MVV Energie AGMannheimHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.10.2022 bis zum 31.03.2023MVV in Zahlenscrollen
1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus
Finanzderivaten und mit Zinserträgen aus
Finanzierungsleasing
InhaltHighlights Vorwort Konzernzwischenlagebericht
Konzernzwischenabschluss
Weitere Informationen
HighlightsInternationales Projektentwicklungsgeschäft nimmt Fahrt auf Der Ausbau erneuerbarer Energien - unserer eigenen Erzeugung und die Entwicklung für Kunden - ist seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Strategie. Derzeit baut unsere Tochtergesellschaft Juwi das größte Photovoltaik-Projekt ihrer Unternehmensgeschichte: einen 223-Megawatt-Solarpark mit 414.000 Solarmodulen im US-Bundesstaat Colorado. Die Inbetriebnahme ist Ende 2023 geplant. Außerdem veräußerte Juwi die Rechte an dem südafrikanischen 84-Megawatt-Windpark Wolf. Der von Juwi entwickelte Windpark soll im ersten Quartal 2024 in Betrieb gehen. Ende März hat Juwi Shizen Energy, ein 2013 gegründetes Joint Venture zwischen Juwi und Shizen Energy, das Projekt Azuma Kofuji erfolgreich an den Betreiber übergeben. Bei dem 100-Megawatt-Solarpark handelt es sich um das bislang größte Projekt des japanischen Gemeinschaftsunternehmens. Dekarbonisierung unserer Fernwärme geht weiter Wir stellen unsere Fernwärmeversorgung für Mannheim und die Region bis spätestens 2030 auf 100 % grüne Energiequellen um. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg ist der Bau unserer innovativen Flusswärmepumpe am Rhein. Nach einem Jahr Produktionszeit im schwedischen Werk von Siemens Energy haben die einzelnen Komponenten der Pumpe in den vergangenen Wochen ihren Einsatzort erreicht. Die Anlage wird zur Heizperiode 2023 in Betrieb gehen. Mit ihrem 8-Punkte-Programm stellt unsere Tochtergesellschaft in Kiel ihre Strom- und Fernwärmeproduktion bis 2035 vollständig auf klimaneutrale Erzeugung um. Attraktive Dividende Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand unsere Hauptversammlung am 10. März 2023 wieder in Mannheim als Präsenzveranstaltung statt; an diesem Format wollen wir auch künftig festhalten. Unsere Aktionärinnen und Aktionäre haben für das Geschäftsjahr 2022 wie auch im Vorjahr eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie beschlossen. Bezogen auf den Schlusskurs unserer Aktie zum Geschäftsjahresende 2022 beträgt die Dividendenrendite 3,6 Prozent. Auf Basis einer Aktienstückzahl von insgesamt 65,9 Millionen Aktien liegt die Ausschüttungssumme bei 69,2 Millionen Euro. VorwortSehr geehrte Damen und Herren, Deutschland ringt um die Ausgestaltung der Wärmewende und trägt damit endlich ihrer Bedeutung für die CO 2-Minderung Rechnung. Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes will die Bundesregierung die Vorgabe umsetzen, dass neue Heizungen mit wenigen Ausnahmen ab dem Jahr 2024 mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Bei MVV sind wir bereits weiter, denn wir arbeiten seit Jahren mit Hochdruck an diesen Themen. Gemeinsam mit der Stromwende und unseren grünen Kundenlösungen ist sie zentraler Bestandteil unseres Mannheimer Modells, das unseren Weg zu einer #klimapositiven Zukunft ab spätestens 2040 beschreibt. Die Fernwärme ist - vor allem neben Wärmepumpen - einer der Hebel, um zukünftig Gebäude den gesetzlichen Vorgaben entsprechend klimafreundlich zu beheizen. Bis spätestens 2030 stellen wir die Fernwärme in Mannheim und der Region sowie in Offenbach vollständig auf grüne Energiequellen um, in Kiel bis spätestens 2035. Dass die Wärmewende nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes, sondern auch aus Gründen der Versorgungssicherheit unverzichtbar ist, hat uns die Sorge um eine etwaige Gasmangellage im vergangenen Herbst und Winter gezeigt. Mit unserer Gasbonusinitiative haben wir die Menschen in Mannheim und der Region zusätzlich beim Energiesparen unterstützt - und das mit Erfolg: Von Oktober 2022 bis März 2023 haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Aktion ihren Gasverbrauch witterungsbereinigt um knapp ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Damit war ihre Gasersparnis fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt unseres Netzgebietes. Mit der Aktion wurden über 11,5 Millionen Kilowattstunden Gas und damit mehr als 2.300 Tonnen CO 2 eingespart. Mit Tempo in Richtung #klimapositiv Um die Dekarbonisierung im Gebäudesektor und damit in Deutschland insgesamt zu beschleunigen, benötigen wir alle grünen Erzeugungsoptionen. Deshalb werden wir noch in diesem Jahr in Mannheim unsere erste Flusswärmepumpe sowie eine Klärschlammbehandlungsanlage in Betrieb nehmen und im Jahr 2024 unser Biomassekraftwerk auf der Friesenheimer Insel an das Fernwärmenetz anschließen. Hinzu kommen weitere grüne Optionen wie Tiefengeothermie, zusätzliche Flusswärmepumpen, Biomethananlagen, Elektrodenkessel oder die Nutzung weiterer industrieller Abwärme. Und auch die Stromwende treiben wir kontinuierlich voran - bei unserer eigenen Erzeugung ebenso wie für unsere Kunden. Denn durch neue, dezentrale Wärmelösungen wie Wärmepumpen sowie durch die Elektromobilität wird der Stromverbrauch in den nächsten Jahren ansteigen. Mit einer deutlichen Reduktion der Emissionen allein kann Deutschland jedoch nicht klimaneutral werden. Wir müssen zusätzlich der Atmosphäre Treibhausgase entziehen und dauerhaft binden, indem wir sie nutzen oder speichern. Auch dazu werden wir unseren Beitrag leisten und in Mannheim sowie in Dresden erste Versuchsanlagen zur CO 2-Abscheidung in Betrieb nehmen. Mit diesen Aktivitäten unterstreichen wir einmal mehr, dass wir bei unserer #klimapositiv-Strategie bereits heute an das Morgen denken und die Tempobeschleunigung, die für die Energiewende notwendig ist, auch selbst realisieren. Wir setzen unseren erfolgreichen Kurs fort Die Entwicklung unserer Kern-Kennzahlen in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2023 ist ein erneuter Beleg dafür, dass bei MVV Klimaschutz und erfolgreiches Wirtschaften Hand in Hand gehen. In einem herausfordernden Umfeld konnten wir Chancen nutzen und ein wirklich gutes Ergebnis erwirtschaften - insbesondere getragen von einer außergewöhnlichen Entwicklung im Handel mit erneuerbaren Energien sowie dem internationalen Projektentwicklungsgeschäft im Bereich erneuerbare Energien. Gleichzeitig haben wir im ersten Halbjahr 160 Millionen Euro in nachhaltiges Wachstum investiert. Auch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 rechnen wir damit, dass wir erhebliche Mehrerlöse vor allem im Energiehandel erzielen können. Da sich inzwischen außerdem die gesamtwirtschaftliche Perspektive stabilisiert hat und das Winterhalbjahr hinter uns liegt, erhöhen wir unsere Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Wir erwarten aus operativer Sicht, dass das Adjusted EBIT - ohne Veräußerungsgewinne - zwischen 650 und 720 Mio Euro liegen wird. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf unserem Kurs #klimapositiv weiterhin begleiten. Mit herzlichen Grüßen
