MVV Energie AGMannheimHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.10.2023 bis zum 31.03.2024MVV in Zahlenscrollen
1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus
Finanzderivaten und mit Zinserträgen aus
Finanzierungsleasing
InhaltHighlights Vorwort Konzernzwischenlagebericht
Konzernzwischenabschluss
Weitere Informationen
HighlightsGrüner Strom aus Wind und Sonne Wir treiben den Ausbau erneuerbarer Energien national und international konsequent voran: Im Februar hat unsere Tochtergesellschaft Juwi das größte PV-Projekt ihrer Unternehmensgeschichte ans Netz gebracht, einen 224-Megawatt-Solarpark mit über 400.000 Solarmodulen im US-Bundesstaat Colorado. Für den Verpackungshersteller SPIES entwickelt Juwi einen 10-Megawatt-Solarpark ohne Förderung. Mit dem Eigenverbrauch aus der Anlage will SPIES zukünftig mindestens 20 Prozent seines Strombedarfs decken. Auch unser eigenes Erneuerbare-Energien-Portfolio bauen wir weiter aus: Im Hochsauerlandkreis errichtet Juwi derzeit zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 46 Megawatt, die wir in unseren eigenen Bestand übernehmen. Wärmewende für Mannheim Die Wärmewende ist ein wesentlicher Hebel der Energiewende. Noch ist der Gebäudesektor in Deutschland für fast ein Drittel der CO 2-Emissionen verantwortlich - um die Klimaziele erreichen zu können, darf das nicht so bleiben: Mannheim gehört zu den ersten Großstädten in Deutschland, die ihren kommunalen Wärmeplan vorgelegt haben. Wir werden auf dessen Basis die Wärmewende in Mannheim gemeinsam mit weiteren Partnern gestalten. Dabei setzen wir im Wesentlichen auf zwei Technologien: Fernwärme und Wärmepumpen. Wir bauen die Fernwärme in Mannheim und der Region weiter aus und werden sie bis spätestens 2030 vollständig aus klimafreundlichen Energiequellen erzeugen. Die Stadtwerke Kiel und die Energieversorgung Offenbach verfolgen ebenfalls ambitionierte, aber spezifische Umbaupläne für die lokale Wärmeversorgung. Höhere ordentliche Dividende und einmalige Sonderdividende Unsere diesjährige Hauptversammlung fand am 8. März 2024 in Mannheim statt. Für das Geschäftsjahr 2023 beschlossen unsere Aktionärinnen und Aktionäre auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat eine ordentliche Dividende von 1,15 Euro je Aktie - ein Anstieg um 0,10 Euro je Aktie gegenüber dem Vorjahr - und die Ausschüttung einer einmaligen Sonderdividende in Höhe von 0,30 Euro je Aktie. Bezogen auf den Schlusskurs unserer Aktie zum Geschäftsjahresende 2023 beträgt die Dividendenrendite mit der Ausschüttung der ordentlichen Dividende und der Sonderdividende 4,7 Prozent. VorwortSehr geehrte Damen und Herren, die Energiewende in Deutschland nimmt mehr und mehr Gestalt an. Bereits über die Hälfte des Stromverbrauchs wird inzwischen aus grünen Erzeugungsformen gedeckt. Die von der Bundesregierung eingeleiteten Initiativen zur weiteren Beschleunigung des Ausbaus von Wind und Solar greifen, weitere Maßnahmen wie das Solarpaket I sind beschlossen. Die lange vernachlässigte Wärmewende kommt dagegen nur zögerlich in Schwung. Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmebedarf macht in Deutschland noch nicht einmal 20 Prozent aus - der Großteil der Wärme stammt noch immer aus fossilen Quellen wie Kohle, Öl und Erdgas. Für eine neue Dynamik bei der Wärmewende sollen nun das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie das Gesetz zur Wärmeplanung sorgen. Auch die Zukunft der Gasnetze erhält endlich mehr Aufmerksamkeit - wir hatten hierzu bereits im Sommer 2023 in einer MVV-Studie konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Nachdem mit dem EU-Gasbinnenmarktpaket die notwenigen Weichen für eine gesetzliche Umsetzung auf nationaler Ebene gestellt wurden, wollen Bundesregierung und Bundesnetzagentur auch für die Transformation der Gasnetze den notwendigen Ordnungsrahmen schaffen und loten derzeit Gestaltungsoptionen dafür aus. Dringend zu konkretisieren sind außerdem die Kraftwerksstrategie sowie der Rahmen für die Abscheidung, Nutzung und Einlagerung von CO 2 aus unvermeidbaren Emissionen einschließlich eines Marktregimes für Negativemissionen. Gemeinschaftsaufgabe Wärmewende Was die Wärmewende betrifft, wird Mannheim zu den ersten Großstädten in Deutschland gehören, die einen Wärmeplan umsetzen. Der kommunale Wärmeplan der Stadt zeigt einen durchdachten Weg für die Zukunft der zentralen und dezentralen Wärme. Es gilt nun, gemeinsam die notwendige Überzeugungsarbeit für die schrittweise Umstellung auf klimaneutrale Quellen zu leisten. Dies ist eine Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft. Mit über 150 Jahren Erfahrung im Energiesektor trägt MVV Verantwortung für weite Teile der regionalen und lokalen Wärmeangebote. Wir sind deshalb bei der Umsetzung der Wärmewende ein wichtiger Partner der Stadt. Schon heute decken wir in Mannheim 60 Prozent des Wärmebedarfs mit Fernwärme ab - in Zukunft sollen es 75 Prozent sein. Dafür bauen wir unser Fernwärmenetz kontinuierlich aus und schließen nach und nach bis zu 10.000 weitere Gebäude an die Leitungen an. Haushalten ohne zentrale Wärmeoption bieten wir klimaneutrale dezentrale Wärmelösungen wie beispielsweise Wärmepumpen an. Zugleich vergrünen wir die Fernwärme in Mannheim und der Region bis 2030 vollständig. Aktuell binden wir die Phosphorrecyclinganlage und das Biomassekraftwerk in unserem Energie- und Recyclingpark im Norden Mannheims an das Fernwärmenetz an. Dann können wir mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs der Haushalte und des Gewerbes in Mannheim mit grüner Wärme abdecken. Und danach werden wir die nächste Ausbaustufe angehen, um 100 Prozent grüne Wärme zu erreichen. Zu ihr gehören Technologien wie Erdwärme, zusätzliche Flusswärmepumpen, die Nutzung weiterer industrieller Abwärme, Elektrodenkessel oder Biomethan-Heizkraftwerke. Rückenwind für die Stromwende Auch die Stromwende - ein weiterer Baustein unseres Mannheimer Modells neben der Wärmewende und grünen Kundenlösungen - treiben wir voran und werden inländische Wind- und Photovoltaik-Projekte aus unserer eigenen Projektentwicklung verstärkt im Konzern halten. In diesem Zuge übernehmen wir beispielsweise zwei weitere Windparks, die Juwi derzeit im Hochsauerlandkreis errichtet, in unser Erzeugungsportfolio. Nach Fertigstellung werden die beiden Windparks klimafreundlichen Strom für rechnerisch insgesamt rund 48.000 Haushalte erzeugen. Mit unseren Fortschritten bei der Energiewende unterstreichen wir erneut, dass wir unseren Kurs Richtung #klimapositiv bis 2035 konsequent und unternehmerisch erfolgreich umsetzen. Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt In einem herausfordernden Marktumfeld - insbesondere mit Blick auf die rückläufigen Energiepreise an den Großhandelsmärkten und die allgemeine Unsicherheit - lag das Adjusted EBIT mit 299 Mio Euro wie erwartet zwar deutlich unter dem Vorjahreswert. Dabei ist jedoch - wie schon zu Jahresbeginn erläutert - zu berücksichtigen, dass das Ergebnis im Vorjahr durch positive Einmaleffekte wie Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen sowie eine preisbedingt außergewöhnliche Entwicklung im Geschäftsfeld Commodity Services geprägt wurde. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigen wir unsere Prognose, die wir bereits in unserem Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht hatten. Wir gehen aus operativer Sicht unverändert davon aus, dass das Adjusted EBIT des Konzerns zwischen 360 und 440 Mio Euro liegen wird. Mit unserem Kurs #klimapositiv bis 2035 und unseren sich ergänzenden Geschäftsmodellen sind wir gut aufgestellt, um nachhaltig profitabel wachsen zu können. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf dem Weg in eine #klimapositive Zukunft weiterhin begleiten. Mit herzlichen Grüßen
