NORDWEST Handel AG

Dortmund

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Lagebericht

NORDWEST Handel AG

Grundlagen der AG

1. Geschäftsmodell

Die NORDWEST Handel AG (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit fast 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 730 Fachhandelspartner (+47 ggü. VJ) und im Konzern 957 Fachhandelspartner (+36 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST ihren Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft (IG-Stahl). Mit der Einführung der „Treuhandabrechnung Stahl“ hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen einmalig ist. Die Treuhandabrechnung ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, das NORDWEST seinen Fachhandelspartnern anbietet: Seit 2013 werden auch die Boni der Stahllieferanten abgesichert. Hintergrund ist das nach wie vor volatile und schwierige Marktumfeld für die Stahlproduzenten und Stahlhändler verbunden mit einem hohen Preisdruck. Die Stahlhändler sind zur Ergebnissicherung auf die Bonuszahlungen der Lieferanten angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bonuszahlungen der Stahlwerke garantiert werden können. Die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH bietet in der Verbundlandschaft ein Angebot, mit dem erstmalig ein Verbund für die Bonusansprüche der Händler bei der Industrie haftet. Die Bonusabsicherung macht die Händler wettbewerbsfähiger und ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit bei der Ergebniskalkulation.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschläge und Sicherheit, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHIBereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Werkzeug-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein „Rundumsorglos- Paket“ vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. spezialisierte Fachhandelspartnergemeinschaften, Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke „Delphis“.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 148.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 41.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware von Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 15.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Das Angebot an IT-Dienstleistungen umfasst vor allem das eSHOP-Konzept und die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI).

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 180.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

„Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner. Der Erfolg unserer Fachhandelspartner und die nachhaltige Unternehmenswertsteigerung sind unsere wichtigsten Ziele."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: „NORDWEST ist die erfolgreichste PVH-Verbundgruppe mit nachhaltigem, wirtschaftlichen Wachstum. Das Geschäftsvolumen beträgt in 2020 über 3 Mrd. € mit > 0,5% EBT." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1. Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, (Betriebsergebnis, EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2016 des Lageberichts.

3.2. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Händler mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfinden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2016

Die deutsche Wirtschaft hat sich auch im vergangenen Jahr 2016 positiv entwickelt. Diversen außenpolitischen Einflüssen zum Trotz steigerte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9% gegenüber dem Vorjahreswert.

Das erste Quartal hat mit einem Wachstum von 0,7% gegenüber dem Vorquartal maßgeblich zu der positiven Gesamtentwicklung beigetragen. Im weiteren Jahresverlauf verlor die Entwicklung jedoch an Dynamik und steigerte sich um 0,5% im zweiten Quartal und 0,1% im dritten Quartal. Zum Jahresende nahm die Konjunktur wieder an Fahrt auf und legte 0,4% gegenüber dem Vorquartal zu.

Getragen wird die positive Gesamtentwicklung im besonderen Maße durch gesteigerte staatliche und private Konsumausgaben, ebenso durch stärker nachgefragte Bauinvestitionen und Investitionen in Ausrüstungen. Aufgrund der erhöhten Binnennachfrage legten die Importe im Vergleich zu den Exporten stärker zu.

Auch auf dem nationalen Arbeitsmarkt hat eine ähnliche Entwicklung stattgefunden. Saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit weiter zu und liegt im Jahresdurchschnitt auf einem konstant hohen Niveau. Jedoch verlor der Aufschwung seit der Jahresmitte an Dynamik, unter anderem bedingt durch den Eintritt von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Begründet durch diverse arbeitspolitische Maßnahmen geht man dagegen von einer anhaltend positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes aus.

Die moderate Entwicklung im Euroraum setzte sich auch in 2016 fort. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 1,7% und die Arbeitslosenquote konnte auf 9,6% (VJ: 10,4%) zum Jahresende gesenkt werden. Das Wachstum der globalen Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Dynamik verloren. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2016 2,9% und war damit das schwächste Wachstum seit 2009.

Ein Grund dafür ist u. a. das immer noch hohe, aber inzwischen abgeschwächte Wachstum in China.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2017 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

2. Geschäftsverlauf in 2016

Getragen durch einen deutlich positiven Geschäftsverlauf im vierten Quartal konnte die bis dahin bereits gute Entwicklung des Geschäftsvolumens nochmals gesteigert werden. Insbesondere die zum Jahresende gestiegenen Stahlpreise führten im selbigen Geschäftsbereich zu deutlichen Umsatzzuwächsen. Daneben konnte der Bereich TeamFaktor/Services durch den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten zusätzliches Geschäftsvolumen generieren. Zusammen mit einer im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung überdurchschnittlichen Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie, erreicht die NORDWEST Handel AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt ein Gesamtvolumen in Höhe von 2.017,4 Mio. € und übersteigt damit das Vorjahr um 10,5%.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

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2015 2016
Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG
(brutto inkl. MwSt.)
in Mio. € in Mio. € Veränderung zum Vorjahr
Stahl 802,9 802,7 0,0%
Bau-Handwerk-Industrie 714,3 775,8 8,6%
Haustechnik 211,3 183,5 -13,2%
TeamFaktor/Services 96,7 255,4 164,1%
Summe 1.825,2 2.017,4 10,5%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Darüber hinaus haben sich auch in 2016 wieder zahlreiche Fachhandelspartner der NORDWEST Handel AG angeschlossen. Zum Jahreswechsel wuchs die Anzahl auf insgesamt 730 Fachhandelspartner, was einen Anstieg um 47 Partner bedeutet (75 Zugänge, 28 Abgänge). Für diese äußerst positive Entwicklung zeichnen sich insbesondere die angebotenen Leistungen in unserem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie das nordwesteigene Lager verantwortlich.

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Anzahl
01.01.2016 683
Saldo Zu-/Abgänge 47
31.12.2016 730

Stahl

Getragen durch einen spürbaren Anstieg der Stahlpreise zum Beginn des vierten Quartals 2016, welcher zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern führte, erzielte der Geschäftsbereich Stahl trotz einer unterjährig eher verhaltenen Preisentwicklung ein Geschäftsvolumen von 802,7 Mio. € auf Vorjahresniveau (2015: 802,9 Mio. €). Eingebettet in ein fortwährend schwieriges Marktumfeld, geprägt durch Überkapazitäten seitens der Hersteller, Einführung von Antidumping-Zöllen auf Stahlimporte aus nicht EU-Staaten und eine nur schwer vorhersehbare Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise, ist eine Prognose für das folgende Geschäftsjahr schwierig. Ungeachtet dessen sehen wir uns durch ein breites und ausgewogenes Produktportfolio und durch eine hohe Konzentration auf strategische Lieferanten für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt.

Bau-Handwerk-Industrie

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie setzte seine positive Geschäftsentwicklung auch im Geschäftsjahr 2016 fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 775,8 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 8,6% im Vergleich zum Vorjahr (2015: 714,3 Mio. €) die allgemeine Marktentwicklung deutlich. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -1% bis 4% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen.

