MTU Aero Engines AGMünchenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024Fakten und KennzahlenFakten und Kennzahlen zum Konzernscrollen
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Konzern-ZwischenlageberichtDas Unternehmen MTUDie MTU betreut zivile und militärische
Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen
über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das
Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die
Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung.
Forschung und EntwicklungDie Geschwindigkeit der technologischen
Weiterentwicklung in der Luftfahrtbranche ist sehr hoch und
erfordert kontinuierliche Innovationen. Die
Entwicklungstätigkeiten der MTU betreffen neben
Weiterentwicklungen der aktuell von der MTU betreuten
Triebwerksprogramme im zivilen und militärischen
Bereich auch Arbeiten an Entwicklungsprogrammen des Bundes
und der EU für zukünftige Triebwerksprogramme.
Im Berichtszeitraum entwickelten sich die Forschungs-
und Entwicklungsausgaben wie folgt:
Forschungs- und Entwicklungsausgabenscrollen
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden in
eigen- und fremdfinanzierte Vorhaben unterteilt.
Eigenfinanzierte Vorhaben werden vom Konzern finanziert,
während die fremdfinanzierten Vorhaben beauftragt und
durch den Auftraggeber bezahlt werden. Die eigen
finanzierten Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden im
Abschnitt "3. Forschungs- und Entwicklungskosten" im
verkürzten Konzern-Zwischenabschluss dargestellt. Die
fremdfinanzierten Vorhaben sowie die im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen für
Entwicklungsleistungen geleisteten Ausgleichszahlungen
werden hingegen in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Im Berichts- und Vorjahresvergleichszeitraum waren in
diesem Zusammenhang keine Wertminderungen zu
berücksichtigen.
WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Stimmung in der Weltwirtschaft ist trotz weiterhin
moderater Wachstumsraten und mit Blick auf geopolitische
Spannungen vorsichtig optimistisch. Einerseits hat sich die
Arbeitsmarktsituation in den Industrieländern mit
Arbeitslosenquoten nahe den Rekordtiefs sehr positiv
entwickelt und die globalen Konsumquoten sowie
Einkaufsmanagerindizes haben sich erholt. Andererseits
trübt die weiterhin angespannte Inflationslage in
Verbindung mit nach wie vor sehr hohen Zinssätzen die
Aussichten, insbesondere auf den Wohn- und
Kreditmärkten. Die anhaltend hohe Inflation hält
die amerikanische Zentralbank weiterhin davon ab, die
Zinswende zu vollziehen. Die Zinsrate lag unverändert
hoch bei 5,25 % (Stichtag: 27. Juni 2024) und damit so hoch
wie seit 2001 nicht mehr (NY FED). Die EZB hat nach leicht
sinkenden Inflationsraten die Zinswende vollzogen und
senkte die Zinsen zuletzt um 25 Basispunkte auf 3,75 %
(ECB, Stichtag: 12. Juni 2024).
Angetrieben von stärkeren Wachstumsraten in
wichtigen Schwellenländern übertraf das globale
Wirtschaftswachstum zuletzt die Erwartungen. In der
Eurozone betrug das Wachstum im ersten Quartal 2024 0,3 %
im Vergleich zum vierten Quartal 2023, nachdem das Wachstum
im Vorquartal noch negativ war (Eurostat, April 2024). Auch
China zeigte ein Wachstum. Mit 1,6 % für das erste
Quartal 2024 fiel es stärker aus als erwartet (OECD
G20 GDP Growth, June 2024). Die wirtschaftlichen Aussichten
für Europa und Zentralasien haben sich im Vergleich
zum Jahresbeginn leicht verbessert (OECD Economic Outlook,
Mai 2024).
Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich das
Wirtschaftswachstum in den USA nach einer
äußerst positiven Entwicklung in den letzten
Quartalen leicht verlangsamt. Die US-Wirtschaft wuchs im
ersten Quartal statt mit geschätzten 0,6 % nur mit 0,3
%. Die amerikanische Wirtschaft entwickelt sich jedoch
weiterhin solide (OECD G20 GDP Growth, June 2024).
Der Ölpreis je Barrel der Sorte Brent zeigte in den
letzten Monaten eine hohe Fluktuation und lag im Mai bei
durchschnittlich 82 US-$ pro Barrel. Das ist das Niveau von
Anfang 2024 (US Energy Information Administration, Short
Term Energy Outlook June 2024). Ausschlaggebend dafür
sind die geopolitische Situation,
Produktionsbeschränkungen der OPEC und die solide
gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Im Jahr 2023 lag der Preis
pro Barrel bei durchschnittlich 82 US-$ (EIA June 2024).
Branchenwirtschaftliche Bedingungen der LuftfahrtindustrieWährend sich die gesamtwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen nur langsam verbessern, zeigt die
Luftfahrtindustrie weiterhin deutlich positive
Wachstumsraten im Passagier- und Frachtverkehr. Nachdem der
Inlandsreiseverkehr im Frühjahr 2023 wieder das Niveau
vor der Covid-19-Pandemie erreichte, hat sich dieses Niveau
nun auch auf internationalen Strecken eingestellt. Das
gesamte Verkehrsaufkommen in RPK (RPK: verkaufter
Sitz-/Passagierkilometer) übertraf im Februar 2024 die
Zahlen von 2019. Der chinesische Inlandsverkehr
verzeichnete zuletzt dank des Inlandstourismus starke
Zuwächse und erreichte Rekordzahlen. Der Verkehr
zwischen Asien und Europa bleibt beeinträchtigt,
insbesondere durch den Krieg in der Ukraine: Unter anderem
fliegen europäische Fluggesellschaften seither nicht
mehr durch russischen Luftraum, was die Flugzeiten merklich
erhöht (IATA Global Outlook for Air Transport, Juni
2024).
Die Wachstumszahlen im Passagiersegment spiegeln die
Erholung der Nachfrage wider. Für die ersten 5 Monate
lag das Wachstum in geflogenen Passagierkilometern
insgesamt bei 14,5 % (IATA Air Passenger Market Analysis
May 2024). Seit Mitte letzten Jahres hat sich auch die Lage
des Frachtsegments deutlich verbessert: Die Störungen
im Seefrachtverkehr, verbunden mit den Spannungen im Roten
Meer, der Dürre am Panamakanal und dem Unfall an der
Baltimore-Brücke führten im ersten Quartal 2024
zu einem Anstieg der Nachfrage nach Luftfracht, von dem
auch reine Frachtflugzeuge profitierten. Die Flugbewegungen
im Frachtsegment waren um 30,5 % höher als im
Vorkrisenjahr 2019 (FlightRadar 24, Flugbewegungen in
Kalenderwoche 22/2024 verglichen mit 2019).
Der Anteil an aktiven Flugzeugen mit über 100
Sitzen ist von 88,3 % im Dezember 2023 auf 89,2 % im Juni
2024 gestiegen. Korrespondierend sank der Anteil der
geparkten Flugzeuge an der Gesamtflotte in den letzten 6
Monaten um 1 % (Cirium Fleets Analyzer, Anzahl aktiver
Flugzeuge zum 1. Juli 2024 und zum 31. Dezember 2023).
Aufgrund der zurückgefahrenen Produktion der Boeing
737 Max infolge mangelnder Qualitätskontrollen sowie
anhaltender Herausforderungen in den Produktionsketten
haben Airbus und Boeing im ersten Halbjahr insgesamt 485
zivile Flugzeuge ausgeliefert. Im Vergleichszeitraum des
Jahres 2023 waren es 575 Flugzeuge. Ende Juni 2023 wiesen
die beiden Flugzeughersteller Airbus und Boeing in Summe
14.616 feste Bestellungen aus. Das ist ein Anstieg um ca. 5
% im Vergleich zum Vorjahr (Cirium Fleets Analyzer,
Auslieferungen im ersten Halbjahr und Auftragsbestand zum
30. Juni).
Finanzwirtschaftliche SituationWechselkursinformationenFür das internationale Geschäft der MTU ist
insbesondere auch die Entwicklung des US-Dollar von
Bedeutung. Der US-Dollar notierte am 30. Juni 2024 bei 1,07
US-$ je € (31. Dezember 2023 1,11 US-$ je €). Der
Durchschnittskurs vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 lag bei
1,08 US-$ je € (1. Halbjahr 2023: 1,08 US-$ je
€).
ErtragslageÜberleitung zu bereinigten ErgebniskennzahlenÜberleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Die Überleitungsrechnung der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung dient dem Herausrechnen von
Sondereinflüssen, insbesondere - gemessen am internen
Materialitätskriterium für die externe
Konzernberichterstattung - wesentlichen und vor allem nicht
periodengerecht zu erfassenden operativen
Erfolgsbeiträgen aus den zentralen
Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner
Geschäftssegmente. Dadurch soll einerseits der Erfolg
der Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit
im Berichtsjahr gemessen werden und andererseits eine
Informationsreferenz für einen effizienten Perioden-
und Unternehmensvergleich zur Verfügung gestellt
werden.
Als zentrale bereinigte Steuerungskennzahlen berichtet
die MTU in stetiger Praxis die Ergebnisgrößen:
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Die bereinigten Ergebniskennzahlen fallen nicht unter
die Regulierung der internationalen
Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als
Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen
Kenngrößen betrachtet werden.
In stetiger Praxis erfolgt die Qualifizierung von
Sachverhalten bzw. zugehörigen Erfolgsbeiträgen
als zu neutralisierende Sondereinflüsse im Rahmen der
Ableitung bereinigter Ergebniskennzahlen in Abstimmung des
Vorsitzenden des Vorstands mit dem Finanzvorstand, mit dem
Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des
Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats.
Bereinigte UmsatzerlöseIm Sinne der Konsistenz der Berichterstattung werden die
Umsatzerlöse im Geschäftsjahr um die im Kapitel
EBIT bereinigt beschriebenen Sondereinflüsse "sonstige
erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" im
Zusammenhang mit dem "Getriebefan-Flottenmanagementplan",
die ebenfalls umsatzwirksam erfassten Erfolgsbeiträge
im Zusammenhang mit "Konsortialen Kredit- und
Rechtskosten-Großrisiken" sowie die "Effekte aus der
IAE V2500-Anteilserhöhung" bereinigt.
Die bereinigten Umsatzerlöse beliefen sich in den
ersten sechs Monaten 2024 auf 3.429 Mio. € (Januar bis
Juni 2023: 3.123 Mio. €).
EBIT bereinigtDie im Einklang mit der IFRS-Regulierung ermittelte
Ergebnisgröße EBIT wird in stetiger Praxis um
nachfolgende Kategorien von Sondereinflüssen
bereinigt:
Bereinigte Sondereinflüsse in Form wiederkehrender
Effekte zur Förderung einer ergebnistechnischen
Vergleichbarkeit innerhalb der Branche:
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Sondereinflüsse in Form aperiodischer Effekte zur
Förderung der Messung des operativen Erfolgs des
Konzerns sowie einer ergebnistechnischen Vergleichbarkeit
insbesondere im Zeitablauf:
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Die genannten Erfolgsbeiträge wurden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des Umsatz bereinigt sowie
des EBIT bereinigt neutralisiert.
