf Rückzahlung der im Geschäftsjahr der Beendigung gewährten RSP-Tranche.

ABFINDUNGEN BEI VORZEITIGER BEENDIGUNG DES VORSTANDSANSTELLUNGSVERTRAGES IM FALLE EINES KONTROLLWECHSELS ODER AUFGRUND DER VERÄNDERUNG DES AKTIONÄRSKREISES DER MTU AERO ENGINES AG

Im Falle eines Kontrollwechsels (Change of Control), welcher mit wesentlichen Nachteilen für aktive Vorstandsmitglieder verbunden ist, entsteht diesen ein Sonderkündigungsrecht verbunden mit einem Anspruch auf Abfindung in Höhe der Summe aus anteiliger Grundvergütung, anteiliger JEV sowie anteiliger Langfristvergütung RSP für die ursprüngliche Restlaufzeit ihrer Verträge. Für die Ermittlung der Abfindung wird mit Blick auf JEV und RSP für die Geschäftsjahre der Restlaufzeit ein Ausschüttungsgrad von 100 % berücksichtigt. Die Abfindung ist in diesem Fall auf das Dreifache der jährlichen Zieldirektvergütung des ausscheidenden Vorstandsmitglieds beschränkt.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Vergütung orientiert sich an Unternehmensgröße

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der MTU Aero Engines AG geregelt. Sie orientiert sich an der Größe des Unternehmens sowie an den Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder.

Nach § 12 der Satzung der MTU Aero Engines AG erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats jährlich eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 50.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache der festen Vergütung. Mitglieder, die einem Ausschuss angehören, erhalten über die Vergütung hinaus zusätzlich 10.000 € und, sofern sie den Vorsitz des Ausschusses innehaben, zusätzlich weitere 20.000 €. Ferner erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 3.000 € pro Sitzung, jedoch höchstens 3.000 € pro Tag. Für die Teilnahme an einer vom Vorsitzenden oder seinem Stellvertreter einberufenen Sitzung mittels Telekommunikationsmitteln (Telefon- oder Videokonferenz) wird die Hälfte des Sitzungsgeldes gezahlt. Auslagen, die im Zusammenhang mit der Ausübung des Mandats entstehen, sowie die auf Bezüge entfallende Umsatzsteuer werden ersetzt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine aktienbasierten Vergütungen.

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats der MTU Aero Engines AG wurde folgende Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 beziehungsweise für das Geschäftsjahr 2014 gewährt:

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

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20151)
in € Grundvergütung Ausschussvergütung Sitzungsgelder Gesamtvergütung
Klaus Eberhardt (Vorsitzender Aufsichtsrat und Vorsitzender Personalausschuss)3) 4) 150.000,00 50.000,00 27.000,00 227.000,00
Josef Mailer (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat ab 15.10.2015)2) 3) 5) 15.833,33 4.222,22 6.000,00 26.055,55
Josef Hillreiner (stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat bis 14.10.2015)2) 3) 5) 59.166,67 15.777,78 24.000,00 98.944,45
Dr. Joachim Rauhut Vorsitzender (Prüfungsausschuss) 50.000,00 30.000,00 27.000,00 107.000,00
Thomas Bauer (ab 1.11.2015) 8.333,33   3.000,00 11.333,33
Michael Behé5) 50.000,00   15.000,00 65.000,00
Dr. Wilhelm Bender 50.000,00   15.000,00 65.000,00
Thomas Dautl 50.000,00   15.000,00 65.000,00
Babette Fröhlich3) 5) 50.000,00 10.000,00 24.000,00 84.000,00
Berthold Fuchs (bis 31.10.2015) 41.666,67   12.000,00 53.666,67
Dr.-Ing. Jürgen M. Geißinger2) 4) 50.000,00 20.000,00 18.000,00 88.000,00
Dr. Martin Kimmich (ab 1.1.2014)2) 5) 50.000,00 10.000,00 18.000,00 78.000,00
Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens 50.000,00   15.000,00 65.000,00
Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl 50.000,00   15.000,00 65.000,00
Summe 725.000,00 140.000,00 234.000,00 1.099.000,00
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20141) 20141)
in € Grundvergütung Ausschussvergütung Sitzungsgelder Gesamtvergütung
Klaus Eberhardt (Vorsitzender Aufsichtsrat und Vorsitzender Personalausschuss)3) 4) 150.000,00 50.000,00 36.000,00 236.000,00
Josef Mailer (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat ab 15.10.2015)2) 3) 5)        
Josef Hillreiner (stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat bis 14.10.2015)2) 3) 5) 75.000,00 20.000,00 33.000,00 128.000,00
Dr. Joachim Rauhut Vorsitzender (Prüfungsausschuss) 50.000,00 30.000,00 27.000,00 107.000,00
Thomas Bauer (ab 1.11.2015)        
Michael Behé5) 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Dr. Wilhelm Bender 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Thomas Dautl 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Babette Fröhlich3) 5) 50.000,00 10.000,00 27.000,00 87.000,00
Berthold Fuchs (bis 31.10.2015) 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Dr.-Ing. Jürgen M. Geißinger2) 4) 50.000,00 20.000,00 24.000,00 94.000,00
Dr. Martin Kimmich (ab 1.1.2014)2) 5) 50.000,00 8.333,33 24.000,00 82.333,33
Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl 50.000,00   18.000,00 68.000,00
Summe 725.000,00 138.333,33 279.000,00 1.142.333,33

1) Angaben ohne Umsatzsteuer.
2) Mitglied Personalausschuss.
3) Mitglied Prüfungsausschuss.
4) Mitglied Nominierungsausschuss.
5) Diese Arbeitnehmervertreter haben erklärt, ihre Aufsichtsratsvergütung nach den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbundes an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

TÄTIGKEIT DES AUFSICHTSRATS

Mit diesem Bericht informiert der Aufsichtsrat gemäß § 171 Abs. 2 AktG über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2015 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss. Im vergangenen Jahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand regelmäßig bei der Leitung des Unternehmens beraten, die Führung der Geschäfte kontinuierlich begleitet und überwacht und sich von ihrer Recht- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung wurde der Aufsichtsrat unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstand hat die Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens informiert. Über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie wichtige Geschäftsvorgänge erhielt der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Neue Planungen wurden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert.

Gemeinsam mit dem Vorstand diskutierte der Aufsichtsrat die Strategie und alle wichtigen Vorhaben. Der Aufsichtsrat hat die strategische Ausrichtung des Unternehmens nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung befürwortet. Über sämtliche Geschäfte, die laut Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung des Vorstands eine Zustimmung des Gremiums erfordern, wurden nach Überprüfung und Diskussion mit dem Vorstand Beschlüsse gefasst.

Wie in den Vorjahren hat der Aufsichtsrat 2015 auf die internen Kontrollmechanismen der MTU geachtet. Sein Augenmerk lag vor allem auf dem Risikomanagementsystem, der Revision und der rechtskonformen Unternehmensführung. Der Aufsichtsrat hat diese Bereiche anhand der vorgelegten Unterlagen und im Dialog mit dem Vorstand geprüft und ist zu der Überzeugung gekommen, dass die Gesellschaft wirksame Systeme hierfür eingerichtet hat, insbesondere ein wirksames internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess.

Mit der Überwachung der Compliance des Unternehmens hat sich neben dem Aufsichtsrat im Schwerpunkt der Prüfungsausschuss befasst. Diesem berichtet die interne Revision regelmäßig sowohl über die Ergebnisse ihrer Prüfungen als auch über Erkenntnisse und neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Compliance.

SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS

Im Geschäftsjahr 2015 gab es fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen. Telefonkonferenzen wurden nicht durchgeführt. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen er angehört, teilgenommen. Die Präsenz betrug 100 %. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus regelmäßig über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet. Dazu war er regelmäßig mit dem Vorstand in Kontakt und hat sich mit ihm über die Strategie, die Planung, die Geschäftsentwicklung, die Risikolage und das Risikomanagement sowie die Compliance des Unternehmens beraten.

Bei seinen Sitzungen besprach der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung der MTU und aller mit ihr verbundenen Unternehmen mit dem Vorstand. Ausführlich befasste er sich mit der Marktsituation im zivilen und militärischen Triebwerksherstellungs- und Instandhaltungsgeschäft sowie der Stellung des Unternehmens im Wettbewerb. Auch die Ertragssituation des Konzerns einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements wurde ausführlich erörtert. In der März-Sitzung 2015 wurde außerdem über Kapitalmaßnahmen für die Hauptversammlung 2015 beraten. So wurde der Vorschlag zur Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien ebenso diskutiert und geprüft wie derjenige zur Schaffung von neuem genehmigtem und bedingtem Kapital und zum Ausschluss des Bezugsrechtes.

Weitere Themen im Berichtszeitraum waren die Beteiligung der MTU an einer Leasinggesellschaft für das PW1100G-JM sowie die Beteiligung der MTU am Triebwerksprogramm GE9X, dem Antrieb für die zukünftige Boeing 777X. Außerdem behandelte der Aufsichtsrat die Wiederbestellung von Michael Schreyögg als Mitglied des Vorstands. Sein Vertrag wurde bis 30. Juni 2021 verlängert. Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat mit dem am 1. Mai 2015 in Kraft getretenen "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst". Der Aufsichtsrat begreift die Neuregelungen als Chance, die Personalgewinnung und Personalentwicklung sowie die Unternehmenskultur zukunftsfähig zu gestalten.

Darüber hinaus beriet der Aufsichtsrat über die Bestellung des Wirtschaftsprüfers. Gestützt auf die Empfehlung des Prüfungsausschusses schlug er der Hauptversammlung vor, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer sowie zum Prüfer für die prüferische Durchsicht von Halbjahresberichten für das Geschäftsjahr 2015 zu bestellen. Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag mit 99,9 % der Stimmen zu.

Der Aufsichtsrat befasste sich auch ausführlich mit der operativen Planung und dem Budget für 2016, der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2014 und dem neuen Vergütungssystem des Vorstands ab 2016 sowie der Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex.

CORPORATE GOVERNANCE

Der Erfolg des Unternehmens basiert nach Überzeugung des Aufsichtsrats auf guter Corporate Governance. Der Aufsichtsrat setzte sich deshalb auch 2015 ausführlich mit der Anwendung und Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex auseinander und überprüfte dabei die Effizienz seiner eigenen Tätigkeit. Er erörterte die Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Hinblick auf das Thema Diversity, insbesondere die angemessene Berücksichtigung von Frauen.

Darüber hinaus stellte der Aufsichtsrat ausdrücklich fest, dass er die Grundsätze zur Vermeidung von Interessenskonflikten bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt und weiterhin berücksichtigen wird: Der Aufsichtsrat wird bei Wahlvorschlägen eventuelle persönliche oder geschäftliche Beziehungen eines jeden Kandidaten zum Unternehmen, den Organen der Gesellschaft und / oder einem wesentlich an der Gesellschaft beteiligten Aktionär offenlegen. 2015 fand keine Wahl statt.

Der Aufsichtsrat hat eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder. Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr. Darüber hinaus bietet ihnen auch die MTU fachliche Weiterbildung an. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand sowie innerhalb des Aufsichtsrats wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr für sehr gut befunden. Interessenskonflikte zwischen der MTU und dem Vorstand oder dem Aufsichtsrat gab es nicht.

In der gemeinsamen Erklärung mit dem Vorstand vom 8. Dezember 2015 - gemäß § 161 AktG - wird festgestellt, dass die MTU Aero Engines AG mit einer Ausnahme den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entspricht. Diese Erklärung der MTU ist mit weiteren Ausführungen zur Corporate Governance des Unternehmens auf Seite 32 dieses Geschäftsberichts abgedruckt; sie findet sich auch auf der MTU-Website.

SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE

Der Aufsichtsrat hat traditionell drei paritätisch besetzte Ausschüsse: den Prüfungsausschuss, den Personalausschuss und gemäß § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes den Vermittlungsausschuss. Über ihre Arbeit lässt sich der Aufsichtsrat im Plenum regelmäßig Bericht erstatten.

Im Jahr 2007 wurde auf Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex zusätzlich ein Nominierungsausschuss gebildet, der nur bei Bedarf zusammentritt. Er trat im Geschäftsjahr 2015 nicht zusammen. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, geeignete Kandidaten für eine Wahl in den Aufsichtsrat zu finden. Mitglieder sind Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger.

Dem Personalausschuss gehören Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger sowie die beiden Arbeitnehmervertreter Josef Hillreiner (bis 14. Oktober 2015; ab 15. Oktober 2015 Josef Mailer) und Dr. Martin Kimmich an. Im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Personalausschuss in vier Sitzungen unter anderem mit der Verlängerung der Bestellung von Michael Schreyögg als Mitglied des Vorstands und mit der sogenannten Frauenquote für den Vorstand. Des Weiteren befasste sich der Personalausschuss mit den Ergebnissen der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats und der Änderung des Vorstandsvergütungsmodells, der Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsvergütung sowie den Long Term Incentive-Ergebnissen und dem Share Matching Plan. Zudem standen die Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2014 und die Festlegung der Ziele für die Jahreserfolgsvergütung für 2015 auf der Agenda.

Der Vermittlungsausschuss, dessen Mitglieder denen des Personalausschusses entsprechen, musste 2015 nicht einberufen werden.

Der Prüfungsausschuss setzt sich zusammen aus Dr. Joachim Rauhut, Klaus Eberhardt, Babette Fröhlich, Josef Hillreiner (bis 14. Oktober 2015) sowie Josef Mailer (ab 15. Oktober 2015). Er tagte im vergangenen Jahr fünfmal und beschäftigte sich speziell mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG sowie mit der Finanzsituation und den Quartalsberichten.

Daneben befasste sich der Prüfungsausschuss auch mit den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen und der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer. Der Prüfungsausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2015 fest und schloss den Vertrag mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Des Weiteren hat der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers gemäß Ziffer 7.2.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeholt und die Unabhängigkeit des Prüfers überwacht.

Bei seiner Arbeit lagen dem Ausschuss wie auch den übrigen Mitgliedern des Aufsichtsrats die Berichte von Ernst & Young über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts vor. Die Unterlagen wurden in Gegenwart der Wirtschaftsprüfer Keller und Westermeier von Ernst & Young ausführlich behandelt. Das Ergebnis: Der Ausschuss empfahl dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen, den Konzernabschluss zu billigen, den zusammengefassten Lagebericht zu genehmigen und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen.

Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen überwachte der Prüfungsausschuss den Prozess der Rechnungslegung und das darauf bezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sowie das interne Revisionssystem, von deren Wirksamkeit er sich überzeugte. Weitere Themen der Sitzungen waren die Entgegennahme der Berichte zu den Bereichen interne Revision und Compliance, die Kapitalmaßnahmen der Hauptversammlung 2015 sowie die Ergebnisse der DPR-Prüfung.

FESTSTELLUNG DES JAHRESABSCHLUSSES, DES GEBILLIGTEN KONZERNABSCHLUSSES SOWIE DES LAGEBERICHTS

Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2015 wurden von der durch die Hauptversammlung bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, München, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die Prüfungsberichte und die zu prüfenden Unterlagen wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig zugesandt. Auf Basis der Vorprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, über die der Vorsitzende des Prüfungsausschusses dem Aufsichtsrat Bericht erstattete, befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2015 sowie mit dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns.

An der Sitzung des Prüfungsausschusses der MTU Aero Engines AG am 23. Februar 2016 sowie an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 1. März 2016 nahm der Wirtschaftsprüfer teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte Jahresabschluss, Konzernabschluss, zusammengefassten Lagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Er machte keine Einwände geltend. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 wurden in der Aufsichtsratssitzung am 1. März 2016 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns stimmte das Gremium unter Abwägung der Interessen der Aktionäre und der Gesellschaft zu.

WECHSEL IN DEN ORGANEN

Dr. Stefan Weingartner hat die MTU zum 31. März 2015 auf eigenen Wunsch verlassen. Seit April 2015 wird die MTU von drei Vorständen geführt.

Neu in den Aufsichtsrat eingetreten ist Josef Mailer, der zum 15. Oktober 2015 auf Josef Hillreiner folgte. Josef Hillreiner gab sein Amt als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats mit Wirkung zum 14. Oktober 2015 auf. Josef Mailer wurde zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, außerdem gehört er dem Prüfungs- und Personalausschuss sowie dem Vermittlungsausschuss an. Außerdem wurde Thomas Bauer zum 1. November 2015 neues Mitglied des Aufsichtsrats. Er rückt als gewähltes Ersatzmitglied für Berthold Fuchs nach, der zum 31. Oktober 2015 aus dem Aufsichtsrat ausschied.

Der Aufsichtsrat dankt Josef Hillreiner und Berthold Fuchs für ihre langjährige engagierte und fachkundige Arbeit im Aufsichtsrat der MTU. Der Dank gilt zudem dem Vorstand für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr hohes Engagement im Jahr 2015. Ebenso bedankt sich der Aufsichtsrat beim Betriebsrat für die gute Kooperation sowie bei allen Aktionärinnen und Aktionären, die der MTU ihr Vertrauen schenken.

 

München, den 1. März 2016

Klaus Eberhardt, Vorsitzender des Aufsichtsrats

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Der Lagebericht der MTU Aero Engines AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst.

DAS UNTERNEHMEN MTU

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT UND MÄRKTE

Die MTU Aero Engines AG, München (im Folgenden MTU AG), ist mit ihren Konzernunternehmen Deutschlands führender Triebwerkshersteller und einer der Großen der Welt. Der MTU-Konzern wird im Folgenden auch MTU oder Konzern genannt.

Die MTU betreut zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung.

Partner in wichtigen Programmen

Technologisch führend ist das Unternehmen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern und Turbinenzwischengehäusen sowie Reparatur- und Herstellverfahren. National und international ist die MTU maßgeblich an allen wichtigen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert mit den Größten der Branche - GE Aviation, Pratt & Whitney und Rolls-Royce.

Der Konzern ist ebenso einer der weltweit führenden Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen für zivile Flugzeugtriebwerke. Im militärischen Bereich ist die MTU seit Jahrzehnten nationaler Marktführer und Systempartner der Bundeswehr.

Die MTU ist in zwei Segmenten tätig: im OEM-Geschäft (Original Equipment Manufacturing) und im MRO-Geschäft (Maintenance, Repair and Overhaul). Das OEM-Segment bündelt das Zivile Neu- und Ersatzteilgeschäft sowie das komplette Militärische Geschäft. Das MRO-Segment beinhaltet die Zivile Instandhaltung.

KONZERNSTRUKTUR, STANDORTE UND ORGANISATION

Die MTU ist mit Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Unternehmensbeteiligungen weltweit in allen wichtigen Märkten und Regionen vertreten. Einzelheiten zum Anteilsbesitz sind dem Konzernanhang unter Abschnitt I. Grundsätze zu entnehmen.

→ Weitere Informationen auf Seite 155.

MTU AERO ENGINES WELTWEIT

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MTU Maintenance Canada MTU Aero Engines MTU Maintenance Zhuhai1)
MTU Aero Engines North America MTU Maintenance Hannover Airfoil Services1)
Vericor Power Systems MTU Maintenance Berlin-Brandenburg  
MTU Maintenance Dallas MTU Maintenance Lease Services  
  MTU Aero Engines Polska  
  AES Aerospace Embedded Solutions1)  
  Pratt & Whitney Canada Customer Service Centre Europe1)  
  Ceramic Coating Center1)  

1) Wichtige Beteiligungsgesellschaften.

STRATEGIEN UND ZIELE

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

Mehrwert für Kunden und Partner

Gemäß ihrer Mission "Mehrwert für Kunden und Partner" stellt die MTU dem Markt technologisch hochwertige Triebwerke und Module zur Verfügung. Dabei setzt sie vor allem auf ihre Kernkompetenz, innovative Produkte und Serviceleistungen zu entwickeln, herzustellen und erfolgreich zu vermarkten.

Profitables Wachstum als übergeordnetes Ziel

Die Unternehmensstrategie der MTU ist auf profitables Wachstum ausgerichtet. Die drei Säulen der Wachstumsstrategie sind dabei:

Führende Technologien - Erhalt und Ausbau der technologischen Position
Beim Ausbau ihrer Technologieposition legt die MTU besonderes Augenmerk auf die Entwicklung neuer Hochtemperaturwerkstoffe. Damit will sie in ihren Kernmodulen Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter mittelfristig noch höhere Wirkungsgrade bei gleichzeitig geringerem Bauteilgewicht erzielen. Auch in Zukunft wird die MTU gezielt in fortschrittliche Produkte und Verfahren investieren und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern.

Ausgewogenes Portfolio

Ausgewogenes Produktportfolio - Beteiligung an wachstumsstarken neuen Programmen
Die MTU Aero Engines hat in den letzten Jahren zusammen mit ihrem Partner Pratt & Whitney die Getriebefan-Triebwerke für Regional- und Mittelstreckenflugzeuge entwickelt. Seit dem 20. Januar 2016 setzt die Lufthansa die PW1100G-JM Getriebefantriebwerke im Airbus A320neo ein. Vor dem Hintergrund weiterer geplanter Auslieferungen geht die MTU von einer erfolgreichen Markteinführung der Getriebefan-Technologie aus. Neben der Weiterentwicklung des Getriebefan liegt der Fokus der MTU-Beteiligungen auf zukünftigen Triebwerken für Großraumflugzeuge, zum Beispiel dem GE9X von GE. Die Markteinführung ist gegen Ende dieser Dekade geplant. Vom Markterfolg dieser Triebwerke wird mittelfristig auch das Instandhaltungsgeschäft der MTU profitieren, da sich die MTU über ihre Beteiligungen auch einen entsprechenden Anteil am Servicegeschäft gesichert hat.

Steigende Wettbewerbsfähigkeit - Erhöhung der Produktivität und Reduzierung des gebundenen Kapitals
Die MTU fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig abzusichern. Neben der Optimierung der Strukturen und Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens steht insbesondere die Reduzierung des im Unternehmen gebundenen Kapitals im Fokus der Bemühungen. Ziel ist es, die zur Verfügung stehenden Mittel so wertschöpfend wie möglich zu nutzen.

ECKPFEILER DER MTU-STRATEGIE

Kompetente und motivierte Mitarbeiter als Erfolgsbasis

Für die erfolgreiche Entwicklung der MTU-Gruppe sind hochmotivierte und kompetente Mitarbeiter besonders wichtig. Die MTU steht für eine entwicklungs- und leistungsorientierte Unternehmenskultur mit einer ausgeprägten sozialen Verantwortung. Das Unternehmen fördert die kulturelle und personelle Vielfalt im Unternehmen, flexible Arbeitsbedingungen sowie hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiter.

Mit ihrer Wachstumsstrategie, den Effizienzprogrammen und den umfangreichen Investitionen in die Zukunft ist die MTU auf Kurs, die gesteckten Ziele zu erreichen.

STEUERUNGSSYSTEM DES KONZERNS

Ziel: profitables Wachstum

Die MTU wird auf der Basis von Kennziffern gesteuert, die der Vorstand verabschiedet hat. Diese Kennziffern werden aus der operativen Planung abgeleitet und bilden die Basis für eine Unternehmensführung, die ein profitables Wachstum der MTU zum Ziel hat. Zur Forcierung von Entscheidungen, die geeignete Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie schaffen, werden ein effizientes Planungs- und Kontrollsystem und ein wertorientiertes Managementvergütungssystem genutzt.

Die werttreibenden Größen EBIT, Umsatz und Free Cashflow definieren das Spannungsfeld von Rentabilität, Wachstum und Liquidität, in dem sich die MTU befindet.

Zur Definition des bereinigten EBIT als wichtigster Erfolgsgröße wird auf die Überleitung zu bereinigten Kennzahlen unter dem Abschnitt Ertragslage verwiesen. Daneben verwendet der Konzern die Kennzahl EBIT-Marge, die das EBIT im Verhältnis zum Umsatz darstellt.

→ Weitere Informationen auf Seite 84.

STEUERUNGSGRÖSSEN UMSATZ UND EBIT BEREINIGT

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in Mio. € 2015 2014 2013 2012 2011
Umsatz 4.435,3 3.913,9 3.574,1 3.242,7 2.821,7
EBIT bereinigt 440,3 382,7 377,4 369,6 332,6
EBIT-Marge bereinigt (in %) 9,9 9,8 10,6 11,4 11,8

Die Optimierung des Cashflow stellt sicher, dass die finanzielle Substanz des Konzerns erhalten bleibt. Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten enthält, welche nicht Ausdruck der operativen Steuerung des Kerngeschäfts sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free Cashflow der Cashflow aus Investitionstätigkeit um Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen sowie Zahlungen im Zusammenhang mit zinsbringenden Flugzeug- und Triebwerksfinanzierungen und finanziellen Vermögenswerten im Rahmen der Liquiditätssteuerung bereinigt.

FREE CASHFLOW

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in Mio. € 2015 2014 2013 2012 2011
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 296,2 204,8 188,8 229,8 287,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit -267,8 -234,5 -183,3 -360,0 -126,7
Auszahlungssondereinflüsse 43,6 72,2 74,8 215,9 -32,2
Free Cashflow 72,0 42,5 80,3 85,7 129,0

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

RAHMENBEDINGUNGEN UND ZIELE

Technologische Spitzenposition

Wachsende Mobilitätsansprüche, limitierte Rohstoffe und ein steigendes Umweltbewusstsein erfordern innovative Lösungen - insbesondere bei Flugzeugtriebwerken. Die MTU hat sich mit ihren Kernkompetenzen Niederdruckturbine, Hochdruckverdichter sowie Hightech-Fertigungs- und -Reparaturverfahren eine technologische Spitzenposition erarbeitet. Sie ist die Basis für Weiterentwicklungen bestehender Antriebe sowie für neue Triebwerkskonzepte.

Die mittel- und langfristigen Ziele der MTU bei der Entwicklung neuer ziviler Triebwerke folgen der Selbstverpflichtung der europäischen Luftfahrtindustrie und Forschung, die mit der neuen Strategic Research and Innovation Agenda (SRIA) ehrgeizige Ziele für den Luftverkehr bis zum Jahr 2050 definiert haben:

LANGFRISTIGE ZIELE1)

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ACARE 20202) SRIA 2020 SRIA 2035 SRIA 2050
CO2-Emissionen, Luftverkehr -50 % -43 % -60 % -75 %
CO2-Emissionen, Antrieb -20 % -20 % -30 % -43 %3)
NOx-Emissionen, vorwiegend Antrieb -80 %   -84 % -90 %
Lärm, vorwiegend Antrieb -50 %   -55 % -65 %

1) Änderungen gegenüber dem Jahr 2000, pro Passagierkilometer.
2) Zum Vergleich ursprüngliche ACARE Vision 2020 Ziele.
3) Bei gleicher Verbesserung von Flugzeug und Antrieb.

Kraftstoffverbrauch und Emissionen senken

Hauptaktionsfeld der MTU ist die Effizienzsteigerung des Antriebs, um Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu reduzieren. Das geschieht durch höhere Nebenstromverhältnisse für einen verbesserten Vortriebswirkungsgrad, höhere Gesamtdruckverhältnisse für einen verbesserten thermischen Wirkungsgrad sowie gesteigerte Komponentenwirkungsgrade. Schlüsselkomponenten sind die MTU-Module Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter mit hohen Druckverhältnissen, geringem Gewicht sowie hohen Wirkungsgraden. Die MTU setzt die technologische Weiterentwicklung kontinuierlich fort.

Die langfristig notwendigen Technologieentwicklungen zur Reduzierung der CO2- und NOx-Emissionen sowie des Lärms hat die MTU im Technologieprogramm Claire (Clean Air Engine) gebündelt.

Im ersten Schritt reduziert der Getriebefan, der gemeinsam mit Pratt & Whitney realisiert wird und Anfang 2016 mit dem Airbus A320neo in Serie ging, den Kraftstoffverbrauch und damit die Kohlenstoffdioxid-Emissionen um etwa 15 % (siehe auch Zivile Triebwerksprogramme).

Konzeptstudien für die nächste Etappe zeigen, dass auf Basis der Getriebefan-Triebwerkskonfiguration weitere Verbesserungen möglich sind. So soll das Nebenstromverhältnis weiter erhöht werden und der thermische Wirkungsgrad durch höhere Druck- und Temperaturverhältnisse weiter verbessert werden. Ziel ist es, die Kraftstoff- und CO2-Minderung auf 25 % zu erhöhen und den Lärm zu halbieren.

Im dritten Schritt von Claire werden erstmals revolutionäre Neuerungen eingeführt. Weitere Verbesserungen beim Vortriebswirkungsgrad erfordern noch höhere Massenströme, die z. B. integrierte und verteilte Fans am Flugzeug ermöglichen. Zur Leistungserzeugung wird eine hocheffiziente Wärmekraftmaschine z. B. mit Variable Cycle, rekuperativen Elementen, Kombiprozessen oder hybriden Elementen benötigt. Im Rahmen von Studien untersucht die MTU diese Konzepte für das Jahr 2050 bereits heute zusammen mit Partnern. Erste Abschätzungen lassen eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 40 % und eine Lärmminderung von bis zu 65 % erwarten.

MTU-TECHNOLOGIEPROGRAMM CLAIRE (CLEAN AIR ENGINE)

TECHNOLOGIEN FÜR ZUKÜNFTIG WICHTIGE TRIEBWERKE

Zivile Triebwerksprogramme

Zusammen mit Pratt & Whitney arbeitet die MTU am Getriebefan-Triebwerk (GTF). Im Gegensatz zum konventionellen Turbofan, bei dem Fan und Niederdruckturbine auf einer Welle mit gleicher Drehzahl laufen, sind beim GTF beide Komponenten durch ein Getriebe voneinander entkoppelt. Damit kann der große Fan langsamer und die Niederdruckturbine schneller betrieben werden. Das ermöglicht höhere Nebenstromverhältnisse für einen hohen Vortriebswirkungsgrad und verbessert die Wirkungsgrade von Fan und Niederdruckturbine, so dass der Treibstoffverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß um 15 % sinken und die Lärmemission um 20 Dezibel (EPNdB) deutlich unter den Zulassungswert reduziert wird. Außerdem wird das Triebwerk leichter, da weniger Niederdruckturbinenstufen benötigt werden. Die MTU übernimmt beim Getriebefan die Entwicklungs- und Fertigungsverantwortung für die schnelllaufende Niederdruckturbine und die vordere Hälfte des Hochdruckverdichters.

Innovativer Werkstoff

Einen technologischen Durchbruch schaffte die MTU mit der Einführung des neuen Hochtemperatur-Leichtbauwerkstoffs Titanaluminid (TiAl). Titanaluminid ist ein intermetallischer Werkstoff, der die Eigenschaften von Metall und Keramik vereinigt und sich durch hohe Temperaturfestigkeit bei etwa halbem Gewicht gegenüber den bisher verwendeten Nickellegierungen auszeichnet. Die größte Hürde für den Einsatz lag in der Verarbeitbarkeit. Der MTU gelang es, die Legierung sowie den Temperaturbereich und die Phasenkonfiguration beim Schmiedeprozess so abzustimmen, dass auf konventionellen Umformmaschinen Schaufeln geschmiedet werden können. Der neue Werkstoff kommt in der dritten Rotorstufe der dreistufigen Niederdruckturbine des PW1100G-JM für den Airbus A320neo zum Einsatz. Die wichtigsten Meilensteine des GTF-Programms im Geschäftsjahr 2015 waren der erfolgreiche Erstflug des Mitsubishi Regional Jet mit PW1200G-Antrieb am 11. November, die Zulassung des Airbus A320neo mit PW1100G-JM am 25. November durch die Luftfahrtbehörden in Europa (EASA) und den Vereinigten Staaten (FAA) und der Bombardier CSeries mit dem PW1500G am 18. Dezember durch die kanadische Luftfahrtbehörde.

Die Getriebefan-Antriebe kommen bei fünf Flugzeugherstellern zum Einsatz. Mit mehr als 7.000 Bestellungen und Optionen bis Ende 2015 entwickelt sich der Getriebefan zu einem großen kommerziellen Erfolg.

GETRIEBEFAN-TRIEBWERKSPROGRAMME DER MTU

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Triebwerk MTU-Programmanteil Hersteller Flugzeug Flugzeugtyp Sitze Inbetriebnahme (EIS)
PW1100G-JM 18 % Airbus A320neo 150-200 2016
PW1200G 15 % Mitsubishi MRJ 70-90 2018
PW1400G 18 % Irkut MS-21 150-200 2017
PW1500G 17 % Bombardier CSeries 110-150 2016
PW1700G 15 % Embraer E-Jet E175 80-90 2020
PW1900G 17 % Embraer E-Jet E190/E195 100-140 2018/2019

Bei Triebwerken der höchsten Schubklasse für Langstreckenflugzeuge hat sich die MTU wichtige Marktanteile gesichert: Sie ist am GE9X von GE für die neue Boeing B777X beteiligt und übernimmt die Entwicklung und Fertigung des Turbinenzwischengehäuses. 2015 wurde der erste Hardware-Satz gefertigt, der Anfang 2016 als Modul an GE ausgeliefert wird.

Erfolge gab es auch bei den kleineren Triebwerken: Die PW800-Triebwerksfamilie wird zusammen mit Pratt & Whitney Canada entwickelt und kommt in den Geschäftsreiseflugzeugen Gulfstream G500 und G600 zur Anwendung. Das PW800 nutzt das gleiche Kerntriebwerk wie der Getriebefan PW1500G. Die MTU ist für die Entwicklung und Fertigung der Niederdruckturbine und die vorderen Stufen des Hochdruckverdichters verantwortlich. Im Februar zertifizierten die kanadischen Behörden die Triebwerke PW814GA und PW815GA und im Mai erfolgte der Erstflug der Gulfstream G500. Daneben wurde die PW300-Triebwerksfamilie um die Triebwerke PW306D1 für das Geschäftsreiseflugzeug Cessna Citation Latitude und das PW307D für die Falcon 8X erweitert. Die Zulassung des PW306D1 erfolgte im Februar, die Zulassung des PW307D im Mai.

Im Berichtsjahr hat sich die MTU zudem an der neuesten Version der LM6000-Industriegasturbine von General Electric (GE), der LM6000-PF+, als Risk- and Revenue-Sharing-Partner einen Programmanteil von rund 13 % an Entwicklung und Produktion dieses Aeroderivats gesichert. Die LM6000-PF+ basiert auf der Technologie des GE-Flugtriebwerks CF6-80. Die MTU konnte damit die bereits seit 1990 bestehende Zusammenarbeit mit GE im Bereich LM6000-Industriegasturbinen erfolgreich ausbauen.