Der Bereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 197,7 Mio. € und einer Steigerung des Vorjahresvolumens um 3,4% (2015: 191,2 Mio. €) zu der positiven Entwicklung des gesamten Geschäftsbereiches beigetragen. Die erfreuliche Entwicklung begründet sich hauptsächlich in der stabilen Auftragslage und der guten Auslastung des verarbeitenden Handwerks. Wir sehen uns durch die Überarbeitung und Intensivierung der Vertriebskonzepte, insbesondere der der Leistungsgemeinschaft Baugeräte, sowie durch den der kontinuierlichen Ausbau der Lieferantenstruktur im Bereich Bau für den weiteren Geschäftsverlauf gut aufgestellt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Bereich Handwerk & Industrie erneut sehr gut entwickelt. Das Geschäftsvolumen verbesserte sich um 10,5% auf 578,1 Mio. € (2015: 523,1 Mio. €). Besonders positiv entwickelten sich hierbei die Fachbereiche Arbeitsschutz, Elektrowerkzeuge, Oberflächentechnik sowie Schweißtechnik. Neben dem immer stärker werdenden Preiskampf und der zunehmenden Preistransparenz durch das Internet, stellen auch die wachsenden Anforderungen der Industriekunden die Herausforderungen der Branche dar. Doch wir sehen uns auch in diesem Bereich absolut wettbewerbsfähig aufgestellt. Neben kontinuierlichen Verbesserungen der Konditionen und Kostenstrukturen, verfügt NORDWEST über eines der besten und funktionsfähigsten Läger und bietet den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche.

Haustechnik

Der Geschäftsbereich Haustechnik steigerte, bereinigt um die Auswirkungen angepasster Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden, das Geschäftsvolumen um 5,1%. Insgesamt erreichte der Bereich ein Geschäftsvolumen von 183,5 Mio. € (-13,2% ggü. Vorjahr). Damit hat der Geschäftsbereich die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognosebandbreite eingehalten. Mit der überarbeiteten Exklusivmarke Delphis, personeller Verstärkung im Außendienst und in der Sortimentsbetreuung, sowie durch unsere Leistungsfähigkeit im Zentrallager vom Großabnehmer über „Onliner" auch kleinere Händler bedienen zu können, werden wir unsere Position am Markt stärken und den Herausforderungen der Zukunft positiv entgegen-blicken.

Team Faktor/Services

Ungebrochen positiv entwickelte sich der Geschäftsbereich Team Faktor/Services. Der durch die Factoring-Aktivitäten geprägte Bereich erreichte zum Jahresende mit 255,4 Mio. € einen deutlichen Anstieg von 164,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2015: 96,7 Mio. €). Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von 70% bis 80% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen. Im vergangenen Jahr wurde wieder eine Vielzahl an Neukunden aufgenommen. Gerade die Bedienung größerer Kunden gilt dabei nach wie vor als Wachstumstreiber. Trotz zunehmender Regulierung und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld erwarten wir weiterhin eine positive Entwicklung. Darauf deuten die vorliegenden Neu-Anfragen aber auch der positive Zuspruch unserer Fachhandelspartner hin. Neben dem Branchen-Know-how zeichnet sich unsere Factoring-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH auch durch individuelle Angebote für unsere Fachhandelspartner aus. Hervorzuheben ist dabei das speziell entwickelte Angebot für kleinvolumige Strukturen. Die starke Gesellschafterin NORDWEST stellt zudem die enge Verbindung zu den Fachhandelspartnern her.

Zur positiven Entwicklung hat auch die gute Nachfrage der Fachhandelspartner nach unseren Rahmenabkommen aus dem Bereich Services beigetragen. So haben wir für unsere Partner in vielen Bereichen, wie z. B. Fuhrparkmanagement, Mietfahrzeuge, Telefonie und Versicherungen, attraktive Konditionen ausgehandelt. Das abgewickelte Volumen konnte insbesondere bei der Vermittlung von Fahrzeugen und Tankkarten gesteigert werden.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2016

3.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,4 Mio. € aus und bewegt sich mit 64,2% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem gleichzeitigen Wegfall von erheblichen Sonderbelastungen aus einer Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2016 um 54,3% von 3,5 Mio. € auf jetzt 5,4 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 1,07 € nach 0,65 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2015 dargestellten Prognosen führen wir wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2016 veröffentlichten Prognosewerten vollumfänglich. Das Geschäftsvolumen der NORDWEST Handel AG hat mit +10,5% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

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2016 2015 Abw. 2015
HGB n.F. HGB n.F.* in % HGB a.F.
Streckengeschäft 265.148 271.071 -2,19 271.071
Lagergeschäft 126.267 122.000 3,50 122.000
Delkredereprovision 35.485 34.492 2,88 34.492
Sonstige Erlöse 4.342 4.442 -2,23 2.599
Eigenumsatz 431.242 432.005 -0,18 430.162
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -44.419 2,04 -44.419
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 387.586 -0,43 385.743

* angepasst nach BilRUG

Nach der Neudefinition durch BilRUG haben sich die Umsatzerlöse um 1.666 T€ vermindert, im Vorjahresvergleich nach alter Definition ergibt sich hingegen eine leicht positive Entwicklung der Umsatzerlöse. Die Veränderung ergibt sich maßgeblich aus dem Stahl-Streckengeschäft, gleichwohl sinkt das Rohergebnis unterproportional um nur 0,4%. Bei weiterer Ausweitung des Lagergeschäftes im Geschäftsbereich BHI bei gleichzeitigem Umsatzrückgang im Stahlgeschäft sinkt das Rohergebnis unterproportional zu den Umsatzerlösen. Weiterhin sind im Vorjahr Erträge aus Standmieten für die im bisher 2-Jahres-Rhythmus durchgeführte NORDWEST-Messe in Höhe von 813 T€ Bestandteil des Rohergebnisses 2015. Die korrespondierenden Aufwendungen zu den Erträgen aus Standmieten finden sich nach alter Rechtslage in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder. Unter Eliminierung dieser Erträge im Vorjahr ergibt sich für das Geschäftsjahr 2016 eine Verbesserung des Rohergebnisses um 1,1%.

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2016 308 Mitarbeiter (VJ: 301). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2016 beläuft sich auf 19,9 Mio. € (VJ: 19,5 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 0,4 Mio. € resultiert aus einer Ganzjahresberücksichtigung unterjähriger Einstellungen des Vorjahres und aus Neueinstellungen im aktuellen Geschäftsjahr. Die Erweiterung der erfolgreichen Geschäftsmodelle und das erreichte Wachstum begründen diese Personalmaßnahmen. Ferner führen die im Mai 2016 gewährte Tariferhöhung von 2,0% und Personalmaßnahmen im Rahmen der Anpassung der Unternehmensstruktur zur Erhöhung des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr.

Die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport sind aufgrund des weiteren Ausbaus des Lagergeschäftes im Geschäftsjahr 2016 nochmals angestiegen. Darüber hinaus belasteten zusätzliche Mietaufwendungen, die NORDWEST für die weitere Nutzung der Alt-Immobilie in Hagen bis zum Umzug nach Dortmund geleistet hat, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 465 T€. Gegenläufig wirkte der Wegfall der Kosten für die NORDWEST-Messe, die nur im 2-Jahresrhythmus veranstaltet wurde, und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015 belastete. Ferner enthält diese Position im Vorjahr Rechtsberatungskosten für die durchgeführte Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten in Höhe von rund 1,0 Mio. €. Aufgrund der vorgenannten Effekte ergibt sich ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum um rund -8%.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich auf -1,1 Mio. € nach -0,6 Mio. € im Vorjahr. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung insbesondere zum Jahresende hin eine deutliche Erhöhung der pauschalen Risikovorsorge ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements nur leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist insbesondere durch die Zinsen für die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 191 T€ (VJ: 196 T€) belastet.

Das Steuerergebnis in Höhe von -2,0 Mio. € beinhaltet neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2016. Die gesunkene Ertragssteuerquote im Verhältnis zum Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 35,5% (Vorjahr: 38,9%) resultiert insbesondere aus Erträgen im Zusammenhang mit der Dotierung der Pensionsrückstellungen nach HGB, die im Rahmen der Steuerberechnung aufgrund der gesonderten steuerlichen Berechnung der Pensionsrückstellungen (Zinssatz 6%) zu keiner Steuerbelastung führen.

