NORDWEST Handel AG

Dortmund

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG („NORDWEST") hat im Berichtsjahr 2017 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2017 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem die Einführung des Konzeptes „Fachhandelspartner 4.0", die Reduzierung der Logistikkosten, die Neuausrichtung des Vertriebes, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns umfasste. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2017 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Insbesondere die DRIVE-Strategie und die turnusgemäße Überprüfung der strategischen Erfolgsfaktoren standen dabei im Mittelpunkt. Auch der Ausbau der Marktanteile je Produktbereich sowie die strategische Personalplanung und Positionierung in zentralen Unternehmensbereichen wurden im Gremium eingehend behandelt und die entsprechende Umsetzung durch den Vorstand regelmäßig überprüft.

Das Konzept „Fachhandelspartner 4.0" stellt einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum dar. In diesem Zusammenhang begleitete der Aufsichtsrat insbesondere die Entwicklung und Einführung des neuen Lagerpreismodelles sowie der kundenindividuellen Logistik.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich weiter mit der gemeinsamen Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats zu dem freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus) an die Aktionäre der NORDWEST und hat die Stellungnahme sowie deren Veröffentlichung am 21.11.2017 beschlossen.

Zudem befasste sich das Gremium mit der Digitalisierung der Geschäftsprozesse und mit der IT-Sicherheit von NORDWEST. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus das Kooperationskonzept zum Sportsponsoring der deutschen Handball-Nationalmannschaft beratend begleitet, das auf die Steigerung der Bekanntheit der Exklusivmarke PROMAT in der Zielgruppe Handwerk und Industrie abzielt.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand den aktuell bestehenden Versicherungsschutz erörtert und die Neuausschreibung des gesamten Versicherungspaketes befürwortet.

Das Gremium hat sich darüber hinaus mit der strategischen Weiterentwicklung und der Finanzierung der TeamFaktor NW GmbH detailliert beschäftigt und hat diese Themen eingehend mit dem Vorstand erörtert.

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr zudem eingehend mit dem Kauf eines Nachbargrundstückes am Verwaltungssitz unserer Gesellschaft in Dortmund als räumliche Expansionsmöglichkeit und mit dessen geplanter Bebauung als Parkplatzanlage befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit-, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Immobilie in Herford und erteilte seine Zustimmung zu deren Veräußerung. Das Gremium ließ sich über die Gestaltung der Einweihungsfeier der Konzernzentrale sowie die Planungen für die 100-Jahr-Feier informieren. Des Weiteren verfolgte der Aufsichtsrat die Konzeption und Fertigstellung des NORDWEST-eigenen Showrooms und überprüfte fortlaufend die Budgeteinhaltung.

Das Gremium hat außerdem die Zielgrößen für den jeweiligen Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand sowie die jeweilige Frist zu ihrer Erreichung festgelegt.

Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2017 - unter Zuhilfenahme externer Rechtsanwälte - mit der juristischen Verfolgung des begründeten Verdachts von unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten von ehemaligen Mitgliedern des Vorstands (Abwerben von Führungskräften für eine Konkurrenztätigkeit). Das Gesamt-Gremium hat dabei auch fortlaufend die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2018 genehmigt. Ferner hat sich das Gremium über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses (für den in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten), und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter wurden im Berichtsjahr Änderungen an der Geschäftsordnung des Prüfungsausschusses vorgenommen. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2017, seiner Effizienzprüfung, der Jahresabschlussprüfung, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung, der Hauptversammlungsvorbereitung sowie der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2017 sieben Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats, davon sechs Präsenzsitzungen (am 25.01.2017, am 22.03.2017 (Bilanzsitzung), am 17.05.2017, am 18.05.2017 (konstituierende Sitzung), ferner am 23.08.2017 und am 15.11.2017) sowie eine telefonische Sitzung (am 21.11.2017) statt. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2017 drei Beschlüsse außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr 2017 aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.

Im Berichtsjahr 2017 fand eine Sitzung des Personalausschusses am 25.01.2017 statt. Mitglieder des Personalausschusses waren im gesamten Berichtsjahr 2017 die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Rüdiger Bäcker.

Zweimal, am 21.03.2017 und am 14.11.2017, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung (auch mit den unterjährigen Finanzinformationen, mithin dem Konzern-Halbjahresfinanzbericht und den Konzern-Quartalsfinanzberichten) bzw. der Abschlussprüfung sowie den gesetzlichen Regelungen der Verordnung über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse (Abschlussprüferrichtlinie (APrVO)), die an den Abschlussprüfer gestellt werden. Dabei wurde auch die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung von ihm zusätzlich erbrachter Leistungen überprüft. Weitere Gegenstände waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Vorjahr gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Diskussion mit dem Abschlussprüfer war insbesondere auch die Erweiterung des Prüfungsurteils für den Einzel- und Konzernabschluss 2017 um die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte („Key Audit Matters"). Ferner beschäftigte sich das Gremium mit den Anforderungen, die durch die 2020 in Kraft tretende EU-Transparenzrichtlinie an die Gesellschaft gestellt werden. Zudem standen die Prüfung der internen Revision und des internen Kontrollsystems im Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung erörtert.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft. Zudem wurden das Risikomanagement der Gesellschaft und die Geschäftsrisiken der verschiedenen Warenbereiche sowie Fragen zur Geldwäscheprävention behandelt. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanzlage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung) sowie der steuerlichen Lage. Ebenfalls befasste sich der Prüfungsausschuss mit der erfolgten IT-Systemprüfung, der Entwicklung und der Finanzierung der TeamFaktor sowie der Investition in den Grundstückskauf zur Parkplatzerweiterung. Darüber hinaus bildete die Prüfung und Umsetzung einer planmäßigen Abschreibung auf den Kundenstamm der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH im Konzernabschluss 2017 einen Schwerpunkt der Arbeit. Zudem befasste sich das Gremium eingehend mit der Angemessenheit der Gegenleistung, die im freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH angeboten worden war, unter Berücksichtigung der Fairness Opinion, die durch die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Auftrag unserer Gesellschaft erstellt wurde. Mitglieder des Prüfungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 22.03.2017) und befasste sich mit dem Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitgliedes durch die Hauptversammlung. Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Hans Stumpf und Norbert Unterharnscheidt.

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die personelle Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand war im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus den Herren Martin Bertinchamp, Eberhard Frick, Norbert Unterharnscheidt und Hans Stumpf (als Anteilseignervertretern) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertretern). Am 18.05.2017 wurde durch die Hauptversammlung Herr Eberhard Frick wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Andreas Rüth war im April 2017 von den Arbeitnehmern als deren Vertreter erneut in den Aufsichtsrat gewählt worden. In seiner konstituierenden Sitzung am 18.05.2017 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Der Vorstand bestand im Berichtsjahr aus den Herren Bernhard Dressier (Vorstandsvorsitzender) und Jörg Axel Simon.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2017, die Lageberichte für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2017 (die jeweils den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a Abs. 1 bzw. § 315a Abs. 1 HGB umfassen) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss, der Lage- und der Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 21.03.2018 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2017 durch Beschluss vom 22.03.2018 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2017. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1.

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind."