Dr. Georg Müller
Unsere ersten sechs MonateBereinigter Umsatz 4,4 Mrd Euro Adjusted EBIT 299 Mio Euro Investitionen 149 Mio Euro Bereinigter Umsatz nach Berichtssegmenten scrollen
Adjusted EBIT nach Berichtssegmenten scrollen
KonzernzwischenlageberichtGeschäftsentwicklung des KonzernsRahmenbedingungen Wirtschaftliches und energiepolitisches Umfeld Wirtschaftsforschungsinstitute senken Konjunkturprognose für Deutschland Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute revidierten Ende März 2024 ihre Erwartungen für das Kalenderjahr 2024 deutlich nach unten. In ihrem Frühjahrsgutachten gehen sie davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 nur noch um 0,1 % steigen wird; in ihrem Herbstgutachten 2023 erwarteten sie für 2024 noch ein Plus von 1,3 %. Das von den Instituten im Herbst 2023 bereits für das Winterhalbjahr erwartete Anziehen der Wirtschaftsleistung sei ausgeblieben, auch wenn sich der private Konsum als leicht stützend erwiesen habe. Die deutschen Ausfuhren sind gesunken, während die weltwirtschaftliche Aktivität gestiegen ist. Laut den Experten ist dies vor allem darin begründet, dass die für die deutschen Exportunternehmen bedeutsame Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern schwach blieb. Insbesondere bei energieintensiven Gütern habe auch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gelitten, Produktion sei ins Ausland abgewandert. Anfang Mai 2024 korrigierte die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut nach unten. Für das Jahr 2024 erwarten ihre Konjunkturexperten nur noch ein Plus von 0,2 %; bereits im Februar 2024 hatten sie ihre Wachstumsprognose auf 0,3 % gesenkt. Als Wachstumshemmnis sieht die Organisation vor allem Unsicherheit mit Blick auf geplante steuerliche Anreize für grüne Investitionen, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von 60 Mrd Euro im Etat 2021 in den Klima- und Transformationsfonds durch die Bundesregierung für nichtig erklärt hatte. Die konjunkturelle Entwicklung wirkt sich vor allem auf das operative Geschäft unserer Berichtssegmente Kundenlösungen und Neue Energien aus. Höchstrichterliches Urteil reduziert Fördermittel für die Energiewende Nachdem das Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 15. November 2023 die Finanzierung des staatlichen Klima- und Transformationsfonds in Teilen für nichtig erklärt hat, fehlen dem Fonds laut dem aktuellen Bundeshaushalt rund 60 Mrd Euro, die zur Finanzierung zahlreicher Bundesprogramme für die Energiewende vorgesehen waren. Die Bundesregierung hat daraufhin entsprechende Kürzungen vorgenommen. Davon betroffen ist auch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), die Investitionen in die Dekarbonisierung von Wärmeerzeugung und Wärmenetzen anreizen soll. Die BEW-Mittel reduzieren sich nach aktuellem Stand bis 2029 um 200 Mio Euro auf rund 3,6 Mrd Euro. Die Branche hält dagegen unverändert eine Fördersumme von mindestens 3 Mrd Euro pro Jahr bis 2030 für notwendig. MVV erwartet für die Dekarbonisierung ihrer Fernwärme Fördergelder aus der BEW und wird entsprechende Anträge stellen. Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Gasnetze Die Bundesregierung hat in einem Diskussionspapier "Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze" im März 2024 umfangreiche Anpassungen am gesetzlichen Ordnungsrahmen für die Zukunft der Gasnetze angekündigt. Im Papier werden unter anderem ein Anschlussverweigerungs- und -kündigungsrecht für die Verteilnetzbetreiber sowie eine Reform des Konzessionsrechts skizziert. Für MVV eröffnen die Überlegungen der Bundesregierung Optionen, die wir für eine aktive Gestaltung der Zukunft der Gasnetze benötigen. Wichtig ist jetzt eine schnelle gesetzliche Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode. Bundesnetzagentur kündigt Anpassungen bei Gas- und Stromnetzregulierung an Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat im Januar 2024 Änderungen in der Anreizregulierungsverordnung und den Entgeltverordnungen für Strom- und Gasnetze angekündigt. Die Behörde stellt derzeit Überlegungen an, die Effizienzvergleiche zwischen unterschiedlichen Gasverteilnetzen zu reformieren oder abzuschaffen. Rückstellungen für die Kosten der Stilllegung von Gasnetzen sollen in die Netzentgelte einfließen und die Abschreibungsdauern bestehender Netzteile an ein voraussichtliches Stilllegungsdatum angepasst werden dürfen. Zudem soll die Regulierungsperiode für Gas- und Stromnetze auf drei Jahre verkürzt werden. Mit diesen Ankündigungen macht die BNetzA erstmals von ihren Ende des Jahres 2023 ausgeweiteten Befugnissen Gebrauch. Die geplanten Änderungen sind für Gasnetzbetreiber wichtig, da sie auch auf Regulierungsseite einen verlässlichen und sinnvollen Rahmen für die Transformation oder Stilllegung der Gasnetze bilden können. Europäische Carbon Management Strategie und erste Eckpunkte der nationalen Carbon Management Strategie veröffentlicht Die Europäische Kommission hat im Februar 2024 ihre Industrial Carbon Management Strategie vorgestellt. Darin wird die Bedeutung der CO 2-Abscheidung sowie -Speicherung und/oder -Nutzung zur Erreichung der europäischen Klimaschutzziele hervorgehoben. Die Bundesregierung sieht in ihren Eckpunkten zur nationalen Carbon Management Strategie, die sie Ende Februar 2024 veröffentlicht hat, den Einsatz der CO 2-Abscheidung vor allem bei Prozessemissionen in der Industrie und der Abfallwirtschaft. Eine staatliche Förderung soll sich auf diese Anwendungsgebiete konzentrieren. Für MVV ist dabei von Bedeutung, dass die Bundesregierung CO 2-Emissionen aus der thermischen Abfallbehandlung als unvermeidbar einstuft. Ergänzend zur nationalen Carbon Management Strategie arbeitet die Bundesregierung an einer Langfriststrategie für Negativemissionen. Laut den veröffentlichten Eckpunkten sollen darin Vorschläge für einen Rechtsrahmen für die dauerhafte CO 2-Entnahme aus der Atmosphäre (sogenannte Negativemissionen) enthalten sein. Für MVV sind diese Überlegungen zu Negativemissionen ein wichtiger Baustein, die