3.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2016 beläuft sich auf 174 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 7,2 Mio. € angestiegen. Während das Anlagevermögen angestiegen ist, bewegt sich das Umlaufvermögen auf nahezu konstantem Vorjahresniveau. Die Umsatzausweitung insbesondere im letzten Quartal 2016 führte zu einer deutlichen Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen während der Rückgang der liquiden Mittel, der durch die Verwendung der Darlehenszahlungen für den Neubau der Konzernzentrale bedingt ist, kompensatorisch wirkte.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie ein Programm zur Dispositionsoptimierung investiert.

Die deutliche Erhöhung des Sachanlagevermögens geht auf die planmäßig fertiggestellte Konzernzentrale in Dortmund zurück. Insgesamt belaufen sich die Anschaffungskosten für die Immobilie und das Grundstück auf rund 18,1 Mio. €. Für weitere Investitionen in den Neubau, die insbesondere die Posten „Technische Anlagen und Maschinen" sowie die „Büro- und Geschäftsausstattung" betreffen wurden rund 1,6 Mio. € ausgegeben.

Darüber hinaus führte der Erwerb einer Immobilie nebst Grundstück von der Heller & Köster Vermögensverwaltungs GmbH zu einer Ausweitung des Sachanlagevermögens. Für diese Immobilie besteht aktuell eine stabile Vermietungssituation.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2016 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 15,6 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,5 Mio. € gegenüber.

Das Finanzanlagevermögen entwickelt sich deutlich rückläufig. Dies ist insbesondere auf die Tilgung einer Ausleihung an verbundene Unternehmen zurückzuführen; gegenläufig wirkte sich eine Zuschreibung in Höhe von 0,4 Mio. € aus. Weiterhin enthalten ist ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5,0 Mio. €, dass zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Aufgrund der weiterhin äußerst positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes, mit einem Umsatzanstieg von rund 3,5% im Geschäftsjahr 2016, stieg auch das Vorratsvermögen deutlich an. Der überproportionale Anstieg begründet sich vor allem durch die Sortimentserweiterung.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2016 aufgrund der erheblichen Ausweitung des Umsatzvolumens im letzten Quartal 2016 ebenfalls deutlich angestiegen.

Der Rückgang der liquiden Mittel gegenüber dem 31.12.2015 ergibt sich maßgeblich aus der Inanspruchnahme der bereits in 2015 abgerufenen Darlehensmittel für das Neubauvorhaben in Dortmund. Diese Mittel wurden im Geschäftsjahr 2016 nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes bzw. der Fertigstellung entsprechend abverfügt.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zugesagten Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2016 beläuft sich auf 1.799 T€. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um 258 T€.

Trotz der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Neubau der Konzernzentrale in Dortmund sowie der Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund steigender Umsatzvolumina steht, steigt die Eigenkapitalquote aufgrund der guten Ergebnissituation der Gesellschaft von 32,2% auf jetzt 32,3%.

Aufgrund der Umstellung des Rechnungszinses von einem Sieben-Jahresdurchschnitt auf einen Zehn-Jahresdurchschnitt bei einem konstanten Bestand an Anspruchsberechtigten bewegen sich die Pensionsrückstellungen auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen begründet sich insbesondere in erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns deutlich ansteigen. Darüber hinaus tragen zum Ende des Jahres durchgeführte Personalmaßnahmen in Höhe von 0,2 Mio. € zum Anstieg dieses Postens bei.

Mit der deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigen auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - korrespondierend zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - ebenfalls deutlich an.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr geht zurück auf Einzahlungen, die die Unterstützung der Einrichtung des Showrooms in der neuen Konzernzentrale betreffen.

3.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Im Herbst 2016 wurde der Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € neu verhandelt. Die Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Darüber hinaus wurde bereits im Vorjahr eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund abgeschlossen. Die Finanzierung in einer ursprünglichen Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Im Geschäftsjahr wurden planmäßig 920 T€ getilgt.

Während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aufgrund des guten Jahresergebnisses positiv entwickelte, ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit geprägt durch die Auszahlungen für den Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund in Höhe von 14,6 Mio. €. Die Einzahlungen im Vorjahr aus Darlehensgewährungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr deutlich auf 2,2 Mio. € sinken.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2016

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 war sowohl mit Blick auf die Umsatz- als auch auf die Ergebnisentwicklung ein erfolgreiches Jahr. NORDWEST ist es gelungen am Wachstumskurs festzuhalten und das operative Geschäft insbesondere im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie weiter auszubauen. An der positiven Gesamtentwicklung konnte auch die unverändert schwierige Lage in der Stahlbranche und eine durch Sondereffekte geprägte Entwicklung im Haustechnikbereich nichts ändern. Die stetig wachsende Anzahl an Fachhandelspartnern, die ungebrochen positive Entwicklung im Lagergeschäft sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig zu einer Verbesserung der Ertragslage beitragen.

Prognosebericht

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST die prognostizierte Umsatz- und Ergebnisentwicklung vollumfänglich erreicht. Für das nun folgende Geschäftsjahr 2017 wird eine konsequente Verfolgung des eingeschlagenen Wachstumskurses avisiert und eine daraus resultierende positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung prognostiziert. Die Ergebnisprognose 2017 basiert dabei nicht nur auf dem stabilen nationalen Konjunkturumfeld, sondern berücksichtigt ebenfalls die antizipierten Erfolge aus den Maßnahmen im Rahmen der weiterentwickelten Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

Die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2017 sind positiv formuliert. Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem unruhigen internationalen Umfeld auf Expansionskurs. Begleitet wird dieser Verlauf von einer leicht positiven Entwicklung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften weltweit. In der Prognose aus Dezember 2016 geht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr um 1,7% zulegen wird. Dem Ifo-Institut zur Folge entwickelt sich das Bruttoinlandsprodukt etwas verhaltener mit 1,5%. Diese geringere Einschätzung, die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gestützt wird, beruht auf der geringeren Anzahl an Arbeitstagen im Vergleich zu 2016.

BIP Wachstum in Deutschland in 2016: Soll-Ist-Prognosevergleich

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2015 Ist Prognose 2016 2016 Ist* Prognose 2017
ifo 1,7% 1,9% 1,9% 1,5%
IfW 1,7% 2,2% 1,9% 1,7%
IWF 1,7% 1,6% 1,7% 1,4%

* Schätzungen

Nachdem im letzten Quartal 2016 die Exporte stark angestiegen sind, wird die weitere Entwicklung aufgrund der hohen politischen Unsicherheiten verhalten betrachtet. Neben dem Regierungswechsel in den USA und dem Brexit tragen die im kommenden Jahr anstehenden Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und nicht zuletzt in Deutschland dazu bei, dass die Unsicherheiten bestehen bleiben.

Der prognostizierte Aufschwung in Deutschland wird, unberührt von der internationalen Entwicklung, vor allem von den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften getragen. Aufgrund der günstigen Finanzierungsbedingungen dürften die Bauinvestitionen im gesamten Prognosezeitraum mit hohen Raten expandieren. Die günstige Arbeitsmarktsituation, sowie die recht hohen Anstiege bei staatlichen Transferzahlungen tragen dazu bei, dass sich auch der private Konsum weiter positiv entwickeln wird. Diese Entwicklung wird sich jedoch im Zeitablauf abschwächen, da die Verbraucherpreise mit dem Auslaufen der preisdämpfenden Effekte seitens der Ölpreise wieder anziehen werden und so die Kaufkraft der privaten Haushalte negativ beeinflussen.

