MTU Aero Engines AGMünchenHalbjahres-Finanzbericht MTU Aero Engines AG Geschäftsjahr 2022Halbjahres-Finanzbericht 2022 1. Januar bis 30. Juni 2022Fakten und KennzahlenFakten und Kennzahlen zum Konzernscrollen
scrollen
Konzern-ZwischenlageberichtDas Unternehmen MTUDie MTU betreut zivile und militärische
Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen
über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das
Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die
Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung.
Forschung und EntwicklungDie Geschwindigkeit der technologischen
Weiterentwicklung in der Luftfahrtbranche ist sehr hoch und
erfordert kontinuierliche Innovationen. Die
Entwicklungstätigkeiten der MTU betreffen neben
Weiterentwicklungen der aktuell von der MTU betreuten
Triebwerksprogramme im zivilen und militärischen
Bereich auch Arbeiten an Entwicklungsprogrammen des Bundes
und der EU für zukünftige Triebwerksprogramme.
Im Berichtszeitraum entwickelten sich die Forschungs-
und Entwicklungskosten wie folgt:
Forschungs- und Entwicklungskostenscrollen
Die Forschungs- und Entwicklungskosten werden in eigen-
und fremdfinanzierte Vorhaben unterteilt. Eigenfinanzierte
Vorhaben werden vom Konzern finanziert, während die
fremdfinanzierten Vorhaben beauftragt und durch den
Auftraggeber bezahlt werden. Die eigenfinanzierten
Forschungs- und Entwicklungskosten werden unter Punkt "3.
Forschungs- und Entwicklungskosten" im verkürzten
Konzern-Zwischenabschluss dargestellt.
Die im Berichtszeitraum erforderlichen Wertminderungen
betreffen die aktivierten Entwicklungskosten und erworbene
Entwicklung in Zusammenhang mit den Triebwerksprogrammen
PW1400G-JM und T408. Weitere Informationen zu den
Sondereinflüssen aus Wertminderungen stehen unter "12.
Zusatzangaben zur Gewinn- und Verlustrechnung".
WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenWaren die Aussichten für die Weltwirtschaft Anfang
des Jahres noch optimistisch bezüglich einer Erholung
nach der Pandemie, so hat sich das Bild in den letzten
Monaten eingetrübt. Aufgrund der Folgen des Angriffs
Russlands auf die Ukraine prognostiziert die Weltbank
für dieses Jahr ein globales Wirtschaftswachstum von
2,9 % anstelle der noch im Januar erwarteten 4,1 %. Die
Auswirkungen schlagen sich in deutlich höheren
Rohstoffpreisen und Inflationsdruck nieder. Das Resultat
sind höhere Verbraucherpreise und eine
geschmälerte Konsumkraft. Gleichzeitig führt die
No-Covid-Politik in China zu Lieferengpässen.
Die Wirtschaft in China wuchs im 1. Quartal um 1,3 % im
Vergleich zum Vorquartal. Nach den beiden Vorjahren, die
stark durch Corona beeinträchtigt waren, verzeichnete
die Eurozone einen leichten Anstieg des BIP um 0,3 % im
Vergleich zum Vorquartal. Im Gegensatz zur Entwicklung in
der Eurozone und in China nahm die Wirtschaftsleistung der
USA im 1. Quartal 2022 um 0,4 % ab.
Viele Regierungen reagierten im ersten Halbjahr 2022 mit
weitreichenden Maßnahmen, um die Folgen für
Menschen und Unternehmen zu dämpfen. Zudem haben die
Zentralbanken ihren Kurs der lockeren Geldpolitik
verlassen, um die Inflation zu bekämpfen. In einigen
Regionen der Welt stimmt es optimistisch, dass die Erholung
der Wirtschaftsleistung Anfang des Jahres trotz hoher
Infektionszahlen bereits wieder das Vorkrisenniveau von
2019 erreicht hat. Im zweiten Halbjahr kann mit einer
Erholung der Konjunktur im Vergleich zum ersten Halbjahr
gerechnet werden. Der Weg zur Erholung bleibt jedoch
unsicher, denn neben der gestiegenen Inflation und den
damit verbundenen Folgen besteht weiterhin die Gefahr eines
erneuten Anstiegs der Covid-Infektionszahlen sowie von
Engpässen bei der Energieversorgung aufgrund
geopolitischer Spannungen. Beides könnte die
konsumbezogene Mobilität beeinträchtigen. Zudem
führen gestörte Lieferketten global und
branchenübergreifend zu Produktionsengpässen und
somit zu verlängerten Lieferzeiten.
Branchenwirtschaftliche Bedingungen der LuftfahrtindustrieDie Passagiernachfrage (gemessen in verkauften
Passagierkilometern oder RPKs) lag im April 2022 noch ca.
37 % unter dem Vorkrisenniveau (Quelle: IATA), ist damit
aber gegenüber dem Vorjahr um 79 % angestiegen. Vor
allem die Aufhebung der Covid-19-bezogenen
Reisebeschränkungen im internationalen Flugverkehr
stellen eine wesentliche Ursache dafür dar.
Die Analysen der Flugbewegungen weisen darauf hin, dass
die Branche den Tiefpunkt durchschritten hat und sich die
Nachfrage stetig verbessert. Seit Anfang Februar hat sich
die Anzahl der Passagierflüge kontinuierlich
erhöht. Trotz Einschränkungen und
Flugstornierungen aufgrund von Abfertigungsproblemen an den
Flughäfen und Mangel an Flugpersonal ist der Anteil an
aktiven Flugzeugen mit über 100 Sitzen bis Ende Juni
auf 85 % gestiegen (Quelle: Cirium Fleets Analyzer).
Der Ölpreis je Barrel der Sorte Brent stieg im
ersten Halbjahr stark an und lag am 1. Juli bei 109 US-$.
Im Jahr 2021 lag der Preis pro Barrel bei durchschnittlich
71 US-$ (Quelle: US Energy Information Administration).
Dies bedeutet eine höhere finanzielle Belastung
für die Fluggesellschaften und unterstützt die
Nachfrage nach modernen und effizienten Maschinen.
Infolge von reduzierten Produktionsraten und der
Verschiebung von Bestellungen lieferten Airbus und Boeing
im ersten Halbjahr insgesamt 488 zivile Flugzeuge aus. Im
Vorkrisenvergleichszeitraum des Jahres 2019 waren es 589
Flugzeuge. Ende Juni 2022 wiesen die beiden
Flugzeughersteller Airbus und Boeing in Summe 12.114
Bestellungen aus. Dies ist eine Reduzierung um gut 2 % im
Vergleich zum Vorjahr. Die Stornierungen sind mit 294
Flugzeugen im ersten Halbjahr als moderat zu betrachten.
(Quelle: Cirium Fleets Analyzer).
Finanzwirtschaftliche Situation
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Veränderung zum Vorjahr | ||||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 | in Mio. € | in % |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 183 | 168 | 15 | 9,1 |
| Bereinigung von Ergebnissondereinflüssen | 22 | 22 | - 0 | - 0,6 |
| Wertminderung (IAS 36) | 85 | 0 | 85 | 0,0 |
| Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) | 290 | 190 | 100 | 52,6 |
| Zinsergebnis | - 15 | - 15 | 1 | 6,0 |
| Zinsen Pensionsrückstellungen | - 5 | - 3 | - 2 | - 76,9 |
| Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern | 270 | 171 | 99 | 57,5 |
| Ertragsteuern | - 63 | - 36 | - 27 | - 73,3 |
| Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern | 207 | 135 | 72 | 53,3 |
Die Überleitungsrechnung dient dem Herausrechnen
von Sondereinflüssen aus den zentralen
Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner
Geschäftssegmente. Dadurch wird der Erfolg der
Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit
gemessen. Die bereinigten Ergebnisgrößen
unterstützen zudem die Vergleichbarkeit im Zeitablauf
sowie im Unternehmensvergleich. Als bereinigte Kennzahlen
berichtet die MTU die Ergebnisgrößen bereinigtes
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt)
und EBIT-Marge bereinigt sowie das bereinigte Ergebnis nach
Ertragsteuern. Die Ergebnisgrößen fallen nicht
unter die Regulierung der internationalen
Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als
Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen
Kenngrößen betrachtet werden.
Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der
Ergebnisgröße EBIT erfolgt deren Bereinigung um
diejenigen wesentlichen Erfolgsbeiträge
(Ergebnissondereinflüsse), die aus den "Effekten aus
der Kaufpreisallokation", den "Effekten aus der
IAE-V2500-Anteilserhöhung" sowie der Abgrenzung von
"Wertminderungen (IAS 36)" und
"Restrukturierungsaufwendungen (IAS 37)" resultieren. Im
Geschäftsjahr 2022 werden auch Wertminderungen von
Vermögenswerten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg
bereinigt.
Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1.
Januar 2004 100 % der Anteile der MTU von der damaligen
DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden
Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach
IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten
bewertet. Seither führen insbesondere die
identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu
erheblichen planmäßigen Abschreibungen. Letztere
werden unter dem Begriff "Effekte aus der
Kaufpreisallokation" zusammengefasst. Die
Erfolgsbeiträge aus den "Effekten aus der IAE
V2500-Anteilserhöhung" resultieren aus der 2012
erfolgten V2500-Programmanteilsaufstockung, die als
erworbener Programmwert aktiviert ist und
planmäßig über die erwartete
wirtschaftliche Nutzungsdauer von 25 Jahren
erlösschmälernd verrechnet wird.
Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses
vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur
Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern
werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis
sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis
zugerechnet, die im Zusammenhang mit den
Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen
sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren,
insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten
sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise
die Stichtagsbewertungseffekte aus der Kurssicherung,
werden bereinigt.
Das bereinigte Nachsteuerergebnis wird auf Basis des
bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern ermittelt. Dabei
werden mittels des nachhaltig erwarteten durchschnittlichen
Konzernsteuersatzes von 26 % die "normalisierten" Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die
Nachsteuerergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten
Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis.
Der Auftragsbestand der MTU umfasst feste
Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von
Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen
verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten
Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Der Auftragsbestand
belief sich zum 30. Juni 2022 auf rund 24,6 Mrd. € und
entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von
etwa viereinhalb Jahren.
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs
Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 465 Mio. € (23,2 %) auf 2.469 Mio. €. Dabei
erhöhten sich die Umsatzerlöse im zivilen und
militärischen Triebwerksgeschäft um 108 Mio.
€ (15,5 %) auf 810 Mio. €. In der zivilen
Triebwerksinstandhaltung erhöhten sich die
Umsatzerlöse um 358 Mio. € auf 1.711Mio. €.
Mit Blick auf die Umsatzentwicklung der Segmente ist
zusätzlich zur positiven Geschäftsentwicklung
aufgrund des realisierten Produktmix (OEM und MRO) sowie im
OEM-Segment der Margen-Entwicklung der
GTF-Triebwerksprogramme sowohl in der Serie als auch im
Aftermarket die USD-Kursentwicklung im ersten Halbjahr zu
berücksichtigen. Letztere unterstützte die
Umsatzabgrenzung für erbrachte Lieferungen und
Leistungen, führte umgekehrt aber auch zu erheblichen
Belastungen aus der Bewertung, insbesondere des Bestandes
von Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Beteiligung an
zivilen Triebwerksprogrammen (OEM).
Weiterer Treiber der Umsatzentwicklung im ersten
Halbjahr war die Fortschreibung des Bestandes passivierter
Abrechnungskorrekturen, insbesondere aus der konsortialen
Beteiligung (Risk- and Revenue-Sharing) an
Gewährleistungsrisiken sowie des
Wartungsvertragsgeschäfts ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen (OEM), welche
regelmäßig Einschätzungen mit Blick auf die
zugrundeliegenden Verpflichtungen erfordert.
Infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens
erhöhten sich die Umsatzkosten in den ersten sechs
Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 404 Mio. € (23,6 %) auf 2.118 Mio. €, was in
etwa proportional in Korrelation zum Umsatz war. In den
Umsatzkosten sind dabei als Sondereinflüsse
Wertminderungen von Vermögenswerten in Zusammenhang
mit dem Ukrainekrieg in Höhe von 40 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €) sowie weitere
Wertminderungen von Investitionen in die
Triebwerksprogrammbeteiligung T408 in Höhe von 18 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €) enthalten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg
stehen im Zusammenhang mit dem Abbruch bzw. der
Auflösung von Vertragsbeziehungen zugunsten russischer
Absatzmärkte bzw. dem Verlust von in Russland
befindlichen Vermögenswerten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit der
Triebwerksprogrammbeteiligung GE T408, die als Antrieb des
Transporthubschraubers Sikorsky CH-53K fungiert, resultiert
insbesondere aus jüngst erfolgten Dispositionen von
Militärs, u.a. der Deutschen Bundeswehr, zugunsten
alternativer Transporthubschrauber.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 351 Mio. € um 61 Mio. € (20,9 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei der
Anstieg maßgeblich von der positiven
Geschäftsentwicklung im MRO-Segment geprägt ist.
Die ebenfalls positive Geschäftsentwicklung im
OEM-Segment wurde hingegen nahezu vollständig durch
die oben erwähnten Wertminderungen von
Vermögenswerten kompensiert. Die Brutto-Marge sank auf
14,2 % (Januar bis Juni 2021: 14,5 %).
Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern stieg in den
ersten sechs Monaten 2022 um 15 Mio. € (9,1 %) auf 183
Mio. € (Januar bis Juni 2021: 168 Mio. €). Das
bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern
verbesserte sich auf 290 Mio. € (Januar bis Juni 2021:
190 Mio. €), die bereinigte EBIT-Marge lag damit bei
11,7 % (Januar bis Juni 2021: 9,5 %).
