MTU Aero Engines AGMünchenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023Halbjahres-Finanzbericht 2023 1. Januar bis 30. Juni 2023Fakten und KennzahlenFakten und Kennzahlen zum Konzernscrollen
scrollen
Konzern-ZwischenlageberichtDas Unternehmen MTUDie MTU betreut zivile und militärische
Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen
über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das
Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die
Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung.
Forschung und EntwicklungDie Geschwindigkeit der technologischen
Weiterentwicklung in der Luftfahrtbranche ist sehr hoch und
erfordert kontinuierliche Innovationen. Die
Entwicklungstätigkeiten der MTU betreffen neben
Weiterentwicklungen der aktuell von der MTU betreuten
Triebwerksprogramme im zivilen und militärischen
Bereich auch Arbeiten an Entwicklungsprogrammen des Bundes
und der EU für zukünftige Triebwerksprogramme.
Im Berichtszeitraum entwickelten sich die Forschungs-
und Entwicklungsausgaben wie folgt:
Forschungs- und Entwicklungsausgabenscrollen
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden in
eigen- und fremdfinanzierte Vorhaben unterteilt.
Eigenfinanzierte Vorhaben werden vom Konzern finanziert,
während die fremdfinanzierten Vorhaben beauftragt und
durch den Auftraggeber bezahlt werden. Die
eigenfinanzierten Forschungs- und Entwicklungsausgaben
werden im Abschnitt "3. Forschungs- und Entwicklungskosten"
im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss dargestellt.
Die fremdfinanzierten Vorhaben sowie die im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen für
Entwicklungsleistungen geleisteten Ausgleichszahlungen
werden hingegen in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Im Berichtszeitraum waren in diesem Zusammenhang keine
zusätzlichen Wertminderungen zu berücksichtigen.
Die in der Vorjahresvergleichsperiode erfassten
Wertminderungen betrafen die aktivierten Entwicklungskosten
und erworbene Entwicklung in Zusammenhang mit den
Triebwerksprogrammen PW1400G-JM und GE T408. Weitere
Informationen zu den Sondereinflüssen aus
Wertminderungen stehen unter "12. Zusatzangaben zur Gewinn-
und Verlustrechnung".
WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Industriestaaten-Organisation OECD sowie der
Internationale Währungsfonds sehen die Weltwirtschaft
auf einem langsamen Erholungskurs von den Folgen der
Pandemie und des russischen Einmarsches in die Ukraine.
Bemerkenswert ist, dass die Wirtschaft insbesondere in den
Industrienationen nur langsam wachse. Die negativen
Auswirkungen der hohen Inflation und der gestiegenen Zinsen
kommen in diesem Zusammenhang immer mehr zum Vorschein.
Trotz der strengen Geldpolitik der Zentralbanken sinkt die
Inflation weniger deutlich als zunächst vorhergesagt.
Das Wirtschaftswachstum in den USA hat zum Jahresbeginn
weiter an Tempo verloren. Dank hoher Konsumausgaben konnte
eine Rezession jedoch vermieden werden. Die amerikanische
Wirtschaft ist im ersten Quartal um 0,5 % gewachsen
(Quelle: OECD, OECD.Stat Quarterly GDP Q1 2023). Die
Wirtschaftsleistung der Eurozone ist im ersten Quartal des
laufenden Jahres hingegen um 0,1 % gesunken. Sie leidet vor
allem unter der Inflation in Folge des Ukraine-Kriegs,
welche den Konsum der privaten Haushalte gedämpft hat.
Die Wirtschaft Chinas hat seit Jahresanfang zu einer
wirtschaftlichen Erholung angesetzt, nachdem die
Zero-Covid-Politik im Dezember abrupt beendet wurde. Sie
wuchs im ersten Quartal um 2,2 % im Vergleich zum
Vorquartal.
Die OECD warnt, dass es trotz der sich abzeichnenden
Erholung mehrere Abwärtsrisiken gibt. Dazu
gehören der weitere Verlauf des Ukraine-Kriegs, die
unsichere Lage auf den Energiemärkten und die schwer
abschätzbaren Folgen weiter steigender Zinsen.
Letztere dämpfen zwar die Inflation, womöglich
aber auch das Wachstum. Zudem könnte die aktuelle
Geldpolitik steigender Leitzinsen weitere Risiken im
Finanz- und Bankensektor zutage treten lassen.
Branchenwirtschaftliche Bedingungen der LuftfahrtindustrieWährend sich die gesamtwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen nur langsam bessern, erholt sich die
Luftfahrtindustrie weiterhin stark und nähert sich dem
Vorkrisenniveau an. Vor allem die Aufhebung der
Covid-19-bezogenen Reisebeschränkungen im
internationalen Flugverkehr, eine aufgestaute Nachfrage im
Privatreisen-Segment sowie die Öffnung Chinas stellen
wesentliche Treiber dar und führen zu einer hohen
Nachfrage.
Die Passagiernachfrage (gemessen in geflogenen
Passagierkilometern) lag im Mai 2023 nur noch 3,9 % unter
dem Vorkrisenniveau (Quelle: IATA, Air Passenger Market
Analysis May 2023) und ist damit gegenüber dem Vorjahr
um 39 % gestiegen. Auch die Region Asien-Pazifik
verzeichnet mittlerweile ein starkes Wachstum der
Passagiernachfrage von 130 % im April gegenüber dem
Vorjahr. Die anderen Kernmärkte wie Nordamerika,
Lateinamerika und Europa waren bereits deutlich früher
auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.
Die Flugbewegungen im Passagiersegment spiegeln die
Erholung der Nachfrage wider und liegen aktuell 4 % unter
dem Niveau von 2019. Aufgrund der gegenwärtig
schwachen globalen Frachtverkehrsnachfrage und der
schnellen Rückkehr von Frachtkapazitäten in
Passagierflugzeugen steht das reine Frachtsegment unter
Druck. Seine Flugbewegungen bleiben jedoch um 26 %
höher als im Vorkrisenjahr 2019 (Quelle: FlightRadar
24, Flugbewegungen in Juni 2023). Der Anteil an aktiven
Flugzeugen mit über 100 Sitzen ist von 82 % im
Dezember 2022 auf 87 % im Juni 2023 gestiegen (Quelle:
Cirium Fleets Analyzer, Anzahl aktiver Flugzeuge zum 30.
Juni 2023). Immer mehr Flugzeuge, die die Fluglinien
während der Pandemie geparkt hatten, werden wieder in
Betrieb genommen.
Der Ölpreis je Barrel der Sorte Brent ging seit
Jahresbeginn stark zurück und lag im zweiten Quartal
bei durchschnittlich 78 US-$ (Quelle: US Energy Information
Administration, Short Term Energy Outlook). Ausschlaggebend
dafür waren die abgeschwächte wirtschaftliche
Entwicklung in China und Sorgen um die Folgen der letzten
Zinserhöhungen der Notenbanken. Im Jahr 2022 lag der
Preis pro Barrel bei durchschnittlich 101 US-$. Für
die Fluggesellschaften bedeutet der niedrigere Ölpreis
eine geringere finanzielle Belastung.
Trotz anhaltender Herausforderungen in den
Produktionsketten haben Airbus und Boeing im ersten
Halbjahr insgesamt 575 zivile Flugzeuge ausgeliefert. Im
Vergleichszeitraum des Jahres 2022 waren es 488 Flugzeuge.
Ende Juni 2023 wiesen die beiden Flugzeughersteller Airbus
und Boeing in Summe 13.329 feste Bestellungen aus. Das ist
ein Anstieg um ca. 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Die
Stornierungen sind mit 209 Flugzeugen im ersten Halbjahr
moderat ausgefallen (Vergleichszeitraum im Vorjahr: 294
Flugzeuge). Die positiven Zahlen spiegeln die starke
Erholung der Branche wider (Quelle: Cirium Fleets Analyzer,
Auslieferungen im ersten Halbjahr und Auftragsbestand zum
30. Juni).
Finanzwirtschaftliche SituationWechselkursinformationenFür das internationale Geschäft der MTU ist
insbesondere auch die Entwicklung des US-Dollar von
Bedeutung. Der US-Dollar notierte am 30. Juni 2023 bei 1,09
US-$ je € (31. Dezember 2022 1,07 US-$ je €). Der
Durchschnittskurs vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 lag bei
1,08 US-$ je € (1. Halbjahr 2022: 1,09 US-$ je
€).
ErtragslageÜberleitung zu bereinigten KennzahlenDie Überleitung vom Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern zum bereinigten Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern sowie zum bereinigten Ergebnis nach Ertragsteuern
stellt sich wie folgt dar:
Überleitung zu bereinigten Kennzahlenscrollen
Die Überleitungsrechnung dient dem Herausrechnen
von Sondereinflüssen aus den zentralen
Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner
Geschäftssegmente. Dadurch wird der Erfolg der
Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit
gemessen. Die bereinigten Ergebnisgrößen
unterstützen zudem die Vergleichbarkeit im Zeitablauf
sowie im Unternehmensvergleich.
Als bereinigte Kennzahlen berichtet die MTU die
Ergebnisgrößen bereinigtes Ergebnis vor
Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge
bereinigt sowie das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern.
Die Ergebnisgrößen fallen nicht unter die
Regulierung der internationalen
Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als
Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen
Kenngrößen betrachtet werden.
Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der
Ergebnisgröße EBIT erfolgt deren Bereinigung
regelmäßig um nachfolgende Sondereinflüsse:
"Effekte aus der Kaufpreisallokation": Kohlberg Kravis
Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 %
der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG
erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte,
Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und
mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither
führen insbesondere die identifizierten immateriellen
Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen
Abschreibungen - die damit einhergehenden
Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der
Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.
"Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung": Die
IAE V2500-Programmanteilsaufstockung im Jahr 2012 durch die
MTU von Pratt & Whitney korrespondierte mit dem Zugang
eines Programmwerts. Vorgenannter sonstiger
Vermögenswert wird seitdem planmäßig
über die erwartete wirtschaftliche Restnutzungsdauer
des Programms erlösschmälernd amortisiert - die
damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt
neutralisiert.
"Wertminderungen": Erhebliche Erfolgsbeiträge
aufgrund von Wertminderungen von Vermögenswerten,
insbesondere gemäß IAS 36, werden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt
neutralisiert.
In dieser Kategorie waren im Vorjahresvergleichszeitraum
Wertminderungen infolge der Entwicklung des erwarteten
Absatzerfolgs des Programms GE T408 -Antrieb des
Transporthubschraubers Sikorsky CH53-K -zu
berücksichtigen. Die damit einhergehenden
Erfolgsbeiträge wurden als Sondereinfluss bei der
Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.
"Wertminderungen /-aufholung (Russland-Ukraine-Krieg)":
Im Vorjahresvergleichszeitraum waren Sondereinflüsse
aus Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Abbruch der
Geschäftsbeziehungen zu russischen
Geschäftspartnern infolge des Ukraine-Kriegs zu
berücksichtigen - betroffen hiervon waren die
Programmbeteiligung PW1400G-JM sowie in geringerem Umfang
Vermögenswerte aus dem zivilen
Aftermarketgeschäft. Die damit einhergehenden
Erfolgsbeiträge wurden als Sondereinfluss bei der
Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.