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe trübt sich, laut Veröffentlichungen des Ifo-Instituts, zum Jahresbeginn 2017 etwas ein, es bleibt jedoch günstig. Die teilnehmenden Unternehmen bewerten ihre momentane Geschäftslage so positiv wie noch nie, blicken aber skeptisch in die Zukunft. Im verarbeitenden Gewerbe wurde die momentane Geschäftslage erneut günstig eingestuft. Die Geschäftserwartungen sind jedoch, trotz besserer Exportaussichten, verhalten.

Entgegen der internationalen Unsicherheiten, insbesondere durch den politischen Richtungswechsel in der US-Politik, sieht der internationale Währungsfonds (IWF) die Vereinigten Staaten als Treiber für eine anziehende Weltwirtschaft. Das globale Wachstum wird für 2017 mit 3,4% prognostiziert. Wesentliche Treiber werden die USA und die Entwicklung in China sein, Europa und Japan tragen jedoch auch maßgeblich ihren Teil dazu bei. Die Eurozone sieht der IWF als Konstante mit einer Entwicklung von 1,6%.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 rechnet das Management mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Dabei wird von einer heterogenen Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen ausgegangen. Während insbesondere in den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services eine Fortsetzung der dynamischen Entwicklung angezeigt wird, werden sich Veränderungen der Fachhandelspartnerstruktur insbesondere im Geschäftsbereich Haustechnik belastend auswirken. Der Geschäftsverlauf im Bereich Stahl wird maßgeblich durch die Stahlpreisentwicklung geprägt, dessen volatiler Verlauf in einer Szenario-Betrachtung berücksichtigt wird. Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2016 per Saldo 47 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts zeigt, dass die angeschlossenen

Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und damit nicht nur ihre Liquidität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Eingefasst in einer durch den Vorstand weiterentwickelten Vision DRIVE NORDWEST wird für die zukünftige Entwicklung davon ausgegangen, dass sich die Erfolge der Wachstumsstrategie in 2017 und in den kommenden Jahren vermehrt in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegeln werden.

Die für die Planung 2017 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl ist nach wie vor maßgeblich von der Preisentwicklung abhängig. Auch für 2017 ist diese Entwicklung mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Das Zusammenspiel von zahlreichen Einflussfaktoren, die sich teilweise wechselseitig beeinflussen und in unterschiedliche Richtungen zeigen können, erschwert eine zuverlässige Prognose. Insgesamt rechnen wir für 2017 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel. Zusätzlich belasten Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner die Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Die Gefahr, dass sich die Ergebnissituation verschlechtert, ist vorhanden.

Gleichwohl sind wir davon überzeugt, dass der Bereich NORDWEST-Stahl durch Investitionen in das Bestands- und Neugeschäft sowie durch den weiteren Ausbau vorhandener Beschaffungswege, eine bestmögliche Unterstützung für die angeschlossenen Fachhandelspartner bietet. Den Kern bilden dabei unsere Wettbewerbsvorteile in der Treuhandabrechnung Stahl, das Bonusabsicherungsmodell sowie die Breite und die Ausgewogenheit der Produktbereiche. NORDWEST bietet den Fachhandelspartnern die Absicherung der Lieferantenboni, die branchenweit zuerst über die NORDWEST Tochter-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH als Dienstleistung angeboten wurde und mit Blick auf die Risiken unter den Stahllieferanten verstärkt an Bedeutung gewinnt.

Nachdem das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 zunächst durch eine rückläufige bzw. stagnierende Preisentwicklung geprägt war, führte ein temporärer Anstieg der Stahlpreise zu Beginn des vierten Quartals zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern. Eine nachhaltige Belebung des Stahlmarkts wird allerdings weiterhin durch die globalen Überkapazitäten, Dumpingstahl aus Fernost sowie die Hinwendungen zu einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik, unterbunden. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche möchten wir unter Verwendung einer Szenariobetrachtung begegnen. Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen hinzugezogen werden. Als Basisszenario sehen wir eine Entwicklung der abgesetzten Tonnage von -5% bis -10%, die in Verbindung mit einer um 10% rückläufigen Preisentwicklung einen Umsatzrückgang von bis zu 10% impliziert. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung, eine mögliche positive Umsatzentwicklung an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -15% deutlich rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Umsatzentwicklung prognostiziert.

Für den Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2017 mit einer positiven Geschäftsentwicklung gerechnet. Insbesondere die weiterhin sehr gute Auftragsauslastung im Bereich Bau sowie die Erfolge beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises führen dazu, dass von einer Geschäftsvolumenentwicklung in 2017 von +/-0% bis +4% ggü. VJ ausgegangen wird. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass die angebotenen Leistungen am Markt wahrgenommen werden, und eine Partnerschaft mit NORDWEST entsprechend attraktiv machen. Dazu zählt auch der weitere Ausbau der Lagersortimente sowie die in 2016 durchgeführte Weiterentwicklung und technische Modernisierung des Zentrallagers in Gießen. Dies ermöglicht es NORDWEST den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Produktportfolio, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance, anzubieten. Weitere positive Effekte sind aus der in 2016 umgestellten „Ein-Marken-Exklusivmarken-Strategie" zu erwarten. Die Konzentration auf die Exklusivmarke PROMAT soll, zusammen mit einer Intensivierung des Brand-Marketings, den Bekanntheitsgrad der Marke weiter steigern und den Marktanteil erhöhen.

Die Haustechnikbranche wird auch im kommenden Geschäftsjahr durch einen starken Preisdruck und die akute Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange: Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Zudem weitet sich der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten aus und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf.

Ferner wird die geänderte Zusammenfassung des Fachhandelspartnerkreises Auswirkungen auf das Zentralregulierungs- und das Lagergeschäft haben. Im Rahmen der Umsatzprognose ergibt sich eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -25% bis -15% ggü. dem Vorjahr.

Trotz der herausfordernden Marktlage sehen wir das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis aus.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services sieht auch für das kommende Jahr einen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten vor. Die größten Wachstumschancen ergeben sich nach wie vor aus dem Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, für das auch in 2017 mit einem unverändert großen Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis gerechnet wird. Darüber hinaus werden die angebotenen Leistungen auch vermehrt von externen Partnern erkannt. Die sich daraus ergebenen Möglichkeiten einer kooperativen Zusammenarbeit bieten weitere Wachstumschancen. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2017 erwarten wir für den gesamten Geschäftsbereich einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% ggü. VJ.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Mit Blick auf die Geschäftsarten rechnen wir in 2017 vor allem im Lagergeschäft mit einer weiteren Ausweitung des Geschäfts. Seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern bietet NORDWEST die Möglichkeit, sich aus einem der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zu bedienen. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Vorteile der NORDWEST-Zentrallagerlösung hinsichtlich Kapitalbindung, Effizienz, geringer Fehlerquote und dem 24-Stunden-Lieferservice in Deutschland immer mehr Fachhandelspartner überzeugen werden. Zusammen mit der Sortimentsausweitung und der Umstellung von Handelshäusern auf das NORDWEST-Zentrallager wird die außerordentlich positive Entwicklung des Lagergeschäftes anhalten und zu weiteren spürbaren Umsatzsteigerungen im Lagerbereich führen.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2017 mit keinen Forderungsausfällen, welche in ihrem Ausmaß die Erreichung unserer Planergebnisse gefährden könnten.

