![]() MTU Aero Engines AGMünchenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016Geschäftsjahr 2016Corporate Governance BerichtBei der MTU hat die verantwortungsvolle Unternehmensführung einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen entspricht daher allen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex"). Der Corporate Governance Bericht gemäß Ziffer 3.10 des Kodex ist zugleich die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB und damit ein Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG. Verantwortungsbewusste UnternehmensführungGute Corporate Governance ist Teil des SelbstverständnissesCorporate Governance steht für die verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle eines Unternehmens. Gute Corporate Governance ist Teil des Selbstverständnisses der MTU Aero Engines AG und umfasst sämtliche Bereiche des Unternehmens. Wesentliche Grundlagen sind die effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen sowie die offene und transparente Kommunikation mit allen Stakeholdern. Als global agierendes Unternehmen hält die MTU nationale und internationale Standards ein. In Deutschland, dem Hauptsitz des Unternehmens, sind diese Regeln vor allem im Aktiengesetz, im Mitbestimmungsgesetz und im Kodex festgeschrieben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich Vorstand und Aufsichtsrat intensiv mit dem Kodex in seiner gültigen Fassung vom 5. Mai 2015 befasst. Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG geben gemäß § 289a HGB die folgende Erklärung zur Unternehmensführung ab. Damit berichten sie auch gemäß Ziffer 3.10 des Kodex. Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance KodexVorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG ("MTU") erklären, dass sämtlichen vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 5. Mai 2015 entsprochen wurde und wird.
München, im Dezember 2016 Für den Vorstand Reiner Winkler, Vorsitzender Für den Aufsichtsrat Klaus Eberhardt, Vorsitzender UnternehmensführungspraktikenZum Selbstverständnis der MTU gehört es, Verantwortung zu übernehmen. Das gilt für Produkte und Prozesse, Mitarbeiter, Kunden und Partner ebenso wie für Umwelt und Gesellschaft. Die MTU setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein und leistet einen Beitrag, der über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht. Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements sind der Umweltschutz, die Personalpolitik und gemeinnützige Initiativen im Umfeld der MTU-Standorte. Sie werden öffentlich dokumentiert und sind im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen > Corporate Responsibility dargestellt. → Mehr dazu im Web unter Unternehmen > Corporate Responsibility Das Unternehmen hat Verhaltensgrundsätze festgelegt, zu deren Einhaltung alle Mitarbeiter verpflichtet sind. Sie stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Unternehmen > Compliance > Verhaltensgrundsätze zum Download bereit. → Mehr dazu im Web unter Unternehmen > Compliance > Verhaltensgrundsätze Die MTU legt großen Wert auf einen offenen Umgang und einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Zielgruppen. Dabei kommuniziert das Unternehmen unter anderem über Intranet und Internet, Broschüren, Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften sowie direkt auf Veranstaltungen. Das Ziel ist eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. An ihre Produkte und Dienstleistungen stellt die MTU höchste Qualitätsanforderungen. Die Einhaltung der Qualitätsstandards wird von Behörden sowie durch interne und externe Audits überprüft. Die Qualitätsstandards sind auf der MTU-Website im Menüpunkt Engines > Qualität veröffentlicht. → Mehr dazu im Web unter Engines > Qualität Zusammenarbeit aller OrganeDie MTU ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit den Organen Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen und tauschen rege und stetig Informationen aus. Aktionäre können insbesondere auf der Hauptversammlung ihre Fragen an die Unternehmensleitung stellen und ihr Stimmrecht ausüben. Arbeitsweise des VorstandsZiel des Vorstands: nachhaltige WertschöpfungDer Vorstand leitet die MTU mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Dabei werden die Belange der Aktionäre, der Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen berücksichtigt. Der Vorstand arbeitet als Team; seine Mitglieder tragen gemeinsam die Verantwortung. Die Vorstände tauschen sich regelmäßig über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Bereichen aus. Ihre unterschiedlichen Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen ergänzen sich. Die MTU wird von drei Vorständen geführt. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die aktuelle Lage der Gesellschaft - insbesondere die Strategie, die Planung und die Zielerreichung sowie die Risikolage und das Risikomanagement. Strategische Entscheidungen stimmt der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab; er sorgt für ihre Umsetzung und erörtert die Fortschritte. Über die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erhält der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen werden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird darüber hinaus regelmäßig und unmittelbar über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet. Der Vorstand lässt sich regelmäßig über das Thema Compliance berichten, also über die Maßnahmen zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien. Wesentliche Vorstandsentscheidungen, insbesondere das Budget, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Darüber informiert der Aufsichtsrat in seinem Bericht auf Seite 52. Die Geschäftsordnung des Vorstands und der Katalog der zustimmungsbedürftigen Geschäfte der MTU Aero Engines AG stehen im Internet unter www.mtu.de im Menüpunkt Investor Relations > Corporate Governance. → Mehr dazu im Web unter Corporate Governance Arbeitsweise des AufsichtsratsMehrheit des Aufsichtsrats ist unabhängigGemäß den gesetzlichen Bestimmungen ist der Aufsichtsrat mit je sechs Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Er bestellt, überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Grundlegende Entscheidungen benötigen seine Zustimmung. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind für diese Aufgabe qualifiziert und nehmen sie ordnungsmäßig wahr. In Übereinstimmung mit dem Kodex gehört mit Prof. Dr.-Ing. Klaus Steffens nur ein ehemaliges Vorstandsmitglied dem Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG an; empfohlen werden nicht mehr als zwei. Der Aufsichtsrat prüft die Unabhängigkeit seiner Mitglieder, wobei er grundsätzlich auch die Arbeitnehmervertreter als unabhängig einstuft. Die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder ist als unabhängig anzusehen. Damit sind eine unabhängige Beratung und Überwachung des Vorstands gewährleistet. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht die Bildung von Ausschüssen vor. Der Aufsichtsrat der MTU hat vier Ausschüsse. Details sind auf Seite 57 erläutert. → Weitere Informationen auf Seite 57 In der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist die Behandlung von Interessenskonflikten bindend geregelt. Interessenskonflikte sind offenzulegen und führen gegebenenfalls zu einer Mandatsbeendigung. Außerdem werden sie bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt. Im Jahr 2016 bestanden keine Berater-, Dienstleistungs- oder ähnlichen Verträge zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der MTU Aero Engines AG oder ihren Tochterunternehmen. Weder in diesem Bereich noch auf anderem Gebiet sind offenlegungspflichtige Interessenskonflikte entstanden. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der MTU waren im abgelaufenen Geschäftsjahr Directors' & Officers' Liability-Versicherungen mit einem Selbstbehalt in Höhe von 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung abgeschlossen. Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt nach klaren und transparenten Kriterien. Sie sind im Vergütungsbericht auf Seite 38 ff. dargestellt. → Weitere Informationen auf Seite38 ff. DiversityDie Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt entscheidend zum Unternehmenserfolg der MTU bei. Das Thema "Diversity" hat daher einen hohen Stellenwert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Internationalität und einem angemessenen Frauenanteil im Konzern. Im Aufsichtsrat spielt Diversity ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf seine künftige Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat die folgenden Ziele festgelegt: Die internationale Ausrichtung ist für die MTU als weltweit tätiges Unternehmen von großer Bedeutung. Mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats soll daher das Kriterium "Internationalität" erfüllen. Bereits heute haben verschiedene Mitglieder des MTU-Aufsichtsrats ihre Ausbildung bzw. einen erheblichen Anteil ihres Berufslebens im Ausland verbracht. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen auch weiterhin ihre Internationalität einbringen. Der Aufsichtsrat hat mit Heike Madan und Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl zwei weibliche Mitglieder. Damit gehört je eine Frau von der Arbeitnehmer- und der Anteilseignerseite dem Aufsichtsrat an. Im Aktiengesetz sowie im Kodex ist festgelegt, dass sich der Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften, in denen das Mitbestimmungsgesetz gilt, zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammensetzt. Um diesen Anteil zu erreichen, beachtet der Aufsichtsrat seit dem 1. Januar 2016 bei Entscheidungen zur Besetzung einzelner oder mehrerer Aufsichtsratssitze die neue Vorgabe. Förderung weiblicher FührungskräfteÜberdies ist geregelt, dass der Aufsichtsrat von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand Zielgrößen festlegt. Daneben ist der Vorstand verpflichtet, eine Zielgröße für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen. Für die Geschäftsleitungen und Aufsichtsräte der deutschen MTU-Gesellschaften wurde - angesichts der Besetzung mit jeweils nur einem Geschäftsführer bzw. mit drei Aufsichtsräten dieser drittelparitätisch besetzten Aufsichtsgremien- bis Juni 2017 ein Frauenanteil von 0 % als Zielgröße festgelegt. Auf Management-Ebene -bestehend aus oberem Führungskreis, Führungskreis und erweitertem Führungskreis - liegt die Zielgröße bis Juni 2017 an den deutschen MTU-Standorten bei 11%. Damit verfolgt die MTU weiterhin ihr Ziel, die Anzahl der weiblichen Mitarbeiter und der weiblichen Führungskräfte zu erhöhen. Jeder Unternehmensbereich ist aufgerufen, sich aktiv an diesem Unternehmensziel zu beteiligen. Es gibt etablierte unternehmensweite Maßnahmen zur Förderung des Anteils weiblicher Führungskräfte, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Darunter fallen etwa die Karriereberatung für Frauen mit Potenzial oder verschiedene Mentoring-Programme. Maßnahmen, die sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen richten, sind etwa Führung in Teilzeit, Jobsharing oder Telearbeit, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen sollen. Der Aufsichtsrat legt auch beim Vorstand Wert auf Diversity. In Bezug auf Ausbildung und Berufsleben bringen die Vorstandsmitglieder unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse in das Gremium ein. In Übereinstimmung mit den Neuregelungen im Aktiengesetz und im Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Anteil von Frauen im Vorstand für den Zeitraum bis 30. Juni 2017 beschlossen: Da die derzeitigen Vorstandsverträge bis 2019 bzw. 2021 laufen, wurde sie mit 0 festgesetzt. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats enthält eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Das Aufsichtsratsmandat endet automatisch mit Ablauf der Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 72. Lebensjahres folgt. Außerdem wurde eine zeitliche Regelgrenze von vier Amtszeiten für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat vereinbart. Der Aufsichtsrat berücksichtigt die hier genannten Zielsetzungen bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung. Gleiches gilt für den Nominierungsausschuss, der das Votum des Aufsichtsrats vorbereitet. Maßgebliche Leitlinie für den Wahlvorschlag bleibt das Unternehmensinteresse, so dass der Aufsichtsrat die am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen wird. RechnungslegungDie MTU erstellt den Konzernabschluss sowie die Zwischenberichte nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Sie werden vom Vorstand verantwortet. Der Einzelabschluss erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Ein internes Kontrollsystem und einheitliche Bilanzierungsgrundsätze stellen sicher, dass ein angemessenes Bild der Vermögens- und Ertragslage, der finanziellen Situation sowie der Zahlungsströme aller Konzerngesellschaften wiedergegeben wird. Darüber hinaus verfügt die MTU über ein differenziertes System zur Erfassung und Kontrolle geschäftlicher und finanzieller Risiken. Risikomanagement- und KontrollsystemDer Vorstand stellt ein angemessenes Risikomanagement- und Kontrollsystem im Unternehmen sicher. Es ist auf Seite 113 ff. beschrieben. Zeitnah und regelmäßig unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat über bestehende Chancen, Risiken und ihre Entwicklung. → Weitere Informationen auf Seite 113 ff. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berät über das Risikomanagement und ist gemäß § 107 Abs. 3 AktG in der Fassung des BilMoG explizit mit der Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, der internen Kontroll- und Revisionssysteme, des Rechnungslegungsprozesses und der Abschlussprüfung, insbesondere deren Unabhängigkeit, befasst. ComplianceDie Unternehmenskultur der MTU ist von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt. Rechtsverstöße durch individuelles Fehlverhalten sind dennoch nie ganz auszuschließen. Die MTU setzt alles daran, dieses Risiko weitestgehend zu minimieren und beispielsweise Fälle von Korruption bereits im Vorfeld durch gezielte und regelmäßige Schulungen zu vermeiden, andernfalls aufzudecken und konsequent zu verfolgen. Von zentraler Bedeutung ist die Beachtung rechtlicher und ethischer Regeln und Grundsätze. Sie sind - wie z. B. auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Insiderinformationen - in einer Verhaltensrichtlinie festgeschrieben, die Vorstand und Konzernbetriebsrat der MTU vereinbart und eingeführt haben. Die Verhaltensrichtlinie spiegelt die Unternehmenskultur und den Willen zur strikten Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen wider. Sie dient allen Mitarbeitern zur Orientierung für ein integres Verhalten im Geschäftsverkehr. Compliance Board berichtet an VorstandBei der MTU ist Compliance eine wesentliche Leitungsaufgabe. Beispielsweise stellen alle Führungskräfte sicher, dass jeder Mitarbeiter die Verhaltensrichtlinie kennt und ihre Bestimmungen einhält. Ergänzend werden interne Schulungen durchgeführt. Die MTU hat ein Compliance Board eingerichtet, das direkt an den Vorstand berichtet. Das Gremium trifft sich quartalsweise zu ordentlichen Sitzungen. Seine Aufgabe ist unter anderem, Rechts- und Reputationsrisiken zu erkennen und zu bewerten. Wenn nötig, schlägt es dem Vorstand zusätzliche Compliance-Regelungen vor. Darüber hinaus steuert das Compliance Board Maßnahmen bei konkreten Verdachtsmomenten. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung gibt es im Konzern eine Ansprechstelle, an die sich Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bei Verdacht auf illegale Handlungen wenden können. Die Berichterstattung über die Tätigkeit des Compliance Board erfolgt in den Prüfungsausschusssitzungen des Aufsichtsrats. Der Prüfungsausschuss informiert das Plenum des Aufsichtsrats zusammenfassend über seine Sitzungen. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Compliance-Aktivitäten des Vorstands. Er beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Compliance-Regelwerks und mit den Maßnahmen und Schulungen, die das Compliance Board durchführt. Umfassende InformationenGemäß guter Corporate Governance unterrichtet die MTU ihre Aktionäre, die Aktionärsvereinigungen, Finanzanalysten, Medien und Interessenten umfassend, kontinuierlich und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Entwicklungen. Die MTU hat den Anspruch, alle Zielgruppen gleichberechtigt zu informieren. Auf der Website www.mtu.de stellt das Unternehmen umfangreiche Informationen bereit. Viermal jährlich berichtet die MTU über die Geschäftsentwicklung; kursbeeinflussende Entwicklungen werden in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen als Ad-hoc-Meldungen veröffentlicht. → Mehr dazu auf der MTU-Website Auf ihrer Website informiert die MTU auch, wenn Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen MTU-Aktien oder sich darauf beziehende Derivate erworben oder veräußert haben. Laut § 15a des Wertpapierhandelsgesetzes sind diese Personen verpflichtet, Transaktionen offenzulegen, wenn der Wert im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder überschreitet. VergütungsberichtDer Vergütungsbericht erläutert die Grundzüge, die auf die Festlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG Anwendung finden, sowie Höhe und Struktur der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Vorgaben des § 314 Absatz 1 Nr. 6 HGB, dem Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 17 "Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder", den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Aufsichtsrat beschließt für die Mitglieder des Vorstands auf Vorschlag des Personalausschusses das Vergütungssystem, einschließlich der wesentlichen Vertragselemente, und überprüft es regelmäßig. Zugunsten der Nachvollziehbarkeit des Vorstands-Vergütungssystems, welches durch einen relativ geringen direkten Aktienbezug gekennzeichnet war, sowie vor dem Hintergrund der Entwicklung des DCGK, hat der Aufsichtsrat im Jahr 2015 eine Anpassung des Vorstands-Vergütungssystems mit Gültigkeit ab dem Geschäftsjahr 2016 beschlossen. Langfristige Komponenten bei variabler VergütungDas aktuelle Vergütungssystem ist marktgerecht und orientiert sich am Erfolg des Unternehmens. Die variable Vergütung ist dabei auf die nachhaltige und positive Unternehmensentwicklung ausgerichtet und zeichnet sich durch einen hohen direkten Aktienbezug aus. Das bis zum Geschäftsjahr 2015 geltende Vergütungssystem wird ausführlich im Geschäftsbericht 2015 im Rahmen des Vergütungsberichts dargestellt. Aus Mandaten für konzerneigene Gesellschaften erhielten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung. Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen keine Kredite. Grundzüge des Vergütungssystems für die Mitglieder des VorstandsDer Aufsichtsrat legt auf Vorschlag des Personalausschusses die Gesamtvergütung (sogenannte Zieldirektvergütung) und deren Zusammensetzung für die Mitglieder des Vorstands fest. Von der Zieldirektvergütung sind rund 40 % erfolgsunabhängig und der Rest erfolgsbezogen. Erfolgsunabhängige KomponentenDie erfolgsunabhängigen Komponenten werden monatlich ausbezahlt und bestehen aus dem Grundgehalt (Festvergütung) sowie sonstigen Leistungen (Nebenleistungen). Die sonstigen Leistungen umfassen steuerpflichtige Aufwandserstattungen und den geldwerten Vorteil von Sachbezügen wie Firmenwagen zur dienstlichen und privaten Nutzung sowie Versicherungsprämien, inklusive der gegebenenfalls darauf übernommenen Steuern. Erfolgsbezogene KomponentenDie erfolgsbezogenen Komponenten bestehen aus der Jahreserfolgsvergütung (JEV) sowie dem Restricted Stock Plan (RSP). Erfolgsbezogene Komponenten ohne langfristige AnreizwirkungAls erfolgsbezogene Komponente ohne langfristige Anreizwirkung wird die Jahreserfolgsvergütung (JEV) gewährt. Sie beträgt rund 40 % der variablen Zielvergütung. Individuelle Leistung wird berücksichtigtDie Höhe ist abhängig vom Grad der Zielerreichung bei zwei Erfolgszielen sowie der individuellen Leistung. Die Erfolgsziele bestehen aus den beiden gleichgewichteten Konzernsteuerungskennzahlen "EBIT bereinigt" und "Free Cashflow". Die für eine 100 %ige Auszahlung der JEV zu erreichenden Zielwerte werden vom Aufsichtsrat jährlich im Voraus unter Berücksichtigung der Jahresplanung festgelegt. Zusätzlich wird für jedes Erfolgsziel eine Einstiegshürde unterhalb des Planwertes festgelegt, die einer Ausschüttung von 50 % entspricht. Unterhalb dieser Einstiegshürde besteht kein Anspruch auf die kurzfristige Vergütungskomponente. Ebenso wird der maximale Ausschüttungsgrad von 180 % jeweils bei Erreichen des maximalen Zielerreichungsgrads für die beiden Erfolgsziele festgesetzt. Zwischen der Einstiegshürde, einer Zielerreichung von 100 % und dem maximalen Zielerreichungsgrad wird der Ausschüttungsgrad jeweils linear interpoliert. Der effektive Ausschüttungsgrad der JEV ermittelt sich auf Basis des arithmetischen Mittels der beiden Erfolgszielerreichungsgrade. Für das Erfolgsziel "EBIT bereinigt" wurde im Berichtsjahr die Einstiegshürde bei 70 % und der maximale Zielerreichungsgrad bei 115 % festgelegt. Demgegenüber wird der Zielerreichungsgrad des "Free Cashflow" im Berichtsjahr auf absoluter Basis abgeleitet. Die Einstiegshürde wurde bei Unterschreitung des Zielwertes um 30 Mio. €, die Obergrenze bei einer Überschreitung um 15 Mio. € fixiert. Der Aufsichtsrat berücksichtigt die individuelle Leistung eines Vorstandsmitglieds, indem er die Ausschüttungsgrade in Abhängigkeit von der von ihm festgestellten persönlichen Leistung (sogenannter diskretionärer Faktor) um jeweils bis zu 20 % kürzen oder erhöhen kann. Erfolgsbezogene Komponenten mit langfristiger AnreizwirkungDer Restricted Stock Plan (RSP) wird im Wege einer Barvergütung gewährt, deren Nettobetrag (nach Einkommensteuer) jeweils durch das Vorstandsmitglied vollumfänglich und unmittelbar in MTU-Aktien investiert werden muss. Für diese Aktien ist eine vierjährige Haltefrist festgeschrieben. Der Gewährungswert des RSP entspricht rund 60 % der gesamten variablen Zielvergütung, welche mit einem mehrjährigen Erfolgszielerreichungsgrad gewichtet wird. Letzterer ermittelt sich als arithmetisches Mittel der entsprechenden JEV-Ausschüttungsgrade der drei dem Jahr der Gewährung des RSP vorangehenden Geschäftsjahre. Falls ein neues Vorstandsmitglied in der für die Erfolgszielerreichung relevanten Periode vor der RSP-Gewährung nicht vollumfänglich im Amt war, wird für diese Jahre jeweils ein Ausschüttungsgrad von 100 % berücksichtigt. Individuelle Vergütung der Mitglieder des VorstandsDie Vorstandsmitglieder erhielten für die Jahre 2016 und 2015 nachstehende Gesamtbezüge im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB: Individuelle Vergütung der Mitglieder des Vorstandsscroll
scroll
1)
Die Nebenleistungen beinhalten geldwerte
Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 63.814
€ (Vorjahr: 65.098 €) und für den Vorstand abgeschlossene Versicherungen
in Höhe von 5.407 € (Vorjahr: 5.478 €). Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)Der DCGK benennt die für jedes Vorstandsmitglied offenzulegenden Vergütungskomponenten und empfiehlt hierfür die dem Kodex beigefügten Mustertabellen. Die nachfolgende Tabelle zeigt entsprechend die für die Geschäftsjahre 2016 und 2015 gewährte Vergütung bei 100 % Zielerreichung sowie die Werte, die minimal beziehungsweise maximal für das Geschäftsjahr 2016 erreicht werden können. Gewährte Zuwendungenscroll
scroll
Die nachstehende Tabelle zeigt im Einklang mit dem DCGK den tatsächlichen Zufluss der fixen und variablen Vergütung sowie den Versorgungsaufwand in den Geschäftsjahren beziehungsweise für die Geschäftsjahre 2016 und 2015: Zuflussscroll
scroll
1)
Die Nebenleistungen beinhalten geldwerte
Vorteile aus der Überlassung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 63.814
€ (Vorjahr: 65.098 €) und für den Vorstand abgeschlossene Versicherungen
in Höhe von 5.407 € (Vorjahr: 5.478 €). Erfolgsbezogene KomponentenJahreserfolgsvergütung (JEV)Die Jahreserfolgsvergütung wird ab dem Geschäftsjahr 2016 zu 100 % als kurzfristige Vergütungskomponente gewährt. Als Erfolgsziele der Jahreserfolgsvergütung wurden für das Berichtsjahr die Komponenten "EBIT bereinigt" mit einem Zielwert von 465,0 Mio. € (realisiert 2016: 503,0 Mio. €) und "Free Cashflow" mit einem Zielwert von 70,0 Mio. € (realisiert 2016: 82,0 Mio. €) durch den Aufsichtsrat festgelegt. Bis zum Geschäftsjahr 2015 wurden im Rahmen der JEV jeweils 50 % als kurzfristige und die verbleibenden 50 % als aufgeschobene JEV-Komponente gewährt. Die Ausschüttung der kurzfristigen JEV-Komponente erfolgte im Folgejahr, die Ausschüttung der aufgeschobenen Komponente jeweils zu gleichen Teilen in den beiden darauffolgenden Jahren. Der endgültige Wert der jeweiligen aufgeschobenen JEV hängt von der Zielerreichung der beiden Konzernsteuerungszahlen sowie dem diskretionären Faktor in den jeweiligen der Ausschüttung vorangehenden Geschäftsjahren ab. Die ausstehenden aufgeschobenen Komponenten der JEV 2014 bzw. 2015 laufen, auch angesichts der Anpassung der JEV zum Geschäftsjahr 2016, bis zu ihrer ursprünglichen Fälligkeit weiter und werden insofern an den jeweiligen Zielerreichungsgrad angepasst. Mit Blick auf die Ansprüche aus der aufgeschobenen JEV der Jahre 2013 bis 2015 des ehemaligen Vorstandsmitglieds Dr. Stefan Weingartner wird anstelle des jeweils effektiven ein Zielerreichungsgrad von 100 % sowie ein diskretionärer Faktor von Eins (1) berücksichtigt. Restricted Stock Plan (RSP)Die übrigen bisherigen erfolgsbezogenen Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung, bestehend aus dem Performance Share Plan (PSP) und dem Share Matching Plan (SMP), wurden ab dem Geschäftsjahr 2016 durch den Restricted Stock Plan (RSP) abgelöst. Im Rahmen der Umstellung des Vergütungssystems wurden mit Ablauf des vorherigen Geschäftsjahres die noch laufenden Tranchen aus dem PSP und SMP der aktiven Vorstandsmitglieder zu Zeitwerten erstattet und der Nettobetrag unmittelbar in gesperrte Aktien überführt. Das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Stefan Weingartner behielt seine Ansprüche auf 1.506 Stück Gratisaktien am Ende des dreijährigen Haltezeitraums für seine im Jahr 2014 im Rahmen des SMP erworbenen MTU-Aktien. Der Erfolgszielerreichungsgrad, mit dem der Gewährungswert des Restricted Stock Plan (RSP) 2016 gewichtet wird, errechnet sich aus dem durchschnittlichen Ausschüttungsgrad der Jahreserfolgsvergütung (JEV) der Geschäftsjahre 2013, 2014 und 2015. Regelungen bei Beendigung der Tätigkeit der VorstandsmitgliederDen Mitgliedern des Vorstands wird eine leistungsorientierte Zusage gewährt, die in ihrer Struktur den Versorgungszusagen für Organmitglieder vergleichbarer Konzerne entspricht. Ruhegehalt und HinterbliebenenversorgungDie Vorstandsmitglieder erwerben Anwartschaften auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß der Versorgungsregelung "MTU Pension Capital - Versorgungsbestimmungen für Vorstände der MTU Aero Engines AG". Versorgungsziel ist eine Rente in Höhe von 60 % der festgesetzten Grundvergütung nach 15 Vorstandsdienstjahren. Zur Ablösung der Altregelung wurde die bis zum 31. Dezember 2009 erdiente Anwartschaft als Startbaustein festgeschrieben. Diese stellt die Leistung gemäß Altregelung im Alter 60 dar, quotiert mit dem Verhältnis der tatsächlichen Dauer der Konzernzugehörigkeit in der Zeit vom Beginn der Konzernzugehörigkeit bis zum vollendeten 60. Lebensjahr. Der Startbaustein stellt den in einen einmaligen Kapitalbetrag umgerechneten Gegenwert einer Rente dar. Beitragszeit auf 15 Jahre begrenztMit Feststellung des Startbausteins wird für jedes Vorstandsmitglied ein Versorgungskonto eröffnet, dem jährlich weitere Kapitalbausteine gutgeschrieben werden. Die jährlichen Kapitalbausteine werden auf Basis eines individuellen Beitrags sowie eines altersabhängigen Faktors ermittelt. Dabei berücksichtigt der altersabhängige Faktor eine Verzinsung von 6 % pro Jahr bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres. Die Beitragszeit ist grundsätzlich begrenzt auf 15 Vorstandsjahre und endet mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Ab Alter 61 wird das Versorgungskonto bis zur Inanspruchnahme jährlich mit 4 % verzinst (Bonussumme). Die Summe der aufgelaufenen Kapitalbausteine zuzüglich des Startbausteins sowie etwaiger gutgeschriebener Bonussummen bildet das Versorgungskapital, das als Versorgungsleistung zur Verfügung steht. Im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres werden dem erreichten Stand des Versorgungskontos unter Berücksichtigung der zugesagten Beitragszeit 50 % der bis zur festen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet. Das Versorgungskapital wird im Versorgungsfall grundsätzlich als Einmalkapital gewährt. Auf Antrag des Vorstands und mit Zustimmung des Unternehmens kann das Versorgungsguthaben als Kapital in 10 Raten mit 4 %iger Anhebung des zuvor erreichten Standes oder als lebenslange Rente mit 1 %iger Anpassung pro Jahr ausgezahlt werden. In jedem Versorgungsfall wird das Versorgungskonto auf die Höhe der erreichten Leistung gemäß der Altzusage aufgestockt (Garantiekapital). Die Versorgungsleistung wird auch nach Ausscheiden aus dem Vorstand erst bei Eintritt eines Versorgungsfalles (Erreichung der Altersgrenze, Invalidität oder Tod) fällig. Die Versorgungsanwartschaft ist von Beginn an unverfallbar. Reiner Winkler, Dr. Rainer Martens und Dr. Stefan Weingartner wurde bereits im Rahmen der Altregelung eine Anrechnung von Vordienstzeiten in ehemaligen Konzernunternehmen zugesagt. Die Basisdaten zu den oben genannten Zusagen und Leistungen sind in der folgenden Tabelle individualisiert dargestellt: Bestehende Versorgungszusagenscroll
1)
Bis zum 31. Dezember 2009 (Umstellungszeitpunkt)
erdiente Anwartschaften. Michael Schreyögg: Umstellungszeitpunkt 1.7.2013. Individuelle Beiträge in das VersorgungskontoDie unterschiedliche Höhe der jährlichen Beiträge in die Versorgungskonten resultiert aus der verbleibenden Restdienstdauer der Vorstandstätigkeit bis zum Ende der jeweiligen Beitragszeit, den jeweiligen altersabhängigen Faktoren sowie den individuellen versorgungsfähigen Bezügen. Die folgende Tabelle zeigt den Dienstzeitaufwand für die Geschäftsjahre 2016 und 2015 sowie den jeweiligen Stand der gebuchten Rückstellungen nach IFRS und nach HGB für die Vorstandsmitglieder: Zuführung und Stand Pensionsrückstellungscroll