Potenziale ihres Anlagenparks nutzen und auf diesem Weg bis 2035 klimapositiv werden zu können. Bundesregierung stellt Eckpunkte für eine Kraftwerksstrategie vor Die Bundesregierung hat Anfang Februar 2024 Eckpunkte ihrer Kraftwerksstrategie vorgestellt. Demnach sollen neue Kraftwerke im Umfang von bis zu zehn Gigawatt kurzfristig als H2-ready-Gaskraftwerke ausgeschrieben werden. Diese Kraftwerke sollen zwischen 2035 und 2040 vollständig auf Wasserstoff umgestellt werden. Gleichzeitig sollen die Arbeiten am zukünftigen Strommarktdesign weitergehen - vor allem mit Blick auf einen Kapazitätsmechanismus, der spätestens ab 2028 angewandt werden soll. Eine politische Einigung über die Details der Strategie soll innerhalb der Bundesregierung bis Sommer 2024 erzielt werden, sodass die erste Ausschreibung noch in diesem Jahr erfolgen kann. Positive Impulse für den Ausbau erneuerbarer Energien und Stromspeicher durch das Solarpaket I Der Bundestag hat Ende April 2024 das sogenannte Solarpaket I beschlossen; am gleichen Tag passierte das Vorhaben auch den Bundesrat. Mit dem Solarpaket I wird durch die Ausweisung sogenannter Beschleunigungsgebiete eine EU-Vorgabe umgesetzt, deren Ziel ein beschleunigter Ausbau der Windenergie an Land ist. Auch der Zuwachs von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen und auf Dächern soll von neuen Rahmenbedingungen profitieren. Mit dem weiteren Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik gewinnt zudem der systemdienliche Einsatz von Stromspeichern an Bedeutung. Das Solarpaket I enthält positive Regelungen für einen flexibleren Stromspeichereinsatz, die in den kommenden zwei Jahren durch die BNetzA in die Praxis umgesetzt werden sollen. Marktumfeld Großhandelspreise sinken scrollen
1 Sorte Brent; Frontmonat
Die Großhandelspreise für Brennstoffe und Strom verzeichneten in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teils deutliche Rückgänge. Zuletzt haben sich die Preise auf einem Niveau stabilisiert, das sich zwar unter dem des Vorjahres bewegt, aber über einen längeren Zeitraum betrachtet noch immer höher ist als das Preisniveau im Vorkrisenzeitraum. Konventionelle Erzeugungsspreads werten unterschiedlich stark ab Während die Marge für die konventionelle Erzeugung aus Gas (Clean Spark Spread - CSS) im Vergleich zur Vorjahresperiode vergleichsweise wenig abnahm, ist die Erzeugungsmarge aus Kohle (Clean Dark Spread - CDS) deutlich gefallen und liegt nun - wie der CSS - im negativen Preisbereich. Trotzdem lag der Clean Dark Spread im Mittel über den Berichtszeitraum weiterhin höher als der Clean Spark Spread. Die Änderungen der Spreads können sich im Rahmen unseres Hedging-Konzepts insbesondere auf das operative Ergebnis des Berichtssegments Erzeugung und Infrastruktur auswirken, dem die Vermarktung der Erzeugungspositionen unseres Geschäftsfelds Kraft-Wärme-Kopplung zugeordnet ist. Entwicklung des Clean Dark Spread und Clean Spark Spread 2025 ![]() Wärmere Witterung und höheres Windaufkommen Höhere Außentemperaturen führen zu einem niedrigeren Heizenergiebedarf bei unseren Kunden. Dies schlägt sich auch in niedrigeren Gradtagszahlen nieder, die als Indikator für den temperaturabhängigen Heizenergieeinsatz verwendet werden. In den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres 2024 war es insgesamt - bei regionalen Unterschieden - etwas wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Die Gradtagszahlen lagen rund 3 % unter den Werten des Vorjahres. Ebenso wie der Heizenergiebedarf unserer Kunden wird auch die Stromerzeugung aus unseren Erneuerbare-Energien-Anlagen von Wettereinflüssen bestimmt. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Windaufkommen, von dem die erzeugten Mengen unserer Windkraftanlagen maßgeblich abhängen. In den für uns relevanten Regionen lag das nutzbare Windaufkommen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2024 insgesamt zirka 51 % über dem langjährigen Mittel. Das Windaufkommen bewegte sich dabei ebenfalls über dem Vorjahreswert, der im gleichen Zeitraum das langjährige Mittel an unseren Windstandorten um etwa 26 % übertraf. Für den Vergleich nutzen wir den "EMD-ERA"-Windindex mit einer Referenzperiode (historischer Durchschnitt). Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Der Berichtszeitraum umfasst die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2024 - vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. März 2024. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die folgenden Ausführungen auf den MVV Konzern (MVV), das heißt auf alle vollkonsolidierten Unternehmen und die Fortschreibung von At-Equity-Beteiligungen. Beträge sind in kaufmännisch gerundeten Mio Euro ausgewiesen, daher können sich bei der Addition einzelner Positionen Differenzen in der Summe ergeben. Darstellung der Ertragslage Wesentliche operative Entwicklungen scrollen
1 Vorjahreswert angepasst Bei den Umsatzerlösen eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS 9 zum jeweiligen Realisationszeitpunkt. Im Realisationszeitraum vom 1. Oktober 2023 bis 31. März 2024 beträgt der Saldo 557 Mio Euro (Vorjahr: 199 Mio Euro). Der Anstieg der bereinigten Umsatzerlöse ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Termingeschäfte zur Erfüllung gekommen sind, die noch auf einem höheren Strompreisniveau abgeschlossen worden waren. In einem herausfordernden Marktumfeld - insbesondere mit Blick auf die Preisentwicklung an den Energiemärkten - lag das Adjusted EBIT von MVV mit 299 Mio Euro wie erwartet deutlich unter dem Vorjahreswert von 526 Mio Euro. Im ersten Halbjahr des Vorjahres wurde die Ergebnisentwicklung vor allem durch einmalige Sondereffekte wie Veräußerungserlöse aus dem Verkauf der MVV Energie CZ sowie eine außergewöhnliche, großhandelspreisbedingte Entwicklung im Geschäftsfeld Commodity Services, die zu erheblichen Mehrerlösen geführt hatte, positiv beeinflusst. Daraus erklärt sich im Vorjahresvergleich der Ergebnisrückgang im Berichtssegment Kundenlösungen. Höhere Ergebnisbeiträge aus unseren Windkraftanlagen und aus unserem Umweltgeschäft, das im ersten Halbjahr noch von höheren Stromerlösen profitieren konnte, haben sich positiv auf das Adjusted EBIT im Berichtssegment Neue Energien ausgewirkt. Der Ergebnisrückgang in unserem Projektentwicklungsgeschäft führte jedoch zu einem insgesamt niedrigeren Segmentergebnis. Der Ergebnisanstieg im Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur ist darauf zurückzuführen, dass wir sowohl mit unseren Erzeugungsanlagen als auch in unserem Netzgeschäft höhere Erträge erwirtschaften konnten. Die Veränderung des Adjusted EBIT im Berichtssegment Sonstiges resultierte daraus, dass wir hier im Vorjahr die Veräußerungserlöse aus dem Verkauf unserer Tochtergesellschaft MVV Energie CZ abgebildet hatten. Der Rückgang der Strommengen resultierte im Wesentlichen aus geringeren Handelsmengen aufgrund des veränderten Marktumfelds. Der Wärmeabsatz lag vor allem aufgrund niedrigerer Bezugsmengen unserer Industriekunden unter dem des Vorjahres. Der Anstieg des Gasabsatzes ist vor allem auf höhere Handelsmengen im Rahmen unserer Portfoliobewirtschaftung zurückzuführen. Überleitungsrechnung zum Adjusted EBIT scrollen