Die MTU hat im Vorjahr für insgesamt vier durch
russische Geschäftspartner beschlagnahmte
Leasingtriebwerke Schadenersatz in Höhe von insgesamt
20 Mio. US-$ an Leasinggeber geleistet bzw. zugesagt.
Für diese Vorgänge verfügt die MTU über
relevanten Versicherungsschutz in Form einer sogenannten
Contingent Hull War Insurance. Die Versicherung hat die
Schadendeckung zum Jahresende 2022 materiell
bestätigt, allerdings ihre Zusage unter den Vorbehalt
des Abschlusses einer geschäftsüblichen
sanktionsrechtlichen Prüfung gestellt. Diese
sanktionsrechtliche Prüfung wurde im ersten Halbjahr
2023 für die MTU positiv entschieden. Dementsprechend
sind die bilanziell sehr hohen Ansatzvoraussetzungen
für Versicherungsansprüche erfüllt und
wurden zum Abschlussstichtag in Ansatz gebracht. Die
Ergebniswirkung aus der Berücksichtigung der
Versicherungsentschädigungsleistung wird als
"Sondereffekt Russland-Ukraine-Krieg" bei der Ableitung des
bereinigten EBIT sowie des bereinigten
Nachsteuerergebnisses kompensiert.
"Außerordentliche Kredit- und Rechtsrisiken": Im
Berichtsjahr wurden außerordentliche
Erfolgsbeiträge im Zusammenhang mit Kredit- und
Rechtsrisiken aus der Insolvenz eines Großkunden des
Programms PW1100G-JM als Sondereinfluss bei der Ableitung
des EBIT bereinigt neutralisiert. Vorgenannte
Erfolgsbeiträge resultieren insbesondere aus der
Wertberichtigung insolvenzbedingt ausfallgefährdeter
Aktiva. Darüber hinaus sind in diesem Zusammenhang
derzeit (schieds-)gerichtliche Auseinandersetzungen mit
erheblichem Streitwert anhängig. Diese werden jedoch
gemäß derzeitiger Einschätzung zu keinen
Netto-Zahlungsverpflichtungen für das
PW1100G-JM-Konsortium bzw. die MTU führen. Weitere
Informationen hierzu finden sich in "37.
Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen" im Anhang zum Konzernzwischenbericht.
Weitere Sondereinflüsse, die weder im Berichts-
noch im Vorjahresvergleichszeitraum zu Bereinigungen
führten, betreffen "Restrukturierungsaufwendungen":
Erhebliche Erfolgsbeiträge aufgrund von
Restrukturierungsmaßnahmen im Sinne von IAS 37 sowie
"Änderungen des Konsolidierungskreises": Erhebliche
Erfolgsbeiträge infolge des Erwerbs bzw. der
Veräußerung bzw. Aufgabe wesentlicher
Unternehmensbeteiligungen und Vorgänge mit
vergleichbarer Tragweite.
Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses
vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur
Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern
werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis
sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis
zugerechnet, die im Zusammenhang mit den
Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen
sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren,
insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten
sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise
die Effekte aus der Kurssicherung, bleiben
unberücksichtigt.
Das bereinigte Nachsteuerergebnis wird auf Basis des
bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern ermittelt. Dabei
werden mittels des erwarteten durchschnittlichen
Konzernsteuersatzes von 26 % die "normalisierten" Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die
Nachsteuerergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten
Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis.
AuftragsbestandDer Auftragsbestand der MTU umfasst feste
Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von
Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen
verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten
Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Der Auftragsbestand
belief sich zum 30. Juni 2023 auf rund 21,9 Mrd. € und
entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von
etwa dreieinhalb Jahren.
UmsatzentwicklungDie Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs
Monaten 2023 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 624 Mio. € (25,3 %) auf 3.093 Mio. €.
Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im
zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um
251 Mio. € (31,0 %) auf 1.061 Mio. €. Treiber des
Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive
Geschäftsentwicklung der GTF-Programme sowohl im Neu-
als auch im Aftermarketgeschäft sowie ein leichter
Anstieg im Militärgeschäft. In Anbetracht der
Usance der Luftfahrtindustrie, Lieferungen und Leistungen
in US-Dollar zu fakturieren, impliziert die Entwicklung des
US-Dollar-Wechselkurses von 1,08 US-$/€ im
Durchschnitt des ersten Halbjahrs 2023 im Vergleich zu 1,09
US-$/€ im ersten Halbjahr 2022 weiteren
Rückenwind für die Umsatzentwicklung. Zudem
profitierte die Umsatzentwicklung von der umsatzwirksamen
Stichtagskursbewertung von
Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler
Programmbeteiligungen, in Anbetracht der
Stichtagskursentwicklung von 1,07 US-$/€ am 31.
Dezember 2022 auf 1,09 US-$/€ zum Abschlussstichtag.
Umsatzmindernd wirkte im Berichtszeitraum insbesondere die
Wertberichtigung von Vermögenswerten aus erbrachten
Aftermarketleistungen des Programms PW1100G-JM für
einen insolventen Großkunden (Sondereinfluss
außerordentliche Kredit- und Rechtsrisiken).
Weiterhin wurden im Berichtszeitraum erweiterte
Inspektionserfordernisse hinsichtlich der Lebensdauer von
Triebwerkskomponenten, insbesondere innerhalb der
GTF-Programme, identifiziert. Die hierfür bzw. hieraus
erforderlichen Mehraufwendungen innerhalb der betroffenen
Programme trägt die MTU anteilig im Rahmen ihrer
Konsortialbeteiligungen und hat entsprechend ihre
zugehörigen Rückerstattungsvorsorgen dahingehend
aufgestockt.
In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten
sich die Umsatzerlöse um 371 Mio. € auf 2.081
Mio. €, insbesondere befördert durch
zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für die
GTF-Triebwerke trotz leicht rückläufiger
Maintenance für das Triebwerksmuster V2500.
Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom UmsatzInfolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des
realisierten Produktmixes erhöhten sich die
Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2023
gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 455 Mio.
€ (21,5 %) auf 2.573 Mio. €, jedoch im Vergleich
zu den Umsatzerlösen unterproportional. Während
die US-Dollar-Wechselkursentwicklung und die
Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten
gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung
der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.
Weiterhin waren in den Umsatzkosten im
Vorjahresvergleichszeitraum als Sondereinflüsse
Wertminderungen von Vermögenswerten im Zusammenhang
mit dem Ukraine-Krieg in Höhe von 40 Mio. € sowie
weitere Wertminderungen von Investitionen in die
Triebwerksprogrammbeteiligung T408 in Höhe von 18 Mio.
€ enthalten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit dem
Ukraine-Krieg standen im Zusammenhang mit dem Abbruch bzw.
der Auflösung von Vertragsbeziehungen zugunsten
russischer Absatzmärkte bzw. dem Verlust von in
Russland befindlichen Vermögenswerten.
Die Wertminderungen (Sondereinfluss Wertminderungen) im
Zusammenhang mit der Triebwerksprogrammbeteiligung GE T408,
die als Antrieb des Transporthubschraubers Sikorsky CH-53K
fungiert, resultierten insbesondere aus Dispositionen von
Militärs, u.a. der Deutschen Bundeswehr, zugunsten
alternativer Transporthubschrauber.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 520 Mio. € um 169 Mio. € (48,2 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg
resultiert maßgeblich aus der positiven
Geschäftsentwicklung im OEM-Segment, dem Produktmix
und den dort im Vorjahr belastend wirkenden
Sondereinflüssen. Die ebenfalls positive
Umsatzentwicklung im MRO-Segment wurde Produktmix-bedingt
sowie unter Berücksichtigung von Inflationseffekten
durch einen Anstieg der Umsatzkosten kompensiert. Die
Brutto-Marge stieg auf 16,8 % (Januar bis Juni 2022: 14,2
%).
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern stieg in den
ersten sechs Monaten 2023 um 200 Mio. € (109,0 %) auf
383 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 183 Mio. €).
Die Entwicklung des EBIT im Berichtsjahr im Vergleich zum
Vorjahresvergleichszeitraum korrespondiert im OEM-Segment
insbesondere mit der Entwicklung des Bruttoergebnisses vom
Umsatz. Im MRO-Segment ist mit Blick auf die
EBIT-Entwicklung neben der Bruttoergebnisentwicklung das
sonstige betriebliche Ergebnis zu berücksichtigen,
welches im Berichtszeitraum die
Versicherungsentschädigung für die in Russland
beschlagnahmten Leasingtriebwerke (Sondereinfluss
Wertminderungen/-aufholungen Russland-Ukraine-Krieg)
enthält. Weitere Treiber im MRO-Segment sind das
geschäftsverlaufsbedingt höhere Ergebnis aus at
equity bilanzierten Unternehmen sowie sinkende sonstige
Funktionskosten.
Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern
verbesserte sich auf 405 Mio. € (Januar bis Juni 2022:
290 Mio. €); die bereinigte EBIT-Marge lag damit bei
13,1 % (Januar bis Juni 2022: 11,7 %).
FinanzergebnisIm Berichtszeitraum lag das Finanzergebnis bei 21 Mio.
€ (Januar bis Juni 2022: -17 Mio. €). Die
Verschlechterung beruht insbesondere auf den
Rechnungszinseffekten im Zusammenhang mit der Bewertung von
Pensionsverpflichtungen sowie Devisen- und
Warenterminkontrakten. Kompensatorisch konnten die
Zinserträge im Zusammenhang mit Geldanlagen in
Anbetracht der Zinsentwicklung relativ zum Vorjahr deutlich
gesteigert werden.
Ergebnis vor ErtragsteuernDas Ergebnis vor Ertragsteuern ist in den ersten sechs
Monaten 2023 um 196 Mio. € auf 362 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 166 Mio. €) gestiegen.
Ergebnis nach ErtragsteuernDas Ergebnis nach Ertragsteuern hat sich auf 256 Mio.
€ (Januar bis Juni 2022: 120 Mio. €) erhöht
und entfällt in Höhe von 255 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 119 Mio. €) auf die Anteilseigner der
MTU Aero Engines AG. Das bereinigte Ergebnis nach
Ertragsteuern lag mit 300 Mio. € (Januar bis Juni
2022: 207 Mio. €) um 94 Mio. € über dem
Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.
Konzern-GesamtergebnisrechnungIn der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die
Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in
Höhe von 256 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 120
Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe
von 288 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 206 Mio.
€).
Die wesentlichen direkt im sonstigen Ergebnis nach
Steuern erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen
in den ersten sechs Monaten 2023 unter
Berücksichtigung latenter Steuern positive
Marktwertänderungen von Instrumenten zur Absicherung
von Zahlungsströmen in Höhe von 45 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: negative Marktwertänderungen
von 105 Mio. €), negative Effekte aus der
Währungsumrechnung ausländischer
Konzerngesellschaften in Höhe von 9 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: positive Effekte in Höhe von 51
Mio. €) sowie versicherungsmathematische Verluste aus
Zinsanpassungen im Zusammenhang mit der Bewertung von
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe
von 4 Mio. € (Januar bis Juni 2022:
versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von 139
Mio. €).
Das Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 288 Mio.
€ (Januar bis Juni 2022: 206 Mio. €)
entfällt in Höhe von 288 Mio. € (Januar bis
Juni 2022: 199 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU
Aero Engines AG.
FinanzlageDie Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
werden im Geschäftsbericht 2022 ab Seite 56
ausgeführt und vom Konzern unverändert verfolgt.
Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2022 ergaben
sich folgende Änderungen:
Der zum 31.12.2022 nominal noch ausstehende Betrag von
46 Mio. € auf die in 2016 begebene und am 17. Mai 2023
fällige Wandelschuldverschreibung wurde bis auf einen
Restbetrag von 100.000,- € gewandelt. Dieser
Restbetrag wurde zur Endfälligkeit nominal
zurückgezahlt.
Die primäre Fremdfinanzierung des Konzerns erfolgt
unverändert durch in Euro dotierte Anleihen und
Schuldverschreibungen sowie durch eine
Wandelschuldverschreibung.
