MVV Energie AG

Mannheim

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.10.2022 bis zum 31.03.2023

MVV in Zahlen

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1.10.2022 bis 31.3.2023

1.10.2021 bis 31.3.2022

%
Vorjahr

Finanzielle Kennzahlen

Umsatz und Ergebnis

Bereinigter Umsatz ohne Energiesteuern (Mio Euro)

4.059

2.662

+ 52

Adjusted EBITDA 1 (Mio Euro)

627

366

+ 71

Adjusted EBITDA ohne Veräußerungsgewinne 1 (Mio Euro)

549

311

+ 77

Adjusted EBIT 1 (Mio Euro)

526

262

>+ 100

Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne 1 (Mio Euro)

449

207

>+ 100

Bereinigter Periodenüberschuss 1 (Mio Euro)

353

172

>+ 100

Bereinigter Periodenüberschuss nach Fremdanteilen 1 (Mio Euro)

302

114

>+ 100

Kapitalstruktur

Bereinigte Bilanzsumme zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 2 (Mio Euro)

5.953

6.888

- 14

Bereinigte Bilanzsumme ohne Margins zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 2, 3 (Mio Euro)

5.583

5.434

+ 3

Bereinigtes Eigenkapital zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 2 (Mio Euro)

2.101

1.863

+ 13

Bereinigte Eigenkapitalquote zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 2 (%)

35,3

27,1

+ 30

Bereinigte Eigenkapitalquote ohne Margins zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 2, 3 (%)

37,6

34,3

+ 10

Nettofinanzschulden zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 (Mio Euro)

1.111

32

>+ 100

Nettofinanzschulden ohne Margins zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 3 (Mio Euro)

1.366

1.449

- 6

Cashflow und Investitionen

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Mio Euro)

- 971

- 153

>+ 100

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ohne Margins 3 (Mio Euro)

191

- 95

-

Investitionen (Mio Euro)

160

156

+ 3

Aktie

Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1 (Euro)

4,59

1,73

>+ 100

Nichtfinanzielle Kennzahlen

Stromerzeugungskapazität erneuerbare Energien zum 31.3.2023 bzw. 30.9.2022 4 (MW el)

625

614

+ 2

Stromerzeugungsmengen aus erneuerbaren Energien 5 (Mio kWh)

752

722

+ 4

Abgeschlossene Entwicklung neuer Erneuerbare-Energien-Anlagen (MW el)

497

134

>+ 100

Betriebsführung für Erneuerbare-Energien-Anlagen (MW el)

3.740

3.636

+ 3

Mitarbeiterzahl zum 31.3.2023 bzw. 31.3.2022 (Köpfe)

6.202

6.442

- 4

Anzahl Auszubildende zum 31.3.2023 bzw. 31.3.2022 (Köpfe)

268

281

- 5

1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing
2 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten
3 Ohne hinterlegte Sicherheiten für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins)
4 Einschließlich Stromerzeugungskapazität aus Windkraftanlagen für Repowering zum 31.3.2023 (30 MW) bzw. 30.9.2022 (30 MW)
5 Einschließlich Stromerzeugungsmenge aus Windkraftanlagen für Repowering zum 31.3.2023 (20 Mio kWh) bzw. 31.3.2022 (10 Mio kWh)

Inhalt

Highlights

Vorwort

Konzernzwischenlagebericht
Geschäftsentwicklung des Konzerns
Rahmenbedingungen
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Prognose-, Chancen- und Risikosituation
Prognose für das Geschäftsjahr 2023
Chancen- und Risikosituation

Konzernzwischenabschluss
Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Bilanz
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Kapitalflussrechnung
Erläuterungen zum Konzernzwischenabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Weitere Informationen
Finanzkalender
Impressum/​Kontakt

Highlights

Internationales Projektentwicklungsgeschäft nimmt Fahrt auf

Der Ausbau erneuerbarer Energien - unserer eigenen Erzeugung und die Entwicklung für Kunden - ist seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Strategie. Derzeit baut unsere Tochtergesellschaft Juwi das größte Photovoltaik-Projekt ihrer Unternehmensgeschichte: einen 223-Megawatt-Solarpark mit 414.000 Solarmodulen im US-Bundesstaat Colorado. Die Inbetriebnahme ist Ende 2023 geplant. Außerdem veräußerte Juwi die Rechte an dem südafrikanischen 84-Megawatt-Windpark Wolf. Der von Juwi entwickelte Windpark soll im ersten Quartal 2024 in Betrieb gehen. Ende März hat Juwi Shizen Energy, ein 2013 gegründetes Joint Venture zwischen Juwi und Shizen Energy, das Projekt Azuma Kofuji erfolgreich an den Betreiber übergeben. Bei dem 100-Megawatt-Solarpark handelt es sich um das bislang größte Projekt des japanischen Gemeinschaftsunternehmens.

Dekarbonisierung unserer Fernwärme geht weiter

Wir stellen unsere Fernwärmeversorgung für Mannheim und die Region bis spätestens 2030 auf 100 % grüne Energiequellen um. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg ist der Bau unserer innovativen Flusswärmepumpe am Rhein. Nach einem Jahr Produktionszeit im schwedischen Werk von Siemens Energy haben die einzelnen Komponenten der Pumpe in den vergangenen Wochen ihren Einsatzort erreicht. Die Anlage wird zur Heizperiode 2023 in Betrieb gehen.

Mit ihrem 8-Punkte-Programm stellt unsere Tochtergesellschaft in Kiel ihre Strom- und Fernwärmeproduktion bis 2035 vollständig auf klimaneutrale Erzeugung um.

Attraktive Dividende

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand unsere Hauptversammlung am 10. März 2023 wieder in Mannheim als Präsenzveranstaltung statt; an diesem Format wollen wir auch künftig festhalten. Unsere Aktionärinnen und Aktionäre haben für das Geschäftsjahr 2022 wie auch im Vorjahr eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie beschlossen. Bezogen auf den Schlusskurs unserer Aktie zum Geschäftsjahresende 2022 beträgt die Dividendenrendite 3,6 Prozent. Auf Basis einer Aktienstückzahl von insgesamt 65,9 Millionen Aktien liegt die Ausschüttungssumme bei 69,2 Millionen Euro.

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland ringt um die Ausgestaltung der Wärmewende und trägt damit endlich ihrer Bedeutung für die CO 2-Minderung Rechnung. Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes will die Bundesregierung die Vorgabe umsetzen, dass neue Heizungen mit wenigen Ausnahmen ab dem Jahr 2024 mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Bei MVV sind wir bereits weiter, denn wir arbeiten seit Jahren mit Hochdruck an diesen Themen. Gemeinsam mit der Stromwende und unseren grünen Kundenlösungen ist sie zentraler Bestandteil unseres Mannheimer Modells, das unseren Weg zu einer #klimapositiven Zukunft ab spätestens 2040 beschreibt. Die Fernwärme ist - vor allem neben Wärmepumpen - einer der Hebel, um zukünftig Gebäude den gesetzlichen Vorgaben entsprechend klimafreundlich zu beheizen. Bis spätestens 2030 stellen wir die Fernwärme in Mannheim und der Region sowie in Offenbach vollständig auf grüne Energiequellen um, in Kiel bis spätestens 2035.

Dass die Wärmewende nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes, sondern auch aus Gründen der Versorgungssicherheit unverzichtbar ist, hat uns die Sorge um eine etwaige Gasmangellage im vergangenen Herbst und Winter gezeigt. Mit unserer Gasbonusinitiative haben wir die Menschen in Mannheim und der Region zusätzlich beim Energiesparen unterstützt - und das mit Erfolg: Von Oktober 2022 bis März 2023 haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Aktion ihren Gasverbrauch witterungsbereinigt um knapp ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Damit war ihre Gasersparnis fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt unseres Netzgebietes. Mit der Aktion wurden über 11,5 Millionen Kilowattstunden Gas und damit mehr als 2.300 Tonnen CO 2 eingespart.

Mit Tempo in Richtung #klimapositiv

Um die Dekarbonisierung im Gebäudesektor und damit in Deutschland insgesamt zu beschleunigen, benötigen wir alle grünen Erzeugungsoptionen. Deshalb werden wir noch in diesem Jahr in Mannheim unsere erste Flusswärmepumpe sowie eine Klärschlammbehandlungsanlage in Betrieb nehmen und im Jahr 2024 unser Biomassekraftwerk auf der Friesenheimer Insel an das Fernwärmenetz anschließen. Hinzu kommen weitere grüne Optionen wie Tiefengeothermie, zusätzliche Flusswärmepumpen, Biomethananlagen, Elektrodenkessel oder die Nutzung weiterer industrieller Abwärme. Und auch die Stromwende treiben wir kontinuierlich voran - bei unserer eigenen Erzeugung ebenso wie für unsere Kunden. Denn durch neue, dezentrale Wärmelösungen wie Wärmepumpen sowie durch die Elektromobilität wird der Stromverbrauch in den nächsten Jahren ansteigen.

Mit einer deutlichen Reduktion der Emissionen allein kann Deutschland jedoch nicht klimaneutral werden. Wir müssen zusätzlich der Atmosphäre Treibhausgase entziehen und dauerhaft binden, indem wir sie nutzen oder speichern. Auch dazu werden wir unseren Beitrag leisten und in Mannheim sowie in Dresden erste Versuchsanlagen zur CO 2-Abscheidung in Betrieb nehmen.

Mit diesen Aktivitäten unterstreichen wir einmal mehr, dass wir bei unserer #klimapositiv-Strategie bereits heute an das Morgen denken und die Tempobeschleunigung, die für die Energiewende notwendig ist, auch selbst realisieren.

Wir setzen unseren erfolgreichen Kurs fort

Die Entwicklung unserer Kern-Kennzahlen in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2023 ist ein erneuter Beleg dafür, dass bei MVV Klimaschutz und erfolgreiches Wirtschaften Hand in Hand gehen. In einem herausfordernden Umfeld konnten wir Chancen nutzen und ein wirklich gutes Ergebnis erwirtschaften - insbesondere getragen von einer außergewöhnlichen Entwicklung im Handel mit erneuerbaren Energien sowie dem internationalen Projektentwicklungsgeschäft im Bereich erneuerbare Energien. Gleichzeitig haben wir im ersten Halbjahr 160 Millionen Euro in nachhaltiges Wachstum investiert. Auch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 rechnen wir damit, dass wir erhebliche Mehrerlöse vor allem im Energiehandel erzielen können. Da sich inzwischen außerdem die gesamtwirtschaftliche Perspektive stabilisiert hat und das Winterhalbjahr hinter uns liegt, erhöhen wir unsere Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Wir erwarten aus operativer Sicht, dass das Adjusted EBIT - ohne Veräußerungsgewinne - zwischen 650 und 720 Mio Euro liegen wird.