Militärische Triebwerksprogramme

Im Mittelpunkt der militärischen Entwicklungsaktivitäten stand weiterhin das TP400-D6 für den Airbus-Militärtransporter A400M. Es ist ein Dreiwellentriebwerk und der stärkste Turboprop-Antrieb der westlichen Welt. Die MTU steuert den kompletten Mitteldruckteil bei, der aus Mitteldruckverdichter, Mitteldruckturbine und Welle besteht. Zusammen mit dem französischen Partner Snecma entwickelte sie zudem die Triebwerks- und Propellerregelung. Die Entwicklungsphase ist inzwischen in die Serienproduktion und Serieneinführung übergegangen.

Das GE38 ist die erste Entwicklungsbeteiligung der MTU an einem militärischen US-Programm. Das GE38 treibt den Schwerlast-Hubschrauber CH-53K von Sikorsky an, der für die US-Marine entwickelt wird. In zahlreichen Tests, davon ein Drittel bei der MTU, hat der Antrieb die Erfüllung der technischen Spezifikation und die Eignung zur Flugfreigabe bewiesen und schließlich am 27. Oktober erfolgreich seinen Erstflug absolviert.

Technologien für Fertigung und Instandhaltung

Additive Verfahren eröffnen neue Fertigungsmöglichkeiten. Bei diesen Verfahren wird das Bauteil mit einem Laser aus einem pulverförmigen Ausgangsmaterial in sehr dünnen Schichten durch Aufschmelzen aufgebaut. Die MTU fertigt als eines der ersten Unternehmen Boroskop-Augen für das PW1100G-JM additiv in Serie. In Vorbereitung befindet sich die Herstellung komplexer Bauteile wie Dichtungsträger, Zwischengehäusestreben und Lagergehäuse. Längerfristig sind neue Designs geplant, die herkömmlich nicht oder nur aufwändig gefertigt werden können.

Produktionskapazität 2016: 3.500 Blisks

In den vergangenen Jahren hat sich die MTU eine Spitzenposition bei der Fertigung von Blisk-Rotoren für Verdichter erarbeitet. Für die Getriebefan-Produktion wird der Bedarf an Blisk-Rotoren stark ansteigen. Die MTU hat daher in München ein neues Kompetenzzentrum für die Blisk-Fertigung aufgebaut. Auf 10.000 Quadratmetern Fläche ist eines der größten und flexibelsten Fertigungssysteme für die Produktion von Blisks entstanden. Im Berichtsjahr wurden zahlreiche neue Fertigungs- und Messmaschinen sowie der automatisierte Transport installiert und in Betrieb genommen. Die Produktionskapazität konnte bereits von 600 Blisks pro Jahr auf 2.000 Blisks gesteigert werden und soll im Jahr 2016 auf die volle Kapazität von 3.500 Blisks pro Jahr ausgebaut werden.

Ein Drittel der PW1100G-JM-Triebwerke soll in München montiert werden. Deshalb wurde eine neue Montagelinie mit modular aufgebautem, bodengeführtem Montagesystem errichtet, das rechtzeitig vor dem Hochlauf der Serienproduktion erfolgreich getestet wurde.

Technologiesicherung (Intellectual Capital)

Zum Jahresende umfasste das MTU-Patentportfolio 1.000 Schutzrechtsfamilien (2.947 Schutzrechte). Eine Schutzrechtsfamilie ist eine Gruppe von gleichen Schutzrechten, welche in verschiedenen Ländern eingetragen sind. Sie teilten sich am Ende des Berichtsjahres auf die nachfolgenden Technologiebereiche auf:

AUFTEILUNG DES PATENTPORTFOLIOS AUF DIE TECHNOLOGIEBEREICHE DER MTU

WISSENSCHAFTLICHE KOOPERATIONEN

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der MTU: Universitäten und Fachhochschulen werden unter anderem Triebwerksexponate zur Verfügung gestellt, MTU-Experten halten Vorlesungsreihen und betreuen Praktikums-, Diplom- und Doktorarbeiten, Studenten erhalten Unterstützung bei Haus- und Abschlussarbeiten. Am Institut für Luftfahrtantriebe der Universität Stuttgart hat die MTU eine Stiftungsprofessur für Strukturmechanik eingerichtet, für die im Berichtsjahr das Berufungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde. Zudem werden herausragende Leistungen honoriert: So vergibt das Unternehmen jedes Jahr den Heilmann-Preis an einen jungen Wissenschaftler, der sich um die Triebwerkstechnologie verdient gemacht hat.

24 Kompetenzzentren und Hochschulkooperationen

Mit Forschungspartnern werden strategische Allianzen gebildet, um die Verzahnung zwischen Hochschule und Industrie weiter zu fördern und die Innovationsfähigkeit der MTU zu sichern. In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit mit führenden deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen intensiviert. Zur Optimierung der Zusammenarbeit wurden sechs Kompetenzzentren mit spezifischen Forschungsbereichen gegründet. Das "Bauhaus Luftfahrt" mit Sitz in München ist eine international ausgerichtete Ideenschmiede, die unkonventionelle, ganzheitliche und interdisziplinäre Forschung betreibt und in der Industrie und Wissenschaft unter einem Dach zusammenarbeiten. Themenschwerpunkte bilden die Untersuchung der sozioökonomischen, politischen und ökologischen Perspektiven der Luftfahrt, der Entwurf visionärer Flugzeugkonzepte, die Suche nach Zukunftstechnologien sowie das Wissensmanagement.

KOOPERATIONEN DER MTU MIT HOCHSCHULEN UND KOMPETENZZENTREN

INVESTITIONEN IN FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Ziviles Triebwerksgeschäft 18,2 11,0 183,8 165,6
Zivile Triebwerksinstandhaltung 1,6 34,8 6,2 4,6
Militärisches Triebwerksgeschäft -5,1 -20,3 20,0 25,1
Forschungs- und Entwicklungskosten vor Aktivierung 14,7 7,5 210,0 195,3
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in Mio. € 2013 2012 2011
Ziviles Triebwerksgeschäft 144,0 146,9 147,4
Zivile Triebwerksinstandhaltung 4,8 5,3 8,4
Militärisches Triebwerksgeschäft 44,4 89,2 106,1
Forschungs- und Entwicklungskosten vor Aktivierung 193,2 241,4 261,9

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Berichtszeitraum 210,0 Mio. € und lagen damit um 14,7 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres. Die Forschungs- und Entwicklungsquote, gemessen als das Verhältnis von Forschungs- und Entwicklungsaufwand zum Umsatz, lag mit 4,7 % leicht unter dem Niveau des Vorjahres von 5,0 %.

Die fremdfinanzierten Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 41,3 Mio. € (Vorjahr: 35,3 Mio. €) betreffen überwiegend das Militärische Triebwerksgeschäft. Sie werden aufgrund der kundenspezifischen Beauftragung durch nationale und internationale Konsortien als Fertigungsaufträge bilanziert und entsprechend im Konzernanhang unter 2. Umsatzkosten ausgewiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 170.

Eigenfinanzierte Entwicklungsaufwendungen werden vom Konzern getragen und bei Erfüllung der einschlägigen Aktivierungsvoraussetzungen als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert und nachfolgend planmäßig nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die eigenfinanzierten Aufwendungen sind im Konzernanhang unter 3. Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 170.

EIGENFINANZIERTER FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUFWAND GEMÄSS GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (GUV)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Ziviles Triebwerksgeschäft 12,0 8,1 160,9 148,9
Zivile Triebwerksinstandhaltung 1,6 34,8 6,2 4,6
Militärisches Triebwerksgeschäft -4,9 -75,4 1,6 6,5
Eigenfinanzierte Aufwendungen 8,7 5,4 168,7 160,0
Investitionen in aktivierungspflichtige Vermögenswerte        
Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft -17,9 -21,2 -102,2 -84,3
Zivile Triebwerksinstandhaltung        
Aufwand Forschung und Entwicklung gemäß GuV -9,2 -12,2 66,5 75,7
Aktivierungsquote in %     60,6 52,7
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in Mio. € 2013 2012 2011
Ziviles Triebwerksgeschäft 125,0 146,9 147,4
Zivile Triebwerksinstandhaltung 4,8 5,3 8,4
Militärisches Triebwerksgeschäft 13,0 8,5 10,0
Eigenfinanzierte Aufwendungen 142,8 160,7 165,8
Investitionen in aktivierungspflichtige Vermögenswerte      
Ziviles und Militärisches Triebwerksgeschäft -48,9 -46,9 -30,8
Zivile Triebwerksinstandhaltung -0,7 -0,8 -3,4
Aufwand Forschung und Entwicklung gemäß GuV 93,2 113,0 131,6
Aktivierungsquote in % 34,7 29,7 20,6

Die eigenfinanzierten aktivierten Entwicklungsleistungen im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) in Höhe von 102,2 Mio. € (Vorjahr: 84,3 Mio. €) betreffen insbesondere die GTF-Triebwerke sowie die Triebwerksprogramme GE38, GE9X und PW800.

Die Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO) entwickelt spezielle Reparaturverfahren von Triebwerksbauteilen und -komponenten. Die Amortisation der aktivierten Reparaturverfahren betrug im Berichtszeitraum 1,8 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €).

WIRTSCHAFTSBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Wie im Vorjahr ist die Weltwirtschaft 2015 um 2,4 % gewachsen, entwickelte sich jedoch regional unterschiedlich.

Das weltweite Wirtschaftswachstum ging 2015 zunehmend von den Industrieländern und weniger von den Schwellenländern aus. Die wirtschaftlichen Veränderungen in China wirkten sich durch rückläufigen Import und einen niedrigeren Rohstoffbedarf auch auf die anderen Schwellenländer aus.

In China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, hat sich das Wirtschaftswachstum 2015 abgeschwächt. Mit 6,9 % lag das Wachstum erstmals unter der Marke von 7 %.

Die US-Konjunktur entwickelte sich ähnlich wie im Vorjahr. Der anhaltende Privatkonsum sowie wachsende Staatsausgaben und Investitionen sorgten 2015 für ein Wachstum von 2,4 %.

In der Eurozone stehen die Zeichen wieder auf Wachstum: 2015 waren es 1,5 % gegenüber 0,9 % im Jahr 2014. Der günstige Ölpreis, die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und die Abwertung des Euro gegenüber anderen Währungen wie dem Dollar begünstigten die Entwicklung.

Der Abwärtstrend bei den Rohstoffpreisen spiegelt sich auch in der Entwicklung des Rohölpreises wider. 2015 kostete ein Barrel Rohöl der Sorte Brent im Schnitt 52 US-$. Anhaltend hohe Fördermengen und das niedrigere Wirtschaftswachstum der Schwellenländer verursachten beim Ölpreis eine zeitweise rasante Talfahrt (EIA, Jan. 2016).

BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN DER LUFTFAHRTINDUSTRIE

Das vergangene Jahr gilt als sehr gutes Jahr für die Luftfahrtbranche: Der wirtschaftliche Erfolg basierte auf steigenden Passagierzahlen und niedrigen Treibstoffkosten. Das globale Passagieraufkommen wuchs um 6,5 %, die Luftfracht um 2,2%. Die drei wichtigsten Regionen für den Passagierverkehr entwickelten sich positiv. In Asien wuchs der Passagierverkehr um 8,2 %, in Europa um 5,0 % und in Nordamerika um 3,2 % (IATA, Febr. 2016).

Weltweite Flotte plus 4,5%

Aufgrund steigender Passagierzahlen stocken die Airlines ihre Flotten auf; die weltweite Flotte ist 2015 um 4,5 % gewachsen (Quelle: Ascend).

Das Flugstundenaufkommen erhöhte sich um 6,6 %. Im Vorjahr lag die Zunahme bei 6,8 %.

Dank gesunkener Kerosinpreise und einer besseren Auslastung von nahezu 80 % steuerte die Luftfahrtbranche der IATA zufolge 2015 auf einen neuen Rekordgewinn zu. Die Fluggesellschaften konnten mit einem Umsatz von 710 Mrd. US-$ und einem Gewinn von 33 Mrd. US-$ rechnen. Das entspricht einer Verdoppelung der Gewinnmarge auf 4,6 % (IATA, Dez. 2015).

Airbus und Boeing lieferten 2015 1.397 Flugzeuge aus; 2014 waren es 1.350. Das entspricht einem Anstieg um 3,5 %. Der Auftragsbestand für Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen erhöhte sich von 12.800 im Jahr 2014 auf 13.400 zum Jahresende 2015 (Quelle: Ascend Online). Bei gleichbleibenden Produktionsraten entspricht das einer Auslastung für 9 Jahre.

In den ersten neun Monaten 2015 wurden 465 Business Jets ausgeliefert. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 ist das ein Anstieg um 1,3 % (GAMA, Okt. 2015).

WACHSTUM DES GLOBALEN PASSAGIER- UND LUFTFRACHTAUFKOMMENS

Quelle: IATA, Boeing

GESAMTAUSSAGE ZU DEN RAHMENBEDINGUNGEN

Weltwirtschaft plus 2,4%

Wie im Vorjahr ist die Weltwirtschaft 2015 um 2,4 % gewachsen. 2015 ging das Wachstum zunehmend von den Industrieländern und weniger von den Schwellenländern aus.

Die drastisch gesunkenen Rohstoffpreise stellen nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft dar. Zwar profitieren Länder wie Deutschland von dem Preisrutsch, doch global gibt es zahlreiche Verlierer - vor allem bei Energieexporteuren wie Kanada oder Norwegen.

Die Luftfahrtbranche befindet sich seit mehreren Jahren auf Wachstumskurs und entwickelte sich besser als die Weltwirtschaft. Der globale Passagierverkehr hat 2015 mit 6,5 % das sechste Jahr in Folge um mehr als 5 % zugenommen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE SITUATION

Die folgenden Erläuterungen und Analysen sind aus den geprüften Konzernabschlüssen der MTU für die Geschäftsjahre, die zum 31. Dezember 2015 und 2014 geendet haben, abgeleitet. Die Konzernabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, sofern sie von der Europäischen Union übernommen wurden.

Entsprechend den IFRS-Vorschriften wurden im Jahr 2015 neue und geänderte Standards und Interpretationen erstmals angewandt. Die Auswirkungen aus diesen auf die Vermögens-, Finanz- und des Konzerns werden im Konzernanhang unter Erstmalig im Geschäftsjahr 2015 anzuwendende Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards und Interpretationen detailliert beschrieben.

→ Weitere Informationen auf Seite 156.

WECHSELKURSINFORMATIONEN

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen stellen sich im Verhältnis zu einem Euro gemäß den offiziellen Wechselkursen der Europäischen Zentralbank wie folgt dar.

WÄHRUNGSKURSE

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Währung ISO-Code Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2015 1 Euro = 31.12.2014 1 Euro = 2015 1 Euro = 2014 1 Euro =
US-Dollar USD 1,0887 1,2141 1,1095 1,3285
Kanadische Dollar CAD 1,5116 1,4063 1,4186 1,4661
Chinesische Renminbi CNY 7,0608 7,5358 6,9733 8,1857
Polnische Zloty PLN 4,2639 4,2732 4,1841 4,1843

ERTRAGSLAGE

KONZERN

Auftragsbestand

Auftragsbestand 12,5 Mrd. €

Der Auftragsbestand der MTU umfasst feste Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Zum 31. Dezember 2015 belief er sich auf 12,5 Mrd. € nach 11,2 Mrd. € im Vorjahr.

AUFTRAGSBESTAND (VOR KONSOLIDIERUNG) IN MIO. €

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Umsatzerlöse 521,4 13,3 4.435,3 3.913,9
Umsatzkosten -479,6 -14,2 -3.855,0 -3.375,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 41,8 7,8 580,3 538,5
Funktionskosten 10,3 5,0 -194,7 -205,0
Amortisationen / Abschreibungen aus Kaufpreisallokation / V2500-Anteilserhöhung 5,5 11,2 54,7 49,2
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 57,6 15,1 440,3 382,7
Amortisationen / Abschreibungen aus Kaufpreisallokation / V2500-Anteilserhöhung -5,5 -11,2 -54,7 -49,2
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 52,1 15,6 385,6 333,5
Finanzergebnis -10,0 -18,2 -64,8 -54,8
Ergebnis vor Ertragsteuern 42,1 15,1 320,8 278,7
Ertragsteuern -19,9 -23,9 -103,2 -83,3
Ergebnis nach Ertragsteuern 22,2 11,4 217,6 195,4
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 0,42 10,9 4,26 3,84
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € 0,43 11,2 4,26 3,83

Umsatzentwicklung

Konzernumsatz plus 13,3 %

Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2015 um 521,4 Mio. € (13,3 %) auf 4.435,3 Mio. € gestiegen. Der Umsatz vor Konsolidierung im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 248,8 Mio. € (9,4 %) auf 2.897,1 Mio. € und in der Zivilen Triebwerksinstandhaltung (MRO) um 281,7 Mio. € (21,7 %) auf 1.580,6 Mio. €.

UMSATZENTWICKLUNG NACH SEGMENTEN (VOR KONSOLIDIERUNG) IN MIO. €

Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom Umsatz

Die Umsatzkosten sind um 479,6 Mio. € (14,2 %) auf 3.855,0 Mio. € gestiegen. Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich um 41,8 Mio. € (7,8 %) auf 580,3 Mio. €. Die Bruttomarge lag bei 13,1 % (Vorjahr: 13,8 %). Die Entwicklung der Bruttomarge im Berichtsjahr ist im Besonderen von der US-Dollarkursentwicklung sowie dem realisierten Produktmix geprägt.

Überleitung zu bereinigten Kennzahlen

Die Überleitungsrechnung dient dem Herausrechnen von Sondereinflüssen aus den zentralen Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner Geschäftssegmente, die den Erfolg der operativen Geschäftstätigkeit messen - zugunsten der Vergleichbarkeit im Zeitablauf sowie im Unternehmensvergleich.

Als bereinigte Kennzahlen berichtet die MTU die Ergebnisgrößen bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge bereinigt sowie das bereinigte Ergebnis vor beziehungsweise nach Ertragsteuern. Die Ergebnisgrößen fallen nicht unter die Regulierung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (International Financial Reporting Standards, IFRS) und sollen als Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden.

Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der Ergebnisgröße EBIT erfolgt dessen Bereinigung um die Erfolgsbeiträge, die aus den "Effekten aus der Kaufpreisallokation" sowie den "Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" resultieren. Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 % der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Letztere werden unter dem Begriff "Effekte aus der Kaufpreisallokation" zusammengefasst. Die Erfolgsbeiträge aus den "Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" resultieren aus der 2012 erfolgten V2500-Programmanteils-aufstockung, welche als immaterieller Vermögenswert aktiviert und planmäßig über dessen erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer von 25 Jahren abgeschrieben wird.

Korrespondierend erfolgt zum Zwecke der Vergleichbarkeit im Zeit- und Unternehmensvergleich die Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern um Sondereinflüsse. Zur Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden dafür dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis, die im Zusammenhang mit den Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen sowie dem Planvermögen stehen, zugerechnet. Alle weiteren, insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise die Effekte aus der Kurssicherung, werden bereinigt.

Auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden mittels des erwarteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes (Geschäftsjahr 2015: 30 %) die "normalisierten" Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die Nachsteuerergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis. Das Ergebnis vor Ertragsteuern und die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, jeweils ohne Sondereinflüsse, ergeben dann das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern.

ÜBERLEITUNG DER KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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2015
in Mio. € Geschäftsjahr Sondereinflüsse Geschäftsjahr ohne Sondereinflüsse
Umsatzerlöse 4.435,3   4.435,3
Umsatzkosten -3.855,0 54,7 -3.800,3
Bruttoergebnis vom Umsatz 580,3 54,7 635,0
Forschungs- und Entwicklungskosten -66,5   -66,5
Vertriebskosten -94,3   -94,3
Allgemeine Verwaltungskosten -65,6   -65,6
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 1,0   1,0
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 29,1   29,1
Ergebnis aus at cost bilanzierten Unternehmen 1,6   1,6
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 385,6 54,7 440,3
Finanzergebnis -64,8 50,4 -14,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 320,8 105,1 425,9
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -103,2 -15,8 -119,0
Ergebnis nach Ertragsteuern 217,6 89,3 306,9
EBIT 385,6 54,7 440,3
Amortisationen / Abschreibungen auf:      
immaterielle Vermögenswerte      
- aus Kaufpreisallokation / V2500-Anteilserhöhung 54,2 -54,2  
Sachanlagen      
- aus Kaufpreisallokation 0,5 -0,5  
EBIT bereinigt 440,3   440,3
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2014
in Mio. € Geschäftsjahr Sondereinflüsse Geschäftsjahr ohne Sondereinflüsse
Umsatzerlöse 3.913,9   3.913,9
Umsatzkosten -3.375,4 38,2 -3.337,2
Bruttoergebnis vom Umsatz 538,5 38,2 576,7
Forschungs- und Entwicklungskosten -75,7 1,2 -74,5
Vertriebskosten -87,7 0,6 -87,1
Allgemeine Verwaltungskosten -62,6 9,2 -53,4
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -3,0   -3,0
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 22,0   22,0
Ergebnis aus at cost bilanzierten Unternehmen 2,0   2,0
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 333,5 49,2 382,7
Finanzergebnis -54,8 24,6 -30,2
Ergebnis vor Ertragsteuern 278,7 73,8 352,5
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -83,3 -15,9 -99,2
Ergebnis nach Ertragsteuern 195,4 57,9 253,3
EBIT 333,5 49,2 382,7
Amortisationen / Abschreibungen auf:      
immaterielle Vermögenswerte      
- aus Kaufpreisallokation / V2500-Anteilserhöhung 48,4 -48,4  
Sachanlagen      
- aus Kaufpreisallokation 0,8 -0,8  
EBIT bereinigt 382,7   382,7

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Bereinigtes EBIT 440,3 Mio. €

Das EBIT erhöhte sich 2015 um 15,6 % auf 385,6 Mio. € (Vorjahr: 333,5 Mio. €), die EBIT-Marge lag bei 8,7 % (Vorjahr: 8,5 %). Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) stieg um 15,1 % auf 440,3 Mio. € (Vorjahr: 382,7 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 9,9 % (Vorjahr 9,8 %).

KONZERN-EBIT (BEREINIGT) UND EBIT-MARGE (BEREINIGT)

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10,0 Mio. € auf -64,8 Mio. € (Vorjahr: -54,8 Mio. €) verschlechtert. Dabei hat sich das Zinsergebnis 2015 im Vergleich zu 2014 um 7,7 Mio. € verbessert, im Wesentlichen aufgrund gestiegener aktivierter Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte. Das sonstige Finanzergebnis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,7 Mio. € auf -63,7 Mio. € (Vorjahr: -46,0 Mio. €) zurückgegangen. Grund für diese Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr waren vor allem negative Effekte aus der Bewertung von Derivaten in Höhe von 34,6 Mio. € (Vorjahr: 19,8 Mio. €) und höhere Zinsaufwendungen aus der Bewertung von Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten in Höhe von -30,0 Mio. € (Vorjahr: -21,3 Mio. €).

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)

Der operative Geschäftsverlauf hat sich positiv, das schlechtere Finanzergebnis negativ auf das Ergebnis vor Ertragsteuern ausgewirkt. In Summe ist es um 42,1 Mio. € auf 320,8 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 278,7 Mio. €).

Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 103,2 Mio. € (Vorjahr: 83,3 Mio. €). Die Konzernsteuerquote, bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern, lag bei 32,2 % (Vorjahr: 29,9%). Für die Überleitung vom erwarteten zum effektiven Steueraufwand wird auf 10. Ertragsteuern im Konzernanhang verwiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 173.

Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT)

Das Ergebnis nach Ertragsteuern erhöhte sich um 22,2 Mio. € (11,4 %) auf 217,6 Mio. € (Vorjahr: 195,4 Mio. €) und das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern um 53,6 Mio. € (21,2 %) auf 306,9 Mio. € (Vorjahr: 253,3 Mio. €).

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 217,6 Mio. € (Vorjahr: 195,4 Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 177,0 Mio. € (Vorjahr: -4,4 Mio. €).

Die direkt im sonstigen Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen im Jahr 2015 unter Berücksichtigung latenter Steuern im Wesentlichen negative Marktwertveränderungen von Sicherungsinstrumenten zur Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von 42,8 Mio. € (Vorjahr: 115,1 Mio. €) sowie den Anstieg der versicherungsmathematischen Verluste aus Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr: 98,9 Mio. €). Die versicherungsmathematischen Verluste ergaben sich als Saldo aus Gewinnen und überkompensierenden Verlusten aus anderen versicherungsmathematischen Annahmen. Positive Effekte ergaben sich aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 12,7 Mio. € (Vorjahr: 14,2 Mio. €).

Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie 4,26 €

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt 4,26 € (Vorjahr: 3,84 €). Potenzielle Verwässerungseffekte aufgrund des Share Matching Plan für den Vorstand wirken sich nicht aus. Das verwässerte Ergebnis je Aktie beträgt ebenfalls 4,26 € (Vorjahr: 3,83 €).

Dividendenberechtigter Bilanzgewinn und Dividende

Zur Ermittlung des Bilanzgewinns wird auf VII. Ableitung des ausschüttungsfähigen Bilanzgewinns aus dem handelsrechtlichen Jahresüberschuss im Konzernanhang verwiesen. Unter der Voraussetzung der Zustimmung zum Dividendenvorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats in Höhe von 1,70 € je Aktie durch die Hauptversammlung wird sich die Gesamtsumme der Ausschüttung für die 51.118.724 dividendenberechtigten Aktien auf 86,9 Mio. € belaufen.

→ Weitere Informationen auf Seite 229.

OEM-SEGMENT

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand für zivile und militärische Triebwerke (OEM) wird zum Listenpreis ausgewiesen. Da zivile Ersatzteilaufträge meist zeitnah zum Auftragseingang ausgeführt werden, enthält der Auftragsbestand keine wesentlichen Bestellungen für Ersatzteile. Der Auftragsbestand im OEM-Segment lag zum 31. Dezember 2015 bei 6.830,6 Mio. € im Vergleich zu 6.763,6 Mio. € im Jahr zuvor.

AUFTRAGSBESTAND ZIVILES UND MILITÄRISCHES TRIEBWERKSGESCHÄFT (OEM)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. in Mio. in % 31.12.2015 31.12.2014
Ziviles Triebwerksgeschäft in US-$ -561,5 -7,5 6.888,5 7.450,0
Ziviles Triebwerksgeschäft in € 191,1 3,1 6.327,3 6.136,2
Militärisches Triebwerksgeschäft in € -124,1 -19,8 503,3 627,4
Auftragsbestand in € 67,0 1,0 6.830,6 6.763,6

Ziviles Triebwerksgeschäft

Der in US-Dollar zu fakturierende und zum Listenpreis bewertete Auftragsbestand der MTU im Zivilen Triebwerksgeschäft lag am 31. Dezember 2015 bei 6.888,5 Mio. US-$ und damit um 561,5 Mio. US-$ (7,5 %) unter dem Vorjahresauftragsbestand von 7.450,0 Mio. US-$.

Der in Euro zum Jahresendkurs umbewertete Auftragsbestand ist Ende 2015 um 191,1 Mio. € (3,1 %) auf 6.327,3 Mio. € (Vorjahr: 6.136,2 Mio. €) gestiegen.

Militärisches Triebwerksgeschäft

Bei Militärprogrammen bestellen die Kunden in der Regel mit Unterzeichnung des Produktionsvertrags eine feste Anzahl von Triebwerken. Bei Vertragsunterzeichnung wird der gesamte Vertragswert als Auftragsbestand erfasst. Durch die Auslieferungen wird der Auftragsbestand über einen langen Zeitraum abgearbeitet.

Im Militärischen Triebwerksgeschäft lag der in Euro erteilte Auftragsbestand Ende 2015 mit 503,3 Mio. € um 124,1 Mio. € (19,8 %) unter dem Vorjahreswert von 627,4 Mio. €.

Der Auftragsbestand im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von über zwei Jahren.

Umsatzentwicklung

OEM- Umsatz steigt um 9,4 %

Im OEM-Geschäft hat das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 2.897,1 Mio. € erzielt; das entspricht einem Anstieg um 248,8 Mio. € oder 9,4 % gegenüber 2014.

Im Berichtszeitraum hat sich der Umsatz des Zivilen Triebwerksgeschäfts (vor Konsolidierung) um 297,2 Mio. € (14,0 %) auf 2.414,0 Mio. € erhöht. US-Dollar-Wechselkurs-bereinigt liegt ein Rückgang um 4,8 % vor. Das V2500 für die A320-Familie, das GP7000 für den Airbus A380 sowie das GEnx für den Boeing 787 Dreamliner und die Boeing 747-8 hatten dabei die größten Umsatzanteile.

Die Umsatzerlöse im Militärischen Triebwerksgeschäft sind mit 483,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 531,5 Mio. € um 48,4 Mio. € (9,1%) gesunken. Hauptumsatzträger war der Eurofighter-Antrieb EJ200.

UMSATZ UND EBIT BEREINIGT (OEM)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Umsatzerlöse 248,8 9,4 2.897,1 2.648,3
Umsatzkosten -243,8 -10,7 -2.518,2 -2.274,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 5,0 1,3 378,9 373,9
Bruttomarge in %     13,1 14,1
EBIT bereinigt 18,8 7,1 285,0 266,2
EBIT-Marge bereinigt in %     9,8 10,1

EBIT bereinigt

Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) im OEM-Geschäft stieg um 18,8 Mio. € auf 285,0 Mio. € (Vorjahr: 266,2 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge ging von 10,1 % auf 9,8 % zurück. Das operative Ergebnis profitierte von der US-Dollarkurs-Entwicklung und war darüber hinaus durch den im Berichtsjahr realisierten Produktmix, insbesondere den Hochlauf der Serienfertigung zugunsten neuer Triebwerksprogramme, geprägt.

Investitionen

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 160,9 Mio. € (Vorjahr: 293,7 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen Zugänge in den Programmwerten neuer Programme. Ferner erfolgte die Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen zugunsten der GTF-Triebwerke sowie der Programme GE38, GE9X und PW800. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 102,9 Mio. € (Vorjahr: 82,9 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen den Erweiterungsbau der MTU Aero Engines Polska, Technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung zur Vorbereitung des Serienhochlaufs der Getriebefan-Programme.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter stieg um 88 auf 5.337 (Vorjahr: 5.249), im Wesentlichen bedingt durch den weiteren Ausbau des Standortes Polen.

MRO-SEGMENT

Auftragsbestand

MRO-Auftragsbestand steigt um 1,2 Mrd. €

Der Auftragsbestand der Zivilen Triebwerksinstandhaltung erfasst Auftragswerte von angelieferten Triebwerken, für die Instandhaltungs- und Reparaturdienstleistungen separat kontrahiert werden, sowie den Wert langfristiger Servicevereinbarungen (Langzeitwartungsvertragsgeschäft).

AUFTRAGSBESTAND ZIVILE TRIEBWERKSINSTANDHALTUNG (MRO)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. in Mio. in % 31.12.2015 31.12.2014
Auftragsbestand in US-$ 807,7 15,1 6.165,4 5.357,7
Auftragsbestand in € 1.250,2 28,3 5.663,1 4.412,9

Die Aufträge im Instandhaltungsgeschäft werden größtenteils in US-Dollar erteilt. Gegenüber dem Wert für 2014 in Höhe von 5.357,7 Mio. US-$ lag der Auftragsbestand in der Zivilen Instandhaltung mit 6.165,4 Mio. US-$ um 807,7 Mio. US-$ (15,1 %) über dem Vorjahresniveau.

Der zum Jahresendkurs in Euro umbewertete Auftragsbestand ist Ende 2015 um 1.250,2 Mio. € (28,3 %) auf 5.663,1 Mio. € (Vorjahr: 4.412,9 Mio. €) signifikant gestiegen.

Der Auftragsbestand entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von ca. 3,5 Jahren.

Umsatzentwicklung

MRO-Umsatz steigt um 21,7 %

In der Zivilen Triebwerksinstandhaltung konnte die MTU den Umsatz (vor Konsolidierung) im Vergleich zum Vorjahr um 281,7 Mio. € (21,7 %) auf 1.580,6 Mio. € (Vorjahr: 1.298,9 Mio. €) steigern. US-Dollar-Wechselkurs-bereinigt lag der Anstieg bei 1,6 %. Wichtigster Umsatzträger war der A320-Antrieb V2500, gefolgt vom CF6-80 für Mittel- und Langstrecken-Großraumflugzeuge von Airbus und Boeing.

UMSATZ UND EBIT BEREINIGT (MRO)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Umsatzerlöse 281,7 21,7 1.580,6 1.298,9
Umsatzkosten -239,9 -21,1 -1.379,5 -1.139,6
Bruttoergebnis vom Umsatz 41,8 26,2 201,1 159,3
Bruttomarge in %     12,7 12,3
EBIT bereinigt 38,9 33,4 155,2 116,3
EBIT-Marge bereinigt in %     9,8 9,0

EBIT bereinigt

Im MRO-Segment hat sich 2015 das EBIT bereinigt um 38,9 Mio. € (33,4 %) auf 155,2 Mio. € erhöht. Die bereinigte EBIT-Marge stieg auf 9,8 % (Vorjahr: 9,0 %). Wesentliche Ergebnistreiber im Berichtsjahr waren die US-Dollarkurs-Entwicklung sowie die gute Auslastung der MTU-MRO-Shops mit Shop Visits von hoher Werthaltigkeit.

Investitionen

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 27,0 Mio. € auf 45,9 Mio. € (Vorjahr: 18,9 Mio. €). Ursächlich hierfür war die Verlängerung einer Reparaturlizenz sowie Erweiterungs- und Ersatzmaßnahmen in den Bereichen Technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter reduzierte sich um 57 Mitarbeiter auf 3.011 (Vorjahr: 3.068).

FINANZLAGE

GRUNDSÄTZE UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTS

Zentrales Ziel des Finanzmanagements ist es, jederzeit eine ausreichende Liquidität des Konzerns sicherzustellen, finanzielle Risiken zu vermeiden und die finanzielle Flexibilität zu sichern. Zur Sicherung der Liquidität und zur Verringerung von Risiken nutzt die MTU verschiedene interne und externe Finanzierungsquellen mit unterschiedlichen Fristigkeiten.

Die längerfristige Liquiditätsprognose erfolgt auf Basis der operativen Planung des Konzerns. Kurzfristige Prognosen werden monatlich aktualisiert.

Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit der Geschäftssegmente stellt die Hauptliquiditätsquelle des Konzerns dar. Des Weiteren erfolgt der Ausgleich von Finanzierungsbedarf und Überschussliquidität zwischen den einzelnen Konzerngesellschaften im Rahmen eines Cash-Pooling. Dadurch werden der externe Finanzierungsbedarf und die Zinsaufwendungen reduziert. Zur Sicherung der Liquidität nutzt die MTU zudem verschiedene interne und externe Finanzierungsinstrumente wie etwa die betriebliche Altersversorgung, Anleihen oder Kreditvereinbarungen sowie Leasingmodelle. Zum Finanzierungspotenzial aus dem genehmigten und bedingten Kapital wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter 24. Eigenkapital verwiesen. Damit hat die MTU die wesentlichen Voraussetzungen für die nachhaltige, stabile Finanzierung geschaffen.