Free CashflowDen Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Summe der
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und
Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch
Komponenten (sogenannte Zahlungssondereinflüsse)
enthält, die nicht Gegenstand der operativen Steuerung
des Kerngeschäfts sind und aus diesem Grunde bereinigt
werden.
Als Zahlungssondereinflüsse identifiziert die MTU
in stetiger Praxis:
scrollen
Korrespondierend wurden im Rahmen der
Free-Cash-flow-Ermittlung Auszahlungen im Rahmen von
verzinslichen Flugzeug- bzw.
Triebwerksfinanzierungsvorgängen in Höhe von
netto 6 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 6 Mio. €)
als Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Im ersten
Halbjahr 2023 erfolgten keine Auszahlungen zur Akquisition
von Programmbeteiligungen, wohingegen im Vorjahreszeitraum
geleistete Ausgleichszahlungen von 12 Mio. €
insbesondere im Rahmen der Beteiligung am
Triebwerksprogramm PW812 als Zahlungssondereinfluss zu
berücksichtigen waren. Schließlich wurde im
Vorjahr der aufgeschobene Verkaufserlös aus dem
Verkauf von Vericor Power Systems im Jahr 2021 in Höhe
von -14 Mio. € als Zahlungssondereinfluss bereinigt.
In den ersten sechs Monaten 2023 wurde auf dieser Basis
ein Free Cashflow in Höhe von 135 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 168 Mio. €) realisiert.
Finanzlagescrollen
Cashflow aus betrieblicher TätigkeitIn den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2023 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
307 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 318 Mio. €).
Der leichte Rückgang gegenüber dem Vorjahr
resultiert unter anderem aus der insbesondere durch
Lieferkettenstörungen beförderten
verstärkten Mittelbindung im Working Capital und der
relativ zum Vorjahr erhöhten Inanspruchnahme von
Rückerstattungsverbindlichkeiten, welche das
zahlungswirksame Geschäftswachstum
überkompensierten.
Cashflow aus InvestitionstätigkeitDie Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit
beliefen sich in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2023 auf 177 Mio. € (Januar bis
Juni 2022: 155 Mio. €). Die zahlungswirksamen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen
27 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 27 Mio. €). Sie
betrafen im Wesentlichen Investitionen für die Pratt
& Whitney GTF
TM-Triebwerksfamilie.
Im Berichtszeitraum betrugen die Ausgaben für
Investitionen in Sachanlagen 139 Mio. € (Januar bis
Juni 2022: 93 Mio. €). Die Investitionen stehen in
Zusammenhang mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten
der MTU, insbesondere an den Standorten in Deutschland und
Serbien sowie mit Ersatzbeschaffungen im bestehenden
Anlagen- und Maschinenpark und Käufen von Betriebs-
und Geschäftsausstattung. Weiterhin wurde in die
Kapazitäten des Triebwerksleasinggeschäfts
investiert. Aus dem Verkauf von Sachanlagen, insbesondere
von Leasingtriebwerken, wurden Erlöse in Höhe von
27 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 2 Mio. €)
realisiert.
Der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben bei den
finanzieilen Vermögenswerten in Höhe von - 17
Mio. € (Januar bis Juni 2022: - 12 Mio. €)
resultiert im Wesentlichen aus Netto-Auszahlungen im Rahmen
der Beteiligung an Flugzeugfinanzierungsaktivitäten
sowie der Übernahme des E-Motorenentwicklers eMoSys
GmbH.
Schließlich wurden für Programmwerte
(Anschaffungskosten für den Erwerb und / oder die
Erhöhung von Programmanteilen) und Ausgleichszahlungen
für Entwicklungsleistungen für zivile
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen wurden im ersten
Halbjahr 2023 insgesamt 21 Mio. € ausgegeben (Januar
bis Juni 2022: 24 Mio. €).
Cashflow aus FinanzierungstätigkeitIm Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 lag der
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit bei 181 Mio.
€ (Januar bis Juni 2022: 158 Mio. €). Wesentliche
Treiber im Berichtsjahr waren die im Vergleich zum Vorjahr
gesteigerte Dividendenausschüttung für das
Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 171 Mio. €
(Januar bis Juni 2022:
112 Mio. €) sowie Tilgungen von
Leasingverpflichtungen in Höhe von 41 Mio. €.
Dies wurde zum Teil durch die Aufnahme sonstiger
Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 51 Mio. €
kompensiert.
Die Tilgung der Wandelschuldverschreibung 2016 erfolgte
im ersten Halbjahr 2023 fast ausschließlich durch
Umwandlung in Eigenkapital und nur zu einem sehr geringen
Teil durch Rückzahlung.
Veränderung der Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteAus der Entwicklung der Cashflows und unter
Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen
resultiert ein Rückgang der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 52 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: ein Anstieg um 12 Mio. €).
Netto-FinanzverschuldungDie MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den
Saldo aus den Brutto-Finanzschulden und dem
Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des
MTU-Konzerns verdeutlicht. Zum 30. Juni 2023 stieg die
Netto-Finanzverschuldung um 24 Mio. € auf 777 Mio.
€ (31. Dezember 2022: 753 Mio. €).
Netto-Finanzverschuldungscrollen
Zur detaillierten Erläuterung der Anleihen und
Schuldverschreibungen, der finanziellen Verbindlichkeiten
aus Programmanteilserwerben sowie der finanziellen
Verbindlichkeiten aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von
Programmbeteiligungen wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2022 der MTU Aero Engines AG, Seite
190ff., bzw. auf den Abschnitt 28 dieses Zwischenberichts
verwiesen.
VermögenslageEntwicklung der BilanzpositionenDie Konzernbilanzsumme hat sich von 9.230 Mio. €
zum 31. Dezember 2022 um 49 Mio. € auf 9.280 Mio.
€ zum 30. Juni 2023 erhöht.
Die langfristigen Vermögenswerte sind
gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 16 Mio. € auf
4.162 Mio. € und die kurzfristigen Vermögenswerte
um 33 Mio. € auf 5.118 Mio. € gestiegen.
In den ersten sechs Monaten 2023 wurden immaterielle
Vermögenswerte in Höhe von 28 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 28 Mio. €) aktiviert. Die Zugänge
betreffen überwiegend aktivierte, selbsterstellte
Entwicklungsleistungen bei den Pratt & Whitney
Getriebefans.
Der Zugang bei den Sachanlagen betrug im ersten Halbjahr
2023 163 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 102 Mio.
€).
Bei erworbenen Programmwerten, Entwicklungsleistungen
und sonstigen Vermögenswerten ist ein Anstieg um 17
Mio. € auf 817 Mio. € zu verzeichnen, der sich im
Wesentlichen aus dem Anstieg der
Entwicklungsausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Pratt
& Whitney Getriebefanprogrammen begründet.
Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 93 Mio. € auf 1.203 Mio.
€ und die kurzfristigen sonstigen finanziellen
Vermögenswerte um 57 Mio. € auf 467 Mio. €.
Demgegenüber sanken geschäftsverlaufsbedingt,
insbesondere aufgrund der gesteigerten
Dividendenausschüttung, die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 52 Mio. € auf 771
Mio. €, die Ertragsteueransprüche um 28 Mio.
€ auf 7 Mio. €, die Vertragsvermögenswerte
um 19 Mio. € auf 1.118 Mio. €, die kurzfristigen
sonstigen Vermögenswerte um 17 Mio. € auf 39 Mio.
€ und die Vorräte um 2 Mio. € auf 1.512 Mio.
€.
Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Stand am
31. Dezember 2022 um 161 Mio. € auf 3.268 Mio. €
gestiegen. Eigenkapitalerhöhend wirkten sich in den
ersten sechs Monaten 2023 das Ergebnis nach Ertragsteuern
in Höhe von 256 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 120
Mio. €), Wandlungen der Wandelschuldverschreibung 2016
in Höhe von 46 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 0
Mio. €) und die Marktwerterhöhungen der
Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen in
Höhe von 45 Mio. € (Januar bis Juni 2022:
Marktwertsenkungen von 105 Mio. €) aus.
Eigenkapitalmindernd wirkten die Auszahlung der Dividende
für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 171
Mio. € (Januar bis Juni 2022: 112 Mio. €),
negative Effekte aus der Währungsumrechnung
ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 9
Mio. € (Januar bis Juni 2022: positive Effekte von 51
Mio. €), versicherungsmathematische Verluste
insbesondere aus Rechnungszinsentwicklungen für
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe
von 4 Mio. € (Januar bis Juni 2022:
versicherungsmathematische Gewinne von 139 Mio. €),
sowie die Dividendenzahlungen an Anteile ohne
beherrschenden Einfluss in Höhe von 1 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: 12 Mio. €).
Die Eigenkapitalquote lag bei 35,2 % (31. Dezember 2022:
33,7 %).
Die Rückstellungen für Pensionen sind
gegenüber dem 31. Dezember 2022 insbesondere aufgrund
eines leichten Rückgangs des Rechnungszinses um 14
Mio. € gestiegen.
Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen um
68 Mio. € auf 201 Mio. € steht insbesondere im
Zusammenhang mit dem Nettorückgang der
Rückstellungen für Boni und
Sondervergütungen sowie für Nachtragskosten.
Die finanziellen Verbindlichkeiten verringerten sich im
Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 67 Mio. € auf 1.863
Mio. €. Im Wesentlichen ist der Rückgang durch
die Wandlungen der Wandelschuldverschreibung 2016 bedingt.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lagen insbesondere geschäftsverlaufsbedingt mit 393
Mio. € zum 30. Juni 2023 um 109 Mio. € über
dem Wert zum 31. Dezember 2022.
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten verringerten
sich gegenüber dem 31.Dezember 2022 um 88 Mio. €
auf 1.953 Mio. €. Dies ist auf geringere
Abrechnungskorrekturen bzw. Nachtragskosten
zurückzuführen.
Die Vertragsverbindlichkeiten sanken gegenüber dem
31. Dezember 2022 um 30 Mio. € auf 682 Mio. €.
Die erhaltenen Anzahlungen werden unter den
Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen, sofern sie
höher sind als die zurechenbaren
Vertragsvermögenswerte.
Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich
gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 10 Mio. € auf
99 Mio. €. Ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus
sonstigen Steuern wurde dabei durch höhere
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen
teilweise kompensiert.
Mitarbeiter:innenDie MTU hatte am 30. Juni 2023 11.823 Mitarbeiter:innen
(Stand 31. Dezember 2022: 11.273).
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich dabei
geschäftsbedingt an allen Standorten, besonders in
Deutschland und Polen.
NachtragsberichtEreignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2023)Nach Abschlussstichtag und vor Aufstellung des
vorliegenden Berichts erlangte die MTU vom OEM Pratt &
Whitney Kenntnis über das Erfordernis eines
erweiterten Inspektionsprogramms zugunsten der Validierung
von Triebwerkskomponenten-Lebensdauern, insbesondere der
GTF-Triebwerksfamilie. Erwartete Belastungen hieraus
trägt die MTU anteilig aus der konsortialen
Beteiligung an relevanten zivilen Triebwerksprogrammen. Die
korrespondierenden Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der MTU sind nach bestem Ermessen
auf Basis von Schätzungen im vorliegenden Bericht
berücksichtigt.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine
nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem
Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses
Halbjahres-Finanzberichts am 21. Juli 2023 nicht
aufgetreten.