Wir freuen uns, wenn Sie uns auf unserem Kurs #klimapositiv weiterhin begleiten.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr

Dr. Georg Müller
Vorsitzender des Vorstands

Unsere ersten sechs Monate

Bereinigter Umsatz

4,1 Mrd Euro

Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne

449 Mio Euro

Investitionen

160 Mio Euro

Bereinigter Umsatz nach Berichtssegmenten

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Mio Euro

Kundenlösungen

3.373

Neue Energien

374

Versorgungssicherheit

264

Strategische Beteiligungen/​Sonstiges

48

Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne nach Berichtssegmenten

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Mio Euro

Kundenlösungen

271

Neue Energien

100

Versorgungssicherheit

66

Strategische Beteiligungen

14

Sonstiges

- 2

Konzernzwischenlagebericht

Geschäftsentwicklung des Konzerns

Rahmenbedingungen

Wirtschaftliches und energiepolitisches Umfeld

Zukünftiges Strommarktdesign

Die Ausgestaltung des zukünftigen Strommarktdesigns ist aktuell Gegenstand nationaler und europäischer Diskussionen. Dabei spielen auch Strompreisentwicklung und Refinanzierung von Kraftwerkskapazitäten in einem weitestgehend erneuerbaren Stromsystem eine Rolle.

Die Bundesregierung hat für diese Diskussion die Plattform Klimaneutrales Stromsystem ins Leben gerufen. Sie soll unter Einbindung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Maßnahmen zum Strommarktdesign vorschlagen. Die Plattform hat im Februar 2023 ihre Arbeit aufgenommen; erste Vorschläge sollen im Sommer vorliegen.

Die EU-Kommission hat unterdessen im März 2023 einen ersten Entwurf zur Anpassung des europäischen Strommarktdesigns vorgelegt. Als grundlegender Fördermechanismus für erneuerbare Energien sollen zweiseitige Differenzverträge (Contracts for Difference) implementiert werden. Den Anlagenbetreibern würde damit ein fixer Erlösstrom garantiert werden. Um den ungeförderten Ausbau zu stärken, sollen die Rahmenbedingungen für langfristige Kontrakte (PPA) verbessert werden, unter anderem durch staatliche Garantien. Dieser Mechanismus bestärkt uns bei unseren Investitionen in erneuerbare Energien.

Erneuerbare Energien-Strategie der Bundesregierung

Damit die Ziele zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreicht werden, muss ihr Ausbau deutlich beschleunigt werden. Dafür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im März 2023 jeweils zu einem ersten Gipfel für Photovoltaik und Windenergie unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Verbände und Bundesländer eingeladen. Zu jedem der beiden Gipfel veröffentlichte das Ministerium Entwürfe für eine PV- beziehungsweise Windenergie-an-Land-Strategie, die im Anschluss zur Konsultation gestellt wurden. Die finalen Strategien sollen noch im ersten Halbjahr 2023 vorgestellt werden.

EU einigt sich zu RED III und EED

Die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben sich auf die Inhalte von zwei Kernelementen des "Fit for 55"-Pakets geeinigt. Zum einen kann eine umfassende Neugestaltung der EU-Erneuerbaren-Richtlinie (RED III) in Kraft treten. Das europäische Ziel für erneuerbare Energien wird damit von 32,5 % auf 45 % im Jahr 2030 angehoben, mit verbindlichen Zielen für die jeweiligen Sektoren. Zusätzlich werden durch die Anpassungen der RED Genehmigungsverfahren auf europäischer Ebene beschleunigt. Zum anderen haben die europäischen Institutionen die Überarbeitung der Energieeffizienz-Richtlinie (EED) auf den Weg gebracht. Sie schreibt verbindlich vor, dass der Energieverbrauch in der EU bis 2030 um 11,7 % gegenüber 2020 sinken muss. Erreicht werden soll diese Reduzierung durch Investitionen im öffentlichen Sektor, Förderung von Fernwärme und -kälte sowie verbindliche jährliche Ziele für jedes Mitgliedsland. Für MVV bieten diese neuen Rahmenbedingungen Chancen vor allem bei der Fernwärme, die künftig europaweit eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen soll. Die informellen Einigungen im Trilogverfahren müssen noch von Parlament und Rat formal angenommen werden.

Gebäudeenergiegesetz stärkt unsere Wärmestrategie

Die Bundesregierung setzt aktuell mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Vorgabe um, dass ab dem Jahr 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Neben elektrischen Wärmepumpen wird der Anschluss an ein Wärmenetz eine der Erfüllungsoptionen für das 65 %-Kriterium sein. Im Laufe des parlamentarischen Verfahrens werden insbesondere Härtefälle, die Rolle von H 2-ready-Gaskesseln sowie Förderoptionen und das Verhältnis zu den kommunalen Wärmeplänen diskutiert werden. Die Änderungen sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Der Entwurf stärkt unsere strategische Aufstellung in der Wärmewende, unseren Kunden jeweils die beste CO 2-neutrale Wärmeoption zu bieten.

Marktumfeld

Anstieg der Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom

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Großhandelspreise (Durchschnitt) H1, 1.10. bis 31.3.

GJ 2023

GJ 2022

+/​- Vorjahr

% Vorjahr

Rohöl 1
US-Dollar/​Barrel)

85,37

88,64

- 3,27

- 4

Erdgas 2
(Euro/​MWh)

83,17

48,50

+ 34,67

+ 71

Kohle 3
(US-Dollar/​Tonne)

179,64

120,50

+ 59,14

+ 49

CO 2-Zertifikate 4
(Euro/​Tonne)

89,54

77,09

+ 12,45

+ 16

Strom 5
(Euro/​MWh)

205,97

122,60

+ 83,37

+ 68

1 Sorte Brent; Frontmonat
2 Marktgebiet Trading Hub Germany; Frontjahr
3 Frontjahr
4 Front Dezemberkontrakt
5 Frontjahr

Die Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom verzeichneten im Berichtszeitraum einen deutlichen Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022. Zugleich war die Preisentwicklung innerhalb des Berichtszeitraums von einem deutlichen Preisabfall geprägt. Im Strommarktkontrakt für das Kalenderjahr 2024 haben sich die Preisspitzen, die wir im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 gesehen haben, mit den Tiefstpreisen im März 2023 mehr als halbiert.

Konventionelle Erzeugungsmargen steigen ebenfalls

Die Margen für die konventionelle Erzeugung aus Kohle (Clean Dark Spread) sowie aus Gasverstromung (Clean Spark Spread), sind im Vergleich zur Vorjahresperiode angestiegen - wenngleich auch in unterschiedlicher Ausprägung. Trotz dieses Anstiegs befindet sich der Clean Spark Spread weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Änderungen der Spreads können sich im Rahmen unseres Hedging-Konzepts insbesondere auf das operative Ergebnis des Berichtssegments Versorgungssicherheit auswirken, dem die Vermarktung der Erzeugungspositionen unseres Geschäftsfelds Kraft-Wärme-Kopplung zugeordnet ist.

Entwicklung des Clean Dark Spread und Clen Spark Spread 2024

Witterungseinflüsse

Wärmere Witterung und höheres Windaufkommen als im Vorjahr

Höhere Außentemperaturen führen zu einem geringeren Heizenergiebedarf bei unseren Kunden. Dies schlägt sich auch in niedrigeren Gradtagszahlen nieder, die als Indikator für den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz verwendet werden. In den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2023 war es wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Die Gradtagszahlen lagen rund 5 % unter den Werten des Vorjahres.

Ebenso wie der Heizenergiebedarf unserer Kunden wird auch die Stromerzeugung aus unseren Erneuerbare-Energien-Anlagen von Wettereinflüssen bestimmt. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Windaufkommen, von dem die erzeugten Mengen unserer Windkraftanlagen maßgeblich abhängen.

In den für uns relevanten Regionen lag das nutzbare Windaufkommen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 insgesamt zirka 27 % über dem langjährigen Mittel. Das Windaufkommen lag dabei über dem Vorjahreswert, der im gleichen Zeitraum das langjährige Mittel um etwa 21 % übertraf. Für den Vergleich nutzen wir den "EMD-ERA"-Windindex mit einer Referenzperiode (historischer Durchschnitt).

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Der Berichtszeitraum umfasst die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2023 - vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die folgenden Ausführungen auf den MVV Konzern (MVV), das heißt auf alle vollkonsolidierten Unternehmen und die Fortschreibung von At-Equity-Beteiligungen. Am 9. Dezember 2022 wurde der Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ vollzogen, daher ist diese zum Stichtag 31. März 2023 nicht mehr im Konzernabschluss enthalten. Beträge sind in kaufmännisch gerundeten Mio Euro ausgewiesen, daher können sich bei der Addition einzelner Positionen Differenzen in der Summe ergeben.

Darstellung der Ertragslage

Wesentliche operative Entwicklungen

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MVV H1, 1.10. bis 31.3.

Mio Euro

GJ 2023

GJ 2022

+/​- Vorjahr

% Vorjahr

Absatzentwicklung

Strom (Mio kWh)

11.216

13.818

- 2.602

- 19

Wärme (Mio kWh)

3.817

4.729

- 912

- 19

Gas (Mio kWh)

10.921

13.081

- 2.160

- 17

Wasser (Mio m 3)

18,1

19,1

- 1,0

- 5

Angelieferte verwertbare Restabfälle (1.000 t)

1.186

1.230

- 44

- 4

Bereinigter Umsatz ohne Energiesteuern

4.059

2.662

+ 1.397

+ 52

davon Stromerlöse

1.829

1.101

+ 728

+ 66

davon Wärmeerlöse

311

275

+ 36

+ 13

davon Gaserlöse

1.208

700

+ 508

+ 73

davon Wassererlöse

43

44

- 1

- 2

Adjusted EBIT

526

262

+ 264

>+ 100

davon Kundenlösungen

271

102

+ 169

>+ 100

davon Neue Energien

100

75

+ 25

+ 33

davon Versorgungssicherheit

66

63

+ 3

+ 5

davon Strategische Beteiligungen

91

20

+ 71

>+ 100

davon Sonstiges

- 2

2

- 4

-

Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne

449

207

+ 242

>+ 100

Der Rückgang der Strommengen resultiert im Wesentlichen aus geringeren Handelsmengen. Der Wärmeabsatz lag vor allem witterungsbedingt unter dem Niveau des Vorjahres, hinzu kamen Einsparmaßnahmen unserer Kunden. Zudem spiegelt der Rückgang des Wärmeabsatzes den Verkauf der MVV Energie CZ wider. Der Gasabsatz ging im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Handelsmengen und Einsparmaßnahmen unserer Kunden zurück.