NORDWEST Handel AG: Eckdaten-Prognose 2017

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2017 verhalten optimistisch und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -4% bis +6% ggü. VJ, insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 6,2 Mio. € mit einer Bandbreite von +1- 0,4 Mio. €. Aus heutiger Sicht wird sich das Jahresergebnis analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Attraktivität eines Handelsverbundes spiegelt sich nicht nur in dessen Leistungen, sondern auch in der Größe des Fachhandelspartnerkreises wider. Das Fachhandelspartner-Wachstum des NORDWEST-Handelsverbundes verdeutlicht die erfolgreiche Positionierung und die erfolgversprechenden Potenziale für die Fachhandelspartner. Trotz des hohen Branchenwettbewerbs konnte im letzten Jahr die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner erweitert werden: Im Geschäftsjahr 2016 wurden per Saldo 47 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen (75 Zugänge, 28 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2016 insgesamt 730 Fachhandelspartner an. Wir rechnen auch in 2017 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2016 belief sich in der AG die Anzahl der Stellen auf 308 und damit auf 7 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2015: 301 Stellen).

Im September 2016 erfolgte der erfolgreiche Umzug in die neue Konzernzentrale nach Dortmund, Phoenix West, bei dem sowohl Budget also auch Zeitplan exakt eingehalten werden konnten. Der neue Standort mit seinem Benchmark setzenden Showroom bietet NORDWEST für die Zukunft eine Vielzahl von Wachstums- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Der Showroom wird am 26. und 27. April 2017 im Rahmen der Einweihungsfeier für die neue Konzernzentrale eröffnet.

Neben der Einweihungsfeier sind in 2017 viele weitere Veranstaltungen geplant. So findet im Juli 2017 das traditionelle Treffen der NORDWEST-Fachhandelspartner und Lieferanten der Interessengemeinschaft Stahl (IG Stahl-Treffen) statt. Neben dem intensiven und konstruktiven Branchenaustausch ist ein wichtiges Ziel der Interessengemeinschaft Stahl ein verlässlicher Partner für die Lieferanten im Bereich Stahl zu sein. Daneben hält NORDWEST mit Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst weiterhin am Konzept Zukunftskreis fest, das insbesondere auf die Belange von jungen Führungskräften unserer Fachhandelspartner zugeschnitten ist, und diese auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten soll. Im Oktober 2017 wird die Kompassgruppe (Interessengemeinschaft Arbeitsschutz) als Aussteller auf der Messe A+A vertreten sein und für November ist eine eShop-Veranstaltung geplant.

4. Fazit

Die Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ist das erklärte Ziel für 2017. Demgegenüber stehen Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner sowie verschiedenste Herausforderungen in den einzelnen Geschäftsbereichen, die es erfolgreich zu bewältigen gilt. Wir sind davon überzeugt, dass uns dies gelingen wird. Insbesondere die erfolgreiche Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie der deutliche Ausbau im Bereich TeamFaktor/Services zeigen, dass der eingeschlagene Kurs nachhaltiges Wachstum nach sich zieht, und auch externe Einflüsse keinen Richtungswechsel bewirken.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Unser Handelsgeschäft wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch die Unternehmensleitung im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen. Dies ermöglicht es, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquise von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verweisen wir auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

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1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Des Weiteren erfolgt zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Entscheidungen eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt. Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivtäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und im vergangenen Geschäftsjahr umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu unseren Industriepartnern sind daher unerlässlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten sehen wir uns auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten unsere Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an unsere Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist. Um die Risiken aus Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen — vor allem in US-Dollar — zu begrenzen, haben wir konzerneinheitliche Richtlinien für das Devisenmanagement entwickelt. Alle Gesellschaften des Konzerns müssen Fremdwährungspositionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Es wurden zur Sicherung in 2016 keine Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Translationsrisiken, also Bewertungsrisiken für Bilanzbestände aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen, werden grundsätzlich nicht abgesichert. Aufgrund des geringen Volumens der abgewickelten Geschäfte in US-Dollar wird dieses Risiko als gering eingeschätzt.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im aktuellen Geschäftsjahr und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit existenzbedrohenden Charakter.

Als Handelsunternehmen gehen wir speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. Wir achten insbesondere auf die Verlässlichkeit unserer Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden unserem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischem Risiko werden sämtliche Gefahren subsummiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In unseren Geschäftsbereichen sind wir mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnten Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Diesen Auswirkungen auf unsere bestehende Fachhandelspartnerstruktur tragen wir Rechnung durch ein intensives Monitoring unserer Fachhandelspartner und eine enge

Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb von NORDWEST. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein existenzbedrohendes Risiko darstellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass unsere Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung von unserem Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf-und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich unserer Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur unserer Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten für uns eine enorme Vielfalt bezüglich unseres Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Fachhandelspartner abhängt.

Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass wir Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vornehmen, welche unsere Vermögens- und Ertragslage negativ beeinträchtigen würden. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzen wir ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich NORDWEST externer Dienstleister, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei NORDWEST erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen. Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den im Vorjahr ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2016 um einen Betrag in Höhe von 6 T€ auf 328 T€ (Vorjahr: Zuführung 30 T€) gemindert. Die Minderung ergibt sich maßgeblich aus der Ausdehnung des Referenzzeitraums für die Durchschnittsbildung von 7 Jahren auf 10 Jahre.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 301 T€ (VJ: 294 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,5 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 258 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung von T€ 162 (VJ: 214) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,9 Mio. € (VJ: 7,2 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2016

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2016 und 2015 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines „mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

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Bernhard Dressler
Gewährte Zuwendungen Vorsitzender des Vorstands seit 1.02.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 281.256 310.277 310.277 310.277
Nebenleistung 9.821 11.796 11.796 11.796
Summe 291.077 322.073 322.073 322.073
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
110.000 140.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2015 - 2017))
0 0 0 100.000
Gesamtvergütung 401.077 462.073 322.073 622.073
Jörg Axel Simon
Gewährte Zuwendungen   Finanzvorstand seit 10.06.2015  
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 129.064 251.266 251.266 251.266
Nebenleistung 8.093 14.534 14.534 14.534
Summe 137.157 265.800 265.800 265.800
Einjährige variable Vergütung 25.000 70.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 - 2018))
n. a. 35.000 0 50.000
Gesamtvergütung 162.157 370.800 265.800 415.800

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

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Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des Vorstands
Eintritt 1.02.2015
Finanzvorstand
Eintritt 10.06.2015
in € 2015 2016 2015 2016
Festvergütung 281.256 310.277 129.064 251.266
Nebenleistung 9.821 11.796 8.093 14.534
Summe 291.077 322.073 137.157 265.800
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
0 109.659 0 25.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2)
0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 291.077 431.732 137.157 290.800

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 nicht mehr amtierende Vorstände)

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Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 114.154 0 0 0
Nebenleistung 6.843 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2013 — 2015))
0 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Versorgungsaufwand 29.707 0 0 0
Gesamtvergütung 150.704 0 0 0
  Annegret Franzen
  Finanzvorstand
Gewährte Zuwendungen   Austritt 10.06.2015  
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 137.368 0 0 0
Nebenleistung 10.929 0 0 0
Summe 148.297 0 0 0
         
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
1.469 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2012 — 2015))
0 0 0 0
Gesamtvergütung 149.766 0 0 0

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)

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Peter Jüngst Annegret Franzen
Vertriebsvorstand Finanzvorstand
Zufluss Austritt 11.05.2015 Austritt 10.06.2015
in € 2015 2016 2015 2016
Festvergütung 103.548 0 137.368 0
Nebenleistung 17.449 0 10.929 0
Summe 120.997 0 148.296 0
Einjährige variable Vergütung 0 0 70.192 0
Mehrjährige variable Vergütung        
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 120.997 0 218.489 0

Aufsichtsratsvergütung 2016

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschuss-vorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2016 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 234 T€ (VJ: 272 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2016

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Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) (Vorsitzender Prüfungsausschuss ab 12.05.2015) (bis 19.05.2016) (bis 19.05.2016) (bis 19.05.2016)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 6,9 6,9 6,9
Summe Sitzungsgeld 6,0 5,5 6,5 1,5 1,5 1,0
Summe AR-Vergütung 2016 60,0 41,5 42,5 8,4 8,4 7,9