Im Berichtszeitraum lag das Finanzergebnis bei -17 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: -22 Mio. €).
Die Verbesserung beruht insbesondere auf
Fremdwährungsbewertungseffekten.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist in den ersten sechs
Monaten 2022 um 20 Mio. € auf 166 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 146 Mio. €) gestiegen.
Das Ergebnis nach Ertragsteuern hat sich auf 120 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 103 Mio. €) erhöht
und entfällt in Höhe von 119 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 101 Mio. €) auf die Anteilseigner der
MTU Aero Engines AG. Das bereinigte Ergebnis nach
Ertragsteuern liegt mit 207 Mio. € (Januar bis Juni
2021: 135 Mio. €) um 72 Mio. € über dem
Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.
In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die
Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in
Höhe von 120 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 103
Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe
von 206 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 105 Mio.
€).
Die wesentlichen direkt im sonstigen Ergebnis nach
Steuern erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen
in den ersten sechs Monaten 2022 unter
Berücksichtigung latenter Steuern negative
Marktwertänderungen von Instrumenten zur Absicherung
von Zahlungsströmen in Höhe von 105 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 49 Mio. €), positive Effekte
aus der Währungsumrechnung ausländischer
Konzerngesellschaften in Höhe von 51 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 29 Mio. €) sowie
versicherungsmathematische Gewinne aus Zinsanpassungen im
Zusammenhang mit der Bewertung von Pensionsverpflichtungen
und Planvermögen in Höhe von 139 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 27 Mio. €).
Das Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 206 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 105 Mio. €)
entfällt in Höhe von 199 Mio. € (Januar bis
Juni 2021: 100 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU
Aero Engines AG.
Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
werden im Geschäftsbericht 2021 ab Seite 51
ausgeführt und vom Konzern unverändert verfolgt.
Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2021 ergaben
sich folgende Änderungen:
Die bisherige Rahmenkreditlinie in Höhe von 600
Mio. €, die mit fünf Banken abgeschlossen war und
eine Laufzeit bis zum 28. Oktober 2023 hatte, wurde
vorzeitig durch eine neue Rahmenkreditlinie abgelöst,
die mit nunmehr neun Banken abgeschlossen wurde und die
sich auf 500 Mio. € beläuft. Die Laufzeit
beträgt fünf Jahre bis zum 29.06.2027 und kann
auf Verlangen der Gesellschaft zweimal um jeweils ein Jahr
verlängert werden.
Die Fremdfinanzierung des Konzerns erfolgt
unverändert im Wesentlichen durch Anleihen und
Schuldverschreibungen sowie Wandelschuldverschreibungen.
Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Summe der
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und
Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch
Komponenten (Zahlungssondereinflüsse) enthält,
die nicht Gegenstand der operativen Steuerung des
Kerngeschäfts sind. Korrespondierend wurden im Rahmen
der Free-Cashflow-Ermittlung Auszahlungen zur Akquisition
von Programmbeteiligungen in Höhe von netto 12 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 26 Mio. €) und
Auszahlungen im Rahmen von Flugzeug- bzw.
Triebwerksfinanzierungsvorgängen in Höhe von
netto 6 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 1 Mio. €)
als Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Die bereinigten
Auszahlungen zur Akquisition von Programmbeteiligungen
stehen insbesondere im Zusammenhang mit geleisteten
Ausgleichszahlungen zugunsten des Zellenherstellers im
Rahmen der Beteiligung am Triebwerksprogramm PW812 (Januar
bis Juni 2021: Zahlungen zur Akquisition von insbesondere
MRO-Programmbeteiligungen). Gegenläufig wirkte die
Bereinigung der zweiten Tranche der Nettoeinzahlung im
Zusammenhang mit dem letzt jährigen Verkauf von
Vericor Power Systems in Höhe von -14 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €).
In den ersten sechs Monaten 2022 wurde ein Free Cashflow
in Höhe von 168 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 187
Mio. €) realisiert.
| Veränderung zum Vorjahr | ||||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 | in Mio. € | in % |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 318 | 283 | 36 | 12,6 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | - 155 | - 123 | - 32 | - 26,3 |
| + Zahlungssondereinflüsse | 4 | 27 | - 23 | - 85,0 |
| Free Cashflow | 168 | 187 | - 19 | - 10,4 |
| - Zahlungssondereinflüsse | - 4 | - 27 | 23 | 85,0 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | - 158 | - 236 | 78 | 33,2 |
| Wechselkursänderungen | 6 | 2 | 4 | >100 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12 | - 74 | 86 | >100 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ||||
| zum Anfang der Berichtsperiode | 722 | 773 | - 51 | - 6,6 |
| zum Ende der Berichtsperiode | 733 | 698 | 35 | 5,0 |
| davon ausgewiesen als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 733 | 695 | 38 | 5,5 |
| davon ausgewiesen als Teil der zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte | 3 | - 3 | - 100,0 | |
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2022 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
318 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 283 Mio. €).
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im
Wesentlichen aus dem zahlungswirksamen
Geschäftswachstum.
Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit
beliefen sich in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2022 auf 155 Mio. € (Januar bis
Juni 2021: 123 Mio. €). Die zahlungswirksamen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen
27 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 52 Mio. €). Sie
betrafen im Wesentlichen Investitionen für die Pratt
& Whitney GTF
TM-Triebwerksfamilie. Im Berichtszeitraum
betrugen die Ausgaben für Investitionen in Sachanlagen
93 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 81 Mio. €). Die
Investitionen stehen in Zusammenhang mit dem Ausbau der
Produktionskapazitäten der MTU, insbesondere an den
Standorten in Deutschland und Serbien sowie mit
Ersatzbeschaffungen im bestehenden Anlagen- und
Maschinenpark. Daneben wurden aus dem Verkauf von
Sachanlagen Erlöse in Höhe von 2 Mio. €
erzielt (Januar bis Juni 2021: 18 Mio. €).
Der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben bei den
finanziellen Vermögenswerten in Höhe von - 12
Mio. € (Januar bis Juni 2021: - 1 Mio. €)
resultiert im Wesentlichen aus Netto-Auszahlungen aufgrund
der Beteiligung an Flugzeugfinanzierungsaktivitäten
sowie der Kapitalerhöhung beim
Gemeinschaftsunternehmen EME Aero sp.z.o.o.
Für Programmwerte (Anschaffungskosten für den
Erwerb und/ oder die Erhöhung von Programmanteilen)
und erworbene Entwicklungsleistungen für zivile
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen wurden im ersten
Halbjahr 2022 24 Mio. € ausgegeben (Januar bis Juni
2021: 9 Mio. €).
Im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 lag der
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit bei 158 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 236 Mio. €). Wesentliche
Treiber für den Mittelabfluss im Berichtsjahr waren
die gesteigerte Dividendenausschüttung für das
Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 112 Mio. €
sowie Tilgungen von Leasingverpflichtungen in Höhe von
27 Mio. €.
Aus der Entwicklung der Cashflows und unter
Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen
resultiert ein Anstieg der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 12 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: ein Rückgang um 78 Mio. €).
Die MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den
Saldo aus den Brutto-Finanzschulden und dem
Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des
MTU-Konzerns verdeutlicht. Zum 30. Juni 2022 sank die
Netto-Finanzverschuldung um 47 Mio. € auf 627 Mio.
€ (31. Dezember 2021: 673 Mio. €).
| Veränderung zum Vorjahr | ||||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 | in Mio. € | in % |
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 610 | 604 | 6 | 1,1 |
| Wandelschuldverschreibungen | 531 | 529 | 2 | 0,3 |
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 4 | 0 | 4 | >100 |
| Leasingverbindlichkeiten | 138 | 176 | - 39 | - 21,9 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben | 144 | 142 | 3 | 1,9 |
| davon Finanzverbindlichkeit IAE-V2500-Anteilserhöhung | 136 | 138 | - 2 | - 1,6 |
| Brutto-Finanzschulden | 1.427 | 1.451 | - 24 | - 1,7 |
| Abzüglich: | ||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 733 | 722 | 12 | 1,6 |
| Ausleihungen an Fremde | 67 | 56 | 11 | 19,7 |
| Finanzvermögen | 801 | 778 | 23 | 2,9 |
| Netto-Finanzverschuldung | 627 | 673 | - 47 | - 6,9 |
Zur detaillierten Erläuterung der Anleihen und der
Schuldverschreibungen sowie der Finanzverbindlichkeit aus
der IAE V2500-Anteilserhöhung wird auf die
Erläuterungen im Geschäftsbericht 2021 der MTU
Aero Engines AG, Seite 167ff. verwiesen.
Die Konzernbilanzsumme hat sich von 8.304 Mio. €
zum 31. Dezember 2021 um 341 Mio. € auf 8.645 Mio.
€ zum 30. Juni 2022 erhöht.
Die langfristigen Vermögenswerte sind
gegenüber dem 31. Dezember 2021 um 81 Mio. € auf
3.962 Mio. € gesunken und die kurzfristigen
Vermögenswerte um 422 Mio. € auf 4.682 Mio.
€ gestiegen.
In den ersten sechs Monaten 2022 wurden immaterielle
Vermögenswerte in Höhe von 28 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 52 Mio. €) aktiviert. Die Zugänge
betreffen überwiegend aktivierte, selbsterstellte
Entwicklungsleistungen bei den Pratt & Whitney
Getriebefans.
Der Zugang bei den Sachanlagen betrug im ersten Halbjahr
2022 102 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 95 Mio.
€).
Bei erworbenen Programmwerten, Entwicklungsleistungen
und sonstigen Vermögenswerten ist ein Rückgang um
67 Mio. € auf 831 Mio. € zu verzeichnen, der sich
im Wesentlichen aus den oben angeführten
Wertminderungen von Entwicklungsausgleichszahlungen im
Zusammenhang mit den Triebwerksprogrammen PW1400G-JM und
T408 begründet.
Im ersten Halbjahr 2022 stiegen die
Vertragsvermögenswerte um 256 Mio. € auf 1.152
Mio. €, die kurzfristigen sonstigen finanziellen
Vermögenswerte um 79 Mio. € auf 256 Mio. €,
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 76 Mio.
€ auf 1.022 Mio. €, die Vorräte um 27 Mio.
€ auf 1.406 Mio. € und die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 12 Mio. € auf 733
Mio. €. Demgegenüber sanken die kurzfristigen
sonstigen Vermögenswerte um 16 Mio. € auf 34 Mio.
€ und die Ertragsteueransprüche um 11 Mio. €
auf 79 Mio. €.
Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Stand am
31. Dezember 2021 um 82 Mio. € auf 2.842 Mio. €
gestiegen.
Eigenkapitalerhöhend wirkten sich in den ersten
sechs Monaten 2022 versicherungsmathematische Gewinne
insbesondere aus Rechnungszinsentwicklungen für
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe
von 139 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 27 Mio. €),
das Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 120 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 103 Mio. €) sowie
positive Effekte aus der Währungsumrechnung
ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von
51 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 29 Mio. €) aus.
Eigenkapitalmindernd wirkten die Auszahlung der Dividende
für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 112
Mio. € (Januar bis Juni 2021: 67 Mio. €), die
Marktwertsenkungen der Instrumente zur Absicherung von
Zahlungsströmen in Höhe von 105 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 49 Mio. €) sowie die
Dividendenzahlungen an Anteile ohne beherrschenden Einfluss
in Höhe von 12 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 8
Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag bei 32,9 % (31.
Dezember 2021: 33,2 %).
Folgende Effekte fielen nur im 1. Halbjahr 2021 an: Das
Eigenkapital stieg aufgrund der Verkäufe eigener
Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms in
Höhe von 23 Mio. € und des Restricted Stock Plan
in Höhe von 2 Mio. € sowie aufgrund von
Wandlungen der Wandelschuldverschreibung 2016 in Höhe
von 8 Mio. €, während der Rückkauf eigener
Aktien in Höhe von 31 Mio. € sowie
Zeitwertreduzierungen von Beteiligungen in Höhe von 6
Mio. € einen Rückgang des Eigenkapitals
induzierten.
Die Rückstellungen für Pensionen sind
gegenüber dem 31. Dezember 2021 insbesondere aufgrund
einer Erhöhung des Rechnungszinses um 204 Mio. €
gesunken. Der Rückgang der sonstigen
Rückstellungen um 40 Mio. € auf 196 Mio. €
steht insbesondere im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme
der Rückstellungen für Boni und
Sondervergütungen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten stiegen im Vergleich
zum 31. Dezember 2021 um 111 Mio. € auf 1.775 Mio.
€. Im Wesentlichen ist der Anstieg durch höhere
negative Marktwerte der Derivate mit Sicherungsbeziehung
bedingt.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lagen insbesondere geschäftsverlaufsbedingt und
geprägt durch die Wechselkursentwicklung mit 320 Mio.
€ zum 30. Juni 2022 um 155 Mio. € über dem
Wert zum 31. Dezember 2021.
Die Vertragsverbindlichkeiten sanken gegenüber dem
31. Dezember 2021 um 3 Mio. € auf 696 Mio. €. Die
erhaltenen Anzahlungen werden unter den
Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen, sofern sie
höher waren als die zurechenbaren
Vertragsvermögenswerte.
Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen gegenüber
dem 31. Dezember 2021 im Wesentlichen aufgrund höherer
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterinnen um 19
Mio. € auf 81 Mio. €.
Die MTU hatte am 30. Juni 2022 10.833 Mitarbeiterinnen
(Stand 31. Dezember 2021: 10.210).
Nach dem Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung
dieses Halbjahres-Finanzberichts am 25. Juli 2022 sind
keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten,
die eine nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des MTU-Konzerns haben.
