MTU Aero Engines AG

München

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024

Fakten und Kennzahlen

Fakten und Kennzahlen zum Konzern

scrollen
Veränderung zum Vorjahr
in Mio. € (soweit nicht anderweitig angegeben) 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
in Mio. € in %
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatz 3.389 3.093 296 9,6
Bereinigter Umsatz 3.429 3.123 306 9,8
Bruttoergebnis vom Umsatz 569 520 49 9,5
Bereinigtes Bruttoergebnis vom Umsatz 619 539 80 14,8
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 421 383 38 9,8
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 470 405 65 16,1
Ergebnis vor Ertragsteuern 399 362 37 10,2
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 256 32 12,5
Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern 342 300 42 14,0
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 5,30 4,75 0,55 11,6
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 5,20 4,65 0,55 11,8
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (in €) 6,31 5,60 0,71 12,7
Umsatzmargen in %
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 12,4 12,4
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 13,7 13,0
Ergebnis vor Ertragsteuern 11,8 11,7
Ergebnis nach Ertragsteuern 8,5 8,3
Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern 10,0 9,6
Cashflow
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 350 307 43 14,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 225 - 177 - 48 - 27,0
Free Cashflow (bereinigt) 105 135 - 30 - 22,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 131 - 181 311 >100
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 262 - 52 314 >100
scrollen
Veränderung zum Vorjahr
in Mio. € (soweit nicht anderweitig angegeben) 30.6.2024 31.12.2023 in Mio. € in %
Bilanz
Immaterielle Vermögenswerte & Geschäfts- oder Firmenwert 1.207 1.200 8 0,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.146 883 262 29,7
Rückstellungen für Pensionen 724 743 - 19 - 2,6
Eigenkapital 3.116 2.933 183 6,2
Netto-Finanzverschuldung 711 631 81 12,8
Auftragsbestand 25.216 24.393 823 3,4
Anzahl Mitarbeiter:innen 12.366 12.170 196 1,6
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM) 7.632 7.544 88 1,2
Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO) 4.734 4.626 108 2,3

Konzern-Zwischenlagebericht

Das Unternehmen MTU

Die MTU betreut zivile und militärische Flugzeugantriebe und davon abgeleitete Industriegasturbinen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung über die Fertigung und den Vertrieb bis hin zur Instandhaltung.

Forschung und Entwicklung

Die Geschwindigkeit der technologischen Weiterentwicklung in der Luftfahrtbranche ist sehr hoch und erfordert kontinuierliche Innovationen. Die Entwicklungstätigkeiten der MTU betreffen neben Weiterentwicklungen der aktuell von der MTU betreuten Triebwerksprogramme im zivilen und militärischen Bereich auch Arbeiten an Entwicklungsprogrammen des Bundes und der EU für zukünftige Triebwerksprogramme.

Im Berichtszeitraum entwickelten sich die Forschungs- und Entwicklungsausgaben wie folgt:

Forschungs- und Entwicklungsausgaben

scrollen
Veränderung zum Vorjahr
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
in Mio. € in %
Ziviles Triebwerksgeschäft (OEM) 138 122 15 12,4
Militärisches Triebwerksgeschäft (OEM) 39 28 11 38,5
Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO) 2 7 - 4 - 63,5
Forschungs- und Entwicklungsausgaben - gesamt 179 158 22 13,9
Erstattung von Forschungs- und
Entwicklungsausgaben
- 52 - 39 - 12 - 32,0
Forschungs- und Entwicklungsausgaben -Eigenanteil 128 119 9 7,9
Investitionen in aktivierungspflichtige Vermögenswerte
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM) - 62 - 47 - 15 - 31,6
Amortisation vormals aktivierter
Entwicklungsaufwendungen
17 15 2 12,3
Forschungs- und Entwicklungsausgaben -Erfolgswirkung 83 86 - 4 - 4,3
davon im Bruttoergebnis vom Umsatz 34 32 2 5,3
davon in den Funktionskosten -Forschung und Entwicklung 49 54 - 5 - 10,0

Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden in eigen- und fremdfinanzierte Vorhaben unterteilt. Eigenfinanzierte Vorhaben werden vom Konzern finanziert, während die fremdfinanzierten Vorhaben beauftragt und durch den Auftraggeber bezahlt werden. Die eigen finanzierten Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden im Abschnitt "3. Forschungs- und Entwicklungskosten" im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss dargestellt. Die fremdfinanzierten Vorhaben sowie die im Rahmen ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen für Entwicklungsleistungen geleisteten Ausgleichszahlungen werden hingegen in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Im Berichts- und Vorjahresvergleichszeitraum waren in diesem Zusammenhang keine Wertminderungen zu berücksichtigen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Stimmung in der Weltwirtschaft ist trotz weiterhin moderater Wachstumsraten und mit Blick auf geopolitische Spannungen vorsichtig optimistisch. Einerseits hat sich die Arbeitsmarktsituation in den Industrieländern mit Arbeitslosenquoten nahe den Rekordtiefs sehr positiv entwickelt und die globalen Konsumquoten sowie Einkaufsmanagerindizes haben sich erholt. Andererseits trübt die weiterhin angespannte Inflationslage in Verbindung mit nach wie vor sehr hohen Zinssätzen die Aussichten, insbesondere auf den Wohn- und Kreditmärkten. Die anhaltend hohe Inflation hält die amerikanische Zentralbank weiterhin davon ab, die Zinswende zu vollziehen. Die Zinsrate lag unverändert hoch bei 5,25 % (Stichtag: 27. Juni 2024) und damit so hoch wie seit 2001 nicht mehr (NY FED). Die EZB hat nach leicht sinkenden Inflationsraten die Zinswende vollzogen und senkte die Zinsen zuletzt um 25 Basispunkte auf 3,75 % (ECB, Stichtag: 12. Juni 2024).

Angetrieben von stärkeren Wachstumsraten in wichtigen Schwellenländern übertraf das globale Wirtschaftswachstum zuletzt die Erwartungen. In der Eurozone betrug das Wachstum im ersten Quartal 2024 0,3 % im Vergleich zum vierten Quartal 2023, nachdem das Wachstum im Vorquartal noch negativ war (Eurostat, April 2024). Auch China zeigte ein Wachstum. Mit 1,6 % für das erste Quartal 2024 fiel es stärker aus als erwartet (OECD G20 GDP Growth, June 2024). Die wirtschaftlichen Aussichten für Europa und Zentralasien haben sich im Vergleich zum Jahresbeginn leicht verbessert (OECD Economic Outlook, Mai 2024).

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA nach einer äußerst positiven Entwicklung in den letzten Quartalen leicht verlangsamt. Die US-Wirtschaft wuchs im ersten Quartal statt mit geschätzten 0,6 % nur mit 0,3 %. Die amerikanische Wirtschaft entwickelt sich jedoch weiterhin solide (OECD G20 GDP Growth, June 2024).

Der Ölpreis je Barrel der Sorte Brent zeigte in den letzten Monaten eine hohe Fluktuation und lag im Mai bei durchschnittlich 82 US-$ pro Barrel. Das ist das Niveau von Anfang 2024 (US Energy Information Administration, Short Term Energy Outlook June 2024). Ausschlaggebend dafür sind die geopolitische Situation, Produktionsbeschränkungen der OPEC und die solide gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Im Jahr 2023 lag der Preis pro Barrel bei durchschnittlich 82 US-$ (EIA June 2024).

Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie

Während sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur langsam verbessern, zeigt die Luftfahrtindustrie weiterhin deutlich positive Wachstumsraten im Passagier- und Frachtverkehr. Nachdem der Inlandsreiseverkehr im Frühjahr 2023 wieder das Niveau vor der Covid-19-Pandemie erreichte, hat sich dieses Niveau nun auch auf internationalen Strecken eingestellt. Das gesamte Verkehrsaufkommen in RPK (RPK: verkaufter Sitz-/​Passagierkilometer) übertraf im Februar 2024 die Zahlen von 2019. Der chinesische Inlandsverkehr verzeichnete zuletzt dank des Inlandstourismus starke Zuwächse und erreichte Rekordzahlen. Der Verkehr zwischen Asien und Europa bleibt beeinträchtigt, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine: Unter anderem fliegen europäische Fluggesellschaften seither nicht mehr durch russischen Luftraum, was die Flugzeiten merklich erhöht (IATA Global Outlook for Air Transport, Juni 2024).

Die Wachstumszahlen im Passagiersegment spiegeln die Erholung der Nachfrage wider. Für die ersten 5 Monate lag das Wachstum in geflogenen Passagierkilometern insgesamt bei 14,5 % (IATA Air Passenger Market Analysis May 2024). Seit Mitte letzten Jahres hat sich auch die Lage des Frachtsegments deutlich verbessert: Die Störungen im Seefrachtverkehr, verbunden mit den Spannungen im Roten Meer, der Dürre am Panamakanal und dem Unfall an der Baltimore-Brücke führten im ersten Quartal 2024 zu einem Anstieg der Nachfrage nach Luftfracht, von dem auch reine Frachtflugzeuge profitierten. Die Flugbewegungen im Frachtsegment waren um 30,5 % höher als im Vorkrisenjahr 2019 (FlightRadar 24, Flugbewegungen in Kalenderwoche 22/​2024 verglichen mit 2019).

Der Anteil an aktiven Flugzeugen mit über 100 Sitzen ist von 88,3 % im Dezember 2023 auf 89,2 % im Juni 2024 gestiegen. Korrespondierend sank der Anteil der geparkten Flugzeuge an der Gesamtflotte in den letzten 6 Monaten um 1 % (Cirium Fleets Analyzer, Anzahl aktiver Flugzeuge zum 1. Juli 2024 und zum 31. Dezember 2023).

Aufgrund der zurückgefahrenen Produktion der Boeing 737 Max infolge mangelnder Qualitätskontrollen sowie anhaltender Herausforderungen in den Produktionsketten haben Airbus und Boeing im ersten Halbjahr insgesamt 485 zivile Flugzeuge ausgeliefert. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2023 waren es 575 Flugzeuge. Ende Juni 2023 wiesen die beiden Flugzeughersteller Airbus und Boeing in Summe 14.616 feste Bestellungen aus. Das ist ein Anstieg um ca. 5 % im Vergleich zum Vorjahr (Cirium Fleets Analyzer, Auslieferungen im ersten Halbjahr und Auftragsbestand zum 30. Juni).

Finanzwirtschaftliche Situation

Wechselkursinformationen

Für das internationale Geschäft der MTU ist insbesondere auch die Entwicklung des US-Dollar von Bedeutung. Der US-Dollar notierte am 30. Juni 2024 bei 1,07 US-$ je € (31. Dezember 2023 1,11 US-$ je €). Der Durchschnittskurs vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 lag bei 1,08 US-$ je € (1. Halbjahr 2023: 1,08 US-$ je €).

Ertragslage

Überleitung zu bereinigten Ergebniskennzahlen

Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

scrollen
1.1. -
30.6.2024
1.1. - 30.6.2023
in Mio. € Berichtete Zahlen Sondereinflüsse Bereinigte Zahlen Berichtete Zahlen Sondereinflüsse Bereinigte Zahlen
Umsatzerlöse 1) 3.389 40 3.429 3.093 30 3.123
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "Getriebefan-Flottenmanagementplan" 28 28
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 0 19 19
davon Sondereinfluss "Effekte aus der IAE/​V2500-Anteilserhöhung" 12 12 11 11
Umsatzkosten 1) - 2.820 9 - 2.810 - 2.573 - 12 - 2.584
davon Sondereinfluss "Effekte aus der Kaufpreisallokation" 9 9 9 9
davon Sondereinfluss "Wertminderungen" - "Russland-Ukraine-Krieg" 0 - 21 - 21
Bruttoergebnis vom Umsatz 569 49 619 520 19 539
Forschungs- und Entwicklungskosten - 49 - 49 - 54 - 54
Vertriebskosten - 68 - 68 - 70 - 70
Allgemeine Verwaltungskosten - 61 - 61 - 57 - 57
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 16 - 16 3 3
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen und aus Beteiligungen 45 45 41 41
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 0 3 3
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 421 49 470 383 22 405
Zinsergebnis - 5 - 5 - 1 - 1
Sonstiges Finanzergebnis - Zinsanteil aus der Bewertung von Pensionen - 13 - 13 - 13 - 13
Sonstiges Finanzergebnis - übriges (z.B. Devisenbestandsbewertung) - 4 4 0 - 8 8 0
Ergebnis vor Ertragsteuern 399 54 452 362 30 391
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 111 - 111 - 106 - 106
Anpassung auf normalisierte Steuern vom Einkommen und Ertrag 1 1 15 15
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 54 342 256 44 300

Die Überleitungsrechnung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dient dem Herausrechnen von Sondereinflüssen, insbesondere - gemessen am internen Materialitätskriterium für die externe Konzernberichterstattung - wesentlichen und vor allem nicht periodengerecht zu erfassenden operativen Erfolgsbeiträgen aus den zentralen Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner Geschäftssegmente. Dadurch soll einerseits der Erfolg der Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr gemessen werden und andererseits eine Informationsreferenz für einen effizienten Perioden- und Unternehmensvergleich zur Verfügung gestellt werden.

Als zentrale bereinigte Steuerungskennzahlen berichtet die MTU in stetiger Praxis die Ergebnisgrößen:

scrollen

bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge bereinigt,

das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern sowie

bereinigte Umsatzerlöse.

Die bereinigten Ergebniskennzahlen fallen nicht unter die Regulierung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden.

In stetiger Praxis erfolgt die Qualifizierung von Sachverhalten bzw. zugehörigen Erfolgsbeiträgen als zu neutralisierende Sondereinflüsse im Rahmen der Ableitung bereinigter Ergebniskennzahlen in Abstimmung des Vorsitzenden des Vorstands mit dem Finanzvorstand, mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats.

Bereinigte Umsatzerlöse

Im Sinne der Konsistenz der Berichterstattung werden die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr um die im Kapitel EBIT bereinigt beschriebenen Sondereinflüsse "sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" im Zusammenhang mit dem "Getriebefan-Flottenmanagementplan", die ebenfalls umsatzwirksam erfassten Erfolgsbeiträge im Zusammenhang mit "Konsortialen Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" sowie die "Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" bereinigt.

Die bereinigten Umsatzerlöse beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2024 auf 3.429 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 3.123 Mio. €).

EBIT bereinigt

Die im Einklang mit der IFRS-Regulierung ermittelte Ergebnisgröße EBIT wird in stetiger Praxis um nachfolgende Kategorien von Sondereinflüssen bereinigt:

Bereinigte Sondereinflüsse in Form wiederkehrender Effekte zur Förderung einer ergebnistechnischen Vergleichbarkeit innerhalb der Branche:

scrollen

"Effekte aus der Kaufpreisallokation": Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 % der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen - die damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.

"Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung": Die IAE V2500-Programmanteilsaufstockung im Jahr 2012 durch die MTU von Pratt & Whitney korrespondierte mit dem Zugang eines Programmwerts. Vorgenannter sonstiger Vermögenswert wird seitdem planmäßig über die erwartete wirtschaftliche Restnutzungsdauer des Programms erlösschmälernd amortisiert - die damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.