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in T€ Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 4,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2016 22,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2015

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Prof. Feuerstein Bertinchamp Frick Dr. Winkels Unterharnscheidt Dr. Weiß
in T€ (Vorsitzender bis 31.01.2015) (Vorsitzender ab 17.02.2015) (Stellv. Vorsitzender) (Vorsitzender Prüfungsausschuss bis 12.05.2015) (Vorsitzender Prüfungsausschuss ab 12.05.2015) (bis 12.05.2015)
Basisvergütung 4,6 47,1 36,0 12,9 23,1 6,5
Summe Sitzungsgeld 0,0 6,0 5,0 3,3 4,0 1,0
Summe AR-Vergütung 2015 4,6 53,1 41,0 16,2 27,1 7,5

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in T€ Stumpf Throm Rüth Weiß Stöcker
bis 12.05.2015
Bäcker
ab 12.05.2015
Dr. Reschke
ab 12.05.2015
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0 18,0 6,5 11,5 11,5
Summe Sitzungsgeld 4,5 3,5 5,0 3,5 1,5 2,0 2,0
Summe AR-Vergütung 2015 22,5 21,5 23,0 21,5 8,0 13,5 13,5

Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält seit dem 12.05.2014 29,95% (960.000 Stimmrechte) dieser Stimmrechte. In 2015 wurde die meldepflichtige Schwelle von 30% nicht erreicht und es lag damit keine Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebotes bei Kontrollübernahme vor.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2016 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Dortmund, den 27. Februar 2017

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Bernhard Dressler

Jörg Axel Simon

Bilanz

Aktiva

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31.12.2016 31.12.2015
A. Anlagevermögen    
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 318.534,91 312.753,70
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 867.943,09 932.274,30
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 467.483,04 221.950,73
  1.653.961,04 1.466.978,73
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.356.464,86 1.950.991,25
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.512.347,00 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.986.553,00 232.346,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 118.929,60 6.951.461,45
  22.974.294,46 9.134.798,70
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 2.131.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.803.748,83 9.311.376,67
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 5.573,08
  8.020.202,66 11.448.575,50
  32.648.458,16 22.050.352,93
B. Umlaufvermögen    
I. Vorräte    
1. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 178.532,09 131.997,05
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 21.484.804,58 18.772.637,91
  21.663.336,67 18.904.634,96
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände    
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 87.830.171,60 79.773.362,49
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:    
31.12.2016 € 332.000,00    
31.12.2015 € 0,00    
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.955.665,91 1.592.829,45
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:    
31.12.2016 € 0,00    
31.12.2015 € 0,00    
3. Sonstige Vermögensgegenstände 12.011.341,26 20.386.672,01
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:    
31.12.2016 € 0,00    
31.12.2015 € 397.225,06    
  101.797.178,77 101.752.863,95
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 17.052.407,90 23.265.757,97
C. Rechnungsabgrenzungsposten 195.422,38 207.755,31
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 258.459,19 257.303,54
  173.615.263,07 166.438.668,66

Passiva

   
  31.12.2016 31.12.2015
 
A. Eigenkapital    
I. Ausgegebenes Kapital    
Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
  16.500.000,00 16.500.000,00
II. Kapitalrücklage 671.500,09 671.500,09
III. Gewinnrücklagen    
1. Gesetzliche Rücklage 3.273.000,00 3.273.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 15.017.344,44 12.563.414,49
  56.039.759,24 53.585.829,29
B. Rückstellungen    
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.890.208,00 7.935.045,01
2. Steuerrückstellungen 452.318,59 65.000,00
3. Sonstige Rückstellungen 5.441.046,31 4.390.057,94
  13.783.572,90 12.390.102,95
C. Verbindlichkeiten    
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.840.416,00 14.760.000,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:    
31.12.2016 € 1.163.872,00    
31.12.2015 € 945.294,00    
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 83.225.537,95 77.715.731,39
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:    
31.12.2016 € 83.225.537,95    
31.12.2015 € 77.715.731,39    
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 178.075,15 13.264,03
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:    
31.12.2016 € 178.075,15    
31.12.2015 € 13.264,03    
4. Sonstige Verbindlichkeiten 6.005.102,87 7.943.230,21
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:    
31.12.2016 € 5.306.320,87    
31.12.2015 € 7.943.230,21    
davon aus Steuern:    
31.12.2016 € 3.772.044,89    
31.12.2015 € 301.522,47    
  103.249.131,97 100.432.225,63
D. Rechnungsabgrenzungsposten 542.798,96 30.510,79
  173.615.263,07 166.438.668,66

Gewinn- und Verlustrechnung

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2016 2015
1. Umsatzerlöse 385.918.699,62 385.743.304,20
2 Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 46.535,04 67.092,28
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 387.689,39 342.424,24
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.658.190,73 4.108.520,63
  388.011.114,78 390.261.341,35
5. Materialaufwand    
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -332.408.614,52 -336.489.982,12
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.038.792,13 0,00
  -334.447.406,65 -336.489.982,12
6. Rohergebnis 53.563.708,13 53.771.359,23
7. Personalaufwand    
a) Löhne und Gehälter -17.157.040,60 -16.278.915,96
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -2.790.933,12 -3.200.750,02
davon für Altersversorgung    
2016 € 55.467,45    
2015 € 632.677,26    
  -19.947.973,72 -19.479.665,98
8. Abschreibungen    
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände    
des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.476.037,31 -1.698.487,11
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.733.584,79 -29.090.278,03
10. EBIT 5.406.112,31 3.502.928,11
11. Erträge aus Beteiligungen 275,00 200.275,00
davon aus verbundenen Unternehmen    
2016 € 275,00    
2015 € 200.000,00    
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 727.668,37 760.039,17
davon aus Aufzinsungen:    
2016 € 0,00    
2015 € 68.690,19    
davon aus verbundenen Unternehmen    
2016 € 230.983,24    
2015 € 233.537,21    
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -661.384,87 -807.665,50
davon aus Aufzinsungen:    
2016 € 426.846,00    
2015 € 498.260,00    
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.955.735,19 -1.423.166,26
15. Ergebnis nach Steuern 3.516.935,62 2.232.410,52
16. Sonstige Steuern -101.505,67 -152.185,64
17. Jahresüberschuss 3.415.429,95 2.080.224,88
18. Gewinnvortrag 12.563.414,49 12.245.939,61
19. Ausschüttungen an Anteilseigner - 961.500,00 -1.762.750,00
20. Bilanzgewinn 15.017.344,44 12.563.414,49

Kapitalflussrechnung

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2016 2015
T€ T€
  Periodenergebnis vor Verwendung 3.415 2.080
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1.476 1.698
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen 1.045 -1.889
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -468 -1.129
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -3.189 -6.283
  Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus    
+/- Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4.622 5.278
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 54 -636
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge -67 48
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag 1.956 1.423
-/+ Ertragsteuerzahlungen -1.579 -1.773
  Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 7.265 -1.183
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -1.195 -650
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0 3.225
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -15.137 -6.235
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -79 0
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen 4.000 1.580
+ Einzahlung Körperschaftssteuerguthaben 397 386
+ Erhaltene Zinsen 656 131
+ Erhaltene Dividenden 0 400
  Cashflow aus der Investitionstätigkeit -11.358 -1.163
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 0 15.000
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -920 -240
- Gezahlte Dividenden -962 -1.763
- Gezahlte Zinsen -313 -323
  Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.195 12.674
  Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -6.288 10.328
  Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 74 0
  Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 23.266 12.938
  Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 17.052 23.266
  * davon verfügungsbeschränkt 1.500 9.449

Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB). Die Vorjahres-Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetzes im Geschäftsjahr 2016 werden im Anhang dargestellt; eine Anpassung der Vorjahreszahlen in der Gewinn-und Verlustrechnung erfolgt nicht.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Fremdkapitalzinsen werden - soweit zulässig - aktiviert. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter

Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Die liquiden Mittel des Vorjahres enthalten unter anderem die Darlehensauszahlungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund. Die Mittel sind vollständig abgerufen und im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend ab verfügt worden. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 258 T€ aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Bewertung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 7.890 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten „Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.

Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 4,01% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB a.F. erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 3,24% durchgeführt (Stand Dezember 2016, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S. 1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 842 T€.

Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein — nicht bilanzierter — Überhang aktiver latenter Steuern.

Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016

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  Anschaffungs-/Herstellungskosten
  01.01.2016 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögegengegenstände          
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.251.191,14 276.256,36 0,00 714.328,20 813.113,30
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 9.135.236,72 641.289,78 31.480,00 933.886,41 8.924.126,09
3. Geleistete Anzahlungen auf Saftware 221.950,73 277.02,31 -31.480,00 0,00 467.483,04
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 10.658.378,59 1.194.552,45 0,00 1.648.214,61 10.204.716,43
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.950.991,25 11.688.599,61 * 5.855.311,45 0,00 12.494.902,31
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.611,03 892.384,00 708.650,00 2.611,03 1.601.034,00
3. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 2.790.607,13 1.661.517,72 387.500,00 2.241.713,77 2.597.906,13
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 6.951.461,45 113.929,60 -6.951.461,45 0,00 18.929,60
Summe Sachanlagen 11.711.670,91 14.361.430,93 0,00 2.260.329,80 23.812.772,04
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.131.625,75 75.000,00 0,00 0,00 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 9.731.376,67 72.372,16 0,00 4.000.000,00 5.803.748,83
3. Beteiligungen 823.27,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.573,08 4.255,00 0,00 0,00 9.828,08
Summe Finanzanlagen 12.688.772,72 151.627,16 0,00 4.000.000,00 8.840.399,88
Summe Anlagevermögen 35.058.822,22 15.707.610,54 0,00 7.908.544,41 42.857.888,35
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  Abschreibungen
  01.01.2016 Zugänge Zuschreibung Abgänge 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögegengegenstände          
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 938.437,44 270.469,15 0,00 714.328,20 494.578,39
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.252.962,42 724.049,99 0,00 920.835,41 8.056.177,00
3. Geleistete Anzahlungen auf Saftware 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 9.191.399,86 994.519,14 0,00 1.635.163,61 8.550.755,39
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0,00 28.437,45 0,00 0,00 28.437,45
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.611,03 88.687,00 0,00 2.611,03 88.687,00
3. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 2.558.261,16 254.393,72 0,00 2.201.301,77 611.353,13
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Sachanlagen 2.576.872,21 481.518,17 0,00 2.219.912,80 838.477,58
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 423.000,00 0,00 420.000,00 0,00 0,00
3. Beteiligungen 823.27,22 0,00 0,00 0,00 823.27,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Finanzanlagen 1.240.197,22 0,00 420.000,00 0,00 820.197,22
Summe Anlagevermögen 13.008.469,29 1.476.037,31 420.000,00 3.855.076,41 10.209.430,19
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  Buchwert
  31.12.2016 31.12.2015
I. Immaterielle Vermögegengegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 313.534,91 312.753,70
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 867.943,09 932.274,30
3. Geleistete Anzahlungen auf Saftware 467.483,04 221.950,73
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.653.961,04 1.466.978,73
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 13.356.464,86 1.950.991,25
2. Technische Anlagen und Maschinen 154.347,00 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 1.986.553,00 232.346,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 18.929,60 6.951.461,45
Summe Sachanlagen 22.974.294,46 9.134.798,70
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.236.625,75 2.131.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.803.748,83 9.311.376,67
3. Beteiligungen 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 5.573,08
Summe Finanzanlagen 8.020.202,66 11.448.575,50
Summe Anlagevermögen 32.648.458,16 22.050.352,93

* die ausgewiesene Summe enthält aktivierte Fremdkapitalzinsen in Höhe von T€ 111.

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt.

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 276 T€ (VJ 176 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 270 T€ (VJ 501 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Im Zusammenhang mit der Errichtung des Neubaus in Dortmund hat die NORDWEST Handel AG die auf den Herstellungszeitraum entfallenden Fremdkapitalzinsen (111 T€; VJ 166 T€) als Herstellungskosten aktiviert.

Auf Grund des endgültigen Wegfalls der Gründe für eine dauerhafte Wertminderung der Ausleihung an verbundene Unternehmen wurde im Geschäftsjahr eine Zuschreibung in Höhe von 420 T€ (VJ 1.000 T€) vorgenommen.

Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2016 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko eines Ausfallrisikos dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt, eine Wertberichtigung ist nicht erforderlich.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält 29,95% der Stimmrechte.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Der Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Pensionsverpflichtung auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 1.799 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwerts bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.058 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 83 T€ mit den Erträgen des verrechneten Vermögens in Höhe von 79 T€ im Finanzergebnis saldiert.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt.

Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 785 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2015 und 2016.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen und Aufwendungen aus der Compliance-Untersuchung enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. E. Zum Bilanzstichtag wurden 13,8 Mio. € besichert.

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

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Darlehensbetrag in € Restlaufzeit
31.12.2016 Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Darlehensgeber          
Sparkasse Hagen 746.640,00 93.360,00 373.440,00 279.840,00 746.640,00
Sparkasse Hagen 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
Commerzbank 535.710,00 85.720,00 342.880,00 107.110,00 535.710,00
Commerzbank 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
Deutsche Bank 746.640,00 93.360,00 373.440,00 279.840,00 746.640,00
Deutsche Bank 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
  13.840.416,00 1.163.872,00 4.655.488,00 8.021.056,00 13.840.416,00
Stand zum 31.12.2015 14.760.000,00 945.294,00 4.792.608,00 9.022.098,00 14.760.000,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht für einen Lieferanten eine Absicherung in Höhe von 1,5 Mio. € in Form eines zu seinen Gunsten verpfändeten Tagesgeldkontos.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten.

Gemäß § 268 Abs. 1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

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NORDWEST Handel AG
2016 2015
Vortrag 01.01. 12.563.414,49 12.245.939,61
Zahlung einer Dividende -961.500,00 -1.762.750,00
Jahresergebnis 3.415.429,95 2.080.224,88
Stand 31.12. 15.017.344,44 12.563.414,49

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 1.378.150,00 € auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,43 € je dividendenberechtigter Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

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2016 2015 2015
HGB n.F. HGB n.F. HGB a.F.
Streckengeschäft 265.148 271.071 271.071
Lagergeschäft 126.267 122.000 122.000
Delkredereprovision 35.485 34.492 34.492
Sonstige Erlöse 4.342 4.442 2.599
Eigenumsatz 431.242 432.005 430.162
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -44.419 -44.419
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 387.586 385.743

Die Spalte „2015 HGB n.F." enthält die gemäß den neuen Ausweisregelungen durch das BilRUG angepassten Umsatzerlöse. Hierbei ergibt sich die Veränderung der sonstigen Erlöse zum einen aus der Zuordnung von Dienstleistungserträgen, die nach der Neudefinition der Umsatzerlöse gemäß § 277 Abs. 1 HGB n.F. als Umsatzerlöse auszuweisen sind, sowie der Zuordnung der Mieterträge, zu diesem Posten.

