AlzChem Group AG (vormals: Softmatic AG)

Trostberg (vormals: Norderstedt)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2018 bis zum 31.12.2018

Lagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018

der AlzChem Group AG, Trostberg

1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Die AlzChem Group AG ist das Konzernmutterunternehmen der AlzChem-Gruppe. Somit ist das Unternehmen in seiner wirtschaftlichen Lage und Entwicklung maßgeblich beeinflusst von der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der gesamten AlzChem-Gruppe. Aufgrund dieses zwar indirekten aber dennoch überwiegenden Einflusses der Geschäftsentwicklung, Kennzahlen, Chancen und Risiken der Tochtergesellschaften auf die Lage und Entwicklung der AlzChem Group AG gehen wir in wesentlichen Bereichen dieses Lageberichtes neben den Werten aus dem HGB Jahresabschluss der AlzChem Group AG auch auf die Werte der Tochterunternehmen bzw. der für den Konzern definierten Segmente ein. Die folgend aufgeführten Tochtergesellschaften gehören zum Stichtag 31. Dezember 2018 dem Konsolidierungskreis der AlzChem-Gruppe an:

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Gesellschaft Sitz Konsolidierung
AlzChem Group AG Trostberg, Deutschland Konzernmutter
AlzChem Trostberg GmbH Trostberg, Deutschland voll konsolidiert
AlzChem International GmbH Trostberg, Deutschland voll konsolidiert
AlzChem Stahltechnik GmbH Trostberg, Deutschland voll konsolidiert
AlzChem Nutrition GmbH Trostberg, Deutschland voll konsolidiert
Nigu Chemie GmbH Waldkraiburg, Deutschland voll konsolidiert
AlzChem Netz GmbH Trostberg, Deutschland voll konsolidiert
AlzChem Shanghai Co. Ltd. Shanghai, China voll konsolidiert
AlzChem LLC Atlanta, USA voll konsolidiert
Nordic Carbide AB Sundsvall, Schweden voll konsolidiert

Änderungen ergaben sich zum Vorjahr durch die Auflösung der Dormex Company LLC (Atlanta, USA) zum 31. August 2018, deren Geschäft unter dem Dach der AlzChem LLC weiterläuft.

1.1. GESCHÄFTSMODELL

Die AlzChem Group AG übernimmt als Konzernmutter die Leitungs- und/oder Aufsichtsfunktionen der Tochtergesellschaften und hat neben ihrer Holdingfunktion auch konzernübergreifende kaufmännische Tätigkeiten. Die Tochterunternehmen entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen, unter anderem als Chemieparkbetreiber.

AlzChem's vernetzte Produktionsstruktur schafft eine leistungsfähige Wertschöpfungskette, die von Basisprodukten, wie z. B. metallurgischen Zusätzen oder Düngemitteln, bis zu Spezialprodukten für verschiedenste Märkte, wie z. B.

Creamino als Futtermittelzusatzstoff,

Creapure(r) als Nahrungsergänzungsmittel,

Dormex(r) als Wachstumsregler für landwirtschaftliche Anwendungen,

BioSelect(r) für den Pharmamarkt,

reicht.

Die AlzChem-Gruppe bedient mit ihrem Produktportfolio ein breit gefächertes Branchenspektrum.

Ernährung:

Der Bereich Ernährung umfasst die Vermarktung hochqualitativer Produkte der Marke Creapure(r) und LIVADUR(r) für Lebens- und Sportnahrungsmittel als Nahrungsergänzungsmittel sowie als Additiv bei der Herstellung von Kosmetika. Weiterhin finden die Produkte Einsatz in der pharmazeutischen Industrie. Das neue Tiernahrungsergänzungsmittel Creamino leistet einen wertvollen Beitrag im Bereich der Nutztierhaltung.

Pharma und Feinchemie:

Auf Basis von Kohle, Kalk und Stickstoff bauen die Gesellschaften auf einen weit verzweigten Produktstammbaum. In den Mehrzweckanlagen werden die Basisprodukte veredelt und es wird eine breite Palette an Feinchemikalien gewonnen, die, wie BioSelect(r), mitunter Anwendung in der pharmazeutischen Industrie finden.

