![]() pferdewetten.de AGDüsseldorfJahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Bericht des AufsichtsratsBericht über die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Jahr 2023Der Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG informiert im nachfolgenden Bericht die Aktionäre über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 den Vorstand intensiv dabei begleitet, die Weiterentwicklung im Segment Pferdewetten und die Entwicklungen im Sportwettbereich, hauptsächlich den Eintritt in das Retailgeschäft umzusetzen. Schwerpunkte waren die Neuanpassung der Online-Sportwette und der forcierte Einstieg in das stationäre Retailgeschäft der Sportwette; damit einhergehend die Finanzierungsoptionen des Retailgeschäfts für die auf das Berichtsjahr folgenden Geschäftsjahre, deren Unterstützung und Begleitung. Zentrale Bestandteile der Beratungen des Gremiums waren die Geschäftsentwicklung, Aufbau, Budgetierung und Zieldefinition der Geschäftsfelder Sportwetten/Retail, Pferdewetten und perspektivisch Online-Casino. Im Segment Pferdewetten stand wie in den dem Berichtsjahr vorangegangenen Geschäftsjahren die Erweiterung und Absicherung der internationalen Geschäftstätigkeiten im Fokus. Auch im Hinblick auf Compliance-Anforderungen mussten die IT-Entwicklungen forciert werden, um die weiter ansteigenden Reportingpflichten zu erfüllen. Grundlage für einen intensiven und effizienten Informationsaustausch sind die regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen, in denen der Vorstand laufend über die Lage und die Entwicklung der pferdewetten.de AG und des Konzerns berichtete. In diesen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat mit wichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen und mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands beschäftigt. Nach gründlicher Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat zu den Berichten und den Beschlussvorschlägen des Vorstands, soweit dies nach Gesetz und Satzung erforderlich war, sein Votum abgegeben. In der Zeit zwischen diesen Sitzungen wurde der Aufsichtsrat durch schriftliche und mündliche Informationen über wichtige Entscheidungen, Projekte und Geschäftsvorfälle unterrichtet. Die vier turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2023 fanden am 28.03.2023, 29.06.2023, 26.09.2023 und am 21.11.2023 statt. Zusätzlich wurden weitere vier außerordentliche Sitzungen einberufen, in welchen jeweils strategische; tagesaktuelle Themen und Finanzierungsthemen besprochen wurden. Drei von vier Aufsichtsratssitzungen wurden per Videokonferenz, wobei auch teils einige Teilnehmer in Präsenz in Düsseldorf anwesend waren, abgehalten. Alle Aufsichtsratsmitglieder waren immer komplett entweder telefonisch oder virtuell zugeschaltet und anwesend. In Ergänzung zu den Aufsichtsratssitzungen hat der Vorstand mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern regelmäßig persönliche Gespräche geführt, die sich, wie in jedem Jahr, als sinnvolles Forum für einen aktuellen Informationsaustausch bewährt haben. Ferner wurde der Aufsichtsrat mindestens monatlich in schriftlichen Berichten mit den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennziffern (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) über die jüngste Geschäftsentwicklung informiert. Es wurde vereinbart, dass zusätzliche AR-Sitzungen ab Q4/2023 monatlich stattfinden, welche als Gesprächsgrundlage eine einheitliche Kalkulationsberechnung (SOLL/IST) haben, welche fortgeschrieben wird. Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2023Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand fortlaufend und zeitnah über alle wesentlichen Maßnahmen und Ergebnisse informiert. Einen Schwerpunkt in den Beratungen bildete die Entwicklung und kritische Würdigung der Segmente Pferdewetten, Sportwetten und Ausbau in das stationäre Sportwetten Retailgeschäft, sowie Weiterentwicklung Sportwetten-Software. Hier spielte u.a. die Erörterung zu der aktuellen Rechtslage eine große Rolle. Wie bereits im Geschäftsjahr 2022 war die Auslotung von weiteren Wachstumspotentialen, Chancen und Risiken im Geschäftsfeld Retailgeschäft und damit einhergehend die finanziellen, lizenzierungsrechtlichen und firmeninternen infrastrukturellen Auswirkungen von großer Bedeutung. Im Zuge der Geschäftsausweitungen Sportwetten wurde der Hauptschwerpunkt in der Begleitung des Ausbaus/Umbaus der personellen Infrastruktur, Organisationsstruktur, finanziellen Ressourcen sowie der administrativen Bereiche gesetzt. Eine definierte Strategie der Gesellschaft ist weiterhin ihre führende Rolle im Pferdesportwettmarkt zu spielen. In diesem Zusammenhang erörterte der Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat sich ergebende Opportunitäten in Europa, Asien und Afrika. Die Pferdewette konnte in allen für die Unternehmenssteuerung wichtigen Kennzahlen solide Werte vorweisen und bildet nach wie vor das Rückgrat der Gesellschaft. In den Segmenten Online Sportwetten, mit der Domain sportwetten.de und Retail wurde die Umsetzung des Retailgeschäftes für die auf das Berichtsjahr folgenden Geschäftsjahre erörtert, budgetiert und genehmigt. Die enge Begleitung dieser für uns enorm wichtigen Entwicklung für den laufenden und kommenden Geschäftsverlauf wurde und wird überwacht und die Weiterentwicklung vorangetrieben. Hierbei gab es leider im ersten Quartal 2023 aufgrund regulativer Hemmnisse auf Regierungsbezirksebenen eine signifikante zeitliche Verzögerung im Aufbau der Franchise Shops, die durch die deutlich erhöhte Anzahl der Shop-Eröffnungen in der zweiten Jahreshälfte 2023 nicht vollständig kompensiert werden konnte, welche erheblichen Beobachtungsbedarf und deutlich negative finanzielle Spuren in der Gewinn- und Verlustrechnung hinterlassen haben und besonderer Aufmerksamkeit bedurften. Es ist und war dem Aufsichtsrat immer sehr wichtig die definierten Schlüsselkennziffern zu kontrollieren und genau zu beobachten, um die richtigen Schlussfolgerungen gemeinsam mit dem Vorstand hieraus abzuleiten. Das Segment Sportwetten wurde personell umstrukturiert und das Marketingbudget erneut angepasst. DErfreulich war der Einstieg und das rasche Wachstum des Retailgeschäfts mit 108 Retail-Shops "live" zum Jahresende 2023 sowie der Übernahme der ersten eigenen Wettshops konnte verwirklicht werden. Auch für die Zukunft ist man gerüstet, da im Berichtsjahr bereits Deals abgeschlossen wurden und die Pipeline weiterer Shops gefüllt ist. Die Erweiterung des Segments Retail, zusätzliche Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft mit der eigenen Sportwetten-Software sowie Synergieeffekte zwischen dem Shop- und Onlinegeschäft sowohl in der Sport- wie auch in der Pferdewette, sollen die mittel- und langfristige Gewinnentwicklung deutlich beschleunigen. Die Finanzierung wurde aus einem Teil der Innenfinanzierungskraft gestemmt. Ebenso wurden die alternativen externen Finanzierungsoptionen fortlaufend diskutiert und im Jahr 2023 umgesetzt. Hieraus wurde u.a. im Frühjahr die Emission der Wandelschuldverschreibung über 8 Mio. Euro nominal initiiert. Ebenso wurde ein Darlehensvertrag zum Jahresende 2023 über bis zu EUR 14 Mio. mit einem namhaften Investor geschlossen, wovon EUR 3 Mio. abgerufen wurden, sowie eine Kapitalerhöhung über EUR 8 Mio. vorbereitet, die im März 2024 auch vollgezeichnet wurde. In sämtlichen Aufsichtsratstagungen wurden die neuesten rechtlichen Auswirkungen und Entwicklungen des Glückspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) sowohl durch einen teilnehmenden Rechtsbeistand wie auch vom Management ausführlich erörtert und erläutert. Die sich hiermit ergebenden "neuen Spielregeln" wurden in die Handlungsweisen und Vorgaben in den jeweiligen Geschäftssegmenten initiiert-. Nachdem die 100%ige Tochtergesellschaft der pferdewetten.de AG, die NetX Betting Ltd., die deutsche Lizenz zum Veranstalten von Sportwetten für die Marke "sportwetten.de" vom Regierungspräsidium Darmstadt im Jahr 2022 erhalten hatte, hat die pferdewetten.de AG nun als eines der ersten Unternehmen bis zum 31.12.2027 in der Sportwette und bis zum 31.12.2029 in der Pferdewette weiterhin Rechtssicherheit und ein klares Regelwerk. Planungs- und Prüfungsausschuss (Audit Committee)Der Prüfungsausschuss befasste sich mit den Abschlüssen der pferdewetten.de AG und des Konzerns und erörterte intensiv die Planung der Gesellschaft. Nach der Wahl durch die Hauptversammlung beauftragte das Plenum den Abschlussprüfer mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der pferdewetten.de AG. Zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses, der sich im Geschäftsjahr 2023 telefonisch und schriftlich abstimmte, gehörten auch die Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die Festlegung seiner Vergütung. Die Prüfungsschwerpunkte stimmte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Sergey Lychak, wie in den dem Berichtsjahr vorangegangenen Geschäftsjahren, gewissenhaft in gesonderten Gesprächen mit dem Abschlussprüfer ab. Schwerpunkte für die Prüfung des Konzernabschlusses 2023, nach vorgenommenen Erweiterungen während des Prüfungsvorgangs, waren die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte, Werthaltigkeit latenter Steuern auf Verlustvorträge, Bewertung und Bilanzierung der Wandelschuldverschreibung, Eintritt und Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse, Existenz und Werthaltigkeit von Forderungen aus dem Wettgeschäft, Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben im Konzernanhang sowie im zusammengefassten Lagebericht, Angemessenheit der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Schwerpunkte für die Prüfung des Jahresabschlusses der pferdewetten.de AG 2023, nach vorgenommenen Erweiterungen während des Prüfungsvorgangs, waren die Werthaltigkeit des Gesamtinvestments in die SW Operations GmbH, Eintritt der Umsatzerlöse, Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben im Anhang sowie im zusammengefassten Lagebericht, Angemessenheit der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses ist Sergey Lychak, CFA, CIIA, der sich für diese Funktion durch seine Ausbildung unter anderem als Chartered Financial Analyst® und Certified International Investment Analyst sowie umfangreiche Erfahrungen im Finanzwesen, als Finanzexperte qualifiziert. In diesem Rahmen stimmte er die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (KAM) für das Geschäftsjahr 2023 mit den Aufsichtsratskollegen und dem Abschlussprüfer ab. Angemessene VorstandsvergütungDer gesamte Aufsichtsrat hat sich, wie in den dem Berichtsjahr vorangegangenen Geschäftsjahren, von der Angemessenheit der Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2023 überzeugt. Er hat sich mit der Angemessenheit der Vorstandsvergütung auseinandergesetzt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass diese nach den gesetzlichen Kriterien derzeit angemessen erscheint. Die Grundzüge des Vergütungssystems werden im Vergütungsbericht, der Bestandteil des Lageberichts ist und im Corporate-Governance-Bericht dargestellt wird, erläutert. Die Gesamtvergütung des Vorstands der pferdewetten.de AG steht in einem angemessenen Verhältnis zu den Leistungen des Vorstands. Im Vergleich zu landesüblichen Gehältern der Vorstände börsennotierter Gesellschaften liegt die Vergütung des pferdewetten.de AG-Vorstands weiterhin im unteren bis mittleren Bereich. Auch im vertikalen Vergleich innerhalb des Unternehmens erscheint die Gesamtvergütung als angemessen. Aufgrund des nicht zufriedenstellenden Ergebnisses des pferdewetten.de-Konzerns im Geschäftsjahr 2023, das im Wesentlichen auf den Aufbau des Retail Geschäftes zurückzuführen ist, wird dem Vorstand keine Tantieme gezahlt. Vergütung des AufsichtsratsDie Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten gemäß Beschluss der Hauptversammlung 2020 eine feste Vergütung. Dabei erhielt der Aufsichtsratsvorsitzende 12.000 Euro pro Jahr und die weiteren Aufsichtsratsmitglieder je 9.000 Euro. Corporate GovernanceDer Aufsichtsrat behandelt regelmäßig in seinen Sitzungen die Anwendung der Corporate-Governance-Grundsätze des Unternehmens. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die pferdewetten.de AG die Empfehlungen des Kodex in seiner aktuellen Fassung vom 28. April 2022 gemäß der Entsprechenserklärung erfüllt hat. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2024 gemeinsam eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung enthält wenige Ausnahmen, die aufgrund der geringen Größe und der Struktur der pferdewetten.de AG notwendig erscheinen. Über die Corporate Governance bei der pferdewetten.de AG berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex im Corporate-Governance-Bericht. Im Geschäftsjahr 2023 traten bei keinem der Aufsichtsratsmitglieder Interessenkonflikte aufgrund von Beratungsmandaten oder Organfunktionen bei Geschäftspartnern auf. Jahresabschluss 2023Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, hat den Jahresabschluss der Gesellschaft nach HGB und den Konzernabschluss nach IFRS, jeweils zum 31. Dezember 2023, sowie die Lageberichte für das Geschäftsjahr 2023 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Den Prüfauftrag hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 23. August 2023 erteilt. Der Abschlussprüfer hat am 23. Mai 2025 sowohl für den Jahresabschluss als auch für den Konzernabschluss samt der jeweiligen Lageberichte Versagungsvermerke aufgrund von Prüfungshemmnissen erteilt. Der Wortlaut der Versagungsvermerke ist diesem Bericht als Anlage 1 beigefügt. Der Abschlussprüfer hat mit der Nichtabgabe von Prüfungsurteilen erklärt, dass aus seiner Sicht geeignete Prüfungsnachweise fehlten und eine abschließende inhaltliche Bewertung durch den Abschlussprüfer daher nicht erfolgen konnte. Der Aufsichtsrat hat die von dem Vorstand vorgelegten Abschlüsse und den zusammengefassten Lagebericht geprüft und ausführlich diskutiert. Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die Abschlüsse und der zusammengefasste Lagebericht zur Verfügung gestellt. Der Aufsichtsrat nimmt zu den wesentlichen Ergebnissen der Abschlussprüfung sowie zu seiner eigenen Prüfung wie folgt Stellung: Der Abschlussprüfer hat ausgeführt, dass sich die Gesellschaft und der Konzern in einer angespannten Liquiditätssituation befänden und Prüfungsnachweise für die vom Vorstand zugrunde gelegte Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit fehlten. Der Aufsichtsrat hat sich eingehend mit der Liquiditätslage und dem Finanzierungsbedarf sowie getätigten und anstehenden Investitionen auseinandergesetzt. Er sieht aufgrund des Segments Sportwette und der fortlaufenden Restrukturierungsaufwände ebenfalls einen weiterhin bestehenden Finanzierungsbedarf. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation der Gesellschaft ist ein IDW S6-Gutachten in Auftrag gegeben worden. Hierzu liegt dem Aufsichtsrat ein Entwurf vor. Dort ist die Umsetzung von nach gutachterlicher Einschätzung erforderlicher Maßnahmen, die v.a. die Kapitalbeschaffung und Kostenreduktion betreffen, vorgesehen, die bis heute noch nicht vollständig erfolgt ist. Der Aufsichtsrat hat noch einmal Informationen zum aktuellen Stand der Umsetzung von dem Vorstand eingeholt. Danach entwickelt sich das operative Ergebnis der Gesellschaft in allen Segmenten besser als erwartet und liegt zum Teil über den gutachterlichen Vorgaben, doch wurden v.a. Maßnahmen zur Kostenreduktion noch nicht vollständig umgesetzt, die zur Liquiditätssicherung beitragen und Voraussetzung für die positive Fortbestehensprognose nach der IDW S6-Begutachtung sind. Auf Basis des aktuell noch unzureichenden Umsetzungsstandes, einschließlich der von dem Gutachten vorgesehenen und von dem Vorstand avisierten, aber noch nicht erfolgten Kapitalmaßnahmen teilt der Aufsichtsrat die Einschätzung des Abschlussprüfers, dass es derzeit an einer Informationsgrundlage für die gesicherte Annahme einer Fortbestehensprognose fehlt. Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat positiv zur Kenntnis genommen, dass der Vorstand angekündigt hat, alle erforderlichen Maßnahmen zeitnah zu finalisieren. Weiterhin fehlen aus Sicht des Abschlussprüfers ausreichende Prüfungsnachweise für die Werthaltigkeit einzelner Gegenstände des bilanzierten Aktivvermögens. Der Abschlussprüfer bezieht sich in Hinblick auf die Bilanzierung der Gesellschaft auf Rechte an Domains und das Gesamtinvestment in die SW Operations GmbH. In Bezug auf den Konzernabschluss bezieht er sich auf Geschäfts- und Firmenwerte, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, Rechte an Domains und Kundenstämme. Auch würden Nachweise zur Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern fehlen. Zudem lägen keine geeigneten Prüfungsnachweise für die Werthaltigkeit von Anzahlungen zum Erwerb von zwei Wettbüros vor. Der Aufsichtsrat hat sich mit diesen Einwänden eingehend befasst. Er hat nach eigener kritischer Würdigung der Ausführungen des Vorstands und des Abschlussprüfers den Eindruck gewonnen, dass die vorliegenden Informationen keine ausreichende Grundlage darstellen, um von der angesetzten Werthaltigkeit der genannten Bilanzposten auszugehen. Aufgrund der Ausführungen des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat noch einmal Informationen von dem Vorstand hierzu eingeholt. Daraufhin hat der Vorstand einen Werthaltigkeitstest vorgelegt, demzufolge eine Abwertung nicht erforderlich sei. Der Aufsichtsrat ist gleichwohl der Auffassung, dass v.a. vor dem Hintergrund der vorstehenden Ausführungen zu den noch nicht vollständig umgesetzten Maßnahmen die Ertragslage und Kapitalausstattung der Gesellschaft derzeit eine von dem Abschlussprüfer abweichende Einschätzung noch nicht rechtfertigt. Aus dem vorgelegten Werthaltigkeitstest ergibt sich nichts anderes, da dieser die Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen zugrunde legt, was bisher noch nicht vollständig erfolgt ist. In dem Konzernabschluss seien nach Auffassung des Wirtschaftsprüfers zudem Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2023 aus Wettgeschäften mit Einzelpersonen und Wettgemeinschaften bilanziert, bei denen keine vorherige Einzahlung bzw. Identifikation stattgefunden habe. Da nicht abschließend geklärt sei, ob diese Verträge nichtig sind, sei nicht sicher zu beurteilen, ob insoweit Anpassungen zu erfolgen hätten. Der Aufsichtsrat hat diese Einwände einer eigenständigen Prüfung unterzogen. Dabei hat der Aufsichtsrat auch die von dem Vorstand in Auftrag gegebene Berichterstattung ("Abschlussbericht") zu offenen Wettforderungen berücksichtigt, wonach von einer Nichtigkeit der in Rede stehenden Forderungen nicht auszugehen sei. Der Aufsichtsrat hat diese Frage einer eigenen Prüfung unterzogen und den Vorstand zu dem Stand der aktuell offenen Posten aus den vorgenannten Wettgeschäften befragt. Danach hält der Aufsichtsrat die eingehend begründete Auffassung des eingeholten Abschlussberichts, dass die Wettforderungen nicht nichtig und damit grundsätzlich werthaltig sind, für überzeugend. Insoweit sind aus Sicht des Aufsichtsrats auf dieser Grundlage keine Anpassungen des Jahresabschlusses in Bezug auf die Forderungen erforderlich gewesen. Die von dem Abschlussprüfer geschilderten Bedenken teilt der Aufsichtsrat aus diesem Grund nicht. Nach den Feststellungen des Abschlussprüfers lägen zudem keine ausreichenden Prüfungsnachweise für Angaben und Einschätzungen des Vorstands im Anhang des Jahresabschlusses und dort im Abschnitt "V.1. Haftungsverhältnisse" in Bezug auf eine für die SW Shops GmbH übernommene Bürgschaft und im Abschnitt "V.3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen" in Bezug auf die gegenüber der netX Betting Ltd. abgegebene Patronatserklärung vor. Gleiches gelte für "2. p) Annahmen und Schätzungen" und "6.9 Risikomanagement und Angaben zum Kapitalmanagement" in dem Konzernanhang. Der Aufsichtsrat hat sich mit diesen Punkten ebenfalls auseinandergesetzt. Wegen des Zusammenhangs dieser Beanstandungen mit der derzeit noch nicht vollständigen Umsetzung der vorgenannten Maßnahmen nach dem IDW S6-Gutachten, wird insoweit auf die vorstehenden Ausführungen Bezug genommen. Daneben sei der Konzernanhang in Bezug auf die nach IFRS 7.35B (b) erforderliche Angabe zum Ausfallrisiko bilanzierter Darlehen, die nach IFRS 7.39 (a) erforderliche Fälligkeitsanalyse der finanziellen Verbindlichkeiten und die nach IAS 7.44A erforderliche Angabe zu Veränderungen von Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten unvollständig. Der Aufsichtsrat hat sich über diese Einwände unterrichten lassen, die er für berechtigt hält, und den Vorstand angewiesen, die künftige Einhaltung dieser Vorgaben sicherzustellen. Hierauf wird der Aufsichtsrat verstärkt hinwirken. Die vorstehenden Umstände haben nach den Ausführungen des Abschlussprüfers auch Auswirkungen auf die Beurteilbarkeit der Angaben in dem zusammengefassten Lagebericht. Weiterhin würden in Bezug auf den Lagebericht geeignete Prüfungsnachweise für die im Abschnitt "6. Prognosebericht", im Abschnitt "8.2. Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" und im Abschnitt "9. Risikomanagement gemachten Angaben fehlen. Im Wesentlichen wird das Fehlen von Prüfungsnachweisen für die Angaben des Vorstands zu ergriffenen Maßnahmen und Angaben zu Risiken der Gesellschaft beanstandet. Der Aufsichtsrat hat sich mit den Beanstandungen gründlich auseinandergesetzt. Er stand und steht insbesondere zu Verbesserungen der internen Kontroll- und Risikosysteme in engem Austausch mit dem Vorstand. Hintergrund der verstärkten Prüfung und Anpassung der bestehenden Systeme waren v.a. die Hinweise und Handlungsempfehlungen des oben bereits erwähnten Abschlussberichts. Diese wurden zwischen Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert und größtenteils bereits umgesetzt. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat auf intensive Nachfragen über den aktuellen Umsetzungsstand der Handlungsempfehlungen unterrichtet. Es sind infolge bekannt gewordener Schwächen der bestehenden Systeme geeignete Maßnahmen zu deren Verbesserung ergriffen worden, etwa Schulungen von Mitarbeitenden und Compliance Workshops, die der Aufsichtsrat jeweils begleitet hat. Zudem wurde der Compliance-Bereich personell verstärkt und das Risiko-Reporting intensiviert. Die Berichterstattung erfolgt inzwischen engmaschiger in wöchentlichen Meetings, auch unter Einbindung der IT-Abteilung. Die Kontroll- und Risikosysteme werden von dem Aufsichtsrat fortlaufend überwacht und auf weiteren Anpassungsbedarf analysiert. Schließlich seien Angaben in dem zusammengefassten Lagebericht in Teilen unvollständig bzw. fehlerhaft. Dies betreffe den Abschnitt "7. Unternehmenssteuerung", wobei eine Begründung und Definition für die aufgenommenen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren fehle. Weiter sei die Angabe zu einem festgestellten Mangel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems in Abschnitt "8.2 Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" insoweit fehlerhaft, als dass - entgegen den Angaben des Vorstands - ähnlich gelagerte Fälle wie der dort identifizierte Sachverhalt "vorliegen könnten". Im Abschnitt "9. Risikomanagement" fehle eine Begründung für die abweichende Risiko-Klassifizierung. Und in Abschnitt "11. Zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB/Stand: 2023" fehlten gesetzlich vorgegebene Begründungen in Hinblick auf die Frauenquote. Auch diese Einwände hat der Aufsichtsrat pflichtgemäß geprüft. In Hinblick auf die von dem Abschlussprüfer beanstandeten fehlenden Prüfungsnachweise hat der Vorstand auf Nachfrage des Aufsichtsrats zu den Änderungen in Hinblick auf nichtfinanzielle Leistungsindikatoren und die Risiko-Klassifizierung seine Sicht der Dinge erläutert und die erfolgten Maßnahmen dargelegt. In Hinblick auf die Ergebnisse der anlassbezogenen Untersuchung hat sich der Aufsichtsrat mit der oben genannten, von dem Vorstand beauftragten Berichterstattung befasst und begleitet den Vorstand dementsprechend bei einer Verbesserung der Systeme (s.o.). In Hinblick auf die fehlende Begründung zu der Frauenquote hat der Aufsichtsrat eine künftige Einhaltung der gesetzlichen Erfordernisse angemahnt. Insgesamt hat der Aufsichtsrat trotz des - aufgrund der von dem Abschlussprüfer identifizierten Prüfungshemmnisse - verlängerten Prüfungszeitraums stets darauf hingewirkt, einen zeitnahen Abschluss der Prüfung zu ermöglichen und zu erreichen. Der Aufsichtsrat wird auch in Zukunft alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, um eine fristgerechte Abschlussprüfung sicherzustellen. Die von dem Abschlussprüfer dargestellten Prüfungshemmnisse hat der Aufsichtsrat insgesamt sorgfältig geprüft, er hat sich insbesondere im Rahmen der Bilanzsitzung am 23. Mai 2025 und durch zusätzliche Nachfragen nochmals unterrichten lassen. Auf Grundlage der vorgenannten Erwägungen ist der Aufsichtsrat zu der Einschätzung gelangt, dass er das Ergebnis des Abschlussprüfers teilt. Aus Sicht des Aufsichtsrats konnten die gemäß IDW S6-Begutachtung geforderten und bereits eingeleiteten Maßnahmen, einschließlich der Kapitalmaßnahmen noch nicht vollumfänglich umgesetzt werden. Damit ist der Vorstand in dem Jahresabschluss aus Sicht des Aufsichtsrates von einer schnelleren Umsetzung der Maßnahmen ausgegangen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig erfolgt ist. Entsprechend den vorstehenden Ausführungen hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nicht gebilligt. Die Feststellung des Jahresabschlusses obliegt damit genauso wie die Billigung des Konzernabschlusses der Hauptversammlung. Die entsprechende Beschlussfassung ist diesem Bericht als Anlage 2 beigefügt. Der Aufsichtsrat weist daraufhin, dass die Hauptversammlung im Zeitpunkt der Feststellung des Jahresabschlusses unter Umständen noch einmal über bessere Kenntnisse verfügt, insbesondere weil sie selbst über die Kapitalbeschaffung entscheidet. Die Umsetzung der geplanten Kapitalmaßnahme ist aus Sicht des Aufsichtsrats ein entscheidender Faktor bei der Bewertung der oben genannten Beanstandungen des Abschlussprüfers gewesen. Aus diesem Grund hält es der Aufsichtsrat auch für sachgerecht, dass infolge seiner Nichtbilligung die Hauptversammlung über die Feststellung des Jahresabschlusses entscheidet. RisikofrüherkennungssystemDer Vorstand hat Instrumente zur Früherkennung implementiert, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig aufzeigen sollen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand - mit Ausnahme der nachfolgenden Bereiche - die entsprechend § 91 Abs. 2 AktG erforderlichen Maßnahmen insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Überwachungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden würden, frühzeitig zu erkennen. Beanstandet wurde das Fehlen einer Risikotragfähigkeitsanalyse und die ausschließlich qualitative Bewertung der Einzelrisiken im Hinblick auf deren mögliche Auswirkungen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand hierauf noch einmal hingewiesen und die Umsetzung dieser Punkte erörtert. Dementsprechend wird der Aufsichtsrat eine Verbesserung des Früherkennungssystems intensiv begleiten. Es bestanden und bestehen - mit Ausnahme der Abschlussprüferleistung - keine geschäftlichen, persönlichen oder sonstige Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und seinen Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits. Mögliche Ausschluss- und/oder Befangenheitsgründe lagen weder zu Beginn der Prüfung vor noch sind sie während der Prüfung oder danach aufgetreten. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2023.
Düsseldorf, den 12. Juni 2025 NIEDERSCHRIFT über eine Beschlussfassung des Aufsichtsrats
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Markus Alexander Knoss (Vorsitzender des Aufsichtsrats) |
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Sergey Lychak (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats) |
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Lars Wilhelm Baumgarten |
Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats erklärten sich mit der Beschlussfassung per Videokonferenz ausdrücklich einverstanden und verzichteten auf die Einhaltung aller Form- und Fristvorschriften für die Einberufung und Abhaltung einer Beschlussfassung des Aufsichtsrats der Gesellschaft.
Der Aufsichtsrat hat im Wege der Beschlussfassung unter persönlicher Teilnahme per Videokonferenz die folgenden Beschlüsse gefasst:
Nach erneuter Erörterung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 sowie der diesbezüglichen Berichte des Abschlussprüfers und der hierzu von dem Vorstand eingeholten Erklärungen und Stellungsnahmen fassten die Aufsichtsratsmitglieder einstimmig den folgenden Beschluss:
Der Jahresabschluss der Gesellschaft und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 werden nicht gebilligt.
Die Aufsichtsratsmitglieder fassten einstimmig den folgenden Beschluss:
Der - allen Aufsichtsratsmitgliedern vorliegende - Bericht des Aufsichtsrats betreffend den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wird festgestellt und dem Vorstand zugeleitet.
Die Beschlussfassungen wurden durch den Unterzeichner festgestellt und verkündet. Weitere Beschlüsse wurden nicht gefasst.
Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine Abschrift dieser Niederschrift übermittelt.
Düsseldorf, den 12.06.2025
Markus Alexander Knoss, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns.
Die pferdewetten.de AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein börsennotiertes Unternehmen (ISIN DE000A2YN777 Handelsplatz Deutsche Börse), das seit 1997 in den Bereichen Online- und Offline-Wetten tätig ist. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert auf drei Kernsegmenten: PFERD, SPORTWETTE ONLINE und SPORTWETTE RETAIL.
Darüber hinaus werden Dienstleistungen, wie Wett-Content und Riskmanagement für nationale und internationale Wettanbieter, angeboten.
Die Gesellschaft betreibt ihre Dienstleistungen sowohl in Deutschland als auch international und ist an verschiedenen Standorten, darunter Düsseldorf und Malta, vertreten.
Im Segment PFERD zählt die Plattform pferdewetten.de mit mehr als 57.000 registrierten Kunden (Stand 31. Dezember 2023) zu den führenden Anbietern von Pferdewetten in Deutschland. Dabei tritt die Gesellschaft sowohl als Vermittler im Totalisator-Geschäft als auch im Buchmacher und Festkurs-Wettgeschäft als eigenständiger Wettanbieter auf. Hierbei tritt die pferdewetten-service.de GmbH als Verhandler mit den Rennvereinen auf und liefert Festkurse für das Pferdeprodukt.
Das zweite Segment SPORTWETTE ONLINE mit der Domain sportwetten.de (Stand 31. Dezember 2023: mehr als 67.000 registrierte online-Kunden) wird seit April 2020 wieder eigenständig durch den konzerneigenen Buchmacher betrieben. Die sportwetten.de GmbH organisiert dafür das Marketing und den Kunden-Support.
Seit Juni 2022 ist der Konzern im dritten Segment SPORTWETTE RETAIL in den stationären Vertrieb in Deutschland und Österreich eingestiegen und erweitert kontinuierlich die Anzahl von sogenannten Franchise-Shops. Dabei tritt die Gesellschaft mit ihrem konzerneigenen Buchmacher auf, wobei durch Dritte betriebene Shops als Wettvermittler für die Gesellschaft auftreten. Im Jahr 2023 wurde ergänzend auch mit dem Betrieb von eigenen Shops in Deutschland begonnen.
Das Unternehmen besitzt Lizenzen der Malta Gaming Authority sowie deutsche Lizenzen für den Glücksspielbetrieb sowohl für Pferde- als auch für Sportwetten.
Der Jahresabschluss der pferdewetten.de AG wird nach handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetztes (AktG) aufgestellt.
Der Konzernabschluss der pferdewetten.de AG wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie diese in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach den gemäß § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Im Jahr 2023 war die deutsche Wirtschaft weiterhin von globalen und nationalen Herausforderungen geprägt, die das wirtschaftliche Wachstum bremsten. Dazu zählten die Folgen der Energiekrise, hohe Inflation sowie die geopolitischen Spannungen u.a. aufgrund des Ukraine-Kriegs.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Jahr 2023 um 0,3 % zurück. Hohe Energiekosten und eine schwache Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland, belasteten die Industrie, insbesondere energieintensive Branchen wie die Chemie- und Stahlindustrie.1
Die durchschnittliche Inflationsrate betrug im Jahr 2023 5,9 %. Besonders stark stiegen die Preise für Nahrungsmittel (+12,4 %) und Energie, was die Kaufkraft der Verbraucher erheblich beeinträchtigte. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte mehrmals die Zinsen, um die Inflation zu bekämpfen, was jedoch das Wirtschaftswachstum und die Kreditvergabe weiter dämpfte.2
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https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten blieb der Arbeitsmarkt im Jahr 2023 stabil. Die Arbeitslosenquote lag bei etwa 5,4 %, wobei Fachkräftemangel insbesondere in Bereichen wie Gesundheit, IT und Handwerk ein Problem darstellte. Unternehmen investierten verstärkt in digitale Transformation und grüne Technologien, insbesondere in erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität.3
Die privaten Konsumausgaben entwickelten sich im Jahr 2023 rückläufig. Angesichts der hohen Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten gingen die realen privaten Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr zurück. Hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise führten dazu, dass Verbraucher weniger Geld für andere Waren und Dienstleistungen ausgaben.4
Der Konsumklimaindex, ein Maß für die Stimmung der Verbraucher in Bezug auf ihre wirtschaftliche Lage, blieb im Jahr 2023 auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Dezember 2023 lag der Index bei -27,6 Punkten, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellte, als die extrem hohen Energiekosten den Index stark belasteten. Dennoch war das Vertrauen der Verbraucher aufgrund hoher Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin gedämpft. Anfang 2024 verschlechterte sich der Konsumklimaindex erneut, da die Herausforderungen wie Inflation und geopolitische Unsicherheiten anhielten.5
Die deutschen Börsen erlebten 2022 und 2023 eine volatile Phase, geprägt durch globale Unsicherheiten, steigende Zinsen und schwankende Energiepreise. Der DAX, der wichtigste deutsche Aktienindex, schwankte stark, konnte sich jedoch bis Ende 2023 stabilisieren. Für 2024 wird ein moderates Wachstum an den Börsen erwartet, da die Märkte von einer abnehmenden Inflation und einer leichten wirtschaftlichen Erholung profitieren könnten. Die Unsicherheit bleibt jedoch hoch, insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Zinsentwicklung.6
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https://www.arbeitsagentur.de/presse/2024-02-jahresrueckblick-2023
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https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2425/umfrage/gfk-konsumklima-index/
Das Jahr 2023 war von anhaltenden Belastungen durch hohe Energiekosten, Inflation und schwachem globalen Wachstum geprägt. Dennoch zeigte die deutsche Wirtschaft in einigen Bereichen Resilienz, insbesondere durch die Anpassung an die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten und die Transformation hin zu erneuerbaren Energien. Die Aussichten für die Zukunft bleiben aus Sicht des Vorstands jedoch gedämpft.
Die Glücksspielbranche in Deutschland, insbesondere der Bereich der Sportwetten, war im Jahr 2023 weiterhin intensiv mit den Auswirkungen der regulatorischen Veränderungen durch den Glücksspielstaatsvertrag IV belastet und zusätzlich durch den zunehmenden Wettbewerb geprägt. Die Einführung und Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) hatte weitreichende Auswirkungen auf die Branche, die weiterhin von einer steigenden Nachfrage, aber auch von verschärften Auflagen und Regularien beeinflusst wird.
Der Glücksspielmarkt in Deutschland wuchs 2023 moderat, wobei der Bereich der Sportwetten einer der größten Treiber des Wachstums blieb. Der zunehmende Zugang zu Online-Plattformen und die gestiegene Beliebtheit von mobilen Endgeräten trugen zu einer stärkeren Nutzung von Online-Sportwetten bei. Während stationäre Wettbüros weiterhin eine Rolle spielten, verlagerte sich der Marktanteil zunehmend in den digitalen Bereich, da viele Kunden die Bequemlichkeit von Online-Angeboten bevorzugten.7
Laut Schätzungen lag der Gesamtumsatz der Sportwettenanbieter in Deutschland im Jahr 2023 bei rund 10 Milliarden Euro, was ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr darstellte. Die Nachfrage wurde durch Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar befeuert, deren Auswirkungen sich auch auf das Folgejahr erstreckten.8
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https://www.onlinecasinosdeutschland.de/news/taetigkeitsbericht-der-ggl-2023/
Die größte Herausforderung und zugleich der bedeutendste Faktor für die Entwicklung der Branche war die Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags, der seit Juli 2021 in Kraft ist. Der GlüStV 2021 hat die rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Glücksspiel und insbesondere für Sportwetten erheblich verändert. Die Einführung von Lizenzanforderungen und strikteren Regularien führte zu tiefgreifenden Veränderungen für die Marktteilnehmer.
Die wichtigsten Regelungen des GlüStV 2021, die sich 2023 weiterhin stark auf die Branche auswirkten, umfassen:
Anbieter von Sportwetten mussten eine offizielle Lizenz beantragen, um legal tätig zu sein. Diese Maßnahme zielte darauf ab, den Markt zu regulieren und illegalen Anbietern entgegenzuwirken. Die Lizenzvergabe führte zu einem intensiveren Wettbewerb und zwang kleinere und unlizenzierte Anbieter, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen.
Der GlüStV 2021 führte klare Grenzen für den maximalen Einsatz pro Wette ein und regulierte die Werbemaßnahmen für Sportwetten strenger. Insbesondere Werbung im Fernsehen und im Internet unterliegt seither strengeren Vorgaben, was den Marktteilnehmern weniger Freiräume bei der Kundenakquise lässt.
Der Vertrag setzte verschärfte Maßnahmen zum Schutz von Spielern und insbesondere Minderjährigen um. Dazu gehörten unter anderem die Einführung von Einzahlungslimits, striktere Identitätsprüfungen und Maßnahmen zur Suchtprävention. Anbieter mussten umfangreiche Schutzmechanismen implementieren, um der Regulierung gerecht zu werden.
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Die Umsetzung des GlüStV IV führte zu mehreren markanten Auswirkungen für die Sportwettenbranche:
Aufgrund der strikten Lizenzanforderungen und der verschärften Regularien verließen viele kleinere Anbieter den Markt. Größere, international tätige Unternehmen hingegen konnten sich durchsetzen und ihre Marktanteile ausbauen, was zu einer Konsolidierung der Branche führte.
Die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf den Spielerschutz und die Lizenzierung, führte zu höheren Betriebskosten für die Marktteilnehmer. Anbieter mussten in Technologien investieren, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, insbesondere in Bezug auf die Kontrolle von Limits und Identitätsprüfungen. Dies führte zu einem gewissen Preisdruck in der Branche.
Ein positiver Effekt des GlüStV war die zunehmende Transparenz und Legalität des Marktes. Der illegale oder graue Markt wurde deutlich zurückgedrängt, während lizenzierte Anbieter von der erhöhten Rechtssicherheit profitierten. Dies stärkte das Vertrauen der Verbraucher in legale Sportwettenanbieter und trug zu einem stabileren Marktwachstum bei.
Die Einführung von Wett- und Einsatzlimits, insbesondere für Live-Wetten, hatte einen dämpfenden Effekt auf die Wetten mit höheren Einsätzen. Während dies den Spielerschutz stärkte, führte es gleichzeitig zu einer Reduzierung der Umsätze bei den betroffenen Anbietern, die auf hohe Einsätze angewiesen waren.
Für die kommenden Jahre erwartet der Vorstand, dass sich die Glücksspielbranche in Deutschland weiter stabilisiert, wobei die strikten Regulierungen langfristig zu einer Bereinigung des Marktes führen dürften. Die Digitalisierung und das Wachstum im Bereich der mobilen Sportwetten werden weiterhin zentrale Treiber sein, während der Wettbewerb zwischen den lizenzierten Anbietern intensiver werden dürfte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2023 für die Glücksspielbranche und insbesondere den Bereich der Sportwetten von der vollständigen Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags und den daraus resultierenden regulatorischen Veränderungen geprägt war. Diese haben zu einer Konsolidierung des Marktes, einer stärkeren Kontrolle und einem gesteigerten Verbraucherschutz geführt, gleichzeitig jedoch auch die operative Flexibilität der Anbieter eingeschränkt.
Der pferdewetten.de AG-Konzern konnte sich in diesem schwierigen Umfeld im Markt behaupten. Trotzdem das Segment der Online-Wetten (SPORTWETTE ONLINE) einen Rückgang der Nachfrage verzeichnete, konnte den wirtschaftlichen Unsicherheiten zum Trotz eine deutliche Steigerung des Umsatzes, insbesondere durch den im Aufbau befindliche Segment SPORTWETTE RETAIL, im Konzern erreicht werden. Der stationäre Vertrieb hingegen wurde neben den langen Vorlaufzeiten bis zur Gewährung der Lizenz für die Wettvermittlungsstelle durch die rückläufige Kaufkraft der Verbraucher leicht gebremst, was sich auch in einem geringeren Wachstum als erwartet im Segment SPORTWETTE RETAIL widerspiegelte.
Der pferdewetten.de AG-Konzern auf diese Herausforderungen mit einer Fokussierung auf Effizienzsteigerung und Kostenmanagement. Das Unternehmen investierte in die Optimierung seiner digitalen Plattformen, um die Kundenerfahrung zu verbessern und die Marktposition zu stärken. Zudem wurde der Ausbau des mobilen Wettangebots forciert, um von der steigenden Nutzung mobiler Endgeräte zu profitieren. Für das Segment SPORTWETTE RETAIL wurde eine selektive Expansion der Franchise-Shops vorgenommen, um die Risiken hoher Betriebskosten zu minimieren. Langfristig plant der Konzern, seine Marktposition durch gezielte Investitionen in die Digitalisierung zu stärken.
Auch wenn wir mit einem Konzern-Umsatzwachstum von 65% unsere Erwartung von einer Steigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich übererfüllt haben, konnte keines der Segmente wie erwartet zum EBITDA beitragen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben sich die Geschäfte innerhalb des pferdewetten.de AG-Gruppe unterschiedlich entwickelt. Während das Segment PFERD auf Vorjahresniveau positiv zum Unternehmensergebnis beigetragen hat, mussten wir in den Segmenten Sportwette ONLINE als auch Sportwette RETAIL einen Verlust verzeichnen. Während im Segment Sportwette ONLINE die Marketingmaßnahmen nicht wie erwartet gegriffen haben, hat vor allem das neue, im kostenintensiven Aufbau befindliche, Segment SPORTWETTE RETAIL das Gesamtergebnis deutlich negativ belastet.
Die Wetteinsätze beim konzerneigenen Pferde-Buchmacher sanken auf € 248 Mio. (Vorjahr: € 278 Mio.) und die vermittelten Wettumsätze stiegen auf € 198 Mio. (Vorjahr: € 153 Mio.). Hinzu kamen die Wetteinsätze im Segment Sportwette ONLINE von € 7 Mio. (Vorjahr: € 19 Mio.) und € 53 Mio. aus dem Segment Sportwette RETAIL (Vorjahr € 3 Mio.).
Trotz des Rückgangs der Wetteinsätze im Buchmacherbereich im Segment PFERD und SPORTWETTE ONLINE stiegen die Umsatzerlöse deutlich, insbesondere durch die Eröffnung weiterer Retail-Shops, um insgesamt ca. 65% auf T€ 25.354 im Vergleich zum Vorjahr (2022: T€ 15.332).
Segment PFERD erwirtschaftete im Jahr 2023 etwa 51 % des Gesamtumsatzes.
Die Buchmacherwetteinsätze sind von T€ 279.099 in 2022 auf T€ 248.471 gesunken. Boni haben sich auf T€ 13.897 in 2023 gegenüber T€ 12.642 in 2022 erhöht. Die Wetten in die Totalisatoren und die daraus resultierenden Vermittlungsprovisionen haben sich von T€ 15.026 in 2022 auf T€ 18.730 in 2023 erhöht. Nach Abzug der dafür gewährten Boni verbleiben für 2023 T€ 3.512 an Umsatzerlösen (Vorjahr T€ 2.800). Die hohen Bonusanteile in der Vermittlungsprovision liegen vor allem an dem gesteigerten Dienstleistungsgeschäft, das in großen Teilen über die Vermittlung in die internationalen Totalisatoren läuft.
Im Segment PFERD sank das EBITDA im Wesentlichen durch geringere Umsätze im 2. und 3. Quartal von T€ 5.092 in 2022 auf T€ 1.243 in 2023.
Segment SPORTWETTE ONLINE trug etwa 2,3 % zum Gesamtumsatz bei.
Die Umsatzerlöse im Segment SPORTWETTE ONLINE betragen in 2023 T€ 587. Im Vorjahr waren dies T€ 785. Der absolut gesehen recht geringe Betrag im Online-Segment ist weiterhin dadurch begründet, dass die Gesellschaft vor allem in Kundengewinnungsmaßnahmen investiert hat, um ihren Bekanntheitsgrad als Newcomer in dieser attraktiven Branche zu stärken. Dieser planmäßige Schritt wirkt sich zunächst negativ auf die Umsätze aus, da der Konzern - anders als die meisten Wettbewerber - Bonifikationen, also "geschenktes Geld" und die daraus resultierenden Wetteinsätze von den Umsatzerlösen abzieht und nicht als Marketingaufwendungen ausweist.
Das Segment Sportwette ONLINE wird weiterhin durch die geplanten Aufwendungen ins Marketing und den Geschäftsausbau beeinflusst, was zu einem negativen EBITDA in Höhe von T€ -3.720 (Vorjahr T€ -3.410) führt.
Zwar konnten die Aufwendungen im Bereich Marketing um T€ 396 optimiert werden, was insbesondere im Segment Sportwette ONLINE, auf effiziente Maßnahmen zur Kostenreduktion zurückzuführen ist. Der Gesamtaufwand in diesem Segment ist jedoch auf T€ 4.329 (Vorjahr T€ 4.206) gestiegen, was insbesondere auf einen Einmaleffekt einer Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist.
Segment SPORTWETTE RETAIL: Der Anteil dieses Segments am Gesamtumsatz betrug 47 % im Jahr 2023.
Die Umsatzerlöse aus Buchmacherwetten nach Wettsteuern und Kundenboni ("Hold") stiegen deutlich von T€ 258 in 2022 auf T€ 11.815 in 2023. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der erhöhten Anzahl der Wettshops im Segment Retail, welche von durchschnittlich 6 in 2022 auf durchschnittlich 56 angestiegen sind.
Das Segment Retail hat mit einem EBITDA T€ -8.493 im Vergleich zum Vorjahr mit T€ -4.207 durch die Expansionskosten erwartungsgemäß weiterhin negativ zum Konzernergebnis beigetragen.
Der Marketing- und Werbeaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 395 auf TEUR 2.891 vermindert. Dies resultiert aus den Einsparungen im Segment Sportwette ONLINE. Wir verweisen in Bezug auf die geänderte Darstellung in der GuV auf unsere Ausführungen im Konzernanhang. Der Personalaufwand im Konzern stieg im Jahr 2023 um T€ 991, maßgeblich bedingt durch angemessene Gehaltsanpassungen und die gezielte Gewährung von Bonifikationen, die als wichtiger Schritt zur Förderung einer positiven Unternehmensentwicklung angesehen werden. Der Konzern hat im Jahresdurchschnitt Personalaufwendungen für 88 (2022: 90) Mitarbeiter (inkl. Vorstand und leitender Angestellten) getragen. Die durchschnittlichen Personalkosten pro Mitarbeiter (inkl. Vorstand und leitender Angestellten) stiegen dadurch auf T€ 84 (2022: T€ 71).
Die Abschreibungen sind mit T€ 1.826 über dem Vorjahresniveau und liegen weiterhin in einem eher geringeren Rahmen. Sie betreffen im Wesentlichen die im Sommer 2022 in Betrieb genommene neue Software im Bereich Sportwetten und die Investitionen für Terminals und Kassensysteme in das Retail-Geschäft, die seit Juli 2022 abgeschrieben werden, sowie seit dem Jahr 2019 die Abschreibung auf die nach IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte.
Die sonstigen Aufwendungen sind von T€ 10.095 in 2022 um T€ 16.445 auf T€ 26.540 in 2023 gestiegen. Dies liegt auch hier an den gesteigerten Aktivitäten des Konzerns im Retail-Segment. Hier werden im Wesentlichen die Provisionen ausgewiesen, die die Shop-Betreiber für ihre Dienstleistungen erhalten, die in 2023 allein bei MEUR 10 liegen. Zusätzlich betrifft dies aber auch erhöhte Aufwendungen im Bereich der Beratungskosten für die Sportwetten-Konzession, Abschluss- und Prüfungskosten, Provisionen und Fremdleistungen in der IT sowie Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen und der Personalbeschaffung.
Für das Jahr 2023 ergibt sich im Konzern ein EBITDA (Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte) von T€ -10.970 (Vorjahr: T€ -2.525) und ein EBIT (Betriebsergebnis) von T€ -12.797 (Vorjahr: T€ -3.548).
Das Finanzergebnis ist von T€ 12 in 2022 auf T€ -487 in 2023 gesunken. Dies liegt an der Steigerung der Zinsaufwendungen durch die Wandelschuldverschreibung und Darlehen.
Der Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergeben sich im Wesentlichen aus aufgebauten steuerlichen Verlustvorträgen, die eine Erhöhung der aktiven latenten Steuern bedingten.
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und des Steueraufwandes ist das Konzernergebnis gegenüber T€ -2.493 für 2022 auf T€ -9.546 deutlich gesunken. Nach Berücksichtigung des auf die Minderheitsgesellschafter entfallenden Ergebnisanteils (T€ -1.994) liegt das Konzernergebnis für die Aktionäre der pferdewetten.de AG bei T€ -7.552 (Vorjahr T€-1.539). Dies entspricht einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von € -1,56 (2022: € -0,32) und einem verwässerten Ergebnis von € -1,56 (Vorjahr: € -0,32).
Der Bestand an liquiden Mitteln des Konzerns beträgt per 31. Dezember 2023 T€ 8.926 (2022: T€ 11.466). Hinzu kommen langfristige Vermögenswerte in Höhe von T€ 5.500 (Vorjahr: T€ 5.500), die als Sicherheitsleistung für die gewährten Lizenzen bei deutschen Aufsichtsbehörden hinterlegt sind. Somit besteht ein Überhang an liquiden Mitteln zzgl. der geleisteten Sicherheit in Bezug auf die Kundengeldverbindlichkeiten. Hier ist noch zu berücksichtigen, dass 80% der Kundengelder nicht vorgehalten werden müssen, da sie von institutionellen Spielern kommen, die nicht treuhänderisch verwaltet werden. Die Treuhand-Konten und Kassen bei unseren Wettpartnern sind hier noch nicht eingerechnet.
Ausgehend von der Kapitalflussrechnung sind dem Konzern im Geschäftsjahr aus der operativen Geschäftstätigkeit finanzielle Mittel in Höhe von T€ -9.837 (2022: T€ -2.118) abgeflossen. Gegenüber dem Vorjahr ist der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit insbesondere aufgrund des Aufbaus der Segmente Sportwette Retail und Online deutlich gesunken.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von T€ -4.110 (2022: T€ -4.956) ergibt sich vorwiegend aus der Investition in die neue Sportwetten-Software und dem Aufbau des Retail-Segments.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt T€ 11.408 (Vorjahr: T€ 4.738) und ergibt sich im Wesentlichen aus der Wandelschuldverschreibung sowie der Aufnahme von Darlehen. Insgesamt flossen damit im Konzern liquide Mittel von T€ 2.539 im Geschäftsjahr ab (Vorjahr: Abfluss T€ 2.336).
Die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen sind größtenteils langfristig durch das Eigenkapital finanziert. Das Eigenkapital beträgt 20,4% (Vorjahr: 53%) der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023. Die langfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf insgesamt 27.210 T€, und ihre Finanzierung steht im ausgewogenen Verhältnis zu den vorhandenen Eigenmitteln und den langfristigen Schulden, was eine solide Basis für die langfristigen Investitionen des Konzerns darstellt.
Im Hinblick auf die Fristenkongruenz ist zu berücksichtigen, dass die kurzfristigen Vermögenswerte mit 20.334 T€ den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 25.256 T€ gegenüberstehen. Obwohl die Sicherheitsleistungen in Höhe von 5.500 T€ bilanziell den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet wurden, sind sie dazu bestimmt, die kurzfristigen Verbindlichkeiten, insbesondere die Verbindlichkeiten aus Kundengeldern, abzusichern. Diese Sicherheitsleistungen betreffen die gesamte Dauer der Erlaubnis zur Veranstaltung von Pferde- und Sportwetten im Internet und im stationären Betrieb.
Das Eigenkapital des Konzerns hat sich um T€ -9.267 von T€ 18.966 in 2022 auf T€ 9.699 verändert und beträgt per 31. Dezember 2023 20,4% der Bilanzsumme (Vorjahr: 53%). Negativ beeinflusst wurde das Eigenkapital durch das negative Konzerngesamtergebnis und die Wertberichtigung der latenten Steuern.
Das Konzernvermögen hat sich von T€ 35.736 in 2022 auf T€ 47.544 erhöht. Diese Veränderung ergibt sich im Wesentlichen aus der investitionsbedingten Erhöhung des Sachanlagevermögens und dem Anstieg der langfristigen finanziellen Vermögenswerte auf Grund von Ausleihungen im Segment Sportwette RETAIL.
Im Berichtszeitraum haben sich die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte um 4.093 T€ erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus Forderungen gegen Franchise-Nehmern, welche die von den Wettkunden getätigten und bezahlten Wetteinsätze der von ihnen vermittelten Wetten entgegennehmen und verwahren.
Darüber hinaus haben sich die kurzfristigen sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte um 2.491 T€ erhöht. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf Anzahlungen in Höhe von 1.754 T€ für die Geschäftsbetriebe in Arnsberg und Bad Oeynhausen sowie auf Umsatzsteuerforderungen zurückzuführen.
Die langfristigen Konzernschulden wurden um 11,8 Mio. Euro von 0,8 Mio. Euro auf 12,6 Mio. Euro, insbesondere durch die in 2023 begebene Wandelschuldverschreibung und Darlehen, deutlich erhöht. Die kurzfristigen Schulden haben sich im Wesentlichen durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöht, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den durchgeführten Investitionen im Segment SPORTWETTE Retail stehen, erhöht. Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten im Wesentlichen die aufgelaufenen Zinsen der Wandelschuldverschreibung.
Die Eigenkapitalquote der Konzernmuttergesellschaft ist aufgrund des Konzernergebnisses sowie durch die Aufnahme von Fremdkapital in Form von Wandelschuldverschreibungen und Darlehen von 53% auf 20% gesunken.
Die pferdewetten.de AG hat im Jahr 2023 einen Jahresfehlbetrag von T€ 3.747 (Vorjahr Jahresüberschuss T€ 131) erzielt. Wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben die Ergebnisabführungsverträge für das Geschäftsjahr 2023 mit der pferdewetten-service.de GmbH (seit 2015) und der sportwetten.de GmbH (seit 2019), welche das Ergebnis der pferdewetten.de AG in Höhe von zusammen T€ -3.287 (Vorjahr: T€ +168) beeinflusst haben. Damit liegt das operative Ergebnis (Jahresüberschuss vor Beteiligungserträgen und dem Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen) mit T€ -459 (Vj. T€ -37) deutlich unterhalb der prognostizierten T€ 0 bis T€ 1.000.
Die Konzern-Muttergesellschaft erwirtschaftet Umsatzerlöse aus Beratungen und Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften. Im Jahr 2023 erzielte sie hieraus Umsatzerlöse in Höhe von T€ 2.850 (2022: T€ 2.383).
Die Personalaufwendungen sind insbesondere aufgrund des Anstiegs der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter wegen des Aufbaus der Verwaltungsstrukturen in 2023 von T€ 1.386 auf T€ 1.452 gestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind durch den gestiegenen Bedarf an regulatorischer Beratung und Dienstleistung sowie erhöhter Rechts- und Beratungsaufwendungen, Aufwendungen für die Abschlussprüfungen und Weiterberechnungen von verbundenen Unternehmen bei der pferdewetten.de AG auf T€ 2.070 (2022: T€ 1.170) gestiegen.
Die Zinsaufwendungen sind von T€ 6 in 2022 auf T€ 547 in 2023 gestiegen. Dies betrifft insbesondere Zinsaufwendungen für die in 2023 begebene Wandelanleihe sowie in 2023 weiter aufgenommenen Darlehen.
Die pferdewetten.de AG verfügt per 31. Dezember 2023 über liquide Mittel in Höhe von T€ 1.261 (Vorjahr T€ 572). Diese sind frei verfügbar. Es bestehen keine Kreditlinien. Im Übrigen verweisen wir auf unsere Risikoberichterstattung in Abschnitt 9.1.1. "Bestandsgefährdende Risiken und Liquiditätsrisiken".
Das Eigenkapital der pferdewetten.de AG, beträgt per 31. Dezember 2023 T€ 16.428 (Vorjahr T€ 19.863). Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahr ist dabei insbesondere auf das Jahresergebnis zurückzuführen.
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 14.313 auf T€ 37.324 erhöht. Die Zunahme auf der Aktivseite resultiert hauptsächlich durch einen Zugang bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen im Zuge einer Darlehensgewährung an das Tochterunternehmen SW Operations GmbH. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind insbesondere die Forderungen gegen die netX Betting Ltd. von T€ 6.497 auf T€ 163 gesunken.
Auf der Passivseite resultiert die Zunahme insbesondere aus dem Zugang der Verbindlichkeiten aufgrund der Wandelschuldverschreibung und der Aufnahme von Darlehen, wobei die Darlehen in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst wurden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 4.581 steht mit Vorauszahlungen zur Ergebnisabführung für 2023 im Geschäftsjahr 2023 im Zusammenhang, welche aufgrund des im Vergleich zu 2022 deutlich schlechteren Ergebnisses der pferdewetten-service.de GmbH in 2023 (T€ 79; Vorjahr T€ 3.585) aufgrund einer Rückzahlungsverpflichtung durch die pferdewetten.de AG, darstellen.
Die Zukunftsaussichten der Pferdewetten Gruppe sind vielversprechend. Der sehr erfolgreiche Ausbau des Franchise-Netzwerkes in den vergangenen Monaten hat das Fundament für die weitere Entwicklung geschaffen, auch wenn ein ausgeglichenes Jahresergebnis noch nicht zeitnah realisiert werden kann.
Im Segment Pferd gehen wir davon aus, dass sich die Ertragslage stabil auf dem Stand von 2023 halten und einpendeln wird. Im Totalisatoren-Geschäft zeichnet sich ab, dass die Umsätze aus den verschiedenen Wettbörsen auf einem gleichbleibenden Niveau angekommen sind, während die monatliche Volatilität im Festkurs- und Buchmacher-Geschäft durch den hohen Anteil an High-Rollern, deren Wettverhalten die Erträge signifikant beeinflusst, bestehen bleibt.