Um Chancen am Markt erfolgreich zu nutzen und die damit
verbundenen Risiken zu identifizieren und zu steuern, hat
der Vorstand ein integriertes Chancen- und
Risikomanagementsystem eingerichtet. Es ist in die
wertorientierte Steuerung und die bestehenden
Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das
System orientiert sich am führenden internationalen
Standard COSO II Enterprise Risk Management Framework. Es
umfasst auch das interne Kontrollsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess gemäß §§ 289
Abs. 5 und 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Für eine detaillierte
Beschreibung der Merkmale des Systems sowie der angewandten
Methoden wird auf den Geschäftsbericht 2021, Seite
85ff., verwiesen.
Die globale Wachstumsprognose ist von vielen Faktoren
abhängig, insbesondere von der weiteren Entwicklung
der politischen und wirtschaftlichen Situation, die durch
den Angriff Russlands auf die Ukraine hervorgerufen wurde.
Auch die Dauer und Art der Erholung nach der Pandemie haben
Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsleistung. Ebenso
wird der weitere Verlauf der Pandemieerholung auch in
Zukunft Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsleistung
haben.
Aktuelle Prognosen gehen für 2022 von einem Anstieg
der globalen Wirtschaftsleistung um 2 % bis 3 % aus. Die
Voraussetzung dafür ist, dass die getroffenen
fiskalpolitischen Maßnahmen zur Eindämmung der
Inflation greifen und keine weitreichenden
Lockdown-Maßnahmen notwendig sind. Laut
Weltbankprognose von Juli 2022 dürfte die
Weltwirtschaft um 2,9 % wachsen. Die Economist Intelligence
Unit (EIU) erwartet in ihrer JuliPrognose für 2022
einen Anstieg der Weltwirtschaftsleistung um 2,8 %.
Der weltweite Umsatz der Fluggesellschaften dürfte
2022 im Vergleich zum Jahr 2021 von 506 Mrd. US-$ auf ca.
782 Mrd. US-$ steigen (IATA-Prognose von Juli 2022). Die
IATA geht von einem Jahresverlust von rund 9,7 Mrd. US-$
bzw. rund 1 % des Umsatzes aus (2021: 42,1 Mrd. US-$ bzw.
8,3 % des Umsatzes).
Für 2022 rechnet die IATA mit einem Wachstum des
Passagierverkehrs um 98 % gegenüber 2021. Damit
dürfte der Passagierverkehr 18 % unterhalb des
Vorkrisenniveaus von 2019 bleiben. Tourism Economics und
IATA prognostizieren, dass das Verkehrsniveau von 2019 erst
im Jahr 2024 wieder erreicht wird. Der Inlandsverkehr mit
Kurz- und Mittelstreckenmaschinen dürfte sich im Jahr
2023 erholen, während der internationale Verkehr mit
Langstreckenmaschinen erst im Jahr 2025 das Vorkrisenniveau
erreichen dürfte. Fehlendes Personal für den
Betrieb von Flughäfen und Flugzeugen bleibt ein Risiko
für weitere Flugstornierungen.
Die angekündigten Anpassungen der Neuproduktion bei
Airbus und Boeing bestätigen die erwartete Erholung
der Nachfrage. Airbus plant, die Gesamtproduktion
schrittweise zu erhöhen. Die Produktionsrate der
Baureihe A320 wird von derzeit 50 auf 75 Flugzeuge pro
Monat im Jahr 2025 steigen. Boeing beabsichtigt, die
monatlichen Auslieferungen der 737 MAX, die mit Ausnahme
von China von den Zulassungsbehörden wieder zugelassen
wurde, von 16 auf 31 zu erhöhen. Die Produktion der
787 soll mittelfristig von 2 auf 5 Maschinen erhöht
werden. Die derzeit noch durch Lieferengpässe
gedrosselten Produktionsraten unterstützen aktuell die
Verzögerung der frühzeitigen Ausmusterung
älterer Flugzeuge.
Im Luftverkehr verläuft das Frachtgeschäft
sehr positiv. Trotz verringerter Kapazitäten durch den
Wegfall von Zuladungen bei Passagierflügen dürfte
der Umsatz 2022 steigen. Während sich am 30. Juni 2022
80 % der Passagierflotte im aktiven Betrieb befand, waren
es 90 % bei der reinen Frachtflotte (Quelle: Cirium Fleets
Analyzer). Mit einem Flottenanteil von 62 % im
Frachtsegment profitieren die zivilen Programme CF6-80C und
PW2000 besonders von dieser Entwicklung.
Die MTU hat ihre Prognose für das
Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Ausblick im
Geschäftsbericht 2021 konkretisiert.
Dabei erwartet die MTU einen Umsatz im Bereich zwischen
5.200 und 5.400 Mio. € auf Basis einer
Wechselkursannahme von 1,10 US-$ / €.
Dieser Umsatzerwartung liegen folgende Annahmen zu
Grunde:
Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein
Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im
Ersatzteilgeschäft.
Das Wachstum des zivilen OEM-Geschäfts ist vor
allem durch einen weiteren Anstieg der Auslieferungen der
Getriebefan-Programme sowie eine erwartete Wiederaufnahme
von Lieferungen des GEnx bedingt. Das Wachstum wird dabei
im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich erwartet.
Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft wird im
Wesentlichen getrieben durch Triebwerke für
Schmalrumpfflugzeuge sowie eine anhaltend starke Nachfrage
bei Triebwerken für Frachtflugzeuge. Insgesamt soll
der Geschäftsbereich organisch im mittleren
Zehner-Prozentbereich wachsen.
Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im
Jahr 2022 um einen hohen einstelligen Prozentsatz
ansteigen.
Für das zivile MRO-Geschäft prognostiziert die
MTU ein organisches Wachstum im hohen
Zehner-Prozentbereich. Bislang ging man von einem Wachstum
im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich aus. Es
wird erwartet, dass das Maintenance-Wachstum der
Getriebfan-Programme etwas hinter dem Wiederanstieg bei den
übrigen MRO-Programmen zurückbleibt.
Beim operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) geht die MTU
für 2022 von einem Wachstum im mittleren Zwanziger
Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahres-Ergebnis aus.
Die MTU geht weiterhin davon aus, dass das bereinigte
Ergebnis nach Ertragsteuern 2022 analog zum operativen
Ergebnis steigen wird.
Das Jahr 2022 wird von wieder anwachsenden investiven
Ausgaben geprägt sein. Die MTU plant jedoch, diese
Belastungen aus dem operativen Geschäft zu
kompensieren.
Die Free Cashflow Conversion (Free Cashflow/ bereinigtes
Ergebnis) wird in einem mittleren bis hohen zweistelligen
Prozentbereich erwartet.
Aufgrund der unternehmerischen Aktivität und der
Einbindung der MTU in einen global vernetzten Markt mit
vielfältigen ökonomischen und politischen
Rahmenbedingungen sowie die durch Konsortien geprägten
Geschäftsbeziehungen ergeben sich Risiken, welche die
wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens beeinflussen
können. Die andauernde weltweite Covid-19-Pandemie
betrifft die Branche des Luftverkehrs und der
Luftfahrtindustrie in besonderem Maße, da das
internationale Flugaufkommen aufgrund von individuellen
staatlichen Restriktionen und der Gefahr einer Verbreitung
von Virus-Mutationen weiterhin eingeschränkt ist. Die
MTU als Konsortialpartner und Zulieferer in dieser Branche
spürt diese Krise in einem besonderen Maß.
Im zivilen Neuteilgeschäft und als Serviceanbieter
im kommerziellen Aftermarket wirkt die Covid-19-Pandemie
direkt auf viele Geschäftsaktivitäten der MTU.
Eine deutlich verringerte Nachfrage im Passagier- und
Luftfrachtverkehr, auch in Folge von anhaltenden Reise- und
Kontaktbeschränkungen, wird auch weiterhin zu einer
vorsichtigeren Haltung der MTU-Kunden bei neuen Produkt-
und Serviceaufträgen führen, was zu erheblichen
Verschiebungen oder gar Stornierungen von Teilen des
Auftragsbestands führen könnte.
Die mittel- und langfristigen Auswirkungen von Covid-19
könnten die Programmbeteiligungen der MTU an zivilen
Flugtriebwerksprogrammen nachteilig beeinflussen, d.h. die
Werthaltigkeit der entsprechenden Vermögenspositionen
der MTU beeinträchtigen (d.h. Wertminderungen) oder
die entsprechenden (Eventual-)Verbindlichkeiten aus den
Beteiligungen und Verpflichtungen der MTU als
Konsortialpartner sogenannter Risk- and
Revenue-Sharing-Partnerschaften ("RRSP") erhöhen. Die
Effekte der Covid-19-Pandemie auf die Luftfahrtindustrie
belasten dabei die Prognosefähigkeit der MTU im
Hinblick auf ihre zivilen Triebwerks-Programmbeteiligungen.
Ausgehend von den Einschränkungen des Luftverkehrs
antizipiert die MTU weiterhin insbesondere eine
verzögerte Materialisierung der Vermarktung ihrer
Produkte und Services an die jeweiligen Triebwerks-OEM.
Die Covid-19-Pandemie kann auch zu weiteren
betrieblichen Herausforderungen innerhalb der MTU-Gruppe
führen, da die MTU die Gesundheit und Sicherheit ihrer
Mitarbeiter:innen schützen muss und es zu
Störungen an den Arbeitsplätzen kommen kann. Der
Betrieb der MTU könnte auch weiterhin durch
Beschränkungen des Personen-, Rohstoff- und
Warenverkehrs zu, von und in den Einrichtungen der MTU und
ihrer Lieferanten oder Kunden negativ beeinflusst werden.
Die MTU kann auch indirekt von den Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie auf ihre Lieferanten betroffen sein.
Einige Lieferanten der MTU könnten ihren Betrieb
vorübergehend aussetzen müssen und somit kurz-
bis mittelfristig mit zusätzlichen Störungen und
Herausforderungen für ihre Geschäfte konfrontiert
sein. Daher könnte die MTU Risiken im Zusammenhang mit
den Kosten, die zur Erfüllung ihrer vertraglichen
Verpflichtungen erforderlich sind, sowie Risiken im
Zusammenhang mit ihren, mitunter pönalisierten,
Produktlieferplänen ausgesetzt sein.
Die mit der Covid-19-Pandemie im Zusammenhang stehende
Einschränkung des Luftverkehrs belastet unmittelbar
die Solvenz kommerzieller Fluggesellschaften. Neben den
beschriebenen Implikationen für die künftige
Nachfrage nach MTU-Produkten und -Leistungen, welche
unmittelbar die Werthaltigkeit langfristiger immaterieller
und sonstiger Vermögenswerte sowie des
Vorratsvermögens beeinflussen, ergeben sich Risiken in
Bezug auf zum Stichtag realisierte
Vertragsvermögenswerte und finanzielle
Vermögenswerte. Letztere stehen auch im Zusammenhang
mit der Teilhabe der MTU an realisierten
OEM-Absatzfinanzierungen. Obgleich die MTU über
mehrjährige Expertise in der Bearbeitung solcher
Risiken, insbesondere von luftfahrtindustriellen
Kreditrisiken, verfügt, entstehen aus der aktuellen
Situation erweiterte Herausforderungen. Die MTU versucht,
diesen insbesondere durch kontinuierliche, intensive
Risikoanalysen sowie risikoorientierte Sicherungsmittel
(Pfandmittel, Garantien etc.) zu begegnen.
Als langfristige Auswirkung der Covid-19-Pandemie
könnte die MTU mit schnelleren Veränderungen im
Nutzungsverhalten oder in den Vorschriften für den
Luftverkehr konfrontiert werden, die ihr
Geschäftsmodell negativ beeinflussen könnten.
Eine öffentliche Diskussion über die
ökologischen und sozialen Auswirkungen des Einsatzes
von Flugzeugen im Passagier- und Frachtverkehr hat sich als
Folge der anhaltenden globalen Klimadebatte bereits
entwickelt und nachhaltig etabliert. Dies hat zu einem
erhöhten Bewusstsein von Individuen und Unternehmen
für das Reise- und Konsumverhalten geführt. Die
Umsetzung potenzieller Änderungen der Nutzungsmuster
und der geltenden Vorschriften kann durch die Erfahrungen
während der Covid-19-Pandemie beschleunigt und
intensiviert werden, z. B. die Verlagerung von
Geschäftsreisen auf Online-Videokonferenzen. Sollten
eine reduzierte Reisetätigkeit und ein angepasstes
Konsumverhalten von der Öffentlichkeit als sozial
wünschenswerter angesehen werden, könnte auch das
Geschäftsmodell der MTU nachhaltig negativ beeinflusst
werden. Wie bereits erwähnt ergeben sich hieraus
einerseits Wertminderungsrisiken für Investitionen in
kommerzielle Triebwerks-Programmbeteiligungen (langfristige
sonstige Vermögenswerte, immaterielle
Vermögenswerte) und ferner Effekte für das
prognostizierte langfristige luftfahrtindustrielle Wachstum
und damit das Geschäftspotenzial der MTU in ihren
aktuell erschlossenen Marktsegmenten.
Diese Effekte wirken in beiden Segmenten der MTU direkt
in den Unternehmenskennzahlen. Lediglich das
Militärgeschäft ist absatzseitig von der
Covid-19-Pande-mie weiterhin und absehbar nicht direkt
betroffen. Die Risiken im militärischen Geschäft
ergeben sich weiterhin insbesondere aus den politischen
Rahmenbedingungen, wie z. B. Exportbeschränkungen oder
Budgetkürzungen im Neugeschäft sowie
ergänzend Covid-19-bedingten Friktionen in der
Zulieferkette und der Fertigung. Vor diesem Hintergrund
besteht für die MTU das Risiko von Verzögerungen
oder temporären Unterbrechungen der Lieferkette.