Bei den Umsatzerlösen eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS 9 zum jeweiligen Realisationszeitpunkt. Im Realisationszeitraum vom 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023 beträgt der Saldo 199 Mio Euro (Vorjahr: 461 Mio Euro). Der Anstieg der bereinigten Umsatzerlöse von MVV ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren Großhandelspreise für Strom und Gas und auf höhere Umsätze unseres Projektentwicklungsgeschäfts zurückzuführen.

Im Segment Kundenlösungen wurde der Anstieg des Adjusted EBIT im Wesentlichen durch die außergewöhnliche Entwicklung im Geschäftsfeld Commodities beeinflusst. Die Vermarktung und Bewirtschaftung erneuerbarer Energien haben wir bei konservativem Management der Risiken systematisch ausgebaut. Mit diesen zusätzlichen Mengen und der Nutzung von Preisvolatilitäten konnten wir erhebliche Mehrerlöse im Handel mit erneuerbaren Energien erwirtschaften. Gleichzeitig haben wir auch im konventionellen Energiehandel im Rahmen unserer Portfoliobewirtschaftung Ergebnissteigerungen erzielt.

Das Adjusted EBIT im Segment Neue Energien profitierte insbesondere von höheren Ergebnisbeiträgen aus unserem Projektentwicklungsgeschäft und unseren Windkraftanlagen. Im Ergebnis des Umweltgeschäfts schlug sich die Entwicklung der Strom- und Dampfpreise positiv nieder; die Anlagenverfügbarkeit lag etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ergebnisbelastend wirkte sich die anteilige Erlösabschöpfung aus.

Der leichte Ergebnisanstieg im Segment Versorgungssicherheit resultiert im Wesentlichen aus geringeren finanziellen Auswirkungen der Nichtverfügbarkeiten bei einem At-Equity-Unternehmen.

Der deutliche Anstieg des Adjusted EBIT im Segment Strategische Beteiligungen ist auf den Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ zurückzuführen.

Operativ - also ohne den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der MVV Energie CZ - lag das Adjusted EBIT von MVV in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres bei 449 Mio Euro.

Überleitungsrechnung zum Adjusted EBIT

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Überleitungsrechnung vom EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT H1, 1.10. bis 31.3.

Mio Euro

GJ 2023

GJ 2022

+/​- Vorjahr

EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung

886

163

+ 723

Bewertungseffekte aus Finanzderivaten

- 361

97

- 458

Zinserträge aus Finanzierungsleasing

1

2

- 1

Adjusted EBIT

526

262

+ 264

Für unsere wertorientierte Steuerung verwenden wir das Adjusted EBIT. Bei dieser operativen Ergebnisgröße vor Zinsen und Ertragsteuern eliminieren wir die positiven und negativen Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Finanzderivaten nach IFRS 9 zum 31. März 2023 im Saldo von 361 Mio Euro und zum 31. März 2022 von - 97 Mio Euro. In diesen Bewertungseffekten spiegelt sich die Marktpreisentwicklung auf den Rohstoff- und Energiemärkten wider. Sie sind weder zahlungswirksam, noch beeinflussen sie unser operatives Geschäft oder die Dividende.

Entwicklung sonstiger wesentlicher Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Beim Materialaufwand eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS. Der bereinigte Materialaufwand erhöhte sich um 1.083 Mio Euro auf 3.177 Mio Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren realisierten Großhandelspreise bei Gas und Strom und auf die Entwicklung in unserem Projektentwicklungsgeschäft zurückzuführen.

Der Personalaufwand stieg vor allem aufgrund des Personalaufbaus bei mehreren inländischen Konzerngesellschaften sowie aufgrund von Tariferhöhungen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11 Mio Euro auf 268 Mio Euro.

Die bereinigten Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten stiegen um 101 Mio Euro auf 173 Mio Euro und die bereinigten Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten um 120 Mio Euro auf 167 Mio Euro. Hauptursache für diese Entwicklungen waren vor allem Bewertungseffekte aus der Kavernenbewirtschaftung.

Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Erträge wurde im Wesentlichen durch den Erlös aus dem Verkauf der MVV Energie CZ geprägt. Insgesamt stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge um 51 Mio Euro auf 136 Mio Euro. Ausschlaggebend für die Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 78 Mio Euro auf 164 Mio Euro sind höhere Aufwendungen aus Abgrenzungen, der Rückstellungsbildung für die Erlösabschöpfung und der operativen Währungsumrechnung.

Das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen erhöhte sich vor allem aufgrund des gegenüber dem Vorjahr besseren Periodenergebnisses eines At-Equity-Unternehmens unserer Tochtergesellschaft Juwi um 3 Mio Euro auf insgesamt 12 Mio Euro.

Der Rückgang der Abschreibungen um 3 Mio Euro auf 101 Mio Euro ist im Wesentlichen auf den Verkauf der MVV Energie CZ zurückzuführen.

Das bereinigte Finanzergebnis verringerte sich hauptsächlich aufgrund von Fremdwährungsrechnungseffekten um 12 Mio Euro auf - 35 Mio Euro.

Die bereinigten Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lagen mit 50 Mio Euro um 8 Mio Euro unter dem Vorjahr, was im Wesentlichen auf ein niedrigeres Ergebnis der Energieversorgung Offenbach zurückzuführen ist.

- Siehe Gewinn- und Verlustrechnung Seite 17 und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung ab Seite 26

Darstellung der Vermögenslage

Bilanzentwicklung

Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum 30. September 2022 um 13.558 Mio Euro auf 10.770 Mio Euro was hauptsächlich auf das geänderte Marktpreisniveau und die damit veränderten Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen ist. Diese Veränderungen zeigen sich in der Entwicklung der derivativen aktiven und passiven Finanzinstrumente und in der Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern - Erläuterungen zur Bilanz, Textziffern 10, 13 und 19.

Die langfristigen Vermögenswerte nahmen um 3.134 Mio Euro auf 4.435 Mio Euro ab. Wie zuvor bereits beschrieben ist dieser Rückgang im Wesentlichen auf die niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen. Die Sachanlagen verringerten sich hauptsächlich aufgrund des Verkaufs der MVV Energie CZ um insgesamt 97 Mio Euro.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken vor allem aufgrund der niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte um 10.425 Mio Euro auf 6.334 Mio Euro. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 249 Mio Euro auf 803 Mio Euro entspricht dem gewöhnlichen saisonalen Verlauf und ist zudem die Folge des gestiegenen Preisniveaus an den Energiemärkten. Der Anstieg der kurzfristigen sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte um 93 Mio Euro ist hauptsächlich auf den Anstieg der Forderungen aus Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen. Die kurzfristigen sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte stiegen im Wesentlichen aufgrund der Erhöhung von bilanzierten Emissionsrechten um 61 Mio Euro auf 244 Mio Euro.

Das Eigenkapital von MVV einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lag mit 2.352 Mio Euro um 94 Mio Euro unter dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres.

Die langfristigen Schulden verringerten sich hauptsächlich durch die niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte um 2.973 Mio Euro auf 3.025 Mio Euro.

Die kurzfristigen Schulden nahmen um 10.491 Mio Euro auf 5.392 Mio Euro ab. Auch in dieser Entwicklung spiegelt sich das geänderte Marktpreisniveau und die damit veränderten Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte wider. Der Rückgang der kurzfristigen sonstigen Rückstellungen um 65 Mio Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und aus dem Verbrauch für Verpflichtungen im Personalbereich. Hauptursache für den Rückgang der kurzfristigen anderen finanziellen Verbindlichkeiten um 1.096 Mio Euro ist die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins).

Für die Steuerung unseres Konzerns bereinigen wir unsere Konzernbilanz zum 31. März 2023 um die kumulierten stichtagsbezogenen Bewertungseffekte nach IFRS 9: Wir kürzen die Vermögensseite um die positiven Marktwerte der Derivate in Höhe von 4.817 Mio Euro (30. September 2022: 17.441 Mio Euro). Auf der Kapitalseite eliminieren wir bei den Schulden die negativen Marktwerte und die darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 4.566 Mio Euro (30. September 2022: 16.858 Mio Euro). Beim Eigenkapital eliminieren wir den Saldo in Höhe von 251 Mio Euro (30. September 2022: 583 Mio Euro). Daraus ergibt sich zum 31. März 2023 ein bereinigtes Eigenkapital von 2.101 Mio Euro (30. September 2022: 1.863 Mio Euro). Bezogen auf die bereinigte Bilanzsumme von 5.953 Mio Euro (30. September 2022: 6.888 Mio Euro) lag die bereinigte Eigenkapitalquote zum 31. März 2023 bei 35,3 % im Vergleich zu 27,1 % zum 30. September 2022. Ohne Berücksichtigung der Margins lag die bereinigte Eigenkapitalquote zum 31. März 2023 bei 37,6 % (30. September 2022 34,3 %).

- Siehe Bilanz Seite 19 und Erläuterungen zur Bilanz ab Seite 28

Investitionen

Im ersten Halbjahr unseres Geschäftsjahres 2023 investierten wir insgesamt 160 Mio Euro (Vorjahr 156 Mio Euro).

scrollen

Investitionen H1, 1.10. bis 31.3.

Mio Euro

GJ 2023

GJ 2022

+/​- Vorjahr

% Vorjahr

Kundenlösungen

13

41

- 28

- 68

Neue Energien

67

51

+ 16

+ 31

Versorgungssicherheit

68

54

+ 14

+ 26

Strategische Beteiligungen

3

3

0

0

Sonstiges

9

7

+ 2

+ 29

Gesamt

160

156

+ 4

+ 3

Bei unseren größten Projekten handelte es sich um

scrollen

Investitionen in Anlagen zur Erzeugung Grüner Wärme, unter anderem den Bau einer Anlage zur Besicherung und Spitzenlastabdeckung der Fernwärmeversorgung, den Bau einer Flusswärmepumpe sowie neuer Netze, die hierfür benötigt werden,

die Übernahme von 70 % an einem italienischen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von PV-Projekten spezialisiert hat,

den Bau von Solarparks und die Übernahme in unser eigenes Portfolio,

eine neue Anlagentechnik zur Gewinnung von Phosphor aus Klärschlamm in Mannheim sowie

die Instandhaltung und Erneuerung unserer Verteilnetze zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit.