Durch Kostenoptimierungen stabilisieren wir in den kommenden Jahren den Ertrag zusätzlich, große Entwicklungskosten fallen in diesem Segment kaum mehr an und der laufende Betrieb kann durch Prozessoptimierung mit geringerem Personaleinsatz gewährleistet werden.
Für das Segment Pferd erwarten wir daher einen Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich bei einem operativen Ergebnisbeitrag von €2,0 bis 3,5m EBITDA in 2024. Für den Leistungsindikator Kundenanzahl erwarten wir ein gleichbleibendes Niveau.
Im Segment Sportwette Online rechnen wir ab 2024 mit einem kontinuierlichen Anstieg der Umsätze. Dies wird vor allem von der Produktentwicklung und dem richtigen Einsatz von Marketingmaßnahmen abhängen, womit wir hier erhebliche zusätzliche Chancen sehen die Umsätze darüber hinaus zu steigern.
Für die kommenden Jahre gehen wir von einem Umsatz im unteren einstelligen Millionenbereich und einem negativen EBITDA von ca. € 1,0m bei einem Anstieg der Kundenzahl im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Während wir in 2024 noch mit einem EBITDA von bis zu € -2,5m ausgehen, erwarten wir für 2025 noch negatives EBITDA von höchstens € -1,0m, um dann ab 2026 im Segment Sportwette Online schwarze Zahlen zu schreiben.
Die Leads im Sales Funnel, also die zur Integration ins Netzwerk bestätigten Shops, untermauern die Prognose von neun Shop-Integrationen im Monat. Die Herausforderungen des Markteintritts sind so weit überwunden und die Optimierung der einzelnen Teilbereiche ist in vollem Gange.
Wesentliche Planungsprämissen wurden bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung in 2024 aus den Erfahrungen der vergangenen 12 Monate angepasst und gegen rechnerische Verfahren verprobt. Die Plan-Ist Vergleiche zeigen, dass die Prognosen plausibel sind.
Im Segment Sportwetten RETAIL ist es unser Ziel im Jahr 2024 kontinuierliche Ergebnisverbesserungen monatlich zu erzielen und im Jahr 2025 ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen. Hier wird es wie im Segment Sportwetten Online erheblich darauf ankommen unser Geschäft durch die richtigen Marketingmaßnahmen zu unterstützen und den Sportwettern weiterhin ein gutes Produkt anzubieten.
Der Vorstand erwartet in diesem Segment einen Anstieg des Umsatzes auf einen mittleren zweistelligen Millionenbereich, wobei die Expansion auf 200 Shops bis Ende 2024 weiterhin das Ergebnis belastet. Wir erwarten 2024 ein negatives EBITDA im hohen einstelligen Millionenbereich.
Mit dem Erwerb von 35 % der Anteile an der sportwetten.de NewCo1 GmbH, Füssen, wurden im Mai 2024 bereits erste Schritte zur Übernahme von 17 Shops im Raum Süddeutschland und somit der Ausbau des Segment Sportwette RETAIL eingeleitet.
Durch die Finanzierung über einen Nordic Bond soll mit Zahlung der zweiten Tranche die vollständige Übernahme vollzogen werden, um damit durch den margenträchtigeren Ergebnisbeitrag einen deutlichen Anstieg des EBITDA von ca. € 2-3m jährlich zu bewirken. Der Zukauf wurde mit dem Erwerb von 35% an der NewCo1 und damit letztlich an insgesamt 17 Shops bereits eingeleitet und die Finanzierung der ausstehenden 65% ist in Vorbereitung. Der Zeitpunkt, an dem mit dem Nordic Bond gestartet wird, kann aktuell noch nicht bestimmt werden.
Eine in 2024 gestartete neue Marketing-Kampagne mit dem Testimonial Robert Geiss wird nach unseren Erwartungen spürbare Impulse auf die Markenbekanntheit, und damit auch die Umsätze im Sportwetten-Retail und Online-Geschäft setzen. Gleichzeitig gilt es das Produkt entsprechend den gesetzlichen Regularien (Glücksspielrechtliche und datenschutzrechtliche Regularien) auszubauen und alle Möglichkeiten für Marketingmaßnahmen mit Hilfe des bestehenden Kundenkontakt auszuschöpfen.
Das starke Wachstum der letzten Jahre führt zu einer Änderung der Organisationsstruktur. Durch den Umbau der Organisation und die damit verbundene Ausrichtung auf die neuen Rahmenbedingungen werden wir sowohl Kosten einsparen als auch Effizienzen steigern. Gleichzeitig bietet uns die klare Ausrichtung auf die Steuerung nach end-to-end Prozessen deutlich aussagekräftigere Analysen und Planungsprozesse. Diese Maßnahmen zur Optimierung der operativen Prozesse werden durch den Aufbau eines automatisierten Systems zur Verwaltung, Auswertung und Dokumentation aller Transaktionen unterstützt.
In einem ersten Schritt wird die Buchhaltung in die eigene Organisation integriert und wir werden ein ERP-System mit allen notwendigen finanztechnischen Funktionalitäten einführen.
Daneben werden die Berichtsstrukturen und Steuerungsinstrumente des Management Reportings der gestiegenen Komplexität angepasst.
Nach Anlaufschwierigkeiten in 2023, durch verzögerte Lizenzverfahren und einen deutlich geringeren durchschnittlichen Hochlauf der Wetteinsätze in den Shops nach der Eröffnung, zeigt sich jetzt, dass die Strategie insgesamt aufgeht und mit Zunahme der Markenbekanntheit auch die Ertragsstärke der Zugänge im Netzwerk steigt. Die Eröffnungen seit dem zweiten Quartal 2024 entwickeln sich vielversprechend, auch wenn es sich zeigt, dass wir bei weitem noch nicht unser volles Potential ausschöpfen.
Die aktuelle Marktbereinigung spielt uns dabei in die Hände, da die Wettvermittlungsbetreiber sehen, dass nur ein verlässlicher Partner, der im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben arbeitet, ein dauerhaft vorteilhafter Partner sein kann und die eigene Existenz sichert.
Wenn wir die an uns gesetzten Erwartungen erfüllen und die Finanzierung über 2025 hinaus über den dann wieder positiven Cashflow gesichert ist, steht dem geordneten und beschleunigten Wachstum der Unternehmensgruppe im Bereich Sportwetten nichts im Wege.
Ab 2026 werden wir dann neben dem eigenen operativen Cash-Flow eine große Bandbreite an zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten sehen, womit wir die Expansion zusätzlich vorantreiben können.
Unter den aktuell dargestellten Annahmen geht das Management des Konzerns für das Geschäftsjahr 2024 grundsätzlich von einer positiven Entwicklung aus. Die Umsätze werden bei einer knappen Verdoppelung im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen, wobei das Konzern EBITDA im negativen hohen einstelligen Millionenbereich liegen wird.
Für die pferdewetten.de AG erwarten wir aufgrund ihrer Holdingfunktion und ohne Berücksichtigung der Ergebnisabführungsverträge mit der pferdewetten-service.de GmbH und der sport-wetten.de GmbH sowie ohne Beteiligungserträge, die aus heutiger Sicht nicht absehbar sind, in 2024 ein negatives operatives Ergebnis von rund € 0,5 bis 1,5 Mio.
Die Steuerung des pferdewetten.de AG Konzerns erfolgte in der Vergangenheit im Wesentlichen auf der Basis der finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse und EBIT. Aufgrund der Investitionen in den letzten zwei Jahren in die Zukunft des Konzerns ist der Leistungsindikator EBITDA immer aussagekräftiger geworden und ersetzt die EBIT-Kennzahl seit 2022.
Hinzu kommen nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wie die aktiven Kunden im Online-Bereich der Pferde- und Sportwette sowie die Anzahl der aktiven Shops im Segment SPORTWETTE RETAIL.
Die Umsatzerlöse resultieren aus dem Wettgeschäft, d.h. den Wettumsätzen aus Pferdewetten nach Wettsteuern und Kundenboni (sog. "Hold"), Wettumsätzen aus Sportwetten (online wie stationär), aus Wettprovisionen für die Vermittlung von Pferdewetten und sonstigen Umsatzerlösen.
Das EBITDA entspricht dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte.
Die Steuerung der pferdewetten.de AG als Holdingfunktion orientiert sich am operativen Ergebnis als Jahresüberschuss / -fehlbetrag, vor Beteiligungserträgen und dem Ergebnis aus den Ergebnisabführungsverträgen als einzigem finanziellen Leistungsindikator.
Für die Aufstellung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses der pferdewetten.de AG und des zusammengefassten Lageberichts ist der Vorstand der pferdewetten.de AG verantwortlich. Der Konzernabschluss wird unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Der Einzelabschluss wird unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung des HGB und den handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften für große Kapitalgesellschaften sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktienrechts erstellt. Der zusammengefasste Lagebericht wird nach den Regelungen des HGB erstellt.
Die bestehenden internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme sollen die Ordnungsmäßigkeit und die Übereinstimmung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts mit den gesetzlichen Vorschriften gewährleisten. Um diese Vorgaben einzuhalten, werden kontinuierlich Maßnahmen zur gezielten Weiterbildung der Mitarbeiter im Bereich Finanzen durchgeführt. Die Einhaltung der Richtlinien und die Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden regelmäßig geprüft. Die Einhaltung konzernweit einheitlicher Buchungssystematiken in der Finanzbuchhaltung wird permanent von der kaufmännischen Leitung überwacht. Regelmäßige Abstimmungen der Zahlungsströme mit den Belegen der Finanzbuchhaltung sowie ständige Kommunikation zwischen den in diese Prozesse eingebundenen Personen sollen einem Missbrauch präventiv entgegenwirken. Die Finanzbuchhaltung wird von externen Steuerberatungsbüros betreut bzw. unterstützt und unterliegt somit einer zusätzlichen externen Kontrollinstanz. Die Erstellung der Jahres- und Zwischenabschlüsse erfolgt ebenfalls mit Unterstützung von externen Steuerberatungsbüros, wodurch auch in diesem Bereich die Einhaltung der aktuellen rechtlichen Vorgaben gewährleistet ist.
Zur Steuerung des Unternehmens und zur Überwachung, Analyse sowie Dokumentation von Unternehmensrisiken setzt der Vorstand der pferdewetten.de AG verschiedene Systeme und Verfahren ein. Über spezielle Tools können tagesaktuell Auswertungen über die wichtigsten Kennzahlen im Konzern vorgenommen werden, so dass sich der Vorstand sowohl regelmäßig als auch stichprobenartig ein Bild machen kann. Die Monatsberichte in Form von Managementreportings auf Segmentebene bilden die Geschäftsentwicklung periodisch ab und werden regelmäßig einer intensiven Analyse seitens des Vorstands unterzogen.
Zusätzlich hat der Konzern in 2022 eine zusätzliche leitende Stelle als Chief Compliance Officer geschaffen, um den veränderten regulatorischen Bedingungen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
Im Rahmen von regelmäßigen Sitzungen mit dem Vorstand wird mit dem Chief Compliance Officer über die Chancen und Risiken gesprochen und das gesamte Risikomanagement und interne Kontrollsystem mindestens jährlich aktualisiert.
Außergewöhnliche Situationen, wie Pandemien, Kriege oder Cyberangriffe, die nicht regelmäßig vorkommen, werden ebenso regelmäßig besprochen und analysiert.
Über wichtige Ereignisse wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand informiert.
Der Aufsichtsrat ist mit prozessunabhängigen Prüfungsmaßnahmen in das interne Überwachungssystem zusätzlich eingebunden.
Basierend auf den Prüfungen und Erkenntnissen der Risikomanagementprozesse in den vergangenen Jahren, die größtenteils durch ein externes Prüfunternehmen im Rahmen der ISO 27001 Zertifizierung erfolgen, liegen dem Vorstand Hinweise vor, dass das Risikomanagementsystem einschließlich des internen Kontrollsystems in Teilen nicht angemessen oder nicht wirksam sein könnte. Wir verweisen an dieser Stelle auch auf unsere Ausführungen unter 8.2.
Im Laufe des Geschäftsjahres 2024 wurde eine anlassbezogene Überprüfung des internen Kontrollsystems durchgeführt. Hintergrund waren im Zuge der Prüfung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 festgestellte Mängel innerhalb des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems, die dazu geführt haben, dass für einen Kunden im internationalen Geschäft Spielguthaben durch einen Mitarbeiter des Konzerns durch Umgehung internen Sicherungsmaßnahmen aufgebaut wurde. Damit konnte der Kunde das Sportwetten-Online-Angebot in Anspruch nehmen. Hierdurch wurde eine Forderung gegen diesen Kunden in Höhe von rund TEUR 590 aufgebaut, welche nach Beurteilung durch den Vorstand als nicht werthaltig eingeschätzt wird. Eine entsprechende Wertberichtigung auf die Forderung wurde zum 31. Dezember 2023 erfasst.
Der Vorstand hat aufgrund des vorgestellten Sachverhalts in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat eine interne Untersuchung unter Einbindung einer externen Beratungskanzlei veranlasst, um die Gründe für die festgestellten Mängel im internen Kontrollsystem zu identifizieren, diese zu beheben und neue Maßnahmen zu etablieren, um neue oder gleichartige Verstöße auszuschließen.
Neben der Sicherstellung des Ausschlusses ähnlich gelagerter Fälle, wurde die Beratungskanzlei damit beauftragt, eventuelle weitere Schwächen des internen Kontrollsystems zu identifizieren und angemessene Maßnahmen gegen etwaige weitere Schwächen im internen Kontrollsystem zu definieren.
Aus den zum Zeitpunkt der Berichterstattung vorliegenden Ergebnissen der Untersuchungen der Beratungskanzlei ergeben sich keine Hinweise darauf, dass weitere oder ähnlich gelagerte Fälle im Unternehmen eingetreten sind und insoweit interne Kontrollen außer Kraft gesetzt oder umgangen wurden. Erste Maßnahmen zur künftigen Risikominimierung wurden bereits eingeleitet. Unter anderem wurde vor dem Hintergrund der oben beschrieben Sachverhalte der Vertriebskanal über das betroffene System vollständig geschlossen und das Arbeitsverhältnis mit dem betreffenden Mitarbeiter beendet. Arbeitsanweisungen und Guidelines werden derzeit überarbeitet und der Einsatz des Marketing-Instruments strenger überwacht.
Das Risikomanagementsystem der pferdewetten.de AG und des Konzerns ist entsprechend dem Aktienrecht darauf ausgerichtet, dass der Vorstand mögliche Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. Es umfasst die Beurteilung der Wirksamkeit der internen Aufbau- und Ablauforganisation, einschließlich der Prozesse und der IT-Unterstützung des Unternehmens. Neben der Identifizierung und Quantifizierung der operativen Risiken zielt der Vorgang auf die Definition und Implementierung wirkungsvoller Management-Informationssysteme, einschließlich Frühwarnsystemen und Risikoindikatoren.
Auf Basis des internen Risikoberichtes wird über die Entwicklung bestehender Risiken oder deren Hinzukommen oder Wegfall berichtet und erfolgt zugleich deren Überwachung. In diesem Zusammenhang werden entsprechende Maßnahmen eingeführt, um die wesentlichen Risiken des Konzerns innerhalb dessen eigenen Einflussbereichs zu minimieren. Je Risiko erfolgt eine Beschreibung sowie Bewertung des Risikos hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung.
Level | Label | Beschreibung |
1 | unwahrscheinlich | Bedrohung tritt fast nie auf. Auftrittswahrscheinlichkeit unter 10% pro Jahr. |
2 | existent | Bedrohung tritt selten auf, geschieht aber von Zeit zu Zeit. Vorfallrate zwischen 10% bis 20% pro Jahr |
3 | möglich | Gelegentliches Auftreten der Bedrohung. Kann regelmäßig passieren. Zeitpunkt des Auftretens möglich alle 4 Jahre, Rate zwischen 20% bis 30% pro Jahr |
4 | wahrscheinlich | Gewöhnliches Vorkommnis Wahrscheinlichkeit zwischen 30% bis zu 50% pro Jahr |
5 | fast sicher | Gewöhnliches Vorkommnis Alles, was möglich ist, mit mehr als 50% Vorfallsrate pro Jahr auftreten |
Level | Label | Beschreibung |
1 | unbedeutend | Das Risikoszenario hat keine oder fast keine Auswirkungen auf die Organisation. |
2 | gering | Die Organisation unterliegt gewissen Auswirkungen durch das Risikoszenario. |
3 | mäßig | Die Organisation wird moderat vom Risikoszenario beeinflusst. |
4 | signifikant | Die Organisation wird durch das Risikoszenario stark beeinträchtigt. |
5 | bedeutend | Die Organisation wird durch das Risikoszenario extrem beeinträchtigt. |
6 | existenzbedrohend | Das Risikoszenario hat evtl existenzbedrohende Auswirkungen auf das Unternehmen. |
Die Bewertung erfolgt anhand der folgenden Matrix und des daraus resultierenden Risiko-Levels: aus der Kombination der zu erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit und der zu erwartete Auswirkung eines Risikos ergibt sich die Klassifizierung in hoch, mittel und gering.
SCORE | 2 | 4 | 6 | |
Wahrscheinlichkeit | ||||
Level | ||||
Auswirkung | 1 | 2 | 3 | |
1 | 1 | 2 | 4 | 6 |
2 | 2 | 4 | 8 | 12 |
4 | 3 | 8 | 16 | 24 |
6 | 4 | 12 | 24 | 36 |
8 | 5 | 16 | 32 | 48 |
10 | 6 | 20 | 40 | 60 |
SCORE | 2 | 10 |
Wahrscheinlichkeit | ||
Level | ||
Auswirkung | 5 | |
1 | 1 | 10 |
2 | 2 | 20 |
4 | 3 | 40 |
6 | 4 | 60 |
8 | 5 | 80 |
10 | 6 | 100 |
Die Risikokennzahl wird der Zelle in der oben dargestellten Matrix entnommen, welche im Schnittpunkt von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung liegt.
Basierend auf dem sogenannten "Risiko-Appetit", bestimmt der Vorstand bis zu welchem Level ein Risiko akzeptiert wird.
Das höchste generell zu akzeptierende Risiko ist "niedrig".
Über diesen Akzeptanz-Level hinaus, müssen die Risiken entsprechend behandelt oder nachweislich durch den Vorstand der pferdewetten.de Gruppe akzeptiert werden.
Risikokennzahl | Risiko-Level | Risikobewertung |
1-12 | niedrig | Diese Risiken werden akzeptiert. |
13-36 | mittel | Diese Risiken sollten behandelt werden, die Maßnahmenentscheidung obliegt dem Risikoverantwortlichen. |
37-100 | hoch | Diese Risiken müssen priorisiert behandelt werden. Sollen keine Maßnahmen erfolgen, müssen diese Risiken nachweislich durch die Geschäftsführung akzeptiert werden. |
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist grundsätzlich einer Reihe von Risiken ausgesetzt, deren Eintritt einzeln oder zusammen mit anderen Umständen die Geschäftstätigkeit des Konzerns erheblich beeinträchtigen und unter Umständen erhebliche bis existenzgefährdende nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Dabei geht das Management des Konzerns gemäß der Risikopolitik grundsätzlich nur solche Risiken ein, die im Rahmen der Wertschaffung unvermeidbar, jedoch kontrollierbar sind. Das dazu erforderliche Risikomanagement ist in den Kerngeschäftsprozess und in die eingesetzten Systeme des Konzerns eingebunden.
Hinsichtlich der Art der Risiken, ihrer Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit werden nachfolgend nur die als wesentlich erachteten Risiken beschrieben, die das Geschäft sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich beeinflussen können.
Die pferdewetten.de AG ist als Mutterunternehmen mittelbar den Wirkungen von Risiken unterworfen, denen die Konzern-Tochtergesellschaften ausgesetzt sind. Die nachstehend beschriebenen Risiken gelten somit, wenn nicht explizit angeführt, in ihrer mittelbaren Wirkung auch für die pferdewetten.de AG.
Die Gesellschaft befindet sich gegenwärtig in einer angespannten Ergebnis- und Liquiditätssituation, so dass sich das Liquiditätsrisiko als ein wesentliches Risiko für die Fähigkeit der pferdewetten.de AG und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit darstellt.
Ursächlich hierfür ist das Expansionsbestreben im Bereich SPORTWETTE, dass zum einen im Segment SPORTWETTE ONLINE dazu geführt hat, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Aufwendungen bzw. Ausgaben im Bereich Marketing erforderlich waren, denen noch keine entsprechenden Erträge bzw. Einnahmen gegenüberstehen. Diese werden entsprechend der Planung des Vorstands nun für die Geschäftsjahre ab 2026 erwartet und dies wird dann nach Einschätzung des Vorstands zu einer positiven Entwicklung sowohl des operativen Ergebnisses als auch des operativen Cashflows führen.
Zum anderen ist ebenfalls durch das Expansionsbestreben im Segment SPORTWETTE RETAIL die Ergebnissituation angespannt, da hier zwar Erträge bzw. Einnahmen generiert werden, diesen aber hohe Aufwendungen bzw. Ausgaben auf administrativer Ebene gegenüberstehen. Ferner sind die bisher generierten Erträge bzw. Einnahmen nicht in der ursprünglich geplanten Höhe angefallen. Dies ist im Wesentlichen auf Verzögerungen im Lizensierungsprozess und der damit verbundenen Verzögerung bei der Eröffnung der Shops zurückzuführen. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen im Wirtschaftsbericht. Dies erforderte eine entsprechende Anpassung der Planung im Hinblick darauf, dass insbesondere die erwartete Steigerung der Umsatzerlöse zu einem späteren Zeitpunkt erwartet wird, sodass der Vorstand erst ab dem Geschäftsjahr 2025 von einer positiven Entwicklung des operativen Ergebnisses sowie des operativen Cashflows ausgeht.
Vor dem Hintergrund des erwarteten Expansionsbestrebens in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE und SPORTWETTE RETAIL und der über die Segmente hinweg konstant geplanten Fixkosten, soll sich nach Einschätzung des Vorstands eine Ergebnisverbesserung aus Umsatzsteigerungen ergeben.
Im Segment PFERD wird eine konstante Ergebnissituation im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) erwartet, wenngleich das Geschäft in diesem Segment durch die Abhängigkeit von einem großen Kunden gekennzeichnet ist. Auf dieser Grundlage plant der Vorstand ein positives operatives Ergebnis und einen positiven operativen Cashflow auf einem gleichbleibenden Niveau.
Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ist vor diesem Hintergrund insbesondere von der Entwicklung der operativen Geschäftstätigkeit in den drei Segmenten, der Realisierung der Planung und damit einhergehend von einer positiven Gesamtentwicklung der Ergebnis- und Liquiditätssituation sowie von weiteren Finanzierungsmaßnahmen im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) abhängig.
Bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses wurden bezogen auf das operative Geschäft folgende Maßnahmen eingeleitet bzw. teilweise umgesetzt:
― |
Etablierung eines Restrukturierungsprogramms zur Reduktion operativer und administrativer Ausgaben bzw. Aufwendungen in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE, SPORTWETTE RETAIL und PFERD, ab August 2024. |
― |
Abschluss weiterer neuer Franchise-Verträge zur Umsetzung des geplanten Shop Ausbaus und damit Generierung von Umsatzerlösen im Segment SPORTWETTE RETAIL. Bis zum 30. September 2024 sind 189 Shops aktiv. Bis zum 31. Dezember 2025 ist die Eröffnung von 135 weiteren Shops geplant, was weitere finanzielle Mittel erfordert. Im Monatsdurchschnitt sind, basierend auf den bisherigen Erfahrungen, Umsatzerlöse von TEUR 21 bzw. ein Ergebnisbeitrag von TEUR 4 je Shop zu erwarten.; |
― |
Erwerb eigener Shops im Segment SPORTWETTE RETAIL. Dies betrifft sowohl den Einzelerwerb von Shops an den Standorten Arnsberg und Bad Oeynhausen als auch den Erwerb von Shops, die in einer Gesellschaft gebündelt sind. Für den Erwerb der Shops in Bad Oeynhausen und Arnsberg wurden in 12/2023 bereits Anzahlungen in Höhe von 1,75 Mio. EUR geleistet. Die verbleibenden 1,75 Mio. EUR waren ursprünglich fällig im Mai 2024 und werden in Abstimmung mit dem Verkäufer durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen) bedient. Für die übrigen zu erwerbenden Shops wurden in 05/2024 bereits Anzahlungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR auf den Kaufpreis geleistet. Der Gesamtkaufpreis beträgt 21,0 Mio. EUR. Den vollständigen Erwerb plant der Vorstand für 12/2024-01/2025, finanziert durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen). Der verbleibende Kaufpreis ist spätestens mit der Vorlage des Jahresabschlusses 2026 im Kalenderjahr 2027 fällig. |
Zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit wurden in 2023 und bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses folgende Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt:
― |
Im Dezember 2023 und Februar 2024 wurden der pferdewetten.de AG zwei Darlehen von Finanzierungspartnern im Volumen von 4,5 Mio. EUR bzw. 1,0 Mio. EUR gewährt, für die gegenwärtig bereits Tilgungen in Höhe von monatlich 0,285 Mio. EUR geleistet werden. Die unter Berücksichtigung der laufenden Tilgungen bestehende Restschuld in Höhe von 3,5 Mio. EUR ist am 28.02.2025 fällig. |
― |
Im Mai 2024 wurde der pferdewetten.de AG ein Darlehen von einem Investor in Höhe von 3,0 Mio. EUR gewährt, welches frühestens am 31.12.2025 nach vorheriger Kündigung durch einen der Vertragsparteien endfällig ist. |
Zur weiteren Finanzierung der pferdewetten.de AG wurden bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses darüber hinaus folgende Finanzierungmaßnahmen durchgeführt sowie weitere Maßnahmen eingeleitet:
― |
Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8,0 Mio. EUR im März 2024 zugeführt worden sind. |
― |
Platzierung einer Wandelanleihe (in 10/2024; ISIN DE000A383Q70) im Nominalvolumen von 5,0 Mio. EUR, wovon der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8m€ im März und 5 Mio. EUR im August 2024 zugeführt worden sind. |
― |
Die Zeichnungsfrist endete am 16.10.2024. Der nominale Zinssatz beträgt 7,5% p.a. und ist jeweils im Oktober eines Jahres bei Nichtausübung des Wandlungsrechts zu zahlen. Bei Nichtausübung des Wandlungsrechts ist die Wandelschuldverschreibung endfällig am 22.10.2029; |
― |
Platzierung einer Anleihe am skandinavischen Kapitalmarkt (sog. "Nordic Bond") im Volumen von 25,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Mit vorbereitenden Maßnahmen zur Platzierung wurde bereits im Dezember 2023 begonnen. Aktuell ist die Platzierung für Dezember 2024 geplant. |
― |
Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 2,8 Mio. EUR im März 2025 zugeführt worden sind. |
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Eine weitere Kapitalerhöhung in Q2/ 2025 ist geplant. |
Die vorgenannten Gegebenheiten deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt. Sofern sich die geplanten Finanzierungsmaßnahmen nicht realisieren lassen und die geplanten Ergebnisentwicklungen nicht eintreten, besteht damit ein nicht unerhebliches Risiko, dass der Fortbestand der Gesellschaft bzw. des Konzerns gefährdet sein könnte.
Der Vorstand erwartet mit überwiegender Wahrscheinlichkeit, dass die vorgenannten Finanzierungsmaßnahmen umgesetzt werden und dass die geplanten Ergebnisentwicklungen eintreten. Dafür spricht, dass inkl. der Kapitalerhöhung 2025 alle Maßnahmen des Konzerns überzeichnet waren. Daher geht der Vorstand von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus.
Der Konzern bietet zum Bilanzstichtag Wetten auf Pferderennen an bzw. vermittelt den Abschluss von Wetten. Außerdem werden seit Ende des Jahres 2017 Wetten auf Sportwetten angeboten. Im Bereich der Sportwette trägt der Konzern seit April 2020 auch ein direktes Risiko, da seit diesem Zeitpunkt er nicht mehr als Vermittler, sondern als Buchmacher im Markt auftritt. Seit 2023 ist der Konzern auch in das Sportwetten-Shop-/Retail-Geschäft eingestiegen.
Ende 2022 wurden alle deutschen Lizenzen bis 2027 in der Sportwette und bis 2029 in der Pferdewette verlängert.
Das einzige Risiko in der Sportwette ist eine Untersagung des Wettangebotes, was aktuell als sehr unwahrscheinlich einzustufen ist, da die Tochtergesellschaft netX Betting Ltd. als einer der ersten im deutschen Markt auch für die Sportwette 2020 in Deutschland eine Lizenz erhalten hat. Weiterhin hätte eine Untersagung keine negativen finanziellen Einflüsse, da die Segmente Sportwetten ONLINE und Sportwette RETAIL aktuell ein negatives Ergebnis ausweisen und auch aufgrund der weiteren Expansionsbestrebungen keinen wesentlichen positiven Beitrag zum Konzernergebnis in 2024 leisten werden.
Im Bereich des Anbietens und Vermittelns von Pferdewetten in Deutschland wird seit Anfang 2014 mit den Behörden konstruktiv und regelmäßig an den Lizenzbedingungen und allgemeinen Voraussetzungen gearbeitet. Mit Schreiben vom 22. Juni 2015 wurde der Gesellschaft eine Grunderlaubnis zur Veranstaltung und Vermittlung von Pferdewetten im Inland durch die zuständige Behörde bis 30. Juni 2019 erteilt, die 2019 bis 30. Juni 2022 verlängert wurde. Ende 2022 wurde diese Lizenz bis Ende 2029 verlängert. Sie enthält Auflagen betreffend die Vermittlung von Pferdewetten an bestimmte Veranstalter im Inland und Ausland und sonstige Bedingungen, wie z.B. die Höhe der zulässigen monatlichen Wetteinzahlungen für deutsche Kunden. Der Konzern hat sich mit der Behörde bei einigen Auflagen verglichen, sodass die jetzigen Regelungen in vielen Bereichen akzeptabel sind. So wurde die wesentliche Hürde der Wetteinsatzbeschränkung von 1.000 EUR auf ein anbieterübergreifendes Einzahlungs- und Verlustlimit von 1.000 EUR pro Monat und Kunde angepasst. Eine Einschätzung der Auswirkungen auf die künftige Entwicklung des Konzerns und der Muttergesellschaft ist für den Konzern aktuell noch nicht abschließend möglich.
Eine Beschränkung des monatlichen Verlustes sowie der monatlichen Einzahlung für Sport- und Pferdewetten je deutschen Kunden auf T€ 1 sowie ein gleichzeitiger Wegfall der aktuell gewährten Ausnahmeregelungen für eine monatliche Einzahlung je deutschen Pferdewett-Kunden von T€ 30 pro Monat bei vorheriger Selbstauskunft des Kunden würde die Entwicklung des Konzerns mit der heutigen Ausrichtung erheblich beeinträchtigen, da sich der Umsatz mit Kunden, die sich über die Länderkennzeichen Deutschland auf der Wettplattform registrieren, deutlich vermindern würde. Ebenso würde eine Entziehung der Lizenz oder eine Ablehnung des Antrags für eine Verlängerung der Lizenz eine erhebliche Beeinträchtigung der künftigen Entwicklung darstellen. Entsprechend würde ein erheblicher Teil der Umsatzerlöse und Erträge des Konzerns wegfallen, was auch die Möglichkeit von Investitionen in den weiteren Ausbau des Sportwettenretail-Geschäfts beeinträchtigen würde.
Da gemäß unserer aktuellen Einschätzung nichts gegen eine Weiterführung der bisherigen Auflagen spricht, hat der Konzern das Risiko einer Wetteinsatzbeschränkung nicht in die Unternehmensplanung einkalkuliert.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko eines Verlustes der deutschen Lizenz, einer Verschärfung der Auflagen bzw. eines Entfalls der Ausnahmereglung als mittel (Vorjahr: mittel) klassifiziert.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Umsetzung des neuen Glücksspielstaatsvertrags in 2021 eine Werberichtlinie durch die Bundesländer erlassen, die ab Juli 2021 in Kraft getreten ist.
Nach diesen neuen Vorschriften ist es dem Konzern durch Verbote von Newslettern oder Online-Werbung erschwert, Neukunden zu gewinnen. Erste Klagen gegen diese Werberichtlinien sind in der Vergangenheit bereits zu Gunsten der Kläger entschieden worden. Hinzu kommt, dass auf der Basis unserer Recherchen der bayerische Verfassungsgerichtshof es den dortigen Landesbehörden im September 2017 bereits aus verfassungsrechtlichen Gründen untersagt hat, die Werberichtlinie weiter anzuwenden. Inwieweit diese Entscheidung im Bundesland Bayern auch auf andere Länder abfärbt, kann nicht beurteilt werden, soll aber verdeutlichen, wie unsicher und unterschiedlich die Rechtsauffassung in den einzelnen Ländern ist.
Die Gesellschaft hat im Pferdewettbereich bereits eine Werbeerlaubnis in 2020 und für den Sportwettenbereich in 2022 bekommen.
2022 wurden neue Werbekonzepte bei den Behörden für alle Segmente eingereicht, die von den Behörden akzeptiert wurden.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
In 2018 wurde der netX Betting Ltd. eine Lizenz nach dem neuen Glücksspieländerungsstaatsvertrag erteilt und Ende 2022 bis 2029 verlängert. Demnach ist dieses Risiko seit 2018, wie erwartet, hinfällig.
Das rechtliche und regulatorische Risiko der pferdewetten.de AG ist durch Investitionen und Standorte im Ausland vermindert, da dort das rechtliche Umfeld für Glücksspielunternehmen deutlich besser strukturiert ist als in Deutschland.
Die vorhandenen Lizenzen in Deutschland, die Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA), Lizenz des Buchmachers in Malta, der Lizenzen von Jackpotbet A/S in Dänemark und die Buchmacherlizenz für das Wettbüro München, mit denen die Pferdewetten angeboten werden können, sind befristet. Es besteht grundsätzlich ein Risiko, dass diese Lizenzen nicht verlängert werden. Die Lizenz des Buchmachers in Malta ist 2018 erneuert worden und bis zum 30. März 2026 gültig.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko wie im Vorjahr als mittel klassifiziert.
Die Aufsichtsbehörden von anderen Ländern / Märkten, welche derzeit nicht adressiert werden, da dort keine Lizenz vorliegt, könnten Prüfungen vornehmen (auf eigenen Anlass hin, oder auch durch Hinweise) und im Anschluss an eine erfolgreiche Registrierung und Spielteilnahme eine Pönale gegen dieses nicht-lizensierte Spielangebot aussprechen.
Daher wurden technische Ausschlussverfahren für Webseitenbesucher zur Verhinderung der Registrierung und/oder Wettteilnahme (z.B. ip-basierte Abschaltung von Registrierung-/Login-Buttons; komplette Filterung von Ländern durch IP-Blocker, etc.) geprüft und implementiert. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Die pferdewetten.de AG hat gemäß Anhörungsschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) versäumt, die positiven Halbjahreszahlen des Konzerns für 2012 per ad-hoc-Meldung vorab zu veröffentlichen. Dieses stellte einen Verstoß gegen den Emittenten-Leitfaden dar, da die Ergebnisse deutlich besser als in den Vorjahren waren und somit alle Marktteilnehmer vorzeitig von der positiven Entwicklung hätten unterrichtet werden müssen. Im Juli 2013 hat die BaFin ein zweites Verfahren wegen des Verdachts der verspäteten ad-hoc-Mitteilung über den Kauf der "equi8"-Plattform eingeleitet. Nach der Anhörung des Konzerns wurde die Angelegenheit Anfang September 2013 an das für die Verfolgung von Ordnungsmäßigkeiten zuständige Referat weitergegeben. Auch hier ist die pferdewetten.de AG der Meinung, dass sie den Pflichten ausreichend nachgekommen ist.
Beide Verfahren wurden 2018 beendet und insgesamt mit einer Geldbuße im niedrigen 5stelligen Bereich abgegolten.
Am 2. März 2018 hat jedoch die BaFin erneut ein Anhörungsschreiben bezüglich einer eventuellen verspäteten ad-hoc-Mitteilung zum Einstieg in den Sportwettenmarkt versendet. Dieses Verfahren wurde 2019 ohne Bußgeld eingestellt.
Da aktuell alle Verfahren beendet sind, und obwohl neue Verfahren entstehen können, wenn das Management des Konzerns anderer Meinung ist als die Börsenaufsicht, wird das Risiko als mittel klassifiziert.
Der Pferderennsport befindet sich in Deutschland weiterhin in einer schwierigen Lage. Rennbahn-Schließungen und die schlechte wirtschaftliche Situation der Rennvereine und Dachverbände können zu einer weiteren Verringerung des Rennangebotes führen. Dadurch können weniger in Deutschland stattfindende Wetten von den Konzerngesellschaften angeboten werden, was sich negativ auf die Umsätze im Pferdewettbereich der Gesellschaft auswirken kann. Die Anzahl der Pferdewettanbieter im Internet war in fast 2023 unverändert. Der einzige Anbieter, der sein Produkt eingestellt hat, hat die Kunden an den Konzernbuchmacher übertragen. Die Gesellschaft geht aber davon aus, dass immer wieder neue Wettbewerber in den Markt eintreten können, da keine technischen Zugangsbarrieren für diesen Markt bestehen. Denkbar ist insbesondere der Markteintritt ressourcen- und markenstarker Unternehmen, die bereits außerhalb Deutschlands Internet-Wetten veranstalten oder auch auf anderen Gebieten des e-commerce tätig sind. Dies könnte es ihnen ermöglichen, mehr Mittel als die Gesellschaft in die Entwicklung und Förderung ihrer Dienstleistungen zu investieren. In diesem Zusammenhang ist der größte Wettbewerber, der Betreiber der Domain racebets.com, von einem großen schwedischen Sportwettanbieter in 2018 übernommen worden. Wie in Vorjahren hat dies zu keinen negativen Auswirkungen auf den Konzern geführt und es wird auch weiterhin davon ausgegangen, dass sich dieses in naher Zukunft nicht ändern wird.
Die Wettbewerber könnten außerdem mehr Mittel in die Entwicklung neuer Dienste investieren, weiterreichende Marketingkampagnen durchführen, eine aggressivere Preispolitik einführen und den Nutzern, den vorhandenen und potenziellen Mitarbeitern, Werbekunden und sonstigen Partnern attraktivere Angebote unterbreiten. Die Konkurrenten der Gesellschaft könnten Produkte entwickeln, die den von der Gesellschaft angebotenen ähnlich oder ihnen überlegen sind oder aus sonstigen Gründen eine größere Marktakzeptanz erreichen als die Angebote der Gesellschaft.
Des Weiteren können die Margen aufgrund zunehmenden Wettbewerbes unter Druck kommen.
Das Risiko der pferdewetten.de AG wird vermindert durch den Ausbau des Angebots von internationalen Rennveranstaltungen und den verstärkten Eintritt in den internationalen Markt, teilweise auch durch Kooperationen mit dort führenden Anbietern, die über die ausländischen Tochtergesellschaften für ausländische Kunden angeboten werden.
Im Segment Sportwetten RETAIL gibt es zum Zeitpunkt der Berichterstattung acht Wettbewerber. Hier besteht das Risiko, dass andere Marktteilnehmer Franchiseshops abwerben, welches allerdings durch Verträge mit Laufzeiten von typischerweise 24 bis 36 Monaten durch den Vorstand als gering eingeschätzt wird.
Die aktuellen Expansionspläne im Segment Sportwetten RETAIL könnten allerdings durch eine Sättigung im Markt bzw. durch attraktive Angebote durch Wettbewerber zu Reduzierung der derzeitigen Aufbaugeschwindigkeit führen. Aktuell sieht der Vorstand hier keine Anzeichen. Das Risiko wird durch den Vorstand als gering angesehen.
Im Segment Sportwette ONLINE ist der Konzern einer großen Anzahl an Wettbewerbern ausgesetzt. Da hier der erzielte Umsatz aber noch sehr klein ist, schätzt der Vorstand das Risiko als gering ein, noch weitere Marktanteile abzugeben.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Steuerliche Außenprüfungen haben bisher bei der pferdewetten.de AG, der pferdewetten-service.de GmbH, der Accendere GmbH und der sportwetten.de GmbH regelmäßig vollumfänglich stattgefunden. Hieraus ergaben sich in 2023 im Rahmen einer steuerlichen Betriebsprüfung der Jahre 2017 bis 2019 in Deutschland zum ersten Mal wesentliche Beanstandungen. Diese betreffen die zwischen einzelnen Konzerngesellschaften in Deutschland und Malta für den Leistungsaustausch vereinbarten Verrechnungspreise. Dies hätte zur Folge, dass die Erträge aus dem Pferdegeschäft fast ausschließlich in Deutschland versteuert werden müssten. Direkte finanzielle Auswirkungen würden dem Konzern dadurch jedoch nicht entstehen, da die maltesischen Konzerngesellschaften dem dortigen Höchststeuersatz von 35% unterliegen und wir damit rechnen, dass das auf Antrag des Konzerns eingeleitete Verständigungsverfahren zwischen Malta und Deutschland die Doppelbesteuerung verhindert, die andernfalls aufgrund des Ergebnisses der Betriebsprüfung eintreten würde. Aus diesem Grund ist im Konzernabschluss kein Steueraufwand aufgrund der Betriebsprüfung erfasst.
Es kann grundsätzlich jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Gesellschaft und/oder ihre Tochtergesellschaften von nennenswerten Nachzahlungsverpflichtungen in Zukunft betroffen sein könnten.
Zudem kann es nach dem Bilanzstichtag durch mittelbare oder unmittelbare Anteilserwerbe am Grundkapital der pferdewetten.de AG zur Anwendung des § 8c KStG und damit zum Wegfall von aktivierten und nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen kommen.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko daher wie im Vorjahr als mittel klassifiziert.
Für die Abwicklung der angebotenen Wetten ist die Gesellschaft auf das Funktionieren der dabei verwendeten, automatisch ablaufenden technischen Systeme und Strukturen angewiesen. Die Gesellschaft ist deshalb in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeit und die Durchführung ihrer Expansionspläne gerade auch in technologischer Hinsicht in hohem Maße von Partnerschaften mit Dritten abhängig.
Die Funktionsfähigkeit dieser Systeme ist deshalb für die gesamte Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, aber auch für ihre Attraktivität für die Kunden, von entscheidender Bedeutung. Allerdings können Fehler in der Funktionsweise dieser Systeme jederzeit auftreten, so dass die damit verbundenen Beeinträchtigungen die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, aber auch ihren Ruf bei den Kunden, negativ beeinflussen können.
Server-Technologie:
Die Gesellschaft ist in Bezug auf die Unterbringung und die Bereitstellung von Internetanbindungen auf Dritte angewiesen. Sie muss sich darauf verlassen, dass diese konzernfremden Serviceanbieter ("Provider") ihre Ausrüstung vor menschlichem Versagen, Feuer, Hochwasser, Stromausfall, Telekommunikationsausfall, Sabotage, Vandalismus, Eindringen Unbefugter in das System und vor ähnlichen Ereignissen, so z. B. auch Denial-of-Service-Angriffen, geschützt haben. Die Leistung der Server sowie von Hardware und von Software der Netzwerk-Infrastruktur der Gesellschaft ist ausschlaggebend für die ordnungsgemäße Abwicklung der Geschäfte und den Ruf der Gesellschaft sowie ihre Fähigkeit, Nutzer - und damit auch Kunden und Kooperationspartner - zu gewinnen. Ein unerwarteter und/oder beträchtlicher Anstieg der Nutzung der Web-Site der Gesellschaft könnte die Kapazität ihres Systems stark beanspruchen, was unter Umständen zu einer längeren Reaktionszeit oder zu Systemausfällen führen könnte. Verlangsamungen oder Systemausfälle wirken sich negativ auf die Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit der Web-Site der Gesellschaft aus. Sie würden die Funktionalität ihrer Wettangebote und die daraus resultierenden Erfahrungen der Nutzer beeinträchtigen, damit die Umsätze der Gesellschaft reduzieren und ihre Attraktivität als Kooperationspartner mindern.
Risiko von Mängeln der eigenen IT-Infrastruktur:
Die Pflege und Weiterentwicklung der bestehenden Hardware-Systeme werden vorrangig durch eine Tochtergesellschaft der pferdewetten.de AG betrieben. Bestandteil der Betreuungsleistungen ist außerdem die Pflege der Datenbanken und der Internetseiten sowie die Versorgung der Internetseiten mit aktuellen Informationen zu Sportereignissen und Sportergebnissen. Der Konzern reduziert das Risiko, indem interne wie auch externe (durch Vereinbarung mit geeigneten Dienstleistungsunternehmen) Back-up-Systeme schnell einsetzbar sind. Durch den kontinuierlichen Aufbau einer eigenen IT-Abteilung seit 2017 soll der Abhängigkeit von Dritten bzw. durch eigene Überwachungshandlungen Risiken im IT-Betrieb entgegengewirkt werden.
Risiken aus der Nutzung des Internets:
Aufgrund der Nutzung des Internets als Hauptvertriebskanal für die Angebote der Gesellschaft und von deren Tochtergesellschaften ist nicht ausgeschlossen, dass die Gesellschaft bei dessen weiterer Entwicklung den Anschluss verliert oder sich technische Beschränkungen negativ auf den Geschäftsbetrieb der Gesellschaft auswirken.
Der Konzern reduziert die IT-Risiken, indem interne wie auch externe (durch Vereinbarung mit geeigneten Dienstleistungsunternehmen) Back-up-Systeme schnell einsetzbar sind. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir die IT-Risiken als gering klassifiziert.
Für die Abwicklung der Wettvorgänge nutzen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften bestimmte, für ihre Zwecke speziell entwickelte Software. Der Bestand, zumindest die ungestörte Fortentwicklung der Gesellschaft, hängt davon ab, dass die Software im Wesentlichen fehlerfrei funktioniert. Sich etwa zeigende erhebliche Defekte der Software können dazu führen, dass die Funktionalität der Internetseiten der Gesellschaft beeinträchtigt oder gar aufgehoben wird oder die Wettvorgänge nicht mehr abgewickelt werden können und sich damit das operative Geschäft nicht wie geplant entwickelt.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Es besteht ein Risiko, dass aufgrund unausgewogener Gewinnentwicklungen bei den Buchmacherwetten Kunden signifikante Gewinne erzielen und daraus resultierend Deckungsbeiträge nicht in ausreichender Höhe erzielt werden können.
Diesem begegnet der Konzern mit entsprechenden Limitierungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie einem Risikomanagement, bei dem die Relation der Wetteinsätze und potenziellen Gewinnauszahlungen überwacht und gesteuert wird. Weiter besteht die Möglichkeit, dass für den Konzern wichtige Kunden aufhören, auf der Internetseite ihre Wetten zu platzieren. So werden beispielsweise mit einem Kunden mehr als 14% des Umsatzes erzielt. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Das Risiko des Bargeschäfts. Hier besteht immer das Risiko, dass Gelder bei Kassenzählungen nicht vorhanden sind. Hierfür müssen die Kassenprozesse sauber aufgesetzt sein, was bedeutet, dass Zählungen bei Übergabe und allabendlichem Kassenabschluss durchgeführt, protokolliert, dokumentiert und anschließend mit den gebuchten Werten abgestimmt werden müssen. Daneben unangemeldete Kontrollen durch Außendienstmitarbeiter in den Shops und Abschöpfung der Bargeldbestände, sowohl bei den Franchisees als auch den eigenen Shops, bei Erreichen von vordefinierten Grenzwerten.
Dieses neu erfasste Risiko wird von uns aktiv adressiert und überwacht. Es wird derzeit als mittel klassifiziert.
Die Risiken aus Wechselkursveränderungen werden als geringfügig eingestuft. Im operativen Bereich werden Transaktionen fast ausschließlich in Euro abgerechnet und Fremdwährungstransaktionen innerhalb einer so kurzen Zeitspanne abgewickelt, die - auch aufgrund des Volumens dieser Transaktionen - lediglich ein geringes Risiko enthalten.
Zinsrisiken werden ebenfalls als geringes Risiko eingestuft, weil Darlehensgewährungen entweder mit festen Zinsvereinbarungen abgeschlossen worden sind oder aufgrund ihrer geringen Restlaufzeit nur Risiken von untergeordneter Bedeutung aus Veränderungen des Zinssatzes erfahren können. Der Konzern hat keine Verbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen gegenüber Dritten.
Risiken bezüglich des Zahlungsausfalls von wesentlichen Forderungen werden fortlaufend überwacht und gesteuert. Sowohl Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch kurzfristige sonstige finanziellen Vermögenswerte beinhalten Forderungen gegen Kunden, Kreditkartenunternehmen, Forderungen gegen Franchise-Nehmern, welche die von den Wettkunden getätigten und bezahlten Wetteinsätze der von ihnen vermittelten Wetten entgegennehmen und verwahren, Online-Zahlungsdienstleister, die aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Rahmen des Wettgeschäftes resultieren, sowie gegen Mitarbeiter. Diese sind wie auch die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte in der Regel kurzfristig zwischen 30 und 90 Tagen fällig. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel sofort oder innerhalb von 30 Tagen fällig. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die älter als ein Jahr sind, erfolgt grundsätzlich eine Wertberichtigung. Der wesentliche Teil der langfristigen Forderungen besteht aus Darlehen an den Vorstand, Partner im Franchise-Bereich und Mitarbeiter des Konzerns, die zusätzlich weitreichend besichert sind.
Bestandsgefährdende Risiken als auch Liquiditätsrisiken bestehen, wie in den Erläuterungen unter Abschnitt 9.1.1 beschrieben.
Für die pferdewetten.de AG besteht das geringe Risiko, dass die bilanzierten Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 4.514 (Vorjahr: T€ 10.050) ausfallen könnten. Sie betragen ca. 12% des Vermögens der pferdewetten.de AG und entfallen vor allem auf die pferdewetten-service.de GmbH, wobei mit Letztgenannter ein Gewinnabführungsvertrag besteht. Die Werthaltigkeit der Forderungen gegen Tochtergesellschaften wird auf der Basis der Unternehmensplanung der Tochtergesellschaften überwacht. Auf der Basis der Unternehmensplanung ergaben sich keine Hinweise auf eine Wertminderung der Forderungen. Zugleich ergeben sich daraus keine Hinweise auf eine Wertminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen, die in Höhe von T€ 951 bilanziert sind.
Hinzu kommen Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 26.212 (Vorjahr: T€ 8.800), für die sich auf Basis der Mittelfristplanung für die verbundenen Unternehmen keine Hinweise auf eine dauernde Wertminderung ergeben.
Bestandsgefährdende Risiken als auch Liquiditätsrisiken bestehen wie in den Erläuterungen unter Abschnitt 9.1.1 beschrieben.
Zinsrisiken werden als gering eingestuft, weil Darlehen entweder mit festen Zinsvereinbarungen abgeschlossen worden sind oder aufgrund ihrer geringen Restlaufzeit nur Risiken von untergeordneter Bedeutung aus der Veränderung des Zinssatzes erfahren können. Zudem sind die unter den sonstigen Ausleihungen erfassten Darlehensansprüche gegen den Vorstand, Mitarbeiter und Partner teilweise besichert. Die pferdewetten.de AG hat keine Verbindlichkeiten mit variablem Zinssatz gegenüber Dritten.
Vor dem Hintergrund der Marktstellung des Konzerns und seines Geschäftsmodells geht der Konzern mit Ausnahme der formulierten Liquiditätsrisiken und der damit verbundenen Bestandsgefährdung zusammenfassend aller Risiken davon aus, dass diese zwar geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zumindest kurzfristig zu beeinträchtigen, aber weder einzeln noch aggregiert eine eigene Bestandsgefährdung auslösen.
Mit Blick auf bestehende Liquiditätsrisiken besteht eine Bestandsgefährdung, da vor dem Hintergrund der aktuellen Wachstumsphase der Gesellschaft jederzeit erhöhte Finanzierungsbedarfe entstehen können, die zukünftig eine wesentliche Unsicherheit in Bezug auf die Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen können.
Derzeit spielt uns die Regulierung in die Hände, da wir im Markt als seriöser Anbieter anerkannt sind. Durch aktuelle glücksspielbehördliche Maßnahmen sind Wettvermittlungsstellen gezwungen, den Partner zu wechseln. Hier erfahren wir gerade einen enormen Zulauf an Interessenten für unser Angebot und als Franchise-Partner bei uns "einzusteigen". Damit ist nach derzeitiger Einschätzung die weitere Integration von 9 Shops je Monat auch mittelfristig geplant.
Die aktuelle pferdewetten.de-Seite und lotos-wetten.de-Seite sprechen hauptsächlich Kunden im deutschsprachigen Raum an. Die im Frühjahr 2017 in Betrieb genommene Wettplattform "Challenger" wird zusammen mit der betbird.com-Seite in den Folgejahren durch unterschiedliche Sprachen und ggf. auch Währungen oder Wettarten neue Möglichkeiten der internationalen Kundenansprache bieten. Diese Möglichkeiten kombiniert mit gezielten Marketing- und Vertriebsaktivitäten in ausländischen Kundenmärkten bieten dem Konzern die Chance, sich weltweit einem 100 Mrd. Euro-Markt zu öffnen.
Zusätzlich bietet die Wettplattform Schnittstellen, wodurch weiteren potenziellen Partnern das Angebot der pferdewetten.de zu Verfügung gestellt werden kann, um zusätzliche Kundengruppen zu akquirieren.
Auch im Bereich der Sportwetten gibt es zahlreiche Chancen. Der Konzern ist hier vorerst auf den deutschsprachigen Markt fokussiert. Mit weiteren Maßnahmen der Glücksspielbehörden wird sich nach Einschätzung des Vorstands die Anzahl der legalen Anbieter weiter verkleinern. Daneben besteht die Möglichkeit, durch gezielte Marketing- und Vertriebsaktivitäten sowie gleichfalls technische Neuerungen auch auf dem heimischen Markt weitere Marktanteile zu gewinnen.
Der in 2021 geänderte Glücksspieländerungsstaatsvertrag kann zu Chancen für den pferdewetten.de Konzern führen. So könnten die neuen Anforderungen und Regulatorien in Deutschland Markteintrittsbeschränkungen für neue Anbieter darstellen, die gleichzeitig eine Chance der etablierten Anbieter in Deutschland, wie der pferdewetten.de Konzern, darstellen.
Darüber hinaus können sich auch aus dem neuen, ab 1. Juli 2021 geltenden Glücksspielstaatsvertrag (2021) Chancen, z.B. im Rahmen der Erlaubnis von Automaten-Spielen und Online-Poker, ergeben.
Der aktuelle Körperschaftssteuersatz auf Malta beträgt 35%. Diese Steuern werden regelmäßig an die Finanzämter abgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen können 6/7 der bezahlten Steuern zurückgefordert werden. Der Konzern analysiert weiterhin gemeinsam mit seinen Steuerberatern die Möglichkeit, entsprechende Erstattungen zu erwirken. Somit besteht die Chance, zukünftig die Steuerlast im Konzern deutlich zu senken und/oder Rückerstattung für in der Vergangenheit abgeführte Steuern zu erhalten.
Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass bei einer effektiven Steuerbelastung von weniger als 25 % im Ausland, wie dies nach der Rückerstattung in Malta der Fall wäre, die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung nach dem Außensteuergesetz (AStG) greifen könnte. Das bedeutet, dass passive Einkünfte maltesischer Gesellschaften unter Umständen in Deutschland besteuert werden, als wären sie den Gesellschaftern bereits zugeflossen. Dies könnte zu einer höheren Steuerlast in Deutschland führen.
Eine genaue Analyse dieser steuerlichen Konsequenzen wird derzeit mit den Steuerberatern durchgeführt, um eine umfassende Optimierung der Steuerstruktur im Konzern zu gewährleisten.
Der im Jahr 2002 von einer Regierungskommission des Bundesjustizministeriums erlassene und seither regelmäßig erweiterte Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar. Er enthält überdies international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex soll das deutsche Corporate Governance-System transparent und nachvollziehbar machen und will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften fördern.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) gilt in der Fassung vom 28. April 2022. Er enthält neben gesetzlichen Vorschriften anerkannte Corporate Governance-Standards in Form von Empfehlungen und Anregungen. Eine gesetzliche Pflicht zur Befolgung dieser Standards besteht nicht, sondern dient als Messlatte für eine Selbstregulierung der Wirtschaft. Nach § 161 Aktiengesetz sind jedoch Vorstand und Aufsichtsrat aller börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland dazu verpflichtet, eine jährliche Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Kodex abzugeben.
Die pferdewetten.de AG und ihre in- und ausländischen Tochterunternehmen beschäftigten sich intensiv und verantwortungsvoll mit dem Thema Corporate Governance. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Größe und der Struktur der pferdewetten.de AG sind jedoch nicht sämtliche Kodex-Empfehlungen sinnvoll umzusetzen. Die letzte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG im März 2024 auf der Website der pferdewetten.de AG veröffentlicht. Ebenso sind im Internet sämtliche bisherigen Entsprechenserklärung dauerhaft zugänglich.
"Vorstand und Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG erklären, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 28. April 2022 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:
1. Einrichtung eines Hinweisgebersystems für Beschäftigte (Ziff. A.2): Nach der Empfehlung in Ziff. A.2 DCGK soll Beschäftigten auf geeignete Weise die Möglichkeit eingeräumt werden, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Auffassung, dass aufgrund der geringen Unternehmensgröße sowie der unternehmensinternen Vertrauenskultur etwaige Rechtsverstöße direkt kommuniziert werden. Außerdem stehen Vorstand und Aufsichtsrat einem Hinweisgebersystem aufgrund der damit verbundenen potenziellen Nachteile, so insbesondere des Missbrauchsrisikos und einer Atmosphäre des Misstrauens mit negativen Auswirkungen auf Betriebsklima und Mitarbeitermotivation, ablehnend gegenüber.
2. Nachfolgeplanung, Diversity und Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer B und C): Der Aufsichtsrat soll bei der Zusammensetzung des Vorstands auch auf Vielfalt (Diversity) achten und mit dem Vorstand, diesen betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach Sachverstand und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Personen. Gleiches gilt für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des Alters des Vorstands und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt. Der Kodex empfiehlt in Ziffer B.5 ferner die Festlegung einer Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und in Ziffer C.2 des Aufsichtsrates. Bei der pferdewetten.de AG bestehen für Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats derzeit keine Altersgrenzen, da die Festlegung einer bestimmten Altersgrenze nicht adäquat ist, sondern vor allem die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen relevant sind.
3. Veröffentlichung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates (Ziffer D.1): Die Veröffentlichung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates wird aktuell noch im Aufsichtsrat diskutiert.
4. Vergütung des Vorstands (Ziffer G.6): Gemäß Ziffer G.6 haben variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage, die im Wesentlichen zukunftsbezogen sein soll und sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen soll. Dieser Anteil soll die Vergütung der kurzfristigen Ziele übersteigen. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
5. Vergütung der variablen Vergütung in Form von Aktien bzw. Aktienoptionen (Ziffer G.10): Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
6. Zusagen für Leistungen nach einem Kontrollwechsel (Ziffer G.14): Der Aufsichtsrat ist aktuell der Meinung, dass dem Vorstand eine angemessene Leistung zusteht, wenn seine Ziele nicht mehr mit den Zielen neuer Gesellschafter übereinstimmen und der Vorstandsvertrag aufgelöst wird.