Die Pensionsverpflichtungen, bewertet nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (DBO), an ehemalige Vorstandsmitglieder belaufen sich auf 8.039.606 € (Vorjahr: 7.167.081 €). ErwerbsunfähigkeitGemäß der Regelung vom 1. Januar 2010 werden im Falle der Dienstunfähigkeit vor Erreichen des 60. Lebensjahres dem Stand des Versorgungskontos ab dem Eintritt der Erwerbsunfähigkeit 50 % der bis zur maximalen Altersgrenze noch erdienbaren Leistungen hinzugerechnet. Basis hierfür sind die zum Zeitpunkt des Ausscheidens zuletzt gültigen Beiträge. Dies gilt auch im Falle des Todes vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Abfindungen im Fall der vorzeitigen Beendigung des VorstandsanstellungsvertragsHöhe der Abfindung begrenztNach Maßgabe der Anpassung des Vorstandsvergütungssystems zum Geschäftsjahr 2016 haben die Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung ihrer Tätigkeit auf Veranlassung der MTU Anspruch auf eine Abfindung in Höhe der Summe aus anteiliger Grundvergütung, anteiliger JEV sowie anteiliger Langfristvergütung RSP für die ursprüngliche Restlaufzeit ihrer Verträge. Für die Ermittlung der Abfindung wird mit Blick auf JEV und RSP für die Geschäftsjahre der Restlaufzeit ein Ausschüttungsgrad von 100 % berücksichtigt. Die Abfindung ist auf das Zweifache der jährlichen Zieldirektvergütung des ausscheidenden Vorstandsmitglieds beschränkt. Für den Fall einer Kündigung seitens der MTU aus wichtigem Grund entfällt die Zahlung einer Abfindung. Darüber hinaus entsteht der MTU in diesem Fall ein Anspruch auf Rückzahlung der im Geschäftsjahr der Beendigung gewährten RSP-Tranche. Abfindungen bei vorzeitiger Beendigung des Vorstandsanstellungsvertrags im Falle eines Kontrollwechsels oder aufgrund der Veränderung des Aktionärskreises der MTU Aero Engines AGIn den seit 1. Januar 2016 gültigen Vorstandsverträgen liegt ein Kontrollwechsel dann vor, wenn ein Aktionär allein oder durch ihm gemäß § 22 des WpHG zuzurechnende Stimmrechte die Mehrheit an der Gesellschaft erwirbt und dies für den Vorstand mit wesentlichen Nachteilen verbunden ist. Wesentliche Nachteile liegen insbesondere vor, wenn der Vorstand abberufen wird, sich seine Zuständigkeiten und Aufgaben wesentlich ändern oder wenn der Vorstand aufgefordert wird, einer Verringerung seiner Bezüge oder einer vorzeitigen Beendigung seines Dienstvertrags zuzustimmen. Für diesen Fall steht jedem Mitglied des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht zu, das innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende auszuüben ist. Falls ein Mitglied des Vorstands von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch macht oder der Vorstandsanstellungsvertrag innerhalb eines Zeitraums von neun Monaten seit dem Kontrollwechsel einvernehmlich aufgehoben wird, erhält der Vorstand als Abfindung sämtliche noch ausstehenden Bezüge bis zum Ablauf der vorgesehenen Vertragslaufzeit. Für die Berechnung der Abfindung wird die Zielerreichung im Hinblick auf die variablen Bezüge auf 100 % festgelegt. Die maximale Abfindungssumme ist auf das Dreifache der jährlichen Zieldirektvergütung begrenzt. Vergütung des AufsichtsratsVergütung orientiert sich an UnternehmensgrößeDie Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der MTU Aero Engines AG geregelt. Sie orientiert sich an der Größe des Unternehmens sowie an den Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder. Nach § 12 der Satzung der MTU Aero Engines AG erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats jährlich eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 50.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache der festen Vergütung. Mitglieder, die einem Ausschuss angehören, erhalten über die Vergütung hinaus zusätzlich 10.000 € und, sofern sie den Vorsitz des Ausschusses innehaben, zusätzlich weitere 20.000 €. Ferner erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 3.000 € pro Sitzung, jedoch höchstens 3.000 € pro Tag. Für die Teilnahme an einer vom Vorsitzenden oder von seinem Stellvertreter einberufenen Sitzung mittels Telekommunikationsmitteln (Telefon- oder Videokonferenz) wird die Hälfte des Sitzungsgeldes gezahlt. Auslagen, die im Zusammenhang mit der Ausübung des Mandats entstehen, sowie die auf Bezüge entfallende Umsatzsteuer werden ersetzt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine aktienbasierten Vergütungen. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats der MTU Aero Engines AG wurde folgende Vergütung für das Geschäftsjahr 2016 beziehungsweise für das Geschäftsjahr 2015 gewährt: Vergütung des Aufsichtsratsscroll
scroll
1)
Angaben ohne Umsatzsteuer. Bericht des AufsichtsratsKlaus EberhardtVorsitzender des Aufsichtsrats Tätigkeit des AufsichtsratsMit diesem Bericht informiert der Aufsichtsrat gemäß § 171 Abs. 2 AktG über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2016 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss. Im vergangenen Jahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand regelmäßig bei der Leitung des Unternehmens beraten, die Führung der Geschäfte kontinuierlich begleitet und überwacht und sich von ihrer Recht- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung wurde der Aufsichtsrat unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstand hat die Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens informiert. Über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie wichtige Geschäftsvorgänge erhielt der Aufsichtsrat monatlich schriftliche Berichte. Neue Planungen wurden dem Aufsichtsrat detailliert erläutert. Gemeinsam mit dem Vorstand diskutierte der Aufsichtsrat die Strategie und alle wichtigen Vorhaben. Der Aufsichtsrat hat die strategische Ausrichtung des Unternehmens nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung befürwortet. Über sämtliche Geschäfte, die laut Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung des Vorstands eine Zustimmung des Gremiums erfordern, wurden nach Überprüfung und Diskussion mit dem Vorstand Beschlüsse gefasst. Wie in den Vorjahren hat der Aufsichtsrat 2016 auf die internen Kontrollmechanismen der MTU geachtet. Sein Augenmerk lag vor allem auf dem Risikomanagementsystem, der Revision und der rechtskonformen Unternehmensführung. Der Aufsichtsrat hat diese Bereiche anhand der vorgelegten Unterlagen und im Dialog mit dem Vorstand geprüft und ist zu der Überzeugung gekommen, dass die Gesellschaft wirksame Systeme hierfür eingerichtet hat, insbesondere ein wirksames internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess. Mit der Überwachung der Compliance des Unternehmens hat sich neben dem Aufsichtsrat im Schwerpunkt der Prüfungsausschuss befasst. Diesem berichtet die interne Revision regelmäßig sowohl über die Ergebnisse ihrer Prüfungen als auch über Erkenntnisse und neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Compliance. Sitzungen des AufsichtsratsIm Geschäftsjahr 2016 gab es fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen. Telefonkonferenzen wurden nicht durchgeführt. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen er angehört, teilgenommen. Die Präsenz betrug 100 %. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus kontinuierlich über die aktuelle Situation, wichtige Geschäftsvorfälle und bevorstehende bedeutsame Entscheidungen unterrichtet. Dazu war er regelmäßig mit dem Vorstand in Kontakt und hat sich mit ihm über die Strategie, die Planung, die Geschäftsentwicklung, die Risikolage und das Risikomanagement sowie die Compliance des Unternehmens beraten. Bei seinen Sitzungen besprach der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung der MTU und aller mit ihr verbundenen Unternehmen mit dem Vorstand. Der Aufsichtsrat befasste sich ausführlich mit der Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung. Außerdem war die Gründung eines Joint Ventures für die Instandhaltung von Getriebefan-Triebwerken ein Thema in den Sitzungen. Neben der Beteiligung an Triebwerksleasinggesellschaften diskutierte der Aufsichtsrat auch die Übernahme einer Garantie für die ausgeweitete Kreditlinie der Gesellschaft. Weitere Themen im Berichtszeitraum waren die Unterstützung der Finanzierung von Flugzeug- bzw. Triebwerkskäufen und die technische Compliance bei der MTU. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen mit dem Status der Programme PW1100G-JM, das im Airbus A320neo zum Einsatz kommt, und TP400-D6 für den Militärtransporter A400M. Darüber hinaus beriet der Aufsichtsrat über die Bestellung des Wirtschaftsprüfers. Gestützt auf die Empfehlung des Prüfungsausschusses schlug er der Hauptversammlung vor, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer sowie zum Prüfer für die prüferische Durchsicht von Halbjahresberichten für das Geschäftsjahr 2016 zu bestellen. Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag mit 99,0 % der Stimmen zu. Der Aufsichtsrat befasste sich auch ausführlich mit der operativen Planung und dem Budget für 2017, der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2015 sowie der Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex. Corporate GovernanceDer Erfolg des Unternehmens basiert nach Überzeugung des Aufsichtsrats auf guter Corporate Governance. Der Aufsichtsrat setzte sich deshalb auch 2016 ausführlich mit der Anwendung und Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex auseinander und überprüfte dabei die Effizienz seiner eigenen Tätigkeit. Er erörterte die Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Hinblick auf das Thema Diversity, insbesondere die angemessene Berücksichtigung von Frauen. Darüber hinaus stellte der Aufsichtsrat ausdrücklich fest, dass er die Grundsätze zur Vermeidung von Interessenskonflikten bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt und weiterhin berücksichtigen wird: Der Aufsichtsrat wird bei Wahlvorschlägen eventuelle persönliche oder geschäftliche Beziehungen eines jeden Kandidaten zum Unternehmen, zu den Organen der Gesellschaft und/oder einem wesentlich an der Gesellschaft beteiligten Aktionär offenlegen. 2016 fand keine Wahl statt. Der Aufsichtsrat hat eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder; sie bilden die Mehrheit in diesem Gremium. Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr. Darüber hinaus bietet ihnen auch die MTU fachliche Weiterbildung an. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand sowie innerhalb des Aufsichtsrats wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr für sehr gut befunden. Interessenskonflikte zwischen der MTU und dem Vorstand oder dem Aufsichtsrat gab es nicht. In der gemeinsamen Erklärung mit dem Vorstand vom 6. Dezember 2016 - gemäß § 161 AktG - wird festgestellt, dass die MTU Aero Engines AG den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entspricht. Diese Erklärung der MTU ist mit weiteren Ausführungen zur Corporate Governance des Unternehmens auf Seite 32 dieses Geschäftsberichts abgedruckt; sie findet sich auch auf der MTU-Website. Sitzungen der AusschüsseDer Aufsichtsrat hat traditionell drei paritätisch besetzte Ausschüsse: den Prüfungs-, den Personal- und gemäß § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes den Vermittlungsausschuss. Über ihre Arbeit lässt sich der Aufsichtsrat im Plenum regelmäßig Bericht erstatten. Im Jahr 2007 wurde auf Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex zusätzlich ein Nominierungsausschuss gebildet, der nur bei Bedarf tagt. Er trat im Geschäftsjahr 2016 nicht zusammen. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, geeignete Kandidaten für eine Wahl in den Aufsichtsrat zu finden. Mitglieder sind Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger. Dem Personalausschuss gehören Klaus Eberhardt und Dr. Jürgen M. Geißinger sowie die beiden Arbeitnehmervertreter Josef Mailer und Dr. Martin Kimmich an. Im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Personalausschuss in zwei Sitzungen unter anderem mit den Ergebnissen der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats, der D & O-Versicherung des Vorstands, der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2015 und der Festlegung der Ziele der Jahreserfolgsvergütung des Vorstands für das Jahr 2016. Der Vermittlungsausschuss, dessen Mitglieder denen des Personalausschusses entsprechen, musste 2016 nicht einberufen werden. Der Prüfungsausschuss setzt sich zusammen aus Dr. Joachim Rauhut, Klaus Eberhardt, Josef Mailer, Babette Fröhlich (bis 14.4.2016) und Heike Madan (ab 15.4.2016). Er tagte im vergangenen Jahr fünfmal und hielt zwei Telefonkonferenzen ab. Er beschäftigte sich speziell mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG sowie mit der Finanzsituation und den Jahres- bzw. Halbjahresberichten sowie Quartalsmitteilungen. Daneben befasste sich der Prüfungsausschuss auch mit den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen und der Erteilung des Prüfungsauftrags an ihn. Der Prüfungsausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2016 fest und schloss den Vertrag mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Des Weiteren hat der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers gemäß Ziffer 7.2.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeholt und die Unabhängigkeit des Prüfers überwacht. Außerdem wurden Regeln für die Erbringung von Nicht-Prüfungsleistungen durch den Wirtschaftsprüfer sowie eine Honorarobergrenze für derartige Leistungen festgelegt. Bei seiner Arbeit lagen dem Ausschuss wie auch den übrigen Mitgliedern des Aufsichtsrats die Berichte von Ernst & Young über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts vor. Die Unterlagen wurden in Gegenwart von Ernst & Young ausführlich behandelt. Das Ergebnis: Der Ausschuss empfahl dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen, den Konzernabschluss zu billigen, den zusammengefassten Lagebericht zu genehmigen und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen. Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen überwachte der Prüfungsausschuss den Prozess der Rechnungslegung und das darauf bezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sowie das interne Revisionssystem, von deren Wirksamkeit er sich überzeugte. Er ließ sich regelmäßig über die Compliance des Unternehmens berichten. Weitere Themen der Sitzungen waren die Effizienzprüfung des Prüfungsausschusses, die Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung, Flugzeugfinanzierungen, die EU-Abschlussprüferreform, die IT Security bei der MTU und die Neuregelung der Corporate Responsibility-Berichterstattung. Feststellung des Jahresabschlusses, des gebilligten Konzernabschlusses sowie des LageberichtsDer Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2016 wurden von der durch die Hauptversammlung bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, München, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die verantwortlichen Prüfer sind Siegfried Keller und Marcus Westermeier, die die MTU seit dem Geschäftsjahr 2014 prüfen. Die Prüfungsberichte und die zu prüfenden Unterlagen wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig zugesandt. Auf Basis der Vorprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, über die der Vorsitzende des Prüfungsausschusses dem Aufsichtsrat Bericht erstattete, befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht des MTU-Konzerns und der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2016 sowie mit dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. An der Sitzung des Prüfungsausschusses der MTU Aero Engines AG am 7. März 2017 sowie an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 14. März 2017 nahm der Wirtschaftsprüfer teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte Jahresabschluss, Konzernabschluss, zusammengefassten Lagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Er machte keine Einwände geltend. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 wurden in der Aufsichtsratssitzung am 14. März 2017 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns stimmte das Gremium unter Abwägung der Interessen der Aktionäre und der Gesellschaft zu. Wechsel in den OrganenNeu in den Aufsichtsrat eingetreten ist Heike Madan, die zum 15. April 2016 auf Babette Fröhlich folgte. Babette Fröhlich gab ihr Amt mit Wirkung zum 14. April 2016 auf. Heike Madan folgt auch als Mitglied im Prüfungsausschuss auf Babette Fröhlich. Der Aufsichtsrat dankt Babette Fröhlich für ihre langjährige engagierte und fachkundige Arbeit im Aufsichtsrat der MTU. Der Dank gilt zudem dem Vorstand für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr hohes Engagement im Jahr 2016. Ebenso bedankt sich der Aufsichtsrat beim Betriebsrat für die gute Kooperation sowie bei allen Aktionärinnen und Aktionären, die der MTU ihr Vertrauen schenken.
München, den 14. März 2017 Klaus Eberhardt, Vorsitzender des Aufsichtsrats Zusammengefasster LageberichtDer Lagebericht der MTU Aero Engines AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2016 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Das Unternehmen MTUGeschäftstätigkeit und MärkteDie MTU Aero Engines AG, München, ist mit ihren Konzernunternehmen Deutschlands führender Triebwerkshersteller und einer der Großen der Welt. Der MTU-Konzern wird im Folgenden auch MTU AG, MTU oder Konzern genannt. Die MTU betreut zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung. An allen wichtigen Programmen beteiligtTechnologisch führend ist das Unternehmen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern und Turbinenzwischengehäusen sowie Reparatur- und Herstellverfahren. National und international ist die MTU maßgeblich an allen wichtigen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert mit den Größten der Branche - GE Aviation, Pratt & Whitney und Rolls-Royce. Der Konzern ist ebenso einer der weltweit führenden Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen für zivile Flugzeugtriebwerke. Im militärischen Bereich ist die MTU seit Jahrzehnten nationaler Marktführer und Systempartner der Bundeswehr. Die MTU ist in zwei Segmenten tätig: im OEM-Geschäft (Original Equipment Manufacturing) und im MRO-Geschäft (Maintenance, Repair and Overhaul). Das OEM-Segment bündelt das zivile Neu- und Ersatzteilgeschäft sowie das komplette militärische Geschäft. Das MRO-Segment beinhaltet die zivile Instandhaltung. Konzernstruktur, Standorte und OrganisationDie MTU ist mit Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Unternehmensbeteiligungen weltweit in allen wichtigen Märkten und Regionen vertreten. Einzelheiten zum Anteilsbesitz sind dem Konzernanhang unter Abschnitt "I. Grundsätze" zu entnehmen. → Weitere Informationen auf Seite 148 MTU Aero Engines weltweit![]()
1)
Wichtige Beteiligungsgesellschaften. Unternehmensstrategie und ZieleGemäß ihrer Mission "Mehrwert für Kunden, Partner und Shareholder" entwickelt und vertreibt die MTU technologisch hochwertige Triebwerke, Triebwerksmodule und Dienstleistungen für militärische und zivile Anwendungen. Profitables Wachstum als übergeordnetes ZielDie Unternehmensstrategie der MTU ist auf profitables Wachstum ausgerichtet. Die drei Säulen der Wachstumsstrategie sind dabei: Führende TechnologienBeim Ausbau ihrer Technologieposition legt die MTU besonderes Augenmerk auf die Entwicklung neuer Hochtemperaturwerkstoffe und auf moderne Fertigungstechnologien wie additive Verfahren. Damit will sie mit ihren Kernmodulen Niederdruckturbine, Hochdruckverdichter und Turbinenzwischengehäuse mittelfristig noch höhere Wirkungsgrade und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit bei gleichzeitig geringerem Bauteilgewicht erzielen. Auch in Zukunft wird die MTU gezielt in fortschrittliche Produkte und Verfahren investieren und damit ihre technologische Vorreiterrolle ausbauen. Ausgewogenes ProduktportfolioBeteiligung an schnell wachsenden ProgrammenDie MTU Aero Engines beteiligt sich an schnell wachsenden und volumenstarken militärischen und zivilen Triebwerksanwendungen und arbeitet dabei mit unterschiedlichen Partnern zusammen. Durch die kontinuierliche Beteiligung an Programmen unterschiedlicher Schubklassen und Anwendungsbereiche werden das Risikoprofil und die Wachstumschancen optimiert. Neben dem Management bereits eingeführter Programme konzentriert sich die MTU Aero Engines derzeit auf den erfolgreichen Programmhochlauf der gemeinsam mit Partnern entwickelten Getriebefan-Triebwerke für Regional- und Mittelstreckenflugzeuge. Neben der Einführung und Weiterentwicklung des Getriebefans liegt der Fokus der MTU-Beteiligungen auf zukünftigen Triebwerken für Großraumflugzeuge, zum Beispiel dem GE9X von GE. Die Markteinführung ist 2020 geplant. Vom Markterfolg dieser Triebwerke wird mittelfristig auch das Instandhaltungsgeschäft der MTU profitieren, da sich die MTU über ihre Beteiligungen auch einen entsprechenden Anteil am Servicegeschäft gesichert hat. Steigende WettbewerbsfähigkeitDie MTU fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig abzusichern. Schwerpunkte sind dabei die Optimierung der Strukturen und Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens und die Reduzierung des im Unternehmen gebundenen Kapitals. In beiden Handlungsfeldern spielen Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien (Stichwort Industrie 4.0) eine wichtige Rolle. Ziel ist neben Kosteneinsparungen und der Reduzierung des Working Capital, die Qualität und die Durchlaufzeiten immer weiter zu verbessern. Kompetente und motivierte Mitarbeiter als ErfolgsbasisFür die erfolgreiche Entwicklung der MTU-Gruppe sind hochmotivierte und kompetente Mitarbeiter besonders wichtig. Die MTU steht für eine entwicklungs- und leistungsorientierte Unternehmenskultur mit einer ausgeprägten sozialen Verantwortung. Das Unternehmen fördert die kulturelle und personelle Vielfalt im Unternehmen, flexible Arbeitsbedingungen sowie hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiter. Die MTU ist zuversichtlich, durch die umfangreichen Investitionen und Effizienzprogramme ihre Ziele hinsichtlich profitablen Wachstums zu erreichen. Steuerungssystem des KonzernsSteuerung auf Basis verschiedener KennzahlenDie MTU wird auf der Basis von Kennzahlen (Steuerungsgrößen) gesteuert, die der Vorstand verabschiedet hat. Diese Kennzahlen werden aus der operativen Planung abgeleitet und bilden die Basis für eine Unternehmensführung, die ein profitables Wachstum der MTU zum Ziel hat. Zur Forcierung von Entscheidungen, die geeignete Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie schaffen, werden ein effizientes Planungs- und Kontrollsystem und ein wertorientiertes Managementvergütungssystem genutzt. Steuerungsgrössen Umsatz und EBIT bereinigtscroll
Die werttreibenden Steuerungsgrößen EBIT, Umsatz und Free Cashflow definieren das Spannungsfeld von Rentabilität, Wachstum und Liquidität, in dem sich die MTU befindet. Zur Definition des bereinigten EBIT als wichtigster Erfolgsgröße wird auf die Überleitung zu bereinigten Kennzahlen unter dem Abschnitt "Ertragslage" verwiesen. Daneben verwendet der Konzern die Kennzahl EBIT-Marge, die das EBIT im Verhältnis zum Umsatz darstellt. → Weitere Informationen auf Seite 74 Die Optimierung des Cashflow stellt sicher, dass die finanzielle Substanz des Konzerns erhalten bleibt. Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten (Auszahlungssondereinflüsse) enthält, welche nicht Ausdruck der operativen Steuerung des Kerngeschäfts sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free Cashflow der Cashflow aus Investitionstätigkeit um Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen sowie Zahlungen im Zusammenhang mit zinsbringenden Flugzeug- und Triebwerksfinanzierungen und finanziellen Vermögenswerten im Rahmen der Liquiditätssteuerung bereinigt. Free Cashflowscroll
Forschung und EntwicklungRahmenbedingungen und ZieleTechnologische SpitzenpositionWachsende Mobilitätsansprüche, limitierte Rohstoffe und ein steigendes Umweltbewusstsein erfordern innovative Lösungen - insbesondere bei Flugzeugtriebwerken. Die MTU hat sich mit ihren Kernkompetenzen Niederdruckturbine, Hochdruckverdichter, Turbinenzwischengehäuse sowie Hightech-Fertigungs- und Reparaturverfahren eine technologische Spitzenposition erarbeitet. Sie ist die Basis für Weiterentwicklungen bestehender Antriebe sowie für neue Triebwerkskonzepte. Die mittel- und langfristigen Ziele der MTU bei der Entwicklung neuer ziviler Triebwerke folgen der Selbstverpflichtung der europäischen Luftfahrtindustrie und Forschung, die mit der Strategic Research and Innovation Agenda (SRIA) ehrgeizige Ziele für den Luftverkehr bis zum Jahr 2050 definiert hat: Langfristige Ziele1)scroll
1)
Änderungen gegenüber dem Jahr 2000, pro Passagierkilometer. Kraftstoffverbrauch und Emissionen senkenHauptaktionsfeld der MTU ist die Effizienzsteigerung des Antriebs, um Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu reduzieren. Das geschieht durch niedrigere Fandruckverhältnisse bzw. höhere Nebenstromverhältnisse für einen verbesserten Vortriebswirkungsgrad, höhere Temperaturen und Gesamtdruckverhältnisse für einen verbesserten thermischen Wirkungsgrad sowie gesteigerte Komponentenwirkungsgrade. Schlüsselkomponenten sind die MTU-Module Niederdruckturbine und Hochdruckverdichter mit hohen Druckverhältnissen, geringem Gewicht und hohen Wirkungsgraden sowie das hoch belastete Turbinenzwischengehäuse. Die MTU setzt die technologische Weiterentwicklung kontinuierlich fort. Die langfristig notwendigen Technologieentwicklungen zur Reduzierung der CO2 - und NOX -Emissionen sowie des Lärms hat die MTU im Technologieprogramm Claire (Clean Air Engine) gebündelt. Im ersten Schritt reduziert der Getriebefan, der gemeinsam mit Pratt & Whitney realisiert wird und Anfang 2016 mit dem Airbus A320neo in Serie ging, den Kraftstoffverbrauch und damit die Kohlenstoffdioxid-Emissionen um etwa 16 % (siehe auch Kapitel "Zivile Triebwerksprogramme"). Konzeptstudien für die nächste Etappe zeigen, dass auf Basis der Getriebefan-Triebwerkskonfiguration weitere Verbesserungen möglich sind. So soll das Fandruckverhältnis weiter reduziert werden und der thermische Wirkungsgrad durch höhere Druck- und Temperaturverhältnisse weiter verbessert werden. Ziel ist es, den Kraftstoffverbrauch bzw. die CO2 -Emissionen um 25 % zu vermindern und den Lärm zu halbieren. Im dritten Schritt von Claire werden erstmals revolutionäre Neuerungen eingeführt. Weitere Verbesserungen beim Vortriebswirkungsgrad erfordern noch höhere Massenströme, die z. B. durch integrierte und verteilte Fans am Flugzeug ermöglicht werden. Zur Leistungserzeugung wird eine hocheffiziente Wärmekraftmaschine z. B. mit Variable Cycle, rekuperativen Elementen, Kombiprozessen oder hybriden Elementen benötigt. Im Rahmen von Studien untersucht die MTU diese Konzepte für das Jahr 2050 bereits heute zusammen mit Partnern. Erste Abschätzungen lassen eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 40 % und eine Lärmminderung von bis zu 65 % erwarten. MTU-Technologieprogramm Claire (Clean Air Engine)![]() Technologien für zukünftig wichtige TriebwerkeZivile TriebwerksprogrammeZusammen mit Pratt & Whitney arbeitet die MTU am Getriebefan-Triebwerk (GTF). Im Gegensatz zum konventionellen Turbofan, bei dem Fan und Niederdruckturbine auf einer Welle mit gleicher Drehzahl laufen, sind beim GTF beide Komponenten durch ein Getriebe miteinander verbunden. Das erlaubt dem Fan mit seinem großen Durchmesser, langsamer zu drehen, während gleichzeitig Niederdruckverdichter und -turbine erheblich schneller laufen. Dadurch lassen sich geringere Fan-Druckverhältnisse und damit höhere Nebenstromverhältnisse verwirklichen sowie alle Komponenten in ihrem jeweiligen Optimum betreiben. Die neue GTF-Technologie senkt Kraftstoffverbrauch und CO2 -Emissionen um je 16 % und verringert den Lärmteppich um 75 %. Außerdem wird der Antrieb leichter, da weniger Niederdruckturbinen- und Niederdruckverdichterstufen benötigt werden. Die MTU übernimmt beim Getriebefan die Entwicklungs- und Fertigungsverantwortung für die schnelllaufende Niederdruckturbine, die vordere Hälfte des Hochdruckverdichters sowie für vier Bürstendichtungen. Darüber hinaus ist sie für die Endmontage und die Serienabnahmeläufe eines Drittels der GTF-Antriebe für die A320neo verantwortlich und ist Partner im MRO-Netzwerk für den GTF. Im Geschäftsjahr 2016 war der Einstieg in den regulären Serienbetrieb der wichtigste Meilenstein bei den GTF-Programmen: Im Januar wurde die erste A320neo mit PW1100G-JM-Antrieb an die Lufthansa ausgeliefert; die Bombardier C Series 100 mit PW1500G-Triebwerken hat im Juli bei der Swiss den Liniendienst aufgenommen. Auch die weiteren Getriebefan-Anwendungen machen Fortschritte. So feierte der Embraer E-Jet E190-E2 mit PW1900G-Triebwerken im Februar seinen Rollout und startete im Mai zu seinem Erstflug. Außerdem erhielt das PW1400G-JM für die russische Irkut MS-21 im Mai die Zulassung durch die amerikanischen Zulassungsbehörden, der Rollout erfolgte im Juni. Über 8.000 Bestellungen und Optionen für GetriebefanDie Getriebefan-Antriebe kommen bei fünf Flugzeugherstellern zum Einsatz. Mit mehr als 8.000 Bestellungen und Optionen bis Ende 2016 entwickelt sich der Getriebefan zu einem großen kommerziellen Erfolg. Getriebefan-Triebwerksprogramme der MTUscroll