→ Weitere Informationen auf Seite 188.

FINANZIERUNGSINSTRUMENTE

In den Treasury-Grundsätzen sind die Bankpolitik, die Genehmigung von Bankbeziehungen, Finanzierungsvereinbarungen, das Liquiditäts- und Finanzanlagenmanagement sowie das Management von Währungs- und Zinsrisiken geregelt. Gemäß den Grundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien durch die Zentralabteilung Treasury konzernweit verwaltet.

Der Konzern unterhält gute Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Partnerbanken und vermeidet dadurch eine zu starke Abhängigkeit von einem einzelnen Institut. Partnerbanken müssen ein langfristiges Rating von "Investment Grade" vorweisen.

FINANZIERUNGSQUELLEN

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Art der Finanzierung Fälligkeit Währung Zinsstruktur
Anleihe (Namensschuldverschreibung) 12. Juni 2028 Euro Festzinssatz
Anleihe (Schuldverschreibung) 21. Juni 2017 Euro Festzinssatz
Namensdarlehen 27. März 2021 Euro 6-Monats-Euribor + Marge
Pensionsverpflichtungen Laufend Euro Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen
Rahmenkreditlinie 30. Oktober 2020 Euro Euribor + Marge
Geldmarktlinie täglich kündbar Euro Festzinssatz
Operate-Lease-Vereinbarungen 1-5 Jahre Euro / US-Dollar Festzinssatz
Finance-Lease-Vereinbarungen 31. Dezember 2025 Euro Festzinssatz

Die Finanzmittel sind uneingeschränkt verfügbar. Die nur zu einem geringen Teil ausgenutzte Rahmenkreditlinie gibt der MTU weiteren Finanzierungsspielraum.

Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Flexibilität, Art der Kreditauflagen, das bestehende Fälligkeitsprofil und die Kosten der Finanzierung berücksichtigt. Die wesentlichen Finanzierungen beinhalten marktübliche Vereinbarungen zur Einhaltung bestimmter Kennzahlen (Covenants). Die daraus resultierenden vertraglichen Pflichten hat die MTU zum 31. Dezember 2015 ebenso wie zu jedem Quartalsstichtag im Berichtsjahr eingehalten. Zu weiteren Erläuterungen der Finanzinstrumente wird auf 28. Finanzielle Verbindlichkeiten im Konzernanhang verwiesen. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung des Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen, sind unter Übernahmerechtliche Angaben erläutert.

→ Weitere Informationen auf Seite 201 und Seite 137.

Im Risikobericht und im Konzernanhang unter 36. Finanzwirtschaftliche Risiken erläutert die MTU die finanzwirtschaftlichen Risiken der Finanzierung und Bewertung, die Methoden zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie von Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken.

→ Weitere Informationen auf Seite 121 und Seite 218.

Die Staatsschuldenkrise im Euro-Währungsraum hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtfinanzierung des Konzerns. Die MTU hält keinerlei Finanzinstrumente im Sinne von IAS 39 bzw. IFRS 7, die von der Staatsschuldenkrise direkt betroffen sind.

Mit Ausnahme von Operate-Lease-Vereinbarungen sowie Sale-and-Lease-Back-Vorgängen wurden im Berichtsjahr analog den Vorjahren keine außerbilanziellen Finanzierungstransaktionen abgeschlossen, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe im Rahmen von Asset-Back-Securities oder Haftungsverhältnisse gegenüber Zweckgesellschaften.

NETTO-FINANZVERSCHULDUNG

Die MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den Saldo aus der Brutto-Finanzverschuldung und dem vorhandenen Finanzvermögen, der die Finanzierungslage des MTU-Konzerns verdeutlicht. Um die Finanz- und Vermögenslage der MTU gegenüber den Aktionären der MTU adressatengerechter darzustellen, wurde die Definition angepasst: Die Brutto-Finanzverschuldung wurde um Verbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben, die über die IAE V2500-Anteilserhöhung 2012 hinausgehen, komplettiert. Darüber hinaus werden im Rahmen der Netto-Finanzverschuldung Einflüsse aus der Marktwertbewertung von Derivaten nicht mehr berücksichtigt. Im Vergleich zum Vorjahreswert (780,4 Mio. €) ist die Netto-Finanzverschuldung zum 31.12.2015 um 100,8 Mio. € auf 881,2 Mio. € gestiegen.

NETTO-FINANZVERSCHULDUNG

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 31.12.2015 31.12.2014
Schuldverschreibungen 0,5 0,1 353,2 352,7
Finanzverbindlichkeit IAE V2500-Anteilserhöhung 5,0 1,2 419,6 414,6
Finanzverbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben -18,7 -14,3 111,8 130,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten        
Namensdarlehen     30,1 30,1
Rahmenkreditlinie 89,5 >100 99,1 9,6
Sonstige Bankverbindlichkeiten 20,0   20,0  
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen -0,1 -100,0   0,1
Finanzierungsleasingverträge -1,3 -9,2 12,9 14,2
Brutto-Finanzschulden 94,9 10,0 1.046,7 951,8
Abzüglich:        
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente        
Sichteinlagen und Barmittel -14,9 -30,0 34,7 49,6
Tages- und Festgeldanlagen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten bei Erwerb 3,4 22,7 18,4 15,0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5,6 5,2 112,4 106,8
Finanzvermögen -5,9 -3,4 165,5 171,4
Netto-Finanzverschuldung 100,8 12,9 881,2 780,4

Schuldverschreibungen

Zur Finanzierung der IAE V2500-Anteilserhöhung hat die MTU AG mit Wirkung zum 21. Juni 2012 eine Anleihe in Höhe von nominal 250,0 Mio. € emittiert. Die Anleihe wird mit Wirkung vom 21. Juni 2012 bis zum Tag der Rückzahlung am 21. Juni 2017 in Höhe von 3,0 % p. a. verzinst. Die Zinsen sind nachträglich am 21. Juni eines jeden Jahres zu zahlen. Die Anleihe wurde unter Einbeziehung von Transaktionskosten sowie eines Disagios in Höhe von insgesamt 1,5 Mio. € zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Mit Wirkung vom 12. Juni 2013 wurde von der MTU AG eine Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100,0 Mio. € begeben. Die Rückzahlung der Namensschuldverschreibung ist am 12. Juni 2028 fällig, bei einer Verzinsung von 3,55 % p. a. Die Zinszahlung erfolgt nachträglich am 12. Juni eines jeden Jahres, erstmals am 12. Juni 2014. Die Namensschuldverschreibung wurde unter Einbeziehung von Transaktionskosten sowie eines Disagios von insgesamt 2,7 Mio. € zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Tritt ein sogenanntes Kontrollwechselereignis ein, hat jeder Anleihegläubiger das Recht, alle oder einzelne seiner Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen fällig zu stellen. Ein Kontrollwechselereignis liegt dann vor, wenn es aufgrund des Kontrollwechsels zu einer qualifizierten Absenkung des Ratings kommt. Letzteres gilt als erfüllt, (1) wenn innerhalb des Kontrollwechselzeitraums ein zuvor für die MTU oder ihre Schuldverschreibungen vergebenes Rating einer Rating-Agentur zurückgezogen oder von einem Investment Grade Rating (Baa3 von Moody's oder BBB- von Fitch bzw. S&P oder besser) negativ geändert wird oder (2) wenn zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels kein Investment Grade Rating von einer Rating-Agentur für die MTU oder ihre Schuldverschreibungen vergeben ist und keine Rating-Agentur innerhalb des Kontrollwechselzeitraums ein Investment Grade-Rating für die in Rede stehenden Schuldverschreibungen vergibt.

Finanzverbindlichkeit IAE V2500-Anteilserhöhung

Der Kaufpreis für die Aufstockung des Anteils am V2500-Triebwerksprogramm um fünf Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr 2012 führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten, von der Nutzung der bis dahin in Dienst gestellten V2500-Triebwerksflotte innerhalb der nächsten 15 Jahre abhängigen Finanzverbindlichkeit.

Finanzverbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben

Bei den Finanzverbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben handelt es sich im Wesentlichen um die finanziellen Verbindlichkeiten aus den Anteilserwerben an der GTF-Triebwerksfamilie, am PW800 sowie an der LM6000-PF+.

Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Rahmenkreditlinie

Kreditlinie verlängert

Die Gesellschaft verfügt über eine Rahmenkreditlinie in Höhe von 400,0 Mio. € (Vorjahr: 400,0 Mio. €), die mit fünf Banken abgeschlossen wurde und eine Laufzeit bis 30. Oktober 2019 hatte. Diese Rahmenkreditlinie wurde in 2015 um ein Jahr verlängert und läuft nun bis zum 30. Oktober 2020. Von dieser Kreditlinie sind zum 31. Dezember 2015 113,7 Mio. € (Vorjahr: 22,5 Mio. €) beansprucht, davon 14,6 Mio. € für Avale (Vorjahr: 12,9 Mio. €). Der frei verfügbare Umfang von 286,3 Mio. € sichert dem Konzern mittelfristig Finanzierungsflexibilität. Die Verzinsung der abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Das nicht in Anspruch genommene Volumen der Rahmenkreditlinie unterliegt einer Bereitstellungsprovision.

Sonstige Bankverbindlichkeiten

Bei den sonstigen Bankverbindlichkeiten handelt es sich um eine Geldmarktlinie. Bis zu einem Betrag von 20,0 Mio. € kann die MTU zu Geldmarktkonditionen kurzfristig Liquidität aufnehmen oder anlegen.

Finanzierungsleasingverträge

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen betreffen nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene Leasingverpflichtungen. Zur bilanziellen Behandlung und zum Überblick der entsprechenden aktivierten Leasinggegenstände wird auf Abschnitt I. Grundlagen und 15. Sachanlagen im Konzernanhang verwiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 155 und Seite 180.

INVESTITIONEN

Die Investitionen im Geschäftsjahr betreffen immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und finanzielle Vermögenswerte:

INVESTITIONEN NACH VERMÖGENSWERTEN

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
OEM -132,8 -45,2 160,9 293,7
MRO 18,6 >100 18,9 0,3
Immaterielle Vermögenswerte -114,2 -38,8 179,8 294,0
OEM 20,0 24,1 102,9 82,9
MRO 8,4 45,2 27,0 18,6
Sachanlagen 28,4 28,0 129,9 101,5
OEM 3,1 11,3 30,5 27,4
MRO 8,3 35,8 31,5 23,2
Finanzielle Vermögenswerte1) 11,4 22,5 62,0 50,6
Summe Investitionen -74,4 -16,7 371,7 446,1

1) Soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert.

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

Im Geschäftsjahr 2015 wurden, in Teilen zahlungswirksam, 179,8 Mio. € (Vorjahr: 294,0 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte investiert, wovon in Summe 50,8 Mio. € (Vorjahr: 78,4 Mio. €) auf den Erwerb von Programmwerten insbesondere im Rahmen der Beteiligung am GE9X sowie an der LM6000-PF+ entfielen. Daneben erfolgten Entwicklungsinvestitionen im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) in Höhe von 108,7 Mio. € (Vorjahr: 87,5 Mio. €) im Rahmen der Kooperation mit P&W bezüglich der GTF-Triebwerksfamilie, mit P&WC aufgrund der Beteiligung am Triebwerk PW800 sowie mit GE zugunsten der Programme GE38 und GE9X. Im Berichtsjahr verringerte sich der Programmwert aus der IAE V2500-Anteilserhöhung infolge der Fortschreibung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten um 4,7 Mio. € (Vorjahr: Erhöhung um 126,5 Mio. €). Detaillierte Informationen zu den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sind im Konzernanhang unter 14. Immaterielle Vermögenswerte aufgeführt.

→ Weitere Informationen auf Seite 180.

Investitionen in Sachanlagen

Die Zugänge im Geschäftsjahr 2015 in der Position Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 7,8 Mio. €) betrafen vor allem den Erweiterungsbau der MTU Aero Engines Polska. Die Investitionen in Technische Anlagen und Maschinen in Höhe von insgesamt 18,0 Mio. € (Vorjahr: 12,8 Mio. €) resultierten insbesondere aus der Anschaffung von CNC-Dreh-, CNC-Schleif- und Fräsmaschinen. Der Zugang im Bereich der Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 60,8 Mio. € (Vorjahr: 45,4 Mio. €) ist vor allem auf die Anschaffung beziehungsweise Herstellung von Fertigungshilfsmitteln für neu anlaufende Programme sowie Zertifizierungs- und Lease-Triebwerke zurückzuführen. Der Anstieg geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau im Berichtsjahr in Höhe von 48,5 Mio. € (Vorjahr: 35,5 Mio. €) steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten an den Standorten München und Hannover. Über die Investitionen in Sachanlagen finden sich im Konzernanhang unter 15. Sachanlagen weitere Angaben.

→ Weitere Informationen auf Seite 180.

LIQUIDITÄTSANALYSE

Free Cashflow 72,0 Mio. €

Eine der zentralen Steuerungsgrößen der MTU ist die Kennzahl Free Cashflow. Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten enthält, welche nicht Ausdruck der operativen Steuerung des Kerngeschäfts sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free Cashflow in Höhe von 72,0 Mio. € (Vorjahr: 42,5 Mio. €) der Cashflow aus Investitionstätigkeit um Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen in Höhe von 47,1 Mio. € (Vorjahr: 46,4 Mio. €) sowie Zahlungen im Zusammenhang mit zinsbringenden Flugzeug- und Triebwerksfinanzierungen in Höhe von 25,0 Mio. € (Vorjahr: 17,8 Mio. €), beziehungsweise finanzielle Vermögenswerte im Rahmen der Liquiditätssteuerung in Höhe von -28,5 Mio. € (Vorjahr: 8,0 Mio. €) bereinigt. Die Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen betrafen im Berichtsjahr im Wesentlichen die Programme GE9X, GE LM6000-PF+ sowie die PW1000G-Familie.

KAPITALFLUSSRECHNUNG DES KONZERNS (KURZFASSUNG)

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 91,4 44,6 296,2 204,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -33,3 -14,2 -267,8 -234,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 30,0 41,3 -42,7 -72,7
Wechselkursänderungen -4,6 -62,2 2,8 7,4
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 83,5 87,9 -11,5 -95,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Anfang der Berichtsperiode     64,6 159,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode     53,1 64,6

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im Berichtsjahr mit 296,2 Mio. € um 91,4 Mio. € (44,6 %) über dem Vorjahreswert von 204,8 Mio. €. Treiber dieser positiven Entwicklung im Berichtsjahr war insbesondere die positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die die Mittelbindung im Working Capital im Rahmen des Produktionshochlaufs neuer Programme deutlich überkompensierte.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Hohe Investitionstätigkeit

Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 267,8 Mio. € gegenüber 234,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die ausgabewirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 142,8 Mio. € (Vorjahr: 100,8 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen Investitionen in Programmwerte und Entwicklungsleistungen für die Triebwerksprogramme der PW1000G-Familie, PW800, GE38, GE LM6000-PF+ sowie GE9X. Die Ausgaben für Sachanlagen lagen bei 129,9 Mio. € gegenüber 100,7 Mio. € im Vorjahr und korrespondieren mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten der MTU in Deutschland und Polen. Der Saldo aus Ausgaben und Einnahmen bei den finanziellen Vermögenswerten resultiert im Wesentlichen aus zinsbringenden Flugzeugfinanzierungsaktivitäten. Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind 4,5 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) Einnahmen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen enthalten.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Im Geschäftsjahr 2015 lag der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit bei 42,7 Mio. € (Vorjahr: 72,7 Mio. €). Im Wesentlichen standen den Mittelabflüssen aus der Dividende für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 74,0 Mio. € (Vorjahr: 68,7 Mio. €) sowie der Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den Programmanteilserwerben PW1000G, PW800 sowie IAE V2500-Anteilserhöhung in Höhe von 86,1 Mio. € die Mittelzuflüsse aus der Inanspruchnahme der Rahmenkreditlinie in Höhe von 89,5 Mio. € sowie der Anstieg sonstiger Bankverbindlichkeiten in Höhe von 20,0 Mio. € gegenüber.

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Aus der Entwicklung der Cashflows resultiert ein Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 11,5 Mio. € (Vorjahr: 95,0 Mio. €).

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme hat sich im Jahresvergleich um 382,0 Mio. € bzw. 7,9 % auf 5.188,3 Mio. € erhöht (Vorjahr: 4.806,3 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg insbesondere aufgrund des positiven Jahresergebnisses auf 25,1% (Vorjahr: 24,7 %), welches die Auszahlung der Dividende, die Belastungen aus der Bewertung von Instrumenten zur Sicherung von Zahlungsströmen sowie aus der Fortschreibung der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens aufgrund versicherungsmathematischer Verluste überkompensierte.

Entwicklung der Bilanzpositionen

BILANZ DES MTU-KONZERNS

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Veränderungen zum Vorjahr 31.12.2015 31.12.2014
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. € in %
Vermögenswerte            
Lang- und mittelfristiges Vermögen            
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 135,1 5,0 2.846,0 54,9 2.710,9 56,4
Sonstige Vermögenswerte 72,1 31,9 298,4 5,7 226,3 4,7
Summe lang- und mittelfristiges Vermögen 207,2 7,1 3.144,4 60,6 2.937,2 61,1
Kurzfristiges Vermögen            
Vorräte 153,0 20,6 894,0 17,2 741,0 15,4
Forderungen / Sonstige Vermögenswerte und geleistete Vorauszahlungen 33,3 3,1 1.096,8 21,1 1.063,5 22,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -11,5 -17,8 53,1 1,1 64,6 1,4
Summe kurzfristiges Vermögen 174,8 9,4 2.043,9 39,4 1.869,1 38,9
Summe Aktiva 382,0 7,9 5.188,3 100,0 4.806,3 100,0
Eigenkapital und Schulden            
Eigenkapital 112,3 9,5 1.300,6 25,1 1.188,3 24,7
Lang- und mittelfristige Schulden            
Rückstellungen 20,9 2,7 802,3 15,4 781,4 16,3
Verbindlichkeiten -68,3 -6,8 932,9 18,0 1.001,2 20,8
Summe lang- und mittelfristige Schulden -47,4 -2,7 1.735,2 33,4 1.782,6 37,1
Kurzfristige Schulden            
Rückstellungen / Ertragsteuerschulden 146,5 36,3 550,5 10,6 404,0 8,4
Verbindlichkeiten 170,6 11,9 1.602,0 30,9 1.431,4 29,8
Summe kurzfristige Schulden 317,1 17,3 2.152,5 41,5 1.835,4 38,2
Summe Passiva 382,0 7,9 5.188,3 100,0 4.806,3 100,0

VERMÖGENSWERTE

Die immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen haben sich um 135,1 Mio. € auf 2.846,0 Mio. € (Vorjahr: 2.710,9 Mio. €) erhöht.

Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Bestand der immateriellen Vermögenswerte um 113,2 Mio. € (Vorjahr: 294,0 Mio. €). Wesentliche Treiber hierfür waren die Investitionen in Programmwerte und Entwicklungen im Rahmen der neuen Triebwerksprogramme PW1000G, PW800, GE38, GE LM6000-PF+ und GE9X.

Der Bestand an Sachanlagen erhöhte sich insbesondere aufgrund des Erweiterungsbaus am Standort Polen. Darüber hinaus erfolgte eine Aufstockung der Blisk-Fertigungskapazitäten in Form zusätzlicher Technischer Anlagen und Maschinen sowie die Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung durch zusätzliche Sonderbetriebsmittel, Werkzeuge und Vorrichtungen an den Standorten München, Hannover und Rzeszów.

Die finanziellen Vermögenswerte nahmen um 34,4 Mio. € (12,6 %) auf 308,0 Mio. € zu. Wesentlicher Treiber hierbei ist die positive Geschäftsentwicklung der operativen Beteiligungen an Gemeinschafts- und Assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden.

Die Vorräte haben sich im Berichtsjahr um 153,0 Mio. € bzw. 20,6 % auf 894,0 Mio. € (Vorjahr: 741,0 Mio. €) erhöht. Dabei stieg der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen um 74,4 Mio. € auf 321,2 Mio. € (Vorjahr: 246,8 Mio. €) und der Bestand an Fertigen und Unfertigen Erzeugnissen um 82,9 Mio. € auf 558,0 Mio. € (Vorjahr: 475,1 Mio. €). Die geleisteten Anzahlungen nahmen um 4,3 Mio. € auf 14,8 Mio. € (Vorjahr: 19,1 Mio. €) ab. Der Anteil der Vorräte stieg auf 17,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 15,4 %). Bezogen auf das Umsatzvolumen liegt die Umschlagshäufigkeit der Vorräte bei 5,4 (Vorjahr: 5,3).

Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen aus Auftragsfertigung und Dienstleistungsgeschäft abzüglich korrespondierend erhaltener Anzahlungen und die sonstigen Vermögenswerte einschließlich geleisteter Vorauszahlungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 33,3 Mio. € (3,1 %) auf 1.096,8 Mio. € gestiegen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen entsprechend der positiven Umsatzentwicklung, insbesondere im vierten Quartal, um 28,8 Mio. € (4,2 %) auf 708,5 Mio. € an. Die Forderungen aus Auftragsfertigung und Dienstleistungsgeschäft, saldiert um die zugeordneten erhaltenen Anzahlungen, erhöhten sich leistungsfortschrittsbedingt gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 30,1 Mio. € (11,1 %) auf 301,3 Mio. €.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen zum Bilanzstichtag 53,1 Mio. € (Vorjahr: 64,6 Mio. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme sank auf 1,1 % (Vorjahr: 1,4 %).

In der Struktur der Vermögenswerte hat sich der Anteil des lang- und mittelfristig gebundenen Vermögens um 0,5 Prozentpunkte auf 60,6 % reduziert (Vorjahr: 61,1%).

EIGENKAPITAL

ENTWICKLUNG EIGENKAPITAL

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in Mio. € 2015 2014
Stand 1. Januar 1.188,3 1.251,0
Sonstiges Ergebnis    
Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen -42,8 -115,1
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen und Planvermögen -10,5 -98,9
Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe 12,7 14,2
Ergebnis nach Ertragsteuern 217,6 195,4
Dividendenauszahlung an Aktionäre der MTU Aero Engines AG -74,0 -68,7
Bewertung und Ausgabe von eigenen Aktien im Rahmen des Share Matching Plan 1,7 2,5
Verkauf von eigenen Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms 7,6 7,9
Veränderung 112,3 -62,7
Stand 31. Dezember 1.300,6 1.188,3

Erhöhungen des Eigenkapitals

Das Eigenkapital stieg im Jahr 2015 aus dem Ergebnis nach Ertragsteuern des Geschäftsjahres um 217,6 Mio. € (Vorjahr: 195,4 Mio. €) sowie aufgrund der positiven Unterschiede aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe um 12,7 Mio. € (Vorjahr: 14,2 Mio. €). Des Weiteren erhöhte sich das Eigenkapital um 9,3 Mio. € (Vorjahr: 10,4 Mio. €) aufgrund des Verkaufs eigener Anteile an Konzern-Beschäftigte im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms sowie des Share Matching Plan. Erläuterungen zu den aktienbasierten Vergütungskomponenten sind im Konzernanhang unter 27. Sonstige Rückstellungen zu finden.

→ Weitere Informationen auf Seite 195.

Reduzierungen des Eigenkapitals

Reduzierungen des Eigenkapitals ergaben sich aus der Dividendenzahlung an die Aktionäre der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 74,0 Mio. € (für das Geschäftsjahr 2013: 68,7 Mio. €). Unter Berücksichtigung latenter Steuern resultierte aus der Marktbewertung des MTU-Cashflow-Sicherungsportfolios eine Belastung des Eigenkapitals in Höhe von 42,8 Mio. € (Vorjahr: 115,1 Mio. €) sowie aus der Folgebewertung von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen, in Anbetracht versicherungsmathematischer Verluste, in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr: 98,9 Mio. €).

Marktwertveränderung der Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen

Devisentermingeschäfte bis 2018

Zugunsten der Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) mit Blick auf Fremdwährungsrisiken ist zum Jahresende 2015 ein Portfolio von US-Dollar-Terminverkäufen mit einer Laufzeit bis April 2018 und einem Nominalvolumen von 1.180,0 Mio. US-$ abgeschlossen. Zusätzlich werden finanzielle Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von 539,7 Mio. US-$ (Vorjahr: 603,3 Mio. US-$) und Restlaufzeiten bis Mitte 2027 in entsprechende Sicherungsbeziehungen eingebracht. Die Marktbewertung des MTU-Cashflow-Sicherungsportfolios zum Berichtsstichtag führte auf Basis eines Euro- / US-Dollar-Stichtagskurses von 1,09 und unter Berücksichtigung latenter Steuern zu einer negativen Bewertungsänderung im kumulierten sonstigen Ergebnis (OCI) in Höhe von 42,8 Mio. € gegenüber dem 31. Dezember 2014.

SCHULDEN

Die lang- und mittelfristigen Schulden sind um 47,4 Mio. € (2,7 %) auf 1.735,2 Mio. € gesunken. Ihr Anteil an der Bilanzsumme verringerte sich um 3,7 Prozentpunkte auf 33,4 % (Vorjahr: 37,1 %). In Summe stiegen die langfristigen Rückstellungen um 20,9 Mio. € auf 802,3 Mio. €. Darin enthalten sind 777,5 Mio. € (Vorjahr: 761,9 Mio. €) Pensionsrückstellungen. Die langfristigen sonstigen Rückstellungen erhöhten sich auf 24,8 Mio. € zum 31. Dezember 2015 gegenüber 19,5 Mio. € zum 31. Dezember 2014.

Die lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 932,9 Mio. € (Vorjahr: 1.001,2 Mio. €) beinhalten die lang- und mittelfristigen Brutto-Finanzschulden in Höhe von 811,9 Mio. € (Vorjahr: 836,9 Mio. €), sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 98,3 Mio. € (Vorjahr: 104,4 Mio. €) sowie passive latente Steuern, die sich zum 31. Dezember 2015 auf 22,7 Mio. € (Vorjahr: 59,9 Mio. €) beliefen.

Die Summe aus Eigenkapital und lang- und mittelfristigen Schulden ist im Geschäftsjahr um 64,9 Mio. € (2,2 %) auf 3.035,8 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 2.970,9 Mio. €). Demnach ist das lang- und mittelfristig gebundene Vermögen zu 96,5 % (Vorjahr: 101,1 %) durch die lang- und mittelfristig zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel finanziert.

Die kurzfristigen Schulden haben sich um 317,1 Mio. € (17,3 %) auf 2.152,5 Mio. € erhöht, wobei die Rückstellungen und Ertragsteuerschulden um 146,5 Mio. € (36,3 %) auf 550,5 Mio. € gestiegen sind. Darin enthalten sind die Pensionsrückstellungen in Höhe von 24,2 Mio. € (Vorjahr: 21,7 Mio. €), die Ertragsteuerverpflichtungen, die von 30,3 Mio. € auf 31,1 Mio. € gestiegen sind, sowie die sonstigen Rückstellungen, die sich um 143,2 Mio. € (40,7 %) auf 495,2 Mio. € erhöht haben. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen korrespondiert mit der Umsatzentwicklung im vierten Quartal und resultiert insbesondere aus der stichtagsbezogenen Abgrenzung ausstehender Umsatzkosten beziehungsweise Erlösschmälerungen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind um 170,6 Mio. € (11,9 %) auf 1.602,0 Mio. € gestiegen. Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 673,4 Mio. € (Vorjahr: 633,6 Mio. €), Anzahlungsverbindlichkeiten aus Auftragsfertigung und Dienstleistungsgeschäft, reduziert um die darauf entfallenden Forderungen in Höhe von 373,8 Mio. € (Vorjahr: 485,7 Mio. €), Brutto-Finanzschulden in Höhe von 234,8 Mio. € (Vorjahr: 114,9 Mio. €), negative Marktwerte der Derivate in Höhe von 91,5 Mio. € (Vorjahr: 39,5 Mio. €) sowie eine Vielzahl übriger sonstiger Einzelverpflichtungen.

Eigenkapitalquote 25,1 %

Die Struktur des Eigenkapitals und der Schulden zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine um 0,4 Prozentpunkte auf 25,1 % (Vorjahr: 24,7 %) gestiegene Eigenkapitalquote sowie eine Erhöhung der kurzfristigen Schulden um 3,3 Prozentpunkte.

FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Im Rahmen der Halbjahres-Berichterstattung wurde die Prognose für das bereinigte EBIT auf ca. 430 Mio. € und für das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern auf ca. 295 Mio. € konkretisiert. Insbesondere in Anbetracht der günstigen US-Dollar-Wechselkursentwicklung wurde die Umsatzprognose auf 4.600 Mio. € angehoben.

Zur Berichterstattung im 3. Quartal deutete sich in allen Bereichen die Beibehaltung des bisherigen Niveaus an, so dass die Prognose nicht verändert wurde.

PROGNOSE UND ERGEBNISSE

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in Mio. € Ist 2015 Prognose 2015 vom 23. Juli 2015 Prognose 2015 vom 3. März 2015 Ist 2014 Veränderung 2014 - 2015
in %
Umsatz 4.435,3 ca. 4.600 ca. 4.400 3.913,9 13,3
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 440,3 ca. 430 ca. 420 382,7 15,1
Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern 306,9 ca. 295 ca. 285 253,3 21,2

UMSATZPROGNOSE

Am 3. März 2015 prognostizierte der Vorstand für 2015 einen Umsatzanstieg auf etwa 4.400 Mio. € (Umsatz 2014: 3.913,9 Mio. €). Bei Vorlage des Halbjahresfinanzberichts am 23. Juli 2015 wurde die Umsatzprognose auf 4.600 Mio. € angehoben. Der im Berichtsjahr realisierte Umsatz in Höhe von 4.435,3 Mio. € verfehlte diese Prognose um knapp 4 %. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen Auslieferungsverschiebungen bei den Programmen GP7000 und PW1100G-JM im Zivilen Triebwerksgeschäft, die sich im vierten Berichtsquartal materialisierten. Demgegenüber entwickelte sich das Militärische Triebwerksgeschäft wie prognostiziert und sank um 9 % gegenüber dem Vorjahr. Auch der Umsatzanstieg im MRO-Segment auf US-Dollar-Basis entsprach der Prognose mit 2 %.

ERGEBNISPROGNOSE (EBIT BEREINIGT)

Für das bereinigte EBIT prognostizierte die MTU zunächst einen Anstieg auf rund 420 Mio. €. Am 23. Juli 2015 hob der Konzern die Prognose auf rund 430 Mio. € an. Zum Jahresende betrug das bereinigte EBIT 440,3 Mio. € und lag damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Ursächlich hierfür ist neben der günstigen US-Dollar-Wechselkursentwicklung ein relativ zur ursprünglichen Prognose günstigerer Produktmix, insbesondere im Zivilen Triebwerksgeschäft.

ERGEBNISPROGNOSE FÜR DAS BEREINIGTE ERGEBNIS NACH ERTRAGSTEUERN (EAT BEREINIGT)

In seiner ersten Prognose erwartete der Vorstand für 2015 ein bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von rund 285 Mio. €. Die Prognose wurde am 23. Juli 2015 auf rund 295 Mio. € konkretisiert. Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern betrug zum 31. Dezember 2015 306,9 Mio. € und übertraf korrespondierend zur Entwicklung des operativen Ergebnisses (EBIT bereinigt) den Vorjahresvergleichswert.

FREE CASHFLOW

Vor dem Hintergrund der für 2015 erwarteten erheblichen investiven Ausgaben und der weiteren Reduzierung der militärischen Anzahlungsbestände sowie der Kompensation dieser Belastungen durch das operative Geschäft prognostizierte der Vorstand am 3. März 2015 einen Free Cashflow auf Vorjahresniveau. Diese Prognose wurde wegen der guten Geschäftsentwicklung bei Vorlage des Halbjahresberichtes am 23. Juli 2015 angehoben auf einen Free Cashflow im oberen zweistelligen Millionenbereich. Dieses Ziel wurde mit einem Free Cashflow in Höhe von 72,0 Mio. € erreicht.

GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF 2015

MTU mit Rekordzahlen

Die MTU hat das Geschäftsjahr 2015 erneut mit Rekordzahlen abgeschlossen. Ihr Umsatz stieg im Geschäftsjahr auf 4.435,3 Mio. € und lag damit um 13,3 % über dem Vorjahr (2014: 3.913,9 Mio. €).

Die positive US-Dollar-Wechselkursentwicklung begünstigte dabei das Umsatzwachstum sowohl im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) als auch im Zivilen Instandhaltungsgeschäft (MRO).

Das OEM-Geschäft wuchs im Jahr 2015 um 9,4 %, das MRO-Segment verzeichnete ein Umsatzplus von 21,7 %.

Die MTU befand sich auch im Jahr 2015 in einer Investitionsphase: Entwicklungsaktivitäten für Triebwerke in allen zivilen Schubklassen ebenso wie der Ausbau der Produktionskapazitäten an den in- und ausländischen Standorten prägten das Berichtsjahr. Ein wesentlicher Meilenstein dieses Prozesses war die Produkteinführung der Getriebefan-Triebwerksfamilie, die zum Jahreswechsel mit dem PW1100G-JM für den Airbus A320neo erreicht wurde.

Das operative Ergebnis der MTU konnte 2015 - insbesondere befördert durch die US-Dollar-Entwicklung und den im Berichtsjahr realisierten Produktmix - auf ein Rekordniveau gesteigert werden: Das bereinigte EBIT betrug 440,3 Mio. € (2014: 382,7 Mio. €). Die operative Marge stieg auf 9,9 % (2014: 9,8 %).

Erfreulich war auch die Entwicklung des Free Cashflow: Trotz der hohen Investitionen in die Entwicklung neuer Triebwerke und der rückläufigen Anzahlungsbestände im Militärbereich konnte der Free Cashflow auf 72,0 Mio. € (2014: 42,5 Mio. €) gesteigert werden.

Die Anfang des Jahres veröffentlichten und im Laufe des Jahres angepassten Prognosen konnten mit Ausnahme des Umsatzes erreicht und sogar übertroffen werden.

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

NACHHALTIGKEIT

Verbindlicher Verhaltenskodex

Die MTU übernimmt Verantwortung für ihre Produkte und Prozesse, Mitarbeiter, Kunden und Partner genauso wie für Umwelt und Gesellschaft. Im Leitbild der MTU ist dieses nachhaltige Selbstverständnis unter "Umwelt und Gesellschaft" verankert. Grundsätze dieser ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung sind in einem unternehmensweit verbindlichen Verhaltenskodex formuliert. Zur Integration von Corporate Responsibility (CR) ins Unternehmen ist ein CR-Management organisatorisch verankert, das die Strategie, Leistungen und Ziele im Bereich CR steuert. Das höchste Gremium, der CR-Lenkungskreis, berichtet regelmäßig direkt an den Vorstand. Dieser verantwortet die Nachhaltigkeitsstrategie der MTU.