Prognose-, Risiko- und ChancenberichtUm Chancen am Markt erfolgreich zu nutzen und die damit
verbundenen Risiken zu identifizieren und zu steuern, hat
der Vorstand ein integriertes Chancen- und
Risikomanagementsystem eingerichtet. Es ist in die
wertorientierte Steuerung und die bestehenden
Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das
System orientiert sich am führenden internationalen
Standard COSO II Enterprise Risk Management Framework. Es
umfasst auch das interne Kontrollsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess gemäß §§ 289
Abs. 5 und 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Für eine detaillierte
Beschreibung der Merkmale des Systems sowie der angewandten
Methoden wird auf den Geschäftsbericht 2022, Seite
91ff., verwiesen.
PrognoseGesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Der
Internationale Währungsfonds hat im April seine
Prognose für das globale Wirtschaftswachstum leicht
nach unten korrigiert. Vor allem die anhaltend hohe
Inflation bereitet dem IWF Sorgen. Der neuen
Konjunkturprognose des IWF zufolge wird sich das globale
Wachstum in diesem Jahr auf 2,8 % verlangsamen (Quelle: IWF
WEO April 23). Im Januar war der Währungsfonds von
einem weltweiten Wachstum von 2,9 % ausgegangen (Quelle:
IMF Blog, Januar 2023). Die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung(OECD) geht
mit 2,7 % von einem ähnlichen globalen Wachstum aus
(Quelle: OECD Economic Outlook, Volume 2023 Issue 1).
Für das vergangene Jahr 2022 wird ein Wert von 3,4 %
berichtet (Quelle: IWF, WEO April 23).
Laut IWF bleibt das Wirtschaftswachstum im historischen
Vergleich niedrig. Die finanziellen Risiken haben
zugenommen, ohne dass die Inflation bereits eine
entscheidende Wende genommen hat. Die strenge Geldpolitik
der Zentralbanken zeigt langsam Wirkung, jedoch weniger
stark als zunächst vorhergesagt. Die Zinsanhebungen
bergen zudem die Gefahr, die Wirtschaft auszubremsen.
Sollte etwa der Druck im Finanzsektor anhalten, könnte
das weltweite Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 2,5 %
fallen. Das wäre laut IWF das schwächste Wachstum
seit dem globalen Abschwung 2001 - mit Ausnahme der
Finanzkrise 2009 und dem Beginn der Corona-Pandemie 2020.
Branchenwirtschaftliche Bedingungen der LuftfahrtindustrieDer Passagierverkehr profitiert von einer anhaltenden
Erholung der Nachfrage. Für 2023 rechnet die IATA mit
einem Wachstum von 28,3 % gegenüber dem Vorjahr
(Quelle: IATA, Fact Sheet, Juni 2023). Damit würde der
Passagierverkehr 87,8 % des Vorkrisenniveaus von 2019
erreichen. Tourism Economics und IATA prognostizieren, dass
das globale Verkehrsniveau von 2019 im Jahr 2024 wieder
erreicht wird. In Nord- und Lateinamerika dürfte dies
bereits 2023 der Fall sein. Fehlendes Personal an
Flughäfen und bei Fluglinien sowie verzögerte
Auslieferungen von Neubestellungen bleiben
Herausforderungen auf der Kapazitätsseite.
Der positive Ausblick hinsichtlich Nachfrage- und
Flugpreisentwicklungen lässt weitere
Umsatzsteigerungen für Fluggesellschaften erwarten.
Die IATA prognostiziert, dass die Branche 2023 weltweit 803
Mrd. US-$ einnehmen wird und damit die Umsätze im
Vergleich zum Vorjahr um 9,7 % steigen werden
(IATA-Prognose, Juni 2023). Ein Jahresgewinn von ca. 9,8
Mrd. US-$ bei einer moderaten Marge von 1,2 % könnte
sich einstellen. Dies stellt eine leichte Verbesserung
gegenüber 2022 dar (-3.6 Mrd. US-$ Jahresverlust bzw.
- 0,5 % Marge).
Die angekündigten Ausweitungen der Neuproduktion
bei Airbus und Boeing reflektieren die starke Erholung der
Nachfrage (Quelle: Cirium News Dashboard, verschiedene
Artikel zu Produktionsplänen). Gleichzeitig
kämpfen die Flugzeugbauer mit Lieferengpässen.
Mit der Ankündigung von 720 Flugzeugauslieferungen
für dieses Jahr plant Airbus, die Produktion um 8 %
anzuheben. Schrittweise wird davon ausgehend die
Gesamtproduktion weiter erhöht werden. Die
Produktionsrate der Baureihe A320 soll von 45 auf 75
Flugzeuge pro Monat im Jahr 2026 steigen. Bei der
A220-Reihe hält Airbus an seinem Ziel von 14
Flugzeugen pro Monat bis Mitte der Dekade fest. Boeing
beabsichtigt, die monatlichen Auslieferungen der 737 MAX
bis Ende des Jahres von 31 auf 36 anzuheben. Die Produktion
des 787 Dreamliners soll 2023 von 2 auf 5 pro Monat steigen
und bis 2025/26 eine monatliche Rate von 10 erreichen. Auch
Embraer erwartet eine Erhöhung der Auslieferung von
E-Jets: 65 bis 70 sind das Ziel für das Gesamtjahr
2023 (Vorjahr: 57). Bei starker Nachfrage und der sich noch
im Hochlauf befindlichen Neuproduktion verzögert sich
die Ausmusterung älterer Flugzeuge weiter.
Künftige Entwicklung der MTUDie MTU hat ihre Prognose für das
Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Ausblick im
Geschäftsbericht 2022 konkretisiert.
Sie erwartet einen Umsatz zwischen 6.100 und 6.300 Mio.
€ auf Basis einer Wechselkursannahme von 1,10 US-$ /
€.
Dieser Umsatzerwartung liegen folgende Annahmen zu
Grunde:
Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein
Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im
Ersatzteilgeschäft.
Das Wachstum des zivilen Neutriebwerks-Geschäfts
ist vor allem durch einen weiteren Anstieg der
Auslieferungen der Getriebefan-Programme sowie des GEnx
geprägt. Erwartet wird ein organisches Wachstum um 30
%.
Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft wird neben
Triebwerken für Schmalrumpfflugzeuge und der anhaltend
starken Nachfrage nach Triebwerken für Frachtflugzeuge
auch vom gestiegenen Bedarf bei größeren
Passagierflugzeugen getragen. Insgesamt soll der
Geschäftsbereich organisch im hohen Zehner- bis
niedrigen Zwanziger-Prozentbereich wachsen.
Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im
Jahr 2023 um einen mittleren Zehner-Prozentsatz ansteigen.
Bislang war die MTU von einem Wachstum um 10 % ausgegangen.
Für das zivile MRO-Geschäft prognostiziert die
MTU ein organisches Wachstum im hohen
Zehner-Prozentbereich. Es wird erwartet, dass der Anteil
der Maintenance der Getriebefan-Programme im mittleren bis
hohen Dreißiger-Prozentbereich liegt.
Beim operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) geht die MTU
für 2023 von einem Wert leicht über 800 Mio.
€ aus.
Bislang war mit einer stabilen Marge im Vergleich zum
Vorjahr gerechnet worden.
Die MTU geht weiterhin davon aus, dass das bereinigte
Ergebnis nach Ertragsteuern 2023 analog zum operativen
Ergebnis steigen wird.
Das Jahr 2023 wird von wieder anwachsenden investiven
Ausgaben geprägt sein. Die MTU plant jedoch, diese
Belastungen aus dem operativen Geschäft zu
kompensieren.
Der Free Cashflow wird 2023 leicht über dem Wert
des Vorjahres erwartet.
RisikenAufgrund der unternehmerischen Aktivität und der
Einbindung der MTU in einen global vernetzten Markt mit
vielfältigen ökonomischen und politischen
Rahmenbedingungen sowie die durch Konsortien geprägten
Geschäftsbeziehungen ergeben sich Risiken, welche die
wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens beeinflussen
können.
Direkte Risiken bedingt durch die Covid-19-Pandemie in
der Branche des Luftverkehrs und der Luftfahrtindustrie
sind nicht bekannt. Das internationale Flugaufkommen erholt
sich durch die Aufhebung der individuellen staatlichen
Restriktionen und wurde dementsprechend in der
Segment-Planung für 2023 berücksichtigt. Infolge
überwacht die MTU die Entwicklungen der
Covid-19-Pandemie weiterhin, um Risiken frühzeitig zu
erkennen.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und seine
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft können weiterhin
das Geschäft der MTU-Gruppe negativ beeinflussen. Die
mit dem Krieg in Zusammenhang stehenden umfangreichen
wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland wirkten
sich belastend auf die Geschäftsentwicklung der MTU
aus, insbesondere im Bereich ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen zugunsten eines russischen
Flugsystems (Irkut MS-21 mit PW1400G-JM-Antrieb) sowie
bestehender Langfristverträge mit russischen
MRO-Kunden. Insgesamt hatte die MTU nur in sehr geringem
Umfang MRO-Direktgeschäft in Russland und
verfügte über keine Präsenz in der Region.
Entsprechend konnte die MTU die bisherigen Risiken
weitestgehend kompensieren und somit eine Verbesserung der
Risikosituation herbeiführen. Die MTU unterstützt
uneingeschränkt alle Sanktionsregularien und kommt
ihnen vollumfänglich nach. Entsprechend hat das
Unternehmen alle Lieferungen und Datentransfers sowie den
Zahlungsverkehr im Einklang mit geltendem Sanktionsrecht
eingestellt.
Die strukturellen Herausforderungen am Gasmarkt bedingt
durch den russischen Angriffskrieg und dessen Folgen konnte
die MTU durch einen kurzfristigen Notfallplan mitigieren,
so dass keine mittel- und längerfristigen Risiken
bestehen blieben. Stand heute sieht die MTU keine weiteren
Risiken, da der operative Betrieb auch bei einer geringeren
Gasversorgung mit standortspezifischen Einschränkungen
bzw. durch projektierte Kompensationsmaßnahmen
aufrechterhalten werden kann.
Neben den bereits geschilderten Einflüssen bestehen
zudem Risiken für die MTU, die aus der Unsicherheit in
Bezug auf die allgemeine Energieversorgung von Öl und
Gas sowie die Störung von weltweiten
Wert-schöpfungs- und Lieferketten resultieren. Bisher
ist es der MTU gelungen, einen großen Teil der
Auswirkungen von hohen Rohstoffpreisen und hoher
Marktvolatilität bei den nicht-energetischen
Rohstoffen durch proaktives Risikomanagement zu mitigieren.
Sollte die aktuell angespannte Lage an den
Rohstoffmärkten für einen längeren Zeitraum
fortbestehen, könnten sich die hohen Rohstoffpreise
negativ auf die Margen der MTU auswirken. Auswirkungen der
Inflation, getrieben von steigenden Personal- und
Energiekosten, konnten bisher weitestgehend durch
Fixpreisvereinbarungen in Langzeitverträgen vermieden
werden. Bei weiterhin steigenden Preisen wird sich in den
nächsten Jahren die Anspannung auf die
Beschaffungskosten durch die Anwendung entsprechender
Preisgleitklauseln bzw. auslaufende Preisbindungen graduell
erhöhen. Unabhängig von der aktuellen Situation
setzt die MTU bereits heute auf einen Mix aus erneuerbaren
und nicht-erneuerbaren Energien und wählt
Energieressourcen nach Versorgungssicherheit,
Wirtschaftlichkeit und ökologischen Gesichtspunkten
aus.