Bei Triebwerken der höchsten Schubklasse für Langstreckenflugzeuge hat sich die MTU wichtige Marktanteile gesichert: Sie ist am GE9X von GE Aviation für die neue Boeing 777X beteiligt und übernimmt die Entwicklung und Fertigung des äußerst anspruchsvollen Turbinenzwischengehäuses. Im Januar wurde das erste Modul an GE ausgeliefert. Ende März starteten die Testläufe des ersten Entwicklungstriebwerks; die Zulassung des Antriebs ist für 2018 geplant. Militärische TriebwerksprogrammeIm Mittelpunkt der militärischen Entwicklungsaktivitäten stand weiterhin das TP400-D6 für den Airbus-Militärtransporter A400M. Es ist ein Dreiwellentriebwerk und der stärkste Turboprop-Antrieb der westlichen Welt. Die MTU steuert den kompletten Mitteldruckteil bei, der aus Mitteldruckverdichter, Mitteldruckturbine und Welle besteht. Zusammen mit dem französischen Partner Safran Aircraft Engines entwickelt sie zudem die Triebwerks- und Propellerregelung. Die Entwicklungsphase ist inzwischen in die Serienproduktion übergegangen und die Auslieferung des A400M hat begonnen. Das T408 (vormals GE38) ist die erste Entwicklungsbeteiligung der MTU an einem militärischen US-Programm. Das T408-1B treibt den schweren Transporthubschrauber CH-53K von Sikorsky an, der für die US-Marine entwickelt wird. Die Flugerprobung verläuft erfolgreich und der Hubschrauber hat inzwischen Tests mit maximaler Außenlast absolviert. Seit Ende 2015 liegt eine militärische Luftfahrtstrategie des BMVg vor, die die Grundlage der MTU-Technologie-Roadmap für Aktualisierungen bestehender sowie die Entwicklung neuer Systeme bildet. KomponententechnologienDie MTU hat sich für die Module Niederdruckturbine, Turbinenzwischengehäuse und Hochdruckverdichter eine technologische Führungsposition erarbeitet, die weiter ausgebaut werden soll. Dazu ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologien notwendig. So wurden im Berichtsjahr sowohl umfangreiche Turbinentests am Höhenprüfstand der Universität Stuttgart durchgeführt als auch ein neuer Hochdruckverdichter auf dem Verdichterprüfstand der MTU vermessen. Dabei wurden anspruchsvolle aerodynamische Verbesserungen untersucht und validiert. Im Rahmen des Clean-Sky-Technologieprogramms, des größten je von der EU geförderten Luftfahrtforschungsprogramms, ist die MTU für einen von fünf Triebwerksdemonstratoren zuständig. Im Berichtsjahr wurde ein auf dem Getriebefan PW1500G basierendes Demonstratortriebwerk auf dem Entwicklungsprüfstand der MTU umfangreichen Tests unterzogen. Sie lieferten unter realen mechanischen und thermischen Betriebsbedingungen den Nachweis der Technologiereife für zahlreiche neue Materialien, Bauweisen und Designs wie neuartige Dämpfungssysteme, Bürstendichtungen, additiv hergestellte Dichtungsträger und leichte keramische und kohlestofffaserverstärke Verbundwerkstoffe. Industrie 4.0Mit der Digitalisierung und Vernetzung der Wertschöpfung steht nach Dampfmaschine, Fließband und Computer die vierte industrielle Revolution vor der Tür. Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren direkt miteinander, so dass sich z. B. die Produktion weitgehend selbst organisiert. In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe definiert die MTU derzeit die spezifischen Anforderungen und Bedarfe des Unternehmens. Die MTU betrachtet dabei den gesamten Produktlebenszyklus und ihre gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Instandhaltung. Erfolge in der additiven FertigungDie Simulation in der Werkstoffentwicklung und Fertigung bildet einen Schwerpunkt bei der MTU. Ziel ist es, am Computer Werkstoffentwicklung und Herstellprozesse zu integrieren und alle Parameter so aufeinander abzustimmen, dass ein Bauteil mit den gewünschten Eigenschaften entsteht. Da in kurzer Zeit viele Möglichkeiten durchgespielt werden können, ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen und bessere Eigenschaften. Erste Erfolge konnten damit im Bereich additive Fertigung erzielt werden. Technologien für Fertigung und InstandhaltungAdditive Verfahren eröffnen neue Fertigungsmöglichkeiten. Bei diesen Verfahren wird das Bauteil aus einem pulverförmigen Ausgangsmaterial in sehr dünnen Schichten durch Aufschmelzen mittels eines Lasers aufgebaut. Die MTU fertigt als eines der ersten Unternehmen Boroskopaugen für das PW1100G-JM additiv in Serie. In Vorbereitung befindet sich die Herstellung komplexer Bauteile wie Dichtungsträger, Zwischengehäusestreben oder Lagergehäuse. Längerfristig sind neue Designs geplant, die herkömmlich nicht oder nur aufwändig gefertigt werden können. In den vergangenen Jahren hat sich die MTU eine Spitzenposition bei der Fertigung von Blisk-Rotoren für Verdichter erarbeitet. Für die Getriebefan-Produktion wird der Bedarf an Blisk-Rotoren stark ansteigen. Die MTU hat daher in München ein neues Kompetenzzentrum für die Blisk-Fertigung aufgebaut. Auf 10.000 m2 Fläche ist eines der größten und flexibelsten Fertigungssysteme für die Produktion von Blisks entstanden. Im Berichtsjahr wurden weitere Hochgeschwindigkeitsfräsmaschinen installiert, so dass die volle Kapazität von 3.500 Blisks pro Jahr erreicht wird. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Prozessstabilität, die u. a. durch exakt gleiche Fräsmaschinen, Software, eine gleichbleibende Temperierung der Halle und eine zentrale Kühl- und Schmiermittelversorgung gewährleistet wird. Für die äußerst schwer zu bearbeitenden Blisks aus Nickelbasislegierungen, die in den hinteren Stufen von Hochdruckverdichtern eingesetzt werden, hat die MTU in den letzten Jahren ein neues elektrochemisches Abtrageverfahren (Precise Electrochemical Machining = PECM) entwickelt, das im Berichtsjahr den Serienbetrieb aufnahm. PECM liefert durch die Bearbeitung mit extrem kleinen Spalten im Mikrometerbereich wesentlich höhere Abbildungsgenauigkeiten und erlaubt daher die Herstellung der geometrisch extrem komplexen Schaufelformen. Neue Montagelinie für das PW1100G-JMEin Drittel der PW1100G-JM-Triebwerke wird in München endmontiert. Dafür wurde eine neue flexible Montagelinie errichtet. Montiert wird mit Hilfe eines fließbandähnlichen Transportsystems, dem vormontierte Komponenten und Module von der Seite zugeführt werden. Im September erhielt die MTU als einer von drei weltweiten Produktionsstandorten die Zulassung der amerikanischen Luftfahrtbehörde für Endmontage und Test des PW1100G-JM; im Oktober wurde die Montagelinie offiziell eingeweiht. Technologiesicherung (Intellectual Capital)Über 1.000 PatenteZum Jahresende umfasste das MTU-Patentportfolio 1.068 Schutzrechtsfamilien (3.101 Schutz- Über 1.000 Patente rechte). Eine Schutzrechtsfamilie ist eine Gruppe von gleichen Schutzrechten, die in verschiedenen Ländern eingetragen sind. Sie teilten sich am Ende des Berichtsjahres auf die nachfolgenden Technologiebereiche auf: Aufteilung des Patentportfolios auf die Technologiebereiche der MTU![]() Wissenschaftliche KooperationenDie Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der MTU: Universitäten und Fachhochschulen werden unter anderem Triebwerksexponate zur Verfügung gestellt, MTU-Experten halten Vorlesungsreihen und betreuen Praktikums-, Diplom- und Doktorarbeiten, Studenten erhalten Unterstützung bei Haus- und Abschlussarbeiten. Am Institut für Luftfahrtantriebe der Universität Stuttgart hat die MTU eine Stiftungsprofessur für Strukturmechanik eingerichtet, die zu Beginn des Jahres besetzt wurde. Zudem werden herausragende Leistungen honoriert: So vergibt das Unternehmen jedes Jahr den Heilmann-Preis an einen jungen Wissenschaftler, der sich um die Triebwerkstechnologie verdient gemacht hat. Mit Forschungspartnern werden strategische Allianzen gebildet, um die Verzahnung zwischen Hochschule und Industrie weiter zu fördern und die Innovationsfähigkeit der MTU zu sichern. In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit mit führenden deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen intensiviert. Zur Optimierung der Zusammenarbeit wurden sechs Kompetenzzentren mit spezifischen Forschungsbereichen gegründet. Das "Bauhaus Luftfahrt" mit Sitz in München ist eine international ausgerichtete Ideenschmiede, die unkonventionelle, ganzheitliche und interdisziplinäre Forschung betreibt und in der Industrie und Wissenschaft unter einem Dach zusammenarbeiten. Themenschwerpunkte bilden die Untersuchung der sozioökonomischen, politischen und ökologischen Perspektiven der Luftfahrt, der Entwurf visionärer Flugzeugkonzepte, die Suche nach Zukunftstechnologien sowie das Wissensmanagement. Investitionen in Forschung und EntwicklungForschungs- und Entwicklungskostenscroll
Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Berichtszeitraum 208,6 Mio. € und lagen damit um 1,4 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres. Die Forschungs- und Entwicklungsquote, gemessen als das Verhältnis von Forschungs- und Entwicklungsaufwand zum Umsatz, lag mit 4,4 % leicht unter dem Niveau des Vorjahres von 4,7 %. Die fremdfinanzierten Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 40,6 Mio. € (Vorjahr: 41,3 Mio. €) betreffen überwiegend das militärische Triebwerksgeschäft. Sie werden aufgrund der kundenspezifischen Beauftragung durch nationale und internationale Konsortien als Fertigungsaufträge bilanziert und entsprechend im Konzernanhang unter "2. Umsatzkosten" ausgewiesen. → Weitere Informationen auf Seite 164 Eigenfinanzierte Entwicklungsaufwendungen werden vom Konzern getragen, bei Erfüllung der einschlägigen Aktivierungsvoraussetzungen als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert und nachfolgend planmäßig nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die eigenfinanzierten Aufwendungen sind im Konzernanhang unter "3. Forschungs- und Entwicklungskosten" ausgewiesen. → Weitere Informationen auf Seite 164 Die eigenfinanzierten aktivierten Entwicklungsleistungen im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) in Höhe von 96,2 Mio. € (Vorjahr: 102,2 Mio. €) betreffen insbesondere die GTF-Triebwerke sowie die Triebwerksprogramme T408, GE9X und PW800. Die in den Umsatzkosten enthaltenen Amortisationen aktivierter Entwicklungsaufwendungen betreffen hauptsächlich die Entwicklungen für das PW1100G-JM und das PW1500G, die aufgrund des im Berichtsjahr erfolgten Auslieferungsbeginns dieser Triebwerksmodelle erstmalig vorgenommen wurden. WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft ist 2016 um 2,2 % gewachsen; im Vorjahr waren es 2,6 %. Die schwache US-Konjunktur im ersten Halbjahr sowie die Rezession in Russland und Brasilien bremsten die Wachstumsdynamik. In den Industrieländern blieb das Wachstum schwach. Das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern stabilisierte sich nach mehreren Jahren der Abschwächung. Die US-Konjunktur wuchs 2016 um 1,6 % nach 2,5 % im Jahr 2015. Der Außenhandel stützte das Wachstum. Hingegen erfüllten Investitionstätigkeit und privater Konsum nicht die Erwartungen. In der Eurozone standen die Zeichen auf moderatem Wachstum: Das Plus betrug 2016 1,7 % gegenüber 2,0 % im Jahr 2015. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, den weiterhin günstigen Ölpreis und die Abwertung des Euro gegenüber anderen Währungen. China entwickelte sich 2016 besser als erwartet. Die Konjunktur stabilisierte sich bei 6,7 % Wirtschaftswachstum. Im Baugewerbe, im Einzelhandel und auf dem Immobilienmarkt haben die Geschäfte wieder angezogen. Aufgrund der schwachen Währung stieg die globale Nachfrage und damit das Exportvolumen. Die schwache Konjunktur und das Überangebot drückten auf den Ölpreis. Die EIA errechnete für 2016 einen durchschnittlichen Rohölpreis der Sorte Brent in Höhe von 43 US-$ pro Barrel. Die 14 OPEC-Staaten hatten sich Ende September 2016 auf Maßnahmen zur Marktstabilisierung verständigt, um das Überangebot abzubauen und damit das Preisniveau anzuheben. Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen der LuftfahrtindustrieDie Luftfahrtbranche war 2016 von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Anschläge und politische Instabilität beeinträchtigten das Wachstum, das in den einzelnen Weltregionen sehr unterschiedlich ausfiel. Vor allem auf Verbindungen zwischen Europa und Asien hielt die Nachfrageschwäche an, während sich die Märkte Afrika, USA und Osteuropa erholten. 6,3 % mehr Passagiere weltweitDas globale Passagieraufkommen wuchs 2016 um 6,3 %. In Asien stieg die Nachfrage um 8,9 %, in Nordamerika um 3,2 % und in Europa um 3,8 %. Stimuliert wurde die Nachfrage durch niedrige Ticketpreise. Die Fluggesellschaften reagierten in Anbetracht sinkender Treibstoffkosten auf den wachsenden Wettbewerbsdruck und senkten die Ticketpreise. Aufgrund der steigenden Passagierzahlen vergrößerten die Airlines ihre Flotten: Die weltweite Flotte wuchs 2016 um 5,2 % (Quelle: Ascend). Nach Angaben des Internationalen Luftverkehrsverbands IATA haben die Fluggesellschaften 2016 Rekordeinnahmen erzielt. Der Nettogewinn der Branche erreichte 35,6 Milliarden Dollar, nach 35,3 Milliarden im Jahr 2015. Hintergrund ist vor allem der niedrige Ölpreis. Laut EIA dürfte er noch bis in das Jahr 2020 unter 60 US-$ pro Barrel liegen. Darüber hinaus setzten die Fluggesellschaften effizientere Flugzeuge ein und profitierten von den Erfolgen der Umstrukturierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre. Airbus und Boeing lieferten 2016 1.436 Flugzeuge aus; 2015 waren es 1.397. Der Auftragsbestand für Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen blieb mit 13.442 auf dem Niveau des Jahresendes 2015 (Quelle: Ascend Online). In den ersten neun Monaten 2016 wurden 429 Business Jets ausgeliefert, ein Rückgang um 7,7 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015, in dem 465 Flugzeuge ausgeliefert wurden (Quelle: GAMA). In den Schwellenländern ist die Nachfrage derzeit schwach. Gesamtaussage zu den RahmenbedingungenWeltwirtschaft plus 2,2 %Die Weltwirtschaft ist 2016 um 2,2 % gewachsen. Das Wachstum blieb in den Industrieländern schwach, stabilisierte sich jedoch in den Schwellenländern. Die Luftfahrtbranche entwickelte sich besser als die Weltwirtschaft. Der niedrige Ölpreis und das starke Passagieraufkommen wirkten sich positiv auf die Luftfahrtindustrie aus: Das globale Passagieraufkommen wuchs 2016 um 6,3 %. Die Fluggesellschaften haben 2016 Rekordeinnahmen erzielt. Airbus und Boeing lieferten abermals mehr Flugzeuge als im Vorjahr aus. Der Auftragsbestand für Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen blieb auf Rekordniveau. Finanzwirtschaftliche SituationDie folgenden Erläuterungen und Analysen sind aus den geprüften Konzernabschlüssen der MTU für die Geschäftsjahre, die zum 31. Dezember 2016 und 2015 geendet haben, abgeleitet. Die Konzernabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, sofern sie von der Europäischen Union übernommen wurden. Entsprechend den IFRS-Vorschriften wurden im Jahr 2016 neue und geänderte Standards und Interpretationen erstmals angewandt. Die Auswirkungen aus diesen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden im Konzernanhang unter "Erstmalig im Geschäftsjahr 2016 anzuwendende Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards und Interpretationen" detailliert beschrieben. → Weitere Informationen auf Seite 149 Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen stellen sich im Verhältnis zu einem Euro gemäß den offiziellen Wechselkursen der Europäischen Zentralbank wie folgt dar. Währungskursescroll
ErtragslageKonzernAuftragsbestandAuftragsbestand 14,2 Mrd. €Der Auftragsbestand der MTU umfasst feste Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Zum 31. Dezember 2016 belief sich der unkonsolidierte Auftragsbestand auf 14,2 Mrd. € nach 12,5 Mrd. € im Vorjahr. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
UmsatzentwicklungKonzernumsatz plus 6,7 %Die Steigerung der Umsatzerlöse ist überwiegend auf die Entwicklung in der zivilen Triebwerksinstandhaltung (MRO) zurückzuführen. Hier stiegen die Umsätze (vor Konsolidierung) von 1.580,6 Mio. € im Vorjahr um 333,8 Mio. € auf 1.914,4 Mio. €. Im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) erhöhten sich die Umsatzerlöse (vor Konsolidierung) ausgehend vom Vorjahreswert in Höhe von 2.897,1 Mio. € um 8,1 Mio. € auf 2.905,2 Mio. €. Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom UmsatzBrutto-Marge steigt auf 13,9 %Die Steigerung der Umsatzkosten ist auf das gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen. Im Vergleich zu den Umsatzerlösen fiel die Umsatzkostensteigerung jedoch unterproportional aus. Dadurch kam es sowohl zu einem gestiegenen Bruttoergebnis vom Umsatz als auch zu einer verbesserten Bruttomarge, welche nach 13,1 % im Vorjahr nun 13,9 % beträgt. Diese Entwicklung im Berichtsjahr ist im Besonderen von der vorteilhaften US-Dollar/Euro-Relation sowie dem starken Wachstum im MRO-Segment geprägt. Überleitung zu bereinigten KennzahlenDie Überleitungsrechnung dient dem Herausrechnen von Sondereinflüssen aus den zentralen Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner Geschäftssegmente, die den Erfolg der operativen Geschäftstätigkeit messen - zugunsten der Vergleichbarkeit im Zeitablauf sowie im Unternehmensvergleich. Als bereinigte Kennzahlen berichtet die MTU die Ergebnisgrößen bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge bereinigt sowie das bereinigte Ergebnis vor beziehungsweise nach Ertragsteuern. Die Ergebnisgrößen fallen nicht unter die Regulierung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (International Financial Reporting Standards, IFRS) und sollen als Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden. Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der Ergebnisgröße EBIT erfolgt deren Bereinigung um die Erfolgsbeiträge, die aus den "Effekten aus der Kaufpreisallokation" sowie den "Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" resultieren. Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 % der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Letztere werden unter dem Begriff "Effekte aus der Kaufpreisallokation" zusammengefasst. Die Erfolgsbeiträge aus den "Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" resultieren aus der 2012 erfolgten V2500-Programmanteils-aufstockung, welche als immaterieller Vermögenswert aktiviert und planmäßig über dessen erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer von 25 Jahren abgeschrieben wird. Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern um Sondereinflüsse. Zur Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis zugerechnet, die im Zusammenhang mit den Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren, insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise die Effekte aus der Kurssicherung, werden bereinigt. Das bereinigte Nachsteuerergebnis wird auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern ermittelt. Dabei werden mittels des erwarteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes (Geschäftsjahr 2016: 29 %) die "normalisierten" Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die Nachsteuerergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis. Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)Bereinigtes EBIT 503,0 Mio. €Im Vergleich zum Wachstum der Umsatzerlöse stiegen sowohl die Umsatzkosten als auch die Funktionskosten nur unterproportional. Dadurch verbesserte sich das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr um 67,2 Mio. € bzw. 17,4 % und die EBIT-Marge von 8,7 % im Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte auf 9,6 %. Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 62,7 Mio. € bzw. 14,2 % und die bereinigte EBIT-Marge erreichte 10,6 % (Vorjahr: 9,9 %). FinanzergebnisDas Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 27,6 Mio. € auf -37,2 Mio. € (Vorjahr: -64,8 Mio. €) verbessert. Dabei hat sich das Zinsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Mio. € verschlechtert, im Wesentlichen aufgrund reduzierter Aktivierungen von Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte sowie der Zinsen für die im Berichtsjahr neu begebene Wandelschuldverschreibung. Das sonstige Finanzergebnis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 38,4 Mio. € auf -25,3 Mio. € (Vorjahr: -63,7 Mio. €) gestiegen. Grund für diese Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr waren vor allem positive Effekte aus der Bewertung von Derivaten in Höhe von 7,5 Mio. € (Vorjahr: negative Effekte in Höhe von 34,6 Mio. €). Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)Sowohl der gute operative Geschäftsverlauf als auch das verbesserte Finanzergebnis haben sich positiv auf das Ergebnis vor Ertragsteuern ausgewirkt. In Summe ist es um 94,8 Mio. € auf 415,6 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 320,8 Mio. €). ErtragsteuernDer Ertragsteueraufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 103,0 Mio. € (Vorjahr: 103,2 Mio. €). Die Konzernsteuerquote, bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern, lag bei 24,8 % (Vorjahr: 32,2 %). Für die Überleitung vom erwarteten zum effektiven Steueraufwand wird auf "10. Ertragsteuern" im Konzernanhang verwiesen. → Weitere Informationen auf Seite 167 Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT)Das Ergebnis nach Ertragsteuern erhöhte sich um 95,0 Mio. € (43,7 %) auf 312,6 Mio. € (Vorjahr: 217,6 Mio. €) und das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern um 38,5 Mio. € (12,5 %) auf 345,4 Mio. € (Vorjahr: 306,9 Mio. €). Konzern-GesamtergebnisrechnungIn der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 312,6 Mio. € (Vorjahr: 217,6 Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 251,2 Mio. € (Vorjahr: 177,0 Mio. €). Die direkt im sonstigen Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen im Jahr 2016 unter Berücksichtigung latenter Steuern im Wesentlichen den Anstieg der versicherungsmathematischen Verluste aus Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe von 54,3 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €). Die versicherungsmathematischen Verluste ergaben sich im Wesentlichen aus der Reduzierung des Rechnungszinssatzes von 2,05 % auf 1,35 % im Berichtsjahr. Ergebnis je AktieErgebnis je Aktie 6,09 €Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt 6,09 € (Vorjahr: 4,26 €). Wegen der zeitanteiligen Berücksichtigung der maximal möglichen Wandlung von Aktien aus der im Berichtsjahr neu begebenen Wandelschuldverschreibung beträgt das verwässerte Ergebnis je Aktie 5,83 € (Vorjahr: 4,26 €). Dividendenberechtigter Bilanzgewinn und DividendeZur Ermittlung des Bilanzgewinns wird auf "VII. Ableitung des ausschüttungsfähigen Bilanzgewinns aus dem handelsrechtlichen Jahresüberschuss" im Konzernanhang verwiesen. Unter der Voraussetzung der Zustimmung zum Dividendenvorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats in Höhe von 1,90 € je Aktie durch die Hauptversammlung wird sich die Gesamtsumme der Ausschüttung für die 51.356.103 dividendenberechtigten Aktien auf 97,6 Mio. € belaufen. → Weitere Informationen auf Seite 219 OEM-SegmentAuftragsbestandOEM-Auftragsbestand von 7,2 Mrd. €Der Auftragsbestand für zivile und militärische Triebwerke (OEM) wird zum Listenpreis ausgewiesen. Da zivile Ersatzteilaufträge meist zeitnah zum Auftragseingang ausgeführt werden, enthält der Auftragsbestand keine wesentlichen Bestellungen für Ersatzteile. Der Auftragsbestand im OEM-Segment lag zum 31. Dezember 2016 bei 7.246,0 Mio. € im Vergleich zu 6.830,6 Mio. € im Jahr zuvor. Auftragsbestand ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM)scroll
Ziviles TriebwerksgeschäftDer in US-Dollar zu fakturierende und zum Listenpreis bewertete Auftragsbestand der MTU im zivilen Triebwerksgeschäft lag am 31. Dezember 2016 bei 7.113,6 Mio. US-$ und damit um 225,1 Mio. US-$ (3,3 %) über dem Vorjahresauftragsbestand von 6.888,5 Mio. US-$. Der in Euro zum Jahresendkurs umbewertete Auftragsbestand ist Ende 2016 um 421,2 Mio. € (6,7 %) auf 6.748,5 Mio. € (Vorjahr: 6.327,3 Mio. €) gestiegen. Militärisches TriebwerksgeschäftBei Militärprogrammen bestellen die Kunden in der Regel mit Unterzeichnung des Produktionsvertrags eine feste Anzahl von Triebwerken. Bei Vertragsunterzeichnung wird der gesamte Vertragswert als Auftragsbestand erfasst. Durch die Auslieferungen wird der Auftragsbestand über einen langen Zeitraum abgearbeitet. Im militärischen Triebwerksgeschäft lag der in Euro erteilte Auftragsbestand Ende 2016 mit 497,5 Mio. € um 5,8 Mio. € (1,2 %) unter dem Vorjahreswert von 503,3 Mio. €. Der Auftragsbestand im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von über zwei Jahren. UmsatzentwicklungIm OEM-Geschäft konnten die Umsatzerlöse des Vorjahres in Höhe von 2.897,1 Mio. € leicht gesteigert werden und betragen nun 2.905,2 Mio. €. Der Umsatz des zivilen Triebwerksgeschäfts fiel um 12,8 Mio. € (0,5 %) auf 2.401,2 Mio. €. Auch um den US-Dollar-Wechselkurs bereinigt liegt ein leichter Rückgang vor. Das V2500 für die A320-Familie, das GP7000 für den Airbus A380 sowie das GEnx für den Boeing 787 Dreamliner und die Boeing 747-8 hatten dabei die größten Umsatzanteile. Die Umsatzerlöse im militärischen Triebwerksgeschäft sind mit 504,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 483,1 Mio. € um 20,9 Mio. € (4,3 %) gestiegen. Hauptumsatzträger war der Eurofighter-Antrieb EJ200. Umsatz und EBIT bereinigt (OEM)scroll
EBIT bereinigtDas bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) im OEM-Geschäft stieg um 36,5 Mio. € auf 321,5 Mio. € (Vorjahr: 285,0 Mio. €). Entsprechend erhöhte sich die bereinigte EBIT-Marge von 9,8 % auf 11,1 %. Das operative Ergebnis profitierte im Speziellen von der vorteilhaften US-Dollar/Euro-Relation sowie gestiegenen Ergebnisbeiträgen im Ersatzteilgeschäft des V2500-Programms. InvestitionenDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 114,3 Mio. € (Vorjahr: 160,9 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen die Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen zugunsten der GTF-Triebwerke sowie der Programme T408, GE9X und PW800. Die Investitionen in Sachanlagen lagen bei 112,1 Mio. € (Vorjahr: 102,9 Mio. €) und betrafen insbesondere technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung im Rahmen des Serienhochlaufs der Getriebefan-Programme. MitarbeiterDie durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im OEM-Segment stieg nur wenig um 26 auf5.363 (Vorjahr: 5.337). MRO-SegmentAuftragsbestandMRO-Auftragsbestand steigt um 1,3 Mrd. €Der Auftragsbestand der zivilen Triebwerksinstandhaltung erfasst Auftragswerte von angelieferten Triebwerken, für die Instandhaltungs- und Reparaturdienstleistungen separat kontrahiert werden, sowie den Wert langfristiger Servicevereinbarungen. Auftragsbestand zivile Instandhaltung (MRO)scroll
Die Aufträge im Instandhaltungsgeschäft werden größtenteils in US-Dollar erteilt. Gegenüber dem Wert für 2015 in Höhe von 6.165,4 Mio. US-$ lag der Auftragsbestand in der zivilen Instandhaltung mit 7.300,9 Mio. US-$ um 1.135,5 Mio. US-$ (18,4 %) über dem Vorjahresniveau. Der zum Jahresendkurs in Euro umbewertete Auftragsbestand ist Ende 2016 um 1.263,1 Mio. € (22,3 %) auf 6.926,2 Mio. € (Vorjahr: 5.663,1 Mio. €) signifikant gestiegen. Grund hierfür ist der Gewinn mehrerer MRO-Kampagnen im Berichtsjahr, unter anderem für die Triebwerke CF34, CFM56 und V2500 sowie für Industriegasturbinen. Der Auftragsbestand entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von ca. 3,5 Jahren. UmsatzentwicklungMRO-Umsatz steigt um 21,1 %In der zivilen Triebwerksinstandhaltung konnte die MTU den Umsatz (vor Konsolidierung) im Vergleich zum Vorjahr um 333,8 Mio. € (21,1 %) auf 1.914,4 Mio. € (Vorjahr: 1.580,6 Mio. €) steigern. Wichtigster Umsatzträger war der A320-Antrieb V2500, gefolgt vom CF34 für diverse Geschäftsreise- und Regionalflugzeuge. Umsatz und EBIT bereinigt (MRO)scroll
EBIT bereinigtIm MRO-Segment hat sich das EBIT bereinigt 2016 um 26,3 Mio. € (16,9 %) auf 181,5 Mio. € erhöht. Wesentliche Ergebnistreiber waren die gute Auslastung der MRO-Standorte sowie die vorteilhafte US-Dollar/Euro-Relation. Die bereinigte EBIT-Marge sank, bedingt durch den Produktmix, auf 9,5 % (Vorjahr: 9,8 %). InvestitionenDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 2,5 Mio. € auf 48,4 Mio. € (Vorjahr: 45,9 Mio. €). Ursächlich hierfür waren Erweiterungs- und Ersatzmaßnahmen in den Bereichen technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. MitarbeiterTrotz steigender Umsätze reduzierte sich die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im MRO-Segment leicht um 22 Mitarbeiter auf 2.989 (Vorjahr: 3.011). Dieser Sachverhalt ist auf einen vergleichsweise hohen Materialanteil an der Wertschöpfung zurückzuführen. FinanzlageGrundsätze und Ziele des FinanzmanagementsZentrales Ziel des Finanzmanagements ist es, jederzeit eine ausreichende Liquidität des Konzerns sicherzustellen, finanzielle Risiken zu vermeiden und die finanzielle Flexibilität zu sichern. Zur Sicherung der Liquidität und zur Verringerung von Risiken nutzt die MTU verschiedene interne und externe Finanzierungsquellen mit unterschiedlichen Fristigkeiten. Die längerfristige Liquiditätsprognose erfolgt auf Basis der operativen Planung des Konzerns, welche durch einen rollierenden (kurzfristigen) Liquiditäts-Monatsforecast flankiert wird. Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit der Geschäftssegmente stellt die Hauptliquiditätsquelle des Konzerns dar. Des Weiteren erfolgt der Ausgleich von Finanzierungsbedarf und Überschussliquidität zwischen den einzelnen Konzerngesellschaften im Rahmen eines Cash-Pooling. Dadurch werden der externe Finanzierungsbedarf und die Zinsaufwendungen reduziert. Zur Sicherung der Liquidität nutzt die MTU zudem verschiedene interne und externe Finanzierungsinstrumente wie etwa die betriebliche Altersversorgung, Anleihen oder Kreditvereinbarungen sowie Leasingmodelle. Zum Finanzierungspotenzial aus dem genehmigten und bedingten Kapital wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter "24. Eigenkapital" verwiesen. Damit hat die MTU die wesentlichen Voraussetzungen für eine nachhaltige, stabile Finanzierung geschaffen. → Weitere Informationen auf Seite 183 FinanzierungsinstrumenteIn den Treasury-Grundsätzen sind die Bankpolitik, die Genehmigung von Bankbeziehungen, Finanzierungsvereinbarungen, das Liquiditäts- und Finanzanlagenmanagement sowie das Management von Währungs- und Zinsrisiken geregelt. Gemäß den Grundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien durch die Zentralabteilung Treasury konzernweit verwaltet. Der Konzern unterhält gute Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Partnerbanken und vermeidet dadurch eine zu starke Abhängigkeit von einem einzelnen Institut. Partnerbanken müssen ein langfristiges Rating von "Investment Grade" vorweisen. Finanzierungsquellenscroll
Die Finanzmittel sind uneingeschränkt verfügbar. Die nur zu einem geringen Teil ausgenutzte Rahmenkreditlinie gibt der MTU weiteren Finanzierungsspielraum. Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Flexibilität, Art der Kreditauflagen, das bestehende Fälligkeitsprofil und die Kosten der Finanzierung berücksichtigt. Die wesentlichen Finanzierungen beinhalten marktübliche Vereinbarungen zur Einhaltung bestimmter Kennzahlen (Covenants). Die daraus resultierenden vertraglichen Pflichten hat die MTU zum 31. Dezember 2016 ebenso wie zu jedem Quartalsstichtag im Berichtsjahr eingehalten. Zu weiteren Erläuterungen der Finanzinstrumente wird auf "28. Finanzielle Verbindlichkeiten" im Konzernanhang verwiesen. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung des Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen, sind unter "Übernahmerechtliche Angaben" erläutert. → Weitere Informationen auf Seite 192 und Seite 129 Im Risikobericht und im Konzernanhang unter "36. Finanzwirtschaftliche Risiken" erläutert die MTU die finanzwirtschaftlichen Risiken der Finanzierung und Bewertung, die Methoden zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie von Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken. → Weitere Informationen auf Seite 113 und Seite 208 Die Staatsschuldenkrise im Euro-Währungsraum hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtfinanzierung des Konzerns. Die MTU hält keinerlei Finanzinstrumente im Sinne von IAS 39 bzw. IFRS 7, die von der Staatsschuldenkrise direkt betroffen sind. Mit Ausnahme von Operate-Lease-Vereinbarungen sowie Sale-and-Lease-Back-Vorgängen wurden im Berichtsjahr analog zu den Vorjahren keine außerbilanziellen Finanzierungstransaktionen abgeschlossen, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe im Rahmen von Asset-Back-Securities oder Haftungsverhältnisse gegenüber Zweckgesellschaften. Netto-FinanzverschuldungNetto-Finanzverschuldung stabilDie MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den Saldo aus der Brutto-Finanzverschuldung und dem vorhandenen Finanzvermögen, der die Finanzierungslage des MTU-Konzerns verdeutlicht. Im Vergleich zum Stand am 31.12.2015 ist die Netto-Finanzverschuldung geringfügig um 10,8 Mio. € (1,2 %) gestiegen. Netto-Finanzverschuldungscroll