"Effekte aus dem Getriebefan-Flottenmanagementplan": Erfolgswirkungen aus der Fortschreibung bestehender Rückerstattungsverbindlichkeiten für Gewährleistungs- und Haftungsrisiken, die in direktem Zusammenhang mit Entschädigungsleistungen an PW1100G-JM-Programm-kunden im Rahmen des Getriebefan-Flottenmanagementplans stehen. Fortschreibungseffekte umfassen explizit auch Erfolgswirkungen aus der Fremdwährungsbewertung.

Sondereinflüsse in Form aperiodischer Effekte zur Förderung der Messung des operativen Erfolgs des Konzerns sowie einer ergebnistechnischen Vergleichbarkeit insbesondere im Zeitablauf:

scrollen

"Wertminderungen": Erfolgsbeiträge aufgrund von Wertminderungen von Vermögenswerten, insbesondere gemäß IAS 36, werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert. Im vorletzten Jahr im Wert geminderte Ansprüche auf Versicherungsentschädigungsleistungen für materialisierte Schäden aus dem Triebwerksleasinggeschäft mit russischen Kunden konnten im Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden - der hiermit korrespondierende sonstige betriebliche Ertrag wurde als Sondereinfluss bei der Ableitung des bereinigten EBIT sowie des bereinigten Nachsteuerergebnisses im Vorjahr neutralisiert.

"Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge": Im Einklang mit der beschriebenen Zielsetzung der bereinigten Ergebnisgrößen erfolgt in Analogie zu den in Vorperioden anlassbedingt spezifizierten Kategorien die Bereinigung von Erfolgsbeiträgen aus Vorgängen mit aperiodischer (im Sinne von periodenübergreifender) Erfolgswirkung.

Die genannten Erfolgsbeiträge wurden als Sondereinfluss bei der Ableitung des Umsatz bereinigt sowie des EBIT bereinigt neutralisiert.

Weitere Kategorien von Sondereinflüssen, die grundsätzlich Bereinigungen auslösen, jedoch weder im Berichts- noch im Vorjahresvergleichszeitraum auftraten, betreffen

scrollen

"Restrukturierungsaufwendungen": Erfolgsbeiträge aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen im Sinne von IAS 37.

"Änderungen des Konsolidierungskreises": Erfolgsbeiträge infolge des Erwerbs bzw. der Veräußerung bzw. Aufgabe wesentlicher Unternehmensbeteiligungen und Vorgänge mit vergleichbarer Tragweite.

"Rechts- und Prozesskosten": außerordentliche Rechts-/​ Prozesskosten, inklusive Erfolgsbeiträgen aus diesbezüglichen Vergleichen und (Schieds-) Gerichtsurteilen.

Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern

Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis zugerechnet, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren, insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise die Effekte aus der Kurssicherung, bleiben unberücksichtigt.

scrollen

Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern wird auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern ermittelt. Dabei werden mittels des auf Basis der jeweils aktuellen operativen Konzernplanung abgeleiteten erwarteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes in Höhe von 27 % (Januar bis Juni 2023: 26 %) die "normalisierten" Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die Nach-Steuer-Ergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis.

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand der MTU umfasst feste Kundenbestellungen, die den Konzern zur Lieferung von Produkten bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen verpflichten, sowie den vertraglich vereinbarten Auftragswert aus Servicevereinbarungen. Der Auftrags bestand belief sich zum 30. Juni 2024 auf rund 25,2 Mrd. € (31. Dezember 2023: 24,4 Mrd. €) und entspricht einer rechnerischen Produktionsauslastung von gut drei Jahren.

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 296 Mio. € (9,6 %) auf 3.389 Mio. €.

Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um 75 Mio. € (7,0 %) auf 1.135 Mio. €. Treiber des Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive Geschäftsentwicklung im Neugeschäft der GTF-Programme und im Ersatzteilgeschäft des GEnx-Programms sowie ein Anstieg im Militärgeschäft. Die Umsatzentwicklung wurde hingegen von der umsatzwirksamen Stichtagskursbewertung von Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler Programmbeteiligungen belastet, in Anbetracht der Stichtagskursentwicklung von 1,11 US-$/​€ am 31. Dezember 2023 auf 1,07 US-$/​€ zum Abschlussstichtag. Umsatzmindernd wirkte relativ zum Vorjahresvergleichszeitraum zudem die Entwicklung im Programm CF6-80C/​E.

In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten sich die Umsatzerlöse um 223 Mio. € auf 2.304 Mio. €, insbesondere befördert durch zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für das GE90-Triebwerk und die positive Entwicklung im Triebwerksleasinggeschäft.

Die Umsatzerlöse auf bereinigter Basis stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 306 Mio. € (9,8 %) auf 3.429 Mio. €.

Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom Umsatz

Infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des realisierten Produktmixes erhöhten sich die Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 247 Mio. € (9,6 %) auf 2.820 Mio. € und damit proportional zu den Umsatzerlösen. Während die Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs Monaten mit 569 Mio. € um 49 Mio. € (9,5 %) über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg resultiert maßgeblich aus der positiven Geschäftsentwicklung im MRO-Segment. Die ebenfalls positive Umsatzentwicklung im OEM-Segment wurde unter Berücksichtigung von Inflationseffekten durch einen Anstieg der Umsatzkosten besonders bei den GTF-Programmen teilweise kompensiert. Die Brutto-Marge blieb im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 stabil bei 16,8 %. Die bereinigte Brutto-Marge stieg hingegen von 17,3 % auf 18,0 %.

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern stieg in den ersten sechs Monaten 2024 um 38 Mio. € (9,8 %) auf 421 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 383 Mio. €). Die EBIT-Marge blieb damit konstant bei 12,4 %. Die Entwicklung des EBIT im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum ist im OEM-Segment neben der Entwicklung des Bruttoergebnisses vom Umsatz durch niedrigere sonstige Funktionskosten geprägt. Im MRO-Segment ist mit Blick auf die EBIT-Entwicklung neben der Bruttoergebnisentwicklung das sonstige betriebliche Ergebnis zu berücksichtigen. Im Vorjahresvergleichszeitraum enthielt dieses die Versicherungsentschädigung für die in Russland beschlagnahmten Leasingtriebwerke (Sondereinfluss Wertminderungen/​-aufholungen Russland-Ukraine-Krieg). Weitere Treiber im MRO-Segment sind das geschäftsverlaufsbedingt höhere Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen sowie sinkende sonstige Funktionskosten.

Das bereinigte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern verbesserte sich auf 470 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 405 Mio. €); die bereinigte EBIT-Marge lag damit bei 13,7 % (Januar bis Juni 2023: 13,1 %) (siehe Tabelle "Überleitung der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung").

Finanzergebnis

Im Berichtszeitraum lag das Finanzergebnis bei - 22 Mio. € (Januar bis Juni 2023: - 21 Mio. €). Höhere Zinserträge aus Geldanlagen und eine Verbesserung des sonstigen Finanzergebnisses wurden dabei durch höhere Zinsaufwendungen leicht überkompensiert.

Ergebnis vor Ertragsteuern

Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist in den ersten sechs Monaten 2024 um 37 Mio. € auf 399 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 362 Mio. €) gestiegen.

Ergebnis nach Ertragsteuern

Das Ergebnis nach Ertragsteuern hat sich auf 288 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 256 Mio. €) erhöht und entfällt in Höhe von 285 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 255 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG. Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern lag mit 342 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 300 Mio. €) um 42 Mio. € über dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt die Überleitung vom Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 288 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 256 Mio. €) zum Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 294 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 288 Mio. €).

Die wesentlichen direkt im sonstigen Ergebnis nach Steuern erfassten Erträge und Aufwendungen betreffen in den ersten sechs Monaten 2024 unter Berücksichtigung latenter Steuern negative Marktwertänderungen von Instrumenten zur Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von 34 Mio. € (Januar bis Juni 2023: positive Marktwertänderungen von 45 Mio. €), positive Effekte aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 22 Mio. € (Januar bis Juni 2023: negative Effekte in Höhe von 9 Mio. €) sowie versicherungsmathematische Gewinne aus Zinsanpassungen im Zusammenhang mit der Bewertung von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen in Höhe von 18 Mio. € (Januar bis Juni 2023: versicherungsmathematische Verluste in Höhe von 4 Mio. €).

Das Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 294 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 288 Mio. €) entfällt in Höhe von 289 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 288 Mio. €) auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG.

Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements werden im Geschäftsbericht 2023 ab Seite 56 ausgeführt und vom Konzern unverändert verfolgt. Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2023 ergaben sich folgende Änderungen:

Die MTU Aero Engines AG hat am 10. Mai 2024 zwei Schuldscheindarlehen platziert. Ein Schuldscheindarlehen über 161 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23. April 2027 und einen Festzinssatz von 4,194 % p.a. Ein weiteres Schuldscheindarlehen über 139 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23. April 2029 und einen Festzinssatz von 4,121 % p.a. Beide Darlehen wurden am 23. April 2024 in Höhe des vollen Nominalbetrags abzüglich der Platzierungsgebühren an die MTU ausgezahlt. Die Zinszahlungen bei beiden Darlehen sind jährlich nachträglich jeweils am 23. April fällig. Die Rückzahlung erfolgt jeweils in Höhe des Nominalbetrags am Ende der Laufzeit. Die Darlehen werden unter Einbeziehung der Platzierungsgebühren zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert.

Die primäre Fremdfinanzierung des Konzerns erfolgt unverändert durch in Euro dotierte Anleihen und Schuldverschreibungen sowie durch eine Wandelschuldverschreibung.

Free Cashflow (bereinigt)

Den Free Cashflow ermittelt die MTU aus der Summe der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit, wobei letzterer auch Komponenten (Zahlungssondereinflüsse) enthält, die nicht dem operativen Kerngeschäft zuzurechnen sind. Entsprechend wird für die Ableitung des Free Cashflow der Cashflow aus Investitionstätigkeit um diese Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Als Zahlungssondereinflüsse identifiziert die MTU in stetiger Praxis Zahlungsströme im Zusammenhang mit:

scrollen

der Akquisition von OEM-Triebwerksbeteiligungen bzw. MRO-Programmen

zinsbringenden Absatzfinanzierungen (Flugzeug- und Triebwerksfinanzierungsvorgänge)

zinsbringenden Geldanlagen im Rahmen der Liquiditätssteuerung, deren ursprüngliche vertragliche Laufzeit 6 Monate übersteigt

dem Erwerb bzw. der Veräußerung wesentlicher Unternehmensbeteiligungen

Korrespondierend wurden bei der Ableitung des Free Cashflow Einzahlungen im Rahmen von verzinslichen Flugzeug- bzw. Triebwerksfinanzierungsvorgängen in Höhe von netto 19 Mio. € (Januar bis Juni 2023: Auszahlungen in Höhe von 6 Mio. €) als Zahlungssondereinflüsse bereinigt. Unter den weiteren Kategorien von Zahlungssondereinflüssen waren weder im ersten Halbjahr 2024 noch 2023 Sachverhalte zu verzeichnen und damit zu bereinigen.

In den ersten sechs Monaten 2024 wurde auf dieser Basis ein Free Cashflow in Höhe von 105 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 135 Mio. €) realisiert.

Finanzlage

scrollen
Veränderung zum Vorjahr
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
in Mio. € in %
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 350 307 43 14,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 225 - 177 - 48 - 27,0
+ Zahlungssondereinflüsse - 19 6 - 25 <-100
Free Cashflow 105 135 - 30 - 22,2
- Zahlungssondereinflüsse 19 - 6 25 >100
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 131 - 181 311 >100
Wechselkursänderungen 7 - 1 7 >100
Veränderung der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
262 - 52 314 >100
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zum Anfang der Berichtsperiode 883 823 60 7,3
zum Ende der Berichtsperiode 1.146 771 374 48,5

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem zahlungswirksamen Geschäftswachstum, teilweise kompensiert durch verstärkte Mittelbindung im Working Capital.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 35 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 27 Mio. €). Sie betrafen im Wesentlichen Investitionen für die Pratt & Whitney GTF™-Triebwerksfamilie, das GE9X und das PW800-Programm.

Weiterhin wurden für Programmwerte (Anschaffungskosten für den Erwerb und /​ oder die Erhöhung von Programmanteilen) und Ausgleichszahlungen für Entwicklungsleistungen für zivile Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 34 Mio. € ausgegeben (Januar bis Juni 2023: 21 Mio. €).

Im Berichtszeitraum betrugen die Ausgaben für Investitionen in Sachanlagen 202 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 139 Mio. €). Die Investitionen stehen in Zusammenhang mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten der MTU, insbesondere an den Standorten in Deutschland, sowie mit Ersatzbeschaffungen im bestehenden Anlagen- und Maschinenpark und Käufen von Betriebs- und Geschäftsausstattung. Weiterhin wurde in die Kapazitäten des Triebwerksleasinggeschäfts investiert. Aus dem Verkauf von Sachanlagen, insbesondere von Leasingtriebwerken, wurden Erlöse in Höhe von 32 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 27 Mio. €) realisiert.

Der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben bei den finanziellen Vermögenswerten in Höhe von +14 Mio. € (Januar bis Juni 2023: - 17 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus Netto-Einzahlungen im Rahmen der Beteiligung an Flugzeugfinanzierungsaktivitäten.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 lag der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit bei 131 Mio. € (Januar bis Juni 2023: Mittelabfluss von 181 Mio. €). Wesentliche Treiber im Berichtsjahr waren die Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen mit Zuflüssen in Höhe von 299 Mio. €, die im Vergleich zum Vorjahr reduzierte Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 108 Mio. € (Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2022: 171 Mio. €), Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen in Höhe von 82 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 0 Mio. €) sowie Tilgungen von Leasingverpflichtungen in Höhe von 32 Mio. €. Dies wurde zum Teil durch die Aufnahme sonstiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 78 Mio. € kompensiert.

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Aus der Entwicklung der Cashflows und unter Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen resultiert ein Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 262 Mio. € (Januar bis Juni 2023: Rückgang um 52 Mio. €).

Netto-Finanzverschuldung

Die MTU definiert die Netto-Finanzverschuldung als den Saldo aus den Brutto-Finanzschulden und dem Finanzvermögen, der die Liquiditätslage des MTU-Konzerns verdeutlicht. Zum 30. Juni 2024 stieg die Netto- Finanzverschuldung um 81 Mio. € auf 711 Mio. € (31. Dezember 2023: 631 Mio. €).

Netto-Finanzverschuldung

scrollen
Veränderungen zum Vorjahr
in Mio. € 30.06.2024 31.12.2023 in Mio. € in %
Anleihen und Schuldverschreibungen 613 607 6 1,1
Wandelschuldverschreibungen 490 489 2 0,3
Schuldscheindarlehen 302 302
Übrige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77 7 70 >100
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 8 0 8 >100
Leasingverbindlichkeiten 185 170 15 9,0
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente) 215 294 - 78 - 26,6
davon aus Programmanteilserwerben 67 73 - 6 - 8,1
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 149 221 - 72 - 32,7
Brutto-Finanzschulden 1.891 1.566 325 20,7
Abzüglich:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.146 883 262 29,7
Ausleihungen an Fremde 34 52 - 18 - 34,9
Finanzvermögen 1.180 935 244 26,1
Netto-Finanzverschuldung 711 631 81 12,8

Zur detaillierten Erläuterung der Anleihen und Schuldverschreibungen, der finanziellen Verbindlichkeiten aus Programmanteilserwerben sowie der finanziellen Verbindlichkeiten aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen wird auf die Erläuterungen im Geschäftsbericht 2023 der MTU Aero Engines AG, Seite 203ff., bzw. auf den Abschnitt 28 dieses Zwischenberichts verwiesen.