Das CR-Management identifiziert wichtige Nachhaltigkeitsthemen in den CR-Handlungsfeldern mit Hilfe einer Wesentlichkeitsanalyse. Hierin wird die Relevanz ökonomischer, ökologischer und sozialer Herausforderungen für die MTU und aus Sicht der Stakeholder erfasst. 2015 wurden die CR-Strategie und ihre Handlungsfelder überprüft und weiterentwickelt.

Schwerpunkt der MTU im Bereich Corporate Responsibility ist die Produktentwicklung. Mit herausragenden Innovationen für ökoeffiziente Triebwerke und eine ressourcenschonende Luftfahrt kann die MTU ihren größten Beitrag für die Gesellschaft leisten. Nachhaltige, sichere Produkte sind daher das wichtigste Ziel der MTU-Nachhaltigkeitsstrategie. Detaillierte Erläuterungen zum Thema Forschung und Entwicklung werden im Abschnitt Forschung und Entwicklung ausgeführt.

→ Weitere Informationen auf Seite 72.

Bei der Umsetzung von CR orientiert sich die MTU an international anerkannten Prinzipien. 2011 ist sie dem UN Global Compact beigetreten. Als Mitglied bekennt sich die MTU zu ihrer Verantwortung beim Umweltschutz, bei der Förderung der Menschenrechte, der Einhaltung von Arbeitsplatzstandards und der Korruptionsbekämpfung. Der weltweite Pakt zwischen internationalen Unternehmen und den Vereinten Nationen wurde geschlossen, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.

Darüber hinaus hat die MTU die Standards der Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD) unterzeichnet. Sie richten sich gegen Korruption und Bestechung und zielen auf die Förderung eines gleichberechtigten und fairen Wettbewerbs. Auf nationaler Ebene wird diese Initiative vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) getragen.

Die CR-Berichterstattung erfolgt bei der MTU nach dem international gängigen Standard der Global Reporting Initiative (GRI). Mit dem Nachhaltigkeitsbericht 2013 / 2014 ist in der Berichterstattung erstmals der Fortschrittsbericht zu den Verbesserungen in den Handlungsfeldern der UN Global Compact-Prinzipien integriert.

Die MTU fordert auch von ihren Lieferanten ein verantwortungsvolles Handeln und hat "Responsible Sourcing" als neuen Schwerpunkt in ihre Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen. Lieferanten müssen einen vertraglich verankerten Verhaltenskodex erfüllen, dessen Richtlinien im Wesentlichen den zehn Prinzipien des UN Global Compact entsprechen.

Gesellschaftliches Engagement

Im Fokus des gesellschaftlichen Engagements stehen die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung, deshalb kooperiert die MTU mit zahlreichen Forschungseinrichtungen. Junge Menschen und talentierte Forscher für die Weiterentwicklung von ökoeffizienten Triebwerken zu begeistern, liegt der MTU am Herzen. In Deutschland öffnet sie beispielsweise jedes Jahr beim bundesweiten Girls' Day ihre Werkshallen für interessierte Schülerinnen und beteiligt sich an verschiedenen Standorten an der "Nacht der Ausbildung". Für Schülerinnen und Studentinnen bietet sie spezielle Praktika und Stipendien an.

Die MTU unterstützt auch die Schulen im Umland der deutschen Standorte bei der Vermittlung von Technikthemen. Die MTU ist Partner bei Angeboten der Schulen wie "Natur- und Technik-Tagen". An ihrem Maintenance-Standort in Hannover nimmt sie an der IdeenExpo teil. Das Werksmuseum in München ist während der "Langen Nacht der Münchner Museen" und einmal im Quartal für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.

Die MTU gehört an ihren drei deutschen Standorten zu den wichtigsten Arbeitgebern. Sie unterstützt soziale und karitative Einrichtungen. Zahlreiche Mitarbeiter engagieren sich außerhalb ihrer Arbeitszeit für gesellschaftliche Belange. Diese Eigeninitiative und Vorbildfunktion befürwortet die MTU ausdrücklich. Als Förderer, Sponsor und Netzwerker unterstützt das Unternehmen lokale und überregionale Vereine, Organisationen und Institutionen.

Die MTU ist in Nachhaltigkeitsindizes gelistet und hat bereits diverse Auszeichnungen für ihr Engagement erhalten. Von der oekom research AG, einer der weltweit führenden Rating-Agenturen im nachhaltigen Anlagesegment, wird sie aktuell mit C+, einem Rating im Prime-Status, geführt. Darüber hinaus ist die MTU seit 2014 aufgrund einer überdurchschnittlich guten Bewertung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance im STOXX ESG Leader Indices vertreten. Beim CDP-Rating, das weltweit bei Unternehmen Emissionsdaten zum Klimawandel erhebt, konnte sich die MTU 2015 erheblich verbessern und wurde als einer der "Best Improver Germany" ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Selbstverständnis und den wichtigsten Handlungsfeldern von Corporate Responsibility bei der MTU bietet der Internetauftritt. Darüber hinaus ist der Nachhaltigkeitsbericht der MTU unter http://www.mtu.de/de/unternehmen/corporate-responsibility/berichte abrufbar. Der nächste Bericht erscheint voraussichtlich im Sommer 2016 nach dem neuen Berichtsstandard G4. Fragen zum Thema Corporate Responsibility können per Mail corporate-responsibility@mtu.de an das CR-Team gesendet werden.

→ Mehr dazu im Web unter Unternehmen > Corporate Responsibility

MITARBEITER

GESAMTBELEGSCHAFT DER MTU

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € Personen in % 31.12.1015 31.12.2014
Deutsche Standorte -55 -0,8 7.172 7.227
Ausländische Standorte 56 5,1 1.162 1.106
Gesamtbelegschaft 1   8.334 8.333

8.334 Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter blieb im Jahresverlauf annähernd gleich. Die MTU beschäftigte am 31. Dezember 2015 8.334 Personen.

Die nachstehende Übersicht zeigt die Altersstruktur der deutschen Konzerngesellschaften:

ALTERSSTRUKTUR IN % (GESAMTBELEGSCHAFT DEUTSCHE STANDORTE)

Ausbildung 2015

Ausbildungsquote 5 %

Mit einer Ausbildungsquote von 5 % investiert das Unternehmen intensiv in den Nachwuchs. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden betrug 14,8 % von insgesamt 350 Auszubildenden am Jahresende 2015.

Neben den fachlichen Themen legt die MTU in der Berufsausbildung auch auf methodische und soziale Inhalte Wert, die zur Entwicklung der Persönlichkeit im Sinne der MTU-Kultur beitragen.

Personal- und Organisationsentwicklung

MTU Business Challenge ist das Informations- und Qualifizierungslabel der MTU. Ziel ist, das Führungswissen und -handeln noch stärker an den MTU-Herausforderungen auszurichten. "Business Challenge I - Management in einem MDAX-Unternehmen" hatte zum Ziel, die Kapitalmarktkenntnisse auf eine einheitliche Wissensbasis zu stellen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.

2015 wurde das Projekt Shop Floor Management weiter fortgeführt. Neu war seine Einführung in den Bereichen, die nicht direkt an der operativen Wertschöpfung beteiligt sind, aber in unmittelbarer Interaktion mit Fertigung und Instandsetzung stehen.

Mit dem International Leadership Program baute die MTU die internationale Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen ihren Führungskräften rund um den Globus weiter aus. In Trainingsmodulen mit Inhalten wie Change Management, interkulturelle Zusammenarbeit und Führung wurden Projekte bearbeitet, deren Ergebnisse direkt in die strategischen Projekte der MTU integriert wurden.

Vergütung und Mitarbeiterbeteiligung

Das Vergütungsmodell der MTU zeichnet sich durch eine leistungs- und marktgerechte Vergütung aus. Die erfolgsabhängige Komponente basiert auf Kennzahlen, die für die variable Vergütung der Mitarbeiter aller Hierarchieebenen gelten.

Beim Mitarbeiter-Aktienprogramm bzw. dem Share Matching Plan für die leitenden Angestellten gewährt die MTU für den Erwerb von MTU-Aktien nach Ablauf einer Haltefrist von zwei Jahren einen Matchbetrag auf die Investitionssumme. 2015 haben 20,1 % der Mitarbeiter am Mitarbeiter-Aktienprogramm und Share Matching Plan teilgenommen und investierten 8,9 Mio. €.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert die MTU durch verschiedene Angebote und Leistungen. Sie bietet eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen, Telearbeit und einen Gleitzeitrahmen von 5:15 bis 20:00 Uhr mit flexibler Gleitzeitnahme an.

Seit November 2014 ist mobiles Arbeiten eine weitere Möglichkeit zur Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort für Mitarbeiter aus ausgewählten Bereichen an den deutschen Standorten.

In Lebensphasen, in denen die Familie am wichtigsten ist, schaffen Elternzeit sowie Regelungen zu Familien- und Pflegepausen individuelle Freiräume. Externe Dienstleister bieten zusätzlich ein umfangreiches Leistungspaket. Das Angebot reicht von der Tagesmuttervermittlung bis zur Beratung bei Pflegebedürftigkeit von Angehörigen. Die Kindertagesstätte der Elterninitiative TurBienchen e.V. auf dem Werksgelände in München wird von der MTU finanziell unterstützt. Die 2012 erstmals angebotene Ferienbetreuung für Kinder von drei bis zwölf Jahren in München hat auch 2015 wieder stattgefunden.

Gesundheit

Die Wettbewerbsfähigkeit und der Erfolg eines Unternehmens hängen wesentlich von der Gesundheit und Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeiter ab. Deren Erhalt und Förderung hat bei der MTU deshalb einen hohen Stellenwert, der weit über die gesetzlichen Anforderungen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes hinausgeht.

Die Angebote zur Prävention und Verbesserung der Gesundheit wurden 2015 an allen deutschen Standorten weiter ausgebaut. Die MTU bietet klassische Gesundheitsförderung in den Kernbereichen Werksärztlicher Dienst, psychosoziale Beratung und Gesundheitsstudios vor Ort inklusive physiotherapeutischer Praxis. Darüber hinaus werden Programme wie Vibrationstraining in Arbeitsplatznähe, Rückencoaching am Arbeitsplatz, Sitzergonomie-Schulungen, Gesundheitstage in den Fachbereichen, Präventionskurse, die "Aktive Pause", die "Leichte Küche" in der Betriebsgastronomie und Kooperationen mit externen Gesundheitsstudios angeboten.

Neben den bewährten Angeboten zur Gesundheitsförderung liegt der Schwerpunkt zunehmend auf den Themen psychische Gesundheit und Ergonomie. Führungskräfte, die eine besondere Verantwortung für das Thema Gesundheit haben, unterstützt die MTU durch Sensibilisierung und Vermittlung von Wissens- sowie Handlungskompetenz.

Nachhaltiges Gesundheitsmanagement

Mittels eines sogenannten "Szenario-Rechners" (Prognosemodell) wurden gesundheitsbedingte Produktivitätsverluste 2015 bewertet. Das Prognosemodell bietet die Grundlage zur Entwicklung einer Strategie für ein wirksames und bedarfsorientiertes Gesundheitsmanagement unter besonderer Berücksichtigung der demografischen Faktoren bei der MTU. Die MTU bewegt sich damit von der heutigen erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsförderung hin zu einem nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Arbeitgeberattraktivität

Der MTU ist es wichtig, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden - sowohl in Vergleichsanalysen zu anderen Unternehmen als auch von den eigenen und von potenziellen Mitarbeitern.

Für das Arbeitgeberranking "Top Arbeitgeber Deutschland" bewertet das Top Employers Institute deutschlandweit Arbeitgeber, ihre Angebote und Leistungen in den Kategorien Talentstrategie, Personalplanung, Onboarding, Training & Entwicklung, Performance-Management, Führungskräfteentwicklung, Karriere- & Nachfolgeplanung, Compensation & Benefits sowie Unternehmenskultur.

MTU mit Bestnote bei Karrierechance

Die MTU hat ihre Platzierung im Ranking in den vergangenen Jahren auf sehr hohem Niveau gehalten. In der Bewertung der Talentstrategie sowie der Karriere- und Nachfolgeplanung erzielte die MTU die Bestnote und gehört damit in diesen Kategorien zu den besten 20 % der teilnehmenden Unternehmen. Im Bereich des Performance Managements platzierte sich die MTU sogar unter den besten 10 %.

Die deutschen Standorte wurden 2015 zum 9. Mal ausgezeichnet. Die MTU Aero Engines Polska erhielt das Siegel zum 2. Mal und gehört damit zu den Top 40 Unternehmen in Polen. Mit der Zertifizierung als Top Arbeitgeber verpflichtet sich die MTU Aero Engines Polska, ihre Prozesse und Strukturen ständig weiterzuentwickeln.

Eine dem Top-Arbeitgeber-Zertifikat vergleichbare Auszeichnung hat auch die MTU Maintenance Canada gewonnen. Sie ist unter die besten Arbeitgeber in der Provinz British Columbia gewählt worden. Dabei wurden unter anderem folgende Kategorien beurteilt: Workplace, Health, Financial & Family Benefits, Employee Communications, Performance Management und Community Involvement.

Die positive Wahrnehmung der MTU zeigt sich auch in der Universum Young Professionals Studie 2015 der Wirtschaftswoche, in der die MTU unter den 100 beliebtesten Arbeitgebern für Ingenieure Platz 30 belegt. Bei der Gruppe der Berufserfahrenen liegt die MTU auf Platz 19 von 30. Die MTU Aero Engines Polska belegt bei der Befragung der Young Professionals Platz 62 von 100.

Dass Berufseinsteiger das gute Arbeitgeberimage verinnerlicht haben, zeigt auch das Arbeitgeber-Ranking des trendence Instituts in Berlin. Wie im Vorjahr erreichte die MTU bei Hochschulabsolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge 2015 eine Position in der oberen Hälfte der zur Wahl stehenden Unternehmen.

Die MTU erzielt bei potenziellen Bewerbern und ihren Mitarbeitern gute Bewertungen. Das zeigen die Ergebnisse von kununu, der größten Arbeitgeberbewertungsplattform im deutschsprachigen Raum. Hier hat die MTU die Auszeichnung "TOP Company", das Gütesiegel für Arbeitgeber mit guten Bewertungen, erhalten.

Unternehmerische Zukunftsfähigkeit durch Vielfalt

Vielfalt stärkt die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Dessen ist sich auch die MTU bewusst und fördert daher Vielfalt in der MTU-Belegschaft. Deutlich wird das im MTU-Leitbild. Die aus der Mannigfaltigkeit der Mitarbeiter resultierende Kreativität soll gezielt für den Erfolg des Unternehmens eingesetzt werden. Hier bezieht sich die MTU vor allem auf Mitarbeiter verschiedener Altersgruppen und Kulturen sowie auf ein breites fachliches Know-how.

In der "Charta der Vielfalt" bekennt sich die MTU zur Unterstützung von Vielfalt im Arbeitsumfeld und somit zu einer offenen Unternehmenskultur.

Chancengleichheit für Frauen und Männer erachtet die MTU als selbstverständlich. Dies spiegelt sich in der Unterzeichnung des "Münchner Memorandum für Frauen" wider. Die MTU setzt sich seit Jahren dafür ein, den Anteil an Mitarbeiterinnen und weiblichen Führungskräften zu erhöhen, und hat dafür vielfältige Maßnahmen ins Leben gerufen. Diese reichen von speziellen Recruitingmaßnahmen über die Karriereberatung bis hin zu einem Mentoring-Programm für Frauen.

Vor mehr als zehn Jahren hat die MTU eine unternehmensnahe Stiftung ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, die persönliche Entwicklung von Studentinnen in MINT-Studiengängen aktiv zu begleiten und die Studentinnen auf den Eintritt in das Berufsleben vorzubereiten. Neben der umfangreichen fachlichen und persönlichen Beratung bietet die Stiftung eine Plattform zum intensiven Austausch. Die Stiftung ermutigt junge Frauen, ihre Stärken in technischen Berufen zu nutzen, und beabsichtigt damit, den Frauenanteil in technischen Bereichen zu erhöhen.

Ziel beim Thema Geschlechtervielfalt ist es, den Anteil an Frauen in Führung bis Juni 2017 auf 11 % zu erhöhen. Das bedeutet, dass elf Frauen mehr an Bord geholt werden sollen und damit 76 Frauen in Führungspositionen tätig sein sollen.

Weiterführende Informationen zur Personalarbeit der MTU enthält der Personalbericht 2015/2016, der im Internet im Menüpunkt "Karriere/Arbeiten bei der MTU" zum Download zur Verfügung steht.

→ Mehr dazu im Web unter Karriere

UMWELT

Für die MTU ist der Schutz der Umwelt nicht nur Pflichtaufgabe, sondern Teil der Verantwortung, die sie für ihre Mitarbeiter, Kunden, Partner, Nachbarn und die Gesellschaft übernommen hat.

Umweltverträglicher und nachhaltiger Luftverkehr

Zahlreiche Umweltinitiativen

Ein umweltschonender und nachhaltiger Luftverkehr erfordert die Zusammenarbeit aller Mitwirkenden am Luftverkehr. Die MTU beteiligt sich deshalb an zahlreichen Initiativen: Beispielsweise hat der BDLI eine Roadmap bis zum Jahr 2050 erstellt, die alle notwendigen Technologien - einschließlich einer alternativen Kraftstoffversorgung - definiert und Verantwortlichkeiten festlegt. Während die kurz- und mittelfristigen Themen von der Industrie bearbeitet werden, liegen die langfristigen Aufgaben bei der universitären Forschung. Hochschulinstitute bearbeiten mit Unterstützung der MTU bereits einige der Themen im Rahmen der Initiativen "Ökoeffizientes Fliegen" des Bundeswirtschaftsministeriums und "Breakthrough and emerging Technologies" der EU. Beispiele sind Studien zu revolutionären Arbeitsprozessen, innovativen Kraftstoffen, thermoelektrischen Generatoren, zur Produktion von synthetischem Kerosin aus Solarenergie oder zur Integration verteilter Antriebe im Flugzeug. Im Berichtsjahr untersuchte die MTU die Potenziale elektrischer und hybrider Antriebssysteme als langfristige Alternative für die Luftfahrt. Darüber hinaus hat die MTU zur Koordination der Einführung von alternativen Kraftstoffen in der Luftfahrt zusammen mit 20 weiteren Unternehmen aus der Luftfahrt, Bioenergieproduzenten sowie Universitäten und Forschungsinstituten den Verein Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (aireg e.V.) gegründet.

Verzicht auf umweltgefährdende Fertigungsprozesse und Materialien

Die MTU leistet nicht nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben und Entwicklungen einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung. Wo es möglich ist, verzichtet sie auch auf die Anwendung umweltgefährdender Materialien in den Fertigungs- und Reparaturprozessen.

Alle Fertigungsprozesse und -verfahren werden vor ihrer Einführung einem Bewertungs- und Freigabeprozess unterzogen und als verbindliche Standards umgesetzt. Ihre Einhaltung wird durch interne und externe Audits nach DIN EN ISO 14001 an den Standorten Hannover und Ludwigsfelde sowie an den Standorten München und Hannover auch nach der Verordnung der Europäischen Union, dem Eco Management Audit Scheme (EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221 / 2009), regelmäßig überprüft und bestätigt. Das Umweltmanagement wurde 2015 erfolgreich überprüft; Gleiches gilt für das Arbeitsschutz-Managementsystem nach OHSAS 18001 an den Standorten Hannover und Ludwigsfelde. Die Umwelt- und Arbeitsschutzzielsetzungen werden regelmäßig durch den Vorstand bewertet. Die Anforderungen aus der REACH-VO werden für alle Standorte in Europa koordiniert und entsprechend den Vorgaben umgesetzt.

Ressourceneinsparung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes

Ehrgeizige Ziele beim CO2-Ausstoß

Die Produktions- und Instandhaltungsprozesse erfüllen ebenfalls die hohen Umweltschutzanforderungen. Der Strom- und Gasverbrauch wird durch ein umfassendes Energiemanagement gesteuert und kontrolliert. Am Hauptsitz der MTU in München gibt es dafür seit 2009 das Programm Clean Air - Industrial Site (CLAIR-IS). Ziel ist es, den CO2-Ausstoß in München gegenüber dem Jahr 1990 bis zum Jahr 2020 um mehr als 30 % zu verringern - trotz kontinuierlich steigender Produktionsraten. Neben dem Einsatz energieeffizienter Beleuchtungs- und Antriebstechnik und der Nutzung von Solarenergie werden von der MTU die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen ergriffen:

Die Kühlung von Anlagen erfolgt in München durch Brunnenwasser aus dem Grundwasserstrom, das nicht als Trinkwasser verwendbar ist. Das ist sehr energieeffizient, da so auf den Bau und Betrieb strombetriebener Kühlanlagen verzichtet werden kann; dies spart jährlich rund 3.000 Tonnen CO2. Der Ausbau der Gebäudeleittechnik hat bereits zu einer Einsparung von circa 70.000 Tonnen CO2 geführt. Das Blockheizkraftwerk am Standort München, in dem Strom und Wärme erzeugt werden, wird mit Pflanzenöl klimaneutral betrieben und spart pro Jahr 7.400 Tonnen CO2.

Bei Neubauten oder Gebäudesanierungen stehen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit an oberster Stelle; wo immer möglich, wird die Energie zum Heizen der Gebäude aus Abwärme aus der Fertigung oder aus Hilfsbetrieben gewonnen, z. B. der Druckluftverdichtung in Kombination mit einer Wärmepumpe. Durch die Rückgewinnung der Abwärme und eine zusätzliche Wärmedämmung wurden der Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen Produktionshallen deutlich reduziert und seit 2002 pro Jahr rund 1.500 Tonnen CO2 gespart. Somit realisiert das Konzept für Neubauten einen sehr niedrigen Ressourcenverbrauch.

MTU AG (ERLÄUTERUNGEN AUF HGB-BASIS)

Der Lagebericht der MTU AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der MTU AG wurde nach den Bestimmungen des HGB erstellt und wird mit dem zusammengefassten Lagebericht im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der MTU AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns, wie sie im Kapitel Wirtschaftsbericht beschrieben sind.

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die MTU AG entwickelt und fertigt zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen. Zudem übernimmt die MTU AG die Instandhaltung militärischer Triebwerke. Im militärischen Bereich ist die MTU AG seit Jahrzehnten nationaler Marktführer und Systempartner der Bundeswehr.

Technologisch führend ist das Unternehmen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern und Turbinenzwischengehäusen sowie Reparatur- und Herstellverfahren. National und international ist die MTU maßgeblich an allen wichtigen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert mit den Größten der Branche - GE Aviation, Pratt & Whitney und Rolls-Royce.

ERLÄUTERUNGEN ZUR ERTRAGSLAGE

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER MTU AERO ENGINES AG

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Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € in Mio. € in % 2015 2014
Umsatzerlöse 358,5 15,7 2.645,3 2.286,8
Umsatzkosten -378,0 -18,6 -2.406,6 -2.028,6
Bruttoergebnis vom Umsatz -19,5 -7,6 238,7 258,2
Vertriebskosten 14,5 23,2 -47,9 -62,4
Verwaltungskosten -20,9 -78,6 -47,5 -26,6
Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -53,2 <-100 -5,3 47,9
Finanzergebnis 41,1 51,6 120,7 79,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Operatives Ergebnis) -38,0 -12,8 258,7 296,7
Außerordentliches Ergebnis -3,1 -100,0   3,1
Steuern 25,0 28,2 -63,6 -88,6
Jahresüberschuss -16,1 -7,6 195,1 211,2
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 8,1 7,7 -97,5 -105,6
Bilanzgewinn -8,0 -7,6 97,6 105,6

Umsatzentwicklung

Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2015 um 358,5 Mio. € (15,7 %) auf 2.645,3 Mio. € gestiegen. Unterstützt durch die US-Dollar-Wechselkursentwicklung im Berichtsjahr konnten die Absatzerfolge im Zivilen Triebwerksgeschäft den prognostizierten Umsatzrückgang im Militärischen Geschäft deutlich überkompensieren.

Im Vorjahresvergleich stiegen die Umsätze aus der Fertigung und Lieferung von Triebwerkskomponenten und -teilen um 337,3 Mio. €, aus der Instandsetzung militärischer Triebwerke und der Erbringung sonstiger Dienstleistungen um 10,8 Mio. € sowie aus fremdfinanzierter Entwicklung um 10,4 Mio. €.

Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom Umsatz

Die Umsatzkosten sind um 378,0 Mio. € (18,6 %) auf 2.406,6 Mio. € gestiegen. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verringerte sich um 19,5 Mio. € (7,6 %) auf 238,7 Mio. €. Die Bruttomarge lag bei 9,0 % (Vorjahr: 11,3 %). Die Bruttomarge ist im Berichtsjahr von der USD-Wechselkursentwicklung begünstigt. Belastungen resultierten aus der rechnungszinsbedingten Aufstockung der Verpflichtungen aus betrieblicher Altersversorgung sowie der Abwertung obsoleter Bestände für auslaufende Triebwerksprogramme. Darüber hinaus ist die Entwicklung der Bruttomarge wie im Vorjahr durch den Hochlauf der Serienfertigung zugunsten neuer Triebwerksprogramme geprägt.

Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen

Dieser Posten wird im Berichtsjahr im Wesentlichen durch Nettoaufwendungen aus Währungsumrechnungen und Devisenbestandsbewertungen in Höhe von 51,8 Mio. € (Vorjahr: Nettoertrag 5,9 Mio. €) sowie gegenläufige Effekte aus der Fortschreibung von Aufwandsabgrenzungen in Höhe von 45,3 Mio. € (Vorjahr: 48,0 Mio. €) geprägt.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 41,1 Mio. € auf 120,7 Mio. € (Vorjahr: 79,6 Mio. €) verbessert. Das darin enthaltene Beteiligungsergebnis in Höhe von 160,5 Mio. € (Vorjahr: 115,7 Mio. €) enthält Gewinnabführungen der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde, und der MTU Versicherungsvermittlungs- und Wirtschaftsdienst GmbH, München, von insgesamt 117,4 Mio. € (Vorjahr: 103,6 Mio. €). Zusätzlich wirken im Berichtsjahr Dividendenausschüttungen der Vericor Power Systems LLC., Alpharetta (USA), und der MTU Aero Engines North America Inc., Rocky Hill (USA), in Höhe von insgesamt 28,6 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €).

Das Zinsergebnis 2015 hat sich im Vergleich zu 2014 von -32,6 Mio. € um -5,7 Mio. € auf -38,3 Mio. € verschlechtert, im Wesentlichen aufgrund der angefallenen Zinsaufwendungen im Sinne des § 233a AO.

Operatives Ergebnis

Das Operative Ergebnis verminderte sich 2015 somit um 38,0 Mio. € auf 258,7 Mio. € (Vorjahr: 296,7 Mio. €).

Außerordentliches Ergebnis

Aus der Liquidation der MTU Aero Engines Finance B.V., i.L., Amsterdam, Niederlande, resultierte im Vorjahr ein Liquidationsgewinn in Höhe von 3,1 Mio. €.

Steuern

Der Ertragsteueraufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 62,5 Mio. € (Vorjahr: 87,3 Mio. €). Dabei wurde der effektive Steueraufwand in Höhe von 114,3 Mio. € (Vorjahr: 138,6 Mio. €) anteilig durch Erträge aus latenten Steuern in Höhe von 51,8 Mio. € (Vorjahr: 51,3 Mio. €) kompensiert. Im Ertragsteueraufwand sind Erträge für Vorjahre in Höhe von 10,7 Mio. € (Vorjahr: 9,2 Mio. €) enthalten.

Bilanzgewinn

Der auf die Aktionäre der MTU Aero Engines AG entfallende Bilanzgewinn betrug für das Geschäftsjahr 2015 nach Einstellung von 97,5 Mio. € durch Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat in die Gewinnrücklagen 97,6 Mio. € (Vorjahr: 105,6 Mio. €).

Insbesondere aus dem Ansatz von selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen ergaben sich ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 60,5 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €), welche vollständig durch freie Rücklagen im Sinne von § 268 Abs. 8 HGB gedeckt sind.

Aufgrund der unverändert guten Geschäftsentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG, München, der Hauptversammlung am 14. April 2016 vor, eine Dividende in Höhe von 1,70 € je Aktie (Vorjahr: 1,45 €) auszuschütten. Damit würde sich die Dividendenrendite - bezogen auf den Jahresschlusskurs 2015 von 90,10 € (Vorjahr: 72,16 €) - auf 1,9 % (Vorjahr: 2,0 %) belaufen. Die auszuschüttende Dividendensumme würde insgesamt 86,9 Mio. € (Vorjahr gemäß Beschluss der Hauptversammlung: 74,0 Mio. €) betragen. Die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 erfolgt - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - am 15. April 2016.

ERLÄUTERUNGEN ZUR VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

BILANZ DER MTU AERO ENGINES AG

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Veränderungen zum Vorjahr 31.12.2015 31.12.2014
in Mio. € in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. € in %
Vermögen            
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 125,2 9,2 1.480,4 33,8 1.355,2 33,6
Finanzanlagen 25,0 3,1 827,7 18,9 802,7 19,9
Anlagevermögen 150,2 7,0 2.308,1 52,7 2.157,9 53,5
Vorräte 25,1 2,9 878,7 20,1 853,6 21,2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 137,5 15,4 1.027,5 23,5 890,0 22,1
Wertpapiere -27,0 -58,1 19,5 0,4 46,5 1,1
Zahlungsmittel -0,1 -33,3 0,2   0,3  
Umlaufvermögen 135,5 7,6 1.925,9 44,0 1.790,4 44,4
Rechnungsabgrenzungsposten 2,3 28,8 10,3 0,2 8,0 0,2
Aktive latente Steuern 57,1 74,9 133,3 3,1 76,2 1,9
Summe Aktiva 345,1 8,6 4.377,6 100,0 4.032,5 100,0
Kapital            
Gezeichnetes Kapital 0,1 0,2 51,1 1,2 51,0 1,3
Kapitalrücklage 7,5 2,0 378,7 8,6 371,2 9,2
Gewinnrücklagen 130,8 25,8 638,7 14,6 507,9 12,6
Bilanzgewinn -8,0 -7,6 97,6 2,2 105,6 2,6
Eigenkapital 130,4 12,6 1.166,1 26,6 1.035,7 25,7
Rückstellungen für Pensionen 56,9 10,9 577,1 13,2 520,2 12,9
Übrige Rückstellungen 169,0 18,6 1.075,8 24,6 906,8 22,5
Rückstellungen 225,9 15,8 1.652,9 37,8 1.427,0 35,4
Verbindlichkeiten            
Anleihen     356,0 8,1 356,0 8,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 109,4 >100 149,2 3,4 39,8 1,0
Erhaltene Anzahlungen -122,9 -20,7 471,3 10,8 594,2 14,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten -3,0 -0,7 408,6 9,3 411,6 10,2
Verbindlichkeiten -16,5 -1,2 1.385,1 31,6 1.401,6 34,7
Passive latente Steuern 5,3 3,2 173,5 4,0 168,2 4,2
Summe Passiva 345,1 8,6 4.377,6 100,0 4.032,5 100,0

Die Bilanzsumme hat sich im Jahresvergleich um 345,1 Mio. € bzw. 8,6 % auf 4.377,6 Mio. € erhöht.

Die immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen haben sich um 125,2 Mio. € auf 1.480,4 Mio. € (Vorjahr: 1.355,2 Mio. €) erhöht. Im Geschäftsjahr 2015 wurden 143,6 Mio. € immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Davon resultierten 45,7 Mio. € (Vorjahr: 82,1 Mio. €) aus den Anteilserwerben an den Programmen GE9X, GE LM6000-PF+, PW1000G sowie PW800. Des Weiteren wurden 58,8 Mio. € (Vorjahr: 48,5 Mio. €) in erworbene und 38,0 Mio. € (Vorjahr: 27,6 Mio. €) in selbsterstellte Entwicklungsleistungen zugunsten des GE9X, des GE38, der PW1000G-Triebwerksfamilie sowie des PW800 investiert. Die Forschungs- und Entwicklungskosten (Umsatzkostenbestandteil) betrugen im Berichtszeitraum 69,8 Mio. € und lagen damit um 8,5 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres. Der Gesamtbetrag der Entwicklungsaufwendungen beläuft sich auf 152,2 Mio. € (Vorjahr: 145,0 Mio. €). Die Sachanlagen erhöhten sich insbesondere aufgrund der Neu- und Ersatzbeschaffung von Sonderbetriebsmitteln, Werkzeugen und Vorrichtungen für bestehende und neu anlaufende Programme sowie DV-Anlagen (IT-Equipment).

Die Vorräte haben sich im Berichtsjahr um 25,1 Mio. € bzw. 2,9 % auf 878,7 Mio. € (Vorjahr: 853,6 Mio. €) erhöht, insbesondere im Zusammenhang mit dem Anlauf der Serienfertigung neuer Triebwerksprogramme. Dabei erhöhte sich sowohl der Bestand der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 5,8 Mio. € auf 82,9 Mio. € (Vorjahr: 77,1 Mio. €) als auch der Bestand der Fertigen Erzeugnisse und Waren um 47,3 Mio. € auf 296,1 Mio. € (Vorjahr: 248,8 Mio. €), während der Bestand der Unfertigen Erzeugnisse um 23,8 Mio. € auf 484,8 Mio. € (Vorjahr: 508,6 Mio. €) gesunken ist. Die geleisteten Anzahlungen reduzierten sich um 4,2 Mio. € auf 14,9 Mio. € (Vorjahr: 19,1 Mio. €). Der Anteil der Vorräte reduzierte sich auf 20,1 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 21,2 %). Bezogen auf das Umsatzvolumen liegt die Umschlagshäufigkeit der Vorräte bei 3,0 (Vorjahr: 2,7).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind im Vergleich zum Vorjahr um 137,5 Mio. € auf 1.027,5 Mio. € gestiegen. Treiber hierfür war der relativ zum Vorjahr zu verzeichnende Aufwuchs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 7,3 Mio. € auf 401,5 Mio. €, der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen um 115,8 Mio. € auf 375,9 Mio. € sowie der Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, um 25,9 Mio. € auf 229,0 Mio. €. Die Sonstigen Vermögensgegenstände verminderten sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 um 11,5 Mio. € auf 21,1 Mio. €, im Wesentlichen auf Grund der Entwicklung der umsatzsteuerlichen Erstattungsansprüche.