Für unsere wertorientierte Steuerung verwenden wir das Adjusted EBIT. Bei dieser operativen Ergebnisgröße vor Zinsen und Ertragsteuern eliminieren wir die positiven und negativen Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Finanzderivaten nach IFRS 9 zum 31. März 2024 im Saldo von - 65 Mio Euro; ein Betrag, der sich im Vorjahr auf 361 Mio Euro belief. Diese Bewertungseffekte werden durch die Marktpreisentwicklung auf den Rohstoff- und Energiemärkten geprägt. Sie sind weder zahlungswirksam, noch beeinflussen sie unser operatives Geschäft oder die Dividende. Entwicklung sonstiger wesentlicher Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung Beim Materialaufwand eliminieren wir den Unterschied zwischen Sicherungs- und Stichtagskurs nach IFRS. Der bereinigte Materialaufwand erhöhte sich um 505 Mio Euro auf 3.682 Mio Euro. Im Anstieg des Materialaufwands spiegeln sich die höheren Gashandelsmengen und die Erfüllung von Geschäften, die noch auf einem höheren Strom- und Gaspreisniveau abgeschlossen wurden, wider. Der Personalaufwand stieg vor allem aufgrund des Personalaufbaus bei einzelnen inländischen Konzerngesellschaften sowie aufgrund von Tariferhöhungen und Einmalzahlungen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17 Mio Euro auf 285 Mio Euro. Der bereinigte Ertrag aus derivativen Finanzinstrumenten ging um 139 Mio Euro auf 34 Mio Euro und der bereinigte Aufwand aus derivativen Finanzinstrumenten um 144 Mio Euro auf 23 Mio Euro zurück. Hauptursache für diese Entwicklungen waren vor allem Bewertungseffekte aus der Kavernenbewirtschaftung. Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Erträge wurde im Wesentlichen durch den Wegfall der Erlöse aus dem Verkauf der MVV Energie CZ im ersten Quartal des Vorjahres geprägt. Insgesamt nahmen die sonstigen betrieblichen Erträge um 94 Mio Euro auf 42 Mio Euro ab. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 32 Mio Euro auf 132 Mio Euro. In dieser Position waren in der Vorjahresperiode insbesondere Aufwendungen für die Erlösabschöpfung und für die Rückstellungsbildung enthalten, welche im Berichtszeitraum entfallen beziehungsweise zurückgegangen sind. Darüber hinaus verringerten sich die Aufwendungen aus der operativen Währungsumrechnung. In der Entwicklung des Ergebnisses aus At-Equity-Unternehmen spiegelt sich der Wegfall des At-Equity-Ergebnisses der Stadtwerke Ingolstadt wider. Unsere Beteiligung an den Stadtwerken Ingolstadt hatten wir im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 veräußert. Darüber hinaus fiel das Periodenergebnis eines At-Equity-Unternehmens geringer aus. Insgesamt reduzierte sich das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen um 12 Mio Euro auf 5 Tsd Euro. Die Abschreibungen lagen mit 100 Mio Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Das bereinigte Finanzergebnis verbesserte sich hauptsächlich aufgrund von höheren Zinserträgen aus Geldanlagen und Effekten aus der Fremdwährungsumrechnung um 27 Mio Euro auf - 8 Mio Euro. Die bereinigten Anteile nicht beherrschender Gesellschafter lagen mit 48 Mio Euro um 2 Mio Euro unter dem Vorjahr. - Siehe Gewinn- und Verlustrechnung Seite 20 und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung ab Seite 29 Darstellung der VermögenslageBilanzentwicklung Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum 30. September 2023 um 375 Mio Euro auf 9.928 Mio Euro, was unter anderem auf das geänderte Marktpreisniveau und die damit veränderten Marktwerte der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen ist. Diese Veränderungen zeigen sich in der Entwicklung der derivativen aktiven und passiven Finanzinstrumente und in der Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern, Textziffern 10, 13 und 19. Die derivativen aktiven Finanzinstrumente stiegen um 283 Mio Euro auf 3.819 Mio Euro und die derivativen passiven Finanzinstrumente um 556 Mio Euro auf 3.995 Mio Euro. Die langfristigen Vermögenswerte nahmen um 156 Mio Euro auf 4.358 Mio Euro zu. Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 219 Mio Euro auf 5.570 Mio Euro. Die Vorräte nahmen um 56 Mio Euro auf 378 Mio Euro zu, was vor allem auf unser Projektentwicklungsgeschäft zurückzuführen ist. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 328 Mio Euro auf 843 Mio Euro entspricht im Wesentlichen dem gewöhnlichen saisonalen Verlauf. Die sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte stiegen hauptsächlich aufgrund der Erhöhung von bilanzierten Emissionsrechten um 58 Mio Euro auf 244 Mio Euro. Die flüssigen Mittel nahmen um 376 Mio Euro auf 599 Mio Euro ab, was vor allem auf die Abflüsse von Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen ist. Zudem führten Auszahlungen für Investitionen und die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023 zu einem Abfluss von Liquidität. Das Eigenkapital von MVV, einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, lag mit 2.322 Mio Euro um 134 Mio Euro über dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 155 Mio Euro auf 2.712 Mio Euro. Die kurzfristigen Schulden stiegen um 355 Mio Euro auf 4.895 Mio Euro. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen um 81 Mio Euro auf 137 Mio Euro resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und aus dem Verbrauch für Verpflichtungen im Personalbereich. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 91 Mio Euro auf 563 Mio Euro. Der Anstieg ist vor allem auf den Ausbau unseres Gashandelsgeschäfts zurückzuführen. Hauptursache für den Rückgang der anderen finanziellen Verbindlichkeiten um 132 Mio Euro auf 123 Mio Euro ist die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins). Die anderen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten nahmen insbesondere aufgrund höherer Vertragsverbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen für das Projektentwicklungsgeschäft um 83 Mio Euro auf 327 Mio Euro zu. Für die Steuerung unseres Konzerns bereinigen wir unsere Konzernbilanz zum 31. März 2024 um die kumulierten stichtagsbezogenen Bewertungseffekte nach IFRS 9: Wir kürzen die Vermögensseite um die positiven Marktwerte der Derivate in Höhe von 3 805 Mio Euro (30. September 2023: 3.525 Mio Euro). Auf der Kapitalseite eliminieren wir bei den Schulden die negativen Marktwerte und die darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 3.931 Mio Euro (30. September 2023: 3.460 Mio Euro). Beim Eigenkapital eliminieren wir den Saldo in Höhe von- 126 Mio Euro (30. September 2023: 65 Mio Euro). Daraus ergibt sich zum 31. März 2024 ein bereinigtes Eigenkapital von 2.448 Mio Euro (30. September 2023: 2.391 Mio Euro). Bezogen auf die bereinigte Bilanzsumme von 6.123 Mio Euro (30. September 2023: 6.028 Mio Euro) lag die bereinigte Eigenkapitalquote zum 31. März 2024 bei 40,0 % im Vergleich zu 39,7 % zum 30. September 2023. - Siehe Bilanz Seite 22 und Erläuterungen zur Bilanz ab Seite 32 Investitionen Im ersten Halbjahr unseres Geschäftsjahres 2024 investierten wir insgesamt 149 Mio Euro (Vorjahr 160 Mio Euro). scrollen