Vermögenslage

Entwicklung der Bilanzpositionen

Die Konzernbilanzsumme hat sich von 10.204 Mio. € zum 31. Dezember 2023 um 753 Mio. € auf 10.957 Mio. € zum 30. Juni 2024 erhöht.

Die langfristigen Vermögenswerte sind gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 81 Mio. € auf 4.686 Mio. € und die kurzfristigen Vermögenswerte um 672 Mio. € auf 6.271 Mio. € gestiegen.

In den ersten sechs Monaten 2024 wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 36 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 28 Mio. €) aktiviert. Die Zugänge betreffen überwiegend aktivierte, selbsterstellte Entwicklungsleistungen im Rahmen der Beteiligungen an Pratt & Whitney Getriebefan-Programmen, beim GE9X und beim PW800-Programm.

Der Zugang bei den Sachanlagen betrug im ersten Halbjahr 2024 246 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 163 Mio. €).

Bei erworbenen Programmwerten, Entwicklungsleistungen und sonstigen Vermögenswerten ist ein Anstieg um 24 Mio. € auf 824 Mio. € zu verzeichnen, der sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der Entwicklungsausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Pratt & Whitney-Getriebefanprogrammen begründet.

Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 435 Mio. € auf 1.445 Mio. €, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Wesentlichen aufgrund der Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen um 262 Mio. € auf 1.146 Mio. €, die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte um 93 Mio. € auf 772 Mio. € und die Vorräte um 43 Mio. € auf 1.672 Mio. €. Demgegenüber sanken die Vertragsvermögenswerte hauptsächlich aufgrund höherer Anzahlungsverrechnungen um 122 Mio. € auf 1.126 Mio. €, die Ertragsteueransprüche um 33 Mio. € auf 49 Mio. € und die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte um 8 Mio. € auf 60 Mio. €.

Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Stand am 31. Dezember 2023 um 183 Mio. € auf 3.116 Mio. € gestiegen. Eigenkapitalerhöhend wirkten sich in den ersten sechs Monaten 2024 das Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 288 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 256 Mio. €), positive Effekte aus der Währungsumrechnung ausländischer Konzerngesellschaften in Höhe von 22 Mio. € (Januar bis Juni 2023: negative Effekte in Höhe von 9 Mio. €) sowie versicherungsmathematische Gewinne insbesondere aus Rechnungszinsentwicklungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18 Mio. € (Januar bis Juni 2023: versicherungsmathematische Verluste in Höhe von 4 Mio. €) aus. Eigenkapitalmindernd wirkten die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 108 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 171 Mio. €), die Marktwertreduzierungen der Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von 34 Mio. € (Januar bis Juni 2023: Marktwerterhöhungen von 45 Mio. €) sowie die Dividendenzahlungen an Anteile ohne beherrschenden Einfluss in Höhe von 3 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 1 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag bei 28,4 % (31. Dezember 2023: 28,7 %).

Die Rückstellungen für Pensionen sind gegenüber dem 31. Dezember 2023 insbesondere aufgrund eines Anstiegs des Rechnungszinses um 19 Mio. € gesunken. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 30 Mio. € auf 187 Mio. € steht insbesondere im Zusammenhang mit dem Nettoanstieg der Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften sowie mit den Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.

Die finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 290 Mio. € auf 2.180 Mio. €. Im Wesentlichen ist der Anstieg auf die Platzierung von zwei Schuldscheindarlehen in Höhe von 299 Mio. € zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen insbesondere geschäftsverlaufsbedingt mit 386 Mio. € zum 30. Juni 2024 um 61 Mio. € über dem Wert zum 31. Dezember 2023.

Die Rückerstattungsverbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 155 Mio. € auf 3.396 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf den Geschäftsverlauf sowie die wechselkursbedingte Aufwertungen der Verpflichtungen zurückzuführen.

Die Vertragsverbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 70 Mio. € auf 808 Mio. €. Die erhaltenen Anzahlungen werden unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen, sofern sie höher sind als die zurechenbaren Vertragsvermögenswerte.

Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 14 Mio. € auf 124 Mio. €. Ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern wurde dabei durch höhere Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen teilweise kompensiert.

Mitarbeiter:innen

Die MTU hatte am 30. Juni 2024 12.366 Mitarbeiter:innen (Stand 31. Dezember 2023: 12.170).

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich dabei geschäftsverlaufsbedingt an allen Standorten, besonders in Deutschland, Serbien und Polen.

Nachtragsbericht

Ereignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2024)

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses Halbjahres-Finanzberichts am 29. Juli 2024 nicht aufgetreten.

Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Um Chancen am Markt erfolgreich zu nutzen und die damit verbundenen Risiken zu identifizieren und zu steuern, hat der Vorstand ein integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem eingerichtet. Es ist in die wertorientierte Steuerung und die bestehenden Organisationsstrukturen des Konzerns eingebunden. Das System orientiert sich am führenden internationalen Standard COSO II Enterprise Risk Management Framework. Es umfasst auch das interne Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gemäß §§ 289 Abs. 5 und 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Für eine detaillierte Beschreibung der Merkmale des Systems sowie der angewandten Methoden wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 92ff., verwiesen.

Prognose

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im April seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum leicht nach oben korrigiert und zeigte sich überrascht von der Resilienz der Weltwirtschaft. Laut der neuen Konjunkturprognose des IWF soll das globale Wachstum in diesem Jahr 3,2 % erreichen. Nicht nur die Aussichten für die Industrieländer haben sich leicht verbessert (+0,2 %), sondern auch die Entwicklungsländer zeigen einen leicht positiveren Trend (+0,1 %, IWF WEO April 2024). Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht mit 3,1 % von einem ähnlichen globalen Wachstum aus. Damit dürfte das weltweite Wirtschaftswachstum gleichauf mit dem Niveau von 2023 liegen (3,1 %) und sich trotz geopolitischer Unsicherheit stabilisieren (OECD Economic Outlook, Mai 2024).

Die globale Inflation dürfte voraussichtlich stetig zurückgehen, von 6,8 % im Jahr 2023 auf 5,9 % im Jahr 2024 und auf 4,5 % im Jahr 2025. Die Industrieländer sollen dabei schneller ihre Inflationsziele erreichen als die Schwellen- und Entwicklungsländer (IWF WEO April 2024). Viele Zentralbanken haben bereits die Zinswende vollzogen oder stehen kurz davor.

Langfristig trüben die Wachstumsaussichten in China und in anderen großen Schwellenländern die Wirtschaftsentwicklung. Zudem bremst die geopolitische Polarisierung den Welthandel. Der IWF sieht das Risiko einer möglichen Verschlechterung der globalen Wirtschaftsaussichten: Die anhaltend hohen geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, haben das Potenzial, die Energie- und Finanzmärkte zu stören, was zu einem Wiederanstieg der Inflation und einem Rückgang des Wachstums führen könnte. Auch ein Sieg Donald Trumps bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen mit einer starken republikanischen Mehrheit im Kongress könnte die Inflation antreiben, weil Trump in diesem Fall seine Wirtschaftspolitik mit Fokus auf neue Zölle, Steuererleichterungen und eine strikte Einwanderungspolitik ungehindert umsetzen könnte. Die global bereits sehr hohen Schuldenlasten könnten weiter steigen, wenn niedrig verzinste Schulden refinanziert oder festverzinsliche Darlehenszinsen neu verhandelt werden (IWF WEO April 2024).

Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie

Der Passagierverkehr profitiert von einer anhaltenden Erholung der Nachfrage. Für 2024 rechnet die IATA im Passagierverkehr mit einem Wachstum um 11,6 % gegenüber dem Vorjahr (IATA Global Outlook for Air Transport June 2024). Damit dürfte das Vorkrisenniveau von 2019 übertroffen werden. 2024 dürften aller Voraussicht nach Rekord-Passagierzahlen und -Umsätze erzielt werden - und das trotz der Probleme in den Lieferketten.

Die IATA prognostiziert, dass die Branche 2024 weltweit 996 Mrd. US-$ einnehmen und damit ein Rekordergebnis erzielen wird. Die Umsätze dürften im Vergleich zum Vorjahr um 10 % steigen (IATA-Prognose, Juni 2024). Das Frachtvolumen, gemessen in CTK (Cargo Ton Kilometers), soll im Jahresvergleich um ca. 5 % steigen (IATA Global Outlook for Air Transport June 2024).

Die IATA geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte auf 87,5 US-$ pro Barrel steigen, was in etwa dem Preisniveau von Ende Juni 2024 entspricht (IATA Global Outlook for Air Transport June 2024).

Die Flugzeughersteller haben weiterhin mit Lieferengpässen zu kämpfen. Airbus plant dieses Jahr, die Auslieferungen auf 770 Flugzeuge zu steigern (2023: 720 Flugzeuge). Die Gesamtproduktion soll schrittweise weiter erhöht werden. Die Produktionsrate der Baureihe A320 soll im Jahr 2027 von 45 auf 75 Flugzeuge pro Monat steigen. Bei der A220-Reihe hält Airbus an seinem Ziel von 14 Flugzeugen pro Monat bis Mitte der Dekade fest und erhöht die A350-Produktion von 6 auf 10 Flugzeuge pro Monat. Bei Boeing wurden die Produktionsraten zur Qualitätssicherung heruntergefahren. Die FAA hat Boeing eine Produktionsgrenze von 38 737 MAX auferlegt. Im Mai blieb Boeing mit 19 737 MAX deutlich darunter. Die Produktion des 787 Dreamliners dürfte auf 5 pro Monat steigen und bis 2025/​26 eine monatliche Rate von 10 Flugzeugen erreichen. Im Mai lieferte Boeing zwei Dreamliner aus. Auch Embraer erwartet eine Erhöhung der Produktion seiner E-Jets und will im Jahr 2024 ca. 72 - 80 Flugzeuge liefern (Vorjahr: 64). Die derzeitig starke Nachfrage, gekoppelt mit den Lieferkettenproblemen und den Schwierigkeiten beim Hochlauf der Produktion neuer Flugzeuge hat zur Folge, dass sich die Ausmusterung älterer Flugzeuge weiter verzögert und das Durchschnittsalter der Flotten steigt. Damit werden zusätzliche Triebwerks-Instandhaltungen mit einer erhöhte Nachfrage nach Ersatzteilen notwendig.

Der Verteidigungssektor verzeichnet weiterhin starke Wachstumsraten. Geopolitische Spannungen haben zu einem weltweiten Anstieg der Verteidigungsausgaben und des Auftragsbestands geführt. Auch die deutsche Verteidigungsindustrie boomt, da europäische Partner aufgrund von geopolitischen Überlegungen vermehrt bei deutschen Rüstungskonzernen bestellen. Die unlängst bekannt gegebene Bestellung von 20 zusätzlichen Eurofightern durch die Bundesregierung unterstreicht die positiven Aussichten.

Künftige Entwicklung der MTU

Die MTU hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 weiter konkretisiert.

Sie erwartet weiterhin einen Umsatz zwischen 7.300 und 7.500 Mio. € auf Basis einer Wechselkursannahme von 1,10 US-$ /​ €.

Dieser Umsatzerwartung liegen folgende Annahmen zu Grunde:

Die MTU erwartet im zivilen OEM-Geschäft ein Wachstum sowohl im Neuteil- als auch im Ersatzteilgeschäft.

Das Wachstum des zivilen Neutriebwerks-Geschäfts ist vor allem durch höhere Produktionsraten für die A320neo, die A220 und für E-Jets sowie höhere Auslieferungen für die Boeing 787 und für BizJets geprägt. Erwartet wird ein organisches Wachstum im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich.

Das Wachstum im Ersatzteilgeschäft wird vom weiteren Wachstum des Luftverkehrs, einer Erhöhung der Listenpreise und abnehmenden Lieferkettenproblemen getragen. Insgesamt soll der Geschäftsbereich organisch im niedrigen Zehner-Prozentbereich wachsen.

Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte im Jahr 2024 im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich ansteigen, unterstützt durch solide Auslieferungszahlen und die Arbeit am FCAS-Demonstrator.

Für das zivile Instandhaltungsgeschäft (MRO) prognostiziert die MTU ein organisches Wachstum im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich. Es wird erwartet, dass der Anteil der Maintenance der Getriebefan-Programme bei rund 35 % liegen wird, hauptsächlich bedingt durch den Getriebefan-Flottenmanagementplan.

Die bereinigte EBIT-Marge der MTU soll 2024 bei rund 13 % liegen.

Die MTU geht weiterhin davon aus, dass das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern und das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) analog zur bereinigten EBIT-Marge steigen.

Beim Free Cashflow geht die MTU 2024 von einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Der Zeitpunkt der Kompensation für die aufgrund des Getriebefan-Flottenmanagementplans am Boden befindlichen Flugzeuge ist derzeit weiter unklar, weshalb eine genauere Aussage derzeit noch nicht opportun erscheint.

Risiken

Aufgrund der unternehmerischen Aktivität und der Einbindung der MTU in einen global vernetzten Markt mit vielfältigen ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen sowie die durch Konsortien geprägten Geschäftsbeziehungen ergeben sich Risiken, welche die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens beeinflussen können.

Direkte Risiken bedingt durch Pandemien in der Branche des Luftverkehrs und der Luftfahrtindustrie sind nicht bekannt. Das internationale Flugaufkommen hat sich wieder auf das Vorkrisenniveau erholt. Ein generelles Risiko besteht auch nach der Überwindung der Covid-Pandemie weiterhin, u.a. könnten bei einer Ausweitung der derzeit auftretende Fälle der Vogelgrippe Einschränkungen des Flugverkehrs das Unternehmensergebnis belasten.