Die Zahlungsmittel betrugen zum Bilanzstichtag 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme belief sich auf unter 1 % (Vorjahr: unter 1 %).

Das Eigenkapital umfasst das Grundkapital abzüglich des Nennbetrages der eigenen Anteile, die Kapital- und Gewinnrücklagen und den Bilanzgewinn. Die Erhöhung der Eigenkapitalquote um 0,9 Prozentpunkte auf 26,6 % ist im Wesentlichen auf den Jahresüberschuss 2015 von 195,1 Mio. € zurückzuführen.

Die Rückstellungen sind um 225,9 Mio. € auf 1.652,9 Mio. € gestiegen. Darin enthalten sind 577,1 Mio. € (Vorjahr: 520,2 Mio. €) Pensionsrückstellungen, die um 56,9 Mio. € (10,9 %) anstiegen. Die Übrigen Rückstellungen stiegen gegenüber dem Vorjahr korrespondierend zur Umsatzentwicklung um 169,0 Mio. €. Wesentliche Treiber hierfür sind der Anstieg drohender Verluste aus US-Dollar-Wechselkurs-Sicherungsinstrumenten um 25,2 Mio. €, der Anstieg stichtagsbezogener Abgrenzungen ausstehender Umsatzkosten beziehungsweise Erlösschmälerungen um insgesamt 104,0 Mio. € sowie die umsatzbedingte Aufstockung von Gewährleistungsverpflichtungen um 27,6 Mio. €. Die Steuerrückstellungen sanken gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Mio. €.

Die Verbindlichkeiten sind im Vorjahresvergleich um 16,5 Mio. € auf 1.385,1 Mio. € gesunken. Während die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 109,4 Mio. € auf 149,2 Mio. € gestiegen sind, sind die Erhaltenen Anzahlungen um 122,9 Mio. € auf 471,3 Mio. € gesunken. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um 21,5 Mio. € zurückgegangen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind um 3,7 Mio. € gestiegen. Die Sonstigen Verbindlichkeiten haben sich um 14,8 Mio. € erhöht. In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Programmbeteiligungen in Höhe von 118,8 Mio. €, Verpflichtungen für erworbene Entwicklungsleistungen in Höhe von 111,4 Mio. € sowie Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 11,6 Mio. € ausgewiesen.

WEITERE ANGABEN

Die Chancen und Risiken sowie die künftige Entwicklung der MTU AG entsprechen im Wesentlichen den Chancen und Risiken sowie der zukünftigen Entwicklung des MTU-Konzerns, wie sie in den nachfolgenden Kapiteln Prognose-, Risiko- und Chancenbericht beschrieben sind.

Die MTU AG als Mutterunternehmen ist in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden, das im Kapitel Risiko- und Chancenbericht ausführlich beschrieben wird. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des Internen Kontrollsystems für die MTU AG erfolgt im Kapitel Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.

→ Weitere Informationen auf Seite 121.

Für weitere Informationen in Bezug auf den Einsatz von Finanzinstrumenten wird auf die Angaben im Anhang zum Jahresabschluss sowie die Erläuterungen im Kapitel Verwendung von Finanzinstrumenten verwiesen.

Der Ausblick für die MTU AG spiegelt sich aufgrund der operativen Dominanz der Gesellschaft für das Zivile und Militärische Triebwerksgeschäft (OEM) sowie in Anbetracht der Ergebnisabführungsverträge mit den inländischen Gesellschaften der Zivilen Instandhaltung (MRO) in der erwarteten künftigen Entwicklung des Konzerns wider, die im Kapitel Künftige Entwicklung der MTU dargestellt ist.

Mit Blick auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss 2016 erwartet der Vorstand für die MTU AG einen Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich sowie ein Jahresergebnis zwischen 215 und 265 Mio. €.

NACHTRAGSBERICHT

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage des MTU-Konzerns haben.

PROGNOSEBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die EIU geht für 2016 von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 2,6 % aus. Der wirtschaftliche Wandel Chinas, der starke Fall der Rohstoffpreise sowie die sich abzeichnende Zinswende in den USA könnten die Konjunktur beeinträchtigen.

Die Experten der EIU erwarten im Jahr 2016 für die USA einen Anstieg des Wirtschaftswachstums um 2,4 %. Ein anhaltender privater Konsum, steigende Staatsausgaben und Investitionen dürften das Wachstum ankurbeln, der starke Dollar die Exportleistungen schmälern.

In der Eurozone stehen die Zeichen auf moderatem Wachstum. Die EIU sagt der Eurozone ein Wachstum von 1,6 % voraus. Auch Italien, Spanien und Frankreich scheinen langsam wieder Fuß zu fassen.

China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, prognostiziert die EIU für 2016 ein Wachstum von 6,5 % (Quelle: EIU, Febr. 2016). China reagiert auf die schwächelnde Wirtschaft der Volksrepublik und hat ein neues Wachstumsziel für die kommenden fünf Jahre ausgegeben, das bei mindestens 6,5 % liegt.

Das Ölpreisniveau dürfte weiterhin von geopolitischen Entwicklungen beeinflusst werden. Für das Jahr 2016 ist mit volatilen Kerosinpreisen zu rechnen. Die EIA rechnet mit weiter sinkenden Ölpreisen und nimmt für 2016 einen durchschnittlichen Rohölpreis der Sorte Brent in Höhe von 40 US-$ pro Barrel an (Quelle: EIA, Jan. 2016).

BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN DER LUFTFAHRTINDUSTRIE

Branche weiter auf Wachstumskurs

Laut der Dezemberprognose 2015 der International Air Transport Association (IATA) soll der Passagierverkehr 2016 um 6,9 % und der Frachtverkehr um 3,0 % wachsen. Ein steigendes Passagieraufkommen und Effizienzsteigerungen der Fluglinien dürften den Fluggesellschaften 2016 Gewinne von etwa 36 Mrd. US-$ verschaffen.

Um dem Rekordauftragsbestand in Höhe von 13.400 Flugzeugen gerecht zu werden und weitere Aufträge entgegennehmen zu können, erhöhen die Hersteller über die nächsten drei bis vier Jahre ihre Produktion. Airbus erwägt bis 2016 eine Erhöhung der monatlichen Produktion der A320 von derzeit 42 auf 46 Maschinen. Ab dem ersten Quartal 2017 soll sich die Rate auf 50 und 2019 auf 60 Maschinen erhöhen. Die MTU ist am Antrieb, dem Getriebefan-Triebwerk des modernisierten Mittelstreckenjets A320neo, beteiligt. Der Single Aisle-Markt ist weiterhin der am schnellsten wachsende und größte Markt mit einem Bedarf von 22.927 Flugzeugen in den kommenden zwei Jahrzehnten (Quelle: Airbus Global Market Forecast).

Auch Boeing plant, die Produktion der Reihen Boeing 787 und 737 auszuweiten. Bis 2016 will Boeing monatlich zwölf Boeing 787 produzieren. 2016 sollen die Auslieferungen von Airbus und Boeing mit rund 1.400 Flugzeugen stabil bleiben (Quelle: Ascend Online, Boeing Guidance).

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER MTU

Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem Kenntnisstand am Jahresanfang 2016. Aufgrund der Vielzahl neuer Programme kann es aufgrund von Verzögerungen in der Entwicklung beziehungsweise beim Serienanlauf zu Verschiebungen kommen, die sich auf die Kennzahlen auswirken.

INVESTITIONEN IN NEUE PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN

Der Hochlauf der am Markt sehr erfolgreichen neuen Getriebefan-Programme erfordert erhebliche Investitionen in Entwicklung und Produktion.

Um den Kostenaufwuchs zu begrenzen, hat die MTU bereits im Jahr 2013 Maßnahmen ergriffen, die im Projekt "Cash for Future" zusammengefasst sind. Sie sollen den Kostenaufwuchs um mehrere 10 Mio. € pro Jahr nachhaltig reduzieren. Dadurch konnte der Spielraum für die Beteiligung an weiteren Triebwerksprogrammen wie dem GE9X erhalten bleiben.

Aufgrund des Hochlaufs der neuen Triebwerksprogramme hat das Unternehmen am Stammsitz München erheblich in die Ausweitung hochproduktiver Produktions- und Logistikkapazitäten investiert. Außerdem wurde der Produktionsstandort in Polen im Jahr 2015 erweitert. Bis 2019 sollen hier rund 300 neue Arbeitsplätze entstehen.

AUSBLICK 2016

Zielgrößen

Für das Geschäftsjahr 2016 prognostiziert die MTU die folgenden Zielgrößen auf Basis eines Dollarkurses von 1,10 US-$ / €:

AUSBLICK 2016

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in Mio. € Prognose 2016 Ist 2015
Umsatz 4.600 - 4.700 4.435,3
Bereinigte EBIT Marge (EBIT bereinigt / Umsatz) Stabil 9,9 %
Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern Wachstum analog EBIT bereinigt 306,9
Cash Conversion Rate (Free Cashflow/Bereinigtes Ergebnis nach Ertragssteuern) niedriger zweistelliger Prozentbereich 23,5 %

Das Unternehmen rechnet 2016 mit einem weiteren Umsatz- und Ergebnisanstieg.

Umsatz nach Geschäftssegmenten

OEM-Geschäft wächst weiter

Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im Ersatzteilgeschäft. Der Geschäftsbereich soll in US-Dollar im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Das Militärgeschäft soll im Jahr 2016 stabil bleiben.

Grundlagen dieser Annahmen sind der Anstieg der Neuauslieferungen der PW1000G-Programme, wohingegen bei den Auslieferungen des V2500 für die aktuelle A320-Familie, dem GP7000 für die A380 und des PW2000 ein Rückgang erwartet wird. Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft ist im Wesentlichen getrieben durch das V2500-Programm.

Risiken liegen in einem verzögerten Hochlauf der neuen Triebwerksprogramme.

In der Zivilen Instandhaltung prognostiziert die MTU für 2016 auf US-Dollar-Basis ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich. Eine steigende Nachfrage ist z. B. bei den Programmen V2500 und GE90 zu erwarten.

Operatives Ergebnis

Stabile EBIT-Marge von ~ 10% erwartet

Die MTU rechnet für 2016 mit einem im Vergleich zu 2015 steigenden operativen Ergebnis (EBIT bereinigt). Die bereinigte EBIT-Marge (EBIT bereinigt / Umsatz) soll dabei stabil im Bereich von ca. 10 % bleiben. Veränderungen im Produktmix im zivilen OEM-Geschäft, die sich negativ auf das operative Ergebnis auswirken, können damit im Wesentlichen durch das Wachstum des Zivilen Instandhaltungsgeschäfts sowie durch den voraussichtlich starken US-Dollar überkompensiert werden.

Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt)

Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern dürfte 2016 analog zum operativen Ergebnis steigen.

Free Cashflow

Auch das Jahr 2016 wird von erheblichen investiven Ausgaben und von einer Reduzierung der militärischen Anzahlungsbestände geprägt sein. Die MTU plant jedoch, diese Belastungen aus dem operativen Geschäft zu kompensieren und eine Free Cashflow Conversion (Free Cashflow / bereinigtes Ergebnis nach Ertragssteuern) im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu erreichen.

Künftige Dividende

Die Dividendenpolitik der MTU sieht die Ausschüttung einer attraktiven Dividende vor. Auf Basis der Prognose zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung und unter der Voraussetzung der Zustimmung der beschließenden Gremien geht die MTU für 2016 von einem stabilen Dividendenniveau aus.

Mitarbeiter

Aufgrund des 2013 gestarteten Effizienzsteigerungsprojekts "Cash for Future" wird die Personalkapazität der MTU im Geschäftsjahr 2016 lediglich am Standort Polen erhöht. Das bedeutet für den Gesamtkonzern einen moderaten Aufwuchs.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der MTU fokussieren auch 2016 auf das Thema Antriebseffizienz - durch Weiterentwicklung der MTU-Schlüsselkomponenten Niederdruckturbinen- und Hochdruckverdichter-Technologie zugunsten der Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Detaillierte Erläuterungen zum Thema Forschung und Entwicklung, inklusive der mittel- und langfristigen Reduktionsziele bezüglich Kraftstoffverbrauch und Emissionen, werden im Abschnitt Forschung und Entwicklung ausgeführt.

GESAMTAUSSAGE ZUR KÜNFTIGEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2016

Der Vorstand der MTU geht weiter von einer positiven Geschäftsentwicklung aus: Der Umsatz und das Ergebnis dürften auch im Jahr 2016 weiter steigen. Die anhaltend intensiven Entwicklungsaktivitäten und der Produktionshochlauf der neuen Getriebefan-Programme im Jahr 2016 legen den Grundstein für die langfristige und anhaltend positive Geschäftsentwicklung der MTU. Im Jahr 2016 wird weiterhin das Zivilgeschäft zu einem Wachstum des Konzerns führen.

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

RISIKOBERICHT

Risiko ist ein inhärenter Bestandteil jeder unternehmerischen Aktivität. Um die Erwartungen ihrer Aktionäre zu erfüllen, muss die MTU Chancen nutzen, was mit einem bestimmten Grad an Risiko verbunden ist.

Integriertes Chancen- und Risikomanagement

Die MTU hat ein integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem. Es ist in die wertorientierte Steuerung und die Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das System sichert die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und orientiert sich am führenden internationalen Standard COSO II ERM Framework. Zur Umsetzung des Risikomanagements in der MTU-Gruppe stellt das zentrale Risikomanagement den Risikoverantwortlichen als Leitfaden verschiedene Arbeitshilfen und Informationen zur Verfügung. Beispiele sind die Risikorichtlinie der MTU sowie zur Konkretisierung der Richtlinie und als operative Hilfestellung eine Risikocheckliste und ein Risikohandbuch.

Die konsequente Beschäftigung mit den wesentlichen Risikofeldern ist für den MTU-Konzern eine zentrale Grundlage für die wertorientierte Steuerung und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Die MTU identifiziert die Risiken, bewertet ihre Auswirkungen und erarbeitet Maßnahmen, um sie zu begrenzen. Die folgenden wesentlichen Risikofelder lassen sich identifizieren:

Gesamtwirtschaftliche und strategische Risiken,

Markt und Programmrisiken,

Entwicklungs- und Fertigungsrisiken,

Sonstige Risiken aus dem Geschäftsbetrieb.

STRATEGIE UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

KONTROLLUMFELD

Als unabdingbare Voraussetzung für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem sieht die MTU ein förderliches Kontrollumfeld mit folgenden wesentlichen Elementen:

Stil und Philosophie des Managements,

Integrität und ethische Werte,

offene Fehlerkultur,

Mitarbeiterqualifikation.

Das MTU-Leitbild formuliert im Kapitel "Zusammenarbeit und Verhalten" den Anspruch an einen professionellen Umgang mit Fehlern. Das Streben nach ständiger Verbesserung wird durch die CIP-Organisation (Continuous Improvement Process) unterstützt. Das soll den offenen Umgang mit Schwachstellen fördern und eine Kultur schaffen, die die Basis für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem bildet.

ZIELE DES RISIKOMANAGEMENTS UND RISIKOSTRATEGIE

Oberste Ziele des Risikomanagements der MTU sind die Abwehr bestandsgefährdender Risiken sowie die Sicherung des zukünftigen Unternehmenserfolgs.

Die MTU beschränkt sich nicht auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, sondern hat ihr Risiko- und Chancenmanagementsystem in alle wesentlichen Steuerungsprozesse eingebunden -angefangen bei der operativen und strategischen Planung, regelmäßigen Forecastprozessen bis hin zur monatlichen Vorstands- und Aufsichtsratsberichterstattung.

IDENTIFIKATION, BEWERTUNG UND STEUERUNG VON RISIKEN

Die MTU versteht das Risikomanagement als kontinuierlichen und durchgängigen Prozess. Er stellt den verantwortungsvollen Umgang mit Einzelrisiken auf Bereichsebene und übergeordneten Risiken, die mehrere Einheiten oder den gesamten Konzern betreffen, sicher.

Basis für die Risikoerfassung ist das Risikoinventar des Konzerns. Es schließt alle Bereiche und alle Risikofelder ein, denen die MTU ausgesetzt ist. Gemäß COSO II Framework ist es strukturiert nach Governance und Compliance, Strategie und Planung, Operations und Infrastruktur sowie Reporting. Zur detaillierteren Erfassung der Risiken unterteilt die MTU diese Struktur in 15 Risikokategorien, die sämtliche Bereiche abdecken.

Bericht an zentrales Risikomanagement ab 1 Mio. €

Die Tochtergesellschaften und Bereiche identifizieren, bewerten, steuern und überwachen ihre Risiken eigenverantwortlich und dokumentieren sie in Risk Maps. Dazu nutzen sie eine allgemeine Risikocheckliste, die aus dem Risikoinventar abgeleitet ist. Die Berichterstattung an das zentrale Risikomanagement erfolgt für Risiken ab einer Höhe von 1 Mio. € über den Fünf-Jahres-Betrachtungszeitraum und ist mit den Quartalsabschlüssen harmonisiert. Daneben dienen die Risk Maps auch der Dokumentation von Risiken unterhalb der Grenze von 1 Mio. €. Risiken, die größer als 10 Mio. € sind, werden umgehend an das zentrale Risikomanagement gemeldet. Die Bewertung der Risiken erfolgt nach einheitlich definierten Schadenseintrittswahrscheinlichkeiten und als mögliche Abweichung der Konzernsteuerungsgrößen EBIT bereinigt bzw. Einfluss auf die Liquidität gegenüber der aktuell gültigen operativen Planung.

Das zentrale Risikomanagement aggregiert und konsolidiert die Risiken, bietet Unterstützung im Risikomanagementprozess und ermittelt die Gesamtrisikoposition für den Konzern.

Auf Konzernebene ist ein bereichsübergreifendes Risk Management Board eingerichtet, das als zentrale Steuerungs- und Überwachungsinstanz agiert. Im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Sitzungen des Risk Management Board werden die Wechselwirkungen einzelner Risiken diskutiert, die Vollständigkeit der gemeldeten Risiken sichergestellt sowie die Risikolage des Gesamtkonzerns bewertet.

RISIKOBERICHTERSTATTUNG UND -KOMMUNIKATION

Der Vorstand erhält quartalsweise den vom Risk Management Board abgestimmten Risk Report und wird über die aktuelle Risikosituation des Konzerns informiert. Die Top Risk Map beinhaltet Risiken und Chancen ab 10 Mio. € im Fünf-Jahres-Zeitraum, bewertet mit den Eintrittswahrscheinlichkeiten, sowie unter Berücksichtigung von Gegensteuerungsmaßnahmen. Eine Aufrechnung von Chancen und Risiken findet nicht statt.

ÜBERWACHUNG DES RISIKOMANAGEMENTPROZESSES

Um die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems sicherzustellen und eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu gewährleisten, ist die Überwachung des Risikomanagementprozesses von entscheidender Bedeutung.

Neben der Prüfung des Risiko-Früherkennungssystems durch den Wirtschaftsprüfer wird das Risikomanagementsystem durch eine Reihe weiterer Funktionen überwacht und geprüft:

regelmäßige Prüfungen durch die Interne Revision,

Überwachung durch den Prüfungsausschuss beziehungsweise Aufsichtsrat,

Prozessreviews durch das Risk Management Board in Form eines Self Assessment.

STRATEGISCHE RISIKEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Im Allgemeinen wirken auf die Entwicklung der MTU-Gruppe verschiedene Risiken, insbesondere das Wechselkursrisiko des US-Dollar, die Rohstoffpreissituation, die Entwicklung des Luftverkehrs und konjunkturelle Risiken. Wesentliche negative Auswirkungen in Zusammenhang mit einem reduzierten Wirtschaftswachstum in einigen Schwellenländern oder der weltweit hohen Verschuldung einzelner Staaten und der daraus resultierenden Geldmarktpolitik der Nationalbanken sieht die MTU unter Berücksichtigung der aktuellen Marktprognosen derzeit nicht. Politische Krisen in einigen Regionen sowie Einschränkungen im Luftverkehr aufgrund von Epidemien oder Terrorismus werden als potenzielle Risiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses regelmäßig diskutiert, aber derzeit nicht als kritisch eingestuft. Sollte sich die konjunkturelle Lage verschlechtern, könnte dies zu einer Veränderung der Nutzung von Passagier- und Frachtflugzeugen und zu einer Zurückhaltung bei der Bestellung neuer Transportkapazitäten führen. Außerdem könnten staatliche Budgetkürzungen zu negativen Auswirkungen im Militärischen Triebwerksgeschäft führen. Zu weiteren gesamtwirtschaftlichen Risiken zählen schwankende Energiekosten sowie ausfallende und verzögerte Zulieferleistungen. Des Weiteren können die Triebwerksprogramme aufgrund der langen Laufzeiten Finanzierungsrisiken und Auslieferungsverschiebungen unterliegen.

UNTERNEHMENSSTRATEGISCHE RISIKEN

MTU begegnet Risiken mit Portfolioansatz

Die strategischen Risiken sind im Wesentlichen Fehleinschätzungen bei Entscheidungen über Triebwerksbeteiligungen, beim Aufbau neuer Standorte und bei möglichen M&A-Aktivitäten. In der Entscheidungsphase eines Programms arbeiten daher hochqualifizierte Spezialisten nach vorgegebenen Prozessen an der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und beziehen dabei eine Risikobetrachtung für die unterschiedlichen Szenarien verbindlich mit ein. Das Geschäftsmodell der MTU ist insbesondere im OEM-Segment langfristig ausgelegt. Zwischen einer positiven Triebwerksentscheidung und dem Break Even liegen im zivilen Bereich viele Jahre der Entwicklung, des Serienanlaufs und der Serienfertigung. Im Zeitverlauf können sich die wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen ändern, so dass Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen immer wieder an neue gesamtwirtschaftliche und technologische Entwicklungen angepasst werden müssen. Entscheidend sind dabei vor allem der Erfolg oder Veränderungen der Flugzeugplattformen, in denen die Triebwerke zum Einsatz kommen. Die MTU begegnet diesen strategischen Risiken mit einem Portfolioansatz. Das bedeutet, dass sie den Einfluss eines einzelnen Programms bzw. einer Flugzeugplattform begrenzt, indem sie sich an einer breiten Produktpalette über alle Schubklassen beteiligt.

Neben den Risiken aus den strategischen Entscheidungen der MTU ist langfristig auch der Eintritt neuer Wettbewerber, z. B. aus Russland oder China, als Risiko zu beurteilen. Vor dem Hintergrund der hohen Markteintrittsbarrieren wird dieses Risiko zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als kritisch eingestuft.

Die MTU sieht derzeit keine strategischen Risiken, die zu einer Bestandsgefährdung des Unternehmens führen könnten.

MARKT- UND PROGRAMMRISIKEN

Zusammenwachsen der Segmente MRO und OEM

Der Erfolg einzelner Triebwerksprogramme hängt aktuell zu großen Teilen vom Erfolg des Ersatzteilgeschäfts ab. Viele Fluglinien sind aufgrund der Konkurrenzsituation im Flugverkehr, einer starken konjunkturellen Abhängigkeit, aber auch aufgrund von Krisensituationen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Diese angespannte Situation kann durch Veränderungen der Treibstoffpreise und staatliche Eingriffe in den Luftverkehr zusätzlich massiv beeinflusst werden. Vor diesem Hintergrund sind viele Fluggesellschaften bemüht, die Instandhaltungskosten ihrer Flugzeuge und Triebwerke gering zu halten. Beispielsweise werden Triebwerksinstandhaltungen hinausgezögert oder bei der Instandhaltung gebrauchte Ersatzteile anstelle von Neuteilen eingebaut. Außerdem verschärft sich der Wettbewerb, da die MRO-Shops der großen Triebwerkshersteller über einen Preiskampf und den Aufbau von Markteintrittsbarrieren versuchen, unabhängige Anbieter zu verdrängen. Dieser veränderten Situation muss sich auch die MTU-Gruppe aktiv stellen, um Risiken begegnen zu können. Das hat insbesondere vor dem Hintergrund des Zusammenwachsens der Segmente MRO und OEM Auswirkungen auf die gesamte MTU-Gruppe.

Aufgrund der beschriebenen schwierigen Finanzsituation einiger Fluggesellschaften werden im Rahmen von Triebwerksverkäufen den Endkunden auch Finanzierungsgeschäfte durch die Triebwerkshersteller angeboten. Im Wesentlichen differenzieren sich die ausgereichten Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments) andererseits. Seit 2013 nimmt die MTU im Rahmen ihrer Beteiligungen an Triebwerksprogrammen an Finanzierungen von Flugzeugen für die Endkunden teil. Zahlungen für Vorfinanzierungen von Flugzeugkäufen wurden bereits geleistet. Die Vereinbarungen sehen eine Beteiligung der MTU in Höhe des jeweiligen Anteils am Triebwerksprogramm vor. Die Finanzierungen erfolgen grundsätzlich nur im Namen der Airlines an die Flugzeughersteller. Das Risiko eines Vermögensverlusts aufgrund einer Insolvenz der Airlines wird aufgrund bestehender Sicherheiten als gering eingeschätzt. Zur detaillierten Beschreibung wird auf den Konzernanhang unter 32. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten verwiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 206.

Im Militärischen Triebwerksgeschäft sind die Auftraggeber der MTU nationale und internationale Behörden, deren Budgets stark von der Lage der öffentlichen Haushalte abhängen. Bei angespannter Haushaltslage besteht das Risiko von Auftragsverschiebungen bzw. Stornierungen. Ebenso werden aufgrund der Haushaltssituation vertragliche Leistungsumfänge bereits geschlossener Verträge bisweilen nachverhandelt. Im Militärischen Triebwerksgeschäft ist die MTU in internationale Kooperationen eingebunden. Durch eine gemeinsame Interessensvertretung werden Risiken begrenzbar. Bestehende Verträge im militärischen Bereich sind in der Regel langfristig ausgelegt, so dass Preisrisiken weitestgehend ausgeschlossen sind.

Die Kundenstruktur mancher MRO-Standorte wird durch einzelne Großkunden dominiert. Bei Verlust dieser Aufträge nach dem Auslaufen der Verträge besteht somit ein Risiko aus geringer Kundendiversifikation. Einige Triebwerksprogramme in der Instandhaltung befinden sich in einer fortgeschrittenen Lebenszyklusphase. Das birgt das Risiko einer Überalterung des MRO-Portfolios der MTU. Die MTU achtet auf Ausgewogenheit in ihrem Portfolio und erweitert ihr Angebot kontinuierlich um Instandhaltungsdienstleistungen für jüngere Triebwerksprogramme. Der Einstieg in neue Programme ist dabei mit einem Anlaufrisiko verbunden.

ABHÄNGIGKEIT VON KOOPERATIONEN

Der zivile Triebwerksmarkt wird von wenigen großen Triebwerksherstellern dominiert. In diesem Markt vertreibt die MTU ihre Produkte überwiegend im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften mit den Marktführern. Die großen Triebwerkshersteller als Konsortialführer dieser Partnerschaften bestimmen Preise, Konditionen und Nebenleistungen. Ebenso definieren sie bis zum Markteintritt neuer Triebwerke die Prozesse im Rahmen der Triebwerksentwicklung, zum Beispiel den Umfang der Entwicklungsleistungen oder die Entwicklungszahlungen einzelner Konsortialpartner. Als Konsortialpartner hat die MTU Widerspruchs- und Kontrollrechte und kann über Verhandlungen die eigene Position verbessern. Durch diese Partnerschaften ist sie an den führenden Triebwerksprogrammen der großen Hersteller beteiligt. Die Kunden der Konsortialführer im Zivilen Triebwerks- und Instandhaltungsgeschäft sind Fluggesellschaften und Leasingunternehmen. Die Vermarktung von zivilen Triebwerken geht mit Zugeständnissen an den Endkunden einher. Aufgrund der Risk- and Revenue-Sharing-Verträge muss die MTU die Zusagen gemäß ihrem Programmanteil erfüllen. Die gleiche Interessenslage der Partner verhindert ein überzogenes Entgegenkommen bei Vertragsverhandlungen mit den Endkunden.

Im Zivilen Instandhaltungsgeschäft ist die MTU im asiatischen Markt unter anderem an einem 50:50-Joint Venture, der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China, beteiligt. In den Bereichen Triebwerksleasing, Instandsetzung und Entwicklung ist sie an weiteren Joint Ventures beteiligt. Sie sind im Konzernanhang unter 38. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen aufgeführt. Generell besteht bei gemeinsam geführten Unternehmen, in denen Entscheidungen gemeinsam getroffen werden müssen, das Risiko von Meinungsverschiedenheiten.

→ Weitere Informationen auf Seite 223.

Aus heutiger Sicht ist für die MTU keine Bestandsgefährdung aus den Markt- und Programmrisiken oder der Abhängigkeit von Kooperationen erkennbar.

ENTWICKLUNGS- UND FERTIGUNGSRISIKEN

ENTWICKLUNGSRISIKO

Einbindung in Kooperationen bewirken Risikostreuung

Im Zivilen und Militärischen Triebwerksgeschäft erbringt die MTU Entwicklungsleistungen, bei denen Verzögerungen und Kostensteigerungen auftreten können. Die Beteiligung an innovativen zivilen und militärischen Triebwerksmustern, wie der GTF-Triebwerksfamilie PW1000G, dem PW800, dem GE9X, dem GE38 und dem TP400-D6, exponiert die MTU, auch aus ihrer Stellung als Risk- and Revenue-Sharing-Partner, mit Blick auf Entwicklungsrisiken. Eine Einhaltung der Zeitpläne und Budgets wird durch fachübergreifendes Projektmanagement ständig überwacht und gegebenenfalls werden entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Die Einbindung in Kooperationen ermöglicht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg und bewirkt eine Risikostreuung.

Die Produkte der MTU unterliegen strengsten Sicherheitsanforderungen. Für ihre Tätigkeit benötigt die Gesellschaft eine Reihe von Behördenzulassungen, insbesondere vom Luftfahrtbundesamt und der US-amerikanischen FAA. Diese Zulassungen gelten nur für bestimmte Zeiträume. Zur Verlängerung sind neue Prüfungen notwendig. Detailliert beschriebene Produktions- und Reparaturprozesse gewährleisten die Einhaltung aller Regeln.

FERTIGUNGSRISIKEN

Um die Anforderungen der Airlines und OEMs an Gewicht, Treibstoffverbrauch und Geräuschemissionen von Triebwerken sicherzustellen, kommen technisch hoch entwickelte Bauteile und neue Werkstoffe zum Einsatz. Zur Herstellung und Bearbeitung dieser Bauteile entwickelt die MTU neue, an diese Herausforderungen angepasste Fertigungsverfahren und lässt diese zu. Zum Einsatz kommen neu- bzw. weiterentwickelte Fertigungsverfahren, die eine effiziente Bearbeitung ermöglichen. Dabei kann es zu Einflüssen kommen, die einen verzögerten Produktionsstart oder eine temporäre Unterschreitung der Liefermengen zur Folge haben. Möglicherweise erfüllen die neuen Verfahren die Anforderungen zum Beginn der Serienfertigung noch nicht vollständig. Die konsequente Begleitung des Entwicklungs- und Einführungsprozesses im Rahmen von Technologieprojekten führt zu einer Begrenzung des Risikos.

Den stark schwankenden Einlastungen aus dem Markt begegnet die MTU in der MRO durch den Einsatz von flexibleren Arbeitszeitmodellen und triebwerksmusterübergreifenden Qualifikationen. Hierfür entwickelt sie speziell angepasste Qualifikationsmodelle und standardisierte Arbeitsprozesse.

BESCHAFFUNGS- UND EINKAUFSRISIKEN

Die MTU ist in einigen Bereichen der Rohstoffversorgung, bei einzelnen Teilen und Komponenten sowie bei der Bereitstellung spezifischer Dienstleistungen von Lieferanten und Drittanbietern abhängig. Es kann zu Lieferantenausfällen, Qualitätsproblemen und Preiserhöhungen kommen. Um unabhängiger agieren zu können, strebt die MTU die Verpflichtung mehrerer gleichwertiger Lieferanten für Material, Teile und Dienstleistungen an. Mit "Single Source"-Lieferanten vereinbart die MTU langfristige Verträge, um die Versorgung auch bei plötzlich auftretenden Engpässen zu sichern und sich vor kurzfristigen Preiserhöhungen zu schützen. Dank der breit gestreuten Zulieferkette sind die Risiken beherrschbar.

Striktes Projektmanagement minimiert Risiken

Beim Hochlauf der Fertigung neuer, großvolumiger Programme, bei denen neue Produktionskapazitäten, neue Produktionsprozesse oder neue Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen, können Verzögerungen auftreten. Diese können sich auf die vereinbarten Liefertermine auswirken. Durch ein striktes Projektmanagement, den Einsatz von Spezialisten sowie die Umsetzung von programmspezifischen Präventionsmaßnahmen minimiert die MTU dieses Risiko.

HAFTUNGSRISIKEN

Auch in der Luftfahrtindustrie kann es trotz höchster Qualitätsansprüche in Fertigung und Instandhaltung zu Unfällen kommen. Im Militärischen Triebwerksgeschäft (mit Ausnahme des Exports) ist die MTU durch Freistellungen weitgehend von der Haftung für Produktrisiken befreit. Die verbleibenden Produkthaftungen, insbesondere im Zivilen Triebwerksgeschäft, sind durch vertragliche Vereinbarungen und Versicherungspolicen mit einer hohen Deckung abgesichert; dazu zählt die Luftfahrthaftpflicht. Bestandsgefährdende Risiken durch Feuer und Betriebsunterbrechungen sind ebenfalls versichert.

Durch die Limitierung der Haftungsrisiken und die Versicherungsdeckungen sind die Risiken überschaubar und kalkulierbar. Die MTU sieht daher keine bestandsgefährdenden Risiken aus den Bereichen Fertigung, Entwicklung und Beschaffung.

VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

Mehr als 80 % der Umsatzerlöse der MTU werden in US-Dollar erzielt. Ein Großteil der Aufwendungen ist in US-Dollar fakturiert, um eine "natürliche Sicherung" zu schaffen. Die übrigen Aufwendungen fallen hauptsächlich in Euro und in geringem Umfang in Polnischen Zloty und Kanadischen Dollar an. In Übereinstimmung mit der Unternehmenspolitik, Gewinne nur aus dem operativen Geschäft und nicht aus Währungsspekulationsgeschäften zu erwirtschaften, nutzt die MTU Sicherungsstrategien ausschließlich, um die Auswirkungen der Volatilität des US-Dollar-Wechselkurses auf das EBIT zu steuern und zu minimieren.

Die von der MTU abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sichern den überwiegenden Teil des Nettowährungsrisikos ab. So ist nur ein geringer Teil des US-Dollar-Überschusses Währungsrisiken ausgesetzt. Der nicht gesicherte Teil künftiger Zahlungsströme wird zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs mit dem Euro-Stichtagsmittelkurs umgerechnet.