Weitere Kategorien von Sondereinflüssen, die
grundsätzlich Bereinigungen auslösen, jedoch
weder im Berichts- noch im Vorjahresvergleichszeitraum
auftraten, betreffen
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Bereinigtes Ergebnis nach ErtragsteuernKorrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses
vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur
Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern
werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis
sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis
zugerechnet, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den
Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen
sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren,
insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten
sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise
die Effekte aus der Kurssicherung, bleiben
unberücksichtigt.
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AuftragsbestandDer Auftragsbestand der MTU umfasst feste
Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von
Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen
verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten
Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Der Auftrags
bestand belief sich zum 30. Juni 2024 auf rund 25,2 Mrd.
€ (31. Dezember 2023: 24,4 Mrd. €) und entspricht
einer rechnerischen Produktionsauslastung von gut drei
Jahren.
UmsatzentwicklungDie Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs
Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 296 Mio. € (9,6 %) auf 3.389 Mio. €.
Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im
zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um
75 Mio. € (7,0 %) auf 1.135 Mio. €. Treiber des
Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive
Geschäftsentwicklung im Neugeschäft der
GTF-Programme und im Ersatzteilgeschäft des
GEnx-Programms sowie ein Anstieg im
Militärgeschäft. Die Umsatzentwicklung wurde
hingegen von der umsatzwirksamen Stichtagskursbewertung von
Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler
Programmbeteiligungen belastet, in Anbetracht der
Stichtagskursentwicklung von 1,11 US-$/€ am 31.
Dezember 2023 auf 1,07 US-$/€ zum Abschlussstichtag.
Umsatzmindernd wirkte relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum zudem die Entwicklung im
Programm CF6-80C/E.
In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten
sich die Umsatzerlöse um 223 Mio. € auf 2.304
Mio. €, insbesondere befördert durch
zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für das
GE90-Triebwerk und die positive Entwicklung im
Triebwerksleasinggeschäft.
Die Umsatzerlöse auf bereinigter Basis stiegen im
Vergleich zum Vorjahr um 306 Mio. € (9,8 %) auf 3.429
Mio. €.
Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom UmsatzInfolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des
realisierten Produktmixes erhöhten sich die
Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2024
gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 247 Mio.
€ (9,6 %) auf 2.820 Mio. € und damit proportional
zu den Umsatzerlösen. Während die
Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten
gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung
der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 569 Mio. € um 49 Mio. € (9,5 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg
resultiert maßgeblich aus der positiven
Geschäftsentwicklung im MRO-Segment. Die ebenfalls
positive Umsatzentwicklung im OEM-Segment wurde unter
Berücksichtigung von Inflationseffekten durch einen
Anstieg der Umsatzkosten besonders bei den GTF-Programmen
teilweise kompensiert. Die Brutto-Marge blieb im Vergleich
zum 1. Halbjahr 2023 stabil bei 16,8 %. Die bereinigte
Brutto-Marge stieg hingegen von 17,3 % auf 18,0 %.
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern stieg in den
ersten sechs Monaten 2024 um 38 Mio. € (9,8 %) auf 421
Mio. € (Januar bis Juni 2023: 383 Mio. €). Die
EBIT-Marge blieb damit konstant bei 12,4 %. Die Entwicklung
des EBIT im Berichtsjahr im Vergleich zum
Vorjahresvergleichszeitraum ist im OEM-Segment neben der
Entwicklung des Bruttoergebnisses vom Umsatz durch
niedrigere sonstige Funktionskosten geprägt. Im
MRO-Segment ist mit Blick auf die EBIT-Entwicklung neben
der Bruttoergebnisentwicklung das sonstige betriebliche
Ergebnis zu berücksichtigen. Im
Vorjahresvergleichszeitraum enthielt dieses die
Versicherungsentschädigung für die in Russland
beschlagnahmten Leasingtriebwerke (Sondereinfluss
Wertminderungen/-aufholungen Russland-Ukraine-Krieg).
Weitere Treiber im MRO-Segment sind das
geschäftsverlaufsbedingt höhere Ergebnis aus at
equity bilanzierten Unternehmen sowie sinkende sonstige
Funktionskosten.
Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern
verbesserte sich auf 470 Mio. € (Januar bis Juni 2023:
405 Mio. €); die bereinigte EBIT-Marge lag damit bei
13,7 % (Januar bis Juni 2023: 13,1 %) (siehe Tabelle
"Überleitung der Konzern- Gewinn- und
Verlustrechnung").
FinanzergebnisIm Berichtszeitraum lag das Finanzergebnis bei - 22 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: - 21 Mio. €).
Höhere Zinserträge aus Geldanlagen und eine
Verbesserung des sonstigen Finanzergebnisses wurden dabei
durch höhere Zinsaufwendungen leicht
überkompensiert.
Ergebnis vor ErtragsteuernDas Ergebnis vor Ertragsteuern ist in den ersten sechs
Monaten 2024 um 37 Mio. € auf 399 Mio. € (Januar
bis Juni 2023: 362 Mio. €) gestiegen.
Ergebnis nach ErtragsteuernDas Ergebnis nach Ertragsteuern hat sich auf 288 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: 256 Mio. €) erhöht
und entfällt in Höhe von 285 Mio. € (Januar
bis Juni 2023: 255 Mio. €) auf die Anteilseigner der
MTU Aero Engines AG. Das bereinigte Ergebnis nach
Ertragsteuern lag mit 342 Mio. € (Januar bis Juni
2023: 300 Mio. €) um 42 Mio. € über dem
Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.
Konzern-GesamtergebnisrechnungIn der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die
Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in
Höhe von 288 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 256
Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe
von 294 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 288 Mio.
€).
Die wesentlichen direkt im sonstigen Ergebnis nach
Steuern erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen
in den ersten sechs Monaten 2024 unter
Berücksichtigung latenter Steuern negative
Marktwertänderungen von Instrumenten zur Absicherung
von Zahlungsströmen in Höhe von 34 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: positive Marktwertänderungen
von 45 Mio. €), positive Effekte aus der
Währungsumrechnung ausländischer
Konzerngesellschaften in Höhe von 22 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: negative Effekte in Höhe von 9
Mio. €) sowie versicherungsmathematische Gewinne aus
Zinsanpassungen im Zusammenhang mit der Bewertung von
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe
von 18 Mio. € (Januar bis Juni 2023:
versicherungsmathematische Verluste in Höhe von 4 Mio.
€).
Das Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 294 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: 288 Mio. €)
entfällt in Höhe von 289 Mio. € (Januar bis
Juni 2023: 288 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU
Aero Engines AG.
FinanzlageDie Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
werden im Geschäftsbericht 2023 ab Seite 56
ausgeführt und vom Konzern unverändert verfolgt.
Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2023 ergaben
sich folgende Änderungen:
Die MTU Aero Engines AG hat am 10. Mai 2024 zwei
Schuldscheindarlehen platziert. Ein Schuldscheindarlehen
über 161 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23.
April 2027 und einen Festzinssatz von 4,194 % p.a. Ein
weiteres Schuldscheindarlehen über 139 Mio. € hat
eine Laufzeit bis zum 23. April 2029 und einen Festzinssatz
von 4,121 % p.a. Beide Darlehen wurden am 23. April 2024 in
Höhe des vollen Nominalbetrags abzüglich der
Platzierungsgebühren an die MTU ausgezahlt. Die
Zinszahlungen bei beiden Darlehen sind jährlich
nachträglich jeweils am 23. April fällig. Die
Rückzahlung erfolgt jeweils in Höhe des
Nominalbetrags am Ende der Laufzeit. Die Darlehen werden
unter Einbeziehung der Platzierungsgebühren zu
fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode bilanziert.
Die primäre Fremdfinanzierung des Konzerns erfolgt
unverändert durch in Euro dotierte Anleihen und
Schuldverschreibungen sowie durch eine
Wandelschuldverschreibung.
Free Cashflow (bereinigt)Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Summe der
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus
Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch
Komponenten (Zahlungssondereinflüsse) enthält,
die nicht dem operativen Kerngeschäft zuzurechnen
sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free
Cashflow der Cashflow aus Investitionstätigkeit um
diese Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Als
Zahlungssondereinflüsse identifiziert die MTU in
stetiger Praxis Zahlungsströme im Zusammenhang mit:
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Korrespondierend wurden bei der Ableitung des Free
Cashflow Einzahlungen im Rahmen von verzinslichen Flugzeug-
bzw. Triebwerksfinanzierungsvorgängen in Höhe von
netto 19 Mio. € (Januar bis Juni 2023: Auszahlungen in
Höhe von 6 Mio. €) als
Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Unter den weiteren
Kategorien von Zahlungssondereinflüssen waren weder im
ersten Halbjahr 2024 noch 2023 Sachverhalte zu verzeichnen
und damit zu bereinigen.
In den ersten sechs Monaten 2024 wurde auf dieser Basis
ein Free Cashflow in Höhe von 105 Mio. € (Januar
bis Juni 2023: 135 Mio. €) realisiert.
Finanzlagescrollen
Cashflow aus betrieblicher TätigkeitDer Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im
Wesentlichen aus dem zahlungswirksamen
Geschäftswachstum, teilweise kompensiert durch
verstärkte Mittelbindung im Working Capital.
Cashflow aus InvestitionstätigkeitDie zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte betrugen 35 Mio. € (Januar bis
Juni 2023: 27 Mio. €). Sie betrafen im Wesentlichen
Investitionen für die Pratt & Whitney
GTF™-Triebwerksfamilie, das GE9X und das
PW800-Programm.
Weiterhin wurden für Programmwerte
(Anschaffungskosten für den Erwerb und / oder die
Erhöhung von Programmanteilen) und Ausgleichszahlungen
für Entwicklungsleistungen für zivile
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen im ersten
Halbjahr 2024 insgesamt 34 Mio. € ausgegeben (Januar
bis Juni 2023: 21 Mio. €).
Im Berichtszeitraum betrugen die Ausgaben für
Investitionen in Sachanlagen 202 Mio. € (Januar bis
Juni 2023: 139 Mio. €). Die Investitionen stehen in
Zusammenhang mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten
der MTU, insbesondere an den Standorten in Deutschland,
sowie mit Ersatzbeschaffungen im bestehenden Anlagen- und
Maschinenpark und Käufen von Betriebs- und
Geschäftsausstattung. Weiterhin wurde in die
Kapazitäten des Triebwerksleasinggeschäfts
investiert. Aus dem Verkauf von Sachanlagen, insbesondere
von Leasingtriebwerken, wurden Erlöse in Höhe von
32 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 27 Mio. €)
realisiert.
Der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben bei den
finanziellen Vermögenswerten in Höhe von +14 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: - 17 Mio. €) resultiert
im Wesentlichen aus Netto-Einzahlungen im Rahmen der
Beteiligung an Flugzeugfinanzierungsaktivitäten.
Cashflow aus FinanzierungstätigkeitIm Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 lag der
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit bei 131 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: Mittelabfluss von 181 Mio.