Landwirtschaft:

Das Produktsortiment der AlzChem-Gruppe umfasst neben Spezialdüngemitteln, wie Perlka(r), und Wachstumsregler, wie Dormex(r), für den Wein- und Obstanbau u. a. auch Pflanzungsstärkungsmittel.

Erneuerbare Energien:

Mit der DYHARD(r)-Produktpalette ist die AlzChem-Gruppe an der Entwicklung immer größerer Windkraftanlagen beteiligt. Das Produkt Silzot SQ(r) hat eine wichtige Funktion bei der wettbewerbsfähigen Produktion von Solarwafern aus polykristallinem Silizium.

Metallurgie:

Hier bedient die AlzChem-Gruppe zwei wichtige Bereiche in der Stahlindustrie: Roheisenentschwefelung und Sekundärmetallurgie.

Service:

Als Standortbetreiber zweier Chemieparks ist die AlzChem Trostberg GmbH mit der Herstellung und Verteilung von diversen Infrastrukturleistungen beauftragt.

AlzChem produziert an vier Standorten im südostbayerischen Chemiedreieck sowie in Sundsvall, Schweden. In den strategisch wichtigen Märkten USA und China ist AlzChem mit Vertriebsgesellschaften präsent.

Das operative Geschäft der AlzChem-Gruppe lässt sich entlang der kompletten Wertschöpfungskette und nach der internen Berichtsstruktur in die drei Geschäftssegmente "Specialty Chemicals", "Basics & Intermediates" sowie "Other & Holding" einteilen.

Gegenstand des Segments "Specialty Chemicals" sind die Produktion und der Vertrieb von hochwertigen Produkten der Spezialchemie, wie z. B. Creamino, Creapure(r), BioSelect(r), Silzot(r), DYHARD(r) und Dormex(r).

Das Segment "Basics & Intermediates" umfasst die Produktion von Basis- und Zwischenprodukten, die entweder für die Herstellung von Spezialchemikalien benötigt oder als eigenständige Produkte vermarktet werden. Letztere bedienen ein umfassendes Spektrum von Anwendungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Stahlerzeugung sowie in der Automobilindustrie.

Im Segment "Other & Holding" sind alle übrigen Aktivitäten zusammengefasst, die nicht den anderen Segmenten zuzuordnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich um Dienstleistungen rund um die Chemieparks Trostberg und Hart, die AlzChem (auch für Dritte) betreibt. Darüber hinaus werden dem Segment administrative Leistungen zugeordnet.

Seit dem 5.Oktober 2017 werden die Aktien der AlzChem Group AG (WKN: A0AHT4) an der Frankfurter Wertpapierbörse im Teilbereich des Regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) gehandelt.

1.2. ÄNDERUNG DES GESCHÄFTSJAHRES

Die Hauptversammlung vom 22. November 2018 hat beschlossen, ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (RGJ 2018/II) zu bilden, damit das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr entspricht und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember sind.

Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das 1. Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018 (RGJ 2018/I). Aufgrund unterjähriger Schwankungen hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich im vorliegenden Lagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb verzichtet die Gesellschaft auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung.

Darüber hinaus wirkte sich der zum 1. Januar 2018 in Kraft getretene Ergebnisabführungsvertrag mit der AlzChem Trostberg GmbH erstmals im Jahresabschluss der AlzChem Group AG aus.

1.3. STEUERUNGSINSTRUMENTE

Die Steuerung erfolgt weitestgehend auf Ebene des Konzerns bzw. der Segmente durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem:

Vorstandssitzungen im 2-Wochen-Turnus,

Regelmäßige Sitzungen der erweiterten Geschäftsleitung (monatlich),

Regelmäßige Abstimmung von Produktion und Technik,

Regelmäßige Abstimmung von Sales und Marketing inklusive Innovationsmanagement, Supply Chain Management sowie Produktion,

Regelmäßige Besprechungen zur Steuerung und Ressourcenallokation der Abteilung Innovationsmanagement,

Regelmäßige Liquiditätssteuerung und Finanzierungssteuerung (täglich, monatlich).

