MTU Aero Engines AGMünchenHalbjahres-Finanzbericht 2020Halbjahres-Finanzbericht 1. Januar bis 30. Juni 2020Fakten und Kennzahlenscroll
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Konzern-ZwischenlageberichtDas Unternehmen MTU Die MTU betreut zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen
über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung
über die Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung. Forschung und Entwicklung Die Geschwindigkeit der technologischen Weiterentwicklung in der Luftfahrtbranche
ist sehr hoch und erfordert kontinuierliche Innovationen. Die Entwicklungstätigkeiten
der MTU werden im Wesentlichen von den Pratt & Whitney Getriebefan-Triebwerken (GTF),
dem GE9X sowie dem PW800 geprägt. Getriebefan-Triebwerksprogramme der MTUscroll
Im Geschäftsjahr 2020 werden die Forschungs- und Entwicklungskosten infolge der Betriebseinschränkungen
im Zusammenhang mit der Corona-Krise voraussichtlich nicht mehr das Niveau von 2019
erreichen. Im Berichtszeitraum entwickelten sie sich wie folgt: Forschungs- und Entwicklungskostenscroll
Die Forschungs- und Entwicklungskosten werden in eigen- und fremdfinanzierte Vorhaben
unterteilt. Eigenfinanzierte Vorhaben werden vom Konzern finanziert, während die fremdfinanzierten
Vorhaben beauftragt und durch den Auftraggeber bezahlt werden. Die eigenfinanzierten
Forschungs- und Entwicklungskosten werden unter Punkt "3. Forschungs- und Entwicklungskosten"
im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss dargestellt. Die im laufenden Jahr aktivierten selbsterstellten bzw. durch geleistete Ausgleichszahlung
finanzierten Entwicklungsleistungen betrugen 33,1 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 48,9
Mio. €). Die ergebniswirksame Verrechnung der aktivierten Entwicklungskosten lag bei
11,3 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 9,8 Mio. €) und entfällt im Wesentlichen auf die
in Dienst gestellten GTF-Programme. Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern (EBIT bereinigt) war somit in Höhe von 61,9 Mio. € (Januar bis Juni 2019:
56,8 Mio. €) durch Entwicklungsaktivitäten belastet. WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Corona-Pandemie ist eine globale Gesundheitskrise, die die Welt in eine tiefe
Wirtschaftsrezession gestürzt hat. Dank der ergriffenen Lockdown-Maßnahmen gelang
es, die Ausbreitung des Virus COVID-19 in den meisten Ländern zu verlangsamen. Allerdings
ging dies mit einer starken Reduzierung der Wirtschaftstätigkeit in vielen Sektoren
einher. Grenzen wurden geschlossen, der Handel brach ein und die Reise- und Bewegungsfreiheit
wurden eingeschränkt. China und Europa waren zunächst am stärksten von COVID-19 betroffen. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum ging die Wirtschaftsleistung Chinas laut OECD im ersten Quartal
um 6,8 % zurück (viertes Quartal 2019: +6,0 %). In der Eurozone ist das Bruttoinlandsprodukt
in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum 1. Quartal 2019 um 3,1 % geschrumpft
(viertes Quartal 2019: +1,0 %). Vor der starken Ausbreitung des Virus im 2. Quartal
verhielt sich die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal dagegen noch stabil.
Das BIP stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,3 % (viertes Quartal 2019: 2,3
%). Regierungen und Zentralbanken reagierten mit weitreichenden Maßnahmen, um Menschen
und Unternehmen zu schützen und verhinderten, dass sich die Gesundheits- und Wirtschaftskrise
zu einer Finanzkrise ausweitete. Inzwischen werden die Beschränkungen vielerorts gelockert.
Der Weg zur Erholung bleibt jedoch unsicher und es besteht die Gefahr weiterer Infektionswellen. Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie Die Passagiernachfrage im April und Mai (gemessen in verkauften Passagierkilometern
oder RPKs) ist im Vergleich zum Vorjahr um 94 bzw. 91 Prozent gesunken (Quelle: IATA),
da die COVID-19-bezogenen Reisebeschränkungen den nationalen und internationalen Flugverkehr
praktisch zum Erliegen brachten. Die Analysen der Flugbewegungen weisen darauf hin, dass die Branche die Talsohle
der Krise von April durchschritten hat und sich langsam erholt - sofern es nicht zu
einer zweiten Welle bei den Ansteckungen kommt. Seit Mitte April hat sich die Anzahl
von Passagierflügen mit Flugzeugen über 100 Sitzen kontinuierlich erhöht. Der wöchentliche
Rückgang hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 83 % im April auf 63 % in der ersten
Juli Woche verringert (Quelle: Flightradar 24). Gleichzeitig hat sich der Anteil von
aktiven Flugzeugen mit über 100 Sitzen von 40 % im April auf 65 % Anfang Juli erhöht
(Quelle: Cirium Fleets Analyzer). Der Preis je Barrel für die Sorte Brent erreichte im April einen Tiefpunkt von 18
US-$ und lag im Juni bei 40 US-$. Im Jahr 2019 lag der Preis pro Barrel bei durchschnittlich
65 US-$ (Quelle: US Energy Information Administration). Dies bedeutet eine signifikante
finanzielle Entlastung für die Fluggesellschaften und verbessert gleichzeitig die
Wettbewerbsfähigkeit älterer Flugzeugmodelle. Infolge von Produktionsunterbrechungen, Verschiebungen von Bestellungen und des immer
noch geltenden Auslieferungsstopps der 737MAX, lieferten Airbus und Boeing im ersten
Halbjahr nur 235 zivile Flugzeuge aus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es
589 Flugzeuge. Ende Juni 2020 weisen die Orderbücher der Flugzeughersteller 13.251
Bestellungen aus, was aufgrund des Auslieferungseinbruchs und moderater Stornierungen
(446 im ersten Halbjahr) leicht über dem Niveau des Vorjahres liegt (Quelle: Cirium
Fleets Analyzer). Finanzwirtschaftliche SituationWechselkursinformationen Für das internationale Geschäft der MTU ist insbesondere die Entwicklung des US-Dollar
von Bedeutung. Der US-Dollar notierte am 30. Juni 2020 bei 1,12 US-$ je € (31. Dezember
2019 1,12 US-$ je €). Der Durchschnittskurs vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 lag bei
1,10 US-$ je € (1. Halbjahr 2019: 1,13 US-$ je €). ErtragslageÜberleitung zu bereinigten Kennzahlen Die Überleitung vom Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern zum bereinigten Ergebnis
vor Finanzergebnis und Steuern sowie zum bereinigten Ergebnis nach Ertragsteuern stellt
sich wie folgt dar: scroll
Die Überleitungsrechnung dient dem Herausrechnen von Sondereinflüssen aus den zentralen
Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner Geschäftssegmente. Dadurch wird der Erfolg
der Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit gemessen. Die bereinigten Ergebnisgrößen
unterstützen zudem die Vergleichbarkeit im Zeitablauf sowie im Unternehmensvergleich.
Als bereinigte Kennzahlen berichtet die MTU die Ergebnisgrößen bereinigtes Ergebnis
vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge bereinigt sowie das
bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern. Die Ergebnisgrößen fallen nicht unter die
Regulierung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als
Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden. Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der Ergebnisgröße EBIT erfolgt deren Bereinigung
um diejenigen Erfolgsbeiträge (Sondereinflüsse), die aus den "Effekten aus der Kaufpreisallokation",
den "Effekten aus der IAE-V2500-Anteilserhöhung" sowie außerordentlichen Belastungen
aufgrund "Wertminderungen (IAS 36)" und abgegrenzten "Restrukturierungsaufwendungen
(IAS 37)" resultieren. Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 % der Anteile
der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden
Vermögenswerte, Schulden und Eventualschul-den nach IFRS 3 identifiziert und mit den
beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten
immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Letztere werden
unter dem Begriff "Effekte aus der Kaufpreisallokation" zusammengefasst. Die Erfolgsbeiträge
aus den "Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" resultieren aus der 2012 erfolgten
V2500-Programmanteilsaufstockung, die als erworbener Programmwert aktiviert ist und
planmäßig über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer von 25 Jahren erlösschmälernd
verrechnet wird. Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern um Sondereinflüsse.
Zur Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden dem bereinigten
EBIT zunächst das Zinsergebnis sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis zugerechnet,
die im Zusammenhang mit den Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen sowie
dem Planvermögen stehen. Alle weiteren, insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs
geprägten sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise die Effekte aus
der Kurssicherung, werden bereinigt. Das bereinigte Nachsteuerergebnis wird auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor
Ertragsteuern ermittelt. Dabei werden mittels des erwarteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes
von 29 % die "normalisierten" Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die
Nachsteuerergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht
Teil der Steuerbasis. Auftragsbestand Der Auftragsbestand der MTU umfasst feste Kundenbestellungen, die den Konzern zur
Lieferung von Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen verpflichten, sowie
den vertraglich vereinbarten Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Der Auftragsbestand
belief sich zum 30. Juni 2020 auf rund 18,4 Mrd. € und entspricht einer rechnerischen
Produktionsauslastung von etwa dreieinhalb Jahren. Umsatzentwicklung Die Umsatzerlöse sanken in den ersten sechs Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
pandemiebedingt um 194,2 Mio. € (8,7 %) auf 2.048,8 Mio. €. Dabei reduzierten sich
die Umsatzerlöse im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um 175,2 Mio. € (17,7
%) auf 813,8 Mio. €. In der zivilen Triebwerksinstandhaltung blieben die Umsatzerlöse
mit 1.272,3 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr (1.287,3 Mio. €) nahezu konstant. Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom Umsatz In Korrelation zum Umsatz verminderten sich die Umsatzkosten in den ersten sechs
Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 55,7 Mio. € (3,1 %) auf
1.733,9 Mio. €. Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs Monaten mit
314,9 Mio. € um 138,5 Mio. € (30,5 %) unter dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei
der Rückgang gegenüber den Umsatzerlösen aufgrund der COVID-19-Krise überdurchschnittlich
ausfiel. Dementsprechend sank die Brutto-Marge auf 15,4 % (Januar bis Juni 2019: 20,2
%). Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern sank in den ersten sechs Monaten 2020
um 140,5 Mio. € (41,4 %) auf 199,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 339,5 Mio. €). Das
bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern reduzierte sich auf 224,2 Mio.