€). Wesentliche Treiber im Berichtsjahr waren die
Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen mit
Zuflüssen in Höhe von 299 Mio. €, die im
Vergleich zum Vorjahr reduzierte
Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr
2023 in Höhe von 108 Mio. €
(Dividendenausschüttung für das
Geschäftsjahr 2022: 171 Mio. €),
Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen in
Höhe von 82 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 0 Mio.
€) sowie Tilgungen von Leasingverpflichtungen in
Höhe von 32 Mio. €. Dies wurde zum Teil durch die
Aufnahme sonstiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von
78 Mio. € kompensiert.
Veränderung der Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteAus der Entwicklung der Cashflows und unter
Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen
resultiert ein Anstieg der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente um 262 Mio. € (Januar
bis Juni 2023: Rückgang um 52 Mio. €).
Netto-FinanzverschuldungDie MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den
Saldo aus den Brutto-Finanzschulden und dem
Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des
MTU-Konzerns verdeutlicht. Zum 30. Juni 2024 stieg die
Netto- Finanzverschuldung um 81 Mio. € auf 711 Mio.
€ (31. Dezember 2023: 631 Mio. €).
Netto-Finanzverschuldungscrollen
Zur detaillierten Erläuterung der Anleihen und
Schuldverschreibungen, der finanziellen Verbindlichkeiten
aus Programmanteilserwerben sowie der finanziellen
Verbindlichkeiten aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von
Programmbeteiligungen wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2023 der MTU Aero Engines AG, Seite
203ff., bzw. auf den Abschnitt 28 dieses Zwischenberichts
verwiesen.
VermögenslageEntwicklung der BilanzpositionenDie Konzernbilanzsumme hat sich von 10.204 Mio. €
zum 31. Dezember 2023 um 753 Mio. € auf 10.957 Mio.
€ zum 30. Juni 2024 erhöht.
Die langfristigen Vermögenswerte sind
gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 81 Mio. € auf
4.686 Mio. € und die kurzfristigen Vermögenswerte
um 672 Mio. € auf 6.271 Mio. € gestiegen.
In den ersten sechs Monaten 2024 wurden immaterielle
Vermögenswerte in Höhe von 36 Mio. € (Januar
bis Juni 2023: 28 Mio. €) aktiviert. Die Zugänge
betreffen überwiegend aktivierte, selbsterstellte
Entwicklungsleistungen im Rahmen der Beteiligungen an Pratt
& Whitney Getriebefan-Programmen, beim GE9X und beim
PW800-Programm.
Der Zugang bei den Sachanlagen betrug im ersten Halbjahr
2024 246 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 163 Mio.
€).
Bei erworbenen Programmwerten, Entwicklungsleistungen
und sonstigen Vermögenswerten ist ein Anstieg um 24
Mio. € auf 824 Mio. € zu verzeichnen, der sich im
Wesentlichen aus dem Anstieg der
Entwicklungsausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Pratt
& Whitney-Getriebefanprogrammen begründet.
Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 435 Mio. € auf 1.445
Mio. €, die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente im Wesentlichen aufgrund der
Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen um 262 Mio.
€ auf 1.146 Mio. €, die kurzfristigen sonstigen
finanziellen Vermögenswerte um 93 Mio. € auf 772
Mio. € und die Vorräte um 43 Mio. € auf
1.672 Mio. €. Demgegenüber sanken die
Vertragsvermögenswerte hauptsächlich aufgrund
höherer Anzahlungsverrechnungen um 122 Mio. € auf
1.126 Mio. €, die Ertragsteueransprüche um 33
Mio. € auf 49 Mio. € und die kurzfristigen
sonstigen Vermögenswerte um 8 Mio. € auf 60 Mio.
€.
Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Stand am
31. Dezember 2023 um 183 Mio. € auf 3.116 Mio. €
gestiegen. Eigenkapitalerhöhend wirkten sich in den
ersten sechs Monaten 2024 das Ergebnis nach Ertragsteuern
in Höhe von 288 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 256
Mio. €), positive Effekte aus der
Währungsumrechnung ausländischer
Konzerngesellschaften in Höhe von 22 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: negative Effekte in Höhe von 9
Mio. €) sowie versicherungsmathematische Gewinne
insbesondere aus Rechnungszinsentwicklungen für
Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: versicherungsmathematische Verluste
in Höhe von 4 Mio. €) aus. Eigenkapitalmindernd
wirkten die Auszahlung der Dividende für das
Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 108 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 171 Mio. €), die
Marktwertreduzierungen der Instrumente zur Absicherung von
Zahlungsströmen in Höhe von 34 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: Marktwerterhöhungen von 45 Mio.
€) sowie die Dividendenzahlungen an Anteile ohne
beherrschenden Einfluss in Höhe von 3 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 1 Mio. €). Die
Eigenkapitalquote lag bei 28,4 % (31. Dezember 2023: 28,7
%).
Die Rückstellungen für Pensionen sind
gegenüber dem 31. Dezember 2023 insbesondere aufgrund
eines Anstiegs des Rechnungszinses um 19 Mio. €
gesunken. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um
30 Mio. € auf 187 Mio. € steht insbesondere im
Zusammenhang mit dem Nettoanstieg der Rückstellungen
für Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken
aus schwebenden Geschäften sowie mit den
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich im
Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 290 Mio. € auf
2.180 Mio. €. Im Wesentlichen ist der Anstieg auf die
Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen in Höhe von
299 Mio. € zurückzuführen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lagen insbesondere geschäftsverlaufsbedingt mit 386
Mio. € zum 30. Juni 2024 um 61 Mio. € über
dem Wert zum 31. Dezember 2023.
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten erhöhten
sich gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 155 Mio.
€ auf 3.396 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf
den Geschäftsverlauf sowie die wechselkursbedingte
Aufwertungen der Verpflichtungen zurückzuführen.
Die Vertragsverbindlichkeiten erhöhten sich
gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 70 Mio. € auf
808 Mio. €. Die erhaltenen Anzahlungen werden unter
den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen, sofern sie
höher sind als die zurechenbaren
Vertragsvermögenswerte.
Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich
gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 14 Mio. € auf
124 Mio. €. Ein Rückgang der Verbindlichkeiten
aus sonstigen Steuern wurde dabei durch höhere
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen
teilweise kompensiert.
Mitarbeiter:innenDie MTU hatte am 30. Juni 2024 12.366 Mitarbeiter:innen
(Stand 31. Dezember 2023: 12.170).
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich dabei
geschäftsverlaufsbedingt an allen Standorten,
besonders in Deutschland, Serbien und Polen.
NachtragsberichtEreignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2024)Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine
nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem
Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses
Halbjahres-Finanzberichts am 29. Juli 2024 nicht
aufgetreten.
Prognose-, Risiko- und ChancenberichtUm Chancen am Markt erfolgreich zu nutzen und die damit
verbundenen Risiken zu identifizieren und zu steuern, hat
der Vorstand ein integriertes Chancen- und
Risikomanagementsystem eingerichtet. Es ist in die
wertorientierte Steuerung und die bestehenden
Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das
System orientiert sich am führenden internationalen
Standard COSO II Enterprise Risk Management Framework. Es
umfasst auch das interne Kontrollsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess gemäß §§ 289
Abs. 5 und 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Für eine detaillierte
Beschreibung der Merkmale des Systems sowie der angewandten
Methoden wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite
92ff., verwiesen.
PrognoseGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDer Internationale Währungsfonds (IWF) hat im April
seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum
leicht nach oben korrigiert und zeigte sich überrascht
von der Resilienz der Weltwirtschaft. Laut der neuen
Konjunkturprognose des IWF soll das globale Wachstum in
diesem Jahr 3,2 % erreichen. Nicht nur die Aussichten
für die Industrieländer haben sich leicht
verbessert (+0,2 %), sondern auch die
Entwicklungsländer zeigen einen leicht positiveren
Trend (+0,1 %, IWF WEO April 2024). Die Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) geht mit 3,1 % von einem ähnlichen globalen
Wachstum aus. Damit dürfte das weltweite
Wirtschaftswachstum gleichauf mit dem Niveau von 2023
liegen (3,1 %) und sich trotz geopolitischer Unsicherheit
stabilisieren (OECD Economic Outlook, Mai 2024).
Die globale Inflation dürfte voraussichtlich stetig
zurückgehen, von 6,8 % im Jahr 2023 auf 5,9 % im Jahr
2024 und auf 4,5 % im Jahr 2025. Die Industrieländer
sollen dabei schneller ihre Inflationsziele erreichen als
die Schwellen- und Entwicklungsländer (IWF WEO April
2024). Viele Zentralbanken haben bereits die Zinswende
vollzogen oder stehen kurz davor.
Langfristig trüben die Wachstumsaussichten in China
und in anderen großen Schwellenländern die
Wirtschaftsentwicklung. Zudem bremst die geopolitische
Polarisierung den Welthandel. Der IWF sieht das Risiko
einer möglichen Verschlechterung der globalen
Wirtschaftsaussichten: Die anhaltend hohen geopolitischen
Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, haben das
Potenzial, die Energie- und Finanzmärkte zu
stören, was zu einem Wiederanstieg der Inflation und
einem Rückgang des Wachstums führen könnte.
Auch ein Sieg Donald Trumps bei den kommenden
US-Präsidentschaftswahlen mit einer starken
republikanischen Mehrheit im Kongress könnte die
Inflation antreiben, weil Trump in diesem Fall seine
Wirtschaftspolitik mit Fokus auf neue Zölle,
Steuererleichterungen und eine strikte Einwanderungspolitik
ungehindert umsetzen könnte. Die global bereits sehr
hohen Schuldenlasten könnten weiter steigen, wenn
niedrig verzinste Schulden refinanziert oder
festverzinsliche Darlehenszinsen neu verhandelt werden (IWF
WEO April 2024).
Branchenwirtschaftliche Bedingungen der LuftfahrtindustrieDer Passagierverkehr profitiert von einer anhaltenden
Erholung der Nachfrage. Für 2024 rechnet die IATA im
Passagierverkehr mit einem Wachstum um 11,6 %
gegenüber dem Vorjahr (IATA Global Outlook for Air
Transport June 2024). Damit dürfte das Vorkrisenniveau
von 2019 übertroffen werden. 2024 dürften aller
Voraussicht nach Rekord-Passagierzahlen und -Umsätze
erzielt werden - und das trotz der Probleme in den
Lieferketten.
Die IATA prognostiziert, dass die Branche 2024 weltweit
996 Mrd. US-$ einnehmen und damit ein Rekordergebnis
erzielen wird. Die Umsätze dürften im Vergleich
zum Vorjahr um 10 % steigen (IATA-Prognose, Juni 2024). Das
Frachtvolumen, gemessen in CTK (Cargo Ton Kilometers), soll
im Jahresvergleich um ca. 5 % steigen (IATA Global Outlook
for Air Transport June 2024).
Die IATA geht davon aus, dass die Ölpreise in der
zweiten Jahreshälfte auf 87,5 US-$ pro Barrel steigen,
was in etwa dem Preisniveau von Ende Juni 2024 entspricht
(IATA Global Outlook for Air Transport June 2024).