Dr. Georg Müller
Unsere ersten sechs MonateBereinigter Umsatz 4,1 Mrd Euro Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne 449 Mio Euro Investitionen 160 Mio Euro Bereinigter Umsatz nach Berichtssegmenten scrollen
Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne nach Berichtssegmenten scrollen
KonzernzwischenlageberichtGeschäftsentwicklung des KonzernsRahmenbedingungen Wirtschaftliches und energiepolitisches Umfeld Zukünftiges Strommarktdesign Die Ausgestaltung des zukünftigen Strommarktdesigns ist aktuell Gegenstand nationaler und europäischer Diskussionen. Dabei spielen auch Strompreisentwicklung und Refinanzierung von Kraftwerkskapazitäten in einem weitestgehend erneuerbaren Stromsystem eine Rolle. Die Bundesregierung hat für diese Diskussion die Plattform Klimaneutrales Stromsystem ins Leben gerufen. Sie soll unter Einbindung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Maßnahmen zum Strommarktdesign vorschlagen. Die Plattform hat im Februar 2023 ihre Arbeit aufgenommen; erste Vorschläge sollen im Sommer vorliegen. Die EU-Kommission hat unterdessen im März 2023 einen ersten Entwurf zur Anpassung des europäischen Strommarktdesigns vorgelegt. Als grundlegender Fördermechanismus für erneuerbare Energien sollen zweiseitige Differenzverträge (Contracts for Difference) implementiert werden. Den Anlagenbetreibern würde damit ein fixer Erlösstrom garantiert werden. Um den ungeförderten Ausbau zu stärken, sollen die Rahmenbedingungen für langfristige Kontrakte (PPA) verbessert werden, unter anderem durch staatliche Garantien. Dieser Mechanismus bestärkt uns bei unseren Investitionen in erneuerbare Energien. Erneuerbare Energien-Strategie der Bundesregierung Damit die Ziele zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreicht werden, muss ihr Ausbau deutlich beschleunigt werden. Dafür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im März 2023 jeweils zu einem ersten Gipfel für Photovoltaik und Windenergie unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Verbände und Bundesländer eingeladen. Zu jedem der beiden Gipfel veröffentlichte das Ministerium Entwürfe für eine PV- beziehungsweise Windenergie-an-Land-Strategie, die im Anschluss zur Konsultation gestellt wurden. Die finalen Strategien sollen noch im ersten Halbjahr 2023 vorgestellt werden. EU einigt sich zu RED III und EED Die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben sich auf die Inhalte von zwei Kernelementen des "Fit for 55"-Pakets geeinigt. Zum einen kann eine umfassende Neugestaltung der EU-Erneuerbaren-Richtlinie (RED III) in Kraft treten. Das europäische Ziel für erneuerbare Energien wird damit von 32,5 % auf 45 % im Jahr 2030 angehoben, mit verbindlichen Zielen für die jeweiligen Sektoren. Zusätzlich werden durch die Anpassungen der RED Genehmigungsverfahren auf europäischer Ebene beschleunigt. Zum anderen haben die europäischen Institutionen die Überarbeitung der Energieeffizienz-Richtlinie (EED) auf den Weg gebracht. Sie schreibt verbindlich vor, dass der Energieverbrauch in der EU bis 2030 um 11,7 % gegenüber 2020 sinken muss. Erreicht werden soll diese Reduzierung durch Investitionen im öffentlichen Sektor, Förderung von Fernwärme und -kälte sowie verbindliche jährliche Ziele für jedes Mitgliedsland. Für MVV bieten diese neuen Rahmenbedingungen Chancen vor allem bei der Fernwärme, die künftig europaweit eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen soll. Die informellen Einigungen im Trilogverfahren müssen noch von Parlament und Rat formal angenommen werden. Gebäudeenergiegesetz stärkt unsere Wärmestrategie Die Bundesregierung setzt aktuell mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Vorgabe um, dass ab dem Jahr 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Neben elektrischen Wärmepumpen wird der Anschluss an ein Wärmenetz eine der Erfüllungsoptionen für das 65 %-Kriterium sein. Im Laufe des parlamentarischen Verfahrens werden insbesondere Härtefälle, die Rolle von H 2-ready-Gaskesseln sowie Förderoptionen und das Verhältnis zu den kommunalen Wärmeplänen diskutiert werden. Die Änderungen sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Der Entwurf stärkt unsere strategische Aufstellung in der Wärmewende, unseren Kunden jeweils die beste CO 2-neutrale Wärmeoption zu bieten. Marktumfeld Anstieg der Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom scrollen
1 Sorte Brent; Frontmonat
Die Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom verzeichneten im Berichtszeitraum einen deutlichen Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022. Zugleich war die Preisentwicklung innerhalb des Berichtszeitraums von einem deutlichen Preisabfall geprägt. Im Strommarktkontrakt für das Kalenderjahr 2024 haben sich die Preisspitzen, die wir im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 gesehen haben, mit den Tiefstpreisen im März 2023 mehr als halbiert. Konventionelle Erzeugungsmargen steigen ebenfalls Die Margen für die konventionelle Erzeugung aus Kohle (Clean Dark Spread) sowie aus Gasverstromung (Clean Spark Spread), sind im Vergleich zur Vorjahresperiode angestiegen - wenngleich auch in unterschiedlicher Ausprägung. Trotz dieses Anstiegs befindet sich der Clean Spark Spread weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Änderungen der Spreads können sich im Rahmen unseres Hedging-Konzepts insbesondere auf das operative Ergebnis des Berichtssegments Versorgungssicherheit auswirken, dem die Vermarktung der Erzeugungspositionen unseres Geschäftsfelds Kraft-Wärme-Kopplung zugeordnet ist. Entwicklung des Clean Dark Spread und Clen Spark Spread 2024 ![]() Witterungseinflüsse Wärmere Witterung und höheres Windaufkommen als im Vorjahr Höhere Außentemperaturen führen zu einem geringeren Heizenergiebedarf bei unseren Kunden. Dies schlägt sich auch in niedrigeren Gradtagszahlen nieder, die als Indikator für den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz verwendet werden. In den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2023 war es wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Die Gradtagszahlen lagen rund 5 % unter den Werten des Vorjahres. Ebenso wie der Heizenergiebedarf unserer Kunden wird auch die Stromerzeugung aus unseren Erneuerbare-Energien-Anlagen von Wettereinflüssen bestimmt. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Windaufkommen, von dem die erzeugten Mengen unserer Windkraftanlagen maßgeblich abhängen. In den für uns relevanten Regionen lag das nutzbare Windaufkommen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 insgesamt zirka 27 % über dem langjährigen Mittel. Das Windaufkommen lag dabei über dem Vorjahreswert, der im gleichen Zeitraum das langjährige Mittel um etwa 21 % übertraf. Für den Vergleich nutzen wir den "EMD-ERA"-Windindex mit einer Referenzperiode (historischer Durchschnitt). Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Der Berichtszeitraum umfasst die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2023 - vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die folgenden Ausführungen auf den MVV Konzern (MVV), das heißt auf alle vollkonsolidierten Unternehmen und die Fortschreibung von At-Equity-Beteiligungen. Am 9. Dezember 2022 wurde der Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ vollzogen, daher ist diese zum Stichtag 31. März 2023 nicht mehr im Konzernabschluss enthalten. Beträge sind in kaufmännisch gerundeten Mio Euro ausgewiesen, daher können sich bei der Addition einzelner Positionen Differenzen in der Summe ergeben. Darstellung der Ertragslage Wesentliche operative Entwicklungen scrollen
Der Rückgang der Strommengen resultiert im Wesentlichen aus geringeren Handelsmengen. Der Wärmeabsatz lag vor allem witterungsbedingt unter dem Niveau des Vorjahres, hinzu kamen Einsparmaßnahmen unserer Kunden. Zudem spiegelt der Rückgang des Wärmeabsatzes den Verkauf der MVV Energie CZ wider. Der Gasabsatz ging im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Handelsmengen und Einsparmaßnahmen unserer Kunden zurück. Bei den Umsatzerlösen eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS 9 zum jeweiligen Realisationszeitpunkt. Im Realisationszeitraum vom 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023 beträgt der Saldo 199 Mio Euro (Vorjahr: 461 Mio Euro). Der Anstieg der bereinigten Umsatzerlöse von MVV ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren Großhandelspreise für Strom und Gas und auf höhere Umsätze unseres Projektentwicklungsgeschäfts zurückzuführen. Im Segment Kundenlösungen wurde der Anstieg des Adjusted EBIT im Wesentlichen durch die außergewöhnliche Entwicklung im Geschäftsfeld Commodities beeinflusst. Die Vermarktung und Bewirtschaftung erneuerbarer Energien haben wir bei konservativem Management der Risiken systematisch ausgebaut. Mit diesen zusätzlichen Mengen und der Nutzung von Preisvolatilitäten konnten wir erhebliche Mehrerlöse im Handel mit erneuerbaren Energien erwirtschaften. Gleichzeitig haben wir auch im konventionellen Energiehandel im Rahmen unserer Portfoliobewirtschaftung Ergebnissteigerungen erzielt. Das Adjusted EBIT im Segment Neue Energien profitierte insbesondere von höheren Ergebnisbeiträgen aus unserem Projektentwicklungsgeschäft und unseren Windkraftanlagen. Im Ergebnis des Umweltgeschäfts schlug sich die Entwicklung der Strom- und Dampfpreise positiv nieder; die Anlagenverfügbarkeit lag etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ergebnisbelastend wirkte sich die anteilige Erlösabschöpfung aus. Der leichte Ergebnisanstieg im Segment Versorgungssicherheit resultiert im Wesentlichen aus geringeren finanziellen Auswirkungen der Nichtverfügbarkeiten bei einem At-Equity-Unternehmen. Der deutliche Anstieg des Adjusted EBIT im Segment Strategische Beteiligungen ist auf den Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ zurückzuführen. Operativ - also ohne den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der MVV Energie CZ - lag das Adjusted EBIT von MVV in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres bei 449 Mio Euro. Überleitungsrechnung zum Adjusted EBIT scrollen
Für unsere wertorientierte Steuerung verwenden wir das Adjusted EBIT. Bei dieser operativen Ergebnisgröße vor Zinsen und Ertragsteuern eliminieren wir die positiven und negativen Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Finanzderivaten nach IFRS 9 zum 31. März 2023 im Saldo von 361 Mio Euro und zum 31. März 2022 von - 97 Mio Euro. In diesen Bewertungseffekten spiegelt sich die Marktpreisentwicklung auf den Rohstoff- und Energiemärkten wider. Sie sind weder zahlungswirksam, noch beeinflussen sie unser operatives Geschäft oder die Dividende. Entwicklung sonstiger wesentlicher Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung Beim Materialaufwand eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS. Der bereinigte Materialaufwand erhöhte sich um 1.083 Mio Euro auf 3.177 Mio Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren realisierten Großhandelspreise bei Gas und Strom und auf die Entwicklung in unserem Projektentwicklungsgeschäft zurückzuführen. Der Personalaufwand stieg vor allem aufgrund des Personalaufbaus bei mehreren inländischen Konzerngesellschaften sowie aufgrund von Tariferhöhungen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11 Mio Euro auf 268 Mio Euro. Die bereinigten Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten stiegen um 101 Mio Euro auf 173 Mio Euro und die bereinigten Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten um 120 Mio Euro auf 167 Mio Euro. Hauptursache für diese Entwicklungen waren vor allem Bewertungseffekte aus der Kavernenbewirtschaftung. Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Erträge wurde im Wesentlichen durch den Erlös aus dem Verkauf der MVV Energie CZ geprägt. Insgesamt stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge um 51 Mio Euro auf 136 Mio Euro. Ausschlaggebend für die Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 78 Mio Euro auf 164 Mio Euro sind höhere Aufwendungen aus Abgrenzungen, der Rückstellungsbildung für die Erlösabschöpfung und der operativen Währungsumrechnung. Das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen erhöhte sich vor allem aufgrund des gegenüber dem Vorjahr besseren Periodenergebnisses eines At-Equity-Unternehmens unserer Tochtergesellschaft Juwi um 3 Mio Euro auf insgesamt 12 Mio Euro. Der Rückgang der Abschreibungen um 3 Mio Euro auf 101 Mio Euro ist im Wesentlichen auf den Verkauf der MVV Energie CZ zurückzuführen. Das bereinigte Finanzergebnis verringerte sich hauptsächlich aufgrund von Fremdwährungsrechnungseffekten um 12 Mio Euro auf - 35 Mio Euro. Die bereinigten Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lagen mit 50 Mio Euro um 8 Mio Euro unter dem Vorjahr, was im Wesentlichen auf ein niedrigeres Ergebnis der Energieversorgung Offenbach zurückzuführen ist. - Siehe Gewinn- und Verlustrechnung Seite 17 und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung ab Seite 26 Darstellung der VermögenslageBilanzentwicklung Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum 30. September 2022 um 13.558 Mio Euro auf 10.770 Mio Euro was hauptsächlich auf das geänderte Marktpreisniveau und die damit veränderten Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen ist. Diese Veränderungen zeigen sich in der Entwicklung der derivativen aktiven und passiven Finanzinstrumente und in der Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern - Erläuterungen zur Bilanz, Textziffern 10, 13 und 19. Die langfristigen Vermögenswerte nahmen um 3.134 Mio Euro auf 4.435 Mio Euro ab. Wie zuvor bereits beschrieben ist dieser Rückgang im Wesentlichen auf die niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen. Die Sachanlagen verringerten sich hauptsächlich aufgrund des Verkaufs der MVV Energie CZ um insgesamt 97 Mio Euro. Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken vor allem aufgrund der niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte um 10.425 Mio Euro auf 6.334 Mio Euro. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 249 Mio Euro auf 803 Mio Euro entspricht dem gewöhnlichen saisonalen Verlauf und ist zudem die Folge des gestiegenen Preisniveaus an den Energiemärkten. Der Anstieg der kurzfristigen sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte um 93 Mio Euro ist hauptsächlich auf den Anstieg der Forderungen aus Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen. Die kurzfristigen sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte stiegen im Wesentlichen aufgrund der Erhöhung von bilanzierten Emissionsrechten um 61 Mio Euro auf 244 Mio Euro. Das Eigenkapital von MVV einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lag mit 2.352 Mio Euro um 94 Mio Euro unter dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Die langfristigen Schulden verringerten sich hauptsächlich durch die niedrigeren Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte um 2.973 Mio Euro auf 3.025 Mio Euro. Die kurzfristigen Schulden nahmen um 10.491 Mio Euro auf 5.392 Mio Euro ab. Auch in dieser Entwicklung spiegelt sich das geänderte Marktpreisniveau und die damit veränderten Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte wider. Der Rückgang der kurzfristigen sonstigen Rückstellungen um 65 Mio Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und aus dem Verbrauch für Verpflichtungen im Personalbereich. Hauptursache für den Rückgang der kurzfristigen anderen finanziellen Verbindlichkeiten um 1.096 Mio Euro ist die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins). Für die Steuerung unseres Konzerns bereinigen wir unsere Konzernbilanz zum 31. März 2023 um die kumulierten stichtagsbezogenen Bewertungseffekte nach IFRS 9: Wir kürzen die Vermögensseite um die positiven Marktwerte der Derivate in Höhe von 4.817 Mio Euro (30. September 2022: 17.441 Mio Euro). Auf der Kapitalseite eliminieren wir bei den Schulden die negativen Marktwerte und die darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 4.566 Mio Euro (30. September 2022: 16.858 Mio Euro). Beim Eigenkapital eliminieren wir den Saldo in Höhe von 251 Mio Euro (30. September 2022: 583 Mio Euro). Daraus ergibt sich zum 31. März 2023 ein bereinigtes Eigenkapital von 2.101 Mio Euro (30. September 2022: 1.863 Mio Euro). Bezogen auf die bereinigte Bilanzsumme von 5.953 Mio Euro (30. September 2022: 6.888 Mio Euro) lag die bereinigte Eigenkapitalquote zum 31. März 2023 bei 35,3 % im Vergleich zu 27,1 % zum 30. September 2022. Ohne Berücksichtigung der Margins lag die bereinigte Eigenkapitalquote zum 31. März 2023 bei 37,6 % (30. September 2022 34,3 %). - Siehe Bilanz Seite 19 und Erläuterungen zur Bilanz ab Seite 28 Investitionen Im ersten Halbjahr unseres Geschäftsjahres 2023 investierten wir insgesamt 160 Mio Euro (Vorjahr 156 Mio Euro). scrollen
Bei unseren größten Projekten handelte es sich um scrollen
Darstellung der Finanzlage Die kurz- und die langfristigen Finanzschulden verringerten sich um 60 Mio Euro auf 1.857 Mio Euro. Der Neuaufnahme von Krediten standen Tilgungen bestehender Darlehen gegenüber. Gleichzeitig nahmen die flüssigen Mittel um 1.138 Mio Euro ab, was vor allem auf die Rückflüsse von Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in der Berichtsperiode zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte sich der Verkauf der MVV Energie CZ aus. Kapitalflussrechnung scrollen
In Summe erhöhten sich die Nettofinanzschulden um 1.079 Mio Euro auf 1.111 Mio Euro. Die Nettofinanzschulden ohne Margins beliefen sich auf 1.366 Mio Euro (30. September 2022: 1.449 Mio Euro). Zum 31. März 2023 wies MVV einen Finanzmittelbestand von 747 Mio Euro (31. März 2022: 1.029 Mio Euro) aus. - Siehe Kapitalflussrechnung Seite 22 und Textziffer 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter scrollen