Weitere Risiken für die MTU bestehen aus Markt- und
Programmrisiken. Im OEM-Segment stehen weiterhin die Markt-
und Programmrisiken im Zusammenhang mit Risk- and
Revenue-Sharing-Verträgen mit den OEM-Partnern,
darunter auch die Gefahr von Belastungen der
Geschäftsentwicklung falls die Kapazitäten und
Teileversorgung zur Erfüllung höherer
Instandhaltungsbedarfe der GTF-Flotte nicht ausreichend
schnell gesteigert werden können. Als zusätzliche
Programmrisiken hatte die MTU im Berichtszeitraum
außerordentliche Kredit- und Rechtsrisiken
(Sondereinfluss) zu identifizieren, die im Zusammenhang mit
dem Insolvenzverfahren eines Großkunden des
PW1100G-JM-Konsortiums stehen.
Weiterhin erlangte die MTU durch den OEM Pratt &
Whitney Mitte Juli 2023 Kenntnis vom Erfordernis weiterer
Inspektionsmaßnahmen zur Validierung von
Triebwerkskomponenten-Lebensdauern, insbesondere im Rahmen
der GTF-Triebwerksfamilie. Die Auswirkungen hieraus auf die
MTU, aus ihrer Stellung als Risk- & Revenue-Sharing
Partner, erfolgte im Rahmen der Aufstellung des
vorliegenden Zwischenberichts notwendig auf
Schätzbasis, wenn auch unter Berücksichtigung von
Erfahrungen im Rahmen vergleichbarer Maßnahmen in
anderen zivilen Triebwerksprogrammbeteiligungen, wie dem
Programm V2500. Gleichwohl resultieren in diesem
Zusammenhang aus den Schätzerfordernissen
Bewertungsunsicherheiten mit Blick auf die Auswirkungen auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MTU.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit die gleichen
Risikopotenziale wie im Geschäftsbericht 2022
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Risiken wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2022, Seite 75 ff. (Risiko- und
Chancenbericht), verwiesen.
ChancenDas Geschäftsmodell, basierend auf den drei
Säulen ziviles Triebwerksgeschäft,
militärisches Geschäft und zivile Instandhaltung,
sowie das ausgewogene Produktportfolio ermöglichen der
MTU jeweils gute Marktpositionen.
Durch die kontinuierliche Investition in Forschung,
Entwicklung und neue Technologien, die Stärkung der
Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften sowie den Ausbau
des Instandhaltungsgeschäfts ergeben sich
regelmäßig neue Chancen.
Trotz der Folgen der Covid-19-Pandemie, den Verwerfungen
in Folge der geopolitischen Krise im Zusammenhang mit dem
russischen Angriffskrieg und den sonstigen genannten
Risikofeldern, sieht die MTU auch Chancen-Positionen in
allen Geschäftsfeldern. Im zivilen
Triebwerksgeschäft sieht das Unternehmen insbesondere
Chancen, mit Hilfe seiner Beteiligung vor allem an der
effizienten GTF-Triebwerkstechnologie überproportional
an der weiteren Erholung und dem künftigen Wachstum
der Luftfahrtindustrie zu partizipieren. In Anbetracht der
limitierten Produktionskapazitäten hierfür
ergeben sich zusätzliche Chancen für das OEM- und
MRO-Geschäft im Zusammenhang mit etablierten
Programmen, wie dem V2500. Bei den militärischen
Triebwerksprogrammen bietet insbesondere das
europäischen FCAS-Programm Potenzial für die MTU
im Rahmen der Entwicklung, Technologie und
Geschäftsentwicklung. Ebenfalls können Chancen
beim Ersatz bestehender militärischer
Triebwerksflotten ergriffen werden um an zusätzlichen
Verkäufen und dem damit verbundenen
Instandhaltungsgeschäft teilzuhaben. Zusätzliches
Potenzial im Militärgeschäft könnte sich
mittelfristig aus dem Sondervermögen der Bundeswehr
und dem daraus abgeleiteten höheren Wehretat ergeben,
von dem die MTU profitieren könnte.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit dasselbe
Chancenpotenzial wie im Geschäftsbericht 2022
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Chancen wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2022, Seite 88 ff. (Chancenbericht),
verwiesen.
Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation der MTUDie MTU sieht sich aufgrund ihres ganzheitlichen Risiko-
und Chancen-Management-Systems in der Lage, Risikofelder
und Chancenpotenziale früh zu identifizieren, Risiken
durch geeignete Maßnahmen aktiv und kompensatorisch
zu steuern und Chancen zu ergreifen. Die Risiko- und
Chancenlage hat sich für den MTU-Konzern
gegenüber der Einschätzung zum 31. Dezember 2022
nur unwesentlich verändert und die MTU klassifiziert
ihr Risikomanagement-System weiterhin als effektiv, um die
bestehenden und künftigen Herausforderungen hieraus zu
bewältigen.
Trotz der Effekte infolge der Covid-19-Pandemie, der
Auswirkungen des russischen Angriffskriegs und der bereits
erwähnten weiteren Risikofelder, insbesondere im
Zusammenhang mit der effizienten Kapazitätserweiterung
für die GTF-Triebwerksfamilie, zugunsten der
dynamischen Bedarfe im Neuteil- und
Aftermarketgeschäft, ist die MTU überzeugt, ihre
aktuellen Herausforderungen effektiv und effizient zu
bewältigen und sieht sich für die künftige
Entwicklung gut vorbereitet und positioniert. Entsprechend
wird aus heutiger Sicht die Risikoposition, auch in
Anbetracht der kontinuierlich weiterentwickelten
kompensatorischen Maßnahmen, als beherrschbar und
somit der Fortbestand des MTU-Konzerns als nicht
gefährdet beurteilt.
Bericht zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenZu den wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden
Unternehmen und Personen wird auf den verkürzten
Konzern-Zwischenabschluss unter Abschnitt "38.
Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen"
verwiesen.
Verkürzter Konzern-ZwischenabschlussKonzern-Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnungscrollen
Konzernbilanz - VermögenswerteVermögenswertescrollen
Konzernbilanz - Eigenkapital und SchuldenEigenkapital und Schuldenscrollen
Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungZu den Erläuterungen der Eigenkapital-Bestandteile
wird auf Abschnitt "24. Eigenkapital" der ausgewählten
erläuternden Anhangangaben verwiesen.
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
1) betrifft Pensionsverpflichtungen und
Planvermögen
Konzern-Kapitalflussrechnungscrollen
Anhang zum Konzern-ZwischenabschlussKonzern-SegmentberichterstattungSegmentinformationenZu den Tätigkeiten der einzelnen
Geschäftssegmente wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2022, Seite 223f., verwiesen. In den
ersten sechs Monaten 2023 hat sich die Segmentabgrenzung
nicht verändert.
Die Segmentinformationen stellen sich wie folgt dar:
Konzern-Segmentberichterstattungscrollen
scrollen
Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Posten betreffen
insbesondere nicht ausgabewirksame Erfolgsbeiträge aus
der Fremdwährungsbewertung.
Überleitung zum MTU-Konzern - Ergebnis vor Ertragsteuernscrollen
GrundsätzeDas Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den
gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms - von der
Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und
die Fertigung von Triebwerken und Ersatzteilen bis hin zu
Instandhaltungsdienstleistungen. Die
Geschäftstätigkeit der MTU gliedert sich in zwei
Segmente: das "zivile und militärische
Triebwerksgeschäft (OEM)" sowie die "zivile
Triebwerksinstandhaltung (MRO)".
Im zivilen und militärischen
Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU
Module und Komponenten sowie Ersatzteile für
Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren
Endmontage. Bei militärischen Triebwerken
übernimmt die MTU zudem
Instandhaltungsdienstleistungen. Das Segment zivile
Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf
dem Gebiet der Instandsetzung und Überholung und sowie
der logistischen Betreuung ziviler Triebwerke.
Das Mutterunternehmen, die MTU Aero Engines AG mit Sitz
in der Dachauer Str. 665, 80995 München, ist im
Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts
München unter HRB 157206 eingetragen.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am
21. Juli 2023 durch den Vorstand der MTU Aero Engines AG
zur Veröffentlichung freigegeben.
RechnungslegungDer Halbjahres-Finanzbericht der MTU umfasst nach den
Vorschriften des §115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)
einen verkürzten Konzern-Zwischenabschluss, einen
Konzern-Zwischenlagebericht sowie eine Versicherung der
gesetzlichen Vertreter. Der verkürzte nicht testierte
Konzern-Zwischenabschluss wurde unter Beachtung der
International Financial Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht unter Beachtung
der anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt.
Statement of ComplianceDer verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.
Juni 2023 ist in Übereinstimmung mit den Regelungen
des International Accounting Standards (IAS) 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt worden. Alle vom
International Accounting Standards Board (IASB)
herausgegebenen, zum Zeitpunkt der Aufstellung des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses geltenden und
von der Europäischen Kommission für die Anwendung
in der EU übernommenen International Financial
Reporting Standards (IFRS) wurden von der MTU angewendet.
Im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden
dieselben Rechnungslegungsmethoden wie bei der Erstellung
des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 angewendet.
Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von
Rundungen ist es möglich, dass sich die gerundet
dargestellten Werte im Konzernabschluss nicht genau zu
gerundet dargestellten Summen addieren und in gleicher
Weise die Prozentangaben im Einzelfall nicht exakt auf
Basis der gerundet dargestellten absoluten Werte ermittelt
werden können. Dabei repräsentiert "0" Werte
zwischen einer halben Million und null Euro und "-0" Werte
zwischen null und minus einer halben Million Euro. Werte,
welche genau 0,00 € entsprechen, werden mit einem
leeren Feld dargestellt.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
enthält nicht alle für einen Konzernabschluss zum
Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und
Angaben und ist daher in Verbindung mit dem
Konzernabschluss der MTU zum 31. Dezember 2022 zu lesen.
Aus Sicht der Unternehmensleitung enthält der
Halbjahres-Finanzbericht alle üblichen, laufend
vorzunehmenden Anpassungen, die für eine angemessene
Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
des Konzerns notwendig sind. Die im Rahmen der
Konzernrechnungslegung angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sind im Anhang des Konzernabschlusses
vom 31. Dezember 2022 ab Seite 144 erläutert.
KonsolidierungskreisDer MTU-Konzern umfasste am 30. Juni 2023
einschließlich der MTU Aero Engines AG, München,
Anteile an 34 Unternehmen.
SchätzunsicherheitenDer Umgang mit Schätzunsicherheiten erfolgt im Wesentlichen nach den gleichen Prinzipien wie im Ge-schäftsbericht 2022 auf Seite 154 ff. dargestellt.
Soweit es hierzu Abweichungen gab, wurden diese bei der
jeweiligen Anhangangabe dargestellt.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1. UmsatzerlöseUmsatzerlösescrollen
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs
Monaten 2023 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 624 Mio. € (25,3 %) auf 3.093 Mio. €.
Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im
zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um
251 Mio. € (31,0 %) auf 1.061 Mio. €. Treiber des
Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive
Geschäftsentwicklung der GTF-Programme sowohl im Neu-
als auch im Aftermarketgeschäft sowie ein leichter
Anstieg im Militärgeschäft. In Anbetracht der
Usance der Luftfahrtindustrie, Lieferungen und Leistungen
in US-Dollar zu fakturieren, impliziert die Entwicklung des
US-Dollar-Wechselkurses von 1,08 US-$/€ im
Durchschnitt des ersten Halbjahrs 2023 im Vergleich zu 1,09
US-$/€ im ersten Halbjahr 2022 weiteren
Rückenwind für die Umsatzentwicklung.
Zudem profitierte die Umsatzentwicklung von der
umsatzwirksamen Stichtagskursbewertung von
Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler
Programmbeteiligungen, in Anbetracht der
Stichtagskursentwicklung von 1,07 US-$/€ am 31.
Dezember 2022 auf 1,09 US-$/€ zum Abschlussstichtag.