Die MTU überwacht und bearbeitet die Auswirkungen
der Covid-19-Pandemie weiterhin aktiv. Allerdings ist
aufgrund der Situation im Zusammenhang mit der
Covid-19-Pandemie und der Ungewissheit über deren
Dauer und weiteres Ausmaß sowie Folgewirkungen die
Fähigkeit der MTU belastet, ihre Geschäfte -
insbesondere kurz- und mittelfristig - stabil vorherzusagen
und zu planen. Auch wenn die MTU sich auf nationaler und
internationaler Ebene mit Regierungsbehörden, den
jeweiligen OEMs und weiteren Branchenvertretern berät,
könnte die MTU nur mit Einschränkungen in der
Lage sein, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie ebenso
wie die Entwicklungen im Zusammenhang mit der globalen
Klimadebatte und dem dadurch unterstützten
transformativen Innovationsdruck der Luftfahrtindustrie auf
ihr Geschäft angemessen vorherzusagen. Hieraus
könnten sich nachteilige Effekte auf das
Geschäft, den Cashflow, das Betriebsergebnis und die
finanziellen Bedingungen der MTU ergeben. Die MTU
bearbeitet weiterhin mit ganzer Entschlossenheit das
gegenwärtige Spannungsfeld zwischen dem Erhalt und
Ausbau strategischer Ressourcen und dem Erfordernis
maximaler Kosten- und Liquiditäts-Effizienz.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und dessen
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft können weiterhin
das Geschäft der MTU-Gruppe negativ beeinflussen. Die
mit dem Krieg in Zusammenhang stehenden umfangreichen
wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland wirken
sich belastend auf die Geschäftsentwicklung der MTU
aus, insbesondere im Bereich ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen zugunsten eines russischen
Flugsystems (Irkut MS-21 mit PW1400G-JM-Antrieb) sowie
bestehender Langfristverträge mit russischen
MRO-Kunden, und reduzieren die Erfolgsaussichten aktueller
und zukünftiger OEM- und MRO-Kampagnen im russischen
Einflussgebiet. Die MTU unterstützt
uneingeschränkt alle Sanktionsregularien und kommt
ihnen vollumfänglich nach. Entsprechend hat das
Unternehmen alle Lieferungen und Datentransfers sowie den
Zahlungsverkehr im Regelungsbereich der Sanktionen
eingestellt. Generell hat die MTU nur in sehr geringem
Umfang MRO-Geschäft mit Kunden in Russland und keine
Präsenz in der Region, weshalb das Risiko aus den
direkten wirtschaftlichen Beziehungen für die
MTU-Gruppe als gering einzuschätzen ist.
Neben diesen direkten Einflüssen bestehen zudem
Risiken für die MTU, die aus der Unsicherheit in Bezug
auf die Energieversorgung von Öl und Gas sowie die
Störung von weltweiten Wertschöpfungs- und
Lieferketten resultieren. Bis jetzt ist es der MTU
gelungen, einen großen Teil der Auswirkungen von
hohen Rohstoffpreisen und hoher Marktvolatilität bei
den nicht-energetischen Rohstoffen durch proaktives
Risikomanagement zu mitigieren. Sollte die aktuell
angespannte Lage an den Rohstoffmärkten für einen
längeren Zeitraum fortbestehen, könnten sich die
hohen Rohstoffpreise negativ auf die Margen der MTU
auswirken. Auswirkungen der Inflation, getrieben von
steigenden Personal- und Energiekosten, konnten bisher
weitestgehend durch Fixpreisvereinbarungen in
Langzeitverträgen vermieden werden. Bei weiterhin
steigenden Preisen wird sich in den nächsten Jahren
die Anspannung auf die Beschaffungskosten durch die
Anwendung entsprechender Preisgleitklauseln bzw.
auslaufende Preisbindungen graduell erhöhen. In
Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der
Ukraine kam es weltweit mehrfach zu Einschränkungen im
Bereich der Industrie- und Logistikkapazität. Vor
diesem Hintergrund besteht für die MTU das Risiko von
Verzögerungen oder temporären Unterbrechungen der
Lieferkette mitunter auch mit Wirkung auf pönalisierte
eigene Lieferverpflichtungen der MTU-Gruppe.
Unabhängig von der aktuellen Situation setzt die
MTU bereits heute auf einen Mix aus erneuerbaren und
nichterneuerbaren Energien und wählt Energieressourcen
nach Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und
ökologischen Gesichtspunkten aus. Ein potenzielles
Gasembargo von Russland würde sich auf den Betrieb von
Produktionsanlagen nur zu einem geringen Anteil auswirken,
da der operative Betrieb auch bei einer geringeren
Gasversorgung mit standortspezifischen Einschränkungen
bzw. durch projektierte Kompensationsmaßnahmen
aufrechterhalten werden kann. Die MTU hat frühzeitig
einen Notfallplan etabliert, um mögliche Ausfälle
und Schwankungen von Erdgaslieferungen schrittweise
mitigieren zu können und nutzt aktiv alle
Möglichkeiten, um den konzernweiten Energieverbrauch
weitestgehend zu reduzieren und den Anteil regenerativer
Energien kontinuierlich zu erhöhen.
Generell kann sich der russische Angriffskrieg negativ
auf die einsetzende post-pandemische Erholung des
Flugaufkommens auswirken und folglich auch die
Geschäftsentwicklung der MTU-Gruppe tangieren.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit die gleichen
Risikopotenziale wie im Geschäftsbericht 2021
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Risiken wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2021, Seite 70 ff. (Risikobericht),
verwiesen.
Das Geschäftsmodell, basierend auf den drei
Säulen ziviles Triebwerksgeschäft,
militärisches Geschäft und zivile Instandhaltung,
sowie das ausgewogene Produktportfolio ermöglichen der
MTU jeweils gute Marktpositionen. Durch die kontinuierliche
Investition in Forschung, Entwicklung und neue
Technologien, die Stärkung der Risk- and
Revenue-Sharing-Partnerschaften sowie den Ausbau des
Instandhaltungsgeschäfts ergeben sich neue Chancen.
Trotz der Effekte aus der Covid-19-Pandemie sowie den
Verwerfungen in Folge der geopolitischen Krise im
Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg sieht die MTU
auch Chancen-Positionen in allen Geschäftsfeldern. Im
zivilen Triebwerksgeschäft sieht das Unternehmen
Chancen, mit Hilfe seiner Beteiligung an der effizienten
GTF-Triebwerkstechnologie überproportional an der
Erholung und dem künftigen Wachstum der
Luftfahrtindustrie zu partizipieren. Bei den
militärischen Triebwerksprogrammen bieten insbesondere
die Beauftragung im Rahmen des europäischen
FCAS-Programms sowie Exportkampagnen und der Ersatz
bestehender Triebwerksflotten die Chance, an
zusätzlichen Verkäufen und dem damit verbundenen
Instandhaltungsgeschäft teilzuhaben. Zusätzliches
Potenzial im Militärgeschäft könnte sich
mittelfristig aus dem Sondervermögen der Bundeswehr
bzw. daraus abgeleitet aus einem höheren Wehretat
ergeben, von dem die MTU profitieren könnte.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit dasselbe
Chancenpotenzial wie im Geschäftsbericht 2021
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Chancen wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2021, Seite 82 ff. (Chancenbericht),
verwiesen.
Die MTU sieht sich aufgrund ihres ganzheitlichen Risiko-
und Chancen-Management-Systems in der Lage, Risikofelder
und Chancenpotenziale früh zu identifizieren, Risiken
durch geeignete Maßnahmen aktiv und kompensatorisch
zu steuern und Chancen zu ergreifen. Die Risiko- und
Chancenlage hat sich für den MTU-Konzern
gegenüber der Einschätzung zum 31. Dezember 2021
nur unwesentlich verändert und die MTU klassifiziert
ihr Risikomanagement-System weiterhin als effektiv, die
bestehenden und künftigen Herausforderungen hieraus zu
bewältigen.
Aufgrund der weiterhin engen Überwachung der
Effekte der Covid-19-Pandemie sowie der Auswirkungen des
russischen Angriffskriegs sieht sich die MTU in der
aktuellen Situation gerüstet, ihre aktuellen
Herausforderungen zu bewältigen und vorbereitet,
hieraus gestärkt sowie gut positioniert hervorzugehen.
Die Risikoposition wird in Anbetracht der kontinuierlich
weiterentwickelten kompensatorischen Maßnahmen durch
die MTU als beherrschbar eingeschätzt. Der Fortbestand
des MTU-Konzerns ist aus heutiger Sicht nicht
gefährdet.
Zu den wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden
Unternehmen und Personen wird auf den verkürzten
Konzern-Zwischenabschluss unter Abschnitt "38.
Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen"
verwiesen.
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nicht testiert) | |||
| in Mio. € | (Anhang) | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Umsatzerlöse | (1.) | 2.469 | 2.004 |
| Umsatzkosten | (2.) | - 2.118 | - 1.714 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 351 | 290 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | (3.) | - 47 | - 37 |
| Vertriebskosten | (4.) | - 83 | - 57 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | (5.) | - 51 | - 46 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 17 | 24 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | - 31 | - 38 | |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | (7.) | 27 | 31 |
| Ergebnis aus Beteiligungen | 0 | 1 | |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 183 | 168 | |
| Zinsergebnis | (8.) | - 15 | - 15 |
| Sonstiges Finanzergebnis | (9.) | - 3 | - 7 |
| Finanzergebnis | - 17 | - 22 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 166 | 146 | |
| Ertragsteuern | (10.) | - 46 | - 43 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 120 | 103 | |
| Davon entfallen auf | |||
| Anteilseigner der MTU Aero Engines AG | 119 | 101 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 1 | 2 | |
| Ergebnis je Aktie in € | |||
| Unverwässert (EPS) | (11.) | 2,23 | 1,89 |
| Verwässert (DEPS) | (11.) | 2,19 | 1,85 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung (nicht testiert) | |||
| in Mio. € | (Anhang) | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 120 | 103 | |
| Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe | 51 | 29 | |
| Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen | - 105 | - 49 | |
| Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | - 54 | - 19 | |
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen und Planvermögen | 139 | 27 | |
| Zeitwertveränderungen von Beteiligungen | - 6 | ||
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | 139 | 21 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | (24.) | 86 | 2 |
| Gesamtergebnis | 206 | 105 | |
| Davon entfallen auf | |||
| Anteilseigner der MTU Aero Engines AG | 199 | 100 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 7 | 5 |
| Vermögenswerte (nicht testiert) | |||
| in Mio. € | (Anhang) | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | (14.) | 1.136 | 1.128 |
| Sachanlagen | (15.) | 1.233 | 1.251 |
| Finanzielle Vermögenswerte, at equity bilanziert | (16.) | 627 | 611 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | (16.) | 75 | 72 |
| Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte | (17.) | 831 | 898 |
| Latente Steuern | 60 | 83 | |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 3.962 | 4.043 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | (19.) | 1.406 | 1.380 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (20.) | 1.022 | 946 |
| Vertragsvermögenswerte | (21.) | 1.152 | 897 |
| Ertragsteueransprüche | 79 | 89 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | (16.) | 256 | 177 |
| Sonstige Vermögenswerte | (17.) | 34 | 50 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (23.) | 733 | 722 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 4.682 | 4.260 | |
| Summe Aktiva | 8.645 | 8.304 |
| Eigenkapital und Schulden (nicht testiert) | |||
| in Mio. € | (Anhang) | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Eigenkapital | (24.) | ||
| Gezeichnetes Kapital | 53 | 53 | |
| Kapitalrücklage | 529 | 529 | |
| Gewinnrücklagen | 2.468 | 2.461 | |
| Eigene Aktien | - 16 | - 17 | |
| Kumuliertes übriges Eigenkapital | - 266 | - 345 | |
| Anteilseigner der MTU Aero Engines AG | 2.768 | 2.681 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 74 | 79 | |
| Summe Eigenkapital | 2.842 | 2.760 | |
| Rückstellungen für Pensionen | 701 | 905 | |
| Sonstige Rückstellungen | (27.) | 55 | 63 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | (28.) | 1.515 | 1.437 |
| Vertragsverbindlichkeiten | (30.) | 5 | 7 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (32.) | 9 | 9 |
| Latente Steuern | 3 | ||
| Summe langfristige Schulden | 2.284 | 2.424 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Rückstellungen für Pensionen | 44 | 44 | |
| Ertragsteuerschulden | 0 | 9 | |
| Sonstige Rückstellungen | (27.) | 141 | 173 |
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | (31.) | 1.991 | 1.758 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | (28.) | 260 | 226 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 320 | 165 | |
| Vertragsverbindlichkeiten | (30.) | 691 | 692 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (32.) | 71 | 53 |
| Summe kurzfristige Schulden | 3.518 | 3.119 | |
| Summe Passiva | 8.645 | 8.304 |
Zu den Erläuterungen der Eigenkapital-Bestandteile
wird auf Abschnitt "24. Eigenkapital" der ausgewählten
erläuternden Anhangangaben verwiesen.