SchuldverschreibungenZur Finanzierung der IAE V2500-Anteilserhöhung hat die MTU AG mit Wirkung zum 21. Juni 2012 eine Anleihe in Höhe von nominal 250,0 Mio. € emittiert. Die Anleihe wird mit Wirkung vom 21. Juni 2012 bis zum Tag der Rückzahlung am 21. Juni 2017 in Höhe von 3,0 % p. a. verzinst. Die Zinsen sind nachträglich am 21. Juni eines jeden Jahres zu zahlen. Die Anleihe wurde unter Einbeziehung von Transaktionskosten sowie eines Disagios in Höhe von insgesamt 1,5 Mio. € zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Mit Wirkung vom 12. Juni 2013 wurde von der MTU AG eine Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100,0 Mio. € begeben. Die Rückzahlung der Namensschuldverschreibung ist am 12. Juni 2028 fällig, bei einer Verzinsung von 3,55 % p. a. Die Zinszahlung erfolgt nachträglich am 12. Juni eines jeden Jahres, erstmals am 12. Juni 2014. Die Namensschuldverschreibung wurde unter Einbeziehung von Transaktionskosten sowie eines Disagios von insgesamt 2,7 Mio. € zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Tritt ein sogenanntes Kontrollwechselereignis ein, hat jeder Anleihegläubiger das Recht, alle oder einzelne seiner Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen fällig zu stellen. Ein Kontrollwechselereignis liegt dann vor, wenn es aufgrund des Kontrollwechsels zu einer qualifizierten Absenkung des Ratings kommt. Letzteres gilt als erfüllt, (1) wenn innerhalb des Kontrollwechselzeitraums ein zuvor für die MTU oder ihre Schuldverschreibungen vergebenes Rating einer Rating-Agentur zurückgezogen oder von einem Investment Grade Rating (Baa3 von Moody's oder BBB- von Fitch bzw. S&P oder besser) negativ geändert wird oder (2) wenn zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels kein Investment Grade Rating von einer Rating-Agentur für die MTU oder ihre Schuldverschreibungen vergeben ist und keine Rating-Agentur innerhalb des Kontrollwechselzeitraums ein Investment Grade-Rating für die in Rede stehenden Schuldverschreibungen vergibt. Wandelschuldverschreibung500 Mio. € platziertMit Wirkung zum 17. Mai 2016 hat die MTU Aero Engines AG eine vorrangige und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von 500,0 Mio. € platziert, die in neue und / oder bestehende auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der Emittentin wandelbar ist. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit von 7 Jahren und eine Stückelung von 100.000 Euro. Die Verzinsung erfolgt mit 0,125 % pro Jahr, die Zinsen sind jährlich nachträglich zahlbar. Die Gläubiger sind ab dem 27. Juni 2016 jederzeit berechtigt, ihre jeweiligen Stücke der Wandelschuldverschreibung in Stammaktien der MTU Aero Engines AG zu wandeln. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 124,7701 € festgesetzt. Dies entspricht einer Prämie von 50 % über dem Referenzkurs. Die Gesellschaft wird die Möglichkeit haben, die Wandelschuldverschreibung zum Nennwert (zuzüglich aufgelaufener, aber nicht gezahlter Zinsen) gemäß den Bedingungen der Wandelschuldverschreibung jederzeit (i) am oder nach dem 16. Juni 2020 zurückzuerwerben, wenn der Kurs der Stammaktien über einen bestimmten Zeitraum mindestens 130 % des dann gültigen Wandlungskurses beträgt oder (ii) wenn höchstens 20 % des Gesamtnennwerts der Wandelschuldverschreibung noch ausstehen. Finanzverbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenNamensdarlehenMit Wirkung zum 28. März 2014 wurde von der MTU Aero Engines AG ein Namensdarlehen (Note Purchase Agreement) in Höhe von nominal 30,0 Mio. € mit Fälligkeit zum 27. März 2021 begeben. Die Verzinsung ist variabel und entspricht dem 6-Monats-Euribor zuzüglich eines prozentualen Aufschlages. Der anfängliche Zinssatz betrug 1,72 %. Die Zinsberechnung und Zinszahlung erfolgten halbjährlich jeweils im März und September. RahmenkreditlinieDie Gesellschaft verfügte zum 31.12.2015 über eine Rahmenkreditlinie in Höhe von 400,0 Mio. €, die mit fünf Banken abgeschlossen wurde und eine Laufzeit bis 30. Oktober 2020 hatte. Diese Rahmenkreditlinie wurde im Berichtsjahr um 200,0 Mio. € auf 600,0 Mio. € erhöht und läuft nun bis zum 28. Oktober 2021. Von dieser Kreditlinie sind zum 31. Dezember 2016 13,8 Mio. € für Avale beansprucht (Vorjahr: Beanspruchung insgesamt 113,7 Mio. €, davon 14,6 Mio. € für Avale). Der frei verfügbare Umfang von 586,2 Mio. € (Vorjahr: 286,3 Mio. €) sichert dem Konzern mittelfristig Finanzierungsflexibilität. Die Verzinsung der abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Das nicht in Anspruch genommene Volumen der Rahmenkreditlinie unterliegt einer Bereitstellungsprovision. FinanzierungsleasingverträgeDie Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen betreffen nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene Leasingverpflichtungen. Zur bilanziellen Behandlung und zum Überblick der entsprechenden aktivierten Leasinggegenstände wird auf Abschnitt "I. Grundlagen" und "15. Sachanlagen" im Konzernanhang verwiesen. → Weitere Informationen auf Seite 148 und Seite 174 Finanzverbindlichkeit IAE V2500-AnteilserhöhungDer Kaufpreis für die Aufstockung des Anteils am V2500-Triebwerksprogramm um 5 Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr 2012 führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten und von der Nutzung der bis dahin in Dienst gestellten V2500-Triebwerksflotte innerhalb der nächsten 15 Jahre abhängigen Finanzverbindlichkeit. Finanzverbindlichkeiten aus ProgrammanteilserwerbenBei den Finanzverbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben handelt es sich im Wesentlichen um die finanziellen Verbindlichkeiten aus den Anteilserwerben an der Getriebefan-Triebwerksfamilie, am PW800 sowie an der LM6000-PF+, die in Anbetracht ihrer Fristigkeit Finanzierungscharakter haben. InvestitionenDie Investitionen im Geschäftsjahr betreffen immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und finanzielle Vermögenswerte: Investitionen nach Vermögenswertenscroll
1)
Soweit nach der Equity-Methode bzw. zu Anschaffungskosten
bilanziert. Investitionen in immaterielle VermögenswerteDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betreffen insbesondere Entwicklungsleistungen im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft (OEM) in Höhe von 98,1 Mio. € (Vorjahr: 108,7 Mio. €) im Rahmen der Kooperation mit P&W bezüglich der GTF-Triebwerksfamilie, mit P&WC aufgrund der Beteiligung am Triebwerk PW800 sowie mit GE zugunsten der Programme T408 und GE9X. Darüber hinaus erhöhte sich im Berichtsjahr der Programmwert aus der IAE V2500-Anteilserhöhung infolge der Fortschreibung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten um 5,6 Mio. € (Vorjahr: Reduzierung um 4,7 Mio. €). Detaillierte Informationen zu den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sind im Konzernanhang unter "14. Immaterielle Vermögenswerte" aufgeführt. → Weitere Informationen auf Seite 174 Investitionen in SachanlagenDie Zugänge im Geschäftsjahr 2016 in der Position Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken in Höhe von 3,7 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) betrafen vor allem die Schaffung zusätzlicher Lagerkapazitäten für den Hochlauf der Getriebefan-Programme auf dem Werksgelände der MTU Aero Enginges AG, München. Die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen in Höhe von insgesamt 20,3 Mio. € (Vorjahr: 18,0 Mio. €) resultierten im Wesentlichen aus dem Kauf von Anlagen und Maschinen für die Produktion von Triebwerksmodulen der GTF-Produktfamilie. Der Zugang im Bereich der anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 84,3 Mio. € (Vorjahr: 60,8 Mio. €) ist vor allem auf die Anschaffung beziehungsweise Herstellung von Fertigungshilfsmitteln für neu anlaufende Programme, Zertifizierungs- und Lease-Triebwerke sowie Anlagen zur Datenverarbeitung zurückzuführen. Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau im Berichtsjahr in Höhe von 51,1 Mio. € (Vorjahr: 48,5 Mio. €) stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten an den Standorten München und Hannover. Über die Investitionen in Sachanlagen finden sich im Konzernanhang unter "15. Sachanlagen" weitere Angaben. → Weitere Informationen auf Seite 174 LiquiditätsanalyseFree Cashflow 82,0 Mio. €Eine der zentralen Steuerungsgrößen der MTU ist die Kennzahl Free Cashflow. Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten (Auszahlungssondereinflüsse) enthält, welche nicht Ausdruck der operativen Steuerung des Kerngeschäfts sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free Cashflow in Höhe von 82,0 Mio. € (Vorjahr: 72,0 Mio. €) der Cashflow aus Investitionstätigkeit um Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen in Höhe von 5,8 Mio. € (Vorjahr: 47,1 Mio. €) sowie Zahlungen im Zusammenhang mit zinsbringenden Flugzeug- und Triebwerksfinanzierungen in Höhe von 44,9 Mio. € (Vorjahr: 25,0 Mio. €) beziehungsweise finanzielle Vermögenswerte im Rahmen der Liquiditätssteuerung in Höhe von -12,7 Mio. € (Vorjahr: -28,5 Mio. €) bereinigt. Die Akquisitionszahlungen für Programmbeteiligungen betrafen im Berichtsjahr die Programme GE9X und GE LM6000-PF+. Kapitalflussrechnung des Konzerns (Kurzfassung)scroll
Cashflow aus betrieblicher TätigkeitDer Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im Berichtsjahr mit 358,0 Mio. € um 61,8 Mio. € (20,9 %) über dem Vorjahreswert von 296,2 Mio. €. Treiber dieser positiven Entwicklung im Berichtsjahr war insbesondere die positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die die Mittelbindung im Working Capital im Rahmen des Produktionshochlaufs neuer Programme sowie des starken MRO-Geschäfts deutlich überkompensierte. Cashflow aus InvestitionstätigkeitAnhaltend hohe InvestitionstätigkeitDie Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 314,0 Mio. € gegenüber 267,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die ausgabewirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 108,1 Mio. € (Vorjahr: 142,8 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen Investitionen in Entwicklungsleistungen für die Triebwerksprogramme der PW1000G-Familie, PW800, T408 sowie GE9X. Die um die Einnahmen aus Abgängen reduzierten Ausgaben für Sachanlagen lagen bei 154,7 Mio. € gegenüber 125,4 Mio. € im Vorjahr und korrespondieren mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten der MTU für die neu anlaufenden Programme. Der Saldo aus Ausgaben und Einnahmen bei den finanziellen Vermögenswerten resultiert im Wesentlichen aus zinsbringenden Flugzeugfinanzierungsaktivitäten. Cashflow aus FinanzierungstätigkeitIm Geschäftsjahr 2016 lag der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit bei 223,3 Mio. € (Vorjahr: Mittelabfluss in Höhe von 42,7 Mio. €). Im Wesentlichen standen den Einzahlungen aus der begebenen Wandelschuldverschreibung (nach Transaktionskosten) in Höhe von 495,3 Mio. € die Mittelabflüsse aus der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 86,9 Mio. € (Vorjahr: 74,0 Mio. €), der Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den Programmanteilserwerben PW1000G, PW800 bzw. der IAE V2500-Anteilserhöhung in Höhe von 79,2 Mio. € (Vorjahr: 86,1 Mio. €) sowie der Rückzahlung der Rahmenkreditlinie in Höhe von 99,1 Mio. € und der sonstigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 20,0 Mio. € gegenüber. Veränderung der Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteVor allem aufgrund des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit resultiert eine Zunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 269,3 Mio. € (Vorjahr: Reduzierung um 11,5 Mio. €). VermögenslageDie Bilanzsumme hat sich im Jahresvergleich um 656,3 Mio. € bzw. 12,6 % auf 5.844,6 Mio. € erhöht (Vorjahr: 5.188,3 Mio. €). Entwicklung der BilanzpositionenBilanz des MTU-Konzernsscroll
VermögenswerteDie immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen haben sich um 69,7 Mio. € auf 2.915,7 Mio. € (Vorjahr: 2.846,0 Mio. €) erhöht. Im Geschäftsjahr 2016 stieg der Bestand der immateriellen Vermögenswerte um 20,2 Mio. € (Vorjahr: 113,2 Mio. €). Wesentliche Treiber hierfür waren die Entwicklungsinvestitionen im Rahmen der neuen Triebwerksprogramme PW1000G, PW800, T408 und GE9X. Der Bestand an Sachanlagen erhöhte sich um 49,5 Mio. € (Vorjahr: 21,9 Mio. €), insbesondere aufgrund der Anschaffung von technischen Anlagen und Maschinen sowie der Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung durch zusätzliche Sonderbetriebsmittel, Werkzeuge und Vorrichtungen an den Standorten in Deutschland und Polen. Darüber hinaus wurden für den Ausbau des MRO-Serviceportfolios der MTU Lease-Triebwerke für die MTU Maintenance Lease Services B.V., Amsterdam, angeschafft. Der Anstieg der lang- und mittelfristigen sonstigen Vermögenswerte resultiert insbesondere aus der positiven Geschäftsentwicklung der Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, welche nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden. Innerhalb der Vorräte haben sich im Berichtsjahr der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen um 86,1 Mio. € auf 407,3 Mio. € (Vorjahr: 321,2 Mio. €), der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen um 36,1 Mio. € auf 594,1 Mio. € (Vorjahr: 558,0 Mio. €) und die geleisteten Anzahlungen um 6,5 Mio. € auf 21,3 Mio. € (Vorjahr: 14,8 Mio. €) erhöht. Der Anteil der Vorräte an der Bilanzsumme blieb mit 17,5 % (Vorjahr: 17,2 %) nahezu unverändert. Bezogen auf das Umsatzvolumen liegt die Umschlagshäufigkeit der Vorräte bei 4,9 (Vorjahr: 5,4). Der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerte sich leicht auf 692,1 Mio. € nach 708,5 Mio. € im Vorjahr. Die Forderungen aus Auftragsfertigung und Dienstleistungsgeschäft, saldiert um die zugeordneten erhaltenen Anzahlungen, erhöhten sich leistungsfortschrittsbedingt gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 91,9 Mio. € auf 393,2 Mio. €. Außerdem bestanden Forderungen gegen Fiskalbehörden aus Steuererstattungsansprüchen in Höhe von 54,0 Mio. € (Vorjahr: 21,6 Mio. €). Vor allem aufgrund der Finanzierungsaktivitäten stiegen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente überproportional zur Bilanzsumme, so dass ihr Anteil an der Bilanzsumme nunmehr 5,5 % beträgt (Vorjahr: 1,1 %). Aufgrund des starken Anstiegs der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hat sich in der Struktur der Vermögenswerte der Anteil des lang- und mittelfristig gebundenen Vermögens um 4,0 Prozentpunkte auf 56,6 % reduziert (Vorjahr: 60,6 %). EigenkapitalEntwicklung Eigenkapitalscroll
1)
Nach Transaktionskosten und Steuern. Erhöhungen des EigenkapitalsDas Eigenkapital stieg im Jahr 2016 aus dem Ergebnis nach Ertragsteuern des Geschäftsjahres um 312,6 Mio. € (Vorjahr: 217,6 Mio. €) sowie aufgrund der Eigenkapitalkomponente der Wandelschuldverschreibung nach Transaktionskosten und Steuern um16,0 Mio. €. Des Weiteren erhöhte sich das Eigenkapital um 19,6 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €) aufgrund des Verkaufs beziehungsweise der Ausgabe eigener Anteile an Konzern-Beschäftigte im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms, des Restricted Stock Plan sowie im Vorjahr des Share Matching Plan. Reduzierungen des EigenkapitalsReduzierungen des Eigenkapitals ergaben sich aus der Dividendenzahlung an die Aktionäre der MTU Aero Engines AG für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 86,9 Mio. € (für das Geschäftsjahr 2014: 74,0 Mio. €) sowie negativen Unterschieden aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Höhe von 5,5 Mio. € (Vorjahr: positive Unterschiede in Höhe von 12,7 Mio. €). Unter Berücksichtigung latenter Steuern resultierte in Anbetracht versicherungsmathematischer Verluste eine Belastung des Eigenkapitals aus der Folgebewertung von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe von 54,3 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €) sowie aus der Marktwertveränderung der Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedge). Mit Blick auf Fremdwährungsrisiken ist zum Jahresende 2016 ein Portfolio von US-Dollar-Terminverkäufen mit einer Laufzeit bis April 2019 und einem Nominalvolumen von 1.680,0 Mio. US-$ abgeschlossen. Zusätzlich werden finanzielle Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von 489,2 Mio. US-$ (Vorjahr: 539,7 Mio. US-$) und Restlaufzeiten bis Mitte 2027 in entsprechende Sicherungsbeziehungen eingebracht. Die Marktbewertung des MTU-Cashflow-Sicherungsportfolios zum Berichtsstichtag führte auf Basis eines Euro- / US-Dollar-Stichtagskurses von 1,05 und unter Berücksichtigung latenter Steuern zu einer negativen Bewertungsänderung im kumulierten sonstigen Ergebnis (OCI) in Höhe von 1,6 Mio. € im Berichtsjahr (Vorjahr: 42,8 Mio. €). SchuldenInnerhalb der lang- und mittelfristigen Schulden stiegen die langfristigen Pensionsrückstellungen von 777,5 Mio. € im Vorjahr um 83,1 Mio. € auf 860,6 Mio. €. Hauptsächliche Ursache hierfür ist die Reduzierung des Rechnungszinssatzes von 2,05 % auf 1,35 % im Berichtsjahr. Die lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten beinhalten die lang- und mittelfristigen Brutto-Finanzschulden in Höhe von 982,1 Mio. € (Vorjahr: 811,9 Mio. €), sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 74,3 Mio. € (Vorjahr: 98,3 Mio. €) sowie passive latente Steuern, die sich zum 31. Dezember 2016 auf 23,5 Mio. € (Vorjahr: 22,7 Mio. €) beliefen. Der Anteil der lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2016 33,6 % und lag damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Die Summe aus Eigenkapital und lang- und mittelfristigen Schulden ist im Geschäftsjahr um 428,6 Mio. € auf 3.464,4 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 3.035,8 Mio. €). Demnach ist das lang- und mittelfristig gebundene Vermögen zu 104,8 % (Vorjahr: 96,5 %) durch die lang- und mittelfristig zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel finanziert. Die in den kurzfristigen Schulden ausgewiesenen kurzfristigen Rückstellungen beinhalten die Pensionsrückstellungen, die mit 22,7 Mio. € (Vorjahr: 24,2 Mio. €) etwa auf Vorjahresniveau liegen, die Ertragsteuerverpflichtungen, die von 31,1 Mio. € auf 6,8 Mio. € gesunken sind, sowie die sonstigen Rückstellungen, die sich um 189,1 Mio. € auf 684,3 Mio. € erhöht haben. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen korrespondiert im Wesentlichen mit absatzbezogenen Verpflichtungen aus Erlösschmälerungen, Vertragsstrafen, Gewährleistungen bzw. drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften. Die ebenfalls unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesenen kurzfristigen Verbindlichkeiten beinhalten die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 634,9 Mio. € (Vorjahr: 673,4 Mio. €), Anzahlungsverbindlichkeiten aus Auftragsfertigung und Dienstleistungsgeschäft, reduziert um die darauf entfallenden Forderungen in Höhe von 344,2 Mio. € (Vorjahr: 373,8 Mio. €), Brutto-Finanzschulden in Höhe von 379,8 Mio. € (Vorjahr: 234,8 Mio. €), negative Marktwerte der Derivate in Höhe von 91,1 Mio. € (Vorjahr: 91,5 Mio. €) sowie eine Vielzahl übriger sonstiger Einzelverpflichtungen. Eigenkapitalquote 25,7 %Die Struktur des Eigenkapitals und der Schulden zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine um 0,6 Prozentpunkte auf 25,7 % (Vorjahr: 25,1 %) gestiegene Eigenkapitalquote sowie eine Reduzierung der kurzfristigen Schulden um 0,8 Prozentpunkte. Finanzielle und nichtfinanzielle LeistungsindikatorenFinanzielle LeistungsindikatorenIm Rahmen der Halbjahres-Berichterstattung wurde die Prognose für das bereinigte EBIT auf ca. 480 Mio. € und für das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern auf ca. 330 Mio. € konkretisiert. Insbesondere in Anbetracht der günstigen US-Dollar-Wechselkursentwicklung wurde die Umsatzprognose auf ca. 4.700 Mio. € angehoben. Zur Berichterstattung im 3. Quartal deutete sich ergebnisseitig eine Verbesserung an, so dass bei gleichbleibender Umsatzerwartung die Prognose für das bereinigte EBIT um 20 Mio. € auf 500 Mio. € und für das bereinigte Nachsteuerergebnis um 10 Mio. € auf 340 Mio. € angehoben wurde. Prognose und Ergebnissescroll
UmsatzprognoseAm 16. Februar 2016 prognostizierte der Vorstand für 2016 einen Umsatzanstieg auf 4.600 Mio. € bis 4.700 Mio. € (Umsatz 2015: 4.435,3 Mio. €). Bei Vorlage des Halbjahresfinanzberichts am 26. Juli 2016 wurde die Umsatzprognose auf 4.700 Mio. € konkretisiert. Zum Jahresende betrug der realisierte Umsatz 4.732,7 Mio. € und lag damit auf dem prognostizierten Niveau. Entgegen den Erwartungen konnte der Umsatz im OEM-Bereich in US-Dollar nicht gesteigert werden. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen Auslieferungsverschiebungen im zivilen Triebwerksgeschäft bei dem Programm PW1100G-JM. Demgegenüber entwickelte sich das militärische Triebwerksgeschäft etwas besser als prognostiziert und stieg gegenüber dem Vorjahr um 4 %. Wesentlich besser als erwartet fiel der Umsatzanstieg im MRO-Segment auf US-Dollar-Basis mit plus 21 % aus. Ergebnisprognose (EBIT bereinigt)Für das bereinigte EBIT prognostizierte die MTU zunächst eine Marge von ca. 10 %. Am 26. Juli 2016 konkretisierte der Konzern die Prognose auf rund 480 Mio. €. Nachdem sich auf Basis der Zahlen zum dritten Quartal die Geschäftsaussichten weiter verbesserten, wurde die Prognose am 25. Oktober 2016 abermals auf nun 500 Mio. € angehoben. Zum Jahresende betrug das bereinigte EBIT 503,0 Mio. € und bestätigte damit die Prognose. Ergebnisprognose für das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt)Ergebnis nach Ertagsteuern übertrifft PrognoseIn seiner ersten Prognose erwartete der Vorstand für 2016 ein Wachstum für das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern analog zum EBIT bereinigt. Die Prognose wurde am 26. Juli 2016 auf ca. 330 Mio. € konkretisiert und am 25. Oktober 2016 korrespondierend mit der Entwicklung des operativen Ergebnisses (EBIT bereinigt) nochmals auf 340 Mio. € angehoben. Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern betrug zum 31. Dezember 2016 345,4 Mio. € und übertraf damit leicht den prognostizierten Wert. Free CashflowÄhnlich wie im Vorjahr erwartete die MTU auch für das Jahr 2016 erhebliche investive Ausgaben und eine weitere Reduzierung der militärischen Anzahlungsbestände sowie eine Kompensation dieser Belastungen durch das operative Geschäft. Unter diesen Rahmenbedingungen prognostizierte der Vorstand am 16. Februar 2016 ein Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Ergebnis nach Ertragsteuern im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Diese Prognose wurde bei Vorlage des Halbjahresberichtes am 26. Juli 2016 auf einen Free Cashflow in Höhe von 70,0 Mio. € konkretisiert. Dieses Ziel wurde mit einem Free Cashflow in Höhe von 82,0 Mio. € zum 31. Dezember 2016 übertroffen. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2016MTU legt erneut Rekordzahlen vorAuch 2016 konnte die MTU Rekordzahlen vorlegen. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr auf 4.732,7 Mio. € und lag damit um 6,7 % über dem Vorjahreswert (2015: 4.435,3 Mio. €). Im Jahr 2016 trug im Wesentlichen das MRO-Segment mit einem Wachstum von 21,1 % zum höheren Umsatz bei, wohingegen das OEM-Geschäft im Berichtsjahr stabil blieb. Die MTU befand sich auch im Jahr 2016 in einer Investitionsphase: Entwicklungsaktivitäten für Triebwerke in allen zivilen Schubklassen ebenso wie der Ausbau der Produktionskapazitäten an den in- und ausländischen Standorten prägten das Berichtsjahr. Ein wesentlicher Meilenstein dieses Prozesses war der Beginn des kommerziellen Flugbetriebes der Triebwerksprogramme PW1100G-JM und PW1500G. Das operative Ergebnis der MTU konnte 2016 - insbesondere befördert durch eine positive US-Dollar/Euro-Relation und das starke Wachstum im MRO Segment - auf ein Rekordniveau gesteigert werden: Das bereinigte EBIT betrug 503,0 Mio. € (2015: 440,3 Mio. €). Die operative Marge stieg auf 10,6 % (2015: 9,9 %). Erfreulich war auch die Entwicklung des Free Cashflow: Trotz der hohen Investitionen in Entwicklungsleistungen zugunsten neuer Programme sowie in die in- und ausländischen Standorte und der rückläufigen Anzahlungsbestände im Militärbereich konnte der Free Cashflow auf 82,0 Mio. € (2015: 72,0 Mio. €) gesteigert werden. Die Anfang des Jahres veröffentlichten und im Laufe des Jahres angepassten Prognosen konnten bestätigt und teilweise übertroffen werden. Gegenüber der Prognose des Jahresanfangs konnten die Umsatzerwartungen für das zivile Ersatzteilgeschäft, das Militärgeschäft und das zivile MRO-Geschäft übertroffen werden. Daher konnten die Umsatzeffekte Verzögerungen im zivilen Neuteilgeschäft kompensieren und korrespondierend die ursprünglichen Ergebniserwartungen deutlich übertroffen werden. Nichtfinanzielle LeistungsindikatorenNachhaltigkeitDie MTU übernimmt Verantwortung für ihre Produkte und Prozesse, Mitarbeiter, Kunden und Partner genauso wie für Umwelt und Gesellschaft. Im Leitbild der MTU ist dieses nachhaltige Selbstverständnis unter "Umwelt und Gesellschaft" verankert. Grundsätze dieser ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung sind in einem unternehmensweit verbindlichen Verhaltenskodex formuliert. Zur Integration von Corporate Responsibility (CR) ins Unternehmen ist ein CR-Management organisatorisch verankert, das die Strategie, Leistungen und Ziele im Bereich CR steuert. Das höchste Gremium, der CR-Lenkungskreis, berichtet regelmäßig direkt an den Vorstand. Dieser verantwortet die Nachhaltigkeitsstrategie der MTU. Das CR-Management identifiziert wichtige Nachhaltigkeitsthemen in den CR-Handlungsfeldern mit Hilfe einer Wesentlichkeitsanalyse. Hierin wird die Relevanz ökonomischer, ökologischer und sozialer Herausforderungen für die MTU und aus Sicht der Stakeholder erfasst. 2016 wurden die CR-Strategie und ihre Handlungsfelder überprüft und weiterentwickelt. Das Nachhaltigkeitsmanagement wurde auf alle vollkonsolidierten Standorte der MTU-Gruppe ausgeweitet. Ziel: sichere und nachhaltige ProdukteSchwerpunkt der MTU im Bereich Corporate Responsibility ist die Produktentwicklung. Mit herausragenden Innovationen für ökoeffiziente Triebwerke und ressourcenschonende Luftfahrt kann die MTU ihren größten Beitrag für die Gesellschaft leisten. Nachhaltige, sichere Produkte sind daher das wichtigste Ziel der MTU-Nachhaltigkeitsstrategie (siehe auch Kapitel "Umwelt"). Bei der Umsetzung von CR orientiert sich die MTU an international anerkannten Prinzipien: 2011 ist sie dem UN Global Compact (UNGC) beigetreten. Als Mitglied bekennt sich die MTU zu ihrer Verantwortung beim Umweltschutz, bei der Förderung der Menschenrechte, der Einhaltung von Arbeitsplatzstandards und der Korruptionsbekämpfung. Der weltweite Pakt zwischen internationalen Unternehmen und den Vereinten Nationen wurde geschlossen, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Darüber hinaus hat die MTU die Standards der Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD) unterzeichnet. Sie richten sich gegen Korruption und Bestechung und zielen auf die Förderung eines gleichberechtigten und fairen Wettbewerbs. Auf nationaler Ebene wird diese Initiative vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) getragen. Der Nachhaltigkeitsbericht folgt bei der MTU dem international gängigen Standard der Global Reporting Initiative (GRI) und den Prinzipien des UNGC. Der Nachhaltigkeitsbericht 2015 entspricht dem neuen Standard GRI G4 und umfasst die Produktionsstandorte in Deutschland und Polen. Die MTU hat im Herbst 2015 alle vollkonsolidierten Standorte der MTU-Gruppe in ihr Nachhaltigkeitsmanagement aufgenommen und mit den Vorbereitungen zur Umsetzung der europäischen CSR-Richtlinie begonnen. Die MTU hat 2016 zudem ihre Internet-Stakeholderbefragung zur Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet, um mehr Informationen zu der Erwartung ihrer Anspruchsgruppen zu erhalten. Die MTU fordert auch von ihren Lieferanten ein verantwortungsvolles Handeln. Lieferanten müssen einen vertraglich verankerten Verhaltenskodex erfüllen, dessen Richtlinien im Wesentlichen den zehn Prinzipien des UN Global Compact entsprechen. Korruption, Erpressung, Vorteilsgewährung oder Kinderarbeit führen zu einer fristlosen Kündigung der Zusammenarbeit. Im Fokus des gesellschaftlichen Engagements stehen die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung, deshalb kooperiert die MTU mit zahlreichen Forschungseinrichtungen, um junge Menschen und talentierte Forscher für die Weiterentwicklung von ökoeffizienten Triebwerken zu begeistern. In Deutschland öffnet sie beispielsweise jedes Jahr beim bundesweiten Girls' Day ihre Werkshallen für interessierte Schülerinnen und beteiligt sich an verschiedenen Standorten an der "Nacht der Ausbildung". Für Schülerinnen und Studentinnen bietet sie spezielle Praktika und Stipendien an. Die MTU unterstützt auch die Schulen im Umland der deutschen Standorte bei der Vermittlung von Technikthemen. Die MTU ist Partner bei Angeboten der Schulen wie "Natur- und Technik-Tagen". Das Werksmuseum in München ist während der "Langen Nacht der Münchner Museen" und einmal im Quartal für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Die MTU gehört an ihren Standorten zu den wichtigsten Arbeitgebern. Sie unterstützt soziale und karitative Einrichtungen. Zahlreiche Mitarbeiter engagieren sich außerhalb ihrer Arbeitszeit für gesellschaftliche Belange. Diese Eigeninitiative und Vorbildfunktion befürwortet die MTU ausdrücklich. Als Förderer, Sponsor und Netzwerker unterstützt das Unternehmen lokale und überregionale Vereine, Organisationen und Institutionen. Auszeichnungen für NachhaltigkeitDie MTU ist in Nachhaltigkeitsindizes gelistet und hat bereits diverse Auszeichnungen für ihr Engagement erhalten. Von der oekom research AG, einer der weltweit führenden Rating-Agenturen im nachhaltigen Anlagesegment, wird sie aktuell mit C+, einem Rating im Prime-Status, geführt. Darüber hinaus ist die MTU seit 2014 aufgrund einer überdurchschnittlich guten Bewertung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance im STOXX ESG Leader Indices vertreten. Beim CDP-Rating, das weltweit bei Unternehmen Emissionsdaten zum Klimawandel erhebt, konnte sich die MTU verbessern, im November 2015 wurde sie als einer der "Best Improver Germany" ausgezeichnet. Weitere Informationen zum Selbstverständnis und den wichtigsten Handlungsfeldern von Corporate Responsibility bei der MTU bietet der Internetauftritt. Darüber hinaus ist der Nachhaltigkeitsbericht der MTU unter http://www.mtu.de/de/unternehmen/corporate-responsibility/ berichte/ abrufbar. Der nächste Bericht erscheint voraussichtlich im Sommer 2017. Fragen zum Thema Corporate Responsibility können per Mail corporateresponsibility@mtu.de an das CR-Team gesendet werden. MitarbeiterGesamtbelegschaft der MTUscroll
Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Jahresverlauf nur wenig. Die MTU beschäftigte am 31. Dezember 2016 8.368 Personen. Ausbildung 20164,8 % AusbildungsquoteDie MTU investiert intensiv in die Ausbildung und Nachwuchsentwicklung. Ihre Ausbildungsquote ist seit Jahren hoch. 2016 lag sie deutschlandweit bei 4,8 %. Am Jahresende 2016 hatte die MTU 311 Auszubildende. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden lag bei 15 %. Im Besonderen hat sich die MTU 2016 im Bereich der Integration von Flüchtlingen engagiert. Um auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet zu sein, wurden im ersten Schritt die erforderlichen Kompetenzen beim Ausbildungspersonal geschult. Seit Mai werden Flüchtlinge in Praktika auf die Anforderungen des Arbeitsalltags vorbereitet. Darüber hinaus beteiligt sich die MTU-Ausbildung kontinuierlich an internationalen Austauschprogrammen: Im Bereich der gewerblichen Ausbildung erhalten 25 % der Auszubildenden die Möglichkeit, an einem Austausch mit England oder Polen teilzunehmen. Alle Studenten der Dualen Hochschule haben die Möglichkeit, bei einem Auslandseinsatz Erfahrungen zu sammeln. Personal- und OrganisationsentwicklungDie bereits 2014 gestartete mehrstufige Qualifizierungsinitiative "Business Challenge" für alle Führungskräfte der MTU wurde 2016 mit dem Baustein "BC II - Leadership" fortgeführt. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der strategischen Unternehmensentwicklung ein gemeinsames Führungsverständnis zu fördern und die Effektivität im Führungshandeln sowie die Feedback- und Dialogkultur zu stärken. Konzipiert als Impulsveranstaltung bietet die Business Challenge den Führungskräften eine Plattform für den Wissenszuwachs, die Reflexion des eigenen Führungshandelns und den kollegialen Austausch über alle Ebenen und Bereiche. Die MTU führt an den deutschen Standorten regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch, um Verbesserungspotenziale aus Sicht der Mitarbeiter und Führungskräfte zu erhalten. Die Befragung ist ein zentrales Instrument zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und zur Mitgestaltung des Arbeitsumfelds. Die Ergebnisse aus der Ende 2015 durchgeführten Mitarbeiterbefragung zeigen die Stärken der MTU - zum Beispiel den Glauben an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, die hohe Gesamtzufriedenheit, gute Kenntnisse der Unternehmensziele und die eigene Entscheidungsfreiheit bei der Arbeit. Sie zeigen aber auch die wichtigsten Handlungsfelder. Dazu zählen die Verbesserung der Effizienz von Entscheidungsprozessen, die Gewährleistung einer hohen Führungsqualität und die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Teams und Standorten. Zusätzlich zur Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in den einzelnen Teams analysiert ein bereichsübergreifendes Team aus dem oberen Management die Handlungsfelder auf Unternehmensebene und gibt Empfehlungen zur Weiterentwicklung der MTU. Talent Management neu eingeführt2016 wurde der neu definierte Prozess "Talent Management" eingeführt. Zielsetzung ist eine zukunftsorientierte und ganzheitliche Potenzialanalyse und Nachfolgeplanung. Kernelemente sind strukturierte Potenzialkategorien und fokussierte Potenzialindikatoren. Zudem führen Potenzialkonferenzen eine kalibrierte und einvernehmliche Entscheidung herbei. Ergänzend ist für die zielgerichtete Weiterentwicklung und bereichsübergreifende Sichtbarkeit der internen Potenzialkandidaten das Development Center verpflichtend. Das seit einigen Jahren verankerte Shopfloor Management wurde 2016 durch ein centerspezifisches Entwicklungscoaching unterstützt. Im Einkauf wurde das Office Management eingeführt, eine auf administrative Bereiche angepasste Version des Shopfloor Management. Im November 2016 startete die "Führungsinitiative" am Standort Hannover. Diese Initiative ist ein Angebot, das sich an alle Führungskräfte richtet - die "Business Challenge II" bildet die Basis dieses Programms. Das Programm ist überwiegend geprägt durch verschiedene Kurzmodule von jeweils drei Stunden. Somit lässt sich die Teilnahme für jede Führungskraft gut in das Tagesgeschäft integrieren. Alle Module sind so gestaltet, dass sie schnell zum Kern des Themas kommen. Gearbeitet wird dabei in kleinen Gruppen. Weitere Module leiten sich aus den Rahmenbedingungen des Standorts ab. Hier sind insbesondere der Veränderungsprozess "RESPONSE Zukunftsdialog", die Einführung des Shopfloor Management und das Thema Gesundheit zu nennen. Ziel des "RESPONSE Zukunftsdialogs" ist es, die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Hannover sicherzustellen. Führungskräfte wurden als Change-Botschafter befähigt und konkrete Ideen für die Umsetzung der Produktneutralität in allen Bereichen entwickelt. Gemeinsam bereitete sich die Führungsmannschaft auf den Dialog mit den Mitarbeitern vor, um die Veränderungsnotwendigkeit des Standorts zu verdeutlichen. Alles im Unternehmen wird maßgeblich durch die Qualität von Führung beeinflusst. Die Führungskräfte des Standorts Ludwigsfelde haben an einem Führungskräfte-Entwicklungsprogramm teilgenommen, das Führungsthemen wie unternehmerisches Denken, Schaffen von konstruktiven Rahmenbedingungen, Förderung von Mitarbeitern und Teamentwicklung, gesundheitsbewusstes Führen, Arbeitsrecht sowie dialogorientierte Kommunikation aufgegriffen hat. Exzellente Führung und eine gemeinsame Ausrichtung sind die Voraussetzungen, um die anstehenden Herausforderungen am Standort Ludwigsfelde zu meistern. Vergütung und MitarbeiterbeteiligungLeistungsgerechte VergütungDie Vergütung bei der MTU ist über alle Mitarbeitergruppen hinweg leistungs- und marktgerecht gestaltet. Die erfolgsabhängige Komponente basiert auf Kennzahlen, die für die variable Vergütung der Mitarbeiter aller Hierarchieebenen gelten. Zu Beginn des Jahres 2016 wurde die Vergütungslogik für die leitenden Angestellten auf das Vergütungsmodell des Vorstands umgestellt. Um die Mitarbeiter an der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens teilzuhaben zu lassen, bot die MTU auch 2016 wieder ein Mitarbeiter-Aktienprogramm an. Neu waren 2016 die höheren Grenzen für das Investment. Nach einer Sperrfrist von zwei Jahren zahlt die MTU in Abhängigkeit von der Investitionssumme einen Zuschlag in Form eines Matchbetrags. 2016 haben rund 27 % der Mitarbeiter mit einer Investitionssumme von 14,5 Mio. € teilgenommen. GesundheitDie Angebote zur Prävention und Verbesserung der Gesundheit wurden an allen deutschen Standorten weiter ausgebaut. Die MTU bietet klassische Gesundheitsförderung in den Kernbereichen werksärztlicher Dienst, psychosoziale Beratung und Gesundheitsstudios vor Ort inklusive physiotherapeutischer Praxis. Darüber hinaus werden Programme wie Vibrationstraining in Arbeitsplatznähe, Rückencoaching am Arbeitsplatz, Sitzergonomie-Schulungen, Gesundheitstage in den Fachbereichen, Präventionskurse, "Leichte Küche" in der Betriebsgastronomie und Kooperationen mit externen Gesundheitsstudios angeboten. Neben den bewährten Angeboten zur Gesundheitsförderung liegt der Schwerpunkt zunehmend stärker auf den Themen psychische Gesundheit und gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen. Führungskräfte, die eine besondere Verantwortung für das Thema Gesundheit haben, unterstützt die MTU durch Sensibilisierung und Vermittlung von gesundheitsspezifischer Wissens- sowie Handlungskompetenz. Strategische Analysen bilden die Grundlage der Ausrichtung ("BGM Roadmap") auf ein wirksames und bedarfsorientiertes Gesundheitsmanagement unter besonderer Berücksichtigung der demografischen Faktoren bei der MTU. Employer Branding / PersonalmarketingAuf dem deutschen Arbeitsmarkt - und somit auch bei der MTU - arbeiten derzeit vier Generationen zusammen: die Babyboomer und die Generationen X, Y und Z. Globalisierung, Digitalisierung, Fachkräftemangel und ein spürbarer Wertewandel bestimmen den Arbeitgebermarkt - der mehr denn je als "Bewerbermarkt" bezeichnet werden kann. Für die MTU ein klares Zeichen, diesen Wandel zu berücksichtigen. Der Wunsch nach der Harmonisierung von Arbeit und Freizeit steht dabei auf der Wunschliste der Arbeitnehmer ganz oben. Dies schließt die große Bedeutung von Gehalt und anderen finanziellen Anreizen zwar nicht aus, wird aber um die Faktoren persönliche Weiterentwicklung, flexible Arbeitszeiten und den Wunsch nach Sinnstiftung im Beruf ergänzt. Die MTU hat auf diese Wünsche seitens zukünftiger und aktueller Mitarbeiter reagiert und punktet in Form von zahlreichen Arbeitgeber-Auszeichnungen: MTU ist ein Top-Arbeitgeber
Neben der kontinuierlichen Teilnahme an Benchmarking-Studien zur Arbeitgeberattraktivität ermöglichen die Netzwerke Kununu, Xing, LinkedIn und Facebook den einfachen Austausch zwischen Talenten und der MTU als Arbeitgeber. Im Vergleich zu anderen Unternehmen aus der Industriebranche wird die MTU auf diesen Plattformen überdurchschnittlich gut bewertet. Aktuelle und ehemalige Kollegen honorieren dabei vor allem das gute Image, den Zusammenhalt unter Kollegen, die interessanten Aufgaben, das Gehalt sowie die Sozialleistungen. Unternehmerische Zukunftsfähigkeit durch VielfaltAufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen wie dem demografischen Wandel, der Globalisierung und einem zunehmenden Wertewandel nimmt die Bedeutung der Vielfalt im Unternehmen immer mehr zu. Auch die MTU bekennt sich zu Vielfalt, fördert diese und sieht Vielfalt als notwendigen Erfolgsfaktor im modernen Unternehmensumfeld. Dies ist entsprechend im Unternehmensleitbild verankert. Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt steht die MTU für ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen und stereotypen Denkmustern ist und sich für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit allen Mitarbeitern einsetzt. Das ist die Grundlage für mehr Kreativität und Innovationsfähigkeit im Unternehmen und somit für langfristigen Erfolg. Ein weiterer Fokus liegt darauf, eine Arbeitswelt zu schaffen, die Frauen wie Männern gerecht wird, ohne die unterschiedlichen Bedürfnisse beider Geschlechter außer Acht zu lassen. Um Chancengleichheit für Männer und Frauen zu realisieren, ist ein großes Ziel, mehr Frauen für technische Berufe und die MTU zu begeistern und damit den Frauenanteil auf allen Unternehmensebenen stetig zu erhöhen und notwendige Fördermaßnahmen umzusetzen. Im Bereich der Nachwuchsförderung gilt unter anderem die Studienstiftung für besonders gute Studentinnen als langjährig erfolgreiche Institution. Studentinnen in MINT-Studiengängen werden aktiv begleitet und auf den Eintritt in das Berufsleben vorbereitet. Um die Bekanntheit und Attraktivität für weibliche Potenzialträgerinnen und Führungskräfte weiter auszubauen, ließ sich die MTU Ende 2016 zum ersten Mal vom renommierten Institut Frauenkarriereindex bewerten und stellt dabei ihre Bemühungen um mehr Frauen in Führungspositionen in den nationalen und internationalen Vergleich. Für zusätzliche Informationen steht der Personalbericht 2015/2016 auf http://www.mtu-personalbericht.de/de/ zur Verfügung. → Mehr dazu im Web unter www.mtu-personalbericht.de/de UmweltFür die MTU ist der Schutz der Umwelt nicht nur Pflichtaufgabe, sondern Teil der Verantwortung, die sie für ihre Mitarbeiter, Kunden, Partner, Nachbarn und die Gesellschaft übernommen hat. Umweltverträglicher und nachhaltiger LuftverkehrZahlreiche UmweltinitiativenEin umweltschonender und nachhaltiger Luftverkehr erfordert die Zusammenarbeit aller daran Mitwirkenden. Die MTU beteiligt sich deshalb an zahlreichen Initiativen: Beispielsweise hat der BDLI eine Roadmap bis zum Jahr 2050 erstellt, die alle notwendigen Technologien - einschließlich einer alternativen Kraftstoffversorgung - definiert und Verantwortlichkeiten festlegt. Während die kurz- und mittelfristigen Themen von der Industrie bearbeitet werden, liegen die langfristigen Aufgaben bei der universitären Forschung. Hochschulinstitute bearbeiten mit Unterstützung der MTU bereits einige der Themen im Rahmen der Initiativen "Ökoeffizientes Fliegen" des Bundeswirtschaftsministeriums und "Breakthrough and emerging technologies" der EU. Beispiele sind Studien zu revolutionären Arbeitsprozessen, innovativen Kraftstoffen, thermoelektrischen Generatoren, zur Produktion von synthetischem Kerosin aus Solarenergie oder zur Integration verteilter Antriebe im Flugzeug. Im Berichtsjahr verabschiedete die MTU eine Reihe von Triebwerks-Leitkonzepten, die zukünftige umweltverträgliche Antriebe beschreiben und zur Steuerung der langfristigen Technologieentwicklung herangezogen werden. Darüber hinaus hat die MTU zur Koordination der Einführung von alternativen Kraftstoffen in der Luftfahrt zusammen mit 20 weiteren Unternehmen aus der Luftfahrt, Bioenergieproduzenten sowie Universitäten und Forschungsinstituten den Verein Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (aireg e.V.) gegründet. Verzicht auf umweltgefährdende Fertigungsprozesse und MaterialienDie MTU leistet nicht nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben und Entwicklungen einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung. Wo es möglich ist, verzichtet sie auch auf die Anwendung umweltgefährdender Materialien in den Fertigungs- und Reparaturprozessen. Umweltmanagementsystem erfolgreich überprüftAlle Fertigungsprozesse und -verfahren werden vor ihrer Einführung einem Bewertungs- und Freigabeprozess unterzogen und als verbindliche Standards umgesetzt. Ihre Einhaltung wird durch interne und externe Audits nach DIN EN ISO 14001 an den Standorten Hannover und Ludwigsfelde sowie an den Standorten München, Hannover und seit 2016 erstmalig Ludwigsfelde auch nach der Verordnung der Europäischen Union, dem Eco Management Audit Scheme (EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221 / 2009), regelmäßig überprüft und bestätigt. Das Umweltmanagement wurde 2016 erfolgreich überprüft. Gleiches gilt für das Arbeitsschutz-Managementsystem nach OHSAS 18001 an den Standorten Hannover und Ludwigsfelde. Die Anforderungen aus der REACH-VO werden für alle Standorte in Europa koordiniert und entsprechend den Vorgaben umgesetzt. Die Umwelt- und Arbeitsschutzzielsetzungen werden im Rahmen von Reviews regelmäßig durch den Vorstand bewertet. Ressourceneinsparung und Reduzierung des CO2 -AusstoßesMaßnahmen zur Reduzierung des CO2 -AusstoßesDie Produktions- und Instandhaltungsprozesse erfüllen ebenfalls die hohen Umweltschutzanforderungen. Der Strom- und Gasverbrauch wird durch ein umfassendes Energiemanagement an allen Standorten gesteuert und kontrolliert. Gleiches gilt für die Erzeugung und Verteilung von Druckluft in den Werkstätten der Produktions- und Instandhaltungsbetriebe. Am Hauptsitz der MTU in München gibt es seit 2009 das Programm Clean Air - Industrial Site (CLAIR-IS). Ziel ist es, den CO2 -Ausstoß in München gegenüber dem Jahr 1990 bis zum Jahr 2020 um mehr als 30 % zu verringern - trotz kontinuierlich steigender Produktionsraten. Neben dem Einsatz energieeffizienter Beleuchtungs- und Antriebstechnik und der Nutzung von Solarenergie werden von der MTU unter anderem die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen ergriffen: Die Kühlung von Anlagen erfolgt in München durch Brunnenwasser aus dem Grundwasserstrom, das nicht als Trinkwasser verwendbar ist. Das ist sehr energieeffizient, da so auf den Bau und Betrieb strombetriebener Kühlanlagen verzichtet werden kann; dies spart jährlich rund 3.000 Tonnen CO2 . Der Ausbau der Gebäudeleittechnik hat bereits zu einer Einsparung von circa 70.000 Tonnen CO2 geführt. Das Blockheizkraftwerk am Standort München, in dem Strom und Wärme erzeugt werden, wird mit Pflanzenöl klimaneutral betrieben und spart pro Jahr 7.400 Tonnen CO2 . Bei Neubauten oder Gebäudesanierungen stehen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit an oberster Stelle; wo immer möglich, wird die Energie zum Heizen der Gebäude aus Abwärme aus der Fertigung oder aus Hilfsbetrieben gewonnen, z. B. der Druckluftverdichtung in Kombination mit einer Wärmepumpe. Durch die Rückgewinnung der Abwärme und eine zusätzliche Wärmedämmung wurden der Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen Produktionshallen deutlich reduziert und seit 2002 pro Jahr rund 1.500 Tonnen CO2 gespart. Somit realisiert das Konzept für Neubauten einen sehr niedrigen Ressourcenverbrauch. Der innerbetriebliche Transport der Hauspost wurde in München auf elektrobetriebene Fahrzeuge umgestellt - mit dem Ergebnis, dass dadurch pro Jahr ca. 330 Tonnen CO2 eingespart werden. Ergänzend dazu nimmt der Standort München an der Initiative zum Klimapakt der Stadt München teil. Mit diesem Engagement werden gezielt zusätzliche Projekte der Partner zur Reduktion des Energieverbrauchs initiiert. MTU AG (Erläuterungen auf HGB-Basis)Der Lagebericht der MTU AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2016 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der MTU AG wurde nach den Bestimmungen des HGB erstellt und wird mit dem zusammengefassten Lagebericht im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der MTU AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns, wie sie im Kapitel "Wirtschaftsbericht" beschrieben sind. GeschäftstätigkeitDie MTU AG entwickelt und fertigt zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen. Zudem übernimmt die MTU AG die Instandhaltung militärischer Triebwerke. Im militärischen Bereich ist die MTU AG seit Jahrzehnten nationaler Marktführer und Systempartner der Bundeswehr. Technologisch führend ist das Unternehmen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern und Turbinenzwischengehäusen sowie Reparatur- und Herstellverfahren. National und international ist die MTU maßgeblich an allen wichtigen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert mit den Größten der Branche - GE Aviation, Pratt & Whitney und Rolls-Royce. Erläuterungen zur ErtragslageGewinn- und Verlustrechnung der MTU Aero Engines AGscroll
UmsatzentwicklungDer Umsatz ist im Geschäftsjahr 2016 um 21,9 Mio. € (0,8 %) auf 2.667,2 Mio. € gestiegen. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Wechselkursentwicklung des US-Dollar von durchschnittlich 1,1095 USD / € im Jahr 2015 auf 1,1069 USD / € im Berichtsjahr. Weiterhin wurde der relativ zum Vorjahr rückläufige Umsatz aus Fertigung in Höhe von 2.285,3 Mio. € (Vorjahr: 2.338,2 Mio. €) durch den Umsatzzuwachs aus Instandsetzungen und Dienstleistungen (2016: 292,8 Mio. €; Vorjahr: 256,4 Mio. €) sowie aus Entwicklung (2016: 55,5 Mio. €; Vorjahr: 50,7 Mio. €) und insbesondere die Ausweisänderung im Rahmen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) überkompensiert. Gemäß BilRUG sind Erträge aus der Abrechnung von Infrastruktur- und Unterstützungsleistungen an Unternehmensbeteiligungen und Dritte 2016 erstmals verpflichtend im Umsatz auszuweisen. Entsprechend waren im Berichtsjahr, abweichend zum Vorjahr, Funktionskostenerstattungen und sonstige betriebliche Erträge in Höhe von insgesamt 33,6 Mio.€ unter den sonstigen Umsatzerlösen und korrespondierend den Umsatzkosten auszuweisen. Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom UmsatzDie Umsatzkosten konnten um 51,5 Mio. € auf 2.355,1 Mio. € reduziert werden. Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich somit überproportional zum Umsatz um 73,4 Mio. € auf 312,1 Mio. €. Die Bruttomarge lag bei 11,7 % (Vorjahr: 9,0 %). Treiber hierfür sind insbesondere relativ zum Vorjahr reduzierte Personalaufwendungen im Zusammenhang mit der Folgebewertung der Pensionsverpflichtungen infolge der gesetzlichen Neuregelung der Ableitung des Rechnungszinses. Relativ zum Vorjahr reduzierten sich die Umsatzkostenbestandteile aus betrieblicher Altersvorsorge um 41,8 Mio. € auf 1,2 Mio. €. Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und AufwendungenDieser Posten wird im Berichtsjahr im Wesentlichen durch Nettoerträge aus Währungsumrechnungen und Devisenbestandsbewertungen in Höhe von 9,1 Mio. € (Vorjahr: Nettoaufwand 51,8 Mio. €) sowie aus der Fortschreibung von Aufwandsabgrenzungen in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 45,3 Mio. €) geprägt. Des Weiteren ist hierin der Buchgewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Middle East Propulsion Company Ltd., Riad, Saudi-Arabien, in Höhe von 4,1 Mio. € sowie ein Effekt in Höhe von 9,4 Mio. € aus der gesetzlich verordneten Erhöhung des Rechnungszinses für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen berücksichtigt. FinanzergebnisDas Finanzergebnis hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 24,0 Mio. € auf 144,7 Mio. € (Vorjahr: 120,7 Mio. €) verbessert. Das darin enthaltene Beteiligungsergebnis in Höhe von 174,3 Mio. € (Vorjahr: 160,5 Mio. €) enthält Gewinnabführungen der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde, und der MTU Versicherungsvermittlungs- und Wirtschaftsdienst GmbH, München, von insgesamt 136,8 Mio. € (Vorjahr: 117,4 Mio. €) sowie Buchgewinne aus der Kapitalherabsetzung der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada, in Höhe von 18,2 Mio. €. Im Vorjahr wirkten Dividendenausschüttungen der Vericor Power Systems LLC., Alpharetta, USA, und MTU Aero Engines North America Inc., Rocky Hill, USA, in Höhe von insgesamt 28,6 Mio. €. Das Zinsergebnis 2016 hat sich im Vergleich zu 2015 von -38,3 Mio. € um 4,3 Mio. € auf -34,0 Mio. € verbessert, im Wesentlichen aufgrund von geringeren Zinsaufwendungen im Sinne des § 233a AO (6,2 Mio. €). Operatives ErgebnisDas operative Ergebnis konnte zum Vorjahr um 114,4 Mio. € auf 373,1 Mio. € (Vorjahr: 258,7 Mio. €) gesteigert werden. SteuernDer Ertragsteueraufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 100,8 Mio. € (Vorjahr: 62,5 Mio. €). Der laufende Steueraufwand beträgt 89,6 Mio. € (Vorjahr: 114,3 Mio. €), der latente Steueraufwand 11,2 Mio. € (Vorjahr: Erträge latente Steuern 51,8 Mio. €). Im laufenden Ertragsteueraufwand sind Erträge für Vorjahre in Höhe von 10,1 Mio. € (Vorjahr: 10,7 Mio. €) enthalten. BilanzgewinnDer auf die Aktionäre der MTU Aero Engines AG entfallende Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2016 beträgt 135,6 Mio. € nach Einstellung von 135,6 Mio. € (Vorjahr 97,5 Mio. €) in die Gewinnrücklagen durch Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 58 Abs. 2 AktG. Insbesondere aus der Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen (§ 248 Abs. 2 HGB) sowie aus der Entlastung des Periodenergebnisses in Folge der zum Berichtsjahr gesetzlich geänderten Bestimmung des Zinssatzes für die handelsrechtliche Bewertung der Pensionsverpflichtungen (§ 253 Abs. 2 HGB), ergaben sich unter Berücksichtigung latenter Steuern ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 95,0 Mio. € (Vorjahr: 60,5 Mio. €) bzw. 38,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €). Diese waren zum Berichtsstichtag vollständig durch freie Rücklagen im Sinne von § 268 Abs. 8 HGB sowie § 253 Abs. 6 HGB gedeckt. Dividendenvorschlag 1,90 €Aufgrund der unverändert guten Geschäftsentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG, München, der Hauptversammlung am 4. Mai 2017 vor, eine Dividende in Höhe von 1,90 € je Aktie (Vorjahr: 1,70 €) auszuschütten. Damit würde sich die Dividendenrendite, bezogen auf den Jahresschlusskurs 2016 von 109,80 € (Vorjahr: 90,10 €), auf 1,7 % (Vorjahr: 1,9 %) belaufen. Die auszuschüttende Dividendensumme würde insgesamt 97,6 Mio. € (Vorjahr gemäß Beschluss der Hauptversammlung: 86,9 Mio. €) betragen. Die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2016 erfolgt - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - am 9. Mai 2017. Erläuterungen zur Vermögens- und FinanzlageBilanz der MTU Aero Engines AGscroll
Die Bilanzsumme hat sich im Jahresvergleich um 562,1 Mio. € bzw. 12,8 % auf 4.939,7 Mio. € erhöht. Die immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen haben sich um 79,2 Mio. € auf 1.559,6 Mio. € erhöht. Im Geschäftsjahr 2016 wurden 95,6 Mio. € immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Davon resultieren 5,1 Mio. € (Vorjahr: 45,7 Mio. €) aus den Anteilserwerben an den Programmen GE9X, PW1000G sowie PW800. Des Weiteren wurden 35,9 Mio. € (Vorjahr: 58,8 Mio. €) in erworbene und 53,1 Mio. € (Vorjahr: 38,0 Mio. €) in selbsterstellte Entwicklungsleistungen zugunsten des GE9X, der PW1000G-Triebwerksfamilie sowie des PW800 investiert. Die Forschungs- und Entwicklungskosten (Umsatzkostenbestandteil) betrugen im Berichtszeitraum 68,4 Mio. € und lagen damit um 1,4 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres. Der Gesamtbetrag der Entwicklungsaufwendungen beläuft sich auf 153,2 Mio. € (Vorjahr: 152,2 Mio. €). Die Sachanlagen erhöhten sich insbesondere aufgrund der Neu- und Ersatzbeschaffung von Werkzeugen und Vorrichtungen für bestehende und neu anlaufende Programme sowie DV-Anlagen (IT-Equipment). Die Vorräte haben sich im Berichtsjahr leicht um 6,1 Mio. € bzw. 0,7 % auf 884,8 Mio. € (Vorjahr: 878,7 Mio. €) erhöht, insbesondere im Zusammenhang mit dem Anlauf der Serienfertigung neuer Triebwerksprogramme. Dabei erhöhten sich sowohl der Bestand der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 0,9 Mio. € auf 83,8 Mio. € (Vorjahr: 82,9 Mio. €) als auch der Bestand der fertigen Erzeugnisse und Waren um 35,8 Mio. € auf 331,9 Mio. € (Vorjahr: 296,1 Mio. €), während der Bestand der unfertigen Erzeugnisse um 36,9 Mio. € auf 447,9 Mio. € (Vorjahr: 484,8 Mio. €) gesunken ist. Die geleisteten Anzahlungen sind um 6,3 Mio. € auf 21,2 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €) gestiegen. Der Anteil der Vorräte reduzierte sich insgesamt auf 17,9 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 20,1 %). Bezogen auf das Umsatzvolumen liegt die Umschlagshäufigkeit der Vorräte unverändert bei 3,0 (Vorjahr: 3,0). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind im Vergleich zum Vorjahr um 245,7 Mio. € auf 1.273,2 Mio. € gestiegen. Treiber hierfür war der relativ zum Vorjahr zu verzeichnende Aufwuchs der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen um 68,8 Mio. € auf 444,7 Mio. € sowie der Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht um 160,6 Mio. € auf 389,6 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verminderten sich um 64,5 Mio. € auf 337,0 Mio. €. Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2015 um 80,8 Mio. € auf 101,9 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund der Entwicklung der Erstattungsansprüche aus Ertrag- und Umsatzsteuern sowie aus dem Kauf eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 49,0 Mio. €. Die Zahlungsmittel sind um 193,3 Mio. € auf 193,5 Mio. gestiegen. Ihr Anteil an der Bilanzsumme erhöhte sich auf 3,9 % (Vorjahr: unter 0,1%). Das Eigenkapital umfasst das Grundkapital abzüglich des Nennbetrages der eigenen Anteile, die Kapital- und Gewinnrücklagen und den Bilanzgewinn. Die Erhöhung der Eigenkapitalquote um 1,1 Prozentpunkte auf 27,7 % ist im Wesentlichen auf den Jahresüberschuss 2016 von 271,2 Mio. € zurückzuführen. Die Rückstellungen sind um 171,9 Mio. € auf 1.824,8 Mio. € gestiegen. Darin enthalten sind 568,5 Mio. € (Vorjahr: 577,1 Mio. €) Pensionsrückstellungen, die insbesondere in Folge der geänderten Regelung des Rechnungszinssatzes um 8,6 Mio. € (1,5 %) zurückgegangen sind. Die übrigen Rückstellungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 180,5 Mio. €. Wesentlicher Treiber hierfür sind der Anstieg der stichtagsbezogene Abgrenzungen ausstehender Umsatzkosten um 45,2 Mio. €, die umsatzbedingte Aufstockung von Gewährleistungsverpflichtungen um 17,3 Mio. € sowie die Verpflichtungen aus Abrechnungsrisiken im Rahmen des Liefer- und Leistungsverkehrs um 111,7 Mio. €. Die Steuerrückstellungen sanken gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Mio. €. Die Verbindlichkeiten sind im Vorjahresvergleich um 177,8 Mio. € auf 1.562,9 Mio. € gestiegen. Durch die Platzierung der Wandelanleihe mit einem Nennwert von 500,0 Mio. € sowie die Passivierung der anteiligen Zinsansprüche der Gläubiger (0,4 Mio. €) sind die Ausleihungen um insgesamt 500,4 Mio. € gestiegen. Während die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2,8 Mio. € auf 48,4 Mio. € gestiegen sind, sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 119,1 Mio. € auf 30,1 Mio. €, sowie die erhaltenen Anzahlungen um 142,0 Mio. € auf 329,3 Mio. € zurückgegangen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind um 17,9 Mio. € auf 19,8 Mio. € gesunken. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich um 46,4 Mio. € auf 278,9 Mio. € gemindert. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Programmbeteiligungen in Höhe von 93,3 Mio. €, Verpflichtungen für erworbene Entwicklungsleistungen in Höhe von 99,3 Mio. € sowie Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 27,6 Mio. € ausgewiesen. Weitere AngabenDie Chancen und Risiken sowie die künftige Entwicklung der MTU AG entsprechen im Wesentlichen den Chancen und Risiken sowie der zukünftigen Entwicklung des MTU-Konzerns, wie sie in den nachfolgenden Kapiteln Prognose-, Risiko- und Chancenbericht beschrieben sind. Die MTU AG als Mutterunternehmen ist in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden, das im Kapitel "Risiko- und Chancenbericht" ausführlich beschrieben wird. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems für die MTU AG erfolgt im Kapitel "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess". → Weitere Informationen auf Seite 113 Für weitere Informationen in Bezug auf den Einsatz von Finanzinstrumenten wird auf die Angaben im Anhang zum Jahresabschluss sowie die Erläuterungen im Kapitel "Verwendung von Finanzinstrumenten" verwiesen. Der Ausblick für die MTU AG spiegelt sich aufgrund der operativen Dominanz der Gesellschaft für das zivile und militärische Triebwerksgeschäft (OEM) sowie in Anbetracht der Ergebnisabführungsverträge mit den inländischen Gesellschaften der zivilen Instandhaltung (MRO) in der erwarteten künftigen Entwicklung des Konzerns wider, die im Kapitel "Künftige Entwicklung der MTU" dargestellt ist. Mit Blick auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss 2017 erwartet der Vorstand für die MTU AG einen Anstieg des Umsatzes gegenüber 2016 um rund 10 % in Verbindung mit einer Vorsteuerergebnismarge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. PrognoseberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie EIU erwartet 2017 einen Anstieg der Weltwirtschaftsleistung um 2,5 %. Die US-Wirtschaft soll wieder Fahrt aufnehmen, Russland und Brasilien dürften den Weg aus der Rezession finden. Die unsichere Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums in China und in den Schwellenländern, die politische Unsicherheit und die abnehmende Einheit in Europa, die Erhöhung der US-Zinsen sowie die geopolitische Lage bergen laut EIU Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2017. Unter den Industrienationen hat Nordamerika die beste Ausgangsposition: Rasches Beschäftigungswachstum, steigende Löhne, eine niedrige Inflation und ein veränderter Lagerhaltungszyklus dürften die Wirtschaft anspornen. Die EIU rechnet für 2017 mit einem Wachstum von 2,3 %. Das Wachstum im Euroraum dürfte sich 2017 bei 1,5 % einpendeln. Das Hauptaugenmerk gilt der Neugestaltung der EU und dem Umgang mit dem "Brexit". In China setzt sich die Neuausrichtung der Wirtschaft fort. Hier dürfte sich das BIP-Wachstum im Jahr 2017 trotz der Stimulierung der Nachfrage auf 6,2 % verringern. Damit weicht die EIU-Prognose von der Vorgabe der Regierung in Peking ab, die von einem Wachstum von 6,5 % ausgeht. Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen der LuftfahrtindustrieBranche weiter auf WachstumskursDer Branchenverband IATA schätzt, dass der globale Flugverkehr 2017 um 5,1 % zunimmt. Um der Nachfrage gerecht zu werden, hat Airbus angekündigt, 2017 mehr als 700 Flugzeuge auszuliefern; bei Boeing sollen es 760 bis 765 sein. Damit wären die Auslieferungen mit über 1.460 höher als 2016 (1.436 Maschinen). Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing haben volle Auftragsbücher, aufgrund derer sie planen, die Produktionsraten für die Flugzeugmodelle A320 und Boeing 737 zu erhöhen. Bis 2019 will Airbus pro Monat 60 Flugzeuge der A320-Familie produzieren, Boeing 57 737-Maschinen. Für 2017 erwartet die EIA einen Anstieg des Ölpreises der Sorte Brent auf 53 US-$ je Barrel (2016: 43 US-$). Ein steigendes Passagieraufkommen und der anhaltend niedrige Ölpreis sorgen für die Auslastung der bestehenden Flotte. Mittelfristig dürfte der Brent-Ölpreis unter 100 US-$ je Barrel bleiben. Aufgrund der niedrigen Wirtschaftsnachfrage in den Schwellenländern, der Förderung von Schieferöl in den USA und des Vormarsches der erneuerbaren Energien wird kurz- und mittelfristig kein signifikanter Anstieg des Ölpreises erwartet. Künftige Entwicklung der MTUDie nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem Kenntnisstand am Jahresanfang 2017. Aufgrund der Vielzahl neuer Programme kann es aufgrund von Verzögerungen in der Entwicklung beziehungsweise beim Serienanlauf zu Verschiebungen kommen, die sich auf die Kennzahlen auswirken. Investitionen in neue Produkte und DienstleistungenDer Hochlauf der am Markt sehr erfolgreichen neuen Getriebefan-Programme erfordert erhebliche Investitionen in Entwicklung und Produktion. Um den Kostenaufwuchs zu begrenzen, hat die MTU bereits im Jahr 2013 Maßnahmen ergriffen, die im Projekt "Cash for Future" zusammengefasst sind. Sie reduzieren den Kostenaufwuchs nachhaltig um mehrere 10 Mio. € pro Jahr. Dadurch konnte der Spielraum für die Beteiligung an weiteren Triebwerksprogrammen wie dem GE9X erhalten bleiben. Aufgrund des Hochlaufs der neuen Triebwerksprogramme hat das Unternehmen am Stammsitz München erheblich in die Ausweitung hochproduktiver Produktions- und Logistikkapazitäten investiert. Außerdem wurde die Erweiterung des Produktionsstandorts in Polen fortgesetzt. Ausblick 2017ZielgrößenFür das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert die MTU die folgenden Zielgrößen: Ausblick 2017scroll