Die geopolitischen Entwicklungen weltweit und die Auswirkungen der Konflikte in Israel, China/​Taiwan sowie des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf die Weltwirtschaft können das Geschäft der MTU-Gruppe weiterhin negativ beeinflussen. Die mit dem Krieg in Zusammenhang stehenden umfangreichen wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland wirkten sich belastend auf die Geschäftsentwicklung der MTU aus, insbesondere aufgrund von bestehenden Langfristverträgen mit russischen MRO-Kunden. Insgesamt hatte die MTU nur in sehr geringem Umfang MRO-Direktgeschäft in Russland und verfügte über keine Präsenz in der Region. Entsprechend konnte die MTU die bisherigen Risiken weitestgehend kompensieren. Die MTU unterstützt uneingeschränkt alle Sanktionsregularien und kommt ihnen vollumfänglich nach. Entsprechend hat das Unternehmen alle Lieferungen und Datentransfers sowie den Zahlungsverkehr im Einklang mit geltendem Sanktionsrecht eingestellt. Die daraus resultierenden Risiken aus angemeldeten Rückzahlungsverpflichtungen aufgrund von Vertragsauflösungen mit russischen Kunden bestehen weiterhin

Für die MTU bestehen zudem Risiken, die aus der Unsicherheit in Bezug auf die allgemeine Energieversorgung mit Öl und Gas sowie die Störung von weltweiten Wertschöpfungs- und Lieferketten resultieren. Bisher ist es der MTU gelungen, einen großen Teil der Auswirkungen von hohen Rohstoffpreisen und hoher Marktvolatilität bei den nicht-energetischen Rohstoffen durch proaktives Risikomanagement zu mitigieren. Sollte die aktuell angespannte Lage an den Rohstoffmärkten für einen längeren Zeitraum fortbestehen, könnten sich die hohen Rohstoffpreise negativ auf die Margen der MTU auswirken. Auswirkungen der Inflation, getrieben von steigenden Personal- und Energiekosten, konnten bisher weitestgehend durch Fixpreisvereinbarungen in Langzeitverträgen vermieden werden. Bei weiterhin steigenden Preisen wird sich in den nächsten Jahren die Anspannung auf die Beschaffungskosten durch die Anwendung entsprechender Preisgleitklauseln bzw. auslaufende Preisbindungen graduell erhöhen. Unabhängig von der aktuellen Situation setzt die MTU bereits heute auf einen Mix aus erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Energien und wählt Energieressourcen nach Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und ökologischen Gesichtspunkten aus.

Wesentliche Risiken für die MTU bestehen aus Markt- und Programmrisiken. Im OEM-Segment stehen weiterhin die Markt- und Programmrisiken im Zusammenhang mit Risk- and Revenue-Sharing-Verträgen mit den OEM-Partnern, darunter auch die Gefahr von Belastungen der Geschäftsentwicklung, falls die Kapazitäten und Teileversorgung zur Erfüllung höherer Instandhaltungsbedarfe der GTF-Flotte nicht ausreichend schnell gesteigert werden können. Weiterhin berücksichtigt die MTU Risikopositionen im Zusammenhang mit Entwicklungs- und Fertigungsrisiken im Rahmen ziviler Programmbeteiligungen, bei deren Eintreten Kompensationen des Triebwerkskonsortialführers bzw. der Programmgesellschaft gegenüber Programmkunden erfolgen könnten, an denen die MTU als Konsortialpartner mit ihrem jeweiligen Programmanteil partizipiert. Im Zusammenhang mit anhängigen Schiedsverfahren mit Kunden ziviler Programmbeteiligungen bestehen weiterhin möglicherweise erhebliche Kredit- und Rechtsrisiken.

Haftungs- und Kostenrisiken im Zusammenhang mit der Realisierung des Getriebefan-Flottenmanagementplans berücksichtigt die MTU in direkter Abstimmung mit dem Triebwerks-OEM durch bilanzielle Vorsorgen, insbesondere in Form von Rückerstattungsverpflichtungen bzw. im Rahmen zukunftsgerichteter Aussagen des Managements zur erwarteten Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Gleichwohl können sich in diesem Zusammenhang weitere Risiken, aber auch Chancen, mit Blick auf die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MTU ergeben.

Zusätzliche Risiken könnten sich für die MTU insbesondere im Zusammengang mit den Wahlen in den USA ergeben. Sie könnten sich aus Änderungen der Systematik der Einfuhrabgaben bzw. der US-Besteuerung ergeben.

Darüber hinaus sieht die MTU derzeit die gleichen Risikopotenziale wie im Geschäftsbericht 2023 beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der Risiken wird in diesem Zusammenhang auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 76 ff. (Risiko- und Chancenbericht), verwiesen.

Chancen

Das Geschäftsmodell, basierend auf den drei Säulen ziviles Triebwerksgeschäft, militärisches Geschäft und zivile Instandhaltung, sowie das ausgewogene Produktportfolio ermöglichen der MTU jeweils gute Marktpositionen. Durch die kontinuierliche Investition in Forschung, Entwicklung und neue Technologien, die Stärkung der Risk- and Revenue-Sharing-Partnerschaften sowie den Ausbau des Instandhaltungsgeschäfts ergeben sich regelmäßig neue Chancen.

Trotz der Verwerfungen in Folge der geopolitischen Krisen, insbesondere im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg, den Belastungen aus Powder Metal sowie den sonstigen genannten Risikofeldern, sieht die MTU auch Chancen-Positionen in allen Geschäftsfeldern. Im zivilen Triebwerksgeschäft sieht das Unternehmen insbesondere Chancen, mit Hilfe seiner Beteiligung vor allem an der effizienteren GTF-Triebwerkstechnologie überproportional an der weiteren Erholung und dem künftigen Wachstum der Luftfahrtindustrie zu partizipieren. In Anbetracht der limitierten Produktionskapazitäten hierfür ergeben sich zusätzliche Chancen für das OEM- und MRO-Geschäft im Zusammenhang mit etablierten Programmen, wie dem V2500. Im Betrachtungszeitraum sucht die MTU im Rahmen des PW1100G-JM-Programmkonsortiums Chancen zu realisieren, die eine effiziente Abwicklung des Getriebefan-Flottenmanagementplans unterstützen. Bei den militärischen Triebwerksprogrammen bietet insbesondere das europäische FCAS-Programm Potenzial für die MTU im Rahmen der Entwicklung, Technologie und Geschäftsentwicklung. Ebenfalls können Chancen beim Ersatz bestehender militärischer Triebwerksflotten ergriffen werden, um an zusätzlichen Verkäufen und dem damit verbundenen Instandhaltungsgeschäft teilzuhaben. Zusätzliches Potenzial im Militärgeschäft könnte sich mittelfristig aus dem Sondervermögen der Bundeswehr und dem daraus abgeleiteten höheren Wehretat ergeben, von dem die MTU profitieren könnte.

Darüber hinaus sieht die MTU derzeit dasselbe Chancenpotenzial wie im Geschäftsbericht 2023 beschrieben. Für eine umfassende Darstellung der Chancen wird in diesem Zusammenhang auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 90 ff. (Chancenbericht), verwiesen.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation der MTU

Die MTU sieht sich aufgrund ihres ganzheitlichen Risiko- und Chancen-Management-Systems in der Lage, Risikofelder und Chancenpotenziale frühzeitig zu identifizieren, Risiken durch geeignete Maßnahmen aktiv und kompensatorisch zu steuern und Chancen zu ergreifen. Die Risiko- und Chancenlage hat sich für den MTU-Konzern gegenüber der Einschätzung zum 31. Dezember 2023 nur unwesentlich verändert und die MTU klassifiziert ihr Risikomanagement-System weiterhin als effektiv, um die bestehenden und künftigen Herausforderungen hieraus zu bewältigen.

Entsprechend wird aus heutiger Sicht die Risikoposition, auch in Anbetracht der kontinuierlich weiterentwickelten kompensatorischen Maßnahmen, als beherrschbar und somit der Fortbestand des MTU-Konzerns als nicht gefährdet beurteilt.

Bericht zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Zu den wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen wird auf den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss unter Abschnitt "38. Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen" verwiesen.

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

scrollen
in Mio. € (Anhang) 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Umsatzerlöse (1.) 3.389 3.093
Umsatzkosten (2.) - 2.820 - 2.573
Bruttoergebnis vom Umsatz 569 520
Forschungs- und Entwicklungskosten (3.) - 49 - 54
Vertriebskosten (4.) - 68 - 70
Allgemeine Verwaltungskosten (5.) - 61 - 57
Sonstige betriebliche Erträge 8 35
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 24 - 32
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen und aus Beteiligungen (7.) 45 41
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 421 383
Zinsergebnis (8.) - 5 - 1
Sonstiges Finanzergebnis (9.) - 17 - 21
Finanzergebnis - 22 - 21
Ergebnis vor Ertragsteuern 399 362
Ertragsteuern (10.) - 111 - 106
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 256
Davon entfallen auf
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG 285 255
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 3 1
Ergebnis je Aktie in €
Unverwässert (EPS) (11.) 5,30 4,75
Verwässert (DEPS) (11.) 5,20 4,65

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

scrollen
in Mio. € (Anhang) 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 256
Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe 22 - 9
Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen - 34 45
Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden - 12 36
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen und Planvermögen 18 - 4
Posten, der nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird 18 - 4
Sonstiges Ergebnis nach Steuern (24.) 6 32
Gesamtergebnis 294 288
Davon entfallen auf
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG 289 288
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 5 - 1

Konzernbilanz - Vermögenswerte

Vermögenswerte

scrollen
in Mio. € (Anhang) 30.6.2024 31.12.2023
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte & Geschäfts- oder Firmenwert (14.) 1.207 1.200
Sachanlagen (15.) 1.593 1.501
Finanzielle Vermögenswerte, at equity bilanziert (16.) 650 643
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (16.) 81 132
Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte (17.) 824 800
Latente Steuern 330 328
Summe langfristige Vermögenswerte 4.686 4.604
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (19.) 1.672 1.629
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (20.) 1.445 1.010
Vertragsvermögenswerte (21.) 1.126 1.248
Ertragsteueransprüche 49 81
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (16.) 772 679
Sonstige Vermögenswerte (17.) 60 68
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (23.) 1.146 883
Summe kurzfristige Vermögenswerte 6.271 5.599
Summe Aktiva 10.957 10.204

Eigenkapital und Schulden

scrollen
in Mio. € (Anhang) 30.6.2024 31.12.2023
Eigenkapital (24.)
Gezeichnetes Kapital 54 54
Kapitalrücklage 579 579
Gewinnrücklagen 2.584 2.407
Eigene Aktien - 11 - 11
Kumuliertes übriges Eigenkapital - 162 - 166
Anteilseigner der MTU Aero Engines AG 3.044 2.863
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 71 70
Summe Eigenkapital 3.116 2.933
Rückstellungen für Pensionen 694 713
Sonstige Rückstellungen (27.) 26 28
Finanzielle Verbindlichkeiten (28.) 1.775 1.495
Vertragsverbindlichkeiten (30.) 3 3
Sonstige Verbindlichkeiten (32.) 17 19
Summe langfristige Schulden 2.515 2.258
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen 30 30
Ertragsteuerschulden 36 37
Sonstige Rückstellungen (27.) 160 129
Rückerstattungsverbindlichkeiten (31.) 3.396 3.242
Finanzielle Verbindlichkeiten (28.) 405 395
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 386 325
Vertragsverbindlichkeiten (30.) 805 735
Sonstige Verbindlichkeiten (32.) 107 120
Summe kurzfristige Schulden 5.326 5.013
Summe Passiva 10.957 10.204

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Zu den Erläuterungen der Eigenkapital-Bestandteile wird auf Abschnitt "24. Eigenkapital" der ausgewählten erläuternden Anhangangaben verwiesen.

scrollen
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Eigene Aktien Kumuliertes übriges Eigenkapital
in Mio. € Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe Zeitwertveränderungen von Beteiligungen
Bilanzwert zum 1.1.2023 53 531 2.680 - 13 32
Ergebnis nach Ertragsteuern 255
Sonstiges Ergebnis - 7
Gesamtergebnis 255 - 7
Dividendenzahlung - 171
Wandelschuldverschreibung 2016 0 45
Restricted Stock Plan (LTI) 0 0
Bilanzwert zum 30.6.2023 54 576 2.763 - 13 24
Bilanzwert zum 01.01.2024 54 579 2.407 - 11 24
Ergebnis nach Ertragsteuern 285
Sonstiges Ergebnis 19
Gesamtergebnis 285 19
Dividendenzahlung - 108
Restricted Stock Plan (LTI) 0
Bilanzwert zum 30.6.2024 54 579 2.584 - 11 44
scrollen
Kumuliertes übriges Eigenkapital Anteilseigner der
MTU
Aero
Engines AG
Anteile ohne beherrschenden Einfluss Summe Eigenkapital
in Mio. € Versicherungs-mathematische Gewinne und
Verluste 1)
Instrumente zur Absicherung von Zahlungsströmen
Bilanzwert zum 1.1.2023 - 170 - 77 3.034 72 3.107
Ergebnis nach Ertragsteuern 255 1 256
Sonstiges Ergebnis - 4 45 34 - 2 32
Gesamtergebnis - 4 45 288 - 1 288
Dividendenzahlung - 171 - 1 - 172
Wandelschuldverschreibung 2016 46 46
Restricted Stock Plan (LTI) 0 0
Bilanzwert zum 30.6.2023 - 175 - 32 3.198 70 3.268
Bilanzwert zum 01.01.2024 - 204 14 2.863 70 2.933
Ergebnis nach Ertragsteuern 285 3 288
Sonstiges Ergebnis 18 - 34 3 2 6
Gesamtergebnis 18 - 34 289 5 294
Dividendenzahlung - 108 - 3 - 111
Restricted Stock Plan (LTI) 0 0
Bilanzwert zum 30.6.2024 - 187 - 20 3.044 71 3.116

1) betrifft Pensionsverpflichtungen und Planvermögen

Konzern-Kapitalflussrechnung

scrollen
in Mio. € (Anhang) 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Betriebliche Tätigkeit
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 256
Nicht zahlungswirksame Fortschreibung (inklusive Wertminderungen) aktivierter Programmwerte und erworbener Entwicklung 25 23
Amortisationen, Zu- und Abschreibungen und Wertminderungen übriger langfristiger Vermögenswerte 151 132
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen (7.) - 45 - 41
Ergebnis aus Beteiligungen
Erhaltene Gewinnausschüttungen 36 30
Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten - 2 - 0
Ergebniswirksame Veränderung der Pensionsrückstellungen 7 8
Veränderung sonstige Rückstellungen (27.) 32 - 69
Veränderung Rückerstattungsverbindlichkeiten (kein Working Capital Bestandteil) (31.) 100 86
Veränderung Working Capital - 311 - 205
Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge 19 14
Zinsergebnis (8.) 5 1
Erhaltene (gezahlte) Zinsen 7 12
Ertragsteuern (10.) 111 106
Gezahlte Ertragsteuern - 73 - 45
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 350 307
Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in:
immaterielle Vermögenswerte (14.) - 35 - 27
Sachanlagen (15.) - 202 - 139
finanzielle Vermögenswerte (16.) - 7 - 20
erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte (17.) - 34 - 21
Einzahlungen aus Abgängen von:
immateriellen Vermögenswerten/​Sachanlagen (14.)/​(15.) 32 27
sonstigen finanziellen Vermögenswerten 22 3
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 225 - 177
Finanzierungstätigkeit
Aufnahme von sonstigen Schuldverschreibungen und Darlehen (28.) 299
Tilgung von sonstigen Schuldverschreibungen und Darlehen (28.) - 0
Tilgung Leasingverbindlichkeiten (28.) - 32 - 41
Tilgung Kaufpreisverbindlichkeiten Programmbeteiligungen - 22 - 19
Aufnahme sonstige Finanzverbindlichkeiten (28.) 78 51
Tilgung von Verbindlichkeiten für aufgeschobene Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen (28.) - 82
Dividendenzahlung an Aktionäre der MTU AG/​ an nicht beherrschende Anteile - 111 - 172
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 131 - 181
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes im Geschäftsjahr 256 - 51
Wechselkursbedingte Wertänderung der Zahlungsmittel 7 - 1
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 883 823
Finanzmittelbestand zum 30. Juni des Geschäftsjahres 1.146 771

Anhang zum Konzern-Zwischenabschluss

Konzern-Segmentberichterstattung

Segmentinformationen

Zu den Tätigkeiten der einzelnen Geschäftssegmente wird auf die Erläuterungen im Geschäftsbericht 2023, Seite 234f., verwiesen. In den ersten sechs Monaten 2024 hat sich die Segmentabgrenzung nicht verändert.