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 22.03.2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,55 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen. Die Präsenzquote im Einzelnen lag bei Sitzungen des Aufsichtsrats mit 97,2 Prozent und bei Sitzungen der Ausschüsse mit jeweils 100 Prozent erfreulich hoch.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 30.01.2018 im Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2017 und aktuell im März 2018 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen jeweils gültiger Fassung weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2017.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

 

Dortmund, 22.03.2018

Für den Aufsichtsrat

Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Lagebericht NORDWEST Handel AG

Grundlagen der AG

1. Geschäftsmodell

Die NORDWEST Handel AG (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit nahezu 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 787 Fachhandelspartner (+57 ggü. VJ) und im Konzern 1.002 Fachhandelspartner (+45 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund Phoenix. Mit der Einführung der „Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen selten ist.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BH') bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner vor Ort. In den produktfeldspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u.a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein „Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke „Delphis", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner zu stärken.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 170.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 45.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT- & E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST- Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 200.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

„Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: „NORDWEST ist die erfolgreichste Verbundgruppe im Produktionsverbindungshandel mit nachhaltigem, wirtschaftlichem Wachstum. Das Geschäftsvolumen in Europa wird 2020 über 3 Mrd. € betragen mit einem EBIT größer als 0,5%." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2017 des Lageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2017

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen konjunkturellen Aufschwung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vergangenen Jahr um 2,2% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. In den letzten zehn Jahren ist das BIP in Deutschland um durchschnittlich 1,3% gestiegen. Damit ist die Wirtschaft der Bundesrepublik das achte Jahr in Folge gewachsen und konnte die Wachstumsrate im vergangenen Jahr nochmal erhöhen. Die Inflation lag bei 1,8%. Die deutsche Preissteigerungsrate näherte sich damit der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank für das gesamte Eurowährungsgebiet von 2,0%. Die positive Entwicklung basiert derzeit auf dem allgemeinen weltwirtschaftlichen Wachstum. Als exportorientierte Nation profitiert Deutschland von dem positiven Umfeld im Außenhandel, da die Ausfuhren deutlicher steigen als die Einfuhren. Zusätzlich wird die Entwicklung durch die gute Lage am Arbeitsmarkt gestärkt. Die Arbeitslosenquote sank zum Jahresende auf 5,3% und befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Reallöhne führt dies zu steigenden Konsumausgaben. Ebenso tragen eine hohe Auslastung der Industrie und des Handwerks, aber auch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und eine daraus resultierende hohe Investitionsbereitschaft zu dem Wachstum bei.

Die europäische Wirtschaftsentwicklung legte im vergangenen Jahr ebenfalls an Dynamik zu. Alle 28 EU-Mitglieder verzeichneten ein Wirtschaftswachstum, das insbesondere auf die hohe Industrieproduktion und auf die niedrige Arbeitslosenquote zurückzuführen ist. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 2,5% und die Arbeitslosenquote konnte auf 7,3% zum Jahresende gesenkt werden. Auch die Entwicklung der Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Fahrt aufgenommen. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2017 3,6%. Neben der guten Wirtschaftsentwicklung in Europa, befinden sich große Volkswirtschaften wie die USA und China in einem konjunkturellen Aufschwung.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2018 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2018 der Bundesregierung.

2. Geschäftsverlauf in 2017

Mit einem Geschäftsvolumen von 2.398,5 Mio. € im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um rund 19% deutlich übertroffen. Neben den Erfolgen im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie tragen die Bereiche TeamFaktor/Services und Stahl einen wesentlichen Anteil am deutlichen Ausbau der Geschäftsvolumina.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

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Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG (brutto inkl. MwSt.) 2016
in Mio. €
2017
in Mio. €
Veränderung zum Vorjahr
Stahl 802,7 940,8 17,2%
Bau-Handwerk-Industrie 775,8 847,4 9,2%
Haustechnik 183,5 157,2 -14,3%
TeamFaktor/Services 255,4 453,2 77,4%
Summe 2.017,4 2.398,5 18,9%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Ein Grundstein für diesen erfolgreichen Geschäftsverlauf bildet dabei die stets vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist. Dabei zeichnet es NORDWEST aus, durch Leistung zu überzeugen und diese in gleichem Maße auch zu honorieren. Nicht zuletzt die Zuwachsraten im BHI-Lagergeschäft verdeutlichen dieses Wechselspiel.

Durch neue Konzepte, kundenindividuelle Dienstleistungen und durch Abschlüsse von wesentlichen Kooperationsverträgen konnten in 2017 saldiert 57 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden, sodass am Jahresende nunmehr 787 Häuser der NORDWEST Handel AG angeschlossen sind.

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Anzahl
01.01.2017 730
Saldo Zu-/Abgänge 57
31.12.2017 787

Stahl

Ein Anstieg der abgesetzten Tonnage führte im Geschäftsbereich Stahl zusammen mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau zu einem Geschäftsvolumen von 940,8 Mio. € und damit zu einer Steigerungsrate von 17,2% gegenüber 2016 (802,7 Mio. €). Die abgesetzte Tonnage konnte im selben Zeitraum um 4,3% gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognose, die für das best-case-Szenario eine Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung und einer daraus resultierenden positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens deutlich übertroffen.

Wachstumstreiber ist nach wie vor der Bereich Bewehrungsstahl. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die hohe Nachfrage aufgrund intensiver Bautätigkeiten zurückzuführen. NORDWEST geht von einer Fortführung der Entwicklung aus. Die allgemeine Nachfragesituation wird jedoch maßgeblich von der nur schwer vorhersehbaren Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise abhängig sein. Mit dem neuen Stahlkonzept „Stahlverbund Phoenix", welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird, aber auch durch den personellen Ausbau des schlagkräftigen Stahlteams stärkt NORDWEST die Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern.

Bau-Handwerk-Industrie

Die konstant positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre setzte der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie auch in diesem Jahr fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 847,4 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 9,2% das vorjährige Volumen (2016: 775,8 Mio. €) deutlich. Die im Lagebericht 2016 prognostizierte Geschäftsentwicklung von +/-0% bis +4% wurde klar übertroffen. Wesentlichen Anteil an der sehr guten Entwicklung haben die Produktfelder Schweißtechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge, Bauelemente und Arbeitsschutz.

Der Geschäftsbereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 211,8 Mio. € und einer Steigerung von 7,2% (2016: 197,7 Mio. €) das Vorjahresvolumen deutlich übertroffen. Nach wie vor ist das verarbeitende Handwerk des Baugewerbes ausgelastet. Trotz der hohen Anzahl an Baugenehmigungen und der allgemein guten Auftragslage lassen sich aus den erhöhten Auftragsvolumina aufgrund fehlender Kapazitäten im verarbeitenden Handwerk nur langsam zusätzliche Umsatzzuwächse realisieren. Ferner wird die Entwicklung des Geschäftsbereiches Bau durch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der VBH Deutschland GmbH getragen. Die seit langem erfolgreiche Zusammenarbeit im Lagergeschäft konnte im letzten Quartal auch auf das Zentralregulierungsgeschäft ausgeweitet werden. Die zielorientierte Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern in den Leistungsgemeinschaften, aber auch die sinnvolle Erweiterung der Vertragslieferanten bilden die Basis für eine gute Geschäftsentwicklung auch im neuen Jahr.

Der Geschäftsbereich Handwerk & Industrie steigerte das Geschäftsvolumen um 9,9% auf 635,5 Mio. € (2016: 578,1 Mio. €). Nach wie vor bildet das Zentrallager mit zweistelligen Wachstumsraten das Fundament für diesen Erfolg. Die deutliche Verbesserung der Lager-Performance führt zu einer immer größeren Zustimmung bei den Fachhandelspartnern. Auch die deutlich positive Entwicklung der NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT hat in 2017 zu dem überdurchschnittlichen Ausbau des Lagergeschäfts beigetragen. Im vergangenen Jahr konnten bei PROMAT-Artikeln Umsatzzuwächse in Höhe von 10,8% verzeichnet werden. Auch in 2018 soll diese Entwicklung durch gezielte Marketingmaßnahmen weiter ausgebaut werden. Hierzu gehört insbesondere die im vergangenen Oktober gestartete Sponsoring-Partnerschaft mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und die zusätzliche PROMAT-Vermarktung von Fachhändlern der NORDWEST-Kooperationspartner. Die Herausforderungen der Branche liegen wie in den Jahren zuvor auch in dem immer stärker werdenden Preisdruck und in den deutlich gewachsenen Anforderungen der Industriekunden der angeschlossenen Fachhandelspartner. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Einkaufskonditionen, durch das Lagervertriebskonzept „FHP 4.0" und durch die Listung attraktiver Lieferanten sowohl für das Lagergeschäft als auch für die Zentralregulierung trägt NORDWEST den gestiegenen Marktanforderungen Rechnung. Dies bewirkt, dass das Leistungsportfolio immer stärker am Markt wahrgenommen und dadurch auch zukünftig weitere Partner für eine Zusammenarbeit mit NORDWEST gewonnen werden können. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern E.I.S. und Eurobaustoff weiter ausgebaut.