Die MTU verwaltet ein langfristiges Sicherungsportfolio von Devisentermingeschäften mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Zum 31. Dezember 2015 betrug das Sicherungsportfolio bis zum Jahr 2018 insgesamt 1.180,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs: 1.083,9 Mio. €).

Ausführliche Erläuterungen zu Instrumenten, die der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme dienen, sind im Konzernanhang unter 36. Finanzwirtschaftliche Risiken enthalten.

→ Weitere Informationen auf Seite 218.

Aufgrund der langfristigen Sicherungsstrategie sieht die MTU die Wechselkursrisiken als beherrschbar an.

Zur detaillierten Beschreibung des Finanzmanagements der MTU wird auf den Abschnitt Finanzlage verwiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 91.

SONSTIGE RISIKEN AUS DEM OPERATIVEN GESCHÄFTSBETRIEB

COMPLIANCE-RISIKEN

Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen des Unternehmens auftreten.

Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat die MTU eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Die Fachbereiche stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Qualität die Einhaltung luftfahrtbehördlicher Auflagen und die Fachabteilung Umweltschutz / Arbeitsschutz die Befolgung umweltschutzrechtlicher Vorgaben.

Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich ergriffen:

verbindliche und konzernweit gültige Verhaltensgrundsätze,

die Einrichtung einer Ansprechstelle bei Verdacht auf illegale Handlungen,

die Einrichtung eines Compliance Boards, welches dem Prüfungsausschuss Bericht erstattet,

kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen von Mitarbeitern,

regelmäßige Schulungen.

Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen.

FORDERUNGSAUSFALLRISIKEN

Sicherungsmaßnahmen vor Vertragsabschluss

Insbesondere Fluggesellschaften sind indirekte und direkte Kunden der MTU. Bei diesen Gesellschaften können finanzielle Probleme auftreten, die sich auf die Forderungen der MTU und ihrer Partner auswirken. Die Kooperationsführer im OEM-Geschäft betreiben ein intensives Forderungsmanagement. Im MRO-Geschäft überwachen die Verantwortlichen der MTU offene Forderungen in kurzen Zyklen. Zudem erfolgt vor Vertragsabschlüssen eine Risikobeurteilung und es werden Sicherungsmaßnahmen festgelegt, z. B. - soweit angeboten - die Absicherung politischer Kreditrisiken durch die Hermesdeckung. Grundsätzlich vermeidet der Konzern unkalkulierbare Geschäftsabschlüsse, so dass die MTU diese Risiken für überschaubar und beherrschbar hält.

UMWELTRISIKEN

Die MTU unterliegt zahlreichen Umweltschutzgesetzen und -vorschriften. Durch die Bearbeitung von Werkstoffen mit z. B. Nickel- und Kobaltlegierungen oder den Einsatz chemischer Stoffe in der Fertigung sowie Emissionen der Prüfstände kann es bei einer Verschärfung der Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen zu zusätzlichen Investitionskosten kommen oder die Substitution von eingesetzten Stoffen kann erforderlich werden. Näheres findet sich im Abschnitt Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren. Für das Betreiben bestimmter Produktionsanlagen benötigt die MTU spezielle Zulassungen. Die Auflagen müssen strikt eingehalten werden und die Dokumentation gesichert sein. Ein nach EMAS zertifiziertes Umwelt-Management minimiert Risiken in diesem Bereich.

→ Weitere Informationen auf Seite 103.

INFORMATIONSTECHNISCHE RISIKEN

Risiken im IT-Bereich sind der Verlust geheimer Daten durch Spionage oder Systemausfälle. Die MTU ist aufgrund ihrer Geschäftsbeziehungen mit militärischen Kunden im Umgang mit geheimen Daten und deren Sicherung besonders sensibel. Sie hat ein hoch entwickeltes Daten- und Geheimschutzsystem, das stets auf dem neuesten Stand der Technik ist. Bei der Einführung neuer IT-Systeme kann es zu Störungen der Arbeitsabläufe kommen. Derartige Risiken minimiert die MTU durch den Einsatz ausgebildeter Experten und eines professionellen Projektmanagements. Die Risiken aus diesem Bereich hält die MTU zwar für zunehmend finanziell aufwändig, zur Zeit aber dennoch für beherrschbar.

PERSONALRISIKEN

Bei dem mit dem demographischen Wandel einhergehenden Fachkräftemangel kann es zu Risiken kommen. So könnten Leistungsträger für offene Stellen nicht im ausreichenden Maße gefunden werden, kompetente Stelleninhaber verloren werden oder ein Know-how-Transfer fehlen. Die Ausprägung der einzelnen Personalrisiken stuft die MTU derzeit als gering ein.

RECHTLICHE, ZOLL- UND STEUERRECHTLICHE RISIKEN

Die derzeit anhängigen rechtlichen Verfahren begründen keine bestandsgefährdenden Risiken für die MTU. Risiken aus laufenden Zoll- und Steuerprüfungen sind - soweit erforderlich - in den Abschlüssen berücksichtigt.

GESAMTAUSSAGE ZUR RISIKOSITUATION DER MTU

Die vorgenannten Risikofelder werden für das kommende Geschäftsjahr als Abweichung des EBIT zur aktuell gültigen Unternehmensplanung mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten bewertet. Die MTU bewertet die Risiken im Risikomanagementprozess mit vier unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten (fast sicher > 80 %, wahrscheinlich > 50 %, möglich > 20 %, unwahrscheinlich < 20 %). Aus den Top-Einzelrisiken des Risikomanagementprozesses der MTU-Gruppe ergeben sich für das Geschäftsjahr 2016 lediglich in der Kategorie Markt- und Programmrisiken Ergebnisrisikopositionen in Höhe von 11,4 Mio. € für das OEM-Segment beziehungsweise 9,4 Mio. € für das MRO-Segment. Für die Kategorien Fertigungs- und Entwicklungsrisiken und sonstige operative Risiken sind weder im OEM-Segment noch im MRO-Segment darüber hinaus gehende Risikowerte zu berücksichtigen. Ein paralleles Eintreten aller Risiken ist nach Konzernmeinung äußerst unwahrscheinlich, so dass die untenstehende Addition der Risiken nur ein Indiz für das Gesamtrisiko der MTU sein kann. Über das Geschäftsjahr 2016 hinaus existieren mit Blick auf die Unternehmensplanung weitere, teils signifikante Risikopositionen. Die MTU erwartet hieraus jedoch in keiner Planungsperiode einen Nettoverlust.

Risikolage nicht wesentlich geändert

Zusätzlich zu den oben angeführten Risiken werden im Risikomanagementprozess ungeplante Liquiditätsbelastungen überwacht. Hieraus ergeben sich neben den oben-genannten Ergebnisrisiken weitere rund 30 Mio. € Liquiditätsbelastungen, die aber durch die bestehenden Kreditlinien abgedeckt sind.

Die Risikolage zum 31. Dezember 2015 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Die Risiken sind aus Sicht der MTU beherrschbar, der Fortbestand des MTU-Konzerns ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. Grundlegende Änderungen der Risikolage erwartet die MTU derzeit nicht. Organisatorisch hat die MTU alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über mögliche Risikosituationen informiert zu sein.

CHANCENBERICHT

MARKT- UND PROGRAMMCHANCEN

Grundlagenforschung sowie die Weiterentwicklung der Triebwerkstechnologien und ihre Umsetzung in Endprodukte haben die MTU zu einem weltweit führenden Hersteller von Triebwerkskomponenten gemacht. In puncto Effizienz sind die neuen Produkte der MTU führend, da sie Kraftstoff sparen und Emissionen, Lärm und Kosten reduzieren. Die bei der MTU entwickelten Technologien wurden in den vergangenen Jahren erfolgreich in neue Triebwerksprogramme eingebracht. Die MTU konnte mit den Getriebefan-Triebwerken (GTF) der PW1000G-Serie, die gemeinsam mit Pratt & Whitney entwickelt werden, ihr ausgeglichenes Triebwerksportfolio für die Zukunft absichern. Der Getriebefan ist der Exklusivantrieb aller bedeutenden neuentwickelten Regionaljets - der Embraer E-Jets E2 und des Mitsubishi Regional Jet - sowie der Bombardier CSeries und ist Antriebsoption bei der Airbus A320neo und der Irkut MS-21. Durch die Beteiligung an den GTF-Programmen profitiert die MTU in den nächsten Jahrzehnten vom Wachstum der Regionaljets und des unteren Narrowbody-Segments. Im Mittelstreckenbereich hat die MTU darüber hinaus die Chance, weitere Marktanteile zu gewinnen, da sie neben dem V2500 für die aktuelle A320-Familie auch am A320neo-Antrieb beteiligt ist, der große Verkaufserfolge feiert.

Zur Balance des Triebwerksportfolios trägt in Zukunft auch der Antrieb der Boeing 777X, des Nachfolgemodells der Boeing 777, bei. Die Boeing 777X wird exklusiv mit dem Antrieb GE9X von GE ausgestattet.

Bei militärischen Kunden hat sich die MTU als kompetenter Partner mit umfassendem System-Know-how für Produktentwicklung, -herstellung und -instandhaltung etabliert. Insbesondere die Weiterentwicklung der Instandhaltungskooperation mit der Luftwaffe für militärische Triebwerke bietet die Chance, die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr zu stärken. Im militärischen Instandhaltungsgeschäft gibt es die Chance, bisherige Kundenbeziehungen auszubauen. Darüber hinaus eröffnen laufende Exportkampagnen - insbesondere beim Eurofighter-Triebwerk EJ200 und beim A400M-Triebwerk TP400-D6 - die Chance, neue Kunden für den militärischen Bereich zu gewinnen.

Die Zusammenarbeit mit GE Aviation bei militärischen Programmen entwickelt sich positiv und bildet die Basis für weitere Beteiligungschancen an transatlantischen Programmen der Zukunft.

Integration der MRO in Triebwerksverkauf

Die Änderung des Instandhaltungsmarktes in der Luftfahrtindustrie hin zu einer Integration der MRO in den Triebwerksverkauf eröffnet der MTU neben den genannten Risiken die Möglichkeit, die Kundenbindung in der Instandhaltung zu vertiefen und hierdurch die geschilderten Risiken aus dem Ersatzteilmarkt zu mildern. Diese MRO-Integration erlaubt es den Partnern, an einem MRO-Netzwerk teilzunehmen und entsprechend der Programmanteile am gesamten MRO-Volumen einer Triebwerksserie teilzuhaben, dem sogenannten Netzwerkvolumen. Hierbei sind verschiedene Beteiligungsmodelle möglich. So können Partner im MRO-Netzwerk z. B. nur ihre eigenen Bauteile reparieren oder entsprechend ihrer Beteiligungsquote komplette Shop Visits zugewiesen bekommen. Im Vergleich zum unabhängigen MRO-Geschäft bietet die Beteiligung am MRO-Netzwerk geringere Margen.

Durch die weltweite Aktivität der MRO bieten sich regelmäßig Möglichkeiten, neue Märkte und Kunden zu gewinnen. Diese hängen jedoch wesentlich von der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung ab. Durch geopolitische Veränderungen, wie im Falle von Embargos, kann der Zugang zu einzelnen Ländern erschwert oder verhindert werden.

Im MRO-Markt für das GE90 bietet sich langfristig die Chance, als unabhängiger MRO-Anbieter an dem stetig wachsenden GE90-Markt zu partizipieren. Insbesondere die Entwicklung des Flugzeugvolumens, das vom Erstkäufer weiterverkauft wird, bietet für unabhängige MRO-Anbieter wie die MTU die Möglichkeit, neue Kunden im GE90-Markt zu gewinnen, da in diesem Marktsegment eine deutlich geringere Bindung der Airlines an den OEM gegeben ist.

Die MTU hat zusammen mit der Sumitomo Corporation in 2014 zwei Joint Ventures im Bereich Triebwerksleasing gegründet. Damit werden die Aktivitäten im Leasinggeschäft ausgebaut und Chancen für die Instandhaltung genutzt.

CHANCEN AUS DER ENTWICKLUNG UND FERTIGUNG

Entwicklungsarbeit bietet Chancen

Neben den im Risikobericht dargestellten Risiken aus der Entwicklung und Fertigung bietet die kontinuierliche Entwicklungsarbeit der MTU zusätzliche Chancen. So sichert die Weiterentwicklung der Produkte die Möglichkeit, dass sich die MTU mit neuen Technologien und Materialien auch an zukünftigen Triebwerksprogrammen als Partner beteiligen kann und somit weiterhin ein ausgewogenes Portfolio mit Triebwerken in unterschiedlichen Lebenszyklen erreichen kann.

Ebenso bieten die im Risikobericht beschriebenen Herausforderungen aus dem Hochlauf der neuen Programme auch Chancen. Fertigungsprozesse und -systeme können optimiert und neue, zukunftsweisende Fertigungstechnologien eingeführt werden. Die zur Absicherung des Fertigungshochlaufs durchgeführten Risikoanalysen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen führen zu nachhaltigen Prozessverbesserungen. Diese Effekte wirken nicht nur bei den neuen Programmen, sondern können auch auf bereits bestehende Programme übertragen werden und so z. B. zu weiteren Kostenreduzierungen und einer Erhöhung der Liefersicherheit führen.

Im Rahmen des Shop Floor Management werden die Führungsinstrumente und das Führungsverhalten kontinuierlich weiterentwickelt. Dies führt zu gesteigerter Transparenz, zur Reduzierung von Verschwendung in Kommunikations- und Informationsprozessen, zur Unterstützung bei der Erreichung der anspruchsvollen Zielsetzungen sowie zu schnelleren und nachhaltigen Problemlösungen und Verbesserungsansätzen. Durch kurze Reaktionszeiten auf Abweichungen sowie nachhaltige und strukturierte Problemlösungen gelingt es, stabile Prozesse zu installieren und den Ressourceneinsatz zu optimieren. Eine hohe Transparenz und effiziente Kommunikation führen zu einem veränderten Führungsverständnis und einer neuen Unternehmenskultur. Shop Floor Management unterstützt die kontinuierliche Verbesserung auf allen Ebenen und sichert nachhaltig die Erreichung von Zielen.

SONSTIGE CHANCEN

Da vor allem im Zivilen Neugeschäft und in der Zivilen MRO ein Großteil der Umsätze in US-Dollar erzielt wird, würde eine Stärkung des US-Dollar gegenüber dem Euro die Ertragssituation der MTU verbessern. Eine Stabilisierung oder ein Rückgang der Energiekosten sowie günstige Rohstoffpreise hätten positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur und damit auf den Geschäftserfolg der MTU.

Sonstige Chancen ergeben sich aus der später dargestellten SWOT-Analyse. Zu den Maßnahmen, wie die Chancen genutzt und die Risiken vermieden werden können, wird auf den Risikobericht verwiesen.

→ Weitere Informationen auf Seite 121.

GESAMTAUSSAGE ZUR CHANCENLAGE

Chancenlage nicht wesentlich geändert

Die Chancenlage zum 31. Dezember 2015 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Organisatorisch hat die MTU alle Voraussetzungen geschaffen, Potenziale frühzeitig zu erkennen und darauf angemessen reagieren zu können. Hinsichtlich der Bewertung der Einzelchancen wendet die MTU die gleiche Methodik an wie in der Bewertung der Risiken beschrieben. Ein konservativer Ansatz in der Risiken- und Chancenidentifikation führt zu einer im Vergleich zu den Risiken niedrigen Chancenposition. Abgesehen von Markt- und Programmchancen in Höhe von 0,6 Mio. € im MRO-Segment sind keine quantifizierbaren Chancen für das Geschäftsjahr 2016 zu berichten. Zudem sieht die MTU aufgrund der langen Zyklen im Geschäftsmodell eine größere Chancenposition erst in späteren Geschäftsjahren, da sich die zukünftigen Triebwerksprogramme (insbesondere die GTF-Familie) derzeit in der Entwicklungsphase bzw. im Serienanlauf befinden.

Grundlegende Veränderungen der Chancenlage erwartet die MTU derzeit nicht.

SWOT-ANALYSE

Die wesentlichen unternehmensspezifischen Stärken und Schwächen, die sich aus den Erkenntnissen des Planungs- und Risikomanagementprozesses für die MTU ergeben, stellen sich nach den Kriterien einer SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) wie folgt dar:

SWOT-ANALYSE DES MTU-KONZERNS

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Unternehmensspezifisch Marktspezifisch
Stärken Chancen
Technologische Führerschaft Langfristig wachsendes Marktumfeld in
- OEM: Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter den Geschäftsbereichen
- MRO: High-Tech Repair-Kompetenz  
Ausbalanciertes Triebwerksportfolio über alle Marktsegmente Sehr gute Marktchancen in den Marktsegmenten für Regionaljets, Narrowbody- und Widebody-Antriebe
Fokussierung auf renditestarkes Triebwerksgeschäft Exportchancen für militärische Triebwerksanwendungen
Langfristige Verträge im OEM-Geschäft und MRO-Geschäft, Einbindung in Kooperationen und Konsortien Technologische Führerschaft bietet Chancen auf neue Programmbeteiligungen
Qualität und Liefertreue bilden die Basis für zuverlässige Partnerschaften Wachstumspotenziale im IGT-Markt durch Beteiligung an Weiterentwicklungen
  Stärkere Synergienutzung zwischen den kommerziellen Geschäftsfeldern (Integration der MRO in das Seriengeschäft)
  Positive Wechselkursentwicklung US-Dollar
Schwächen Risiken
Starke US-Dollar-Abhängigkeit Geringe und volatile Profitabilität der Endkunden (Airlines)
Abhängigkeit von Entscheidungen der Konsortialpartner Veränderung des Geschäftsmodells im Aftermarket
  - Preiswettbewerb in der Maintenance
  - Preis- und Nachfrageänderungen im Ersatzteilgeschäft
Partnerschaften werden auf zwei OEM-Triebwerkshersteller im zivilen Markt fokussiert Eintritt neuer Marktteilnehmer in den Triebwerksmarkt
Höheres Lohnniveau an den traditionellen Standorten Veränderung des Nachfrageverhaltens im Luftverkehr aufgrund politischer Konflikte
  Negative Wechselkursentwicklung US-Dollar

INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM IM HINBLICK AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Die Berichterstattung über wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems erfolgt nach Maßgabe des derzeit gültigen Deutschen Rechnungslegungsstandards DRS 20.

ZIELSETZUNG UND KOMPONENTEN

Kontrollsysteme auf Geschäftsmodell zugeschnitten

Vorstand, Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss der MTU legen größten Wert auf die Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit, Richtigkeit und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung. Das für die Abschlüsse des MTU-Konzerns maßgebliche rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem trägt dazu bei, die konsequente Realisierung dieser Anforderungen an die interne und externe Rechnungslegung zu gewährleisten. Die Gesamtverantwortung für die Einrichtung und Weiterentwicklung der erforderlichen Kontroll- und Überwachungssysteme liegt beim Vorstand der MTU. Die Systeme sind auf das Geschäftsmodell und die unternehmensspezifischen Anforderungen des MTU-Konzerns zugeschnitten und sind wichtiger Bestandteil eines umfassenden Corporate-Governance-Ansatzes. Dieser setzt die Rahmenbedingungen zur Schaffung von nachhaltigen Werten für Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft.

Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagementsystem (RMS) ist integraler Teil eines umfassenden unternehmensweiten Risikomanagementsystems des Konzerns. Es bildet die Basis für eine einheitliche und angemessene Behandlung von Risiken und deren Kommunikation im Konzern. Die Risiken der Finanzberichterstattung des Konzerns sind Bestandteil der zu überwachenden Unternehmensrisiken.

Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems (IKS) bei der MTU erfüllt die Anforderungen des BilMoG, die Definition des Instituts der Wirtschaftsprüfer IDW e.V. sowie des weltweit anerkannten und etablierten Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO I) und der unternehmensspezifischen Gegebenheiten der MTU. Die MTU versteht unter einem IKS die von der Unternehmensleitung im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen der Unternehmensleitung gerichtet sind

zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, dazu gehört auch der Schutz des Vermögens,

zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie

zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das interne Revisionssystem nimmt als prozessunabhängige Institution eine wichtige Stellung im Hinblick auf die Überprüfung der Wirksamkeit und Verbesserung des rechnungslegungsbezogenen IKS und RMS ein. Die Interne Revision der MTU bewertet Kontroll- und Überwachungssysteme und trägt zu ihrer Verbesserung bei. Des Weiteren wird sie auch als Berater verstanden, der dazu beiträgt, die Geschäftsprozesse im Hinblick auf die Effektivität des internen Kontrollsystems zu verbessern. Die Geschäftsordnung der Internen Revision entspricht den nationalen und internationalen Anforderungen des Instituts der Internen Revision und des Institute for Internal Audit. Außerdem unterliegt die Abteilung Corporate Audit dem Kodex der Berufsethik. Die Verwaltungsnormen der Internen Revision sind im Intranet der MTU für jeden Mitarbeiter einsehbar.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berät über das Risikomanagement und die Prüfungsarbeit der Internen Revision. Er befasst sich nach § 107 Abs. 3 AktG in der Fassung des BilMoG mit der Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, der internen Kontrollsysteme, der internen Revisionssysteme, des Rechnungslegungsprozesses und der Abschlussprüfung.

WESENTLICHE MERKMALE

MTU hat klare Führungsstruktur

Die MTU hat eine klare Führungs- und Unternehmensstruktur. Bereichsübergreifende Schlüsselfunktionen werden zentral gesteuert; gleichzeitig verfügen die Tochtergesellschaften über ausreichende Selbstständigkeit.

Die Integrität und Verantwortlichkeit jedes Mitarbeiters, auch in Bezug auf Finanzen und Finanzberichterstattung, werden sichergestellt, indem sich jeder Mitarbeiter verpflichtet, die konzernweiten Verhaltensgrundsätze zu beachten.

Ein adäquates Richtlinienwesen ist eingerichtet und wird gemäß den Anforderungen aktualisiert.

Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Abteilungen und Bereiche werden in quantitativer wie qualitativer Hinsicht geeignet ausgestattet und regelmäßig geschult.

Die EDV-Systeme sind durch entsprechende Einrichtungen im EDV-Bereich gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Im Bereich der eingesetzten Finanzsysteme wird, soweit möglich, Standardsoftware verwendet. Im Rahmen eines umfassenden IT-Konzepts und der IT-Architektur werden die IT-systemseitigen Anwendungssteuerungen vor dem Hintergrund des hohen Grads an automatisierten (Plausibilitäts-)Kontrollen regelmäßig intern und extern überprüft. Eine Überprüfung der allgemeinen IT-Steuerung findet im Rahmen interner und externer IT-Revisionen statt.

Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen sind geeignete Kontrollen installiert, u. a. VierAugenprinzip, analytische Prüfungen, programmierte Plausibilitätsprüfungen im Rahmen von Zahlungsläufen in der Buchhaltung oder des Konsolidierungsprozesses.

Der Konzernabschluss und alle darin berücksichtigten Abschlussinformationen der Konzerngesellschaften unterliegen einmal jährlich der Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer. Der verkürzte Konzernabschluss und der Konzern-Zwischenlagebericht zum Halbjahresfinanzbericht werden ebenfalls einer prüferischen Durchsicht durch den Konzernabschlussprüfer unterzogen.

Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden auch durch die prozessunabhängige Interne Revision überprüft.

Konzernrechnungswesen ist direkter Ansprechpartner

Das Konzernrechnungswesen ist direkter Ansprechpartner der Tochtergesellschaften für das Reporting und die Jahres- bzw. Monatsabschlüsse. Hier erfolgen in Abstimmung mit den kaufmännischen Abteilungen der Konzerngesellschaften die Vorbereitung und Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS.

Die Erstellung und Kontrolle der Abschlussinformationen der Konzerngesellschaften zugunsten des Konzernberichtswesens erfolgen nach Maßgabe der konzernweit gültigen Abschlussrichtlinien dezentral in den kaufmännischen Bereichen. Ergänzende kompensatorische (Plausibilitäts-)Kontrollen der Meldedaten im Rahmen der monatlichen Berichterstattung sowie der Konsolidierung und der Konzernabschlussinformationen erfolgen auf Ebene des zentralen Konzernrechnungswesens.

Für Sonderthemen zu speziellen Bilanzierungsfragen im Konzern oder in einzelnen Tochter- und Joint Venture-Gesellschaften ist das Konzernrechnungswesen ebenfalls zentraler Ansprechpartner; gegebenenfalls wird die Abteilung durch externe Berater unterstützt.

Durch die monatliche Berichterstattung aller Tochter- und Joint Venture-Gesellschaften in einem standardisierten Berichtsformat und den Abgleich der Berichtswerte mit den Planwerten werden unterjährige Plan- / Ist-Abweichungen zeitnah erkannt. Dadurch können Fehlentwicklungen und Risiken frühzeitig identifiziert und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen ergriffen werden.

ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN

Im Folgenden sind die nach § 315 Abs. 4 HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben dargestellt.

ZUSAMMENSETZUNG DES GEZEICHNETEN KAPITALS

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt 52.000.000 € und ist eingeteilt in 52.000.000 Stückaktien ohne Nennwert. Die Aktien lauten auf den Namen. Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung eine Stimme.

BESCHRÄNKUNGEN, DIE STIMMRECHTE ODER DIE ÜBERTRAGUNG VON AKTIEN BETREFFEN

Der Bestand an eigenen Aktien betrug zum 31. Dezember 2015 881.276 (Vorjahr: 991.977) Stück. Bei eigenen Aktien werden keine Stimmrechte ausgeübt. Die Satzung der MTU Aero Engines AG enthält keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Der Vorstand hat keine Kenntnis von einer Vereinbarung zwischen Gesellschaftern, aus der sich derartige Beschränkungen ergeben.

AKTIEN MIT SONDERRECHTEN, DIE KONTROLLBEFUGNISSE VERLEIHEN

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden nicht ausgegeben.

ART DER STIMMRECHTSKONTROLLE, WENN ARBEITNEHMER AM KAPITAL BETEILIGT SIND UND IHRE KONTROLLRECHTE NICHT UNMITTELBAR AUSÜBEN

Die Arbeitnehmer, die Aktien der MTU Aero Engines AG halten, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.

BESTIMMUNGEN ÜBER DIE ERNENNUNG UND ABBERUFUNG VON VORSTANDSMITGLIEDERN

Die Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstandes ergeben sich aus den §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG in Verbindung mit § 5 der Satzung.

BESTIMMUNGEN ÜBER DIE ÄNDERUNG DER SATZUNG

Jede Satzungsänderung bedarf eines Beschlusses der Hauptversammlung (§ 179 AktG). Diese Beschlüsse werden gemäß der Satzung mit einfacher Stimmmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst - falls das Gesetz nicht zwingend etwas anderes vorschreibt (§ 18 Absatz 1 der Satzung). Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, wie zum Beispiel Änderungen des Grundkapitals infolge der Ausnutzung des genehmigten Kapitals, ist laut Satzung dem Aufsichtsrat übertragen worden (§ 13 der Satzung).

BEFUGNISSE DES VORSTANDS, INSBESONDERE ZUR AUSGABE UND ZUM RÜCKKAUF VON AKTIEN

Genehmigtes Kapital

Gemäß § 4 Absatz 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015).

Bedingtes Kapital

Gemäß § 4 Absatz 6 der Satzung ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5,2 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 5.200.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und / oder Optionsschuldverschreibungen, die gemäß der von der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 15. April 2015 beschlossenen Ermächtigung begeben werden. Die Ausgabe erfolgt zu dem gemäß dieser Ermächtigung jeweils festzulegenden Wandlungs- bzw. Optionspreis.

Der Vorstand ist bis zum 14. April 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und / oder Namen lautende Wandelschuldverschreibungen und / oder Optionsschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbeschränkung im Gesamtnennbetrag von bis zu 500 Mio. € zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte (auch mit Wandlungspflicht) in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 5,2 Mio. € nach näherer Maßgabe der Wandel- bzw. Optionsanleihebedingungen zu gewähren. Die Ausgabe der Schuldverschreibungen ist nur gegen Barzahlung möglich. Die Schuldverschreibungen können in Euro oder - unter Begrenzung auf den entsprechenden Gegenwert - in einer ausländischen gesetzlichen Währung, beispielsweise eines OECD-Landes, begeben werden. Sie können auch durch unter der Leitung der Gesellschaft stehende Konzernunternehmen ausgegeben werden; in einem solchen Fall wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats für die Gesellschaft die Garantie für die Schuldverschreibungen zu übernehmen und den Inhabern Wandlungs- bzw. Optionsrechte (auch mit Wandlungspflicht) in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren.

Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des Bezugsrechts

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 15. April 2015 wurde die Gesellschaft ermächtigt,

für die Zeit vom 15. April 2015 bis einschließlich zum 14. April 2020 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 10 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder - soweit rechtlich zulässig - der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) erfolgen. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, wobei etwaige Erwerbsnebenkosten außer Ansatz bleiben. Als maßgeblicher Börsenkurs im Sinne der vorstehenden Regelung gilt dabei im Falle eines Erwerbs über die Börse der Mittelwert der Aktienkurse in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem Erwerb der Aktien. Im Falle eines Erwerbs mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) gilt der Mittelwert der Aktienkurse in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsenhandelstage vor der Veröffentlichung des Angebots als maßgeblicher Börsenkurs. Im Falle erheblicher Kursschwankungen ist der Vorstand ermächtigt, dieses Kaufangebot oder die Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots unter Berücksichtigung eines neuen Mittelwertes der Aktienkurse nach Maßgabe des vorstehenden Satzes neu zu veröffentlichen. Bei Erwerb mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) kann das Volumen des Angebots begrenzt werden. Sofern die gesamte Annahme des Angebots (oder die Gesamtzahl der Angebote) dieses Volumen überschreitet, muss der Erwerb im Verhältnis der jeweils angebotenen Aktien erfolgen; dabei dürfen kleine zum Erwerb angebotene Pakete (bis 100 Stück) bevorzugt behandelt werden. Das Angebot oder die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots kann weitere Bedingungen enthalten.

erworbene eigene Aktien der Gesellschaft auch in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an die Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.

mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Verwendung erworbener eigener Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an die Aktionäre vorzunehmen, soweit die eigenen Aktien im Rahmen der Aktienprogramme der Gesellschaft an deren Teilnehmer ausgegeben werden, die in einem Arbeits- oder Dienstleistungsverhältnis mit der Gesellschaft oder mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Soweit eine Verwendung im Rahmen der Aktienprogramme der Gesellschaft an Vorstandsmitglieder oder ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft erfolgen soll, wird der Aufsichtsrat zu dieser Veräußerung ermächtigt.

erworbene eigene Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen ganz oder zum Teil als Gegenleistung zu verwenden.

erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Erfüllung von Umtauschrechten oder -pflichten aus von der Gesellschaft oder von abhängigen Konzernunternehmen der Gesellschaft begebenen Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussscheinen oder Gewinnschuldverschreibungen (oder Kombinationen dieser Instrumente) zu verwenden.

erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss ganz oder teilweise einzuziehen. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil erworbener eigener Aktien beschränkt werden. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

Die vorstehenden Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder zusammen ausgeübt werden. Sie können auch durch Konzernunternehmen im Sinne des § 17 AktG ausgenutzt werden.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden.

Die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien vom 22. April 2010 wurde mit Wirksamwerden dieser neuen Ermächtigung aufgehoben. Die in dem vorgenannten Beschluss vom 22. April 2010 enthaltene Ermächtigung zur Verwendung von aufgrund dieses damaligen Beschlusses erworbenen eigenen Aktien bleibt bestehen.

WESENTLICHE VEREINBARUNGEN, DIE UNTER DER BEDINGUNG EINES KONTROLLWECHSELS INFOLGE EINES ÜBERNAHMEANGEBOTS STEHEN (CHANGE OF CONTROL-KLAUSELN)

Die MTU Aero Engines AG hat im Juni 2012 eine börsennotierte Anleihe, im Juni 2013 eine Namensschuldverschreibung und im März 2014 ein Namensdarlehen (Note Purchase Agreement) begeben, die alle jeweils ein Recht der Gläubiger auf vorzeitige Rückzahlung für den Fall beinhalten, dass es zu einer Übernahme der Kontrolle von mehr als 50 % des stimmberechtigten Kapitals der Gesellschaft kommt und dies eine Verschlechterung des Ratings zur Folge hat.

Im Oktober 2013 hat die MTU Aero Engines AG mit einem Bankenkonsortium eine Rahmenkreditlinie vereinbart, die ein Kündigungsrecht der Darlehensgeber für den Fall vorsieht, dass eine oder mehrere Personen die Kontrolle über die MTU Aero Engines AG erlangen oder über mehr als 50 % des ausgegebenen Kapitals der Gesellschaft verfügen.

Die MTU Aero Engines AG hat Risk- and Revenue-Sharing-Verträge mit einem Triebwerkshersteller, die eine Änderungskündigung dergestalt vorsehen, dass die Risk- and Revenue-Sharing-Verträge in Long-Term-Supplier-Verträge umgewandelt werden können, wenn ein wesentlicher Wettbewerber dieses Vertragspartners die Kontrolle über mehr als 25 % der Stimmrechte oder Vermögenswerte der Gesellschaft erlangt.

Weiter hat die MTU Aero Engines AG einen Zusammenarbeitsvertrag mit einem anderen Triebwerkshersteller, der ein außerordentliches Kündigungsrecht für den Fall vorsieht, dass ein Wettbewerber dieses Vertragspartners mehr als 50 % der Stimmrechte an der Gesellschaft übernimmt. Mit dem gleichen Triebwerkshersteller hat die MTU Aero Engines AG weitere Zusammenarbeitsverträge, die außerordentliche Kündigungsrechte für den Fall vorsehen, dass ein Wettbewerber dieses Vertragspartners mehr als 30 % der Stimmrechte an der Gesellschaft übernimmt.

Die MTU Aero Engines AG hält weiter Beteiligungen an verschiedenen Joint Venture-Gesellschaften mit anderen Triebwerksherstellern, die im Rahmen des Joint Ventures zur Entwicklung und Herstellung eines Triebwerks zusammenarbeiten. Der Gesellschaftsanteil der MTU Aero Engines AG kann nach den Regeln dieser Joint Venture-Verträge eingezogen und die Beteiligung der MTU Aero Engines AG an den begleitenden Zusammenarbeitsverträgen kann beendet werden, wenn die MTU Aero Engines AG durch einen Wettbewerber der Konsortialpartner übernommen wird.

Die Vereinbarung derartiger Rechte ist marktüblich. Die Ausübung der Rechte aus den oben genannten Verträgen im Falle eines Kontrollwechsels, der die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Gesellschaft haben.

WEITERE VEREINBARUNGEN

Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots

Für den Fall eines Übernahmeangebots wurden keine Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen.