1 Vorjahreswert angepasst Bei unseren größten Projekten handelt es sich um scrollen
Darstellung der Finanzlage Die kurz- und die langfristigen Finanzschulden erhöhten sich um 31 Mio Euro auf 1.829 Mio Euro. Der Neuaufnahme von Krediten standen Tilgungen bestehender Darlehen gegenüber. Gleichzeitig nahmen die flüssigen Mittel um 376 Mio Euro auf 599 Mio Euro ab, was vor allem auf die Abflüsse von Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen ist. Zudem führten Auszahlungen für Investitionen und die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023 zu einem Abfluss von Liquidität. In Summe erhöhten sich die Nettofinanzschulden um 408 Mio Euro auf 1.231 Mio Euro. Zum 31. März 2024 wies MVV einen Finanzmittelbestand von 599 Mio Euro (31. März 2023: 747 Mio Euro) aus. - Siehe Kapitalflussrechnung Seite 25 und Textziffer 25 Kapitalflussrechnung scrollen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter scrollen
1 Darunter 276 Auszubildende (Vorjahr 268) Wir beschäftigten zum 31. März 2024 insgesamt 6.447 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 245 mehr als ein Jahr zuvor. Der Mitarbeiterzuwachs ist vor allem auf den Personalaufbau in unseren Wachstumsfeldern zurückzuführen. Im Inland waren 5.900 Personen für uns tätig, bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften waren es 547. Von unseren im Ausland beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten 338 in den ausländischen Beteiligungen von Juwi und 162 bei den englischen Tochtergesellschaften der MVV Umwelt. Zum 31. März 2024 befanden sich konzernweit 276 Menschen in Ausbildung. Prognose-, Chancen- und RisikosituationPrognose für das Geschäftsjahr 2024 Ergebnisentwicklung Bedingt durch unser Geschäftsmodell ist die Ergebnisentwicklung von MVV auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2024 insbesondere von den Großhandelspreisen an den Energiemärkten, den Witterungs- und Windverhältnissen, den Abfall- und Biomassepreisen, den Beschaffungskosten für Brennstoffe und CO 2-Emissionszertifikate, der Verfügbarkeit unserer Anlagen sowie von der Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds abhängig. Die Entwicklung und Vermarktung von Photovoltaik- und Windprojekten sind generell durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Darüber hinaus können sich die Bedingungen an den Energiemärkten, die geopolitische Situation sowie die dadurch bedingte Verfügbarkeit von Rohstoffen und die Einhaltung von Lieferketten auf unser Adjusted EBIT auswirken. Nach Ablauf der ersten sechs Monate unseres Geschäftsjahres 2024 gehen wir aus operativer Sicht unverändert davon aus, dass das Adjusted EBIT von MVV im Geschäftsjahr 2024 zwischen 360 und 440 Mio Euro (Vorjahr: 747 Mio Euro), also innerhalb einer Schwankungsbreite von +/- 10 % um 400 Mio Euro, liegen wird. Damit bestätigt sich der aufgrund der Einmaleffekte des Geschäftsjahres 2023 bereits prognostizierte Ergebnisrückgang für das Geschäftsjahr 2024. Für das Berichtssegment Kundenlösungen erwarten wir, dass das Adjusted EBIT deutlich unter dem von außerordentlichen Einmaleffekten geprägten Ergebnis des Vorjahres liegen wird. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Rückgang weniger stark ausfällt, als von uns ursprünglich erwartet und wir damit die weitere Entwicklung im Berichtssegment Neue Energien weitgehend kompensieren können. Hier rechnen wir aufgrund der Preisentwicklung bei Strom und Altholz damit, dass das Adjusted EBIT gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgehen wird. Während unser Umweltgeschäft bis zum Ende des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2024 noch von höheren Stromerlösen profitieren konnte, rechnen wir im zweiten Halbjahr mit einer Abschwächung. Zwar erwarten wir im weiteren Verlauf des laufenden Geschäftsjahres positive Ergebnisbeiträge aus unserem Projektentwicklungsgeschäft; diese werden die rückläufigen Ergebnisse im Umweltgeschäft jedoch nicht ausgleichen können. Für unser Berichtssegment Erzeugung und Infrastruktur gehen wir hingegen von einem deutlichen Ergebnisanstieg aus. Investitionen Im Geschäftsjahr 2024 werden wir unsere Investitionen aus heutiger Sicht - bei im Wesentlichen unveränderten Investitionsschwerpunkten - gegenüber dem Vorjahr (344 Mio Euro) deutlich erhöhen. Chancen- und Risikosituation Die Risikosituation zum Ende des ersten Halbjahres 2024 wird weiterhin von hohen Unsicherheiten an den verschiedenen Energiemärkten geprägt. Unser Chancen- und Risikomanagementsystem stellen wir ausführlich in unserem Geschäftsbericht 2023 ab Seite 121 dar. Dort erläutern wir die für uns relevanten Risikokategorien und die dazugehörigen Chancen und Risiken. Wir begegnen den unverändert fortbestehenden geopolitischen Unsicherheiten mit unserem Krisen- und Notfallmanagement, das proaktive Maßnahmen beinhaltet, die wir regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Unsere enge gesamtwirtschaftliche Verflechtung kann jedoch Effekte zur Folge haben, auf die wir trotzdem nur begrenzt Einfluss nehmen können. Die derzeit größten Chancen und Risiken bestehen im Zusammenhang mit den Energiegroßhandelspreisen, in der Verfügbarkeit unserer Erzeugungsanlagen und gegebenenfalls denen unserer Partner, in den künftigen nationalen als auch internationalen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie im allgemeinen Markt- und Wettbewerbsumfeld. Weiterhin bestehen unverändert Unsicherheiten in Bezug auf Preissteigerungen von Vorlieferanten, die wir unter Umständen nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können, bei der Verfügbarkeit von Brenn- und Betriebsstoffen sowie Vorprodukten, bei möglichen Verzögerungen von Bauvorhaben und Projekten, vor allem im Bereich Projektentwicklung sowie Unsicherheiten bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen. Wir richten unsere Hedging-Strategie proaktiv auf die Veränderungen an den Energiegroßhandelsmärkten aus. Nach zwischenzeitlich rückläufigen Preisen haben wir wieder das Niveau zu Kalenderjahresbeginn erreicht. Wir stellen jedoch zuletzt eine spürbare Spreizung der Preise fest. Die entsprechenden Auswirkungen auf die Sicherheitshinterlegungen an den Energiebörsen (sogenannte Margins) beobachten wir aufmerksam. Darüber hinaus können Währungsschwankungen das Ergebnis unseres Auslandsgeschäfts reduzieren. KonzernzwischenabschlussGewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
Bilanzscrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