1 Darunter 268 Auszubildende (Vorjahr 281) Wir beschäftigten zum 31. März 2023 insgesamt 6.202 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 240 weniger als ein Jahr zuvor. Im Inland waren 5.679 Personen für uns tätig, bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften waren es 523. Der relativ starke Rückgang bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ausländischen Beteiligungen resultiert aus dem Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ im Dezember 2022. Von unseren im Ausland beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten 314 in den ausländischen Beteiligungen von Juwi und 164 bei den englischen Tochtergesellschaften der MVV Umwelt. Zum 31. März 2023 befanden sich konzernweit 268 junge Menschen in Ausbildung. Prognose-, Chancen- und RisikosituationPrognose für das Geschäftsjahr 2023 Ergebnisentwicklung im Konzern Unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2023, die wir in unserem Geschäftsbericht 2022 auf Seite 112 und in unserer Mitteilung zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht haben, hatten wir vor dem Hintergrund außerordentlicher gesamt- und energiewirtschaftlicher Unsicherheiten abgegeben. Die Folgen für unser Unternehmen, die aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, den weiteren Entwicklungen an den Energie- und Beschaffungsmärkten sowie aus energiepolitischen Veränderungen resultieren, waren nicht in dem sonst üblichen Maß zu quantifizieren. Aus diesem Grund hatten wir für das Geschäftsjahr 2023 erwartet, dass das operative Adjusted EBIT - also ohne Veräußerungsgewinne - mindestens das Niveau des Vorjahres (298 Mio Euro) erreichen wird. Im Rahmen unserer Berichterstattung zum ersten Quartal haben wir - in Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Lage, den weiteren Entwicklungen in der Regulatorik und im Energiegroßhandelsgeschäft - bereits Chancen gesehen, im Geschäftsjahr 2023 das Adjusted EBIT des Vorjahres deutlich übertreffen zu können. Die positive Ergebnisentwicklung unseres ersten Quartals hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Auch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 rechnen wir damit, dass wir insbesondere in unserem Geschäftsfeld Commodities erhebliche Mehrerlöse im Handel mit erneuerbaren Energien sowie Ergebnissteigerungen im konventionellen Energiehandel erzielen können. Mit einem höheren Adjusted EBIT rechnen wir ebenfalls in unseren Berichtssegmenten Neue Energien und Versorgungssicherheit. Da sich außerdem die gesamtwirtschaftliche Perspektive stabilisiert hat und das Winterhalbjahr hinter uns liegt erhöhen wir unsere Ergebnisprognose: Aus operativer Sicht gehen wir davon aus, dass das Adjusted EBIT ohne Veräußerungsgewinne von MVV im Geschäftsjahr 2023 zwischen 650 und 720 Mio Euro (Vorjahr: 298 Mio Euro) liegen wird. Bedingt durch unser Geschäftsmodell ist die Ergebnisentwicklung auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 insbesondere von den Großhandelspreisen an den Energiemärkten, den Abfall- und Biomassepreisen, den Beschaffungskosten für Brennstoffe und CO 2-Emissionszertifikate, den Windverhältnissen, der Verfügbarkeit unserer eigenen Anlagen und gegebenenfalls der Verfügbarkeit von kontrahierten Anlagen Dritter sowie von der Regulatorik und der Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds abhängig. Zudem ist die Entwicklung und Vermarktung von Photovoltaik- und Windprojekten generell durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Angesichts der aktuellen Lage hängt die Erwartung für unser Adjusted EBIT neben den zuvor genannten Effekten vor allem auch von der weiteren Entwicklung der Bedingungen an den Energiemärkten ab sowie davon, dass diese und die Folgen der geopolitischen Situation die Verfügbarkeit von Rohstoffen und die Einhaltung von Lieferketten nicht einschränken. Investitionen Aus heutiger Sicht und soweit uns die gesamt- und energiewirtschaftlichen Entwicklungen nicht daran hindern, werden sich unsere Investitionen - bei strategisch unveränderten Investitionsschwerpunkten - im Geschäftsjahr 2023 auf dem Niveau des Vorjahres (335 Mio Euro) bewegen. Chancen- und Risikosituation Die Risikosituation zum Ende des ersten Halbjahres wird weiterhin signifikant von Unsicherheiten geprägt, die mittelbar aus dem Angriffskrieg gegen die Ukraine resultieren. Unser Chancen- und Risikomanagementsystem stellen wir ausführlich in unserem Geschäftsbericht 2022 ab Seite 113 dar. Dort erläutern wir die für uns relevanten Risikokategorien und die dazugehörigen Chancen und Risiken. Wir begegnen den Folgeeffekten aus dem Krieg in der Ukraine mit unserem Krisen- und Notfallmanagement sowie einer Vielzahl an proaktiven Maßnahmen, die wir fortlaufend auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Unsere enge gesamtwirtschaftliche Verflechtung kann jedoch Effekte zur Folge haben, auf die wir nur begrenzt Einfluss nehmen können. Die derzeit größten Risiken und Chancen bestehen im Zusammenhang mit den Energiegroßhandelspreisen, in der Verfügbarkeit unserer Erzeugungsanlagen und gegebenenfalls derjenigen unserer Partner, in der Ausgestaltung der Abschöpfung bestimmter Erlöse durch den Gesetzgeber, bei den künftigen nationalen als auch internationalen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie im Kundenverhalten vor dem Hintergrund von Energieeinsparmaßnahmen. Weiterhin bestehen unverändert Unsicherheiten in möglichen Preissteigerungen von Vorlieferanten, die wir möglicherweise nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können, bei der Verfügbarkeit von Brenn- und Betriebsstoffen sowie Vorprodukten, bei möglichen Verzögerungen von Bauvorhaben und Projekten, vor allem im Bereich Projektentwicklung sowie Unsicherheiten bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen. Auf die seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine stark schwankenden Preise an den Energiegroßhandelsmärkten reagieren wir unverändert proaktiv mit unserer Hedging-Strategie. In jüngster Zeit haben sich jedoch sowohl das Niveau als auch die Schwankung der Preise spürbar reduziert. In der Folge haben sich auch das Niveau sowie die Schwankungen bei unseren Sicherheitshinterlegungen an den Energiebörsen (Margins) deutlich verringert. Darüber hinaus können Währungsschwankungen das Ergebnis unseres Auslandsgeschäfts reduzieren. KonzernzwischenabschlussGewinn- und Verlustrechnung scrollen
1 Vorjahreswerte angepasst. Aus
Transparenzgründen Separierung des Ertrags / Aufwands
aus derivativen Finanzinstrumenten.