ÜBRIGE ANGABEN

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften erklären jährlich, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die Entsprechenserklärung der MTU Aero Engines ist im Kapitel Corporate Governance abgedruckt.

→ Weitere Informationen auf Seite 32.

Außerdem ist die Corporate Governance auf der MTU-Website www.mtu.de im Menüpunkt Investor Relations zu finden.

UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN, DIE ÜBER DIE GESETZLICHEN ANFORDERUNGEN HINAUSGEHEN

Erläuterungen zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, sind dem Corporate Governance-Bericht des Geschäftsberichts 2015 zu entnehmen.

BESCHREIBUNG DER ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat wird im Corporate Governance-Bericht erläutert.

GESETZ ZUR GLEICHBERECHTIGTEN TEILHABE VON FRAUEN UND MÄNNERN AN FÜHRUNGS-POSITIONEN

Die MTU Aero Engines hat sich im Rahmen des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen folgende Ziele gesetzt:

Zum einen wird sie im Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, den Frauenanteil im Zuge der kommenden Neubesetzungen auf mindestens 30 % erhöhen. Aktuell liegt dieser bei 16,7 %. Zum anderen soll der Frauenanteil in den Führungsebenen insgesamt (d. h. alle Führungskräfte, ausgenommen der Vorstand) an den drei deutschen Standorten bis Juni 2017 auf 11 % steigen, kommend von 9,4 % zum Stichtag 30. Juni 2015. Keine geplanten Veränderungen bis Juni 2017 gibt es für den Vorstand der MTU Aero Engines AG sowie für den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, und jene der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde, in Deutschland.

VERWEIS AUF VERGÜTUNGSBERICHT

Die Vergütung des Vorstands enthält als Elemente feste und variable Bezüge. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisiert ausgewiesenen Bezüge enthält der Vergütungsbericht, der im Kapitel Corporate Governance zu finden ist. Der Vergütungsbericht ist Teil des Lageberichts.

→ Weitere Informationen auf Seite38.

DIRECTORS' DEALINGS

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a WpHG gesetzlich verpflichtet, den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der MTU Aero Engines AG, München, oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente offenzulegen, und zwar dann, wenn der Wert der Geschäfte, die ein Organmitglied und ihm nahestehende Personen innerhalb eines Kalenderjahres getätigt haben, die Summe von 5.000 € erreicht oder übersteigt. Das gilt auch für Mitarbeiter mit Führungsaufgaben und die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen. Diese Geschäfte sind auf der Website der MTU unter www.mtu.de zugänglich und wurden im Unternehmensregister veröffentlicht.

Der Gesamtbesitz aller durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder gehaltenen Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug zum 31. Dezember 2015 weniger als 1 % (Stand 31. Dezember 2014: weniger als 1 %) des Grundkapitals der MTU.

Die Mandate der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2015 sind bei Dr. Rainer Martens der Vorsitz im Aufsichtsrat der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH und der MTU Maintenance Hannover GmbH. Darüber hinaus ist Michael Schreyögg Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., China. Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sind unter Corporate Governance aufgeführt. Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sind im Konzernanhang unter 38. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen dargestellt.

→ Weitere Informationen auf Seite 64 und Seite 223.

Bilanz zum 31. DEZEMBER 2015

AKTIVA

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in Mio. € Anhang Stand am 31.12.2015 Stand am 31.12.2014
Anlagevermögen        
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 1.057,0   946,9
Sachanlagen 1 423,4   408,3
Finanzanlagen 1 827,7   802,7
      2.308,1 2.157,9
Umlaufvermögen        
Vorräte 2 878,7   853,6
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3 1.027,5   890,0
Wertpapiere 4 19,5   46,5
Guthaben bei Kreditinstituten   0,2   0,3
      1.925,9 1.790,4
Rechnungsabgrenzungsposten     10,3 8,0
Aktive latente Steuern 5   133,3 76,2
Summe Aktiva     4.377,6 4.032,5

PASSIVA

       
in Mio. € Anhang Stand am 31.12.2015 Stand am 31.12.2014
Eigenkapital        
Gezeichnetes Kapital   52,0   52,0
- Nennbetrag eigene Aktien   -0,9   -1,0
Ausgegebenes Kapital 6 51,1   51,0
Kapitalrücklage 6 378,4   371,2
Gewinnrücklage 6 639,0   507,9
Bilanzgewinn 6 97,6   105,6
      1.166,1 1.035,7
Rückstellungen        
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7 577,1   520,2
Übrige Rückstellungen 8 1.075,8   906,8
      1.652,9 1.427,0
Verbindlichkeiten        
Anleihen 9 356,0   356,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10 149,2   39,8
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 11 471,3   594,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 45,6   67,1
Übrige Verbindlichkeiten 13 363,0   344,5
      1.385,1 1.401,6
Passive latente Steuern 14   173,5 168,2
Summe Passiva     4.377,6 4.032,5

Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015

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in Mio. € Anhang 2015 2014
Umsatzerlöse 15   2.645,3   2.286,8
Umsatzkosten 16   -2.406,6   -2.028,6
Bruttoergebnis vom Umsatz     238,7   258,2
Vertriebskosten 16   -47,9   -62,4
Allgemeine Verwaltungskosten 16   -47,5   -26,6
Sonstige betriebliche Erträge 17   193,2   258,9
davon aus Währungsumrechnung   8,4   29,3  
Sonstige betriebliche Aufwendungen 18   -198,5   -211,0
davon aus Währungsumrechnung   -39,8   -22,1  
Finanzergebnis 19   120,7   79,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (operatives Ergebnis)     258,7   296,7
Außerordentliche Erträge 20   0,0   3,1
Außerordentliches Ergebnis     0,0   3,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 21   -62,5   -87,3
Sonstige Steuern     -1,1   -1,3
Jahresüberschuss     195,1   211,2
Einstellung in die Gewinnrücklagen          
- in andere Gewinnrücklagen     -97,5   -105,6
Bilanzgewinn 6   97,6   105,6

Der Lagebericht der MTU Aero Engines AG, München und der Konzernlagebericht sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst und im MTU Geschäftsbericht 2015 veröffentlicht.

Anhang ZUM JAHRESABSCHLUSS 31. DEZEMBER 2015

Grundlagen und Methoden

Der Jahresabschluss der MTU Aero Engines AG, München, (im Folgenden: MTU) wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. In der Bilanz und in der nach dem Umsatzkostenverfahren gegliederten Gewinn- und Verlustrechnung sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit die Posten zusammengefasst, im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.

Der Jahresabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden auf Millionen-Euro (Mio. €) gerundet angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen im Jahresabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.

Grundlagen der Bilanzierung

Die MTU ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 in einer gesonderten Position ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter den sonstigen Vermögensgegenständen. Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Darüber hinaus wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Berichtsjahr unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und planmäßig über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Herstellungskosten umfassen neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Sondereinzelkosten. Für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird das Aktivierungswahlrecht in Anspruch genommen. Der entgeltlich erworbene Geschäfts-oder Firmenwert ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Anschaffungskosten und dem Wert der einzelnen Vermögensgegenstände des Unternehmens, abzüglich der Schulden im Zeitpunkt der Übernahme zum 01. Januar 2004.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Programmwerte orientieren sich an der jeweilig erwarteten verbleibenden Programmlaufzeit, die sich auf 1 bis 30 Jahre erstreckt. Die Programmunabhängige Technologie wird über 10 Jahre abgeschrieben. Die Nutzungsdauer des Geschäftswerts ist aufgrund des langfristigen Geschäftsmodells mit 15 Jahren angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Sofern die Gründe hierfür entfallen, wird der niedrigere Wertansatz (außer bei entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerten) nicht mehr beibehalten.

Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen.

Bei den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen wird überwiegend von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen: 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 10 Jahre für Leichtbauten, 10 bis 20 Jahre für Grundstückseinrichtungen, 5 bis 10 Jahre für Technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 13 Jahre für Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Die Abschreibungen auf Sachanlagenzugänge des Geschäftsjahres erfolgen nach der linearen Methode. Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert zwischen 150 € und 1.000 € werden aktiviert und linear über 5 Jahre abgeschrieben (Poolbewertung). Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, mit den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung höchstens bis zu den Anschaffungskosten.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bewertet, die unfertigen und fertigen Erzeugnisse zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf das Anlagevermögen. Erkennbaren Verwertungsrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Wertpapiere sind mit dem Nennbetrag nach Abzug der erforderlichen Wertberichtigungen angesetzt. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko.

Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Anwartschaftsbarwertverfahren) mit einem Rechnungszinsfuß von 3,88 % (Vorjahr: 4,55 %) auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Der unterstellte Gehaltstrend beträgt 2,7 % (Vorjahr: 2,5%), der Rententrend 1,75 % (Vorjahr: 1,5 %). Als Auszahlungsmodalität wurde im Berichtsjahr grundsätzlich die Ratenzahlung angenommen. Abweichend hiervon wurde beim Vorstand eine Einmalzahlung unterstellt. Bei vertraglich zugesagten Auszahlungen wurden diese berücksichtigt. Effekte aus Zinssatzänderungen werden im Zinsaufwand erfasst.

Die Übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt mit dem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind.

Da die Altersteilzeit-Vereinbarungen primär aus dem Grunde abgeschlossen werden, einen gleitenden Übergang in den Ruhestand zu fördern, haben die Aufstockungsbeträge der Altersteilzeitverpflichtungen bei der MTU Abfindungscharakter. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen wird mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Höhe des Erfüllungsrückstands ergibt sich aus den bis zum Ende des Geschäftsjahres ausstehenden Gehaltszahlungen, die in der Freistellungsphase fällig werden sowie den zusätzlichen Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung und den Aufstockungsbeträgen. Die Bewertungsmethode blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Derivative Finanzinstrumente werden innerhalb der MTU zu Sicherungszwecken eingesetzt und, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, mit den abgesicherten Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst (micro hedges und portfolio hedges). Bei der Bildung von Bewertungseinheiten werden die Wertänderungen aus den Grund- und Sicherungsgeschäften einander gegenübergestellt. Die unrealisierten Gewinne und Verluste aus dem effektiven Teil gleichen sich vollständig aus und werden weder bilanziell noch ergebniswirksam erfasst (Einfrierungsmethode). Die Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten, für die keine Bewertungseinheit mit dem Grundgeschäft gebildet wird, erfolgt dagegen imparitätisch, das heißt, für negative Marktwerte werden Rückstellungen gebildet; über die Anschaffungskosten hinausgehende positive Marktwerte werden nicht angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden bei der MTU nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei ertragsteuerlichen Organtöchtern bestehen. Die Bewertung von latenten Steuern erfolgt auf der Grundlage des geltenden Körperschaftsteuersatzes sowie entsprechend den gewerbesteuerlichen Hebesätzen des MTU-Organkreises. Unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag sowie Gewerbeertragsteuer wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Steuersatz von 32,23 % (Vorjahr: 32,63 %) zugrunde gelegt.

Die Fremdwährungsbewertung der Vermögensgegenstände, Zahlungsmittel und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr oder weniger erfolgt gem. § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages. Für langfristige Währungsforderungen und Währungsverbindlichkeiten wird die Einhaltung des Niederst- beziehungsweise. Höchstwertprinzips durch den Vergleich von Anschaffungs- und Bewertungskurs sichergestellt.

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Waren oder Erzeugnisse geliefert beziehungsweise die beauftragten Dienstleistungen erbracht worden sind, der Kunde die Ware akzeptiert hat, das heißt, der Gefahrenübergang auf den Kunden stattgefunden hat, sowie die Bezahlung des Kaufpreises als hinreichend sicher eingeschätzt wird. Kunden sind dabei: Partnergesellschaften aus Risk- and Revenue-Sharing-Programmen, Original Equipment Manufacturer (OEM), Kooperationsgesellschaften, öffentliche Auftraggeber und sonstige Drittkunden. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen und Kundenboni ausgewiesen.

Die Umsatzkosten umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und Dienstleistungen, bezahlte Entwicklungsleistungen und die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch die zugerechneten Produktionsgemeinkosten einschließlich der Amortisationen beziehungsweise Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und immateriellen Vermögenswerte, die Abwertungen von Vorräten sowie adäquate produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten. Die Umsatzkosten enthalten ferner von OEMs im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Programmen berechnete Aufwendungen für die Vermarktung von neuen Triebwerken. Umsatzkosten aus der Veräußerung von Triebwerkskomponenten für den Monat Dezember werden aus abschlusstechnischen Gründen zum Teil auf qualifizierter Schätzbasis abgegrenzt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich wie folgt entwickelt:

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Anschaffungs- / Herstellungskosten
in Mio. € 01.01.2015 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2015
Immaterielle Vermögensgegenstände          
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 51,2 38,0 0,0 0,1 89,3
Programmwerte und Technologien entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.111,9 12,4 0,0 0,7 1.125,0
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 15,0 1,2 0,0 0,3 16,5
Geschäfts- oder Firmenwert 158,5 0,0 0,0 0,0 158,5
Geleistete Anzahlungen 38,5 33,2 0,0 0,0 71,7
Erworbene Entwicklungsleistungen 165,7 58,8 0,0 4,2 228,7
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 1.540,8 143,6 0,0 5,3 1.689,7
Sachanlagen          
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 301,9 0,5 0,0 0,8 303,2
Technische Anlagen und Maschinen 335,3 10,0 5,3 17,1 357,1
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 287,3 48,3 15,0 -3,2 317,4
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 28,5 29,8 0,0 -20,0 38,3
Summe Sachanlagen 953,0 88,6 20,3 -5,3 1.016,0
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 2.493,8 232,2 20,3 0,0 2.705,7
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 707,8 0,1 0,0 0,0 707,9
Beteiligungen 58,0 3,0 0,0 0,0 61,0
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7,6 7,5 1,4 0,0 13,7
Sonstige Ausleihungen 33,8 19,3 0,1 0,0 53,0
Summe Finanzanlagen 807,2 29,9 1,5 0,0 835,6
Summe Anlagevermögen 3.301,0 262,1 21,8 0,0 3.541,3
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Abschreibungen
in Mio. € 01.01.2015 lfd. Jahr Um- / Zuschreibungen Abgänge 31.12.2015
Immaterielle Vermögensgegenstände          
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Programmwerte und Technologien entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 468,1 25,4 0,0 0,0 493,5
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 11,3 1,9 0,0 0,0 13,2
Geschäfts- oder Firmenwert 114,5 11,0 0,0 0,0 125,5
Geleistete Anzahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Erworbene Entwicklungsleistungen 0,0 0,0 0,5 0,0 0,5
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 593,9 38,3 0,5 0,0 632,7
Sachanlagen          
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 81,0 8,2 0,0 0,0 89,2
Technische Anlagen und Maschinen 276,0 22,9 0,0 5,2 293,7
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 187,7 34,9 -0,5 12,4 209,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Summe Sachanlagen 544,7 66,0 -0,5 17,6 592,6
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1.138,6 104,3 0,0 17,6 1.225,3
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,0 0,4 0,0 0,0 0,4
Beteiligungen 2,8 3,0 0,0 0,0 5,8
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1,7 0,0 0,0 0,0 1,7
Sonstige Ausleihungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Summe Finanzanlagen 4,5 3,4 0,0 0,0 7,9
Summe Anlagevermögen 1.143,1 107,7 0,0 17,6 1.233,2
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Buchwerte Buchwerte
in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Immaterielle Vermögensgegenstände    
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 89,3 51,2
Programmwerte und Technologien entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 631,5 643,8
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3,3 3,7
Geschäfts- oder Firmenwert 33,0 44,0
Geleistete Anzahlungen 71,7 38,5
Erworbene Entwicklungsleistungen 228,2 165,7
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 1.057,0 946,9
Sachanlagen    
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 214,0 220,9
Technische Anlagen und Maschinen 63,4 59,3
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 107,7 99,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 38,3 28,5
Summe Sachanlagen 423,4 408,3
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1.480,4 1.355,2
Finanzanlagen    
Anteile an verbundenen Unternehmen 707,5 707,8
Beteiligungen 55,2 55,2
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12,0 5,9
Sonstige Ausleihungen 53,0 33,8
Summe Finanzanlagen 827,7 802,7
Summe Anlagevermögen 2.308,1 2.157,9

Immaterielle Vermögensgegenstände

Unter den selbst geschaffenen gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten und Werten werden die aktivierten eigenen Entwicklungsleistungen ausgewiesen. Daraus resultiert zum 31. Dezember 2015 ein ausschüttungsgesperrter Betrag nach latenten Steuern in Höhe von 60,5 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €).

Unter den Programmwerten und Technologien werden auch die aus der Kaufpreisallokation aktivierten Programmwerte und programmunabhängigen Technologien ausgewiesen.

Sachanlagen

Der Abschreibungsaufwand der Sachanlagen wurde mit 63,7 Mio. € (Vorjahr: 60,8 Mio. €) in den Umsatzkosten, mit 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) in den Vertriebskosten und mit 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) in den Verwaltungskosten erfasst.

Finanzanlagen

Der Zugang der Beteiligung betrifft eine Kapitalerhöhung an der AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München, in Höhe von 3,0 Mio. €, die im Geschäftsjahr mit Blick auf deren Geschäftsentwicklung, dem die Gesellschafterfinanzierung in 2016 Rechnung tragen muss, vollumfänglich wertberichtigt wurde.

Der Zugang der Ausleihung an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betrifft ein weiteres ausgereichtes Darlehen an die Sumisho AE Lease B.V. Amsterdam, Niederlande, in Höhe von 7,5 Mio. €; im Geschäftsjahr wurden 1,4 Mio. € getilgt.

Unter den Sonstigen Ausleihungen sind langfristige Darlehen im Rahmen der Finanzierungsaktivitäten in Verbindung mit Beteiligungen an Triebwerksprogrammen in Höhe von 53,0 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr: 33,8 Mio. €).

(2) Vorräte

Der Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 82,9 77,1
Unfertige Erzeugnisse 484,8 508,6
Fertige Erzeugnisse und Waren 296,1 248,8
Geleistete Anzahlungen 14,9 19,1
Summe Vorräte 878,7 853,6

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   401,5   394,2
Forderungen gegen verbundene Unternehmen   375,9   260,1
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht   229,0   203,1
Sonstige Vermögensgegenstände   21,1   32,6
- davon Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr 0,1   0,7  
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände   1.027,5   890,0
- davon Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr 0,1   0,7  

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen überwiegend den Finanz- und Geldverkehr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche, insbesondere aufgrund von Vorsteuerüberhängen.

(4) Wertpapiere

In dieser Position sind Schuldscheindarlehen ausgewiesen.

(5) Aktive latente Steuern

Nachfolgend werden die temporären Differenzen, auf denen die aktiven latenten Steuern beruhen, dargestellt.

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Bilanzposition    
Finanzanlagen 1,8 1,7
Vorräte 32,1 17,0
Forderungen 16,1 0,0
Sonstige Vermögensgegenstände 0,0 3,8
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 0,2 0,2
AKTIVA 50,2 22,7
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 152,3 109,0
Übrige Rückstellungen 100,2 87,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5,8 0,0
Übrige Verbindlichkeiten 105,2 14,6
PASSIVA 363,5 210,9
Summe temporäre Differenzen 413,7 233,6
Aktive latente Steuern bei einem Steuersatz von 32,23 % (Vj: 32,63%) 133,3 76,2

(6) Eigenkapital

Das Eigenkapital entwickelte sich im laufenden Geschäftsjahr wie folgt:

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in Mio. € Ausgegebenes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Andere Gewinnrücklagen Bilanzgewinn Summe
Stand 31.12.2014 51,0 371,2 507,9 105,6 1.035,7
Einstellung in andere Gewinnrücklagen aus dem Bilanzgewinn 2014     31,6 -31,6  
Dividendenausschüttung 2014       -74,0 -74,0
Verkauf Aktien (MAP/SMP) 0,1 7,2 2,0   9,3
Jahresüberschuss 2015       195,1 195,1
Einstellung in andere Gewinnrücklagen aus dem Jahresüberschuss 2015     97,5 -97,5  
Stand 31.12.2015 51,1 378,4 639,0 97,6 1.166,1

Ausgegebenes Kapital

Der Nennbetrag des Grundkapitals beträgt 52 Mio. €, das sich aus 52.000.000 Stückaktien, die auf den Namen lauten, zusammensetzt. Der anteilige Betrag am Grundkapital der erworbenen eigenen Anteile zum 31. Dezember 2015 wurde in Höhe von 0,9 Mio. € abgesetzt. Auf Grund der im Geschäftsjahr verkauften eigenen Anteile im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms (MAP) sowie des Share Matching Plans (SMP) verringerte sich der Wert der eigenen Aktien um 0,1 Mio. €.

Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des Bezugsrechts

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 15. April 2015 wurde die Gesellschaft ermächtigt,

für die Zeit vom 15. April 2015 bis einschließlich zum 14. April 2020 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 10 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder - soweit rechtlich zulässig - der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) erfolgen. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, wobei etwaige Erwerbsnebenkosten außer Ansatz bleiben. Als maßgeblicher Börsenkurs im Sinne der vorstehenden Regelung gilt dabei im Falle eines Erwerbs über die Börse der Mittelwert der Aktienkurse in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem Erwerb der Aktien. Im Falle eines Erwerbs mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) gilt der Mittelwert der Aktienkurse in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsenhandelstage vor der Veröffentlichung des Angebots als maßgeblicher Börsenkurs. Im Falle erheblicher Kursschwankungen ist der Vorstand ermächtigt, dieses Kaufangebot oder die Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots unter Berücksichtigung eines neuen Mittelwertes der Aktienkurse nach Maßgabe des vorstehenden Satzes neu zu veröffentlichen. Bei Erwerb mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots (oder der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots) kann das Volumen des Angebots begrenzt werden. Sofern die gesamte Annahme des Angebots (oder die Gesamtzahl der Angebote) dieses Volumen überschreitet, muss der Erwerb im Verhältnis der jeweils angebotenen Aktien erfolgen; dabei dürfen kleine zum Erwerb angebotene Pakete (bis 100 Stück) bevorzugt behandelt werden. Das Angebot oder die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots kann weitere Bedingungen enthalten.

erworbene eigene Aktien der Gesellschaft auch in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an die Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.

mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Verwendung erworbener eigener Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an die Aktionäre vorzunehmen, soweit die eigenen Aktien im Rahmen der Aktienprogramme der Gesellschaft an deren Teilnehmer ausgegeben werden, die in einem Arbeits- oder Dienstleistungsverhältnis mit der Gesellschaft oder mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Soweit eine Verwendung im Rahmen der Aktienprogramme der Gesellschaft an Vorstandsmitglieder oder ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft erfolgen soll, wird der Aufsichtsrat zu dieser Veräußerung ermächtigt.

erworbene eigene Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen ganz oder zum Teil als Gegenleistung zu verwenden.

erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Erfüllung von Umtauschrechten oder -pflichten aus von der Gesellschaft oder von abhängigen Konzernunternehmen der Gesellschaft begebenen Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussscheinen oder Gewinnschuldverschreibungen (oder Kombinationen dieser Instrumente) zu verwenden.

erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss ganz oder teilweise einzuziehen. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil erworbener eigener Aktien beschränkt werden. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

Die vorstehenden Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder zusammen ausgeübt werden. Sie können auch durch Konzernunternehmen im Sinne des § 17 AktG ausgenutzt werden.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden.

Die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien vom 22. April 2010 wurde mit Wirksamwerden dieser neuen Ermächtigung aufgehoben. Die in dem vorgenannten Beschluss vom 22. April 2010 enthaltene Ermächtigung zur Verwendung von auf Grund dieses damaligen Beschlusses erworbener eigener Aktien bleibt bestehen.

Genehmigtes Kapital / Bedingtes Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € (15,6 Mio. Aktien) zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015).

Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 15. April 2015 ermächtigt, bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats bedingte Kapitalerhöhungen durchzuführen:

Das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5,2 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 5.200.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je einem Euro bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und / oder Optionsschuldverschreibungen.

Der Vorstand ist bis zum 14. April 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und / oder Namen lautende Wandelschuldverschreibungen und / oder Optionsschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbeschränkung im Gesamtnennbetrag von bis zu 500 Mio. € zu begeben. Hierbei sind den Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte (auch mit Wandlungspflicht) in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 5,2 Mio. € nach näherer Maßgabe der Wandel- bzw. Optionsanleihebedingungen zu gewähren. Die Ausgabe der Schuldverschreibungen ist nur gegen Barzahlung möglich. Die Schuldverschreibungen können in Euro oder in einer ausländischen gesetzlichen Währung begeben werden. Sie können auch durch ein unter der Leitung der Gesellschaft stehendes Konzernunternehmen ausgegeben werden. In einem solchen Fall wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats für die Gesellschaft die Garantie für die Schuldverschreibungen zu übernehmen.

Kapitalrücklage

In die Kapitalrücklage wurde in 2015 das Agio in Höhe von 7,2 Mio. € aus den Verkäufen der eigenen Aktien eingestellt.

Eigene Anteile

Erwerb eigener Anteile aufgrund Ermächtigungen durch die Hauptversammlung vom 15. April 2015

Der Vorstand der MTU Aero Engines AG, München, ist durch Beschluss der Hauptversammlung ermächtigt, Aktien zurückzukaufen. Der Erwerb kann sowohl über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Der Gegenwert für den Erwerb der zu erwerbenden Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, wobei etwaige Erwerbsnebenkosten außer Ansatz bleiben.

Der Vorstand der MTU wurde daher ermächtigt, für die Zeit vom 15. April 2015 bis einschließlich zum 14. April 2020 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 10 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen.

Erwerb von eigenen Anteilen

Im Geschäftsjahr 2015 wurden wie im Vorjahr keine Anteile erworben. Die Veränderung der eigenen Anteile ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich:

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2015
in Stück Anteile im Umlauf Eigene Anteile Anteile im Umlauf
Stand am 1. Januar   991.977  
Rückkauf und Ausgabe von eigenen Anteilen      
Januar 51.008.023 0 51.008.023
Februar 51.008.023 0 51.008.023
März 51.008.023 0 51.008.023
April 51.008.023 -4.365 51.012.388
Mai 51.012.388 0 51.012.388
Juni (Ausgabe MSP bzw. MAP) 51.012.388 -106.336 51.118.724
Juli 51.118.724 0 51.118.724
August 51.118.724 0 51.118.724
September 51.118.724 0 51.118.724
Oktober 51.118.724 0 51.118.724
November 51.118.724 0 51.118.724
Dezember 51.118.724 0 51.118.724
Stand am 31. Dezember   881.276  
Gewichteter Durchschnitt 31. Dezember     51.073.326
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2014
in Stück Anteile im Umlauf Eigene Anteile Anteile im Umlauf
Stand am 1. Januar   1.144.374  
Rückkauf und Ausgabe von eigenen Anteilen      
Januar 50.855.626   50.855.626
Februar 50.855.626 0 50.855.626
März 50.855.626 0 50.855.626
April 50.855.626 -13.905 50.869.531
Mai 50.869.531 0 50.869.531
Juni (Ausgabe MSP bzw. MAP) 50.869.531 -138.492 51.008.023
Juli 51.008.023 0 51.008.023
August 51.008.023   51.008.023
September 51.008.023 0 51.008.023
Oktober 51.008.023 0 51.008.023
November 51.008.023 0 51.008.023
Dezember 51.008.023 0 51.008.023
Stand am 31. Dezember   991.977  
Gewichteter Durchschnitt 31. Dezember     50.946.842

Überleitung zur gewichteten, durchschnittlichen und im Umlauf befindlichen Anzahl der eigenen Anteile

Insgesamt betrug der Bestand an eigenen Anteilen unter Berücksichtigung der ausgegebenen Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms zum 31. Dezember 2015 881.276 Stück (Vorjahr: 991.977 Stück). Das sind 1,7 % (Vorjahr: 1,9 %) des Grund- bzw. Gezeichneten Kapitals.

Die Zahl der am 31. Dezember 2015 von der MTU ausgegebenen und dividendenberechtigten Aktien ohne Nennwert betrug 51.118.724 Stück (Vorjahr: 51.008.023 Stück).

Ausgabe von Aktien im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsmodellen

Im Zuge des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) wurden im Juni 2015 insgesamt 90.237 Aktien (Vorjahr: 117.575 Aktien) an Mitarbeiter verkauft. Auf Basis des Share Matching Plan (SMP) wurden 16.099 Aktien (Vorjahr: 20.917 Aktien) an Führungskräfte sowie im April 2015 4.365 Aktien (Vorjahr: 13.905) an den Vorstand verkauft.

Gewinnrücklagen

Andere Gewinnrücklagen

Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres wurden 31,6 Mio. € und aus dem Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP) sowie dem Share Matching Plan (SMP) insgesamt 2,0 Mio. € in andere Gewinnrücklagen eingestellt. Außerdem wurden den anderen Gewinnrücklagen 97,5 Mio. € (Vorjahr: 105,6 Mio. €) gem. § 58 AktG zugeführt. Insgesamt erhöhten sich die anderen Gewinnrücklagen um 130,8 Mio. €.

Bilanzgewinn

Der Bilanzgewinn des Vorjahres wurde im laufenden Geschäftsjahr vollumfänglich für die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 74,0 Mio. € sowie die Einstellung in die Gewinnrücklagen von 31,6 Mio. € verwendet. Der Bilanzgewinn des Berichtsjahres in Höhe von 97,6 Mio. € ergibt sich aus dem nach Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen verbliebenen Teil des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2015.

Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

Aufgrund der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen und der Bewertung von Planvermögen über die Anschaffungskosten hinaus greift gem. § 301 AktG i.V.m. § 268 Abs. 8 HGB die Ausschüttungssperre. Der ausschüttungsgesperrte Betrag ermittelt sich wie folgt:

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in Mio. € 2015 2014
1. Buchwert der selbst geschaffenen immaterielle Vermögensgegenstände nach § 248 Abs. 2 HGB   89,3   51,2
2. Zeitwert der nach § 246 Abs. 2 S. 2 HGB zu verrechnenden Vermögensgegenstände 11,2   11,2  
Abzüglich Anschaffungskosten derselben Vermögensgegenstände -10,8   -10,8  
(gesperrt, da positiv) 0,4 0,4 0,4 0,4
3. Abzüglich passive latente Steuern auf 1. und 2. (32,23% Vj:32,63%)   -28,9   -16,8
Ausschüttungsgesperrter Betrag   60,8   34,8

Der unter Punkt 2 genannte Zeitwert betrifft das Deckungsvermögen für Altersteilzeitverpflichtungen; die Erträge hieraus werden thesauriert.

(7) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der MTU sowie deren Hinterbliebenen gebildet. Die Pensionsverpflichtungen sind nach den Grundsätzen des § 253 Abs. 2 S. 2 HGB unter Berücksichtigung der Rückstellungsabzinsungsverordnung bewertet.

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Weitere Prämissen 31.12.2015 31.12.2014
Abzinsungsfaktor 3,88% 4,55%
Gehaltstrend 2,70% 2,50%
Rententrend 1,75% 1,50%

Der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung mit 0,2 Mio. € wurde bei den Pensionsverpflichtung saldiert.

(8) Übrige Rückstellungen

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Steuerrückstellungen 23,5 30,3
Sonstige Rückstellungen 1.052,3 876,5
Summe Übrige Rückstellungen 1.075,8 906,8

Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht endgültig veranlagte Körperschaft- und Gewerbesteuer.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Nachtragskosten in Höhe von 673,4 Mio. € (Vorjahr: 597,6 Mio. €), Gewährleistungsverpflichtungen in Höhe von 162,3 Mio. € (Vorjahr: 134,7 Mio. €), Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 78,4 Mio. € (Vorjahr: 76,4 Mio. €) sowie Verpflichtungen aus Risiken aus dem Liefer- und Leistungsverkehr in Höhe von 82,9 Mio. € (Vorjahr: 49,7 Mio. €).

In den Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sind die Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 18,3 Mio. € (Vorjahr: 21,0 Mio. €) saldiert um den beizulegenden Zeitwert des zugehörigen Deckungsvermögens für Erfüllungsrückstände in Höhe von 11,2 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio.) berücksichtigt. Es wurden Erträge in Höhe von 0,2 Mio. € verrechnet.

(9) Anleihen

Zur Finanzierung der Kaufpreisbestandteile der IAE-V2500-Anteilserhöhung hat die MTU am 20. Juni 2012 eine Anleihe (Schuldverschreibung) in Höhe von 250,0 Mio. €, eingeteilt in Anleihen im Nennbetrag von je 1.000 €, emittiert. Die Anleihen werden mit Wirkung vom 20. Juni 2012 bis zum Tag der Rückzahlung am 20. Juni 2017 in Höhe von 3 % p.a. verzinst. Die Zinsen sind nachträglich am 21. Juni eines jeden Jahres zu zahlen. Zum Bilanzstichtag wurden 4,0 Mio. € Zinsabgrenzungen gegenüber Gläubigern passiviert.

Zudem wurde mit Wirkung vom 12. Juni 2013 eine Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100,0 Mio. € begeben. Die Rückzahlung der Namensschuldverschreibung ist am 12. Juni 2028 fällig, bei einer Verzinsung von 3,55 % p.a.. Die Zinszahlung erfolgt nachträglich am 12. Juni eines jeden Jahres. Zum Bilanzstichtag wurden 2,0 Mio. € Zinsabgrenzungen gegenüber Gläubigern passiviert.

Die Anleihen sind nicht konvertibel.

(10) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Namensdarlehen   30,1   30,1
Übrige Kreditinstitute   119,1   9,7
Summe   149,2   39,8
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 119,2   9,8  
- davon Restlaufzeit mehr als 5 Jahre 30,0   30,0  

Mit Wirkung zum 28. März 2014 wurde von der MTU ein Namensdarlehen (Note Purchase Agreement) in Höhe von nominal 30,0 Mio. € mit Fälligkeit zum 27. März 2021 begeben. Die Verzinsung ist variabel und entspricht dem 6-Monats-Euribor zuzüglich eines prozentualen Aufschlages. Der anfängliche Zinssatz betrug 1,72 %. Die Zinsberechnung und Zinszahlung erfolgt halbjährlich jeweils im März und September.

(11) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

Von den erhaltenen Anzahlungen i.H.v. 471,3 Mio. € (Vorjahr: 594,2 Mio. €) entfallen 430,2 Mio. € (Vorjahr: 536,2 Mio. €) auf Projektgesellschaften, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Für die erhaltenen Anzahlungen wird eine Restlaufzeit bis 1 Jahr angesetzt.