€ (Januar bis Juni 2019: 365,2 Mio. €), die bereinigte EBIT-Marge lag damit bei 10,9
% (Januar bis Juni 2019: 16,3 %). Finanzergebnis Im Berichtszeitraum lag das Finanzergebnis bei -21,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019:
- 18,0 Mio. €). Ursache für die Verschlechterung waren im Wesentlichen Kursverluste
aus der Währungsumrechnung in Höhe von 9,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019: -3,7 Mio.
€), die zum Teil von geringeren versicherungsmathematischen Verlusten aus Zinsanpassungen
im Zusammenhang mit der Bewertung von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen ausgeglichen
wurden. Ergebnis vor Ertragsteuern Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist in den ersten sechs Monaten 2020 um 144,2 Mio.
€ auf 177,3 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 321,5 Mio. €) gefallen. Ergebnis nach Ertragsteuern Das Ergebnis nach Ertragsteuern hat sich auf 125,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019:
229,3 Mio. €) reduziert und entfällt in Höhe von 121,8 Mio. € (Januar bis Juni 2019:
224,4 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG. Das bereinigte Ergebnis
nach Ertragsteuern liegt mit 161,3 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 261,0 Mio. €) um
99,7 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Konzern-Gesamtergebnisrechnung In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern
in Höhe von 125,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 229,3 Mio. €) zum Gesamtergebnis der
Periode in Höhe von 68,1 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 172,9 Mio. €). Die wesentlichen direkt im sonstigen Ergebnis nach Steuern erfassten Erträge und
Aufwendungen betreffen in den ersten sechs Monaten 2020 unter Berücksichtigung latenter
Steuern negative Marktwertänderungen von Instrumenten zur Absicherung von Zahlungsströmen
in Höhe von 23,9 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 1,6 Mio. €), negative Effekte aus der
Währungsumrechnung ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 23,2 Mio. € (Januar
bis Juni 2019: positive Effekte in Höhe von 11,0 Mio. €) sowie versicherungsmathematische
Verluste aus Zinsanpassungen im Zusammenhang mit der Bewertung von Pensionsverpflichtungen
und Planvermögen in Höhe von 8,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 65,9 Mio. €). Das Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 68,1 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 172,9
Mio. €) entfällt in Höhe von 64,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 167,6 Mio. €) auf
die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG. Finanzlage Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements werden im Geschäftsbericht 2019 ab
Seite 63 ausgeführt und vom Konzern unverändert verfolgt. Gegenüber dem Jahresabschluss
zum 31.12.2019 ergaben sich folgende Änderungen: Mit Wirkung zum 6. Mai 2020 hat die MTU Aero Engines AG ein Schuldscheindarlehen
in Höhe von nominal 100,0 Mio. EUR mit Fälligkeit zum 10. Juni 2021 aufgenommen. Die
Verzinsung ist variabel und entspricht dem 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 1,7 % bei einer
Mindestverzinsung von 1,7 %. Ferner wurde die Rahmenkreditlinie in Höhe von 600,0
Mio. € am 11. Mai 2020 um weitere 100,0 Mio. € auf 700,0 Mio. € erhöht. Die Laufzeit
dieser Erhöhung beträgt ein Jahr und kann auf Verlangen der Gesellschaft zweimal um
jeweils 6 Monate verlängert werden (siehe auch "28. Finanzielle Verbindlichkeiten"
des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2020). Die Fremdfinanzierung des Konzerns erfolgt im Wesentlichen durch Darlehen und Bankkredite,
Schuldverschreibungen sowie Schuldscheindarlehen. Zum Stichtag 30. Juni 2020 verfügt der Konzern über eine Rahmenkreditlinie in Höhe
von insgesamt 700,0 Mio. €, die mit fünf Banken abgeschlossen ist. Von dieser Kreditlinie
sind zum 30. Juni 2020 10,8 Mio. € durch Avale beansprucht (31. Dezember 2019: 36,0
Mio. €). Free Cashflow Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Summe der Cashflows aus betrieblicher
Tätigkeit und Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten (Zahlungssondereinflüsse)
enthält, die nicht Gegenstand der operativen Steuerung des Kerngeschäfts sind. Korrespondierend
wurden im Rahmen der Free-Cashflow-Ermittlung als Zahlungssondereinflüsse Auszahlungen
für Programmwerte sowie Flugzeug- bzw. Triebwerksfinanzierungsvorgänge in Höhe von
1,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 3,4 Mio. €) und Einzahlungen im Rahmen von Flugzeug-bzw.
Triebwerksfinanzierungsvorgängen in Höhe von 0,2 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 32,7
Mio. €) bereinigt. In den ersten sechs Monaten 2020 wurde ein Free Cashflow in Höhe von 125,2 Mio. €
(Januar bis Juni 2019: 235,4 Mio. €) realisiert. scroll
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 betrug der Cashflow aus betrieblicher
Tätigkeit 228,6 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 406,0 Mio. €). Die Reduzierung gegenüber
dem Vorjahr korrespondiert insbesondere mit der durch die COVID-19-Pandemie bedingten
Umsatzentwicklung im Berichtsjahr. Cashflow aus Investitionstätigkeit Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit beliefen sich in den ersten sechs Monaten
des Geschäftsjahres 2020 auf 104,2 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 141,3 Mio. €). Die
zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 18,7 Mio.
€ (Januar bis Juni 2019: 57,2 Mio. €). Sie betrafen im Wesentlichen Ausgaben für eigene
Entwicklungsleistungen mit Blick auf die Getriebefan-Programme sowie das Triebwerksprogramm
PW800. Im Berichtszeitraum betrugen die Ausgaben für Investitionen in Sachanlagen 64,8 Mio.
€ (Januar bis Juni 2019: 100,6 Mio. €). Die Mittel wurden sowohl für neue Anlagen
und Maschinen sowie Fertigungshilfsmittel verwendet, die für den Serienhochlauf und
die Vorbereitung der Instandhaltung der Getriebefan-Programme benötigt werden, als
auch für Ersatzbeschaffungen im bestehenden Anlagen- und Maschinenpark. Daneben wurden
aus dem Verkauf von Sachanlagen Erlöse in Höhe von 1,8 Mio. € erzielt (Januar bis
Juni 2019: 1,6 Mio. €). Die Investitionsausgaben für finanzielle Vermögenswerte betrugen 17,4 Mio. € (Januar
bis Juni 2019: 14,7 Mio. €) und betrafen mit 12,5 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 7,1
Mio. €) Einzahlungen in das Eigenkapital der PW1100G-JM Engine Leasing LLC., East
Hartford, USA, deren Zweck die Unterstützung der Leasingaktivitäten des Programms
PW1100G-JM ist. Für Programmwerte (Anschaffungskosten für den Erwerb und/ oder die Erhöhung von Programmanteilen)
und erworbene Entwicklungsleistungen für zivile Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen
wurden im ersten Halbjahr 2020 5,3 Mio. € ausgegeben (Januar bis Juni 2019: 3,3 Mio.
€). Aus Rückzahlungen im Rahmen von Flugzeug- bzw. Triebwerksfinanzierungsvorgängen sowie
sonstigen finanziellen Vermögenswerten flossen dem Konzern 0,2 Mio. € (Januar bis
Juni 2019: 32,9 Mio. €) zu. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 lag der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit
bei 47,3 Mio. € (Januar bis Juni 2019: Mittelabfluss in Höhe von 232,1 Mio. €). Wesentliche
Treiber für den Mittelzufluss im Berichtsjahr war die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens
in Höhe 100,0 Mio. €. Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Aus der Entwicklung der Cashflows und unter Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen
resultiert ein Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 167,8 Mio.
€ (Januar bis Juni 2019: 35,7 Mio. €). Netto-Finanzverschuldung Die MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den Saldo aus den Brutto-Finanzschulden
und dem Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des MTU-Konzerns verdeutlicht. Zum
30. Juni 2020 sank die Netto-Finanzverschuldung um 173,5 Mio. € auf 787,2 Mio. € (31.
Dezember 2019: 960,7 Mio. €). Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war neben den
oben genannten Effekten in den betrieblichen, investiven und finanziellen Cashflows
die durch die COVID-19-Pandemie induzierte Folgebewertung der bedingten, aufgeschobenen
Kaufpreisverbindlichkeit aus der IAE-V2500-Anteilserhöhung. scroll
Zur detaillierten Erläuterung der Schuldverschreibungen, des Namensdarlehens sowie
der Finanzverbindlichkeit aus der IAE V2500-Anteilserhöhung wird auf die Erläuterungen
im Geschäftsbericht 2019 der MTU Aero Engines AG, Seite 171 f., verwiesen. VermögenslageEntwicklung der Bilanzpositionen Die Konzernbilanzsumme hat sich zum 30. Juni 2020 mit 7.775,4 Mio. gegenüber dem
31. Dezember 2019 mit 7.765,3 Mio. € nur unwesentlich verändert. Die langfristigen Vermögenswerte sind gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 106,4 Mio.
€ auf 4.048,6 Mio. € gesunken, während die kurzfristigen Vermögenswerte um 116,5 Mio.
€ auf 3.726,8 Mio. € gestiegen sind. In den ersten sechs Monaten 2020 wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 19,4
Mio. € (Januar bis Juni 2019: 57,9 Mio. €) aktiviert. Die Zugänge betreffen überwiegend
aktivierte, selbsterstellte Entwicklungsleistungen bei den Triebwerksmustern PW800
sowie den Pratt & Whitney Getriebefans. Der Zugang bei den Sachanlagen betrug im ersten Halbjahr 2020 106,0 Mio. € (Januar
bis Juni 2019: 122,4 Mio. €). Bei erworbenen Programmwerten, Entwicklungsleistungen und sonstigen Vermögenswerten
ist ein Rückgang um 122,2 Mio. € auf 1.098,4 Mio. € zu verzeichnen, der sich im Wesentlichen
aus der pandemiebedingten Folgebewertung des Programmwertes aus der IAE-V2500-Anteilserhöhung,
negativen Kurseinflüssen sowie der umsatzwirksamen Amortisationen begründet. Im ersten Halbjahr 2020 stiegen die Vorräte um 54,5 Mio. € auf 1.333,1 Mio. €, die
Ertragsteueransprüche um 6,6 Mio. € auf 122,4 Mio. €, die kurzfristigen sonstigen
finanziellen Vermögenswerte um 2,1 Mio. € auf 64,0 Mio. € und die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 167,8 Mio. € auf 307,3 Mio. €. Demgegenüber sanken die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 19,6 Mio. € auf 903,2 Mio. €, die Vertragsvermögenswerte
um 77,2 Mio. € auf 969,3 Mio. € und die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte um
17,7 Mio. € auf 27,5 Mio. €. Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Stand am 31. Dezember 2019 um 96,6 Mio.