Darstellung der Finanzlage

Die kurz- und die langfristigen Finanzschulden verringerten sich um 60 Mio Euro auf 1.857 Mio Euro. Der Neuaufnahme von Krediten standen Tilgungen bestehender Darlehen gegenüber. Gleichzeitig nahmen die flüssigen Mittel um 1.138 Mio Euro ab, was vor allem auf die Rückflüsse von Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in der Berichtsperiode zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte sich der Verkauf der MVV Energie CZ aus.

Kapitalflussrechnung

scrollen

Mio Euro

H1 GJ 2023

H1 GJ 2022

Cashflow vor Working Capital und Steuern

529

289

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

- 971

- 153

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

18

- 65

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

- 184

- 16

Finanzmittelbestand zum 31.3.2023 (bzw. 2022)

747

1.029

In Summe erhöhten sich die Nettofinanzschulden um 1.079 Mio Euro auf 1.111 Mio Euro. Die Nettofinanzschulden ohne Margins beliefen sich auf 1.366 Mio Euro (30. September 2022: 1.449 Mio Euro).

Zum 31. März 2023 wies MVV einen Finanzmittelbestand von 747 Mio Euro (31. März 2022: 1.029 Mio Euro) aus.

- Siehe Kapitalflussrechnung Seite 22 und Textziffer 25

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

scrollen

Personalstand (Köpfe) zum Bilanzstichtag

31.3.2023

31.3.2022

+/​- Vorjahr

% Vorjahr

MVV 1

6.202

6.442

- 240

- 4

davon Inland

5.679

5.468

+ 211

+ 4

davon Ausland

523

974

- 451

- 46

1 Darunter 268 Auszubildende (Vorjahr 281)

Wir beschäftigten zum 31. März 2023 insgesamt 6.202 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 240 weniger als ein Jahr zuvor. Im Inland waren 5.679 Personen für uns tätig, bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften waren es 523. Der relativ starke Rückgang bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ausländischen Beteiligungen resultiert aus dem Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ im Dezember 2022. Von unseren im Ausland beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten 314 in den ausländischen Beteiligungen von Juwi und 164 bei den englischen Tochtergesellschaften der MVV Umwelt.

Zum 31. März 2023 befanden sich konzernweit 268 junge Menschen in Ausbildung.

Prognose-, Chancen- und Risikosituation

Prognose für das Geschäftsjahr 2023

Ergebnisentwicklung im Konzern

Unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2023, die wir in unserem Geschäftsbericht 2022 auf Seite 112 und in unserer Mitteilung zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht haben, hatten wir vor dem Hintergrund außerordentlicher gesamt- und energiewirtschaftlicher Unsicherheiten abgegeben. Die Folgen für unser Unternehmen, die aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, den weiteren Entwicklungen an den Energie- und Beschaffungsmärkten sowie aus energiepolitischen Veränderungen resultieren, waren nicht in dem sonst üblichen Maß zu quantifizieren. Aus diesem Grund hatten wir für das Geschäftsjahr 2023 erwartet, dass das operative Adjusted EBIT - also ohne Veräußerungsgewinne - mindestens das Niveau des Vorjahres (298 Mio Euro) erreichen wird. Im Rahmen unserer Berichterstattung zum ersten Quartal haben wir - in Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Lage, den weiteren Entwicklungen in der Regulatorik und im Energiegroßhandelsgeschäft - bereits Chancen gesehen, im Geschäftsjahr 2023 das Adjusted EBIT des Vorjahres deutlich übertreffen zu können.

Die positive Ergebnisentwicklung unseres ersten Quartals hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Auch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 rechnen wir damit, dass wir insbesondere in unserem Geschäftsfeld Commodities erhebliche Mehrerlöse im Handel mit erneuerbaren Energien sowie Ergebnissteigerungen im konventionellen Energiehandel erzielen können. Mit einem höheren Adjusted EBIT rechnen wir ebenfalls in unseren Berichtssegmenten Neue Energien und Versorgungssicherheit.

Da sich außerdem die gesamtwirtschaftliche Perspektive stabilisiert hat und das Winterhalbjahr hinter uns liegt erhöhen wir unsere Ergebnisprognose: Aus operativer Sicht gehen wir davon aus, dass das Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne von MVV im Geschäftsjahr 2023 zwischen 650 und 720 Mio Euro (Vorjahr: 298 Mio Euro) liegen wird.

Bedingt durch unser Geschäftsmodell ist die Ergebnisentwicklung auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 insbesondere von den Großhandelspreisen an den Energiemärkten, den Abfall- und Biomassepreisen, den Beschaffungskosten für Brennstoffe und CO 2-Emissionszertifikate, den Windverhältnissen, der Verfügbarkeit unserer eigenen Anlagen und gegebenenfalls der Verfügbarkeit von kontrahierten Anlagen Dritter sowie von der Regulatorik und der Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds abhängig. Zudem ist die Entwicklung und Vermarktung von Photovoltaik- und Windprojekten generell durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Angesichts der aktuellen Lage hängt die Erwartung für unser Adjusted EBIT neben den zuvor genannten Effekten vor allem auch von der weiteren Entwicklung der Bedingungen an den Energiemärkten ab sowie davon, dass diese und die Folgen der geopolitischen Situation die Verfügbarkeit von Rohstoffen und die Einhaltung von Lieferketten nicht einschränken.

Investitionen

Aus heutiger Sicht und soweit uns die gesamt- und energiewirtschaftlichen Entwicklungen nicht daran hindern, werden sich unsere Investitionen - bei strategisch unveränderten Investitionsschwerpunkten - im Geschäftsjahr 2023 auf dem Niveau des Vorjahres (335 Mio Euro) bewegen.

Chancen- und Risikosituation

Die Risikosituation zum Ende des ersten Halbjahres wird weiterhin signifikant von Unsicherheiten geprägt, die mittelbar aus dem Angriffskrieg gegen die Ukraine resultieren. Unser Chancen- und Risikomanagementsystem stellen wir ausführlich in unserem Geschäftsbericht 2022 ab Seite 113 dar. Dort erläutern wir die für uns relevanten Risikokategorien und die dazugehörigen Chancen und Risiken. Wir begegnen den Folgeeffekten aus dem Krieg in der Ukraine mit unserem Krisen- und Notfallmanagement sowie einer Vielzahl an proaktiven Maßnahmen, die wir fortlaufend auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Unsere enge gesamtwirtschaftliche Verflechtung kann jedoch Effekte zur Folge haben, auf die wir nur begrenzt Einfluss nehmen können. Die derzeit größten Risiken und Chancen bestehen im Zusammenhang mit den Energiegroßhandelspreisen, in der Verfügbarkeit unserer Erzeugungsanlagen und gegebenenfalls derjenigen unserer Partner, in der Ausgestaltung der Abschöpfung bestimmter Erlöse durch den Gesetzgeber, bei den künftigen nationalen als auch internationalen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie im Kundenverhalten vor dem Hintergrund von Energieeinsparmaßnahmen.

Weiterhin bestehen unverändert Unsicherheiten in möglichen Preissteigerungen von Vorlieferanten, die wir möglicherweise nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können, bei der Verfügbarkeit von Brenn- und Betriebsstoffen sowie Vorprodukten, bei möglichen Verzögerungen von Bauvorhaben und Projekten, vor allem im Bereich Projektentwicklung sowie Unsicherheiten bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen.

Auf die seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine stark schwankenden Preise an den Energiegroßhandelsmärkten reagieren wir unverändert proaktiv mit unserer Hedging-Strategie. In jüngster Zeit haben sich jedoch sowohl das Niveau als auch die Schwankung der Preise spürbar reduziert. In der Folge haben sich auch das Niveau sowie die Schwankungen bei unseren Sicherheitshinterlegungen an den Energiebörsen (Margins) deutlich verringert. Darüber hinaus können Währungsschwankungen das Ergebnis unseres Auslandsgeschäfts reduzieren.

Konzernzwischenabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

scrollen

Gewinn- und Verlustrechnung

Tsd Euro

1.1.2023 bis 31.3.2023

1.1.2022 bis 31.3.2022

1.10.2022 bis 31.3.2023

1.10.2021 bis 31.3.2022

Erläut-
erungen

Umsatzerlöse

2.164.866

1.689.473

3.946.600

3.214.094

Abzüglich Strom- und Erdgassteuer

45.559

47.625

86.829

90.865

Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer

2.119.307

1.641.848

3.859.771

3.123.229

1

Bestandsveränderungen

- 3.827

12.969

12.204

16.515

2

Aktivierte Eigenleistungen

6.713

6.076

11.647

11.302

Ertrag aus derivativen Finanzinstrumenten 1

809.277

1.157.643

4.059.761

2.135.220

4

Sonstige betriebliche Erträge 1,2

40.325

71.863

135.819

84.977

5

Materialaufwand

1.718.759

1.418.847

3.254.010

2.745.338

3

Personalaufwand

133.938

133.082

268.018

257.416

Aufwand aus derivativen Finanzinstrumenten 1

773.778

965.137

3.416.200

2.018.208

4

Sonstige betriebliche Aufwendungen 1

85.593

40.518

163.556

85.714

5

Wertminderungsaufwand Finanzinstrumente

1.560

4.490

2.094

6.033

Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen 2

2.285

5.561

11.611

8.494

6

Sonstiges Beteiligungsergebnis 2

48

85

41

110

EBITDA

260.500

333.971

986.976

267.138

Abschreibungen

49.985

52.067

100.556

103.611

EBIT

210.515

281.904

886.420

163.527

davon Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten nach IFRS 9

- 92.476

112.243

361.401

- 97.112

davon EBIT vor Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten nach IFRS 9