Die Flugzeughersteller haben weiterhin mit
Lieferengpässen zu kämpfen. Airbus plant dieses
Jahr, die Auslieferungen auf 770 Flugzeuge zu steigern
(2023: 720 Flugzeuge). Die Gesamtproduktion soll
schrittweise weiter erhöht werden. Die Produktionsrate
der Baureihe A320 soll im Jahr 2027 von 45 auf 75 Flugzeuge
pro Monat steigen. Bei der A220-Reihe hält Airbus an
seinem Ziel von 14 Flugzeugen pro Monat bis Mitte der
Dekade fest und erhöht die A350-Produktion von 6 auf
10 Flugzeuge pro Monat. Bei Boeing wurden die
Produktionsraten zur Qualitätssicherung
heruntergefahren. Die FAA hat Boeing eine Produktionsgrenze
von 38 737 MAX auferlegt. Im Mai blieb Boeing mit 19 737
MAX deutlich darunter. Die Produktion des 787 Dreamliners
dürfte auf 5 pro Monat steigen und bis 2025/26 eine
monatliche Rate von 10 Flugzeugen erreichen. Im Mai
lieferte Boeing zwei Dreamliner aus. Auch Embraer erwartet
eine Erhöhung der Produktion seiner E-Jets und will im
Jahr 2024 ca. 72 - 80 Flugzeuge liefern (Vorjahr: 64). Die
derzeitig starke Nachfrage, gekoppelt mit den
Lieferkettenproblemen und den Schwierigkeiten beim Hochlauf
der Produktion neuer Flugzeuge hat zur Folge, dass sich die
Ausmusterung älterer Flugzeuge weiter verzögert
und das Durchschnittsalter der Flotten steigt. Damit werden
zusätzliche Triebwerks-Instandhaltungen mit einer
erhöhte Nachfrage nach Ersatzteilen notwendig.
Der Verteidigungssektor verzeichnet weiterhin starke
Wachstumsraten. Geopolitische Spannungen haben zu einem
weltweiten Anstieg der Verteidigungsausgaben und des
Auftragsbestands geführt. Auch die deutsche
Verteidigungsindustrie boomt, da europäische Partner
aufgrund von geopolitischen Überlegungen vermehrt bei
deutschen Rüstungskonzernen bestellen. Die
unlängst bekannt gegebene Bestellung von 20
zusätzlichen Eurofightern durch die Bundesregierung
unterstreicht die positiven Aussichten.
Künftige Entwicklung der MTUDie MTU hat ihre Prognose für das
Geschäftsjahr 2024 weiter konkretisiert.
Sie erwartet weiterhin einen Umsatz zwischen 7.300 und
7.500 Mio. € auf Basis einer Wechselkursannahme von
1,10 US-$ / €.
Dieser Umsatzerwartung liegen folgende Annahmen zu
Grunde:
Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein
Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im
Ersatzteilgeschäft.
Das Wachstum des zivilen Neutriebwerks-Geschäfts
ist vor allem durch höhere Produktionsraten für
die A320neo, die A220 und für E-Jets sowie höhere
Auslieferungen für die Boeing 787 und für BizJets
geprägt. Erwartet wird ein organisches Wachstum im
niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich.
Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft wird vom
weiteren Wachstum des Luftverkehrs, einer Erhöhung der
Listenpreise und abnehmenden Lieferkettenproblemen
getragen. Insgesamt soll der Geschäftsbereich
organisch im niedrigen Zehner-Prozentbereich wachsen.
Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im
Jahr 2024 im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich
ansteigen, unterstützt durch solide
Auslieferungszahlen und die Arbeit am FCAS-Demonstrator.
Für das zivile Instandhaltungsgeschäft (MRO)
prognostiziert die MTU ein organisches Wachstum im
mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich. Es wird
erwartet, dass der Anteil der Maintenance der
Getriebefan-Programme bei rund 35 % liegen wird,
hauptsächlich bedingt durch den
Getriebefan-Flottenmanagementplan.
Die bereinigte EBIT-Marge der MTU soll 2024 bei rund 13
% liegen.
Die MTU geht weiterhin davon aus, dass das bereinigte
Ergebnis nach Ertragsteuern und das operative Ergebnis
(EBIT bereinigt) analog zur bereinigten EBIT-Marge steigen.
Beim Free Cashflow geht die MTU 2024 von einem niedrigen
dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Der Zeitpunkt der
Kompensation für die aufgrund des
Getriebefan-Flottenmanagementplans am Boden befindlichen
Flugzeuge ist derzeit weiter unklar, weshalb eine genauere
Aussage derzeit noch nicht opportun erscheint.
RisikenAufgrund der unternehmerischen Aktivität und der
Einbindung der MTU in einen global vernetzten Markt mit
vielfältigen ökonomischen und politischen
Rahmenbedingungen sowie die durch Konsortien geprägten
Geschäftsbeziehungen ergeben sich Risiken, welche die
wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens beeinflussen
können.
Direkte Risiken bedingt durch Pandemien in der Branche
des Luftverkehrs und der Luftfahrtindustrie sind nicht
bekannt. Das internationale Flugaufkommen hat sich wieder
auf das Vorkrisenniveau erholt. Ein generelles Risiko
besteht auch nach der Überwindung der Covid-Pandemie
weiterhin, u.a. könnten bei einer Ausweitung der
derzeit auftretende Fälle der Vogelgrippe
Einschränkungen des Flugverkehrs das
Unternehmensergebnis belasten.
Die geopolitischen Entwicklungen weltweit und die
Auswirkungen der Konflikte in Israel, China/Taiwan sowie
des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf die
Weltwirtschaft können das Geschäft der MTU-Gruppe
weiterhin negativ beeinflussen. Die mit dem Krieg in
Zusammenhang stehenden umfangreichen wirtschaftlichen
Sanktionen gegenüber Russland wirkten sich belastend
auf die Geschäftsentwicklung der MTU aus, insbesondere
aufgrund von bestehenden Langfristverträgen mit
russischen MRO-Kunden. Insgesamt hatte die MTU nur in sehr
geringem Umfang MRO-Direktgeschäft in Russland und
verfügte über keine Präsenz in der Region.
Entsprechend konnte die MTU die bisherigen Risiken
weitestgehend kompensieren. Die MTU unterstützt
uneingeschränkt alle Sanktionsregularien und kommt
ihnen vollumfänglich nach. Entsprechend hat das
Unternehmen alle Lieferungen und Datentransfers sowie den
Zahlungsverkehr im Einklang mit geltendem Sanktionsrecht
eingestellt. Die daraus resultierenden Risiken aus
angemeldeten Rückzahlungsverpflichtungen aufgrund von
Vertragsauflösungen mit russischen Kunden bestehen
weiterhin
Für die MTU bestehen zudem Risiken, die aus der
Unsicherheit in Bezug auf die allgemeine Energieversorgung
mit Öl und Gas sowie die Störung von weltweiten
Wertschöpfungs- und Lieferketten resultieren. Bisher
ist es der MTU gelungen, einen großen Teil der
Auswirkungen von hohen Rohstoffpreisen und hoher
Marktvolatilität bei den nicht-energetischen
Rohstoffen durch proaktives Risikomanagement zu mitigieren.
Sollte die aktuell angespannte Lage an den
Rohstoffmärkten für einen längeren Zeitraum
fortbestehen, könnten sich die hohen Rohstoffpreise
negativ auf die Margen der MTU auswirken. Auswirkungen der
Inflation, getrieben von steigenden Personal- und
Energiekosten, konnten bisher weitestgehend durch
Fixpreisvereinbarungen in Langzeitverträgen vermieden
werden. Bei weiterhin steigenden Preisen wird sich in den
nächsten Jahren die Anspannung auf die
Beschaffungskosten durch die Anwendung entsprechender
Preisgleitklauseln bzw. auslaufende Preisbindungen graduell
erhöhen. Unabhängig von der aktuellen Situation
setzt die MTU bereits heute auf einen Mix aus erneuerbaren
und nicht-erneuerbaren Energien und wählt
Energieressourcen nach Versorgungssicherheit,
Wirtschaftlichkeit und ökologischen Gesichtspunkten
aus.
Wesentliche Risiken für die MTU bestehen aus Markt-
und Programmrisiken. Im OEM-Segment stehen weiterhin die
Markt- und Programmrisiken im Zusammenhang mit Risk- and
Revenue-Sharing-Verträgen mit den OEM-Partnern,
darunter auch die Gefahr von Belastungen der
Geschäftsentwicklung, falls die Kapazitäten und
Teileversorgung zur Erfüllung höherer
Instandhaltungsbedarfe der GTF-Flotte nicht ausreichend
schnell gesteigert werden können. Weiterhin
berücksichtigt die MTU Risikopositionen im
Zusammenhang mit Entwicklungs- und Fertigungsrisiken im
Rahmen ziviler Programmbeteiligungen, bei deren Eintreten
Kompensationen des Triebwerkskonsortialführers bzw.
der Programmgesellschaft gegenüber Programmkunden
erfolgen könnten, an denen die MTU als
Konsortialpartner mit ihrem jeweiligen Programmanteil
partizipiert. Im Zusammenhang mit anhängigen
Schiedsverfahren mit Kunden ziviler Programmbeteiligungen
bestehen weiterhin möglicherweise erhebliche Kredit-
und Rechtsrisiken.
Haftungs- und Kostenrisiken im Zusammenhang mit der
Realisierung des Getriebefan-Flottenmanagementplans
berücksichtigt die MTU in direkter Abstimmung mit dem
Triebwerks-OEM durch bilanzielle Vorsorgen, insbesondere in
Form von Rückerstattungsverpflichtungen bzw. im Rahmen
zukunftsgerichteter Aussagen des Managements zur erwarteten
Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Gleichwohl können sich in diesem Zusammenhang weitere
Risiken, aber auch Chancen, mit Blick auf die Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MTU
ergeben.
Zusätzliche Risiken könnten sich für die
MTU insbesondere im Zusammengang mit den Wahlen in den USA
ergeben. Sie könnten sich aus Änderungen der
Systematik der Einfuhrabgaben bzw. der US-Besteuerung
ergeben.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit die gleichen
Risikopotenziale wie im Geschäftsbericht 2023
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Risiken wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2023, Seite 76 ff. (Risiko- und
Chancenbericht), verwiesen.
ChancenDas Geschäftsmodell, basierend auf den drei
Säulen ziviles Triebwerksgeschäft,
militärisches Geschäft und zivile Instandhaltung,
sowie das ausgewogene Produktportfolio ermöglichen der
MTU jeweils gute Marktpositionen. Durch die kontinuierliche
Investition in Forschung, Entwicklung und neue
Technologien, die Stärkung der Risk- and
Revenue-Sharing-Partnerschaften sowie den Ausbau des
Instandhaltungsgeschäfts ergeben sich
regelmäßig neue Chancen.