Der Steuerungsprozess wird durch eine finanzielle Unternehmenssteuerung auf Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems begleitet. Die zum Teil täglichen, wöchentlichen und monatlichen Berichte umfassen eine detaillierte Ergebnisanalyse aller Geschäftsvorfälle mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen in Abstimmung mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen.

Der Kennzahlenkatalog zur finanziellen Unternehmenssteuerung stellt sich wie folgt dar (entsprechend der Steuerungsgrößen der Gruppe, da die AlzChem Group AG lediglich eine Holdingfunktion innehat):

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Kennzahl Berechnung
Eigenkapitalquote des Konzerns Eigenkapital / Bilanzsumme
Vorratsquote des Konzerns1 Vorratsvermögen / Umsatz
Umsatz absoluter Wert
Verschuldungsgrad2des Konzerns Netto-Fremdkapital / Gesamtkapital

Die Berechnung erfolgt auf Basis von Monats-, Quartals- und Jahresberichten. Damit wird sichergestellt, dass Plan/Ist-Abweichungen frühzeitig erkannt und gegensteuernde Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können.

Darüber hinaus werden folgende wesentlichen Profitabilitätskennzahlen auf Ebene des Vorstands des AlzChem-Konzerns verfolgt:

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Kennzahl Berechnung
EBIT des Konzerns Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern
EBITDA des Konzerns Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen
EBITDA-Marge des Konzerns EBITDA / Umsatzerlöse

Die zentrale Steuerungskennzahl bildet das EBITDA, welches zur Messung der Zielerreichung auch auf die operativen Einheiten und Segmente heruntergebrochen wird.

Das EBITDA und die korrespondierende relative Kennzahl, die EBITDA-Marge, zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung und ermöglichen den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur. Da die Abschreibungen (planmäßige und außerplanmäßige) unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine cashflow-nahe Größe, die somit auch als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden kann.

Für die Steuerung der AlzChem Group AG haben die hier genannten Steuerungsinstrumente der AlzChem-Gruppe nur bedingte Aussagekraft. Folglich werden für die Unternehmenssteuerung der Gesellschaft neben der Kostenstruktur noch die folgenden Kennzahlen basierend auf dem HGB Jahresabschluss herangezogen:

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Kennzahl Berechnung
Umsatz absoluter Wert
EBIT Ergebnis vor Zinsen, Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern
Jahresüberschuss absoluter Wert

2. INTERNE STEUERUNG UND BERICHTERSTATTUNG

Der Vorstand der AlzChem Group AG übernimmt auch die gesamte Steuerung der AlzChem-Gruppe. Daher ist die interne Steuerung und Berichterstattung gemäß den Bedürfnissen einer Konzernsteuerung und Konzernberichterstattung ausgestaltet. Die interne Steuerung und Berichterstattung im AlzChem-Konzern basiert grundsätzlich auf den im IFRS-Konzernabschluss beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS. Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand von Segmentergebnisgrößen, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als EBIT sowie EBITDA bezeichnet werden.

1 AlzChem befindet sich in einem teilweise stark wachsenden Marktumfeld und ist im abgelaufenen Geschäftsjahr dazu übergegangen, das Vorratsvermögen im Verhältnis zum Umsatz zu verfolgen und nachzuhalten.
2 Verschuldungsgrad = Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Die Segmentergebnisgröße EBIT setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den allgemeinen Verwaltungs-, den Forschungs- und den nicht aktivierten Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Insofern Erlösbeziehungen zwischen den Segmenten bestehen, werden diese unter Anwendung der Regelungen der Konzernkalkulation sowie Einhaltung von Transferpreisvorgaben berechnet. Darüber hinaus wird die Kennzahl des Vorratsvermögens sowie Vorratsquote auf Segmentebene berichtet und überwacht.

2.1. INNOVATIONSMANAGEMENT, FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Forschungs- und Entwicklungsfunktionen werden im Konzernverbund durch das Personal der AlzChem Trostberg GmbH wahrgenommen. Die AlzChem Group AG hat keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

2.2. BESCHAFFUNG UND PRODUKTION

Die AlzChem Group AG ist keine Produktionsgesellschaft und übernimmt folglich auch keine Beschaffungstätigkeiten.