€ auf 2.517,8 Mio. € gestiegen. Eigenkapitalerhöhend wirkten sich in den ersten sechs Monaten 2020 das Ergebnis nach
Ertragsteuern in Höhe von 125,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 229,3 Mio. €) und die
Verkäufe eigener Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms in Höhe von 23,3
Mio. € (Januar bis Juni 2019: 18,8 Mio. €) sowie des Restricted Stock Plan in Höhe
von 5,0 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 5,0 Mio. €) aus. Eigenkapitalmindernd wirkten
sich negative Effekte aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzerngesellschaften
in Höhe von 23,2 Mio. € (Januar bis Juni 2019: positive Effekte von 11,0 Mio. €),
Zeitwertreduzierungen von Beteiligungen in Höhe von 1,1 Mio. € (Januar bis Juni 2019:
Zeitwerterhöhung von 0,1 Mio. €), versicherungsmathematische Verluste insbesondere
aus der Rechnungszinsentwicklungen für Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in
Höhe von 8,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 65,9 Mio. €) und die Marktwertsenkungen
der Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von 23,9 Mio. € (Januar
bis Juni 2019: 1,6 Mio. €) aus. Im Vergleichszeitraum Januar bis Juni 2019 ist die
eigenkapitalreduzierende Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe
von 147,1 Mio. € zu berücksichtigen. Die Eigenkapitalquote lag bei 32,4 % (31. Dezember
2019: 31,2 %). Die Rückstellungen für Pensionen haben sich gegenüber dem 31. Dezember 2019 insbesondere
aufgrund einer Verringerung des Rechnungszinses und Zuführungen für Dienstzeitaufwand
im Berichtszeitraum um 20,1 Mio. € erhöht. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen
um 51,6 Mio. € auf 164,5 Mio. € steht insbesondere im Zusammenhang mit der Fortschreibung
der Rückstellungen für Boni und Sondervergütungen in Folge des verringerten Abgrenzungszeitraums
sowie der pandemiebedingt rückläufig erwarteten Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr. Die finanziellen Verbindlichkeiten stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um
18,0 Mio. € auf 1.350,9 Mio. €. Im Wesentlichen standen sich dabei die Zugänge von
Finanzverbindlichkeiten aus der Ausgabe eines Schuldscheindarlehens und der Rückgang
der pandemiegeprägten Folgebewertung der bedingten, aufgeschobenen Kaufpreisverbindlichkeit
aus der IAE-V2500-Anteilserhöhung gegenüber. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 192,8 Mio. € zum 30.
Juni 2020 um 120,3 Mio. € unter dem Wert zum 31. Dezember 2019. Die Vertragsverbindlichkeiten stiegen gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 31,9 Mio.
€ auf 739,2 Mio. €. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf gestiegene erhaltene Anzahlungen
zurückzuführen. Diese werden unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen, sofern
sie höher waren als die zugehörigen Vertragsvermögenswerte. Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem 31. Dezember 2019
in Wesentlichen aufgrund geringerer sonstiger Steuerverpflichtungen um 32,3 Mio. €
auf 57,8 Mio. €. Mitarbeiter Die MTU hatte am 30. Juni 2020 10.661 Mitarbeiter, nahezu unverändert zum Jahresende
2019 (Stand 31. Dezember 2019: 10.660). NachtragsberichtEreignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2020) Die MTU Aero Engines AG hat am 1. Juli 2020 eine Unternehmensanleihe im Gesamtwert
von nominal 500 Mio. € erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Die Anleihe hat eine
Laufzeit von fünf Jahren bis zum 1. Juli 2025. Die Verzinsung beträgt 3,0 % p.a. Der
Erlös aus der Emission dient allgemeinen Unternehmenszwecken sowie der Refinanzierung
bestehender Finanzverbindlichkeiten und ergänzt die Absicherung der Finanzierung des
Konzerns auch im Angesicht der pandemiegeprägten weltwirtschaftlichen Entwicklung. Angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung
der MTU hat der Vorstand beschlossen, die Personalkapazitäten an den deutschen und
internationalen Standorten bis Ende 2021 um rund 10 bis 15 Prozent zu reduzieren.
Die Umsetzung wird im Wege individueller Vereinbarungen, wie verstärkter Nutzung von
Altersteilzeit, Vorruhestandsregelungen und weiteren Angeboten angestrebt. Darüber
hinaus hat die MTU bereits einen generellen Einstellungsstopp, das Aussetzen der Nachbesetzung
freiwerdender Stellen sowie die Reduktion von Wochenarbeitszeiten eingeleitet. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine nennenswerte Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem Zwischenberichtsstichtag
und vor Aufstellung dieses Halbjahres-Finanzberichts am 31. Juli 2020 nicht eingetreten. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Um Chancen am Markt erfolgreich zu nutzen und die damit verbundenen Risiken zu identifizieren
und zu steuern, hat der Vorstand ein integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem
eingerichtet. Es ist in die wertorientierte Steuerung und die bestehenden Organisationsstrukturen
des Konzerns eingebunden. Das System orientiert sich am führenden internationalen
Standard COSO II Enterprise Risk Management Framework. Es umfasst auch das interne
Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gemäß §§ 289 Abs. 5 und
315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Für eine detaillierte Beschreibung der Merkmale des Systems
sowie der angewandten Methoden wird auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 101 ff.,
verwiesen. PrognoseGesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Wachstumsprognose ist von vielen Faktoren abhängig, insbesondere von der weiteren
Entwicklung der Pandemie, der Dauer der Lockdown-Maßnahmen und ihrer Auswirkung auf
die Wirtschaftstätigkeit sowie der Reaktion der Fiskal- und Geldpolitik. Eine Vorhersage
wird über längere Zeit ungewiss bleiben. Aktuelle Prognosen gehen für 2020 von einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung
um ca. 5 % aus. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Lockdowns im zweiten Halbjahr
aufgehoben werden und es zu keinen weiteren Infektionswellen kommt. Laut Weltbankprognose
von Juni 2020 dürfte die Weltwirtschaft um 5,2 % schrumpfen. Die Economist Intelligence
Unit (EIU) erwartet in ihrer Juni-Prognose für 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaftsleistung
von 4,8 %. Am stärksten betroffen von den Folgen der Corona-Pandemie werden laut Weltbank und
EIU zunächst die Industrieländer sein. Ihr gemeinsames Bruttoinlandsprodukt dürfte
2020 um 6 % bis 7 % einbrechen. Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird ein
Rückgang um 2,5 % prognostiziert. Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie Der weltweite Umsatz der Fluggesellschaften dürfte sich durch die Corona-Pandemie
von ca. 840 Mrd. US-$ im Jahr 2019 auf ca. 420 Mrd. US-$ im Jahr 2020 halbieren (IATA-Prognose
von Juni 2020). Die IATA geht von einem Jahresverlust von rund 84 Mrd. US-$ bzw. 20
% des Umsatzes aus. Positiv zu vermelden sind die niedrigen Energiepreise, die auf
der Kostenseite Entlastungen bringen. Der Prognose zufolge können Fluglinien 2020
110 Mrd. US-$ sparen, da der durchschnittliche Rohölpreis von 65 US-$ pro Barrel im
Jahr 2019 auf 35 US-$ im Jahr 2020 sinken dürfte. Für 2020 rechnet die IATA mit einem Rückgang des Passagierverkehrs um 54,7 % im Vergleich
zum Vorjahr und prognostiziert den Beginn der Erholung im Jahr 2021 mit einem Plus
von 55,2 %. Den Tiefpunkt hat die Branche hinter sich, vorausgesetzt es kommt nicht
zu einer weiteren Corona-Infektionswelle. Aufgrund fallender Ladefaktoren dürfte sich der Bedarf an Passagierflugzeugen im
Jahr 2020 um 32 % von ca. 29.700 im Jahr 2019 auf ca. 20.300 Passagiermaschinen verringern.
Die Reduzierung erfolgt überwiegend durch Stilllegungen, aber auch durch Verschiebungen
sowie Stornierungen von Flugzeugbestellungen. Die angekündigte Anpassung der Neuproduktion bei Airbus und Boeing bestätigt diese
Prognose. Airbus plant, seine Gesamtproduktion dieses Jahr um 40 % zu reduzieren.
Die Produktionsrate der Baureihe A320 wird von 60 auf 40 Stück pro Monat angepasst.
Boeing mindert die monatlichen Auslieferungen seines Bestsellers 787 von 14 auf 10
Maschinen. Die Drosselung der Neuproduktion ist auf die erheblich niedrigeren Energiepreise
zurückzuführen, da diese eine frühzeitige Ausmusterung älterer Flugzeuge vermeiden. Ein Lichtblick im Luftverkehr ist das Frachtgeschäft. Dessen Umsatz dürfte 2020 trotz
verringerter Kapazitäten durch den Wegfall von Zuladungen bei Passagierflügen steigen.