7. Aufsichtsratsvergütung (Ziffer G.17): Der Aufsichtsrat verzichtet aktuell auf eine erhöhte Vergütung für Stellvertreter Positionen oder Ausschussmitglieder."
8. Veröffentlichung der Jahres- und Konzernabschlüsse: Nach den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 sollen der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich sein. Diese Frist wird für den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 geringfügig überschritten. Hintergrund dieser Verschiebung ist, dass dem erst am 11. März 2024 berufenen neuen Finanzvorstand ausreichend Zeit gegeben werden soll, sich in maßgebliche Sachverhalte zur Beurteilung des Konzern- und Jahresabschlusses einzuarbeiten. Gleichzeitig soll die noch nicht vollständig vollzogene Kapitalerhöhung 2024, soweit angezeigt, in den Abschlüssen berücksichtigt werden. Die Gesellschaft beabsichtigt, die Empfehlung F.2 des DCGK in den folgenden Jahren wieder einzuhalten.
Allein-Vorstand der pferdewetten.de AG war im abgelaufenen Geschäftsjahr Pierre Hofer. Der Vorstand führt als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Vom 11. März 2024 bis 10.11.2024 wurde dem Vorstandsvorsitzenden ein Finanzvorstand interimsmäßig an die Seite gestellt.
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über Compliance-Sachverhalte. Für Geschäftsvorgänge wie Planungsverabschiedung, größere Akquisitionen oder Kapitalmaßnahmen beinhaltet die Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und des Konzerns. Er wird in die Strategie und Planung sowie in Fragen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen und den Konzern eingebunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr.
Der Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG setzt sich aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden Markus A. Knoss (seit 22. August 2014) und seinem Stellvertreter Sergey Lychak (seit 18. Juni 2013) sowie zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Beide wurden bei der Hauptversammlung am 23. August 2023 für die Amtsdauer von 5 Jahren wiedergewählt.
Die Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat beschlossen, die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von 3 auf 4 zu erhöhen. Anschließend wurden die Herren Lars-Wilhelm Baumgarten (seit 20. September 2016) und Jochen Dickinger (seit 3. November 2016) in den Aufsichtsrat gewählt, deren aktuelle Amtszeiten bei der Hauptversammlung am 9. Juni 2021 bis zum Geschäftsjahr 2024 verlängert wurden. Herr Jochen Dickinger hat das Amt aus persönlichen Gründen zum 13.11.2024 niedergelegt. Ihm folgte, bis zur nächsten Hauptversammlung, Frau Petra Brenner.
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich informiert. In den turnusmäßigen Sitzungen wird über die Planung, die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens und des Konzerns einschließlich des Risikomanagements berichtet. Bei wesentlichen Ereignissen wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen.
Zurzeit besteht bei der pferdewetten.de AG lediglich ein für Beschlüsse des Aufsichtsrats vorbereitender Planungs- und Prüfungsausschuss (Audit Committee).
Die pferdewetten.de AG hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen.
Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse der pferdewetten.de AG verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenskonflikte auf, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen waren. Kein Vorstandsmitglied hielt mehr als drei Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften.
Die pferdewetten.de AG hatte in 2023 einen Alleinvorstand, dem zum Zeitpunkt der Festlegung der Zielgröße keine Frau angehört. Der Vorstand, Herr Pierre Hofer, hat einen Dienstvertrag bis zum 31. Dezember 2026. Weiter hat die pferdewetten.de AG nur eine weitere Ebene unter dem Vorstand. Auch diese besteht nur aus einer männlichen Person mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Mit Wirkung zum 11. März 2024 wurde der Vorstand um eine Person erweitert. Herr Mark Schiedel wurde interimistisch zunächst für ein halbes Jahr bestellt, und verließ die AG zum 10.11.2024. Neuer Vorstand wurde Herr Ronny Kießling. Die pferdewetten.de AG hat gemäß der Satzung einen vierköpfigen Aufsichtsrat, dem zum Zeitpunkt der Festlegung der Zielgröße ebenfalls keine Frau angehörte. Der Aufsichtsrat ist bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2024 bzw. 2027 beschließt, gewählt. Da sowohl der Vorstand einen gültigen Dienstvertrag besitzt als auch der Aufsichtsrat von der Hauptversammlung gewählt ist, hat der Aufsichtsrat am 30. September 2015 beschlossen, eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand, der 1. Ebene und im Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG von 0% festzusetzen. Die Zielgröße wurde in der Aufsichtsratssitzung am 27. Juni 2017 und am 23. Juni 2023 jeweils für fünf Jahre bestätigt. Die Quote für den Frauenanteil im Vorstand, der 1. Ebene und im Aufsichtsrat wurde entsprechend des Beschlusses bei 0% gehalten.
Die Aktionäre üben ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei der Beschlussfassung entspricht jede Aktie einem Stimmrecht. Die Hauptversammlung wählt den Aufsichtsrat und stimmt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats ab. Ferner wählt die Hauptversammlung den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Wirtschaftsprüfer. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, über zustimmungspflichtige Unternehmensverträge sowie über die Aufsichtsratsvergütung und Satzungsänderungen. Die ordentliche Hauptversammlung der pferdewetten.de AG findet jährlich statt; in besonderen Fällen sieht das Aktienrecht die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor.
Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet, ist zur Teilnahme an der Hauptversammlung berechtigt. Aktionäre, die nicht persönlich teilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung, die von der pferdewetten.de AG eingesetzten weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen sonstigen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen.
Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der pferdewetten.de AG zur Verfügung gestellt.
Der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023, der Vermerk des Abschlussprüfers gem. § 162 AktG, das geltende Vergütungssystem gem. § 87a Abs. 1 und 2 S. 1 AktG und der letzte Vergütungsbeschluss gem. § 113 Abs. 3 AktG werden auf der Internetseite der pferdewetten.de AG (http://www.pferdewetten.ag /investor-relations/verguetungsberichte/) öffentlich zugänglich gemacht.
a) Vorstand und Aufsichtsräten wurden für ihre Leistungen von der Gesellschaft in 2023 mit Festgehältern, -beträgen und/oder zusätzlichen, soweit im Anhang angegebenen Entgelten vergütet.
b) Das Grundkapital der pferdewetten.de AG von € 4.836.418,00 in der WKN A2YN777 ist aufgeteilt in 4.836.418 nennwertlose auf den Inhaber lautende Namensaktien zu je € 1,00.
c) Die Vorschriften und Regelungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über die Änderung der Satzung ergeben sich aus dem Aktiengesetz. Die Satzung enthält keine abweichenden Regelungen.
d) Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 8. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt € 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie ausgegeben werden, gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
1) für Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben;
2) zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen, gewerblichen Schutzrechten oder sonstigen einlagefähigen Vermögensgegenständen.
Die insgesamt aufgrund sämtlicher vorstehender Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 20% des zum Zeitpunkt der Eintragung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft (20%-Grenze) nicht überschreiten. Über den Inhalt der Aktienrechte und die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrags entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Das genehmigte Kapital 2021 besteht zum Abschlussstichtag nach teilweiser Ausschöpfung noch in Höhe von 1.881.333,00 €.
e) Aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat die Gesellschaft das Aktienoptionsprogramm 2016 aufgelegt. Der Aufsichtsrat ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016 ermächtigt, den Satzungswortlaut aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2016 anzupassen. Zur Unterlegung des Aktienoptionsplans hat die Hauptversammlung am 20. September 2016 ein Bedingtes Kapital 2016 geschaffen (Bedingtes Kapital 2016/I). Das Bedingte Kapital 2016/I bestand gemäß Eintragung in das Handelsregister vom 3. November 2016 in Höhe von 197.500,00 €.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 wurden gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. Februar 2022, im Handelsregister eingetragen am 23. Februar 2022, Bezugsrechte auf 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgeübt und somit 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben (die ,,Erste Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I"). Die damit einhergehende Satzungsänderung wurde nur bezüglich des Grundkapitals, nicht aber bezüglich des Bedingten Kapitals am 26. Februar 2022 im Handelsregister eingetragen.
Am 8. September 2022 wurden auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016, im Handelsregister eingetragen am 19. März 2024, im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 weitere 56.400 Optionsrechte ausgeübt, sodass weitere 56.400 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben worden sind (die ,,Zweite Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I").
Die Erhöhungen des Grundkapitals sind in Höhe von 137.100,00 € und 56.400,00 € durchgeführt.
Das bedingte Kapital 2016/l besteht noch in Höhe von 4.000,00 €.
f) Der Vorstand wird ermächtigt, bis zum 8. Juni 2026 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und/oder den Namen lautende Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu € 59.400.000,00 zu begeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Die Wandlungsrechte dürfen sich auf bis zu 1.980.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft im rechnerischen Gesamtnennbetrag von bis zu € 1.980.000,00 beziehen.
Die Anleihebedingungen können vorsehen, dass im Falle der Wandlung statt Aktien der Gesellschaft deren Gegenwert in Geld gezahlt wird. Der Gegenwert entspricht dabei nach näherer Maßgabe der Anleihebedingungen dem ungewichteten Durchschnitt der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsenhandelstage vor Erklärung der Wandlung. Die Anleihebedingungen können ferner vorsehen, dass die Wandelschuldverschreibungen statt in neue Aktien aus bedingtem Kapital in bereits existierende Aktien der Gesellschaft gewandelt werden können.
Die Ermächtigung steht unter dem Vorbehalt, dass die zur Bedienung der Wandlungsrechte erforderliche bedingte Kapitalerhöhung gemäß dem Beschluss zu Tagesordnungspunkt 10 lit. d) in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen wird. Dies ist im Geschäftsjahr 2021 erfolgt.
Die Wandelschuldverschreibungen sind den Aktionären der Gesellschaft im Rahmen ihres Bezugsrechts zur Zeichnung anzubieten. Die Wandelschuldverschreibungen können auch von einem Kreditinstitut oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Wandelschuldverschreibungen, die nicht von bezugsberechtigten Aktionären erworben werden, können vom Vorstand Investoren zur Zeichnung angeboten werden. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen.
Die Wandelschuldverschreibungen können mit oder ohne Laufzeitbegrenzung ausgegeben und mit einer festen oder mit einer variablen Verzinsung ausgestattet werden.
Das Umtauschverhältnis von Wandelschuldverschreibungen in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ergibt sich aus der Division des Nennbetrags einer Teilschuldverschreibung durch den festgesetzten Wandlungspreis für eine auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft. Das Umtauschverhältnis kann sich auch durch Division des unter dem Nennbetrag einer Teilschuldverschreibung liegenden Ausgabebetrags durch den festgesetzten Wandlungspreis für eine neue auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft ergeben. Wandlungspreis und Umtauschverhältnis können in den Wandelanleihebedingungen auch variabel, insbesondere in Abhängigkeit von der Kursentwicklung der Aktie, während der Laufzeit festgesetzt werden. Das Umtauschverhältnis kann auf eine ganze Zahl auf- oder abgerundet werden. Etwaige Spitzen werden in Geld ausgeglichen.
Der festzusetzende Wandlungspreis für eine auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft muss auch bei einem variablen Umtauschverhältnis oder Wandlungspreis mindestens 80 von Hundert des ungewichteten Durchschnitts der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den 10 Börsenhandelstagen vor dem Tag der Beschlussfassung durch den Vorstand über die Begebung der Wandelschuldverschreibungen, jedoch nicht weniger als EUR 1,00 betragen.
Die Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen können auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem früheren Zeitpunkt oder das Recht der Gesellschaft vorsehen, zum Ende der Laufzeit den Inhabern bzw. Gläubigern ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren.
Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Beachtung der in dieser Ermächtigung festgelegten Grundsätze die weiteren Anleihebedingungen, insbesondere ob und ggf. in welcher Weise die Zahl der je Teilschuldverschreibung zu beziehenden Aktien und der Wandlungspreis bei Neueinteilungen des Grundkapitals, Kapitalmaßnahmen und Gewinnausschüttungen anzupassen sind, sowie die weiteren Einzelheiten der Ausgabe und Ausstattung der Wandelschuldverschreibungen festzusetzen, insbesondere Zinssatz, Ausgabekurs, Laufzeit und Stückelung, Wandlungspreis und Wandlungszeitraum.
g) Mit Beschluss der Hauptversammlung am 30. Juli 2020 wurde die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 29. Juli 2025 eigene Aktien im Umfang bis zu 10% des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben und/oder als Pfand zu nehmen. Auf die erworbenen und die in Pfand genommenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr gemäß §§ 7a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10% des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels in eigene Aktien ausgenutzt werden. Der Vorstand wird ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben oder infolge der Realisierung eines Pfandrechtes übertragen wurden, zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden; insbesondere zu den nachfolgenden aufgeführten Zwecken:
a) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Aktien einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder deren Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Sie können auch im Wege des vereinfachten Verfahrens ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.
b) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die eigenen Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre zu veräußern, sofern die Veräußerung gegen Bareinlage und zu einem Preis erfolgt, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. In diesem Fall darf die Anzahl der zu veräußernden Aktien die Grenze von 10% des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese Ermächtigung oder - falls der Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung insgesamt nicht übersteigen. Das vorgenannte Ermächtigungsvolumen von 10% des Grundkapitals verringert sich um den anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt oder auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die nach Beginn des 30. Juli 2021 unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer, entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben bzw. veräußert worden sind.
c) Der Vorstand wird darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die eigenen Aktien an Dritte gegen Sacheinlage zu veräußern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie Zusammenschlüssen von Unternehmen und dem Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen (einschließlich Forderungen).
d) Der Vorstand wird zudem ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Bedienung von der Gesellschaft begebener Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. einer Wandlungspflicht zu verwenden, sofern die Schuldverschreibungen in entsprechender Anwendung der § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre begeben wurden oder begeben werden.
Die Ermächtigungen können jeweils einmalig oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der Gesellschaft beauftragte Dritte ausgeübt werden.
Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den Ermächtigungen lit. a) bis d) verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung von Aktien im Rahmen eines Verkaufsangebots an die Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht ausschließen, um Spitzenbeträge auszuschließen.
Düsseldorf, 22. Mai 2025
Pierre Hofer Vorstand, Vorsitz
Ronny Kießling, Vorstand
Lars Corbo, Vorstand
Anhang | 31.12.2023 € |
31.12.2022 T€ |
||
Langfristige Vermögenswerte | ||||
Immaterielle Vermögenswerte | 3.1. | 6.166.810,43 | 6.020 | |
Sachanlagevermögen | 3.2. | 2.450.018,50 | 389 | |
Nutzungsrechte | 3.3. | 1.703.307,00 | 1.142 | |
Finanzielle Vermögenswerte | 3.4. | 8.174.004,65 | 7.312 | |
Latente Steuern | 3.5. | 8.715.809,65 | 4.616 | |
27.209.950,23 | 19.479 | |||
Kurzfristige Vermögenswerte | ||||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.6. | 2.240.176,06 | 2.252 | * |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.6. | 4.991.780,20 | 899 | * |
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 3.6. | 3.893.288,69 | 1.402 | * |
Ertragsteuerforderungen | 3.7. | 283.487,25 | 238 | * |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3.8. | 8.925.576,00 | 11.466 | |
20.334.308,20 | 16.257 | |||
47.544.258,43 | 35.736 |
*
Es handelt sich um angepasste Vorjahreswerte. Wir verweisen auf Abschnitt 2a) des
Konzernanhangs.
Anhang | 31.12.2023 € |
31.12.2022 T€ |
|
Eigenkapital | |||
Gezeichnetes Kapital | 3.9. | 4.836.418,00 | 4.836 |
Kapitalrücklage | 3.9. | 9.479.840,16 | 9.170 |
Andere Gewinnrücklagen | 3.9. | 1.300.036,23 | 1.300 |
Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen | 3.9. | -57.496,99 | -57 |
Währungsumrechnungsrücklage | 3.9. | 307,83 | 0 |
Konzernbilanzverlust/-gewinn | 3.9. | -2.841.022,67 | 4.664 |
Nicht beherrschende Gesellschafter | 3.9. | -3.019.382,07 | -947 |
9.698.700,49 | 18.966 | ||
Langfristige Schulden Wandelschuldverschreibung | 3.10. | 7.598.041,19 | 0 |
Leasingverbindlichkeiten | 3.11. | 715.800,55 | 762 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.12. | 4.275.878,18 | 0 |
12.589.719,92 | 762 | ||
Kurzfristige Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.13. | 7.268.069,95 | 1.551 |
Verbindlichkeiten aus Kundengeldern | 3.14. | 13.739.564,85 | 12.923 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.15. | 2.753.240,24 | 351 |
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 3.15. | 973.751,23 | 559 |
Leasingverbindlichkeiten | 3.11. | 481.305,44 | 377 |
Ertragsteuerverbindlichkeiten | 3.16. | 39.906,31 | 247 |
25.255.838,02 | 16.008 | ||
47.544.258,43 | 35.736 |
Anhang | € | 2023 € |
2022 T€ |
|
1. Umsatzerlöse | 4.1. | |||
a) Umsatzerlöse Wettgeschäft | 21.707.127,05 | 12.476 | ||
b) Sonstige Umsatzerlöse | 134.562,06 | 56 | ||
c) Erhaltene Wettprovisionen | 3.512.114,82 | 2.800 | ||
25.353.803,93 | 15.332 | |||
2. Sonstige Erträge | 4.2. | 419.102,20 | 1.034 | |
25.772.906,13 | 16.366 | |||
3. Aktivierte Eigenleistungen | 4.3. | 48.805,83 | 861 | |
4. Marketing- und Werbeaufwand | 4.4. | -2.891.427,93 | -3.287 | |
5. Personalaufwand | ||||
a) Löhne und Gehälter | 4.5. | -6.290.766,47 | -5.392 | |
b) Soziale Abgaben | 4.5. | -1.070.060,48 | -978 | |
-7.360.826,95 | -6.370 | |||
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Nutzungsrechte | 4.6. | -1.825.990,28 | -1.023 | |
7. Sonstige Aufwendungen | 4.7. | -26.540.306,07 | -10.095 | |
8. Betriebsergebnis | -12.796.839,27 | -3.548 | ||
9. Zinsaufwendungen | -549.355,68 | -28 | ||
10. Erträge aus der Anpassung des beizulegenden Zeitwertes von Fremkapitalinstrumenten | 0,00 | 6 | ||
11. Zinserträge | 62.346,03 | 34 | ||
12. Finanzergebnis | 4.8. | -487.009,65 | 12 | |
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 4.9. | 3.737.485,95 | 1.043 | |
14. Ergebnis nach Steuern / Konzernergebnis | -9.546.362,97 | -2.493 | ||
Vom Konzernergebnis entfallen auf: | ||||
Minderheitsgesellschafter | -1.993.688,90 | -954 | ||
Aktionäre der pferdewetten.de AG | -7.552.674,07 | -1.539 | ||
Ergebnis je Aktie | ||||
Unverwässert | 4.10. | -1,56 | -0,32 | |
Verwässert | 4.10. | -1,56 | -0,32 | |
Posten, die unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | ||||
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Fremdkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 0,00 | -79 | ||
Kumulierter Gewinn/Verlust, der beim Abgang der Fremdkapitalinstrumente in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde | 0,00 | 48 | ||
Fremwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten | 307,83 | 0 | ||
Sonstiges Ergebnis | 307,83 | -31 | ||
Konzerngesamtergebnis | -9.546.055,14 | -2.524 | ||
Vom Konzerngesamtergebnis entfallen auf: | ||||
Minderheitsgesellschafter | -1.993.627,33 | -954 | ||
Aktionäre der pferdewetten.de AG | -7.552.427,81 | -1.569 |
*
Es handelt sich um angepasste Vorjahreswerte. Wir verweisen auf Abschnitt 2a) des
Konzernanhangs.
Anhang | 2023 T€ |
2022 T€ |
|
Konzernergebnis | -9.546 | -2.493 | |
-/+ Saldo Zinserträge und -aufwendungen | 487 | -6 | |
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 1.826 | 1.023 | |
+ Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 0 | 2 | |
- Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 0 | -6 | |
+/- Ertragsteuern | -3.737 | -1.043 | |
+/- Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge | 23 | -974 | |
-/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 12 | 1.048 | |
-/+ Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | -6.603 | 207 | |
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Kundengeldern | 6.521 | -1.411 | |
+/- Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 1.680 | 212 | |
- gezahlte Zinsen | -1 | -16 | |
+ erhaltene Zinsen | 34 | 30 | |
+ gezahlte Ertragsteuern | -531 | 1.309 | |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 5. | -9.837 | -2.118 |
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -693 | -1.651 | |
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -2.537 | -259 | |
- Auszahlungen für Investitionen in lfr. finanzielle Vermögenswerte | -1.490 | -5852 | |
- Auszahlungen für Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich der erworbenen Barmittel | -118 | 0 | |
- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | 0 | -205 | |
+ Einzahlungen aus Abgängen von lfr. finanziellen Vermögenswerten | 629 | 90 | |
+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | 99 | 2.921 | |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 5. | -4.110 | -4.956 |
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen | 0 | 5.563 | |
+ Einzahlungen aus Wandelschuldverschreibungen | 8.000 | 0 | |
+ Einzahlungen aus erhaltenen Darlehen | 4.325 | 0 | |
+ Einzahlungen aus Kundenkaution | 236 | 0 | |
- Auszahlungen an Unternehmenseigner | 0 | -446 | |
- Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen | -1.143 | -379 | |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 5. | 11.408 | 4.738 |
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | -2.539 | -2.336 | |
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 11.460 | 13.796 | |
Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 5. | 8.921 | 11.460 |
Gezeichnetes Kapital TEuro |
Kapitalrücklage TEuro |
Zur bedingten Kapitalerhöhung geleistete Einlagen TEuro |
Andere Gewinnrücklagen TEuro |
|
Stand 1. Januar 2022 | 4.459,9 | 3.175,7 | 0,0 | 1.300,0 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Ausübung von Aktienoptionen | 57,9 | 407,0 | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 318,6 | 4.780,0 | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Umgliederung Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen nach Beendigung des Aktienoptionsprogramms in die Kapitalrücklage | 0,0 | 807,5 | 0,0 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Stand 31. Dezember 2022 | 4.836,4 | 9.170,2 | 0,0 | 1.300,0 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Veränderungen i.Z.m. der Wandelschuldschreibung | 0,0 | 309,7 | 0,0 | 0,0 |
Änderungen bei den nicht beherrschenden Gesellschafter | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Stand 31. Dezember 2023 | 4.836,4 | 9.479,9 | 0,0 | 1.300,0 |
Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen TEuro |
Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen TEuro |
|
Stand 1. Januar 2022 | 807,5 | -27,0 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 48,4 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 |
Umgliederung Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen nach Beendigung des Aktienoptionsprogramms in die Kapitalrücklage | -807,5 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | 0,0 | -78,9 |
Stand 31. Dezember 2022 | 0,0 | -57,5 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 |
Veränderungen i.Z.m. der Wandelschuldschreibung | 0,0 | 0,0 |
Änderungen bei den nicht beherrschenden Gesellschafter | 0,0 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | 0,0 | 0,0 |
Stand 31. Dezember 2023 | 0,0 | -57,5 |
Währungsumrechnungsrücklage TEuro |
Konzernbilanzgewinn (+)/Konzernbilanzverlust (-) TEuro |
Anteile Aktionäre TEuro |
|
Stand 1. Januar 2022 | 0,0 | 6.648,8 | 16.364,9 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 | 48,4 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 | 464,9 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 | 5.098,6 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | -446,1 | -446,1 |
Umgliederung Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen nach Beendigung des Aktienoptionsprogramms in die Kapitalrücklage | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | 0,0 | -1.538,8 | -1.617,7 |
Stand 31. Dezember 2022 | 0,0 | 4.663,9 | 19.913,0 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Veränderungen i.Z.m. der Wandelschuldschreibung | 0,0 | 0,0 | 309,7 |
Änderungen bei den nicht beherrschenden Gesellschafter | 0,0 | 47,7 | 47,7 |
Konzerngesamtergebnis | 0,3 | -7.552,6 | -7.552,3 |
Stand 31. Dezember 2023 | 0,3 | -2.841,0 | 12.718,1 |
Anteile nicht beherrschende Gesellschafter TEuro |
Gesamt TEuro |
|
Stand 1. Januar 2022 | 7,5 | 16.372,4 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 48,4 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 464,9 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 5.098,6 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | -446,1 |
Umgliederung Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen nach Beendigung des Aktienoptionsprogramms in die Kapitalrücklage | 0,0 | 0,0 |
Konzerngesamtergebnis | -954,2 | -2.571,9 |
Stand 31. Dezember 2022 | -946,7 | 18.966,3 |
Umgliederung der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen beim Abgang der erfolgsneutral erfassten Fremdkapitalinstrumente | 0,0 | 0,0 |
Ausübung von Aktienoptionen | 0,0 | 0,0 |
Kapitalerhöhung | 0,0 | 0,0 |
Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 |
Veränderungen i.Z.m. der Wandelschuldschreibung | 0,0 | 309,7 |
Änderungen bei den nicht beherrschenden Gesellschafter | -79,0 | -31,3 |
Konzerngesamtergebnis | -1.993,7 | -9.546,0 |
Stand 31. Dezember 2023 | -3.019,4 | 9.698,7 |
Unter der Firmierung pferdewetten.de AG, Düsseldorf, verfolgt die Gesellschaft als Unternehmensgegenstand die Wahrnehmung der Holdingfunktion für Unternehmen jeder Art und unterschiedlicher Rechtsformen durch Beteiligung, Erwerb, Halten, Verwaltung und Verwertung anderer Unternehmen sowie von Unternehmensbeteiligungen, insbesondere solcher Unternehmen, deren Geschäftszweck die Durchführung und Veranstaltung von Sport- und Pferdewetten im In- und Ausland ist, sowie die Erbringung von Marketing- und Consultingleistungen im Segment Pferdewetten. Sitz der Gesellschaft ist die Kaistraße 4 in 40221 Düsseldorf, Deutschland. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter der HRB 66533 eingetragen. Sie ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt.
Die pferdewetten.de AG bietet als Mutterunternehmen über ihre Tochtergesellschaften im In- und Ausland die Veranstaltung von Pferde- und Sportwetten sowie die Vermittlung solcher Wetten an. Dabei erfolgt die Vermittlung der Wetten über mehrere Vertriebskanäle. Kunden der pferdewetten.de AG und ihrer Tochtergesellschaften (in der Folge auch "pferdewetten.de AG" oder "Konzern" genannt) können Wettgeschäfte im konzerneigenen Ladengeschäft in Deutschland, über das Telefon und über das Internet abschließen. Innerhalb des Konzerns werden Pferde- und Sportwetten hauptsächlich von den in Deutschland ansässigen Tochtergesellschaften der pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf, und sportwetten.de GmbH, Düsseldorf, vermarktet. Eine Ausnahme bildet die Vermarktung des Wettgeschäftes in Österreich; diese erfolgt durch die in Österreich ansässige Tochtergesellschaft pferdewetten.at GmbH. Buchmacherin ist die netX Betting Ltd., Malta. Darüber hinaus werden an Geschäftskunden im In- und Ausland ein umfassendes Paket an Serviceleistungen im Bereich der Online- und Retail Wette angeboten.
Die Gesellschaft hat die nachfolgend dargestellten, erstmalig im Geschäftsjahr 2023 verpflichtend anzuwendenden, neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen erstmalig angewendet.
Der neue Standard legt die Grundsätze für den Ansatz, die Bewertung, die Darstellung und den Ausweis von Versicherungsverträgen fest und ersetzt IFRS 4 Versicherungsverträge.
IFRS 17 beschreibt ein allgemeines Modell, das für Versicherungsverträge mit direkter Überschussbeteiligung modifiziert wird (sog. "variable fee approach"). Bei Erfüllung bestimmter Kriterien wird das allgemeine Modell vereinfacht, indem die Verbindlichkeit für den verbleibenden Versicherungsschutz nach dem sog. Premium Allocation Approach bewertet wird.
Das allgemeine Modell verwendet aktuelle Annahmen, um die Höhe, den Zeitpunkt und die Unsicherheit künftiger Cashflows zu schätzen, und nimmt eine explizite Bewertung der Kosten dieser Unsicherheit vor. Dabei berücksichtigt es Marktzinssätze und die Auswirkungen von Optionen und Garantien der Versicherungsnehmer.
Die erstmalige Anwendung des Standards hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da keine entsprechenden Versicherungsverträge gehalten werden.
Durch die Änderungen werden die Anforderungen in IAS 1 in Bezug auf die Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geändert. Die Änderungen ersetzen alle Stellen, an denen der Begriff "maßgebliche (significant) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" verwendet wurde, durch "wesentliche (material) Informationen über die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden". Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind wesentlich, wenn sie zusammen mit anderen, im Abschluss eines Unternehmens enthaltene Informationen nach vernünftigem Ermessen Entscheidungen beeinflussen können, die die primären Adressaten von IFRS-Abschlüssen auf der Grundlage dieser Abschlüsse treffen.
Weiterhin wird klargestellt, dass Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Bezug auf unwesentliche Geschäftsvorfälle, andere Ereignisse oder Bedingungen unwesentlich und damit nicht angabepflichtig sind. Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden können aufgrund der Art der damit verbundenen Geschäftsvorfälle, anderer Ereignisse oder Bedingungen wesentlich sein, selbst wenn die Beträge unwesentlich sind. Allerdings sind nicht alle Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die sich auf wesentliche Geschäftsvorfälle, sonstige Ereignisse oder Bedingungen beziehen, selbst wesentlich.
Der IASB hat außerdem Leitlinien und Beispiele entwickelt, um die Anwendung des vierstufigen Prozessmodells, das im IFRS-Leitliniendokument 2 enthalten ist, zu erläutern.
Die Änderungen hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die Änderungen schränken den Anwendungsbereich der Ausnahmeregelung zum erstmaligen Ansatz von latenten Steuern ("initial recognition exemption") weiter ein. Danach wendet ein Unternehmen die Ausnahmeregelung nicht auf Geschäftsvorfälle an, die gleichzeitig zu steuerpflichtigen und abzugsfähigen temporären Differenzen in gleicher Höhe führen.
Je nach geltendem Steuerrecht können gleiche zu versteuernde und abzugsfähige temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts und einer Schuld in einer Transaktion entstehen, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und weder das bilanzielle noch das zu versteuerndes Ergebnis berührt. Dies kann beispielsweise bei der Erfassung einer Leasingverbindlichkeit und des korrespondierenden Nutzungsrechts bei Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse zu Beginn des Leasingverhältnisses der Fall sein.
Nach den Änderungen ist ein Unternehmen nunmehr verpflichtet, die entsprechenden latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten zu bilanzieren, wobei der Ansatz eines latenten Steueranspruchs den Werthaltigkeitskriterien in IAS 12 Ertragsteuern unterliegt.
Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da aufgrund der bisherigen Zuordnung des steuerlichen Abzugs zum Nutzungsrecht die bisherige Bilanzierung beibehalten werden konnte.
Mit den Änderungen wird eine vorübergehende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern in den IAS 12 eingeführt, so dass der Ansatz von latenten Steuern aufgrund der Ausgestaltung von Ergänzungssteuern im Rahmen des Säule-2-Mindestbesteuerungsregimes vom Anwendungsbereich des Standards ausgenommen ist. Daneben sind zusätzliche Anhangangaben erforderlich, die vom Stand der Umsetzung der Mindestbesteuerungsvorschriften in das jeweilige nationale Steuerrecht abhängig sind. Infolge der Änderungen muss der Konzern angeben, dass er die Ausnahmeregelung angewandt hat, und den tatsächlichen Steueraufwand (-ertrag) im Zusammenhang mit den Ertragsteuern der Säule-2-Regeln gesondert ausweisen.
Bislang war in IAS 8 nur eine Definition einer Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen enthalten, nicht aber eine Definition einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung selbst. Nach der neuen Definition handelt es sich bei rechnungslegungsbezogenen Schätzungen um monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind.
Die bisherige Definition einer Änderung von rechnungsbezogenen Schätzungen wurde gestrichen. Der IASB hat jedoch das Konzept der Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen im Standard mit den folgenden Klarstellungen beibehalten:
― |
Eine Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die sich aus neuen Informationen oder neuen Entwicklungen ergibt, ist keine Fehlerkorrektur. |
― |
Die Auswirkungen auf eine rechnungslegungsbezogene Schätzung aufgrund einer Änderung eines Inputs oder eines Bewertungsverfahrens stellen eine Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung dar, soweit sie nicht aus der Korrektur von Fehlern aus früheren Perioden resultieren. |
Die Änderungen hatten keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss.
Die folgenden neuen beziehungsweise geänderten Standards wurden vom IASB bereits verabschiedet, sind aber noch nicht verpflichtend in Kraft getreten. Der Konzern hat die Regelungen nicht vorzeitig angewendet. Auswirkungen auf den Konzernabschluss aus diesen Standards und Standardänderungen werden nicht erwartet.
Verlautbarung | Titel | Pflicht zur erstmaligen Anwendung laut IASB | Pflicht zur erstmaligen Anwendung in der EU |
Änderungen an IAS 1 | Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig | 1.1.2024 | 1.1.2024 |
Änderungen an IAS 1 | Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen | 1.1.2024 | 1.1.2024 |
Änderungen an IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion | 1.1.2024 | 1.1.2024 |
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 | Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen | 1.1.2024 | 1.1.2024 |
Änderungen an IAS 21 | Mangel an Umtauschbarkeit | 1.1.2025 | 1.1.2025 |
Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 | Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture | Erstanwendungszeitpunkt auf unbestimmte Zeit verschoben | |
Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 | Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten | Voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1.1.2026 beginnt. (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt) | |
Änderungen an IFRS 18 | Darstellung des Abschlusses | Voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1.1.2027 beginnt. (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt) | |
IFRS 19 | Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechschaftspflicht | Voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1.1.2026 beginnt. (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt) | |
Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 7, IFRS 9, IFRS 10 und IAS 7 | Voraussichtlich anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1.1.2026 beginnt. (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt) |
Aus der Erstanwendung des IFRS 18 werden Auswirkungen auf den Abschluss erwartet, deren Umfang noch analysiert wird.
In den Konzernabschluss sind neben der pferdewetten.de AG diejenigen Unternehmen einbezogen worden, bei denen die pferdewetten.de AG zum Bilanzstichtag die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann, schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsgewalt der Höhe nach beeinflussen kann. Die pferdewetten.de AG besitzt an allen einbezogenen Unternehmen die Mehrheit die Stimmrechte. Sie hat daher die Verfügungsgewalt, über die sie die Möglichkeit hat, die Rückflüsse aus der Beteiligung zu beeinflussen.
Beteiligungsunternehmen, bei denen die pferdewetten.de AG zwar keine Stimmrechtsmehrheit oder Stimmrechte besitzt, aber die Möglichkeit hat, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens aufgrund anderer substanzieller Rechte zu bestimmen, werden konsolidiert, sofern derartige substanzielle Rechte am Bilanzstichtag vorhanden sind. Zum Bilanzstichtag ergaben sich hieraus keine weiteren zu konsolidierenden Unternehmen.
Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch die Gesellschaft endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die Einzelabschlüsse der verbundenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Zwischengesellschaftliche Salden und Transaktionen einschließlich zwischengesellschaftlicher Gewinne und Verluste wurden eliminiert. Auf temporäre Differenzen werden latente Steuern angesetzt.
Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Ansatzfähige Vermögenswerte und Schulden werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren Zeitwerten angesetzt.
Änderungen der Beteiligungsquoten des Konzerns an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung über dieses Tochterunternehmen führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Die Buchwerte der vom Konzern gehaltenen Anteile und der nicht beherrschenden Anteile werden so angepasst, dass sie die Änderungen der an den Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegelt. Jede Differenz zwischen den Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten und erhaltenen Gegenleistung wird unmittelbar im Eigenkapital unter dem Posten Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen erfasst und den Gesellschaftern des Mutterunternehmens in der Kapitalrücklage zugeordnet.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Tochterunternehmen werden getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen. Solche Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln und dem Inhaber im Falle der Liquidation das Recht gewährten, einen proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens zu erhalten, werden bei Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet. Dieses Wahlrecht kann bei jedem Unternehmenszusammenschluss neu ausgeübt werden. Andere Komponenten von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert oder den Wertmaßstäben bewertet, die sich aus anderen Standards ergeben. Nach dem Erwerb ergibt sich der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter aus dem Wert der Anteile bei der erstmaligen Erfassung zuzüglich des Anteils der nicht beherrschenden Gesellschafter an den nachfolgenden Eigenkapitalveränderung.
Die pferdewetten.de AG als Mutterunternehmen wurde wie die nachfolgenden Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen. Die netX International Ltd., netX Betting Ltd., netX Services Ltd. und netX Gaming Ltd., haben ihren Sitz in Birkirkara, Malta. Die pferdewetten.at GmbH hat ihren Sitz in Wien, Österreich. Die Jackpotbet A/S hat ihren Sitz in Nykøbing Falster, Dänemark. Alle übrigen Tochtergesellschaften sind in Deutschland ansässig.
Zeitpunkt Erstkonsolidierung | Kapitalanteil 2023 % |
|
pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf | 12.08.2003 | 100,00 |
netX International Ltd., Birkirkara Malta | 01.04.2005 | 100,00 |
netX Services Ltd., Birkirkara Malta | 01.04.2005 | 100,00 |
netX Betting Ltd., Birkirkara Malta | 01.04.2005 | 100,00 |
Accendere GmbH, Düsseldorf | 01.03.2009 | 100,00 |
pferdewetten.at GmbH, Wien/Österreich | 19.05.2016 | 100,00 |
sportwetten.de GmbH, Düsseldorf | 01.03.2018 | 100,00 |
netX Gaming Ltd., Birkirkara Malta | 05.11.2020 | 100,00 |
SW Operations GmbH, Düsseldorf | 02.11.2021 | 68,50 |
Jackpotbet A/S, Nykøbing Falster/Dänemark | 01.01.2023 | 80,00 |
SW Shops GmbH, Düsseldorf | 26.04.2023 | 100,00 |
Der Kapitalanteil entspricht jeweils dem Stimmrechtsanteil.
Die netX Betting Ltd. und netX Services Ltd. sind zu über 99 % und netX Gaming Ltd. zu 100 % Tochtergesellschaften der netX International Ltd.
Die pferdewetten-service.de GmbH hält an den maltesischen Gesellschaften netX Betting Ltd. und netX Services Ltd. jeweils einen Kapitalanteil von einem Euro, der einer Beteiligung von unter 1 % entspricht.
Die Geschäftstätigkeit der pferdewetten-service.de GmbH umfasst vor allem die Wettvermittlung und das Wettgeschäft mit Pferdewetten im Wettbüro München. Die Geschäftstätigkeit der sportwetten.de GmbH umfasst die Wettvermittlung und das Wettgeschäft mit Sportwetten. Die pferdewetten.at GmbH ist für die Wettvermittlung von Pferdewetten in Österreich zuständig. Für die Betreuung und Anbindung weiterer Kooperationspartner an der Wettsoftware ist die Accendere GmbH zuständig. Sie erzielt vor allem Erträge aus der Erbringung von Telekommunikations- und IT-Dienstleistungen. Über den Buchmacher, die netX Betting Ltd., wird vor allem das Online- sowie das Retail-Wettgeschäft abgewickelt. Die netX Service Ltd. ist für die Wettvermittlung auf Malta zuständig. Die netX International Ltd. ist die Holdinggesellschaft der maltesischen Tochtergesellschaften. Sie verfolgt keine eigene Geschäftstätigkeit. Die im Jahr 2020 gegründete Gesellschaft netX Gaming Ltd. auf Malta baut die Geschäftstätigkeit im Online-Casino noch aus. Die Geschäftstätigkeit der SW Operations GmbH umfasst alle Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem stationären und Online-Angebot von Sportwetten und im Zusammenhang mit dem Buchmachergewerbe stehenden Geschäfte. Sie hat ihre Geschäftstätigkeit im Februar 2022 aufgenommen.
Zu Jahresbeginn 2023 erwarb die pferdewetten.de AG 80 % der Kapitalanteile an der Jackpotbet A/S, Dänemark, und erlangte damit die Beherrschung über die Jackpotbet A/S. Die Jackpotbet A/S ist für das Wettgeschäft in Dänemark zuständig und stellt einen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 dar. Mit ihrer bereits bestehenden Lizenz und Marktpräsenz in Dänemark wurde die Jackpotbet A/S erworben, um das Wettgeschäft in Dänemark zu erschließen. Weitere Erläuterungen zu Jackpotbet A/S verweisen wir auf Abschnitt 3.1 und 3.9 h).
Mit der zum 26. April 2023 gegründeten SW Shops GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der pferdewetten.de AG, werden Wettshops erworben und betrieben. Sie ist für weiteren Ausbau des Sportwetten-Retailgeschäfts zuständig.
An der PLB Poker Lounge Baden GmbH i.L., Iffezheim, hält die pferdewetten,de AG 51 % der Anteile. Die PLB Poker Lounge Baden GmbH i. L., Iffezheim, wurde aus Gründen der Unwesentlichkeit in 2011 entkonsolidiert. Sie ist nicht mehr operativ tätig. Zum 31. Dezember 2011 wurde für dieses Tochterunternehmen die finale Bilanz erstellt. Die Steuerveranlagungen für 2011 erfolgten im Jahr 2013, die endgültige Löschung der Gesellschaft im Handelsregister steht derzeit weiterhin noch aus.
Die pferdewetten-service.de GmbH sowie die sportwetten.de GmbH nehmen die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, wurde im Einklang mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Der Konzernabschluss der pferdewetten.de AG für das Geschäftsjahr 2023 wurde durch den Vorstand am 22. Mai 2025 zur Vorlage an den Aufsichtsrat der Gesellschaft freigegeben (Freigabe zur Veröffentlichung). Nach nationalem Recht darf der IFRS-Konzernabschluss nach Billigung durch den Aufsichtsrat nur in Ausnahmefällen geändert werden. Der Konzernabschluss wurde weiterhin unter Zugrundelegung der positiven Annahme zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.
Bezüglich des Bestehens einer wesentlichen Unsicherheit, die Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft bzw. des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann bzw. die Notwendigkeit einer weiteren Finanzierung aufwerfen, wird auf den zusammengefassten Lagebericht für den Jahres- und Konzernabschluss der pferdewetten.de AG (Abschnitt 9.1.1. "Bestandsgefährdende Risiken und Liquiditätsrisiken") verwiesen.
Folgende wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des Konzernabschlusses der pferdewetten.de AG angewandt.
Mit Ausnahme der Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfolgte die Erstellung des Abschlusses unter Heranziehung der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Um die Lesbarkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden in der Konzern-Bilanz abweichend zum Vorjahr unter den kurzfristigen Vermögenswerten erstmals Ertragsteuerforderungen, die im Vorjahr in den kurzfristigen sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerten enthalten waren, gesondert ausgewiesen. Die im Vorjahr in den kurzfristigen sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Ertragsteuerforderungen in Höhe von 238 T€ wurden zur Herstellung der Vergleichbarkeit entsprechend umgegliedert.
Forderungen gegen Wettkunden aus dem Wettgeschäft werden zum 31. Dezember 2023 unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Entsprechend wurden die im Vorjahr unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten bilanzierten Forderungen gegen Wettkunden aus dem Wettgeschäft in Höhe von 1.021 T€ ebenfalls unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst und die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte entsprechend angepasst.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Um die Lesbarkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, wird abweichend zum Vorjahr erstmals in der Gewinn- und Verlustrechnung der Marketing- und Werbeaufwand gesondert ausgewiesen. Diese Neuerung orientiert sich an den branchenüblichen Praktiken für die Darstellung finanzieller Kennzahlen. In diesem Zusammenhang wurden 2.677 T€ (Vorjahr 3.073 T€) Materialaufwand und 214 T€ (Vorjahr 214 T€) sonstige Aufwendungen in den Marketing- und Werbeaufwand umgegliedert. Der übrige Betrag von 18.419 T€ (Vorjahr 6.517 T€) beim Materialaufwand wurde in die sonstigen Aufwendungen umgegliedert. Die Vorjahreswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zur Herstellung der Vergleichbarkeit entsprechend angepasst.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig angegeben, sind alle Beträge gerundet in Tausend Euro (T€) aufgeführt.
Bei der Aufstellung der Abschlüsse jedes einzelnen Konzernunternehmens werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung des Konzernunternehmens (Fremdwährungen) lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. An jedem Abschlussstichtag werden monetäre Posten in Fremdwährung mit dem gültigen Stichtagskurse umgerechnet. Nicht-monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden mit den Kursen umgerechnet, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit hatten. Zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertete nicht-monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen bilanziellen Erfassung umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten.
Zur Aufstellung eines Konzernabschlusses werden die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe des Konzerns in Euro (€) umgerechnet, wobei die am Abschlussstichtag gültigen Wechselkurse herangezogen werden. Erträge und Aufwendungen werden zum Durchschnittskurs der Periode umgerechnet.
Ein aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Geschäfts- oder Firmenwert sowie Anpassungen an die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden als Vermögenswerte oder Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Resultierende Umrechnungsdifferenzen werden in der Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnung erfasst.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte sind anfänglich zu ihren Anschaffungskosten bewertet, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 38 zu ihren Herstellungskosten.
Immaterielle Vermögenswerte werden ausgewiesen, wenn es wahrscheinlich ist, dass der dem Vermögenswert zuzuordnende künftige wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließen wird und dass Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes zuverlässig bemessen werden können. Forschungsaufwendungen werden nicht aktiviert, sondern in der Periode, in der sie anfallen, ergebniswirksam erfasst.
In der Folgebewertung werden die immateriellen Vermögenswerte zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der kumulierten planmäßigen Abschreibungen und der kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer bestimmt sich nach der Laufzeit der Lizenzen und Rechte, der betriebsgewöhnlichen Nutzung bei erworbener Software und bei selbst erstellter Software nach dem Zeitraum, über den Umsätze mit dieser erzielt werden können. Der Abschreibungszeitraum und die -methode werden jährlich zum Ende eines Geschäftsjahres überprüft. Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag zusätzlich wertgemindert, wenn der erzielbare Betrag (Recoverable Amount) unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt.
Eine Zuschreibung erfolgt bei Fortfall der Gründe einer in Vorjahren vorgenommenen Wertminderung.
Immaterielle Vermögenswerte mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer werden ab dem Beginn der Nutzung planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Folgende Nutzungsdauern liegen der Bewertung regelmäßig zugrunde:
Jahre | |
Software | 3-6 |
Kundenstamm | 8 |
Sonstige Rechte | 3-10 |
Die verwendeten Nutzungsdauern, Abschreibungsmethoden und möglichen Restwerte werden in jeder Periode überprüft, um sicherzustellen, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum sowie Restwert mit dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzen aus Gegenständen des immateriellen Vermögens übereinstimmen.
Die erworbenen Domains in Höhe von 715 T€ stellen nicht abnutzbare Rechte dar. Die Bezeichnungen der wesentlichen Domains sind derart allgemein, dass sich neben der nicht vorhandenen technischen Abnutzung auch keine wirtschaftliche Abnutzung ergibt und sie daher nicht planmäßig abgeschrieben werden, sondern mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, einem Wertminderungstest unterzogen werden. Für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung der Domains ist es erforderlich, den erzielbaren Betrag zu ermitteln. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für Zwecke des jährlichen Werthaltigkeitstests ermittelt der Konzern den beizulegenden Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung mittels einer Multiplikator-Bewertung (vergleichende Marktbewertung). Aus der durchgeführten Bewertung hat sich kein Abwertungsbedarf ergeben.
Für die erworbenen Domains in Höhe von 715 T€ wurde kein separater Werthaltigkeitstest erstellt und durchgeführt, da der Werthaltigkeitstest für die drei Segmente siehe unter d) Geschäfts- oder Firmenwert aber keinen Abwertungsbedarf zeigte, gilt dies auch für die Domains nach Ansicht des Managements.
Als Geschäfts- oder Firmenwert wird der Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs, zum Tage des Kaufs, über den erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte abzüglich der übernommenen Schulden des erworbenen Unternehmens verstanden.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenserwerb werden in Übereinstimmung mit IFRS 3 (Business Combinations) ermittelt und aktiviert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich nach IAS 36, bei Vorliegen bestimmter Anzeichen auch häufiger, einem Wertminderungstest unterzogen. Zu diesem Zweck werden die Geschäfts- oder Firmenwerte im Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus dem Unternehmenszusammenschluss ziehen.
Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte betrug zum 31. Dezember 2023 insgesamt 1.578 T€ (Vorjahr 1.334 T€) und wird vollständig der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Pferdewetten" zugeordnet.
Der Wertminderungstest für die Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgte zum 31. Dezember 2023. Darüber hinaus erfolgte ein Wertminderungstest für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Sportwetten" und "Sportwetten-Retail" auf Grund der Verlusthistorie in den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.
Für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes ist es erforderlich, den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, zu ermitteln. Ein Vermögenswert ist wertgemindert, wenn der Buchwert des Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt.
Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.
Im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests werden im ersten Schritt die zu testende Buchwerte folgendermaßen definiert:
2023 Geschäftsjahr T€ |
Pferdewetten | Sportwetten | Retail | Summe | Konzernumbuchungen | Gesamt |
Langfristiges Vermögen | 31.803 | 5.026 | 10.881 | 47.710 | -20.500 | 27.210 |
Kurzfristiges Vermögen | 9.824 | 2.711 | 9.650 | 22.185 | -1.778 | 20.407 |
Eigenkapital | 17.247 | 373 | -6.957 | 10.663 | -67 | 10.595 |
Langfristige Schulden | 11.868 | 0 | 21.154 | 33.023 | -20.433 | 12.590 |
Kurzfristige Schulden | 12.512 | 7.364 | 6.334 | 26.210 | -1.778 | 24.431 |
Bilanzsumme | 41.627 | 7.737 | 20.531 | 69.895 | -22.279 | 47.616 |
2023 Geschäftsjahr T€ |
vs. Vorjahr |
Langfristiges Vermögen | 7.731 |
Kurzfristiges Vermögen | 4.151 |
Eigenkapital | -8.371 |
Langfristige Schulden | 11.829 |
Kurzfristige Schulden | 8.423 |
Bilanzsumme | 11.881 |
2022 T€ |
Pferdewetten | Sportwetten | Retail | Summe | Konzernumbuchungen | Gesamt |
Langfristiges Vermögen | 14.309 | 28 | 5.192 | 19.529 | -50 | 19.479 |
Kurzfristiges Vermögen | 25.576 | 2.857 | 1.214 | 29.647 | -13.391 | 16.256 |
Eigenkapital | 26.444 | -4.272 | -3.156 | 19.016 | -50 | 18.966 |
Langfristige Schulden | 447 | 0 | 314 | 761 | 0 | 761 |
Kurzfristige Schulden | 12.994 | 7.157 | 9.248 | 29.399 | -13.391 | 16.008 |
Bilanzsumme | 39.885 | 2.885 | 6.406 | 49.176 | -13.441 | 35.735 |
Das Working Capital wird dem langfristigen Vermögen hinzugerechnet, wodurch diese Anfangsinvestition als Abzugsposition des erzielbaren Betrags entfällt. Insgesamt ist somit die Werthaltigkeit der Vermögenswerte inklusive Firmenwerte und dem Working Capital in Höhe von 13,4 Mio. € zu prüfen.
31.12.2023 Euro |
31.12.2022 Euro |
|
Langfristige Vermögenswerte | ||
Summe langfristige Vermögenswerte | 27.209.950,23 | 19.479.091,52 |
Kurzfristige Vermögenswerte | ||
Summe kurzfristige Vermögenswerte | 20.334.308,20 | 16.256.512,02 |
Bilanzsumme | 47.544.258,43 | 35.735.603,54 |
working capital | -13.847.105,82 |
31.12.2023 Euro |
|
Eigenkapital | |
Konzernbilanzgewinn | -2.841.022,67 |
Summe Eigenkapital | 9.698.700,49 |
Langfristige Schulden | |
Summe langfristige Schulden | 12.589.719,92 |
Kurzfristige Schulden | |
Ertragsteuerverbindlichkeiten | 39.906,31 |
Summe kurzfristige Schulden | 25.255.838,02 |
Bilanzsumme | 47.544.258,43 |
Im ersten Schritt wird der erzielbare Betrag nach dem Nutzungswertverfahren gemäß IAS 36 ermittelt. Die vom Management erstellte und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis genommene Mittelfristplanung wurde zu Grunde gelegt. Da es sich bei der Mittelfristplanung primär um Vertriebsziele handelt, wird diese Vorhersage gemäß IAS 36.33(b) zwar als Basis heranzogen, die Mittelflüsse aus künftigen Verbesserungen bzw. Erhöhungen der Ertragskraft jedoch eliminiert und Synergieeffekten aus der Restrukturierung und nach IAS 36.34 die übrigen Mittelflüsse entsprechend der Erfahrung aus negativen Soll/Ist-Abweichungsanalysen vergangener Cash-Flow-Prognosen nach unten korrigiert und auf dieser Basis ein entsprechender belastbarer Erwartungswert generiert.
Aufgrund der mangelnden Treffsicherheit vergangener Prognosen und der damit verbundenen mangelnden Verlässlichkeit der Planung ist nach IAS 36.35 die Detailplanungsperiode mit maximal fünf Jahre zu begrenzen. Da sich das Unternehmen derzeit in einem guten konjunkturellen Umfeld befindet, wird weiteres Wachstum in den kommenden Jahren angenommen. Aufgrund der über die letzten Jahrzehnte beobachtbaren Zyklen ist jedoch für den eingeschwungenen Zustand nicht mit einem anhaltenden Wachstum zu rechnen.
Dies spiegelt sich auch in der Renditeerwartung der Kapitalgeber wider, wonach der Abzinsungssatz mit 7,05% auf ein eingesetztes Kapital von 13 Mio. Euro einen nachhaltigen Cashflow von 942k Euro (= 7,05 %* 13 Mio. €) erwarten lässt. Da das Unternehmen keine marktbeherrschende Position einnimmt und sich in keiner besonders angeschlagenen Situation befindet, sind auf die Ewigkeit betrachtet weder Über- noch Unterrenditen zu erwarten.
Jahr | ||
2023 | 2022 | |
Immaterielle Vermögenswerte | ||
Summe Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.578 | 1.334 |
Summe langfristige Vermögenswerte gem. Segment Bilanz | 25.632 | 18.145 |
working capital | -13.847 | |
Ansatz Werthaltigkeit | 13.363 | |
Zins 7,05% auf eingesetztes Kapital von 13,4m€ | 942 |
Die Ermittlung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfolgt mithilfe der Discounted-Cashflow-Methode auf Basis geplanter zukünftiger Cashflows, die mit einem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz diskontiert werden. Diesen Berechnungen liegen detaillierte Planungen, wie sie auch für interne Zwecke verwendet werden, für die nächsten fünf Geschäftsjahre (Detailplanungsphase) zugrunde. Für die Zeit danach wird das EBIT des fünften Jahres als ewige Rente ermittelt (Ewige-Rente-Phase). Für den Barwert der ewigen Rente wurde keine Wachstumsrate unterstellt.
Das langfristige Wachstum auf die Ewigkeit wird mit hälftiger Inflationserwartung in Höhe von 1,0% angenommen. Das entsprechende Thesaurierungserfordernis in Höhe von 14,18% (=1 %/7 %) ergibt 6,3 Mio. Euro. Als Cashflow der ewigen Rente wird somit 767 T Euro (786- 0,134) für Impairment-Test-Zwecke verwendet.
Um eine angemessene Diskontierung dieser Mittelzuflüsse zu gewährleisten und da ein nach IAS 36.A16 vermögenswertespezifischer Zinssatz nicht direkt über den Markt erhältlich ist, werden Ersatzfaktoren zur Schätzung des Abzinsungssatzes verwendet. Als Ausgangspunkt werden gemäß IAS 36.A17 die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten des Unternehmens mithilfe des Capital Asset Pricing Models (CAPM) errechnet. Entsprechende Anpassungen der Risiken, welche nicht bereits in den Cashflows berücksichtigt wurden, werden direkt im Abzinsungssatz integriert. Es ist somit ein nach IAS 36.56 erforderlicher Zinssatz, der die gegenwärtigen Markteinschätzungen des Zinseffekts und die speziellen Risiken widerspiegelt und stellt somit die Rendite dar, die ein Investor verlangen würde, wenn eine Finanzinvestition zu wählen wäre, die Cashflows über Beträge, Zeiträume und Risikoprofile erzeugen würde, die vergleichbar mit denen der zahlungsgenerierenden Einheit wären.
Als erstes wird zur Bestimmung der unabhängigen Kapitalstruktur nach IAS 36.A19 und des Beta eine angemessene Peer Group definiert. Insgesamt wurden 12 STOXX600-Unternehmen identifiziert, welche gleiche oder sehr ähnliche Produkte herstellen und vertreiben, eine ähnliche Größenordnung aufweisen und sich in einem sehr ähnlichen Unternehmenslebenszyklus befinden. Alle Unternehmen der Peer Group sind in AAA-Staaten ohne Länderrisiko angesiedelt. Nach eingehender Analyse wurde festgestellt, dass die Entwicklung des STOXX600 mit jener des von Damodaran verwendeten S&P 500 nahezu ident ist. Zur Ermittlung der Marktrisikoprämie wird daher Damodaran als Basis heranzogen, welcher 7,05% für den entsprechenden Stichtag ermittelt. Von dieser Marktrendite ist der Euro-Basiszins nun entsprechend anzusetzen, wodurch die implizit zu verwendende Marktrisikoprämie 7,0 5% beträgt.
Die Entwicklung des Beta wurde anhand von wöchentlich über die letzten fünf Jahre beobachtbaren Unlevered Beta (= 52* 5 = 260 Bezugspunkte) im Median hergeleitet. Als Kapitalstruktur wurde der Median der Peer Group zum Bewertungszeitpunkt herangezogen. Diese beläuft sich auf eine Fremdkapitalquote von 60 %. Als Peer Group Beta wurde entsprechend 1,11 berücksichtigt.
Der Betafaktor wird anhand von historischen Betafaktoren (z. B. auf Basis von Bloomberg-Daten) von relevanten Peer-Group-Unternehmen ermittelt. Als Peer-Group-Unternehmen wurden börsennotierte Gesellschaften mit vergleichbaren Produkt- und Dienstleistungsgruppen sowie Absatzmärkten herangezogen.
Als Peer Group Beta wurde entsprechend 0,74 gewählt.
Zur Ermittlung der Fremdkapitalkosten wurde der Zinssatz für eine laufzeitäquivalente europäische Anleihe verwendet.
Der zur Diskontierung der geschätzten Zahlungsreihen herangezogene Vorsteuerzinssatz beträgt für die zahlungsmittelgenerierende Einheiten ("Pferdewetten", "Sportwetten" und Sportwetten-Retailgeschäft) 10,13 % (Vorjahr 11,25 %).