Haustechnik

Im Geschäftsbereich Haustechnik wurde ein positiver Geschäftsverlauf durch das Ausscheiden von Fachhandelspartnern in der Zentralregulierung und im Lagergeschäft verhindert. Mit 157,2 Mio. € wird zwar ein Minus von 14,3% im Vergleich zum Vorjahr (2016: 183,5 Mio. €) erzielt, bereinigt um die Volumina der ausgeschiedenen Händler konnte mit den verbliebenen Fachhandelspartnern zusammen jedoch ein zweistelliges Wachstum von rd. 19% erreicht werden. Die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -25% bis -15% ist nahezu eingetroffen. Die NORDWEST-Haustechnik hat neben den Auswirkungen der Fachhandelspartner-Abgänge auch mit Montageengpässen im verarbeitenden Handwerk und mit einem erhöhten Preisdruck durch Online-Händler zu kämpfen. Die hohe Auslastung der Handwerker in dem verarbeitenden Haustechnik-Gewerbe führt dazu, dass in diesem Bereich Umsatzzuwächse aufgrund fehlender Kapazitäten erst zeitlich verzögert realisiert werden. Die überarbeitete Exklusivmarke Delphis wurde am 21. und 22. Februar 2018 auf dem HAGRO Handelstag vorgestellt. Der Relaunch der Marke und die attraktive Sortimentsgestaltung stärken die Position der Fachhandelspartner am Markt.

TeamFaktor/Services

Wachstumsmotor der NORDWEST Handel AG ist weiterhin der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der Geschäftsbereich umfasst hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Durch den Ausbau des Kundenstamms wurde mit einem Geschäftsvolumen von 453,2 Mio. € das Vorjahr um 77,4% und die allgemeine Marktentwicklung der Factoring-Branche deutlich übertroffen. Auch die Prognose für den Geschäftsverlauf in 2017, die einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% gegenüber dem Vorjahr vorgesehen hat, wurde deutlich überschritten. Die TeamFaktor NW GmbH hat sich als Spezialdienstleister für das Factoring des PVH am Markt etabliert. Insbesondere das Factoring-Angebot für breit gefächerte Debitorenportfolien mit kleinen Rechnungsgrößen findet bei den Fachhandelspartnern großen Zuspruch. Das Interesse mittelständischer Unternehmen an Factoring-Angeboten ist weiterhin hoch und externe Partner werden zunehmend auf die angebotenen Dienstleistungen aufmerksam, sodass NORDWEST auch für das Jahr 2018 von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung ausgeht.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2017

3.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2017 einen Jahresüberschuss in Höhe von 4,2 Mio. € aus und bewegt sich mit 22,4% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem damit verbundenen Anstieg des Rohergebnisses und einer konstanten Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2017 um 24,8% von 5,4 Mio. € auf jetzt 6,7 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 1,29 € nach 1,07 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2016 dargestellten Prognosen führt die NORDWEST Handel AG wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2017 veröffentlichten positiven Szenarien der Prognosewerte. Das Geschäftsvolumen der NORDWEST Handel AG hat mit +18,9% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

Die Umsatzerlöse setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen zusammen. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten, spiegelt sich das deutliche Wachstum der Geschäftsvolumina nur in einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse wider. Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

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2016 2017 Abw.
in %
Streckengeschäft 265.148 269.506 1,64%
Lagergeschäft 126.267 128.176 1,51%
Delkredereprovision 35.485 38.442 8,33%
Sonstige Erlöse 4.342 4.299 -0,99%
Eigenumsatz 431.242 440.422 2,13%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -49.131 8,40%
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 391.291 1,39%

Die gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2017 zeigt sich dann in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft sowie die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau-Handwerk-Industrie zu einer Steigerung von rd. 7,8% gegenüber dem Vorjahr.

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2017 321 Mitarbeiter (VJ: 308). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf 22,1 Mio. € (VJ: 19,9 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 2,2 Mio. € resultiert zum einen aus bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 und zum Jahresbeginn 2017 getätigten Personalrekrutierungen, die insbesondere auf die Nachbesetzung von zeitnah aus Altersgründen ausscheidenden Führungskräften zurückgehen. Zum anderen bewirken die im Mai 2016 sowie im August 2017 gewährten Tariferhöhungen einen Anstieg des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus führten im Geschäftsjahr 2017 notwendige Dotierungen von Rückstellungen im Rahmen von getätigten Maßnahmen zur Verschlankung der Personalhierarchie zu dem Anstieg von insgesamt 11,0%.

Während sich die Einsparung der Fremdmiete für die Immobilie in Hagen positiv auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auswirkte, führte die im Rahmen des Umzuges nach Dortmund abgeschlossene Auslagerung der IT-Systeme zu einer Erhöhung dieser Position. Bei einer insgesamt sehr stabilen Entwicklung der Lagervolumina konnten die Kosten für Lagerung und Transport leicht gesenkt werden. Aufgrund der vorgenannten Effekte bewegen sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich gegenüber dem Vorjahr unverändert auf -1,1 Mio. €. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung zum Jahresende hin eine leichte Erhöhung der pauschalen Risikovorsorge ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist insbesondere durch die Zinsen für die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 176 T€ (VJ: 191 T€) belastet. Darüber hinaus führten Zinsaufwendungen im Hinblick auf die Dotierung der Pensionsrückstellungen zu einem negativen Zinsergebnis.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von -2,3 Mio. € beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2017.

3.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2017 beläuft sich auf 195 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 21 Mio. € angestiegen. Während das Anlagevermögen nur leicht angestiegen ist, führte die Umsatzausweitung insbesondere im letzten Quartal 2017 zu einer deutlichen Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, sowie in die Implementierung eines Datenmanagements-und Archivierungssystems investiert.

Die Sachanlagen enthalten den Kauf eines weiteren Grundstückes am neuen Standort in Dortmund. Dieser soll zur Erweiterung der bestehenden Parkplatzfläche insbesondere im Hinblick auf Großveranstaltungen dienen.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2017 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 1,0 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,9 Mio. € gegenüber.

Das Finanzanlagevermögen entwickelt sich annähernd konstant zum Vorjahr. In dieser Position ist insbesondere ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5,0 Mio. € enthalten, das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Bei einer konstant guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum steigt das Vorratsvermögen um rund 23,1% an. Dies ist insbesondere der weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2017 aufgrund der erheblichen Ausweitung des Umsatzvolumens im letzten Quartal 2017 ebenfalls erheblich angestiegen.

Die deutliche Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen ergibt sich aus dem im Dezember 2017 begonnenen Cash-Pooling innerhalb der NORDWEST-Gruppe. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Geschäftsartenbedingt wurde die Teamfaktor NW GmbH mit Liquidität ausgestattet, insbesondere um Zinsaufwendungen im Konzern zu reduzieren.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zugesagten Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2017 beläuft sich auf 1.862 T€. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um 172 T€.

Aufgrund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit der Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Hinblick auf steigende Umsatzvolumina sowie dem oben beschriebenen Anstieg des Vorratsvermögens steht, sinkt die Eigenkapitalquote durch die gute Ergebnissituation der Gesellschaft nur leicht von 32,3% auf jetzt 30,2%.

Bedingt durch den Rückgang des Zinsniveaus, welches weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich Zuführungen im Sollwert der Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben.

Darüber hinaus führt die beträchtliche Ausweitung der Geschäftsvolumina auch zu einer deutlichen Erhöhung der Rückstellung für leistungsbezogene Ausschüttungen an die Fachhandelspartner. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen begründet sich in erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich ansteigen.

Mit der beträchtlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigen auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - korrespondierend zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen — ebenfalls deutlich an.

Seit dem Dezember des Geschäftsjahres 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Aufgrund der guten Liquiditätssituation einiger Tochtergesellschaften werden die Guthaben nun bei der NORDWEST Handel AG gepoolt. Hieraus ergeben sich entsprechende Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr geht zurück auf Einzahlungen, die die Unterstützung der Einrichtung des Showrooms in der neuen Konzernzentrale betreffen.

3.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019.

Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit trotz des guten Jahresergebnisses aufgrund der deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und des Anstiegs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen negativ entwickelte, enthält der Cashflow aus Investitionstätigkeit neben den Auszahlungen für das oben beschriebene Cash-Pooling, Auszahlungen für den Zukauf des Grundstückes am neuen Standort sowie planmäßige Investitionen in das IT-Umfeld. Die erhöhten Auszahlungen zur Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie die erhöhte Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr auf 2,9 Mio. € sinken.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2017

Das Geschäftsjahr 2017 war mit Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sehr erfolgreich. NORDWEST konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Bestmarken sowohl im Lagergeschäft, als auch im Hinblick auf das gesamte Geschäftsvolumen erzielen. Einen wesentlichen Anteil an diesem Anstieg trugen neben dem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie die Bereiche Stahl und TeamFaktor/Services. Die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens konnte auch durch eine von Sondereffekten geprägte Entwicklung im Bereich Haustechnik nicht merklich gedämpft werden. Die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist, die deutlichen Zuwachsraten im Lagergeschäft Bau-Handwerk-Industrie sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig für eine Steigerung des EBITs sorgen.

Prognosebericht

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 konnte durch eine positive Entwicklung der Geschäftsvolumina und ein daraus resultierendes gestiegenes Ergebnis überzeugen. Der Schwung des abgelaufenen Geschäftsjahres und die weiterhin positiven Wachstumssignale erlauben auch für das folgende Geschäftsjahr 2018 eine positive Umsatz- und Ergebnisprognose. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei, eingebettet in einem stabilen konjunkturellen Umfeld, das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar 2018 veröffentlichten Konjunkturprognose, wird für das kommende Geschäftsjahr von einer weiteren Fortführung des Expansionskurses der binnenwirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen. Gleichlautend positiv sind die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sowie das Ifo-Institut gehen in den jeweils im Dezember 2017 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr deutlich um 2,5 % bzw. 2,6% steigen wird.

BIP Wachstum in Deutschland in 2017: Soll-Ist-Prognosevergleich

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2016 Ist Prognose 2017 2017 Ist* Prognose 2018
BMWi 1,9% 1,4% 2,2% 2,4%
ifo 1,9% 1,5% 2,3% 2,6%
IfW 1,9% 1,7% 2,3% 2,5%

* Schätzungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 haben das Expansionstempo sowie die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts die zum Jahresbeginn veröffentlichten Prognosen überschritten. Zur Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik dürfte beigetragen haben, dass die negativen Auswirkungen für eine Vielzahl von Risiken im Verlauf des Jahres hinter den Voraussagungen zurück geblieben sind. So ist der seit langem befürchtete Wachstumseinbruch in China ausgeblieben. Ebenfalls wurden tiefgreifende wirtschaftspolitische Maßnahmen in den USA aus unterschiedlichsten Gründen nicht umgesetzt und schwerwiegende Auswirkungen des Brexit-Votums auf wichtige britische Handelspartner blieben bislang aus.

Daran anknüpfend weisen die konjunkturellen Frühindikatoren im Prognosezeitraum übereinstimmend auf eine positive Fortsetzung des Aufschwungs hin. Mit Blick auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung dürften insbesondere die Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt sowie die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen die Inlandsnachfrage weiter anregen, während zeitgleich der positive Ausblick der Weltwirtschaft für eine steigende Exportnachfrage sorgt. In Folge dessen ist mit einer steigenden Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten zu rechnen und einer sich daraus ergebenen Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach Abschluss eines erfolgreichen Geschäftsjahres 2017 rechnet das Management insgesamt mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Die Geschäftsbereiche unterliegen dabei unterschiedlichen Einflussfaktoren, die zu einer teilweise heterogenen Entwicklung in den Bereichen führt. In den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services tragen neue Kooperationen sowie der weitere Ausbau der Anzahl der Fachhandelspartner zu steigenden Wachstumsraten bei, während sich im Bereich Haustechnik eine veränderte Fachhandelspartnerstruktur belastend auf die weitere Entwicklung auswirken wird. Im Geschäftsbereich Stahl erfolgt mit Beginn des kommenden Geschäftsjahres der Startschuss für die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix. Durch die Erschließung neuer Lieferanten soll zusammen mit einem transparenten Anreizsystem der Konzentrationsgrad auf NORDWEST erhöht und damit der Geschäftsverlauf 2018 und in den Folgejahren positiv gestützt werden.

Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2017 per Saldo 57 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts im Kerngeschäftsbereich BHI zeigt, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und durch Prozessvorteile ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Die für die Planung 2018 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Für den Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2018 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ausgegangen. Die Geschäftsentwicklung insbesondere im letzten Quartal 2017 hat gezeigt, dass die auf den Weg gebrachten neuen Geschäftsideen an Fahrt aufgenommen haben und bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern mehr und mehr zur Umsetzung gelangen. Darüber hinaus konnte durch neue Kooperationspartner zusätzliches Volumen über NORDWEST gebündelt werden. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bildet weiterhin das nordwesteigene Lagergeschäft. Neben dem Angebot einer maßgeschneiderten kundenindividuellen Logistik steht hier insbesondere der weitere Ausbau des Produktportfolios sowohl in Sortimentsbreite als auch in Sortimentstiefe im Vordergrund. Dies ermöglicht es NORDWEST seinen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Warensortiment, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance, anzubieten.

Zusammen mit einer weiterhin stabilen konjunkturellen Entwicklung sowie den erzielten Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises wird für 2018 von einer Entwicklung der Geschäftsvolumina von +8% bis +17% ggü. VJ ausgegangen.

Mit Blick auf den Geschäftsbereich Stahl fußt die Prognose 2018 auf zwei wesentlichen Einflussfaktoren, die eine separate Betrachtung erfordern. Zum einen ist es NORDWEST im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, mit der Gründung des Stahlverbunds Phoenix den Geschäftsbereich neu aufzustellen. Kernpunkt der Neuausrichtung ist dabei ein auf die Ansprüche und Größenverhältnisse der Fachhandelspartner zugeschnittenes Leistungsportfolio, welches neben einer verlässlichen und leistungsorientierten Bonifizierung die Erschließung von zusätzlichen Beschaffungsoptionen und die Erweiterung des Lieferantenportfolios beinhaltet. Durch das überarbeitete Leistungsangebot hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen für einen erfolgreichen weiteren Geschäftsverlauf geschaffen.

Gleichwohl bewegt sich der Geschäftsbereich in einem volatilen Markt. Durch das Ineinandergreifen von globalen Einflussfaktoren wie der Marktentwicklung in China, hohen Schwankungsbreiten in der Rohstoffbeschaffung und einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik der Europäischen Union und der USA, ist ein verlässlicher Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der binnenwirtschaftlichen Entwicklung in diesem Bereich nur schwer möglich. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche begegnet das NORDWEST-Management unter Verwendung einer Szenariobetrachtung.

Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen sowie eines steigenden Konzentrationsgrades hinzugezogen werden. Für das ermittelte Basisszenario wird ein Anstieg der abgesetzten Tonnage von bis zu 5% in Verbindung mit einer stabilen Preisentwicklung unterstellt, auf dessen Grundlage eine positive Entwicklung des Geschäftsvolumens in identischer Größenordnung impliziert wird. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von größer 5% und einer leicht steigenden Preisentwicklung, eine mögliche positive Entwicklung des Geschäftsvolumens von bis zu 10% an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -5% rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Geschäftsvolumenentwicklung prognostiziert.

In einem schwierigen Marktumfeld wird die Entwicklung im Bereich Haustechnik in 2018 durch Veränderungen im Fachhandelspartnerkreis spürbar belastet. Dies umfasst sowohl das Zentralregulierungs- als auch das Lagergeschäft. Im Rahmen der Prognose ergibt sich eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -5% bis +/-0% ggü. dem Vorjahr.

Auch im kommenden Jahr wird die Haustechnikbranche durch einen starken Preisdruck und akuter Unruhe infolge von Fussions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten ist weiterhin auf den Vormarsch und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Trotz der herausfordernden Marktlage sieht das Management das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein konkurrenzfähiges Preis-/Leistungsverhältnis aus. Der Relaunch der Exklusivmarke in 2018 soll die Attraktivität für die angeschlossenen Fachhandelspartner weiter steigern und deren Position im Markt weiter stärken.