Während sich am 30. Mai 2020 nur 43 % der Passagierflotte im aktiven Betrieb befand,
sind es 91 % bei der reinen Frachtflotte (Quelle: Cirium Fleets Analyzer). Mit einem
Flottenanteil von 55 % im Frachtsegment profitieren die zivilen Programme CF6-80C
und PW2000 besonders von dieser Entwicklung. Künftige Entwicklung der MTU Die MTU hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2020 am 26. März zurückgezogen. Die
gegenwärtigen Verwerfungen aufgrund der Covid-19 Pandemie und der damit verbundenen
Nachfragerückgänge führen zu einem geänderten Ausblick auf die Entwicklungen der kommenden
Monate. Dabei sind aktuell lediglich grobe Aussagen zur weiteren Entwicklung der Geschäftsbereiche
möglich. Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft eine signifikante Umsatzreduzierung, sowohl
im Serien- als auch im Ersatzteilgeschäft. Dieser dürfte sich gegenüber dem Vorjahr
um ein Volumen im mittleren bis hohen zwanziger %-Bereich reduzieren. Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht
steigen. Für das zivile MRO-Geschäft ist ebenfalls ein Volumenrückgang zu erwarten, der sich
in einer Reduzierung der berichteten Umsätze niederschlagen wird. Die Umsatzerwartung
in diesem Segment wird sich um einen niedrigen bis mittleren einstelligen %-Anteil
unterhalb der Vorjahreswerte bewegen. Dabei wird ein stärkerer Umsatzrückgang aus
der originären Nachfrage durch höhere Retrofit-Aktivitäten an GTF-Triebwerken verhindert. Die bereinigte operative Ergebnismarge wird sich aufgrund der reduzierten Auslastung
in den Geschäftsbereichen unterhalb der Vorjahreswerte in einer Bandbreite zwischen
9 und 10% bewegen. Der veränderte Produktmix sowie die Retrofitaktivitäten wirken
sich dabei belastend auf die Margenentwicklung aus. Die MTU geht darüber hinaus davon aus, dass sich der bereinigte Gewinn nach Ertragsteuern
2020 analog zum operativen Ergebnis reduzieren wird. Die Belastungen aus der Covid-19 Pandemie auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung
der MTU werden sich auch im erwarteten FCF niederschlagen. Dieser wird deutlich unter
den Werten des Vorjahres, jedoch noch im positiven Bereich erwartet. Risiken Aufgrund der unternehmerischen Aktivität und Einbindung der MTU in einem global vernetzten
Markt, mit vielfältigen ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen sowie der durch
Konsortien geprägten Geschäftsbeziehungen, ergeben sich Risiken, welche die wirtschaftliche
Entwicklung des Unternehmens beeinflussen können. Die aktuelle Situation im weltweiten
Luftverkehr macht deutlich, wie eine Pandemie die komplette Branche des Luftverkehrs
und der Luftfahrtindustrie in kürzester Zeit zum quasi Stillstand bringen kann. Die
MTU als Konsortialpartner und Zulieferer in dieser Branche spürt diese Krise in einem
besonderen Maß. Im zivilen Neuteilgeschäft und als Serviceanbieter im kommerziellen Aftermarket wirkt
die COVID-19-Pan-demie direkt auf viele Geschäftsaktivtäten der MTU. Eine deutlich
verringerte Nachfrage im Passagier- und Luftfrachtverkehr, auch in Folge von erweiterten
Reisebeschränkungen, wird auch zu einer vorsichtigeren Haltung der MTU-Kunden bei
neuen Produkt- und Serviceaufträgen führen, was zu erheblichen Verschiebungen oder
gar Stornierungen von Teilen des Auftragsbestands führen könnte. Die Auswirkungen von COVID-19 könnten die Programmbeteiligungen der MTU an zivilen
Flugtriebwerksprogrammen erheblich nachteilig beeinflussen, d.h. die Werthaltigkeit
der entsprechenden Vermögenspositionen der MTU beeinträchtigen (d.h. Wertminderungen)
oder die entsprechenden (Eventual-)Verbindlichkeiten aus den Beteiligungen und Verpflichtungen
der MTU als Konsortialpartner sogenannter Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften
("RRSP") erhöhen. Insbesondere mit Blick auf die Beteiligung an kommerziellen Triebwerksprogrammen
kapitalisiert die MTU korrespondierende Vorleistungen in Form von Vermögenswerten
(langfristige sonstige Vermögenswerte, immaterielle Vermögenswerte). Diese Vermögenswerte
resultieren sowohl aus Programmlaufzeit-bezogenen Ausgleichszahlungen an den jeweiligen
Triebwerks-OEM sowie aus selbsterstellten Triebwerks-Entwicklungsleistungen. Sie werden
plangemäß über den jeweiligen Triebwerks-Programmiebenszyklus von regelmäßig mehr
als 30 Jahren im Wege der Vermarktung von Triebwerksteilen und -modulen sowie relevanter
Serviceleistungen amortisiert. Planabweichungen mit Blick auf jene Triebwerks-Programmbeteiligungen
implizieren mitunter ein signifikantes Werthaltigkeitsrisiko für programmbezogene
Vermögenswerte (immaterielle Vermögenswerte, langfristige sonstige Vermögenswerte),
bis hin zur Erfordernis ihrer außerplanmäßigen und vollumfänglichen Wertberichtigung.
Die Effekte der COVID-19 Pandemie auf die Luftfahrtindustrie belasten dabei die Prognosefähigkeit
der MTU im Hinblick auf ihre zivilen Triebwerks-Programmbeteiligungen. Ausgehend von
den Einschränkungen des Luftverkehrs antizipiert die MTU gegenwärtig insbesondere
eine verzögerte Materialisierung der Vermarktung ihrer Produkte und Services an die
jeweiligen Triebwerks-OEM. Sofern die Krise eine nachhaltige Einschränkung oder Veränderung
des Luftverkehrs zur Folge hätte, würde dies für die MTU gegebenenfalls konkrete Wertminderungsrisiken
einzelner triebwerksprogrammbezogener Vermögenswerte bedeuten, mitunter mit einer
Magnitude im zwei-bis dreistelligen MillionenEuro-Bereich. Besonders sensitiv auf
Prognoseabweichungen reagieren nach internen Bewertungsmodellen die kommerziellen
Triebwerks-Programmbeteiligungen der MTU im sogenannten "Widebody"-Segment. Die MTU
überprüft die internen Prognosen und deren Schätzparametrik kontinuierlich, insbesondere
in Kooperation mit ihren Kunden, den jeweiligen Triebwerks-OEM. Ein Bewertungsrisiko
verbleibt dennoch; Schätzunsicherheiten im Zusammenhang mit langfristigen Programmlebenszyklen
vereiteln die absolute Gewähr, künftige Wertminderungen relevanter Vermögenswerte
ausschließen bzw. hilfsweise frühestmöglich antizipieren zu können. Die Pandemie COVID-19 kann auch zu weiteren betrieblichen Herausforderungen innerhalb
der MTU-Gruppe führen, da die MTU die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter
schützen muss, Standorte in Produktion und Forschung und Entwicklung ("F&E") geschlossen
werden müssen und es zu Störungen an den Arbeitsplätzen kommen kann. Der Betrieb der
MTU könnte auch weiterhin durch behördliche Beschränkungen des Personen-, Rohstoff-
und Warenverkehrs zu, von und in den Einrichtungen der MTU und ihrer Lieferanten oder
Kunden negativ beeinflusst werden. Die MTU kann auch indirekt von den Auswirkungen
der COVID-19-Pandemie auf ihre Lieferanten betroffen sein. Einige der Lieferanten
der MTU könnten ihren Betrieb aufgrund von staatlichen Restriktionen vorübergehend
aussetzen müssen und somit kurz- bis mittelfristig mit zusätzlichen Störungen und
Herausforderungen für ihre Geschäfte konfrontiert sein. Daher könnte die MTU Risiken
im Zusammenhang mit den Kosten, die zur Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen
erforderlich sind, sowie Risiken im Zusammenhang mit ihren, mitunter pönalisierten,
Produktlieferplänen ausgesetzt sein. Die mit der COVID-19-Pandemie im Zusammenhang stehende Einschränkung des Luftverkehrs
belastet unmittelbar die Solvenz kommerzieller Fluggesellschaften. Neben den beschriebenen
Implikationen für die künftige Nachfrage nach MTU-Produkten und -Leistungen, welche
unmittelbar die Werthaltigkeit langfristiger immaterieller und sonstiger Vermögenswerte
sowie des Vorratsvermögens beeinflussen, ergeben sich Risiken in Bezug auf zum Stichtag
realisierte Vertragsvermögenswerte und finanzielle Vermögenswerte. Letztere stehen
auch im Zusammenhang mit der Teilhabe der MTU an realisierten OEM-Absatzfinanzierungen.
Obgleich die MTU über mehrjährige Expertise in der Bearbeitung solcher Risiken, insbesondere
von luftfahrtindustriellen Kreditrisiken, verfügt, entstehen aus der aktuellen Situation
erweiterte Herausforderungen. Die MTU versucht, diesen insbesondere durch kontinuierliche,
intensive Risikoanalysen sowie risikoorientierte Sicherungsmittel (Pfandmittel, Garantien
etc.) zu begegnen. Als langfristige Auswirkung der COVID-19-Pandemie könnte die MTU mit schnelleren
Veränderungen im Nutzungsverhalten oder in den Vorschriften für den Luftverkehr konfrontiert
werden, die ihr Geschäftsmodell negativ beeinflussen könnten. Eine öffentliche Diskussion
über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Einsatzes von Flugzeugen im
Passagier- und Frachtverkehr hat sich als Folge der anhaltenden globalen Klimadebatte
bereits entwickelt. Dies hat zu einem erhöhten Bewusstsein von Individuen und Unternehmen
für das Reise- und Konsumverhalten geführt. Die Umsetzung potenzieller Änderungen
der Nutzungsmuster und der geltenden Vorschriften kann durch die Erfahrungen während
der COVID-19-Pandemie beschleunigt und intensiviert werden, z. B. die Verlagerung
von Geschäftsreisen auf Online-Videokonferenzen. Sollten eine reduzierte Reisetätigkeit
und ein angepasstes Konsumverhalten von der Öffentlichkeit als sozial wünschenswerter
angesehen werden, könnte auch das Geschäftsmodell der MTU nachhaltig negativ beeinflusst
werden. Wie bereits erwähnt ergeben sich hieraus einerseits Wertminderungsrisiken
für Investitionen in kommerzielle Triebwerks-Programmbeteiligungen (langfristige sonstige
Vermögenswerte, immaterielle Vermögenswerte) und ferner Effekte für das prognostizierte
langfristige luftfahrtindustrielle Wachstum und damit das Geschäftspotenzial der MTU
in ihren aktuell erschlossenen Marktsegmenten. Diese Effekte wirken in beiden Segmenten der MTU direkt in den Unternehmenskennzahlen.