Umsatzmindernd wirkte im Berichtszeitraum insbesondere die
Wertberichtigung von Vermögenswerten aus erbrachten
Aftermarketleistungen des Programms PW1100G-JM für
einen insolventen Großkunden (Sondereinfluss
außerordentliche Kredit- und Rechtsrisiken).
Weiterhin wurden im Berichtszeitraum erweiterte
Inspektionserfordernisse hinsichtlich der Lebensdauer von
Triebwerkskomponenten, insbesondere innerhalb der
GTF-Programme, identifiziert. Die hierfür bzw. hieraus
erforderlichen Mehraufwendungen innerhalb der betroffenen
Programme trägt die MTU anteilig im Rahmen ihrer
Konsortialbeteiligungen und hat entsprechend ihre
zugehörigen Rückerstattungsvorsorgen dahingehend
aufgestockt.
In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten
sich die Umsatzerlöse um 371 Mio. € auf 2.081
Mio. €, insbesondere befördert durch
zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für die
GTF-Triebwerke trotz leicht rückläufiger
Maintenance für das Triebwerksmuster V2500.
2. UmsatzkostenUmsatzkostenscrollen
Infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des
realisierten Produktmixes erhöhten sich die
Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2023
gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 455 Mio.
€ (21,5 %) auf 2.573 Mio. €, jedoch im Vergleich
zu den Umsatzerlösen unterproportional. Während
die US-Dollar-Wechselkursentwicklung und die
Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten
gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung
der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.
Weiterhin waren in den Umsatzkosten im
Vorjahresvergleichszeitraum als Sondereinflüsse
Wertminderungen von Vermögenswerten im Zusammenhang
mit dem Ukraine-Krieg in Höhe von 40 Mio. € sowie
weitere Wertminderungen von Investitionen in die
Triebwerksprogrammbeteiligung T408 in Höhe von 18 Mio.
€ enthalten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit dem
Ukraine-Krieg standen im Zusammenhang mit dem Abbruch bzw.
der Auflösung von Vertragsbeziehungen zugunsten
russischer Absatzmärkte bzw. dem Verlust von in
Russland befindlichen Vermögenswerten.
Die Wertminderungen im Zusammenhang mit der
Triebwerksprogrammbeteiligung GE T408, die als Antrieb des
Transporthubschraubers Sikorsky CH-53K fungiert,
resultierten insbesondere aus Dispositionen von
Militärs, u.a. der Deutschen Bundeswehr, zugunsten
alternativer Transporthubschrauber.
Die übrigen Umsatzkosten resultieren insbesondere
aus Effekten der Fremdwährungsbewertung von
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den
Bestandsveränderungen der unfertigen und fertigen
Erzeugnisse.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 536 Mio. € um 185 Mio. € (52,8 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg
resultiert maßgeblich aus der positiven
Geschäftsentwicklung im OEM-Segment, dem Produktmix
und den dort im Vorjahr belastend wirkenden
Sondereinflüssen. Die ebenfalls positive
Umsatzentwicklung im MRO-Segment wurde Produktmix-bedingt
sowie unter Berücksichtigung von Inflationseffekten
durch einen Anstieg der Umsatzkosten kompensiert. Die
Brutto-Marge stieg auf 17,2 % (Januar bis Juni 2022: 14,2
%).
3. Forschungs- und EntwicklungskostenForschungs- und Entwicklungskostenscrollen
4. VertriebskostenVertriebskostenscrollen
Die Vertriebskosten enthalten neben Aufwendungen
für Marketing und Werbung auch als Teil der
übrigen Vertriebskosten Wertberichtigungen und
Abschreibungen auf direkte Kundenforderungen.
5. Allgemeine VerwaltungskostenAllgemeine Verwaltungskostenscrollen
Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen
im Zusammenhang mit administrativen Aufgaben, die weder dem
Entwicklungs- noch dem Produktionsbereich oder dem Vertrieb
zuzuordnen sind.
7. Ergebnis aus at equity bilanzierten UnternehmenErgebnis aus at equity bilanzierten Unternehmenscrollen
8. ZinsergebnisZinsergebnisscrollen
9. Sonstiges FinanzergebnisSonstiges Finanzergebnisscrollen
10. ErtragsteuernAufteilung der laufenden und latenten Ertragsteuernscrollen
Die Geschäftsleitung verfolgt aufmerksam die
Entwicklungen im Zusammenhang mit der Umsetzung der
internationalen Steuerreformen zur Einführung einer
globalen Mindeststeuer in jedem Land, in dem der Konzern
tätig ist.
Seit dem Ende des letzten Berichtszeitraums hat das
International Accounting Standards Board Änderungen zu
IAS 12 herausgegeben, die eine vorübergehende
verbindliche Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern
für die Mindeststeuer vorsehen und neue Angaben in den
Jahresabschlüssen erfordern. Da jedoch zum Zeitpunkt
der Genehmigung des Zwischenabschlusses zur
Veröffentlichung die Steuergesetzgebung im
Zusammenhang mit der Mindeststeuer in keinem der
Länder, in denen der Konzern tätig ist, in Kraft
getreten ist bzw. in Kürze in Kraft treten wird,
ergeben sich keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss
des Konzerns. In Anbetracht der Ausnahme von der
Bilanzierung latenter Steuern konzentriert sich das
Management bei seiner Beurteilung auf die potenziellen
tatsächlichen steuerlichen Auswirkungen der
Mindeststeuer. Sobald die Änderungen der Steuergesetze
in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist,
gelten oder in Kürze gelten werden, kann der Konzern
der Mindeststeuer unterliegen. Zum 30. Juni 2023
verfügte der Konzern noch nicht über ausreichende
Informationen, um die möglichen quantitativen
Auswirkungen verlässlich zu bestimmen.
11. Ergebnis je AktieZur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses wird
dem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen
Aktien die durchschnittliche Anzahl der Stammaktien
hinzugerechnet, die bei der Gewährung von
Eigenkapitalinstrumenten im Rahmen zum Stichtag
abgeschlossener Finanzinstrumente ausgegeben werden
könnte.
In den ersten sechs Monaten 2023 betrug das auf die
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende Ergebnis
nach Ertragsteuern 255 Mio. € (Januar bis Juni 2022:
119 Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im
Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar
bis Juni 2023 53.611.952 Aktien (Januar bis Juni 2022:
53.356.240 Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs
Monaten 2023 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in
Höhe von 4,75 € (Januar bis Juni 2022: 2,23
€).
Das verwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf
4,65 € (Januar bis Juni 2022: 2,19 €).
Verwässerungseffekte ergaben sich aus 1.469.572
potenziell auszugebenden Aktien im Rahmen der im Mai 2016
emittierten Wandelschuldverschreibung sowie der im
September 2019 emittierten Wandelschuldverschreibung.
12. Überleitung vom EBIT zum EBIT bereinigtAls bereinigte Kennzahl berichtet die MTU die
Ergebnisgröße bereinigtes Ergebnis vor
Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt).
Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der
Ergebnisgröße EBIT erfolgt deren Bereinigung
regelmäßig um nachfolgende Sondereinflüsse:
"Effekte aus der Kaufpreisallokation": Kohlberg Kravis
Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 %
der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG
erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte,
Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und
mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither
führen insbesondere die identifizierten immateriellen
Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen
Abschreibungen - die damit einhergehenden
Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der
Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.
"Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung": Die
IAE V2500-Programmanteilsaufstockung im Jahr 2012 durch die
MTU von Pratt & Whitney korrespondierte mit dem Zugang
eines Programmwerts. Vorgenannter sonstiger
Vermögenswert wird seitdem planmäßig
über die erwartete wirtschaftliche Restnutzungsdauer
des Programms erlösschmälernd amortisiert - die
damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt
neutralisiert.
"Wertminderungen": Erhebliche Erfolgsbeiträge
aufgrund von Wertminderungen von Vermögenswerten,
insbesondere gemäß IAS 36, werden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt
neutralisiert.
In dieser Kategorie waren im Vorjahresvergleichszeitraum
Wertminderungen infolge der Entwicklung des erwarteten
Absatzerfolgs des Programms GE T408 - Antrieb des
Transporthubschraubers Sikorsky CH53-K - zu
berücksichtigen. Die damit einhergehenden
Erfolgsbeiträge wurden als Sondereinfluss bei der
Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.
"Wertminderungen /-aufholung (Russland-Ukraine-Krieg)":
Im Vorjahresvergleichszeitraum waren Sondereinflüsse
aus Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Abbruch der
Geschäftsbeziehungen zu russischen
Geschäftspartnern infolge des Ukraine-Kriegs zu
berücksichtigen - betroffen hiervon waren die
Programmbeteiligung PW1400G-JM sowie in geringerem Umfang
Vermögenswerte aus dem zivilen
Aftermarketgeschäft, auch das PW1100G-JM. Die damit
einhergehenden Erfolgsbeiträge wurden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt
neutralisiert.
"Außerordentliche Kredit- und Rechtsrisiken": Im
Berichtsjahr wurden außerordentliche
Erfolgsbeiträge im Zusammenhang mit Kredit- und
Rechtsrisiken aus der Insolvenz eines Großkunden des
Programms PW1100G-JM als Sondereinfluss bei der Ableitung
des EBIT bereinigt neutralisiert. Vorgenannte
Erfolgsbeiträge resultieren insbesondere aus der
Wertberichtigung insolvenzbedingt ausfallgefährdeter
Aktiva. Darüber hinaus sind in diesem Zusammenhang
derzeit (schieds-)gerichtliche Auseinandersetzungen mit
erheblichem Streitwert anhängig. Diese werden jedoch
gemäß derzeitiger Einschätzung zu keinen
Netto-Zahlungsverpflichtungen für das
PW1100G-JM-Konsortium bzw. die MTU führen. Weitere
Informationen hierzu finden sich in "37.
Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen" im Anhang zum Konzernzwischenbericht.
Weitere Sondereinflüsse, die weder im Berichts-
noch im Vorjahresvergleichszeitraum zu Bereinigungen
führten, betreffen "Restrukturierungsaufwendungen":
Erhebliche Erfolgsbeiträge aufgrund von
Restrukturierungsmaßnahmen im Sinne von IAS 37 sowie
"Änderungen des Konsolidierungskreises": Erhebliche
Erfolgsbeiträge infolge des Erwerbs bzw. der
Veräußerung bzw. Aufgabe wesentlicher
Unternehmensbeteiligungen und Vorgänge mit
vergleichbarer Tragweite.
Überleitung vom EBIT zum EBIT bereinigt, Abschreibungsaufwand und Sondereinflüssescrollen
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz14. Immaterielle VermögenswerteUnter den immateriellen Vermögenswerten werden
programmunabhängige Technologien,
Entwicklungsleistungen, technische Software und der
erworbene Firmenwert ausgewiesen.
In den ersten sechs Monaten 2023 wurden 28 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: 28 Mio. €) immaterielle
Vermögenswerte aktiviert. Davon entfielen auf
selbsterstellte Entwicklungsleistungen und zugerechnete
Fremdkapitalzinsen 27 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 26
Mio. €).
Die Amortisation der immateriellen Vermögenswerte
betrug in den ersten sechs Monaten 2023 28 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: 27 Mio. €).
15. SachanlagenIm Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2023 betrug der
Zugang bei den Sachanlagen 163 Mio. € (Januar bis Juni
2022: 102 Mio. €), im Wesentlichen in Form von
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleisteten
Anzahlungen und Anlagen im Bau. Weiterhin wurden
Investitionen in die Kapazitäten des
Triebwerksleasinggeschäfts getätigt. Die
Abschreibungen von Sachanlagen betrugen in den ersten sechs
Monaten 2023 103 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 94 Mio.