Da IAS 36.A20 einen Vor-Steuer-Zinssatz verlangt, die Grundlage für die Schätzung des Abzinsungssatzes aber eine Betrachtung nach Steuern ist, ist die Grundlage anzupassen, um einen Zinssatz vor Steuern widerzuspiegeln. Dies wird dadurch erreicht, dass der Nutzungswert im ersten Schritt basierend auf Nachsteuer-Cashflows mit dem Nachsteuerzinssatz errechnet wird und danach der Vorsteuer-Zinssatz über iterative Betrachtung hergeleitet wird.
Der Diskontierungszinssatz spiegelt die Kapitalkosten wider. Sie werden als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet, wobei der Anteil am Gesamtkapital ausschlaggebend ist.
Der Basiszinssatz repräsentiert eine risikofreie und fristadäquate Alternativanlage. Für die Bestimmung des Basiszinssatzes wurde von der Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen ausgegangen, da die aus der Zinsstrukturkurve abgeleiteten fristadäquaten Zerobondfaktoren die Einhaltung der Laufzeitäquivalenz gewährleisten (sogenannte Svensson Methodik). Die Berechnung der kapitalmarktorientierten Marktrisikoprämie erfolgt durch Bildung der Differenzrendite zwischen Anlagen in ein repräsentatives Marktportfolio, bestehend aus Unternehmensanteilen (Aktien), und risikolosen Anlagen.
Die von KPMG empfohlene Marktrisikoprämie für Deutschland zum 31.12.2023 beträgt 7,05%. Der Basiszins für Deutschland zum 31.12.2023 beträgt 3,12%.
Implizite Marktrisikoprämie im November | dhpg Basiszinssatz nach § 247 BGB | Deutsche Bundesbank.
Da die Cashflows nahezu gleichmäßig über das gesamte Jahr verteilt anfallen, erfolgt die Diskontierung entsprechend. Die Nutzungswertberechnung stellt sich folgendermaßen dar:
Segment "Pferdwetten": Die zur Bestimmung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten unterstellten Cashflows wurden der aktuellen Unternehmensplanung entnommen. In dieser gehen wir von einer konstanten Entwicklung der absoluten Wettmargen und der Vermittlungsprovisionen aus, wobei eine stabile Anzahl aktiver Wettkunden zugrunde gelegt wurde. Die Planung berücksichtigt Erfahrungen des Managements, insbesondere die Wettmarge (Hold) der vorangegangenen Periode und des aktuellen Berichtjahres, sowie zukünftige Erwartungen.
Für die Cashflow-Prognosen wurde für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Pferdewetten" eine negative Wachstumsrate für die Jahre 2023 &2024 -23/-18% bis 2025 und danach keine Steigerung (Vorjahr 2,0 %) bezogen auf die Wetteinsätze zugrunde gelegt.
Bis 2024 gab es einen Kunden, der 1/3 des Umsatzes ausmachte, wodurch eine Risikokonzentration vorlag, die nach IFRS 7 weitere Angaben erfordert. Der Wegfall dieses Kunden wurde in der Unternehmensplanung entsprechend berücksichtigt, und die Auswirkungen auf die zukünftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind in den Werthaltigkeitstests nach IAS 36 sowie für Zwecke von IAS 12 reflektiert.
Segment Planung | Pferd | ||||
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | |
Sales | 12,95 | 9,96 | 8,10 | 8,10 | 8,10 |
EBITDA | 2,07 | 2,07 | 2,07 | 2,07 | 2,07 |
Depreciation | -0,65 | -0,65 | -0,65 | -0,65 | -0,65 |
ROS | 16,0% | 20,8% | 25,5% | 25,5% | 25,5% |
Sales Growth | -23,1% | -18,7% | 0,0% | 0,0% | |
EBITDA Growth | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
Euro | Forecast | Plan-Daten | ||||
31.12.2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 | 2028 | Terminal Value |
Operativer Cash Flow | 768 | 768 | 768 | 768 | 768 | 768 |
- Investitionen | ▴ 652 | ▴ 652 | ▴ 652 | ▴ 652 | ▴ 652 | ▴ 652 |
Vorsteuer - Free Cash Flow vor Anpassung Teilperioden | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 |
Anpassungsfaktor Teilperioden | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% |
Vorsteuer - Free Cash Flow nach Anpassung Teilperioden | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 |
Nachsteuer - Free Cash Flow | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 | 1.420 |
Entwicklung Cash Flow Pferd | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
Der Wertminderungstest für das Segment/CGU Pferd ergab keinen Wertminderungsbedarf.
Da die Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der sich auf Basis der angewandten Zinssätze ergibt, deutlich oberhalb der Buchwerte liegt, besteht ein geringes Risiko nur darin, dass die Planannahmen bezüglich des Kundenwachstums nicht erreicht werden, höhere Kundengewinnungskosten eintreten könnten als geplant oder die Auflagen der deutschen Behörden betreffend der Lizenzen zum Anbieten von Pferdewetten im Internet anders festgesetzt werden, als dies bisher im Rahmen der Unternehmensplanung kalkuliert wurde und erwartet wird.
Segment "Sportwetten": Die zur Bestimmung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten unterstellten Cashflows wurden der aktuellen Unternehmensplanung entnommen. In dieser gehen wir von einer Steigerung der absoluten Wettmargen und der Vermittlungsprovisionen durch die Zunahme der aktiven Wettkunden aus. Sie berücksichtigt Erfahrungen des Managements, insbesondere die Wettmarge (Hold) der vorangegangenen Periode und des aktuellen Berichtjahres, sowie zukünftige Erwartungen. Für die Cashflow-Prognosen wurde für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Sportwetten" wie in der folgenden Grafik zugrunde gelegt:
Segment Planung | Sport | ||||
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | |
Sales | 0,59 | 1,73 | 2,35 | 3,51 | 5,37 |
EBITDA | -3,72 | -1,66 | -0,11 | 3,71 | 2,07 |
Depreciation | -0,01 | -0,01 | -0,01 | -0,01 | -0,01 |
ROS | -630,5% | -95,9% | -4,7% | 105,8% | 38,5% |
Sales Growth | 192,5% | 36,4% | 48,9% | 53,1% | |
EBITDA Growth | 124,6% | 1411,9% | -103,0% | 79,4% |
Euro | Forecast | Plan-Daten | ||||
31.12.2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 | 2028 | Terminal Value |
Operativer Cash Flow | -2.567 | -1.149 | -87 | 2.536 | 1.409 | 1.409 |
- Investitionen | ▴ 12 | ▴ 12 | ▴ 12 | ▴ 12 | ▴ 12 | ▴ 12 |
Vorsteuer - Free Cash Flow vor Anpassung Teilperioden | -2.555 | -1.137 | -75 | 2.548 | 1.420 | 1.420 |
Anpassungsfaktor Teilperioden | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% |
Vorsteuer - Free Cash Flow nach Anpassung Teilperioden | -2.555 | -1.137 | -75 | 2.548 | 1.420 | 1.420 |
Nachsteuer - Free Cash Flow | -2.555 | -1.137 | -75 | 2.548 | 1.420 | 1.420 |
Entwicklung Cash Flow Sport | -55,2% | -92,4% | -3020,1% | -44,5% | 0,0% |
Der Wertminderungstest für das Segment/CGU Sport ergab keinen Wertminderungsbedarf.
Da die Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der sich auf Basis der angewandten Zinssätze ergibt, deutlich oberhalb der Buchwerte liegt, besteht ein geringes Risiko im Wesentlichen darin, dass die Planannahmen bezüglich des Kundenwachstums nicht erreicht werden, höhere Kundengewinnungskosten eintreten könnten als geplant oder die Auflagen der deutschen Behörden betreffend der Lizenzen zum Anbieten von Sportwetten im Internet anders festgesetzt werden, als dies bisher im Rahmen der Unternehmensplanung kalkuliert wurde und erwartet wird.
Segment "Sportwetten-Retail": Die zur Bestimmung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten unterstellten Cashflows wurden der aktuellen Unternehmensplanung entnommen. In dieser gehen wir von einer Steigerung der absoluten Wettmargen und der Vermittlungsprovisionen durch die Zunahme der aktiven Wettkunden aus. Sie berücksichtigt Erfahrungen des Managements, insbesondere die Wettmarge (Hold) der vorangegangenen Periode und des aktuellen Berichtjahres, sowie zukünftige Erwartungen durch die Akquisitionsstrategie lokaler Shops und entsprechender Franchise Erlöse bzw. Cash-Flows. Für die Cashflow-Prognosen wurde für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Sportwetten-Retail" wie in der folgenden Grafik zugrunde gelegt:
Segment Planung | Retail | ||||
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | |
Sales | 11,81 | 34,24 | 54,25 | 70,46 | 75,84 |
EBITDA | -8,49 | -9,31 | -0,74 | 3,47 | 7,86 |
Depreciation | -1,16 | -1,16 | -1,16 | -1,16 | -1,16 |
ROS | -71,9% | -27,2% | -1,4% | 4,9% | 10,4% |
Sales Growth | 189,8% | 58,5% | 29,9% | 7,6% | |
EBITDA Growth | -8,8% | 1160,5% | -121,3% | -55,9% |
Euro | Forecast | Plan-Daten | ||||
31.12.2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 | 2028 | Terminal Value |
Operativer Cash Flow | -6.996 | -7.557 | -1.669 | 1.220 | 4.238 | 4.238 |
- Investitionen | ▴ 1.162 | ▴ 1.162 | ▴ 1.162 | ▴ 1.162 | ▴ 1.162 | ▴ 1.162 |
Vorsteuer - Free Cash Flow vor Anpassung Teilperioden | -5.834 | -6.394 | -507 | 2.382 | 5.400 | 5.400 |
Anpassungsfaktor Teilperioden | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% | 100% |
Vorsteuer - Free Cash Flow nach Anpassung Teilperioden | -5.834 | -6.394 | -507 | 2.382 | 5.400 | 5.400 |
Nachsteuer - Free Cash Flow | -5.834 | -6.394 | -507 | 2.382 | 5.400 | 5.400 |
Entwicklung Cash Flow Retail | 9,6% | -92,1% | -569,5% | 126,7% | 0,0% |
Der Wertminderungstest für das Segment/CGU Sport ergab keinen Wertminderungsbedarf.
Da die Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der sich auf Basis der angewandten Zinssätze ergibt, deutlich oberhalb der Buchwerte liegt, besteht ein geringes Risiko nur darin, dass die Planannahmen bezüglich des Kundenwachstums nicht erreicht werden, höhere Kundengewinnungskosten eintreten könnten als geplant oder die Auflagen der deutschen Behörden betreffend der Lizenzen zum Anbieten von Retailwetten im Internet anders festgesetzt werden, als dies bisher im Rahmen der Unternehmensplanung kalkuliert wurde und erwartet wird.
Auf eine separate Ermittlung eines beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten wird gem. IAS 36.20 verzichtet, da es keine Grundlage für die verlässliche Schätzung des Marktpreises gibt, zu dem unter aktuellen Marktbedingungen am Bemessungsstichtag ein geordneter Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern stattfinden würde, im Zuge dessen die zahlungsmittelgenerierende Einheit verkauft würde. Es kann daher der Nutzungswert direkt als erzielbarer Betrag verwendet werden.
Aus heutiger Sicht ist das Management der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung der Nutzungswerte getroffenen Grundannahme dazu führen könnte, dass eine Wertberichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts respektive anderer Vermögenswerte in den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Pferdewetten", "Sportwetten" und "Sportwetten-Retail wahrscheinlich ist.
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu ihren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen. Die Anlagen-, Betriebs- und Geschäftsausstattung wird linear über drei bis dreizehn Jahre abgeschrieben. Einer voraussichtlich dauernden Wertminderung, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgeht, wird durch Wertminderungen Rechnung getragen. Wenn Sachanlagen veräußert werden oder ausscheiden, werden deren Buchwerte aus der Bilanz eliminiert und der aus ihrem Verkauf resultierende Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis und alle direkt zurechenbaren Kosten dafür, den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen und an den Standort seiner beabsichtigten Verwendung zu bringen. Aufwendungen, die nachträglich entstehen, nachdem der Wert des Sachanlagevermögens angesetzt wurde, wie Wartungs- und Instandhaltungskosten, werden in der Periode erfolgswirksam ausgewiesen, in der die Kosten entstanden sind.
In Fällen, in denen eindeutig nachgewiesen werden kann, dass die Aufwendungen zu einem Anstieg des zukünftig zu erwartenden wirtschaftlichen Nutzens aus dem Gebrauch des Vermögenswertes gegenüber dessen ursprünglichen Leistungsgrad führen, werden die Ausgaben als nachträgliche Anschaffungskosten aktiviert.
Die verwendeten Nutzungsdauern, Abschreibungsmethoden und möglichen Restwerte werden in jeder Periode überprüft, um sicherzustellen, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum sowie Restwert mit dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzen aus Gegenständen des Sachanlagevermögens übereinstimmen.
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.
Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten zusammen.
Finanzielle Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem Konzern ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit den beizulegenden Zeitwerten (Rückzahlungsbetrag am Handelstag) zzgl. der Transaktionskosten angesetzt. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.
Im Zeitpunkt des Zugangs erfolgt nach Art und Verwendungszweck des finanziellen Vermögenswerts eine Kategorisierung, die die Folgebewertung und den Ausweis der finanziellen Vermögenswerte bestimmt.
Fremdkapitalinstrumente, die beide folgende Bedingungen erfüllen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet (FAAC):
― |
Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme besteht. |
― |
Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nettobetrag dar |
Soweit Fremdkapitalinstrumente die beiden folgenden Bedingungen erfüllen, werden sie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FAOCI):
― |
Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch in dem Verkauf der finanziellen Vermögenswerte besteht. |
― |
Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag dar. |
Wird bei einem dieser Fremdkapitalinstrumente eine Marktpreisänderung festgestellt, erfolgt die Berücksichtigung über das sonstige Ergebnis. Die kumulierten Wertänderungen werden in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen im Eigenkapital ausgewiesen, sofern sie keine Wertberichtigungen im Sinne des IFRS 9 darstellen. Wird das Fremdkapitalinstrument veräußert, wird die kumulierte Wertänderung in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Alle anderen finanziellen Vermögenswerte, die die oben genannte Bedingungen nicht erfüllen, werden grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei dieser Klassifikation werden die Wertänderungen der beizulegenden Zeitwerte in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Kapitalmarktpapiere basiert auf dem am Bilanzstichtag notierten Marktpreis (Börsenkurs, Stufe 1 der Fair-Value-Hierarchie).
Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn das Konzernunternehmen die Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte verliert, aus denen der finanzielle Vermögenswert besteht.
Wertberichtigungen bei Fremdkapitalinstrumenten der Kategorien FAAC und FAOCI erfolgen auf der Basis der erwarteten Kreditausfälle ("Expected Loss Modell"; ECL). Wertberichtigungen werden in Höhe des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen, außer wenn sich das Kreditrisiko für diesen finanziellen Vermögenswert seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat. In diesem Fall erfasst der Konzern eine Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unterliegen dem sogenannten vereinfachten Wertminderungsmodell, wonach Wertberichtigungen stets in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst werden. Zum 31. Dezember 2023 waren Wertminderungen notwendig.
Unter die finanziellen Verbindlichkeiten fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Kundengeldern, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und die Wandelschuldverschreibung.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn das Konzernunternehmen eine vertragliche Verpflichtung hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen.
Der erstmalige Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode.
Der Konzern klassifiziert seine finanziellen Verbindlichkeiten in die Kategorie "fortgeführte Anschaffungskosten" (FLAC). Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zu Grunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.
Neben den "Vermögenswerten und Verbindlichkeiten" zu "fortgeführten Anschaffungskosten", den Finanzinstrumenten der Kategorien "FVTPL" und "FVOCI" bilanziert der Konzern Derivate.
Sofern Derivate vorliegen, werden sie in der Bilanz als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert erfasst und in der Folge ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sicherungsbeziehungen, in denen Derivate als Sicherungsinstrument für verschiedene zugrundeliegende Geschäfte eingesetzt werden können, liegen im Konzern nicht vor. Allerdings gelten Wettgeschäfte als derivative Finanzinstrumente. In diesem Zusammenhang werden Marktwertänderungen aus den Wetten in der Regel als Umsatz ausgewiesen (Details siehe Abschnitt 2 Buchstabe l "Ertragsrealisierung"). Wegen der kurzfristigen zeitlichen Struktur der Wettplatzierungen in allen Segmenten bestehen zum Bilanzstichtag keine bzw. keine nennenswerten offenen Positionen an derivativen Finanzinstrumenten.
Die Wandelschuldverschreibung ist bilanziell als zusammengesetztes Finanzinstrument einzustufen. Zusammengesetzte Finanzinstrumente werden entsprechend IAS 32 in eine Eigenkapital- und eine Fremdkapitalkomponente aufgeteilt. Die unter den Finanzschulden ausgewiesene Fremdkapitalkomponente wird abzüglich der anteiligen Transaktionskosten bewertet und mittels der Effektivzinsmethode auf den Rückzahlungsbetrag aufgezinst. Die Eigenkapitalkomponente wird mit dem Restwert bewertet, der sich nach Abzug des für die Fremdkapitalkomponente ermittelten Betrags vom beizulegenden Zeitwert des gesamten Instruments ergibt. Die anteiligen Transaktionskosten der Eigenkapitalkomponente werden von dieser abgezogen. Durch das Ausüben oder das Auslaufen der jeweiligen Wandeloption entsteht kein Gewinn oder Verlust.
Buchwert 31.12.2023 | davon bewertet zu | Gewinn(+)/ Verlust (-) aus Finanzinstrumenten | |||
31.12.2023 T€ |
Kategorie IFRS 9 | fortgeführten Anschaffungskosten | Fair Value | ||
Aktiva | |||||
lfr. finanzielle Vermögenswerte | FAAC | 8.174 | 8.174 | 47 | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | FAAC | 2.240 | 2.240 | -760 | |
krzfr. sonstige finanzielle Vermögenswerte | FAAC | 4.992 | 4.992 | 3 | |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | FAAC | 8.926 | 8.926 | -47 | |
Passiva | |||||
Wandelschuldverschreibung | FLAC | 7.598 | 7.598 | -494 | |
lfr. sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | FLAC | 4.276 | 4.276 | -16 | |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 7.268 | 7.268 | 0 | |
Verbindlichkeiten aus Kundengeldern | FLAC | 13.740 | 13.740 | 0 | |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | FLAC | 2.753 | 2.753 | -1 |
FLAC: Financial Liabilities measured at Amortised Costs
FVTPL: Financial Assets at fair value through PL Statement
FVOCI: Financial Assets at fair value through OCI
FAAC: Financial Assets measured at Amortised Costs
Buchwert 31.12.2022 | davon bewertet zu | Gewinn(+)/ Verlust (-) aus Finanzinstrumenten | |||
31.12.2022 T€ |
Kategorie IFRS 9 | fortgeführten Anschaffungskosten | Fair Value | ||
Aktiva | |||||
lfr. finanzielle Vermögenswerte | FAAC | 7.312 | 7.312 | 12 | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen*) | FAAC | 2.252 | 2.252 | 0 | |
krzfr. sonstige finanzielle Vermögenswerte*) | FAAC | 829 | 829 | 5 | |
krzfr. sonstige finanzielle Vermögenswerte FK-Instrumente, die die Zahlungsstrombedingungen nicht erfüllen | FVTPL | 0 | 0 | -47 | |
krzfr. sonstige finanzielle Vermögenswerte FK-Instrumente, die die Zahlungsstrombedingungen erfüllen | FVOCI | 70 | 70 | -22 | |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | FAAC | 11.466 | 11.466 | 445 | |
Passiva | |||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 1.551 | 1.551 | 0 | |
Verbindlichkeiten aus Kundengeldern | FLAC | 12.923 | 12.923 | 0 | |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | FLAC | 351 | 351 | 0 |
FLAC: Financial Liabilities measured at Amortised Costs
FVTPL: Financial Assets at fair value through PL Statement
FVOCI: Financial Assets at fair value through OCI
FAAC: Financial Assets measured at Amortised Costs
Unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten (FAAC) sind gewährte Darlehen an Mitarbeiter 870 T€ (Vorjahr 1.229 T€), die eine Restlaufzeit von 1 bis 3 Jahren haben und fest verzinst werden. Ausgehend vom Zinsniveau am 31. Dezember 2023 beträgt der Zeitwert der Darlehen 882 T€ (Vorjahr ausgehend vom Zinsniveau zum 31. Dezember 2022 1.247 T€) (Bewertung nach der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie). Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten zudem Kautionen 73 T€ (Vorjahr 47 T€), Sicherheitsleistungen für Lizenzen 5.545 T€ (Vorjahr 5.736 T€) und Ausleihungen an Geschäftspartnern 1.686 T€ (Vorjahr 300 T€).
Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte betragen 4.992 T€ (Vorjahr 899 T€). Wegen der kurzen Laufzeit sowie niedrigen Zinssätzen entsprechen die Buchwerte der nicht bereits zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten den beizulegenden Zeitwerten.
Die Anleihekomponente der Wandelschuldverschreibung ist stets als Fremdkapitalinstrument anzusetzen. Sie ist bei Ausgabe der Wandelschuldverschreibung mit dem beizulegenden Zeitwert, also dem Barwert aller künftigen Zins- und Tilgungszahlungen, zu passivieren. Zur Bilanzierung der Wandelschuldverschreibung wird der Effektivzins benötigt. Dieser liegt unter dem durch Bonität und Laufzeit gegebenen marktgerechten Zins. Die Anleihen werden mit einem höheren Agio als laufzeitähnliche Anleihen vergleichbarer Emittenten ausgegeben bzw. liegt der Nominalzins unter dem Nominalzins anderer Anleihen. Dieses Weniger an Verzinsung wird aus Sicht des Emittenten als in die Kapitalrücklage einzustellendes Eigenkapital qualifiziert werden.
Neben der Wandelschuldverschreibung (FLAC), die im Geschäftsjahr mit 7.598 T€ ausgewiesen wird (Vorjahr 0 T€), bestehen langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) in Höhe von 4.276 T€ (Vorjahr 0 T€) vor. Diese setzen sich hauptsächlich aus einem Darlehen in Höhe von 4.024 T€ (im Vorjahr 0 T€) sowie aus erhaltenen Kautionen in Höhe von 252 T€ (im Vorjahr 0 T€) zusammen.
Gemessen am zum 31.12.2023 gehandelten Kurs für die Wandelschuldverschreibung betrug der beizulegende Zeitwert für die Wandelschuldverschreibung 101,5% (TEUR 8.120).
Die Buchwerte der kurzfristigen Verbindlichkeiten in der Kategorie FLAC in Höhe von 23.806 T€ (Vorjahr 14.825 T€) entsprechen wegen der kurzen Laufzeit sowie der niedrigen Zinssätze den beizulegenden Zeitwerten per 31. Dezember 2023.
Die Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten betreffen Zinserträge und Zinsaufwendungen der FAAC (vgl. Tz. 4.8), Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (vgl. Tz. 4.2 und Tz. 4.7).
Die Leasingverhältnisse des Konzerns betreffen insbesondere bebaute Grundstücke sowie Kraftfahrzeuge.
Als Leasingnehmer wird ein Nutzungsrecht (Right-of-Use-Asset), das das Recht auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswertes darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die die Zahlungsverpflichtung aus den Leasingverhältnissen darstellt, bilanziell erfasst.
Entsprechend der Ausnahmeregelung des IFRS 16 hat sich der Konzern dazu entschieden, keine Bilanzierung von Leasingverhältnissen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten oder weniger und Vermögenswerten mit einem Betrag von geringem Wert vorzunehmen. Der hieraus resultierende Aufwand beträgt im Geschäftsjahr 118 T€ (Vorjahr 69 T€).
Die im Rahmen des IFRS 16 zu aktivierenden Nutzungsrechten werden am Bereitstellungsdatum des Nutzungsrechtes zu Anschaffungskosten bewertet und grundsätzlich mit dem diesem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz abgezinst. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann, verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Dieser Wert wird um kumulierte Abschreibungen und - sofern geboten - um Wertminderungen reduziert. Aufgrund der vorliegenden Verträge ist der Konzern dazu berechtigt, die Nutzung verschiedener Vermögenswerte gegen Zahlung der Leasingverpflichtung zu kontrollieren.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder - sofern dieser zum Abschlussstichtag niedriger ist - zum Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem geschätzten, im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich geschätzter Vertriebskosten.
Eine Rückstellung wird dann ausgewiesen, wenn die Gesellschaft eine gegenwärtige Verpflichtung (gesetzlich oder faktisch) aus einem vergangenen Ereignis gegenüber einem Dritten hat und es wahrscheinlich ist, dass sich aus der Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen ergibt, die wirtschaftlichen Nutzen verkörpern und der Erfüllungsbetrag verlässlich ermittelt werden kann. Der als Rückstellung angesetzte Betrag wird mit der bestmöglichen Schätzung bewertet.
Eventualschulden sind auf vergangenen Ereignissen beruhende Verpflichtungen, deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten zukünftiger unsicherer Ereignisse erst noch bestätigt wird bzw. auf vergangenen Ereignissen beruhende gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist oder deren Höhe nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann. Eventualschulden werden gemäß IAS 37 grundsätzlich nicht angesetzt. Entsprechend sind Eventualforderungen mögliche Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse, die nicht vollständig unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, noch bestätigt werden muss. Eventualforderungen werden gemäß IAS 37 so lange nicht angesetzt, wie der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens und damit die Realisation von Erträgen nicht "so gut wie sicher" ist. Eventualschulden und Forderungen werden - sofern vorliegend - im Konzernanhang erläutert.
Nach IFRS besteht eine Passivierungs- bzw. Aktivierungspflicht für latente Steuern, die sich aus temporären Unterschieden zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden in der IFRS-Bilanz und deren Steuerbasis ergeben.
Es besteht eine Aktivierungspflicht für erwartete Steueransprüche auf in Zukunft mit steuerlichen Gewinnen verrechenbaren steuerlichen Verlustvorträgen. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft, und wenn erforderlich, angepasst. Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente Steuerschulden gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Latente Steueransprüche im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen werden nur in dem Maße erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerbares Einkommen zur Verfügung steht und davon ausgegangen werden kann, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.
Die Steuern werden erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die außerhalb des Gewinns oder Verlustes stehen. Für die Berechnung der latenten Steuererstattungsansprüche und Steuerverpflichtungen wurde ein Steuersatz für inländischer Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von 31,3125 % zugrunde gelegt. Der Steuersatz von ca. 31,3125 % setzt sich aus 15,825 % inländischer Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlags und 15,4875 % inländischer Gewerbesteuer zusammen.
Die Gesellschaft erzielt Umsatzerlöse aus der Veranstaltung von Pferde- und Sportwetten sowie der Vermittlung solcher Wetten.
Wettumsätze werden nach Maßgabe der bis zum Bilanzstichtag erfolgten Wetteinsätze erfasst, sofern die zugrunde liegenden Wetten bereits entschieden sind. Wetteinsätze, die vor dem Bilanzstichtag den Spielern von deren Verrechnungskonten abgebucht wurden, bei denen jedoch die dem Einsatz zugrunde liegenden Ereignisse erst nach dem Bilanzstichtag stattfinden, werden abgegrenzt. Wegen der Unwesentlichkeit der auf Grund der kurzfristigen zeitlichen Struktur der Wettplatzierungen im Pferdesport und bei Sportwetten offenen Positionen an Wetten wird auf eine Bilanzierung der zum Bilanzstichtag bestehenden Derivate zu deren beizulegenden Zeitwert verzichtet. Die Nettogewinne aus der Realisation der Gewinne und Verluste aus den Wetten entsprechen gemäß IFRS 9 dem Umsatzerlös Wettgeschäft (Nettodarstellung). Im Bereich Sportwetten wurden den Kunden als Umsatzanreize Boni gewährt, d.h. als Wetteinsatz verwendbare Guthaben, denen keine Einzahlungen gegenüberstehen. Diese werden in die Ermittlung der Umsatzerlöse einbezogen.
Erlöse aus Provisionen resultieren aus der Vermittlung von Pferdewetten an Rennvereinen oder deren Verbände. Dabei erfolgt die Leistungserbringung gemäß IFRS 15 der Vermittlung der Wetten über mehrere Vertriebskanäle. Kunden der pferdewetten.de AG und ihrer Tochtergesellschaften können Wettgeschäfte im konzerneigenen Ladengeschäft in Deutschland, über das Telefon und über das Internet abschließen. Die Erlösrealisierung erfolgt zeitpunktbezogen, wenn die Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Dies ist dann der Fall, wenn der Wetteinsatz erfolgt und die diesem zugrunde liegende Wette entschieden ist. Die Erstellung der Rechnung bzw. die Erteilung der Gutschriften im Falle von Leistungen für Rennvereine erfolgt dabei in der Regel monatlich nach der Erbringung der Leistung durch den Konzern. Die Zahlungsfälligkeit beträgt dabei in der Regel sieben bis vierzehn Tage.
Fremdwährungsgeschäfte sind - soweit vorhanden - in der Berichtswährung erfasst, indem der Fremdwährungsbetrag mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles gültigen Umrechnungskurs umgerechnet wird. Umrechnungsdifferenzen aus der Abwicklung monetärer Posten zu Kursen, die sich von den ursprünglich während der Periode erfassten unterscheiden, sind als Aufwand oder Ertrag in der Periode, in denen sie entstanden sind, erfasst.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind solche Fremdkapitalkosten, die vermieden worden wären, wenn die Ausgaben für den qualifizierten Vermögenswert nicht getätigt worden wären. Wenn ein Unternehmen speziell für die Beschaffung eines bestimmten qualifizierten Vermögenswerts Mittel aufnimmt, können die Fremdkapitalkosten, die sich direkt auf diesen qualifizierten Vermögenswert beziehen, ohne weiteres bestimmt werden.
Diese Fremdkapitalkosten werden den Anschaffungs- und Herstellungskosten hinzugerechnet. Im Geschäftsjahr 2023 lagen derartige Fremdkapitalkosten wie auch im Vorjahr nicht vor.
Alle anderen Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Grundsätzlich werden nach IFRS 8 Segmente nach der internen Berichterstattung über Konzernbereiche abgegrenzt, die regelmäßig dem Hauptentscheidungsträger der Gesellschaft im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen zu diesen Segmenten und der Bewertung der Ertragskraft überprüft wird.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Richtlinien des IASB erfordert, dass in gewissem Umfang Annahmen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen, auswirken.
Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Werthaltigkeitstests für die Firmenwerte (1.578 T€, Vorjahr 1.334 T€), der erworbenen Domains (691 T€, Vorjahr 691 T€) und "sw.de" (21 T€, Vorjahr 21 T€), die erworbenen Kundenstämme "equi8" (0 T€, Vorjahr 7 T€), "lotoswetten" (16 T€, Vorjahr 31 T€) und "JAXX" (127 T€, Vorjahr 0 T€), das selbsterstellte Frontend "Projekt Phoenix" (449 T€, Vorjahr 582 T€), die Wettplattform "SWO" (2.619 T€, Vorjahr 3.213 T€), die Wettplattform "JPB" (42 T€, Vorjahr 0 T€) sowie die Bewertung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge (8.777 T€, Vorjahr 4.763 T€).
In allen Fällen beziehen sich die Annahmen auf zukunftsbezogene Betrachtungen aufgrund der Einschätzung der Verhältnisse am Bilanzstichtag. Hierbei wurde die zukünftige Entwicklung des Marktumfeldes realistisch mit einbezogen.
Die Darstellung der erforderlichen Annahmen und Schätzungen im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer (Domains) erfolgt unter dem Abschnitt 2 Buchstabe c "Immaterielle Vermögenswerte".
Die Darstellung der erforderlichen Annahmen und Schätzungen im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt unter dem Abschnitt 2 Buchstabe d "Geschäfts- oder Firmenwert". Da die erworbenen Kundenstämme "equi8", "lottoswetten" und "JAXX", die Buchmachersoftware, das selbst erstellte Frontend "Projekt Phoenix" und die selbst erstellte Wettplattform "JPB" Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Pferdewetten" sind, wird insoweit auch auf die Erläuterungen unter Abschnitt 2 Buchstabe d "Geschäfts- oder Firmenwert" verwiesen.
Die Darstellung der erforderlichen Annahmen und Schätzungen im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Domains "sportwetten.de", "sportwetten.com" und "sw.de" werden als Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Sportwetten" zugeordnet, während die Wettplattform "SWO" Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Sportwetten-Retailgeschäft" ist, wird ebenfalls unter Abschnitt 2 Buchstabe d "Geschäfts- oder Firmenwert" verwiesen.
Zur Bewertung der Wandelschuldverschreibung wird der Effektivzins benötigt. Dieser liegt unter dem durch Bonität und Laufzeit gegebenen marktgerechten Zins. Die Anleihen werden mit einem höheren Agio als laufzeitähnliche Anleihen vergleichbarer Emittenten ausgegeben bzw. liegt der Nominalzins unter dem Nominalzins anderer Anleihen. Dieses Weniger an Verzinsung wird aus Sicht des Emittenten als in die Kapitalrücklage einzustellendes Eigenkapital qualifiziert werden. Bei der Ableitung eines marktgerechten Zinssatzes wurde eine Bandbreite ermittelt, die in Abhängigkeit der Annahmen zur Bonität, Peer-Group sowie Ermittlungsmethodik sich zwischen 8,49 % sowie 9,9 % bewegt. Die Gesellschaft bemisst sich der als angemessen anzusehender Zinssatz am unteren Ende der Bandbreite, wodurch im Rahmen der folgenden Bewertung mit einem Zinssatz von 8,49 % gerechnet wird.
Bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Verrechnungspreisen besteht Unsicherheit. Die Unsicherheit ergibt sich aus den Feststellungen der Betriebsprüfung des Finanzamts Düsseldorf-Süd für die Veranlagungszeiträume 2017 bis 2019 in Bezug auf die zwischen den deutschen und maltesischen Gesellschaften vereinbarten Verrechnungspreise. Um eine mögliche Doppelbesteuerung zu vermeiden, wurde ein Verständigungsverfahren eingeleitet. Gegen die entsprechenden geänderten Steuerbescheide, die das Ergebnis der Betriebsprüfung darstellen, wurde zusätzlich zur Wahrung der nationalen Rechtsposition Einspruch erhoben. Außerdem wurde ein Antrag auf Aussetzung der Vollziehung gestellt, der von der Finanzbehörde im Februar 2023 bewilligt wurde, und zwar bis zum Abschluss des Verständigungs- bzw. Einspruchsverfahrens. Die Gesellschaft hält berechtigte Bedenken bezüglich der Feststellungen der Betriebsprüfung in Bezug auf die Verrechnungspreise für gegeben und erwartet daher ein positives Ergebnis des Verfahrens. Obwohl eine Reihe von Ergebnissen möglich ist, schätzt die Gesellschaft die Wahrscheinlichkeit einer Steuerbelastung aufgrund der bestehenden Unsicherheit als gering ein. Die potenzielle Bandbreite zusätzlicher Steuerverbindlichkeiten könnte bis zu 1.360 T€ betragen.
Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verluste tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Schätzung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunktes und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Die Darstellung der erforderlichen Annahmen und Schätzungen im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern erfolgt innerhalb der Erläuterungen zu den aktiven latenten Steuern (siehe Tz. 3.5). Des Weiteren sind Annahmen und Schätzungen für die Feststellung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, von Nutzungsdauern des Anlagevermögens und für die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen erforderlich.
Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.
Anlagevermögen | Anschaffungs-Herstellungskosten 01.01.2023 EUR |
Erst Konsolidierung EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Umbuchungen EUR |
Anschaffungs-Herstellungskosten 31.12.2023 EUR |
I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
1. Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.604.827,39 | 244.061,64 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.848.889,03 |
2. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 5.691.549,39 | 0,00 | 48.805,83 | 0,00 | 0,00 | 5.740.355,22 |
3. Software, Lizenzen und andere Rechte | 2.109.044,27 | 47.738,18 | 643.751,54 | 0,00 | 0,00 | 2.800.533,99 |
Summe immaterielle Vermögenswerte | 9.405.421,05 | 291.799,82 | 692.557,37 | 0,00 | 0,00 | 10.389.778,24 |
II. Sachanlagen | ||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 925.437,22 | 0,00 | 2.537.385,85 | 5.402,16 | 0,00 | 3.457.420,91 |
Summe Sachanlagen | 925.437,22 | 0,00 | 2.537.385,85 | 5.402,16 | 0,00 | 3.457.420,91 |
III. Nutzungsrechte | ||||||
Nutzungsrechte | 1.947.714,02 | 0,00 | 1.076.890,76 | 81.557,68 | 0,00 | 2.943.047,10 |
Summe Nutzungsrechte | 1.947.714,02 | 0,00 | 1.076.890,76 | 81.557,68 | 0,00 | 2.943.047,10 |
Summe Anlagevermögen | 12.278.572,29 | 291.799,82 | 4.306.833,98 | 86.959,84 | 0,00 | 16.790.246,25 |
Anlagevermögen | kumulierte Abschreibungen 01.01.2023 EUR |
Abschreibungen Geschäftsjahr EUR |
Abgänge EUR |
kumulierte Abschreibungen 31.12.2023 EUR |
Buchwert 31.12.2023 EUR |
Buchwert 01.01.2023 EUR |
I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
1. Geschäfts- oder Firmenwerte | 270.745,43 | 0,00 | 0,00 | 270.745,43 | 1.578.143,60 | 1.334.081,96 |
2. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 1.897.227,39 | 731.423,34 | 0,00 | 2.628.650,73 | 3.111.704,49 | 3.794.322,00 |
3. Software, Lizenzen und andere Rechte | 1.217.032,27 | 106.539,38 | 0,00 | 1.323.571,65 | 1.476.962,34 | 892.012,00 |
Summe immaterielle Vermögenswerte | 3.385.005,09 | 837.962,72 | 0,00 | 4.222.967,81 | 6.166.810,43 | 6.020.415,96 |
II. Sachanlagen | ||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 536.267,72 | 473.325,85 | 2.191,16 | 1.007.402,41 | 2.450.018,50 | 389.169,50 |
Summe Sachanlagen | 536.267,72 | 473.325,85 | 2.191,16 | 1.007.402,41 | 2.450.018,50 | 389.169,50 |
III. Nutzungsrechte | ||||||
Nutzungsrechte | 806.247,02 | 514.701,71 | 81.208,63 | 1.239.740,10 | 1.703.307,00 | 1.141.467,00 |
Summe Nutzungsrechte | 806.247,02 | 514.701,71 | 81.208,63 | 1.239.740,10 | 1.703.307,00 | 1.141.467,00 |
Summe Anlagevermögen | 4.727.519,83 | 1.825.990,28 | 83.399,79 | 6.470.110,32 | 10.320.135,93 | 7.551.052,46 |
Anhang | Anschaffungs-/ Herstellungskosten 01.01.2022 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Umbuchungen EUR |
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31.12.2022 EUR |
|
Anlagevermögen | ||||||
I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
1. Geschäfts- oder Firmenwerte | 3.1. | 1.604.827,39 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.604.827,39 |
2. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 3.1. | 2.149.033,38 | 2.511.999,21 | 16.133,45 | 1.046.650,25 | 5.691.549,39 |
3. Software, Lizenzen und andere Rechte | 3.1. | 2.108.465,27 | 580,00 | 1,00 | 0,00 | 2.109.044,27 |
4. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung | 3.1 | 1.046.650,25 | 0,00 | 0,00 | -1.046.650,25 | 0,00 |
Summe immaterielle Vermögenswerte | 6.908.976,29 | 2.512.579,21 | 16.134,45 | 0,00 | 9.405.421,05 | |
II. Sachanlagen | ||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.2. | 741.081,16 | 259.211,85 | 74.855,79 | 0,00 | 925.437,22 |
Summe Sachanlagen | 741.081,16 | 259.211,85 | 74.855,79 | 0,00 | 925.437,22 | |
III. Nutzungsrechte | ||||||
Nutzungsrechte | 3.3. | 1.709.181,66 | 731.781,17 | 493.248,81 | 0,00 | 1.947.714,02 |
Summe Nutzungsrechte | 1.709.181,66 | 731.781,17 | 493.248,81 | 0,00 | 1.947.714,02 | |
Summe Anlagevermögen | 9.359.239,11 | 3.503.572,23 | 584.239,050 | 0,00 | 12.278.572,29 |
kumulierte Abschreibungen 01.01.2022 EUR |
Abschreibungen Geschäftsjahr EUR |
Abgänge EUR |
kumulierte Abschreibungen 31.12.2022 EUR |
Buchwert 31.12.2022 EUR |
Buchwert 01.01.2022 EUR |
|
Anlagevermögen | ||||||
I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
1. Geschäfts- oder Firmenwerte | 270.745,43 | 0,00 | 0,00 | 270.745,43 | 1.334.081,96 | 1.334.081,96 |
2. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 1.435.565,38 | 477.795,46 | 16.133,45 | 1.897.227,39 | 3.794.322,00 | 713.468,00 |
3. Software, Lizenzen und andere Rechte | 1.151.435,27 | 65.598,00 | 1,00 | 1.217.032,27 | 892.012,00 | 957.030,00 |
4. Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.046.650,25 |
Summe immaterielle Vermögenswerte | 2.857.746,08 | 543.393,46 | 16.134,45 | 3.385.005,09 | 6.020.415,96 | 4.051.230,21 |
II. Sachanlagen | ||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 466.445,66 | 116.244,11 | 46.422,05 | 536.267,72 | 389.169,50 | 274.635,50 |
Summe Sachanlagen | 466.445,66 | 116.244,11 | 46.422,05 | 536.267,72 | 389.169,50 | 274.635,50 |
III. Nutzungsrechte | ||||||
Nutzungsrechte | 510.217,66 | 363.468,17 | 67.438,81 | 806.247,02 | 1.141.467,00 | 1.198.964,00 |
Summe Nutzungsrechte | 510.217,66 | 363.468,17 | 67.438,81 | 806.247,02 | 1.141.467,00 | 1.198.964,00 |
Summe Anlagevermögen | 3.834.409,40 | 1.023.105,74 | 129.995,31 | 4.727.519,83 | 7.551.052,46 | 5.524.829,71 |
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.578 | 1.334 |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 3.112 | 3.794 |
Software, Lizenzen und andere Rechte | 1.477 | 892 |
6.167 | 6.020 |
Die Zunahme der Geschäfts- und Firmenwerte resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb der Kapitalanteile an der Jackpotbet A/S in Höhe von 242 T€ und wurde für die Möglichkeit des Markteintritts in Dänemark erworben.
Der Geschäfts- und Firmenwert der Jackpotbet A/S ergibt aus dem für 80% der Anteile geleisteten Kaufpreispreis von 115 T€ abzüglich der erworbenen identifizierten Vermögenswerte (immaterielle Vermögenswerte 38 T€, sonstige finanzielle Vermögenswerte 1 T€, latente Steueransprüche 66 T€, sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 18 T€, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1 T€) sowie zuzüglich der übernommenen Schulden (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10 T€, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 239 T€, sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 2 T€).
Die Entwicklung zum Posten "Software, Lizenzen und andere Rechte" können nachfolgender Tabelle entnommen werden:
Domains T€ |
Kundenstamm T€ |
Software und weitere iVG T€ |
Sonstige Rechte T€ |
|
Anschaffungs- oder Herstellungskosten | ||||
Stand zum 01.01.2022 | 758 | 319 | 372 | 659 |
Zugänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand 31.12.2022 | 758 | 319 | 372 | 659 |
Zugänge | 0 | 133 | 0 | 558 |
Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand zum 31.12.2023 | 758 | 452 | 372 | 1.217 |
Kumulierte Abschreibungen | ||||
Stand zum 01.01.2022 | 43 | 249 | 200 | 659 |
Abschreibung | 0 | 32 | 34 | 0 |
Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand zum 31.12.2022 | 43 | 281 | 234 | 659 |
Abschreibung | 0 | 28 | 33 | 45 |
Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand zum 31.12.2023 | 43 | 309 | 267 | 704 |
Buchwerte | ||||
Stand 31.12.2022 | 715 | 38 | 139 | 0 |
Stand 31.12.2023 | 715 | 143 | 105 | 513 |
Sämtliche Domains unterliegen einer unbegrenzten Nutzungsdauer.
Der Buchwert des im Geschäftsjahr 2013 erworbenen Kundenstammes "equi8" beträgt 0 T€ (Vorjahr 7 T€), des im Jahr 2015 erworbenen Kundenstammes "Lotos" beträgt 16 T€ (Vorjahr 31 T€) und des im Jahr 2023 erworbenen Kundenstammes "JAXX" beträgt 127 T€.
Die Entwicklung der übrigen immateriellen Vermögenswerte ist im Konzernanlagenspiegel dargestellt.
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.450 | 389 |
Die Entwicklung des Sachanlagevermögens ist im Konzernanlagenspiegel dargestellt.
Der Konzern least Büro- und Gewerbeflächen, Kraftfahrzeuge sowie sonstige Geschäftsausstattungen. Die durchschnittliche Laufzeit der Leasingverhältnisse beträgt 4 Jahre (2022: 4 Jahre).
Gebäude in T€ |
Kfz/sonstige in T€ |
Summe in T€ |
|
Anschaffungskosten | |||
Stand zum 01.01.2023 | 1.383 | 565 | 1.948 |
Zugänge | 937 | 140 | 1.077 |
Abgänge | 0 | -82 | -82 |
Stand zum 31.12.2023 | 2.320 | 623 | 2.943 |
Kumulierte Abschreibungen | |||
Stand zum 01.01.2023 | 561 | 246 | 807 |
Abgänge | 0 | -81 | -81 |
Abschreibungsaufwand | 319 | 195 | 514 |
Stand zum 31.12.2023 | 880 | 360 | 1.240 |
Buchwert | |||
Stand zum 31. Dezember 2023 | 1.440 | 263 | 1.703 |
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Sonstige Ausleihungen | 2.556 | 1.529 |
Kautionsforderungen | 73 | 47 |
Sicherheitsleistungen | 5.545 | 5.736 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 8.174 | 7.312 |
Die sonstigen Ausleihungen sind langfristig gewährte Darlehen an den Vorstand und Prokuristen der pferdewetten.de AG 744 T€ (Vorjahr 1.102 T€) sowie die Mitarbeiter der pfer-dewetten-service.de GmbH 126 T€ (Vorjahr 127 T€) zum Erwerb von Aktien im Rahmen des Aktienoptionsprogrammes 2016. Ferner besteht ein Darlehen gegen Geschäftspartner 1.686 T€ (Vorjahr 300 T€), welches dazu dient, für mehrere Wettshops Ausstattungen zu erwerben. Die Kautionsforderungen bestehen gegen den Vermieter der Büroräume Kaistraße 4 in Düsseldorf 50 T€ (Vorjahr 27 T€), des Lagers in Meerbusch 3 T€ (Vorjahr 3 T€), der Büroräume Paul-Gerhardt-Allee 46-50a in München 17 T€ (Vorjahr 17 T€) sowie sonstigen Kautionszahlungen 3 T€ (Vorjahr 0 T€). Sicherheitsleistungen wurden an die Regierung Oberbayern 45 T€ (Vorjahr 45 T€) und an das Regierungspräsidium Darmstadt 5.500 T€ (Vorjahr 5.691 T€) geleistet.
Für sonstige Ausleihungen wurde in der Regel der erwartete Kreditverlust innerhalb der nächsten zwölf Monate (12-Monats-ECL) angesetzt und hierfür eine Ausfallrate auf Basis der Einschätzung über das Ausfallrisiko der Gegenpartei und unter Berücksichtigung von gewährten Sicherheiten von 0,1 Prozent angewendet. Die nach obigem Schema ermittelten Wertminderungen wurden aufgrund der nur sehr geringen Höhe nicht erfasst.
Nach IFRS besteht eine Ansatzpflicht für latente Steuern, die sich aus temporären Unterschieden zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden in der IFRS-Bilanz und deren Steuerbasis ergeben sowie aus erwarteten Vorteilen, die aus steuerlichen Verlustvorträgen resultieren.
Temporäre Unterschiede ergeben sich im Wesentlichen aus der Aktivierung von immateriellen Vermögenswerten in der IFRS-Bilanz und aus nach IFRS nicht zulässigen planmäßigen Firmenwertabschreibungen sowie aus steuerlich nicht zulässigen Rückstellungen und nicht zulässigen Bewertungen nach dem tatsächlichen beizulegenden Wert der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte.
Im Konzern bestehen zum Bilanzstichtag körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 27.401 T€ (Vorjahr 15.413 T€) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 27.170 T€ (Vorjahr 15.003 T€), auf die latente Steuern i.H.v. 8.777 T€ (Vorjahr 4.763 T€) erfasst wurden.
Die pferdewetten-service.de GmbH und die sportwetten.de GmbH stehen mit der pferdewetten.de AG als Organträgerin aufgrund von Gewinnabführungsverträgen in einem ertragsteuerlichen Organschaftsverhältnis. Der Gewinnabführungsvertrag der pferdewetten-service.de GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2015 und der Gewinnabführungsvertrag mit der sportwetten.de GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2019 jeweils für eine Dauer von mindestens fünf Jahren abgeschlossen. Danach besteht grundsätzlich eine Kündigungsmöglichkeit, die aktuell aber von keiner der beteiligten Gesellschaften ausgeübt werden soll. Verlustvorträge in Höhe von 4.864 T€, die in Höhe von 567 T€ aus vororganschaftlicher Zeit der pferdewetten-service GmbH und in Höhe von 4.297 T€ aus vororganschaftlicher Zeit der sportwetten.de GmbH resultieren, können voraussichtlich in diesem Zeitraum nicht genutzt werden. Zwar sind sie sind grundsätzlich unbeschränkt vortragsfähig, jedoch wurden wegen der Unbestimmtheit keine latenten Steuern erfasst.
Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern des gleichen Steuersubjekts verrechnet, soweit diese von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und die Gesellschaft einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der Steuererstattungsansprüche gegen die Steuerschulden hat. Wir verweisen hierzu auf die Erläuterungen unter Tz. 4.9.
Entwicklung aktive latente Steuern | T€ |
Stand 1. Januar 2022 | 3.275 |
Veränderung der latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Verbrauch | -204 |
Veränderung der latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Aktivierung | 1.434 |
Veränderung der latenten Steuern auf temporäre Bewertungsunterschiede | 110 |
Stand 31. Dezember 2022 | 4.615 |
Veränderung der latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Verbrauch | 0 |
Veränderung der latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Aktivierung | 4.014 |
Veränderung der latenten Steuern auf temporäre Bewertungsunterschiede | 85 |
Stand 31. Dezember 2023 | 8.715 |
Nach IAS 12.34-36 sind aufgrund der Verlusthistorie erhöhte Anforderungen die Werthaltigkeit der aktivierten latenten Steuern auf die Verlustvorträge zu berücksichtigen ("convincing other evidence").
Es ist zu prüfen, inwieweit der Verlustvortrag und hier die gebildeten latenten Steuern werthaltig sind und in einer Planperiode Bestand haben. Der Planungsschätzungsspielraum vergrößert sich weiterhin dadurch, dass IAS 12 für diese Prognose keinen Zeithorizont vorgibt.
Bei einem Planungshorizont von fünf Jahren fällt der Werthaltigkeitstest der latenten Steuern negativ aus. Bei einem Planungshorizont und Fortschreibung des Ergebnisses aus dem fünften Jahr ohne Steigerung ist der Test aber positiv in sieben Jahren.
Segment Planung | Gesamt | ||
23 | 24 | 25 | |
Sales | 25,36 | 45,93 | 64,70 |
EBITDA | -10,15 | -8,90 | 1,22 |
Depreciation | -1,83 | -1,83 | -1,83 |
ROS | -40,0% | -19,4% | 1,9% |
Steuersatz 31,225% | -8,70 | -2,78 | 0,38 |
Simulation Abbau Latente Steuer über 5 Jahre | |||
Simulation Abbau Latente Steuer über 7 Jahre | -8,70 | -2,78 | 0,38 |
Verlustvortrag 23 |
Segment Planung | Gesamt | |||
26 | 27 | |||
Sales | 82,06 | 89,30 | ||
EBITDA | 9,24 | 12,00 | ||
Depreciation | -1,83 | -1,83 | ||
ROS | 11,3% | 13,4% | ||
Steuersatz 31,225% | 2,89 | 3,75 | ||
Simulation Abbau Latente Steuer über 5 Jahre | -4,47 kein Verlustausgleich | |||
Simulation Abbau Latente Steuer über 7 Jahre | 2,89 | 3,75 | 3,75 | 3,75 |
Verlustvortrag 23 | 3,03 Verlustausgleich |
Aus heutiger Sicht ist das Management der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich nötige Wertberichtigung auf aktive latente Steuer wahrscheinlich ist.
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen*) | 2.240 | 2.252 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte*) | 4.992 | 899 |
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte*) | 3.893 | 1.402 |
11.125 | 4.553 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nach 30 Tagen fällig. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die mehr als ein Jahr überfällig sind, nimmt der Konzern in der Regel eine Wertminderung vor.
Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vorgenommen. Dabei wurden Forderungsverluste in Höhe von 216 T€ ausgebucht. Zudem wurden 550 T€ in die Einzelwertberichtigung eingestellt, um Forderungen mit unsicherer Einbringlichkeit angemessen abzudecken. Darüber hinaus wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 42 T€ vorgenommen, um allgemeinen Wertminderungs- und Ausfallrisiken Rechnung zu tragen.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten vor allem Forderungen gegen Wettvermittler in Höhe von 3.777 T€ (Vorjahr 0 T€), verzinsliche Darlehen 113 T€ (Vorjahr 107 T€), Darlehen an Mitarbeiter 99 T€ (Vorjahr 112 T€), Kaution auf Warenbestellungen 319 T€ (Vorjahr 369 T€), sonstige Forderungen 596 T€ (Vorjahr 162 T€) sowie Forderungen Fremdkassen und Kundenkartenkonten in Höhe von 88 T€ (Vorjahr 0 T€).
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind in der Regel kurzfristig zwischen 30 und 90 Tagen oder innerhalb eines Jahres fällig.
Die sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen eine Anzahlung zum Erwerb von eigenen Shops in Höhe von 1.754 T€ (Vorjahr 0 T€), aktive Rechnungsabgrenzungsposten 1.011 T€ (Vorjahr 486 T€), Umsatzsteuererstattungsansprüche 769 T€ (Vorjahr 427 T€), Wettsteuerrückforderungen 12 T€ (Vorjahr 227 T€) sowie geleistete Anzahlungen für Vorräte 260 T€ (Vorjahr 0 T€) sowie Vorräte 74 T€ (Vorjahr 11 T€).
Zur im Berichtsjahr erstmals gesondert gezeigten Position der Ertragsteuerforderungen wird auf die Ausführungen in Tz. 2a) dieses Konzernanhangs verwiesen.
Die Ertragsteuerrückforderungen betragen 283 T€ (Vorjahr 238 T€). Von den Ertragsteuerrückforderungen entfallen auf die pferdewetten.de AG 195 T€ (Vorjahr 219 T€), auf die pferdewetten-service.de GmbH 72 T€ (Vorjahr 0 T€), auf die Accendere GmbH 4 T€ (Vorjahr 8 T€), auf die netX Betting Ltd. 4 T€ (Vorjahr 0 T€), auf die netX Services Ltd. 0 T€ (Vorjahr 10 T€) und auf die pferdewetten.at GmbH 8 T€ (Vorjahr 1 T€).
Der Posten enthält Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 6.389 T€ (Vorjahr 8.488 T€), Kreditkartenunternehmen und Online-Zahlungsdienstleister 1.457 T€ (Vorjahr 2.103 T€) resultierend aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Rahmen der Wettgeschäfte sowie Kassenbestände in Höhe von 1.080 T€ (Vorjahr 874 T€). Von den Bankguthaben sind 22 T€ (Vorjahr 22 T€) nicht frei verfügbar, da es sich um verpfändete Festgeldanlagen, die zur Sicherung von Bankavalen dienen, handelt. In Höhe von 3.513 T€ (Vorjahr 5.452 T€) bestehen die Bankguthaben nur zur Auszahlung der passivierten Verbindlichkeiten aus Kundengeldern zu Verfügung. Die Kassenbestände beinhalten Bestände in Höhe von 594 T€ (Vorjahr 481 T€), die zur Auszahlung von potenziellen Wettgewinnen bereitgehalten werden.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zu Bilanzstichtag 4.836.418,00 € und ist in 4.836.418 Stückaktien eingeteilt, von denen jede Aktie eine Stimme gewährt. Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 8. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.200.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie ausgegeben werden, gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
a) für Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben;
b) zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen, gewerblichen Schutzrechten oder sonstigen einlagefähigen Vermögensgegenständen.
Die insgesamt aufgrund sämtlicher vorstehender Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 20 % des zum Zeitpunkt der Eintragung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft (20 %-Grenze) nicht überschreiten.
Über den Inhalt der Aktienrechte und die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrages entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Das genehmigte Kapital 2021 besteht zum Abschlussstichtag nach teilweiser Ausschöpfung noch in Höhe von 1.881.333,00 €.
Aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat die Gesellschaft das Aktienoptionsprogramm 2016 aufgelegt. Der Aufsichtsrat ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016 ermächtigt, den Satzungswortlaut aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2016 anzupassen. Zur Unterlegung des Aktienoptionsplans hat die Hauptversammlung am 20. September 2016 ein Bedingtes Kapital 2016 geschaffen (Bedingtes Kapital 2016/I). Das Bedingte Kapital 2016/I bestand gemäß Eintragung in das Handelsregister vom 3. November 2016 in Höhe von 197.500,00 €.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 wurden gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. Februar 2022, im Handelsregister eingetragen am 23. Februar 2022, Bezugsrechte auf 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgeübt und somit 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben (die ,,Erste Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I"). Die damit einhergehende Satzungsänderung wurde nur bezüglich des Grundkapitals nicht aber bezüglich des Bedingten Kapitals am 26. Februar 2022 im Handelsregister eingetragen.
Am 8. September 2022 wurden auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 8. März 2024, im Handelsregister eingetragen am 19. März 2024, im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 weitere 56.400 Optionsrechte ausgeübt, sodass weitere 56.400 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben worden sind (die ,,Zweite Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I").
Die Erhöhungen des Grundkapitals sind in Höhe von 137.100,00 € und 56.400,00 € durchgeführt.
Das bedingte Kapital 2016/l besteht noch in Höhe von 4.000,00 €.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 1.980.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 1.980.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie Inhaber bzw. Gläubiger der Wandelschuldverschreibungen, die aufgrund der zu Tagesordnungspunkt 10 der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben werden, von ihren Wandlungsrechten auf Umtausch in neue Aktien Gebrauch machen oder Wandlungspflichten erfüllen und soweit die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht in bar oder mit eigenen Aktien erfüllt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Ziffer 3.7 der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des bedingten Kapitals anzupassen.
Die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen wurde durch die Begebung einer Wandelschuldverschreibung im Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtnennbetrag von 8.000.000,00 € teilweise ausgenutzt.
Da bis zum 31.12.2023 keinerlei Wandlung der begebenen Wandelschuldverschreibung erfolgt, beträgt das bedingte Kapital 2021/I 1.980.000,00 €.