Das Unternehmen rechnet 2017 mit einem weiteren Anstieg von Umsatz, Ergebnis und Free Cashflow. Umsatz nach GeschäftssegmentenWachstum im zivilen OEM-GeschäftDie MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im Ersatzteilgeschäft. Der Geschäftsbereich soll in US-Dollar im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im Jahr 2017 um einen hohen einstelligen Prozentbetrag zurückgehen. Grundlage für diese Annahmen ist der Anstieg der Neuauslieferungen der PW1000G-Programme, wohingegen bei den Auslieferungen des V2500 für die aktuelle A320-Familie und des GP7000 für die A380 ein Rückgang erwartet wird. Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft ist im Wesentlichen getrieben durch das V2500-Programm. Im Militärgeschäft ist mit einem Rückgang der Auslieferungen von EJ200-Triebwerken für den Eurofighter zu rechnen. Risiken liegen in einem verzögerten Hochlauf der neuen Triebwerksprogramme. In der zivilen Instandhaltung prognostiziert die MTU für 2017 auf US-Dollar-Basis ein Umsatzwachstum um etwa 10 %. Eine steigende Nachfrage wird z. B. bei den Programmen V2500 und CF34 erwartet. Operatives ErgebnisStabile EBIT-Marge erwartetDie MTU rechnet für 2017 mit einem im Vergleich zu 2016 steigenden operativen Ergebnis (EBIT bereinigt). Die bereinigte EBIT-Marge (EBIT bereinigt / Umsatz) soll dabei stabil bleiben (2016: 10,6 %). Veränderungen im Produktmix im zivilen Neuteil- und im MRO-Geschäft dürften sich dabei negativ auf das Ergebnis auswirken. Die MTU geht davon aus, dass diese Effekte durch das Wachstum im zivilen Ersatzteil- und MRO-Geschäft sowie durch positive Wechselkurseffekte überkompensiert werden können. Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern (EAT bereinigt)Aufgrund zu erwartender niedrigerer Zinsaufwendungen dürfte das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern 2017 stärker steigen als das operative Ergebnis. Free CashflowAuch das Jahr 2017 wird von erheblichen investiven Ausgaben und von einer Reduzierung der militärischen Anzahlungsbestände geprägt sein. Die MTU plant jedoch, diese Belastungen aus dem operativen Geschäft zu kompensieren und eine Free Cashflow Conversion (Free Cashflow / bereinigtes Ergebnis nach Ertragssteuern) im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu erreichen. Künftige DividendeDie Dividendenpolitik der MTU sieht die Ausschüttung einer attraktiven Dividende vor. Auf Basis der Prognose zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung und unter der Voraussetzung der Zustimmung der beschließenden Gremien geht die MTU für 2017 von einer stabilen Ausschüttungsquote aus. MitarbeiterAufgrund des starken Wachstums in beiden Geschäftssegmenten ist für das Jahr 2017 mit einer leichten Erhöhung der Personalkapazität zu rechnen. Im Wesentlichen betrifft diese die MTU-Standorte in Polen, Hannover und München. Für den Gesamtkonzern wird ein moderater Aufwuchs unterproportional zum Umsatz erwartet. Forschung und EntwicklungDie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der MTU fokussieren auch 2017 auf das Thema Antriebseffizienz - durch Weiterentwicklung der MTU-Schlüsselkomponenten Niederdruckturbinen- und Hochdruckverdichter-Technologie zugunsten der Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Detaillierte Erläuterungen zum Thema Forschung und Entwicklung, inklusive der mittel- und langfristigen Reduktionsziele bezüglich Kraftstoffverbrauch und Emissionen, werden im Abschnitt "Forschung und Entwicklung" gemacht. → Weitere Informationen auf Seite 64 Gesamtaussage zur künftigen Geschäftsentwicklung 2017Der Vorstand der MTU geht weiter von einer positiven Geschäftsentwicklung aus: Der Umsatz, das Ergebnis und der Free Cashflow dürften auch im Jahr 2017 weiter steigen. Die anhaltend intensiven Entwicklungsaktivitäten und der Produktionshochlauf der neuen Getriebefan-Programme im Jahr 2017 legen den Grundstein für die langfristige und anhaltend positive Geschäftsentwicklung der MTU. Im Jahr 2017 dürfte weiterhin das Zivilgeschäft zu einem Wachstum des Konzerns führen. Risiko- und ChancenberichtRisikoberichtRisiko ist ein inhärenter Bestandteil jeder unternehmerischen Aktivität. Um die Erwartungen ihrer Aktionäre zu erfüllen, muss die MTU Chancen nutzen, was mit einem bestimmten Grad an Risiko verbunden ist. Die MTU hat ein integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem. Es ist in die wertorientierte Steuerung und die Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das System sichert die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und orientiert sich am führenden internationalen Standard COSO II ERM Framework. Zur Umsetzung des Risikomanagements in der MTU-Gruppe stellt das zentrale Risikomanagement den Risikoverantwortlichen als Leitfaden verschiedene Arbeitshilfen und Informationen zur Verfügung. Beispiele sind die Risikorichtlinie der MTU oder das MTU Risikohandbuch sowie zur Konkretisierung und als operative Hilfestellung eine umfangreiche Checkliste. Die konsequente Beschäftigung mit den wesentlichen Risikofeldern ist für den MTU-Konzern eine zentrale Grundlage für die wertorientierte Steuerung und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Die MTU identifiziert die Risiken, bewertet ihre Auswirkungen und erarbeitet Maßnahmen, um sie zu begrenzen. Die folgenden wesentlichen Risikofelder lassen sich identifizieren:
Strategie und RisikomanagementsystemKontrollumfeldAls unabdingbare Voraussetzung für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem sieht die MTU ein förderliches Kontrollumfeld mit folgenden wesentlichen Elementen:
Das MTU-Leitbild formuliert im Kapitel "Zusammenarbeit und Verhalten" den Anspruch an einen professionellen Umgang mit Fehlern. Das Streben nach ständiger Verbesserung wird durch die CIP-Organisation (Continuous Improvement Project) unterstützt. Das soll den offenen Umgang mit Schwachstellen fördern und eine Kultur schaffen, die die Basis für ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem bildet. Ziele des Risikomanagements und RisikostrategieZiele des Risikomanagements der MTU sind die Abwehr bestandsgefährdender Risiken, die Sicherung des zukünftigen Unternehmenserfolgs und die Schaffung einer transparenten Risikoposition. Die MTU beschränkt sich nicht auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, sondern hat ihr Risiko- und Chancenmanagementsystem in alle finanzwirtschaftlichen Prozesse eingebunden - angefangen bei der operativen und strategischen Planung über regelmäßige Prognoseprozesse bis hin zur monatlichen Vorstands- und Aufsichtsratsberichterstattung. Ebenso findet sich das Risikomanagement in allen Steuerungsprozessen wieder, z. B. als wesentlicher Teil des Projektmanagements. Identifikation, Bewertung und Steuerung von RisikenDie MTU versteht das Risikomanagement als kontinuierlichen Prozess. Er stellt den verantwortungsvollen Umgang mit Einzelrisiken auf Bereichsebene und übergeordneten Risiken, die mehrere Einheiten oder den gesamten Konzern betreffen, sicher. Basis für die Risikoerfassung ist das Risikoinventar des Konzerns. Es schließt alle Bereiche und alle Risikofelder ein, denen die MTU ausgesetzt ist. Gemäß COSO II Framework ist es strukturiert nach Governance und Compliance, Strategie und Planung, Operations und Infrastruktur sowie Reporting. Zur detaillierteren Erfassung der Risiken unterteilt die MTU diese Struktur in 15 Risikokategorien, die sämtliche Bereiche abdecken. Das operative Risikomanagement erfolgt auf der Ebene einzelner Unternehmensbereiche und in den Tochtergesellschaften. Diese Unternehmenseinheiten identifizieren, bewerten, steuern und überwachen ihre Risiken eigenverantwortlich und dokumentieren sie in Risk Maps. Dazu nutzen sie eine allgemeine Risikocheckliste, die aus dem Risikoinventar abgeleitet ist. Die Berichterstattung an das zentrale Risikomanagement erfolgt für Risiken ab einer Höhe von 1 Mio. € über den Fünf-Jahres-Betrachtungszeitraum verpflichtend und ist mit den Quartalsabschlüssen harmonisiert. Daneben dienen die Risk Maps auch der Dokumentation von Risiken unterhalb der Grenze von 1 Mio. €. Risiken, die größer als 10 Mio. € sind, werden umgehend an das zentrale Risikomanagement gemeldet. Die Bewertung der Risiken erfolgt nach einheitlich definierten Schadenseintrittswahrscheinlichkeiten und als mögliche Abweichung der Konzernsteuerungsgrößen EBIT bereinigt bzw. Einfluss auf die Liquidität gegenüber der aktuell gültigen operativen Planung. Neben den genannten finanzwirtschaftlichen Risiken umfasst das Risikomanagement ausdrücklich auch die Betrachtung nichtfinanzieller Risiken. Das zentrale Risikomanagement aggregiert und konsolidiert die gemeldeten Risiken. Darüber hinaus bietet es Unterstützung im Risikomanagementprozess, gibt Methoden und Werkzeug einheitlich vor und ermittelt die Gesamtrisikoposition für den Konzern. Zudem unterstützt es das bereichsübergreifende Risk Management Board, das auf Konzernebene als zentrale Steuerungs- und Überwachungsinstanz agiert. Im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Sitzungen des Risk Management Board werden die Wechselwirkungen einzelner Risiken diskutiert, die Vollständigkeit der gemeldeten Risiken sichergestellt sowie die Risikolage des Gesamtkonzerns bewertet. Risikoberichterstattung und -kommunikationDer Vorstand erhält quartalsweise den vom Risk Management Board abgestimmten und nach Berichtssegmenten gegliederten Risk Report und wird über die aktuelle Risikosituation des Konzerns informiert. Die Top Risk Map beinhaltet Risiken und Chancen ab 10 Mio. € im Fünf-Jahres-Zeitraum, bewertet mit den Eintrittswahrscheinlichkeiten, sowie Gegensteuerungsmaßnahmen. Ebenso erhält der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats quartalsweise eine Aktualisierung der aktuellen Risikoposition des MTU-Konzerns. Im Rahmen der monatlichen Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt zudem eine Darstellung der aktuellen Top-Themen der letzten Risikoabfrage. Überwachung des RisikomanagementprozessesUm die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems sicherzustellen und eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu gewährleisten, ist die Überwachung des Risikomanagementprozesses von entscheidender Bedeutung. Neben der Prüfung des Risiko-Früherkennungssystems durch den Wirtschaftsprüfer wird das Risikomanagementsystem durch eine Reihe weiterer Funktionen überwacht und geprüft:
Strategische RisikenGesamtwirtschaftliche RisikenIm Allgemeinen wirken auf die Entwicklung der MTU-Gruppe verschiedene Risiken, insbesondere das Wechselkursrisiko des US-Dollar, die Rohstoffpreissituation, die Entwicklung des Luftverkehrs und konjunkturelle Risiken. Wesentliche negative Auswirkungen in Zusammenhang mit einem reduzierten Wirtschaftswachstum in einigen Schwellenländern oder der weltweit hohen Verschuldung einzelner Staaten und der daraus resultierenden Geldmarktpolitik der Nationalbanken sieht die MTU unter Berücksichtigung der aktuellen Marktprognosen derzeit nicht. Mögliche Auswirkungen aus Veränderungen des politischen Umfelds (Brexit / US-Wahl) werden von der MTU analysiert, um mögliche Risiken zu identifizieren. Politische Krisen in einigen Regionen sowie Einschränkungen im Luftverkehr aufgrund von Epidemien oder Terrorismus werden als potenzielle Risiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses regelmäßig diskutiert, aber derzeit nicht als kritisch eingestuft. Sollte sich die konjunkturelle Lage verschlechtern, könnte dies zu einer Veränderung der Nutzung von Passagier- und Frachtflugzeugen und zu einer Zurückhaltung bei der Bestellung neuer Transportkapazitäten führen. Außerdem könnten staatliche Budgetkürzungen zu negativen Auswirkungen auf das militärische Triebwerksgeschäft führen. Zu weiteren gesamtwirtschaftlichen Risiken zählen schwankende Energiekosten sowie ausfallende und verzögerte Zulieferleistungen. Des Weiteren können die Triebwerksprogramme aufgrund der langen Laufzeiten Zinsänderungen und Auslieferungsverschiebungen unterliegen. Unternehmensstrategische RisikenDie strategischen Risiken sind im Wesentlichen Fehleinschätzungen bei Entscheidungen über Triebwerksbeteiligungen, beim Aufbau neuer Standorte und bei möglichen M&A-Aktivitäten. In der Entscheidungsphase eines Programms arbeiten daher hochqualifizierte Spezialisten nach vorgegebenen Prozessen an der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und beziehen dabei eine Risikobetrachtung für die unterschiedlichen Szenarien verbindlich mit ein. Das Geschäftsmodell der MTU ist insbesondere im OEM-Segment langfristig ausgelegt. Zwischen einer positiven Triebwerksentscheidung und dem Break Even liegen im zivilen Bereich viele Jahre der Entwicklung, des Serienanlaufs und der Serienfertigung. Im Zeitverlauf können sich die wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen ändern, so dass Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen immer wieder an neue gesamtwirtschaftliche und technologische Entwicklungen angepasst werden müssen. Entscheidend sind dabei vor allem der Erfolg oder Veränderungen der Flugzeugplattformen, in denen die Triebwerke zum Einsatz kommen. Die MTU begegnet diesen strategischen Risiken mit einem Portfolioansatz. Das bedeutet, dass sie den Einfluss eines einzelnen Programms bzw. einer Flugzeugplattform begrenzt, indem sie sich an einer breiten Produktpalette über alle Schubklassen beteiligt. Neben den Risiken aus den strategischen Entscheidungen der MTU ist langfristig auch der Eintritt neuer Wettbewerber, z. B. aus Russland oder China, als Risiko zu beurteilen. Vor dem Hintergrund der hohen Markteintrittsbarrieren wird dieses Risiko zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als kritisch eingestuft. Substitutionsrisiken durch disruptive TechnologienElektrische Antriebe stellen prinzipiell ein Substitutionsrisiko für konventionelle Triebwerkstechnologien dar. Sie erreichen zur Zeit jedoch bei Weitem nicht die notwendigen Leistungswerte, um einen Betrieb von größeren Passagier- und Frachtflugzeugen zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit Forschungspartnern untersucht die MTU in Studien alle denkbaren Konzepte, um vorbereitet zu sein. Wesentliche Ergebnisse daraus sind:
Die MTU-Geschäftsfelder sind daher auf absehbare Zeit nicht betroffen. Die MTU wird aber die Entwicklungen im Bereich von Elektromotoren und Batterien aufmerksam verfolgen und weitere Studien ausarbeiten, um rechtzeitig reagieren zu können. Eine Veränderung in Richtung alternative Antriebe wird nicht schlagartig einsetzen, sondern von einem langfristigen Übergang mit Hybridkonzepten gekennzeichnet sein, bei dem die heutigen Produkte der MTU weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Zudem arbeitet die MTU permanent an Effizienzverbesserungen von konventionellen Triebwerken und erhöht damit kontinuierlich die Messlatte für ein Substitutionsprodukt. Ein Engagement in einem elektrisch angetriebenen Flugsystem ist auf Basis der Kernkompetenzen der MTU nicht ausgeschlossen. Daher wird dieses Risiko als unkritisch eingestuft. Insgesamt sieht die MTU derzeit keine strategischen Risiken, die zu einer Bestandsgefährdung des Unternehmens führen könnten. Markt- und ProgrammrisikenDer Erfolg bestehender und seit Jahren etablierter Triebwerksprogramme über den gesamten Lebenszyklus hängt im Wesentlichen vom Erfolg des Ersatzteilgeschäfts ab. Viele Fluglinien sind insbesondere aufgrund der Konkurrenzsituation im Flugverkehr weiterhin in wirtschaftlich schwierigen Situationen. Diese angespannte Situation kann durch Veränderungen der Treibstoffpreise, die Entwicklung von Devisenkursen und staatliche Eingriffe in den Luftverkehr zusätzlich massiv beeinflusst werden. Vor diesem Hintergrund sind Fluggesellschaften bemüht, die Betriebskosten inklusive der Instandhaltungskosten ihrer Flugzeuge und Triebwerke gering zu halten, um dadurch die Margen zu steigern. Daher werden beispielweise Triebwerksinstandhaltungen maximal hinausgezögert, gebrauchte Ersatzteile anstelle von Neuteilen eingebaut oder Gebrauchttriebwerke verwendet. Für neue Triebwerksprogramme hat sich der Markt dahingehend geändert, dass die Triebwerke von Beginn an mit Instandhaltungsleistungen seitens der Triebwerkshersteller verkauft werden. Der Erfolg hängt somit nicht mehr nur von den Ersatzteilumsätzen ab, sondern von der Prognosegenauigkeit der zukünftig zu erwartenden Instandhaltungsleistungen inklusive der Ersatzteile. Aufgrund der schwierigen Finanzsituation einiger Fluggesellschaften werden den Endkunden im Rahmen von Triebwerksverkäufen Finanzierungsgeschäfte von den Triebwerksherstellern angeboten. Im Wesentlichen differenzieren sich die ausgereichten Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments) andererseits. Die MTU nimmt im Rahmen ihrer Beteiligungen an Triebwerksprogrammen aktiv an Finanzierungen von Flugzeugen für die Endkunden teil. Die Vereinbarungen sehen eine Beteiligung der MTU in Höhe ihres Anteils am Triebwerksprogramm vor. Die Finanzierungen erfolgen grundsätzlich nur im Namen der Fluggesellschaften an die Flugzeughersteller. Das Risiko eines Vermögensverlusts aufgrund einer Insolvenz der Fluggesellschaften wird aufgrund bestehender Sicherheiten zum aktuellen Zeitpunkt als sehr gering eingeschätzt. Im militärischen Triebwerksgeschäft sind die Auftraggeber der MTU nationale und internationale Behörden. Veränderungen im politischen Umfeld wirken sich daher nahezu direkt auf die MTU aus. Bei den insbesondere in Europa zu beobachtenden angespannten Haushaltslagen der Käuferländer besteht das Risiko von Auftragsverschiebungen bzw. -stornierungen. Aufgrund der Haushaltssituation werden vertragliche Leistungsumfänge bereits geschlossener Verträge bisweilen nachverhandelt. Im militärischen Triebwerksgeschäft ist die MTU in internationale Kooperationen eingebunden. Durch eine gemeinsame Interessensvertretung werden Risiken begrenzbar. Bestehende Verträge im militärischen Bereich sind in der Regel langfristig ausgelegt, so dass Preisrisiken weitestgehend ausgeschlossen sind. Die Kundenstruktur im MRO-Segment wird durch einzelne Großkunden geprägt. Bei Abschluss neuer Großaufträge besteht das Risiko, langfristig nicht alle zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen vorhersehen zu können. Einige Triebwerksprogramme in der Instandhaltung befinden sich in einer fortgeschrittenen Lebenszyklusphase. Das birgt das Risiko einer Überalterung des MRO-Portfolios der MTU. Die MTU achtet auf Ausgewogenheit in ihrem Portfolio und erweitert ihr Angebot kontinuierlich um Instandhaltungsdienstleistungen für jüngere Triebwerksprogramme. Der Einstieg in neue Programme ist dabei mit einem Anlaufrisiko verbunden. Abhängigkeit von KooperationenDer zivile Triebwerksmarkt wird von wenigen großen Triebwerksherstellern dominiert. In diesem Markt vertreibt die MTU ihre Produkte überwiegend im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften mit den Marktführern. Die großen Triebwerkshersteller als Konsortialführer dieser Partnerschaften bestimmen Preise, Konditionen und Nebenleistungen. Ebenso definieren sie bis zum Markteintritt neuer Triebwerke die Prozesse im Rahmen der Triebwerksentwicklung, zum Beispiel den Umfang der Entwicklungsleistungen oder die Entwicklungszahlungen einzelner Konsortialpartner. Als Konsortialpartner hat die MTU Widerspruchs- und Kontrollrechte und kann über Verhandlungen die eigene Position verbessern. Durch diese Partnerschaften ist sie an den führenden Triebwerksprogrammen der großen Hersteller beteiligt. Die Kunden der Konsortialführer im zivilen Triebwerks- und Instandhaltungsgeschäft sind Fluggesellschaften und Leasingunternehmen. Die Vermarktung von zivilen Triebwerken und den damit verbundenen Instandhaltungsleistungen geht mit Zugeständnissen an den Endkunden einher. Aufgrund der Risk- and Revenue-Sharing-Verträge muss die MTU die Zusagen gemäß ihrem Programmanteil erfüllen. Die gleiche Interessenslage der Partner verhindert ein überzogenes Entgegenkommen bei Vertragsverhandlungen mit den Endkunden. Im zivilen Instandhaltungsgeschäft ist die MTU auf dem asiatischen Markt unter anderem an einem 50 : 50-Joint Venture, der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., Zhuhai, China, beteiligt. In den Bereichen Triebwerksleasing, Instandsetzung und Entwicklung ist sie an weiteren Joint Ventures beteiligt, um hiermit den neuen Strukturen des Aftermarket zu begegnen und den Kunden damit ein umfassendes Leistungsportfolio anbieten zu können. Generell besteht bei gemeinsam geführten Unternehmen, in denen Entscheidungen gemeinsam getroffen werden müssen, das Risiko von Meinungsverschiedenheiten. Aus heutiger Sicht ist für die MTU keine Bestandsgefährdung aus den Markt- und Programmrisiken oder der Abhängigkeit von Kooperationen erkennbar. Entwicklungs- und FertigungsrisikenEntwicklungsrisikoIm zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft erbringt die MTU Entwicklungsleistungen, bei denen Verzögerungen und Kostensteigerungen auftreten können. Das Unternehmen sichert die strikte Einhaltung der Zeitpläne und Budgets ab, indem das Projektmanagement fachbereichsübergreifend ständig überwacht und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Einbindung in Kooperationen ermöglicht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg und bewirkt eine Risikostreuung. Dennoch zeigt die Markteinführung der GTF-Triebwerke, dass trotz aller Risikominimierungsmaßnahmen ein Restrisiko bestehen bleibt. Die Produkte der MTU unterliegen strengsten Sicherheitsanforderungen. Für ihre Tätigkeit benötigt die Gesellschaft eine Reihe von Behördenzulassungen, insbesondere von der EASA. Diese Zulassungen gelten nur für bestimmte Zeiträume. Zur Verlängerung sind neue Prüfungen notwendig. Der detailliert beschriebene Entwicklungsprozess gewährleistet die Einhaltung aller Regeln. Fertigungsrisiken / Shopfloor-RisikenUm die Anforderungen der Fluggesellschaften und OEMs an Gewicht, Treibstoffverbrauch und Geräuschemissionen von Triebwerken sicherzustellen, kommen technisch hoch entwickelte Bauteile und neue Werkstoffe zum Einsatz. Zur Herstellung und Bearbeitung dieser Bauteile entwickelt die MTU neue, an diese Herausforderungen angepasste Fertigungsverfahren und lässt diese zu. Zum Einsatz kommen neu- bzw. weiterentwickelte Fertigungsverfahren, die eine effiziente Bearbeitung ermöglichen. Dabei kann es zu Einflüssen kommen, die einen verzögerten Produktionsstart, eine kurzfristige temporäre Erhöhung der Stückkosten oder eine temporäre Unterschreitung der Liefermengen zur Folge haben. Ebenso besteht das Risiko, dass Kunden aufgrund von Lieferverzögerungen z. B. Strafzahlungen verlangen. Möglicherweise erfüllen die neuen Verfahren die Anforderungen zum Beginn der Serienfertigung noch nicht vollständig. Die konsequente Begleitung des Entwicklungs- und Einführungsprozesses im Rahmen von Technologieprojekten führt zu einer Begrenzung des Risikos. Beschaffungs- und EinkaufsrisikenDie MTU ist in einigen Bereichen der Rohstoffversorgung, bei einzelnen Teilen und Komponenten sowie bei der Bereitstellung spezifischer Dienstleistungen von Lieferanten und Drittanbietern abhängig. Es kann zu Lieferantenausfällen, Qualitätsproblemen und Preiserhöhungen kommen. Um unabhängiger agieren zu können, strebt die MTU die Verpflichtung mehrerer gleichwertiger Lieferanten für Material, Teile und Dienstleistungen an. Mit "Single Source"-Lieferanten vereinbart die MTU langfristige Verträge, um die Versorgung auch bei plötzlich auftretenden Engpässen zu sichern und sich vor kurzfristigen Preiserhöhungen zu schützen. Dank der breit gestreuten Zulieferkette sind die Risiken beherrschbar. Beim Hochlauf der Fertigung neuer, großvolumiger Programme, bei denen neue Produktionskapazitäten, neue Produktionsprozesse oder neue Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen, können Verzögerungen auftreten. Diese können sich auf die vereinbarten Liefertermine auswirken. Durch ein striktes Projektmanagement, den Einsatz von Spezialisten sowie die Umsetzung von programmspezifischen Präventionsmaßnahmen minimiert die MTU dieses Risiko. HaftungsrisikenAuch in der Luftfahrtindustrie kann es trotz höchster Qualitätsansprüche in Fertigung und Instandhaltung zu Unfällen kommen. Im militärischen Triebwerksgeschäft (mit Ausnahme des Exports) ist die MTU durch Freistellungen weitgehend von der Haftung für Produktrisiken befreit. Die verbleibenden Produkthaftungen, insbesondere im zivilen Triebwerksgeschäft, sind durch vertragliche Vereinbarungen und Versicherungspolicen mit einer hohen Deckung abgesichert; dazu zählt die Luftfahrthaftpflicht. Bestandsgefährdende Risiken durch Feuer und Betriebsunterbrechungen sind ebenfalls versichert. Durch die Limitierung der Haftungsrisiken und die Versicherungsdeckungen sind die Risiken überschaubar und kalkulierbar. Die MTU sieht daher keine bestandsgefährdenden Risiken aus den Bereichen Fertigung, Entwicklung und Beschaffung. Verwendung von FinanzinstrumentenMehr als 80 % der Umsatzerlöse der MTU werden in US-Dollar erzielt. Ein Großteil der Aufwendungen ist in US-Dollar fakturiert, um eine "natürliche Sicherung" zu schaffen. Die übrigen Aufwendungen fallen hauptsächlich in Euro und in geringem Umfang in Polnischen Zloty, Chinesischen Renminbi und Kanadischen Dollar an. In Übereinstimmung mit der Unternehmenspolitik, Gewinne nur aus dem operativen Geschäft und nicht aus Währungsspekulationsgeschäften zu erwirtschaften, nutzt die MTU Sicherungsstrategien ausschließlich, um die Auswirkungen der Volatilität des Dollarkurses auf das EBIT zu steuern und zu minimieren. Die von der MTU abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sichern den überwiegenden Teil des Nettowährungsrisikos ab. So ist nur ein geringer Teil des US-Dollar-Überschusses Währungsrisiken ausgesetzt. Der nicht gesicherte Teil künftiger Zahlungsströme wird zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs mit dem Euro-Stichtagsmittelkurs umgerechnet. Die MTU verwaltet ein langfristiges Sicherungsportfolio von Devisentermingeschäften mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Zum 31. Dezember 2016 betrug das Sicherungsportfolio bis zum Jahr 2019 insgesamt 1.680,0 Mio. US-$ (umgerechnet zum Stichtagskurs: 1.593,8 Mio. €). Ausführliche Erläuterungen zu Instrumenten, die der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme dienen, sind im Konzernanhang in Abschnitt IV. (unter 36.) enthalten. → Weitere Informationen auf Seite 208 Aufgrund der langfristigen Sicherungsstrategie sieht die MTU die Wechselkursrisiken als beherrschbar an. Zur detaillierten Beschreibung des Finanzmanagements der MTU wird auf den Abschnitt Finanzlage ( unter "Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements") verwiesen. → Weitere Informationen auf Seite 81 Sonstige Risiken aus dem operativen GeschäftsbetriebCompliance-RisikenCompliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen des Unternehmens auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat die MTU eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Die Fachbereiche stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Qualität die Einhaltung luftfahrtbehördlicher Auflagen und die Fachabteilung Umweltschutz / Arbeitsschutz die Befolgung umweltschutzrechtlicher Vorgaben. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich ergriffen:
Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. ForderungsausfallrisikenInsbesondere Fluggesellschaften sind indirekte und direkte Kunden der MTU. Bei diesen Gesellschaften können finanzielle Probleme auftreten, die sich auf die Forderungen der MTU und ihrer Partner auswirken. Die Kooperationsführer im OEM-Geschäft betreiben ein intensives Forderungsmanagement. Nennenswerte Risiken werden aufgrund der langjährigen partnerschaftlichen Beziehungen zu den OEMs nicht gesehen. Im MRO-Geschäft überwachen die Verantwortlichen der MTU offene Forderungen in kurzen Zyklen. Zudem erfolgt vor Vertragsabschlüssen eine Risikobeurteilung und es werden Sicherungsmaßnahmen festgelegt, z. B. - soweit angeboten - die Absicherung politischer Kreditrisiken durch die Hermesdeckung. Grundsätzlich vermeidet der Konzern unkalkulierbare Geschäftsabschlüsse, so dass die MTU diese Risiken für überschaubar und beherrschbar hält. UmweltrisikenDie MTU unterliegt zahlreichen Umweltschutzgesetzen und -vorschriften. Durch die Bearbeitung von Werkstoffen mit z. B. Nickel- und Cobaltlegierungen oder den Einsatz chemischer Stoffe in der Fertigung sowie Emissionen der Prüfstände kann es bei einer Verschärfung der Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen zu zusätzlichen Investitionskosten kommen oder die Substitution von eingesetzten Stoffen kann erforderlich werden (REACH Compliance). Näheres findet sich im Abschnitt "Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren". Für das Betreiben bestimmter Produktionsanlagen benötigt die MTU spezielle Zulassungen. Die Auflagen müssen strikt eingehalten werden und die Dokumentation gesichert sein. Ein nach EMAS zertifiziertes Umwelt-Management minimiert Risiken in diesem Bereich. → Weitere Informationen auf Seite 93 Informationstechnische RisikenRisiken im IT-Bereich sind der Verlust geheimer Daten durch Spionage oder Systemausfälle. Die MTU ist aufgrund ihrer Geschäftsbeziehungen mit militärischen Kunden im Umgang mit geheimen Daten und deren Sicherung besonders sensibel. Sie hat ein hoch entwickeltes Daten- und Geheimschutz-System, das stets auf dem neuesten Stand der Technik ist. Bei der Einführung neuer IT-Systeme kann es zu Störungen der Arbeitsabläufe kommen. Derartige Risiken minimiert die MTU durch den Einsatz ausgebildeter Experten und eines professionellen Projektmanagements. Die Risiken aus diesem Bereich hält die MTU zwar für zunehmend finanziell aufwändig, zur Zeit aber dennoch für beherrschbar. PersonalrisikenDurch den Fachkräftemangel, der mit dem demographischen Wandel einher geht, kann es zu Risiken kommen: So könnten Leistungsträger für offene Stellen nicht im ausreichenden Maße gefunden werden, kompetente Stelleninhaber verloren werden oder ein Know-how-Transfer fehlen. Die Ausprägung der Personalrisiken stuft die MTU derzeit als gering ein. Rechtliche, zoll- und steuerrechtliche RisikenDie derzeit anhängigen rechtlichen Verfahren begründen keine bestandsgefährdenden Risiken für die MTU. Erkennbare Risiken aus laufenden Zoll- und anstehenden Steuerprüfungen sind - soweit erforderlich - in den Abschlüssen berücksichtigt. Gesamtaussage zur Risikosituation der MTUDie vorgenannten Risikofelder werden für das kommende Geschäftsjahr als Abweichung des EBIT zur aktuell gültigen Unternehmensplanung mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten bewertet. Die MTU bewertet die Risiken im Risikomanagementprozess mit vier unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten. Aus den bewertbaren Top-Einzelrisiken des Risikomanagementprozesses der MTU-Gruppe ergibt sich für das Geschäftsjahr 2017 folgende Risikoposition: Risikobewertung MTU-Konzernscroll