Lediglich das Militärgeschäft ist von der COVID-19-Pandemie derzeit und absehbar nicht
direkt betroffen. Die Risiken im militärischen Geschäft ergeben sich weiterhin insbesondere
aus den politischen Rahmenbedingungen, wie z. B. Exportbeschränkungen oder Budgetkürzungen
im Neugeschäft. Die MTU überwacht und bearbeitet die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie aktiv - insbesondere
wurde die Frequenz der finanziellen Forecast-Prozesse erhöht, um die dynamischen Effekte
der Pandemie im Rahmen der Unternehmenssteuerung effektiv zu adressieren. Allerdings
ist aufgrund der noch beispiellosen Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie
und der Ungewissheit über deren Dauer und weiteres Ausmaß die Fähigkeit der MTU, ihre
Geschäfte, insbesondere kurz- und mittelfristig, angemessen vorherzusagen und zu planen,
stark eingeschränkt. Auch wenn die MTU sich auf nationaler und internationaler Ebene
mit Regierungsbehörden, den jeweiligen OEM und weiteren Branchenvertretern berät,
könnte die MTU nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sein, die Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie auf ihr Geschäft angemessen vorherzusagen, und ein solches Unvermögen
könnte sich nachteilig auf das Geschäft, den Cashflow, das Betriebsergebnis und die
finanziellen Bedingungen der MTU auswirken. Zur Abmilderung dieser Belastungen hat
die MTU frühzeitig kompensatorische Gegenmaßnahmen identifiziert und bereits in weiten
Teilen implementiert. So wurden kurzfristige Maßnahmen zur Senkung von Sach- und Personalkosten
im zwei- bis dreistelligen-Millionen-Euro-Bereich identifiziert und eingeleitet. Weiterhin
sind die weltweiten Investitionsaktivitäten zeitlich und inhaltlich neu priorisiert
worden. Die MTU bearbeitet mit ganzer Entschlossenheit das gegenwärtige Spannungsfeld
zwischen Erhalt und Ausbau strategischer Ressourcen und dem Erfordernis maximaler
Kosten- und Liquiditäts-Effizienz. Über die oben genannten Risiken im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hinaus
sieht die MTU derzeit die gleichen Risikopotenziale wie im Geschäftsbericht 2019 beschrieben.
Für eine umfassende Darstellung der Risiken wird in diesem Zusammenhang auf den Geschäftsbericht
2019, Seite 80 ff. (Risikobericht) und Seite 89 (SWOT-Analyse), verwiesen. Chancen Das Geschäftsmodell, basierend auf den drei Säulen ziviles Triebwerksgeschäft, militärisches
Geschäft und zivile Instandhaltung, sowie das ausgewogene Produktportfolio ermöglichen
der MTU jeweils gute Marktpositionen. Durch die kontinuierliche Investition in Forschung,
Entwicklung und neue Technologien, die Stärkung der Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften
sowie den Ausbau des Instandhaltungsgeschäfts ergeben sich neue Chancen. Trotz der Effekte aus der COVID-19-Pandemie sieht die MTU auch Chancen-Positionen
in allen Geschäftsfeldern. Die vorübergehende Stilllegung der Flotten beispielsweise
bietet die konkrete Möglichkeit, technische Verbesserungen an den aktuell in den Markt
eingeführten GTF-Triebwerken zeit- und kostenoptimiert vorzunehmen. Bei den militärischen
Triebwerksprogrammen bieten Exportkampagnen sowie der Ersatz der bestehenden Flotten
die Chance, an zusätzlichen Verkäufen und dem damit verbundenen Instandhaltungsgeschäft
teilzuhaben. Darüber hinaus sieht die MTU derzeit dasselbe Chancenpotenzial wie im Geschäftsbericht
2019 beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der Chancen wird in diesem Zusammenhang
auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 87 ff. (Chancenbericht) und Seite 89 (SWOT-Analyse),
verwiesen. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation der MTU Die MTU sieht sich aufgrund ihres ganzheitlichen Risiko- und Chancen-Management-Systems
in der Lage, Risikofelder und Chancenpotenziale früh zu identifizieren, Risiken durch
geeignete Maßnahmen aktiv und kompensatorisch zu steuern und Chancen zu ergreifen.
Obgleich sich die Risikolage der MTU gegenüber der Einschätzung zum 31. Dezember 2019
in Anbetracht der COVID-19-Pandemie deutlich geändert hat, klassifiziert die MTU ihr
Risikomanagement-System weiterhin als effektiv, die bestehenden und künftigen Herausforderungen
hieraus zu bewältigen. Aufgrund der engen Überwachung der Effekte der CO-VID-19-Pandemie sowie der diesbezüglich
konzipierten und eingeleiteten Maßnahmen, sieht sich die MTU in der aktuellen Situation
gerüstet, diese beispiellose Zäsur der Luftfahrtindustrie einerseits zu bewältigen
und vorbereitet hieraus gestärkt und gut positioniert hervorzugehen. Die veränderte
Risikoposition wird in Anbetracht der umfangreichen und kontinuierlich weiterentwickelten
Prognosen und kompensatorischen Maßnahmen durch die MTU als beherrschbar eingeschätzt.
Der Fortbestand des MTU-Konzerns ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. Bericht zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Zu den wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen wird auf
den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss unter Abschnitt "38. Transaktionen mit nahe
stehenden Unternehmen und Personen" verwiesen. Verkürzter Konzern-ZwischenabschlussKonzern-Gewinn- und VerlustrechnungKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nicht testiert)scroll
Konzern-GesamtergebnisrechnungKonzern-Gesamtergebnisrechnung (nicht testiert)scroll
Konzernbilanz - VermögenswerteVermögenswerte (nicht testiert)scroll
Konzernbilanz - Eigenkapital und SchuldenEigenkapital und Schulden (nicht testiert)scroll
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Zu den Erläuterungen der Eigenkapital-Bestandteile wird auf Abschnitt "24. Eigenkapital"
der ausgewählten erläuternden Anhangangaben verwiesen. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (nicht testiert)scroll
scroll
1)
betrifft Pensionsverpflichtungen und Planvermögen Konzern-KapitalflussrechnungKonzern-Kapitalflussrechnung (nicht testiert)scroll
Anhang zum Konzern-ZwischenabschlussKonzern-SegmentberichterstattungSegmentinformationen Zu den Tätigkeiten der einzelnen Geschäftssegmente wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2019, Seite 202, verwiesen. In den ersten sechs Monaten 2020 hat
sich die Segmentabgrenzung nicht verändert. Die Segmentinformationen stellen sich wie folgt dar: Konzern-Segmentberichterstattung - Vorjahreszahlen angepasstscroll
scroll
Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Posten betreffen insbesondere nicht ausgabewirksame
Erfolgsbeiträge aus der Fremdwährungsbewertung. Überleitung zum MTU-Konzern - Ergebnis vor Ertragsteuernscroll
Grundsätze Die MTU Aero Engines AG, München, und ihre Konzernunternehmen sind Hersteller von
Triebwerksmodulen und -komponenten und Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen
für zivile Flugtriebwerke. Das Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms
- von der Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und die Fertigung von Triebwerken
und Ersatzteilen bis hin zu Instandhaltungsdienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit
der MTU gliedert sich in zwei Segmente: das "zivile und militärische Triebwerksgeschäft
(OEM)" sowie die "zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO)". Im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU Module
und Komponenten sowie Ersatzteile für Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren
Endmontage. Bei militärischen Triebwerken übernimmt die MTU zudem Instandhaltungsdienstleistungen.