302.991

169.661

525.019

260.639

Finanzerträge

6.854

5.110

17.458

9.436

7

Finanzaufwendungen

17.780

16.352

43.709

33.030

7

EBT

199.589

270.662

860.169

139.933

Ertragsteuern

59.215

79.150

227.711

40.426

8

Periodenüberschuss

140.374

191.512

632.458

99.507

davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

- 14.260

145.111

- 291.425

154.476

davon Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG (Periodenüberschuss nach Fremdanteilen)

154.634

46.401

923.883

- 54.969

9

Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie (Euro)

2,35

0,70

14,02

- 0,83

1 Vorjahreswerte angepasst. Aus Transparenzgründen Separierung des Ertrags /​ Aufwands aus derivativen Finanzinstrumenten.
2 Umgliederung der Veräußerungserlöse

Gesamtergebnisrechnung

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Aufstellung der erfolgsneutral im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen

Tsd Euro

1.1.2023 bis 31.3.2023

1.1.2022 bis 31.3.2022

1.10.2022 bis 31.3.2023

1.10.2021 bis 31.3.2022

Periodenüberschuss

140.374

191.512

632.458

99.507

Cashflow Hedges

- 86.920

108.927

- 612.499

48.887

Kosten der Absicherung

136

11

113

286

Währungsumrechnungsdifferenz

4.489

688

7.682

5.307

Umgliederbarer Anteil der At-Equity-Unternehmen

- 480

- 269

- 332

- 313

In den Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern

- 82.775

109.357

- 605.036

54.167

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

-

-

-

-

Nicht umgliederbarer Anteil der At-Equity-Unternehmen

245

504

- 1.009

725

Nicht in den Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern

245

504

- 1.009

725

Sonstiges Ergebnis

- 82.530

109.861

- 606.045

54.892

Gesamtergebnis

57.844

301.373

26.413

154.399

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

- 41.846

148.097

- 386.851

179.186

Gesamtergebnis der Aktionäre der MVV Energie AG

99.690

153.276

413.264

- 24.787

Bilanz

scrollen

Bilanz

Tsd Euro

31.3.2023

30.9.2022

Erläuterungen

Aktiva

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

316.681

316.205

Sachanlagen

2.857.972

2.955.387

Nutzungsrechte

142.595

145.411

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

2.609

2.911

Beteiligungen an At-Equity-Unternehmen

198.146

194.418

Übrige Finanzanlagen 1

9.120

9.028

Derivative aktive Finanzinstrumente 2

811.438

3.764.544

10

Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte 1,2

56.271

55.274

11

Sonstige nichtfinanzielle Forderungen und Vermögenswerte 2

13.976

10.989

12

Aktive latente Steuern

26.667

115.219

13

4.435.475

7.569.386

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

336.453

352.155

Derivative aktive Finanzinstrumente 2

4.013.654

13.662.345

10

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

803.277

554.103

14

Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte 2

155.998

62.569

11

Sonstige nichtfinanzielle Forderungen und Vermögenswerte 2

244.001

183.440

12

Ertragsteuersteuerforderungen

34.447

58.236

Flüssige Mittel

746.517

1.884.998

15

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

-

1.047

6.334.347

16.758.893

10.769.822

24.328.279

1 Vorjahreswert angepasst. Umgliederung der langfristigen Leasingforderungen und Ausleihungen in die Sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte.
2 Aus Transparenzgründen Separierung der derivativen Finanzinstrumente und der finanziellen und nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte.

Passiva

Eigenkapital

16

Grundkapital

168.721

168.721

Kapitalrücklage

455.241

455.241

Kumuliertes erfolgswirksames Ergebnis

1.431.153

569.653

Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis

- 9.770

524.178

Kapital von MVV

2.045.345

1.717.793

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

306.553

728.278

2.351.898

2.446.071

Langfristige Schulden

Rückstellungen

142.922

147.704

17

Finanzschulden

1.695.980

1.733.109

18

Derivative passive Finanzinstrumente 1

735.095

3.428.029

19

Andere finanzielle Verbindlichkeiten 1

19.780

19.379

20

Andere nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 1

168.494

143.081

21

Passive latente Steuern

263.160

527.143

13

3.025.431

5.998.445

Kurzfristige Schulden

Sonstige Rückstellungen

137.673

202.915

17

Steuerrückstellungen

2.407

1.054

17

Finanzschulden

161.044

183.826

18

Derivative passive Finanzinstrumente 1

3.727.017

13.177.746

19

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

550.158

507.216

Andere finanzielle Verbindlichkeiten 1

445.330

1.541.204

20

Andere nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 1

257.992

230.418

21

Ertragsteuerverbindlichkeiten

110.872

39.384

5.392.493

15.883.763

10.769.822

24.328.279

1 Aus Transparenzgründen Separierung der derivativen Finanzinstrumente und der finanziellen und nichtfinanziellen Verbindlichkeiten.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

scrollen

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Eingebrachtes Eigenkapital

Erwirtschaftetes Eigenkapital

Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis

Tsd Euro

Grund-
kapital der MVV Energie AG

Kapital-
rücklage der MVV Energie AG

Kumuliertes erfolgs-
wirksames Ergebnis

Unterschieds-
betrag aus Währungs-
umrechnung

Markt-
bewertung von Finanz-
instrumenten

Versicherungs-
mathematische Gewinne und Verluste

Stand zum 1.10.2021

168.721

455.241

929.166

20.799

- 103.886

- 78.824

Sonstiges Ergebnis

-

-

-

4.665

24.792

725

Periodenüberschuss

-

-

- 54.969

-

-

-

Gesamtergebnis

-

-

- 54.969

4.665

24.792

725

Dividendenausschüttung

-

-

- 69.202

-

-

-

Kapitalerhöhung/​Kapitalherabsetzung bei Tochtergesellschaften

-

-

-

-

-

-

Veränderung Konsolidierungskreis/​Anteilsveränderungen

-

-

1.795

- 119

- 11.179

-

Stand zum 31.3.2022

168.721

455.241

806.790

25.345

- 90.273

- 78.099

Stand zum 1.10.2022

168.721

455.241

569.654

17.031

561.408

- 54.261

Sonstiges Ergebnis

-

-

-

7.174

- 516.784

- 1.009

Periodenüberschuss

-

-

923.883

-

-

-

Gesamtergebnis

-

-

923.883

7.174

- 516.784

- 1.009

Dividendenausschüttung

-

-

- 69.202

-

-

-

Kapitalerhöhung/​Kapitalherabsetzung bei Tochtergesellschaften

-

-

-

-

-

-

Veränderung Konsolidierungskreis/​ Anteilsveränderungen

-

-

6.818

- 18.133

- 5.196

-

Stand zum 31.3.2023

168.721

455.241

1.431.153

6.072

39.428

- 55.270

scrollen

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Tsd Euro

Kapital von MVV

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

Gesamtes
Kapital

Stand zum 1.10.2021

1.391.217

367.407

1.758.624

Sonstiges Ergebnis

30.182

24.710

54.892

Periodenüberschuss

- 54.969

154.476

99.507

Gesamtergebnis

- 24.787

179.186

154.399

Dividendenausschüttung

- 69.202

- 21.396

- 90.598

Kapitalerhöhung/​Kapitalherabsetzung bei Tochtergesellschaften

-

-

-

Veränderung Konsolidierungskreis/​Anteilsveränderungen

- 9.503

5.377

- 4.126

Stand zum 31.3.2022

1.287.725

530.574

1.818.299

Stand zum 1.10.2022

1.717.794

728.278

2.446.072

Sonstiges Ergebnis

- 510.619

- 95.426

- 606.045

Periodenüberschuss

923.883

- 291.425

632.458

Gesamtergebnis

413.264

- 386.851

26.413

Dividendenausschüttung

- 69.202

- 26.083

- 95.285

Kapitalerhöhung/​Kapitalherabsetzung bei Tochtergesellschaften

-

-

-

Veränderung Konsolidierungskreis/​Anteilsveränderungen

- 16.511

- 8.791

- 25.302

Stand zum 31.3.2023

2.045.345

306.553

2.351.898

Kapitalflussrechnung

scrollen

Kapitalflussrechnung 1

Tsd Euro

1.10.2022 bis 31.3.2023

1.10.2021 bis 31.3.2022

Periodenergebnis vor Ertragsteuern

860.169

139.933

Abschreibungen und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

100.556

103.611

Finanzergebnis

26.251

23.594

Erhaltene Zinsen

11.785

3.158

Veränderung der langfristigen Rückstellungen

299

802

Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen

- 392.857

72.851

Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

- 77.128

- 54.996

Cashflow vor Working Capital und Steuern

529.075

288.953

Veränderung der sonstigen Aktivposten

- 420.556

- 379.774

Veränderung der sonstigen Passivposten

- 981.930

72.253

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen

- 65.448

- 84.504

Gezahlte Ertragsteuern

- 32.294

- 49.540

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

- 971.153

- 152.612

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

- 147.050

- 121.779

Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien

556

1.051

Einzahlungen aus Zuschüssen

432

382

Einzahlungen aus dem Verkauf von vollkonsolidierten Unternehmen 2

178.637

25.617

Einzahlungen aus dem Verkauf von übrigen Finanzanlagen einschließlich At-Equity Unternehmen, langfristigen Leasingforderungen und Ausleihungen

254

62.665

Auszahlungen für den Erwerb von vollkonsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten 2

- 5.392

- 31.945

Auszahlungen für übrige Finanzanlagen einschließlich At-Equity Unternehmen, langfristige Leasingforderungen und Ausleihungen

- 9.231

- 797

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

18.206

- 64.806

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten

16.483

299.128

Auszahlungen für die Tilgung von Krediten 3

- 67.234

- 191.322

Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 3

- 7.666

- 7.605

Gezahlte Dividende

- 69.202

- 69.202

Gezahlte Dividende an Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern

- 26.083

- 21.396

Veränderung aus Kapitaländerungen bei Minderheiten

-

- 742

Gezahlte Zinsen

- 30.654

- 24.970

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

- 184.356

- 16.109

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands

- 1.137.303

- 233.527

Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung

- 1.178

4.692

Finanzmittelbestand zum 1.10.2022 (bzw. 2021)

1.884.998

1.258.177

Finanzmittelbestand zum 31.3.2023 (bzw. 2022)

746.517

1.029.342

davon Finanzmittelbestand zum 31.3.2023 (bzw. 2022) mit Verfügungsbeschränkung

2.155

150

1 Siehe weitere Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung unter Textziffer 25
2 Siehe Erläuterungen unter "Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises"
3 Vorjahreswert angepasst. Ausgliederung der Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in separater Zeile

Kapitalflussrechnung

scrollen

Cashflow - aggregierte Darstellung

Tsd Euro

1.10.2022
bis 31.3.2023

1.10.2021
bis 31.3.2022

Finanzmittelbestand zum 1.10.2022 (bzw. 2021)

1.884.998

1.258.177

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

- 971.153

- 152.612

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

18.206

- 64.806

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

- 184.356

- 16.109

Veränderung der flüssigen Mittel aus Währungsumrechnung

- 1.178

4.692

Finanzmittelbestand zum 31.3.2023 (bzw. 2022)

746.517

1.029.342

Erläuterungen zum Konzernzwischenabschluss

Informationen zum Unternehmen

Die MVV Energie AG hat ihren Sitz in Mannheim, Deutschland. Sie ist die Muttergesellschaft von MVV und als Energieerzeuger, -verteiler und -dienstleister in den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Versorgungssicherheit, Strategische Beteiligungen sowie Sonstiges tätig.