Im Berichtsjahr ergaben sich folgende Entwicklungen:
Kapitalrücklage zum 1. Januar 2023 | 9.170.163,78 € |
Erhöhung aus der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen | 309.676,38 € |
Minderung | 0,00 € |
Kapitalrücklage zum 31. Dezember 2023 | 9.479.840,16 € |
Die Gewinnrücklage des Konzerns umfasst die Gewinnrücklage der pferdewetten.de AG in Höhe von 1.300 T€ (Vorjahr 1.300 T€). Die Gewinnrücklage resultiert aus dem Gewinnverwendungsbeschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016, wonach 1.300.036,23 € des Bilanzgewinns zum 31. Dezember 2015 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt wurden.
In die Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen in Höhe von 57 T€ (Vorjahr 57 T€) sind die Bewertungseffekte aus der Bewertung der kurzfristig gehaltenen Kapitalmarktpapiere der Kategorie FVOCI eingestellt.
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2021 | 6.649 T€ |
Konzernergebnis | -1.539 T€ |
Ausschüttung an Anteilseigner | -446 T€ |
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2022 | 4.664 T€ |
Konzernergebnis | -7.553 T€ |
Veränderung des Konsolidierungskreises | 48 T€ |
Ausschüttung an Anteilseigner | 0 T€ |
Bilanzverlust zum 31. Dezember 2023 | -2.841 T€ |
Im Geschäftsjahr 2023 waren sowohl die SW Operations GmbH mit Sitz in Düsseldorf als auch die Jackpotbet A/S mit Sitz in Nykøbing Falster, Dänemark, vollkonsolidierte Tochtergesellschaften des Mutterunternehmens.
Bei der SW Operations GmbH halten nicht beherrschende Gesellschafter einen Anteil von 31,5 % am Eigenkapital (Vorjahr: 30 %). Der Verlust, der den nicht beherrschenden Gesellschaftern im Jahr 2023 zuzurechnen ist, beträgt 1.906 T€ (Vorjahr: 954 T€). Die SW Operations GmbH erzielte im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 2.185 T€ (Vorjahr 258 T€) bei Aufwendungen von 11.414 T€ (Vorjahr 5.144 T€). Zum Bilanzstichtag 2023 weist die Gesellschaft kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 2.687 T€ (Vorjahr 1.214 T€) und langfristige Vermögenswerte in Höhe von 9.738 T€ (Vorjahr 5.192 T€) auf. Die kurzfristigen Schulden belaufen sich auf 3.371 T€ (Vorjahr 448 T€) und die langfristigen Schulden auf 18.259 T€ (Vorjahr 9.114 T€). Der den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Anteil am Eigenkapital beträgt -6.305 T€ (Vorjahr 2.209 T€), während der Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter am Eigenkapital bei -2.900 T€ (Vorjahr 947 T€) liegt. Es bestehen keine wesentlichen Beschränkungen, die die freie Verfügung über die Vermögenswerte der SW Operations GmbH einschränken würden. Die nicht beherrschenden Gesellschafter tragen entsprechend ihrem Anteil das Risiko hinsichtlich der Verluste oder Gewinne des Unternehmens.
Bei der Jackpotbet A/S halten nicht beherrschende Gesellschafter einen Anteil von 20 % am Eigenkapital. Der Verlust, der den nicht beherrschenden Gesellschaftern im Jahr 2023 zuzurechnen ist, beträgt 88 T€. Die Jackpotbet A/S erwirtschaftete im Jahr 2023 Umsatzerlöse von 53 T€ bei Aufwendungen von 546 T€. Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 65 T€ und langfristige Vermögenswerte in Höhe von 211 T€ auf. Auf der Passivseite stehen kurzfristige Schulden in Höhe von 257 T€ und langfristige Schulden von 618 T€. Der den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Anteil am Eigenkapital beträgt -299 T€, während der Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter am Eigenkapital bei -120 T€ liegt. Auch bei der Jackpotbet A/S bestehen keine wesentlichen Beschränkungen, die die Verfügbarkeit der Vermögenswerte einschränken würden. Die nicht beherrschenden Gesellschafter tragen entsprechend ihrem Anteil das Risiko in Bezug auf Gewinne und Verluste des Unternehmens.
Die zusammengefassten Finanzinformationen entsprechen den Beträgen vor konzerninternen Eliminierungen. Beide Gesellschaften werden gemäß den Vorschriften des IFRS 10 vollkonsolidiert, sodass sämtliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Besonders die SW Operations GmbH weist aufgrund der Höhe ihrer langfristigen Verbindlichkeiten und fortlaufenden Verluste ein deutlich negatives Eigenkapital aus, was ein signifikantes Verlustrisiko für die nicht beherrschenden Gesellschafter und das Mutterunternehmen bedeutet.
Der Aufsichtsrat und der Vorstand der pferdewetten.de AG haben im Februar 2023 unter teilweiser Ausnutzung der Hauptversammlungsermächtigung vom 09.06.2021 beschlossen, eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000,00 € eingeteilt in bis zu 5.000 Teile unter sich gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 1.000,00 € zu begeben. Auf Grund hoher Nachfrage hat die Gesellschaft im März 2023 beschlossen, die im Februar 2023 emittierte Wandelschuldverschreibung auf 8.000.000,00 € (8.000 Teile) aufzustocken. Die Wandelschuldverschreibungen wurden den Aktionären der Gesellschaft angeboten, wobei 956 Aktien zum Bezug von 1 Wandelschuldverschreibung zu einem Ausgabebetrag von 100 % des Nennbetrages von 1.000,00 € berechtigten.
Die Laufzeit der Wandelschuldverschreibung endet am 1. März 2028. Die Wandelschuldverschreibung ist somit am 1. März 2028 zur Rückzahlung fällig, soweit es nicht vorzeitig gekündigt oder gewandelt wurde. Weder Anleger noch Emittentin können das Produkt ordentlich kündigen. Die Wandelschuldverschreibung wird ab dem 1. März 2023 (einschließlich) mit jährlich 7,50 % auf den ausstehenden Nennbetrag verzinst. Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 1. März, eines jeden Jahres zahlbar. Der Endfälligkeitstag ist der 1. März 2028. Die Wandelschuldverschreibung wird am Endfälligkeitstag zu seinem Nennbetrag zuzüglich auf den Nennbetrag bis zum Rückzahlungstag (ausschließlich) aufgelaufener Zinsen zurückgezahlt, sofern es nicht vorher zurückgezahlt, gewandelt oder zurückgekauft worden ist. Die Zahlung der Zinsen und die Rückzahlung des Produkts ist von der Zahlungsfähigkeit der Emittentin abhängig. Die Emittentin gewährt jedem Anleger das Recht, während des in den Anleihebedingungen bestimmten Ausübungszeitraums (jeweils in den ersten zwei Wochen eines Kalenderjahrquartals) das Produkt in auf den Namen lautende Stückaktien der Emittentin mit einem zum Emissionstag auf eine Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der Emittentin von 1,00 € zu wandeln. Der Wandlungspreis je Aktie beträgt 12,50 €. Das Wandlungsverhältnis errechnet sich durch Division des Nennbetrags einer Schuldverschreibung durch den am Ausübungstag geltenden Wandlungspreis; das anfängliche Wandlungsverhältnis beträgt 1:80. Die bei einer Wandlung des Produkts zu liefernden Aktien sind Stückaktien der Gesellschaft lautend auf den Namen. Die Bezugsrechte belaufen sich auf 640.000 Aktien.
Die mit dem Verkauf von Wandelschuldverschreibungen erzielten Beträge setzen sich wie nachfolgend dargestellt aus zwei Komponenten zusammen: einer Fremdkapitalkomponente (finanzielle Verbindlichkeit) und einer Eigenkapitalkomponente, welche den beizulegenden Zeitwert der eingebetteten Option zur Wandlung der finanziellen Verbindlichkeiten in Eigenkapital widerspiegelt.
in T€ | |
Ausgabeerlöse | 8.000 |
Transaktionskosten | -117 |
Netto-Ausgabeerlös | 7.883 |
Eigenkapitalkomponente | 312 |
Transaktionskosten der Eigenkapitalkomponente | -4 |
Aktive latente Steuern | 1 |
als Eigenkapital ausgewiesen | 309 |
Fremdkapitalkomponente zum Ausgabezeitpunkt (abzüglich der anteiligen Transaktionskosten) | 7.575 |
Als Aufwand erfasste Zinsen (unter Verwendung des Effektivzinssatzes) | 494 |
Gezahlte Zinsen | 0 |
Buchwert der Fremdkapitalkomponente zum 31. Dezember 2023 | 8.069 |
(Die bis zum Stichtag aufgelaufenen Zinsverpflichtungen werden in Höhe von 471 T€ unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.)
Die Eigenkapitalkomponente von 309 T€ wurde der Kapitalrücklage zugeführt (siehe 3.9 d).
Die Zinsaufwendungen für das Jahr werden berechnet, indem der Effektivzinssatz auf die Fremdkapitalkomponente für den Zeitraum von 60 Monaten seit Ausgabe der Wandelschuldverschreibung angewendet wird. Die Fremdkapitalkomponente wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Differenz zwischen dem Buchwert der Fremdkapitalkomponente zum Ausgabezeitpunkt und dem zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Betrag entspricht der Effektivverzinsung abzüglich der bis zu diesem Zeitpunkt gezahlten Zinsen (bis zum 31. Dezember 2023 keine gezahlten Zinsen).
2023 in T€ |
2022 in T€ |
|
Fristigkeit der Leasingverbindlichkeiten | ||
in 2023 fällig | 0 | 377 |
in 2024 fällig | 481 | 314 |
in 2025 fällig | 403 | 241 |
in 2026 fällig | 145 | 53 |
in 2027 fällig | 63 | 52 |
in 2028 fällig | 55 | 51 |
in 2029 fällig | 50 | 50 |
Gesamtsumme | 1.197 | 1.138 |
In Bezug auf die eigenen Leasingverbindlichkeiten besteht aus Konzernsicht kein signifikantes Liquiditätsrisiko. Die Leasingverbindlichkeiten werden innerhalb der Treasury-Funktion des Konzerns überwacht. Von der Gesamtsumme 1.197 T€ (Vorjahr 1.138 T€) fallen 716 T€ (Vorjahr 761 T€) auf langfristige Leasingverbindlichkeiten und 481 T€ (Vorjahr 377 T€) auf kurzfristige Leasingverbindlichkeiten.
Alle Leasingverbindlichkeiten sind in Euro denominiert.
Die langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten belaufen sich auf insgesamt 4.276 T€ (Vorjahr 0 T€). Diese setzt sich aus Darlehen in Höhe von 4.024 T€ von Investoren zusammen, die hauptsächlich für die Expansion des Sportwetten-Retailgeschäfts benötigt werden, sowie aus erhaltenen Kautionszahlungen der Wettvermittler in Höhe von 252 T€. Die Darlehen haben eine Laufzeit bis 28. Februar 2025 und werden mit 12 % p.a. verzinst. Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt 3.000 T€. Diese Sicherheiten sind durch die Abtretung von Anteilen an Tochterunternehmen, konzerninterne Darlehen sowie sämtliche registrierte und nicht registrierte Markenrechte gewährleistet.
Die erhaltenen unverzinslichen Kautionszahlungen dienen ausschließlich als Sicherheit für die Erfüllung sämtlicher vertraglicher Verpflichtungen des Wettvermittlers oder seiner Wettkunden, insbesondere im Hinblick auf den vertragsgemäßen Umgang mit Geldern, die die Vermittler auf Rechnung der netX Betting Ltd. entgegennehmen und verwahren.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 7.268 T€ (Vorjahr 1.551 T€). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind grundsätzlich sofort fällig, es sei denn, es wurde eine ausdrückliche Zahlungsfrist vereinbart. In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Beträge in Höhe von 550 T€ (Vorjahr 90 T€) enthalten, die für die Jahresabschlussprüfung und -erstellung und für bereits erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Leistungen von Dritten passiviert wurden.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden betragen 13.740 T€ (Vorjahr 12.923 T€).
Die Verbindlichkeiten aus Kundengeldern erhöhen sich grundsätzlich durch Einzahlungen der Kunden sowie durch Wettgewinne. Umgekehrt mindern Auszahlungen an Kunden und Wettverluste die Verbindlichkeiten aus Kundengeldern.
Diese Verbindlichkeiten unterliegen einer kurzfristigen Laufzeit. Auf Anforderung der Kunden sind die Verbindlichkeiten sofort fällig.
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.753 | 351 |
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 974 | 559 |
3.727 | 910 |
Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Tantiemen, Aufsichtsratvergütungen und Urlaubsverpflichtungen 475 T€ (Vorjahr 286 T€), Zinsen für Darlehen 537 T€ (hiervon 471 T€ für die bis zum Stichtag aufgelaufenen Zinsen für die Wandelschuldverschreibungsgläubiger) (Vorjahr 0 T€), kurzfristige Darlehen 496 T€ (Vorjahr 0 T€) und Kundenboni 351 T€ (Vorjahr 0 T€). Im Rahmen der kurzfristigen Darlehen besteht ein Darlehen über 300 T€ mit einer Laufzeit von 3 Monaten und einer Zinspauschale von 20 T€ bei der SW Shops GmbH sowie ein Darlehen in Höhe von 197 T€, das von einem Anteilseigner gewährt wurde, bei der Jackpotbet A/S.
Darüber hinaus sind in den kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten Strafzahlungen an die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA), aufgrund des Anbietens von Glücksspielen ohne Lizenz in den Niederlanden in Höhe von 675 T€ enthalten.
Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind üblicherweise innerhalb von 30 bis 90 Tagen fällig.
Die sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer, Sozialabgaben und Wettsteuern in Höhe von 974 T€ (Vorjahr 559 T€); davon entfallen 141 T€ (Vorjahr 104 T€) auf Deutschland, 825 T€ (Vorjahr 448 T€) auf Malta, 1 T€ (Vorjahr 7 T€) auf Österreich und 7 T€ (Vorjahr 0 T€) auf Dänemark.
Von den Ertragsteuerverbindlichkeiten entfallen auf die netX Services Ltd. 22 T€ (Vorjahr 76 T€), auf die Accendere GmbH 17 T€ (Vorjahr 38 T€) und auf die netX Betting Ltd. 0 T€ (Vorjahr 133 T€).
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Wettumsätze (IFRS 9) | 21.707 | 12.476 |
Provisionen | 3.512 | 2.800 |
Nebenleistungen Wettgeschäft | 135 | 56 |
Umsatzerlöse nach IFRS 15 | 3.647 | 2.856 |
25.354 | 15.332 |
Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren | 29 | 32 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 52 | 114 |
Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten | 13 | 6 |
Erträge aus der Währungsumrechnung | 65 | 562 |
Weitere Periodenfremde Erträge | 191 | 223 |
Übrige Erträge | 69 | 97 |
419 | 1.034 |
In Höhe von 49 T€ (Vorjahr 861 T€) wurden selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Diese umfassen im Berichtsjahr vollständig die Wettplattform für die dänische Gesellschaft Jackpotbet. Im Vorjahr entfiel dies vollständig auf die Wettplattform "SWO".
In den Marketing- und Werbeaufwendungen von 2.891 T€ (Vorjahr 3.287 T€) sind Aufwendungen für das Segment PFERD 893 T€ (Vorjahr 737 T€), für das Segment Sportwette ONLINE 1.752 T€ (Vorjahr 2.472 T€) und das Segment Sportwette RETAIL 246 T€ (Vorjahr 78 T€) enthalten.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Löhne und Gehälter | 6.291 | 5.392 |
Sozialabgaben | 1.070 | 978 |
7.361 | 6.370 |
Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Planmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte | 838 | 543 |
Planmäßige Abschreibung auf Sachanlagen | 473 | 116 |
Planmäßige Abschreibung auf Nutzungsrechte | 515 | 364 |
1.826 | 1.023 |
Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Raumkosten | 201 | 154 |
Versicherungen, Beiträge und Abgaben | 936 | 114 |
Fahrzeugkosten | 93 | 121 |
Verschiedene betriebliche Kosten | 693 | 339 |
Forderungsverluste | 773 | 3 |
Periodenfremde Aufwendungen | 158 | 77 |
Risikomanagement | 809 | 1.265 |
Informationstechnologiedienstleistungen | 6.751 | 3.665 |
Provisionen | 11.441 | 1.249 |
Fremdleistungen | 1.764 | 1.018 |
Beratungs-, Abschluss- und Prüfungskosten | 1.965 | 1.163 |
Lizenzen und Konzessionen | 313 | 109 |
Aufwand Zahlungsverkehr | 483 | 537 |
Währungsumrechnung | 112 | 117 |
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren | 0 | 118 |
Übrige | 48 | 46 |
26.650 | 10.095 |
Im Berichtsjahr wurden Änderungen in der Darstellung der Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung vorgenommen. Dabei wurde die neue Position Marketing- und Werbeaufwendungen eingeführt, die zuvor teilweise unter dem Materialaufwand sowie den sonstigen Aufwendungen erfasst wurde. Diese Aufwendungen werden nun separat ausgewiesen, um eine höhere Transparenz der Kostenstruktur zu gewährleisten.
Der Materialaufwand wird in der aktuellen GuV nicht mehr gesondert ausgewiesen. Stattdessen wurden diese Kosten teilweise in die "Marketing- und Werbeaufwendungen" sowie in die sonstigen Aufwendungen umgegliedert. Dies führte jedoch nicht zu einer Reduktion der "sonstigen Aufwendungen", da die umgegliederten Kosten in dieser Position verblieben sind.
Eine besondere Entwicklung ergab sich im Rahmen der Geschäftserweiterung im Bereich Sportwetten-Retail. Dies führte zu einem Anstieg der Kosten für Informationstechnologiedienstleistungen sowie der Provisionen an Wettshop-Betreiber, die beide in den "sonstigen Aufwendungen" erfasst sind.
Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst, um die Vergleichbarkeit der Berichtsjahre zu gewährleisten. Die vorgenommenen Umgliederungen zielen darauf ab, die Kostenzuordnung zu verbessern und eine klarere sowie transparentere Darstellung der betrieblichen Aufwendungen zu ermöglichen.
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Erträge aus Ausleihungen | 47 | 12 |
Übrige Zinserträge | 15 | 22 |
Zinserträge | 62 | 34 |
Erträge aus Fair Value-Anpassungen auf Kapitalmarktpapiere | 0 | 6 |
Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten | -17 | -12 |
Übrige Zinsaufwendungen | -532 | -16 |
Zinsaufwendungen | -549 | -28 |
Netto-Finanzergebnis | -487 | 12 |
Die Erträge aus Ausleihungen in Höhe von 47 T€ (Vorjahr 12 T€) stehen im Zusammenhang mit den langfristig gewährten Darlehen an den Vorstand und Prokurist der pferdewetten.de AG und den Mitarbeitern der pferdewetten-service.de GmbH zum Erwerb von Aktien im Rahmen des Aktienoptionsprogrammes 2016 sowie an Geschäftspartnern für die Ausstattung von Wettshops (vgl. Tz. 3.4.).
Die übrigen Zinserträge in Höhe von 15 T€ (Vorjahr 22 T€) resultieren im Wesentlichen aus sonstigen kurzfristigen Forderungen.
Die übrigen Zinsaufwendungen in Höhe von 532 T€ (Vorjahr 16 T€) resultieren im Wesentlichen für die Wandelschuldverschreibung und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten (vgl. Tz. 3.10. und Tz. 3.12.).
Der Ausweis der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrifft im Inland Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer und bei den Auslandsgesellschaften vergleichbare Steuern.
Im Geschäftsjahr 2023 ergibt sich ein Steueraufwand in Höhe von 0 T€ (Vorjahr 0 T€) aus der pferdewetten.de AG, 28 T€ (Vorjahr 18 T€) aus der Accendere GmbH, 1 T€ (Vorjahr 7 T€) aus der pferdewetten.at GmbH in Österreich und 248 T€ (Vorjahr 243 T€) aus den Tochtergesellschaften in Malta.
Nicht in die Bemessungsgrundlage der latenten Steuern eingeflossen sind 5 % der Differenzen aus dem Wertansatz zwischen dem Eigenkapital der Tochtergesellschaften und den aktuell ermittelten niedrigeren korrespondierenden steuerbilanziellen Beteiligungsansätzen (sog. Outside Basis Differences) in Höhe von 48 T€ (Vorjahr 38 T€). Eine Realisierung ist gegenwärtig nicht geplant. Bei einer Veräußerung würden die Veräußerungsgewinne zu 5 % der Besteuerung unterliegen.
Die Überleitung des zu erwartenden Ertragsteueraufwands auf den tatsächlichen Ertragsteueraufwand zeigt die folgende Tabelle:
2023 T€ |
2022 T€ |
|
Jahresergebnis vor Ertragsteuern | -13.284 | -3.536 |
Erwarteter Ertragsteueraufwand (31,3125 %) | -4.149 | -1.107 |
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen | 17 | 27 |
Effekte aus Steuerdifferenzen ausländischer Steuerhoheiten | 385 | 24 |
Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge, auf die zuvor keine latenten Steuern gebildet wurden | 0 | 0 |
Steueraufwand / -ertrag (-) aus Vorjahren | -1 | -8 |
Nichtansatz von Verlustvorträgen | 3 | 2 |
Nutzung von Verlustvorträgen | 0 | -4 |
Sonstiges | 8 | 23 |
Ertragsteueraufwand/-ertrag (-) | -3.737 | -1.043 |
Aufgliederung des Ertragsteueraufwandes/-ertrages (-) | ||
laufender Steueraufwand | ||
Steueraufwand der laufenden Periode | -277 | 268 |
Steueraufwand Vorjahre betreffend | -1 | -8 |
latenter Steueraufwand/-ertrag (-) | ||
aus temporären Differenzen | 84 | -73 |
aus Inanspruchnahme von Verlustvorträgen | 0 | 204 |
aus Aktivierung auf Verlustvorträge | 3.931 | -1.434 |
3.737 | -1.043 |
Die Entwicklung der temporären Differenzen stellt sich wie folgt dar:
Endbestand 31.12.2023 | erfolgswirksam in der GuV vereinnahmt | Endbestand 31.12.2022/ Anfangsbestand 01.01.2023 | erfolgswirksam in der GuV vereinnahmt | Anfangsbestand 01.01.2022 | |
Temporäre Differenzen Immaterielle Vermögenswerte | 16 | 182 | -166 | 41 | -207 |
sonstige finanzielle Vermögenswerte | -326 | 5 | -331 | 82 | -413 |
Verbindlichkeiten | 249 | -101 | 350 | -13 | 363 |
Zwischensumme | -61 | 86 | -147 | 110 | -257 |
Verlustvorträge | 8.777 | 4.014 | 4.763 | 1.231 | 3.532 |
Gesamt | 8.716 | 4.100 | 4.616 | 1.341 | 3.275 |
Der aktuelle Körperschaftsteuersatz auf Malta beträgt 35 %. Diese Steuern werden regelmäßig an die Finanzämter abgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen können 6/7 der bezahlten Steuern zurückgefordert werden. Der Konzern analysiert weiterhin gemeinsam mit seinen Steuerberatern die Möglichkeit, entsprechende Erstattungen zu erwirken. Soweit dies nicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist, erfolgte keine Aktivierung möglicher Erstattungsansprüche.
Der Bundesrat hat am 28. Dezember 2023 dem Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung und weiterer Begleitmaßnahmen (MinStG) i.d.F. der Beschlussempfehlung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages (Drucksache 20/9190) zugestimmt. Das Gesetz trat am 30. Dezember 2023 mit Wirkung für alle nach diesem Stichtag folgenden Geschäftsjahre in Kraft.
Gemäß dieser Gesetzgebung muss die Muttergesellschaft in Deutschland eine zusätzliche Steuer auf die Gewinne ihrer Tochtergesellschaften zahlen, die mit einem effektiven Steuersatz von weniger als 15% besteuert werden. Im Jahr 2023 liegen alle Konzernunternehmen mit effektiven Steuersätzen von über 15%.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ist mittels Division des den Stammaktionären zustehenden Periodenergebnisses durch die gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien ermittelt worden.
2023 | 2022 | |
Konzernergebnis nach Steuern in € | -9.546.362,97 | -2.493.058,20 |
Anteil der Aktionäre der pferdewetten.de AG | -7.552.674,07 | -1.538.841,29 |
Anzahl der Aktien (gewichtet) | 4.836.418 | 4.793.934 |
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € | -1,56 | -0,32 |
Das verwässerte Ergebnis je Aktie ist mittels Division des den Stammaktionären zustehenden Periodenergebnisses durch die gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien ermittelt worden. Die potenziellen Stammaktien aus der im Geschäftsjahr 2023 emittierten Wandelschuldverschreibung finden aufgrund des Verwässerungschutzes im Sinne des IAS 33.41 keine Berücksichtigung bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie. Würden die potenziellen Aktien aus der im Geschäftsjahr 2023 emittierten Wandelschuldverschreibung (480.000 Stück) zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie herangezogen, so wäre das verwässerte Ergebnis je Aktie höher als das unverwässerte. Durch den Verwässerungsschutz ist das verwässerte Ergebnis je Aktie auf das unverwässerte Ergebnis je Aktie beschränkt und beläuft sich für das Geschäftsjahr 2023 ebenfalls auf -1,56 €.
2023 | 2022 | |
Konzernergebnis nach Steuern in € | -9.546.362,97 | -2.493.058,20 |
Verwässertes Ergebnis nach Steuern in € | -9.546.362,97 | -2.493.058,20 |
Anteil der Aktionäre der pferdewetten.de AG | -7.552.674,07 | -1.538.841,29 |
Anzahl der Aktien (gewichtet) unverwässert | 4.836.418 | 4.793.934 |
Anzahl der potenziellen zusätzlichen Aktien | 480.000 | 0 |
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € | -1,56 | -0,32 |
Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 (Cash Flow Statement), wie sich Zahlungsmittel im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Kapitalflussrechnung unterscheidet zwischen Mittelveränderungen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit.
Der Finanzmittelfonds umfasst den Bestand an Zahlungsmitteln aus Kassenbeständen sowie kurzfristige Guthaben und Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten.
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (siehe 3.7) | 8.925 | 11.466 |
Kreditkartenverbindlichkeiten | -4 | -6 |
Finanzmittelfonds | 8.921 | 11.460 |
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergibt sich aus dem Konzernergebnis, wird jedoch um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge sowie Veränderungen des Nettoumlaufvermögens und Umgliederungen in den Cashflow aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit korrigiert.
Im Berichtsjahr verzeichnet die laufende Geschäftstätigkeit einen Mittelabfluss von 9.837 T€ (Vorjahr Mittelabfluss 2.118 T€). Diese Zahl umfasst gezahlte Zinsen in Höhe von 1 T€ (Vorjahr 16 T€) und erhaltene Zinsen in Höhe von 34 T€ (Vorjahr 30 T€). Zudem fielen Auszahlungen für Ertragsteuern in Höhe von 531 T€ (Vorjahr Einzahlungen 1.309 T€) an. Die Investitionstätigkeit führte im Berichtsjahr zu einem Mittelabfluss von 4.110 T€ (Vorjahr Mittelabfluss 4.956 T€). Diese umfasst Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen in Höhe von 693 T€ (Vorjahr 1.651 T€), in das Sachanlagevermögen in Höhe von 2.537 T€ (Vorjahr 259 T€), in den Kauf von Wertpapieren 0 T€ (Vorjahr 205 T€), in Sicherheitsleistungen 0 T€ (Vorjahr 5.100 T€), in Ausleihungen 1.490 T€ (Vorjahr 752 T€) und für Erwerb von Tochterunternehmen 118 T€ sowie Einzahlungen aus Ausleihungen in Höhe von 629 T€ (Vorjahr 90 T€) und Verkäufen von Wertpapieren in Höhe von 99 T€ (Vorjahr 2.921 T€).
Die Finanzierungstätigkeit ergab im Berichtsjahr ein Mittelzufluss von 11.408 T€ (Vorjahr Mittelzufluss 4.738 T€). Diese umfasst die Einzahlung aus der Wandelschuldverschreibung in Höhe von 8.000 T€ (Vorjahr 0 T€), aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 0 T€ (Vorjahr 5.098 T€), die Ausübung der Aktienoptionen in Höhe von 0 T€ (Vorjahr 465 T€) sowie erhaltene Darlehen in Höhe von 4.325 T€ (Vorjahr 0 T€). Des Weiteren sind Einzahlungen für Kaution in Höhe von 236 T€ zu verzeichnen. Die Auszahlungen umfassen Auszahlungen für Kaution in Höhe von 10 T€ (Vorjahr 0 T€) und Auszahlungen für die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen in Höhe von 1.143 T€ (Vorjahr 379 T€) sowie Dividendenzahlungen in Höhe von 0 T€ (Vorjahr 446 T€).
Insgesamt verzeichnete der Konzern im laufenden Geschäftsjahr eine Abnahme des Finanzmittelfonds in Höhe von 2.539 T€ (Vorjahr Abnahme 2.336 T€).
Die pferdewetten.de AG ist in drei Segmente unterteilt, die den gesamten Konzern ausmachen. Jedes Segment repräsentiert einen wesentlichen Teil des Gesamtkonzerns. Zum einen umfasst dies die Umsätze mit der Annahme und Vermittlung von Wetten auf Pferderennen. Das zweite Segment bezieht sich auf Wetten auf Sportveranstaltungen, und seit dem Geschäftsjahr 2022 wurde ein drittes Segment hinzugefügt, das das Sportwetten-Retailgeschäft umfasst. Das Sportwetten-Retailgeschäft bietet Dienstleistungen an, die sowohl stationäre als auch Online-Angebote von Sportwetten im Zusammenhang mit dem Buchmachergewerbe abdecken. Die Segmentberichterstattung erfolgte gemäß den IFRS, um eine klare Abgrenzung der drei Bereiche voneinander sicherzustellen.
Geschäftsjahr T€ |
Pferd | Sportwette Online | Sportwette Retail | Summe | Konzernumbuchungen | Gesamt |
Umsatzerlöse | 12.952 | 587 | 11.815 | 25.354 | 0 | 25.354 |
Sonstige Erträge | 3.018 | 22 | 235 | 3.275 | -2.807 | 468 |
Aufwand | -14.727 | -4.329 | -20.544 | -39.600 | 2.807 | -36.793 |
EBITDA | 1.243 | -3.720 | -8.493 | -10.971 | 0 | -10.971 |
Abschreibungen | -652 | -12 | -1.162 | -1.826 | 0 | -1.826 |
EBIT | 590 | -3.732 | -9.655 | -12.797 | 0 | -12.797 |
Finanzergebnis | 66 | -241 | -312 | -487 | 0 | -487 |
Ergebnis vor Steuern | 656 | -3.973 | -9.967 | -13.284 | 0 | -13.284 |
2022 T€ |
Pferdewetten | Sportwetten | Retail | Summe | Konzernumbuchungen | Gesamt |
Umsatzerlöse | 16.382 | 785 | 258 | 17.425 | -2.093 | 15.332 |
Sonstige Erträge | 1.204 | 11 | 680 | 1.895 | 0 | 1.895 |
Aufwand | -12.495 | -4.206 | -5.144 | -21.845 | 2.093 | -19.751 |
EBITDA | 5.092 | -3.410 | -4.207 | -2.525 | 0 | -2.525 |
Abschreibungen | -613 | -7 | -403 | -1.023 | 0 | -1.023 |
EBIT | 4.479 | -3.417 | -4.610 | -3.548 | 0 | -3.548 |
Finanzergebnis | 32 | 0 | -21 | 11 | 0 | 11 |
Ergebnis vor Steuern | 4.511 | -3.417 | -4.630 | -3.536 | 0 | -3.536 |
Die zuvor aufgeführten Zahlen in der Tabelle beziehen sich auf die finanzielle Performance der verschiedenen Segmente, die durch die Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens dargestellt werden. Dabei werden die Umsatzerlöse aus den Wetteinsätzen und den Wettgewinnen berücksichtigt und um Erlösschmälerungen wie Wettsteuern und Bonuszahlungen bereinigt, um einen Netto-Umsatz (sog. "Hold") zu erzielen. Diese Netto-Umsätze (sog. "Hold") sind dann Grundlage für die finanzielle Steuerung und Bewertung der Segmente durch das Management. Neben den Umsatzerlösen ist weitere wichtige Steuerungsgröße für das operative Geschäft das EBITDA.
Das EBITDA ist die Kennzahl, die das Betriebsergebnis vor Abschreibungen darstellt.
Das EBIT ist die Kennzahl, die in der Gewinn- und Verlustrechnung als das Betriebsergebnis ausgewiesen wird und gleichzeitig das Ergebnis nach Steuern / Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern darstellt.
Der Aufwand im Segment Sportwetten resultiert im Wesentlichen aus Werbeaufwendungen, während im Sportwetten-Retailgeschäft vor allem Aufwendungen für IT-Dienstleistungen und Provisionen anfallen.
Auf die in Vorjahren freiwillig dargestellte Vermögens- und Kapitalstruktur auf Segmentebene wird verzichtet, da die Steuerung der Segmente durch den Vorstand einzig auf Basis der vorgestellten Ergebnisrechnung erfolgt.
Entwicklung der Wettmarge | 31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
Wettumsätze abzgl. Wettsteuer und Kundenbonus | 294.248 | 277.725 |
Wettgewinnauszahlungen | -272.541 | -265.249 |
Umsatzerlöse aus dem Wettgeschäft | 21.707 | 12.476 |
Marge (Hold) in % | 7,38 | 4,49 |
Im Geschäftsjahr hat ein Kunde 14 % (€ 3,527 Mio.) (Vorjahr 33 % (€ 5,069 Mio.)) zum Konzernumsatz beigetragen. Der Umsatz entfiel vollständig auf das Segment Pferdewetten. Die aus dem mit dem einem Kunden bestehende Risikokonzentration wurde in der Planung und damit auch im Wertminderungstest für die zahlungsmittelgenerierende Einheit berücksichtigt. Wir verweisen auf unsere Angaben unter Tz. 2d).
Umsatzerlöse werden in Höhe von € 5,58 Mio. (Vorjahr € 5,7 Mio.) mit in Deutschland ansässigen Kunden erzielt. Die verbleibenden Umsatzerlöse werden mit Kunden im Ausland, vorwiegend in Europa, generiert. Sämtliche Umsatzangaben erfolgen nach dem Wohnort des Wettkunden. Die Zuordnung der langfristigen Vermögenswerte zu geographischen Regionen erfolgt nach dem Sitzland der jeweiligen Konzerngesellschaft, die die Vermögenswerte aktiviert hat. Danach sind die langfristigen Vermögenswerte des Konzerns bei den deutschen Gesellschaften aktiviert.
Die aus den zum Bilanzstichtag bestehenden Miet- und Leasingverträgen sowie Dienstleistungsverträgen künftig zu leistenden Zahlungen, soweit sie nicht als Nutzungsrechte klassifiziert wurden, betragen insgesamt 4.649 T€ (Vorjahr 5.197 T€). Die Dienstleistungsverträge betreffen Verpflichtungen gegenüber technischen Dienstleistern für das Streaming von Liveübertragungen und der Videoarchive, Verpflichtungen für Bildrechte sowie Verpflichtungen zur Erstellung der laufenden Buchhaltungen, Quartals- und Jahresabschlüsse. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufwendungen, die aufgrund der Laufzeiten und Kündigungsfristen der Verträge mindestens anfallen.
Zusätzlich gibt es eine Verpflichtung in Höhe von 1,75 Mio. EUR für den Erwerb von Wettshops an den Standorten Bad Oeynhausen und Arnsberg, die aus einem Kaufvertrag resultiert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufwendungen, die aufgrund der Laufzeiten und Kündigungsfristen der Verträge mindestens anfallen.
31.12.2023 T€ |
31.12.2022 T€ |
|
Dienstleistungsverträge | ||
Laufzeit bis 1 Jahr | 4.357 | 4.386 |
Laufzeit 1 bis 5 Jahre | 208 | 765 |
Mietverträge | ||
Laufzeit bis 1 Jahr | 49 | 36 |
Laufzeit 1 bis 5 Jahre | 17 | 6 |
Leasingverträge | ||
Laufzeit bis 1 Jahr | 10 | 4 |
Laufzeit 1 bis 5 Jahre | 8 | 0 |
4.649 | 5.197 |
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016 hatte die pferdewetten.de AG für den Vorstand und Mitarbeiter der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen ein Aktienoptionsprogramm 2016 mit Erfüllung aus dem bedingten Kapital (sog. "Equity-sett-ledbased transaction") aufgelegt. Bezugsrechte konnten nur an Personen ausgegeben werden, die in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem verbundenen Unternehmen stehen. Von dem Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte in Höhe von 197.500 Stammaktien konnten bis zu 44 Prozent an die Mitglieder des Vorstandes, bis zu 30 Prozent an die Geschäftsführer von verbundenen Unternehmen und bis zu 26 Prozent an Arbeitnehmer von verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Bezugsrechte durften innerhalb der Laufzeit der Ermächtigung laufend begeben werden. Die Bezugsrechte durften erst nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab der Gewährung ausgeübt werden (Sperrfrist). Die Ausübung der Bezugsrechte konnte in den auf den Ablauf der Sperrfrist folgenden zwei Jahren erfolgen. Nach Ablauf des sechsten Jahres seit dem Zeitpunkt ihrer Ausgabe verfielen nicht wirksam ausgeübte Bezugsrechte ersatz- und entschädigungslos.
Die Bezugsrechte konnten nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem Zeitraum von drei Wochen nach der Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts, des Halbjahresberichts, der Quartalsmitteilungen oder Quartalsberichte für das erste und dritte Quartal sowie nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden (Ausübungszeiträume). Im Übrigen mussten die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen. Jeweils ein Bezugsrecht berechtigte im Falle seiner Ausübung zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis war der Kurs der Aktie bei Ausgabe. Dabei war der "Kurs der Aktie" der ungewichtete Durchschnittskurs der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse der der Ausgabe vorangegangenen drei Monate. Die Bezugsrechte konnten nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei Ausübung mindestens 120 vom Hundert des Kurses der Aktie bei Ausgabe erreichte. Dabei war ebenfalls der gewichtete Durchschnittkurs der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse der der Ausgabe vorangegangenen drei Monate maßgeblich. Die Bezugsrechte wurden als Entgelt für Arbeitsleistungen zukünftiger Perioden gewährt. Insoweit erfolgte die Erfassung des beizulegenden Zeitwertes der insgesamt gewährten Bezugsrechte zeitanteilig über die Sperrfrist von vier Jahren. Die Aufwendungen hieraus wurden bereits in den Vorjahren als Personalaufwand erfasst. Da die gewährten Optionen zum Erwerb von Stammaktien an der pferdewetten.de AG berechtigen und nicht in bar beglichen wurden, erhöhte die Buchung des Personalaufwands das Eigenkapital. Die Optionen waren mit Hilfe des Black-Scholes-Modells zum Börsenkurs bei Begebung bewertet worden. Bei der Bewertung wurde die Ausübungshürde, die Sperrfrist und eine Fluktuation von 20 % bei den Mitarbeitern berücksichtigt. Das Aktienoptionsprogramm wurde beendet. Im Geschäftsjahr 2022 haben der Vorstand 26.900 Aktienoptionen und die Mitarbeiter der Gesellschaft sowie ihrer Tochtergesellschaften 31.000 Aktienoptionen ausgeübt. Die verbliebenen 4.000 Aktienoptionen sind verfallen.
Die durchschnittlichen Beschäftigtenzahlen des Geschäftsjahres setzen sich wie folgt zusammen:
2023 | 2022 | |
Angestellte | 80 | 80 |
Aushilfen | 2 | 5 |
Gesamtzahl Mitarbeiter | 82 | 85 |
Vorstand | 1 | 1 |
Geschäftsführer | 5 | 4 |
Insgesamt | 88 | 90 |
Dem Vorstand gehörte während des Geschäftsjahres sowie bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses an:
Pierre Hofer, Vorstand (seit 15. Juli 2010), Köln
Der Vertrag mit dem Vorstand Herrn Pierre Hofer hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026.
Der Vorstand erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 eine Vergütung in Höhe von 404 T€ (Vorjahr: 383 T€).
Dem Vorstand wurde im Jahr 2016 ein langfristiges Darlehen in Höhe von insgesamt 253 T€ zur Finanzierung des Gesamtausübungspreises der gewährten Bezugsrechte (165.000 Stück) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2012 und der auf den geldwerten Vorteil voraussichtlich anfallenden Steuern gewährt. Das Darlehen gelangte am 30. Juni und 10. September 2016 zur Auszahlung. Ferner wurde dem Vorstand im Jahr 2020 ein langfristiges Darlehen in Höhe von insgesamt 266 T€ zur Finanzierung des Gesamtausübungspreises der gewährten Bezugsrechte (60.000 Stück) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 und der auf den geldwerten Vorteil voraussichtlich anfallenden Steuern gewährt. Das Darlehen ist ausbezahlt. Beide Darlehen sind nunmehr in einer Vereinbarung zusammengefasst. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird mit 1,43 % p.a. verzinst. Rückzahlungen erfolgten bisher im Geschäftsjahr 2021 mit 60 T€, im Geschäftsjahr 2022 mit 33 T€ und im Geschäftsjahr 2023 mit 212 T€. Mit der Ausübung der verbliebenen 26.900 Aktienoptionen erhöht sich das Darlehen im Jahr 2022 um 216 T€ und im Jahr 2023 um weitere 39 T€. Der Aufsichtsrat hat am 28.11.2022 im Wege der Aufsichtsratssitzung einstimmig beschlossen, das Darlehen für den Vorstand zu verlängern. Die jährliche Tilgung wird nur gefordert, wenn die Dividende der Gesellschaft 20 Cent je Aktie betrifft. Das Darlehen wird um die Kosten, die für die Aktien, die im Jahr 2022, aufgrund des Aktienoptionsprogramms entstanden sind, erhöht. Die Zinsen werden gemäß den rechtlichen Vorgaben erhöht. Der Vorstand hat im Jahr 2023 eine Tilgung in Höhe von 212 T€ geleistet. Damit valutiert das Darlehen am 31. Dezember 2023 mit 469 T€.
Der Darlehensnehmer ist berechtigt, das Darlehen jederzeit teilweise oder vollständig zurückzuzahlen. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt nicht an. Wird das Dienstverhältnis mit der Gesellschaft beendet und kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis mit der Gesellschaft oder einem mit dieser im Sinne des § 15 AktG verbundenen Unternehmen fortgesetzt, ist das Darlehen grundsätzlich zum Zeitpunkt der Beendigung nebst Zinsen fällig. Der Anspruch ist durch ein Pfandrecht in Höhe von 63.133 Stück der finanzierten Aktien gesichert. Bei Verkauf der finanzierten Aktien sind zunächst die nicht verpfändeten Aktien zu verkaufen.
Im Falle der Insolvenz des Darlehensnehmers tritt die pferdewetten.de AG mit ihren Ansprüchen auf Rückzahlung des Darlehens hinter die Ansprüche aller sonstigen Gläubiger des Darlehensnehmers zurück.
Der Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG bestellte Herrn Mark Schiedel mit Wirkung zum 11. März 2024 interimistisch zum Finanzvorstand der Gesellschaft. Sein Aufgabenbereich umfasste unter anderem die Organisationsplanung, Budgetierung, das Rechnungswesen, Controlling und Reporting sowie die Finanzierung und Investor Relations. Seine Tätigkeit endete am 10. November 2024.
Am 30. Oktober 2024 ernannte der Aufsichtsrat Herrn Ronny Kießling zum Vorstand. Als CCO (Chief Commercial Officer) verantwortet er die Bereiche Vertrieb für Retail-Sportwetten, Commercial Products, Technik/IT sowie das Change-Management.
Am 16. April 2025 ernannte der Aufsichtsrat Herrn Lars Corbo zum Finanzvorstand (CFO).
Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr waren:
Markus A. Knoss (seit 22. August 2014) Bankbetriebswirt, Ludwigsburg
Manager Business Development DACH der BankM AG, Frankfurt am Main -Vorsitzender-
Sergey Lychak (seit 18. Juni 2013) CFA, CIIA, MMgt, Eidg. dipl. Finanzanalytiker und Vermögensverwalter, Zürich/Schweiz
-Stellvertreter
Lars-Wilhelm Baumgarten (seit 20. September 2016), Diplom-Jurist, Bad Harzburg Geschäftsführer der baumgarten sports & more GmbH, Göttingen
Jochen Dickinger (seit 3. November 2016 bis zum 13. November 2024), Investor, Ingenieur, Gramastetten/Österreich
Dr. Petra Brenner (seit Dezember 2024 bis 29. April 2025), Rechtsanwältin und Corporate Finance Beraterin, Frankfurt am Main Für das Geschäftsjahr 2023 wurde für die Mitglieder des Aufsichtsrats eine Vergütung in Höhe von insgesamt 39 T€ (Vorjahr 39 T€) erfasst.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben darüber hinaus folgende Mandate in anderen Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
Jochen Dickinger:
― |
Mitglied des Aufsichtsrates der Athos Immobilien AG, Linz/Österreich |
Zum 31. Dezember 2023 waren Vorstand, Mitglieder des Aufsichtsrats und die Mitglieder des Managements der Gesellschaft wie folgt beteiligt:
Aktien 31.12.2023 | Optionen 31.12.2023 | Aktien 31.12.2022 | Optionen 31.12.2022 | |
Vorstand | ||||
Pierre Hofer | 273.233 | keine | 273.233 | 26.900 |
Aufsichtsrat | ||||
Markus A. Knoss | 2.337 | keine | 1.880 | keine |
Sergey Lychak | 70.731 | keine | 70.731 | keine |
Lars-Wilhelm Baumgarten | 216.500 | keine | 216.500 | keine |
Jochen Dickinger | 230.386 | keine | 230.386 | keine |
Der Vorstand der pferdewetten.de AG hat am 25. Januar 2024 auf Basis des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 und mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft unter Gewährung des Bezugsrechts für bestehende Aktionäre um bis zu 761.904,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 761.904 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen zu erhöhen. Der Bezugspreis je Aktie wurde vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf 10,50 Euro festgelegt. Die Kapitalerhöhung ist am 26. März 2024 zugegangen. Der Brutto-Emissionserlös beträgt EUR 7.999.992,00.
Zudem wurden zur Finanzierung der Gruppe im Zeitraum Januar bis Mai 2024 weitere TEUR 6.500 Fremdkapital aufgenommen, wovon TEUR 1.630 bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung bereits zurückgeführt wurden.
Im August 2024 haben darüber hinaus der Aufsichtsrat und der Vorstand der pferdewetten.de AG unter teilweiser Ausnutzung des Hauptversammlungsermächtigung vom 9. Juni 2021 beschlossen, eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000,00 € eingeteilt in bis zu 5.000 Teile unter sich gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 1.000,00 € zu begeben. Die Wandelschuldverschreibungen werden den Aktionären der Gesellschaft angeboten, wobei 1.120 Aktien zum Bezug von 1 Wandelschuldverschreibung zu einem Ausgabebetrag von 100 % des Nennbetrags von 1.000,00 € berechtigen. Die Bezugsfrist läuft vom 25. September bis 9. Oktober 2024 jeweils einschließlich. Ein Überbezug ist möglich.
Die Wandelschuldverschreibungen werden mit 7,5 % p.a. verzinst. Die Zinszahlungen erfolgen jährlich zum 14. Oktober. Die Laufzeit der Wandelschuldverschreibungen beginnt am 15. Oktober 2024 und endet am 15. Oktober 2029. Der Wandlungspreis beträgt 7,50 €. Für eine Wandelschuldverschreibung können somit 133 Aktien erworben werden.
Die Erhöhung von Fremd- und Eigenkapital dient vornehmlich dem Ausbau des Sportwetten-Retailgeschäfts der Gruppe.
Am 10. Januar 2025 hat der Vorstand der pferdewetten.de AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus dem genehmigten Kapital beschlossen. Dabei sollen bis zu 1.119.429 neue Aktien zum Preis von 2,50 EUR je Aktie ausgegeben werden, was einem Emissionsvolumen von bis zu 2,8 Mio. EUR entspricht. Bestehende Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht, der genaue Bezugszeitraum steht jedoch noch nicht fest. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2025 gewinnberechtigt und sollen nach der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2024 im regulierten Markt gehandelt werden.
Zusätzlich ist für Ende Februar 2025 eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, in der über ein neues genehmigtes Kapital entschieden werden soll. Dies soll eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 2,4 Mio. EUR ermöglichen, ebenfalls zu einem Bezugspreis von 2,50 EUR je Aktie und unter Wahrung des gesetzlichen Bezugsrechts.
Parallel dazu befindet sich die Gesellschaft in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer Investorengruppe über eine Backstop-Vereinbarung. Diese sieht vor, dass sich die Investoren durch die Zeichnung von insgesamt 2 Mio. neuen Aktien mit einem Betrag von 5 Mio. EUR an den Kapitalerhöhungen beteiligen. Um die Zeichnung dieser Aktien durch die Investoren sicherzustellen, sollen ergänzende Vereinbarungen mit bestehenden Aktionären getroffen werden.
Die Nettoerlöse aus den Kapitalmaßnahmen dienen primär der Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs, der Reduzierung von Verbindlichkeiten und der Verbesserung der Kapitalstruktur. Hintergrund der Maßnahmen ist der erhöhte Liquiditätsbedarf infolge von Verzögerungen bei der Testierung des Jahresabschlusses 2023, die zu höheren Zins-, Tilgungs- sowie Prüfungs- und Beratungskosten geführt haben. Gleichzeitig wurde die operative Entwicklung des Unternehmens dadurch beeinträchtigt. Im Falle des Abschlusses der Backstop-Vereinbarung wäre der Liquiditätsbedarf der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2025 planmäßig gedeckt.
Das Risikomanagementsystem der pferdewetten.de AG und des Konzerns ist entsprechend dem Aktienrecht darauf ausgerichtet, dass der Vorstand mögliche Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. Es umfasst die Beurteilung der Wirksamkeit der internen Aufbau- und Ablauforganisation, einschließlich der Prozesse und der IT-Unterstützung des Unternehmens. Neben der Identifizierung und Quantifizierung der operativen Risiken zielt der Vorgang auf die Definition und Implementierung wirkungsvoller Management-Informationssysteme, einschließlich Frühwarnsystemen und Risikoindikatoren.
Auf Basis des internen Risikoberichtes wird über die Entwicklung bestehender Risiken oder deren Hinzukommen oder Wegfall berichtet und erfolgt zugleich deren Überwachung. In diesem Zusammenhang werden entsprechende Maßnahmen eingeführt, um die wesentlichen Risiken des Konzerns innerhalb dessen eigenen Einflussbereichs zu minimieren. Je Risiko erfolgt eine Beschreibung sowie Bewertung des Risikos hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung.
Level | Label | Beschreibung |
1 | unwahrscheinlich | Bedrohung tritt fast nie auf. Auftrittswahrscheinlichkeit unter 10% pro Jahr. |
2 | existent | Bedrohung tritt selten auf, geschieht aber von Zeit zu Zeit. Vorfallrate zwischen 10% bis 20% pro Jahr |
3 | möglich | Gelegentliches Auftreten der Bedrohung. Kann regelmäßig passieren. Zeitpunkt des Auftretens möglich alle 4 Jahre, Rate zwischen 20% bis 30% pro Jahr |
4 | wahrscheinlich | Gewöhnliches Vorkommnis Wahrscheinlichkeit zwischen 30% bis zu 50% pro Jahr |
5 | fast sicher | Gewöhnliches Vorkommnis Alles, was möglich ist, mit mehr als 50% Vorfallsrate pro Jahr auftreten |
Level | Label | Beschreibung |
1 | unbedeutend | Das Risikoszenario hat keine oder fast keine Auswirkungen auf die Organisation. |
2 | gering | Die Organisation unterliegt gewissen Auswirkungen durch das Risikoszenario. |
3 | mäßig | Die Organisation wird moderat vom Risikoszenario beeinflusst. |
4 | signifikant | Die Organisation wird durch das Risikoszenario stark beeinträchtigt. |
5 | bedeutend | Die Organisation wird durch das Risikoszenario extrem beeinträchtigt. |
6 | existenzbedrohend | Das Risikoszenario hat evtl existenzbedrohende Auswirkungen auf das Unternehmen. |
Risiko-Levels: aus der Kombination der zu erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit und der zu erwartete Auswirkung eines Risikos ergibt sich die Klassifizierung in hoch, mittel und gering.
SCORE | 2 | 4 | 6 | |
Wahrscheinlichkeit | ||||
Level | ||||
Auswirkung | 1 | 2 | 3 | |
1 | 1 | 2 | 4 | 6 |
2 | 2 | 4 | 8 | 12 |
4 | 3 | 8 | 16 | 24 |
6 | 4 | 12 | 24 | 36 |
8 | 5 | 16 | 32 | 48 |
10 | 6 | 20 | 40 | 60 |
SCORE | 2 | 10 |
Wahrscheinlichkeit | ||
Level | ||
Auswirkung | 5 | |
1 | 1 | 10 |
2 | 2 | 20 |
4 | 3 | 40 |
6 | 4 | 60 |
8 | 5 | 80 |
10 | 6 | 100 |
Die Risikokennzahl wird der Zelle in der oben dargestellten Matrix entnommen, welche im Schnittpunkt von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung liegt.
Basierend auf dem sogenannten "Risiko-Appetit", bestimmt der Vorstand bis zu welchem Level ein Risiko akzeptiert wird.
Das höchste generell zu akzeptierende Risiko ist "niedrig".
Über diesen Akzeptanz-Level hinaus, müssen die Risiken entsprechend behandelt oder nachweislich durch den Vorstand der pferdewetten.de Gruppe akzeptiert werden.
Risikokennzahl | Risiko-Level | Risikobewertung |
1-12 | niedrig | Diese Risiken werden akzeptiert. |
13-36 | mittel | Diese Risiken sollten behandelt werden, die Maßnahmenentscheidung obliegt dem Risikoverantwortlichen. |
37-100 | hoch | Diese Risiken müssen priorisiert behandelt werden. Sollen keine Maßnahmen erfolgen, müssen diese Risiken nachweislich durch die Geschäftsführung akzeptiert werden. |
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist grundsätzlich einer Reihe von Risiken ausgesetzt, deren Eintritt einzeln oder zusammen mit anderen Umständen die Geschäftstätigkeit des Konzerns erheblich beeinträchtigen und unter Umständen erhebliche bis existenzgefährdende nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Dabei geht das Management des Konzerns gemäß der Risikopolitik grundsätzlich nur solche Risiken ein, die im Rahmen der Wertschaffung unvermeidbar, jedoch kontrollierbar sind. Das dazu erforderliche Risikomanagement ist in den Kerngeschäftsprozess und in die eingesetzten Systeme des Konzerns eingebunden.
Hinsichtlich der Art der Risiken, ihrer Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit werden nachfolgend nur die als wesentlich erachteten Risiken beschrieben, die das Geschäft sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich beeinflussen können.
Die pferdewetten.de AG ist als Mutterunternehmen mittelbar den Wirkungen von Risiken unterworfen, denen die Konzern-Tochtergesellschaften ausgesetzt sind. Die nachstehend beschriebenen Risiken gelten somit, wenn nicht explizit angeführt, in ihrer mittelbaren Wirkung auch für die pferdewetten.de AG.
Die Gesellschaft befindet sich gegenwärtig in einer angespannten Ergebnis- und Liquiditätssituation, so dass sich das Liquiditätsrisiko als ein wesentliches Risiko für die Fähigkeit der pferdewetten.de AG und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit darstellt.
Ursächlich hierfür ist das Expansionsbestreben im Bereich SPORTWETTE, dass zum einen im Segment SPORTWETTE ONLINE dazu geführt hat, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Aufwendungen bzw. Ausgaben im Bereich Marketing erforderlich waren, denen noch keine entsprechenden Erträge bzw. Einnahmen gegenüberstehen. Diese werden entsprechend der Planung des Vorstands nun für die Geschäftsjahre ab 2026 erwartet und dies wird dann nach Einschätzung des Vorstands zu einer positiven Entwicklung sowohl des operativen Ergebnisses als auch des operativen Cashflows führen.
Zum anderen ist ebenfalls durch das Expansionsbestreben im Segment SPORTWETTE RETAIL die Ergebnissituation angespannt, da hier zwar Erträge bzw. Einnahmen generiert werden, diesen aber hohe Aufwendungen bzw. Ausgaben auf administrativer Ebene gegenüberstehen. Ferner sind die bisher generierten Erträge bzw. Einnahmen nicht in der ursprünglich geplanten Höhe angefallen. Dies ist im Wesentlichen auf Verzögerungen im Lizensierungsprozess und der damit verbundenen Verzögerung bei der Eröffnung der Shops zurückzuführen. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen im Wirtschaftsbericht. Dies erforderte eine entsprechende Anpassung der Planung im Hinblick darauf, dass insbesondere die erwartete Steigerung der Umsatzerlöse zu einem späteren Zeitpunkt erwartet wird, sodass der Vorstand erst ab dem Geschäftsjahr 2025 von einer positiven Entwicklung des operativen Ergebnisses sowie des operativen Cashflows ausgeht.
Vor dem Hintergrund des erwarteten Expansionsbestrebens in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE und SPORTWETTE RETAIL und der über die Segmente hinweg konstant geplanten Fixkosten, soll sich nach Einschätzung des Vorstands eine Ergebnisverbesserung aus Umsatzsteigerungen ergeben.
Im Segment PFERD wird eine konstante Ergebnissituation im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) erwartet, wenngleich das Geschäft in diesem Segment durch die Abhängigkeit von einem großen Kunden gekennzeichnet ist. Auf dieser Grundlage plant der Vorstand ein positives operatives Ergebnis und einen positiven operativen Cashflow auf einem gleichbleibenden Niveau.
Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ist vor diesem Hintergrund insbesondere von der Entwicklung der operativen Geschäftstätigkeit in den drei Segmenten, der Realisierung der Planung und damit einhergehend von einer positiven Gesamtentwicklung der Ergebnis- und Liquiditätssituation sowie von weiteren Finanzierungsmaßnahmen im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) abhängig.
Bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses wurden bezogen auf das operative Geschäft folgende Maßnahmen eingeleitet bzw. teilweise umgesetzt:
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Etablierung eines Restrukturierungsprogramms zur Reduktion operativer und administrativer Ausgaben bzw. Aufwendungen in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE, SPORTWETTE RETAIL und PFERD, ab August 2024. |
― |
Abschluss weiterer neuer Franchise-Verträge zur Umsetzung des geplanten Shop Ausbaus und damit Generierung von Umsatzerlösen im Segment SPORTWETTE RETAIL. Bis zum 30. September 2024 sind 189 Shops aktiv. Bis zum 31. Dezember 2025 ist die Eröffnung von 135 weiteren Shops geplant, was weitere finanzielle Mittel erfordert. Im Monatsdurchschnitt sind, basierend auf den bisherigen Erfahrungen, Umsatzerlöse von TEUR 21 bzw. ein Ergebnisbeitrag von TEUR 4 je Shop zu erwarten.; |
― |
Erwerb eigener Shops im Segment SPORTWETTE RETAIL. Dies betrifft sowohl den Einzelerwerb von Shops an den Standorten Arnsberg und Bad Oeynhausen als auch den Erwerb von Shops, die in einer Gesellschaft gebündelt sind. Für den Erwerb der Shops in Bad Oeynhausen und Arnsberg wurden in 12/2023 bereits Anzahlungen in Höhe von 1,75 Mio. EUR geleistet. Die verbleibenden 1,75 Mio. EUR waren ursprünglich fällig im Mai 2024 und werden in Abstimmung mit dem Verkäufer durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen) bedient. Für die übrigen zu erwerbenden Shops wurden in 05/2024 bereits Anzahlungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR auf den Kaufpreis geleistet. Der Gesamtkaufpreis beträgt 21,0 Mio. EUR. Den vollständigen Erwerb plant der Vorstand für 12/2024-01/2025, finanziert durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen). Der verbleibende Kaufpreis ist spätestens mit der Vorlage des Jahresabschlusses 2026 im Kalenderjahr 2027 fällig. |
Zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit wurden in 2023 und bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses folgende Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt:
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Im Dezember 2023 und Februar 2024 wurden der pferdewetten.de AG zwei Darlehen von Finanzierungspartnern im Volumen von 4,5 Mio. EUR bzw. 1,0 Mio. EUR gewährt, für die gegenwärtig bereits Tilgungen in Höhe von monatlich 0,285 Mio. EUR geleistet werden. Die unter Berücksichtigung der laufenden Tilgungen bestehende Restschuld in Höhe von 3,5 Mio. EUR ist am 28.02.2025 fällig. |
― |
Im Mai 2024 wurde der pferdewetten.de AG ein Darlehen von einem Investor in Höhe von 3,0 Mio. EUR gewährt, welches frühestens am 31.12.2025 nach vorheriger Kündigung durch einen der Vertragsparteien endfällig ist. |
Zur weiteren Finanzierung der pferdewetten.de AG wurden bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses darüber hinaus folgende Finanzierungmaßnahmen durchgeführt sowie weitere Maßnahmen eingeleitet:
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Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8,0 Mio. EUR im März 2024 zugeführt worden sind. |
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Platzierung einer Wandelanleihe (in 10/2024; ISIN DE000A383Q70) im Nominalvolumen von 5,0 Mio. EUR, wovon der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8m€ im März und 5 Mio. EUR im August 2024 zugeführt worden sind. |
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Die Zeichnungsfrist endete am 16.10.2024. Der nominale Zinssatz beträgt 7,5% p.a. und ist jeweils im Oktober eines Jahres bei Nichtausübung des Wandlungsrechts zu zahlen. Bei Nichtausübung des Wandlungsrechts ist die Wandelschuldverschreibung endfällig am 22.10.2029; |
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Platzierung einer Anleihe am skandinavischen Kapitalmarkt (sog. "Nordic Bond") im Volumen von 25,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Mit vorbereitenden Maßnahmen zur Platzierung wurde bereits im Dezember 2023 begonnen. Aktuell ist die Platzierung für Dezember 2024 geplant. |
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Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 2,8 Mio. EUR im März 2025 zugeführt worden sind. |
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Eine weitere Kapitalerhöhung in Q2/ 2025 ist geplant. |
Die vorgenannten Gegebenheiten deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt. Sofern sich die geplanten Finanzierungsmaßnahmen nicht realisieren lassen und die geplanten Ergebnisentwicklungen nicht eintreten, besteht damit ein nicht unerhebliches Risiko, dass der Fortbestand der Gesellschaft bzw. des Konzerns gefährdet sein könnte.
Der Vorstand erwartet mit überwiegender Wahrscheinlichkeit, dass die vorgenannten Finanzierungsmaßnahmen umgesetzt werden und dass die geplanten Ergebnisentwicklungen eintreten. Dafür spricht, dass inkl. der Kapitalerhöhung 2025 alle Maßnahmen des Konzerns überzeichnet waren. Daher geht der Vorstand von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus.
Der Konzern pferdewetten.de AG unterliegt im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken des Marktes, rechtlichen und regulatorischen Risiken oder beispielsweise technologischen Risiken. Die wesentlichen Risiken der künftigen Entwicklung sind im zusammengefassten Lagebericht angegeben. Die möglichen Auswirkungen von Risiken werden im Rahmen des Risikomanagements als Bestandteil des periodischen Berichtswesens analysiert und bewertet. Weiterer Bestandteil des Risikomanagements ist das Erfordernis einer Genehmigung durch den Aufsichtsrat für bestimmte Maßnahmen.
Die Risiken aus Wechselkursveränderungen werden als geringfügig eingestuft. Im operativen Bereich werden Transaktionen fast ausschließlich in Euro abgerechnet und Fremdwährungstransaktionen innerhalb einer so kurzen Zeitspanne abgewickelt, die - auch aufgrund des Volumens dieser Transaktionen - lediglich ein geringfügiges Risiko enthalten.
Zinsrisiken werden ebenfalls als geringfügig eingestuft, weil Darlehen entweder mit festen Zinsvereinbarungen abgeschlossen worden sind oder aufgrund ihrer geringen Restlaufzeit nur Risiken von untergeordneter Bedeutung aus den Veränderungen des Zinssatzes erfahren können.
Aus dem operativen Risiko, dass aufgrund von unausgewogener Gewinnentwicklungen bei den Buchmacherwetten Kunden signifikante Gewinne erzielen werden, können sich ebenso Liquiditätsrisiken ergeben. Diesem begegnet der Konzern mit entsprechenden Limitierungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie mit einem Risikomanagement, bei dem die Relation der Wetteinsätze und potenziellen Gewinnauszahlungen überwacht und gesteuert wird. Im Rahmen des Risikomanagements werden darüber hinaus auch eigene Wetten zur Minimierung des Risikos aus der Auszahlung hoher Wettgewinne getätigt. Dies erfolgt insbesondere, wenn einzelne Wetter hohe Platzierungen auf einzelne Wetten vornehmen.
Risiken bezüglich des Zahlungsausfalls von wesentlichen Forderungen werden fortlaufend überwacht und gesteuert. Das maximale Risiko für Zahlungsausfälle wird in der Bilanz anhand der zum Buchwert angesetzten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte abgebildet. Darüber hinaus bestehen umfangreiche Sicherungsrechte an Aktien in Bezug auf die in Höhe von 426 T€ gewährten Darlehen an den Vorstand und die Mitarbeiter der Gesellschaft. Die Darlehen werden unter den langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Insoweit sind die Darlehensforderungen ausreichend besichert.
Risiken etwaiger Liquiditätsengpässe werden mittels periodischer Liquiditätsplanungen überwacht.
Das Kapitalmanagement soll den Konzern in die Lage versetzen, eine positive Cashflow-Entwicklung zu erzielen und die Finanzierung des operativen Geschäfts zu gewährleisten.
Gemanagt wird ein Eigenkapital von 9.699 T€ per 31. Dezember 2023 (Vorjahr 18.966 T€) bei einer Eigenkapitalquote von 20,4 % (Vorjahr 53 %). Ziel des Kapitalmanagements ist die finanzielle Substanzerhaltung und -erweiterung. Dies erfolgt unter der Maßgabe, dass Chancen bei der Erschließung von Märkten und neuen Produkten genutzt werden können und sollen. Einsparungspotenziale werden permanent untersucht und entsprechende Aktivitäten nach abgeschlossener Prüfung umgesetzt. Insgesamt soll das Kapitalmanagement den Konzern in die Lage versetzen, eine positive Geschäftsentwicklung zu erreichen.
Die Liquiditätslage des Konzerns wird laufend überwacht und stetig in einen konkreten Liquiditätsplan aller erwarteten zukünftigen Ein- und Auszahlungen überführt. Zum Abschlussstichtag verfügt der Konzern über frei investierbare liquide Mittel in Höhe von 8.921 T€ (unter der Berücksichtigung von kurzfristigen Kreditkartenverbindlichkeiten von insgesamt 4 T€).
Der im September 2023 aufgestellte Liquiditätsplan weist über einen 12-Monatszeitraum ab dem Stichtag der Abschlussaufstellung jederzeit Zahlungsmittelüberschüsse aus, so dass die Unternehmensfortführung der pferdewetten.de AG und des Konzerns gesichert ist. Bezüglich des Bestehens einer wesentlichen Unsicherheit, die Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann bzw. die Notwendigkeit einer weiteren Finanzierung aufwerfen, wird auf den zusammengefassten Lagebericht für den Jahres- und Konzernabschluss der pferdewetten.de AG (Abschnitt 8, Unterabschnitt "Bedeutsame finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen") verwiesen.
Als Honorar für die Abschlussprüfung wurden durch den Abschluss im Geschäftsjahr 2023 512 T€ berechnet. Für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahr 2022 wurden darüber hinaus 70 T€ im Geschäftsjahr 2023 erfasst.
Durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden keine weiteren Bestätigungsleistungen, Steuerberatungsleistungen oder sonstigen Leistungen erbracht.
Salden und Geschäftsvorfälle zwischen Gesellschaft und ihren Tochterunternehmen, die nahe stehende Unternehmen und Personen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangsangabe nicht erläutert. Der Vorstand, Aufsichtsrat und andere Mitarbeiter in Schlüsselpositionen haben während des Geschäftsjahres die folgenden Bezüge erhalten:
in T€ | Vorjahr in T€ |
|
Kurzfristige Leistungen | 1.249 | 1.051 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 0 | 0 |
Sonstige langfristige Leistungen | 0 | 0 |
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 288 | 0 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 0 | 0 |
Die Vergütung des Vorstands und der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen ist vom Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der individuellen Leistung sowie von Markttrends festgelegt worden.
Hinsichtlich der Kreditgewährung an den Vorstand der pferdewetten.de AG verweisen wir auf die Erläuterungen unter Tz. 6.5.
Sonstige Dienstleistungen gegenüber anderen nahestehenden Personen wurden weder erbracht noch bezogen.
Es wurden keine Wertberichtigungen für Forderungen gegen nahestehende Unternehmen oder Personen im aktuellen oder vorherigen Geschäftsjahr vorgenommen.
Eine nach § 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf der Homepage der pferdewetten.de AG (www.pferdewetten.ag/corporate-governance/entsprechenserklaerung/) öffentlich zugänglich gemacht.
Düsseldorf, 22. Mai 2025
Pierre Hofer Vorstand, Vorsitz
Ronny Kießling, Vorstand
Lars Corbo, Vorstand
An die pferdewetten.de AG, Düsseldorf
Wir waren beauftragt, den Konzernabschluss der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden zu prüfen. Darüber hinaus waren wir beauftragt, den mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefassten Konzernlagebericht der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 zu prüfen. Die in Abschnitt "11. Zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB/Stand: 2023" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB sowie die in Abschnitt "8.1 Kontrollsystem und Verfahren" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Wir geben keine Prüfungsurteile zu dem beigefügten Konzernabschluss und dem beigefügten zusammengefassten Lagebericht ab. Aufgrund der Bedeutung der im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe von Prüfungsurteilen" beschriebenen Sachverhalte sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu erlangen, und versagen daher den Bestätigungsvermerk.
Der Konzern befindet sich in einer angespannten Liquiditätssituation. Die gesetzlichen Vertreter des Mutterunternehmens haben den Konzernabschluss unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Sie haben dieser Einschätzung Unternehmensplanungen einschließlich Liquiditätsplanungen zugrunde gelegt. Wir haben keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise zu den Annahmen, auf denen die Unternehmensplanungen basieren, erlangen können. Wir waren daher nicht in der Lage, Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu ziehen.
Der Konzern bilanziert zum 31. Dezember 2023 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2023 aus Wettgeschäften mit Einzelpersonen und mit Wettgemeinschaften, bei denen die Personen entweder vor der Wette keine Einzahlungen geleistet haben oder nicht alle Personen einer Wettgemeinschaft regelkonform identifiziert wurden. Es ist bisher nicht abschließend geklärt, ob die genannten Wettgeschäfte gegen geltendes Glücksspielrecht (bspw. für Deutschland gegen die Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021) verstoßen und es sich damit um nichtige Wettgeschäfte gehandelt hat. Aus diesen Wettgeschäften werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 424 ausgewiesen. Ferner enthalten die Umsatzerlöse aus solchen Wettgeschäften Nettogewinne aus der Realisation der Gewinne und Verluste aus den Wetten gemäß IFRS 9, deren Höhe für das Geschäftsjahr 2023 bisher nicht feststeht. Wir können nicht ausschließen, dass es sich bei den Umsatzerlösen um wesentliche Beträge handelt. Daher waren wir nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen in Bezug auf die Existenz, die Bewertung und den Ausweis von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Umsatzerlösen einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig sind.
Es werden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von insgesamt TEUR 6.167 bilanziert, welche sich u.a. aus Geschäfts- und Firmenwerten in Höhe von TEUR 1.578, selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 3.112, Rechten an Domains in Höhe von TEUR 715 und erworbenen Kundenstämmen von TEUR 143 zusammensetzen. Bezüglich der Werthaltigkeit vorgenannter immaterieller Vermögenswerte konnten wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen. Daher waren wir nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen in Bezug auf die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte im Konzernabschluss einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Die gesetzlichen Vertreter des Mutterunternehmens haben uns keine hinreichenden Prüfungsnachweise zur Ermittlung der laufenden Ertragsteuern und der latenten Steuern zur Verfügung gestellt. Insbesondere werden aktive latente Steuern in Höhe von insgesamt TEUR 8.716 bilanziert, welche sich in Höhe von TEUR 8.777 aus nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen und in Höhe von TEUR -61 aus temporären Bewertungsunterschieden ergeben. Wir haben zur Prüfung der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise zu den Annahmen, auf denen die aus den Unternehmensplanungen abgeleiteten Steuerplanungen basieren, erlangen können. Daher waren wir nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen für die in der Konzernbilanz ausgewiesenen aktiven latenten Steuern, die Ertragsteuerforderungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einschließlich der zugehörigen Angaben im Konzernanhang notwendig waren.
Unter den sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerten werden geleistete Anzahlungen zum Erwerb von zwei stationären Wettbüros in Höhe von TEUR 1.750 ausgewiesen. Die Anzahlungen wurden im Geschäftsjahr 2023 unbesichert geleistet. Der Vollzug zur Übernahme der Wettbüros war vertragsgemäß für 2024 vereinbart. Die Wettbüros wurden nach uns erteilten Auskünften bisher nicht erworben. Zur Werthaltigkeit dieser im Geschäftsjahr 2023 geleisteten Anzahlungen haben wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangt. Wir können nicht beurteilen, ob bis zum Datum unseres Versagungsvermerks die Übernahme weiterhin möglich ist oder stattdessen eine Rückabwicklung einschließlich einer vollständigen Rückzahlung der geleisteten Anzahlungen erfolgen wird. Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen in Bezug auf die Bewertung der geleisteten Anzahlungen einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Zu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag haben wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangt. Wir können nicht beurteilen, ob bis zum Datum unseres Versagungsvermerks alle Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die nachträglich bessere Erkenntnisse über die Verhältnisse zum Abschlussstichtag liefern, und Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Konzernbilanz berücksichtigt sind, vollständig erfasst wurden. Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen im Konzernabschluss einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Darüber hinaus konnten wir zu einzelnen Angaben und Aussagen im Konzernanhang in den Abschnitten "2. p) Annahmen und Schätzungen" und "6.9. Risikomanagement und Angaben zum Kapitalmanagement" keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen.
Diese Sachverhalte haben umfassende Bedeutung auch für die Beurteilbarkeit der im zusammengefassten Lagebericht erfolgten Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage des Konzerns sowie der Darstellung der Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung.
Außerdem konnten wir zu einzelnen Angaben und Aussagen im zusammengefassten Lagebericht keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen:
― |
zu den in Abschnitt "6. Prognosebericht" getätigten Prognosen der gesetzlichen Vertreter zu den finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, |
― |
zu den in Abschnitt "8.2. Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" beschriebenen ergriffenen Maßnahmen, die im Zusammenhang mit den Mängeln im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem stehen, |
― |
zu den in Abschnitt "9. Risikomanagement" erfolgten Angaben zu Risiken, Risikoeinschätzungen und von den gesetzlichen Vertretern ergriffenen Maßnahmen sowie den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter zum Gesamtbild der Risikosituation der pferdewetten.de AG und des Konzerns. |
Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen im zusammengefassten Lagebericht notwendig waren.
Darüber hinaus ist der Konzernanhang in Teilen unvollständig bzw. fehlerhaft:
― |
Entgegen IFRS 7.35B (b) werden keine Angaben zum Ausfallrisiko der in den finanziellen Vermögenswerten bilanzierten Darlehen gegen Geschäftspartner in Höhe von TEUR 1.686 gemacht. |
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Entgegen IFRS 7.39 (a) wird keine Fälligkeitsanalyse der finanziellen Verbindlichkeiten durchgeführt. |
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Entgegen IAS 7.44A werden keine Angaben zu Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten, einschließlich Veränderungen durch Cashflows und nicht zahlungswirksame Veränderungen gemacht. |
Weiterhin ist der zusammengefasste Lagebericht in Teilen unvollständig bzw. fehlerhaft:
― |
In Abschnitt "7. Unternehmenssteuerung" erfolgt keine Begründung zu den im Vergleich zum Vorjahr erstmals aufgenommenen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Zudem ist die Definition der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren nicht hinreichend konkretisiert. |
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In Abschnitt "8.2. Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" wird auf einen festgestellten Mangel im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem hingewiesen. Die gesetzlichen Vertreter geben an, dass nach Untersuchung des Sachverhalts durch eine externe Beratungskanzlei keine weiteren oder ähnlich gelagerte Fälle identifiziert wurden. Nach den im Rahmen unserer Prüfung gewonnenen Erkenntnissen könnten jedoch ähnlich gelagerte Fälle vorliegen. |
― |
In Abschnitt "9. Risikomanagement" wird eine zum Vorjahr abweichende Risiko-Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit, des Auswirkungsgrads und der Risikobewertung vorgenommen. Eine Begründung zur Änderung der Risiko-Klassifizierung wird nicht abgegeben. |
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Bei den in Abschnitt "11. Zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB/Stand: 2023" enthaltenen Festlegungen zur Frauenquote für den Vorstand und den Aufsichtsrat mit der Zielgröße Null werden entgegen § 315d HGB in Verbindung mit 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB die von § 111 Abs. 5 AktG gesetzlich vorgeschriebenen Begründungen nicht angegeben. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren, oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Es liegt in unserer Verantwortung, eine Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchzuführen. Des Weiteren liegt es in unserer Verantwortung, einen Bestätigungsvermerk zu erteilen. Aufgrund der im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe von Prüfungsurteilen" beschriebenen Sachverhalte sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für Prüfungsurteile zu diesem Konzernabschluss und diesem zusammengefassten Lagebericht zu erlangen.
Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.
Wir waren beauftragt, gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchzuführen, ob die für Zwecke der Offenlegung zu erstellenden Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen.
Wir geben kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab. Aufgrund der Bedeutung des im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe eines Prüfungsurteils" beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.
Da uns die gesetzlichen Vertreter bis zum Zeitpunkt der Erteilung des Versagungsvermerks keine ESEF-Unterlagen zur Prüfung vorgelegt haben, geben wir kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Es liegt in unserer Verantwortung, eine Prüfung der ESEF-Unterlagen in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchzuführen. Aufgrund des im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe eines Prüfungsurteils" beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. August 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Oktober 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2010 als Abschlussprüfer der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Versagungsvermerk enthaltene Erklärung der Nichtabgabe der Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang steht.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Guido Flore.
Hamburg, den 22. Mai 2025
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jens Löffler, Wirtschaftsprüfer
Guido Flore, Wirtschaftsprüfer
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns.
Die pferdewetten.de AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein börsennotiertes Unternehmen (ISIN DE000A2YN777 Handelsplatz Deutsche Börse), das seit 1997 in den Bereichen Online- und Offline-Wetten tätig ist. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert auf drei Kernsegmenten: PFERD, SPORTWETTE ONLINE und SPORTWETTE RETAIL.
Darüber hinaus werden Dienstleistungen, wie Wett-Content und Riskmanagement für nationale und internationale Wettanbieter, angeboten.
Die Gesellschaft betreibt ihre Dienstleistungen sowohl in Deutschland als auch international und ist an verschiedenen Standorten, darunter Düsseldorf und Malta, vertreten.
Im Segment PFERD zählt die Plattform pferdewetten.de mit mehr als 57.000 registrierten Kunden (Stand 31. Dezember 2023) zu den führenden Anbietern von Pferdewetten in Deutschland. Dabei tritt die Gesellschaft sowohl als Vermittler im Totalisator-Geschäft als auch im Buchmacher und Festkurs-Wettgeschäft als eigenständiger Wettanbieter auf. Hierbei tritt die pferdewetten-service.de GmbH als Verhandler mit den Rennvereinen auf und liefert Festkurse für das Pferdeprodukt.
Das zweite Segment SPORTWETTE ONLINE mit der Domain sportwetten.de (Stand 31. Dezember 2023: mehr als 67.000 registrierte online-Kunden) wird seit April 2020 wieder eigenständig durch den konzerneigenen Buchmacher betrieben. Die sportwetten.de GmbH organisiert dafür das Marketing und den Kunden-Support.
Seit Juni 2022 ist der Konzern im dritten Segment SPORTWETTE RETAIL in den stationären Vertrieb in Deutschland und Österreich eingestiegen und erweitert kontinuierlich die Anzahl von sogenannten Franchise-Shops. Dabei tritt die Gesellschaft mit ihrem konzerneigenen Buchmacher auf, wobei durch Dritte betriebene Shops als Wettvermittler für die Gesellschaft auftreten. Im Jahr 2023 wurde ergänzend auch mit dem Betrieb von eigenen Shops in Deutschland begonnen.
Das Unternehmen besitzt Lizenzen der Malta Gaming Authority sowie deutsche Lizenzen für den Glücksspielbetrieb sowohl für Pferde- als auch für Sportwetten.
Der Jahresabschluss der pferdewetten.de AG wird nach handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetztes (AktG) aufgestellt.
Der Konzernabschluss der pferdewetten.de AG wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie diese in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach den gemäß § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Im Jahr 2023 war die deutsche Wirtschaft weiterhin von globalen und nationalen Herausforderungen geprägt, die das wirtschaftliche Wachstum bremsten. Dazu zählten die Folgen der Energiekrise, hohe Inflation sowie die geopolitischen Spannungen u.a. aufgrund des Ukraine-Kriegs.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Jahr 2023 um 0,3 % zurück. Hohe Energiekosten und eine schwache Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland, belasteten die Industrie, insbesondere energieintensive Branchen wie die Chemie- und Stahlindustrie.1
Die durchschnittliche Inflationsrate betrug im Jahr 2023 5,9 %. Besonders stark stiegen die Preise für Nahrungsmittel (+12,4 %) und Energie, was die Kaufkraft der Verbraucher erheblich beeinträchtigte. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte mehrmals die Zinsen, um die Inflation zu bekämpfen, was jedoch das Wirtschaftswachstum und die Kreditvergabe weiter dämpfte.2
2
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten blieb der Arbeitsmarkt im Jahr 2023 stabil. Die Arbeitslosenquote lag bei etwa 5,4 %, wobei Fachkräftemangel insbesondere in Bereichen wie Gesundheit, IT und Handwerk ein Problem darstellte. Unternehmen investierten verstärkt in digitale Transformation und grüne Technologien, insbesondere in erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität.3
Die privaten Konsumausgaben entwickelten sich im Jahr 2023 rückläufig. Angesichts der hohen Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten gingen die realen privaten Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr zurück. Hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise führten dazu, dass Verbraucher weniger Geld für andere Waren und Dienstleistungen ausgaben.4
Der Konsumklimaindex, ein Maß für die Stimmung der Verbraucher in Bezug auf ihre wirtschaftliche Lage, blieb im Jahr 2023 auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Dezember 2023 lag der Index bei -27,6 Punkten, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellte, als die extrem hohen Energiekosten den Index stark belasteten. Dennoch war das Vertrauen der Verbraucher aufgrund hoher Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin gedämpft. Anfang 2024 verschlechterte sich der Konsumklimaindex erneut, da die Herausforderungen wie Inflation und geopolitische Unsicherheiten anhielten.5
Die deutschen Börsen erlebten 2022 und 2023 eine volatile Phase, geprägt durch globale Unsicherheiten, steigende Zinsen und schwankende Energiepreise. Der DAX, der wichtigste deutsche Aktienindex, schwankte stark, konnte sich jedoch bis Ende 2023 stabilisieren. Für 2024 wird ein moderates Wachstum an den Börsen erwartet, da die Märkte von einer abnehmenden Inflation und einer leichten wirtschaftlichen Erholung profitieren könnten. Die Unsicherheit bleibt jedoch hoch, insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Zinsentwicklung.6
3
https://www.arbeitsagentur.de/presse/2024-02-jahresrueckblick-2023
5
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2425/umfrage/gfk-konsumklima-index/
Das Jahr 2023 war von anhaltenden Belastungen durch hohe Energiekosten, Inflation und schwachem globalen Wachstum geprägt. Dennoch zeigte die deutsche Wirtschaft in einigen Bereichen Resilienz, insbesondere durch die Anpassung an die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten und die Transformation hin zu erneuerbaren Energien. Die Aussichten für die Zukunft bleiben aus Sicht des Vorstands jedoch gedämpft.
Die Glücksspielbranche in Deutschland, insbesondere der Bereich der Sportwetten, war im Jahr 2023 weiterhin intensiv mit den Auswirkungen der regulatorischen Veränderungen durch den Glücksspielstaatsvertrag IV belastet und zusätzlich durch den zunehmenden Wettbewerb geprägt. Die Einführung und Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) hatte weitreichende Auswirkungen auf die Branche, die weiterhin von einer steigenden Nachfrage, aber auch von verschärften Auflagen und Regularien beeinflusst wird.
Der Glücksspielmarkt in Deutschland wuchs 2023 moderat, wobei der Bereich der Sportwetten einer der größten Treiber des Wachstums blieb. Der zunehmende Zugang zu Online-Plattformen und die gestiegene Beliebtheit von mobilen Endgeräten trugen zu einer stärkeren Nutzung von Online-Sportwetten bei. Während stationäre Wettbüros weiterhin eine Rolle spielten, verlagerte sich der Marktanteil zunehmend in den digitalen Bereich, da viele Kunden die Bequemlichkeit von Online-Angeboten bevorzugten.7
7
https://www.onlinecasinosdeutschland.de/news/taetigkeitsbericht-der-ggl-2023/
Laut Schätzungen lag der Gesamtumsatz der Sportwettenanbieter in Deutschland im Jahr 2023 bei rund 10 Milliarden Euro, was ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr darstellte. Die Nachfrage wurde durch Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar befeuert, deren Auswirkungen sich auch auf das Folgejahr erstreckten.8
Die größte Herausforderung und zugleich der bedeutendste Faktor für die Entwicklung der Branche war die Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags, der seit Juli 2021 in Kraft ist. Der GlüStV 2021 hat die rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Glücksspiel und insbesondere für Sportwetten erheblich verändert. Die Einführung von Lizenzanforderungen und strikteren Regularien führte zu tiefgreifenden Veränderungen für die Marktteilnehmer.
Die wichtigsten Regelungen des GlüStV 2021, die sich 2023 weiterhin stark auf die Branche auswirkten, umfassen:
Anbieter von Sportwetten mussten eine offizielle Lizenz beantragen, um legal tätig zu sein. Diese Maßnahme zielte darauf ab, den Markt zu regulieren und illegalen Anbietern entgegenzuwirken. Die Lizenzvergabe führte zu einem intensiveren Wettbewerb und zwang kleinere und unlizenzierte Anbieter, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen.
Der GlüStV 2021 führte klare Grenzen für den maximalen Einsatz pro Wette ein und regulierte die Werbemaßnahmen für Sportwetten strenger. Insbesondere Werbung im Fernsehen und im Internet unterliegt seither strengeren Vorgaben, was den Marktteilnehmern weniger Freiräume bei der Kundenakquise lässt.
Der Vertrag setzte verschärfte Maßnahmen zum Schutz von Spielern und insbesondere Minderjährigen um. Dazu gehörten unter anderem die Einführung von Einzahlungslimits, striktere Identitätsprüfungen und Maßnahmen zur Suchtprävention. Anbieter mussten umfangreiche Schutzmechanismen implementieren, um der Regulierung gerecht zu werden.
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https://www.onlinecasinosdeutschland.de/news/taetigkeitsbericht-der-ggl-2023/
Die Umsetzung des GlüStV IV führte zu mehreren markanten Auswirkungen für die Sportwettenbranche:
Aufgrund der strikten Lizenzanforderungen und der verschärften Regularien verließen viele kleinere Anbieter den Markt. Größere, international tätige Unternehmen hingegen konnten sich durchsetzen und ihre Marktanteile ausbauen, was zu einer Konsolidierung der Branche führte.
Die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf den Spielerschutz und die Lizenzierung, führte zu höheren Betriebskosten für die Marktteilnehmer. Anbieter mussten in Technologien investieren, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, insbesondere in Bezug auf die Kontrolle von Limits und Identitätsprüfungen. Dies führte zu einem gewissen Preisdruck in der Branche.
Ein positiver Effekt des GlüStV war die zunehmende Transparenz und Legalität des Marktes. Der illegale oder graue Markt wurde deutlich zurückgedrängt, während lizenzierte Anbieter von der erhöhten Rechtssicherheit profitierten. Dies stärkte das Vertrauen der Verbraucher in legale Sportwettenanbieter und trug zu einem stabileren Marktwachstum bei.
Die Einführung von Wett- und Einsatzlimits, insbesondere für Live-Wetten, hatte einen dämpfenden Effekt auf die Wetten mit höheren Einsätzen. Während dies den Spielerschutz stärkte, führte es gleichzeitig zu einer Reduzierung der Umsätze bei den betroffenen Anbietern, die auf hohe Einsätze angewiesen waren.
Für die kommenden Jahre erwartet der Vorstand, dass sich die Glücksspielbranche in Deutschland weiter stabilisiert, wobei die strikten Regulierungen langfristig zu einer Bereinigung des Marktes führen dürften. Die Digitalisierung und das Wachstum im Bereich der mobilen Sportwetten werden weiterhin zentrale Treiber sein, während der Wettbewerb zwischen den lizenzierten Anbietern intensiver werden dürfte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2023 für die Glücksspielbranche und insbesondere den Bereich der Sportwetten von der vollständigen Umsetzung des vierten Glücksspielstaatsvertrags und den daraus resultierenden regulatorischen Veränderungen geprägt war. Diese haben zu einer Konsolidierung des Marktes, einer stärkeren Kontrolle und einem gesteigerten Verbraucherschutz geführt, gleichzeitig jedoch auch die operative Flexibilität der Anbieter eingeschränkt.
Der pferdewetten.de AG-Konzern konnte sich in diesem schwierigen Umfeld im Markt behaupten. Trotzdem das Segment der Online-Wetten (SPORTWETTE ONLINE) einen Rückgang der Nachfrage verzeichnete, konnte den wirtschaftlichen Unsicherheiten zum Trotz eine deutliche Steigerung des Umsatzes, insbesondere durch den im Aufbau befindliche Segment SPORTWETTE RETAIL, im Konzern erreicht werden. Der stationäre Vertrieb hingegen wurde neben den langen Vorlaufzeiten bis zur Gewährung der Lizenz für die Wettvermittlungsstelle durch die rückläufige Kaufkraft der Verbraucher leicht gebremst, was sich auch in einem geringeren Wachstum als erwartet im Segment SPORTWETTE RETAIL widerspiegelte.
Der pferdewetten.de AG-Konzern auf diese Herausforderungen mit einer Fokussierung auf Effizienzsteigerung und Kostenmanagement. Das Unternehmen investierte in die Optimierung seiner digitalen Plattformen, um die Kundenerfahrung zu verbessern und die Marktposition zu stärken. Zudem wurde der Ausbau des mobilen Wettangebots forciert, um von der steigenden Nutzung mobiler Endgeräte zu profitieren. Für das Segment SPORTWETTE RETAIL wurde eine selektive Expansion der Franchise-Shops vorgenommen, um die Risiken hoher Betriebskosten zu minimieren. Langfristig plant der Konzern, seine Marktposition durch gezielte Investitionen in die Digitalisierung zu stärken.
Auch wenn wir mit einem Konzern-Umsatzwachstum von 65% unsere Erwartung von einer Steigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich übererfüllt haben, konnte keines der Segmente wie erwartet zum EBITDA beitragen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben sich die Geschäfte innerhalb des pferdewetten.de AG-Gruppe unterschiedlich entwickelt. Während das Segment PFERD auf Vorjahresniveau positiv zum Unternehmensergebnis beigetragen hat, mussten wir in den Segmenten Sportwette ONLINE als auch Sportwette RETAIL einen Verlust verzeichnen. Während im Segment Sportwette ONLINE die Marketingmaßnahmen nicht wie erwartet gegriffen haben, hat vor allem das neue, im kostenintensiven Aufbau befindliche, Segment SPORTWETTE RETAIL das Gesamtergebnis deutlich negativ belastet.
Die Wetteinsätze beim konzerneigenen Pferde-Buchmacher sanken auf € 248 Mio. (Vorjahr: € 278 Mio.) und die vermittelten Wettumsätze stiegen auf € 198 Mio. (Vorjahr: € 153 Mio.). Hinzu kamen die Wetteinsätze im Segment Sportwette ONLINE von € 7 Mio. (Vorjahr: € 19 Mio.) und € 53 Mio. aus dem Segment Sportwette RETAIL (Vorjahr € 3 Mio.).
Trotz des Rückgangs der Wetteinsätze im Buchmacherbereich im Segment PFERD und SPORTWETTE ONLINE stiegen die Umsatzerlöse deutlich, insbesondere durch die Eröffnung weiterer Retail-Shops, um insgesamt ca. 65% auf T€ 25.354 im Vergleich zum Vorjahr (2022: T€ 15.332).
Segment PFERD erwirtschaftete im Jahr 2023 etwa 51 % des Gesamtumsatzes.
Die Buchmacherwetteinsätze sind von T€ 279.099 in 2022 auf T€ 248.471 gesunken. Boni haben sich auf T€ 13.897 in 2023 gegenüber T€ 12.642 in 2022 erhöht. Die Wetten in die Totalisatoren und die daraus resultierenden Vermittlungsprovisionen haben sich von T€ 15.026 in 2022 auf T€ 18.730 in 2023 erhöht. Nach Abzug der dafür gewährten Boni verbleiben für 2023 T€ 3.512 an Umsatzerlösen (Vorjahr T€ 2.800). Die hohen Bonusanteile in der Vermittlungsprovision liegen vor allem an dem gesteigerten Dienstleistungsgeschäft, das in großen Teilen über die Vermittlung in die internationalen Totalisatoren läuft.
Im Segment PFERD sank das EBITDA im Wesentlichen durch geringere Umsätze im 2. und 3. Quartal von T€ 5.092 in 2022 auf T€ 1.243 in 2023.
Segment SPORTWETTE ONLINE trug etwa 2,3 % zum Gesamtumsatz bei.
Die Umsatzerlöse im Segment SPORTWETTE ONLINE betragen in 2023 T€ 587. Im Vorjahr waren dies T€ 785. Der absolut gesehen recht geringe Betrag im Online-Segment ist weiterhin dadurch begründet, dass die Gesellschaft vor allem in Kundengewinnungsmaßnahmen investiert hat, um ihren Bekanntheitsgrad als Newcomer in dieser attraktiven Branche zu stärken. Dieser planmäßige Schritt wirkt sich zunächst negativ auf die Umsätze aus, da der Konzern - anders als die meisten Wettbewerber - Bonifikationen, also "geschenktes Geld" und die daraus resultierenden Wetteinsätze von den Umsatzerlösen abzieht und nicht als Marketingaufwendungen ausweist.
Das Segment Sportwette ONLINE wird weiterhin durch die geplanten Aufwendungen ins Marketing und den Geschäftsausbau beeinflusst, was zu einem negativen EBITDA in Höhe von T€ -3.720 (Vorjahr T€ -3.410) führt.
Zwar konnten die Aufwendungen im Bereich Marketing um T€ 396 optimiert werden, was insbesondere im Segment Sportwette ONLINE, auf effiziente Maßnahmen zur Kostenreduktion zurückzuführen ist. Der Gesamtaufwand in diesem Segment ist jedoch auf T€ 4.329 (Vorjahr T€ 4.206) gestiegen, was insbesondere auf einen Einmaleffekt einer Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist.
Segment SPORTWETTE RETAIL: Der Anteil dieses Segments am Gesamtumsatz betrug 47 % im Jahr 2023.
Die Umsatzerlöse aus Buchmacherwetten nach Wettsteuern und Kundenboni ("Hold") stiegen deutlich von T€ 258 in 2022 auf T€ 11.815 in 2023. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der erhöhten Anzahl der Wettshops im Segment Retail, welche von durchschnittlich 6 in 2022 auf durchschnittlich 56 angestiegen sind.
Das Segment Retail hat mit einem EBITDA T€ -8.493 im Vergleich zum Vorjahr mit T€ -4.207 durch die Expansionskosten erwartungsgemäß weiterhin negativ zum Konzernergebnis beigetragen.
Der Marketing- und Werbeaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 395 auf TEUR 2.891 vermindert. Dies resultiert aus den Einsparungen im Segment Sportwette ONLINE. Wir verweisen in Bezug auf die geänderte Darstellung in der GuV auf unsere Ausführungen im Konzernanhang. Der Personalaufwand im Konzern stieg im Jahr 2023 um T€ 991, maßgeblich bedingt durch angemessene Gehaltsanpassungen und die gezielte Gewährung von Bonifikationen, die als wichtiger Schritt zur Förderung einer positiven Unternehmensentwicklung angesehen werden. Der Konzern hat im Jahresdurchschnitt Personalaufwendungen für 88 (2022: 90) Mitarbeiter (inkl. Vorstand und leitender Angestellten) getragen. Die durchschnittlichen Personalkosten pro Mitarbeiter (inkl. Vorstand und leitender Angestellten) stiegen dadurch auf T€ 84 (2022: T€ 71).
Die Abschreibungen sind mit T€ 1.826 über dem Vorjahresniveau und liegen weiterhin in einem eher geringeren Rahmen. Sie betreffen im Wesentlichen die im Sommer 2022 in Betrieb genommene neue Software im Bereich Sportwetten und die Investitionen für Terminals und Kassensysteme in das Retail-Geschäft, die seit Juli 2022 abgeschrieben werden, sowie seit dem Jahr 2019 die Abschreibung auf die nach IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte.
Die sonstigen Aufwendungen sind von T€ 10.095 in 2022 um T€ 16.445 auf T€ 26.540 in 2023 gestiegen. Dies liegt auch hier an den gesteigerten Aktivitäten des Konzerns im Retail-Segment. Hier werden im Wesentlichen die Provisionen ausgewiesen, die die Shop-Betreiber für ihre Dienstleistungen erhalten, die in 2023 allein bei MEUR 10 liegen. Zusätzlich betrifft dies aber auch erhöhte Aufwendungen im Bereich der Beratungskosten für die Sportwetten-Konzession, Abschluss- und Prüfungskosten, Provisionen und Fremdleistungen in der IT sowie Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen und der Personalbeschaffung.
Für das Jahr 2023 ergibt sich im Konzern ein EBITDA (Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte) von T€ -10.970 (Vorjahr: T€ -2.525) und ein EBIT (Betriebsergebnis) von T€ -12.797 (Vorjahr: T€ -3.548).
Das Finanzergebnis ist von T€ 12 in 2022 auf T€ -487 in 2023 gesunken. Dies liegt an der Steigerung der Zinsaufwendungen durch die Wandelschuldverschreibung und Darlehen.
Der Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergeben sich im Wesentlichen aus aufgebauten steuerlichen Verlustvorträgen, die eine Erhöhung der aktiven latenten Steuern bedingten.
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses und des Steueraufwandes ist das Konzernergebnis gegenüber T€ -2.493 für 2022 auf T€ -9.546 deutlich gesunken. Nach Berücksichtigung des auf die Minderheitsgesellschafter entfallenden Ergebnisanteils (T€ -1.994) liegt das Konzernergebnis für die Aktionäre der pferdewetten.de AG bei T€ -7.552 (Vorjahr T€-1.539). Dies entspricht einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von € -1,56 (2022: € -0,32) und einem verwässerten Ergebnis von € -1,56 (Vorjahr: € -0,32).
Der Bestand an liquiden Mitteln des Konzerns beträgt per 31. Dezember 2023 T€ 8.926 (2022: T€ 11.466). Hinzu kommen langfristige Vermögenswerte in Höhe von T€ 5.500 (Vorjahr: T€ 5.500), die als Sicherheitsleistung für die gewährten Lizenzen bei deutschen Aufsichtsbehörden hinterlegt sind. Somit besteht ein Überhang an liquiden Mitteln zzgl. der geleisteten Sicherheit in Bezug auf die Kundengeldverbindlichkeiten. Hier ist noch zu berücksichtigen, dass 80% der Kundengelder nicht vorgehalten werden müssen, da sie von institutionellen Spielern kommen, die nicht treuhänderisch verwaltet werden. Die Treuhand-Konten und Kassen bei unseren Wettpartnern sind hier noch nicht eingerechnet.
Ausgehend von der Kapitalflussrechnung sind dem Konzern im Geschäftsjahr aus der operativen Geschäftstätigkeit finanzielle Mittel in Höhe von T€ -9.837 (2022: T€ -2.118) abgeflossen. Gegenüber dem Vorjahr ist der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit insbesondere aufgrund des Aufbaus der Segmente Sportwette Retail und Online deutlich gesunken.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von T€ -4.110 (2022: T€ -4.956) ergibt sich vorwiegend aus der Investition in die neue Sportwetten-Software und dem Aufbau des Retail-Segments.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt T€ 11.408 (Vorjahr: T€ 4.738) und ergibt sich im Wesentlichen aus der Wandelschuldverschreibung sowie der Aufnahme von Darlehen. Insgesamt flossen damit im Konzern liquide Mittel von T€ 2.539 im Geschäftsjahr ab (Vorjahr: Abfluss T€ 2.336).
Die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen sind größtenteils langfristig durch das Eigenkapital finanziert. Das Eigenkapital beträgt 20,4% (Vorjahr: 53%) der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023. Die langfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf insgesamt 27.210 T€, und ihre Finanzierung steht im ausgewogenen Verhältnis zu den vorhandenen Eigenmitteln und den langfristigen Schulden, was eine solide Basis für die langfristigen Investitionen des Konzerns darstellt.
Im Hinblick auf die Fristenkongruenz ist zu berücksichtigen, dass die kurzfristigen Vermögenswerte mit 20.334 T€ den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 25.256 T€ gegenüberstehen. Obwohl die Sicherheitsleistungen in Höhe von 5.500 T€ bilanziell den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet wurden, sind sie dazu bestimmt, die kurzfristigen Verbindlichkeiten, insbesondere die Verbindlichkeiten aus Kundengeldern, abzusichern. Diese Sicherheitsleistungen betreffen die gesamte Dauer der Erlaubnis zur Veranstaltung von Pferde- und Sportwetten im Internet und im stationären Betrieb.
Das Eigenkapital des Konzerns hat sich um T€ -9.267 von T€ 18.966 in 2022 auf T€ 9.699 verändert und beträgt per 31. Dezember 2023 20,4% der Bilanzsumme (Vorjahr: 53%). Negativ beeinflusst wurde das Eigenkapital durch das negative Konzerngesamtergebnis und die Wertberichtigung der latenten Steuern.
Das Konzernvermögen hat sich von T€ 35.736 in 2022 auf T€ 47.544 erhöht. Diese Veränderung ergibt sich im Wesentlichen aus der investitionsbedingten Erhöhung des Sachanlagevermögens und dem Anstieg der langfristigen finanziellen Vermögenswerte auf Grund von Ausleihungen im Segment Sportwette RETAIL.
Im Berichtszeitraum haben sich die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte um 4.093 T€ erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus Forderungen gegen Franchise-Nehmern, welche die von den Wettkunden getätigten und bezahlten Wetteinsätze der von ihnen vermittelten Wetten entgegennehmen und verwahren.
Darüber hinaus haben sich die kurzfristigen sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte um 2.491 T€ erhöht. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf Anzahlungen in Höhe von 1.754 T€ für die Geschäftsbetriebe in Arnsberg und Bad Oeynhausen sowie auf Umsatzsteuerforderungen zurückzuführen.
Die langfristigen Konzernschulden wurden um 11,8 Mio. Euro von 0,8 Mio. Euro auf 12,6 Mio. Euro, insbesondere durch die in 2023 begebene Wandelschuldverschreibung und Darlehen, deutlich erhöht. Die kurzfristigen Schulden haben sich im Wesentlichen durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöht, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den durchgeführten Investitionen im Segment SPORTWETTE Retail stehen, erhöht. Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten im Wesentlichen die aufgelaufenen Zinsen der Wandelschuldverschreibung.
Die Eigenkapitalquote der Konzernmuttergesellschaft ist aufgrund des Konzernergebnisses sowie durch die Aufnahme von Fremdkapital in Form von Wandelschuldverschreibungen und Darlehen von 53% auf 20% gesunken.
Die pferdewetten.de AG hat im Jahr 2023 einen Jahresfehlbetrag von T€ 3.747 (Vorjahr Jahresüberschuss T€ 131) erzielt. Wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben die Ergebnisabführungsverträge für das Geschäftsjahr 2023 mit der pferdewetten-service.de GmbH (seit 2015) und der sportwetten.de GmbH (seit 2019), welche das Ergebnis der pferdewetten.de AG in Höhe von zusammen T€ -3.287 (Vorjahr: T€ +168) beeinflusst haben. Damit liegt das operative Ergebnis (Jahresüberschuss vor Beteiligungserträgen und dem Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen) mit T€ -459 (Vj. T€ -37) deutlich unterhalb der prognostizierten T€ 0 bis T€ 1.000.
Die Konzern-Muttergesellschaft erwirtschaftet Umsatzerlöse aus Beratungen und Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften. Im Jahr 2023 erzielte sie hieraus Umsatzerlöse in Höhe von T€ 2.850 (2022: T€ 2.383).
Die Personalaufwendungen sind insbesondere aufgrund des Anstiegs der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter wegen des Aufbaus der Verwaltungsstrukturen in 2023 von T€ 1.386 auf T€ 1.452 gestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind durch den gestiegenen Bedarf an regulatorischer Beratung und Dienstleistung sowie erhöhter Rechts- und Beratungsaufwendungen, Aufwendungen für die Abschlussprüfungen und Weiterberechnungen von verbundenen Unternehmen bei der pferdewetten.de AG auf T€ 2.070 (2022: T€ 1.170) gestiegen.
Die Zinsaufwendungen sind von T€ 6 in 2022 auf T€ 547 in 2023 gestiegen. Dies betrifft insbesondere Zinsaufwendungen für die in 2023 begebene Wandelanleihe sowie in 2023 weiter aufgenommenen Darlehen.
Die pferdewetten.de AG verfügt per 31. Dezember 2023 über liquide Mittel in Höhe von T€ 1.261 (Vorjahr T€ 572). Diese sind frei verfügbar. Es bestehen keine Kreditlinien. Im Übrigen verweisen wir auf unsere Risikoberichterstattung in Abschnitt 9.1.1. "Bestandsgefährdende Risiken und Liquiditätsrisiken".
Das Eigenkapital der pferdewetten.de AG, beträgt per 31. Dezember 2023 T€ 16.428 (Vorjahr T€ 19.863). Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahr ist dabei insbesondere auf das Jahresergebnis zurückzuführen.
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 14.313 auf T€ 37.324 erhöht. Die Zunahme auf der Aktivseite resultiert hauptsächlich durch einen Zugang bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen im Zuge einer Darlehensgewährung an das Tochterunternehmen SW Operations GmbH. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind insbesondere die Forderungen gegen die netX Betting Ltd. von T€ 6.497 auf T€ 163 gesunken.
Auf der Passivseite resultiert die Zunahme insbesondere aus dem Zugang der Verbindlichkeiten aufgrund der Wandelschuldverschreibung und der Aufnahme von Darlehen, wobei die Darlehen in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst wurden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 4.581 steht mit Vorauszahlungen zur Ergebnisabführung für 2023 im Geschäftsjahr 2023 im Zusammenhang, welche aufgrund des im Vergleich zu 2022 deutlich schlechteren Ergebnisses der pferdewetten-service.de GmbH in 2023 (T€ 79; Vorjahr T€ 3.585) aufgrund einer Rückzahlungsverpflichtung durch die pferdewetten.de AG, darstellen.
Die Zukunftsaussichten der Pferdewetten Gruppe sind vielversprechend. Der sehr erfolgreiche Ausbau des Franchise-Netzwerkes in den vergangenen Monaten hat das Fundament für die weitere Entwicklung geschaffen, auch wenn ein ausgeglichenes Jahresergebnis noch nicht zeitnah realisiert werden kann.
Im Segment Pferd gehen wir davon aus, dass sich die Ertragslage stabil auf dem Stand von 2023 halten und einpendeln wird. Im Totalisatoren-Geschäft zeichnet sich ab, dass die Umsätze aus den verschiedenen Wettbörsen auf einem gleichbleibenden Niveau angekommen sind, während die monatliche Volatilität im Festkurs- und Buchmacher-Geschäft durch den hohen Anteil an High-Rollern, deren Wettverhalten die Erträge signifikant beeinflusst, bestehen bleibt.
Durch Kostenoptimierungen stabilisieren wir in den kommenden Jahren den Ertrag zusätzlich, große Entwicklungskosten fallen in diesem Segment kaum mehr an und der laufende Betrieb kann durch Prozessoptimierung mit geringerem Personaleinsatz gewährleistet werden.
Für das Segment Pferd erwarten wir daher einen Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich bei einem operativen Ergebnisbeitrag von €2,0 bis 3,5m EBITDA in 2024. Für den Leistungsindikator Kundenanzahl erwarten wir ein gleichbleibendes Niveau.
Im Segment Sportwette Online rechnen wir ab 2024 mit einem kontinuierlichen Anstieg der Umsätze. Dies wird vor allem von der Produktentwicklung und dem richtigen Einsatz von Marketingmaßnahmen abhängen, womit wir hier erhebliche zusätzliche Chancen sehen die Umsätze darüber hinaus zu steigern.
Für die kommenden Jahre gehen wir von einem Umsatz im unteren einstelligen Millionenbereich und einem negativen EBITDA von ca. € 1,0m bei einem Anstieg der Kundenzahl im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Während wir in 2024 noch mit einem EBITDA von bis zu € -2,5m ausgehen, erwarten wir für 2025 noch negatives EBITDA von höchstens € -1,0m, um dann ab 2026 im Segment Sportwette Online schwarze Zahlen zu schreiben.
Die Leads im Sales Funnel, also die zur Integration ins Netzwerk bestätigten Shops, untermauern die Prognose von neun Shop-Integrationen im Monat. Die Herausforderungen des Markteintritts sind so weit überwunden und die Optimierung der einzelnen Teilbereiche ist in vollem Gange.
Wesentliche Planungsprämissen wurden bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung in 2024 aus den Erfahrungen der vergangenen 12 Monate angepasst und gegen rechnerische Verfahren verprobt. Die Plan-Ist Vergleiche zeigen, dass die Prognosen plausibel sind.
Im Segment Sportwetten RETAIL ist es unser Ziel im Jahr 2024 kontinuierliche Ergebnisverbesserungen monatlich zu erzielen und im Jahr 2025 ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen. Hier wird es wie im Segment Sportwetten Online erheblich darauf ankommen unser Geschäft durch die richtigen Marketingmaßnahmen zu unterstützen und den Sportwettern weiterhin ein gutes Produkt anzubieten.
Der Vorstand erwartet in diesem Segment einen Anstieg des Umsatzes auf einen mittleren zweistelligen Millionenbereich, wobei die Expansion auf 200 Shops bis Ende 2024 weiterhin das Ergebnis belastet. Wir erwarten 2024 ein negatives EBITDA im hohen einstelligen Millionenbereich.
Mit dem Erwerb von 35 % der Anteile an der sportwetten.de NewCo1 GmbH, Füssen, wurden im Mai 2024 bereits erste Schritte zur Übernahme von 17 Shops im Raum Süddeutschland und somit der Ausbau des Segment Sportwette RETAIL eingeleitet.
Durch die Finanzierung über einen Nordic Bond soll mit Zahlung der zweiten Tranche die vollständige Übernahme vollzogen werden, um damit durch den margenträchtigeren Ergebnisbeitrag einen deutlichen Anstieg des EBITDA von ca. € 2-3m jährlich zu bewirken. Der Zukauf wurde mit dem Erwerb von 35% an der NewCo1 und damit letztlich an insgesamt 17 Shops bereits eingeleitet und die Finanzierung der ausstehenden 65% ist in Vorbereitung. Der Zeitpunkt, an dem mit dem Nordic Bond gestartet wird, kann aktuell noch nicht bestimmt werden.
Eine in 2024 gestartete neue Marketing-Kampagne mit dem Testimonial Robert Geiss wird nach unseren Erwartungen spürbare Impulse auf die Markenbekanntheit, und damit auch die Umsätze im Sportwetten-Retail und Online-Geschäft setzen. Gleichzeitig gilt es das Produkt entsprechend den gesetzlichen Regularien (Glücksspielrechtliche und datenschutzrechtliche Regularien) auszubauen und alle Möglichkeiten für Marketingmaßnahmen mit Hilfe des bestehenden Kundenkontakt auszuschöpfen.
Das starke Wachstum der letzten Jahre führt zu einer Änderung der Organisationsstruktur. Durch den Umbau der Organisation und die damit verbundene Ausrichtung auf die neuen Rahmenbedingungen werden wir sowohl Kosten einsparen als auch Effizienzen steigern. Gleichzeitig bietet uns die klare Ausrichtung auf die Steuerung nach end-to-end Prozessen deutlich aussagekräftigere Analysen und Planungsprozesse. Diese Maßnahmen zur Optimierung der operativen Prozesse werden durch den Aufbau eines automatisierten Systems zur Verwaltung, Auswertung und Dokumentation aller Transaktionen unterstützt.
In einem ersten Schritt wird die Buchhaltung in die eigene Organisation integriert und wir werden ein ERP-System mit allen notwendigen finanztechnischen Funktionalitäten einführen.
Daneben werden die Berichtsstrukturen und Steuerungsinstrumente des Management Reportings der gestiegenen Komplexität angepasst.
Nach Anlaufschwierigkeiten in 2023, durch verzögerte Lizenzverfahren und einen deutlich geringeren durchschnittlichen Hochlauf der Wetteinsätze in den Shops nach der Eröffnung, zeigt sich jetzt, dass die Strategie insgesamt aufgeht und mit Zunahme der Markenbekanntheit auch die Ertragsstärke der Zugänge im Netzwerk steigt. Die Eröffnungen seit dem zweiten Quartal 2024 entwickeln sich vielversprechend, auch wenn es sich zeigt, dass wir bei weitem noch nicht unser volles Potential ausschöpfen.
Die aktuelle Marktbereinigung spielt uns dabei in die Hände, da die Wettvermittlungsbetreiber sehen, dass nur ein verlässlicher Partner, der im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben arbeitet, ein dauerhaft vorteilhafter Partner sein kann und die eigene Existenz sichert.
Wenn wir die an uns gesetzten Erwartungen erfüllen und die Finanzierung über 2025 hinaus über den dann wieder positiven Cashflow gesichert ist, steht dem geordneten und beschleunigten Wachstum der Unternehmensgruppe im Bereich Sportwetten nichts im Wege.
Ab 2026 werden wir dann neben dem eigenen operativen Cash-Flow eine große Bandbreite an zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten sehen, womit wir die Expansion zusätzlich vorantreiben können.
Unter den aktuell dargestellten Annahmen geht das Management des Konzerns für das Geschäftsjahr 2024 grundsätzlich von einer positiven Entwicklung aus. Die Umsätze werden bei einer knappen Verdoppelung im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen, wobei das Konzern EBITDA im negativen hohen einstelligen Millionenbereich liegen wird.
Für die pferdewetten.de AG erwarten wir aufgrund ihrer Holdingfunktion und ohne Berücksichtigung der Ergebnisabführungsverträge mit der pferdewetten-service.de GmbH und der sport-wetten.de GmbH sowie ohne Beteiligungserträge, die aus heutiger Sicht nicht absehbar sind, in 2024 ein negatives operatives Ergebnis von rund € 0,5 bis 1,5 Mio.
Die Steuerung des pferdewetten.de AG Konzerns erfolgte in der Vergangenheit im Wesentlichen auf der Basis der finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse und EBIT. Aufgrund der Investitionen in den letzten zwei Jahren in die Zukunft des Konzerns ist der Leistungsindikator EBITDA immer aussagekräftiger geworden und ersetzt die EBIT-Kennzahl seit 2022.
Hinzu kommen nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wie die aktiven Kunden im Online-Bereich der Pferde- und Sportwette sowie die Anzahl der aktiven Shops im Segment SPORTWETTE RETAIL.
Die Umsatzerlöse resultieren aus dem Wettgeschäft, d.h. den Wettumsätzen aus Pferdewetten nach Wettsteuern und Kundenboni (sog. "Hold"), Wettumsätzen aus Sportwetten (online wie stationär), aus Wettprovisionen für die Vermittlung von Pferdewetten und sonstigen Umsatzerlösen.
Das EBITDA entspricht dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte.
Die Steuerung der pferdewetten.de AG als Holdingfunktion orientiert sich am operativen Ergebnis als Jahresüberschuss / -fehlbetrag, vor Beteiligungserträgen und dem Ergebnis aus den Ergebnisabführungsverträgen als einzigem finanziellen Leistungsindikator.
Für die Aufstellung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses der pferdewet-ten.de AG und des zusammengefassten Lageberichts ist der Vorstand der pferdewetten.de AG verantwortlich. Der Konzernabschluss wird unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Der Einzelabschluss wird unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung des HGB und den handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften für große Kapitalgesellschaften sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktienrechts erstellt. Der zusammengefasste Lagebericht wird nach den Regelungen des HGB erstellt.
Die bestehenden internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme sollen die Ordnungsmäßigkeit und die Übereinstimmung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts mit den gesetzlichen Vorschriften gewährleisten. Um diese Vorgaben einzuhalten, werden kontinuierlich Maßnahmen zur gezielten Weiterbildung der Mitarbeiter im Bereich Finanzen durchgeführt. Die Einhaltung der Richtlinien und die Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden regelmäßig geprüft. Die Einhaltung konzernweit einheitlicher Buchungssystematiken in der Finanzbuchhaltung wird permanent von der kaufmännischen Leitung überwacht. Regelmäßige Abstimmungen der Zahlungsströme mit den Belegen der Finanzbuchhaltung sowie ständige Kommunikation zwischen den in diese Prozesse eingebundenen Personen sollen einem Missbrauch präventiv entgegenwirken. Die Finanzbuchhaltung wird von externen Steuerberatungsbüros betreut bzw. unterstützt und unterliegt somit einer zusätzlichen externen Kontrollinstanz. Die Erstellung der Jahres- und Zwischenabschlüsse erfolgt ebenfalls mit Unterstützung von externen Steuerberatungsbüros, wodurch auch in diesem Bereich die Einhaltung der aktuellen rechtlichen Vorgaben gewährleistet ist.