Das Segment zivile Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf dem Gebiet
der Wartung und Überholung und sowie der logistischen Betreuung ziviler Triebwerke. Das Mutterunternehmen, die MTU Aero Engines AG mit Sitz in der Dachauer Str. 665,
80995 München, ist im Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts München
unter HRB 157206 eingetragen. Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am 31. Juli 2020 durch den Vorstand
der MTU Aero Engines AG zur Veröffentlichung freigegeben. Rechnungslegung Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU umfasst nach den Vorschriften des §115 Wertpapierhandelsgesetz
(WpHG) einen verkürzten Konzern-Zwischenabschluss, einen Konzern-Zwischenlagebericht
sowie eine Versicherung der gesetzlichen Vertreter. Der verkürzte nicht testierte
Konzern-Zwischenabschluss wurde unter Beachtung der International Financial Reporting
Standards (IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind,
und der Konzern-Zwischenlagebericht unter Beachtung der anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt. Statement of Compliance Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 ist in Übereinstimmung
mit den Regelungen des International Accounting Standards (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung"
aufgestellt worden. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen,
zum Zeitpunkt der Aufstellung des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses geltenden
und von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommenen International
Financial Reporting Standards (IFRS) wurden von der MTU angewendet. Im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden dieselben Rechnungslegungsmethoden
wie bei der Erstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 und darüber hinaus
die folgenden neuen Standards und Änderungen von Standards angewendet: Neue und überarbeitete Standardsscroll
Diese waren erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, welche am oder nach dem 1. Januar
2020 begonnen haben. Hieraus ergaben sich jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf
den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss der MTU. Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen Konzernabschluss
zum Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und Angaben und ist daher in
Verbindung mit dem Konzernabschluss der MTU zum 31. Dezember 2019 zu lesen. Aus Sicht der Unternehmensleitung enthält der Halbjahres-Finanzbericht alle üblichen,
laufend vorzunehmenden Anpassungen, die für eine angemessene Darstellung der Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage des Konzerns notwendig sind. Die im Rahmen der Konzernrechnungslegung
angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Anhang des Konzernabschlusses
vom 31. Dezember 2019 ab Seite 137 erläutert. Konsolidierungskreis Der MTU-Konzern umfasste am 30. Juni 2020 einschließlich der MTU Aero Engines AG,
München, Anteile an 34 Unternehmen. Änderungen des Konsolidierungskreises ergaben sich im Berichtszeitraum nicht. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1. UmsatzerlöseUmsatzerlöse - Vorjahreszahlen angepasstscroll
2. Umsatzkostenscroll
Im Vergleich zur COVID-19-Pandemie-geprägten rückläufigen Umsatzentwicklung reduzierten
sich die Umsatzkosten relativ zum Vorjahr unterproportional. Die übrigen Umsatzkosten betreffen weiterhin im Wesentlichen die Bestandsveränderungen
der fertigen und unfertigen Erzeugnisse, Währungseinflüsse sowie Effekte aus der Abgrenzung
zum Stichtag nicht abgerechneter Umsatzkostenbestandteile. Weiterhin beinhaltet diese
Position die Abgrenzung zusätzlicher Werthaltigkeitsrisiken im Zusammenhang mit den
Effekten der COVID-19-Pandemie auf den Luftverkehr. Die aktivierten Eigenleistungen korrespondieren mit aktivierungspflichtigen Entwicklungsleistungen
zugunsten von Triebwerks-Programmbeteiligungen im Segment "ziviles und militärisches
Triebwerksgeschäft" (OEM). 3. Forschungs- und Entwicklungskostenscroll
4. Vertriebskostenscroll
Die Vertriebskosten enthalten neben Aufwendungen für Marketing und Werbung auch Wertberichtigungen
und Abschreibungen auf Forderungen an Kunden. Im Berichtszeitraum war die Entwicklung der übrigen Vertriebskosten geprägt durch
die Abgrenzung von Vorsorgen für konkrete beziehungsweise erwartete Kreditrisiken
(IFRS 9). Treiber hierfür waren insbesondere die Effekte der COVID-19-Pandemie auf
den internationalen Luftverkehr. 5. Allgemeine Verwaltungskostenscroll
7. Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmenscroll
Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen im Zusammenhang mit administrativen
Aufgaben, die weder dem Entwicklungs- noch dem Produktionsbereich oder dem Vertrieb
zuzuordnen sind. 8. Zinsergebnisscroll
9. Sonstiges Finanzergebnisscroll
10. Ertragsteuernscroll
11. Ergebnis je Aktie Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses wird dem gewichteten Durchschnitt der
im Umlauf befindlichen Aktien die durchschnittliche Anzahl der Stammaktien hinzugerechnet,
die bei der Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten ausgegeben werden könnte. In den ersten sechs Monaten 2020 betrug das auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines
AG entfallende Ergebnis nach Ertragsteuern 121,8 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 224,4
Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug
im Zeitraum Januar bis Juni 2020 52.890.595 Aktien (Januar bis Juni 2019: 51.658.754
Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs Monaten 2020 ein unverwässertes Ergebnis
je Aktie in Höhe von 2,30 € (Januar bis Juni 2019: 4,34 €). Das verwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,25 € (Januar bis Juni 2019: 4,06
€). Verwässerungseffekte ergaben sich aus 2.050.806 potenziell auszugebenden Aktien
im Rahmen der im Mai 2016 emittierten Wandelschuldverschreibung sowie der im September
2019 emittierten Wandelschuldverschreibung. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Die immateriellen Vermögenswerte, die Sachanlagen, die Programmwerte und die Vermögenswerte
aus erworbener Entwicklung wurden anlassbezogen mit Blick auf die COVID-19-Pandemie
zum Berichtsstichtag auf Wertminderungsbedarf geprüft. Mit Blick auf die anlassbezogene Aktualisierung der Bewertung erzielbarer Beträge
der Geschäftssegmente, die einen Firmenwert enthalten, berücksichtigt die MTU in Anbetracht
erheblicher COVID-19-implizierter Planungsunsicherheiten die im Geschäftsjahr abgeleiteten
"vor-Krisen"-Planwertgerüste der Segmente und berücksichtigt die Effekte der Pandemie
durch Aufschlag einer "Corona-Virus-Risiko-Prämie" (CVRP) auf die jeweilig für die
Segmente abgeleiteten Kapitalkosten vor Steuern: OEM: 13,1 %, MRO: 13,7 % (Vorjahr:
OEM: 9,5 %, MRO: 9,8 %) (vgl. Geschäftsbericht 2019, Konzernanhang S. 186f.). Auf
dieser Grundlage wurde per 30. Juni 2020 kein zusätzlicher Wertminderungsbedarf identifiziert. Im Sinne einer Sensitivitätsbetrachtung ergäbe sich auf dieser Basis bei unveränderten
Kapitalkosten im Falle einer nachhaltigen Verminderung der geplanten Segmentergebnisse
um 20 % unter die erwarteten Planergebnisse weder im OEM- noch im MRO-Segment ein
Wertminderungsbedarf auf den jeweiligen Geschäftssegment-Firmenwert. Würden bei unveränderten
Segmentergebnissen die Kapitalkosten vor Steuern im Segment OEM um 10 % (1,3 Prozentpunkte)
und im Segment MRO um 10 % (1,4 Prozentpunkte) steigen, ergäbe sich ebenfalls kein
Wertminderungsbedarf in den beiden Segmenten. Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Programmlauf-zeit-bezogenen Ausgleichszahlungen
und aktivierten Programm-Entwicklungsleistungen sowie den Programmen zuordenbaren
Vermögenswerten und Verpflichtungen realisierte die MTU zweistufig. Zunächst erfolgte
die Beurteilung auf Basis der für die Programme im Geschäftsjahr 2019 abgeleiteten
"vor-Krisen"-Planungen und berücksichtigt die Effekte der Pandemie durch Aufschlag
einer pauschalen "Corona-Virus-Risiko-Prämie" (CVRP) in Höhe von 3,8 % auf die Kapitalkosten
nach Steuern von 7,5 % (Vorjahr: 7,9 %). Sofern sich hieraus eine Wertminderung abzeichnete
oder qualitative Gründe dies nahelegten erfolgte eine Detaillierung der Werthaltigkeitsbetrachtung
durch pauschalierte Aktualisierung der korrespondierenden Programmplanungen sowie
Anwendung aktueller Kapitalkosten nach Steuern von 7,5 % (Vorjahr: 7,9 %). Auf dieser
Grundlage wurde per 30. Juni 2020 kein zusätzlicher Wertminderungsbedarf identifiziert. Im Sinne einer Sensitivitätsbetrachtung ergäbe sich, bei unveränderten Programmergebnissen,
im Falle des Anstiegs der Kapitalkosten (nach Steuern) von 11,3 % ("vor Krisen"-Programm-Planwertgerüst)
bzw. 7,5 % (aktualisiertes Programm-Planungswertgerüst) um jeweils 10 % (1,1 bzw.
0,8 Prozentpunkte) ein Wertminderungsbedarf von rund 40 Mio. €; bei Steigerung um
20 % (2,2 bzw. 1,6 Prozentpunkte) von rund 100 Mio. €. Die dynamischen Effekte der COVID-19-Pandemie auf die Luftfahrt belasten die Prognosefähigkeit
der MTU, insbesondere im Hinblick auf ihre zivilen TriebwerksProgrammbeteiligungen.
Ausgehend von den Einschränkungen des Luftverkehrs antizipiert die MTU gegenwärtig
insbesondere eine verzögerte Materialisierung der Vermarktung ihrer Produkte und Services
an die jeweiligen Triebwerks-OEM. Sofern die Krise eine nachhaltige Einschränkung
oder Veränderung des Luftverkehrs zur Folge hätte, könnte dies, wie aus den Sensitivitätsangaben
erkennbar, für MTU konkrete Wertminderungsrisiken einzelner triebwerksprogramm-bezogener
Vermögenswerte bedeuten. Besonders sensitiv auf Prognoseabweichungen reagieren dabei
gemäß der internen Bewertungsmodelle die kommerziellen Triebwerks-Programmbeteiligungen
der MTU im sogenannten "Widebody"-Segment. Die MTU überprüft die den Wertminderungsbetrachtungen zugrunde gelegten internen
Prognosen und deren Schätzparametrik kontinuierlich, insbesondere in Kooperation mit
ihren Kunden, den jeweiligen Triebwerks-OEM. Ein Bewertungsrisiko verbleibt dennoch;
Schätzunsicherheiten im Zusammenhang mit langfristigen Programmlebenszyklen vereiteln
die absolute Gewähr, künftige Wertminderungen relevanter Vermögenswerte ausschließen
bzw. hilfsweise frühestmöglich antizipieren zu können. 14. Immaterielle Vermögenswerte Unter den immateriellen Vermögenswerten werden programmunabhängige Technologien,
Entwicklungsleistungen, technische Software und der erworbene Firmenwert ausgewiesen. In den ersten sechs Monaten 2020 wurden 19,4 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 57,9 Mio.
€) immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Davon entfielen auf selbsterstellte Entwicklungsleistungen
und zugerechnete Fremdkapitalzinsen 17,7 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 35,4 Mio. €). Die Amortisation der immateriellen Vermögenswerte betrug in den ersten sechs Monaten
2020 22,5 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 20,3 Mio. €). 15. Sachanlagen Im Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020 betrug der Zugang bei den Sachanlagen 106,0
Mio. € (Januar bis Juni 2019: 122,4 Mio. €), im Wesentlichen in Form technischer Anlagen
und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie korrespondierender Anzahlungen.