Die Segmentinformationen stellen sich wie folgt dar:

Konzern-Segmentberichterstattung

scrollen
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM-Segment) Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO-Segment) Summe berichtspflichtige Segmente
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Außenumsatz 1.100 1.027 2.289 2.066 3.389 3.093
Umsätze mit anderen Segmenten 35 34 15 15 50 49
Gesamtumsatz 1.135 1.061 2.304 2.081 3.439 3.142
Bereinigter Umsatz 1.176 1.091 2.304 2.081 3.479 3.172
Bruttoergebnis vom Umsatz 358 348 209 171 567 519
Amortisationen immaterieller Vermögenswerte 26 24 4 4 30 28
Abschreibungen von Sachanlagen 60 56 59 45 119 101
Fortschreibung aktivierter Programmwerte und erworbener Entwicklung 25 23 25 23
Wertminderungen 1 2 1 2
Amortisationen/​Fortschreibungen/​Abschreibungen/​Wertminderungen 111 103 64 51 175 154
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 238 223 182 159 421 382
davon Sondereinfluss "Effekte aus der Kaufpreisallokation" 9 9 0 0 9 9
davon Sondereinfluss "Effekte aus der IAE/​V2500-Anteilserhöhung" 12 11 12 11
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "Getriebefan-Flottenmanagementplan" 28 28
davon Sondereinfluss "Wertminderungen" - "Russland-Ukraine-Krieg" - 21 - 21
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 19 3 22
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) 288 262 183 141 470 404
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 12 9 33 32 45 41
Buchwerte der at equity bilanzierten Unternehmen (30.6.2024/​31.12.2023) 323 305 328 338 650 643
Vermögenswerte (30.6.2024/​31.12.2023) 9.386 8.802 3.275 3.273 12.661 12.075
Schulden (30.6.2024/​31.12.2023) 6.881 6.375 2.178 2.267 9.059 8.642
Wesentliche sonstige zahlungsunwirksame Posten 19 - 5 1 18 19 14
scrollen
Konsolidierung/​ Überleitung MTU-Konzern
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Außenumsatz 3.389 3.093
Umsätze mit anderen Segmenten - 50 - 49
Gesamtumsatz - 50 - 49 3.389 3.093
Bereinigter Umsatz - 50 - 49 3.429 3.123
Bruttoergebnis vom Umsatz 2 1 569 520
Amortisationen immaterieller Vermögenswerte 30 28
Abschreibungen von Sachanlagen 119 101
Fortschreibung aktivierter Programmwerte und erworbener Entwicklung 25 23
Wertminderungen 1 2
Amortisationen/​Fortschreibungen/​Abschreibungen/​Wertminderungen 175 154
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) -0 1 421 383
davon Sondereinfluss "Effekte aus der Kaufpreisallokation" 9 9
davon Sondereinfluss "Effekte aus der IAE/​V2500-Anteilserhöhung" 12 11
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "Getriebefan-Flottenmanagementplan" 28
davon Sondereinfluss "Wertminderungen" - "Russland-Ukraine-Krieg" - 21
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 22
Bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) -0 1 470 405
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 45 41
Buchwerte der at equity bilanzierten Unternehmen (30.6.2024/​31.12.2023) 650 643
Vermögenswerte (30.6.2024/​31.12.2023) - 1.704 - 1.871 10.957 10.204
Schulden (30.6.2024/​31.12.2023) - 1.218 - 1.371 7.841 7.271
Wesentliche sonstige zahlungsunwirksame Posten 19 14
scrollen
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM-Segment) Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO-Segment) Summe berichtspflichtige Segmente
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Investitionen in:
immaterielle Vermögenswerte 36 28 0 0 36 28
Sachanlagen 122 101 124 62 246 163
Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte 47 21 47 21
Summe Investitionen 205 150 124 62 329 212
Segment-Kennziffern:
EBIT in % vom Umsatz 21,0 21,0 7,9 7,6 12,2 12,2
EBIT bereinigt in % vom bereinigten Umsatz 24,5 24,0 7,9 6,8 13,5 12,7
scrollen
Konsolidierung/​Überleitung MTU-Konzern
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Investitionen in:
immaterielle Vermögenswerte 36 28
Sachanlagen 246 163
Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte 47 21
Summe Investitionen 329 212
Segment-Kennziffern:
EBIT in % vom Umsatz 0,2 - 2,3 12,4 12,4
EBIT bereinigt in % vom bereinigten Umsatz 0,2 - 2,3 13,7 13,1

Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Posten betreffen insbesondere nicht ausgabewirksame Erfolgsbeiträge aus der Fremdwährungsbewertung.

Überleitung zum MTU-Konzern - Ergebnis vor Ertragsteuern

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 421 383
Zinserträge 18 12
Zinsaufwendungen - 23 - 13
Sonstiges Finanzergebnis - 17 - 21
Ergebnis vor Ertragsteuern 399 362

Grundsätze

Das Geschäft des Konzerns erstreckt sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Triebwerksprogramms - von der Entwicklung über die Konstruktion, die Erprobung und die Fertigung von Triebwerken und Ersatzteilen bis hin zu Instandhaltungsdienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit der MTU gliedert sich in zwei Segmente: das "zivile und militärische Triebwerksgeschäft (OEM)" sowie die "zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO)".

Im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft entwickelt und fertigt die MTU Module und Komponenten sowie Ersatzteile für Triebwerksprogramme und übernimmt auch deren Endmontage. Bei militärischen Triebwerken übernimmt die MTU zudem Instandhaltungsdienstleistungen. Das Segment zivile Triebwerksinstandhaltung umfasst die Aktivitäten auf dem Gebiet der Instandsetzung und Überholung und sowie der logistischen Betreuung ziviler Triebwerke.

Das Mutterunternehmen, die MTU Aero Engines AG mit Sitz in der Dachauer Str. 665, 80995 München, ist im Handelsregister beim Registergericht des Amtsgerichts München unter HRB 157206 eingetragen.

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am 29. Juli 2024 durch den Vorstand der MTU Aero Engines AG zur Veröffentlichung freigegeben.

Rechnungslegung

Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU umfasst nach den Vorschriften des §115 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) einen verkürzten Konzern-Zwischenabschluss, einen Konzern-Zwischenlagebericht sowie eine Versicherung der gesetzlichen Vertreter. Der verkürzte nicht testierte Konzern-Zwischenabschluss wurde unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzern-Zwischenlagebericht unter Beachtung der anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt.

Statement of Compliance

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2024 ist in Übereinstimmung mit den Regelungen des International Accounting Standards (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung" aufgestellt worden. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen, zum Zeitpunkt der Aufstellung des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses geltenden und von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) wurden von der MTU angewendet.

Im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden dieselben Rechnungslegungsmethoden wie bei der Erstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 angewendet. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich die gerundet dargestellten Werte im Konzernabschluss nicht genau zu gerundet dargestellten Summen addieren und in gleicher Weise die Prozentangaben im Einzelfall nicht exakt auf Basis der gerundet dargestellten absoluten Werte ermittelt werden können. Dabei repräsentiert "0" Werte zwischen einer halben Million und null Euro und "-0" Werte zwischen null und minus einer halben Million Euro. Werte, welche genau 0,00 € entsprechen, werden mit einem leeren Feld dargestellt.

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen Konzernabschluss zum Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und Angaben und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss der MTU zum 31. Dezember 2023 zu lesen.

Aus Sicht der Unternehmensleitung enthält der Halbjahres-Finanzbericht alle üblichen, laufend vorzunehmen den Anpassungen, die für eine angemessene Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns notwendig sind. Die im Rahmen der Konzernrechnungslegung an gewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Anhang des Konzernabschlusses vom 31. Dezember 2023 ab Seite 145 erläutert.

Konsolidierungskreis

Der MTU-Konzern umfasste am 30. Juni 2024 einschließlich der MTU Aero Engines AG, München, Anteile an 35 Unternehmen.

Schätzunsicherheiten

Der Umgang mit Schätzunsicherheiten erfolgt im Wesentlichen nach den gleichen Prinzipien wie im Geschäftsbericht 2023 auf Seite 160 ff. dargestellt. Soweit es hierzu Abweichungen gab, wurden diese bei der jeweiligen Anhangangabe dargestellt.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse

scrollen
in Mio. € Zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung Sonstige Umsatzerlöse 1.1. -
30.6.2024
Zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung
Ziviles Triebwerksgeschäft 804 2 807 786 6
Militärisches Triebwerksgeschäft 69 203 272 92 136
Sonstige Umsatzerlöse 56 56
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM-Segment) 874 205 56 1.135 878 142
Zivile Triebwerksinstandhaltung 120 2.094 2.214 106 1.947
Sonstige Umsatzerlöse 90 90
Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO-Segment) 120 2.094 90 2.304 106 1.947
Konsolidierung - 17 - 16 - 17 - 50 - 16 - 20
Summe Umsatzerlöse 977 2.283 128 3.389 968 2.069
scrollen
in Mio. € Sonstige Umsatzerlöse 1.1.- 31.06.2023 1)
Ziviles Triebwerksgeschäft 792
Militärisches Triebwerksgeschäft 229
Sonstige Umsatzerlöse 41 41
Ziviles und militärisches Triebwerksgeschäft (OEM-Segment) 41 1.061
Zivile Triebwerksinstandhaltung 2.053
Sonstige Umsatzerlöse 28 28
Zivile Triebwerksinstandhaltung (MRO-Segment) 28 2.081
Konsolidierung - 14 - 49
Summe Umsatzerlöse 55 3.093

1) Vorjahreszahlen angepasst

Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 296 Mio. € (9,6 %) auf 3.389 Mio. €.

Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse im zivilen und militärischen Triebwerksgeschäft um 75 Mio. € (7,0 %) auf 1.135 Mio. €. Treiber des Umsatzanstiegs waren insbesondere die positive Geschäftsentwicklung im Neugeschäft bei den GTF-Programmen und im Ersatzteilgeschäft beim GEnx sowie ein Anstieg im Militärgeschäft. Die Umsatzentwicklung wurde hingegen von der umsatzwirksamen Stichtagskursbewertung von Rückerstattungsverpflichtungen im Rahmen ziviler Programmbeteiligungen belastet, in Anbetracht der Stichtagskursentwicklung von 1,11 US-$/​€ am 31. Dezember 2023 auf 1,07 US-$/​€ zum Abschlussstichtag. Umsatzmindernd wirkte relativ zum Vorjahresvergleichszeitraum zudem die Entwicklung im Programm CF6-80C/​E.

In der zivilen Triebwerksinstandhaltung erhöhten sich die Umsatzerlöse um 223 Mio. € auf 2.304 Mio. €, insbesondere befördert durch zusätzliches Instandhaltungsgeschäft für das GE90-Triebwerk und die positive Entwicklung im Triebwerksleasinggeschäft. Die sonstigen Umsatzerlöse profitierten relativ zum Vorjahresvergleichszeitraum von einer deutlich positiven Geschäftsentwicklung im Triebwerksleasinggeschäft.

Die Umsatzerlöse auf bereinigter Basis stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 306 Mio. € (9,8 %) auf 3.429 Mio. €.

2. Umsatzkosten

Umsatzkosten

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Materialaufwand - 2.207 - 2.078
Personalaufwand - 491 - 453
Amortisationen, Abschreibungen bzw. Wertminderungen - 148 - 127
Übrige Umsatzkosten - 36 39
Aktivierung selbsterstellte Entwicklungsleistungen 62 47
Summe Umsatzkosten - 2.820 - 2.573

Infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens und des realisierten Produktmixes erhöhten sich die Umsatzkosten in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 247 Mio. € (9,6 %) auf 2.820 Mio. € und damit proportional zu den Umsatzerlösen. Während die Inflationseffekte hierbei kostensteigernd wirkten, konnten gegenläufig Skaleneffekte mit Blick auf die Auslastung der Fertigungs- und Servicekapazitäten relativ zum Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag in den ersten sechs Monaten mit 569 Mio. € um 49 Mio. € (9,5 %) über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg resultiert maßgeblich aus der positiven Geschäftsentwicklung im MRO-Segment. Die ebenfalls positive Umsatzentwicklung im OEM-Segment wurde unter Berücksichtigung von Inflationseffekten durch einen Anstieg der Umsatzkosten besonders bei den GTF-Programmen teilweise kompensiert. Die Brutto-Marge blieb im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 stabil bei 16,8 %. Die bereinigte Brutto-Marge stieg hingegen von 17,3 % auf 18,0 %.

3. Forschungs- und Entwicklungskosten

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Materialaufwand - 24 - 29
Personalaufwand - 22 - 23
Amortisationen und Abschreibungen - 1 - 1
Übrige Entwicklungskosten - 2 - 1
Erfolgswirksam erfasste Forschungs- und Entwicklungskosten - 49 - 54

4. Vertriebskosten

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Materialaufwand - 12 - 14
Personalaufwand - 44 - 43
Amortisationen und Abschreibungen - 0 - 1
Übrige Vertriebskosten - 11 - 11
Summe Vertriebskosten - 68 - 70

Die Vertriebskosten enthalten neben Aufwendungen für Marketing und Werbung auch als Teil der übrigen Vertriebskosten Wertberichtigungen und Abschreibungen auf direkte Kundenforderungen.

5. Allgemeine Verwaltungskosten

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Materialaufwand - 4 - 5
Personalaufwand - 42 - 40
Amortisationen und Abschreibungen - 1 - 2
Übrige Verwaltungskosten - 14 - 10
Summe allgemeine Verwaltungskosten - 61 - 57

Die allgemeinen Verwaltungskosten betreffen Aufwendungen im Zusammenhang mit administrativen Aufgaben, die weder dem Entwicklungs- noch dem Produktionsbereich oder dem Vertrieb zuzuordnen sind.

7. Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

scrollen
in Mio. € 1.1. - 30.6.2024 1.1. - 30.6.2023
Assoziierte Unternehmen 13 9
Gemeinschaftsunternehmen 32 32
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 45 41

8. Zinsergebnis

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Zinserträge:
Erträge aus Geldanlagen 14 10
Zinserträge von Beteiligten und Fremden 3 3
Sonstige Zinserträge 0 0
Zinserträge 18 12
Zinsaufwand aus
Anleihen und Schuldverschreibungen - 10 - 10
Wandelschuldverschreibungen - 2 - 2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 0 - 0
Leasingverbindlichkeiten - 3 - 1
Übrige Zinsaufwendungen - 9 - 1
Aktivierte Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte 2 1
Zinsaufwendungen - 23 - 13
Zinsergebnis - 5 - 1

Die Übrigen Zinsaufwendungen stehen insbesondere im Zusammenhang mit den neu platzierten Schuldscheindarlehen, dem Zinsaufwand aus Factoring sowie der Aufzinsung der seit 2022 bestehenden finanziellen Verbindlichkeit aus Ausgleichszahlungsverpflichtungen im Rahmen der Konsortialbeteiligung am Triebwerksprogramm PW1100G-JM.