Zur Steuerung des Unternehmens und zur Überwachung, Analyse sowie Dokumentation von Unternehmensrisiken setzt der Vorstand der pferdewetten.de AG verschiedene Systeme und Verfahren ein. Über spezielle Tools können tagesaktuell Auswertungen über die wichtigsten Kennzahlen im Konzern vorgenommen werden, so dass sich der Vorstand sowohl regelmäßig als auch stichprobenartig ein Bild machen kann. Die Monatsberichte in Form von Managementreportings auf Segmentebene bilden die Geschäftsentwicklung periodisch ab und werden regelmäßig einer intensiven Analyse seitens des Vorstands unterzogen.
Zusätzlich hat der Konzern in 2022 eine zusätzliche leitende Stelle als Chief Compliance Officer geschaffen, um den veränderten regulatorischen Bedingungen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
Im Rahmen von regelmäßigen Sitzungen mit dem Vorstand wird mit dem Chief Compliance Officer über die Chancen und Risiken gesprochen und das gesamte Risikomanagement und interne Kontrollsystem mindestens jährlich aktualisiert.
Außergewöhnliche Situationen, wie Pandemien, Kriege oder Cyberangriffe, die nicht regelmäßig vorkommen, werden ebenso regelmäßig besprochen und analysiert.
Über wichtige Ereignisse wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand informiert.
Der Aufsichtsrat ist mit prozessunabhängigen Prüfungsmaßnahmen in das interne Überwachungssystem zusätzlich eingebunden.
Basierend auf den Prüfungen und Erkenntnissen der Risikomanagementprozesse in den vergangenen Jahren, die größtenteils durch ein externes Prüfunternehmen im Rahmen der ISO 27001 Zertifizierung erfolgen, liegen dem Vorstand Hinweise vor, dass das Risikomanagementsystem einschließlich des internen Kontrollsystems in Teilen nicht angemessen oder nicht wirksam sein könnte. Wir verweisen an dieser Stelle auch auf unsere Ausführungen unter 8.2.
Im Laufe des Geschäftsjahres 2024 wurde eine anlassbezogene Überprüfung des internen Kontrollsystems durchgeführt. Hintergrund waren im Zuge der Prüfung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 festgestellte Mängel innerhalb des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems, die dazu geführt haben, dass für einen Kunden im internationalen Geschäft Spielguthaben durch einen Mitarbeiter des Konzerns durch Umgehung internen Sicherungsmaßnahmen aufgebaut wurde. Damit konnte der Kunde das Sportwetten-Online-Angebot in Anspruch nehmen. Hierdurch wurde eine Forderung gegen diesen Kunden in Höhe von rund TEUR 590 aufgebaut, welche nach Beurteilung durch den Vorstand als nicht werthaltig eingeschätzt wird. Eine entsprechende Wertberichtigung auf die Forderung wurde zum 31. Dezember 2023 erfasst.
Der Vorstand hat aufgrund des vorgestellten Sachverhalts in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat eine interne Untersuchung unter Einbindung einer externen Beratungskanzlei veranlasst, um die Gründe für die festgestellten Mängel im internen Kontrollsystem zu identifizieren, diese zu beheben und neue Maßnahmen zu etablieren, um neue oder gleichartige Verstöße auszuschließen.
Neben der Sicherstellung des Ausschlusses ähnlich gelagerter Fälle, wurde die Beratungskanzlei damit beauftragt, eventuelle weitere Schwächen des internen Kontrollsystems zu identifizieren und angemessene Maßnahmen gegen etwaige weitere Schwächen im internen Kontrollsystem zu definieren.
Aus den zum Zeitpunkt der Berichterstattung vorliegenden Ergebnissen der Untersuchungen der Beratungskanzlei ergeben sich keine Hinweise darauf, dass weitere oder ähnlich gelagerte Fälle im Unternehmen eingetreten sind und insoweit interne Kontrollen außer Kraft gesetzt oder umgangen wurden. Erste Maßnahmen zur künftigen Risikominimierung wurden bereits eingeleitet. Unter anderem wurde vor dem Hintergrund der oben beschrieben Sachverhalte der Vertriebskanal über das betroffene System vollständig geschlossen und das Arbeitsverhältnis mit dem betreffenden Mitarbeiter beendet. Arbeitsanweisungen und Guidelines werden derzeit überarbeitet und der Einsatz des Marketing-Instruments strenger überwacht.
Das Risikomanagementsystem der pferdewetten.de AG und des Konzerns ist entsprechend dem Aktienrecht darauf ausgerichtet, dass der Vorstand mögliche Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. Es umfasst die Beurteilung der Wirksamkeit der internen Aufbau- und Ablauforganisation, einschließlich der Prozesse und der IT-Unterstützung des Unternehmens. Neben der Identifizierung und Quantifizierung der operativen Risiken zielt der Vorgang auf die Definition und Implementierung wirkungsvoller Management-Informationssysteme, einschließlich Frühwarnsystemen und Risikoindikatoren.
Auf Basis des internen Risikoberichtes wird über die Entwicklung bestehender Risiken oder deren Hinzukommen oder Wegfall berichtet und erfolgt zugleich deren Überwachung. In diesem Zusammenhang werden entsprechende Maßnahmen eingeführt, um die wesentlichen Risiken des Konzerns innerhalb dessen eigenen Einflussbereichs zu minimieren. Je Risiko erfolgt eine Beschreibung sowie Bewertung des Risikos hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung.
Level | Label | Beschreibung |
1 | unwahrscheinlich | Bedrohung tritt fast nie auf. Auftrittswahrscheinlichkeit unter 10% pro Jahr. |
2 | existent | Bedrohung tritt selten auf, geschieht aber von Zeit zu Zeit. Vorfallrate zwischen 10% bis 20% pro Jahr |
3 | möglich | Gelegentliches Auftreten der Bedrohung. Kann regelmäßig passieren. Zeitpunkt des Auftretens möglich alle 4 Jahre, Rate zwischen 20% bis 30% pro Jahr |
4 | wahrscheinlich | Gewöhnliches Vorkommnis Wahrscheinlichkeit zwischen 30% bis zu 50% pro Jahr |
5 | fast sicher | Gewöhnliches Vorkommnis Alles, was möglich ist, mit mehr als 50% Vorfallsrate pro Jahr auftreten |
Level | Label | Beschreibung |
1 | unbedeutend | Das Risikoszenario hat keine oder fast keine Auswirkungen auf die Organisation. |
2 | gering | Die Organisation unterliegt gewissen Auswirkungen durch das Risikoszenario. |
3 | mäßig | Die Organisation wird moderat vom Risikoszenario beeinflusst. |
4 | signifikant | Die Organisation wird durch das Risikoszenario stark beeinträchtigt. |
5 | bedeutend | Die Organisation wird durch das Risikoszenario extrem beeinträchtigt. |
6 | existenzbedrohend | Das Risikoszenario hat evtl existenzbedrohende Auswirkungen auf das Unternehmen. |
Die Bewertung erfolgt anhand der folgenden Matrix und des daraus resultierenden Risiko-Levels: aus der Kombination der zu erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit und der zu erwartete Auswirkung eines Risikos ergibt sich die Klassifizierung in hoch, mittel und gering.
SCORE | 2 | 4 | 6 | |
Wahrscheinlichkeit | ||||
Level | ||||
Auswirkung | 1 | 2 | 3 | |
1 | 1 | 2 | 4 | 6 |
2 | 2 | 4 | 8 | 12 |
4 | 3 | 8 | 16 | 24 |
6 | 4 | 12 | 24 | 36 |
8 | 5 | 16 | 32 | 48 |
10 | 6 | 20 | 40 | 60 |
SCORE | 2 | 8 | 10 |
Wahrscheinlichkeit | |||
Level | |||
Auswirkung | 4 | 5 | |
1 | 1 | 8 | 10 |
2 | 2 | 16 | 20 |
4 | 3 | 32 | 40 |
6 | 4 | 48 | 60 |
8 | 5 | 64 | 80 |
10 | 6 | 80 | 100 |
Die Risikokennzahl wird der Zelle in der oben dargestellten Matrix entnommen, welche im Schnittpunkt von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung liegt.
Basierend auf dem sogenannten "Risiko-Appetit", bestimmt der Vorstand bis zu welchem Level ein Risiko akzeptiert wird.
Das höchste generell zu akzeptierende Risiko ist "niedrig".
Über diesen Akzeptanz-Level hinaus, müssen die Risiken entsprechend behandelt oder nachweislich durch den Vorstand der pferdewetten.de Gruppe akzeptiert werden.
Risikokenn zahl | Risiko-Level | Risikobewertung |
1-12 | niedrig | Diese Risiken werden akzeptiert. |
13-36 | mittel | Diese Risiken sollten behandelt werden, die Maßnahmenentscheidung obliegt dem Risikoverantwortlichen. |
37-100 | hoch | Diese Risiken müssen priorisiert behandelt werden. Sollen keine Maßnahmen erfolgen, müssen diese Risiken nachweislich durch die Geschäftsführung akzeptiert werden. |
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist grundsätzlich einer Reihe von Risiken ausgesetzt, deren Eintritt einzeln oder zusammen mit anderen Umständen die Geschäftstätigkeit des Konzerns erheblich beeinträchtigen und unter Umständen erhebliche bis existenzgefährdende nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Dabei geht das Management des Konzerns gemäß der Risikopolitik grundsätzlich nur solche Risiken ein, die im Rahmen der Wertschaffung unvermeidbar, jedoch kontrollierbar sind. Das dazu erforderliche Risikomanagement ist in den Kerngeschäftsprozess und in die eingesetzten Systeme des Konzerns eingebunden.
Hinsichtlich der Art der Risiken, ihrer Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit werden nachfolgend nur die als wesentlich erachteten Risiken beschrieben, die das Geschäft sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich beeinflussen können.
Die pferdewetten.de AG ist als Mutterunternehmen mittelbar den Wirkungen von Risiken unterworfen, denen die Konzern-Tochtergesellschaften ausgesetzt sind. Die nachstehend beschriebenen Risiken gelten somit, wenn nicht explizit angeführt, in ihrer mittelbaren Wirkung auch für die pferdewetten.de AG.
Die Gesellschaft befindet sich gegenwärtig in einer angespannten Ergebnis- und Liquiditätssituation, so dass sich das Liquiditätsrisiko als ein wesentliches Risiko für die Fähigkeit der pferdewetten.de AG und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit darstellt.
Ursächlich hierfür ist das Expansionsbestreben im Bereich SPORTWETTE, dass zum einen im Segment SPORTWETTE ONLINE dazu geführt hat, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr umfangreiche Aufwendungen bzw. Ausgaben im Bereich Marketing erforderlich waren, denen noch keine entsprechenden Erträge bzw. Einnahmen gegenüberstehen. Diese werden entsprechend der Planung des Vorstands nun für die Geschäftsjahre ab 2026 erwartet und dies wird dann nach Einschätzung des Vorstands zu einer positiven Entwicklung sowohl des operativen Ergebnisses als auch des operativen Cashflows führen.
Zum anderen ist ebenfalls durch das Expansionsbestreben im Segment SPORTWETTE RETAIL die Ergebnissituation angespannt, da hier zwar Erträge bzw. Einnahmen generiert werden, diesen aber hohe Aufwendungen bzw. Ausgaben auf administrativer Ebene gegenüberstehen. Ferner sind die bisher generierten Erträge bzw. Einnahmen nicht in der ursprünglich geplanten Höhe angefallen. Dies ist im Wesentlichen auf Verzögerungen im Lizensierungsprozess und der damit verbundenen Verzögerung bei der Eröffnung der Shops zurückzuführen. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen im Wirtschaftsbericht. Dies erforderte eine entsprechende Anpassung der Planung im Hinblick darauf, dass insbesondere die erwartete Steigerung der Umsatzerlöse zu einem späteren Zeitpunkt erwartet wird, sodass der Vorstand erst ab dem Geschäftsjahr 2025 von einer positiven Entwicklung des operativen Ergebnisses sowie des operativen Cashflows ausgeht.
Vor dem Hintergrund des erwarteten Expansionsbestrebens in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE und SPORTWETTE RETAIL und der über die Segmente hinweg konstant geplanten Fixkosten, soll sich nach Einschätzung des Vorstands eine Ergebnisverbesserung aus Umsatzsteigerungen ergeben.
Im Segment PFERD wird eine konstante Ergebnissituation im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) erwartet, wenngleich das Geschäft in diesem Segment durch die Abhängigkeit von einem großen Kunden gekennzeichnet ist. Auf dieser Grundlage plant der Vorstand ein positives operatives Ergebnis und einen positiven operativen Cashflow auf einem gleichbleibenden Niveau.
Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ist vor diesem Hintergrund insbesondere von der Entwicklung der operativen Geschäftstätigkeit in den drei Segmenten, der Realisierung der Planung und damit einhergehend von einer positiven Gesamtentwicklung der Ergebnis- und Liquiditätssituation sowie von weiteren Finanzierungsmaßnahmen im Prognosezeitraum (bis Dezember 2025) abhängig.
Bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses wurden bezogen auf das operative Geschäft folgende Maßnahmen eingeleitet bzw. teilweise umgesetzt:
― |
Etablierung eines Restrukturierungsprogramms zur Reduktion operativer und administrativer Ausgaben bzw. Aufwendungen in den Segmenten SPORTWETTE ONLINE, SPORTWETTE RETAIL und PFERD, ab August 2024. |
― |
Abschluss weiterer neuer Franchise-Verträge zur Umsetzung des geplanten Shop Ausbaus und damit Generierung von Umsatzerlösen im Segment SPORTWETTE RETAIL. Bis zum 30. September 2024 sind 189 Shops aktiv. Bis zum 31. Dezember 2025 ist die Eröffnung von 135 weiteren Shops geplant, was weitere finanzielle Mittel erfordert. Im Monatsdurchschnitt sind, basierend auf den bisherigen Erfahrungen, Umsatzerlöse von TEUR 21 bzw. ein Ergebnisbeitrag von TEUR 4 je Shop zu erwarten.; |
― |
Erwerb eigener Shops im Segment SPORTWETTE RETAIL. Dies betrifft sowohl den Einzelerwerb von Shops an den Standorten Arnsberg und Bad Oeynhausen als auch den Erwerb von Shops, die in einer Gesellschaft gebündelt sind. Für den Erwerb der Shops in Bad Oeynhausen und Arnsberg wurden in 12/2023 bereits Anzahlungen in Höhe von 1,75 Mio. EUR geleistet. Die verbleibenden 1,75 Mio. EUR waren ursprünglich fällig im Mai 2024 und werden in Abstimmung mit dem Verkäufer durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen) bedient. Für die übrigen zu erwerbenden Shops wurden in 05/2024 bereits Anzahlungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR auf den Kaufpreis geleistet. Der Gesamtkaufpreis beträgt 21,0 Mio. EUR. Den vollständigen Erwerb plant der Vorstand für 12/2024-01/2025, finanziert durch den Nordic Bond (wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen in den nachfolgenden Absätzen). Der verbleibende Kaufpreis ist spätestens mit der Vorlage des Jahresabschlusses 2026 im Kalenderjahr 2027 fällig. |
Zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit wurden in 2023 und bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses folgende Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt:
― |
Im Dezember 2023 und Februar 2024 wurden der pferdewetten.de AG zwei Darlehen von Finanzierungspartnern im Volumen von 4,5 Mio. EUR bzw. 1,0 Mio. EUR gewährt, für die gegenwärtig bereits Tilgungen in Höhe von monatlich 0,285 Mio. EUR geleistet werden. Die unter Berücksichtigung der laufenden Tilgungen bestehende Restschuld in Höhe von 3,5 Mio. EUR ist am 28.02.2025 fällig. |
― |
Im Mai 2024 wurde der pferdewetten.de AG ein Darlehen von einem Investor in Höhe von 3,0 Mio. EUR gewährt, welches frühestens am 31.12.2025 nach vorheriger Kündigung durch einen der Vertragsparteien endfällig ist. |
Zur weiteren Finanzierung der pferdewetten.de AG wurden bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses darüber hinaus folgende Finanzierungmaßnahmen durchgeführt sowie weitere Maßnahmen eingeleitet:
― |
Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8,0 Mio. EUR im März 2024 zugeführt worden sind. |
― |
Platzierung einer Wandelanleihe (in 10/2024; ISIN DE000A383Q70) im Nominalvolumen von 5,0 Mio. EUR, wovon der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 8m€ im März und 5 Mio. EUR im August 2024 zugeführt worden sind. |
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Die Zeichnungsfrist endete am 16.10.2024. Der nominale Zinssatz beträgt 7,5% p.a. und ist jeweils im Oktober eines Jahres bei Nichtausübung des Wandlungsrechts zu zahlen. Bei Nichtausübung des Wandlungsrechts ist die Wandelschuldverschreibung endfällig am 22.10.2029; |
― |
Platzierung einer Anleihe am skandinavischen Kapitalmarkt (sog. "Nordic Bond") im Volumen von 25,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Mit vorbereitenden Maßnahmen zur Platzierung wurde bereits im Dezember 2023 begonnen. Aktuell ist die Platzierung für Dezember 2024 geplant. |
― |
Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien, aus welcher der pferdewetten.de AG liquide Mittel in Höhe von 2,8 Mio. EUR im März 2025 zugeführt worden sind. |
― |
Eine weitere Kapitalerhöhung in Q2/ 2025 ist geplant. |
Die vorgenannten Gegebenheiten deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt. Sofern sich die geplanten Finanzierungsmaßnahmen nicht realisieren lassen und die geplanten Ergebnisentwicklungen nicht eintreten, besteht damit ein nicht unerhebliches Risiko, dass der Fortbestand der Gesellschaft bzw. des Konzerns gefährdet sein könnte.
Der Vorstand erwartet mit überwiegender Wahrscheinlichkeit, dass die vorgenannten Finanzierungsmaßnahmen umgesetzt werden und dass die geplanten Ergebnisentwicklungen eintreten. Dafür spricht, dass inkl. der Kapitalerhöhung 2025 alle Maßnahmen des Konzerns überzeichnet waren. Daher geht der Vorstand von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus.
Der Konzern bietet zum Bilanzstichtag Wetten auf Pferderennen an bzw. vermittelt den Abschluss von Wetten. Außerdem werden seit Ende des Jahres 2017 Wetten auf Sportwetten angeboten. Im Bereich der Sportwette trägt der Konzern seit April 2020 auch ein direktes Risiko, da seit diesem Zeitpunkt er nicht mehr als Vermittler, sondern als Buchmacher im Markt auftritt. Seit 2023 ist der Konzern auch in das Sportwetten-Shop-/Retail-Geschäft eingestiegen.
Ende 2022 wurden alle deutschen Lizenzen bis 2027 in der Sportwette und bis 2029 in der Pferdewette verlängert.
Das einzige Risiko in der Sportwette ist eine Untersagung des Wettangebotes, was aktuell als sehr unwahrscheinlich einzustufen ist, da die Tochtergesellschaft netX Betting Ltd. als einer der ersten im deutschen Markt auch für die Sportwette 2020 in Deutschland eine Lizenz erhalten hat. Weiterhin hätte eine Untersagung keine negativen finanziellen Einflüsse, da die Segmente Sportwetten ONLINE und Sportwette RETAIL aktuell ein negatives Ergebnis ausweisen und auch aufgrund der weiteren Expansionsbestrebungen keinen wesentlichen positiven Beitrag zum Konzernergebnis in 2024 leisten werden.
Im Bereich des Anbietens und Vermittelns von Pferdewetten in Deutschland wird seit Anfang 2014 mit den Behörden konstruktiv und regelmäßig an den Lizenzbedingungen und allgemeinen Voraussetzungen gearbeitet. Mit Schreiben vom 22. Juni 2015 wurde der Gesellschaft eine Grunderlaubnis zur Veranstaltung und Vermittlung von Pferdewetten im Inland durch die zuständige Behörde bis 30. Juni 2019 erteilt, die 2019 bis 30. Juni 2022 verlängert wurde. Ende 2022 wurde diese Lizenz bis Ende 2029 verlängert. Sie enthält Auflagen betreffend die Vermittlung von Pferdewetten an bestimmte Veranstalter im Inland und Ausland und sonstige Bedingungen, wie z.B. die Höhe der zulässigen monatlichen Wetteinzahlungen für deutsche Kunden. Der Konzern hat sich mit der Behörde bei einigen Auflagen verglichen, sodass die jetzigen Regelungen in vielen Bereichen akzeptabel sind. So wurde die wesentliche Hürde der Wetteinsatzbeschränkung von 1.000 EUR auf ein anbieterübergreifendes Einzahlungs- und Verlustlimit von 1.000 EUR pro Monat und Kunde angepasst. Eine Einschätzung der Auswirkungen auf die künftige Entwicklung des Konzerns und der Muttergesellschaft ist für den Konzern aktuell noch nicht abschließend möglich.
Eine Beschränkung des monatlichen Verlustes sowie der monatlichen Einzahlung für Sport- und Pferdewetten je deutschen Kunden auf T€ 1 sowie ein gleichzeitiger Wegfall der aktuell gewährten Ausnahmeregelungen für eine monatliche Einzahlung je deutschen Pferdewett-Kunden von T€ 30 pro Monat bei vorheriger Selbstauskunft des Kunden würde die Entwicklung des Konzerns mit der heutigen Ausrichtung erheblich beeinträchtigen, da sich der Umsatz mit Kunden, die sich über die Länderkennzeichen Deutschland auf der Wettplattform registrieren, deutlich vermindern würde. Ebenso würde eine Entziehung der Lizenz oder eine Ablehnung des Antrags für eine Verlängerung der Lizenz eine erhebliche Beeinträchtigung der künftigen Entwicklung darstellen. Entsprechend würde ein erheblicher Teil der Umsatzerlöse und Erträge des Konzerns wegfallen, was auch die Möglichkeit von Investitionen in den weiteren Ausbau des Sportwettenretail-Geschäfts beeinträchtigen würde.
Da gemäß unserer aktuellen Einschätzung nichts gegen eine Weiterführung der bisherigen Auflagen spricht, hat der Konzern das Risiko einer Wetteinsatzbeschränkung nicht in die Unternehmensplanung einkalkuliert.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko eines Verlustes der deutschen Lizenz, einer Verschärfung der Auflagen bzw. eines Entfalls der Ausnahmereglung als mittel (Vorjahr: mittel) klassifiziert.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Umsetzung des neuen Glücksspielstaatsvertrags in 2021 eine Werberichtlinie durch die Bundesländer erlassen, die ab Juli 2021 in Kraft getreten ist.
Nach diesen neuen Vorschriften ist es dem Konzern durch Verbote von Newslettern oder Online-Werbung erschwert, Neukunden zu gewinnen. Erste Klagen gegen diese Werberichtlinien sind in der Vergangenheit bereits zu Gunsten der Kläger entschieden worden. Hinzu kommt, dass auf der Basis unserer Recherchen der bayerische Verfassungsgerichtshof es den dortigen Landesbehörden im September 2017 bereits aus verfassungsrechtlichen Gründen untersagt hat, die Werberichtlinie weiter anzuwenden. Inwieweit diese Entscheidung im Bundesland Bayern auch auf andere Länder abfärbt, kann nicht beurteilt werden, soll aber verdeutlichen, wie unsicher und unterschiedlich die Rechtsauffassung in den einzelnen Ländern ist.
Die Gesellschaft hat im Pferdewettbereich bereits eine Werbeerlaubnis in 2020 und für den Sportwettenbereich in 2022 bekommen.
2022 wurden neue Werbekonzepte bei den Behörden für alle Segmente eingereicht, die von den Behörden akzeptiert wurden.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
In 2018 wurde der netX Betting Ltd. eine Lizenz nach dem neuen Glücksspieländerungsstaatsvertrag erteilt und Ende 2022 bis 2029 verlängert. Demnach ist dieses Risiko seit 2018, wie erwartet, hinfällig.
Das rechtliche und regulatorische Risiko der pferdewetten.de AG ist durch Investitionen und Standorte im Ausland vermindert, da dort das rechtliche Umfeld für Glücksspielunternehmen deutlich besser strukturiert ist als in Deutschland.
Die vorhandenen Lizenzen in Deutschland, die Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA), Lizenz des Buchmachers in Malta, der Lizenzen von Jackpotbet A/S in Dänemark und die Buchmacherlizenz für das Wettbüro München, mit denen die Pferdewetten angeboten werden können, sind befristet. Es besteht grundsätzlich ein Risiko, dass diese Lizenzen nicht verlängert werden. Die Lizenz des Buchmachers in Malta ist 2018 erneuert worden und bis zum 30. März 2026 gültig.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko wie im Vorjahr als mittel klassifiziert.
Die Aufsichtsbehörden von anderen Ländern / Märkten, welche derzeit nicht adressiert werden, da dort keine Lizenz vorliegt, könnten Prüfungen vornehmen (auf eigenen Anlass hin, oder auch durch Hinweise) und im Anschluss an eine erfolgreiche Registrierung und Spielteilnahme eine Pönale gegen dieses nicht-lizensierte Spielangebot aussprechen.
Daher wurden technische Ausschlussverfahren für Webseitenbesucher zur Verhinderung der Registrierung und/oder Wettteilnahme (z.B. ip-basierte Abschaltung von Registrierung-/Login-Buttons; komplette Filterung von Ländern durch IP-Blocker, etc.) geprüft und implementiert. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Die pferdewetten.de AG hat gemäß Anhörungsschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) versäumt, die positiven Halbjahreszahlen des Konzerns für 2012 per ad-hoc-Meldung vorab zu veröffentlichen. Dieses stellte einen Verstoß gegen den Emittenten-Leitfaden dar, da die Ergebnisse deutlich besser als in den Vorjahren waren und somit alle Marktteilnehmer vorzeitig von der positiven Entwicklung hätten unterrichtet werden müssen. Im Juli 2013 hat die BaFin ein zweites Verfahren wegen des Verdachts der verspäteten ad-hoc-Mitteilung über den Kauf der "equi8"-Plattform eingeleitet. Nach der Anhörung des Konzerns wurde die Angelegenheit Anfang September 2013 an das für die Verfolgung von Ordnungsmäßigkeiten zuständige Referat weitergegeben. Auch hier ist die pferdewetten.de AG der Meinung, dass sie den Pflichten ausreichend nachgekommen ist.
Beide Verfahren wurden 2018 beendet und insgesamt mit einer Geldbuße im niedrigen 5stelligen Bereich abgegolten.
Am 2. März 2018 hat jedoch die BaFin erneut ein Anhörungsschreiben bezüglich einer eventuellen verspäteten ad-hoc-Mitteilung zum Einstieg in den Sportwettenmarkt versendet. Dieses Verfahren wurde 2019 ohne Bußgeld eingestellt.
Da aktuell alle Verfahren beendet sind, und obwohl neue Verfahren entstehen können, wenn das Management des Konzerns anderer Meinung ist als die Börsenaufsicht, wird das Risiko als mittel klassifiziert.
Der Pferderennsport befindet sich in Deutschland weiterhin in einer schwierigen Lage. Rennbahn-Schließungen und die schlechte wirtschaftliche Situation der Rennvereine und Dachverbände können zu einer weiteren Verringerung des Rennangebotes führen. Dadurch können weniger in Deutschland stattfindende Wetten von den Konzerngesellschaften angeboten werden, was sich negativ auf die Umsätze im Pferdewettbereich der Gesellschaft auswirken kann. Die Anzahl der Pferdewettanbieter im Internet war in fast 2023 unverändert. Der einzige Anbieter, der sein Produkt eingestellt hat, hat die Kunden an den Konzernbuchmacher übertragen. Die Gesellschaft geht aber davon aus, dass immer wieder neue Wettbewerber in den Markt eintreten können, da keine technischen Zugangsbarrieren für diesen Markt bestehen. Denkbar ist insbesondere der Markteintritt ressourcen- und markenstarker Unternehmen, die bereits außerhalb Deutschlands Internet-Wetten veranstalten oder auch auf anderen Gebieten des e-commerce tätig sind. Dies könnte es ihnen ermöglichen, mehr Mittel als die Gesellschaft in die Entwicklung und Förderung ihrer Dienstleistungen zu investieren. In diesem Zusammenhang ist der größte Wettbewerber, der Betreiber der Domain racebets.com, von einem großen schwedischen Sportwettanbieter in 2018 übernommen worden. Wie in Vorjahren hat dies zu keinen negativen Auswirkungen auf den Konzern geführt und es wird auch weiterhin davon ausgegangen, dass sich dieses in naher Zukunft nicht ändern wird.
Die Wettbewerber könnten außerdem mehr Mittel in die Entwicklung neuer Dienste investieren, weiterreichende Marketingkampagnen durchführen, eine aggressivere Preispolitik einführen und den Nutzern, den vorhandenen und potenziellen Mitarbeitern, Werbekunden und sonstigen Partnern attraktivere Angebote unterbreiten. Die Konkurrenten der Gesellschaft könnten Produkte entwickeln, die den von der Gesellschaft angebotenen ähnlich oder ihnen überlegen sind oder aus sonstigen Gründen eine größere Marktakzeptanz erreichen als die Angebote der Gesellschaft.
Des Weiteren können die Margen aufgrund zunehmenden Wettbewerbes unter Druck kommen.
Das Risiko der pferdewetten.de AG wird vermindert durch den Ausbau des Angebots von internationalen Rennveranstaltungen und den verstärkten Eintritt in den internationalen Markt, teilweise auch durch Kooperationen mit dort führenden Anbietern, die über die ausländischen Tochtergesellschaften für ausländische Kunden angeboten werden.
Im Segment Sportwetten RETAIL gibt es zum Zeitpunkt der Berichterstattung acht Wettbewerber. Hier besteht das Risiko, dass andere Marktteilnehmer Franchiseshops abwerben, welches allerdings durch Verträge mit Laufzeiten von typischerweise 24 bis 36 Monaten durch den Vorstand als gering eingeschätzt wird.
Die aktuellen Expansionspläne im Segment Sportwetten RETAIL könnten allerdings durch eine Sättigung im Markt bzw. durch attraktive Angebote durch Wettbewerber zu Reduzierung der derzeitigen Aufbaugeschwindigkeit führen. Aktuell sieht der Vorstand hier keine Anzeichen. Das Risiko wird durch den Vorstand als gering angesehen.
Im Segment Sportwette ONLINE ist der Konzern einer großen Anzahl an Wettbewerbern ausgesetzt. Da hier der erzielte Umsatz aber noch sehr klein ist, schätzt der Vorstand das Risiko als gering ein, noch weitere Marktanteile abzugeben.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Steuerliche Außenprüfungen haben bisher bei der pferdewetten.de AG, der pferdewetten-service.de GmbH, der Accendere GmbH und der sportwetten.de GmbH regelmäßig vollumfänglich stattgefunden. Hieraus ergaben sich in 2023 im Rahmen einer steuerlichen Betriebsprüfung der Jahre 2017 bis 2019 in Deutschland zum ersten Mal wesentliche Beanstandungen. Diese betreffen die zwischen einzelnen Konzerngesellschaften in Deutschland und Malta für den Leistungsaustausch vereinbarten Verrechnungspreise. Dies hätte zur Folge, dass die Erträge aus dem Pferdegeschäft fast ausschließlich in Deutschland versteuert werden müssten. Direkte finanzielle Auswirkungen würden dem Konzern dadurch jedoch nicht entstehen, da die maltesischen Konzerngesellschaften dem dortigen Höchststeuersatz von 35% unterliegen und wir damit rechnen, dass das auf Antrag des Konzerns eingeleitete Verständigungsverfahren zwischen Malta und Deutschland die Doppelbesteuerung verhindert, die andernfalls aufgrund des Ergebnisses der Betriebsprüfung eintreten würde. Aus diesem Grund ist im Konzernabschluss kein Steueraufwand aufgrund der Betriebsprüfung erfasst.
Es kann grundsätzlich jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Gesellschaft und/oder ihre Tochtergesellschaften von nennenswerten Nachzahlungsverpflichtungen in Zukunft betroffen sein könnten.
Zudem kann es nach dem Bilanzstichtag durch mittelbare oder unmittelbare Anteilserwerbe am Grundkapital der pferdewetten.de AG zur Anwendung des § 8c KStG und damit zum Wegfall von aktivierten und nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen kommen.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko daher wie im Vorjahr als mittel klassifiziert.
Für die Abwicklung der angebotenen Wetten ist die Gesellschaft auf das Funktionieren der dabei verwendeten, automatisch ablaufenden technischen Systeme und Strukturen angewiesen. Die Gesellschaft ist deshalb in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeit und die Durchführung ihrer Expansionspläne gerade auch in technologischer Hinsicht in hohem Maße von Partnerschaften mit Dritten abhängig.
Die Funktionsfähigkeit dieser Systeme ist deshalb für die gesamte Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, aber auch für ihre Attraktivität für die Kunden, von entscheidender Bedeutung. Allerdings können Fehler in der Funktionsweise dieser Systeme jederzeit auftreten, so dass die damit verbundenen Beeinträchtigungen die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, aber auch ihren Ruf bei den Kunden, negativ beeinflussen können.
Server-Technologie:
Die Gesellschaft ist in Bezug auf die Unterbringung und die Bereitstellung von Internetanbindungen auf Dritte angewiesen. Sie muss sich darauf verlassen, dass diese konzernfremden Serviceanbieter ("Provider") ihre Ausrüstung vor menschlichem Versagen, Feuer, Hochwasser, Stromausfall, Telekommunikationsausfall, Sabotage, Vandalismus, Eindringen Unbefugter in das System und vor ähnlichen Ereignissen, so z. B. auch Denial-of-Service-Angriffen, geschützt haben. Die Leistung der Server sowie von Hardware und von Software der Netzwerk-Infrastruktur der Gesellschaft ist ausschlaggebend für die ordnungsgemäße Abwicklung der Geschäfte und den Ruf der Gesellschaft sowie ihre Fähigkeit, Nutzer - und damit auch Kunden und Kooperationspartner - zu gewinnen. Ein unerwarteter und/oder beträchtlicher Anstieg der Nutzung der Web-Site der Gesellschaft könnte die Kapazität ihres Systems stark beanspruchen, was unter Umständen zu einer längeren Reaktionszeit oder zu Systemausfällen führen könnte. Verlangsamungen oder Systemausfälle wirken sich negativ auf die Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit der Web-Site der Gesellschaft aus. Sie würden die Funktionalität ihrer Wettangebote und die daraus resultierenden Erfahrungen der Nutzer beeinträchtigen, damit die Umsätze der Gesellschaft reduzieren und ihre Attraktivität als Kooperationspartner mindern.
Risiko von Mängeln der eigenen IT-Infrastruktur:
Die Pflege und Weiterentwicklung der bestehenden Hardware-Systeme werden vorrangig durch eine Tochtergesellschaft der pferdewetten.de AG betrieben. Bestandteil der Betreuungsleistungen ist außerdem die Pflege der Datenbanken und der Internetseiten sowie die Versorgung der Internetseiten mit aktuellen Informationen zu Sportereignissen und Sportergebnissen. Der Konzern reduziert das Risiko, indem interne wie auch externe (durch Vereinbarung mit geeigneten Dienstleistungsunternehmen) Back-up-Systeme schnell einsetzbar sind. Durch den kontinuierlichen Aufbau einer eigenen IT-Abteilung seit 2017 soll der Abhängigkeit von Dritten bzw. durch eigene Überwachungshandlungen Risiken im IT-Betrieb entgegengewirkt werden.
Risiken aus der Nutzung des Internets:
Aufgrund der Nutzung des Internets als Hauptvertriebskanal für die Angebote der Gesellschaft und von deren Tochtergesellschaften ist nicht ausgeschlossen, dass die Gesellschaft bei dessen weiterer Entwicklung den Anschluss verliert oder sich technische Beschränkungen negativ auf den Geschäftsbetrieb der Gesellschaft auswirken.
Der Konzern reduziert die IT-Risiken, indem interne wie auch externe (durch Vereinbarung mit geeigneten Dienstleistungsunternehmen) Back-up-Systeme schnell einsetzbar sind. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir die IT-Risiken als gering klassifiziert.
Für die Abwicklung der Wettvorgänge nutzen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften bestimmte, für ihre Zwecke speziell entwickelte Software. Der Bestand, zumindest die ungestörte Fortentwicklung der Gesellschaft, hängt davon ab, dass die Software im Wesentlichen fehlerfrei funktioniert. Sich etwa zeigende erhebliche Defekte der Software können dazu führen, dass die Funktionalität der Internetseiten der Gesellschaft beeinträchtigt oder gar aufgehoben wird oder die Wettvorgänge nicht mehr abgewickelt werden können und sich damit das operative Geschäft nicht wie geplant entwickelt.
Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Es besteht ein Risiko, dass aufgrund unausgewogener Gewinnentwicklungen bei den Buchmacherwetten Kunden signifikante Gewinne erzielen und daraus resultierend Deckungsbeiträge nicht in ausreichender Höhe erzielt werden können.
Diesem begegnet der Konzern mit entsprechenden Limitierungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie einem Risikomanagement, bei dem die Relation der Wetteinsätze und potenziellen Gewinnauszahlungen überwacht und gesteuert wird. Weiter besteht die Möglichkeit, dass für den Konzern wichtige Kunden aufhören, auf der Internetseite ihre Wetten zu platzieren. So werden beispielsweise mit einem Kunden mehr als 14% des Umsatzes erzielt. Im Rahmen unseres internen Risikoberichts haben wir das Risiko als gering klassifiziert.
Das Risiko des Bargeschäfts. Hier besteht immer das Risiko, dass Gelder bei Kassenzählungen nicht vorhanden sind. Hierfür müssen die Kassenprozesse sauber aufgesetzt sein, was bedeutet, dass Zählungen bei Übergabe und allabendlichem Kassenabschluss durchgeführt, protokolliert, dokumentiert und anschließend mit den gebuchten Werten abgestimmt werden müssen. Daneben unangemeldete Kontrollen durch Außendienstmitarbeiter in den Shops und Abschöpfung der Bargeldbestände, sowohl bei den Franchisees als auch den eigenen Shops, bei Erreichen von vordefinierten Grenzwerten.
Dieses neu erfasste Risiko wird von uns aktiv adressiert und überwacht. Es wird derzeit als mittel klassifiziert.
Die Risiken aus Wechselkursveränderungen werden als geringfügig eingestuft. Im operativen Bereich werden Transaktionen fast ausschließlich in Euro abgerechnet und Fremdwährungstransaktionen innerhalb einer so kurzen Zeitspanne abgewickelt, die - auch aufgrund des Volumens dieser Transaktionen - lediglich ein geringes Risiko enthalten.
Zinsrisiken werden ebenfalls als geringes Risiko eingestuft, weil Darlehensgewährungen entweder mit festen Zinsvereinbarungen abgeschlossen worden sind oder aufgrund ihrer geringen Restlaufzeit nur Risiken von untergeordneter Bedeutung aus Veränderungen des Zinssatzes erfahren können. Der Konzern hat keine Verbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen gegenüber Dritten.
Risiken bezüglich des Zahlungsausfalls von wesentlichen Forderungen werden fortlaufend überwacht und gesteuert. Sowohl Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch kurzfristige sonstige finanziellen Vermögenswerte beinhalten Forderungen gegen Kunden, Kreditkartenunternehmen, Forderungen gegen Franchise-Nehmern, welche die von den Wettkunden getätigten und bezahlten Wetteinsätze der von ihnen vermittelten Wetten entgegennehmen und verwahren, Online-Zahlungsdienstleister, die aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Rahmen des Wettgeschäftes resultieren, sowie gegen Mitarbeiter. Diese sind wie auch die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte in der Regel kurzfristig zwischen 30 und 90 Tagen fällig. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel sofort oder innerhalb von 30 Tagen fällig. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die älter als ein Jahr sind, erfolgt grundsätzlich eine Wertberichtigung. Der wesentliche Teil der langfristigen Forderungen besteht aus Darlehen an den Vorstand, Partner im Franchise-Bereich und Mitarbeiter des Konzerns, die zusätzlich weitreichend besichert sind.
Bestandsgefährdende Risiken als auch Liquiditätsrisiken bestehen, wie in den Erläuterungen unter Abschnitt 9.1.1 beschrieben.
Für die pferdewetten.de AG besteht das geringe Risiko, dass die bilanzierten Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 4.514 (Vorjahr: T€ 10.050) ausfallen könnten. Sie betragen ca. 12% des Vermögens der pferdewetten.de AG und entfallen vor allem auf die pferdewetten-service.de GmbH, wobei mit Letztgenannter ein Gewinnabführungsvertrag besteht. Die Werthaltigkeit der Forderungen gegen Tochtergesellschaften wird auf der Basis der Unternehmensplanung der Tochtergesellschaften überwacht. Auf der Basis der Unternehmensplanung ergaben sich keine Hinweise auf eine Wertminderung der Forderungen. Zugleich ergeben sich daraus keine Hinweise auf eine Wertminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen, die in Höhe von T€ 951 bilanziert sind.
Hinzu kommen Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 26.212 (Vorjahr: T€ 8.800), für die sich auf Basis der Mittelfristplanung für die verbundenen Unternehmen keine Hinweise auf eine dauernde Wertminderung ergeben.
Bestandsgefährdende Risiken als auch Liquiditätsrisiken bestehen wie in den Erläuterungen unter Abschnitt 9.1.1 beschrieben.
Zinsrisiken werden als gering eingestuft, weil Darlehen entweder mit festen Zinsvereinbarungen abgeschlossen worden sind oder aufgrund ihrer geringen Restlaufzeit nur Risiken von untergeordneter Bedeutung aus der Veränderung des Zinssatzes erfahren können. Zudem sind die unter den sonstigen Ausleihungen erfassten Darlehensansprüche gegen den Vorstand, Mitarbeiter und Partner teilweise besichert. Die pferdewetten.de AG hat keine Verbindlichkeiten mit variablem Zinssatz gegenüber Dritten.
Vor dem Hintergrund der Marktstellung des Konzerns und seines Geschäftsmodells geht der Konzern mit Ausnahme der formulierten Liquiditätsrisiken und der damit verbundenen Bestandsgefährdung zusammenfassend aller Risiken davon aus, dass diese zwar geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zumindest kurzfristig zu beeinträchtigen, aber weder einzeln noch aggregiert eine eigene Bestandsgefährdung auslösen.
Mit Blick auf bestehende Liquiditätsrisiken besteht eine Bestandsgefährdung, da vor dem Hintergrund der aktuellen Wachstumsphase der Gesellschaft jederzeit erhöhte Finanzierungsbedarfe entstehen können, die zukünftig eine wesentliche Unsicherheit in Bezug auf die Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen können.
Derzeit spielt uns die Regulierung in die Hände, da wir im Markt als seriöser Anbieter anerkannt sind. Durch aktuelle glücksspielbehördliche Maßnahmen sind Wettvermittlungsstellen gezwungen, den Partner zu wechseln. Hier erfahren wir gerade einen enormen Zulauf an Interessenten für unser Angebot und als Franchise-Partner bei uns "einzusteigen". Damit ist nach derzeitiger Einschätzung die weitere Integration von 9 Shops je Monat auch mittelfristig geplant.
Die aktuelle pferdewetten.de-Seite und lotos-wetten.de-Seite sprechen hauptsächlich Kunden im deutschsprachigen Raum an. Die im Frühjahr 2017 in Betrieb genommene Wettplattform "Challenger" wird zusammen mit der betbird.com-Seite in den Folgejahren durch unterschiedliche Sprachen und ggf. auch Währungen oder Wettarten neue Möglichkeiten der internationalen Kundenansprache bieten. Diese Möglichkeiten kombiniert mit gezielten Marketing- und Vertriebsaktivitäten in ausländischen Kundenmärkten bieten dem Konzern die Chance, sich weltweit einem 100 Mrd. Euro-Markt zu öffnen.
Zusätzlich bietet die Wettplattform Schnittstellen, wodurch weiteren potenziellen Partnern das Angebot der pferdewetten.de zu Verfügung gestellt werden kann, um zusätzliche Kundengruppen zu akquirieren.
Auch im Bereich der Sportwetten gibt es zahlreiche Chancen. Der Konzern ist hier vorerst auf den deutschsprachigen Markt fokussiert. Mit weiteren Maßnahmen der Glücksspielbehörden wird sich nach Einschätzung des Vorstands die Anzahl der legalen Anbieter weiter verkleinern. Daneben besteht die Möglichkeit, durch gezielte Marketing- und Vertriebsaktivitäten sowie gleichfalls technische Neuerungen auch auf dem heimischen Markt weitere Marktanteile zu gewinnen.
Der in 2021 geänderte Glücksspieländerungsstaatsvertrag kann zu Chancen für den pferdewetten.de Konzern führen. So könnten die neuen Anforderungen und Regulatorien in Deutschland Markteintrittsbeschränkungen für neue Anbieter darstellen, die gleichzeitig eine Chance der etablierten Anbieter in Deutschland, wie der pferdewetten.de Konzern, darstellen.
Darüber hinaus können sich auch aus dem neuen, ab 1. Juli 2021 geltenden Glücksspielstaatsvertrag (2021) Chancen, z.B. im Rahmen der Erlaubnis von Automaten-Spielen und Online-Poker, ergeben.
Der aktuelle Körperschaftssteuersatz auf Malta beträgt 35%. Diese Steuern werden regelmäßig an die Finanzämter abgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen können 6/7 der bezahlten Steuern zurückgefordert werden. Der Konzern analysiert weiterhin gemeinsam mit seinen Steuerberatern die Möglichkeit, entsprechende Erstattungen zu erwirken. Somit besteht die Chance, zukünftig die Steuerlast im Konzern deutlich zu senken und/oder Rückerstattung für in der Vergangenheit abgeführte Steuern zu erhalten.
Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass bei einer effektiven Steuerbelastung von weniger als 25 % im Ausland, wie dies nach der Rückerstattung in Malta der Fall wäre, die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung nach dem Außensteuergesetz (AStG) greifen könnte. Das bedeutet, dass passive Einkünfte maltesischer Gesellschaften unter Umständen in Deutschland besteuert werden, als wären sie den Gesellschaftern bereits zugeflossen. Dies könnte zu einer höheren Steuerlast in Deutschland führen.
Eine genaue Analyse dieser steuerlichen Konsequenzen wird derzeit mit den Steuerberatern durchgeführt, um eine umfassende Optimierung der Steuerstruktur im Konzern zu gewährleisten.
Der im Jahr 2002 von einer Regierungskommission des Bundesjustizministeriums erlassene und seither regelmäßig erweiterte Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar. Er enthält überdies international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex soll das deutsche Corporate Governance-System transparent und nachvollziehbar machen und will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften fördern.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) gilt in der Fassung vom 28. April 2022. Er enthält neben gesetzlichen Vorschriften anerkannte Corporate Governance-Standards in Form von Empfehlungen und Anregungen. Eine gesetzliche Pflicht zur Befolgung dieser Standards besteht nicht, sondern dient als Messlatte für eine Selbstregulierung der Wirtschaft. Nach § 161 Aktiengesetz sind jedoch Vorstand und Aufsichtsrat aller börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland dazu verpflichtet, eine jährliche Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Kodex abzugeben.
Die pferdewetten.de AG und ihre in- und ausländischen Tochterunternehmen beschäftigten sich intensiv und verantwortungsvoll mit dem Thema Corporate Governance. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Größe und der Struktur der pferdewetten.de AG sind jedoch nicht sämtliche Kodex-Empfehlungen sinnvoll umzusetzen. Die letzte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG im März 2024 auf der Website der pferdewetten.de AG veröffentlicht. Ebenso sind im Internet sämtliche bisherigen Entsprechenserklärung dauerhaft zugänglich.
"Vorstand und Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG erklären, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 28. April 2022 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:
1. Einrichtung eines Hinweisgebersystems für Beschäftigte (Ziff. A.2): Nach der Empfehlung in Ziff. A.2 DCGK soll Beschäftigten auf geeignete Weise die Möglichkeit eingeräumt werden, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Auffassung, dass aufgrund der geringen Unternehmensgröße sowie der unternehmensinternen Vertrauenskultur etwaige Rechtsverstöße direkt kommuniziert werden. Außerdem stehen Vorstand und Aufsichtsrat einem Hinweisgebersystem aufgrund der damit verbundenen potenziellen Nachteile, so insbesondere des Missbrauchsrisikos und einer Atmosphäre des Misstrauens mit negativen Auswirkungen auf Betriebsklima und Mitarbeitermotivation, ablehnend gegenüber.
2. Nachfolgeplanung, Diversity und Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer B und C): Der Aufsichtsrat soll bei der Zusammensetzung des Vorstands auch auf Vielfalt (Diversity) achten und mit dem Vorstand, diesen betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach Sachverstand und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Personen. Gleiches gilt für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des Alters des Vorstands und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt. Der Kodex empfiehlt in Ziffer B.5 ferner die Festlegung einer Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und in Ziffer C.2 des Aufsichtsrates. Bei der pferdewetten.de AG bestehen für Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats derzeit keine Altersgrenzen, da die Festlegung einer bestimmten Altersgrenze nicht adäquat ist, sondern vor allem die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen relevant sind.
3. Veröffentlichung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates (Ziffer D.1): Die Veröffentlichung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates wird aktuell noch im Aufsichtsrat diskutiert.
4. Vergütung des Vorstands (Ziffer G.6): Gemäß Ziffer G.6 haben variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage, die im Wesentlichen zukunftsbezogen sein soll und sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen soll. Dieser Anteil soll die Vergütung der kurzfristigen Ziele übersteigen. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
5. Vergütung der variablen Vergütung in Form von Aktien bzw. Aktienoptionen (Ziffer G.10): Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
6. Zusagen für Leistungen nach einem Kontrollwechsel (Ziffer G.14): Der Aufsichtsrat ist aktuell der Meinung, dass dem Vorstand eine angemessene Leistung zusteht, wenn seine Ziele nicht mehr mit den Zielen neuer Gesellschafter übereinstimmen und der Vorstandsvertrag aufgelöst wird.
7. Aufsichtsratsvergütung (Ziffer G.17): Der Aufsichtsrat verzichtet aktuell auf eine erhöhte Vergütung für Stellvertreter Positionen oder Ausschussmitglieder."
8. Veröffentlichung der Jahres- und Konzernabschlüsse: Nach den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 sollen der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich sein. Diese Frist wird für den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 geringfügig überschritten. Hintergrund dieser Verschiebung ist, dass dem erst am 11. März 2024 berufenen neuen Finanzvorstand ausreichend Zeit gegeben werden soll, sich in maßgebliche Sachverhalte zur Beurteilung des Konzern- und Jahresabschlusses einzuarbeiten. Gleichzeitig soll die noch nicht vollständig vollzogene Kapitalerhöhung 2024, soweit angezeigt, in den Abschlüssen berücksichtigt werden. Die Gesellschaft beabsichtigt, die Empfehlung F.2 des DCGK in den folgenden Jahren wieder einzuhalten.
Allein-Vorstand der pferdewetten.de AG war im abgelaufenen Geschäftsjahr Pierre Hofer. Der Vorstand führt als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Vom 11. März 2024 bis 10.11.2024 wurde dem Vorstandsvorsitzenden ein Finanzvorstand interimsmäßig an die Seite gestellt.
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über Compliance-Sachverhalte. Für Geschäftsvorgänge wie Planungsverabschiedung, größere Akquisitionen oder Kapitalmaßnahmen beinhaltet die Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und des Konzerns. Er wird in die Strategie und Planung sowie in Fragen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen und den Konzern eingebunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr.
Der Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG setzt sich aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden Markus A. Knoss (seit 22. August 2014) und seinem Stellvertreter Sergey Lychak (seit 18. Juni 2013) sowie zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Beide wurden bei der Hauptversammlung am 23. August 2023 für die Amtsdauer von 5 Jahren wiedergewählt.
Die Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat beschlossen, die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von 3 auf 4 zu erhöhen. Anschließend wurden die Herren Lars-Wilhelm Baumgarten (seit 20. September 2016) und Jochen Dickinger (seit 3. November 2016) in den Aufsichtsrat gewählt, deren aktuelle Amtszeiten bei der Hauptversammlung am 9. Juni 2021 bis zum Geschäftsjahr 2024 verlängert wurden. Herr Jochen Dickinger hat das Amt aus persönlichen Gründen zum 13.11.2024 niedergelegt. Ihm folgte, bis zur nächsten Hauptversammlung, Frau Petra Brenner.
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich informiert. In den turnusmäßigen Sitzungen wird über die Planung, die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens und des Konzerns einschließlich des Risikomanagements berichtet. Bei wesentlichen Ereignissen wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen.
Zurzeit besteht bei der pferdewetten.de AG lediglich ein für Beschlüsse des Aufsichtsrats vorbereitender Planungs- und Prüfungsausschuss (Audit Committee).
Die pferdewetten.de AG hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen.
Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse der pferdewetten.de AG verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenskonflikte auf, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen waren. Kein Vorstandsmitglied hielt mehr als drei Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften.
Die pferdewetten.de AG hatte in 2023 einen Alleinvorstand, dem zum Zeitpunkt der Festlegung der Zielgröße keine Frau angehört. Der Vorstand, Herr Pierre Hofer, hat einen Dienstvertrag bis zum 31. Dezember 2026. Weiter hat die pferdewetten.de AG nur eine weitere Ebene unter dem Vorstand. Auch diese besteht nur aus einer männlichen Person mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Mit Wirkung zum 11. März 2024 wurde der Vorstand um eine Person erweitert. Herr Mark Schiedel wurde interimistisch zunächst für ein halbes Jahr bestellt, und verließ die AG zum 10.11.2024. Neuer Vorstand wurde Herr Ronny Kießling. Die pferdewetten.de AG hat gemäß der Satzung einen vierköpfigen Aufsichtsrat, dem zum Zeitpunkt der Festlegung der Zielgröße ebenfalls keine Frau angehörte. Der Aufsichtsrat ist bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2024 bzw. 2027 beschließt, gewählt. Da sowohl der Vorstand einen gültigen Dienstvertrag besitzt als auch der Aufsichtsrat von der Hauptversammlung gewählt ist, hat der Aufsichtsrat am 30. September 2015 beschlossen, eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand, der 1. Ebene und im Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG von 0% festzusetzen. Die Zielgröße wurde in der Aufsichtsratssitzung am 27. Juni 2017 und am 23. Juni 2023 jeweils für fünf Jahre bestätigt. Die Quote für den Frauenanteil im Vorstand, der 1. Ebene und im Aufsichtsrat wurde entsprechend des Beschlusses bei 0% gehalten.
Die Aktionäre üben ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei der Beschlussfassung entspricht jede Aktie einem Stimmrecht. Die Hauptversammlung wählt den Aufsichtsrat und stimmt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats ab. Ferner wählt die Hauptversammlung den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Wirtschaftsprüfer. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, über zustimmungspflichtige Unternehmensverträge sowie über die Aufsichtsratsvergütung und Satzungsänderungen. Die ordentliche Hauptversammlung der pferdewetten.de AG findet jährlich statt; in besonderen Fällen sieht das Aktienrecht die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor.
Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet, ist zur Teilnahme an der Hauptversammlung berechtigt. Aktionäre, die nicht persönlich teilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung, die von der pferdewetten.de AG eingesetzten weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen sonstigen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen.
Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der pferdewetten.de AG zur Verfügung gestellt.
Der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023, der Vermerk des Abschlussprüfers gem. § 162 AktG, das geltende Vergütungssystem gem. § 87a Abs. 1 und 2 S. 1 AktG und der letzte Vergütungsbeschluss gem. § 113 Abs. 3 AktG werden auf der Internetseite der pferdewetten.de AG (http://www.pferdewetten.ag /investor-relations/verguetungsberichte/) öffentlich zugänglich gemacht.
a) Vorstand und Aufsichtsräten wurden für ihre Leistungen von der Gesellschaft in 2023 mit Festgehältern, -beträgen und/oder zusätzlichen, soweit im Anhang angegebenen Entgelten vergütet.
b) Das Grundkapital der pferdewetten.de AG von € 4.836.418,00 in der WKN A2YN777 ist aufgeteilt in 4.836.418 nennwertlose auf den Inhaber lautende Namensaktien zu je € 1,00.
c) Die Vorschriften und Regelungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über die Änderung der Satzung ergeben sich aus dem Aktiengesetz. Die Satzung enthält keine abweichenden Regelungen.
d) Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 8. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt € 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie ausgegeben werden, gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
1) für Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben;
2) zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen, gewerblichen Schutzrechten oder sonstigen einlagefähigen Vermögensgegenständen.
Die insgesamt aufgrund sämtlicher vorstehender Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 20% des zum Zeitpunkt der Eintragung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft (20%-Grenze) nicht überschreiten. Über den Inhalt der Aktienrechte und die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrags entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Das genehmigte Kapital 2021 besteht zum Abschlussstichtag nach teilweiser Ausschöpfung noch in Höhe von 1.881.333,00 €.
e) Aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat die Gesellschaft das Aktienoptionsprogramm 2016 aufgelegt. Der Aufsichtsrat ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016 ermächtigt, den Satzungswortlaut aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2016 anzupassen. Zur Unterlegung des Aktienoptionsplans hat die Hauptversammlung am 20. September 2016 ein Bedingtes Kapital 2016 geschaffen (Bedingtes Kapital 2016/I). Das Bedingte Kapital 2016/I bestand gemäß Eintragung in das Handelsregister vom 3. November 2016 in Höhe von 197.500,00 €.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 wurden gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. Februar 2022, im Handelsregister eingetragen am 23. Februar 2022, Bezugsrechte auf 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgeübt und somit 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben (die ,,Erste Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I"). Die damit einhergehende Satzungsänderung wurde nur bezüglich des Grundkapitals, nicht aber bezüglich des Bedingten Kapitals am 26. Februar 2022 im Handelsregister eingetragen.
Am 8. September 2022 wurden auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016, im Handelsregister eingetragen am 19. März 2024, im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 weitere 56.400 Optionsrechte ausgeübt, sodass weitere 56.400 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben worden sind (die ,,Zweite Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I").
Die Erhöhungen des Grundkapitals sind in Höhe von 137.100,00 € und 56.400,00 € durchgeführt.
Das bedingte Kapital 2016/l besteht noch in Höhe von 4.000,00 €.
f) Der Vorstand wird ermächtigt, bis zum 8. Juni 2026 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und/oder den Namen lautende Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu € 59.400.000,00 zu begeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Die Wandlungsrechte dürfen sich auf bis zu 1.980.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft im rechnerischen Gesamtnennbetrag von bis zu € 1.980.000,00 beziehen.
Die Anleihebedingungen können vorsehen, dass im Falle der Wandlung statt Aktien der Gesellschaft deren Gegenwert in Geld gezahlt wird. Der Gegenwert entspricht dabei nach näherer Maßgabe der Anleihebedingungen dem ungewichteten Durchschnitt der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsenhandelstage vor Erklärung der Wandlung. Die Anleihebedingungen können ferner vorsehen, dass die Wandelschuldverschreibungen statt in neue Aktien aus bedingtem Kapital in bereits existierende Aktien der Gesellschaft gewandelt werden können.
Die Ermächtigung steht unter dem Vorbehalt, dass die zur Bedienung der Wandlungsrechte erforderliche bedingte Kapitalerhöhung gemäß dem Beschluss zu Tagesordnungspunkt 10 lit. d) in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen wird. Dies ist im Geschäftsjahr 2021 erfolgt.