2.3. FINANZIERUNG

Das Finanzmanagement der AlzChem-Gruppe erfolgt zentral durch die AlzChem Trostberg GmbH. Übergeordnetes Ziel ist die Finanzierung des Unternehmens durch einen starken operativen Cashflow. Daneben stehen für eine fristenkongruente Finanzierung weitere Mittel zur Verfügung. Das weitere Finanzierungsinstrumentarium zur fristenkongruenten Deckung des Finanzmittelbedarfs umfasst unter anderem kurzfristige Kreditlinien, stilles Factoring sowie langfristige Bankdarlehen. Durch tägliche Liquiditätskontrollen, wöchentliche Ein- und Auszahlungspläne sowie durch die 4-wöchige, mittel- bzw. langfristige Liquiditätsplanung können Engpässe frühzeitig erkannt und umgangen werden. Unsere wertorientierten Finanzierungsgrundsätze sollen dazu beitragen, die Liquidität und damit die langfristige Unternehmensfortführung von AlzChem zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, die mit der Finanzierung verbundenen Risiken zu begrenzen sowie unsere Kapitalkosten zu optimieren.

Mit der erfolgten Börsenzulassung erschließt sich die Gruppe zusätzlich zu den bisherigen Finanzierungsinstrumenten auch die Möglichkeiten der Finanzierung über den Kapitalmarkt.

Die Finanzierung der AlzChem Group AG erfolgt ausschließlich im Rahmen einer Finanzierungsvereinbarung (Cashpooling) mit der AlzChem Trostberg GmbH. Gegenstand dieser Vereinbarung ist die Einbindung der Bankkonten der AlzChem Group AG (Cashpool-Nehmer) in ein zentrales, automatisiertes Liquiditätstransferverfahren (Cashpooling), für welches die AlzChem Trostberg GmbH (Cashpool-Träger) sogenannte Zerobalancing-Verträge mit mehreren Kreditinstituten abgeschlossen hat. Zeitgleich mit dem Ausgleich des Bankkontos entsteht zwischen dem Cashpool-Träger und dem Cashpool-Nehmer ein kurzfristiges und im Volumen laufend variierendes Kreditverhältnis, welches einer valutengenauen marktüblichen Verzinsung unterliegt.

2.4. FINANZINSTRUMENTE

In der AlzChem Group AG werden keine Sicherungsgeschäfte und andere Finanzinstrumente abgeschlossen.

2.5. PERSONAL

In der AlzChem Group AG waren zum Stichtag 5 Mitarbeiter (inkl. der drei Vorstände) angestellt.

3. WIRTSCHAFTSBERICHT

Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle Betragsangaben in TEUR. Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten.

3.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

3.1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW)3hat die Weltkonjunktur im Verlauf des Jahres 2018 an Fahrt verloren. Die wirtschaftliche Stimmung hat sich nahezu überall deutlich eingetrübt. Hierzu hat neben einer Verunsicherung durch zunehmende handelspolitische Konflikte die Straffung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten beigetragen, in deren Folge es zu einem Umschwung bei den internationalen Kapitalströmen kam, der die wirtschaftliche Expansion in den Schwellenländern bremst. Insgesamt wird für die Weltproduktion 2018 dennoch wie im vergangenen Jahr ein Wachstum von 3,7 % erwartet.

Im Euroraum zeigte sich 2018 ein ähnliches Bild wie auf globaler Ebene. Dort verlor die Konjunktur bereits in der ersten Jahreshälfte merklich an Schwung. Dieser Trend setzte sich auch im dritten Quartal fort. Die Abschwächung ist zwar wesentlich durch einen starken Rückgang der Automobilproduktion bedingt, der mit der Einführung neuer Standards für die Abgasmessung in Zusammenhang steht und vermutlich temporärer Natur ist. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spricht jedoch dafür, dass sich die Konjunktur auch in der Grundtendenz verlangsamt hat. Für das Gesamtjahr 2018 erwartet das IfW ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone von 1,9 % (2017: 2,5 %).