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1 Siehe weitere Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung unter Textziffer 25 Kapitalflussrechnungscrollen
Erläuterungen zum Konzernzwischenabschluss Informationen zum Unternehmen Die MVV Energie AG hat ihren Sitz in Mannheim, Deutschland. Sie ist die Muttergesellschaft von MVV und als Energieerzeuger, -verteiler und -dienstleister in den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Erzeugung und Infrastruktur sowie Sonstiges tätig. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde vom Vorstand am 7. Mai 2024 aufgestellt. Weder der verkürzte Konzernzwischenabschluss noch der Konzern-Zwischenlagebericht unterliegen einer prüferischen Durchsicht. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. März 2024 wurde in Übereinstimmung mit den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften, wie sie in der EU anzuwenden sind - insbesondere mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" -, erstellt. Der Konzernzwischenabschluss enthält nicht sämtliche für einen vollständigen Jahresabschluss vorgeschriebenen Erläuterungen und Angaben und sollte daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 30. September 2023 gelesen werden. Die im Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2024 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen im Wesentlichen denen des Konzernabschlusses zum 30. September 2023. Bei der Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. In Einzelfällen können die tatsächlichen Werte zu einem späteren Zeitpunkt von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam werden. Änderungen des Konsolidierungskreises In den Konzernzwischenabschluss von MVV sind neben der MVV Energie AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen. Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen ist in der folgenden Tabelle dargestellt. scrollen
Der Zugang bei den vollkonsolidierten Unternehmen betraf den Erwerb von Consortium Solar Power Systems Single Member S.A., Athen, Griechenland, einer Projektgesellschaft im Teilkonzern Juwi. Die Abgänge bei den vollkonsolidierten Unternehmen betrafen drei Verschmelzungen sowie den Verkauf der Projektgesellschaft juwi Wind Germany 180 GmbH & Co. KG, Wörrstadt, im Teilkonzern Juwi. Der Abgang bei den At-Equity-Unternehmen betraf den Verkauf des Gemeinschaftsunternehmens Allegro Engineering GmbH, Markranstädt-Thronitz. Währungsumrechnung Für die Währungsumrechnung im verkürzten Konzernzwischenabschluss wurden folgende wesentliche Wechselkurse zugrunde gelegt: scrollen
Quelle: Europäische Zentralbank Saisonale Einflüsse auf die Geschäftstätigkeit Wesentliche Teile unseres Geschäfts unterliegen einer witterungsabhängigen Saisonalität. Deshalb fallen in den ersten beiden Quartalen unseres Geschäftsjahres regelmäßig höhere Umsatzerlöse und Ergebnisse an. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 1. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse werden in der Segmentberichterstattung nach Wertschöpfungsstufen gegliedert dargestellt. Die Umsatzerlöse stiegen leicht um 7.721 Tsd Euro an. Dabei sind die Gaserlöse aufgrund höherer Handelsmengen stark gestiegen. Gegenläufig entwickelten sich die Stromerlöse und die Umsatzerlöse aus der Projektentwicklung bei Solar- und Windprojekten. Der Umsatz unserer ausländischen Töchter betrug in Konzernwährung 126.898 Tsd Euro (Vorjahr 199.810 Tsd Euro). 2. Bestandsveränderungen Die Bestandsveränderungen resultierten hauptsächlich aus unfertigen Projekten und Projektrechten. 3. Materialaufwand Der Materialaufwand verringerte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 82.517 Tsd Euro. Der Rückgang basierte im Wesentlichen auf geringeren Mengeneffekten bei Strom. 4. Ertrag und Aufwand aus derivativen Finanzinstrumenten Die Veränderung der Erträge und Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten gegenüber dem Vorjahr resultierte aus den Marktpreisveränderungen und dem dadurch gesunkenen Bewertungsniveau der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte. Die Bewertung nach IFRS 9 führte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024 zu einem negativen Effekt von netto 8.186 Tsd Euro (Vorjahr positiver Effekt von 643.561 Tsd Euro). 5. Sonstige betriebliche Erträge und Sonstige betriebliche Aufwendungen scrollen
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Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich. Der Rückgang ergab sich im Wesentlichen aus dem Wegfall des im Vorjahr enthaltenen Ertrags aus dem Abgang des Teilkonzerns Tschechien. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorjahr. Hier waren in der Vorjahresperiode insbesondere Aufwendungen für die Erlösabschöpfung und für die Rückstellungsbildung enthalten, welche in der aktuellen Periode entfallen beziehungsweise zurückgegangen sind. Außerdem verringerten sich im Berichtszeitraum die Aufwendungen aus der operativen Währungsumrechnung. 6. Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen Das Ergebnis aus At-Equity-Unternehmen in Höhe von 5 Tsd Euro (Vorjahr 11.611 Tsd Euro) ergab sich aus der Folgebewertung der Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise der Unternehmen, an denen MVV nur maßgeblichen Einfluss hat. 7. Finanzerträge und Finanzaufwendungen Das Finanzergebnis enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Darlehen. Es verbesserte sich um 18.468 Tsd Euro auf 7.783 Tsd Euro. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus Effekten bei der Fremdwährungsumrechnung und höheren Zinserträgen aus Geldanlagen. 8. Ertragsteuern Die Veränderung der Ertragsteuern beruhte im Wesentlichen auf der Veränderung der latenten Steuern aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften nach IFRS 9 und aus der Abnahme tatsächlicher Steuern aufgrund von Ergebnisminderungen. 9. Ergebnis je Aktie scrollen
Es sind keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen. Erläuterungen zur Bilanz 10. Derivative aktive Finanzinstrumente Der Anstieg der derivativen aktiven Finanzinstrumente im Vergleich zum 30. September 2023 resultierte im Wesentlichen aus den höheren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte aufgrund der deutlichen Marktpreisveränderung. 11. Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte Die Verringerung der sonstigen finanziellen Forderungen und Vermögenswerte gegenüber dem 30. September 2023 resultierte hauptsächlich aus der Abnahme von Geldanlagen mit einer Laufzeit von über drei Monaten. Gegenläufig stiegen die Forderungen aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften an. 12. Sonstige nichtfinanzielle Forderungen und Vermögenswerte Der Anstieg der sonstigen nichtfinanziellen Forderungen und Vermögenswerte im Vergleich zum 30. September 2023 resultierte im Wesentlichen aus dem Erwerb von Emissionsrechten. 