Ein paralleles Eintreten aller Risiken ist nach Konzernmeinung äußerst unwahrscheinlich, so dass eine Addition der Risiken nur ein Indiz für die Gesamtrisikoposition des MTU-Konzerns sein kann. Über das Geschäftsjahr 2017 hinaus existieren mit Blick auf die mittel- bis langfristige Unternehmensplanung und den korrespondierenden Risikoprozess weitere teils signifikante Risikopositionen, welche die MTU fortwährend überwacht und bearbeitet. Zusätzlich zu den oben dargestellten Risiken werden im Risikomanagementprozess ungeplante Liquiditätsbelastungen überwacht. Hieraus ergeben sich für 2017 neben den obengenannten Ergebnisrisiken weitere rund 75 Mio. € Liquiditätsbelastungen, die aber durch die bestehenden Kreditlinien abgedeckt sind. Über die genannten bewertbaren Risiken hinaus liegen weitere nicht bewertbare Risiken vor. Die Risikolage zum 31. Dezember 2016 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Die Risiken sind aus Sicht der MTU beherrschbar, der Fortbestand des MTU-Konzerns ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. Grundlegende Änderungen der Risikolage erwartet die MTU derzeit nicht. Organisatorisch hat die MTU alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über mögliche Risikosituationen informiert zu sein. ChancenberichtMarkt- und ProgrammchancenGrundlagenforschung sowie die Weiterentwicklung der Triebwerkstechnologien und ihre Umsetzung in Endprodukte haben die MTU zu einem weltweit führenden Hersteller für Triebwerkskomponenten gemacht. In puncto Effizienz sind die neuen Produkte der MTU führend, da sie Kraftstoff sparen und Emissionen, Lärm und Kosten reduzieren. Die bei der MTU entwickelten Technologien wurden in den vergangenen Jahren erfolgreich in neue Triebwerksprogramme eingebracht. Die MTU konnte mit den Getriebefan-Triebwerken (GTF) der PW1000G-Serie, die gemeinsam mit Pratt & Whitney entwickelt werden, Markterfolge erzielen. Die A320neo sowie die Bombardier C Series mit GTF-Antrieb haben bereits den Linienbetrieb aufgenommen. In den nächsten Jahren werden insbesondere im Regionaljetsegment weitere Anwendungen des GTF in den Liniendienst gehen. Zur Balance des Triebwerksportfolios im Langstreckensegment hat sich die MTU am GE9X beteiligt, das zukünftig exklusiv die Boeing 777X antreibt. Durch dieses ausgeglichene Triebwerksportfolio profitiert die MTU in den nächsten Jahrzehnten vom prognostizierten Wachstum in sämtlichen Marksegmenten - dem Regionaljet-, dem Narrowbody- und dem Widebody-Segment. Im Mittelstreckenbereich hat die MTU darüber hinaus die Chance, weitere Marktanteile zu gewinnen, da sie neben dem PW1100G für die A320neo-Familie auch am V2500 für die klassische A320-Familie beteiligt ist. Diese bietet aufgrund des Eintritts in die Aftermarket-Phase zukünftig Potenzial im Ersatzteilgeschäft. Bei militärischen Kunden hat sich die MTU als kompetenter Partner mit umfassendem System-Know-how für Produktentwicklung, -herstellung und -instandhaltung etabliert. Insbesondere die Weiterentwicklung der Instandhaltungskooperation mit der Luftwaffe für militärische Triebwerke bietet die Chance, die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr zu stärken. Darüber hinaus eröffnen laufende Exportkampagnen - insbesondere beim Eurofighter-Triebwerk EJ200, aber auch beim MTR390 und TP400-D6 - die Chance, neue Kunden für den militärischen Bereich zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit GE Aviation bei militärischen Programmen entwickelt sich positiv und bildet die Basis für weitere Beteiligungschancen an transatlantischen Programmen der Zukunft. Die Änderung des Instandhaltungsgeschäfts in der Luftfahrtindustrie hin zu einer Integration der MRO in den Triebwerksverkauf eröffnet der MTU die Möglichkeit, die Kundenbindung in der Instandhaltung zu vertiefen und hierdurch die Risiken aus dem Ersatzteilmarkt zu mildern. Diese MRO-Integration erlaubt es den Partnern, an einem MRO-Netzwerk teilzunehmen und entsprechend den Programmanteilen am gesamten MRO-Volumen einer Triebwerksserie teilzuhaben, dem sogenannten Netzwerkvolumen. Hierbei sind verschiedene Beteiligungsmodelle möglich. So können Partner im MRO-Netzwerk z. B. nur ihre eigenen Bauteile reparieren oder entsprechend ihrer Beteiligungsquote komplette Shopvisits zugewiesen bekommen. Im Vergleich zum unabhängigen MRO-Geschäft bietet die Beteiligung am MRO-Netzwerk geringere Margen. Im sogenannten unabhängigen MRO-Markt - unter anderem für das GE90 und das V2500 - bietet sich langfristig die Chance, als MRO-Anbieter am stetig wachsenden Gesamtmarkt zu partizipieren. Insbesondere die Entwicklung des nicht mehr an den OEM gebundenen Flugzeugvolumens bietet für unabhängige MRO-Anbieter wie die MTU die Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und das Management für die Instandhaltung großer Flotten zu übernehmen. Durch die Gründung von zwei Joint Ventures mit der Sumitomo Corporation im Bereich Triebwerksleasing und durch die Neugründung einer Gesellschaft zum Triebwerksleasing mit den Partnerunternehmen im PW1100G-MRO-Netzwerk sollen die Aktivitäten im lukrativen Leasinggeschäft ausgebaut und somit der Leistungsumfang im Aftermarket erweitert werden. Chancen aus der Entwicklung und FertigungNeben den im Risikobericht dargestellten Risiken aus der Entwicklung und Fertigung bietet die kontinuierliche Entwicklungsarbeit der MTU zusätzliche Chancen. So sichert die Weiterentwicklung der Produkte die Möglichkeit, dass sich die MTU mit neuen Technologien und Materialien auch an zukünftigen Triebwerksprogrammen als Partner beteiligen kann und somit weiterhin ein ausgewogenes Portfolio mit Triebwerken in unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklusses erreichen kann. Ebenso bieten die im Risikobericht beschriebenen Herausforderungen aus dem Hochlauf der neuen Programme auch Chancen. Fertigungsprozesse und -systeme können optimiert und neue, zukunftsweisende Fertigungstechnologien eingeführt werden. Die zur Absicherung des Fertigungshochlaufs durchgeführten Risikoanalysen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen führen zu nachhaltigen Prozessverbesserungen. Diese Effekte wirken nicht nur bei den neuen Programmen, sondern können auch in bereits bestehende Programme übertragen werden und so z. B. zu weiteren Kostenreduzierungen und einer Erhöhung der Liefersicherheit führen. Im Rahmen des Shopfloor Management werden die Führungsinstrumente und das Führungsverhalten kontinuierlich weiterentwickelt. Dies führt zu gesteigerter Transparenz, zu einer Reduzierung von Verschwendung in Kommunikations-/Informationsprozessen, zu einer Unterstützung bei der Erreichung der anspruchsvollen Zielsetzungen sowie zu schnelleren und nachhaltigen Problemlösungen und Verbesserungsansätzen. Durch kurze Reaktionszeiten auf Abweichungen sowie nachhaltige und strukturierte Problemlösungen gelingt es, stabile Prozesse zu installieren und den Ressourceneinsatz zu optimieren. Eine hohe Transparenz und effiziente Kommunikation führen zu einem veränderten Führungsverständnis und einer neuen Unternehmenskultur. Shopfloor Management unterstützt die kontinuierliche Verbesserung auf allen Ebenen und sichert nachhaltig die Erreichung von Zielen. Sonstige ChancenDa vor allem im zivilen Neugeschäft und in der zivilen MRO ein Großteil der Umsätze in US-Dollar erzielt wird, würde eine Stärkung des US-Dollar gegenüber dem Euro die Ertragssituation der MTU verbessern. Eine Stabilisierung oder ein Rückgang der Energiekosten sowie günstige Rohstoffpreise hätten positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur und damit auf den Geschäftserfolg der MTU. Sonstige Chancen ergeben sich aus der später dargestellten SWOT-Analyse. Zu den Maßnahmen, wie die Chancen genutzt und die Risiken vermieden werden können, wird auf den Risikobericht verwiesen. → Weitere Informationen auf Seite 113 Gesamtaussage zur ChancenlageDie Chancenlage zum 31. Dezember 2016 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Organisatorisch hat die MTU alle Voraussetzungen geschaffen, Potenziale frühzeitig zu erkennen und darauf angemessen reagieren zu können. Hinsichtlich der Bewertung der Einzelchancen wendet die MTU die gleiche Methodik an wie bei der Bewertung der Risiken beschrieben. Ein konservativer Ansatz in der Risiken- und Chancenidentifikation führt zu einer im Vergleich zu den Risiken sehr niedrigen Chancenposition. Abgesehen von Markt- und Programmchancen in Höhe von 1,1 Mio. € im MRO-Segment sind keine über die aktuelle Planung hinausgehenden quantifizierbaren Chancen für das Geschäftsjahr 2017 zu berichten. Zudem sieht die MTU aufgrund der langen Zyklen im Geschäftsmodell eine größere Chancenposition erst in späteren Geschäftsjahren, da sich die zukünftigen Triebwerksprogramme (insbesondere die GTF-Familie) derzeit in der Entwicklungsphase bzw. im Serienanlauf befinden. Diese Chancen wurden größtenteils planerisch abgebildet. Grundlegende Veränderungen in der Chancenlage erwartet die MTU derzeit nicht. SWOT-AnalyseDie wesentlichen unternehmensspezifischen Stärken und Schwächen, die sich aus den Erkenntnissen des Planungs- und Risikomanagementprozesses für die MTU ergeben, stellen sich nach den Kriterien einer SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) wie folgt dar: SWOT-Analyse des MTU-Konzernsscroll
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den KonzernrechnungslegungsprozessDie Berichterstattung über wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems erfolgt nach Maßgabe des derzeit gültigen Deutschen Rechnungslegungsstandards DRS 20. Zielsetzung und KomponentenVorstand, Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss der MTU legen größten Wert auf die Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit, Richtigkeit und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung. Das für die Abschlüsse des MTU-Konzerns maßgebliche rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem trägt dazu bei, die konsequente Realisierung dieser Anforderungen an die interne und externe Rechnungslegung zu gewährleisten. Die Gesamtverantwortung für die Einrichtung und Weiterentwicklung der erforderlichen Kontroll- und Überwachungssysteme liegt beim Vorstand der MTU. Die Systeme sind auf das Geschäftsmodell und die unternehmensspezifischen Anforderungen des MTU-Konzerns zugeschnitten und sind wichtiger Bestandteil eines umfassenden Corporate Governance-Ansatzes. Dieser setzt die Rahmenbedingungen zur Schaffung von nachhaltigen Werten für Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft.
Wesentliche Merkmale
Übernahmerechtliche AngabenIm Folgenden sind die nach § 315 Abs. 4 HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben dargestellt. Tatbestände des § 315 Abs. 4 HGB, die bei der MTU Aero Engines AG nicht erfüllt sind, werden nicht erwähnt. Zusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt 52.000.000 € und ist eingeteilt in 52.000.000 Stückaktien ohne Nennwert. Die Aktien lauten auf den Namen. Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffenDer Bestand an eigenen Aktien betrug zum 31. Dezember 2016 643.879 (Vorjahr: 881.276) Stück. Bei eigenen Aktien werden keine Stimmrechte ausgeübt. Die Satzung der MTU Aero Engines AG enthält keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Der Vorstand hat keine Kenntnis von einer Vereinbarung zwischen Gesellschaftern, aus der sich derartige Beschränkungen ergeben. Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über SatzungsänderungenDie Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands ergeben sich aus den §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG in Verbindung mit § 5 der Satzung. Jede Satzungsänderung bedarf eines Beschlusses der Hauptversammlung (§ 179 AktG) mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, wie zum Beispiel Änderungen des Grundkapitals infolge der Ausnutzung des genehmigten Kapitals, ist laut Satzung dem Aufsichtsrat übertragen worden (§ 13 der Satzung). Befugnisse des Vorstands, insbesondere zur Ausgabe und zum Rückkauf von AktienGenehmigtes KapitalGemäß § 4 Absatz 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015). Bedingtes KapitalGemäß § 4 Absatz 6 der Satzung ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5,2 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 5.200.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und / oder Optionsschuldverschreibungen, die gemäß der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 15. April 2015 beschlossenen Ermächtigung begeben werden. Die Ausgabe erfolgt zu dem gemäß dieser Ermächtigung jeweils festzulegenden Wandlungs- bzw. Optionspreis. Der Vorstand ist bis zum 14. April 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und / oder Namen lautende Wandelschuldverschreibungen und / oder Optionsschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbeschränkung im Gesamtnennbetrag von bis zu 500 Mio. € zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte (auch mit Wandlungspflicht) in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 5,2 Mio. € nach näherer Maßgabe der Wandel- bzw. Optionsanleihebedingungen zu gewähren. Die Ausgabe der Schuldverschreibungen ist nur gegen Barzahlung möglich. Die Schuldverschreibungen können in Euro oder - unter Begrenzung auf den entsprechenden Gegenwert - in einer ausländischen gesetzlichen Währung, beispielsweise eines OECD-Landes, begeben werden. Sie können auch durch unter der Leitung der Gesellschaft stehende Konzernunternehmen ausgegeben werden; in einem solchen Fall wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats für die Gesellschaft die Garantie für die Schuldverschreibungen zu übernehmen und den Inhabern Wandlungs- bzw. Optionsrechte (auch mit Wandlungspflicht) in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren. Auf Grundlage der Ermächtigung zur bedingten Kapitalerhöhung hat die MTU im Berichtsjahr eine Wandelanleihe mit einem Nennbetrag von 500 Mio. € begeben. Weitere Details hierzu finden sich in den Ausführungen zur Finanzlage als Teil des Wirtschaftsberichts sowie im Konzernanhang im Rahmen der Erläuterungen zur Konzernbilanz unter "28. Finanzielle Verbindlichkeiten". Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des BezugsrechtsMit Beschluss der Hauptversammlung vom 15. April 2015 wurde die Gesellschaft ermächtigt,
Die vorstehenden Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder zusammen ausgeübt werden. Sie können auch durch Konzernunternehmen im Sinne des § 17 AktG ausgenutzt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien vom 22. April 2010 wurde mit Wirksamwerden dieser neuen Ermächtigung aufgehoben. Die in dem vorgenannten Beschluss vom 22. April 2010 enthaltene Ermächtigung zur Verwendung von aufgrund dieses damaligen Beschlusses erworbenen eigenen Aktien bleibt bestehen. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen (Change of Control-Klauseln)Die MTU Aero Engines AG hat im Juni 2012 eine börsennotierte Anleihe, im Juni 2013 eine Namensschuldverschreibung und im März 2014 ein Namensdarlehen (Note Purchase Agreement) begeben, die alle jeweils ein Recht der Gläubiger auf vorzeitige Rückzahlung für den Fall beinhalten, dass es zu einer Übernahme der Kontrolle von mehr als 50 % des stimmberechtigten Kapitals der Gesellschaft kommt und dies eine Verschlechterung des Ratings zur Folge hat. Die im Mai 2016 von der MTU Aero Engines AG begebene Wandelschuldverschreibung enthält die nachfolgend zusammengefassten Regelungen zu einem Kontrollwechsel: Die Anleihebedingungen räumen dem Anleihegläubiger im Falle eines Kontrollwechsels das Recht ein, innerhalb einer bestimmten Frist zu einem angepassten Wandlungspreis sein Wandlungsrecht auszuüben. Im Falle eines Kontrollerwerbs kann der Anleihegläubiger zu den in den Anleihebedingungen näher bestimmten Bedingungen die Schuldverschreibungen vorzeitig kündigen. Ein "Kontrollwechsel" liegt vor, wenn ein Kontrollerwerb eintritt oder ein Pflichtangebot nach §§ 35 Abs. 2 S. 1, 14 Abs. 2 S. 1 WpÜG veröffentlicht wird oder, im Falle eines freiwilligen Übernahmeangebots, mehr als 30 % der Stimmrechte der MTU Aero Engines AG sich direkt im rechtlichen oder wirtschaftlichen Eigentum des Bieters befinden oder ihm gemäß der Anleihebedingungen zugerechnet werden. Erwerben eine oder mehrere Personen im Sinne des § 22 Abs. 2 WpHG 50 % der Stimmrechte der MTU Aero Engines AG oder mehr, so ist ein "Kontrollerwerb" eingetreten. Im Oktober 2013 hat die MTU Aero Engines AG mit einem Bankenkonsortium eine Rahmenkreditlinie vereinbart (verlängert und erhöht im Oktober 2016), die ein Kündigungsrecht der Darlehensgeber für den Fall vorsieht, dass eine oder mehrere Personen die Kontrolle über die MTU Aero Engines AG erlangen oder über mehr als 50 % des ausgegebenen Kapitals der Gesellschaft verfügen. Die MTU Aero Engines AG hat Risk- and Revenue-Sharing-Verträge mit einem Triebwerkshersteller, die eine Änderungskündigung dergestalt vorsehen, dass die Risk- and Revenue-Sharing-Verträge in Long-Term-Supplier-Verträge umgewandelt werden können, wenn ein wesentlicher Wettbewerber dieses Vertragspartners die Kontrolle von 25 % oder mehr der Stimmrechte oder Vermögenswerte der Gesellschaft erlangt. Weiter hat die MTU Aero Engines AG einen Zusammenarbeitsvertrag mit einem anderen Triebwerkshersteller, der ein außerordentliches Kündigungsrecht für den Fall vorsieht, dass ein Wettbewerber dieses Vertragspartners mehr als 50 % der Stimmrechte an der Gesellschaft übernimmt. Mit dem gleichen Triebwerkshersteller hat die MTU Aero Engines AG weitere Zusammenarbeitsverträge, die außerordentliche Kündigungsrechte für den Fall vorsehen, dass ein Wettbewerber dieses Vertragspartners mehr als 30 % der Stimmrechte an der Gesellschaft übernimmt. Die MTU Aero Engines AG hält weiter Beteiligungen an verschiedenen Joint Venture-Gesellschaften mit anderen Triebwerksherstellern, die im Rahmen des Joint Ventures zur Entwicklung und Herstellung eines Triebwerks zusammenarbeiten. Der Gesellschaftsanteil der MTU Aero Engines AG kann nach den Regeln dieser Joint Venture-Verträge eingezogen und die Beteiligung der MTU Aero Engines AG an den begleitenden Zusammenarbeitsverträgen kann beendet werden, wenn die MTU Aero Engines AG durch einen Wettbewerber der Konsortialpartner übernommen wird. Die Vereinbarung derartiger Rechte ist marktüblich. Die Ausübung der Rechte aus den oben genannten Verträgen im Falle eines Kontrollwechsels, der die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Gesellschaft haben. Weitere VereinbarungenEntschädigungsvereinbarungen für den Fall eines ÜbernahmeangebotsNach den seit 1. Januar 2016 gültigen Vorstandsverträgen liegt ein Kontrollwechsel dann vor, wenn ein Aktionär die Mehrheit an der Gesellschaft erwirbt und dies für den Vorstand mit wesentlichen Nachteilen verbunden ist. Wesentliche Nachteile liegen insbesondere vor, wenn der Vorstand abberufen wird, sich seine Zuständigkeiten und Aufgaben wesentlich ändern oder wenn der Vorstand aufgefordert wird, einer Verringerung seiner Bezüge oder einer vorzeitigen Beendigung seines Dienstvertrages zuzustimmen. Für diesen Fall steht jedem Mitglied des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht zu, das innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende auszuüben ist. Falls ein Mitglied des Vorstands davon Gebrauch macht oder der Vorstandsanstellungsvertrag innerhalb eines Zeitraums von neun Monaten seit dem Kontrollwechsel einvernehmlich aufgehoben wird, erhält der Vorstand als Abfindung sämtliche noch ausstehenden Bezüge bis zum Ablauf der vorgesehenen Vertragslaufzeit. Für die Berechnung der Abfindung wird die Zielerreichung im Hinblick auf die variablen Bezüge auf 100 % festgelegt. Die maximale Abfindungssumme ist auf drei jährliche Zieldirektvergütungen begrenzt. Mit Arbeitnehmern wurden keine vergleichbaren Regelungen getroffen. Übrige AngabenErklärung zur UnternehmensführungEntsprechenserklärungVorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften erklären jährlich, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die Entsprechenserklärung der MTU Aero Engines ist im Kapitel "Corporate Governance" abgedruckt. → Weitere Informationen auf Seite 32 Außerdem ist die Corporate Governance auf der MTU-Website www.mtu.de im Menüpunkt "Investor Relations" zu finden. Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenErläuterungen zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, sind dem Corporate Governance-Bericht des Geschäftsberichts 2016 zu entnehmen. → Weitere Informationen auf Seite 32 Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und AufsichtsratDie Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat wird im Corporate Governance-Bericht erläutert. → Weitere Informationen auf Seite 32 Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an FührungspositionenDie MTU Aero Engines hat sich im Rahmen des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen folgende Ziele gesetzt: Zum einen wird sie im Aufsichtsrat der MTU Aero Engines AG, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, den Frauenanteil im Zuge der kommenden Neubesetzungen auf mindestens 30 % erhöhen. Aktuell liegt dieser bei 16,7 %. Zum anderen soll der Frauenanteil in den Führungsebenen insgesamt (d. h. alle Führungskräfte, ausgenommen der Vorstand) an den drei deutschen Standorten bis Juni 2017 auf 11 % steigen, kommend von 9,7 % zum Stichtag 30. Juni 2016. Keine geplanten Veränderungen bis Juni 2017 gibt es für den Vorstand der MTU Aero Engines AG sowie für den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen, und jene der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde, in Deutschland. Verweis auf VergütungsberichtDie Vergütung des Vorstands enthält als Elemente feste und variable Bezüge. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisiert ausgewiesenen Bezüge enthält der Vergütungsbericht, der im Kapitel "Corporate Governance" zu finden ist. Der Vergütungsbericht ist Teil des Lageberichts. → Weitere Informationen auf Seite 38 Directors' DealingsMitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a WpHG gesetzlich verpflichtet, den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der MTU Aero Engines AG, München, oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente offenzulegen, und zwar dann, wenn der Wert der Geschäfte, die ein Organmitglied und ihm nahestehende Personen innerhalb eines Kalenderjahres getätigt haben, die Summe von 5.000 € erreicht oder übersteigt. Diese Geschäfte sind auf der Website der MTU unter www.mtu.de zugänglich und wurden im Unternehmensregister veröffentlicht. Der Gesamtbesitz aller durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder gehaltenen Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug zum 31. Dezember 2016 weniger als 1 % (Stand 31. Dezember 2015: weniger als 1 %) des Grundkapitals der MTU. Bilanz zum 31. DEZEMBER 2016AKTIVA scroll
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2016scroll
Der Lagebericht der MTU Aero Engines AG, München, und der Konzernlagebericht sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst und im MTU Geschäftsbericht 2016 veröffentlicht. Anhang ZUM JAHRESABSCHLUSS 31. DEZEMBER 2016Grundlagen und MethodenDer Jahresabschluss der MTU Aero Engines AG, München, (Amtsgericht München, HRB 157206) (im Folgenden: MTU) wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. In der Bilanz und in der nach dem Umsatzkostenverfahren gegliederten Gewinn- und Verlustrechnung sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit Posten zusammengefasst, im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert. Der Jahresabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden auf Millionen-Euro (Mio. €) gerundet angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen im Jahresabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie sich beziehen. Grundlagen der BilanzierungDie MTU ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB. Aufgrund der Einführung des Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sind die Umsatzerlöse, Umsatzkosten, die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Die nachfolgende Tabelle enthält vergleichbare Werte für 2015, die sich aus der Anwendung von § 277 Abs.1 HGB idF. BilRUG ergeben würden: scroll
Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten. Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und planmäßig über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Herstellungskosten umfassen neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Sondereinzelkosten. Für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird das Aktivierungswahlrecht in Anspruch genommen. Der entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Anschaffungskosten und dem Wert der einzelnen Vermögensgegenstände des Unternehmens, abzüglich der Schulden im Zeitpunkt der Übernahme zum 01. Januar 2004. Die planmäßigen Abschreibungen auf Programmwerte orientieren sich an der jeweilig erwarteten verbleibenden Programmlaufzeit, die sich auf 1 bis 30 Jahre erstreckt. Die programmunabhängige Technologie wird über 10 Jahre abgeschrieben. Die Nutzungsdauer des Geschäftswerts ist aufgrund des langfristigen Geschäftsmodells mit 15 Jahren angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Sofern die Gründe hierfür entfallen, wird der niedrigere Wertansatz (außer bei entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerten) nicht mehr beibehalten. Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Bei den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen wird überwiegend von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen: 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 10 Jahre für Leichtbauten, 10 bis 20 Jahre für Grundstückseinrichtungen, 5 bis 10 Jahre für Technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 13 Jahre für Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Abschreibungen auf Sachanlagenzugänge des Geschäftsjahres erfolgen nach der linearen Methode. Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert zwischen 150 € und 1.000 € werden aktiviert und linear über 5 Jahre abgeschrieben (Poolbewertung). Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen. Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, mit den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung höchstens bis zu den Anschaffungskosten. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bewertet, die unfertigen und fertigen Erzeugnisse zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf das Anlagevermögen. Erkennbaren Verwertungsrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Wertpapiere sind mit dem Nennbetrag nach Abzug der erforderlichen Wertberichtigungen angesetzt. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko. Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Anwartschaftsbarwertverfahren) mit einem Rechnungszinsfuß von 4,01 % (Vorjahr: 3,88 %) auf Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Der unterstellte Gehaltstrend beträgt 2,7 % (Vorjahr: 2,7%), der Rententrend 1,75 % (Vorjahr: 1,75 %). Als Auszahlungsmodalität wurde im Berichtsjahr grundsätzlich die Ratenzahlung angenommen. Abweichend hiervon wurde beim Vorstand eine Einmalzahlung unterstellt. Bei vertraglich zugesagten Auszahlungen wurden diese berücksichtigt. Effekte aus Zinssatzänderungen werden im Zinsaufwand erfasst. Die Übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt mit dem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Da die Altersteilzeit-Vereinbarungen primär aus dem Grunde abgeschlossen werden, einen gleitenden Übergang in den Ruhestand zu fördern, haben die Aufstockungsbeträge der Altersteilzeitverpflichtungen bei der MTU Abfindungscharakter. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen wird mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Höhe des Erfüllungsrückstands ergibt sich aus den bis zum Ende des Geschäftsjahres ausstehenden Gehaltszahlungen, die in der Freistellungsphase fällig werden sowie den zusätzlichen Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung und den Aufstockungsbeträgen. Die Bewertungsmethode blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. Derivative Finanzinstrumente werden innerhalb der MTU zu Sicherungszwecken eingesetzt und, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, mit den abgesicherten Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst (micro hedges und portfolio hedges). Bei der Bildung von Bewertungseinheiten werden die Wertänderungen aus den Grund- und Sicherungsgeschäften einander gegenübergestellt. Die unrealisierten Gewinne und Verluste aus dem effektiven Teil gleichen sich vollständig aus und werden weder bilanziell noch ergebniswirksam erfasst (Einfrierungsmethode). Die Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten, für die keine Bewertungseinheit mit dem Grundgeschäft gebildet wird, erfolgt dagegen imparitätisch, das heißt, für negative Marktwerte werden Rückstellungen gebildet; über die Anschaffungskosten hinausgehende positive Marktwerte werden nicht angesetzt. Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden bei der MTU nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei ertragsteuerlichen Organtöchtern bestehen. Die Bewertung von latenten Steuern erfolgt auf der Grundlage des geltenden Körperschaftsteuersatzes sowie entsprechend den gewerbesteuerlichen Hebesätzen des MTU-Organkreises. Unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag sowie Gewerbeertragsteuer wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Steuersatz von 32,23 % (Vorjahr: 32,23 %) zugrunde gelegt. Die Fremdwährungsbewertung der Vermögensgegenstände, Zahlungsmittel und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr oder weniger erfolgt gem. § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages. Für langfristige Währungsforderungen und Währungsverbindlichkeiten wird die Einhaltung des Niederst- beziehungsweise Höchstwertprinzips durch den Vergleich von Anschaffungs- und Bewertungskurs sichergestellt. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Waren oder Erzeugnisse geliefert beziehungsweise die beauftragten Dienstleistungen erbracht worden sind, der Kunde die Ware akzeptiert hat, das heißt, der Gefahrenübergang auf den Kunden stattgefunden hat, sowie die Bezahlung des Kaufpreises als hinreichend sicher eingeschätzt wird. Kunden sind dabei: Partnergesellschaften aus Risk- and Revenue-Sharing-Programmen, Original Equipment Manufacturer (OEM), Kooperationsgesellschaften, öffentliche Auftraggeber und sonstige Drittkunden. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen und Kundenboni ausgewiesen. Die Umsatzkosten umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und Dienstleistungen, bezahlte Entwicklungsleistungen und die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch die zugerechneten Produktionsgemeinkosten einschließlich der Amortisationen beziehungsweise Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und immateriellen Vermögenswerte, die Abwertungen von Vorräten sowie adäquate produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten. Die Umsatzkosten enthalten ferner von OEMs im Rahmen von Risk- and Revenue-Sharing-Programmen berechnete Aufwendungen für die Vermarktung von neuen Triebwerken. Umsatzkosten aus der Veräußerung von Triebwerkskomponenten für den Monat Dezember werden aus abschlusstechnischen Gründen zum Teil auf qualifizierter Schätzbasis abgegrenzt. Erläuterungen zur Bilanz(1) AnlagevermögenDas Anlagevermögen hat sich wie folgt entwickelt: scroll
scroll
scroll