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde vom Vorstand am 4. Mai 2023 aufgestellt. Weder der verkürzte Konzernzwischenabschluss noch der Konzern-Zwischenlagebericht unterliegen einer prüferischen Durchsicht.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023 wurde in Übereinstimmung mit den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften, wie sie in der EU anzuwenden sind - insbesondere mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" -, erstellt. Der Konzernzwischenabschluss enthält nicht sämtliche für einen vollständigen Jahresabschluss vorgeschriebenen Erläuterungen und Angaben und sollte daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 30. September 2022 gelesen werden.

Die im Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2023 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen daher im Wesentlichen denen des Konzernabschlusses zum 30. September 2022.

Bei der Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. In Einzelfällen können die tatsächlichen Werte zu einem späteren Zeitpunkt von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam werden.

Insbesondere vor dem Hintergrund regulatorischer Maßnahmen der Bundesregierung Deutschlands unterliegen die im Halbjahresabschluss vorgenommenen Schätzungen und Ermessensentscheidungen einer erhöhten Unsicherheit

Änderungen des Konsolidierungskreises

In den Konzernzwischenabschluss von MVV sind neben der MVV Energie AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen.

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

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Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierte
Unternehmen

At-Equity Unternehmen

1.10.2022

131

32

Zugänge

3

-

Abgänge

18

-

31.3.2023

116

32

MVV hat ihren Teilkonzern Tschechien mit der Obergesellschaft MVV Energie CZ a.s. veräußert und setzt damit die Portfolioausrichtung im Zuge der Strategie #klimapositiv weiter um.

Die Veräußerung des Teilkonzerns Tschechien mit seinen vollkonsolidierten Tochterunternehmen konnte am 9. Dezember 2022 abgeschlossen werden. Der MVV Energie AG sind durch diesen Verkauf vertraglich insgesamt 187.791 Tsd Euro Zahlungsmittel zugeflossen. Saldiert mit den flüssigen Mitteln der abgegangenen tschechischen Gesellschaften ergibt sich ein Nettozufluss von 178.637 Tsd Euro.

Die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Veräußerung (9. Dezember 2022) stellen sich wie folgt dar:

Nettovermögen

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Teilkonzern Tschechien

Tsd Euro

Wert zum Abgangszeitpunkt

Immaterielle Vermögenswerte

7.185

Sachanlagen

132.091

Nutzungsrechte

629

Übrige Finanzanlagen

207

Derivative aktive Finanzinstrumente

9.196

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

2.907

Aktive latente Steuern

274

Vorräte

5.320

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

12.697

Flüssige Mittel

9.154

Rückstellungen

2.901

Finanzschulden

6.924

Derivative passive Finanzinstrumente

649

Sonstige Verbindlichkeiten

12.651

Passive latente Steuern

13.517

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

7.543

Sonstiges Ergebnis

16.512

abzüglich Minderheitenanteile

8.815

Nettovermögen

110.148

Die weiteren Abgänge bei den vollkonsolidierten Unternehmen betreffen eine Verschmelzung sowie den Verkauf von zwei Projektgesellschaften im Teilkonzern Juwi.

Im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres wurden durch Juwi Energie Rinnovabili Srl, Verona, Italien, eine vollkonsolidierte Gesellschaft im MVV Konzern, 70 % der Anteile an GEMdev Srl, Mailand, Italien, erworben. Die Gesellschaft wird seitdem vollkonsolidiert. Zu den Zugängen bei den vollkonsolidierten Unternehmen zählen zusätzlich zwei Gesellschaften aufgrund des Statuswechsels von sonstigen Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz.

Währungsumrechnung

Für die Währungsumrechnung im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden folgende wesentliche Wechselkurse zugrunde gelegt:

scrollen

Währungsumrechnung

Stichtagskurs

Durchschnittskurs

1 Euro

31.3.2023

30.9.2022

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

Krone, Tschechien (CZK)

23,492

24,549

24,085

25,019

Pfund, Großbritannien (GBP)

0,879

0,883

0,876

0,842

US-Dollar, Vereinigte Staaten (USD)

1,088

0,975

1,047

1,133

Rand, Südafrika (ZAR)

19,328

17,535

18,526

17,362

Quelle: Europäische Zentralbank

Saisonale Einflüsse auf die Geschäftstätigkeit

Wesentliche Teile unseres Geschäfts unterliegen einer witterungsabhängigen Saisonalität. Deshalb fallen in den ersten beiden Quartalen unseres Geschäftsjahres regelmäßig höhere Umsatzerlöse und Ergebnisse an.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden in der Segmentberichterstattung nach Wertschöpfungsstufen gegliedert dargestellt.

Der Anstieg der Umsatzerlöse um 736.542 Tsd Euro resultiert im Wesentlichen aus preisbedingten Effekten bei Gas und Strom sowie aus der Projektentwicklung bei Solar- und Windprojekten.

Der Umsatz unserer ausländischen Töchter betrug in Konzernwährung 199.810 Tsd Euro (Vorjahr 158.300 Tsd Euro).

2. Bestandsveränderungen

Die Bestandsveränderungen resultieren hauptsächlich aus unfertigen Projekten und Projektrechten.

3. Materialaufwand

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 508.672 Tsd Euro. Der Anstieg basiert ebenfalls im Wesentlichen auf preisbedingten Effekten bei Strom und Gas sowie aus der Projektentwicklung bei Solar- und Windprojekten.

4. Erträge und Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten

Die Veränderung der Erträge und Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten gegenüber dem Vorjahr resultiert aus den Marktpreisveränderungen und den dadurch gesunkenen Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte. Die Bewertung nach IFRS 9 führte im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 zu einem positiven Effekt von netto 643.561 Tsd Euro (Vorjahr positiver Effekt von 117.012 Tsd Euro).

5. Sonstige betriebliche Erträge und Sonstige betriebliche Aufwendungen

scrollen

Sonstige betriebliche Erträge

Tsd Euro

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

Erträge aus dem Abgang verbundener Unternehmen

77.643

16.097

Erstattungen

16.360

2.382

Geschäftsbesorgung und Personalgestellung

9.720

4.664

Währungskursgewinne

9.719

3.769

Mieterträge

3.109

2.993

Auflösung von Rückstellungen

3.042

2.388

Leistungen an Mitarbeiter

1.816

1.507

Betriebliche Steuern (einschließlich Energiesteuern)

118

1.523

Erträge aus dem Abgang von At-Equity Unternehmen

-

39.102

Übrige

14.292

10.552

135.819

84.977

scrollen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Tsd Euro

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

Beiträge, Gebühren und Abgaben

43.991

22.408

Aufwendungen für Beratungsleistungen

15.325

11.909

Aufwendungen für Wartungen, Reparaturen und IT-Dienstleistungen

11.418

10.163

Sonstige Dienstleistungen

11.212

5.285

Mieten, Pachten und Leasing

11.027

9.213

Aufwendungen aus der Währungsumrechnung

10.685

2.353

Betriebliche Steuern (einschließlich Energiesteuern)

9.462

3.581

Sonstige mitarbeiterbezogene Aufwendungen

8.127

5.490

Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit

7.453

5.877

Aufwendungen für Büromaterial und Fachliteratur

1.186

964

Übrige

33.670

8.471

163.556

85.714

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus dem Abgang des Teilkonzerns Tschechien. Demgegenüber ist der höhere Aufwand bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf höhere Abgrenzungen, die Rückstellungsbildung für die Mehrerlösabschöpfung und der operativen Währungsumrechnung zurückzuführen.

6. Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen

Das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen in Höhe von 11.611 Tsd Euro (Vorjahr 8.494 Tsd Euro) stammt aus der Folgebewertung der Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise der Unternehmen, an denen MVV nur maßgeblichen Einfluss hat.

7. Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Das Finanzergebnis enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehen. Es hat sich um 2.657 Tsd Euro auf 26.251 Tsd Euro erhöht. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus Währungskursschwankungen im Rahmen der Finanzierung.

8. Ertragsteuern

Die Veränderung der Ertragsteuern beruht im Wesentlichen auf der Veränderung der latenten Steuern aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften nach IFRS 9 und auf der Erhöhung tatsächlicher Steuern aufgrund von Ergebnissteigerungen.

9. Ergebnis je Aktie

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Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG und Ergebnis je Aktie

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

Ergebnisanteil der Aktionäre der MVV Energie AG (Tsd Euro)

923.883

- 54.969

Aktienanzahl (Tsd) (gewichteter Durchschnitt)

65.907

65.907

Ergebnis je Aktie (Euro)

14,02

- 0,83

Es sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.

Erläuterungen zur Bilanz

10. Derivative aktive Finanzinstrumente

Die Reduzierung der derivativen aktiven Finanzinstrumente im Vergleich zum 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus den niedrigeren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte aufgrund der deutlichen Marktpreisveränderung.

11. Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte

Der Anstieg der sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Forderungen aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften.

12. Sonstige nichtfinanzielle Forderungen und Vermögenswerte

Der Anstieg der sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte im Vergleich zum 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb von Emissionsrechten.

13. Latente Steuern

Die Veränderung der latenten Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten resultiert hauptsächlich aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften.

14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem 30. September 2022 im Wesentlichen durch den gewöhnlichen saisonalen Verlauf sowie durch das höhere Preisniveau an den Energiemärkten erhöht.