Die Abschreibungen von Sachanlagen betrugen in den ersten sechs Monaten 2020 84,5
Mio. € (Januar bis Juni 2019: 74,2 Mio. €). 16. Finanzielle VermögenswerteFinanzielle Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sind Die finanziellen Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sind, sind
im Geschäftsbericht 2019, Seite 158 ff, beschrieben. Zum Stichtag bestand, im Falle
der Beteiligung Absatzfinanzierungen insbesondere auch aufgrund bestehender, kompensatorischer
Sicherungsmittel, kein Covid-19-induzierter Wertminderungsbedarf. Sonstige finanzielle VermögenswerteZusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswertescroll
1)
Berücksichtigt in Netto-Finanzverschuldung 19. Vorräte Wesentlicher Grund für den Anstieg der sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind
Forderungen aus Gewinnausschüttungen gegenüber dem Gemeinschaftsunternehmen MTU Maintenance
Zhuhai Co. Ltd., teilweise kompensiert durch niedrigere Guthaben bei Lieferanten. 17. Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte Die im Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung erworbener Programmwerte
betrug 22,5 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 22,5 Mio. €). Entwicklungsleistungen wurden von der MTU in den ersten sechs Monaten 2020 in Höhe
von 7,1 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 14,4 Mio. €) erworben. Die im Berichtszeitraum
erfolgte umsatzwirksame Verrechnung von durch Entwicklungsausgleichszahlungen an den
Konsortialführer (OEM) erworbenen Entwicklungsleistungen betrug 4,0 Mio. € (Januar
bis Juni 2019: 3,8 Mio. €). Die sonstigen Vermögenswerte betreffen neben Steuererstattungsansprüchen auch im
Voraus gezahlte Wartungsgebühren, Versicherungsprämien und Mieten. 19. Vorrätescroll
Im Berichtszeitraum waren sowohl für das OEM- als auch das MRO-Segment infolge der
COVID-19-Pandemie-Effekte auf den internationalen Luftverkehr zusätzliche Werthaltigkeitsrisiken
in Höhe von 19 Mio. € zulasten der Umsatzkosten zu berücksichtigen. 20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscroll
Im Berichtsraum waren für das MRO-Segment infolge der Effekte der Pandemie auf den
Luftverkehr zusätzliche Werthaltigkeitsrisiken in Höhe von 6,1 Mio. € zulasten der
Vertriebskosten zu berücksichtigen. 21. Vertragsvermögenswerte Die Vertragsvermögenswerte resultieren aus erbrachten Leistungsverpflichtungen, bei
denen die Vereinnahmung der vereinbarten Gegenleistung von der Abnahme und Fälligkeit
der jeweiligen Leistungsverpflichtung durch den Kunden abhängt. Die Veränderungen
in der Berichtsperiode sind auf den laufenden Geschäftsbetrieb zurückzuführen. Wesentliche Bewertungseffekte im Sinne von Wertberichtigungen, welche auf COVID-19
zurückzuführen sind, waren zum Stichtag nicht zu verzeichen. 23. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente repräsentieren Kassenbestände und
Guthaben bei Kreditinstituten. In dieser Position sind Fremdwährungsbestände in Höhe
von umgerechnet 149,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 131,2 Mio. €) enthalten. 24. Eigenkapital Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
dargestellt. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt unverändert 53,1 Mio. € und ist eingeteilt
in 53,1 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert. Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie den Eigenkapitalanteil,
gemindert um anteilige Transaktionskosten und Steuern, aus der 2007 emittierten und
in 2012 getilgten bzw. gewandelten Anleihe, der 2016 begebenen und 2019 teilabgelösten
Wandelschuldverschreibung sowie der 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung. Die
detaillierten Einzeleffekte aus den Wandelschuldverschreibungen sind im Geschäftsbericht
2019, Seite 163 beschrieben. Die Zahl der am 30. Juni 2020 im Umlauf befindlichen Aktien der MTU Aero Engines
AG, München, betrug 53.041.078 Stück (30. Juni 2019: 51.756.930 Stück). Die Anzahl
der eigenen Aktien betrug am 30. Juni 2020 54.410 Stück (30. Juni 2019: 243.070 Stück). 27. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen Verpflichtungen aus Gewährleistungs-
und Haftungsrisiken, dem Personalbereich und ausstehenden Eingangsrechnungen. Die
Verringerung der sonstigen Rückstellungen um 51,6 Mio. € auf 164,5 Mio. € ist im Wesentlichen
auf den Rückgang der Rückstellungen für Boni und Sondervergütungen aufgrund des verringerten
Abgrenzungszeitraums sowie der COVID-19-bedingt reduzierten Erwartung zur Geschäftsentwicklung
im Berichtsjahr zurückzuführen. 28. Finanzielle Verbindlichkeitenscroll
Schuldverschreibung Für eine ausführliche Beschreibung der Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal
100,0 Mio. € wird auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 171, verwiesen. Wandelschuldverschreibung Mit Wirkung zum 17. Mai 2016 hat die MTU Aero Engines AG eine vorrangige und nicht
besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von 500,0 Mio. € platziert,
die in neue und/ oder bestehende auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der
Emittentin wandelbar ist. Zudem hat die MTU Aero Engines AG 2019 eine vorrangige und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung
mit einem Gesamtnennbetrag von 500,0 Mio. € platziert, die ab dem 18. September 2024
in Stammaktien der Emittentin wandelbar ist. Für eine ausführliche Beschreibung der Wandelschuldverschreibungen wird auf den Geschäftsbericht
2019, Seite 171f, verwiesen. Schuldscheindarlehen Mit Wirkung zum 6. Mai 2020 wurde von der MTU Aero Engines AG ein Schuldscheindarlehen
in Höhe von nominal 100,0 Mio. EUR mit Fälligkeit zum 10. Juni 2021 begeben. Die Verzinsung
ist variabel und entspricht dem 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 1,7 % bei einer Mindestverzinsung
von 1,7 %. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteilserhöhung und -erwerbFinanzverbindlichkeit IAE V2500-Anteilserhöhung Die Aufstockung des Programmanteils am V2500-Triebwerk um fünf Prozentpunkte auf
16 % im Geschäftsjahr 2012 führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten, vom
Flugstundenaufkommen der nächsten 15 Jahre abhängigen Kaufpreisverbindlichkeit. Da
sich die Einschätzung des relevanten Flugstundenaufkommens infolge der Coronakrise
beträchtlich änderte, wurde vorgenannte Kaufpreisverbindlichkeit und infolge der korrespondierend
erworbene Programmwert IAE V2500-Anteilserhöhung reduziert. Finanzverbindlichkeiten aus Programmanteilserwerb Bei den Finanzverbindlichkeiten
aus Programmanteilserwerb handelt es sich im Wesentlichen um die finanziellen Verbindlichkeiten
aus programmlaufzeitbezogenen Akquisitionszahlungen für Pratt & Whitney- bzw. GE-Triebwerksprogrammbeteiligungen. Namensdarlehen Für eine ausführliche Beschreibung des Namensdarlehens in Höhe von nominal 30,0 Mio.
€ wird auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 172, verwiesen. Rahmenkreditlinie Der Konzern verfügt über eine Rahmenkreditlinie in Höhe von 600,0 Mio. €, die mit
fünf Banken abgeschlossen ist und eine Laufzeit bis zum 28. Oktober 2023 hat. Diese
Kreditlinie wurde am 11. Mai 2020 um 100,0 Mio. € erhöht. Die Laufzeit dieser Erhöhung
beträgt ein Jahr und kann auf Verlangen der Gesellschaft zweimal um jeweils 6 Monate
verlängert werden. Von der Kreditlinie sind zum 30. Juni 2020 10,8 Mio. € durch Avale
beansprucht (31. Dezember 2019: 36,0 Mio. €). Die Verzinsung aus der effektiv in Anspruch
genommenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer
Marge. Nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten unterliegen einer Bereitstellungsprovision. Leasingverbindlichkeiten Die Verpflichtungen aus Leasingverbindlichkeiten betreffen nach der Effektivzinsmethode
fortgeschriebene Leasingverpflichtungen. Im Berichtszeitraum kam es infolge der Effekte der COVID-19-Pandemie auf den Luftverkehr
zur vorzeitigen Auflösung einzelner Triebwerksleasingverträge mit entsprechend reduzierender
Wirkung auf die Leasingverbindlichkeiten. Zur Beschreibung der wesentlichen Leasingobjekte wird auf den Geschäftsbericht 2019,
Seite 157 und Seite 194ff verwiesen. Verbindlichkeiten aus Derivaten Die zum Stichtag passivierten Derivate mit und ohne Hedge-Beziehung in Höhe von 82,9
Mio. € (31. Dezember 2019: 67,0 Mio. €) dienen der Kompensation von Währungs- und
Rohstoffpreisrisiken. Der Anstieg der Verbindlichkeiten korrespondiert mit den Sicherungskursen
der im Bestand befindlichen Derivate relativ zum US-$/Euro-Wechselkurs am Abschlussstichtag. Finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeitern Die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern betreffen im Wesentlichen
Abgrenzungen für Pensionszahlungen sowie für Weihnachtsgeld. Die Verpflichtungen aus
Einmal- und Ratenkapitalansprüchen aus der betrieblichen Altersversorgung betragen
46,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 54,6 Mio. €). Darüber hinaus enthält diese Position
auch die Verbindlichkeiten gegenüber Konzernmitarbeitern aus Abgrenzungen von Urlaubsund
Weihnachtsgeld sowie tariflicher Sonderzahlungen in Höhe von 16,5 Mio. EUR (31. Dezember
2019: 3,6 Mio. EUR) sowie aus dem Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP) in Höhe von 5,4
Mio. € (31. Dezember 2019: 8,9 Mio. €). Der Gesamtaufwand im Rahmen des MAP betrug
in den ersten sechs Monaten 2020 4,2 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 3,8 Mio. €). Rückzahlung Entwicklungskostenzuschuss Die MTU erhielt in den Geschäftsjahren 1976 bis 1991 vom Ministerium für Wirtschaft
und Technologie einen Entwicklungskostenzuschuss für das Triebwerk PW2000. Mit Erreichen
der im Zuwendungsbescheid fixierten Verkaufszahl von PW2000-Serientriebwerken für
die Boeing 757 und C-17 sind die Zuwendungen im Zeitraum von zehn Jahren zurückzuzahlen.
In den Geschäftsjahren 2011 bis 2019 wurden insgesamt 60,5 Mio. €, in den ersten sechs
Monaten 2020 weitere 3,4 Mio. € getilgt. Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 45,8 Mio. € (31.
Dezember 2019: 35,4 Mio. €) sind Guthaben von Kunden in Höhe von 14,9 Mio. € (31.
Dezember 2019: 10,4 Mio. €) sowie eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen ausgewiesen. 30. Vertragsverbindlichkeiten Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten Vorauszahlungen für die Lieferung von Triebwerksmodulen
und -teilen sowie für Wartungs- und Instandsetzungsdienstleistungen. Soweit korrespondierende Vertragsvermögenswerte bestehen, erfolgt eine entsprechende
Verrechnung im Sinne von IFRS 15. Entsprechend wurden in der Berichtsperiode korrespondierende
Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 195,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 214,5 Mio.
€) mit Vertragsvermögenswerten verrechnet. Der Aufwuchs im Berichtszeitraum korrespondiert mit dem durch die COVID-19-Pandemie
geprägten Geschäftsverlauf. 31. Rückerstattungsverbindlichkeitenscroll
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für Gewähr-leistungs- und Haftungsrisiken korrespondieren
mit Kompensationsverpflichtungen aufgrund von Leistungsstörungen bzw. der Beteiligung
an Aufwendungen des Konsortialführers (OEM) im Rahmen ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen
(Risk- and Revenue-Sharing). Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für Abrechnungskorrekturen betreffen rückwirkende
Preisanpassungen aus Kundenverträgen. Die Zunahme im Berichtsjahr korrespondiert mit
dem stichtagsnahen Geschäftsverlauf sowie der Entwicklung des US-Dollar-Wechselkurses.