9. Sonstiges Finanzergebnis

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Effekte aus Währungsumrechnungen: Kursgewinne/​-verluste aus
Devisenbestandsbewertung 2 - 1
Finanzierungsvorgängen - 3 6
Leasingverbindlichkeiten - 2 2
Effekte aus der Bewertung von Derivaten
Devisenderivate (Fremdwährungsrisiken/​Hedging) 0 0
Warenterminkontrakte - 0 - 9
Zinsanteil aus der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen - 13 - 13
Forderungen, sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten - 1 - 5
Übriges sonstiges Finanzergebnis 0
Sonstiges Finanzergebnis - 17 - 21

10. Ertragsteuern

Aufteilung der laufenden und latenten Ertragsteuern

scrollen
in Mio. € 1.1. -
30.6.2024
1.1. -
30.6.2023
Laufende Ertragsteuern - 105 - 102
Latente Ertragsteuern - 6 - 3
Ertragsteueraufwand - 111 - 106

Die Steuerquote beträgt 27,7 %. Die ausgewiesenen Ertragsteuern und die Steuerquote enthalten die gegenwärtigen Einschätzungen des Managements zur Betroffenheit des Konzerns durch die Mindeststeuer (BEPS/​PILLAR II).

11. Ergebnis je Aktie

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses wird dem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien die durchschnittliche Anzahl der Stammaktien hinzugerechnet, die vertraglich im Rahmen von zum Stichtag abgeschlossenen Finanzinstrumenten zusätzlich ausgegeben werden könnte.

In den ersten sechs Monaten 2024 betrug das auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende Ergebnis nach Ertragsteuern 285 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 255 Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar bis Juni 2024 53.770.914 Aktien (Januar bis Juni 2023: 53.611.952 Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs Monaten 2024 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in Höhe von 5,30 € (Januar bis Juni 2023: 4,75 €).

Das verwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf 5,20 € (Januar bis Juni 2023: 4,65 €). Verwässerungseffekte ergaben sich aus 1.321.265 potenziell auszugebenden Aktien im Rahmen der im September 2019 emittierten Wandelschuldverschreibung.

In den ersten sechs Monaten 2024 betrug das auf die Anteilseigner der MTU Aero Engines AG entfallende bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern 339 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 300 Mio. €). Die durchschnittlich gewichtete und im Umlauf befindliche Aktienanzahl betrug im Zeitraum Januar bis Juni 2024 53.770.914 Aktien (Januar bis Juni 2023: 53.611.952 Aktien). Damit ergab sich in den ersten sechs Monaten 2024 ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in Höhe von 6,31 € (Januar bis Juni 2023: 5,60 €).

12. Überleitung zu bereinigten Ergebniskennzahlen

Die Überleitungsrechnung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dient dem Herausrechnen von Sondereinflüssen, insbesondere - gemessen am internen Materialitätskriterium für die externe Konzernberichterstattung - wesentlichen und vor allem nicht periodengerecht zu erfassenden operativen Erfolgsbeiträgen aus den zentralen Ergebnisgrößen des Konzerns und seiner Geschäftssegmente. Dadurch soll einerseits der Erfolg der Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr gemessen werden und andererseits eine Informationsreferenz für einen effizienten Perioden- und Unternehmensvergleich zur Verfügung gestellt werden.

Als zentrale bereinigte Steuerungskennzahlen berichtet die MTU in stetiger Praxis die Ergebnisgrößen:

scrollen

bereinigtes Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT bereinigt) und EBIT-Marge bereinigt,

das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern sowie

bereinigte Umsatzerlöse.

Die bereinigten Ergebniskennzahlen fallen nicht unter die Regulierung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und sollen als Ergänzung zu den nach IFRS ausgewiesenen Kenngrößen betrachtet werden.

In stetiger Praxis erfolgt die Qualifizierung von Sachverhalten bzw. zugehörigen Erfolgsbeiträgen als zu neutralisierende Sondereinflüsse im Rahmen der Ableitung bereinigter Ergebniskennzahlen in Abstimmung des Vorsitzenden des Vorstands mit dem Finanzvorstand, mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats.

Bereinigte Umsatzerlöse

Im Sinne der Konsistenz der Berichterstattung werden die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr um die im Kapitel EBIT bereinigt beschriebenen Sondereinflüsse "sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" im Zusammenhang mit dem "Getriebefan-Flottenmanagementplan", die ebenfalls umsatzwirksam erfassten Erfolgsbeiträge im Zusammenhang mit "Konsortialen Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" sowie die "Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung" bereinigt.

Die bereinigten Umsatzerlöse beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2024 auf 3.429 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 3.123 Mio. €).

EBIT bereinigt

Die im Einklang mit der IFRS-Regulierung ermittelte Ergebnisgröße EBIT wird in stetiger Praxis um nachfolgende Kategorien von Sondereinflüssen bereinigt:

Bereinigte Sondereinflüsse in Form wiederkehrender Effekte zur Förderung einer ergebnistechnischen Vergleichbarkeit innerhalb der Branche:

scrollen

"Effekte aus der Kaufpreisallokation": Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd. (KKR) hat zum 1. Januar 2004 100 % der Anteile der MTU von der damaligen DaimlerChrysler AG erworben. Im Rahmen des Erwerbs wurden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden nach IFRS 3 identifiziert und mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet. Seither führen insbesondere die identifizierten immateriellen Vermögenswerte zu erheblichen planmäßigen Abschreibungen - die damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.

"Effekte aus der IAE V2500-Anteilserhöhung": Die IAE V2500-Programmanteilsaufstockung im Jahr 2012 durch die MTU von Pratt & Whitney korrespondierte mit dem Zugang eines Programmwerts. Vorgenannter sonstiger Vermögenswert wird seitdem planmäßig über die erwartete wirtschaftliche Restnutzungsdauer des Programms erlösschmälernd amortisiert - die damit einhergehenden Erfolgsbeiträge werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert.

"Effekte aus dem Getriebefan-Flottenmanagementplan": Erfolgswirkungen aus der Fortschreibung bestehender Rückerstattungsverbindlichkeiten für Gewährleistungs- und Haftungsrisiken, die in direktem Zusammenhang mit Entschädigungsleistungen an PW1100G-JM-Programmkunden im Rahmen des Getriebefan-Flottenmanagementplans stehen. Fortschreibungseffekte umfassen explizit auch Erfolgswirkungen aus der Fremdwährungsbewertung. Sondereinflüsse in Form von aperiodischen Effekten zur Förderung der Messung des operativen Erfolgs des Konzerns sowie einer ergebnistechnischen Vergleichbarkeit insbesondere im Zeitablauf:

"Wertminderungen": Erfolgsbeiträge aufgrund von Wertminderungen von Vermögenswerten, insbesondere gemäß IAS 36, werden als Sondereinfluss bei der Ableitung des EBIT bereinigt neutralisiert. Im vorletzten Jahr im Wert geminderte Ansprüche auf Versicherungsentschädigungsleistungen für materialisierte Schäden aus dem Triebwerksleasinggeschäft mit russischen Kunden konnten im Vorjahresvergleichszeitraum realisiert werden - der hiermit korrespondierende sonstige betriebliche Ertrag wurde als Sondereinfluss bei der Ableitung des bereinigten EBIT sowie des bereinigten Nachsteuerergebnisses im Vorjahr neutralisiert.

"Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge": Im Einklang mit der beschriebenen Zielsetzung der bereinigten Ergebnisgrößen erfolgt in Analogie zu den in Vorperioden anlassbedingt spezifizierten Kategorien die Bereinigung von Erfolgsbeiträgen aus Vorgängen mit aperiodischer (im Sinne von periodenübergreifender) Erfolgswirkung.

Die genannten Erfolgsbeiträge wurden als Sondereinfluss bei der Ableitung des Umsatz bereinigt sowie des EBIT bereinigt neutralisiert.

Weitere Kategorien von Sondereinflüssen, die grundsätzlich Bereinigungen auslösen, jedoch weder im Berichts- noch im Vorjahresvergleichszeitraum auftraten, betreffen.

scrollen

"Restrukturierungsaufwendungen": Erfolgsbeiträge aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen im Sinne von IAS 37.

"Änderungen des Konsolidierungskreises": Erfolgsbeiträge infolge des Erwerbs bzw. der Veräußerung bzw. Aufgabe wesentlicher Unternehmensbeteiligungen und Vorgänge mit vergleichbarer Tragweite.

"Rechts- und Prozesskosten": außerordentliche Rechts-/​ Prozesskosten, inklusive Erfolgsbeiträgen aus diesbezüglichen Vergleichen und (Schieds-) Gerichtsurteilen.

Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

scrollen
1.1. -
30.6.2024
1.1. - 30.6.2023
in Mio. € Berichtete Zahlen Sondereinflüsse Bereinigte Zahlen Berichtete Zahlen Sondereinflüsse Bereinigte Zahlen
Umsatzerlöse 1) 3.389 40 3.429 3.093 30 3.123
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "Getriebefan-Flottenmanagementplan" 28 28
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 0 19 19
davon Sondereinfluss "Effekte aus der IAE/​V2500-Anteilserhöhung" 12 12 11 11
Umsatzkosten 1) - 2.820 9 - 2.810 - 2.573 - 12 - 2.584
davon Sondereinfluss "Effekte aus der Kaufpreisallokation" 9 9 9 9
davon Sondereinfluss "Wertminderungen" - "Russland-Ukraine-Krieg" 0 - 21 - 21
Bruttoergebnis vom Umsatz 569 49 619 520 19 539
Forschungs- und Entwicklungskosten - 49 - 49 - 54 - 54
Vertriebskosten - 68 - 68 - 70 - 70
Allgemeine Verwaltungskosten - 61 - 61 - 57 - 57
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 16 - 16 3 3
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen und aus Beteiligungen 45 45 41 41
davon Sondereinfluss "Sonstige erhebliche aperiodische Erfolgsbeiträge" - "konsortiale Kredit- und Rechtskosten-Großrisiken" 0 3 3
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 421 49 470 383 22 405
Zinsergebnis - 5 - 5 - 1 - 1
Sonstiges Finanzergebnis - Zinsanteil aus der Bewertung von Pensionen - 13 - 13 - 13 - 13
Sonstiges Finanzergebnis - übriges (z.B. Devisenbestandsbewertung) - 4 4 0 - 8 8 0
Ergebnis vor Ertragsteuern 399 54 452 362 30 391
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 111 - 111 - 106 - 106
Anpassung auf normalisierte Steuern vom Einkommen und Ertrag 1 1 15 15
Ergebnis nach Ertragsteuern 288 54 342 256 44 300

Bereinigtes Ergebnis nach Ertragsteuern

Korrespondierend erfolgt die Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern um vorgenannte Sondereinflüsse. Zur Ableitung des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern werden dem bereinigten EBIT zunächst das Zinsergebnis sowie die Zinsanteile im sonstigen Finanzergebnis zugerechnet, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Pensionen sowie dem Planvermögen stehen. Alle weiteren, insbesondere durch den US-Dollar-Wechselkurs geprägten sonstigen Finanzergebnisbestandteile, wie beispielsweise die Effekte aus der Kurssicherung, bleiben unberücksichtigt.

Das bereinigte Ergebnis nach Ertragsteuern wird auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Ertragsteuern ermittelt. Dabei werden mittels des auf Basis der jeweils aktuellen operativen Konzernplanung abgeleiteten erwarteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes in Höhe von 27 % (Januar bis Juni 2023: 26 %) die "normalisierten" Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berechnet. Die Nach-Steuer-Ergebnisbeiträge aus at equity bilanzierten Unternehmen sind dabei nicht Teil der Steuerbasis.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

14. Immaterielle Vermögenswerte

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden programmunabhängige Technologien, Entwicklungsleistungen, Software und der erworbene Firmenwert ausgewiesen.

In den ersten sechs Monaten 2024 wurden 36 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 28 Mio. €) immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Davon entfielen auf selbsterstellte Entwicklungsleistungen und zugerechnete Fremdkapitalzinsen 29 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 27 Mio. €).

Die Amortisation der immateriellen Vermögenswerte betrug in den ersten sechs Monaten 2024 30 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 28 Mio. €).

15. Sachanlagen

Im Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2024 betrug der Zugang bei den Sachanlagen 246 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 163 Mio. €), im Wesentlichen in Form von Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Die Abschreibungen und Wertminderungen von Sachanlagen betrugen in den ersten sechs Monaten 2024 120 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 103 Mio. €).

16. Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sind

Die finanziellen Vermögenswerte, die nach der Equity-Methode bilanziert sind, sind inhaltlich gegenüber dem 31.12.2023 unverändert und im Geschäftsbericht 2023, Seite 184 ff., beschrieben.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Zusammensetzung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte

scrollen
Gesamt Langfristig Kurzfristig
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu Anschaffungskosten 821 734 54 72 767 662
Ausleihungen an Fremde 1) 34 52 34 52
Ausleihungen an nahe stehende Unternehmen 1) 15 14 15 14
Forderungen gegen Mitarbeiter:innen 3 1 0 0 3 1
Forderungen gegen Lieferanten 4 4 4 4
Programm-Aftermarket-Ausgleichszahlungen 670 487 670 487
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 94 176 5 6 90 169
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten 17 17 17 17
Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen 17 17 17 17
Derivate ohne Hedge-Accounting 0 0
Derivate mit Hedge-Accounting 15 61 9 43 6 18
Summe sonstige finanzielle Vermögenswerte 853 812 81 132 772 679

1) Berücksichtigt als Teil der Netto-Finanzverschuldung

Der Rückgang der Ausleihungen an Fremde betrifft im Wesentlichen empfangene Rückzahlungen aus der konsortialen Beteiligung an ausgereichten Finanzierungen für Flugzeuge und Flugzeugtriebwerke im Rahmen ziviler OEM-Programme.

Der Anstieg der Programm-Aftermarket-Ausgleichszahlungen resultiert aus der konsortialen Beteiligung an den GTF-Programm-Aftermarketverträgen, welche derzeit durch erhebliche Leistungsüberschüsse gekennzeichnet sind, die künftig durch die vertraglichen Zahlungen der Programmkunden erstattet werden.

Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 86 Mio. € (Vorjahr: 176 Mio. €) beinhalten eine Vielzahl von Einzelsachverhalten. Der Rückgang im Berichtsjahr resultiert aus Einnahmen für im Vorjahr abgegrenzte Forderungen aus Ausgleichszahlungen im Rahmen ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen sowie im Zusammenhang mit Lieferantenboni und Versicherungsleistungen.

Die sonstigen Anteile an nahe stehenden Unternehmen betreffen im Wesentlichen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen sowie Anteile an assozierten Unternehmen.

17. Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte

scrollen
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023
Erworbene Programmwerte 593 597
Erworbene Entwicklung 227 198
Sonstige Vermögenswerte 5 5
Summe Erworbene Programmwerte, Entwicklung und sonstige Vermögenswerte 824 800

In den ersten sechs Monaten 2024 wurden 13 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 0 Mio. €) in erworbene Programmwerte investiert. Die im Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung erworbener Programmwerte betrug 20 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 19 Mio. €). Der Anstieg der erworbenen Programmwerte im Berichtszeitraum resultiert ausschließlich aus der Fortschreibung der IAE V2500-Anteilserhöhung in Analogie zu IFRIC 1 und korrespondiert insofern mit der Entwicklung der zugehörigen aufgeschobenen, variablen Kaufpreisverbindlichkeit.

Entwicklungsleistungen wurden von der MTU in den ersten sechs Monaten 2024 in Höhe von 34 Mio. € (Januar bis Juni 2023 21 Mio. €) erworben. Die im Berichtszeitraum erfolgte umsatzwirksame Verrechnung von durch Ausgleichszahlungen an den Konsortialführer (OEM) erworbenen Entwicklungsleistungen betrug 5 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 4 Mio. €). Im Zusammenhang mit anlassbezogenen Werthaltigkeitsbetrachtungen (IAS 36) waren weder im Berichts- noch im Vergleichszeitraum Wertminderungen auf Entwicklungsausgleichszahlungen zu berücksichtigen.

Die sonstigen Vermögenswerte betreffen neben Steuererstattungsansprüchen auch im Voraus gezahlte Wartungsgebühren, Versicherungsprämien und Mieten.

19. Vorräte

scrollen
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 787 785
Unfertige Erzeugnisse 619 552
Fertige Erzeugnisse 245 243
Geleistete Anzahlungen 21 49
Summe Vorräte 1.672 1.629

20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

scrollen
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023
Dritte 721 603
Nahe stehende Unternehmen 724 407
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.445 1.010

21. Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte stellen vertragliche Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungen von Kunden dar, bei denen die vertraglichen Leistungsverpflichtungen bereits erfüllt wurden, aber noch kein unbedingter Zahlungsanspruch entstanden ist. Die Veränderungen in der Berichtsperiode resultieren aus dem Geschäftsverlauf sowie insbesondere der US-$-Wechselkursentwicklung von 1,11 US-$/​€ zum Geschäftsjahresende 2023 auf 1,07 US-$/​€ zum 30. Juni 2024.

23. Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente repräsentieren Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten. In dieser Position sind Fremdwährungsbestände, insbesondere US-Dollar, in Höhe von umgerechnet 353 Mio. € (31. Dezember 2023: 180 Mio. €) enthalten.

24. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt unverändert 54 Mio. € und ist eingeteilt in 54 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert.

Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie den Eigenkapitalanteil, gemindert um anteilige Transaktionskosten und Steuern, aus der 2007 emittierten und in 2012 getilgten bzw. gewandelten Anleihe, der 2016 begebenen, 2019 teilabgelösten und bis Mai 2023 getilgten bzw. gewandelten Wandelschuldverschreibung sowie der 2019 begebenen Wandelschuldverschreibung.

Die Zahl der am 30. Juni 2024 im Umlauf befindlichen Aktien der MTU Aero Engines AG, München, betrug 53.770.914 Stück (30. Juni 2023: 53.760.323 Stück). Die Anzahl der eigenen Aktien betrug am 30. Juni 2024 53.575 Stück (30. Juni 2023: 64.166 Stück).

Weder im Berichtszeitraum noch im Vorjahresvergleichszeitraum erfolgte ein Erwerb eigener Anteile für Belegschafts-Aktienprogramme im Rahmen der Ermächtigungen durch die Hauptversammlungen vom 11. April 2019 bzw. 8. Mai 2024.

25. Rückstellungen für Pensionen

Der Rechnungszins für die Pensionsrückstellungen erhöhte sich von 3,19 % zum 31.12.2023 auf 3,6 % zum 30.06.2024.

27. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen Verpflichtungen aus Gewährleistungs- und Haftungsrisiken, dem Personalbereich und ausstehenden Eingangsrechnungen. Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um 30 Mio. € auf 187 Mio. € korrespondiert mit dem Geschäftswachstum und betrifft Zuführungen zu den Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften sowie ausstehende Rechnungen.

Im Berichtszeitraum hat die Hauptversammlung der Anpassung des Vergütungssystems des Vorstands zugestimmt - zur detaillierten Beschreibung des Vergütungssystems wird auf die Unterlagen zur Hauptversammlung 2024 (TOP 8 - https:/​/​www.mtu.de) sowie den Vergütungsbericht 2023 (https:/​/​www.mtu.de) verwiesen. Teil dieses neuen Vergütungssystems ist eine variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung (LTI - Long Term Incentive), die als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich ausgestaltet ist. In diesem Zusammenhang wurden den Mitgliedern des Gesamtvorstands, nach Maßgabe der LTI-Planbedingungen und dem LTI-Anteil der Gesamt-Zieldirektvergütung von insgesamt 3 Mio. €, in Summe 20.704 Performance Shares gewährt. Vorgenannte Gewährung berücksichtigte einen für die Zuteilung relevanten beizulegenden Zeitwert je Performance Share von 166,34 €. Zum Berichtsstichtag beträgt der beizulegende Zeitwert je vorgenanntem Performance Share 223,53 €.

28. Finanzielle Verbindlichkeiten

scrollen
Gesamt Langfristig Kurzfristig
in Mio. € 30.06.2024 31.12.2023 30.06.2024 31.12.2023 30.06.2024 31.12.2023
Anleihen und Schuldverschreibungen 613 607 598 597 15 9
Wandelschuldverschreibung 490 489 490 489 0 0
Schuldscheindarlehen 302 299 2
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77 7 8 7 70 0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 8 0 8 0
Leasingverbindlichkeiten 185 170 140 127 45 43
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente) 215 294 141 176 74 117
davon aus Programmanteilserwerben 67 73 33 36 34 37
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 149 221 109 140 40 81
Summe Brutto-Finanzschulden 1.891 1.566 1.676 1.396 215 170
Derivate ohne Sicherungsbeziehung 4 7 0 1 4 6
Derivate mit Sicherungsbeziehung 54 41 9 4 45 37
Finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen 163 207 90 94 73 113
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 68 70 68 70
Summe sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 289 324 99 99 190 225
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 2.180 1.890 1.775 1.495 405 395

Anleihen und Schuldverschreibungen

Für eine ausführliche Beschreibung der Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 100 Mio. € und der Unternehmensanleihe in Höhe von nominal 500 Mio. € wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 203, verwiesen.

Wandelschuldverschreibung

Die MTU Aero Engines AG hat 2019 im Zusammenhang mit dem Teilrückkauf der in 2016 emittierten Wandelschuldverschreibung eine unbesicherte Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von 500 Mio. € platziert, die ab dem 18. September 2024 in auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien der MTU wandelbar ist.

Für eine ausführliche Beschreibung der Wandelschuldverschreibung wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 203 f. verwiesen.

Schuldscheindarlehen

Die MTU Aero Engines AG hat am 10.05.2024 zwei Schuldscheindarlehen platziert. Ein Schuldscheindarlehen über 161 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23. April 2027 und einen Festzinssatz von 4,194 % p.a. Ein weiteres Schuldscheindarlehen über 139 Mio. € hat eine Laufzeit bis zum 23. April 2029 und einen Festzinssatz von 4,121 % p.a. Beide Darlehen wurden am 23. April 2024 in Höhe des vollen Nominalbetrags abzüglich der Platzierungsgebühren ausgezahlt. Die Zinszahlungen bei beiden Darlehen sind jährlich nachträglich jeweils am 23. April fällig.

Die Rückzahlung erfolgt jeweils in Höhe des Nominalbetrags am Ende der Laufzeit. Die Darlehen werden unter Einbeziehung der Platzierungsgebühren zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert.

Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Diese Position beinhaltet KfW-Förderkredite sowie die temporäre buchungstechnische Inanspruchnahme vertraglicher Kreditlinien im Rahmen der Abwicklung des Zahlungsverkehrs - eine valutagleiche Verrechnung mit vorhandener Liquidität ist dabei sichergestellt.

Für eine ausführliche Beschreibung der Finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 204 verwiesen.

Rahmenkreditlinie

2022 wurde eine Rahmenkreditlinie mit neun Banken abgeschlossen, die sich auf 500 Mio. € beläuft. Die ursprüngliche Laufzeit betrug fünf Jahre bis zum 29. Juni 2027 und wurde auf Basis bestehender Optionen inzwischen bis 29. Juni 2029 verlängert. Die Kreditlinie war zum Stichtag nicht beansprucht (31. Dezember 2023: 0 Mio. €).

Der frei verfügbare Umfang sichert dem Konzern mittelfristig Finanzierungsflexibilität. Die Verzinsung der abgerufenen Kreditlinie erfolgt auf Basis marktüblicher Referenzsätze zuzüglich einer Marge. Das nicht in Anspruch genommene Volumen der Rahmenkreditlinie unterliegt einer Bereitstellungsprovision.

Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Programmanteils erwerben

Diese Position berücksichtigt die aufgeschobenen Zahlungskomponenten aus der Aufstockung des IAE V2500-Programmanteils sowie aus der Akquisition von Triebwerksprogrammbeteiligungen. In Anbetracht ihrer vertraglichen Ausgestaltung haben diese Verbindlichkeiten Finanzierungscharakter. Der Kaufpreis für die Aufstockung des Anteils am IAE V2500-Trieb-werksprogramm um 5 Prozentpunkte auf 16 % im Geschäftsjahr 2012 führte unter anderem zu einer aufschiebend bedingten und von der Nutzung der bis dahin in Dienst gestellten V2500-Triebwerksflotte innerhalb der nächsten 15 Jahre abhängigen Finanzverbindlichkeit.

Bei den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten aus Programmanteilserwerb handelt es sich im Wesentlichen um die finanziellen Verbindlichkeiten aus programmlaufzeitbezogenen Akquisitionszahlungen in Form von triebwerksentwicklungsunabhängigen Ausgleichszahlungen an den Konsortialführer zugunsten ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen.

Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen

Im Geschäftsjahr 2022 wurde mit dem OEM Pratt & Whitney eine Vereinbarung zur Ablösung von bis Ende 2021 kumulierten produktionsbedingten Ausgleichszahlungen im Rahmen der MTU-Konsortialbeteiligung am Triebwerksprogramm PW1100G-JM geschlossen. Vorgenannte Ausgleichszahlungsverpflichtung war in Vorperioden unter Berücksichtigung des Schätzerfordernisses bzgl. Betrag und Fälligkeit als Teil der kurzfristigen Rückerstattungsverbindlichkeiten zu bilanzieren. Die 2022 getroffene Vereinbarung mit dem OEM berücksichtigt nunmehr neben einem fixen Ablösebetrag von nominal 265 Mio. US-$ einen Zahlungsplan über 6 Jahre mit fixierter Rate. Unter Berücksichtigung des Stichtagswechselkurses sowie des risiko- und laufzeitadäquaten Zinses ermittelt sich zum Abschlussstichtag ein Wertansatz für die in Rede stehende sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe von 149 Mio. € (31. Dezember 2023: 221 Mio. €).

Leasingverbindlichkeiten

Die Leasingverbindlichkeiten betreffen nach der Effektivzinsmethode fortgeschriebene Verpflichtungen aus Leasingverträgen, insbesondere im Zusammenhang mit Büro- bzw. Werksimmobilien sowie dem Triebwerksleasinggeschäft.

Zur weiteren Beschreibung der wesentlichen Leasingobjekte wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 226ff., verwiesen.

Verbindlichkeiten aus Derivaten

Die zum Stichtag passivierten Derivate mit und ohne Hedge-Beziehung in Höhe von 58 Mio. € (31. Dezember 2023: 47 Mio. €) dienen der Kompensation von Währungs- und Rohstoffpreisrisiken. Der Anstieg der Verbindlichkeiten ist insbesondere auf eine negative Entwicklung der Marktwerte von Devisentermingeschäften infolge der US-Dollar-Stichtagskursentwicklung zurückzuführen.

Finanzielle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen

Die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter:innen in Höhe von 163 Mio. € (31. Dezember 2023: 207 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus Versorgungskapitalansprüchen in Höhe von 91 Mio. € (31. Dezember 2023: 111 Mio. €) aufgrund von Direktzusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus werden in dieser Position die Verpflichtungen aus Erfolgsbeteiligungen bzw. erfolgsabhängigen Vergütungszusagen in Höhe von 35 Mio. € (31. Dezember 2023: 76 Mio. €), die Ansprüche auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie tarifliche Sonderzahlungen in Höhe von 21 Mio. € (31. Dezember 2023: 0 Mio. €) sowie Ansprüche aus dem Mitarbeiter-Aktienprogramm (MAP) in Höhe von 8 Mio. € (31. Dezember 2023: 12 Mio. €) ausgewiesen.

Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 68 Mio. € (31. Dezember 2023: 70 Mio. €) sind Guthaben von Kunden in Höhe von 22 Mio. € (31. Dezember 2023: 22 Mio. €) sowie eine Vielzahl kleinerer Einzelverpflichtungen ausgewiesen.

30. Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten empfangene Vorauszahlungen für die Lieferung von Triebwerksmodulen und -teilen sowie für Wartungs- und Instandsetzungsdienstleistungen.

Soweit korrespondierende Vertragsvermögenswerte bestehen, erfolgt eine entsprechende Verrechnung im Sinne von IFRS 15. Entsprechend wurden in der Berichtsperiode korrespondierende Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 415 Mio. € (31. Dezember 2023: 279 Mio. €) mit zugehörigen Vertragsvermögenswerten verrechnet.

31. Rückerstattungsverbindlichkeiten

scrollen
Gesamt Langfristig Kurzfristig
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Gewährleistungs- und Haftungsrisiken 1.137 1.097 0 0 1.137 1.097
Abrechnungskorrekturen /​ Nachtragskosten 2.259 2.145 0 0 2.259 2.145
Summe Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.396 3.242 0 0 3.396 3.242

Die Rückerstattungsverbindlichkeiten resultieren dabei regelmäßig aus der mehrstufigen Abrechnungssystematik bei den zivilen OEM-Triebwerksbeteiligungen. Üblicherweise erfolgen Verkäufe bei den zivilen Triebwerksprogrammen im Zusammenhang mit der

scrollen

Lieferung von Neutriebwerken an Flugzeughersteller,

Lieferung von Ersatzteilen an MRO-Dienstleister und

Erbringung von Wartungs- und Instandsetzungsleistungen an Fluglinien und Leasinggesellschaften

unter der Referenz auf den Kataloglistenpreis. Durch regelmäßige ergänzende Vereinbarungen des Konsortialführers (OEM) mit den Programm-Kunden werden in der Sequenz der Verwertung der Lieferungen und Leistungen des Programms regelmäßig effektive Rabatte auf die Kataloglistenpreise gewährt.