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erträge (Bonusabgrenzungen) von 73 T€.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden aktivierte Eigenleistungen auf Entwicklungskosten in Höhe von 276 T€ ertragswirksam erfasst. Die Entwicklungen betreffen weit überwiegend die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 134 T€, die Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 420 T€ sowie die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 16 T€ sind anderen Perioden zuzurechnen.

Die Materialaufwendungen enthalten ebenfalls Anpassungen aufgrund der neuen Ausweisregelungen durch das BilRUG. Im Berichtsjahr sind dies 2.034 T € für das Vorjahr ergäbe sich eine Erhöhung der Materialaufwendungen in Höhe von 1.451 T €.

Außerdem sind innerhalb dieses Postens Materialaufwendungen periodenfremde Aufwendungen von 250 T€ enthalten.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 427 T€ (VJ 498 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten periodenfremde Steuern in Höhe von 71 T€.

E. § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

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in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 318.534,91
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs. 8 S. 3 HGB 635.637,80
Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs. 6 S. 3 HGB n.F. 842.080,00
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2016 1.796.252,71

F. § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

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31.12.2016 31.12.2015
Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in € in € in € in €
Immaterielle Vermögensgegenstände   104.495,38   102.583,21
Beteiligungen 122.049,95   122.031,35  
Sonstige Vermögensgegenstände 0,00   3.123,65  
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 590.213,69   569.235,67  
Pensionsrückstellungen 119.756,95   132.243,70  
Sonstige Verbindlichkeiten 42.164,31   0,00  
Summe latente Steuern 874.184,90 104.495,38 826.634,37 102.583,21
./. Saldierung -104.495,38 -104.495,38 -102.583,21 -102.583,21
Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) 769.689,52 0,00 724.051,16 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G. Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations.nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

H. Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die Angaben zur Honorierung des Abschlussprüfers entfallen auf Grund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG.

I. Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

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Anteile der NORDWEST Handel AG Eigenkapital 31.12.2016 Jahresergebnis 2016
Firma Sitz % T€ T€
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0 1.526 180
Nürnberger Bund Produktions- verbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 517 3.253
nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG Stuttgart, Deutschland 9,9 *5.618 * 31
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 797 107
HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 412 -94
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 470 78

* 31.12.2015

Im Zuge einer konzerninternen Umstrukturierung wurden im Geschäftsjahr 2016 die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH auf die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH verschmolzen. In der Folge wurde die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH in die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH umbenannt.

Darüber hinaus wurde die e-direct Datenservice GmbH auf die Datenportal GmbH verschmolzen. In der Folge wurde die Datenportal GmbH in die e-direct Datenportal GmbH umbenannt. Alle Gesellschaften haben ihren Geschäftssitz im September 2016 nach Dortmund verlegt. Die Anteilsquote wird unter Berücksichtigung der direkt und indirekt gehaltenen Anteile ermittelt. Aufgrund der vorgenommenen „side-stream"-Verschmelzung der e-direct Datenservice GmbH auf die Datenportal GmbH ohne Kapitalerhöhung hat die NORDWEST Handel AG die bisher an der e-direct Datenportal GmbH (vormals e-direct Datenservice GmbH) gehaltenen Anteile nunmehr auf die Anteile der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (vormals NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH) umgebucht.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2016

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

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Bernhard Dressler  
Vorstandsvorsitzender  
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A
Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A
Jörg Axel Simon  
Vorstand Stahl, Finanzen & Administration  

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

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Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender  
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München  
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main  
Vorsitzender der Geschäftsführung der COMPO Holding GmbH und der COMPO GmbH, beide in Münster (bis 30.06.2016)  
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEURER GmbH, Ulm A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrates der Kontron AG, Augsburg (bis 30.11.2016) A
Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der COMPO Holding GmbH, Münster (bis 30.06.2016) B
Mitglied des Beirates der Rhodius GmbH, Ansbach B
Mitglied des Verwaltungsrates der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart C
Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender  
Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen  
stellvertr. Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG, Düsseldorf
(Bundesverband Deutscher Stahlhandel) sowie Vorsitzender des Vorstandsrates der BDS AG
A
C
Mitglied des Beirates bei der Firma KAEFER, Stahl + Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Vorsitzender des Beirates bei der Firma Kerschgens, Stahl & Mehr GmbH, Stolberg B
Dr.-Ing. Sebastian Reschke (ausgeschieden am 19.05.2016)  
Ingenieur  
Mitglied des Beirates bei der GEBHARDT Logistic Solutions GmbH, Cham B
Mitglied des Beirates bei der DINSE G.m.b.H., Norderstedt B
Norbert Unterharnscheidt  
Vorstand der e.systeme2l AG, Bellenberg  
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der e.sets21 AG, Bellenberg A
Verwaltungsrat des VDT (Verbandes Deutscher Treasurer e. V.), Limburg C
Hans Stumpf  
Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling  
Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling  
Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C
Jörg Throm (ausgeschieden am 19.05.2016)  
Geschäftsführender Gesellschafter der Throm GmbH, Büdingen  
Rüdiger Bäcker *)  
Kaufm. Angestellter  
Peter Weiß *) (ausgeschieden am 19.05.2016)  
Kaufm. Angestellter  
Andreas Rüth *)  
Kaufm. Angestellter  

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

J. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2016 Gesamtbezüge von 833 T€ (VJ 926 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 301 T€ (VJ 294 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 5,3 Mio. € (VJ 5,3 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2016 insgesamt 234 T€ (VJ 272 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

K. Sonstiges

Die Zahl der 2016 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

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  NORDWEST Handel AG
  Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Auszubildende
  2016 (2015) 2016 (2015) 2016 (2015)
kaufm. Mitarbeiter 247 (242) 37 (38) 22 (20)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 0 0 0
Gesamt 249 (244) 37 (38) 22 (20)

Haftungsverhältnisse

Es bestehen selbstschuldnerische Bürgschaften in Höhe von Mio. € 5,1 zugunsten von drei namhaften, deutschen Kreditinstituten für die Einräumung von Kontokorrentkrediten gegenüber einer Tochtergesellschaft der NORDWEST Handel AG. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der positiven Ertragslage sowie der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2016 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 12,2 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Generalunternehmervertrag mit der Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG. Hieraus ergeben sich in 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 713 T€. Darüber hinaus besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 58 T€.

Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis 30.09.2018. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Wir schätzen die monatlichen Aufwendungen auf rund 10 T€.

Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing): Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 659 T€ (VJ 678 T€), davon sind 355 T€ (VJ 350 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.

Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf rund 1.027 T€. Für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 3.081 T€.

Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 152 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 983 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 575 T€.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 21 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hat unserer Gesellschaft am 13. Mai 2014 gemäß § 21 Abs.1 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 12. Mai 2014 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20% und 25% überschritten hat und zu diesem Tag 29,95% (960.000 Stimmrechte) beträgt.

Zur Erläuterung hat die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, weiter mitgeteilt, dass sie diese 960.000 Aktien im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung von ihrer Muttergesellschaft, der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Anif, Österreich, übernommen habe.

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 24.07.2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,99% (das entspricht 160.000 Stimmrechten) betragen hat.

Am 21.02.2017 hat uns Herr Roland Oetker gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuhman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten und an diesem Tag 5,10% (das entspricht 163.566 Stimmrechten) betragen hat.

Herr Karl Poerzgen, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 11.07.2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 01.07.2016 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 1,87% (das entspricht 60.000 Stimmrechten) betragen hat.

 

Dortmund, 27. Februar 2017

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Bernhard Dressler

Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss — bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang — unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Dortmund, den 28. Februar 2017

Baker Tilly Roelfs AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Gloth, Wirtschaftsprüfer

Kathrin Jaeger, Wirtschaftsprüferin