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (nicht testiert) | Gezeichnetes
Kapital |
Kapital-
rücklage |
Gewinnrücklagen | Eigene
Aktien |
Kumuliertes übriges Eigenkapital | |
| in Mio. € | Kursdifferenzen
aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe |
Zeitwert-
veränderungen von Beteiligungen |
||||
| Bilanzwert zum 1.1.2021 | 53 | 508 | 2.298 | - 2 | - 32 | 13 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 101 | |||||
| Sonstiges Ergebnis | 27 | - 6 | ||||
| Gesamtergebnis | 101 | 27 | - 6 | |||
| Dividendenzahlung | - 67 | |||||
| Wandelschuldverschreibung 2016 | 0 | 8 | ||||
| Restricted Stock Plan | 2 | 0 | ||||
| Mitarbeiter-Aktienprogramm | 7 | 17 | ||||
| Aktienrückkauf | - 31 | |||||
| Bilanzwert zum 30.6.2021 | 53 | 525 | 2.332 | - 17 | - 5 | 6 |
| Bilanzwert zum 1.1.2022 | 53 | 529 | 2.461 | - 17 | 19 | - |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 119 | |||||
| Sonstiges Ergebnis | 45 | |||||
| Gesamtergebnis | 119 | 45 | ||||
| Dividendenzahlung | - 112 | |||||
| Einlage der Minderheitsgesellschafter | ||||||
| Restricted Stock Plan | - 0 | 0 | ||||
| Bilanzwert zum 30.6.2022 | 53 | 529 | 2.468 | - 16 | 64 | |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (nicht testiert) | Kumuliertes übriges Eigenkapital | Anteilseigner
der MTU Aero Engines AG |
Anteile ohne
beherrschenden Einfluss |
Summe
Eigenkapital |
|
| in Mio. € | Versicherungs-
mathematische Gewinne und Verluste 1) |
Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen | |||
| Bilanzwert zum 1.1.2021 | - 348 | 62 | 2.553 | 82 | 2.635 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 101 | 2 | 103 | ||
| Sonstiges Ergebnis | 27 | - 49 | - 1 | 2 | 2 |
| Gesamtergebnis | 27 | - 49 | 100 | 5 | 105 |
| Dividendenzahlung | - 67 | - 8 | - 75 | ||
| Wandelschuldverschreibung 2016 | 8 | 8 | |||
| Restricted Stock Plan | 2 | 2 | |||
| Mitarbeiter-Aktienprogramm | 23 | 23 | |||
| Aktienrückkauf | - 31 | - 31 | |||
| Bilanzwert zum 30.6.2021 | - 321 | 14 | 2.588 | 78 | 2.667 |
| Bilanzwert zum 1.1.2022 | - 321 | - 43 | 2.681 | 79 | 2.760 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 119 | 1 | 120 | ||
| Sonstiges Ergebnis | 139 | - 105 | 79 | 6 | 86 |
| Gesamtergebnis | 139 | - 105 | 199 | 7 | 206 |
| Dividendenzahlung | - 112 | - 12 | - 124 | ||
| Einlage der Minderheitsgesellschafter | 0 | 0 | |||
| Restricted Stock Plan | 0 | 0 | |||
| Bilanzwert zum 30.6.2022 | - 182 | - 148 | 2.768 | 74 | 2.842 |
1) betrifft Pensionsverpflichtungen und
Planvermögen
| Konzern-Kapitalflussrechnung (nicht testiert) | |||
| in Mio. € | (Anhang) | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Betriebliche Tätigkeit | |||
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 120 | 103 | |
| Nicht zahlungswirksame
Fortschreibung (inklusive Wertminderungen)
aktivierter
Programmwerte und erworbener Entwicklung |
85 | 23 | |
| Amortisationen, Zu- und Abschreibungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte | 121 | 111 | |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | (7.) | - 27 | - 31 |
| Ergebnis aus Beteiligungen | - 0 | - 1 | |
| Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten | - 0 | 0 | |
| Veränderung der Pensionsrückstellungen | 2 | - 1 | |
| Veränderung sonstige Rückstellungen | (27.) | - 40 | 2 |
| Veränderung Rückerstattungsverbindlichkeiten (kein Working Capital Bestandteil) | (31.) | 139 | - 42 |
| Veränderung Working Capital | - 168 | 78 | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge | 32 | 19 | |
| Zinsergebnis | (8.) | 15 | 15 |
| Gezahlte Zinsen | - 8 | - 25 | |
| Erhaltene Zinsen | 1 | 1 | |
| Erhaltene Gewinnausschüttungen | 50 | 46 | |
| Ertragsteuern | (10.) | 46 | 43 |
| Gezahlte Ertragsteuern | - 46 | - 57 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 318 | 283 | |
| Investitionstätigkeit | |||
| Auszahlungen für Investitionen in: | |||
| immaterielle Vermögenswerte | (14.) | - 27 | - 52 |
| Sachanlagen | (15.) | - 93 | - 81 |
| finanzielle Vermögenswerte | (16.) | - 19 | - 1 |
| erworbene Programmwerte und Entwicklung | (17.) | - 24 | - 9 |
| Einzahlungen aus Abgängen von: | |||
| immateriellen Vermögenswerten/Sachanlagen | (14.)/(15.) | 2 | 18 |
| konsolidierten Tochterunternehmen | (16.) | 1 | |
| sonstigen finanziellen Vermögenswerten | 7 | 0 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | - 155 | - 123 | |
| Finanzierungstätigkeit | |||
| Tilgung von sonstigen Schuldverschreibungen und Darlehen | (28.) | - 0 | - 100 |
| Tilgung Leasingverbindlichkeiten | (28.) | - 27 | - 17 |
| Tilgung sonstige Finanzverbindlichkeiten | (28.) | - 30 | |
| Dividendenzahlung an Aktionäre der MTU AG/an nicht beherrschende Anteile | - 124 | - 75 | |
| Tilgung Kaufpreisverbindlichkeiten Programmbeteiligungen | (28.) | - 11 | - 8 |
| Verkauf eigener Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms / Restricted Stock Plan | 0 | 23 | |
| Aktienrückkauf | (28.) | - 31 | |
| Aufnahme übrige Finanzverbindlichkeiten | (28.) | 4 | 2 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | - 158 | - 236 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes im Geschäftsjahr | 6 | - 76 | |
| Wechselkursbedingte Wertänderung der Zahlungsmittel | 6 | 2 | |
| Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres | 722 | 773 | |
| Finanzmittelbestand zum 30. Juni des Geschäftsjahres | 733 | 698 | |
| davon ausgewiesen als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 733 | 695 | |
| davon ausgewiesen als Teil der zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte (IFRS 5) | 3 |
Zu den Tätigkeiten der einzelnen
Geschäftssegmente wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2021, Seite 200f., verwiesen. In den
ersten sechs Monaten 2022 hat sich die Segmentabgrenzung
nicht verändert.
Die Segmentinformationen stellen sich wie folgt dar:
| Konzern-Segmentberichterstattung | ||||||
| Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM) | Zivile
Triebwerks-
instandhaltung (MRO) |
Summe
berichtspflichtige Segmente |
||||
| in Mio. € | 1.1.-
30.6.2022 |
1.1.-
30.6.2021 |
1.1.-
30.6.2022 |
1.1.-
30.6.2021 |
1.1.-
30.6.2022 |
1.1.-
30.6.2021 |
| Außenumsatz | 778 | 678 | 1.691 | 1.326 | 2.469 | 2.004 |
| Umsätze mit anderen Segmenten | 32 | 24 | 19 | 26 | 51 | 50 |
| Gesamtumsatz | 810 | 701 | 1.711 | 1.352 | 2.520 | 2.054 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 182 | 178 | 169 | 113 | 351 | 291 |
| Amortisationen | 21 | 20 | 3 | 3 | 24 | 23 |
| Fortschreibung aktivierter Programmwerte und erworbener Entwicklung | 24 | 23 | 24 | 23 | ||
| Abschreibungen | 56 | 55 | 37 | 33 | 93 | 88 |
| Wertminderungen | 65 | 65 | ||||
| Amortisationen/Fortschreibungen/ Abschreibungen/Wertminderungen | 166 | 98 | 40 | 36 | 207 | 134 |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 67 | 92 | 116 | 76 | 183 | 168 |
| davon Sondereinfluss Amortisation/ Abschreibung aus Kaufpreisallokation | 9 | 9 | 1 | 1 | 10 | 10 |
| davon Sondereinfluss IAE V2500-Anteilserhöhung | 12 | 11 | 12 | 11 | ||
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Russland/Ukraine | 53 | 8 | 61 | |||
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Programmvermögen | 24 | 24 | ||||
| Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) | 165 | 113 | 124 | 77 | 289 | 190 |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | 4 | 13 | 24 | 18 | 27 | 31 |
| Buchwerte der at equity bilanzierten Unternehmen (30.6.2022/31.12.2021) | 322 | 339 | 305 | 272 | 627 | 611 |
| Vermögenswerte (30.6.2022/31.12.2021) | 7.482 | 7.189 | 2.613 | 2.515 | 10.095 | 9.704 |
| Schulden (30.6.2022/31.12.2021) | 5.026 | 4.729 | 1.886 | 1.877 | 6.912 | 6.606 |
| Wesentliche zahlungsunwirksame Posten | 16 | 17 | 15 | 1 | 32 | 19 |
| Investitionen in: | ||||||
| immaterielle Vermögenswerte | 27 | 25 | 1 | 27 | 28 | 52 |
| Sachanlagen | 41 | 45 | 61 | 50 | 102 | 95 |
| Erworbene Programmwerte und Entwicklung | 24 | 1 | 24 | 1 | ||
| Summe Investitionen | 92 | 72 | 62 | 77 | 155 | 149 |
| Segment-Kennziffern: | ||||||
| EBIT in % vom Umsatz | 8,3 | 13,1 | 6,8 | 5,6 | 7,3 | 8,2 |
| EBIT bereinigt in % vom Umsatz | 20,4 | 16,0 | 7,3 | 5,7 | 11,5 | 9,2 |
| Konzern-Segmentberichterstattung | ||||
| Konsolidierung/ Überleitung | MTU-Konzern | |||
| in Mio. € | 1.1.-
30.6.2022 |
1.1.-
30.6.2021 |
1.1.-
30.6.2022 |
1.1.-
30.6.2021 |
| Außenumsatz | 2.469 | 2.004 | ||
| Umsätze mit anderen Segmenten | - 51 | - 50 | ||
| Gesamtumsatz | - 51 | - 50 | 2.469 | 2.004 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | - 0 | - 1 | 351 | 290 |
| Amortisationen | 24 | 23 | ||
| Fortschreibung aktivierter Programmwerte und erworbener Entwicklung | 24 | 23 | ||
| Abschreibungen | 93 | 88 | ||
| Wertminderungen | 65 | |||
| Amortisationen/Fortschreibungen/ Abschreibungen/Wertminderungen | 207 | 134 | ||
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 0 | - 0 | 183 | 168 |
| davon Sondereinfluss Amortisation/ Abschreibung aus Kaufpreisallokation | 10 | 10 | ||
| davon Sondereinfluss IAE V2500-Anteilserhöhung | 12 | 11 | ||
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Russland/Ukraine | 61 | |||
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Programmvermögen | 24 | |||
| Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) | 0 | - 0 | 290 | 190 |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | 27 | 31 | ||
| Buchwerte der at equity bilanzierten Unternehmen (30.6.2022/31.12.2021) | 627 | 611 | ||
| Vermögenswerte (30.6.2022/31.12.2021) | - 1.451 | - 1.400 | 8.645 | 8.304 |
| Schulden (30.6.2022/31.12.2021) | - 1.110 | - 1.063 | 5.803 | 5.543 |
| Wesentliche zahlungsunwirksame Posten | 32 | 19 | ||
| Investitionen in: | ||||
| immaterielle Vermögenswerte | 28 | 52 | ||
| Sachanlagen | 102 | 95 | ||
| Erworbene Programmwerte und Entwicklung | 24 | 1 | ||
| Summe Investitionen | 155 | 149 | ||
| Segment-Kennziffern: | ||||
| EBIT in % vom Umsatz | - 0,9 | 0,2 | 7,4 | 8,4 |
| EBIT bereinigt in % vom Umsatz | - 0,9 | 0,2 | 11,7 | 9,5 |
Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Posten betreffen
insbesondere nicht ausgabewirksame Erfolgsbeiträge aus
der Fremdwährungsbewertung.
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 183 | 168 |
| Zinserträge | 1 | 1 |
| Zinsaufwendungen | - 15 | - 16 |
| Sonstiges Finanzergebnis | - 3 | - 7 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 166 | 146 |
Die MTU Aero Engines AG, München, und ihre
Konzernunternehmen sind Hersteller von Triebwerksmodulen
und -komponenten und Anbieter von
Instandhaltungsdienstleistungen für zivile
Flugtriebwerke.
Das Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den
gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms - von der
Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und
die Fertigung von Triebwerken und Ersatzteilen bis hin zu
Instandhaltungsdienstleistungen. Die
Geschäftstätigkeit der MTU gliedert sich in zwei
Segmente: das "zivile und militärische
Triebwerksgeschäft (OEM)" sowie die "zivile
Triebwerksinstandhaltung (MRO)".
Im zivilen und militärischen
Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU
Module und Komponenten sowie Ersatzteile für
Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren
Endmontage. Bei militärischen Triebwerken
übernimmt die MTU zudem
Instandhaltungsdienstleistungen. Das Segment zivile
Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf
dem Gebiet der Wartung und Überholung und sowie der
logistischen Betreuung ziviler Triebwerke.
Das Mutterunternehmen, die MTU Aero Engines AG mit Sitz
in der Dachauer Str. 665, 80995 München, ist im
Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts
München unter HRB 157206 eingetragen.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am
25. Juli 2022 durch den Vorstand der MTU Aero Engines AG
zur Veröffentlichung freigegeben.
Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU umfasst nach den
Vorschriften des §115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)
einen verkürzten Konzern-Zwischenabschluss, einen
Konzern-Zwischenlagebericht sowie eine Versicherung der
gesetzlichen Vertreter. Der verkürzte nicht testierte
Konzern-Zwischenabschluss wurde unter Beachtung der
International Financial Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht unter Beachtung
der anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.
Juni 2022 ist in Übereinstimmung mit den Regelungen
des International Accounting Standards (IAS) 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt worden. Alle vom
International Accounting Standards Board (IASB)
herausgegebenen, zum Zeitpunkt der Aufstellung des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses geltenden und
von der Europäischen Kommission für die Anwendung
in der EU übernommenen International Financial
Reporting Standards (IFRS) wurden von der MTU angewendet.
Im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden
dieselben Rechnungslegungsmethoden wie bei der Erstellung
des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021 angewendet.
Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von
Rundungen ist es möglich, dass sich die gerundet
dargestellten Werte im Konzernabschluss nicht genau zu
gerundet dargestellten Summen addieren und in gleicher
Weise die Prozentangaben im Einzelfall nicht exakt auf
Basis der gerundet dargestellten absoluten Werte ermittelt
werden können. Dabei repräsentiert "0" Werte
zwischen einer halben Million und null Euro und "-0" Werte
zwischen null und minus einer halben Million Euro. Werte,
welche genau 0,00 € entsprechen, werden mit einem
leeren Feld dargestellt.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
enthält nicht alle für einen Konzernabschluss zum
Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und
Angaben und ist daher in Verbindung mit dem
Konzernabschluss der MTU zum 31. Dezember 2021 zu lesen.
Aus Sicht der Unternehmensleitung enthält der
Halbjahres-Finanzbericht alle üblichen, laufend
vorzunehmenden Anpassungen, die für eine angemessene
Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
des Konzerns notwendig sind. Die im Rahmen der
Konzernrechnungslegung angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sind im Anhang des Konzernabschlusses
vom 31. Dezember 2021 ab Seite 128 erläutert.
Der MTU-Konzern umfasste am 30. Juni 2022
einschließlich der MTU Aero Engines AG, München,
Anteile an 34 Unternehmen.
Der Umgang mit Schätzunsicherheiten erfolgt im
Wesentlichen nach den gleichen Prinzipien wie im
Geschäftsbericht 2021 auf Seite 138 ff. dargestellt.
Soweit es hierzu Abweichungen gab, wurden diese bei der
jeweiligen Anhangangabe dargestellt.
| Umsatzerlöse | ||||||
| in Mio. € | Zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung | Zeitraum-
bezogene Umsatz- realisierung |
1.1.-
30.6.2022 |
Zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung | Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung | 1.1.-
30.6.2021 |
| Ziviles Triebwerksgeschäft | 596 | 596 | 515 | 515 | ||
| Militärisches Triebwerksgeschäft | 149 | 64 | 213 | 120 | 67 | 187 |
| Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM) | 746 | 64 | 810 | 634 | 67 | 701 |
| Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO) | 88 | 1.622 | 1.711 | 58 | 1.294 | 1.352 |
| Konsolidierung | - 32 | - 19 | - 51 | - 24 | - 26 | - 50 |
| Summe Umsatzerlöse | 802 | 1.667 | 2.469 | 668 | 1.336 | 2.004 |
| Umsatzkosten | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Materialaufwand | - 1.578 | - 1.234 |
| Personalaufwand | - 400 | - 362 |
| Amortisationen und Abschreibungen | - 170 | - 107 |
| Übrige Umsatzkosten | - 8 | - 33 |
| Aktivierung selbsterstellte Entwicklungsleistungen | 37 | 23 |
| Summe Umsatzkosten | - 2.118 | - 1.714 |
Die Umsatzkosten erhöhten sich im ersten Halbjahr
2022 proportional zum Umsatz. In den Umsatzkosten sind
dabei Wertminderungen von Vermögenswerten in
Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg in Höhe von 40 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €) sowie weitere
Wertminderungen für das Triebwerk T408 in Höhe
von 18 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €)
enthalten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg
stehen im Zusammenhang mit dem Abbruch bzw. der
Auflösung von Vertragsbeziehungen zugunsten russischer
Absatzmärkte bzw. dem Verlust von in Russland
befindlichen Vermögenswerten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit der
Triebwerksprogrammbeteiligung GE T408, die als Antrieb des
Transporthubschraubers Sikorsky CH-53K fungiert, resultiert
insbesondere aus jüngst erfolgten Dispositionen von
Militärs, u.a. der Deutschen Bundeswehr, zugunsten
alternativer Transporthubschrauber.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 351 Mio. € um 61 Mio. € (20,9 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei der
Anstieg maßgeblich von der positiven
Geschäftsentwicklung im MRO-Segment geprägt ist.
Die ebenfalls positive Geschäftsentwicklung im
OEM-Segment wurde hingegen nahezu vollständig durch
die oben erwähnten Wertminderungen von
Vermögenswerten kompensiert. Das erste Halbjahr 2022
war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geprägt von der
Normalisierung nach dem pandemiebedingten
Geschäftsbetrieb.
Mit Blick auf die Bruttoergebnisentwicklung der Segmente
ist zusätzlich zur positiven Geschäftsentwicklung
aufgrund des realisierten Produktmix (OEM und MRO) sowie im
OEM-Segment der Margen-Entwicklung der
GTF-Triebwerksprogramme sowohl in der Serie als auch im
Aftermarket die USD-Kursentwicklung im ersten Halbjahr zu
berücksichtigen. Letztere unterstützte
insbesondere die Umsatzabgrenzung für erbrachte
Lieferungen und Leistungen, führte umgekehrt aber auch
zu erheblichen Belastungen aus der Bewertung, insbesondere
des Bestandes von Verpflichtungen im Zusammenhang mit der
Beteiligung an zivilen Triebwerksprogrammen (OEM). Weiterer
Treiber der Bruttoergebnisentwicklung im ersten Halbjahr
war die Fortschreibung des Bestandes passivierter
Abrechnungskorrekturen, insbesondere aus der konsortialen
Beteiligung (Risk- and Revenue-Sharing) an
Gewährleistungsrisiken sowie aus dem
Wartungsvertragsgeschäft ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen (OEM), welche
regelmäßig Einschätzungen mit Blick auf die
zugrundeliegenden Verpflichtungen erfordern.
| Forschungs- und Entwicklungskosten | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Materialaufwand | - 25 | - 22 |
| Personalaufwand | - 21 | - 14 |
| Amortisationen und Abschreibungen | - 1 | - 1 |
| Übrige Entwicklungskosten | - 0 | - 1 |
| Aktivierung selbsterstellte Entwicklungsleistungen | 0 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | - 47 | - 37 |
| Vertriebskosten | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Materialaufwand | - 14 | - 10 |
| Personalaufwand | - 39 | - 39 |
| Amortisationen und Abschreibungen | - 1 | - 1 |
| Übrige Vertriebskosten | - 29 | - 7 |
| Summe Vertriebskosten | - 83 | - 57 |
Die Vertriebskosten enthalten neben Aufwendungen
für Marketing und Werbung auch als Teil der
übrigen Vertriebskosten Wertberichtigungen und
Abschreibungen auf Kundenforderungen.
In den übrigen Vertriebskosten sind dabei
Wertminderungen von Vermögenswerten aufgrund von
Kreditrisiken in Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg in
Höhe von 11 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 0 Mio.
€) enthalten.
| Allgemeine Verwaltungskosten | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Materialaufwand | - 5 | - 4 |
| Personalaufwand | - 37 | - 34 |
| Amortisationen und Abschreibungen | - 2 | - 2 |
| Übrige Verwaltungskosten | - 8 | - 6 |
| Summe allgemeine Verwaltungskosten | - 51 | - 46 |
Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen
im Zusammenhang mit administrativen Aufgaben, die weder dem
Entwicklungs- noch dem Produktionsbereich oder dem Vertrieb
zuzuordnen sind.
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Assoziierte Unternehmen | 4 | 13 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 23 | 19 |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen | 27 | 31 |
| Zinsergebnis | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Zinserträge | 1 | 1 |
| Zinsaufwand aus | ||
| Anleihen und Schuldverschreibungen | - 10 | - 10 |
| Wandelschuldverschreibungen | - 2 | - 2 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | - 0 | - 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | - 2 | - 2 |
| Übrige Zinsaufwendungen | - 2 | - 3 |
| Aktivierte Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte | 1 | 2 |
| Zinsaufwendungen | - 15 | - 16 |
| Zinsergebnis | - 15 | - 15 |
| Sonstiges Finanzergebnis | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Effekte aus Währungsumrechnungen: Kursgewinne/-verluste aus | ||
| Devisenbestandsbewertung | 8 | 3 |
| Finanzierungsvorgängen | 4 | - 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | - 5 | - 2 |
| Effekte aus der Bewertung von Derivaten | ||
| Devisenderivate | - 1 | - 1 |
| Warenterminkontrakte | - 1 | 1 |
| Zinsanteil aus der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden | ||
| Pensionsverpflichtungen und Planvermögen | - 5 | - 3 |
| Forderungen, sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | - 1 | - 3 |
| Übriges sonstiges Finanzergebnis | - 1 | - 0 |
| Sonstiges Finanzergebnis | - 3 | - 7 |
| Aufteilung der laufenden und latenten Ertragsteuern | ||
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Laufende Ertragsteuern | - 49 | - 20 |
| Latente Ertragsteuern | 2 | - 23 |
| Ertragsteueraufwand | - 46 | - 43 |
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses wird
dem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen
Aktien die durchschnittliche Anzahl der Stammaktien
hinzugerechnet, die bei der Gewährung von
Eigenkapitalinstrumenten im Rahmen zum Stichtag
abgeschlossener Finanzinstrumente ausgegeben werden
könnte.
In den ersten sechs Monaten 2022 betrug das auf die
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende Ergebnis
nach Ertragsteuern 119 Mio. € (Januar bis Juni 2021:
101 Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im
Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar
bis Juni 2022 53.356.240 Aktien (Januar bis Juni 2021:
53.307.744 Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs
Monaten 2022 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in
Höhe von 2,23 € (Januar bis Juni 2021: 1,89
€).
Das verwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf
2,19 € (Januar bis Juni 2021: 1,85 €).
Verwässerungseffekte ergaben sich aus 1.709.706
potenziell auszugebenden Aktien im Rahmen der im Mai 2016
emittierten Wandelschuldverschreibung sowie der im
September 2019 emittierten Wandelschuldverschreibung.
Mit Blick auf die Sondereinflüsse aus der
Amortisation bzw. Abschreibung der Kaufpreisallokation
(PPA), von Effekten aus der IAE V2500-Anteilserhöhung,
zudem in 2022 der Abgrenzung von Wertminderungen für
Vermögenswerte betreffend die
Triebwerksprogrammbeteiligung T408 sowie die
Wertminderungen von Vermögenswerten in Zusammenhang
mit dem Ukrainekrieg ergibt sich durch folgende
Überleitungsrechnung die Steuerungsgröße
"Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT
bereinigt)":
| in Mio. € | 1.1.-30.6.2022 | 1.1.-30.6.2021 |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 183 | 168 |
| davon Sondereinfluss Amortisation/ Abschreibung aus Kaufpreisallokation | 10 | 10 |
| davon Sondereinfluss V2500-Anteilserhöhung | 12 | 11 |
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Russland/Ukraine | 61 | |
| davon Sondereinfluss Wertminderungen Programmvermögen | 24 | |
| Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) | 290 | 190 |
Der Sondereinfluss Wertminderungen Russland/ Ukraine
bezieht sich im Wesentlichen auf Belastungen in Höhe
von 44 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 0 Mio. €)
aufgrund des Impairments der Programmbeteiligung am
Triebwerk PW1400G-JM, den mit diesem Triebwerk in
Zusammenhang stehenden Vorratsabschlägen und
zusätzlichen Rückerstattungsverbindlichkeiten.
Die restlichen durch den Ukrainekrieg verursachten
Aufwendungen von 17 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 0
Mio. €) betreffen diverse Programmwertminderungen und
Wertberichtigungen von Forderungen und Triebwerken, die im
Zusammenhang mit dem Abbruch bzw. der Auflösung von
Vertragsbeziehungen zugunsten russischer Absatzmärkte
bzw. dem Verlust von in Russland befindlichen
Vermögenswerten stehen.
Unter den immateriellen Vermögenswerten werden
programmunabhängige Technologien,
Entwicklungsleistungen, technische Software und der
erworbene Firmenwert ausgewiesen.
In den ersten sechs Monaten 2022 wurden 28 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 52 Mio. €) immaterielle
Vermögenswerte aktiviert. Davon entfielen auf
selbsterstellte Entwicklungsleistungen und zugerechnete
Fremdkapitalzinsen 26 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 24
Mio. €).
Die Amortisation der immateriellen Vermögenswerte
betrug in den ersten sechs Monaten 2022 27 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 23 Mio. €). Dies beinhaltet
Wertminderungen von 3 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 0
Mio. €).
Im Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022 betrug der
Zugang bei den Sachanlagen 102 Mio. € (Januar bis Juni
2021: 95 Mio. €), im Wesentlichen in Form von
Aktivierung selbsterstellter Entwicklungsleistungen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie
korrespondierender Anzahlungen. Die Abschreibungen von
Sachanlagen betrugen in den ersten sechs Monaten 2022 94
Mio. € (Januar bis Juni 2021: 88 Mio. €).