Gesamtergebnisrechnung scrollen
Bilanz scrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnung scrollen
scrollen
Kapitalflussrechnung scrollen
1 Siehe weitere Erläuterungen zur
Kapitalflussrechnung unter Textziffer 25
Kapitalflussrechnung scrollen
Erläuterungen zum Konzernzwischenabschluss Informationen zum Unternehmen Die MVV Energie AG hat ihren Sitz in Mannheim, Deutschland. Sie ist die Muttergesellschaft von MVV und als Energieerzeuger, -verteiler und -dienstleister in den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Versorgungssicherheit, Strategische Beteiligungen sowie Sonstiges tätig. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde vom Vorstand am 4. Mai 2023 aufgestellt. Weder der verkürzte Konzernzwischenabschluss noch der Konzern-Zwischenlagebericht unterliegen einer prüferischen Durchsicht. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023 wurde in Übereinstimmung mit den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften, wie sie in der EU anzuwenden sind - insbesondere mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" -, erstellt. Der Konzernzwischenabschluss enthält nicht sämtliche für einen vollständigen Jahresabschluss vorgeschriebenen Erläuterungen und Angaben und sollte daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 30. September 2022 gelesen werden. Die im Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2023 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen daher im Wesentlichen denen des Konzernabschlusses zum 30. September 2022. Bei der Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. In Einzelfällen können die tatsächlichen Werte zu einem späteren Zeitpunkt von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam werden. Insbesondere vor dem Hintergrund regulatorischer Maßnahmen der Bundesregierung Deutschlands unterliegen die im Halbjahresabschluss vorgenommenen Schätzungen und Ermessensentscheidungen einer erhöhten Unsicherheit Änderungen des Konsolidierungskreises In den Konzernzwischenabschluss von MVV sind neben der MVV Energie AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen. Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen ist in der folgenden Tabelle dargestellt. scrollen
MVV hat ihren Teilkonzern Tschechien mit der Obergesellschaft MVV Energie CZ a.s. veräußert und setzt damit die Portfolioausrichtung im Zuge der Strategie #klimapositiv weiter um. Die Veräußerung des Teilkonzerns Tschechien mit seinen vollkonsolidierten Tochterunternehmen konnte am 9. Dezember 2022 abgeschlossen werden. Der MVV Energie AG sind durch diesen Verkauf vertraglich insgesamt 187.791 Tsd Euro Zahlungsmittel zugeflossen. Saldiert mit den flüssigen Mitteln der abgegangenen tschechischen Gesellschaften ergibt sich ein Nettozufluss von 178.637 Tsd Euro. Die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Veräußerung (9. Dezember 2022) stellen sich wie folgt dar: Nettovermögen scrollen
Die weiteren Abgänge bei den vollkonsolidierten Unternehmen betreffen eine Verschmelzung sowie den Verkauf von zwei Projektgesellschaften im Teilkonzern Juwi. Im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres wurden durch Juwi Energie Rinnovabili Srl, Verona, Italien, eine vollkonsolidierte Gesellschaft im MVV Konzern, 70 % der Anteile an GEMdev Srl, Mailand, Italien, erworben. Die Gesellschaft wird seitdem vollkonsolidiert. Zu den Zugängen bei den vollkonsolidierten Unternehmen zählen zusätzlich zwei Gesellschaften aufgrund des Statuswechsels von sonstigen Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz. Währungsumrechnung Für die Währungsumrechnung im verkürzten Konzern-Zwischenabschluss wurden folgende wesentliche Wechselkurse zugrunde gelegt: scrollen
Quelle: Europäische Zentralbank Saisonale Einflüsse auf die Geschäftstätigkeit Wesentliche Teile unseres Geschäfts unterliegen einer witterungsabhängigen Saisonalität. Deshalb fallen in den ersten beiden Quartalen unseres Geschäftsjahres regelmäßig höhere Umsatzerlöse und Ergebnisse an. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 1. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse werden in der Segmentberichterstattung nach Wertschöpfungsstufen gegliedert dargestellt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um 736.542 Tsd Euro resultiert im Wesentlichen aus preisbedingten Effekten bei Gas und Strom sowie aus der Projektentwicklung bei Solar- und Windprojekten. Der Umsatz unserer ausländischen Töchter betrug in Konzernwährung 199.810 Tsd Euro (Vorjahr 158.300 Tsd Euro). 2. Bestandsveränderungen Die Bestandsveränderungen resultieren hauptsächlich aus unfertigen Projekten und Projektrechten. 3. Materialaufwand Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 508.672 Tsd Euro. Der Anstieg basiert ebenfalls im Wesentlichen auf preisbedingten Effekten bei Strom und Gas sowie aus der Projektentwicklung bei Solar- und Windprojekten. 4. Erträge und Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten Die Veränderung der Erträge und Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten gegenüber dem Vorjahr resultiert aus den Marktpreisveränderungen und den dadurch gesunkenen Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte. Die Bewertung nach IFRS 9 führte im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 zu einem positiven Effekt von netto 643.561 Tsd Euro (Vorjahr positiver Effekt von 117.012 Tsd Euro). 5. Sonstige betriebliche Erträge und Sonstige betriebliche Aufwendungen scrollen
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Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus dem Abgang des Teilkonzerns Tschechien. Demgegenüber ist der höhere Aufwand bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf höhere Abgrenzungen, die Rückstellungsbildung für die Mehrerlösabschöpfung und der operativen Währungsumrechnung zurückzuführen. 6. Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen Das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen in Höhe von 11.611 Tsd Euro (Vorjahr 8.494 Tsd Euro) stammt aus der Folgebewertung der Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise der Unternehmen, an denen MVV nur maßgeblichen Einfluss hat. 7. Finanzerträge und Finanzaufwendungen Das Finanzergebnis enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehen. Es hat sich um 2.657 Tsd Euro auf 26.251 Tsd Euro erhöht. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus Währungskursschwankungen im Rahmen der Finanzierung. 8. Ertragsteuern Die Veränderung der Ertragsteuern beruht im Wesentlichen auf der Veränderung der latenten Steuern aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften nach IFRS 9 und auf der Erhöhung tatsächlicher Steuern aufgrund von Ergebnissteigerungen. 9. Ergebnis je Aktie scrollen