15. Flüssige Mittel

Der deutliche Rückgang der flüssigen Mittel ist im Wesentlichen auf die hohen Rückflüsse der Sicherheitshinterlegungen für Kontrahentenausfallrisiken zurückzuführen. Weitere Faktoren sind die hohen Auszahlungen für Investitionen in Großprojekte sowie die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2022.

16. Gewinnausschüttung

Auf der Hauptversammlung am 10. März 2023 wurde die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Dividende in Höhe von 1,05 Euro je Stückaktie (insgesamt 69.202 Tsd Euro) für das Geschäftsjahr 2022 beschlossen. Zusätzlich wurden auf Ebene der Tochtergesellschaften insgesamt 26.083 Tsd Euro an Minderheitsgesellschafter ausgeschüttet.

17. Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich gegenüber dem 30. September 2022 um 68.671 Tsd Euro reduziert. Die Verminderung resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und aus dem Verbrauch für Verpflichtungen im Personalbereich.

18. Finanzschulden

Die Finanzschulden sind gegenüber dem 30. September 2022 um 59.911 Tsd Euro gesunken. Die Abnahme resultiert größtenteils aus regelmäßigen Tilgungen bestehender Darlehen.

19. Derivative passive Finanzinstrumente

Der Wert der derivativen passiven Finanzinstrumente ist gegenüber dem 30. September 2022 insbesondere aufgrund der deutlichen Marktpreisveränderung und den dadurch niedrigeren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte stark gesunken.

20. Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Der Rückgang der anderen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus der Reduktion der Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften.

21. Andere nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

Die Erhöhung der anderen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus noch nicht ausgezahlten beziehungsweise gutgeschriebenen Entlastungsbeträgen basierend auf dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) und dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG).

22. Eventualschulden

Die Eventualschulden haben sich im Konzern gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nicht wesentlich verändert.

23. Finanzinstrumente

Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Preis, der bei einem gewöhnlichen Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Stichtag für den Kauf oder Verkauf geleistet würde. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird über den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden festgelegt. Solche Verfahren stützen sich auf Transaktionen, die kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigt wurden, auf den aktuellen Marktwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Instruments, auf die Analyse der diskontierten Zahlungsströme oder auf Optionspreismodelle. Bei MVV werden insbesondere bestimmte langfristige Energiekontrakte und Zinsderivate, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, bewertet. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden gemäß IFRS 13 auch die Markt- und Kreditrisiken mit einbezogen.

MVV ordnet seine Finanzinstrumente in die im Rahmen des IFRS 7 vorgeschriebenen drei Stufen ein. Die einzelnen Stufen sind dabei wie folgt definiert:

Stufe 1: Bewertung basiert auf an aktiven Märkten notierten und unverändert übernommenen Preisen;

Stufe 2: Bewertung basiert auf anderen Faktoren als denen aus Stufe 1, welche sich aber direkt oder indirekt beobachten lassen;

Stufe 3: Bewertung basiert auf am Markt nicht beobachtbaren Faktoren.

In der folgenden Tabelle werden die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach ihrer Bemessungshierarchie dargestellt.

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Fair-Value-Hierarchie zum 31.3.2023

Tsd Euro

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Finanzielle Vermögenswerte

Sonstige Beteiligungen

-

-

6.190

Derivate außerhalb Hedge Accounting

3.350.058

140.289

9.782

Derivate im Hedge Accounting

984.592

333.716

6.655

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate außerhalb Hedge Accounting

2.964.410

233.733

83

Derivate im Hedge Accounting

928.090

334.765

1.032

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

-

-

16.470

scrollen

Fair-Value-Hierarchie zum 30.9.2022

Tsd Euro

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Finanzielle Vermögenswerte

Sonstige Beteiligungen

-

-

6.104

Wertpapiere

204

-

-

Derivate außerhalb Hedge Accounting

9.157.539

3.138.469

18.881

Derivate im Hedge Accounting

3.698.897

1.407.413

5.690

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate außerhalb Hedge Accounting

9.271.027

3.138.312

1.251

Derivate im Hedge Accounting

1.551.195

2.643.517

473

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

-

-

16.382

Die sonstigen Beteiligungen der Stufe 3 verfügen über keine auf einem aktiven Markt notierten Marktpreise. Der beizulegende Zeitwert von sonstigen Beteiligungen wird anhand eines kapitalwertorientierten Verfahrens durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme ermittelt. Die Diskontierung erfolgt mithilfe des aktuell gültigen Zinssatzes zum Bilanzstichtag. Die Eingangsparameter zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Entwicklungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern.

Der beizulegende Zeitwert von langfristigen Energiekontrakten und Zinsderivaten der Stufe 3 wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, ermittelt. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen.

Die Derivate außerhalb des Hedge Accounting der Stufe 3 enthalten Commodity-Derivate und Zinsderivate. Der beizulegende Zeitwert wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, ermittelt. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen. Im Wesentlichen betreffen die positiven Marktwerte ein PPA (Power-Purchase-Agreement). Es handelt sich hierbei um einen langfristigen Stromliefervertrag. Der Marktwert dieses Derivats beträgt 6.861 Tsd Euro. Eine Veränderung des Marktpreises um 10 % nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um 1.470 Tsd Euro erhöhen beziehungsweise um 1.470 Tsd Euro verringern.

Die Derivate im Hedge Accounting der Stufe 3 in Höhe von 5.623 Tsd Euro (Vorjahr 5.217 Tsd Euro) enthalten im Wesentlichen Zins-Swaps mit Floor. Der Marktwert dieser Derivate beträgt 5.623 Tsd Euro (Vorjahr 5.217 Tsd Euro). Eine Veränderung der in die Berechnung einfließenden Volatilität um einen absoluten Wert von 1 nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um 3 Tsd Euro (Vorjahr 4 Tsd Euro) erhöhen beziehungsweise um 2 Tsd Euro (Vorjahr 3 Tsd Euro) verringern.

Die sonstigen Verbindlichkeiten der Stufe 3 enthalten aus Erwerben resultierende variable Kaufpreisbestandteile. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts wird die Discounted-Cashflow-Methode eingesetzt. Hierbei werden die zukünftig erwarteten Zahlungsströme mit einem festgelegten Diskontierungssatz abgezinst. Die Eingangsparameter werden unter Berücksichtigung von vertraglichen Regelungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern.

Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3.

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Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3

Tsd Euro

Stand zum 1.10.2022

Gewinne und Verluste in der GuV

Gewinne und Verluste im Sonstigen Ergebnis

Zugang/​
Abgang

Stand zum 31.3.2023

Finanzielle Vermögenswerte

Sonstige Beteiligungen

6.104

-

-

86

6.190

Derivate außerhalb Hedge Accounting

18.881

- 7.848

-

- 1.251

9.782

Derivate im Hedge Accounting

5.690

-

2.783

- 1.818

6.655

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate außerhalb Hedge Accounting

1.251

- 353

-

- 815

83

Derivate im Hedge Accounting

473

-

2.253

- 1.694

1.032

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

16.382

188

-

- 100

16.470

scrollen

Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3

Tsd Euro

Stand zum 1.10.2021

Gewinne und Verluste in der GuV

Gewinne und Verluste im Sonstigen Ergebnis

Zugang/​
Abgang

Stand zum 30.9.2022

Finanzielle Vermögenswerte

Sonstige Beteiligungen

5.909

-

-

195

6.104

Derivate außerhalb Hedge Accounting

3.459

16.758

-

- 1.336

18.881

Derivate im Hedge Accounting

11

-

5.679

-

5.690

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate außerhalb Hedge Accounting

518

1.202

-

- 469

1.251

Derivate im Hedge Accounting

3.381

-

- 1.370

- 1.538

473

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

26.206

- 7.008

-

- 2.816

16.382

Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten der Stufe 3 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter folgenden Posten erfasst.

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Gewinne und Verluste in der Gesamtergebnisrechnung aus Stufe-3-Finanzinstrumenten

Tsd Euro

Gesamt

Davon am 31.3.2023 noch gehalten

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

- 7.495

- 7.164

Finanzergebnis

- 188

- 188

Sonstiges Ergebnis

530

750

- 7.153

- 6.602

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Gewinne und Verluste in der Gesamtergebnisrechnung aus Stufe-3-Finanzinstrumenten

Tsd Euro

Gesamt

Davon am 30.9.2022 noch gehalten

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

15.552

15.786

Finanzergebnis

7.012

7.012

Sonstiges Ergebnis

7.049

7.037

29.613

29.835

24. Segmentberichterstattung

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Segmentbericht vom 1.10.2022 bis zum 31.3.2023

Tsd Euro

Bereinigter Außenumsatz ohne Energiesteuern

Innenumsatz ohne Energiesteuern

Abschreibungen

Außerplanmäßige Abschreibungen

Adjusted EBIT

Kundenlösungen

3.372.530

268.419

8.743

-

270.596

Neue Energien

373.960

155.057

45.343

-

100.119

Versorgungssicherheit

264.321

558.545

37.307

-

66.201

Strategische Beteiligungen

47.670

2.350

2.724

-

91.201

Sonstiges

196

23.602

6.439

-

-1.647

Konsolidierung

-

-1.007.973

-

-

-

4.058.677

-

100.556

-

526.470

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Segmentbericht vom 1.10.2021 bis zum 31.3.2022

Tsd Euro

Bereinigter Außenumsatz ohne Energiesteuern

Innenumsatz ohne Energiesteuern

Abschreibungen

Außerplanmäßige Abschreibungen

Adjusted EBIT

Kundenlösungen

2.058.493

272.549

9.521

-

102.012

Neue Energien

257.834

152.092

44.569

-

74.779

Versorgungssicherheit

265.343

475.716

36.816

-

63.383

Strategische Beteiligungen

79.769

22.919

5.855

-

20.211

Sonstiges

278

23.421

6.850

-

1.951

Konsolidierung

-

-946.696

-

-

-

2.661.717

-

103.611

-

262.336

Die externe Berichterstattung folgt der internen Steuerungsstruktur, dem sogenannten "management approach" im Einklang mit IFRS 8. Die Einheiten sind so gruppiert, dass die Bündelung passender Fachkompetenz unter einem Dach die Grundlage für eine stringente Portfoliosteuerung des Konzerns bildet. Den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Versorgungssicherheit, Strategische Beteiligungen und Sonstiges sind Geschäftsfelder zugeordnet, die an den energiewirtschaftlichen Wertschöpfungsstufen orientiert sind. Die Merkmale, die zur Identifizierung und Zusammenfassung der Segmente verwendet wurden, sind die Art der Produkte und Dienstleistungen, die Art der Produktionsprozesse, die Anlagen- und Kapitalintensität, die Kundenstruktur und -bedürfnisse, die Methoden des Vertriebs sowie gegebenenfalls die regulatorischen Rahmenbedingungen.