(12) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   45,6   67,1
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 45,6   67,1  
Summe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   45,6   67,1

(13) Übrige Verbindlichkeiten

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen   37,7   34,0
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 37,7   34,0  
Sonstige Verbindlichkeiten   325,3   310,5
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 209,6   167,2  
mehr als 5 Jahre 1,1   9,6  
- davon aus Steuern 5,9   10,9  
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1,3   1,3  
Summe Übrige Verbindlichkeiten   363,0   344,5

Die sonstigen Verbindlichkeiten betragen 325,3 Mio. € (Vorjahr: 310,5 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Programmanteilserwerben in Höhe von 118,8 Mio. € (Vorjahr: 136,6 Mio. €), Verpflichtungen für erworbene Entwicklungsleistungen in Höhe von 111,4 Mio. € (Vorjahr: 80,0 Mio. €) sowie Rückzahlungsverpflichtungen bezüglich empfangener Entwicklungszuschüsse in Höhe von 42,3 Mio. € (Vorjahr: 51,8 Mio. €).

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten (9 - 13)   1.385,1   1.401,6
- davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 889,4   878,3  
mehr als 5 Jahre 131,1   139,6  
- davon aus Steuern 5,9   10,9  
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1,3   1,3  

Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.

(14) Passive latente Steuern

Nachfolgend werden die temporären Differenzen, auf denen die passiven latenten Steuern beruhen, dargestellt.

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in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014
Bilanzposition    
Immaterielle Vermögensgegenstände -398,5 -344,0
Sachanlagen -138,7 -160,6
Forderungen 0,0 -8,7
Sonstige Vermögensgegenstände -1,1 0,0
AKTIVA -538,3 -513,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,0 -2,3
PASSIVA 0,0 -2,3
Summe temporäre Differenzen -538,3 -515,6
Passive latente Steuern bei einem Steuersatz von 32,23 % (Vj: 32,63%) 173,5 168,2

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(15) Umsatzerlöse

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in Mio. € 2015 2014
Umsatzerlöse nach Leistungsbereichen    
Fertigung 2.338,2 2.000,9
Instandsetzungen und Dienstleistungen 256,4 245,6
Entwicklung 50,7 40,3
  2.645,3 2.286,8
Umsatzerlöse nach Regionen    
Inland 331,1 355,4
Ausland 2.314,2 1.931,4
  2.645,3 2.286,8
Umsatzerlöse nach Region Ausland    
Europa 151,3 153,2
Nordamerika 2.157,8 1.771,2
Übrige Länder 5,1 7,0
  2.314,2 1.931,4

(16) Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten

In den Umsatzkosten werden die Herstellungskosten der erbrachten Leistungen ausgewiesen. Der umsatzbezogene Ausweis dieses Postens umfasst neben den Forschungs- und Entwicklungskosten die gesamten Anschaffungs- und Herstellungskosten der im Berichtszeitraum verkauften Produkte, Waren und Dienstleistungen. Des Weiteren werden unter den Umsatzkosten die Aufwendungen für Drohverluste und Gewährleistungen sowie die Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag der Entwicklungsaufwendungen beläuft sich auf 152,2 Mio. € (Vorjahr: 145,0 Mio. €), davon wurden in den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens 38,0 Mio. € (Vorjahr: 27,6 Mio. €) aktiviert.

In den Vertriebskosten werden die Personal- und die Sachkosten des Vertriebsbereichs erfasst. Weiterhin sind hier Abschreibungen und die Pauschalwertberichtigungen auf Kundenforderungen ausgewiesen. Die Position enthält im Geschäftsjahr einen Ertrag aus der Auflösung der Pauschalwertberichtigung in Höhe von 16,4 Mio. €, insbesondere in Folge der Reduzierung der angewandten Prozentsätze.

Zu den Allgemeinen Verwaltungskosten rechnen die Personal- und Sachkosten der zentralen Verwaltungsbereiche, und zwar der kaufmännischen Leitung, des Controllings, des Finanz- und Rechnungswesens sowie der Steuer- und Rechtsabteilung.

Die MTU in ihrer heutigen Form ist zum 1. Januar 2004 entstanden, als Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) von der damaligen DaimlerChrysler AG 100 % der Anteile erwarb. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögensgegenstände und Schulden identifiziert und mit deren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Die Effekte aus der Kaufpreisallokation sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Abschreibungen auf sonstige aufgedeckte stille Reserven

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in Mio. € 2015 2014
Umsatzkosten 25,7 25,0
Vertriebskosten 0,0 0,5
Allgemeine Verwaltungskosten 0,0 0,5
Summe Sondereinflüsse 25,7 26,0

(17) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 45,3 Mio. € (Vorjahr: 48,0 Mio. €) und Erträge aus Währungsumrechnungen in Höhe von 8,4 Mio. € (Vorjahr: 29,3 Mio. €) enthalten.

(18) Sonstige betriebliche Aufwendungen

In dieser Position werden die Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert, der in jährlich gleichen Raten in Höhe von 11,0 Mio. € anfällt, ausgewiesen. Die Aufwendungen aus Währungsumrechnungen betragen 39,8 Mio. € (Vorjahr: 22,1 Mio. €).

(19) Finanzergebnis

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in Mio. € 2015 2014
Beteiligungsergebnis        
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen   117,4   103,6
- davon aus verbundenen Unternehmen 117,4   103,6  
Erträge aus Beteiligungen   43,1   12,1
Summe Beteiligungsergebnis   160,5   115,7
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens   1,9   1,0
- davon aus verbundenen Unternehmen 0,3   0,1  
Summe Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens   1,9   1,0
Zinsergebnis        
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge   7,1   9,4
- davon aus verbundenen Unternehmen 6,6   7,3  
- davon Verzugszinsen gem. § 233a AO 0,1   1,4  
Zinsen und ähnliche Aufwendungen   -45,4   -42,0
- davon an verbundene Unternehmen 0,0   -0,2  
- davon Verzugszinsen gem. § 233a AO -7,9   -5,5  
- davon aus Aufzinsung von Rückstellungen -24,1   -23,1  
Summe Zinsergebnis   -38,3   -32,6
Übriges Finanzergebnis        
Abschreibung auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens   -3,4   -4,5
Summe Übriges Finanzergebnis   -3,4   -4,5
Finanzergebnis gesamt   120,7   79,6

In den Erträgen aus Beteiligungen wirken im Berichtsjahr Dividendenausschüttungen der Vericor Power Systems LLC., Alpharetta (USA), und MTU Aero Engines North America Inc., Rocky Hill (USA), in Höhe von insgesamt 28,6 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €).

Die Aufwendungen aus der Abschreibung auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens betreffen im Wesentlichen die Beteiligung an der AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München, (AES). Vergleich hierzu Abschnitt (1) Finanzanlagen.

(20) Außerordentliche Erträge

Aus der Liquidation der MTU Aero Engines Finance B.V., i.L. Amsterdam, Niederlande resultierte im Vorjahr ein Liquidationsgewinn in Höhe von 3,1 Mio. €.

(21) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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in Mio. € 2015 2014
Körperschaftsteuer und SolZ 56,8 70,5
Gewerbesteuer 57,5 68,1
Summe Steueraufwand lfd. Jahr 114,3 138,6
latente Steuern -51,8 -51,3
Summe Steuern vom Einkommen und Ertrag 62,5 87,3

Im Steueraufwand lfd. Jahr sind Erträge für Vorjahre in Höhe von 10,7 Mio. € (Vorjahr: 9,2 Mio. €) enthalten.

Sonstige Angaben

Vergütungen

Bezüglich der Vergütung und des Vergütungssystems des Vorstands sowie den individualisierten Angaben wird auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.

Der Vorstand erhielt im Geschäftsjahr 2015 Gesamtbezüge nach § 285 Nr. 9 a Sätze 1 bis 4 HGB von 5,6 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Die ehemaligen Vorstandsmitglieder Egon Behle sowie Dr. Stefan Weingartner erhielten im Geschäftsjahr 2015 0,7 Mio. €. In der Angabe enthalten sind aktienbasierte Vergütungen, in deren Rahmen der Vorstand in 2015 19.602 Anteile (Vorjahr: 22.464 Anteile) mit einem beizulegenden Zeitwert von insgesamt 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) im Zeitpunkt der Gewährung erhalten hat.

Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen weder Vorschüsse noch Kredite.

Die Pensionsverpflichtung ehemaliger Vorstandsmitglieder beträgt 5,7 Mio. € (Vorjahr: 5,5 Mio. €). Dieser Personenkreis erhält keine Bezüge.

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats der MTU wurde folgende Vergütung gewährt:

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in € 20151)
Aufsichtsratsmitglieder Grundvergütung Ausschussvergütung Sitzungsgelder Gesamtvergütung
Klaus Eberhardt (Vorsitzender Aufsichtsrat und Vorsitzender Personalausschuss)3) 4) 150.000,00 50.000,00 27.000,00 227.000,00
Josef Mailer (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat ab 15.10.2015)2) 3) 5) 15.833,33 4.222,22 6.000,00 26.055,55
Josef Hillreiner (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat bis 14.10.2015)2) 3) 5) 59.166,67 15.777,78 24.000,00 98.944,45
Dr. Joachim Rauhut (Vorsitzender Prüfungsausschuss) 50.000,00 30.000,00 27.000,00 107.000,00
Thomas Bauer (ab 1.11.2015) 8.333,33 0,00 3.000,00 11.333,33
Michael Behé5) 50.000,00 0,00 15.000,00 65.000,00
Dr. Wilhelm Bender 50.000,00 0,00 15.000,00 65.000,00
Thomas Dautl 50.000,00 0,00 15.000,00 65.000,00
Babette Fröhlich3) 5) 50.000,00 10.000,00 24.000,00 84.000,00
Berthold Fuchs (bis 31.10.2015) 41.666,67 0,00 12.000,00 53.666,67
Dr.-Ing. Jürgen M. Geißinger2) 4) 50.000,00 20.000,00 18.000,00 88.000,00
Dr. Martin Kimmich (ab 1.1.2014)2) 5) 50.000,00 10.000,00 18.000,00 78.000,00
Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens 50.000,00 0,00 15.000,00 65.000,00
Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl 50.000,00 0,00 15.000,00 65.000,00
Summe 725.000,00 140.000,00 234.000,00 1.099.000,00
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in € 20141)
Aufsichtsratsmitglieder Grundvergütung Ausschussvergütung Sitzungsgelder Gesamtvergütung
Klaus Eberhardt (Vorsitzender Aufsichtsrat und Vorsitzender Personalausschuss)3) 4) 150.000,00 50.000,00 36.000,00 236.000,00
Josef Mailer (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat ab 15.10.2015)2) 3) 5)        
Josef Hillreiner (Stellvertretender Vorsitzender Aufsichtsrat bis 14.10.2015)2) 3) 5) 75.000,00 20.000,00 33.000,00 128.000,00
Dr. Joachim Rauhut (Vorsitzender Prüfungsausschuss) 50.000,00 30.000,00 27.000,00 107.000,00
Thomas Bauer (ab 1.11.2015)        
Michael Behé5) 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Dr. Wilhelm Bender 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Thomas Dautl 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Babette Fröhlich3) 5) 50.000,00 10.000,00 27.000,00 87.000,00
Berthold Fuchs (bis 31.10.2015) 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Dr.-Ing. Jürgen M. Geißinger2) 4) 50.000,00 20.000,00 24.000,00 94.000,00
Dr. Martin Kimmich (ab 1.1.2014)2) 5) 50.000,00 8.333,33 24.000,00 82.333,33
Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl 50.000,00 0,00 18.000,00 68.000,00
Summe 725.000,00 138.333,33 279.000,00 1.142.333,33

1) Angaben ohne Umsatzsteuer.
2) Mitglied Personalausschuss.
3) Mitglied Prüfungsausschuss.
4) Mitglied Nominierungsausschuss.
5) Diese Arbeitnehmervertreter haben erklärt, ihre Aufsichtsratsvergütung nach den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbundes an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen.

Materialaufwand

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in Mio. € 2015 2014
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 399,6 342,3
Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.573,9 1.343,1
Summe Materialaufwand 1.973,5 1.685,4

Personalaufwand

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in Mio. € 2015 2014
Löhne und Gehälter   351,4   331,4
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung   111,7   71,2
- davon für Altersversorgung 61,1   21,8  
Summe Personalaufwand   463,1   402,6

Beschäftigte (Jahresdurchschnitt)

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Mitarbeiter 2015 2014
Gewerbliche Angestellte 1.622 1.617
Angestellte 2.430 2.477
Befristete Mitarbeiter 223 157
Auszubildende 187 180
Praktikanten 171 178
  4.633 4.609

Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

Die MTU setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten und Finanztransaktionen resultierenden Währungs- und Preisrisiken ein.

Die derivativen Finanzinstrumente werden imparitätisch zum beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf der Basis von notierten Preisen an einem aktiven Markt ermittelt wird. Liegen keine notierten Preise an einem aktiven Markt vor, so werden die beizulegenden Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet. Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert dem Betrag, den die MTU bei Beendigung des Finanzinstruments zum Abschlussstichtag entweder erhalten würde oder zahlen müsste. Dieser Wert wird unter Anwendung der zum Abschlussstichtag relevanten Wechselkurse, Zinssätze und Bonitäten der Vertragspartner berechnet.

In der folgenden Tabelle sind die Nominalwerte aller derivativen Finanzinstrumente, die sich zum 31.12.2015 im Bestand der MTU befinden, als unsaldierte Summe der Basiswerte aller Kauf- und Verkaufskontrakte dargestellt.

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in Mio. US-$ 31.12.2015 31.12.2014
Devisentermingeschäfte 1.540,0 1.320,0
Warenterminkontrakte 2,8 1,6
Übrige Derivate 276,0 498,0
Summe Nominalwert 1.818,8 1.819,6

Als Sicherungsinstrument sind von den Devisentermingeschäfte 1.180,0 Mio. US-Dollar eingesetzt.

Die übrigen Derivate beinhalten überwiegend Sammel-Termingeschäfte sowie Devisenoptionsgeschäfte.

Die Markt- und Buchwerte für alle derivativen Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2015 und zum 1. Januar 2015 stellen sich wie folgt dar:

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Marktwerte Buchwerte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014
Aktiva        
Devisentermingeschäfte 22,2 15,0    
Übrige Derivate 0,2 2,6 0,1 0,7
Passiva        
Devisentermingeschäfte 102,9 71,4 15,4  
Warenterminkontrakte 0,9      
Übrige Derivate 37,4 11,0    
Saldo -118,8 -64,8 -15,3 0,7
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Buchwerte Buchwerte
Sonstige Verbindlichkeiten Sonstige Rückstellungen
in Mio. € 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014
Aktiva        
Devisentermingeschäfte        
Übrige Derivate        
Passiva        
Devisentermingeschäfte        
Warenterminkontrakte     0,9  
Übrige Derivate 2,1 2,1 35,3 10,1
Saldo -2,1 -2,1 -36,2 -10,1

Als Marktwerte werden bei den Devisentermingeschäften die nicht realisierten Gewinne und Verluste ausgewiesen.

Devisentermingeschäfte dienen der MTU zur Absicherung ihrer Fremdwährungsrisiken aus US-Dollar-Geschäften. Alle abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sind mit entsprechenden US-Dollar Umsatzgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst und weisen eine Fälligkeit bis 2018 auf. Die Absicherung weiterer Risiken ist nicht in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Eine "natürliche Sicherung" erfolgt bereits dadurch, dass ein Großteil der Aufwendungen in US-Dollar fakturiert wird. Der US-Dollar-Überschuss (Nettorisikoposition) wird von der Konzernplanung für den Zeithorizont von 3 Jahren zur Verfügung gestellt. Zum 31.Dezember 2015 waren 1.050,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 1.051,5 Mio. US-Dollar) des US-Dollar-Überschusses im Planungszeitraum und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 130,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 28,5 Mio. US-Dollar) gesichert. Neben der Critical Term Match Methode als prospektiven Wirksamkeitstest für die Bewertungseinheit wird eine retrospektive Wirksamkeitsprüfung der ausgelaufenen Geschäfte durchgeführt. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte von Grund- und Sicherungsgeschäft werden nicht gebucht, soweit sie auf den effektiven Teil der Bewertungseinheit entfallen.

Deutscher Corporate Governance Kodex / Erklärung nach § 161 AktG

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht unter www.mtu.de.

Honorar Abschlussprüfer

Die Honorarangaben gem. § 285 Nr. 17 HGB sind im Konzernabschluss enthalten.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Mit nahestehenden Unternehmen gab es folgende Geschäfte:

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Forderung Verbindlichkeit
in Mio. € 2015 2014 2015 2014
Tochterunternehmen 25,9 14,5 0,0 -1,7
Sonstige nahestehende Unternehmen 240,9 209,0 0,0 0,0
Summe 266,8 223,4 0,0 -1,7
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Ertrag Aufwand
in Mio. € 2015 2014 2015 2014
Tochterunternehmen 0,6 0,2 -8,6 -8,2
Sonstige nahestehende Unternehmen 1.029,6 955,6 -543,4 -442,3
Summe 1.030,3 955,7 -552,0 -450,5

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen die Lieferung von Gütern sowie die Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere im Bereich der Instandsetzung sowie Entwicklung von Triebwerken und Triebwerksteilen.

Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Mitglieder des Vorstands

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Reiner Winkler München
Vorsitzender des Vorstands  
Dr. Rainer Martens München
Vorstand Technik  
Weitere Mandate  
Vorsitzender des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen  
Vorsitzender des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde  
Michael Schreyögg München
Vorstand Programme  
Weitere Mandate  
Mitglied des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., China  
Dr. Stefan Weingartner (bis 31.03.2015) München
Vorstand Zivile Programme  

Mitglieder des Aufsichtsrats

Klaus Eberhardt (Vorsitzender)

Selbstständiger Berater

Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, Düsseldorf

Weitere Aufsichtsratsmandate bzw. Mandate bei vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

Dürr AG

ElringKlinger AG

Josef Mailer * (stellvertretender Vorsitzender ab 15.10.2015)

Mitglied des Konzern-Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München

Freigestellter Betriebsrat der MTU Aero Engines AG, München

Josef Hillreiner * (stellvertretender Vorsitzender bis 14.10.2015)

Vorsitzender des Konzern-Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München

Vorsitzender des Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München

Thomas Bauer (ab 1.11.2015) *

Freigestellter Betriebsrat der MTU Aero Engines AG, München

Michael Behé *

Freigestellter Betriebsrat der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen

Mitglied des Konzern-Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München

Weitere Mandate

MTU Maintenance Hannover GmbH

Prof. Dr. Wilhelm Bender

Selbstständiger Berater

Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Frankfurt/Main

Weitere Mandate

Bombardier Transportation GmbH (bis 31.3.2015)

Bombardier Transportation (Bahntechnologie) Holding Germany GmbH (bis 31.3.2015)

Eintracht Frankfurt Fußball AG (bis 29.6.2015)

FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region

Lufthansa Cargo AG (bis 31.8.2015)

The New Germany Fund,Inc. (USA)

Thomas Dautl *

Leiter Fertigungstechnologien, MTU Aero Engines AG, München

Babette Fröhlich *

StSt Strategische und Politische Planung, IG Metall, Frankfurt/Main

Weitere Mandate

Volkswagen AG

Berthold Fuchs (bis 31.10.2015) *

Repräsentant Centersupport Militärische Programme und Betriebsratsmitglied der MTU Aero Engines AG, München

Dr.-Ing. Jürgen M. Geißinger

Vorsitzender der Geschäftsführung der Senvion GmbH, Hamburg

Weitere Mandate

Hilotherm Holding AG (Schweiz)

Sandvik AB (Schweden)

Dr. Martin Kimmich *

2. Bevollmächtigter der IG Metall München

Weitere Mandate

Linde AG

Nokia Solutions and Networks Management GmbH

Dr. Joachim Rauhut

Selbstständiger Berater

Finanzvorstand der Wacker Chemie AG, München (bis 31.10.2015)

Weitere Mandate

B. Braun Melsungen AG

J. Heinrich Kramer Holding GmbH

Pensionskasse Wacker Chemie VVaG (bis 31.10.2015)

Siltronic AG (bis 11.12.2015)

Stabilus S.A. (ab 11.5.2015)

Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens

Selbstständiger Berater

Ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU Aero Engines GmbH, München

Weitere Mandate

Poppe & Potthoff GmbH

Tital Holding GmbH & Co.KG

Tyczka Energie GmbH & Co. KGaA

Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl

Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe und Inhaberin des Lehrstuhls für Innovations- und TechnologieManagement am Karlsruher Institut für Technologie

Weitere Mandate

HeidelbergCement AG

* Arbeitnehmervertreter

Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft verfügt über eine Rahmenkreditlinie in Höhe von 400,0 Mio. € (Vorjahr: 400,0 Mio. €), die mit fünf Banken abgeschlossen wurde und eine Laufzeit bis zum Oktober 2020 hat. Von dieser Kreditlinie sind zum 31. Dezember 2015 insgesamt 113,6 Mio. € (Vorjahr: 22,5 Mio. €) beansprucht, davon 14,6 Mio. € für Avale. Darüber hinaus hat die Gesellschaft die Rahmenkreditlinie wie im Vorjahr nicht in Anspruch genommen.

Die Verzinsung aus der effektiv in Anspruch genommenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Nicht in Anspruch genommene Umfänge der Rahmenkreditlinie unterliegen einer Bereitstellungsprovision.

Darüber hinaus bestehen Bürgschaften und ähnliche Haftungen aus Gewährleistungsverträgen in Höhe von 47,6 Mio. € (Vorjahr: 47,5 Mio. €). Zum Abschlussstichtag schätzt die MTU das Risiko der Inanspruchnahme hieraus erfahrungsbasiert als sehr gering ein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen belaufen sich auf 18,0 Mio.€ (Vorjahr: 19,8 Mio.€).

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Investitionen bewegen sich im geschäftsüblichen Rahmen.

Zugunsten der Absatzförderung partizipiert MTU im Rahmen ihrer Programmbeteiligungen an Flugzeugfinanzierungsangeboten. Im Wesentlichen differenzieren sich die ausgereichten Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments) andererseits. In beiden Fällen würden Auszahlungen zugunsten des Erwerbers stets nur über den Konsortialführer direkt an den Flugzeughersteller erfolgen.

Die ausgereichten Finanzierungsangebote in Höhe von 392,0 Mio. € (Vorjahr: 387,4 Mio. €) werden durch die MTU als Teil des Bruttorisikos klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme aus diesen Zusagen wird jedoch als sehr unwahrscheinlich erachtet - diese Einschätzung stützen Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme werden die damit verbundenen Risiken als beherrschbar angesehen.

Gründe hierfür sind: die jeweiligen Finanzierungen müssen zunächst zustande kommen. Die angebotenen Finanzierungskonditionen sind marktgerecht, im Falle der Deckungsverpflichtungen prohibitiv ausgestaltet. Im Falle der Flugzeugvorfinanzierung hält das Konsortium Sicherungsrechte an dem in Produktion und damit Besitz des Flugzeugherstellers befindlichen Flugzeug. Im Falle der Deckungsverpflichtungen hält das Konsortium bis zur Flugzeugauslieferung unmittelbar den Vermögenswert. Nach Auslieferung dient das Flugzeug als sachenrechtliches Sicherungsmittel. Es ist zu erwarten, dass sich Dritte nicht zuletzt aufgrund der angebotenen Finanzierungsmodalitäten an den zustande kommenden Finanzierungen beteiligen. Weitere Kompensation von Kreditrisiken versprechen die zusätzlich integrierten, restriktiven finanziellen Bedingungen der Angebote, die durch den Flugzeugerwerber vor Vertragsschluss nachzuweisen sind.

Mit Blick auf die nominelle Liquiditätsbelastung der ausgereichten Finanzierungsangebote ist die MTU aufgrund ihrer bestehenden Kreditlinien auch auf den unwahrscheinlichen Fall einer parallelen Inanspruchnahme sämtlicher ausgereichter Finanzierungsangebote eingestellt und überwacht die Möglichkeit einer Erweiterung zugunsten der Unterstützung künftiger Angebote.

Mitteilungspflichten gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sowie § 21 Abs. 1 und 1a WpHG

Folgende Meldepflichtigen haben uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihre Stimmrechtsanteile an unserer Gesellschaft jeweils die Schwellen von 10 %, 5 % bzw. 3 % über oder unterschritten haben:

(Eine Auflistung der Stimmrechtsmitteilungen findet sich außerdem auf der MTU-Website unter folgendem Link: http://www.mtu.de/de/investor-relations/mtu-aktie/aktionaersstruktur/) Überschreitung von 5% Stimmrechtsanteil:

Harris Associates L.P (Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 23.11.2015):

Die Harris Associates L.P., Chicago, IL, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.11.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 18.11.2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,23% (das entspricht 2.718.264 Stimmrechten) betragen hat. 5,23% der Stimmrechte (das entspricht 2.718.264 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Capital Research and Management Company, The Capital Group Companies, Inc. (Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 22.05.2015)

Die Capital Research and Management Company, Los Angeles, CA 90071, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 20.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 18. Mai 2015 die Schwelle von 10 % unterschritten hat. Die Capital Research and Management Company hielt am vorgenannten Tag 9,94 % der Stimmrechte (5.170.249 Stammaktien) der MTU Aero Engines AG. Von den insgesamt 9,94 % der Stimmrechte (5.170.249 Stammaktien) an der MTU Aero Engines AG wurden am vorgenannten Tag der Capital Research and Management Company 8,41 % (4.371.315 Stammaktien) gemäß § 22 Abs. 1 S.1 Nr. 6 WpHG und 1,54 % (798.934 Stammaktien) gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit § 22 Abs. 1 S. 2 und S. 3 WpHG zugerechnet. Von den gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 WpHG zugerechneten Stimmrechten wurden am oben genannten Tag mehr als 3 % der Stimmrechte an der MTU Aero Engines AG vom American Funds Fundamental Investors gehalten.

Die The Capital Group Companies, Inc., Los Angeles, CA 90071, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mit am 20.05.2015 mittgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 18. Mai 2015 die Schwelle von 10 % unterschritten hat. Die The Capital Group Companies, Inc. hielt am vorgenannten Tag 9,94 % der Stimmrechte (5.170.249 Stammaktien) der MTU Aero Engines AG. 9,94 % der Stimmrechte (5.170.249 Stammaktien) an der MTU Aero Engines AG werden der The Capital Group Companies, Inc. gemäß § 22 Abs. 1 S.1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit § 22 Abs. 1 S. 2 und S. 3 WpHG zugerechnet. Von diesen zugerechneten Stimmrechten wurden am oben genannten Tag mehr als 3 % der Stimmrechte an der MTU Aero Engines AG vom American Funds Fundamental Investors gehalten.

Überschreitung von 3% Stimmrechtsanteil:

Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH (Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 03.11.2015)

Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 30.10.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 29.10.2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,07% (das entspricht 1.594.850 Stimmrechten) betragen hat. 0,01% der Stimmrechte (das entspricht 7.681 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Oddo Meriten Asset Management, Oddo et CIE (Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 23.03.2015 inkl. einer Korrekturmeldung vom 07.10.2015)

ODDO Meriten Asset Management S.A., Paris, Frankreich (frühere Oddo Asset Management) hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.03.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 16.03.2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,03% (das entspricht 1.575.796 Stimmrechten) betragen hat. Von den vorgenannten Stimmrechten werden 2,18% der Stimmrechte (das entspricht 1.132.188 Stimmrechten) direkt gehalten und 0,85% der Stimmrechte (das entspricht 443.678 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

ODDO et CIE Paris, Frankreich hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.03.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 16.03.2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,03% (das entspricht 1.575.796 Stimmrechten) betragen hat. Von den vorgenannten Stimmrechten sind 2,18% der Stimmrechte (das entspricht 1.132.188 Stimmrechten) der Gesellschaft gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG und 0,85% (das entspricht 443.678 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Financière IDAT, Paris, France (Stimmrechtsmitteilung vom 07.10.2015)

Financière IDAT, Paris, Frankreich hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 02.10.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 16.03.2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,03% (das entspricht 1.575.796 Stimmrechten) betragen hat. Von den vorgenannten Stimmrechten sind 2,18% der Stimmrechte (das entspricht 1.132.188 Stimmrechten) der Gesellschaft gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG und 0,85% (das entspricht 443.678 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Unterschreitung von 3% Stimmrechtsanteil:

American Funds Fundamental Investors (Stimmrechtsmitteilung vom 03.06.2015)

Die American Funds Fundamental Investors, Los Angeles, CA90071, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 27. Mai 2015 die Schwelle von 3 % unterschritten hat. Die American Funds Fundamental Investors hat am vorgenannten Tag 2,75 % der Stimmrechte (1.427.452 Stammaktien) der MTU Aero Engines AG gehalten.

MIPL Holdings Limited, Mondrian Investment Partners Limited, Atlantic Value Investment Partnership LP, MIPL Group Limited, Atlantic Value General Partner Limited (Stimmrechtsmitteilung vom 06.05.2015)

MIPL Holdings Limited, London, United Kingdom hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 30.04.2015 die Schwelle von 3% unterschritten hat und an diesem Tag indirekt 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) von ihr gehalten wurden. Die Stimmrechte von 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) sind der MIPL Holdings Limited gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Mondrian Investment Partners Limited, London, United Kingdom hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 30.04.2015 die Schwelle von 3% unterschritten hat und an diesem Tag indirekt 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) von ihr gehalten wurden. Die Stimmrechte von 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) sind der Mondrian Investment Partners Limited gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Atlantic Value Investment Partnership LP, Wilmington, Delasware, USA hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 30.04.2015 die Schwelle von 3% unterschritten hat und an diesem Tag indirekt 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) von ihr gehalten wurden. Die Stimmrechte von 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) sind der Atlantic Value Investment Partnership LP gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

MIPL Group Limited, London, United Kingdom hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 30.04.2015 die Schwelle von 3% unterschritten hat und an diesem Tag indirekt 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) von ihr gehalten wurden. Die Stimmrechte von 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) sind der MIPL Group Limited gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Atlantic Value General Partner Limited, London, United Kingdom hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.05.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland am 30.04.2015 die Schwelle von 3% unterschritten hat und an diesem Tag indirekt 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) von ihr gehalten wurden. Die Stimmrechte von 2,99% (das entspricht 1.552.859 Stimmrechten) sind der MIPL Holdings Limited gemäß §22, Absatz 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Anteilsbesitz

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Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in % 31.12.2015 Eigenkapital in T€ 31.12.2015 Ergebnis in T€ 2015
I. Anteile an Tochterunternehmen      
MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen 100,00 65.470 02)
MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde 100,00 88.620 02)
MTU Aero Engines North America Inc., Rocky Hill, USA 100,00 8.9193) 2.8564)
MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada 100,00 52.9263) 13.1164)
Vericor Power Systems LLC., Alpharetta, USA 100,00 32.6153) 13.1404)
MTU Aero Engines Polska Sp. z o.o., Rzeszów, Polen 100,00 127.8863) -80.1264)
MTU Versicherungsvermittlungs- und Wirtschaftsdienst GmbH, München 100,00 26 2)
MTU München Unterstützungskasse GmbH i. L., München 100,00 26 -1.553
MTU Maintenance Service Centre Ayutthaya Ltd., Ayutthaya, Thailand 100,00 1381/5) 281/6)
MTU Maintenance Dallas Inc., Grapevine, USA 75,00 -4323) -4814)
MTU Maintenance IGT Service do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100,00 2011/5) 501/6)
MTU Maintenance Lease Services B.V., Amsterdam, Niederlande 80,00 -897 -60
MTU Aero Engines Finance Netherlands B.V., Emsterdam, Niederlande 100,00 08) 08)
MTU Maintenance Service Centre Australia Pty.Ltd., Perth, Australien 100,00 4021/5) -861/6)
MTU Aero Engines Shanghai Ltd., Shanghai, China 100,00 1173) -24)
II. Anteile an assoziierten Unternehmen      
IAE International Aero Engines AG, Zürich, Schweiz 25,25 64.9481/5) 8.6581/6)
III. Beteiligungen an Joint Ventures      
MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China 50,00 201.0493) 55.0894)
MTU Maintenance Hong Kong Ltd., Hong Kong, China7) 50,00 343) 34)
Pratt & Whitney Canada Customer Service Centre Europe GmbH, Ludwigsfelde7) 50,00 11.764 5.246
Ceramic Coating Center S.A.S., Paris, Frankreich 50,00 5.522 697
Airfoil Services Sdn. Bhd., Kota Damansara, Malaysia 50,00 24.1573) 6.6924)
AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München 50,00 3.110 -689
Turbo Union Ltd., Bristol, Großbritannien 39,98 2901) 31)
EUROJET Turbo GmbH, Hallbergmoos 33,00 1.9861) 8701)
EPI Europrop International GmbH, München 28,00 4721) 4131)
MTU Turbomeca Rolls-Royce GmbH, Hallbergmoos 33,33 691) 301)
MTU Turbomeca Rolls-Royce ITP GmbH, Hallbergmoos 25,00 2601) 2331)
IV. Sonstige Anteile      
Middle East Propulsion Company Ltd., Riad, Saudi-Arabien 19,30 22.2141/5) 1.9651/6)
IAE International Aero Engines LLC., East Hartford, USA 18,00 08) 08)
Sumisho Aero Engines Lease B.V., Amsterdam, Niederlande 10,00 23.1691) -7481)

1) Vorjahreszahlen, keine aktuellen Zahlen vorhanden
2) Ergebnis wurde aufgrund Ergebnisabführungsvertrages übernommen
3) Umrechnung ist zum Stichtagskurs 31. Dezember 2015 erfolgt
4) Umrechnung ist mit dem Jahresdurchschnittskurs 2015 erfolgt
5) Umrechnung ist zum Stichtagskurs 31. Dezember 2014 erfolgt
6) Umrechnung ist mit dem Jahresdurchschnittskurs 2014 erfolgt
7) Indirekte Beteiligung
8) neu gegründet

Vorschlag zur Gewinnverwendung

Vorstand und Aufsichtsrat der MTU werden der Hauptversammlung am 14. April 2016 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2015 nach Einstellung in andere Gewinnrücklagen eine Dividende von 1,70 € je Aktie auszuschütten (Vorjahr: 1,45 €). Für die 51.118.724 dividendenberechtigten Stückaktien beläuft sich die Gesamtsumme der Ausschüttung unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Hauptversammlung auf 86,9 Mio. €. Ausgehend vom Jahresschlusskurs 2015 in Höhe von 90,10 € (Vorjahr: 72,16 €) ergibt sich eine Dividendenrendite von 1,9 % (Vorjahr: 2,0 %).

Die Auszahlung der Dividende erfolgt - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - am 15. April 2016.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben sind.

 

München, den 22. Februar 2016.

Reiner Winkler, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik

Michael Schreyögg, Vorstand Programme

Bestätigungsvermerk Jahresabschluss

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (,Zusammengefasster Lagebericht') der MTU Aero Engines AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

München, den 29. Februar 2016

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Keller, Wirtschaftsprüfer

Westermeier, Wirtschaftsprüfer