Es sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen. Erläuterungen zur Bilanz 10. Derivative aktive Finanzinstrumente Die Reduzierung der derivativen aktiven Finanzinstrumente im Vergleich zum 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus den niedrigeren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte aufgrund der deutlichen Marktpreisveränderung. 11. Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte Der Anstieg der sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Forderungen aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften. 12. Sonstige nichtfinanzielle Forderungen und Vermögenswerte Der Anstieg der sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte im Vergleich zum 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb von Emissionsrechten. 13. Latente Steuern Die Veränderung der latenten Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten resultiert hauptsächlich aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften. 14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem 30. September 2022 im Wesentlichen durch den gewöhnlichen saisonalen Verlauf sowie durch das höhere Preisniveau an den Energiemärkten erhöht. 15. Flüssige Mittel Der deutliche Rückgang der flüssigen Mittel ist im Wesentlichen auf die hohen Rückflüsse der Sicherheitshinterlegungen für Kontrahentenausfallrisiken zurückzuführen. Weitere Faktoren sind die hohen Auszahlungen für Investitionen in Großprojekte sowie die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2022. 16. Gewinnausschüttung Auf der Hauptversammlung am 10. März 2023 wurde die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Dividende in Höhe von 1,05 Euro je Stückaktie (insgesamt 69.202 Tsd Euro) für das Geschäftsjahr 2022 beschlossen. Zusätzlich wurden auf Ebene der Tochtergesellschaften insgesamt 26.083 Tsd Euro an Minderheitsgesellschafter ausgeschüttet. 17. Rückstellungen Die Rückstellungen haben sich gegenüber dem 30. September 2022 um 68.671 Tsd Euro reduziert. Die Verminderung resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und aus dem Verbrauch für Verpflichtungen im Personalbereich. 18. Finanzschulden Die Finanzschulden sind gegenüber dem 30. September 2022 um 59.911 Tsd Euro gesunken. Die Abnahme resultiert größtenteils aus regelmäßigen Tilgungen bestehender Darlehen. 19. Derivative passive Finanzinstrumente Der Wert der derivativen passiven Finanzinstrumente ist gegenüber dem 30. September 2022 insbesondere aufgrund der deutlichen Marktpreisveränderung und den dadurch niedrigeren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte stark gesunken. 20. Andere finanzielle Verbindlichkeiten Der Rückgang der anderen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus der Reduktion der Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften. 21. Andere nichtfinanzielle Verbindlichkeiten Die Erhöhung der anderen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2022 resultiert im Wesentlichen aus noch nicht ausgezahlten beziehungsweise gutgeschriebenen Entlastungsbeträgen basierend auf dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) und dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG). 22. Eventualschulden Die Eventualschulden haben sich im Konzern gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nicht wesentlich verändert. 23. Finanzinstrumente Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Preis, der bei einem gewöhnlichen Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Stichtag für den Kauf oder Verkauf geleistet würde. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird über den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden festgelegt. Solche Verfahren stützen sich auf Transaktionen, die kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigt wurden, auf den aktuellen Marktwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Instruments, auf die Analyse der diskontierten Zahlungsströme oder auf Optionspreismodelle. Bei MVV werden insbesondere bestimmte langfristige Energiekontrakte und Zinsderivate, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, bewertet. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden gemäß IFRS 13 auch die Markt- und Kreditrisiken mit einbezogen. MVV ordnet seine Finanzinstrumente in die im Rahmen des IFRS 7 vorgeschriebenen drei Stufen ein. Die einzelnen Stufen sind dabei wie folgt definiert: Stufe 1: Bewertung basiert auf an aktiven Märkten notierten und unverändert übernommenen Preisen; Stufe 2: Bewertung basiert auf anderen Faktoren als denen aus Stufe 1, welche sich aber direkt oder indirekt beobachten lassen; Stufe 3: Bewertung basiert auf am Markt nicht beobachtbaren Faktoren. In der folgenden Tabelle werden die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach ihrer Bemessungshierarchie dargestellt. scrollen
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Die sonstigen Beteiligungen der Stufe 3 verfügen über keine auf einem aktiven Markt notierten Marktpreise. Der beizulegende Zeitwert von sonstigen Beteiligungen wird anhand eines kapitalwertorientierten Verfahrens durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme ermittelt. Die Diskontierung erfolgt mithilfe des aktuell gültigen Zinssatzes zum Bilanzstichtag. Die Eingangsparameter zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Entwicklungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern. Der beizulegende Zeitwert von langfristigen Energiekontrakten und Zinsderivaten der Stufe 3 wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, ermittelt. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen. Die Derivate außerhalb des Hedge Accounting der Stufe 3 enthalten Commodity-Derivate und Zinsderivate. Der beizulegende Zeitwert wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen, ermittelt. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen. Im Wesentlichen betreffen die positiven Marktwerte ein PPA (Power-Purchase-Agreement). Es handelt sich hierbei um einen langfristigen Stromliefervertrag. Der Marktwert dieses Derivats beträgt 6.861 Tsd Euro. Eine Veränderung des Marktpreises um 10 % nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um 1.470 Tsd Euro erhöhen beziehungsweise um 1.470 Tsd Euro verringern. Die Derivate im Hedge Accounting der Stufe 3 in Höhe von 5.623 Tsd Euro (Vorjahr 5.217 Tsd Euro) enthalten im Wesentlichen Zins-Swaps mit Floor. Der Marktwert dieser Derivate beträgt 5.623 Tsd Euro (Vorjahr 5.217 Tsd Euro). Eine Veränderung der in die Berechnung einfließenden Volatilität um einen absoluten Wert von 1 nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um 3 Tsd Euro (Vorjahr 4 Tsd Euro) erhöhen beziehungsweise um 2 Tsd Euro (Vorjahr 3 Tsd Euro) verringern. Die sonstigen Verbindlichkeiten der Stufe 3 enthalten aus Erwerben resultierende variable Kaufpreisbestandteile. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts wird die Discounted-Cashflow-Methode eingesetzt. Hierbei werden die zukünftig erwarteten Zahlungsströme mit einem festgelegten Diskontierungssatz abgezinst. Die Eingangsparameter werden unter Berücksichtigung von vertraglichen Regelungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern. Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3. scrollen