Die rasante Entwicklung im Geschäftsjahr 2017 im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services wird in abgeschwächter Form voraussichtlich auch in 2018 fortgeführt. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2018 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2018 wird für den gesamten Geschäftsbereich ein Anstieg des Geschäftsvolumens von +5% bis +10% ggü. dem Vorjahr erwartet.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Das NORDWEST-Management stellt im Folgenden seine Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Für das Lagergeschäft wird auch im kommenden Geschäftsjahr mit einer Ausweitung der Geschäftsvolumina gerechnet. Durch punktuelle Verbesserungen der NORDWEST-Zentrallagerlösung, wie beispielsweise die Einbindung des Fachhandelspartner 4.0 Konzeptes oder das Angebot maßgeschneiderter kundenindividueller Logistiklösungen, hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen geschaffen, um den eingeschlagenen Wachstumskurs auch zukünftig voranzutreiben. Darüber hinaus soll der stetige Ausbau der angebotenen Sortimente, eine Steigerung der Lieferfähigkeit sowie die konsequente dauerhafte Überwachung der Prozessketten sicherstellen, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner auch zukünftig auf eines der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zugreifen können.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Das NORDWEST-Management rechnet für 2018 mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung und die geplanten Werte überschreiten.

NORDWEST Handel AG: Eckdaten-Prognose 2018

Unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2018 optimistisch gestimmt und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von +2% bis +10% ggü. VJ, insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) wird rund 7,7 Mio. € mit einer Bandbreite von +1- 0,4 Mio. € betragen. Das Jahresergebnis wird sich vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Bereits in den letzten Jahren ist es NORDWEST gelungen die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner kontinuierlich zu steigern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leitungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch in 2017 ist es NORDWEST erneut gelungen per Saldo 57 neue Fachhandelspartner zu gewinnen (84 Zugänge, 27 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Per 31.12.2017 gehören insgesamt 787 Fachhandelspartner der NORDWEST Handel AG an. Auch in 2018 wird von einer weiteren Ausweitung des Fachhandelspartnerkreises ausgegangen.

Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen man die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber ablesen kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2017 belief sich in der AG die Anzahl der Stellen auf 321 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 13 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2016: 308 Stellen).

4. Fazit

Der eingeschlagene Wachstumskurs konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber äußeren Einflüssen behaupten und hat sich als robust und nachhaltig in seiner Entwicklung gezeigt. Oberstes Ziel für 2018 ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Im Fokus dabei steht die bestmögliche Unterstützung aller angeschlossenen Fachhandelspartner. Um dies zu gewährleisten wurden bereits neue Konzepte, wie das Fachhandelspartner 4.0 Konzept oder die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix, umgesetzt. Darüber hinaus bestehen weitere innovative Ideen, die NORDWEST für die weitere Entwicklung in 2018 positiv stimmen.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquisition von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1

unbedeutend

2

mittel

3

bedeutend

4

schwerwiegend

5

bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden seit 2013 Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes, durch Ausweitung der Zentralregulierung, besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, welches im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und in den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Bedingt durch den geplanten Verzicht auf Papierrechnungen bietet NORDWEST stetig mehr Archivdienstleistungen an und baut in diesem Zusammenhang ein internes Kontrollsystem (IKS) inklusive Zertifizierung auf.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.

Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST die bereits seit 2012 bestehende Vertrauensschadenversicherung um weitere 3 Jahre verlängert. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden dem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Allen diese Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass der NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als tausend Fachhandelspartner angehörten. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen der NORDWEST Handel AG gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiter entwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen 43 den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich NORDWEST externer Dienstleister, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei NORDWEST erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen. Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr beziehungsweise aufgrund einer Vertragsergänzung für ein Vorstandsmitglied im vierten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst, tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2017 um einen Betrag in Höhe von 32 T€ auf 338 T€ (Vorjahr: Auflösung 6 T€) erhöht.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 311 T€ (VJ: 301 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,7 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 172 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung von 100 T€ (VJ: 162 T€) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,8 Mio. € (VJ: 7,9 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2017

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2017 und 2016 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines „mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

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Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler Vorsitzender des Vorstands seit 01.02.2015
in € 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
Festvergütung 310.277 310.620 310.620 310.620
Nebenleistung 11.796 13.355 13.355 13.355
Summe 322.073 323.975 323.975 323.975
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 140.000 167.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 – 2018)) 0 165.000 0 200.000
Gesamtvergütung 462.073 655.975 323.975 723.975
Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon Finanzvorstand seit 10.06.2015
in € 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
Festvergütung 251.266 251.901 251.901 251.901
Nebenleistung 14.534 15.906 15.906 15.906
Summe 265.800 267.807 267.807 267.807
Einjährige variable Vergütung 70.000 84.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 – 2018)) 35.000 49.000 0 100.000
Gesamtvergütung 370.800 400.807 267.807 467.807

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

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Zufluss in € Bernhard Dressler Vorsitzender des Vorstands Eintritt 01.02.2015 Jörg Axel Simon Finanzvorstand Eintritt 10.06.2015
2016 2017 2016 2017
Festvergütung 310.277 310.620 251.266 251.901
Nebenleistung 11.796 13.355 14.534 15.906
Summe 322.073 323.975 265.800 267.807
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 109.659 140.416 25.000 70.208
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 431.732 464.391 290.800 338.015

Aufsichtsratsvergütung 2017

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 E, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschuss-vorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2017 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 210 TE (VJ: 234 TE) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2017

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Bertinchamp Frick Unterharnscheidt
in T€ (Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) (Vorsitzender Prüfungsausschuss))
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0
Summe Sitzungsgeld 7,0 6,0 6,5
Summe AR-Vergütung 2017 61,0 42,0 42,5
  Stumpf Rüth Bäcker
in T€      
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 3,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2017 21,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2017

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Bertinchamp Frick Unterharnscheidt
in T€ (Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) (Vorsitzender Prüfungsausschuss)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0
Summe Sitzungsgeld 6,0 5,5 6,5
Summe AR-Vergütung 2016 60,0 41,5 42,5
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Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (bis 19.05.2016) (bis 19.05 .2016) (bis 19.05.2016)
Basisvergütung 6,9 6,9 6,9
Summe Sitzungsgeld 1,5 1,5 1,0
Summe AR-Vergütung 2016 8,4 8,4 7,9

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Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 4,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2016 22,0 22,0 21,0

Angaben nach § 289a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), (die „Bieterin") hat am 14. November 2017 die Angebotsunterlage für ihr öffentliches Übernahmeangebot in Form eines Barangebots (das „Übernahmeangebot") an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG, Dortmund, („NORDWEST Handel AG") zum Erwerb aller sich nicht unmittelbar im Eigentum der Bieterin befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien der NORDWEST Handel AG (ISIN DE0006775505) (die „NORDWEST-Aktien") zum Preis von 18,25 € je NORDWEST-Aktie veröffentlicht. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) (der „Meldestichtag") ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Bieterin hielt zum Meldestichtag unmittelbar 960.000 NORDWEST-Aktien. Das entspricht einem Anteil von 29,95 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Stimmrechte aus diesen NORDWEST-Aktien werden gemäß § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 3 WpÜG der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung sowie der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, jeweils mit Sitz in Anif, Österreich, zugerechnet, die gemäß § 2 Abs. 5 Satz 3 WpÜG als mit der Bieterin gemeinsam handelnde Personen gelten. Darüber hinaus hielten weder die Bieterin noch mit der Bieterin im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 1, 3 WpÜG gemeinsam handelnde Personen oder deren Tochterunternehmen im Sinne des § 2 Abs. 6 WpÜG zum Meldestichtag NORDWEST-Aktien oder waren nach §§ 25, 25a Wertpapierhandelsgesetz in der bis zum 2. Januar 2018 geltenden Fassung bzw. §§ 38, 39 Wertpapierhandelsgesetz in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung verpflichtet, Stimmrechtsanteile in Bezug auf NORDWEST Handel AG mitzuteilen. Ihnen wurden darüber hinaus zum Meldestichtag auch keine Stimmrechte aus NORDWEST-Aktien gemäß § 30 WpÜG zugerechnet.

Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Herr Roland Oetker hat der Gesellschaft am 17.08.2017 mitgeteilt, dass er die Schwelle von 10% der Stimmrechte am 16.08.2017 überschritten hat und zu diesem Zeitpunkt insgesamt direkt und zugerechnet 10,45% der Stimmrechte hält.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2017 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots vom 14. November 2017 durch die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus) wurden die vorgenannten gesetzlichen Vorgaben eingehalten.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.

Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2017 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

„Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften und getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde."

 

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Bernhard Dressler

Jörg Axel Simon

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Bernhard Dressler

Jörg Axel Simon

Bilanz

Aktiva

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31.12.2017 31.12.2016
A. Anlagevermögen    
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 400.303,91 318.534,91
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.163.368,09 867.943,09
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 217.753,25 467.483,04
  1.781.425,25 1.653.961,04
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.793.492,95 19.356.464,86
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.341.980,00 1.512.347,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.355.216,00 1.986.553,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 73.581,37 118.929,60
  23.564.270,32 22.974.294,46
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.815.888,30 5.803.748,83
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 9.828,08
  8.032.342,13 8.020.202,66
  33.378.037,70 32.648.458,16
B. Umlaufvermögen    
I. Vorräte    
1. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 87.423,69 178.532,09
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 26.578.836,78 21.484.804,58
  26.666.260,47 21.663.336,67
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände    
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 103.558.235,73 87.830.171,60
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 31.12.2017 € 822.787,49 31.12.2016 € 332.000,00    
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 6.952.502,24 1.955.665,91
3. Sonstige Vermögensgegenstände 14.680.938,16 12.011.341,26
  125.191.676,13 101.797.178,77
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 8.779.057,52 17.052.407,90
C. Rechnungsabgrenzungsposten 375.727,14 195.422,38
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 172.107,74 258.459,19
  194.562.866,70 173.615.263,07

Passiva

   
  31.12.2017 31.12.2016
 
A. Eigenkapital    
I. Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
II. Kapitalrücklage 671.500,09 671.500,09
III. Gewinnrücklagen    
1. Gesetzliche Rücklage 3.273.000,00 3.273.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 17.819.866,95 15.017.344,44
  58.842.281,75 56.039.759,24
B. Rückstellungen    
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.203.060,00 7.890.208,00
2. Steuerrückstellungen 2.016.856,08 452.318,59
3. Sonstige Rückstellungen 7.072.511,71 5.441.046,31
  17.292.427,79 13.783.572,90
C. Verbindlichkeiten    
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.676.544,00 13.840.416,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 31.12.2017 € 1.163.872,00 31.12.2016 € 1.163.872,00    
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 98.407.753,60 83.225.537,95
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 31.12.2017 € 98.407.753,60 31.12.2016 € 83.225.537,95    
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.565.934,41 178.075,15
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 31.12.2017 € 3.565.934,41 31.12.2016 € 178.075,15    
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.920.121,22 6.005.102,87
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 31.12.2017 € 2.225.709,74 31.12.2016 € 5.306.320,87    
davon aus Steuern: 31.12.2017 € 1.116.251,31 31.12.2016 € 3.772.044,89    
  117.570.353,23 103.249.131,97
D. Rechnungsabgrenzungsposten 857.803,93 542.798,96
  194.562.866,70 173.615.263,07

Gewinn- und Verlustrechnung

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2017 2016
1. Umsatzerlöse 391.291.043,67 385.918.699,62
2. Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -91.108,40 46.535,04
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 311.226,70 387.689,39
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.257.520,75 1.658.190,73
davon aus Währungsumrechnung 2017 € 191.184,08 2016 € 75.044,64    
  392.768.682,72 388.011.114,78
5. Materialaufwand    
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -333.239.189,18 -332.408.614,52
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.746.985,50 -2.038.792,13
  -334.986.174,68 -334.447.406,65
6. Rohergebnis 57.782.508,04 53.563.708,13
7. Personalaufwand    
a) Löhne und Gehälter -18.521.692,09 -17.157.040,60
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -3.619.510,72 -2.790.933,12
davon für Altersversorgung 2017 € 486.148,42 2016 € 55.467,45    
  -22.141.202,81 -19.947.973,72
8. Abschreibungen    
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2.281.185,41 -1.476.037,31
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.612.476,90 -26.733.584,79
10. EBIT 6.747.642,92 5.406.112,31
11. Erträge aus Beteiligungen 225,00 275,00
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 496.171,99 727.668,37
davon aus verbundenen Unternehmen 2017 € 143.891,44 2016 € 230.983,24    
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -639.571,43 -661.384,87
davon aus Aufzinsungen: 2017 € 377.688,00 2016 € 426.846,00    
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.338.526,91 -1.955.735,19
15. Ergebnis nach Steuern 4.265.941,57 3.516.935,62
16. Sonstige Steuern -85.269,06 -101.505,67
17. Jahresüberschuss 4.180.672,51 3.415.429,95
18. Gewinnvortrag 15.017.344,44 12.563.414,49
19. Ausschüttungen an Anteilseigner - 1.378.150,00 -961.500,00
20. Bilanzgewinn 17.819.866,95 15.017.344,44

Kapitalflussrechnung

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2017 2016
T€ T€
Periodenergebnis vor Verwendung 4.181 3.415
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 2.281 1.476
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen 3.204 1.045
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -192 -468
Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die -/+ nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -23.233 -3.189
Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die +/- nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 10.670 4.622
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 2 54
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge 143 -67
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag 2.339 1.956
-/+ Ertragsteuerzahlungen -774 -1.579
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.379 7.265
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -1.002 -1.195
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 2 0
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.000 -15.137
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -79
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen 0 4.000
+ Einzahlung Körperschaftssteuerguthaben 419 397
+ Erhaltene Zinsen 484 656
+/- Einzahlungen/Auszahlungen aus Cash-Pooling -2.112 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.209 -11.358
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -1.164 -920
- Gezahlte Dividenden -1.378 -962
- Gezahlte Zinsen -334 -313
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.876 -2.195
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -8.464 -6.288
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 192 74
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 17.052 23.266
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 8.780 17.052
* davon verfügungsbeschränkt 1.500 1.500

Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB).

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Sofern erforderlich sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden linear abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt und bewegt sich in der Regel zwischen drei und sechs Jahren.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €) zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 172 T€ aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Bewertung der Rückdeckungsversicherung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein — nicht bilanzierter — Überhang aktiver latenter Steuern.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 8.203 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten „Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.

Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 3,71% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB a.F. erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 2,81% durchgeführt (Stand Dezember 2017, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 1.022 T€.

Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5% p.a., ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

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Anschaffungs-/ Herstellungskosten
01.01.2017 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2017
I. Immaterielle Vermögegengegenstände          
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 813.113,30 311.226,70 0,00 149.773,61 974.566,39
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.924.120,09 586.820,99 353.879,79 118.594,31 9.746.226,56
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 467.483,04 104.150,00 -353.879,79 0,00 217.753,25
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 10.204.716,43 1.002.197,69 0,00 268.367,92 10.938.546,20
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.494.902,31 1.191.990,19 0,00 0,00 20.686.892,50
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.601.034,00 11.779,54 0,00 0,00 1.612.813,54
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.597.906,13 723.137,69 118.929,60 107.013,97 3.332.959,45
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 118.929,60 73.581,37 -118.929,60 0,00 73.581,37
Summe Sachanlagen 23.812.772,04 2.000.488,79 0,00 107.013,97 25.706.246,86
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 0,00 0,00 0,00 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.803.748,83 12.139,47 0,00 0,00 5.815.888,30
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 0,00 0,00 0,00 9.828,08
Summe Finanzanlagen 8.840.399,88 12.139,47 0,00 0,00 8.852.539,35
Summe Anlagevermögen 42.857.888,35 3.014.825,95 0,00 375.381,89 45.497.332,41
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Abschreibungen
0.10.2017 Zugänge Zuschreibung Abgänge 31.12.2017
I. Immaterielle Vermögegengegenstände          
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 494.578,39 229.457,70 0,00 149.773,61 574.262,48
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.056.177,00 645.275,78 0,00 118.594,31 8.582.858,47
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 8.550.755,39 874.733,48 0,00 268.367,92 9.157.120,95
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 138.437,45 754.962,10 0,00 0,00 893.399,55
2. Technische Anlagen und Maschinen 88.687,00 182.146,54 0,00 0,00 270.833,54
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 611.353,13 469.343,29 0,00 102.952,97 977.743,45
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Sachanlagen 838.477,58 1.406.451,93 0,00 102.952,97 2.141.976,54
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Finanzanlagen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
Summe Anlagevermögen 10.209.430,19 2.281.185,41 0,00 371.320,89 12.119.294,71
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Buchwert
31.12.2017 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögegengegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 400.303,91 318.534,91
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.163.368,09 867.943,09
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 217.753,25 467.483,04
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.781.425,25 1.653.961,04
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.793.492,95 19.356.464,86
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.341.980,00 1.512.347,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.355.216,00 1.986.553,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 73.581,37 118.929,60
Summe Sachanlagen 23.564.270,32 22.974.294,46
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.815.888,30 5.803.748,83
3. Beteiligungen 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 9.828,08
Summe Finanzanlagen 8.032.342,13 8.020.202,66
Summe Anlagevermögen 33.378.037,70 32.648.458,16