Die Wandelschuldverschreibungen sind den Aktionären der Gesellschaft im Rahmen ihres Bezugsrechts zur Zeichnung anzubieten. Die Wandelschuldverschreibungen können auch von einem Kreditinstitut oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Wandelschuldverschreibungen, die nicht von bezugsberechtigten Aktionären erworben werden, können vom Vorstand Investoren zur Zeichnung angeboten werden. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen.
Die Wandelschuldverschreibungen können mit oder ohne Laufzeitbegrenzung ausgegeben und mit einer festen oder mit einer variablen Verzinsung ausgestattet werden.
Das Umtauschverhältnis von Wandelschuldverschreibungen in auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ergibt sich aus der Division des Nennbetrags einer Teilschuldverschreibung durch den festgesetzten Wandlungspreis für eine auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft. Das Umtauschverhältnis kann sich auch durch Division des unter dem Nennbetrag einer Teilschuldverschreibung liegenden Ausgabebetrags durch den festgesetzten Wandlungspreis für eine neue auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft ergeben. Wandlungspreis und Umtauschverhältnis können in den Wandelanleihebedingungen auch variabel, insbesondere in Abhängigkeit von der Kursentwicklung der Aktie, während der Laufzeit festgesetzt werden. Das Umtauschverhältnis kann auf eine ganze Zahl auf- oder abgerundet werden. Etwaige Spitzen werden in Geld ausgeglichen.
Der festzusetzende Wandlungspreis für eine auf den Namen lautende Stückaktie der Gesellschaft muss auch bei einem variablen Umtauschverhältnis oder Wandlungspreis mindestens 80 von Hundert des ungewichteten Durchschnitts der Schlussauktionspreise der Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den 10 Börsenhandelstagen vor dem Tag der Beschlussfassung durch den Vorstand über die Begebung der Wandelschuldverschreibungen, jedoch nicht weniger als EUR 1,00 betragen.
Die Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen können auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem früheren Zeitpunkt oder das Recht der Gesellschaft vorsehen, zum Ende der Laufzeit den Inhabern bzw. Gläubigern ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren.
Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Beachtung der in dieser Ermächtigung festgelegten Grundsätze die weiteren Anleihebedingungen, insbesondere ob und ggf. in welcher Weise die Zahl der je Teilschuldverschreibung zu beziehenden Aktien und der Wandlungspreis bei Neueinteilungen des Grundkapitals, Kapitalmaßnahmen und Gewinnausschüttungen anzupassen sind, sowie die weiteren Einzelheiten der Ausgabe und Ausstattung der Wandelschuldverschreibungen festzusetzen, insbesondere Zinssatz, Ausgabekurs, Laufzeit und Stückelung, Wandlungspreis und Wandlungszeitraum.
g) Mit Beschluss der Hauptversammlung am 30. Juli 2020 wurde die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 29. Juli 2025 eigene Aktien im Umfang bis zu 10% des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben und/oder als Pfand zu nehmen. Auf die erworbenen und die in Pfand genommenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr gemäß §§ 7a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10% des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels in eigene Aktien ausgenutzt werden. Der Vorstand wird ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben oder infolge der Realisierung eines Pfandrechtes übertragen wurden, zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden; insbesondere zu den nachfolgenden aufgeführten Zwecken:
a) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Aktien einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder deren Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Sie können auch im Wege des vereinfachten Verfahrens ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.
b) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die eigenen Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre zu veräußern, sofern die Veräußerung gegen Bareinlage und zu einem Preis erfolgt, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. In diesem Fall darf die Anzahl der zu veräußernden Aktien die Grenze von 10% des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese Ermächtigung oder - falls der Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung insgesamt nicht übersteigen. Das vorgenannte Ermächtigungsvolumen von 10% des Grundkapitals verringert sich um den anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt oder auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die nach Beginn des 30. Juli 2021 unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer, entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben bzw. veräußert worden sind.
c) Der Vorstand wird darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die eigenen Aktien an Dritte gegen Sacheinlage zu veräußern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie Zusammenschlüssen von Unternehmen und dem Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen (einschließlich Forderungen).
d) Der Vorstand wird zudem ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Bedienung von der Gesellschaft begebener Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. einer Wandlungspflicht zu verwenden, sofern die Schuldverschreibungen in entsprechender Anwendung der § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre begeben wurden oder begeben werden.
Die Ermächtigungen können jeweils einmalig oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der Gesellschaft beauftragte Dritte ausgeübt werden.
Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den Ermächtigungen lit. a) bis d) verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung von Aktien im Rahmen eines Verkaufsangebots an die Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht ausschließen, um Spitzenbeträge auszuschließen.
Düsseldorf, 22. Mai 2025
Pierre Hofer Vorstand, Vorsitz
Ronny Kießling, Vorstand
Lars Corbo, Vorstand
AKTIVA
EUR | EUR | Vorjahr TEUR |
|
A. Anlagevermögen | |||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 712.021,00 | 712 | |
II. Sachanlagen | |||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 74.935,00 | 83 | |
III. Finanzanlagen | |||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 951.442,34 | 804 | |
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 26.212.000,00 | 8.800 | |
3. Sonstige Ausleihungen | 2.429.240,37 | 1.402 | |
29.592.682,71 | 11.006 | ||
30.379.638,71 | 11.801 | ||
B. Umlaufvermögen | |||
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 4.513.624,36 | 10.050 | |
2. Sonstige Vermögensgegenstände | 805.954,86 | 482 | |
5.319.579,22 | 10.532 | ||
II. Wertpapiere | |||
Sonstige Wertpapiere | 0,00 | 72 | |
III. Guthaben bei Kreditinstituten | 1.261.179,61 | 572 | |
6.580.758,83 | 11.175 | ||
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 363.867,81 | 35 | |
37.324.265,35 | 23.011 | ||
PASSIVA |
|||
EUR | EUR | Vorjahr TEUR |
|
A. Eigenkapital | |||
I. Gezeichnetes Kapital | 4.836.418,00 | 4.836 | |
(Bedingtes Kapital: EUR 1.984.000,00 ; Vorjahr: TEUR 1.980) | |||
II. Kapitalrücklage | 9.486.972,44 | 9.175 | |
III. Andere Gewinnrücklagen | 1.300.036,23 | 1.300 | |
IV. Bilanzgewinn | 805.071,85 | 4.552 | |
16.428.498,52 | 19.863 | ||
B. Rückstellungen | |||
1. Steuerrückstellungen | 300.000,00 | 300 | |
2. Sonstige Rückstellungen | 611.962,48 | 235 | |
911.962,48 | 535 | ||
C. Verbindlichkeiten | |||
1. Anleihen | 8.000.000,00 | 0 | |
davon konvertibel: EUR 8.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 0) | |||
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 0,00 | 0 | |
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 239.351,25 | 74 | |
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 7.073.214,51 | 2.493 | |
5. Sonstige Verbindlichkeiten | 4.671.238,59 | 47 | |
19.983.804,35 | 2.613 | ||
37.324.265,35 | 23.011 |
EUR | EUR | Vorjahr TEUR |
|
1. Umsatzerlöse | 2.849.664,09 | 2.383 | |
2. Sonstige betriebliche Erträge | 333.523,20 | 478 | |
3.183.187,29 | 2.861 | ||
3. Personalaufwand | |||
a) Löhne und Gehälter | 1.300.591,19 | 1.264 | |
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 151.441,76 | 122 | |
1.452.032,95 | 1.386 | ||
4. Abschreibungen auf Sachanlagen | 34.933,61 | 26 | |
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.070.144,49 | 1.170 | |
6. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 450.943,44 | 11 | |
(davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 405.883,25 Vorjahr TEUR 0) | |||
7. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 79.458,84 | 3.585 | |
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 11.453,02 | 63 | |
(davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00 Vorjahr TEUR 47) | |||
9. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0,00 | 83 | |
10. Aufwendungen aus Verlustübernahme | 3.366.642,06 | 3.417 | |
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 546.887,73 | 6 | |
(davon an verbundenen Unternehmen: EUR 5.860,16 Vorjahr TEUR 0) | |||
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -5,04 | 300 | |
13. Ergebnis nach Steuern | -3.745.593,21 | 132 | |
14. Sonstige Steuern | 997,00 | 1 | |
15. Jahresfehlbetrag/-überschuss | -3.746.590,21 | 131 | |
16. Gewinnvortrag | 4.551.662,06 | 4.421 | |
17. Bilanzgewinn | 805.071,85 | 4.552 |
Die Gesellschaft gilt als große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 i. V. m. § 264d HGB.
Der Jahresabschluss der pferdewetten.de AG mit Sitz in Düsseldorf, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter der Nummer HRB 66533, wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.
Bezüglich des Bestehens einer wesentlichen Unsicherheit, die Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann bzw. die Notwendigkeit einer weiteren Finanzierung aufwerfen, wird auf den zusammengefassten Lagebericht für den Jahres- und Konzernabschluss der pferdewetten.de AG (Abschnitt 9.1.1 "Bestandsgefährdende Risiken und Liquiditätsrisiken") verwiesen.
Die auf den vorgehenden Jahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.
Es wurden die folgenden Grundsätze angewandt:
Die immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Die Domains stellen nicht abnutzbare ähnliche Rechte dar und haben einen Buchwert in Höhe von 712 T€ (Vorjahr 712 T€). Die restlichen immateriellen Vermögensgegenstände werden entsprechend ihrer planmäßigen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen. Sie erfolgen nach der linearen Methode. Die Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen drei und dreizehn Jahren.
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden die immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Sachanlagen auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.
Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten bis zu einem Wert von 800,00 € werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt.
Ausleihungen sind zum Nominalwert angesetzt bzw. werden mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert bewertet.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt.
Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden saldiert dargestellt.
Für die in 2022 bilanzierten und in 2023 veräußerten Wertpapiere des Umlaufvermögens bestand eine kurzfristige Halteabsicht. Die Bewertung erfolgte mit den Anschaffungskosten. Sofern diese unter den ursprünglichen Anschaffungskosten lagen, ergab sich hieraus eine Abwertung der Wertpapiere, die unter dem Posten "Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens" in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wurde. War der Wert im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, erfolgte eine Zuschreibung maximal bis zu den ursprünglichen Anschaffungskosten.
Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten bilanziert.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Daneben wird das Wahlrecht gem. § 250 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen und ein Disagio im Ausgabejahr eines Darlehens sowie der in 2023 emittierten Wandelschuldverschreibung als Rechnungsabgrenzungsposten in voller Höhe zu aktiviert. Das Disagio wird planmäßig über die Laufzeit des Darlehens und der Wandelschuldverschreibung aufgelöst.
Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen berücksichtigt. Die Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem diesem Anhang als Anlage beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.
Der Posten umfasst die Anteile an der pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf, an der sportwetten.de GmbH, Düsseldorf, an der PLB Poker Lounge Baden GmbH i.L. (wertberichtigt in 2009), Iffezheim, an der netX International Ltd., Birkirkara/Malta, an der Accendere GmbH, Düsseldorf, an der pferdewetten.at GmbH, Wien/Österreich, an der SW Operations GmbH, Düsseldorf, an der SW Shops GmbH, Düsseldorf, und an der Jackpotbet A/S, Nykøbing Falster/Dänemark.
Die gesondert dargestellte Aufstellung des Anteilsbesitzes erfolgt in Abschnitt V.9 des Anhangs.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen weisen zum Bilanzstichtag 31.12.2023 einen Buchwert von 26.212 T€ (Vorjahr 8.800 T€) auf. Bei diesem Wert handelt sich um langfristige Darlehen an die netX Betting Ltd., Birkirkara/Malta, mit 5.160 T€ (Vorjahr 0 T€), SW Operations GmbH mit 18.000 T€ (Vorjahr 8.800 T€), Jackpotbet A/S mit 619 T€ (Vorjahr 0 T€) und SW Shops GmbH mit 2.433 T€ (Vorjahr 0 T€). Sie dienen dazu, das Retail-Angebot und Online-Angebot im Bereich der Sportwetten im deutschen und europäischen Markt zu etablieren. Die Darlehen haben eine Laufzeit über fünf Jahren. Die Zinssätze betragen zwischen 0,5 % und 4,2 % p.a.
Bei den sonstigen Ausleihungen handelt es sich um langfristige Darlehen an den Vorstand, zwei Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Geschäftspartner. Die Darlehen an den Vorstand und die beiden Mitarbeiter wurden zur Finanzierung der Aktien im Rahmen des ausgeübten Optionsprogrammes gewährt. Das Darlehen an Geschäftspartner wurde für den Erwerb der Ausstattung der Wettshops gewährt. Der Zinssatz beträgt zwischen 1,43 % und 4,2 % p.a. (Vorjahr: zwischen 1,43 % und 2,0 % p.a.) Die Restlaufzeit der Darlehen beträgt zwischen einem und drei Jahren, eine frühere Tilgung ist möglich, mit der jedoch derzeit nicht gerechnet wird.
Die im Geschäftsjahr aus der Darlehensgewährung resultierenden Erträge werden vollständig unter den Erträgen aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 45 T€ (Vorjahr 11 T€) erfasst.
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | ||||
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 4.514 | 10.050 | 0 | 6.497 |
davon aus Lieferungen und Leistungen 4.514 T€ (Vorjahr 3.368 T€) | ||||
davon sonstige Forderungen 0 T€ (Vorjahr 6.682 T€) |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen die Accendere GmbH mit 2 T€ (Vorjahr 28 T€), die pferdewetten-service.de GmbH mit 3.504 T€ (Vorjahr 3.493 T€), die sportwetten.de GmbH, Düsseldorf, mit 62 T€ (Vorjahr 2 T€), die SW Operations GmbH mit 591 T€ (Vorjahr 28 T€), die netX Betting Ltd. mit 163 T€ (Vorjahr 6.497 T€), die pferdewetten.at GmbH mit 0 T€ (Vorjahr 2 T€), die netX Services Ltd., Birkirkara/Malta , mit 91 T€ (Vorjahr 0 T€) sowie die in 2023 neugegründete SW Shops GmbH mit 89 T€ und die in 2023 zu 80% erworbene Jackpotbet A/S, Dänemark, mit 11 T€.
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | ||||
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Sonstige Vermögensgegenstände | 806 | 482 | 98 | 73 |
Im Wesentlichen handelt es sich bei den sonstigen Vermögensgegenständen um Forderungen aus Steuern in Höhe von 670 T€ (Vorjahr 404 T€), Forderungen gegen Personal von 44 T€ (Vorjahr 42 T€), Kautionen für Mieträume von 53 T€ (Vorjahr 30 T€) und um Zinsforderungen 26 T€ (Vorjahr 0 T€).
Unter dem Posten wurden Kapitalmarktpapiere (Anleihen) erfasst. Zum Bilanzstichtag sind Kapitalmarktpapiere nicht mehr vorhanden.
In den Rechnungsabgrenzungsposten wurde im Jahr 2023 ein Disagiobetrag für einen Darlehensvertrag in Höhe von 75 T€ eingestellt. Der Buchwert zum Bilanzstichtag beträgt 74 T€.
Die pferdewetten.de AG hat im Februar 2023 eine Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen von 5.000.000,00 € begeben. Aufgrund hoher Nachfrage hat die Gesellschaft im März 2023 beschlossen, die im Februar 2023 emittierte im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000,00 € eingeteilt in bis zu 5.000 unter sich gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 1.000,00 Euro auf bis zu insgesamt 8.000.000,00 € aufzustocken. Das sich im Zusammenhang mit der Begebung der Wandelschuldverschreibung ergebende Disagio (Wert des Wandlungsrechts) wurde in Höhe von 312 TEUR als Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert. Zum 31. Dezember 2023 beläuft sich dieser Rechnungsabgrenzungsposten auf 260 TEUR.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 4.836.418,00 € und ist in 4.836.418 Stückaktien eingeteilt, von denen jede Aktie eine Stimme gewährt. Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 8. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.200.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie ausgegeben werden, gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
a) für Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben;
b) zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen, gewerblichen Schutzrechten oder sonstigen einlagefähigen Vermögensgegenständen.
Die insgesamt aufgrund sämtlicher vorstehender Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 20 % des zum Zeitpunkt der Eintragung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft (20 %-Grenze) nicht überschreiten.
Über den Inhalt der Aktienrechte und die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe einschließlich des Ausgabebetrages entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Das genehmigte Kapital 2021 besteht zum Abschlussstichtag nach teilweiser Ausschöpfung noch in Höhe von 1.881.333,00 €.
Aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 hat die Gesellschaft das Aktienoptionsprogramm 2016 aufgelegt. Der Aufsichtsrat ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. September 2016 ermächtigt, den Satzungswortlaut aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2016 anzupassen. Zur Unterlegung des Aktienoptionsplans hat die Hauptversammlung am 20. September 2016 ein Bedingtes Kapital 2016 geschaffen (Bedingtes Kapital 2016/I). Das Bedingte Kapital 2016/I bestand gemäß Eintragung in das Handelsregister vom 3. November 2016 in Höhe von EUR 197.500,00.
Auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016 wurden gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. Februar 2022, im Handelsregister eingetragen am 23. Februar 2022, Bezugsrechte auf 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgeübt und somit 137.100 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben (die ,,Erste Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I"). Die damit einhergehende Satzungsänderung wurde nur bezüglich des Grundkapitals, nicht aber bezüglich des Bedingten Kapitals am 26. Februar 2022 im Handelsregister eingetragen.
Am 8. September 2022 wurden auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. September 2016, im Handelsregister eingetragen am 19. März 2024, im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 weitere 56.400 Optionsrechte ausgeübt, sodass weitere 56.400 auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft ausgegeben worden sind (die ,,Zweite Kapitalerhöhung Bedingtes Kapital 2016/I").
Die Erhöhungen des Grundkapitals sind in Höhe von 137.100,00 € und 56.400,00 € durchgeführt.
Das bedingte Kapital 2016/l besteht noch in Höhe von 4.000,00 €.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 1.980.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 1.980.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie Inhaber bzw. Gläubiger der Wandelschuldverschreibungen, die aufgrund der zu Tagesordnungspunkt 10 der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben werden, von ihren Wandlungsrechten auf Umtausch in neue Aktien Gebrauch machen oder Wandlungspflichten erfüllen und soweit die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht in bar oder mit eigenen Aktien erfüllt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Ziffer 3.7 der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des bedingten Kapitals anzupassen.
Die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen wurde durch die Begebung einer Wandelschuldverschreibung im Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtnennbetrag von 8.000.000,00 € teilweise ausgenutzt.
Da bis zum 31.12.2023 keinerlei Wandlung der begebenen Wandelschuldverschreibung erfolgt, beträgt das bedingte Kapital 2021/I 1.980.000,00 €.
Im Berichtsjahr ergaben sich folgende Entwicklungen:
Kapitalrücklage zum 1. Januar 2023 | 9.174.791,96 € |
Erhöhung aus der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen | 312.180,48 € |
Minderung | 0,00 € |
Kapitalrücklage zum 31. Dezember 2023 | 9.486.972,44 € |
Bilanzgewinn zum 1. Januar 2022 | 4.866.917,10 € |
Jahresüberschuss 2022 | 130.880,06 € |
Dividendenausschüttung in 2022 | ./. 446.135,10 € |
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2022 | 4.551.662,06 € |
Jahresfehlbetrag 2023 | ./. 3.746.590,21 € |
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2023 | 805.071,85 € |
Die Steuerrückstellungen enthalten Beträge für Risiken aus der im Jahr 2022 durchgeführten steuerlichen Betriebsprüfung und Rechtsmitteln für die Veranlagungszeiträume 2017 bis 2019 und wurden mit dem Betrag angesetzt, der zum Bilanzstichtag erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen und Risiken der Gesellschaft abzudecken. Dabei wird der Betrag angesetzt, der sich bei sorgfältiger Prüfung des Sachverhalts als der Wahrscheinlichste ergibt und somit die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag erforderlichen Ausgaben darstellt.
Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von 518 T€ (Vorjahr 89 T€), Tantieme- und Bonusverpflichtungen in Höhe von 4 T€ (Vorjahr 83 T€) und Aufsichtsratsvergütungen 21 T€ (Vorjahr 18 T€) sowie Rückstellungen für bis zum Bilanzstichtag noch nicht vorliegende Rechnungen in Höhe von 46 T€ (Vorjahr 27 T€).
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | Davon mit einer Restlaufzeit von einem bis 5 Jahren | |||||
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Anleihen | 8.000 | 0 | 0 | 0 | 8.000 | 0 |
davon konvertibel 8.000 T€ | ||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 239 | 74 | 239 | 74 | 0 | 0 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 7.073 | 2.493 | 7.073 | 2.493 | 0 | 0 |
davon aus Lieferungen und Leistungen 0 T€ (Vorjahr 0 T€) | ||||||
davon sonstige Verbindlichkeiten 7.073 T€ (Vorjahr 2.493 T€) | ||||||
Sonstige Verbindlichkeiten | 4.671 | 47 | 1.889 | 46 | 2.782 | 1 |
davon aus Steuern 35 T€ (Vorjahr 34 T€) | ||||||
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1 T€ (Vorjahr 4 T€) | ||||||
19.983 | 2.613 | 9.201 | 2.612 | 10.782 | 1 |
davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre | ||
31.12.2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Anleihen | 0 | 0 |
davon konvertibel 8.000 T€ | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 0 | 0 |
davon aus Lieferungen und Leistungen 0 T€ (Vorjahr 0 T€) | ||
davon sonstige Verbindlichkeiten 7.073 T€ (Vorjahr 2.493 T€) | ||
Sonstige Verbindlichkeiten | 0 | 0 |
davon aus Steuern 35 T€ (Vorjahr 34 T€) | ||
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1 T€ (Vorjahr 4 T€) | ||
0 | 0 |
Die Pferdewetten AG hat im Februar 2023 eine Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen von 5.000.000,00 € begeben. Aufgrund hoher Nachfrage hat die Gesellschaft im März 2023 beschlossen, die im Februar 2023 emittierte im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000,00 € eingeteilt in bis zu 5.000 Teile unter sich gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 1.000,00 Euro auf bis zu insgesamt 8.000.000,00 € (8.000 Teile) aufzustocken. Die Laufzeit der Wandelschuldverschreibung endet am 1. März 2028. Die Wandelschuldverschreibung ist somit am 1. März 2028 zur Rückzahlung fällig, soweit es nicht vorzeitig gekündigt oder gewandelt wurde. Weder Anleger noch Emittentin können das Produkt ordentlich kündigen. Die Wandelschuldverschreibung wird ab dem 1. März 2023 (einschließlich) mit jährlich 7,50 % auf den ausstehenden Nennbetrag verzinst. Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 1. März, eines jeden Jahres zahlbar. Der Endfälligkeitstag ist der 1. März 2028. Die Wandelschuldverschreibung wird am Endfälligkeitstag zu seinem Nennbetrag zuzüglich auf den Nennbetrag bis zum Rückzahlungstag (ausschließlich) aufgelaufener Zinsen zurückgezahlt, sofern es nicht vorher zurückgezahlt, gewandelt oder zurückgekauft worden ist. Die Zahlung der Zinsen und die Rückzahlung des Produkts ist von der Zahlungsfähigkeit der Emittentin abhängig. Die Emittentin gewährt jedem Anleger das Recht, während des in den Anleihebedingungen bestimmten Ausübungszeitraums (jeweils in den ersten zwei Wochen eines Kalenderjahrquartals) das Produkt in auf den Namen lautende Stückaktien der Emittentin mit einem zum Emissionstag auf eine Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der Emittentin von 1,00 € zu wandeln. Der Wandlungspreis je Aktie beträgt 12,50 €. Das Wandlungsverhältnis errechnet sich durch Division des Nennbetrags einer Schuldverschreibung durch den am Ausübungstag geltenden Wandlungspreis; das anfängliche Wandlungsverhältnis beträgt 1:80. Die bei einer Wandlung des Produkts zu liefernden Aktien sind Stückaktien der Gesellschaft lautend auf den Namen. Die Bezugsrechte belaufen sich auf 640.000 Aktien.
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber der sportwetten.de GmbH, Düsseldorf, in Höhe von 798 T€ (Vorjahr 1.925 T€), der SW Operations GmbH, Düsseldorf, in Höhe von 238 T€ (Vorjahr 69 T€), der netX International Ltd., Birkirkara/Malta , in Höhe von 499 T€ (Vorjahr 499 T€), der pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf, in Höhe von 5.108 T€ (Vorjahr 0 T€), der Accendere GmbH, Düsseldorf, in Höhe von 300 T€ (Vorjahr 0 T€) und pferdewetten.at GmbH, Wien/Österreich, in Höhe von 130 T€ (Vorjahr 0 T€).
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Darlehen in Höhe von 4.100 T€ (Vorjahr 0 T€) enthalten.
Der Gesamtbetrag der bilanzierten sonstigen Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt 3.000 T€. Diese Sicherheiten sind durch die Abtretung von Anteilen an Tochterunternehmen, konzerninterne Darlehen sowie sämtliche registrierte und nicht registrierte Markenrechte gewährleistet.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Bei den ausgewiesenen Umsatzerlösen handelt es sich um erbrachte Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen 2.850 T€ (Vorjahr 2.383 T€).
Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 0 T€ (Vorjahr 28 T€), Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren des Umlaufvermögens von 28 T€ (Vorjahr 118 T€), Erträge aus verrechneten Sachbezügen 54 T€ (Vorjahr 259 T€) sowie Erträge aus der Weiterberechnung von Kosten an verbundene Unternehmen 201 T€ (Vorjahr 64 T€).
2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Gehälter | 1.301 | 1.264 |
Sozialabgaben | 151 | 122 |
2023 T€ |
Vorjahr T€ |
|
Davon Aufwendungen für die Altersversorgung 1 T€ (Vorjahr 1 T€) | ||
1.452 | 1.386 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Raumkosten von 223 T€ (Vorjahr 211 T€), Versicherungen, Beiträge und Gebühren von 31 T€ (Vorjahr 12 T€), Fahrzeugkosten von 75 T€ (Vorjahr 59 T€), Werbe- und Reisekosten von 64 T€ (Vorjahr 64 T€), Kosten der Kapitalmarktbetreuung von 179 T€ (Vorjahr 132 T€), Rechts- und Beratungskosten von 254 T€ (Vorjahr 117 T€), Kosten für die Abschlusserstellung und für die Abschlussprüfung von 663 T€ (Vorjahr 207 T€), Aufsichtsratsvergütung von 39 T€ (Vorjahr 39 T€) sowie Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren des Umlaufvermögens von 0 T€ (Vorjahr 64 T€) und Aufwendungen zur Weiterberechnung an verbundene Unternehmen von 201 T€ (Vorjahr 64 T€).
Als Honorar für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2023 hat der Abschlussprüfer ein Honorar von insgesamt 512 T€ berechnet. Dieses entfällt ausschließlich auf die Jahres- und Konzernabschlussprüfung der pferdewetten.de AG. Für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahr 2022 wurden darüber hinaus 70 T€ im Geschäftsjahr 2023 erfasst.
Durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden keine anderen Bestätigungsleistungen, Steuerberatungsleistungen oder sonstigen Leistungen erbracht.
Es bestehen zwei Ergebnisabführungsverträge mit Tochtergesellschaften. Am 19.06.2015 wurde zwischen dem Tochterunternehmen pferdewetten-service.de GmbH und der pferdewetten.de AG ein Gewinnabführungsvertrag geschlossen, welchem die Gesellschafterversammlung vom 25.11.2015 zugestimmt hat und welcher am 27.11.2015 im Handelsregister eingetragen wurde. Er gilt mit Wirkung ab 1. Januar 2015.
Am 05.11.2019 wurde zwischen dem Tochterunternehmen sportwetten.de GmbH und der pferdewetten.de AG ebenfalls ein Gewinnabführungsvertrag geschlossen, welchem die Gesellschafterversammlung vom 16.12.2019 zugestimmt hat und welcher am 17.12.2019 im Handelsregister eingetragen wurde. Er gilt mit der Wirkung ab 1. Januar 2019.
Die Tochterunternehmen verpflichten sich, während der Vertragsdauer von mindestens fünf Jahren ihren Gewinn abzuführen. Die AG ist währenddessen zur Übernahme der Verluste der Tochtergesellschaften verpflichtet.
Der Ertrag aus dem Ergebnisabführungsvertrag gegenüber der pferdewetten-service.de GmbH beläuft sich auf 79 T€ (Vorjahr 3.585 T€), während der Aufwand aus Verlustübernahme zugunsten der sportwetten.de GmbH 3.367 T€ (Vorjahr 3.417 T€) beträgt.
Aus der Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens zum niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag resultierte eine Abwertung von 0 T€ (Vorjahr 83 T€).
Die Zinserträge und Erträge aus Wertpapieren des Umlaufvermögens beliefen sich auf 11 T€ (Vorjahr: 63 T€), wovon 0 T€ (Vorjahr: 47 T€) aus verbundenen Unternehmen stammten. Des Weiteren wurden Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 451 T€ erzielt (Vorjahr: 11 T€), wovon 406 T€ (Vorjahr: 0 T€) aus verbundenen Unternehmen resultierten. Dem stehen Zinsaufwendungen in Höhe von 547 T€ gegenüber (Vorjahr: 6 T€), davon entfallen 6 T€ auf verbundene Unternehmen (Vorjahr: 0 T€). Die wesentliche Ursache für die gestiegenen Zinsaufwendungen ist die Emission der Wandelschuldverschreibung in Höhe von 523 T€. Die eingenommenen Mittel wurden im Wesentlichen für den Ausbau des Sportwetten-Retailgeschäfts verwendet.
Im Rahmen eines durch die Tochtergesellschaft SW Shops GmbH abgeschlossenen Asset-deals hat die pferdewetten.de AG für ihre Tochtergesellschaft eine Bürgschaftserklärung in Höhe von 1.750 T€ abgegeben. Angesichts der aktuellen Unternehmensplanung der SW Shops GmbH geht der Vorstand nicht von einer Inanspruchnahme aus. Um gewerbliche Einrichtungsgegenstände zu erwerben, hat die Tochtergesellschaft SW Shops GmbH zur Zwischenfinanzierung ein Darlehen in Höhe von 300 T€ aufgenommen. Die pferdewetten.de AG hat sich verpflichtet, gemeinsam mit SW Shops GmbH als Gesamtschuldner für die Rückzahlung des Darlehensbetrags sowie der Zinsen einzustehen. Angesichts der aktuellen Unternehmensplanung der SW Shops GmbH wird nicht damit gerechnet, dass dies zu einer Belastung der pferdewetten.de AG führen wird.
Die Nutzung der benötigten technischen Anlagen und Kraftfahrzeugen wird zum Teil durch Leasingverträge sichergestellt. Deren Laufzeit beträgt noch zwischen ein und drei Jahre. Aus den abgeschlossenen Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung von 91 T€ p. a., d. h. über die noch verbleibende Vertragslaufzeit insgesamt 173 T€. Die Leasinggeschäfte verringern insbesondere die Kapitalbindung und verbessern die Eigenkapitalquote, führen aber während der Vertragslaufzeit auch zur Bindung an die geleasten technischen Anlagen und Kraftfahrzeuge.
Mit Datum vom 16. Oktober 2007 hat die pferdewetten.de AG eine Patronatserklärung zugunsten der netX International Ltd. und deren Tochtergesellschaften netX Betting Ltd. und netX Services Ltd., alle mit Firmensitz auf Malta, abgegeben.
Mit einer Inanspruchnahme der pferdewetten.de AG wird aufgrund der aktuellen Unternehmensplanungen der Tochtergesellschaften bzw. aufgrund von deren Liquidität nicht gerechnet.
Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für das Jahr 2024 in Höhe von 508 T€ aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen. Für den Zeitraum von 2025 bis 2026 bestehen langfristige sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 264 T€.
Unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Wertansätzen in der Steuer- und Handelsbilanz bei Tochtergesellschaften, mit denen die pferdewetten.de AG ein ertragsteuerliches Organschaftsverhältnis hat, bestehen neben temporären Bewertungsunterschieden im Bereich des aktiven Rechnungsabgrenzungsposten, Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen auch steuerliche Verlustvorträge. Auf diese Differenzen wurden keine aktiven latenten Steuern in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB erfasst. Es bestehen mithin keine temporären Bewertungsunterschiede, auf die passive latente Steuern angesetzt werden müssten. Der Steuersatz beträgt 31,3125 %.
Angaben nach § 285 Nr. 30a HGB werden nicht gemacht, da die pferdewetten.de AG-Gruppe in mindestens zwei der letzten vier Geschäftsjahre keinen Umsatz von gleich oder mehr als EUR 750 Mio. erzielt hat.
Mit Datum vom 28. Januar 2011 hat die pferdewetten.de AG Rangrücktrittserklärungen zugunsten der PLB Poker Lounge Baden GmbH i.L. (95 T€) abgegeben. Die mögliche Belastung aus dieser Rangrücktrittserklärung wurde bereits in Vorjahren durch entsprechende Wertberichtigungen der Forderungen gegen dieses verbundene Unternehmen bilanziell berücksichtigt. Grundlage war die Planung der Gesellschaft.
Mit der Gründung der SW Operations GmbH am 2. November 2021 wurde eine Kooperations- und Gesellschaftervereinbarung geschlossen. Hierzu liegt ein Darlehensvertrag vor, in dem die pferdewetten.de AG eine Rangrücktrittserklärung zugunsten der SW Operations GmbH (18.000 T€) abgab. Mit einer möglichen Belastung der pferdewetten.de AG wird aufgrund der aktuellen Unternehmensplanung der SW Operations GmbH nicht gerechnet.
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl des Geschäftsjahres setzt sich wie folgt zusammen:
2023 | Vorjahr | |
Leitende Angestellte | 2 | 2 |
Angestellte | 8 | 6 |
Insgesamt | 10 | 8 |
Dem Vorstand gehörte bzw. gehört während des Geschäftsjahres sowie bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses an:
Pierre Hofer, Vorstand (seit 2024 CEO) der pferdewetten.de AG, Köln
Der Vertrag mit Herrn Hofer hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026.
Herr Hofer erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 eine Vergütung in Höhe von 435 T€.
Dem Vorstand, Herrn Hofer, wurde im Jahr 2016 ein langfristiges Darlehen in Höhe von insgesamt 253 T€ zur Finanzierung des Gesamtausübungspreises der gewährten Bezugsrechte (165.000 Stück) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2012 und der auf den geldwerten Vorteil voraussichtlich anfallenden Steuern gewährt. Das Darlehen gelangte am 30. Juni und 10. September 2016 zur Auszahlung. Ferner wurde dem Vorstand im Jahr 2020 ein langfristiges Darlehen in Höhe von insgesamt 266 T€ zur Finanzierung des Gesamtausübungspreises der gewährten Bezugsrechte (60.000 Stück) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2016 und der auf den geldwerten Vorteil voraussichtlich anfallenden Steuern gewährt. Das Darlehen ist größtenteils ausbezahlt. Beide Darlehen sind nunmehr in einer Vereinbarung zusammengefasst. Es wird mit 1,43 % p.a. verzinst. Rückzahlungen erfolgten bisher im Geschäftsjahr 2021 mit 60 T€ und im Geschäftsjahr 2022 mit 33 T€. Mit der Ausübung der verbliebenen 26.900 Aktienoptionen erhöht sich das Darlehen im Jahr 2022 um 216 T€ und im Jahr 2023 um weitere 39 T€. Der Aufsichtsrat hat am 28.11.2022 im Wege der Aufsichtsratssitzung einstimmig beschlossen, das Darlehen für den Vorstand zu verlängern. Die jährliche Tilgung wird nur gefordert, wenn die Dividende der Gesellschaft 20 Cent je Aktie betrifft. Das Darlehen wird um die Kosten, die für die Aktien, die im Jahr 2022, aufgrund des Aktienoptionsprogramms entstanden sind, erhöht. Die Zinsen werden gemäß den rechtlichen Vorgaben erhöht. Der Vorstand hat im Jahr 2023 eine Tilgung in Höhe von 212 T€ geleistet. Damit valutiert das Darlehen am 31. Dezember 2023 mit 469 T€.
Der Darlehensnehmer ist berechtigt, das Darlehen jederzeit teilweise oder vollständig zurückzuzahlen. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt nicht an. Wird das Dienstverhältnis mit der Gesellschaft beendet und kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis mit der Gesellschaft oder einem mit dieser im Sinne des § 15 AktG verbundenen Unternehmen fortgesetzt, ist das Darlehen grundsätzlich zum Zeitpunkt der Beendigung nebst Zinsen fällig. Der Anspruch ist durch ein Pfandrecht in Höhe von 63.133 Stück der finanzierten Aktien gesichert. Bei Verkauf der finanzierten Aktien sind zunächst die nicht verpfändeten Aktien zu verkaufen. Im Falle der Insolvenz des Darlehensnehmers tritt die pferdewetten.de AG mit ihren Ansprüchen auf Rückzahlung des Darlehens hinter die Ansprüche aller sonstigen Gläubiger des Darlehensnehmers zurück.
Der Aufsichtsrat der pferdewetten.de AG bestellte Herrn Mark Schiedel mit Wirkung zum 11. März 2024 interimistisch zum Finanzvorstand der Gesellschaft. Sein Aufgabenbereich umfasste unter anderem die Organisationsplanung, Budgetierung, das Rechnungswesen, Controlling und Reporting sowie die Finanzierung und Investor Relations. Seine Tätigkeit endete am 10. November 2024.
Am 30. Oktober 2024 ernannte der Aufsichtsrat Herrn Ronny Kießling zum Vorstand. Als CCO (Chief Commercial Officer) verantwortet er die Bereiche Vertrieb für Retail-Sportwetten, Commercial Products, Technik/IT sowie das Change-Management.
Am 16. April 2025 ernannte der Aufsichtsrat Herrn Lars Corbo zum Finanzvorstand (CFO).
Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr waren:
Markus A. Knoss (seit 22. August 2014), Betriebswirt, Ludwigsburg
Manager Business Development DACH der BankM AG, Frankfurt am Main
- Vorsitzender-
Sergey Lychak (seit 18. Juni 2013), CFA, CIIA, MMgt, Eidg. dipl. Finanzanalytiker und Vermögensverwalter, Zürich/Schweiz
-Stellvertreter-
Lars-Wilhelm Baumgarten (seit 20. September 2016), Diplom-Jurist, Bad Harzburg
Geschäftsführer der baumgarten sports & more GmbH, Göttingen
Jochen Dickinger (seit 3. November 2016 bis zum 13. November 2024), Ingenieur, Gramastetten/Österreich
Dr. Petra Brenner (seit Dezember 2024 bis 29. April 2025), Rechtsanwältin und Corporate Finance Beraterin, Frankfurt am Main Für das Geschäftsjahr 2023 wurde für die Mitglieder des Aufsichtsrats eine Vergütung in Höhe von insgesamt 39 T€ (Vorjahr 39 T€) erfasst. Die Vergütung legt die Hauptversammlung fest.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben darüber hinaus folgende Mandate in anderen Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
Jochen Dickinger:
― |
Mitglied des Aufsichtsrates der Athos Immobilien AG, Linz/Österreich |
Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen für die nachfolgend aufgeführten Tochterunternehmen i. S. d. § 290 HGB, die damit auch verbundene Unternehmen i. S. d. § 271 Abs. 2 HGB sind:
Anteile in % |
Eigenkapital zum 31.12.2023 T€ |
Jahresergebnis 2023 T€ |
|
pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf6 | 100 | 25 | 0 |
Accendere GmbH, Düsseldorf | 100 | 125 | 62 |
sportwetten.de GmbH, Düsseldorf6 | 100 | -4.272 | 0 |
netX International Ltd., Birkirkara, Malta1 | 100 | 853 | -6 |
netX Betting Ltd., Birkirkara, Malta2 | 100 | 761 | -372 |
netX Services Ltd., Birkirkara, Malta3 | 100 | 588 | 150 |
NetX Gaming Ltd., Birkirkara, Malta4 | 100 | 76 | -5 |
pferdewetten.at GmbH, Wien, Österreich | 100 | 27 | -60 |
SW Operations GmbH, Düsseldorf | 68,5 | -13.580 | -9.025 |
SW Shops GmbH, Düsseldorf | 100 | -111 | -136 |
Jackpotbet A/S, Nykøbing Falster, Dänemark | 80 | -600 | -442 |
PLB Poker Lounge Baden GmbH i.L., Iffezheim5 | 51 | 0 | 0 |
1
99,92% direkt und 0,08% über die pferdewetten-service.de GmbH, Düsseldorf
4
100,00 % indirekt über die netX International Ltd. Malta
5
Bilanz zum 31.12.2011; Löschung noch nicht erfolgt
6
Zum Abschlussstichtag besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der pferdewetten.de
AG.
Die Gesellschaft stellt einen Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden ist, auf. Sie ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister (Bundesanzeiger Verlag GmbH) veröffentlicht.
Im Zusammenhang mit der Gewährung von zwei Darlehen an den Vorstand und den Prokuristen der pferdewetten.de AG wurden an insgesamt 193.382 Aktien, die diese Mitarbeiter an der pferdewetten.de AG halten, der pferdewetten.de AG ein Pfandrecht eingeräumt. Ausgehend von 4.836.418 nennwertlosen, auf den Namen lautenden Stückaktien zu je 1,00 € beträgt der Anteil der in Pfand genommenen Aktien am Grundkapital 4,00 %. Auf die in Pfand genommenen Aktien entfällt ein Grundkapital von 193.382,00 €.
Herr Lars-Wilhelm Baumgarten hat der Gesellschaft gemäß § 33, 34 WpHG am 30. Dezember 2020 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 30. Dezember 2020 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,88 %, das entspricht 216.500 Stimmrechten, betragen hat. 4,88 % der Stimmrechte sind Herrn Baumgarten gem. § 34 Abs. 1 WpHG über die Hochkönig Investment GmbH zuzurechnen.
Die iVestos AG hat der Gesellschaft gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 18. August 2023 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 16. August 2023 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,86 % (das entspricht 138.318 Aktien) betragen hat.
Herr Jochen Dickinger hat der Gesellschaft gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 01. März 2023 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 28. Februar 2023 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,16 % (das entspricht 230.386 Stimmrechten aus Aktien und 19.200 Stimmrechte aus Instrumenten aus § 38 WpHG) betragen hat.
Herr Pierre Hofer hat der Gesellschaft gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 3. März 2022 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 11. Juni 2021 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,55 % (das entspricht 246.333 Stimmrechten) betragen hat. Herr Pierre Hofer teilte der Gesellschafft außerdem am 8. September 2022 mit, dass sich sein Aktienbestand um 26.900 Stimmrechte erhöht.
Herr Guido Schmitt hat der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a.F. am 3. August 2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 2. August 2016 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,52 % (das entspricht 238.884 Stimmrechten) betragen hat.
Herr Sebastian Weiss hat der Gesellschaft gem. § 22 WpHG a.F. am 8. August 2017 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 31. Juli 2017 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag gem. § 22 WpHG a.F. 7,02 % (das entspricht 303.500 Stimmrechten) betragen hat. Herrn Weiss werden Stimmrechtsanteile durch die weiss media GmbH zugerechnet.
Herr Patrick Byrne hat der Gesellschaft gem. § 33, 34 WpHG am 2. März 2022 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 26. Februar März 2022 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag gem. § 33 WpHG 0,17 % (das entspricht 8.200 Stimmrechten) und gem. § 34 WpHG 4,60 % (das entspricht 220.048 Stimmrechten) betragen hat. Herrn Byrne werden Stimmrechtsanteile durch die Byrton GmbH zugerechnet.
Die Bettertainment GmbH, Schwaig b. Nürnberg/Deutschland, hat der Gesellschaft gem. § 21 WpHG a.F. und § 22 WpHG a.F. am 8. August 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 31. Juli 2017 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag gem. § 22 WpHG a.F. 0,07 % (das entspricht 3.000 Stimmrechten) betragen hat.
Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V., Köln, hat der Gesellschaft gemäß § 38 Abs. 1 WpHG am 14. August 2018 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der DVR Wettbetriebs GmbH an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, gemäß § 34 WpHG, am 10. August 2018 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,13 % (das entspricht 221.882 Stimmrechten) betragen hat.
Die IFM Independent Fund Management AG, Vaduz/Liechtenstein, hat der Gesellschaft gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 4. Oktober 2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 2. Oktober 2019 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,84 % (das entspricht 209.211 Stimmrechten) betragen hat.
Die Axxion S.A., Grevenmacher/Luxemburg, hat der Gesellschaft gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 16. Oktober 2023 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil gem. § 33 WpHG an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 13. Oktober 2023 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,20 % (das entspricht 155.000 Stimmrechten) betragen hat.
Die Prime Partners GmbH, Frankfurt, hat der Gesellschaft gemäß § 33/34 WpHG am 11. Mai 2023 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 4. Mai 2023 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 7,41 % (das entspricht 358.321 Stimmrechten) betragen hat. Der Prime Partners GmbH werden die Stimmrechtsanteile der Prime Capital Access S.A., Sicav-FIS, Luxemburg, zugerechnet. Hinzu kommen Instrumente nach § 38 Abs.1 Nr. 2 WpHG in Höhe von 2,65% (das entspricht 128.000 Stimmrechten).
Herr Marco Sunderbrink hat der Gesellschaft gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 30. Dezember 2022 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 29. Dezember 2022 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,19 % (das entspricht 154.082 Stimmrechten) betragen hat.
Die BankM AG hat der Gesellschaft gemäß § 33, 34 WpHG am 3. März 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der pferdewetten.de AG, Düsseldorf/Deutschland, am 26. Februar 2022 die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 6,67% (das entspricht 318.667 Stimmrechten) betragen hat.
Eine nach § 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf der Homepage der pferdewetten.de AG (www.pferdewetten.ag) öffentlich zugänglich gemacht.
Der Vorstand der pferdewetten.de AG wird der Hauptversammlung vorschlagen, den im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 805.071,85 € auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Vorstand der pferdewetten.de AG hat am 25. Januar 2024 auf Basis des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 und mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft unter Gewährung des Bezugsrechts für bestehende Aktionäre um bis zu 761.904,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 761.904 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen zu erhöhen. Der Bezugspreis je Aktie wurde vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf 10,50 Euro festgelegt. Die Kapitalerhöhung ist am 26. März 2024 zugegangen. Der Brutto-Emissionserlös beträgt EUR 7.999.992,00.
Zudem wurden zur Finanzierung der Gruppe im Zeitraum Januar bis Mai 2024 weitere TEUR 6.500 Fremdkapital aufgenommen, wovon TEUR 1.630 bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung bereits zurückgeführt wurden.
Im August 2024 haben darüber hinaus der Aufsichtsrat und der Vorstand der pferdewetten.de AG unter teilweiser Ausnutzung des Hauptversammlungsermächtigung vom 9. Juni 2021 beschlossen, eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000,00 € eingeteilt in bis zu 5.000 Teile unter sich gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 1.000,00 € zu begeben. Die Wandelschuldverschreibungen werden den Aktionären der Gesellschaft angeboten, wobei 1.120 Aktien zum Bezug von 1 Wandelschuldverschreibung zu einem Ausgabebetrag von 100 % des Nennbetrags von 1.000,00 € berechtigen. Die Bezugsfrist läuft vom 25. September bis 9. Oktober 2024 jeweils einschließlich. Ein Überbezug ist möglich.
Die Wandelschuldverschreibungen werden mit 7,5 % p.a. verzinst. Die Zinszahlungen erfolgen jährlich zum 14. Oktober. Die Laufzeit der Wandelschuldverschreibungen beginnt am 15. Oktober 2024 und endet am 15. Oktober 2029. Der Wandlungspreis beträgt 7,50 €. Für eine Wandelschuldverschreibung können somit 133 Aktien erworben werden.
Die Erhöhung von Fremd- und Eigenkapital dient vornehmlich dem Ausbau des Sportwetten-Retailgeschäfts der Gruppe.
Am 10. Januar 2025 hat der Vorstand der pferdewetten.de AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus dem genehmigten Kapital beschlossen. Dabei sollen bis zu 1.119.429 neue Aktien zum Preis von 2,50 EUR je Aktie ausgegeben werden, was einem Emissionsvolumen von bis zu 2,8 Mio. EUR entspricht. Bestehende Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht, der genaue Bezugszeitraum steht jedoch noch nicht fest. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2025 gewinnberechtigt und sollen nach der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2024 im regulierten Markt gehandelt werden.
Zusätzlich ist für Ende Februar 2025 eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, in der über ein neues genehmigtes Kapital entschieden werden soll. Dies soll eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 2,4 Mio. EUR ermöglichen, ebenfalls zu einem Bezugspreis von 2,50 EUR je Aktie und unter Wahrung des gesetzlichen Bezugsrechts.
Parallel dazu befindet sich die Gesellschaft in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer Investorengruppe über eine Backstop-Vereinbarung. Diese sieht vor, dass sich die Investoren durch die Zeichnung von insgesamt 2 Mio. neuen Aktien mit einem Betrag von 5 Mio. EUR an den Kapitalerhöhungen beteiligen. Um die Zeichnung dieser Aktien durch die Investoren sicherzustellen, sollen ergänzende Vereinbarungen mit bestehenden Aktionären getroffen werden.
Die Nettoerlöse aus den Kapitalmaßnahmen dienen primär der Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs, der Reduzierung von Verbindlichkeiten und der Verbesserung der Kapitalstruktur. Im Falle des Abschlusses der Backstop-Vereinbarung wäre der Liquiditätsbedarf der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2025 planmäßig gedeckt.
Düsseldorf, den 22. Mai 2025
pferdewetten.de AG
Pierre Hofer, Vorstand
Ronny Kießling,Vorstand
Lars Corbo, Vorstand
Anschaffungskosten 01.01.2023 € |
Zugänge € |
Abgänge € |
Anschaffungskosten 31.12.2023 € |
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Anlagevermögen | ||||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 755.123,45 | 0,00 | 0,00 | 755.123,45 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 755.123,45 | 0,00 | 0,00 | 755.123,45 |
II. Sachanlagen | ||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 227.111,66 | 28.506,61 | 1.792,25 | 253.826,02 |
Summe Sachanlagen | 227.111,66 | 28.506,61 | 1.792,25 | 253.826,02 |
III. Finanzanlagen | ||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 819.121,50 | 148.703,16 | 1.083,32 | 966.741,34 |
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 8.800.000,00 | 18.042.000,00 | 630.000,00 | 26.212.000,00 |
3. Sonstige Ausleihungen | 1.401.514,54 | 1.490.348,42 | 462.622,59 | 2.429.240,37 |
Summe Finanzanlagen | 11.020.636,04 | 19.681.051,58 | 1.093.705,91 | 29.607.981,71 |
Summe Anlagevermögen | 12.002.871,15 | 19.709.558,19 | 1.095.498,16 | 30.616.931,18 |
kumulierte Abschreibungen 01.01.2023 € |
Abschreibungen Geschäftsjahr € |
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Anlagevermögen | ||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 43.102,45 | 0,00 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 43.102,45 | 0,00 |
II. Sachanlagen | ||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 144.107,66 | 34.933,61 |
Summe Sachanlagen | 144.107,66 | 34.933,61 |
III. Finanzanlagen | ||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 15.299,00 | 0,00 |
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 |
3. Sonstige Ausleihungen | 0,00 | 0,00 |
Summe Finanzanlagen | 15.299,00 | 0,00 |
Summe Anlagevermögen | 202.509,11 | 34.933,61 |
Abgänge € |
kumulierte Abschreibungen 31.12.2023 € |
Buchwert 31.12.2023 € |
Buchwert 31.12.2022 € |
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Anlagevermögen | ||||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 0,00 | 43.102,45 | 712.021,00 | 712.021,00 |
Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 0,00 | 43.102,45 | 712.021,00 | 712.021,00 |
II. Sachanlagen | ||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 150,25 | 178.891,02 | 74.935,00 | 83.004,00 |
Summe Sachanlagen | 150,25 | 178.891,02 | 74.935,00 | 83.004,00 |
III. Finanzanlagen | ||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 15.299,00 | 951.442,34 | 803.822,50 |
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 26.212.000,00 | 8.800.000,00 |
3. Sonstige Ausleihungen | 0,00 | 0,00 | 2.429.240,37 | 1.401.514,54 |
Summe Finanzanlagen | 0,00 | 15.299,00 | 29.592.682,71 | 11.005.337,04 |
Summe Anlagevermögen | 150,25 | 237.292,47 | 30.379.638,71 | 11.800.362,04 |
An die pferdewetten.de AG, Düsseldorf
Wir waren beauftragt, den Jahresabschluss der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - zu prüfen. Darüber hinaus waren wir beauftragt, den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 zu prüfen. Die in Abschnitt "11. Zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB/Stand: 2023" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB sowie die in Abschnitt "8.1 Kontrollsystem und Verfahren" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Wir geben keine Prüfungsurteile zu dem beigefügten Jahresabschluss und dem beigefügten zusammengefassten Lagebericht ab. Aufgrund der Bedeutung der im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe von Prüfungsurteilen" beschriebenen Sachverhalte sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu erlangen, und versagen daher den Bestätigungsvermerk.
Die Gesellschaft befindet sich in einer angespannten Liquiditätssituation. Die gesetzlichen Vertreter haben den Jahresabschluss unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Sie haben dieser Einschätzung Unternehmensplanungen einschließlich Liquiditätsplanungen zugrunde gelegt. Wir haben keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise zu den Annahmen, auf denen die Unternehmensplanungen basieren, erlangen können. Wir waren daher nicht in der Lage, Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu ziehen.
Die Gesellschaft bilanziert immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von insgesamt TEUR 712, welche Rechte an Domains darstellen. Bezüglich der Werthaltigkeit der Rechte an den Domains konnten wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen. Daher waren wir nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen in Bezug auf die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände im Jahresabschluss einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Zum 31. Dezember 2023 beträgt das Gesamtinvestment in die SW Operations GmbH, Düsseldorf, TEUR 18.641, bestehend aus bilanzierten Anteilen an verbundenen Unternehmen (TEUR 50), Ausleihungen an verbundene Unternehmen (TEUR 18.000) sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus dem Leistungsverkehr (TEUR 591). Bezüglich der Werthaltigkeit des Gesamtinvestments konnten wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen. Daher waren wir nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen in Bezug auf die Bewertung der Anteile an der SW Operations GmbH, der Ausleihungen an das verbundene Unternehmen sowie der Forderungen gegen das verbundene Unternehmen im Jahresabschluss einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Zu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag haben wir keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangt. Wir können nicht beurteilen, ob bis zum Datum unseres Versagungsvermerks alle Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die nachträglich bessere Erkenntnisse über die Verhältnisse zum Abschlussstichtag liefern, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, vollständig angegeben wurden. Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen im Jahresabschluss einschließlich der zugehörigen Angaben notwendig waren.
Darüber hinaus konnten wir zu einzelnen Angaben und Aussagen im Anhang keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen:
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zu den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter in Abschnitt "V.1. Haftungsverhältnisse" in Bezug auf die Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft für das verbundene Unternehmen SW Shops GmbH, |
― |
zu den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter In Abschnitt "V.3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen" in Bezug auf die Inanspruchnahme aus einer gegenüber dem verbundenen Unternehmen netX Betting Ltd. abgegebenen Patronatserklärung. |
Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen im Anhang notwendig waren.
Diese Sachverhalte haben umfassende Bedeutung auch für die Beurteilbarkeit der im zusammengefassten Lagebericht erfolgten Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage der Gesellschaft sowie der Darstellung der Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung.
Außerdem konnten wir zu einzelnen Angaben und Aussagen im zusammengefassten Lagebericht keine ausreichenden geeigneten Prüfungsnachweise erlangen:
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zu den in Abschnitt "6. Prognosebericht" getätigten Prognosen der gesetzlichen Vertreter zu den finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, |
― |
zu den in Abschnitt "8.2. Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" beschriebenen ergriffenen Maßnahmen, die im Zusammenhang mit den Mängeln im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem stehen, |
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zu den in Abschnitt "9. Risikomanagement" erfolgten Angaben zu Risiken, Risikoeinschätzungen und von den gesetzlichen Vertretern ergriffenen Maßnahmen sowie den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter zum Gesamtbild der Risikosituation der pferdewetten.de AG und des Konzerns. |
Wir waren daher nicht in der Lage zu beurteilen, ob Anpassungen im zusammengefassten Lagebericht notwendig waren.
Darüber hinaus ist der zusammengefasste Lagebericht in Teilen unvollständig bzw. fehlerhaft:
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In Abschnitt "7. Unternehmenssteuerung" erfolgt keine Begründung zu den im Vergleich zum Vorjahr erstmals aufgenommenen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Zudem ist die Definition der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren nicht hinreichend konkretisiert. |
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In Abschnitt "8.2. Anlassbezogene Untersuchungen und Maßnahmen in Bezug auf das interne Kontrollsystem" wird auf einen festgestellten Mangel im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem hingewiesen. Die gesetzlichen Vertreter geben an, dass nach Untersuchung des Sachverhalts durch eine externe Beratungskanzlei keine weiteren oder ähnlich gelagerte Fälle identifiziert wurden. Nach den im Rahmen unserer Prüfung gewonnenen Erkenntnissen könnten jedoch ähnlich gelagerte Fälle vorliegen. |
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In Abschnitt "9. Risikomanagement" wird eine zum Vorjahr abweichende Risiko-Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit, des Auswirkungsgrads und der Risikobewertung vorgenommen. Eine Begründung zur Änderung der Risiko-Klassifizierung wird nicht abgegeben. |
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Bei den in Abschnitt "11. Zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB/Stand: 2023" enthaltenen Festlegungen zur Frauenquote für den Vorstand und den Aufsichtsrat mit der Zielgröße Null werden entgegen § 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB die von § 111 Abs. 5 AktG gesetzlich vorgeschriebenen Begründungen nicht angegeben. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Es liegt in unserer Verantwortung, eine Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchzuführen. Des Weiteren liegt es in unserer Verantwortung, einen Bestätigungsvermerk zu erteilen. Aufgrund der im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe von Prüfungsurteilen" beschriebenen Sachverhalte sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für Prüfungsurteile zu diesem Jahresabschluss und diesem zusammengefassten Lagebericht zu erlangen.
Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.
Wir waren beauftragt, gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchzuführen, ob die für Zwecke der Offenlegung zu erstellenden Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen.
Wir geben kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab. Aufgrund der Bedeutung des im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe eines Prüfungsurteils" beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.
Da uns die gesetzlichen Vertreter bis zum Zeitpunkt der Erteilung des Versagungsvermerks keine ESEF-Unterlagen zur Prüfung vorgelegt haben, geben wir kein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen ab.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Es liegt in unserer Verantwortung, eine Prüfung der ESEF-Unterlagen in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchzuführen. Aufgrund des im Abschnitt "Grundlage für die Erklärung der Nichtabgabe eines Prüfungsurteils" beschriebenen Sachverhalts sind wir nicht in der Lage gewesen, ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für ein Prüfungsurteil zu den ESEF-Unterlagen zu erlangen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. August 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Oktober 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2010 als Abschlussprüfer der pferdewetten.de AG, Düsseldorf, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Versagungsvermerk enthaltene Erklärung der Nichtabgabe der Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang steht.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Guido Flore.
Hamburg, den 22. Mai 2025
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jens Löffler, Wirtschaftsprüfer
Guido Flore, Wirtschaftsprüfer