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Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten der Stufe 3 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter folgenden Posten erfasst. scrollen
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24. Segmentberichterstattung scrollen
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Die externe Berichterstattung folgt der internen Steuerungsstruktur, dem sogenannten "management approach" im Einklang mit IFRS 8. Die Einheiten sind so gruppiert, dass die Bündelung passender Fachkompetenz unter einem Dach die Grundlage für eine stringente Portfoliosteuerung des Konzerns bildet. Den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Versorgungssicherheit, Strategische Beteiligungen und Sonstiges sind Geschäftsfelder zugeordnet, die an den energiewirtschaftlichen Wertschöpfungsstufen orientiert sind. Die Merkmale, die zur Identifizierung und Zusammenfassung der Segmente verwendet wurden, sind die Art der Produkte und Dienstleistungen, die Art der Produktionsprozesse, die Anlagen- und Kapitalintensität, die Kundenstruktur und -bedürfnisse, die Methoden des Vertriebs sowie gegebenenfalls die regulatorischen Rahmenbedingungen. Analytisch können die Geschäftsfelder weiter nach Teilkonzernen und Einzelgesellschaften mit ihren Produkten untergliedert werden. scrollen
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Segmenten an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten entsprechen marktüblichen Konditionen. Aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen ergeben sich die Segmentumsätze vor Konsolidierung. Die Segmentumsätze mit externen Kunden werden zu 95,1 % (Vorjahr 94,5 %) in Deutschland erzielt. Die Aufteilung der Erlöse auf die Regionen erfolgt nach dem geografischen Sitz der Gesellschaften. Bei MVV gibt es keinen einzelnen Kunden, der einen Anteil von 10 % oder mehr zu den gesamten Umsatzerlösen beiträgt. Die Überleitung des EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT sowie des Umsatzes zum angepassten Umsatz wird in den folgenden Tabellen dargestellt: scrollen
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25. Kapitalflussrechnung Das gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhte Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) führte auch nach der Bereinigung der zahlungsunwirksamen und nicht operativen Erträge und Aufwendungen dazu, dass sich der Cashflow vor Working Capital und Steuern wesentlich verbessert. Dabei entfällt der größte Effekt der Bereinigung auf die zahlungsunwirksame Bewertung der Derivate nach IFRS 9. Die Umgliederung des nicht operativen Ertrags aus dem Verkauf unserer tschechischen Aktivitäten zum Cashflow aus der Investitionstätigkeit wirkte sich ebenfalls negativ auf den Cashflow vor Working Capital und Steuern aus. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 818.541 Tsd Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf die höheren Auszahlungen für Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen. Im Wesentlichen geprägt durch niedrigere Großhandelspreise bei Strom und Gas haben sich die erhaltenen Margins in der Berichtsperiode deutlich verringert. Bereinigt um die Veränderung der hinterlegten Margins erhöhte sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit um 285.846 Tsd Euro. Aus operativer Sicht wirkten sich zusätzlich zu dem gestiegenen Ergebnis vor allem erhaltene und noch nicht ausgezahlte beziehungsweise gutgeschriebene Entlastungsbeträge basierend auf dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) und dem Strompreisbremsengesetz (StromPBG) Cashflowerhöhend aus. Einen ebenfalls positiven Beitrag im Vorjahresvergleich hatte der geringere Aufbau von Vorräten in unserem Projektentwicklungsgeschäft. Die Entwicklung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit wurde hauptsächlich durch die Einzahlung aus dem Verkauf des Teilkonzerns Tschechien in der Berichtsperiode geprägt. Zudem sind die Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaften in der aktuellen Periode zurückgegangen. Gegenläufig wirkten sich die geringeren Einzahlungen aus dem Verkauf von At-Equity bilanzierten Gesellschaften sowie die höheren Auszahlungen für Investitionen in Anlagevermögen aus. Insgesamt veränderte sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit im Vergleich zur Vorjahresperiode um 83.012 Tsd Euro. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit reduzierte sich im Vergleich zum 2. Quartal des Geschäftsjahres 2022 um 168.247 Tsd Euro, was im Wesentlichen auf die geringere Nettokreditaufnahme zurückzuführen ist. 26. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften Zwischen Unternehmen von MVV und der Stadt Mannheim und den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen umfangreiche vertraglich vereinbarte Rechtsbeziehungen (Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferverträge, Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus bestehen zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim Konzessionsverträge. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit Dritten. scrollen
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27. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.
Mannheim, 4. Mai 2023 MVV Energie AG Vorstand
Amann Klöpfer Dr. Roll Versicherung der gesetzlichen Vertreter "Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 beschrieben sind."
Mannheim, 4. Mai 2023 MVV Energie AG Vorstand
Amann Klöpfer Dr. Roll Weitere InformationenFinanzkalender15.5.2023 Zwischenbericht H1
11.8.2023 Quartalsmitteilung 9M
14.12.2023 Geschäftsbericht
14.12.2023 Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
Die Termine für unterjährige Analysten-Telefonkonferenzen werden frühzeitig bekannt gegeben. Dieser Zwischenbericht ist am 15. Mai 2023 im Internet veröffentlicht worden. Auf unseren Internetseiten stehen Ihnen die Finanzberichte der MVV als Download zur Verfügung. Impressum/KontaktHERAUSGEBER MVV Energie AG
T +49 621 290 0
www.mvv.de
VERANTWORTLICH MVV Energie AG
T +49 621 290 37 08
www.mvv.de/investoren
ANSPRECHPARTNER INVESTOR RELATIONS Philipp Riemen
T +49 621 290 31 88
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