In Deutschland gerät der Aufschwung nach Angaben des IfW4ebenfalls zunehmend ins Stocken. Dementsprechend ging die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2018 zum ersten Mal seit drei Jahren zurück. Dieser Rückgang war in erster Linie Sonderfaktoren geschuldet, vor allem den Problemen mit dem neuen WLTP-Zulassungsverfahren beim Fahrzeugbau. Hinzu kamen Produktionsbeeinträchtigungen aufgrund des Niedrigwassers im Rhein. Auch nach dem Wegfall dieser temporär belastenden Faktoren dürfte der Aufschwung mehr und mehr an seine Grenzen stoßen. Während Unternehmen angesichts der bereits sehr hohen Kapazitätsauslastung ihre Produktion nur zunehmend schwerer weiter in hohem Tempo ausweiten können, dürften auch die spürbaren Knappheiten am Arbeitsmarkt Bestand haben. Insgesamt wird für die deutsche Konjunktur im Gesamtjahr 2018 ein Produktionsanstieg von 1,5 % (2017: 2,2 %) erwartet.

3 Kieler Konjunkturberichte - Weltkonjunktur im Winter 2018, Nr. 49 (2018/Q4), abgeschlossen am 11. Dezember 2018
4 Kieler Konjunkturberichte - Deutsche Konjunktur im Winter 2018, Nr. 50 (2018/Q4), abgeschlossen am 11. Dezember 2018

3.1.2. BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

ENTWICKLUNG DER WELTWEITEN CHEMIE- UND PHARMAINDUSTRIE

Nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI)5verlor die globale Chemie- und Pharmaproduktion aufgrund der nachlassenden Dynamik seitens wichtiger Kundenbranchen im dritten Quartal 2018 an Fahrt. Besonders betroffen waren die EU und China. Insgesamt lag das Wachstum gegenüber dem Vorquartal bei 0,9 %. Der Vorjahreszeitraum wurde mit +4,2 % allerdings noch kräftig übertroffen. Auf Gesamtjahressicht soll der globale Produktionsanstieg voraussichtlich bei 4,0 % (2017: 3,9 %) liegen.

ENTWICKLUNG DER WELTWEITEN STAHLINDUSTRIE

Nach Angaben der World Steel Association6summierte sich die weltweite Stahlproduktion der 64 an die World Steel Association berichtenden Länder von Januar bis November 2018 auf 1,6 Mrd. Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg von 4,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Asien lag das Wachstum bei 5,8 %. Hierzu trugen insbesondere China (+6,7 %) und Indien (+4,9 %) bei. In Nordamerika nahm die Stahlproduktion insgesamt um 3,7 % zu, während in der EU28 ein leichter Rückgang von 0,5 % zu verzeichnen war. Wesentlich dazu beigetragen haben Deutschland (-2,6 %) und Österreich (-16,2 %).

ENTWICKLUNG DER DEUTSCHEN LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND

Laut Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von September 20187wird die aktuelle wirtschaftliche Lage gegenüber Juni 2018 deutlich negativer eingeschätzt, was unter anderem auf die Dürreschäden in vielen Regionen Deutschlands und die schwierige Situation auf wichtigen Märkten zurückzuführen ist. Die Liquidität der Betriebe hat sich ebenfalls weiter verschlechtert. Insgesamt ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber Juni 2018 jedoch von 21,1 Punkten auf 23,4 Punkte leicht gestiegen, was in einem gewissen Zweckoptimismus begründet ist.

3.2. GESCHÄFTSVERLAUF

3.2.1. VORBEMERKUNG

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 hat die AlzChem Group AG das Geschäftsjahr umgestellt und dazu für die Zeit vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 ein Rumpfgeschäftsjahr (RGJ 2018/II) gebildet, über das dieser Lagebericht informiert. Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018 (RGJ 2018/I). Vor diesem Hintergrund hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich im vorliegenden Abschluss und Lagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb verzichtet die Gesellschaft auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung.

Der Jahresabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

5 Verband der Chemischen Industrie e.V., Business Worldwide (11. Dezember 2018)
6 https://www.worldsteel.org/en/dam/jcr:fab4cbaf-9d12-460d-b560-ba4cd78f435c/November%25202018%2520Crude%2520Steel%2520Production%2520Table.pdf
7 https://media.repro-mayr.de/34/717034.pdf

3.2.2. UMSATZ

Der Umsatz wurde durch Verrechnung der Leitungs- und Aufsichtsfunktion als Konzernobergesellschaft und weiterer kaufmännischer Tätigkeiten an die Tochtergesellschaften erzielt.