€).
16. Finanzielle VermögenswerteFinanzielle Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sindDie finanziellen Vermögenswerte, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind, sind im
Geschäftsbericht 2022, Seite 175 ff., beschrieben.
Sonstige finanzielle VermögenswerteZusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswertescrollen
1) Berücksichtigt als Teil der
Netto-Finanzverschuldung
Die Ausleihungen an Fremde betreffen im Wesentlichen die
konsortiale Beteiligung an ausgereichten Finanzierungen
für Flugzeuge und Flugzeugtriebwerke im Rahmen ziviler
OEM-Programme.
Die übrigen sonstigen finanziellen
Vermögenswerte in Höhe von 446 Mio. €
(Vorjahr: 396 Mio. €) beinhalten eine Vielzahl von
Einzelsachverhalten. Der Anstieg ergibt sich
hauptsächlich aus bilanziell abzugrenzenden
Ausgleichszahlungsbestandteilen an den
Konsortialführer (OEM) für das Reparatur- und
Instandhaltungsgeschäft ziviler
OEM-Triebwerksprogrammbeteiligungen.
Die sonstigen Anteile an nahe stehenden Unternehmen
betreffen im Wesentlichen Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen sowie Anteile an assozierten
Unternehmen. Die Erhöhung der Anteile an nicht
konsolidierten Tochterunternehmen resultiert im
Wesentlichen aus der Übernahme des
E-Motorenentwicklers eMoSys GmbH.
17. Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige VermögenswerteIn den ersten sechs Monaten wurden 0 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 12 Mio. €) in erworbene Programmwerte
investiert. Die im Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame
Verrechnung erworbener Programmwerte betrug 19 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: 19 Mio. €).
Entwicklungsleistungen wurden von der MTU in den ersten
sechs Monaten 2023 in Höhe von 21 Mio. € (Januar
bis Juni 2022: 12 Mio. €) erworben. Die im
Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung von
durch Ausgleichszahlungen an den Konsortialführer
(OEM) erworbenen Entwicklungsleistungen betrug 4 Mio.
€ (Januar bis Juni 2022: 5 Mio. €). Darüber
hinaus wurden im Zusammenhang mit anlassbezogenen
Werthaltigkeitsbetrachtungen (IAS 36) keine Wertminderungen
auf Entwicklungsausgleichszahlungen berücksichtigt
(Januar bis Juni 2022: 62 Mio. € im Zusammenhang mit
den Triebwerksprogrammen PW1400G-JM (38 Mio. €) und
T408 (24 Mio. €)).
Die sonstigen Vermögenswerte betreffen neben
Steuererstattungsansprüchen auch im Voraus gezahlte
Wartungsgebühren, Versicherungsprämien und
Mieten.
19. VorräteVorrätescrollen
20. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenForderungen aus Lieferungen und Leistungenscrollen
21. VertragsvermögenswerteDie Vertragsvermögenswerte stellen vertragliche
Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungen von Kunden dar,
bei denen die vertraglichen Leistungsverpflichtungen
bereits erfüllt wurden, aber noch kein unbedingter
Zahlungsanspruch entstanden ist. Die Veränderungen in
der Berichtsperiode resultieren aus dem
Geschäftsverlauf sowie insbesondere der
US-$-Wechselkursentwicklung von 1,07 US-$/€ zum
Geschäftsjahresende 2022 zu 1,09 US-$/€ zum
30.06.2023.
23. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteDie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
repräsentieren Kassenbestände und Guthaben bei
Kreditinstituten. In dieser Position sind
Fremdwährungsbestände in Höhe von
umgerechnet 243 Mio. € (31. Dezember 2022: 170 Mio.
€) enthalten.
24. EigenkapitalDie Entwicklung des Eigenkapitals ist in der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das Grundkapital der Gesellschaft erhöhte sich
aufgrund von Wandlungen von 53 Mio. € zum
Geschäftsjahresende 2022 auf 54 Mio. € zum 30.
Juni 2023 und ist eingeteilt in 54 Mio. auf den Namen
lautende Stückaktien ohne Nennwert.
Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der
Ausgabe von Aktien sowie den Eigenkapitalanteil, gemindert
um anteilige Transaktionskosten und Steuern, aus der 2007
emittierten und in 2012 getilgten bzw. gewandelten Anleihe,
der 2016 begebenen, 2019 teilabgelösten und bis Mai
2023 getilgten bzw. gewandelten Wandelschuldverschreibung
sowie der 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung.
Die Zahl der am 30. Juni 2023 im Umlauf befindlichen
Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug
53.760.323 Stück (30. Juni 2022: 53.356.799
Stück). Die Anzahl der eigenen Aktien betrug am 30.
Juni 2023 64.166 Stück (30. Juni 2022: 79.249
Stück).
Im ersten Halbjahr 2023 erfolgte kein Erwerb eigener
Anteile im Rahmen der Ermächtigung durch die
Hauptversammlung vom 11. April 2019 (Januar bis Juni 2022:
kein Erwerb eigener Anteile) zugunsten der Realisierung des
Restricted Stock Plans.
27. Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen berücksichtigen
Verpflichtungen aus Gewährleistungs- und
Haftungsrisiken, dem Personalbereich und ausstehenden
Eingangsrechnungen. Die Verringerung der sonstigen
Rückstellungen um 68 Mio. € auf 201 Mio. €
ist im Wesentlichen auf die Inanspruchnahme der
Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem
Personalbereich für Boni und Sondervergütungen
sowie auf die Inanspruchnahme der Rückstellungen
für ausstehende Rechnungen zurückzuführen.
28. Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeitenscrollen
Anleihen und SchuldverschreibungenFür eine ausführliche Beschreibung der
Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100 Mio.
€ und der Unternehmensanleihe in Höhe von nominal
500 Mio. € wird auf den Geschäftsbericht 2022,
Seite 190, verwiesen.
WandelschuldverschreibungenMit Wirkung zum 17. Mai 2016 hat die MTU Aero Engines AG
eine vorrangige und nicht besicherte
Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von
500 Mio. € platziert, die in neue und / oder
bestehende auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien
der Emittentin wandelbar war. Diese
Wandelschuldverschreibung war am 17. Mai 2023 fällig.
Aufgrund des in 2019 erfolgten Teilrückkaufs sowie
zwischenzeitlich erfolgter Wandelungen verblieb am
Fälligkeitstermin ein Nennbetrag von 100.000,- €,
der zurückgezahlt wurde.
Zudem hat die MTU Aero Engines AG 2019 eine vorrangige
und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem
Gesamtnennbetrag von 500 Mio. € platziert, die ab dem
18. September 2024 in Stammaktien der Emittentin wandelbar
ist.
Für eine ausführliche Beschreibung der
Wandelschuldverschreibungen wird auf den
Geschäftsbericht 2022, Seite 167 ff. verwiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDiese Position resultiert aus der temporären
Nutzung vertraglicher Kreditlinien im Rahmen der Abwicklung
des Zahlungsverkehrs.
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)Finanzielle Verbindlichkeiten aus ProgrammanteilserwerbenDiese Position berücksichtigt die aufgeschobenen
Zahlungskomponenten aus der Aufstockung des IAE
V2500-Programmanteils sowie aus der Akquisition von
Triebwerksprogrammbeteiligungen. In Anbetracht der
Ausgestaltung der zugrundliegenden Vereinbarungen haben sie
Finanzierungscharakter. Der Kaufpreis für die
Aufstockung des Anteils am IAE V2500-Triebwerksprogramm um
5 Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr 2012
führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten
und von der Nutzung der bis dahin in Dienst gestellten
V2500-Triebwerksflotte innerhalb der nächsten 15 Jahre
abhängigen Finanzverbindlichkeit.
Bei den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten aus
Programmanteilserwerb handelt es sich im Wesentlichen um
die finanziellen Verbindlichkeiten aus
programmlaufzeitbezogenen Akquisitionszahlungen in Form von
triebwerksentwicklungsunabhängigen Ausgleichszahlungen
an den Konsortialführer zugunsten ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen.
Ausgleichszahlungen im Rahmen von ProgrammbeteiligungenDiese Position berücksichtigt die erforderlichen
Ausgleichszahlungsvereinbarungen im Zusammenhang mit
Triebwerksprogrammbeteiligungen. In Anbetracht der
Ausgestaltung der zugrundliegenden Vereinbarungen haben sie
Finanzierungscharakter.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde mit dem OEM Pratt &
Whitney eine Vereinbarung zur Ablösung von bis Ende
2021 kumulierten produktionsbedingten Ausgleichszahlungen
im Rahmen der MTU-Konsortialbeteiligung am
Triebwerksprogramm PW1100G-JM geschlossen. Vorgenannte
Ausgleichszahlungsverpflichtung war in Vorperioden unter
Berücksichtigung des Schätzerfordernisses bzgl.
Betrag und Fälligkeit als Teil der kurzfristigen
Rückerstattungsverbindlichkeiten zu bilanzieren. Die
im Vorjahr getroffene Vereinbarung mit dem OEM
berücksichtigt nunmehr neben einem fixen
Ablösebetrag von nominal 265 Mio. US-$ einen
Zahlungsplan über 6 Jahre mit fixierter Rate. Unter
Berücksichtigung des Stichtagswechselkurses sowie des
risiko- und laufzeitadäquaten Zinses ermittelt sich
zum Abschlussstichtag ein Wertansatz für die in Rede
stehende sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe
von 219 Mio. €.
RahmenkreditlinieDie Gesellschaft verfügt über eine
Rahmenkreditlinie, die mit neun Banken abgeschlossen wurde
und sich auf 500 Mio. € beläuft. Sie hat eine
Laufzeit von fünf Jahren bis zum 29. Juni 2027 und
kann auf Verlangen der Gesellschaft zweimal um jeweils ein
Jahr verlängert werden.
Die Verzinsung der abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf
Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich
einer Marge. Das nicht in Anspruch genommene Volumen der
Rahmenkreditlinie unterliegt einer
Bereitstellungsprovision.
LeasingverbindlichkeitenDie Leasingverbindlichkeiten betreffen nach der
Effektivzinsmethode fortgeschriebene Verpflichtungen aus
Leasingverträgen.
Zur Beschreibung der wesentlichen Leasingobjekte wird
auf den Geschäftsbericht 2022, Seite 174 und Seite
215ff., verwiesen.
Verbindlichkeiten aus DerivatenDie zum Stichtag passivierten Derivate mit und ohne
Hedge-Beziehung in Höhe von 80 Mio. € (31.
Dezember 2022: 128 Mio. €) dienen der Kompensation von
Währungs- und Rohstoffpreisrisiken. Der Rückgang
der Verbindlichkeiten ist insbesondere auf eine positive
Entwicklung der Marktwerte von Devisentermingeschäften
infolge der US-Dollar-Stichtagskursentwicklung in Relation
zu den kontrahierten Sicherungskursen
zurückzuführen.
Finanzielle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innenDie finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeiter:innen betreffen im Wesentlichen
Versorgungskapitalansprüche aufgrund von Direktzusagen
im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung in Höhe
von 77 Mio. € (31. Dezember 2022: 92 Mio. €), die
Ansprüche auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie
tarifliche Sonderzahlungen in Höhe von 20 Mio. €
(31. Dezember 2022: 0 Mio. €), Ansprüche aus dem
Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP) in Höhe von 9 Mio.
€ (31. Dezember 2022: 12 Mio. €) sowie
gewährte Ansprüche aus
Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 2 Mio.
€ (31. Dezember 2022: 2 Mio. €).
Übrige sonstige finanzielle VerbindlichkeitenIn den übrigen sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten in Höhe von 57 Mio. € (31.