Rückerstattungsverbindlichkeiten für Gewährleistungs- und Haftungsrisiken stehen insbesondere im Zusammenhang mit Ausgleichszahlungsverpflichtungen aufgrund der konsortialen Beteiligung an zivilen Triebwerksprogrammen (OEM). Die Position ist zum Berichtsstichtag, wie auch bereits zum 31.12.2023, geprägt durch die konsortialen Ausgleichsverpflichtungen der MTU gegenüber dem OEM des PW1100G-JM infolge des im September 2023 durch den OEM initiierten Getriebefan-Flottenmanagementplans. Letzterer sieht umfangreiche Kompensationsleistungen an von dem Plan betroffene PW1100G-JM-Programmkunden vor.

Der Anstieg dieser Position im Berichtszeitraum resultiert insbesondere aus der wechselkursverlaufsbedingten Aufwertung der Verpflichtungen.

Entsprechend den Abrechnungsusancen im Rahmen ziviler Triebwerksprogrammbeteiligungen werden für durch den OEM erteilte Umsatzbeteiligungen regelmäßig nachträgliche Preiskorrekturen gewährt - diese werden durch die bilanzielle Abgrenzung von Rückerstattungsverbindlichkeiten für Abrechnungskorrekturen /​ Nachtragskosten umsatzwirksam antizipiert. Teilmenge jener bilanziell abgegrenzten Preiskorrekturen sind sogenannte Vermarktungsaufwendungen im Rahmen ziviler Triebwerksprogramme (Serientriebwerksrabatte), deren abschließende Abrechnung durch den Konsortialführer (OEM) aussteht. Der Anstieg dieser Position im Berichtszeitraum korrespondiert insbesondere mit dem expansiven Geschäftsverlauf sowie der wechselkursverlaufsbedingten Aufwertung jener Verpflichtungen.

Vorgenannte Verpflichtungen werden vorsorglich und im Einklang mit den MTU-Bilanzierungsgrundsätzen - vergleiche Geschäftsbericht 2023, Seite 146 - als kurzfristig eingestuft. Es handelt sich hierbei zunächst um Rückerstattungsverbindlichkeiten ohne konkrete vertragliche Fälligkeit. Die Rückerstattungsverbindlichkeiten werden, je nach auslösender Transaktion im jeweiligen Triebwerksprogramm, im normalen Geschäftszyklus der MTU getilgt - erfahrungsgemäß erfolgt die effektive Tilgung in wesentlichen Teilen erst nach Ablauf von 12 Monaten.

32. Sonstige Verbindlichkeiten

scrollen
Gesamt Langfristig Kurzfristig
in Mio. € 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen
Soziale Sicherheit 2 2 2 2
Übrige Verbindlichkeiten 67 43 67 43
Sonstige Steuern 32 65 32 65
Übrige sonstige Verpflichtungen 23 29 17 19 6 10
Summe sonstige Verbindlichkeiten 124 139 17 19 107 120

Verpflichtungen im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen

Die übrigen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen sind im Wesentlichen auf Resturlaubsansprüche sowie Gleitzeitguthaben der Mitarbeiter:innen zurückzuführen.

Sonstige Steuern

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern betreffen abzuführende Lohn- und Kirchensteuern sowie in- und ausländische Verkehrssteuern.

Übrige sonstige Verpflichtungen

Die übrigen sonstigen Verpflichtungen betreffen passive Rechnungsabgrenzungsposten.

33. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte

In der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der Finanzinstrumente dargestellt, unabhängig davon, ob diese von IFRS 7 oder IFRS 9 erfasst werden. Die Buchwerte werden zusätzlich den beizulegenden Zeitwerten zu Vergleichszwecken gegenübergestellt.

Angaben zu Finanzinstrumenten: Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 30.06.2024

scrollen
Buchwert
30.06.2024
Bewertungskategorie nach IFRS 9 Wertansatz
Bilanz IFRS16
Beizulegender
Zeitwert keiner Bewertungskategorie zuordenbar
in Mio. € Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
AKTIVA
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.445 1.445
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.146 111 1.035
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen 17 17
Kredite und Forderungen 821 816 5
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Sicherungsbeziehung 15 15
PASSIVA
Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.396 3.396
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 386 386
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldverschreibungen 613 613
Wandelschuldverschreibung 2019 490 490
Schuldscheindarlehen 302 302
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77 77
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 8 8
Leasingverbindlichkeiten 185 185
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)
davon aus Programmanteilserhöhung und -erwerb 67 67
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 149 149
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Sicherungsbeziehung 4 4
Derivate mit Sicherungsbeziehung 54 54
Finanzielle Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen 163 163
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 68 68
scrollen
Summe Fair Value
30.06.2024
in Mio. €
AKTIVA
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.445 1.445
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.146 1.146
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen 17 17
Kredite und Forderungen 821 821
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Sicherungsbeziehung 15 15
PASSIVA
Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.396 3.396
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 386 386
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldverschreibungen 613 593
Wandelschuldverschreibung 2019 490 456
Schuldscheindarlehen 302 300
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77 77
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 8 8
Leasingverbindlichkeiten 185
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)
davon aus Programmanteilserhöhung und -erwerb 67 65
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 149 148
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Sicherungsbeziehung 4 4
Derivate mit Sicherungsbeziehung 54 54
Finanzielle Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen 163 163
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 68 68

Angaben zu Finanzinstrumenten: Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte zum 31.12.2023

scrollen
Buchwert
31.12.2023
Bewertungskategorie nach IFRS 9 Wertansatz
Bilanz IFRS16
Beizulegender
Zeitwert keiner Bewertungskategorie zuordenbar
in Mio. € Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
AKTIVA
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.010 1.010
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 883 102 781
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen 17 17
Kredite und Forderungen 734 729 5
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Sicherungsbeziehung 61 61
PASSIVA
Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.242 3.242
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 325 325
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldverschreibungen 607 607
Wandelschuldverschreibung 2019 489 489
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7 7
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 0 0
Leasingverbindlichkeiten 170 170
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)
davon aus Programmanteilserhöhung und -erwerb 73 73
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 221 221
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Sicherungsbeziehung 7 7
Derivate mit Sicherungsbeziehung 41 41
Finanzielle Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen 207 207
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 70 70
scrollen
Summe Fair Value
31.12.2023
in Mio. €
AKTIVA
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.010 1.010
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 883 883
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Anteile an nahe stehenden Unternehmen 17 17
Kredite und Forderungen 734 734
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Sicherungsbeziehung 61 61
PASSIVA
Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.242 3.242
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 325 325
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldverschreibungen 607 597
Wandelschuldverschreibung 2019 489 440
Finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7 7
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 0 0
Leasingverbindlichkeiten 170
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzierungskomponente)
davon aus Programmanteilserhöhung und -erwerb 73 71
davon aus Ausgleichszahlungen im Rahmen von Programmbeteiligungen 221 221
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Sicherungsbeziehung 7 7
Derivate mit Sicherungsbeziehung 41 41
Finanzielle Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit Mitarbeiter:innen 207 207
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 70 70

In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen ebenso wie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten überwiegend kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.

Die zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden anhand von Börsennotierungen, hilfsweise durch Ermittlung mittels Discounted-Cashflow-Verfahren abgeleitet.

Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Um der Relevanz der in die Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einfließenden Schätzparameter Rechnung zu tragen, wurden die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der MTU hierarchisch in drei Level eingestuft.

Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind im Folgenden beschrieben:

Stufe 1 Die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten notierten unverändert übernommenen Preise;

Stufe 2 Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, deren Preise direkt oder indirekt (abgeleitet) beobachtbar sind;

Stufe 3 Nicht beobachtbare Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit.

Die an der Börse gehandelte, jedoch zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Wandelschuldverschreibung (2019) sowie die Unternehmensanleihe werden dem Level 1, alle übrigen qualifizierten Finanzinstrumente - die erfolgsneutral bzw. -wirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten derivativen Finanzinstrumente - werden mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF) bewertet und insofern dem Level 2 zugeordnet.

Die folgenden Tabellen zeigen für 2024 und 2023 die Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:

Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 30.6.2024

scrollen
in Mio. € Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 15 15
Summe finanzielle Vermögenswerte 15 15
Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 58 58
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 58 58

Hierarchische Einstufung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2023

scrollen
in Mio. € Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 61 61
Summe finanzielle Vermögenswerte 61 61
Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 47 47
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 47 47

Zugunsten der Absatzförderung partizipiert die MTU im Rahmen ihrer zivilen Triebwerksprogramm-Konsortialbeteiligungen an Flugzeugfinanzierungszusagen. Grundsätzlich erfolgen die Zusagen nur gemeinschaftlich mit dem jeweiligen OEM (Konsortialführer) des Triebwerksprogramms und zu dessen Gunsten. Im Wesentlichen differenzieren sich die hierzu ausgereichten Angebote in zwei Formen: Flugzeugvorfinanzierungen (Pre-Delivery-Payments) einerseits und Deckungsverpflichtungen (Backstop-Commitments) andererseits. In beiden Fällen erfolgen Auszahlungen zugunsten des Erwerbers stets nur über den Konsortialführer (OEM) direkt an den Flugzeughersteller.

Die zum Abschlussstichtag ausgereichten Finanzierungsangebote mit einem Nominalvolumen von umgerechnet 864 Mio. € (31. Dezember 2023: 831 Mio. €) werden durch die MTU gemäß den Vorgaben des IFRS 7 als Teil des Bruttoliquiditätsrisikos klassifiziert. Eine vollumfängliche Inanspruchnahme aller Zusagen wird als sehr unwahrscheinlich erachtet - diese Einschätzung stützen mehrjährige Erfahrungswerte. Für den Fall einer Inanspruchnahme werden die damit verbundenen Liquiditäts- und Kreditrisiken als für die MTU beherrschbar angesehen. Für weitere Erläuterungen, insbesondere zur inhaltlichen Ausgestaltung der Finanzierungsangebote, wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 213 ff., verwiesen.

Zum Abschlussstichtag bestehen darüber hinaus unbeanspruchte Finanzierungszusagen an nicht-vollkonsolidierte Unternehmensbeteiligungen in Form von Einlagen beziehungsweise Gesellschafterdarlehen mit einem Gesamtvolumen von 144 Mio. € (31. Dezember 2023: 141 Mio. €).

37. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 30. Juni 2024 betrugen die Eventualverbindlichkeiten 390 Mio. € (31. Dezember 2023: 408 Mio. €).

Die Eventualverbindlichkeiten stehen zum Berichtsstichtag, wie bereits zum 31.12.2023, auch im Zusammenhang mit Rechtskosten- und Haftungsrisiken aus Schiedsgerichtsverfahren, an welchen die MTU im Rahmen ihrer konsortialen Beteiligung an zivilen Triebwerksprogrammen (OEM) beteiligt ist. Im Berichtszeitraum waren, wie in den vorhergehenden Perioden, keine Beträge zur Zahlung fällig. Wesentliche Inanspruchnahmen hieraus werden auch für das Geschäftsjahr 2024 nicht erwartet. Zur Zusammensetzung und Erläuterung der Eventualverbindlichkeiten und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen wird auf den Geschäftsbericht 2023, Seite 229, verwiesen.

Das Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2024 auf 187 Mio. € (31. Dezember 2023: 227 Mio. €).

38. Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Nahe stehende Unternehmen

Die Transaktionen der Konzernunternehmen mit Joint Ventures und assoziierten Gesellschaften sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der beteiligten Unternehmen zuzurechnen und im Grundsatz zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Geschäftsvorfälle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten Unternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung vollumfänglich eliminiert und werden entsprechend in dieser Anhangangabe nicht erläutert.

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen

Im Laufe des Geschäftsjahres führten Konzerngesellschaften im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Leistungsaustausche zugunsten der Lieferung von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen (z. B. Entwicklung, Reparaturen, Montage, IT-Support) durch.

Die zum 30. Juni 2024 bestehenden Forderungen gegen diese Gesellschaften beliefen sich auf 724 Mio. € (31. Dezember 2023: 407 Mio. €). Die Verbindlichkeiten betrugen 101 Mio. € (31. Dezember 2023: 69 Mio. €). Die Erträge lagen in den ersten sechs Monaten 2024 bei 1.378 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 1.349 Mio. €). Die Aufwendungen beliefen sich auf 805 Mio. € (Januar bis Juni 2023: 676 Mio. €).

Nahe stehende Personen

Konzernunternehmen haben mit Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats des Konzerns sowie mit anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. mit Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsgremien diese Personen vertreten sind, keine wesentlichen Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises.

Ereignisse nach dem Zwischenberichtsstichtag (30. Juni 2024)

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MTU-Konzerns haben, sind nach dem Zwischenberichtsstichtag und vor Aufstellung dieses Halbjahres-Finanzberichts am 29. Juli 2024 nicht aufgetreten.

Veröffentlichung des Halbjahres- Finanzberichts

Der Halbjahres-Finanzbericht der MTU Aero Engines AG, München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 wird im Internet (www.mtu.de) veröffentlicht.

München, den 29. Juli 2024

scrollen
gez. gez.
Lars Wagner Peter Kameritsch
Vorsitzender Vorstand
des Vorstands Finanzen und IT
scrollen
gez. gez.
Michael Schreyögg Dr. Silke Maurer
Vorstand Vorständin
Programme OEM Operations

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

München, den 29. Juli 2024

scrollen
gez. gez.
Lars Wagner Peter Kameritsch
Vorsitzender Vorstand
des Vorstands Finanzen und IT
scrollen
gez. gez.
Michael Schreyögg Dr. Silke Maurer
Vorstand Vorständin
Programme OEM Operations

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die MTU Aero Engines AG, München

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ,der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Anhang zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss - und den Konzern-Zwischenlagebericht der MTU Aero Engines AG, München, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzern-Zwischenlageberichts nach den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzern-Zwischenabschluss und dem Konzern-Zwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses und des Konzern-Zwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzern-Zwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzern-Zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.

München, den 31. Juli 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

scrollen
Huber-Straßer Hanshen
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer

Weitere Informationen

Finanzkalender

scrollen
Zwischenbericht zum 30. Juni 2024 1. August 2024
Quartalsmitteilung zum 30. September 2024 24. Oktober 2024

Kontakt

MTU Aero Engines AG
Dachauer Straße 665
80995 München
Telefon: +49 89 1489-0
Fax: +49 89 1489-5500
E-Mail: info@mtu.de
www.mtu.de

Thomas Franz
Leiter Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-4787
Fax: +49 89 1489-95583
E-Mail: Thomas.Franz@mtu.de

Claudia Heinle
Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-3911
Fax: +49 89 1489-95139
E-Mail: Claudia.Heinle@mtu.de

Matthias Spies
Investor Relations
Telefon: +49 89 1489-4108
Fax: +49 89 1489-95139
E-Mail: Matthias.Spies@mtu.de

Die MTU Aero Engines AG im Internet

scrollen

Weitere Informationen über die MTU Aero Engines AG erhalten Sie im Internet über die Adresse: www.mtu.de

Die Rubrik Investor Relations können Sie unter der Adresse www.mtu.de/​de/​investor-relations direkt erreichen.

Informationen zu den Produkten der MTU Aero Engines AG finden Sie unter: www.mtu.de/​de/​engines