Immaterielle VermögensgegenständeUnter den selbst geschaffenen gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten und Werten werden die aktivierten eigenen Entwicklungsleistungen ausgewiesen. Daraus resultiert zum 31. Dezember 2016 ein ausschüttungsgesperrter Betrag nach latenten Steuern in Höhe von 95,0 Mio. € (Vorjahr: 60,5 Mio. €). Unter den Programmwerten und Technologien werden auch die aus der Kaufpreisallokation aktivierten Programmwerte und programmunabhängigen Technologien ausgewiesen. SachanlagenDer Abschreibungsaufwand der Sachanlagen wurde mit 65,2 Mio. € (Vorjahr: 63,7 Mio. €) in den Umsatzkosten, mit 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) in den Vertriebskosten und mit 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) in den Verwaltungskosten erfasst. FinanzanlagenDer Abgang bei den Anteilen an verbundene Unternehmen in Höhe von 3,3 Mio. € betrifft die Kapitalherabsetzung bei der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada. Der daraus resultierende Buchgewinn in Höhe von 18,2 Mio. € ist unter dem Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Der Zugang der Beteiligung betrifft eine Kapitalerhöhung an der Sumisho Aero Engines Lease B.V., Amsterdam, Niederlande in Höhe von 1,6 Mio. €. Der Abgang der Beteiligung in Höhe von 4,3 Mio. € betrifft den Verkauf der Middle East Propulsion Company Ltd. Riad, Saudi-Arabien; der Buchgewinn in Höhe von 4,1 Mio. € ist unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Der Zugang der Ausleihung an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betrifft ein weiteres ausgereichtes Darlehen an die Sumisho Aero Engines Lease B.V. Amsterdam, Niederlande, in Höhe von 12,2 Mio. €; im Geschäftsjahr wurden 2,2 Mio. € getilgt. Das ausgereichte Darlehen an die AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München in Höhe von 1,7 Mio. € wurde im Berichtsjahr zurückgezahlt, die korrespondierende Abschreibung wurde entsprechend zurückgenommen. Unter den Sonstigen Ausleihungen sind langfristige Darlehen im Rahmen der Finanzierungsaktivitäten in Verbindung mit Beteiligungen an Triebwerksprogrammen in Höhe von 88,8 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr: 53,0 Mio. €). (2) VorräteDer Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: scroll
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenständescroll
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen überwiegend den Finanz- und Geldverkehr. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche, insbesondere aufgrund von Vorsteuerüberhängen sowie ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 49,0 Mio. €. (4) WertpapiereIn dieser Position sind Schuldscheindarlehen ausgewiesen. (5) Aktive latente SteuernNachfolgend werden die temporären Differenzen, auf denen die aktiven latenten Steuern beruhen, dargestellt. scroll
(6) EigenkapitalDas Eigenkapital entwickelte sich im laufenden Geschäftsjahr wie folgt: scroll
Ausgegebenes KapitalDer Nennbetrag des Grundkapitals beträgt 52 Mio. €, das sich aus 52.000.000 Stückaktien, die auf den Namen lauten, zusammensetzt. Der anteilige Betrag am Grundkapital der erworbenen eigenen Anteile zum 31. Dezember 2016 wurde in Höhe von 0,6 Mio. € abgesetzt. Auf Grund der im Geschäftsjahr verkauften eigenen Anteile im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms (MAP) sowie des Restricted Stock Program (RSP) verringerte sich der Wert der eigenen Aktien um 0,3 Mio. €. Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz und zum Ausschluss des BezugsrechtsMit Beschluss der Hauptversammlung vom 15. April 2015 wurde die Gesellschaft ermächtigt,
Die vorstehenden Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder zusammen ausgeübt werden. Sie können auch durch Konzernunternehmen im Sinne des § 17 AktG ausgenutzt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien vom 22. April 2010 wurde mit Wirksamwerden dieser neuen Ermächtigung aufgehoben. Die in dem vorgenannten Beschluss vom 22. April 2010 enthaltene Ermächtigung zur Verwendung von auf Grund dieses damaligen Beschlusses erworbener eigener Aktien bleibt bestehen. Genehmigtes Kapital / Bedingtes KapitalDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 15,6 Mio. € (15,6 Mio. Aktien) zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015). Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom 15. April 2015 ermächtigt, bis zum 14. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats bedingte Kapitalerhöhungen durchzuführen:
KapitalrücklageIn die Kapitalrücklage wurde in 2016 das Agio in Höhe von 14,8 Mio. € aus den Verkäufen der eigenen Aktien eingestellt. Eigene AnteileErwerb eigener Anteile aufgrund Ermächtigungen durch die Hauptversammlung vom 15. April 2015Der Vorstand der MTU Aero Engines AG, München, ist durch Beschluss der Hauptversammlung ermächtigt, Aktien zurückzukaufen. Der Erwerb kann sowohl über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Der Gegenwert für den Erwerb der zu erwerbenden Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, wobei etwaige Erwerbsnebenkosten außer Ansatz bleiben. Der Vorstand der MTU wurde daher ermächtigt, für die Zeit vom 15. April 2015 bis einschließlich zum 14. April 2020 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 10 % des bei der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Erwerb von eigenen AnteilenIm Geschäftsjahr 2016 wurden wie im Vorjahr keine Anteile erworben. Die Veränderung der eigenen Anteile ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich: scroll
Überleitung zur gewichteten, durchschnittlichen und im Umlauf befindlichen Anzahl der eigenen AnteileInsgesamt betrug der Bestand an eigenen Anteilen unter Berücksichtigung der ausgegebenen Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms beziehungsweise des Restricted Stock Program zum 31. Dezember 2016 643.897 Stück (Vorjahr: 881.276 Stück). Das sind 1,2 % (Vorjahr: 1,7 %) des Grund- bzw. Gezeichneten Kapitals. Die Zahl der am 31. Dezember 2016 von der MTU ausgegebenen und dividendenberechtigten Aktien ohne Nennwert betrug 51.356.103 Stück (Vorjahr: 51.118.724 Stück). Ausgabe von Aktien im Rahmen von MitarbeiterbeteiligungsmodellenIm Rahmen des ab dem Geschäftsjahr 2016 geltenden neuen Vergütungssystems, dessen Bestandteil das Restricted Stock Program ist, wurden im Mai an die leitenden Angestellten 24.804 Stück sowie an den Vorstand 35.489 Stück Aktien verkauft. Im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms (MAP) wurden zusätzlich im Juni 29.992 Aktien (Vorjahr: 16.099 Aktien) an Führungskräfte sowie 147.094 Aktien (Vorjahr: 90.237 Aktien) an Mitarbeiter verkauft. GewinnrücklagenAndere GewinnrücklagenAus dem Bilanzgewinn des Vorjahres wurden 10,7 Mio. € und aus dem Abgang der eigenen Aktien im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsmodelle insgesamt 4,6 Mio. € in andere Gewinnrücklagen eingestellt. Außerdem wurden den anderen Gewinnrücklagen 135,6 Mio. € (Vorjahr: 97,5 Mio. €) gem. § 58 Abs. 2 S. 1 AktG zugeführt. Insgesamt erhöhten sich die anderen Gewinnrücklagen um 150,9 Mio. €. BilanzgewinnDer Bilanzgewinn des Vorjahres wurde im laufenden Geschäftsjahr vollumfänglich für die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 86,9 Mio. € sowie für die Einstellung in die Gewinnrücklagen von 10,7 Mio. € verwendet. Der Bilanzgewinn des Berichtsjahres in Höhe von 135,6 Mio. € ergibt sich aus dem nach Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen verbliebenen Teil des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2016. Angaben zu ausschüttungsgesperrten BeträgenAufgrund der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen und der Bewertung von Planvermögen über die Anschaffungskosten hinaus greift gem. § 301 AktG i.V.m. § 268 Abs. 8 HGB die Ausschüttungssperre. Darüber hinaus ist der Differenzbetrag im Zusammenhang mit der geänderten Vorschrift für die Ermittlung des Zinssatzes bezgl. der Bewertung von Pensionsrückstellungen (§ 253 Abs. 6 HGB) ausschüttungsgesperrt. Der ausschüttungsgesperrte Betrag ermittelt sich unter Berücksichtigung der latenten Steuern wie folgt: scroll
Das Deckungsvermögen betrifft den Zeitwert für Altersteilzeitverpflichtungen; die Erträge hieraus werden thesauriert. (7) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenPensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der MTU sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die Pensionsverpflichtungen sind nach den Grundsätzen des § 253 Abs. 2 S. 2 HGB unter Berücksichtigung der Rückstellungsabzinsungsverordnung bewertet. scroll
Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt 56,1 Mio. €. Der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung mit 0,2 Mio. € wurde bei den Pensionsverpflichtung saldiert. (8) Übrige Rückstellungenscroll
Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht endgültig veranlagte Körperschaft- und Gewerbesteuer. Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Nachtragskosten in Höhe von 718,6 Mio. € (Vorjahr: 673,4 Mio. €), Gewährleistungsverpflichtungen in Höhe von 179,6 Mio. € (Vorjahr: 162,3 Mio. €), Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 72,4 Mio. € (Vorjahr: 78,4 Mio. €) sowie Abgrenzungsrisiken aus dem Liefer- und Leistungsverkehr in Höhe von 194,6 Mio. € (Vorjahr: 82,9 Mio. €). In den Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sind die Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 15,4 Mio. € (Vorjahr: 18,3 Mio. €) saldiert um den beizulegenden Zeitwert des zugehörigen Deckungsvermögens für Erfüllungsrückstände in Höhe von 11,2 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio. €) berücksichtigt. Es wurden Erträge in Höhe von 0,2 Mio. € verrechnet. (9) AnleihenMit Wirkung zum 17. Mai 2016 hat die MTU Aero Engines AG eine vorrangige und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von 500,0 Mio. € platziert, die in neue und / oder bestehende auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der Emittentin wandelbar ist. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit von 7 Jahren und eine Stückelung von 100.000 €. Die Verzinsung erfolgt mit 0,125 % pro Jahr; die Zinsen sind jährlich nachträglich zahlbar. Die Gläubiger sind ab dem 27. Juni 2016 jederzeit berechtigt, ihre jeweiligen Stücke der Wandelschuldverschreibung in Stammaktien der MTU Aero Engines AG zu wandeln. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 124,7701 € festgesetzt. Dies entspricht einer Prämie von 50 % über dem Referenzkurs. Die Gesellschaft wird die Möglichkeit haben, die Wandelschuldverschreibung zum Nennwert (zuzüglich aufgelaufener, aber nicht gezahlter Zinsen) gemäß den Bedingungen der Wandelschuldverschreibung jederzeit am oder nach dem 16. Juni 2020 zurückzuerwerben, wenn der Kurs der Stammaktien über einen bestimmten Zeitraum mindestens 130 % des dann gültigen Wandlungskurses beträgt oder wenn höchstens 20 % des Gesamtnennwerts der Wandelschuldverschreibung noch ausstehen. Zum Bilanzstichtag wurden 0,4 Mio. € Zinsabgrenzungen gegenüber Gläubigern passiviert. Zur Finanzierung der Kaufpreisbestandteile der IAE-V2500-Anteilserhöhung hat die MTU am 20. Juni 2012 eine Anleihe (Schuldverschreibung) in Höhe von 250,0 Mio. € und einer Stückelung von 1.000 € emittiert. Die Anleihen werden mit Wirkung vom 20. Juni 2012 bis zum Tag der Rückzahlung am 20. Juni 2017 in Höhe von 3 % p.a. verzinst. Die Zinsen sind nachträglich am 21. Juni eines jeden Jahres zu zahlen. Zum Bilanzstichtag wurden 4,0 Mio. € Zinsabgrenzungen gegenüber Gläubigern passiviert. Zudem wurde mit Wirkung vom 12. Juni 2013 eine Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100,0 Mio. € begeben. Die Rückzahlung der Namensschuldverschreibung ist am 12. Juni 2028 fällig, bei einer Verzinsung von 3,55 % p.a.. Die Zinszahlung erfolgt nachträglich am 12. Juni eines jeden Jahres. Zum Bilanzstichtag wurden 2,0 Mio. € Zinsabgrenzungen gegenüber Gläubigern passiviert. Die Anleihen sind nicht konvertibel. (10) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutenscroll
Mit Wirkung zum 28. März 2014 wurde von der MTU ein Namensdarlehen (Note Purchase Agreement) in Höhe von nominal 30,0 Mio. € mit Fälligkeit zum 27. März 2021 begeben. Die Verzinsung ist variabel und entspricht dem 6-Monats-Euribor zuzüglich eines prozentualen Aufschlages. Der anfängliche Zinssatz betrug 1,72 %. Die Zinsberechnung und Zinszahlung erfolgt halbjährlich jeweils im März und September. (11) Erhaltene Anzahlungen auf BestellungenVon den erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 329,3 Mio. € (Vorjahr: 471,3 Mio. €) entfallen 296,9 Mio. € (Vorjahr: 430,2 Mio. €) auf Partnergesellschaften aus Risk- and Revenue-Sharing-Programmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Für die erhaltenen Anzahlungen wird eine Restlaufzeit bis 1 Jahr angesetzt. (12) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungenscroll
(13) Übrige Verbindlichkeitenscroll
Die sonstigen Verbindlichkeiten betragen 278,9 Mio. € (Vorjahr: 325,3 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Programmanteilserwerben in Höhe von 93,3 Mio. € (Vorjahr: 118,8 Mio. €), Verpflichtungen für erworbene Entwicklungsleistungen in Höhe von 99,3 Mio. € (Vorjahr: 111,4 Mio. €) sowie Rückzahlungsverpflichtungen bezüglich empfangener Entwicklungszuschüsse in Höhe von 32,9 Mio. € (Vorjahr: 42,3 Mio. €). scroll
Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert. (14) Passive latente SteuernNachfolgend werden die temporären Differenzen, auf denen die passiven latenten Steuern beruhen, dargestellt. scroll
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung(15) Umsatzerlösescroll
Die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2015 sind in den Grundlagen der Bilanzierung dargestellt. Bei den sonstigen Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um weiterbelastete Kosten. (16) Umsatz-, Vertriebs- und VerwaltungskostenIn den Umsatzkosten werden die Anschaffungs- und Herstellungskosten der erbrachten Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Der umsatzbezogene Ausweis dieses Postens umfasst neben den Forschungs- und Entwicklungskosten die gesamten Anschaffungs- und Herstellungskosten der im Berichtszeitraum verkauften Produkte, Waren und Dienstleistungen. Des Weiteren werden unter den Umsatzkosten die Aufwendungen für Drohverluste und Gewährleistungen sowie die Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen ausgewiesen. Der Gesamtbetrag der Entwicklungsaufwendungen beläuft sich auf 153,2 Mio. € (Vorjahr: 152,2 Mio. €), davon wurden im Berichtsjahr in den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens 53,1 Mio. € (Vorjahr: 38,0 Mio. €) aktiviert. In den Vertriebskosten werden die Personal- und die Sachkosten des Vertriebsbereichs erfasst. Weiterhin sind hier Abschreibungen und die Pauschalwertberichtigungen auf Kundenforderungen ausgewiesen. Die Position enthält im Vorjahr einen Ertrag aus der Auflösung der Pauschalwertberichtigung in Höhe von 16,4 Mio. €, insbesondere in Folge der Aktualisierung der Schätzung des relevanten Ausfallrisikos. Zu den Allgemeinen Verwaltungskosten rechnen die Personal- und Sachkosten der zentralen Verwaltungsbereiche, und zwar der kaufmännischen Leitung, des Controllings, des Finanz- und Rechnungswesens sowie der Steuer- und Rechtsabteilung. Die MTU in ihrer heutigen Form ist zum 1. Januar 2004 entstanden, als Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) von der damaligen DaimlerChrysler AG 100 % der Anteile erwarb. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögensgegenstände und Schulden identifiziert und mit deren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Die sogenannten Effekte aus der Kaufpreisallokation wirken insbesondere in den Umsatzkosten mit einem Betrag von 22,8 Mio. € (Vorjahr: 25,7 Mio. €). (17) Sonstige betriebliche ErträgeIn den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erfolgsbeträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 45,3 Mio. €) und Erträge aus Währungsumrechnungen in Höhe von 19,4 Mio. € (Vorjahr: 8,4 Mio. €) enthalten. Daneben ist der Buchgewinn aus dem Verkauf der Middle East Propulsion Company Ltd., Riad, Saudi-Arabien, in Höhe von 4,1 Mio. € ausgewiesen. (18) Sonstige betriebliche AufwendungenIn dieser Position werden die Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert, der in jährlich gleichen Raten in Höhe von 11,0 Mio. € anfällt, ausgewiesen. Die Aufwendungen aus Währungsumrechnungen betragen 16,5 Mio. € (Vorjahr: 39,8 Mio. €). (19) Finanzergebnisscroll
In den Erträgen aus Beteiligungen sind im Berichtsjahr 18,2 Mio. € Buchgewinne aus der Kapitalherabsetzung der MTU Maintenance Canada Ltd., Richmond, Kanada enthalten. Die Aufwendungen aus der Abschreibung auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens betrafen im Vorjahr im Wesentlichen die Beteiligung an bzw. die Darlehensforderung gegenüber der AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München. Die Erträge aus Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Finanzanlagevermögens betrifft die Zuschreibung der im Vorjahr wertberichtigten Darlehensforderung gegenüber der AES Aerospace Embedded Solutions GmbH, München, auf Grund deren Rückzahlung. Vergleich hierzu Abschnitt (1) Finanzanlagen. (20) Steuern vom Einkommen und vom Ertragscroll
Im Steueraufwand lfd. Jahr sind Erträge für Vorjahre in Höhe von 10,1 Mio. € (Vorjahr: 10,7 Mio. €) enthalten. NachtragsberichtLufthansa Technik und MTU planen, ein gemeinsames Instandhaltungsunternehmen für Getriebefan-Triebwerke zu gründen, an dem beide Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen am 20. Februar in Berlin unterzeichnet, nachdem in den vergangenen Monaten die Realisierung eines Gemeinschaftsunternehmens geprüft wurde. Vorbehaltlich verschiedener Zustimmungen (u.a. der zuständigen Kartellbehörden) gehen beide Parteien davon aus, dass das Gemeinschaftsunternehmen im zweiten Halbjahr 2017 gegründet werden kann. Darüber hinaus sind nach Schluss des Geschäftsjahres keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage der MTU haben. Sonstige AngabenVergütungenBezüglich der Vergütung und des Vergütungssystems des Vorstands sowie den individualisierten Angaben wird auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht verwiesen. Der Vorstand erhielt im Geschäftsjahr 2016 Gesamtbezüge nach § 285 Nr. 9 a Sätze 1 bis 4 HGB von 7,4 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Stefan Weingartner erhielt im Geschäftsjahr 2016 Bezüge in Höhe von 0,2 Mio. €. Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen weder Vorschüsse noch Kredite. Die Pensionsverpflichtung ehemaliger Vorstandsmitglieder beträgt 5,8 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Dieser Personenkreis erhält keine Bezüge. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats der MTU wurde folgende Vergütung gewährt: scroll
scroll
1)
Angaben ohne Umsatzsteuer. Materialaufwandscroll
Personalaufwandscroll
Beschäftigte (Jahresdurchschnitt)scroll
Derivative Finanzinstrumente und BewertungseinheitenDie MTU setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten und Finanztransaktionen resultierenden Währungs- und Preisrisiken ein. Die derivativen Finanzinstrumente werden imparitätisch zum beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf der Basis von notierten Preisen an einem aktiven Markt ermittelt wird. Liegen keine notierten Preise an einem aktiven Markt vor, so werden die beizulegenden Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet. Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert dem Betrag, den die MTU bei Beendigung des Finanzinstruments zum Abschlussstichtag entweder erhalten würde oder zahlen müsste. Dieser Wert wird unter Anwendung der zum Abschlussstichtag relevanten Wechselkurse, Zinssätze und Bonitäten der Vertragspartner berechnet. In der folgenden Tabelle sind die Nominalwerte aller derivativen Finanzinstrumente, die sich zum 31.12.2016 im Bestand der MTU befinden, als unsaldierte Summe der Basiswerte aller Kauf- und Verkaufskontrakte dargestellt. scroll
Devisentermingeschäfte sind in vollem Umfang in Sicherungsbeziehungen eingebracht. Die übrigen Derivate beinhalten überwiegend Sammel-Termingeschäfte sowie Devisenoptionsgeschäfte. Die Markt- und Buchwerte für alle derivativen Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2016 und zum 31. Dezember 2015 stellen sich wie folgt dar: scroll
scroll
Als Marktwerte werden bei den Devisentermingeschäften die nicht realisierten Gewinne und Verluste ausgewiesen. Devisentermingeschäfte dienen der MTU zur Absicherung ihrer Fremdwährungsrisiken aus US-Dollar-Geschäften. Alle abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sind mit entsprechenden US-Dollar Umsatzgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst und weisen eine Fälligkeit bis 2019 auf. Die Absicherung weiterer Risiken ist nicht in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Eine "natürliche Sicherung" erfolgt bereits dadurch, dass ein Großteil der Aufwendungen in US-Dollar fakturiert wird. Der US-Dollar-Überschuss (Nettorisikoposition) wird von der Konzernplanung für den Zeithorizont von 3 Jahren zur Verfügung gestellt. Zum 31. Dezember 2016 waren 1.520,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 1.050,0 Mio. US-Dollar) des US-Dollar-Überschusses im Planungszeitraum und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 160,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 130,0 Mio. US-Dollar) gesichert. Neben der Critical Term Match Methode als prospektiven Wirksamkeitstest für die Bewertungseinheit wird eine retrospektive Wirksamkeitsprüfung der ausgelaufenen Geschäfte durchgeführt. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte von Grund- und Sicherungsgeschäft werden nicht gebucht, soweit sie auf den effektiven Teil der Bewertungseinheit entfallen (Einfriermethode). Deutscher Corporate Governance Kodex / Erklärung nach § 161 AktGDie nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht unter www.mtu.de. Honorar AbschlussprüferDie Honorarangaben gem. § 285 Nr. 17 HGB sind im Konzernabschluss enthalten. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenMit nahestehenden Unternehmen gab es folgende Geschäfte: scroll
scroll
Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen die Lieferung von Gütern sowie die Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere im Bereich der Instandsetzung sowie Entwicklung von Triebwerken und Triebwerksteilen. Angaben zu den Organen der GesellschaftReiner WinklerVorsitzender des Vorstands Dr. Rainer MartensVorstand Technik Weitere MandateVorsitzender des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen Vorsitzender des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH, Ludwigsfelde Michael SchreyöggVorstand Programme Weitere MandateMitglied des Aufsichtsrates der MTU Maintenance Zhuhai Co. Ltd., China Mitglieder des AufsichtsratsKlaus Eberhardt (Vorsitzender)Selbstständiger Berater Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, Düsseldorf Weitere MandateDürr AG ElringKlinger AG Josef Mailer* (stellvertretender Vorsitzender)Vorsitzender des Konzern-Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München Vorsitzender des Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München Thomas Bauer*Freigestellter Betriebsrat der MTU Aero Engines AG, München Michael Behé*Freigestellter Betriebsrat der MTU Maintenance Hannover GmbH, Langenhagen Mitglied des Konzern-Betriebsrats der MTU Aero Engines AG, München Weitere MandateMTU Maintenance Hannover GmbH Prof. Dr. Wilhelm BenderSelbstständiger Berater Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Frankfurt/Main Weitere MandateFrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region The New Germany Fund,Inc. (USA) Thomas Dautl*Leiter Fertigungstechnologien, MTU Aero Engines AG, München Babette Fröhlich (bis 14.04.2016)*StSt Strategische und Politische Planung, IG Metall, Frankfurt/Main Weitere MandateVolkswagen AG (bis 31.05.2016) Dr.-Ing. Jürgen M. GeißingerVorsitzender der Geschäftsführung der Senvion GmbH, Hamburg Weitere MandateHilotherm Holding AG (Schweiz) Sandvik AB (Schweden) Dr. Martin Kimmich*2. Bevollmächtigter der IG Metall München Weitere MandateLinde AG Nokia Solutions and Networks Management GmbH Heike Madan (ab 15.04.2016)*Fachbereich Betriebspolitik, Ressort Vertrauensleute und Betriebpolitik, IG Metall, Frankfurt / Main Dr. Joachim RauhutSelbstständiger Berater Ehemaliges Mitglied des Vorstandes der Wacker Chemie AG, München Weitere MandateB. Braun Melsungen AG J. Heinrich Kramer Holding GmbH Stabilus S.A. Prof. Dr.-Ing. Klaus SteffensSelbstständiger Berater Ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU Aero Engines GmbH, München Weitere MandatePoppe & Potthoff GmbH Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-EiblLeiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe und Inhaberin des Lehrstuhls für Innovations- und TechnologieManagement am Karlsruher Institut für Technologie Weitere MandateHeidelbergCement AG Rheinmetall AG (seit 10.05.2016) HaftungsverhältnisseDie Gesellschaft verfügt über eine Rahmenkreditlinie in Höhe von 600,0 Mio. € (Vorjahr: 400,0 Mio. €), die mit fünf Banken abgeschlossen wurde und eine Laufzeit bis zum 28. Oktober 2021 hat. Von dieser Kreditlinie sind zum 31. Dezember 2016 insgesamt 13,8 Mio. € (Vorjahr: 113,6 Mio. €) beansprucht, davon 13,8 Mio. € für Avale. Die Verzinsung aus der effektiv in Anspruch genommenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Nicht in Anspruch genommene Umfänge der Rahmenkreditlinie unterliegen einer Bereitstellungsprovision. Darüber hinaus bestehen Bürgschaften und ähnliche Haftungen aus Gewährleistungsverträgen in Höhe 28,4 Mio. € (Vorjahr: 47,6 Mio. €). Zum Abschlussstichtag schätzt die MTU das Risiko der Inanspruchnahme hieraus erfahrungsbasiert als sehr gering ein. Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen belaufen sich auf 15,5 Mio.€ (Vorjahr: 18,0 Mio.€). Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Investitionen bewegen sich im geschäftsüblichen Rahmen. Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU im Rahmen ihrer zivilen Programmbeteiligungen an Flugzeugfinanzierungsangeboten. Im Wesentlichen differenzieren sich die ausgereichten Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments) andererseits. In beiden Fällen würden Auszahlungen zugunsten des Erwerbers stets nur über den Konsortialführer direkt an den Flugzeughersteller erfolgen. Die ausgereichten Finanzierungsangebote in Höhe von 380,7 Mio. € (Vorjahr: 392,0 Mio. €) werden durch die MTU als Teil des Bruttorisikos klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme aus diesen Zusagen wird jedoch als sehr unwahrscheinlich erachtet - diese Einschätzung stützen Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme werden die damit verbundenen Risiken als beherrschbar angesehen. Gründe hierfür sind: die jeweiligen Finanzierungen müssen zunächst zustande kommen. Die angebotenen Finanzierungskonditionen sind marktgerecht, im Falle der Deckungsverpflichtungen prohibitiv ausgestaltet. Bei Flugzeugvorfinanzierung hält das Konsortium Sicherungsrechte an dem in Produktion und damit Besitz des Flugzeugherstellers befindlichen Flugzeug. Im Falle der Deckungsverpflichtungen hält das Konsortium bis zur Flugzeugauslieferung unmittelbar den Vermögenswert. Nach Auslieferung dient das Flugzeug als sachenrechtliches Sicherungsmittel. Es ist zu erwarten, dass sich Dritte nicht zuletzt aufgrund der angebotenen Finanzierungsmodalitäten an den zustande kommenden Finanzierungen beteiligen. Weitere Kompensation von Kreditrisiken versprechen die zusätzlich integrierten, restriktiven finanziellen Bedingungen der Angebote, die durch den Flugzeugerwerber vor Vertragsschluss nachzuweisen sind. Mit Blick auf die nominelle Liquiditätsbelastung der ausgereichten Finanzierungsangebote ist die MTU aufgrund ihrer bestehenden Kreditlinien auch auf den unwahrscheinlichen Fall einer parallelen Inanspruchnahme sämtlicher ausgereichter Finanzierungsangebote eingestellt und überwacht die Möglichkeit einer Erweiterung zugunsten der Unterstützung künftiger Angebote. Mitteilungspflichten gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sowie § 21 Abs. 1 und 1a WpHGFolgende Meldepflichtigen haben uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihre Stimmrechtsanteile an unserer Gesellschaft jeweils die Schwellen von 10 %, 5 % bzw. 3 % über- oder unterschritten haben: (Eine Auflistung der Stimmrechtsmitteilungen findet sich außerdem auf der MTU-Website unter folgendem Link: http://www.mtu.de/de/investor-relations/mtu-aktie/aktionaersstruktur/) Überschreitung von 3 % Stimmrechtsanteil:Herr Lee S. Ainslie III, Maverick Capital LTD(Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 08.03.2016): Herr Lee S. Ainslie III hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 03.03.2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil am 26.02.2016 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,05 % (das entspricht 1.583.983 Stimmrechten) betragen hat. The Growth Fund of America(Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 25.04.2016): The Growth Fund of America, Wilmington, Delaware, USA hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22.04.2016 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 19.04.2016 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02 % (das entspricht 1.569.559 Stimmrechten) betragen hat. Allianz Global Investors GmbH(Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht am 29.11.2016): Die Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt/Main, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 25.11.2016 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 23.11.2016 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02 % (das entspricht 1.571.764 Stimmrechten) betragen hat. Unterschreitung von 3 % Stimmrechtsanteil:Herr Lee S. Ainslie III, Maverick Capital LTD(Stimmrechtsmitteilung vom 15.12.2016): Herr Lee S. Ainslie III, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 12.12.2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil am 09.12.2016 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % der Stimmrechte (1.549.834 Stammaktien) betragen hat. Anteilsbesitzscroll
1)
Vorjahreszahlen, keine aktuellen Zahlen vorhanden Vorschlag zur GewinnverwendungVorstand und Aufsichtsrat der MTU werden der Hauptversammlung am 04. Mai 2017 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2016 nach Einstellung in andere Gewinnrücklagen eine Dividende von 1,90 € je Aktie auszuschütten (Vorjahr: 1,70 €). Für die per 31. Dezember 2016 51.356.103 dividendenberechtigten Stückaktien beläuft sich die Gesamtsumme der Ausschüttung unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Hauptversammlung auf 97,6 Mio. €. Ausgehend vom Jahresschlusskurs 2016 in Höhe von 109,80 € (Vorjahr: 90,10 €) ergibt sich eine Dividendenrendite von 1,7 % (Vorjahr: 1,9 %). Die Auszahlung der Dividende erfolgt - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - am 09. Mai 2017. Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben sind.
München, den 20. Februar 2017 Reiner Winkler, Vorsitzender des Vorstands Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik Michael Schreyögg, Vorstand Programme BestätigungsvermerkWir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (,Zusammengefasster Lagebericht') der MTU Aero Engines AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 1. März 2017 Ernst & Young GmbH Keller, Wirtschaftsprüfer Westermeier, Wirtschaftsprüfer |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||