Entsprechend den Abrechnungsusancen im Rahmen ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen erfolgen für erteilte Umsatzbeteiligungen
regelmäßig nachträgliche Preiskorrekturen. Die Abrechnung dieser Preiskorrekturen
stand zum Abschlussstichtag in entsprechendem Umfang aus. Unter den Nachtragskosten werden im Wesentlichen die Beteiligungen an Vermarktungsaufwendungen
ziviler Triebwerksprogramme abgegrenzt, deren abschließende Abrechnung durch den Konsortialführer
(OEM) zwar noch aussteht, die jedoch bereits umsatzmindernd berücksichtigt wurden. 32. Sonstige VerbindlichkeitenSonstige Verbindlichkeitenscroll
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeitern Die übrigen Verpflichtungen sind im Wesentlichen auf Resturlaubsansprüche sowie Gleitzeitguthaben
der Mitarbeiter zurückzuführen. Ihre Entwicklung im Berichtszeitraum ist geprägt durch
die Pandemiebedingten Einschränkungen des Geschäftsbetriebs. Sonstige Steuern Die Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 18,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 43,1 Mio.
€) betreffen abzuführende Lohn- und Kirchensteuern, Solidaritätsabgaben sowie in-
und ausländische Verkehrssteuern. 33. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte In der folgenden Übersicht werden
die Buchwerte der Finanzinstrumente dargestellt, unabhängig davon, ob diese von IFRS
7 oder IFRS 9 erfasst werden. Die Buchwerte werden zusätzlich den beizulegenden Zeitwerten
zu Vergleichszwecken gegenübergestellt. Angaben zu FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 30.6.2020scroll
scroll
Angaben zu FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte 2019scroll
scroll
In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten haben Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen ebenso wie Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten überwiegend kurze
Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen hierbei näherungsweise die beizulegenden
Zeitwerte dar. Mit Blick auf die übrigen, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten
Finanzinstrumente wären die ausgewiesenen Fair Values, mit Ausnahme der an der Börse
gehandelten Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019), die in der Fair-Value-Hierarchie
der Stufe 1 zuzuordnen wären, der Stufe 2 zuzuordnen. Die in diesen Fällen von den
Buchwerten abweichenden beizulegenden Zeitwerte wurden anhand eines Discounted Cashflow
Verfahrens ermittelt. Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden Um der Relevanz der in die Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einfließenden Schätzparameter Rechnung zu tragen,
wurden die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der MTU hierarchisch
in drei Level eingestuft. Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf die Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten sind im Folgenden beschrieben: scroll
Die folgenden Tabellen zeigen für 2020 und 2019 die Zuordnung der zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei
Stufen der Fair-Value-Hierarchie: Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 30.6.2020scroll
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2019scroll
Die Zeitwerte der in Stufe 2 enthaltenen derivativen Finanzinstrumente und Wertpapiere
werden jeweils mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF) ermittelt. Die Bewertung
der in der Stufe 3 enthaltenen Beteiligungen basiert ebenfalls auf einem DCF-Verfahren,
welchem interne Planungsrechnungen zugrunde liegen. Neben der internen Planung werden
Marktdaten zur Ableitung des Diskontierungszinses verwendet. Bei einer Änderung der
Wachstumsrate um +/-0,5 % für die ewige Rente würde sich der Marktwert der in der
Stufe 3 enthaltenen Beteiligungen um +/-0,5 Mio. € ändern. Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU im Rahmen ihrer zivilen Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen
an Flugzeugfinanzierungszusagen. Stets erfolgen die Zusagen nur gemeinschaftlich mit
anderen Triebwerkskonsortialpartnern und zugunsten des Konsortialführers (OEM). Im
Wesentlichen differenzieren sich die hierzu ausgereichten Angebote in zwei Formen:
Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen
(Backstop-Commitments) andererseits. In beiden Fällen erfolgen Auszahlungen zugunsten
des Erwerbers stets nur über den Konsortialführer direkt an den Flugzeughersteller. Die zum Abschlussstichtag ausgereichten Finanzierungsangebote mit einem Nominalvolumen
von umgerechnet 800,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 840,0 Mio. €) werden durch die MTU
gemäß den Vorgaben des IFRS 7 als Teil des Bruttorisikos klassifiziert. Eine vollumfängliche
Inanspruchnahme aus diesen Zusagen wird jedoch als sehr unwahrscheinlich erachtet.
Diese Einschätzung stützen Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme werden
die damit verbundenen Liquiditäts- und Kreditrisiken als für die MTU beherrschbar
angesehen. Für weitere Erläuterungen, insbesondere zur inhaltlichen Ausgestaltung
der Finanzierungsangebote, wird auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 180, verwiesen. 37. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum 30. Juni 2020 betrugen die Eventualverbindlichkeiten 166,7 Mio. € (31. Dezember
2019: 142,2 Mio. €). Die Eventualverbindlichkeiten und die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind
für die Finanzlage der MTU von untergeordneter Bedeutung. Im Berichtszeitraum waren,
wie in den vorhergehenden Perioden, keine Beträge zur Zahlung fällig. Wesentliche
Inanspruchnahmen werden auch für das Geschäftsjahr 2020 nicht erwartet. Zur Zusammensetzung
und Erläuterung der Eventualverbindlichkeiten und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen
wird auf den Geschäftsbericht 2019, Seite 197, verwiesen. Das Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich zum
30. Juni 2020 auf 94,7 Mio. € (31. Dezember 2019: 98,4 Mio. €). 38. Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahe stehende Unternehmen Die Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint Ventures und assoziierten Gesellschaften
sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der beteiligten Unternehmen zuzurechnen
und zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Geschäftsvorfälle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten
Unternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden entsprechend in
dieser Anhangangabe nicht erläutert. Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen Im Laufe des Geschäftsjahres führten Konzerngesellschaften im Rahmen ihrer operativen
Geschäftstätigkeit Leistungsaustausche zugunsten der Lieferung von Gütern und der
Erbringung von Dienstleistungen (z. B. Entwicklung, Reparaturen, Montage, IT-Support)
durch. Die zum 30. Juni 2020 bestehenden Forderungen gegen diese Gesellschaften beliefen
sich auf 425,9 Mio. € (31. Dezember 2019: 480,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten betrugen
6,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 7,1 Mio. €). Die Erträge lagen in den ersten sechs
Monaten 2020 bei 993,5 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 899,1 Mio. €). Die Aufwendungen
beliefen sich auf 485,8 Mio. € (Januar bis Juni 2019: 446,0 Mio. €). Nahe stehende Personen Konzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats des
Konzerns sowie mit anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw.
mit Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsgremien diese Personen
vertreten sind, keine wesentlichen Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe
Familienangehörige dieses Personenkreises. Ereignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2020) Die MTU Aero Engines AG hat am 1. Juli 2020 eine Unternehmensanleihe im Gesamtwert
von nominal 500 Mio. € erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Die Anleihe hat eine
Laufzeit von fünf Jahren bis zum 01. Juli 2025. Die Verzinsung beträgt 3,0 % p.a.
Der Erlös aus der Emission dient allgemeinen Unternehmenszwecken sowie der Refinanzierung
bestehender Finanzverbindlichkeiten. Angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung
der MTU hat der Vorstand beschlossen, die Personalkapazitäten an den deutschen und
internationalen Standorten bis Ende 2021 um rund 10 bis 15 Prozent zu reduzieren.
Die Umsetzung wird im Wege individueller Vereinbarungen, wie verstärkter Nutzung von
Altersteilzeit, Vorruhestandsregelungen und weiteren Angeboten angestrebt. Darüber
hinaus hat die MTU bereits einen generellen Einstellungsstopp, das Aussetzen der Nachbesetzung
freiwerdender Stellen sowie die Reduktion von Wochenarbeitszeiten eingeleitet. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine nennenswerte Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem Zwischenberichtsstichtag
und vor Aufstellung dieses Halbjahres-Finanzberichts am 31. Juli 2020 nicht eingetreten. Veröffentlichung des Halbjahres-Finanzberichts Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU Aero Engines AG, München, für den Zeitraum vom
1. Januar bis 30. Juni 2020 wird im Internet (www.mtu.de) veröffentlicht. Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid) Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns
so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen
Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. München, den 31. Juli 2020 scroll
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die MTU Aero Engines AG Wir haben den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss - bestehend aus Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung,
KonzernKapitalflussrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben - und den
Konzern-Zwischenlagebericht der MTU Aero Engines AG, München, für den Zeitraum vom
1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach
§ 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzern-Zwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in
der EU anzuwenden sind, und des Konzern-Zwischenlageberichts nach den für KonzernZwischenlageberichte
anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzern-Zwischenabschluss
und dem Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und
des KonzernZwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen
vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen,
dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können,
dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und
der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt
worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen
von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb
nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß
keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht
erteilen. Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt
geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung,
wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für KonzernZwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist. München, 31. Juli 2020 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft scroll
Weitere InformationenFinanzkalenderscroll
KontaktMTU Aero Engines AG Dachauer Straße 665 80995 München Telefon: +49 89 1489-0 Fax: +49 89 1489-5500 E-Mail: info@mtu.de www.mtu.de Thomas Franz Leiter Investor Relations Telefon: +49 89 1489-4787 Fax: +49 89 1489-95583 E-Mail: Thomas.Franz@mtu.de Claudia Heinle Investor Relations Telefon: +49 89 1489-3911 Fax: +49 89 1489-95139 E-Mail: Claudia.Heinle@mtu.de Matthias Spies Investor Relations Telefon: +49 89 1489-4108 Fax: +49 89 1489-95139 E-Mail: Matthias.Spies@mtu.de Die MTU Aero Engines AG im Internet
MTU Aero Engines AG Dachauer Straße 665 80995 München • Deutschland Tel. +49 89 1489-0 Fax +49 89 1489-5500 info@mtu.de www.mtu.de |
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