13. Latente Steuern Die Veränderung der latenten Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten resultierte hauptsächlich aus Bewertungseffekten von Energiehandelsgeschäften. 14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich gegenüber dem 30. September 2023 im Wesentlichen durch den gewöhnlichen saisonalen Verlauf. 15. Flüssige Mittel Der deutliche Rückgang der flüssigen Mittel war im Wesentlichen auf die hohen Rückflüsse bei den Sicherheitshinterlegungen für Kontrahentenausfallrisiken zurückzuführen. Weitere Faktoren waren Auszahlungen für Investitionen in Großprojekte sowie die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023. 16. Gewinnausschüttung Auf der Hauptversammlung am 8. März 2024 wurde für das Geschäftsjahr 2023 eine Erhöhung der ordentlichen Dividende um 0,10 Euro auf 1,15 Euro je Stückaktie (insgesamt 75.793 Tsd Euro) sowie anlässlich des 150-jährigen Jubiläums von MVV und ihrer Vorgängergesellschaften eine Sonderdividende von 0,30 Euro je Stückaktie (insgesamt 19.772 Tsd Euro) beschlossen. Zusätzlich wurden auf Ebene der Tochtergesellschaften insgesamt 35.184 Tsd Euro an Minderheitsgesellschafter ausgeschüttet. 17. Rückstellungen Die Rückstellungen reduzierten sich gegenüber dem 30. September 2023 um 79.553 Tsd Euro. Die Verminderung resultierte im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Leistungen und für Verpflichtungen im Personalbereich. 18. Finanzschulden Die Finanzschulden stiegen gegenüber dem 30. September 2023 um 31.426 Tsd Euro an. Der Anstieg resultierte insbesondere aus der Aufnahme neuer Darlehen zur Finanzierung von Investitionsprojekten. Gegenläufig wirkten die regelmäßigen Tilgungen bestehender Darlehen. 19. Derivative passive Finanzinstrumente Der Anstieg der derivativen passiven Finanzinstrumente im Vergleich zum 30. September 2023 resultierte im Wesentlichen aus den höheren Marktwerten der nach IFRS 9 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte. 20. Andere finanzielle Verbindlichkeiten Der Rückgang der anderen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2023 resultierte im Wesentlichen aus der Reduktion der Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen im Rahmen von Energiehandelsgeschäften. 21. Andere nichtfinanzielle Verbindlichkeiten Die Erhöhung der anderen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem 30. September 2023 resultierte im Wesentlichen aus der Zunahme der Vertragsverbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen für das Projektentwicklungsgeschäft. 22. Eventualschulden Die Eventualschulden veränderten sich im Konzern gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nicht wesentlich. 23. Finanzinstrumente Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Preis, der bei einem gewöhnlichen Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Stichtag für den Kauf oder Verkauf geleistet wurde. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf organisierten Märkten gehandelt werden, wird über den an der Börse notierten Geldkurs am Bilanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden festgelegt. Solche Verfahren stützen sich auf Transaktionen, die kürzlich zu marktüblichen Bedingungen getätigt wurden, auf den aktuellen Marktwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Instruments, auf die Analyse der diskontierten Zahlungsströme oder auf Optionspreismodelle. Bei MVV werden insbesondere bestimmte langfristige Energiekontrakte und Zinsderivate, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden bewertet, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden gemäß IFRS 13 auch die Markt- und Kreditrisiken mit einbezogen. MVV ordnet seine Finanzinstrumente in die im Rahmen des IFRS 7 vorgeschriebenen drei Stufen ein. Die einzelnen Stufen sind dabei wie folgt definiert: Stufe 1: Bewertung basiert auf an aktiven Märkten notierten und unverändert übernommenen Preisen; Stufe 2: Bewertung basiert auf anderen Faktoren als denen aus Stufe 1, welche sich aber direkt oder indirekt beobachten lassen; Stufe 3: Bewertung basiert auf am Markt nicht beobachtbaren Faktoren. In der folgenden Tabelle werden die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach ihrer Bemessungshierarchie dargestellt. scrollen
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Die sonstigen Beteiligungen der Stufe 3 verfügen über keine auf einem aktiven Markt notierten Marktpreise. Der beizulegende Zeitwert von sonstigen Beteiligungen wurde anhand eines kapitalwertorientierten Verfahrens durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme ermittelt. Die Diskontierung erfolgte mithilfe des aktuell gültigen Zinssatzes zum Bilanzstichtag. Die Eingangsparameter zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wurden unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Entwicklungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern. Der beizulegende Zeitwert von langfristigen Energiekontrakten und Zinsderivaten der Stufe 3 wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen. Die Derivate außerhalb des Hedge Accounting der Stufe 3 enthalten Commodity-Derivate. Der beizulegende Zeitwert wird, sofern keine Marktpreise vorliegen, anhand anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt, welche auf internen Fundamentaldaten beruhen. Wir orientieren uns hierbei an Notierungen auf aktiven Märkten. Sofern keine aktiven Märkte vorliegen, werden unternehmensspezifische Annahmen herangezogen. Diese positiven Marktwerte verfügen über ein PPA (Power-Purchase-Agreement). Es handelt sich bei dem PPA um einen langfristigen Strombezugsvertrag. Der Marktwert des PPA betrug 454 Tsd Euro (Vorjahr: 3.075 Tsd Euro). Eine Veränderung des Marktpreises des PPA um 40 % (Vorjahr: 45 %) nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um 2.338 Tsd Euro (Vorjahr: 3.886 Tsd Euro) erhöhen beziehungsweise verringern. Die Derivate im Hedge Accounting der Stufe 3 in Höhe von 5.483 Tsd Euro (Vorjahr: 4.219 Tsd Euro) enthielten im Wesentlichen Grünstromzertifikate und Zins-Swaps mit Floor. Der Marktwert der Grünstromzertifikate betrug 3.481 Tsd Euro (Vorjahr: 200 Tsd Euro). Eine Veränderung des Marktpreises der Grünstromzertifikate um 30 % (Vorjahr: 40 %) nach oben würde den Marktwert um 1.149 Tsd Euro (Vorjahr: 1.321 Tsd Euro) erhöhen. Der gegenteilige Effekt würde bei einer Verringerung in gleicher Höhe eintreten. Der Marktwert der Zins-Swaps mit Floor betrug 2.002 Tsd Euro (Vorjahr: 4.418 Tsd Euro). Eine Veränderung der in die Berechnung einfließenden Volatilität des Zins-Swaps mit Floor um einen absoluten Wert von 1 nach oben beziehungsweise nach unten würde den Marktwert um null Tsd Euro (Vorjahr: 1 Tsd Euro) erhöhen beziehungsweise um null Tsd Euro (Vorjahr: 1 Tsd Euro) verringern. Die sonstigen Verbindlichkeiten der Stufe 3 enthalten aus Erwerben resultierende variable Kaufpreisbestandteile. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts wird die Discounted-Cashflow-Methode eingesetzt. Hierbei werden die zukünftig erwarteten Zahlungsströme mit einem festgelegten Diskontierungssatz abgezinst. Die Eingangsparameter werden unter Berücksichtigung von vertraglichen Regelungen und verfügbaren Unternehmensdaten festgelegt. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der künftigen Umsatzerlöse und des künftigen EBIT erhöhen beziehungsweise verringern. Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung der bilanzierten Finanzinstrumente in Stufe 3. scrollen