Analytisch können die Geschäftsfelder weiter nach Teilkonzernen und Einzelgesellschaften mit ihren Produkten untergliedert werden.

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Das Berichtssegment Kundenlösungen teilt sich auf in die Geschäftsfelder Commodities, Privat- und Gewerbekunden sowie Geschäftskunden. Es umfasst das Einzelhandels- und Weiterverteilergeschäft von Strom, Wärme, Gas und Wasser, das Lösungsgeschäft für alle Kundensegmente sowie das Dienstleistungs- und Handelsgeschäft der MVV Trading GmbH, Mannheim. Darüber hinaus gehört der Bereich Smart Cities zu diesem Berichtssegment.

Bei der Zusammenführung dieser Geschäftsfelder liegt der Fokus auf dem Dienstleistungsgeschäft und den Kundenbedürfnissen. Die Kundinnen und Kunden stehen im Mittelpunkt des Geschäfts, es werden vergleichbare Dienstleistungsmethoden verwendet, die Aktivitäten und Vermarktungsprozesse für Kundinnen und Kunden sind gebündelt und bedienen fast ausschließlich externe Kunden (zum Beispiel Vertrieb an Dritte).

Dem Berichtssegment Neue Energien sind die Abfallverwertungsanlagen, Biomassekraftwerke sowie die Photovoltaik-, Windkraft-, Biomethan- und Biogasanlagen zugeordnet. Darüber hinaus enthält dieses Berichtssegment die Projektentwicklung erneuerbarer Energien sowie die Betriebsführungsaktivitäten.

Die in diesem Segment zusammengefassten Geschäftsfelder sind auf die Herstellung von Leistungen, Lösungen und Produkten im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien ausgerichtet. Inhalt des Berichtssegments ist die Planung, die Genehmigung, die Entwicklung, die Errichtung und der Betrieb von technischen Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus nachhaltigen/​teilweise nachhaltigen Rohstoffen wie Wind, Altholz, Waldrestholz, Grünschnitt, Abfällen/​EBS, Biogas und Sonne. Die Prozesse sind durch lange Planungs-, Genehmigungs-, Bau- und Betriebsphasen gekennzeichnet.

Das Berichtssegment Versorgungssicherheit bildet neben der konventionellen Energieerzeugung auch die Netzanlagen für Strom, Wärme, Gas und Wasser ab. Es umfasst die Kraft-Wärme-Kopplung, die Netzanlagen sowie weitere Anlagen, um unsere Kundinnen und Kunden sicher mit Strom, Wärme, Gas und Wasser zu beliefern.

Die in diesem Segment zusammengefassten Geschäftsfelder dienen der verlässlichen und stabilen Versorgung der Kunden mit verschiedenen Produkten. Alle Anlagen weisen insbesondere eine hohe Anlagenintensität, eine technische Langfristigkeit und darauf ausgerichtete Finanzierungsstrukturen auf.

Das Berichtssegment Strategische Beteiligungen umfasst die Teilkonzerne Köthen Energie und MVV Energie CZ bis zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung sowie das At-Equity-Ergebnis des Teilkonzerns Stadtwerke Ingolstadt.

Unter dem Berichtssegment Sonstiges sind insbesondere die Shared-Services-Gesellschaften sowie die Querschnittsbereiche enthalten.

Unter Konsolidierung werden die Eliminierungswerte aus Transaktionen mit anderen Berichtssegmenten für Konsolidierungszwecke gezeigt.

Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Segmenten an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten entsprechen marktüblichen Konditionen. Aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen ergeben sich die Segmentumsätze vor Konsolidierung.

Die Segmentumsätze mit externen Kunden werden zu 95,1 % (Vorjahr 94,5 %) in Deutschland erzielt. Die Aufteilung der Erlöse auf die Regionen erfolgt nach dem geografischen Sitz der Gesellschaften.

Bei MVV gibt es keinen einzelnen Kunden, der einen Anteil von 10 % oder mehr zu den gesamten Umsatzerlösen beiträgt.

Die Überleitung des EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT sowie des Umsatzes zum angepassten Umsatz wird in den folgenden Tabellen dargestellt:

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Überleitung des EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT

Tsd Euro

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

+/​- Vorjahr

EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung

886.420

163.527

+ 722.893

Bewertungs- und Realisierungseffekte aus Derivaten

- 361.401

97.112

- 458.513

Strukturanpassung Altersteilzeit

-

-

-

Zinserträge aus Finanzierungsleasing

1.451

1.697

- 246

Adjusted EBIT

526.470

262.336

+ 264.134

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Überleitung von Außenumsatz ohne Energiesteuern zum bereinigten Außenumsatz ohne Energiesteuern

Tsd Euro

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

+/​- Vorjahr

Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer

3.859.771

3.123.229

+ 736.542

Realisationseffekte aus Derivaten

198.906

- 461.512

+ 660.418

Bereinigte Umsatzerlöse nach Strom- und Erdgassteuer

4.058.677

2.661.717

+ 1.396.960

25. Kapitalflussrechnung

Das gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhte Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) führte auch nach der Bereinigung der zahlungsunwirksamen und nicht operativen Erträge und Aufwendungen dazu, dass sich der Cashflow vor Working Capital und Steuern wesentlich verbessert. Dabei entfällt der größte Effekt der Bereinigung auf die zahlungsunwirksame Bewertung der Derivate nach IFRS 9. Die Umgliederung des nicht operativen Ertrags aus dem Verkauf unserer tschechischen Aktivitäten zum Cashflow aus der Investitionstätigkeit wirkte sich ebenfalls negativ auf den Cashflow vor Working Capital und Steuern aus.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 818.541 Tsd Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf die höheren Auszahlungen für Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen. Im Wesentlichen geprägt durch niedrigere Großhandelspreise bei Strom und Gas haben sich die erhaltenen Margins in der Berichtsperiode deutlich verringert. Bereinigt um die Veränderung der hinterlegten Margins erhöhte sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit um 285.846 Tsd Euro. Aus operativer Sicht wirkten sich zusätzlich zu dem gestiegenen Ergebnis vor allem erhaltene und noch nicht ausgezahlte beziehungsweise gutgeschriebene Entlastungsbeträge basierend auf dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) und dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG) Cashflowerhöhend aus. Einen ebenfalls positiven Beitrag im Vorjahresvergleich hatte der geringere Aufbau von Vorräten in unserem Projektentwicklungsgeschäft.

Die Entwicklung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit wurde hauptsächlich durch die Einzahlung aus dem Verkauf des Teilkonzerns Tschechien in der Berichtsperiode geprägt. Zudem sind die Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaften in der aktuellen Periode zurückgegangen. Gegenläufig wirkten sich die geringeren Einzahlungen aus dem Verkauf von At-Equity bilanzierten Gesellschaften sowie die höheren Auszahlungen für Investitionen in Anlagevermögen aus. Insgesamt veränderte sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit im Vergleich zur Vorjahresperiode um 83.012 Tsd Euro.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit reduzierte sich im Vergleich zum 2. Quartal des Geschäftsjahres 2022 um 168.247 Tsd Euro, was im Wesentlichen auf die geringere Nettokreditaufnahme zurückzuführen ist.

26. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften

Zwischen Unternehmen von MVV und der Stadt Mannheim und den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen umfangreiche vertraglich vereinbarte Rechtsbeziehungen (Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferverträge, Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus bestehen zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim Konzessionsverträge. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit Dritten.

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Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften

Lieferungs- und Leistungsverkehr

Erträge

Aufwendungen

Tsd Euro

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

1.10.2022
bis
31.3.2023

1.10.2021
bis
31.3.2022

Stadt Mannheim

4.284

4.996

11.152

12.490

Abfallwirtschaft Mannheim

7.607

5.964

1.135

495

GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH

5.210

13.282

7

1

m:con - mannheim:congress GmbH

2.084

1.919

86

169

MKB Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH

4

4

-

-

MV Mannheimer Verkehr GmbH

176

- 12

-

-

Rhein-Neckar-Verkehr GmbH

4.233

4.300

407

-

Stadtentwässerung Mannheim

559

828

93

109

Assoziierte Unternehmen

5.231

1.616

705

636

Gemeinschaftsunternehmen

199.787

167.199

267.946

270.387

Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen

13.479

14.654

4.191

3.936

242.654

214.750

285.722

288.223

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Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften

Forderungen

Verbindlichkeiten

Tsd Euro

31.3.2023

30.9.2022

31.3.2023

30.9.2022

Stadt Mannheim

1.353

507

6.281

7.786

Abfallwirtschaft Mannheim

2.080

1.562

5.955

6.061

GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH

232

593

782

40

m:con - mannheim:congress GmbH

4.375

4.660

354

265

MKB Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH

1

-

-

-

MV Mannheimer Verkehr GmbH

57

-

-

-

Rhein-Neckar-Verkehr GmbH

1.321

209

1.163

1.186

Stadtentwässerung Mannheim

47

56

17

15

Assoziierte Unternehmen

1.175

927

968

1.628

Gemeinschaftsunternehmen

36.867

69.526

12.040

15.757

Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen

7.054

6.634

1.568

2.554

54.562

84.674

29.128

35.292

27. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.

 

Mannheim, 4. Mai 2023

MVV Energie AG

Vorstand
Dr. Müller

Amann

Klöpfer

Dr. Roll

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 beschrieben sind."

 

Mannheim, 4. Mai 2023

MVV Energie AG

Vorstand
Dr. Müller

Amann

Klöpfer

Dr. Roll

Weitere Informationen

Finanzkalender

15.5.2023

Zwischenbericht H1
Geschäftsjahr 2023

11.8.2023

Quartalsmitteilung 9M
Geschäftsjahr 2023

14.12.2023

Geschäftsbericht
Geschäftsjahr 2023

14.12.2023

Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
Geschäftsjahr 2023

Die Termine für unterjährige Analysten-Telefonkonferenzen werden frühzeitig bekannt gegeben.

Dieser Zwischenbericht ist am 15. Mai 2023 im Internet veröffentlicht worden.

Auf unseren Internetseiten stehen Ihnen die Finanzberichte der MVV als Download zur Verfügung.

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