Dezember 2022: 54 Mio. €) sind Guthaben von Kunden in
Höhe von 19 Mio. € (31. Dezember 2022: 15 Mio.
€) sowie eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen
ausgewiesen.
30. VertragsverbindlichkeitenDie Vertragsverbindlichkeiten enthalten Vorauszahlungen
für die Lieferung von Triebwerksmodulen und -teilen
sowie für Wartungs- und
Instandsetzungsdienstleistungen.
Soweit korrespondierende Vertragsvermögenswerte
bestehen, erfolgt eine entsprechende Verrechnung im Sinne
von IFRS 15. Entsprechend wurden in der Berichtsperiode
korrespondierende Vertragsverbindlichkeiten in Höhe
von 395 Mio. € (31. Dezember 2022: 337 Mio. €)
mit Vertragsvermögenswerten verrechnet.
31. RückerstattungsverbindlichkeitenRückerstattungsverbindlichkeitenscrollen
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Gewährleistungs- und Haftungsrisiken korrespondieren
mit Kompensationsverpflichtungen gegenüber dem
Konsortialführer (OEM) bzw. der Programmgesellschaft
aufgrund von Leistungsstörungen bzw. der Beteiligung
an Aufwendungen des Triebwerkprogramms im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen (Risk- and
Revenue-Sharing). Der Anstieg im Berichtszeitraum
korrespondiert insbesondere mit dem Geschäftswachstum.
Gegenläufig ist die US-Dollar-wechselkursbedingte
Abwertung der Verpflichtungen zu berücksichtigen.
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Abrechnungskorrekturen / Nachtragskosten betreffen im
Wesentlichen die rückwirkenden Preisanpassungen aus
Kundenverträgen, wofür entsprechend den
Abrechnungsusancen im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen für erteilte
Umsatzbeteiligungen regelmäßig
nachträgliche Preiskorrekturen erfolgen. Die
Abrechnung dieser Preiskorrekturen stand zum
Abschlussstichtag in entsprechendem Umfang aus. Ein
weiterer wesentlicher Anteil besteht in der Beteiligung an
Vermarktungsaufwendungen ziviler Triebwerksprogramme, deren
abschließende Abrechnung durch den
Konsortialführer (OEM) aussteht, die jedoch bereits
umsatzmindernd berücksichtigt wurden. Der
Rückgang im Berichtszeitraum korrespondiert mit der
Inanspruchnahme infolge der Abrechnung entsprechender
Sachverhalte im Berichtszeitraum. Weiterhin wirkte die
US-Dollar-Stichtagskursentwicklung reduzierend.
Gegenläufig waren Zuführungen infolge des
Geschäftswachstums sowie infolge der im
Berichtszeitraum identifizierten erweiterten
Inspektionserfordernisse von
Triebwerkskomponenten-Lebensdauern, insbesondere innerhalb
der GTF-Programme, zu berücksichtigen.
32. Sonstige VerbindlichkeitenSonstige Verbindlichkeitenscrollen
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innenDie übrigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen
auf Resturlaubsansprüche sowie Gleitzeitguthaben der
Mitarbeiter:innen zurückzuführen.
Sonstige SteuernDie Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 26 Mio.
€ (31. Dezember 2022: 59 Mio. €) betreffen
abzuführende Lohn- und Kirchensteuern sowie in- und
ausländische Verkehrssteuern.
33. Zusätzliche Angaben zu den FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte
In der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente dargestellt, unabhängig davon, ob
diese von IFRS 7 oder IFRS 9 erfasst werden. Die Buchwerte
werden zusätzlich den beizulegenden Zeitwerten zu
Vergleichszwecken gegenübergestellt.
Angaben zu FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 30.6.2023scrollen
scrollen
Angaben zu FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 31.12.2022scrollen
scrollen
In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten haben Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige Forderungen ebenso wie
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten überwiegend kurze
Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen
näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden anhand von
Börsennotierungen, hilfsweise durch Ermittlung mittels
Discounted-Cashflow-Verfahren abgeleitet.
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und VerbindlichkeitenUm der Relevanz der in die Bewertung der zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
einfließenden Schätzparameter Rechnung zu
tragen, wurden die finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten der MTU hierarchisch in drei Level
eingestuft.
Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung
auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im
Folgenden beschrieben:
scrollen
Die an der Börse gehandelte und zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte
Wandelschuldverschreibung (2019) sowie die
Unternehmensanleihe wurde dem Level 1, die erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten
Unternehmensbeteiligungen dem Level 3 und alle übrigen
qualifizierten Finanzinstrumente dem Level 2 der
Fair-Value-Hierarche zugeordnet.
Die folgenden Tabellen zeigen für 2023 und 2022 die
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu
den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 30.6.2023scrollen
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2022scrollen
Die Zeitwerte der in Stufe 2 enthaltenen derivativen
Finanzinstrumente werden jeweils mittels eines
Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF) ermittelt. Darin sind
derivative Finanzinstrumente enthalten, die für
Sicherungsbeziehungen im Rahmen von Cashflow-Hedges
verwendet werden. Die Bewertung der in der Stufe 3
enthaltenen Beteiligungen basiert ebenfalls auf einem
DCF-Verfahren, welchem interne Planungsrechnungen zugrunde
liegen. Neben der internen Planung werden Marktdaten zur
Ableitung des Diskontierungszinses verwendet.
Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU
im Rahmen ihrer zivilen
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen an
Flugzeugfinanzierungszusagen.
Grundsätzlich erfolgen die Zusagen nur
gemeinschaftlich mit anderen Triebwerkskonsortialpartnern
und zugunsten des Konsortialführers (OEM). Im
Wesentlichen differenzieren sich die hierzu ausgereichten
Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen
(Pre-Delivery-Payments) einerseits und
Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments)
andererseits. In beiden Fällen erfolgen Auszahlungen
zugunsten des Erwerbers stets nur über den
Konsortialführer (OEM) direkt an den
Flugzeughersteller.
Die zum Abschlussstichtag ausgereichten
Finanzierungsangebote mit einem Nominalvolumen von
umgerechnet 755 Mio. € (31. Dezember 2022: 776 Mio.
€) werden durch die MTU gemäß den Vorgaben
des IFRS 7 als Teil des Bruttoliquiditätsrisikos
klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme
aller Zusagen wird als sehr unwahrscheinlich erachtet -
diese Einschätzung stützen weiterhin
Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme
werden die damit verbundenen Liquiditäts- und
Kreditrisiken als für die MTU beherrschbar angesehen.
Für weitere Erläuterungen, insbesondere zur
inhaltlichen Ausgestaltung der Finanzierungsangebote, wird
auf den Geschäftsbericht 2022, Seite 202, verwiesen.
Zum Abschlussstichtag bestehen darüber hinaus
unbeanspruchte Finanzierungszusagen an
Unternehmensbeteiligungen in Form von Einlagen
beziehungsweise Gesellschafterdarlehen mit einem
Gesamtvolumen von 149 Mio. € (31. Dezember 2022: 142
Mio. €).
37. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle VerpflichtungenZum 30. Juni 2023 betrugen die Eventualverbindlichkeiten
282 Mio. € (31. Dezember 2022: 185 Mio. €).
Die Eventualverbindlichkeiten und die sonstigen
finanziellen Verpflichtungen sind für die Finanzlage
der MTU von untergeordneter Bedeutung. Im Berichtszeitraum
waren, wie in den vorhergehenden Perioden, keine
Beträge zur Zahlung fällig. Wesentliche
Inanspruchnahmen werden auch für das
Geschäftsjahr 2023 nicht erwartet. Der Zuwachs im
Berichtsjahr korrespondiert im Wesentlichen mit der
Entwicklung möglicher Verpflichtungen aus Kredit- und
Rechtsrisiken im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen. Zur Zusammensetzung und
Erläuterung der Eventualverbindlichkeiten und der
sonstigen finanziellen Verpflichtungen wird auf den
Geschäftsbericht 2022, Seite 218, verwiesen.
Das Bestellobligo für immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich zum 30.
Juni 2023 auf 234 Mio. € (31. Dezember 2022: 190 Mio.
€).
38. Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahe stehende UnternehmenDie Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint
Ventures und assoziierten Gesellschaften sind ausnahmslos
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der
beteiligten Unternehmen zuzurechnen und im Grundsatz zu
marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Geschäftsvorfälle zwischen den in den
Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten Unternehmen
wurden im Zuge der Konsolidierung vollumfänglich
eliminiert und werden entsprechend in dieser Anhangangabe
nicht erläutert.
Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen Im Laufe
des Geschäftsjahres führten Konzerngesellschaften
im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit
Leistungsaustausche zugunsten der Lieferung von Gütern
und der Erbringung von Dienstleistungen (z. B. Entwicklung,
Reparaturen, Montage, IT-Support) durch.
Die zum 30. Juni 2023 bestehenden Forderungen gegen
diese Gesellschaften beliefen sich auf 536 Mio. € (31.
Dezember 2022: 574 Mio. €). Die Verbindlichkeiten
betrugen 145 Mio. € (31. Dezember 2022: 13 Mio.
€).
Die Erträge lagen in den ersten sechs Monaten 2023
bei 1.349 Mio. € (Januar bis Juni 2022: 1.224 Mio.
€). Die Aufwendungen beliefen sich auf 676 Mio. €
(Januar bis Juni 2022: 672 Mio. €).
Nahe stehende PersonenKonzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands
oder des Aufsichtsrats des Konzerns sowie mit anderen
Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen
bzw. mit Gesellschaften, in deren
Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsgremien
diese Personen vertreten sind, keine wesentlichen
Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe
Familienangehörige dieses Personenkreises.
Ereignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2023)Nach dem Abschlussstichtag und vor Aufstellung des
vorliegenden Berichts erlangte die MTU vom OEM Pratt &
Whitney Kenntnis über das Erfordernis eines
erweiterten Inspektionsprogramms zugunsten der Validierung
von Triebwerkskomponenten-Lebensdauern, insbesondere der
GTF-Triebwerksfamilie. Erwartete Belastungen hieraus
trägt die MTU anteilig aus der konsortialen
Beteiligung an relevanten zivilen Triebwerksprogrammen. Die
korrespondierenden Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der MTU sind nach bestem Ermessen
auf Basis von Schätzungen im vorliegenden Bericht
berücksichtigt.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine
nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem
Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses
Halbjahres-Finanzberichts am 21. Juli 2023 nicht
aufgetreten.
Veröffentlichung des HalbjahresFinanzberichtsDer Halbjahres-Finanzbericht der MTU Aero Engines AG,
München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30.
Juni 2023 wird im Internet (www.mtu.de)
veröffentlicht.
München, den 21. Juli 2023
scrollen
Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind.
München, den 21. Juli 2023
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Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die MTU Aero Engines AG, MünchenWir haben den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss
- bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung,
der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der
Konzern-Kapitalflussrechnung, der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und dem
Anhang zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss - und
den Konzern-Zwischenlagebericht der MTU Aero Engines AG,
München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30.
Juni 2023, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen
Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzern-Zwischenabschlusses nach dem International
Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie
er in der EU anzuwenden ist, und des
Konzern-Zwischenlageberichts nach den für
Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzern-Zwischenabschluss und dem
Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und des
Konzern-Zwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, und der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
München, den 25. Juli 2023
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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Kontakt
MTU Aero Engines AG
Dachauer Straße 665
Thomas Franz
Leiter Investor Relations
Claudia Heinle
Investor Relations
Matthias Spies
Investor Relations
Die MTU Aero Engines AG im Internetscrollen
MTU Aero Engines AG
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