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Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten der Stufe 3 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter folgenden Posten erfasst. scrollen
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24. Segmentberichterstattung Angesichts der in den letzten Geschäftsjahren vollzogenen Veräußerungen von Beteiligungen und der Weiterentwicklung von MVV wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 die Segmentberichterstattung von MVV angepasst. Das Berichtssegment Strategische Beteiligungen wurde aufgelöst und die verbleibenden kleineren Beteiligungen dem Berichtssegment Sonstiges zugeordnet. Zusätzlich erfolgte die Umbenennung des bisherigen Berichtssegments Versorgungssicherheit in Erzeugung und Infrastruktur. Aus der Neustrukturierung der Geschäftsfelder innerhalb des Berichtssegments Neue Energien ergaben sich keine Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Segmente. Im Folgenden wird die Segmentberichterstattung des Berichtszeitraums sowie des Vorjahreszeitraums nach neuer Berichtstruktur gezeigt. scrollen
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Die externe Berichterstattung folgt der internen Steuerungsstruktur, dem sogenannten "management approach" im Einklang mit IFRS 8. Die Einheiten sind so gruppiert, dass die Bündelung passender Fachkompetenz die Grundlage für eine stringente Portfoliosteuerung des Konzerns bildet. Den Berichtssegmenten Kundenlösungen, Neue Energien, Erzeugung und Infrastruktur und Sonstiges sind jeweils Geschäftsfelder zugeordnet, die sich an den energiewirtschaftlichen Wertschöpfungsstufen orientieren. Die Merkmale, die zur Identifizierung und Zusammenfassung der Segmente verwendet wurden, sind die Art der Produkte und Dienstleistungen, die Art der Produktionsprozesse, die Anlagen- und Kapitalintensität, die Kundenstruktur und -bedürfnisse, die Methoden des Vertriebs sowie gegebenenfalls die regulatorischen Rahmenbedingungen. Analytisch können die Geschäftsfelder weiter nach Teilkonzernen und Einzelgesellschaften mit ihren Produkten untergliedert werden. scrollen
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Segmenten an. Die Verrechnungspreise für Transfers zwischen den Segmenten entsprechen marktüblichen Konditionen. Aus der Addition von Innen- und Außenumsätzen ergeben sich die Segmentumsätze vor Konsolidierung. Die Segmentumsätze mit externen Kunden wurden zu 97,1 % (Vorjahr 95,1 %) in Deutschland erzielt. Die Aufteilung der Erlöse auf die Regionen erfolgte nach dem geografischen Sitz der Gesellschaften. Bei MVV gibt es keinen einzelnen Kunden, der einen Anteil von 10 % oder mehr zu den gesamten Umsatzerlösen beiträgt. Die Überleitung des EBIT (GuV) zum Adjusted EBIT sowie des Umsatzes zum bereinigten Umsatz wird in den folgenden Tabellen dargestellt: scrollen
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25. Kapitalflussrechnung Die deutliche Reduzierung des Ergebnisses vor Steuern (EBT) war größtenteils auf die außergewöhnlich hohen zahlungsunwirksamen und nicht operativen Erträge und Aufwendungen in der Vergleichsperiode zurückzuführen, die für die Ermittlung des Cashflows vor Working Capital und Steuern bereinigt wurden. Dabei entfielen die größten Effekte der Bereinigung auf die zahlungsunwirksame Bewertung der Derivate nach IFRS 9 und die Umgliederung des nicht operativen Ertrags aus dem Verkauf der MVV Energie CZ in der Vorjahresperiode zum Cashflow aus der Investitionstätigkeit. Nach den genannten Bereinigungen reduzierte sich der Cashflow vor Working Capital und Steuern im Vergleich zur Vorjahresperiode um 105.834 Tsd Euro. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 872.567 Tsd Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf die geringeren Rückzahlungen für Sicherheitshinterlegungen für das Kontrahentenausfallrisiko (Margins) zurückzuführen - im Wesentlichen geprägt dadurch, dass die Großhandelspreise bei Strom und Gas in der Berichtsperiode weniger stark gefallen sind als in der Vorjahresperiode. Bereinigt um die Veränderung der hinterlegten Margins verringerte sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit um 38.966 Tsd Euro auf 151.758 Tsd Euro. Aus operativer Sicht wirkten sich im Vorjahresvergleich die starken Zahlungsmittelzuflüsse in unserem Projektentwicklungsgeschäft aus sowie das Auslaufen von kurzfristigen Geldanlagen, die zu den flüssigen Mitteln umgegliedert wurden. Die Entwicklung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit im wurde im Vorjahr hauptsächlich durch die Einzahlung aus dem Verkauf der MVV Energie CZ im 1. Quartal geprägt. Insgesamt verringerte sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit im Vergleich zur Vorjahresperiode um160.001 Tsd Euro. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erhöhte sich um 46.880 Tsd Euro, was im Wesentlichen auf die Zunahme der Nettokreditaufnahme zurückzuführen ist, die die erhöhten Dividendenzahlungen an Aktionäre und nicht beherrschende Gesellschafter überkompensierte. 26. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen, Personen und Körperschaften Zwischen Unternehmen von MVV und der Stadt Mannheim und den von ihr beherrschten Unternehmen bestehen umfangreiche vertragliche Vereinbarungen (Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmelieferverträge sowie Miet-, Pacht- und Serviceverträge). Darüber hinaus bestehen zwischen der MVV Energie AG und der Stadt Mannheim Konzessionsverträge. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit Dritten. scrollen
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27. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.
Mannheim, 7. Mai 2024 MVV Energie AG Vorstand
Verena Amann Ralf Klöpfer Dr. Hansjörg Roll Versicherung der gesetzlichen Vertreter"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 beschrieben sind."
Mannheim, 7. Mai 2024 MVV Energie AG Vorstand
Verena Amann Ralf Klöpfer Dr. Hansjörg Roll Weitere InformationenFinanzkalender15.5.2024 Zwischenbericht H1
15.8.2024 Quartalsmitteilung 9M
12.12.2024 Geschäftsbericht
12.12.2024 Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz
Die Termine für unterjährige Analysten-Telefonkonferenzen werden frühzeitig bekannt gegeben. Dieser Zwischenbericht ist am 15. Mai 2024 im Internet veröffentlicht worden. Auf unseren Internetseiten stehen Ihnen die Finanzberichte der MVV als Download zur Verfügung. |
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