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt. Im Geschäftsjahr 2017 hat die NORDWEST Handel AG das an die Betriebsimmobilie in Dortmund angrenzende Grundstück zu einem Preis von 862 T€ erworben. Auf dieser Fläche werden insbesondere Parkflächen für Mitarbeiter und Gäste entstehen. Aufgrund ausstehender gutachterlicher Arbeiten wurde die Baugenehmigung bisher noch nicht erteilt. Hinsichtlich des Grundstückes und der Immobilie in Herford besteht eine Eigentumsübertragungsvormerkung zu Gunsten der MISG Grundstücksgesellschaft mbH, Minden. Der Besitzübergang findet vertragsgemäß mit Kaufpreiszahlung durch die Käuferin statt. Für diese Immobilie wurde im Geschäftsjahr eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 362 T€ erfasst.

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 311 T€ (VJ 276 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 229 T€ (VJ 270 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Für eine an die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2017 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko eines Ausfalls dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen zum einen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zum anderen betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung seit Dezember 2017 innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling; diese Forderungen sind mit 5,7 Mio. € dem Posten Sonstige Vermögensgegenstände zuzuordnen.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält 29,95% der Stimmrechte. Für insgesamt 110.719 Stückaktien wurde das öffentliche Übernahmeangebot vom 14.11.2017 der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG angenommen. Hieraus ergäbe sich ein Stimmrechtsanteil der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, in Höhe von 33,41 % (dies entspricht 1.070.719 Stückaktien). Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Der Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Pensionsverpflichtung auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 1.862 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.034 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. E. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 165 T€ mit den Erträgen des verrechneten Vermögens in Höhe von 72 T€ im Finanzergebnis saldiert.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 685 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2016 und 2017.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 12,7 Mio. € besichert.

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

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Darlehensbetrag in €
31.12.2017
Restlaufzeit  
Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Darlehensgeber          
Sparkasse Hagen 653.280,00 93.360,00 373.440,00 186.480,00 653.280,00
Sparkasse Hagen 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Commerzbank 449.990,00 85.720,00 342.880,00 21.390,00 449.990,00
Commerzbank 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Deutsche Bank 653.280,00 93.360,00 373.440,00 186.480,00 653.280,00
Deutsche Bank 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Stand zum 31.12.2017 12.676.544,00 1.163.872,00 4.655.488,00 6.857.184,00 12.676.544,00
Stand zum 31.12.2016 13.840.416,00 1.163.872,00 4.655.488,00 8.021.056,00 13.840.416,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht für einen Lieferanten eine Absicherung in Höhe von 1,5 Mio. € in Form eines zu seinen Gunsten verpfändeten Tagesgeldkontos.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling.

Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

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NORDWEST Handel AG
2017 2016
Vortrag 01.01. 15.017.344,44 12.563.414,49
Zahlung einer Dividende -1.378.150,00 -961.500,00
Jahresergebnis 4.180.672,51 3.415.429,95
Stand 31.12. 17.819.866,95 15.017.344,44

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 1.762.750,00 € auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,55 € je dividendenberechtigter Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

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  2017 2016
  T€ T€
Streckengeschäft 269.506 265.148
Lagergeschäft 128.176 126.267
Delkredereprovision 38.442 35.485
Sonstige Erlöse 4.299 4.342
Eigenumsatz 440.422 431.242
./. Skonto, Umsatzvergütungen -49.131 -45.323
Umsatzerlöse lt. GuV 391.291 385.919

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erträge (Bonusabgrenzungen) von 201 T€ (VJ 73 -1-€).

Im Geschäftsjahr 2017 wurden in den aktivierten Eigenleistungen Entwicklungskosten in Höhe von 311 T€ (VJ 276 T€) ertragswirksam erfasst. Die Entwicklungen betreffen weit überwiegend die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Zuschreibungen auf Finanzanlagen sowie sonstige Erträge. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 14 T€ (VJ 134 T€),die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 275 T€ (VJ 16 T€) sowie sonstige Erträge in Höhe von 94 T€ (VJ 0 T€) sind anderen Perioden zuzurechnen.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 378 T€ (VJ 427 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

E § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

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  in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 400.303,91
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs.8 S. 3 HGB 612.302,61
Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs.6 S. 3 HGB n.F. 1.021.788,00
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2017 2.034.394,52

F § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

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  31.12.2017 31.12.2016
  Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
  in € in € in € in €
Immaterielle Vermögensgegenstände   131.319,70   104.495,38
Beteiligungen 122.049,95   122.049,95  
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 610.886,24   590.213,69  
Pensionsrückstellungen 228.289,60   119.756,95  
Sonstige Verbindlichkeiten 36.702,97   42.164,31  
Summe latente Steuern 997.928,77 131.319,70 874.184,90 104.495,38
./. Saldierung -131.319,70 -131.319,70 -104.495,38 -104.495,38
Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) 866.609,07 0,00 769.689,52 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations. nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

H Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstige betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Einzel- und Konzernabschlusses betragen:

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  2017 2016
  T€ T€
Abschlussprüferleistungen 169 184
Steuerberatungsleistungen 126 89
sonstige Leistungen 30 63
Summe Honorare des Abschlussprüfers 325 336

Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten. Die sonstigen Leistungen enthalten Leistungen, die im Zusammenhang mit der Fairness Opinion zum Übernahmeangebot für NORDWEST-Aktien der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH erbracht wurden. Die Steuerberatungsleistungen umfassen Leistungen im Zusammenhang mit der Erstellung einer Steuererklärung für das Geschäftsjahr 2017 sowie umsatzsteuerliche Beratung, die sich aus der Durchführung des Zentralregulierungs- und Streckengeschäftes ergeben. Diese Leistungen betreffen im Wesentlichen die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Fachhandels- und Industriepartner und haben deshalb keinen unmittelbaren Einfluss auf den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG. Ferner erfolgte eine Begleitung in einem außergerichtlichen Verfahren zur Lohnsteuer. Daneben besteht zwischen dem Abschlussprüfer und der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH noch eine Vereinbarung zur Durchführung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2017 (13 T€). Die Honorare (T€ 23) für die Durchsicht der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Tochtergesellschaften sowie die Honorare für die Steuerdeklarationen nebst steuerlicher Beratung (T€ 24) sind im jeweiligen Jahresabschluss erfasst.

I Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

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Firma Sitz Anteile der NORDWEST Handel AG Eigenkapital 31.12.2017 Jahresergebnis 2017
    % T€ T€
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0 1.699 174
Nürnberger Bund Produktions- verbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 1.630 1.113
nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG Stuttgart, Deutschland 9,9 *5.617 *-1
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 873 76
HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 9 -403
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 628 158

* 31.12.2016

Am Abschlussstichtag liegen Anzeichen für eine vorübergehende Wertminderung der Anteile an der Hagro Haustechnik GmbH vor. Der Buchwert der Anteile beträgt T€ 250, wobei T€ 175 von der NORDWEST Handel AG und T€ 75 von der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH gehalten werden. Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2017 der Gesellschaft beträgt T€ 9 und liegt damit deutlich unterhalb der Beteiligungsbuchwerte. Die vorübergehende Wertminderung ergibt sich insbesondere aus Kundenabgängen zum Ende des Geschäftsjahres 2016. Aufgrund des nahezu abgeschlossenen Relaunches der Eigenmarke „Delphis" und den damit bereits im Geschäftsjahr 2017 erfassten Anlaufkosten sowie den für 2018 neu abgeschlossenen Kooperationen ist lediglich von einer vorübergehenden Wertminderung auszugehen; wir gehen daher von einer Verbesserung der Ertragssituation bereits im Geschäftsjahr 2018 aus. Vom Wahlrecht zur außerplanmäßigen Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB wird kein Gebrauch gemacht, weil der beizulegende Zeitwert basierend auf der mittelfristigen Unternehmensplanung die Beteiligungsbuchwerte übersteigt.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2017

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

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Bernhard Dressler  
Vorstandsvorsitzender  
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A
Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A
Jörg Axel Simon  
Vorstand Stahl, Finanzen & Administration  

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

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Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender  
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München  
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main  
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen  
Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Beurer GmbH, Ulm (bis September 2017) A
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B
Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B
Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirats (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B
Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender  
Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen  
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf A
Mitglied des Beirats der KAEFER Stahl+Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg B
Norbert Unterharnscheidt  
Geschäftsführer der e.systeme21 GmbH, Dornstadt  
Geschäftsführer der Fachhandel für autarke Energiesysteme GmbH, Bellenberg  
Geschäftsführer der UHS Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Ulm  
Kaufmännischer Leiter für Rechnungswesen und Controlling (Prokurist) bei der LEISTRITZ Turbinentechnik GmbH, Remscheid  
Mitglied des Verwaltungsrats des Verbands Deutscher Treasurer e.V., Limburg (bis Dezember 2017) C
Hans Stumpf  
Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling  
Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling  
Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

J Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2017 Gesamtbezüge von 1.057 TE (VJ 833 TE) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 311 T€ (VJ 301 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,7 Mio. € (VJ 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 210 T€ (VJ 234 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

K Sonstiges

Die Zahl der in 2017 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

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  NORDWEST Handel AG
  Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Auszubildende
  2017 (2016) 2017 (2016) 2017 (2016)
kaufm. Mitarbeiter 259 (247) 43 (37) 16 (22)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 0 0 0
Gesamt 261 (249) 43 (37) 16 (22)

Haftungsverhältnisse

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2017 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 13,9 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft sowie der regulatorisch bedingten und umfassend implementierten Risikofrüherkennungssysteme nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. In 2017 sind dafür 65 T€ aufgewendet worden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 59 T€.

Hinsichtlich des Kaufs des an die Betriebsimmobilie angrenzenden Grundstücks und der damit verbundenen Erweiterung der Parkplätze besteht ein Vertrag mit der Meyer Tochtrup Bauunternehmen GmbH hinsichtlich der funktionalen Generalunternehmer Ausschreibung zur Erweiterung einer PKW-Stellplatzanlage. Die Beauftragung erfolgte vorbehaltlich der Erteilung der Baugenehmigung und Freigabe der Kaufsache durch den Wirtschaftsausschuss der Stadt Dortmund. Die Baugenehmigung ist bisher nicht erfolgt. Die Honorarsumme beläuft sich auf insgesamt 699 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden hierfür 33 T€ als Anzahlung geleistet.

Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.09.2018. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Die monatlichen Aufwendungen betragen rund 12 -1-€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 141 T€ abgerechnet.

Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing): Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 511 T€ (VJ 659 T€), davon sind 310 T€ (VJ 355 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.

Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag über Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung bei der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2018 beläuft sich auf rund 1.025 T€.

Für die Geschäftsjahre 2019 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 2.050 T€.

Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 91 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2018 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 933 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 370 T€.

Es besteht ein Werbevertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH. Für den Zeitraum vom 15.10.2017 bis zum 31.12.2020 ist die NORDWEST Handel AG „Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes". Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 585 T€. Hiervon sind 195 T€ innerhalb eines Jahres und weitere 390 T€ innerhalb von 3 Jahren fällig.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote zu erreichen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 21 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), (die „Bieterin") hat am 14. November 2017 die Angebotsunterlage für ihr öffentliches Übernahmeangebot in Form eines Barangebots (das „Übernahmeangebot") an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG, Dortmund, („NORDWEST Handel AG") zum Erwerb aller sich nicht unmittelbar im Eigentum der Bieterin befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien der NORDWEST Handel AG (ISIN DE0006775505) (die „NORDWEST-Aktien") zum Preis von EUR 18,25 je NORDWEST-Aktie veröffentlicht. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) (der „Meldestichtag") ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Bieterin hielt zum Meldestichtag unmittelbar 960.000 NORDWEST-Aktien. Das entspricht einem Anteil von 29,95 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Stimmrechte aus diesen NORDWEST-Aktien werden gemäß § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 3 WpÜG der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung sowie der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH., jeweils mit Sitz in Anif, Österreich, zugerechnet, die gemäß § 2 Abs. 5 Satz 3 WpÜG als mit der Bieterin gemeinsam handelnde Personen gelten. Darüber hinaus hielten weder die Bieterin noch mit der Bieterin im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 1, 3 WpÜG gemeinsam handelnde Personen oder deren Tochterunternehmen im Sinne des § 2 Abs. 6 WpÜG zum Meldestichtag NORDWEST-Aktien oder waren nach §§ 25, 25a Wertpapierhandelsgesetz in der bis zum 2. Januar 2018 geltenden Fassung bzw. §§ 38, 39 Wertpapierhandelsgesetz in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung verpflichtet, Stimmrechtsanteile in Bezug auf die NORDWEST Handel AG mitzuteilen. Ihnen wurden darüber hinaus zum Meldestichtag auch keine Stimmrechte aus NORDWEST-Aktien gemäß § 30 WpÜG zugerechnet.

Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 20.03.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 20.03.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,34% (das entspricht 75.000 Stimmrechten) betragen hat.

Am 16.08.2017 hat uns Herr Roland Oetker gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuhman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, die Schwelle von 10% der Stimmrechte überschritten und an diesem Tag 10,45% (das entspricht 335.032 Stimmrechten) betragen hat.

 

Dortmund, 20.03.2018

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Bernhard Dressler

Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund — bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden — geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

I.

Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

II.

Realisierung von Bonusforderungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1.

Sachverhalt und Problemstellung

2.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

3.

Verweis auf weitergehende Informationen

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.

Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insgesamt Mio. € 104 (Vorjahr: Mio. € 88) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.

NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer für ihre Forderungen geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit erhebliche Bedeutung im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind in hohem Maße ermessensabhängig und basieren auf künftigen Erwartungen. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung von Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG zu.

2.

Wir haben den Prozess zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Systemprüfung und anhand von aussagebezogenen Prüfungshandlungen insbesondere hinsichtlich der Bonitätsüberwachung und der Ermittlung von Sicherheiten beurteilt.

Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu überprüfen.

Die getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

3.

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B. Der Chancen- und Risikobericht als Teil des Lageberichts enthält weitergehende Informationen zum internen Risikomanagement-Prozess bezüglich des Kreditrisikos.

II. Realisierung von Bonusforderungen

1.

Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände Bonusansprüche gegen Vertragslieferanten ausgewiesen, die vertragsartenbedingt mit Bonusansprüchen der Fachhandelspartner verrechnet werden.

NORDWEST Handel AG schließt Vereinbarungen mit Lieferanten über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Gleichzeitig bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und seinen Fachhandelspartnern zur Weitergabe von Bonusvergütungen. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG erfolgt der Ausweis in dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände.

Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl von entsprechenden Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen des bonusrelevanten Abrechnungsvolumens und ist damit ermessensabhängig.

2.

Wir haben den Prozess zur Erfassung und Dokumentation der Bonusvereinbarungen im Rahmen einer Systemprüfung überprüft.

Für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen haben wir darüber hinaus die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.

Darüber hinaus haben wir mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.

Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt in Einklang mit den zugrunde gelegten Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

3.

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 1 HGB.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten —falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher — beabsichtigter oder unbeabsichtigter — falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschluss relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass zukünftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 3. Juli 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Abschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.

 

Düsseldorf, den 21. März 2018

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
(vormals Baker Tilly AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Thomas Gloth, Wirtschaftsprüfer

Kathrin Jaeger, Wirtschaftsprüferin