Finanzielle Vermögenswerte, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind
Die finanziellen Vermögenswerte, die nach der
EquityMethode bilanziert sind, sind im
Geschäftsbericht 2021, Seite 152 ff, beschrieben.
| Zusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | |||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu Anschaffungskosten | 326 | 234 | 71 | 60 | 255 | 174 |
| Ausleihungen an Fremde 1) | 67 | 56 | 67 | 56 | ||
| Forderungen gegen Mitarbeiterinnen | 2 | 1 | 0 | 2 | 1 | |
| Forderungen gegen Lieferanten | 11 | 11 | 11 | 11 | ||
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 246 | 166 | 3 | 3 | 243 | 163 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral bewertet | 4 | 7 | 4 | 7 | ||
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 4 | 7 | 4 | 7 | ||
| Derivate ohne Hedge-Accounting | 2 | 2 | 1 | 0 | 1 | 1 |
| Derivate mit Hedge-Accounting | 6 | 5 | 1 | |||
| Summe sonstige finanzielle Vermögenswerte | 332 | 250 | 75 | 72 | 256 | 177 |
1) Berücksichtigt als Teil der
Netto-Finanzverschuldung
Wesentliche Treiber für den Anstieg der sonstigen
finanziellen Vermögenswerte sind bilanziell
abzugrenzende Ausgleichszahlungsbestandteile an den
Konsortialführer (OEM) für das Wartungs- und
Instandhaltungsgeschäft ziviler
OEM-Triebwerksprogrammbeteiligungen.
Zum Stichtag bestand bei den sonstigen finanziellen
Vermögenswerten, insbesondere bei den in den
Ausleihungen an Fremde ausgewiesenen Absatzfinanzierungen,
vor allem auch aufgrund bestehender kompensatorischer
Sicherungsmittel, kein relevanter Wertminderungsbedarf.
In den ersten sechs Monaten wurden 12 Mio. €
(Vorjahr: 1 Mio. €) in erworbene Programmwerte
investiert. Die im Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame
Verrechnung erworbener Programmwerte betrug 19 Mio. €
(Januar bis Juni 2021: 19 Mio. €).
Entwicklungsleistungen wurden von der MTU in den ersten
sechs Monaten 2022 in Höhe von 12 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 0 Mio. €) erworben. Die im
Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung von
durch Ausgleichszahlungen an den Konsortialführer
(OEM) erworbenen Entwicklungsleistungen betrug 5 Mio.
€ (Januar bis Juni 2021: 4 Mio. €). Darüber
hinaus wurden im Zusammenhang mit anlassbezogenen
Werthaltigkeitsbetrachtungen (IAS 36) Wertminderungen auf
Entwicklungsausgleichszahlungen von 62 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 0 Mio. €) im Zusammenhang mit den
Triebwerksprogrammen PW1400G-JM (38 Mio. €) und T408
(24 Mio. €) berücksichtigt.
Die sonstigen Vermögenswerte betreffen neben
Steuererstattungsansprüchen auch im Voraus gezahlte
Wartungsgebühren, Versicherungsprämien und
Mieten.
| Vorräte | ||
| in Mio. € | 30.6.2021 | 31.12.2021 |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 653 | 638 |
| Unfertige Erzeugnisse | 492 | 377 |
| Fertige Erzeugnisse | 243 | 209 |
| Geleistete Anzahlungen | 18 | 15 |
| Summe Vorräte | 1.406 | 1.239 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Dritte | 509 | 466 |
| Nahe stehende Unternehmen | 512 | 480 |
| Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.022 | 946 |
Die Vertragsvermögenswerte stellen vertragliche
Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungen von Kunden dar,
bei denen die vertraglichen Leistungsverpflichtungen
bereits erfüllt wurden, aber noch kein unbedingter
Zahlungsanspruch entstanden ist. Die Veränderungen in
der Berichtsperiode resultieren aus dem
Geschäftsverlauf sowie insbesondere der
US-$-Wechselkursentwicklung von 1,13 US-$/€ zum
Geschäftsjahresende 2021 zu 1,04 US-$/€ zum
30.06.2022.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
repräsentieren Kassenbestände und Guthaben bei
Kreditinstituten. In dieser Position sind
Fremdwährungsbestände in Höhe von
umgerechnet 60 Mio. € (31. Dezember 2021: 98 Mio.
€) enthalten.
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt
unverändert 53 Mio. € und ist eingeteilt in 53
Mio. auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert.
Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der
Ausgabe von Aktien sowie den Eigenkapitalanteil, gemindert
um anteilige Transaktionskosten und Steuern, aus der 2007
emittierten und in 2012 getilgten bzw. gewandelten Anleihe,
der 2016 begebenen und 2019 teilabgelösten
Wandelschuldverschreibung sowie der 2019 begebenen
Wandelschuldverschreibung.
Die Zahl der am 30. Juni 2022 im Umlauf befindlichen
Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug
53.356.799 Stück (30. Juni 2021: 53.318.661
Stück). Die Anzahl der eigenen Aktien betrug am 30.
Juni 2022 79.249 Stück (30. Juni 2021: 80.088
Stück).
Im ersten Halbjahr 2022 erfolgte kein Erwerb eigener
Anteile im Rahmen der Ermächtigung durch die
Hauptversammlung vom 11. April 2019 (Mai 2021: 150.000
Aktien) zugunsten der Realisierung des Mitarbeiter Aktien
Programms bzw. des Restricted Stock Plans.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen
Verpflichtungen aus Gewährleistungs- und
Haftungsrisiken, dem Personalbereich und ausstehenden
Eingangsrechnungen. Die Verringerung der sonstigen
Rückstellungen um 40 Mio. € auf 196 Mio. €
ist im Wesentlichen auf die Inanspruchnahme der
Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem
Personalbereich für Boni und Sondervergütungen
zurückzuführen.
| Finanzielle Verbindlichkeiten | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | |||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 610 | 604 | 595 | 595 | 15 | 9 |
| Wandelschuldverschreibungen | 531 | 529 | 531 | 529 | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteilserhöhung und -erwerb | 144 | 142 | 124 | 107 | 21 | 35 |
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 4 | 0 | 4 | 0 | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 138 | 176 | 100 | 108 | 37 | 68 |
| Summe Brutto-Finanzschulden | 1.427 | 1.451 | 1.350 | 1.338 | 77 | 113 |
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 1 | 2 | |||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 203 | 58 | 99 | 30 | 104 | 28 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen | 99 | 111 | 65 | 69 | 34 | 41 |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 44 | 44 | 0 | 43 | 44 | |
| Summe sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 347 | 212 | 165 | 99 | 183 | 113 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 1.775 | 1.663 | 1.515 | 1.437 | 260 | 226 |
Für eine ausführliche Beschreibung der
Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100 Mio.
€ und der Unternehmensanleihe in Höhe von nominal
500 Mio. € wird auf den Geschäftsbericht 2021,
Seite 167, verwiesen.
Mit Wirkung zum 17. Mai 2016 hat die MTU Aero Engines AG
eine vorrangige und nicht besicherte
Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von
500 Mio. € platziert, die in neue und/ oder bestehende
auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der
Emittentin wandelbar ist. Aufgrund des in 2019 erfolgten
Teilrückkaufs sowie zwischenzeitlich erfolgter
Wandelungen verbleibt hieraus ein Nennbetrag von 48 Mio.
€.
Zudem hat die MTU Aero Engines AG 2019 eine vorrangige
und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem
Gesamtnennbetrag von 500 Mio. € platziert, die ab dem
18. September 2024 in Stammaktien der Emittentin wandelbar
ist.
Für eine ausführliche Beschreibung der
Wandelschuldverschreibungen wird auf den
Geschäftsbericht 2021, Seite 167f. verwiesen.
Die Aufstockung des Programmanteils am V2500-Triebwerk
um fünf Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr
2012 führte unter anderem zu einer aufschiebend
bedingten, vom Flugstundenaufkommen der nächsten 15
Jahre abhängigen Zahlungskomponente.
Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten aus
Programmanteilserwerb handelt es sich im Wesentlichen um
die finanziellen Verbindlichkeiten aus
programmlaufzeitbezogenen Akquisitionszahlungen zugunsten
ziviler Pratt & Whitney- bzw.
GE-Triebwerksprogrammbeteiligungen, die in Anbetracht ihrer
Fristigkeit Finanzierungscharakter haben.
Die bisherige Rahmenkreditlinie in Höhe von 600
Mio. €, die mit fünf Banken abgeschlossen war und
eine Laufzeit bis zum 28. Oktober 2023 hatte, wurde
vorzeitig durch eine neue Rahmenkreditlinie, die mit neun
Banken abgeschlossen wurde und sich auf 500 Mio. €
beläuft, abgelöst. Die Laufzeit beträgt
fünf Jahre bis zum 29.06.2027 und kann auf Verlangen
der Gesellschaft zweimal um jeweils ein Jahr
verlängert werden.
Die Verzinsung aus der effektiv in Anspruch genommenen
Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher
Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Nicht in
Anspruch genommene Kreditfazilitäten unterliegen einer
Bereitstellungsprovision.
Die Verpflichtungen aus Leasingverbindlichkeiten
betreffen nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene
Leasingverpflichtungen.
Zur Beschreibung der wesentlichen Leasingobjekte wird
auf den Geschäftsbericht 2021, Seite 151f. und Seite
191ff. verwiesen.
Die zum Stichtag passivierten Derivate mit und ohne
Hedge-Beziehung in Höhe von 205 Mio. € (31.
Dezember 2021: 58 Mio. €) dienen der Kompensation von
Währungs- und Rohstoffpreisrisiken. Der Anstieg der
Verbindlichkeiten ist insbesondere auf eine negative
Entwicklung der Marktwerte von Devisentermingeschäften
infolge der US-Dollar-Stichtagskursentwicklung in Relation
zu den kontrahierten Sicherungskursen
zurückzuführen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeiterinnen betreffen im Wesentlichen
Versorgungskapitalansprüche aufgrund von Direktzusagen
im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung in Höhe
von 66 Mio. € (31. Dezember 2021: 78 Mio. €), die
Ansprüche auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie
tarifliche Sonderzahlungen in Höhe von 15 Mio. €
(31. Dezember 2021: 0 Mio. €), Ansprüche aus dem
Mitarbeiter Aktienprogramm (MAP) und dem Long-Term
Incentive Plan (LTI) in Höhe von 9 Mio. € (31.
Dezember 2021: 12 Mio. €) sowie gewährte
Ansprüche aus Restrukturierungsmaßnahmen in
Höhe von 2 Mio. € (31. Dezember 2021: 15 Mio.
€).
In den übrigen sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten in Höhe von 44 Mio. € (31.
Dezember 2021: 44 Mio. €) sind Guthaben von Kunden in
Höhe von 15 Mio. € (31. Dezember 2021: 18 Mio.
€) sowie eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen
ausgewiesen.
Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten Vorauszahlungen
für die Lieferung von Triebwerksmodulen und -teilen
sowie für Wartungs- und
Instandsetzungsdienstleistungen.
Soweit korrespondierende Vertragsvermögenswerte
bestehen, erfolgt eine entsprechende Verrechnung im Sinne
von IFRS 15. Entsprechend wurden in der Berichtsperiode
korrespondierende Vertragsverbindlichkeiten in Höhe
von 241 Mio. € (31. Dezember 2021: 183 Mio. €)
mit Vertragsvermögenswerten verrechnet.
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | |||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Gewährleistungs- und Haftungsrisiken | 251 | 269 | 0 | 0 | 251 | 269 |
| Abrechnungskorrekturen / Nachtragskosten | 1.740 | 1.489 | 0 | 0 | 1.740 | 1.489 |
| Summe Rückerstattungsverbindlichkeiten | 1.991 | 1.758 | 0 | 0 | 1.991 | 1.758 |
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Gewährleistungs- und Haftungsrisiken korrespondieren
mit Kompensationsverpflichtungen gegenüber dem
Konsortialführer (OEM) bzw. der Programmgesellschaft
aufgrund von Leistungsstörungen bzw. der Beteiligung
an Aufwendungen des Triebwerkprogramms im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen (Risk- and
Revenue-Sharing). Der Rückgang im Berichtszeitraum
korrespondiert insbesondere mit der Abrechnung
entsprechender Sachverhalte innerhalb der jeweiligen
Triebwerks-Konsortien durch den Konsortialführer (OEM)
in der Berichtsperiode sowie der Aktualisierung der
schätzbasierten Bewertung entsprechender
Verpflichtungen. Gegenläufig ist die
US-Dollar-wechselkursbedingte Aufwertung der
Verpflichtungen zu berücksichtigen.
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Abrechnungskorrekturen / Nachtragskosten betreffen im
Wesentlichen die rückwirkenden Preisanpassungen aus
Kundenverträgen, wofür entsprechend den
Abrechnungsusancen im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen für erteilte
Umsatzbeteiligungen regelmäßig
nachträgliche Preiskorrekturen erfolgen. Die
Abrechnung dieser Preiskorrekturen stand zum
Abschlussstichtag in entsprechendem Umfang aus. Ein
weiterer wesentlicher Anteil besteht in der Beteiligung an
Vermarktungsaufwendungen ziviler Triebwerksprogramme, deren
abschließende Abrechnung durch den
Konsortialführer (OEM) zwar noch aussteht, die jedoch
bereits umsatzmindernd berücksichtigt wurden. Die
Zunahme im Berichtszeitraum korrespondiert mit dem stark
angezogenen operativen Geschäftsverlauf zum Stichtag,
der damit im Zusammenhang noch ausstehenden Weiterbelastung
von Programmaufwendungen aus dem zivilen Serien- und
Aftermarketgeschäft sowie der Entwicklung des
US-Dollar-Wechselkurses.
| Sonstige Verbindlichkeiten | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | |||
| in Mio. € | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
| Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen | ||||||
| Soziale Sicherheit | 1 | 1 | 1 | 1 | ||
| Übrige Verbindlichkeiten | 48 | 23 | 48 | 23 | ||
| Sonstige Steuern | 22 | 24 | 22 | 24 | ||
| Übrige Verpflichtungen | 10 | 14 | 9 | 9 | 1 | 4 |
| Summe sonstige Verbindlichkeiten | 81 | 62 | 9 | 9 | 71 | 53 |
Die übrigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen
auf Resturlaubsansprüche sowie Gleitzeitguthaben der
Mitarbeiter:innen zurückzuführen.