3.2.3. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

ERTRAGSLAGE

Das Jahresergebnis der AlzChem Group AG errechnet sich wie folgt:

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In TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II Delta
Umsatzerlöse 612 1.478 1.816 337
Sonstige betriebliche Erträge 1.171 2.075 35 -2.040
Personalaufwand -556 -1.331 -922 409
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.499 -2.561 -590 1.972
EBIT -272 -339 339 678
Erträge aus Beteiligungen 0 12.908 23.969 11.061
Zinsen und ähnliche Erträge 7 13 13 0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -27 -49 -59 -10
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 89 13.425 -22.808 -36.233
Jahresüberschuss -203 25.958 1.455 -24.503

Die Umsatzsteigerung des RGJ 2018/II im Vergleich zum RGJ 2018/I ergibt sich i. W. aus der Verrechnung von Mehrkosten sowie Leistungen im zweiten Halbjahr des Kalenderjahres 2018. Basierend auf dem cost plus Ansatz wurden Leistungen im Zusammenhang mit Beratungsleistungen für die Abschlusserstellung und Finanzierungsleistungen vermehrt im zweiten Halbjahr 2018, gemäß Kostenanfall, verrechnet.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten hauptsächlich Erträge aus der Auflösung von Personalrückstellungen und im Vorjahr im Wesentlichen Weiterverrechnungen von Beiträgen aus Konzernversicherungen an verbundene Unternehmen, da Versicherungsrechnungen zumeist Anfang des Kalenderjahres gestellt werden. Zur Optimierung der Versicherungskosten in der AlzChem-Gruppe wurden ab 2018 erstmalig alle wesentlichen Versicherungen der AlzChem-Gruppe über die AlzChem Group AG abgeschlossen.

Im Personalaufwand resultiert die Verringerung aus ergebnisabhängigen Entgeltkomponenten im RGJ 2018/II.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

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In TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II Delta
Versicherungen 90 1.897 0 -1.897
Gutachten- und Prüfungskosten 515 197 107 -89
Beratungskosten 556 138 197 59
Übriger sonstiger Aufwand 338 329 286 -44
Σ sonstige betriebliche Aufwendungen 1.499 2.561 590 -1.972

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Prüfung des Jahresabschlusses (96 TEUR, Vorjahr 197 TEUR) sowie Beratungskosten u.a. im Zusammenhang mit Zwischen- und Jahresabschlüssen, Kapitalmarkt- und Wirtschaftsrecht. Der Rückgang im Versicherungsaufwand basiert darauf, dass die Versicherungsrechnungen für 2018 bereits im RGJ 2018/I gestellt wurden.

Die Beteiligungserträge resultieren ausschließlich aus der Gewinnabführung inkl. der Steuerumlagen der AlzChem Trostberg GmbH für das Kalenderjahr 2018. Im Vorjahr war die Ausschüttung des Bilanzgewinns 2017 der AlzChem Trostberg GmbH enthalten.

Die Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten wie im Vorjahr ausschließlich Zinserträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens.

In den Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind im Wesentlichen die nicht zahlungswirksamen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen für Pensionen und sonstige Personalrückstellungen enthalten.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren aus dem Ertragsteueraufwand (8.278 TEUR, Vorjahr 106 TEUR) auf das steuerliche Ergebnis der Gesellschaft inkl. der Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die in der ertragsteuerlichen Organschaft enthalten sind, für das Kalenderjahr 2018 sowie aus dem Aufwand aus der Veränderung der latenten Steuern (14.530 TEUR, Vorjahr Ertrag 13.531 TEUR).

Der Anstieg im Ertragsteueraufwand ist begründet durch die organschaftliche Gewinnabführung der Tochter zum 31.12.2018 und die steuerliche Zusammenfassung der beiden Rumpfgeschäftsjahre im Kalenderjahr 2018. Ferner werden seit diesem Kalenderjahr die latenten Steuern in der Organschaft verursachungsgemäß bei den jeweiligen Organgesellschaften gezeigt. Dies führte zur ergebniswirksamen Auflösung hoher aktiver latenter Steuern und somit zu einem hohen latenten Steueraufwand.