Trotz der Verwerfungen in Folge der geopolitischen
Krisen, insbesondere im Zusammenhang mit dem russischen
Angriffskrieg, den Belastungen aus Powder Metal sowie den
sonstigen genannten Risikofeldern, sieht die MTU auch
Chancen-Positionen in allen Geschäftsfeldern. Im
zivilen Triebwerksgeschäft sieht das Unternehmen
insbesondere Chancen, mit Hilfe seiner Beteiligung vor
allem an der effizienteren GTF-Triebwerkstechnologie
überproportional an der weiteren Erholung und dem
künftigen Wachstum der Luftfahrtindustrie zu
partizipieren. In Anbetracht der limitierten
Produktionskapazitäten hierfür ergeben sich
zusätzliche Chancen für das OEM- und
MRO-Geschäft im Zusammenhang mit etablierten
Programmen, wie dem V2500. Im Betrachtungszeitraum sucht
die MTU im Rahmen des PW1100G-JM-Programmkonsortiums
Chancen zu realisieren, die eine effiziente Abwicklung des
Getriebefan-Flottenmanagementplans unterstützen. Bei
den militärischen Triebwerksprogrammen bietet
insbesondere das europäische FCAS-Programm Potenzial
für die MTU im Rahmen der Entwicklung, Technologie und
Geschäftsentwicklung. Ebenfalls können Chancen
beim Ersatz bestehender militärischer
Triebwerksflotten ergriffen werden, um an zusätzlichen
Verkäufen und dem damit verbundenen
Instandhaltungsgeschäft teilzuhaben. Zusätzliches
Potenzial im Militärgeschäft könnte sich
mittelfristig aus dem Sondervermögen der Bundeswehr
und dem daraus abgeleiteten höheren Wehretat ergeben,
von dem die MTU profitieren könnte.
Darüber hinaus sieht die MTU derzeit dasselbe
Chancenpotenzial wie im Geschäftsbericht 2023
beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der
Chancen wird in diesem Zusammenhang auf den
Geschäftsbericht 2023, Seite 90 ff. (Chancenbericht),
verwiesen.
Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation der MTUDie MTU sieht sich aufgrund ihres ganzheitlichen Risiko-
und Chancen-Management-Systems in der Lage, Risikofelder
und Chancenpotenziale frühzeitig zu identifizieren,
Risiken durch geeignete Maßnahmen aktiv und
kompensatorisch zu steuern und Chancen zu ergreifen. Die
Risiko- und Chancenlage hat sich für den MTU-Konzern
gegenüber der Einschätzung zum 31. Dezember 2023
nur unwesentlich verändert und die MTU klassifiziert
ihr Risikomanagement-System weiterhin als effektiv, um die
bestehenden und künftigen Herausforderungen hieraus zu
bewältigen.
Entsprechend wird aus heutiger Sicht die Risikoposition,
auch in Anbetracht der kontinuierlich weiterentwickelten
kompensatorischen Maßnahmen, als beherrschbar und
somit der Fortbestand des MTU-Konzerns als nicht
gefährdet beurteilt.
Bericht zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenZu den wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden
Unternehmen und Personen wird auf den verkürzten
Konzern-Zwischenabschluss unter Abschnitt "38.
Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen"
verwiesen.
Verkürzter Konzern-ZwischenabschlussKonzern-Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnungscrollen
Konzernbilanz - VermögenswerteVermögenswertescrollen
Eigenkapital und Schuldenscrollen
Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungZu den Erläuterungen der Eigenkapital-Bestandteile
wird auf Abschnitt "24. Eigenkapital" der ausgewählten
erläuternden Anhangangaben verwiesen.
scrollen
scrollen
1) betrifft Pensionsverpflichtungen und
Planvermögen
Konzern-Kapitalflussrechnungscrollen
Anhang zum Konzern-ZwischenabschlussKonzern-SegmentberichterstattungSegmentinformationenZu den Tätigkeiten der einzelnen
Geschäftssegmente wird auf die Erläuterungen im
Geschäftsbericht 2023, Seite 234f., verwiesen. In den
ersten sechs Monaten 2024 hat sich die Segmentabgrenzung
nicht verändert.
Die Segmentinformationen stellen sich wie folgt dar:
Konzern-Segmentberichterstattungscrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Posten betreffen
insbesondere nicht ausgabewirksame Erfolgsbeiträge aus
der Fremdwährungsbewertung.
Überleitung zum MTU-Konzern - Ergebnis vor Ertragsteuernscrollen
GrundsätzeDas Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den
gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms - von der
Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und
die Fertigung von Triebwerken und Ersatzteilen bis hin zu
Instandhaltungsdienstleistungen. Die
Geschäftstätigkeit der MTU gliedert sich in zwei
Segmente: das "zivile und militärische
Triebwerksgeschäft (OEM)" sowie die "zivile
Triebwerksinstandhaltung (MRO)".
Im zivilen und militärischen
Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU
Module und Komponenten sowie Ersatzteile für
Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren
Endmontage. Bei militärischen Triebwerken
übernimmt die MTU zudem
Instandhaltungsdienstleistungen. Das Segment zivile
Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf
dem Gebiet der Instandsetzung und Überholung und sowie
der logistischen Betreuung ziviler Triebwerke.
Das Mutterunternehmen, die MTU Aero Engines AG mit Sitz
in der Dachauer Str. 665, 80995 München, ist im
Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts
München unter HRB 157206 eingetragen.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am
29. Juli 2024 durch den Vorstand der MTU Aero Engines AG
zur Veröffentlichung freigegeben.
RechnungslegungDer Halbjahres-Finanzbericht der MTU umfasst nach den
Vorschriften des §115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)
einen verkürzten Konzern-Zwischenabschluss, einen
Konzern-Zwischenlagebericht sowie eine Versicherung der
gesetzlichen Vertreter. Der verkürzte nicht testierte
Konzern-Zwischenabschluss wurde unter Beachtung der
International Financial Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht unter Beachtung
der anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt.
Statement of ComplianceDer verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.
Juni 2024 ist in Übereinstimmung mit den Regelungen
des International Accounting Standards (IAS) 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt worden. Alle vom
International Accounting Standards Board (IASB)
herausgegebenen, zum Zeitpunkt der Aufstellung des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses geltenden und
von der Europäischen Kommission für die Anwendung
in der EU übernommenen International Financial
Reporting Standards (IFRS) wurden von der MTU angewendet.
Im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden
dieselben Rechnungslegungsmethoden wie bei der Erstellung
des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 angewendet.
Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von
Rundungen ist es möglich, dass sich die gerundet
dargestellten Werte im Konzernabschluss nicht genau zu
gerundet dargestellten Summen addieren und in gleicher
Weise die Prozentangaben im Einzelfall nicht exakt auf
Basis der gerundet dargestellten absoluten Werte ermittelt
werden können. Dabei repräsentiert "0" Werte
zwischen einer halben Million und null Euro und "-0" Werte
zwischen null und minus einer halben Million Euro. Werte,
welche genau 0,00 € entsprechen, werden mit einem
leeren Feld dargestellt.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
enthält nicht alle für einen Konzernabschluss zum
Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und
Angaben und ist daher in Verbindung mit dem
Konzernabschluss der MTU zum 31. Dezember 2023 zu lesen.
Aus Sicht der Unternehmensleitung enthält der
Halbjahres-Finanzbericht alle üblichen, laufend
vorzunehmen den Anpassungen, die für eine angemessene
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns notwendig sind. Die im Rahmen der
Konzernrechnungslegung an gewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sind im Anhang des Konzernabschlusses
vom 31. Dezember 2023 ab Seite 145 erläutert.
KonsolidierungskreisDer MTU-Konzern umfasste am 30. Juni 2024
einschließlich der MTU Aero Engines AG, München,
Anteile an 35 Unternehmen.
SchätzunsicherheitenDer Umgang mit Schätzunsicherheiten erfolgt im
Wesentlichen nach den gleichen Prinzipien wie im
Geschäftsbericht 2023 auf Seite 160 ff. dargestellt.
Soweit es hierzu Abweichungen gab, wurden diese bei der
jeweiligen Anhangangabe dargestellt.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1. UmsatzerlöseUmsatzerlösescrollen
scrollen
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs
Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum
um 296 Mio. € (9,6 %) auf 3.389 Mio. €.
Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im
zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um
75 Mio. € (7,0 %) auf 1.135 Mio. €. Treiber des
Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive
Geschäftsentwicklung im Neugeschäft bei den
GTF-Programmen und im Ersatzteilgeschäft beim GEnx
sowie ein Anstieg im Militärgeschäft. Die
Umsatzentwicklung wurde hingegen von der umsatzwirksamen
Stichtagskursbewertung von
Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler
Programmbeteiligungen belastet, in Anbetracht der
Stichtagskursentwicklung von 1,11 US-$/€ am 31.
Dezember 2023 auf 1,07 US-$/€ zum Abschlussstichtag.
Umsatzmindernd wirkte relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum zudem die Entwicklung im
Programm CF6-80C/E.
In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten
sich die Umsatzerlöse um 223 Mio. € auf 2.304
Mio. €, insbesondere befördert durch
zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für das
GE90-Triebwerk und die positive Entwicklung im
Triebwerksleasinggeschäft. Die sonstigen
Umsatzerlöse profitierten relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum von einer deutlich positiven
Geschäftsentwicklung im
Triebwerksleasinggeschäft.
Die Umsatzerlöse auf bereinigter Basis stiegen im
Vergleich zum Vorjahr um 306 Mio. € (9,8 %) auf 3.429
Mio. €.
2. UmsatzkostenUmsatzkostenscrollen
Infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des
realisierten Produktmixes erhöhten sich die
Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2024
gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 247 Mio.
€ (9,6 %) auf 2.820 Mio. € und damit proportional
zu den Umsatzerlösen. Während die
Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten
gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung
der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum
Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs
Monaten mit 569 Mio. € um 49 Mio. € (9,5 %)
über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg
resultiert maßgeblich aus der positiven
Geschäftsentwicklung im MRO-Segment. Die ebenfalls
positive Umsatzentwicklung im OEM-Segment wurde unter
Berücksichtigung von Inflationseffekten durch einen
Anstieg der Umsatzkosten besonders bei den GTF-Programmen
teilweise kompensiert. Die Brutto-Marge blieb im Vergleich
zum 1. Halbjahr 2023 stabil bei 16,8 %. Die bereinigte
Brutto-Marge stieg hingegen von 17,3 % auf 18,0 %.
3. Forschungs- und Entwicklungskostenscrollen
4. Vertriebskostenscrollen
Die Vertriebskosten enthalten neben Aufwendungen
für Marketing und Werbung auch als Teil der
übrigen Vertriebskosten Wertberichtigungen und
Abschreibungen auf direkte Kundenforderungen.
5. Allgemeine Verwaltungskostenscrollen
Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen
im Zusammenhang mit administrativen Aufgaben, die weder dem
Entwicklungs- noch dem Produktionsbereich oder dem Vertrieb
zuzuordnen sind.
7. Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmenscrollen
8. Zinsergebnisscrollen
Die Übrigen Zinsaufwendungen stehen insbesondere im
Zusammenhang mit den neu platzierten Schuldscheindarlehen,
dem Zinsaufwand aus Factoring sowie der Aufzinsung der seit
2022 bestehenden finanziellen Verbindlichkeit aus
Ausgleichszahlungsverpflichtungen im Rahmen der
Konsortialbeteiligung am Triebwerksprogramm PW1100G-JM.
9. Sonstiges Finanzergebnisscrollen
10. ErtragsteuernAufteilung der laufenden und latenten Ertragsteuernscrollen
Die Steuerquote beträgt 27,7 %. Die ausgewiesenen
Ertragsteuern und die Steuerquote enthalten die
gegenwärtigen Einschätzungen des Managements zur
Betroffenheit des Konzerns durch die Mindeststeuer
(BEPS/PILLAR II).
11. Ergebnis je AktieZur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses wird
dem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen
Aktien die durchschnittliche Anzahl der Stammaktien
hinzugerechnet, die vertraglich im Rahmen von zum Stichtag
abgeschlossenen Finanzinstrumenten zusätzlich
ausgegeben werden könnte.
In den ersten sechs Monaten 2024 betrug das auf die
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende Ergebnis
nach Ertragsteuern 285 Mio. € (Januar bis Juni 2023:
255 Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im
Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar
bis Juni 2024 53.770.914 Aktien (Januar bis Juni 2023:
53.611.952 Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs
Monaten 2024 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in
Höhe von 5,30 € (Januar bis Juni 2023: 4,75
€).
Das verwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf
5,20 € (Januar bis Juni 2023: 4,65 €).
Verwässerungseffekte ergaben sich aus 1.321.265
potenziell auszugebenden Aktien im Rahmen der im September
2019 emittierten Wandelschuldverschreibung.
In den ersten sechs Monaten 2024 betrug das auf die
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende
bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern 339 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 300 Mio. €). Die
durchschnittlich gewichtete und im Umlauf befindliche
Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar bis Juni 2024
53.770.914 Aktien (Januar bis Juni 2023: 53.611.952
Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs Monaten 2024
ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in Höhe von 6,31
€ (Januar bis Juni 2023: 5,60 €).
12. Überleitung zu bereinigten ErgebniskennzahlenDie Überleitungsrechnung der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung dient dem Herausrechnen von
Sondereinflüssen, insbesondere - gemessen am internen
Materialitätskriterium für die externe
Konzernberichterstattung - wesentlichen und vor allem nicht
periodengerecht zu erfassenden operativen
Erfolgsbeiträgen aus den zentralen
Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner
Geschäftssegmente. Dadurch soll einerseits der Erfolg
der Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit
im Berichtsjahr gemessen werden und andererseits eine
Informationsreferenz für einen effizienten Perioden-
und Unternehmensvergleich zur Verfügung gestellt
werden.
Als zentrale bereinigte Steuerungskennzahlen berichtet
die MTU in stetiger Praxis die Ergebnisgrößen:
scrollen
Die bereinigten Ergebniskennzahlen fallen nicht unter
die Regulierung der internationalen
Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als
Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen
Kenngrößen betrachtet werden.
In stetiger Praxis erfolgt die Qualifizierung von
Sachverhalten bzw. zugehörigen Erfolgsbeiträgen
als zu neutralisierende Sondereinflüsse im Rahmen der
Ableitung bereinigter Ergebniskennzahlen in Abstimmung des
Vorsitzenden des Vorstands mit dem Finanzvorstand, mit dem
Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des
Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats.
Bereinigte UmsatzerlöseIm Sinne der Konsistenz der Berichterstattung werden die
Umsatzerlöse im Geschäftsjahr um die im Kapitel
EBIT bereinigt beschriebenen Sondereinflüsse "sonstige
erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" im
Zusammenhang mit dem "Getriebefan-Flottenmanagementplan",
die ebenfalls umsatzwirksam erfassten Erfolgsbeiträge
im Zusammenhang mit "Konsortialen Kredit- und
Rechtskosten-Großrisiken" sowie die "Effekte aus der
IAE V2500-Anteilserhöhung" bereinigt.
Die bereinigten Umsatzerlöse beliefen sich in den
ersten sechs Monaten 2024 auf 3.429 Mio. € (Januar bis
Juni 2023: 3.123 Mio. €).
EBIT bereinigtDie im Einklang mit der IFRS-Regulierung ermittelte
Ergebnisgröße EBIT wird in stetiger Praxis um
nachfolgende Kategorien von Sondereinflüssen
bereinigt:
Bereinigte Sondereinflüsse in Form wiederkehrender
Effekte zur Förderung einer ergebnistechnischen
Vergleichbarkeit innerhalb der Branche:
scrollen
Die genannten Erfolgsbeiträge wurden als
Sondereinfluss bei der Ableitung des Umsatz bereinigt sowie
des EBIT bereinigt neutralisiert.
Weitere Kategorien von Sondereinflüssen, die
grundsätzlich Bereinigungen auslösen, jedoch
weder im Berichts- noch im Vorjahresvergleichszeitraum
auftraten, betreffen.
scrollen
Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Bereinigtes Ergebnis nach ErtragsteuernKorrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses
vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur
Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern
werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis
sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis
zugerechnet, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den
Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen
sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren,
insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten
sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise
die Effekte aus der Kurssicherung, bleiben
unberücksichtigt.
Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern wird auf
Basis des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern
ermittelt. Dabei werden mittels des auf Basis der jeweils
aktuellen operativen Konzernplanung abgeleiteten erwarteten
durchschnittlichen Konzernsteuersatzes in Höhe von 27
% (Januar bis Juni 2023: 26 %) die "normalisierten" Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die
Nach-Steuer-Ergebnisbeiträge aus at equity
bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht Teil der
Steuerbasis.
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz14. Immaterielle VermögenswerteUnter den immateriellen Vermögenswerten werden
programmunabhängige Technologien,
Entwicklungsleistungen, Software und der erworbene
Firmenwert ausgewiesen.
In den ersten sechs Monaten 2024 wurden 36 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 28 Mio. €) immaterielle
Vermögenswerte aktiviert. Davon entfielen auf
selbsterstellte Entwicklungsleistungen und zugerechnete
Fremdkapitalzinsen 29 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 27
Mio. €).
Die Amortisation der immateriellen Vermögenswerte
betrug in den ersten sechs Monaten 2024 30 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 28 Mio. €).
15. SachanlagenIm Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2024 betrug der
Zugang bei den Sachanlagen 246 Mio. € (Januar bis Juni
2023: 163 Mio. €), im Wesentlichen in Form von
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleisteten
Anzahlungen und Anlagen im Bau. Die Abschreibungen und
Wertminderungen von Sachanlagen betrugen in den ersten
sechs Monaten 2024 120 Mio. € (Januar bis Juni 2023:
103 Mio. €).
16. Finanzielle VermögenswerteFinanzielle Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sindDie finanziellen Vermögenswerte, die nach der
Equity-Methode bilanziert sind, sind inhaltlich
gegenüber dem 31.12.2023 unverändert und im
Geschäftsbericht 2023, Seite 184 ff., beschrieben.
Sonstige finanzielle VermögenswerteZusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswertescrollen
1) Berücksichtigt als Teil der
Netto-Finanzverschuldung
Der Rückgang der Ausleihungen an Fremde betrifft im
Wesentlichen empfangene Rückzahlungen aus der
konsortialen Beteiligung an ausgereichten Finanzierungen
für Flugzeuge und Flugzeugtriebwerke im Rahmen ziviler
OEM-Programme.
Der Anstieg der Programm-Aftermarket-Ausgleichszahlungen
resultiert aus der konsortialen Beteiligung an den
GTF-Programm-Aftermarketverträgen, welche derzeit
durch erhebliche Leistungsüberschüsse
gekennzeichnet sind, die künftig durch die
vertraglichen Zahlungen der Programmkunden erstattet
werden.
Die übrigen sonstigen finanziellen
Vermögenswerte in Höhe von 86 Mio. €
(Vorjahr: 176 Mio. €) beinhalten eine Vielzahl von
Einzelsachverhalten. Der Rückgang im Berichtsjahr
resultiert aus Einnahmen für im Vorjahr abgegrenzte
Forderungen aus Ausgleichszahlungen im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen sowie im Zusammenhang mit
Lieferantenboni und Versicherungsleistungen.
Die sonstigen Anteile an nahe stehenden Unternehmen
betreffen im Wesentlichen Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen sowie Anteile an assozierten
Unternehmen.
17. Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswertescrollen
In den ersten sechs Monaten 2024 wurden 13 Mio. €
(Januar bis Juni 2023: 0 Mio. €) in erworbene
Programmwerte investiert. Die im Berichtszeitraum erfolgte
umsatzwirksame Verrechnung erworbener Programmwerte betrug
20 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 19 Mio. €). Der
Anstieg der erworbenen Programmwerte im Berichtszeitraum
resultiert ausschließlich aus der Fortschreibung der
IAE V2500-Anteilserhöhung in Analogie zu IFRIC 1 und
korrespondiert insofern mit der Entwicklung der
zugehörigen aufgeschobenen, variablen
Kaufpreisverbindlichkeit.
Entwicklungsleistungen wurden von der MTU in den ersten
sechs Monaten 2024 in Höhe von 34 Mio. € (Januar
bis Juni 2023 21 Mio. €) erworben. Die im
Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung von
durch Ausgleichszahlungen an den Konsortialführer
(OEM) erworbenen Entwicklungsleistungen betrug 5 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: 4 Mio. €). Im
Zusammenhang mit anlassbezogenen
Werthaltigkeitsbetrachtungen (IAS 36) waren weder im
Berichts- noch im Vergleichszeitraum Wertminderungen auf
Entwicklungsausgleichszahlungen zu berücksichtigen.
Die sonstigen Vermögenswerte betreffen neben
Steuererstattungsansprüchen auch im Voraus gezahlte
Wartungsgebühren, Versicherungsprämien und
Mieten.
19. Vorrätescrollen
20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscrollen
21. VertragsvermögenswerteDie Vertragsvermögenswerte stellen vertragliche
Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungen von Kunden dar,
bei denen die vertraglichen Leistungsverpflichtungen
bereits erfüllt wurden, aber noch kein unbedingter
Zahlungsanspruch entstanden ist. Die Veränderungen in
der Berichtsperiode resultieren aus dem
Geschäftsverlauf sowie insbesondere der
US-$-Wechselkursentwicklung von 1,11 US-$/€ zum
Geschäftsjahresende 2023 auf 1,07 US-$/€ zum 30.
Juni 2024.
23. Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalenteDie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
repräsentieren Kassenbestände und Guthaben bei
Kreditinstituten. In dieser Position sind
Fremdwährungsbestände, insbesondere US-Dollar, in
Höhe von umgerechnet 353 Mio. € (31. Dezember
2023: 180 Mio. €) enthalten.
24. EigenkapitalDie Entwicklung des Eigenkapitals ist in der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt
unverändert 54 Mio. € und ist eingeteilt in 54
Mio. auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert.
Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der
Ausgabe von Aktien sowie den Eigenkapitalanteil, gemindert
um anteilige Transaktionskosten und Steuern, aus der 2007
emittierten und in 2012 getilgten bzw. gewandelten Anleihe,
der 2016 begebenen, 2019 teilabgelösten und bis Mai
2023 getilgten bzw. gewandelten Wandelschuldverschreibung
sowie der 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung.
Die Zahl der am 30. Juni 2024 im Umlauf befindlichen
Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug
53.770.914 Stück (30. Juni 2023: 53.760.323
Stück). Die Anzahl der eigenen Aktien betrug am 30.
Juni 2024 53.575 Stück (30. Juni 2023: 64.166
Stück).
Weder im Berichtszeitraum noch im
Vorjahresvergleichszeitraum erfolgte ein Erwerb eigener
Anteile für Belegschafts-Aktienprogramme im Rahmen der
Ermächtigungen durch die Hauptversammlungen vom 11.
April 2019 bzw. 8. Mai 2024.
25. Rückstellungen für PensionenDer Rechnungszins für die
Pensionsrückstellungen erhöhte sich von 3,19 %
zum 31.12.2023 auf 3,6 % zum 30.06.2024.
27. Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen berücksichtigen
Verpflichtungen aus Gewährleistungs- und
Haftungsrisiken, dem Personalbereich und ausstehenden
Eingangsrechnungen. Die Erhöhung der sonstigen
Rückstellungen um 30 Mio. € auf 187 Mio. €
korrespondiert mit dem Geschäftswachstum und betrifft
Zuführungen zu den Rückstellungen für
Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken aus
schwebenden Geschäften sowie ausstehende Rechnungen.
Im Berichtszeitraum hat die Hauptversammlung der
Anpassung des Vergütungssystems des Vorstands
zugestimmt - zur detaillierten Beschreibung des
Vergütungssystems wird auf die Unterlagen zur
Hauptversammlung 2024 (TOP 8 - https://www.mtu.de) sowie
den Vergütungsbericht 2023 (https://www.mtu.de)
verwiesen. Teil dieses neuen Vergütungssystems ist
eine variable Vergütungskomponente mit langfristiger
Anreizwirkung (LTI - Long Term Incentive), die als
anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich
ausgestaltet ist. In diesem Zusammenhang wurden den
Mitgliedern des Gesamtvorstands, nach Maßgabe der
LTI-Planbedingungen und dem LTI-Anteil der
Gesamt-Zieldirektvergütung von insgesamt 3 Mio.
€, in Summe 20.704 Performance Shares gewährt.
Vorgenannte Gewährung berücksichtigte einen
für die Zuteilung relevanten beizulegenden Zeitwert je
Performance Share von 166,34 €. Zum Berichtsstichtag
beträgt der beizulegende Zeitwert je vorgenanntem
Performance Share 223,53 €.
28. Finanzielle Verbindlichkeitenscrollen
Anleihen und SchuldverschreibungenFür eine ausführliche Beschreibung der
Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100 Mio.
€ und der Unternehmensanleihe in Höhe von nominal
500 Mio. € wird auf den Geschäftsbericht 2023,
Seite 203, verwiesen.
WandelschuldverschreibungDie MTU Aero Engines AG hat 2019 im Zusammenhang mit dem
Teilrückkauf der in 2016 emittierten
Wandelschuldverschreibung eine unbesicherte
Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von
500 Mio. € platziert, die ab dem 18. September 2024 in
auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der MTU
wandelbar ist.
Für eine ausführliche Beschreibung der
Wandelschuldverschreibung wird auf den
Geschäftsbericht 2023, Seite 203 f. verwiesen.
SchuldscheindarlehenDie MTU Aero Engines AG hat am 10.05.2024 zwei
Schuldscheindarlehen platziert. Ein Schuldscheindarlehen
über 161 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23.
April 2027 und einen Festzinssatz von 4,194 % p.a. Ein
weiteres Schuldscheindarlehen über 139 Mio. € hat
eine Laufzeit bis zum 23. April 2029 und einen Festzinssatz
von 4,121 % p.a. Beide Darlehen wurden am 23. April 2024 in
Höhe des vollen Nominalbetrags abzüglich der
Platzierungsgebühren ausgezahlt. Die Zinszahlungen bei
beiden Darlehen sind jährlich nachträglich
jeweils am 23. April fällig.
Die Rückzahlung erfolgt jeweils in Höhe des
Nominalbetrags am Ende der Laufzeit. Die Darlehen werden
unter Einbeziehung der Platzierungsgebühren zu
fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode bilanziert.
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDiese Position beinhaltet KfW-Förderkredite sowie
die temporäre buchungstechnische Inanspruchnahme
vertraglicher Kreditlinien im Rahmen der Abwicklung des
Zahlungsverkehrs - eine valutagleiche Verrechnung mit
vorhandener Liquidität ist dabei sichergestellt.
Für eine ausführliche Beschreibung der
Finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten wird auf den Geschäftsbericht 2023,
Seite 204 verwiesen.
Rahmenkreditlinie2022 wurde eine Rahmenkreditlinie mit neun Banken
abgeschlossen, die sich auf 500 Mio. € beläuft.
Die ursprüngliche Laufzeit betrug fünf Jahre bis
zum 29. Juni 2027 und wurde auf Basis bestehender Optionen
inzwischen bis 29. Juni 2029 verlängert. Die
Kreditlinie war zum Stichtag nicht beansprucht (31.
Dezember 2023: 0 Mio. €).
Der frei verfügbare Umfang sichert dem Konzern
mittelfristig Finanzierungsflexibilität. Die
Verzinsung der abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf Basis
marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer
Marge. Das nicht in Anspruch genommene Volumen der
Rahmenkreditlinie unterliegt einer
Bereitstellungsprovision.
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteils erwerbenDiese Position berücksichtigt die aufgeschobenen
Zahlungskomponenten aus der Aufstockung des IAE
V2500-Programmanteils sowie aus der Akquisition von
Triebwerksprogrammbeteiligungen. In Anbetracht ihrer
vertraglichen Ausgestaltung haben diese Verbindlichkeiten
Finanzierungscharakter. Der Kaufpreis für die
Aufstockung des Anteils am IAE V2500-Trieb-werksprogramm um
5 Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr 2012
führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten
und von der Nutzung der bis dahin in Dienst gestellten
V2500-Triebwerksflotte innerhalb der nächsten 15 Jahre
abhängigen Finanzverbindlichkeit.
Bei den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten aus
Programmanteilserwerb handelt es sich im Wesentlichen um
die finanziellen Verbindlichkeiten aus
programmlaufzeitbezogenen Akquisitionszahlungen in Form von
triebwerksentwicklungsunabhängigen Ausgleichszahlungen
an den Konsortialführer zugunsten ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen.
Ausgleichszahlungen im Rahmen von ProgrammbeteiligungenIm Geschäftsjahr 2022 wurde mit dem OEM Pratt &
Whitney eine Vereinbarung zur Ablösung von bis Ende
2021 kumulierten produktionsbedingten Ausgleichszahlungen
im Rahmen der MTU-Konsortialbeteiligung am
Triebwerksprogramm PW1100G-JM geschlossen. Vorgenannte
Ausgleichszahlungsverpflichtung war in Vorperioden unter
Berücksichtigung des Schätzerfordernisses bzgl.
Betrag und Fälligkeit als Teil der kurzfristigen
Rückerstattungsverbindlichkeiten zu bilanzieren. Die
2022 getroffene Vereinbarung mit dem OEM
berücksichtigt nunmehr neben einem fixen
Ablösebetrag von nominal 265 Mio. US-$ einen
Zahlungsplan über 6 Jahre mit fixierter Rate. Unter
Berücksichtigung des Stichtagswechselkurses sowie des
risiko- und laufzeitadäquaten Zinses ermittelt sich
zum Abschlussstichtag ein Wertansatz für die in Rede
stehende sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe
von 149 Mio. € (31. Dezember 2023: 221 Mio. €).
LeasingverbindlichkeitenDie Leasingverbindlichkeiten betreffen nach der
Effektivzinsmethode fortgeschriebene Verpflichtungen aus
Leasingverträgen, insbesondere im Zusammenhang mit
Büro- bzw. Werksimmobilien sowie dem
Triebwerksleasinggeschäft.
Zur weiteren Beschreibung der wesentlichen
Leasingobjekte wird auf den Geschäftsbericht 2023,
Seite 226ff., verwiesen.
Verbindlichkeiten aus DerivatenDie zum Stichtag passivierten Derivate mit und ohne
Hedge-Beziehung in Höhe von 58 Mio. € (31.
Dezember 2023: 47 Mio. €) dienen der Kompensation von
Währungs- und Rohstoffpreisrisiken. Der Anstieg der
Verbindlichkeiten ist insbesondere auf eine negative
Entwicklung der Marktwerte von Devisentermingeschäften
infolge der US-Dollar-Stichtagskursentwicklung
zurückzuführen.
Finanzielle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innenDie finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeiter:innen in Höhe von 163 Mio. € (31.
Dezember 2023: 207 Mio. €) resultieren im Wesentlichen
aus Versorgungskapitalansprüchen in Höhe von 91
Mio. € (31. Dezember 2023: 111 Mio. €) aufgrund
von Direktzusagen im Rahmen der betrieblichen
Altersversorgung. Darüber hinaus werden in dieser
Position die Verpflichtungen aus Erfolgsbeteiligungen bzw.
erfolgsabhängigen Vergütungszusagen in Höhe
von 35 Mio. € (31. Dezember 2023: 76 Mio. €), die
Ansprüche auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie
tarifliche Sonderzahlungen in Höhe von 21 Mio. €
(31. Dezember 2023: 0 Mio. €) sowie Ansprüche aus
dem Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP) in Höhe von 8
Mio. € (31. Dezember 2023: 12 Mio. €)
ausgewiesen.
Übrige sonstige finanzielle VerbindlichkeitenIn den übrigen sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten in Höhe von 68 Mio. € (31.
Dezember 2023: 70 Mio. €) sind Guthaben von Kunden in
Höhe von 22 Mio. € (31. Dezember 2023: 22 Mio.
€) sowie eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen
ausgewiesen.
30. VertragsverbindlichkeitenDie Vertragsverbindlichkeiten enthalten empfangene
Vorauszahlungen für die Lieferung von
Triebwerksmodulen und -teilen sowie für Wartungs- und
Instandsetzungsdienstleistungen.
Soweit korrespondierende Vertragsvermögenswerte
bestehen, erfolgt eine entsprechende Verrechnung im Sinne
von IFRS 15. Entsprechend wurden in der Berichtsperiode
korrespondierende Vertragsverbindlichkeiten in Höhe
von 415 Mio. € (31. Dezember 2023: 279 Mio. €)
mit zugehörigen Vertragsvermögenswerten
verrechnet.