Die Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 22 Mio.
€ (31. Dezember 2021: 24 Mio. €) betreffen
abzuführende Lohn- und Kirchensteuern sowie in- und
ausländische Verkehrssteuern.
In der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente dargestellt, unabhängig davon, ob
diese von IFRS 7 oder IFRS 9 erfasst werden. Die Buchwerte
werden zusätzlich den beizulegenden Zeitwerten zu
Vergleichszwecken gegenübergestellt.
| Buchwert 30.06.2022 | Wertansatz Bilanz | Wertansatz Bilanz
IFRS 16 |
Finanzinstrumente,
die weder von IFRS 9 noch von IFRS 7 erfasst werden |
|||
| in Mio. € | Fortgeführte
Anschaffungs-
kosten |
Fair Value erfolgsneutral | Fair Value erfolgswirksam | |||
| AKTIVA | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Kredite und Forderungen | 326 | 322 | 3 | |||
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 4 | 4 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.022 | 1.022 | ||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 | ||||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | ||||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 733 | 733 | ||||
| PASSIVA | ||||||
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | 1.991 | 1.991 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 320 | 320 | ||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 610 | 610 | ||||
| Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019) | 531 | 531 | ||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteilserhöhung und -erwerb | 144 | 144 | ||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 4 | 4 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 138 | 138 | ||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 | ||||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 203 | 203 | ||||
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 142 | 44 | 99 | |||
| Summe | Fair Value 30.06.2022 | |
| in Mio. € | ||
| AKTIVA | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Kredite und Forderungen | 326 | 326 |
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 4 | 4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.022 | 1.022 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 |
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 733 | 733 |
| PASSIVA | ||
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | 1.991 | 1.991 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 320 | 320 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 610 | 589 |
| Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019) | 531 | 482 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteilserhöhung und -erwerb | 144 | 142 |
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 4 | 4 |
| Leasingverbindlichkeiten | 138 | 138 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 |
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 203 | 203 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 142 | 142 |
| Buchwert 31.12.2021 | Wertansatz Bilanz | Wertansatz Bilanz IFRS16 | Finanzinstrumente,
die weder von IAS 39 noch von IFRS 7 erfasst werden |
|||
| in Mio. € | Fortgeführte
Anschaffungs-
kosten |
Fair Value erfolgsneutral | Fair Value erfolgswirksam | |||
| AKTIVA | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Kredite und Forderungen | 234 | 231 | 3 | |||
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 7 | 7 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 946 | 946 | ||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 | ||||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 6 | 6 | ||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 722 | 722 | ||||
| PASSIVA | ||||||
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | 1.758 | 1.758 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 165 | 165 | ||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 604 | 604 | ||||
| Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019) | 529 | 529 | ||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus | ||||||
| Programmanteilserhöhung und -erwerb | 142 | 142 | ||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 0 | 0 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 176 | 176 | ||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 58 | 58 | ||||
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 154 | 44 | 111 | |||
| Summe | Fair Value 31.12.2021 | |
| in Mio. € | ||
| AKTIVA | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Kredite und Forderungen | 234 | 234 |
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 7 | 7 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 946 | 946 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||
| Derivate ohne Sicherungsbeziehung | 2 | 2 |
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 6 | 6 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 722 | 722 |
| PASSIVA | ||
| Rückerstattungsverbindlichkeiten | 1.758 | 1.758 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 165 | 165 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Anleihen und Schuldverschreibungen | 604 | 659 |
| Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019) | 529 | 543 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus | ||
| Programmanteilserhöhung und -erwerb | 142 | 147 |
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 176 | 176 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Derivate mit Sicherungsbeziehung | 58 | 58 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 154 | 154 |
In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten haben Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige Forderungen ebenso wie
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten überwiegend kurze
Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen
näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden anhand von
Börsennotierungen, hilfsweise durch Ermittlung mittels
Discounted-Cashflow-Verfahren abgeleitet.
Um der Relevanz der in die Bewertung der zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
einfließenden Schätzparameter Rechnung zu
tragen, wurden die finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten der MTU hierarchisch in drei Level
eingestuft.
Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung
auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im
Folgenden beschrieben:
| Stufe 1 | Die auf aktiven
Märkten für identische Vermögenswerte
und
Verbindlichkeiten notierten unverändert übernommenen Preise; |
| Stufe 2 | Vermögenswerte oder
Verbindlichkeiten, deren Preise direkt
oder indirekt (abgeleitet) beobachtbar sind; |
| Stufe 3 | Nicht beobachtbare Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit. |
Die an der Börse gehandelten und zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten
Wandelschuldverschreibungen (2016 und 2019) sowie die
Unternehmensanleihe wurden dem Level 1, die erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten
Unternehmensbeteiligungen dem Level 3 und alle übrigen
qualifizierten Finanzinstrumente dem Level 2 der
Fair-Value-Hierarche zugeordnet.
Die folgenden Tabellen zeigen für 2022 und 2021 die
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu
den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:
| in Mio. € | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
| Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert | ||||
| Derivative Finanzinstrumente | 2 | 2 | ||
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 4 | 4 | ||
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 2 | 4 | 6 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert | ||||
| Derivative Finanzinstrumente | 205 | 205 | ||
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 205 | 205 |
| in Mio. € | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
| Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert | ||||
| Derivative Finanzinstrumente | 8 | 8 | ||
| Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen | 7 | 7 | ||
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 8 | 7 | 15 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert | ||||
| Derivative Finanzinstrumente | 58 | 58 | ||
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 58 | 58 |
Die Zeitwerte der in Stufe 2 enthaltenen derivativen
Finanzinstrumente werden jeweils mittels eines
Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF) ermittelt. Die
Bewertung der in der Stufe 3 enthaltenen Beteiligungen
basiert ebenfalls auf einem DCF-Verfahren, welchem interne
Planungsrechnungen zugrunde liegen. Neben der internen
Planung werden Marktdaten zur Ableitung des
Diskontierungszinses verwendet.
Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU
im Rahmen ihrer zivilen
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen an
Flugzeugfinanzierungszusagen. Grundsätzlich erfolgen
die Zusagen nur gemeinschaftlich mit anderen
Triebwerkskonsortialpartnern und zugunsten des
Konsortialführers (OEM). Im Wesentlichen
differenzieren sich die hierzu ausgereichten Angebote in
zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen
(Pre-Delivery-Payments) einerseits und
Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments)
andererseits. In beiden Fällen erfolgen Auszahlungen
zugunsten des Erwerbers stets nur über den
Konsortialführer (OEM) direkt an den
Flugzeughersteller.
Die zum Abschlussstichtag ausgereichten
Finanzierungsangebote mit einem Nominalvolumen von
umgerechnet 790 Mio. € (31. Dezember 2021: 746 Mio.
€) werden durch die MTU gemäß den Vorgaben
des IFRS 7 als Teil des Bruttoliquiditätsrisikos
klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme
aller Zusagen wird als sehr unwahrscheinlich erachtet -
diese Einschätzung stützen weiterhin
Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme
werden die damit verbundenen Liquiditäts- und
Kreditrisiken als für die MTU beherrschbar angesehen.
Für weitere Erläuterungen, insbesondere zur
inhaltlichen Ausgestaltung der Finanzierungsangebote, wird
auf den Geschäftsbericht 2021, Seite 178, verwiesen.
Zum Abschlussstichtag bestehen darüber hinaus
unbeanspruchte Finanzierungszusagen an
Unternehmensbeteiligungen in Form von Einlagen
beziehungsweise Gesellschafterdarlehen mit einem
Gesamtvolumen von 147 Mio. € (31. Dezember 2021: 136
Mio. €).
Zum 30. Juni 2022 betrugen die Eventualverbindlichkeiten
197 Mio. € (31. Dezember 2021: 207 Mio. €).
Die Eventualverbindlichkeiten und die sonstigen
finanziellen Verpflichtungen sind für die Finanzlage
der MTU von untergeordneter Bedeutung. Im Berichtszeitraum
waren, wie in den vorhergehenden Perioden, keine
Beträge zur Zahlung fällig. Wesentliche
Inanspruchnahmen werden auch für das
Geschäftsjahr 2022 nicht erwartet. Zur Zusammensetzung
und Erläuterung der Eventualverbindlichkeiten und der
sonstigen finanziellen Verpflichtungen wird auf den
Geschäftsbericht 2021, Seite 195, verwiesen.
Das Bestellobligo für immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich zum 30.
Juni 2022 auf 164 Mio. € (31. Dezember 2021: 125 Mio.
€).
Die Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint
Ventures und assoziierten Gesellschaften sind ausnahmslos
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der
beteiligten Unternehmen zuzurechnen und im Grundsatz zu
marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Geschäftsvorfälle zwischen den in den
Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten Unternehmen
wurden im Zuge der Konsolidierung vollumfänglich
eliminiert und werden entsprechend in dieser Anhangangabe
nicht erläutert.
Im Laufe des Geschäftsjahres führten
Konzerngesellschaften im Rahmen ihrer operativen
Geschäftstätigkeit Leistungsaustausche zugunsten
der Lieferung von Gütern und der Erbringung von
Dienstleistungen (z. B. Entwicklung, Reparaturen, Montage,
IT-Support) durch.
Die zum 30. Juni 2022 bestehenden Forderungen gegen
diese Gesellschaften beliefen sich auf 512 Mio. € (31.
Dezember 2021: 480 Mio. €). Die Verbindlichkeiten
betrugen 64 Mio. € (31. Dezember 2021: 3 Mio. €).
Die Erträge lagen in den ersten sechs Monaten 2022 bei
1.224 Mio. € (Januar bis Juni 2021: 996 Mio. €).
Die Aufwendungen beliefen sich auf 672 Mio. € (Januar
bis Juni 2021: 593 Mio. €).
Konzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands
oder des Aufsichtsrats des Konzerns sowie mit anderen
Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen
bzw. mit Gesellschaften, in deren
Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsgremien
diese Personen vertreten sind, keine wesentlichen
Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe
Familienangehörige dieses Personenkreises.
Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero
Engines AG, wird zum Jahresende 2022 sein Mandat aus
persönlichen Gründen im Einvernehmen mit dem
Aufsichtsrat beenden. Dies wurde in der
Aufsichtsratssitzung am 04. Mai 2022 gemeinsam festgelegt.
Seine Bestellung als CEO hätte am 30. September 2024
geendet. Einstimmig hat der Aufsichtsrat Lars Wagner,
Technikvorstand der MTU, als zukünftigen
Vorstandsvorsitzenden der MTU mit Wirkung ab dem 1. Januar
2023 bestimmt.
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine
nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem
Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses
Halbjahres-Finanzberichts am 25. Juli 2022 nicht
eingetreten.
Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU Aero Engines AG,
München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30.
Juni 2022 wird im Internet (www.mtu.de)
veröffentlicht.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind.
München, den 25. Juli 2022
| gez. | gez. |
| Reiner Winkler | Peter Kameritsch |
| Vorsitzender des Vorstands | Vorstand Finanzen und IT |
| gez. | gez. |
| Michael Schreyögg | Lars Wagner |
| Vorstand Programme | Vorstand Technik |
Wir haben den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss
der MTU Aero Engines AG, München, - bestehend aus
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung,
Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz,
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Konzern-Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten
erläuternden Anhangangaben - und den
Konzern-Zwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1.
Januar 2022 bis 30. Juni 2022, die Bestandteile des
Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer
prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung
des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses nach den
IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und des Konzern-Zwischenlageberichts nach
den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der
gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten
Konzern-Zwischenabschluss und dem
Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und des
Konzern-Zwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
München, den 26. Juli 2022
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
| Baur | Stummer-Jovanovic |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |
| Zwischenbericht zum 30. Juni 2022 | 27. Juli 2022 |
| Quartalsmitteilung zum 30. September 2022 | 27. Oktober 2022 |
| MTU Analysten- und Investorenkonferenz 2022 | 17. November 2022 |
Dachauer Straße 665
80995 München
Telefon: +49 89 1489-0
Fax: +49 89 1489-5500
E-Mail: info@mtu.de
www.mtu.de
Leiter Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-4787
Fax: +49 89 1489-95583
E-Mail: Thomas.Franz@mtu.de
Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-3911
Fax: +49 89 1489-95139
E-Mail: Claudia.Heinle@mtu.de
Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-4108
Fax: +49 89 1489-95139
E-Mail: Matthias.Spies@mtu.de
Die MTU Aero Engines AG im Internet
| ― |
Weitere Informationen über die MTU Aero Engines AG erhalten Sie im Internet über die Adresse: www.mtu.de |
| ― |
Die Rubrik Investor Relations können Sie unter der Adresse www.mtu.de/de/investor-relations direkt erreichen. |
| ― |
Informationen zu den Produkten der MTU Aero Engines AG finden Sie unter: www.mtu.de/de/engines |
MTU Aero Engines AG
Dachauer Straße 665
80995 München • Deutschland
Tel. +49 89 1489-0
Fax +49 89 1489-5500
info@mtu.de www.mtu.de