FINANZLAGE

KAPITALSTRUKTUR

Das Kapital wird auf Basis der Eigenkapitalquote sowie verschiedener im Wesentlichen bankenspezifischer Covenants-Kennzahlen auf Konzernebene überwacht und monatlich dem Vorstand sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden bzw. Aufsichtsrat berichtet. Zum Bilanzstichtag wurden alle Covenants-Kennzahlen eingehalten und die Prognosen gehen auch zukünftig von der Einhaltung selbiger aus.

Die Kapitalstruktur des Konzerns wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den Risiken aus den zugrundeliegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Dabei wird bei Investitionen regelmäßig überprüft, ob die zur Verfügung stehenden eigenen Finanzmittel durch langfristige Finanzierungen im Hinblick auf optimierte Finanzierungskosten ersetzt werden können. Grundsätzlich steht die AlzChem Trostberg GmbH als Cashpool-Führerin in permanentem Kontakt mit Banken und anderen Finanzierungsgesellschaften, um den Einsatz von Bankkrediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen.

Bei der Auswahl der Finanzinstrumente bzw. Finanzierungsinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. 2017 konnte die AlzChem Trostberg GmbH die Projektfinanzierung der neuen geplanten Creamino-Produktionsanlage mit einem Investitionskredit in Höhe von 50.730 TEUR vertraglich vereinbaren.

Flankierend zu den projektbezogenen Finanzierungsmaßnahmen mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr und mit einem bilanzierten Stichtagswert in Höhe von 32.577 TEUR (Vorjahr 16.403 TEUR) ist die AlzChem-Gruppe durch kurz- bis mittelfristige Finanzierungsvereinbarungen (siehe Liquidität) stabil aufgestellt, um das operative Geschäft begleiten zu können.

Die Darlehens- und Kreditverträge beinhalten die am Kapitalmarkt üblichen Covenants-Vereinbarungen. Eine Beeinträchtigung dieser Vorgaben ist im Rahmen der Mittelfristplanung nicht erkennbar. Die Liquidität ist durch die bestehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet.

INVESTITIONEN

Die AlzChem Group AG führte im Berichtszeitraum keine Investitionen durch.

LIQUIDITÄT

Die Gesellschaft ist an das Cashpooling der AlzChem Trostberg GmbH angeschlossen. Innerhalb der AlzChem-Gruppe übernimmt die AlzChem Trostberg GmbH die konzerninterne Finanzierungsfunktion und stellt somit die kurzfristige Liquidität der Tochtergesellschaften und auch der Konzernobergesellschaft über ein Cashpooling sicher. Ferner steht die AlzChem Trostberg GmbH bei langfristigen Finanzierungen den Tochtergesellschaften als Kreditnehmer bzw. als zusätzliche Absicherung gegenüber den Banken zur Verfügung. Mit mehreren Kreditinstituten wurden kurzfristige Finanzierungslinien (Geldmarktkredite oder Kontokorrentkredite) über insgesamt 37.500 TEUR (RGJ 2018/I: 32.500 TEUR) vereinbart.

Die Liquidität der AlzChem Group AG ist somit unmittelbar abhängig von der Liquidität der Cashpool-Trägerin AlzChem Trostberg GmbH. In Erwartung einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung der AlzChem-Gruppe ist die Liquidität der AlzChem Group AG durch die Finanzierungsvereinbarung mit der AlzChem Trostberg GmbH und ihrer gegenwärtig zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet.

Die liquiden Mittel betragen aufgrund des Cashpoolings zum Stichtag 34 TEUR (Vorjahr 34 TEUR). Ferner besteht eine Finanzforderung an die Cashpool-Trägerin in Höhe von 23.969 TEUR aus Gewinnabführungsansprüchen (Vorjahr 13.257 TEUR aus Cashpooling).