31. Rückerstattungsverbindlichkeitenscrollen
Die Rückerstattungsverbindlichkeiten resultieren
dabei regelmäßig aus der mehrstufigen
Abrechnungssystematik bei den zivilen
OEM-Triebwerksbeteiligungen. Üblicherweise erfolgen
Verkäufe bei den zivilen Triebwerksprogrammen im
Zusammenhang mit der
scrollen
unter der Referenz auf den Kataloglistenpreis. Durch
regelmäßige ergänzende Vereinbarungen des
Konsortialführers (OEM) mit den Programm-Kunden werden
in der Sequenz der Verwertung der Lieferungen und
Leistungen des Programms regelmäßig effektive
Rabatte auf die Kataloglistenpreise gewährt.
Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Gewährleistungs- und Haftungsrisiken stehen
insbesondere im Zusammenhang mit
Ausgleichszahlungsverpflichtungen aufgrund der konsortialen
Beteiligung an zivilen Triebwerksprogrammen (OEM). Die
Position ist zum Berichtsstichtag, wie auch bereits zum
31.12.2023, geprägt durch die konsortialen
Ausgleichsverpflichtungen der MTU gegenüber dem OEM
des PW1100G-JM infolge des im September 2023 durch den OEM
initiierten Getriebefan-Flottenmanagementplans. Letzterer
sieht umfangreiche Kompensationsleistungen an von dem Plan
betroffene PW1100G-JM-Programmkunden vor.
Der Anstieg dieser Position im Berichtszeitraum
resultiert insbesondere aus der
wechselkursverlaufsbedingten Aufwertung der
Verpflichtungen.
Entsprechend den Abrechnungsusancen im Rahmen ziviler
Triebwerksprogrammbeteiligungen werden für durch den
OEM erteilte Umsatzbeteiligungen regelmäßig
nachträgliche Preiskorrekturen gewährt - diese
werden durch die bilanzielle Abgrenzung von
Rückerstattungsverbindlichkeiten für
Abrechnungskorrekturen / Nachtragskosten umsatzwirksam
antizipiert. Teilmenge jener bilanziell abgegrenzten
Preiskorrekturen sind sogenannte Vermarktungsaufwendungen
im Rahmen ziviler Triebwerksprogramme
(Serientriebwerksrabatte), deren abschließende
Abrechnung durch den Konsortialführer (OEM) aussteht.
Der Anstieg dieser Position im Berichtszeitraum
korrespondiert insbesondere mit dem expansiven
Geschäftsverlauf sowie der
wechselkursverlaufsbedingten Aufwertung jener
Verpflichtungen.
Vorgenannte Verpflichtungen werden vorsorglich und im
Einklang mit den MTU-Bilanzierungsgrundsätzen -
vergleiche Geschäftsbericht 2023, Seite 146 - als
kurzfristig eingestuft. Es handelt sich hierbei
zunächst um Rückerstattungsverbindlichkeiten ohne
konkrete vertragliche Fälligkeit. Die
Rückerstattungsverbindlichkeiten werden, je nach
auslösender Transaktion im jeweiligen
Triebwerksprogramm, im normalen Geschäftszyklus der
MTU getilgt - erfahrungsgemäß erfolgt die
effektive Tilgung in wesentlichen Teilen erst nach Ablauf
von 12 Monaten.
32. Sonstige Verbindlichkeitenscrollen
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innenDie übrigen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit
Mitarbeiter:innen sind im Wesentlichen auf
Resturlaubsansprüche sowie Gleitzeitguthaben der
Mitarbeiter:innen zurückzuführen.
Sonstige SteuernDie Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern betreffen
abzuführende Lohn- und Kirchensteuern sowie in- und
ausländische Verkehrssteuern.
Übrige sonstige VerpflichtungenDie übrigen sonstigen Verpflichtungen betreffen
passive Rechnungsabgrenzungsposten.
33. Zusätzliche Angaben zu den FinanzinstrumentenBuchwerte, Wertansätze und beizulegende ZeitwerteIn der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente dargestellt, unabhängig davon, ob
diese von IFRS 7 oder IFRS 9 erfasst werden. Die Buchwerte
werden zusätzlich den beizulegenden Zeitwerten zu
Vergleichszwecken gegenübergestellt.
Angaben zu Finanzinstrumenten: Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 30.06.2024scrollen
scrollen
Angaben zu Finanzinstrumenten: Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 31.12.2023scrollen
scrollen
In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten haben Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige Forderungen ebenso wie
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten überwiegend kurze
Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen
näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden anhand von
Börsennotierungen, hilfsweise durch Ermittlung mittels
Discounted-Cashflow-Verfahren abgeleitet.
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und VerbindlichkeitenUm der Relevanz der in die Bewertung der zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
einfließenden Schätzparameter Rechnung zu
tragen, wurden die finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten der MTU hierarchisch in drei Level
eingestuft.
Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung
auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im
Folgenden beschrieben:
Stufe 1 Die auf aktiven Märkten für identische
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten notierten
unverändert übernommenen Preise;
Stufe 2 Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten,
deren Preise direkt oder indirekt (abgeleitet) beobachtbar
sind;
Stufe 3 Nicht beobachtbare Bewertung des
Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit.
Die an der Börse gehandelte, jedoch zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte
Wandelschuldverschreibung (2019) sowie die
Unternehmensanleihe werden dem Level 1, alle übrigen
qualifizierten Finanzinstrumente - die erfolgsneutral bzw.
-wirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten
derivativen Finanzinstrumente - werden mittels eines
Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF) bewertet und insofern
dem Level 2 zugeordnet.
Die folgenden Tabellen zeigen für 2024 und 2023 die
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu
den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 30.6.2024scrollen
Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2023scrollen
Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU
im Rahmen ihrer zivilen
Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen an
Flugzeugfinanzierungszusagen. Grundsätzlich erfolgen
die Zusagen nur gemeinschaftlich mit dem jeweiligen OEM
(Konsortialführer) des Triebwerksprogramms und zu
dessen Gunsten. Im Wesentlichen differenzieren sich die
hierzu ausgereichten Angebote in zwei Formen:
Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments)
einerseits und Deckungsverpflichtungen
(Backstop-Commitments) andererseits. In beiden Fällen
erfolgen Auszahlungen zugunsten des Erwerbers stets nur
über den Konsortialführer (OEM) direkt an den
Flugzeughersteller.
Die zum Abschlussstichtag ausgereichten
Finanzierungsangebote mit einem Nominalvolumen von
umgerechnet 864 Mio. € (31. Dezember 2023: 831 Mio.
€) werden durch die MTU gemäß den Vorgaben
des IFRS 7 als Teil des Bruttoliquiditätsrisikos
klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme
aller Zusagen wird als sehr unwahrscheinlich erachtet -
diese Einschätzung stützen mehrjährige
Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme
werden die damit verbundenen Liquiditäts- und
Kreditrisiken als für die MTU beherrschbar angesehen.
Für weitere Erläuterungen, insbesondere zur
inhaltlichen Ausgestaltung der Finanzierungsangebote, wird
auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 213 ff.,
verwiesen.
Zum Abschlussstichtag bestehen darüber hinaus
unbeanspruchte Finanzierungszusagen an
nicht-vollkonsolidierte Unternehmensbeteiligungen in Form
von Einlagen beziehungsweise Gesellschafterdarlehen mit
einem Gesamtvolumen von 144 Mio. € (31. Dezember 2023:
141 Mio. €).
37. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle VerpflichtungenZum 30. Juni 2024 betrugen die Eventualverbindlichkeiten
390 Mio. € (31. Dezember 2023: 408 Mio. €).
Die Eventualverbindlichkeiten stehen zum
Berichtsstichtag, wie bereits zum 31.12.2023, auch im
Zusammenhang mit Rechtskosten- und Haftungsrisiken aus
Schiedsgerichtsverfahren, an welchen die MTU im Rahmen
ihrer konsortialen Beteiligung an zivilen
Triebwerksprogrammen (OEM) beteiligt ist. Im
Berichtszeitraum waren, wie in den vorhergehenden Perioden,
keine Beträge zur Zahlung fällig. Wesentliche
Inanspruchnahmen hieraus werden auch für das
Geschäftsjahr 2024 nicht erwartet. Zur Zusammensetzung
und Erläuterung der Eventualverbindlichkeiten und der
sonstigen finanziellen Verpflichtungen wird auf den
Geschäftsbericht 2023, Seite 229, verwiesen.
Das Bestellobligo für immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich zum 30.
Juni 2024 auf 187 Mio. € (31. Dezember 2023: 227 Mio.
€).
38. Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahe stehende UnternehmenDie Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint
Ventures und assoziierten Gesellschaften sind ausnahmslos
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der
beteiligten Unternehmen zuzurechnen und im Grundsatz zu
marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Geschäftsvorfälle zwischen den in den
Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten Unternehmen
wurden im Zuge der Konsolidierung vollumfänglich
eliminiert und werden entsprechend in dieser Anhangangabe
nicht erläutert.
Geschäfte mit nahe stehenden UnternehmenIm Laufe des Geschäftsjahres führten
Konzerngesellschaften im Rahmen ihrer operativen
Geschäftstätigkeit Leistungsaustausche zugunsten
der Lieferung von Gütern und der Erbringung von
Dienstleistungen (z. B. Entwicklung, Reparaturen, Montage,
IT-Support) durch.
Die zum 30. Juni 2024 bestehenden Forderungen gegen
diese Gesellschaften beliefen sich auf 724 Mio. € (31.
Dezember 2023: 407 Mio. €). Die Verbindlichkeiten
betrugen 101 Mio. € (31. Dezember 2023: 69 Mio.
€). Die Erträge lagen in den ersten sechs Monaten
2024 bei 1.378 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 1.349
Mio. €). Die Aufwendungen beliefen sich auf 805 Mio.
€ (Januar bis Juni 2023: 676 Mio. €).
Nahe stehende PersonenKonzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands
oder des Aufsichtsrats des Konzerns sowie mit anderen
Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen
bzw. mit Gesellschaften, in deren
Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsgremien
diese Personen vertreten sind, keine wesentlichen
Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe
Familienangehörige dieses Personenkreises.
Ereignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2024)Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine
nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem
Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses
Halbjahres-Finanzberichts am 29. Juli 2024 nicht
aufgetreten.
Veröffentlichung des Halbjahres- FinanzberichtsDer Halbjahres-Finanzbericht der MTU Aero Engines AG,
München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30.
Juni 2024 wird im Internet (www.mtu.de)
veröffentlicht.
München, den 29. Juli 2024
scrollen
scrollen
Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind.
München, den 29. Juli 2024
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Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die MTU Aero Engines AG, MünchenWir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der
Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ,der
Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Anhang zum
verkürzten Konzern-Zwischenabschluss - und den
Konzern-Zwischenlagebericht der MTU Aero Engines AG,
München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30.
Juni 2024, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen
Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzern-Zwischenabschlusses nach dem International
Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie
er in der EU anzuwenden ist, und des
Konzern-Zwischenlageberichts nach den für
Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzern-Zwischenabschluss und dem
Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und des
Konzern-Zwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, und der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
München, den 31. Juli 2024
KPMG AG
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Weitere InformationenFinanzkalenderscrollen
KontaktMTU Aero Engines AG
Thomas Franz
Claudia Heinle
Matthias Spies
Die MTU Aero Engines AG im Internetscrollen
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