3.3. VERMÖGENSLAGE

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31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018
TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil
Vermögen
Finanzanlagen 230.744 97 % 230.744 88 % 230.744 89 %
Anlagevermögen 230.744 97 % 230.744 88 % 230.744 89 %
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.655 3 % 17.793 7 % 26.619 10 %
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 % 34 0 % 34 0 %
Umlaufvermögen 6.655 3 % 17.827 7 % 26.653 10 %
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 283 0 % 327 0 % 296 0 %
Aktive latente Steuern 296 13.841 5 % 297 0 %
Σ Vermögen 237.978 100 % 262.739 100 % 257.989 100 %

Der Anstieg der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte resultiert aus Finanzforderungen aus Ergebnisabführungsansprüchen (23.969 TEUR, Vorjahr 0 TEUR), gegenläufig wirkten sich die Verringerung der Cashpoolforderungen (0 TEUR, Vorjahr 13.257 TEUR) und der Ertragsteueransprüche an das Finanzamt (0 TEUR, Vorjahr 3.040 TEUR) aus Vorauszahlungen.

Die verursachungsgerechte Zuordnung latenter Steueransprüche zu den Gesellschaften in der ertragsteuerlichen Organschaft bewirkte eine Verlagerung an Organgesellschaften (13.533 TEUR) und verursachte den enormen Rückgang in den aktiven latenten Steuern.

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31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018
TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil
Kapital
Eigenkapital 233.088 98 % 259.046 99 % 249.307 97 %
Rückstellungen 1.984 1 % 1.856 1 % 3.419 1 %
Verbindlichkeiten 2.355 1 % 1.286 0 % 3.740 1 %
Passive Rechnungsabgrenzung 551 0 % 538 0 % 525 0 %
Passive latente Steuern 0 0 % 14 0 % 999 0 %
Σ Kapital 237.978 100 % 262.739 100 % 257.989 100 %

Der Anstieg in den Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus den Steuerrückstellungen und dem unterjährigen Aufbau der Personalrückstellungen für das Kalenderjahr 2018.

Die Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen gegenüber verbundenen Unternehmen und resultieren aus Umsatzsteuerverbindlichkeiten der Organträgerin gegenüber den Organgesellschaften (1.985 TEUR, Vorjahr 1.008 TEUR) und aus Cashpoolverbindlichkeiten gegenüber der Cashpoolführerin (1.690 TEUR, Vorjahr 0 TEUR).

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen den Unterschiedsbetrag des für die Übernahme von Pensionsverpflichtungen enthaltenen Entgelts zum handelsrechtlichen Rückstellungsbetrag. Der Betrag wird über die Duration der Pensionsrückstellungen von 21 Jahren aufgelöst.

Die Veränderung der passiven latenten Steuer liegt im erstmaligen Ansatz latenter Steuern auf den Unterschiedsbetrag im steuerlichen Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen.

FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Die für den Konzern verwendeten finanziellen Leistungsindikatoren haben für die Beurteilung der Leistung der AlzChem Group AG keine Relevanz bzw. nur beschränkte Aussagekraft. Folglich werden für die Unternehmenssteuerung neben der Kostenstruktur auch absolute Kennzahlen wie Umsatz, EBIT und Jahresüberschuss aus dem HGB Jahresabschluss der Gesellschaft herangezogen:

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

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Kennzahl Berechnung Einheit 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II Delta
Umsatz absoluter Wert TEUR 612 1.478 1.816 337
EBIT Ergebnis vor Zinsen, Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern TEUR -272 -339 339 678
Jahresüberschuss absoluter Wert TEUR -203 25.958 1.455 -24.503

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Das Geschäftsmodell der AlzChem Group AG erfordert keine nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

3.3.1. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die AlzChem Group AG ist durch den Gewinnabführungsvertrag mit der AlzChem Trostberg GmbH direkt abhängig von der wirtschaftlichen Lage der AlzChem-Gruppe. Somit entspricht die Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage derjenigen der AlzChem-Gruppe.

Der Vorstand der AlzChem Group AG ist mit dem Geschäftsverlauf im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und der wirtschaftlichen Lage insgesamt sehr zufrieden. Das Unternehmen konnte sich in einem anhaltend kompetitiven Marktumfeld behaupten und erfolgreich seine Wachstumsstrategie verfolgen. Was wir uns operativ und strategisch vorgenommen hatten, haben wir auch erreicht. Umsatz und Ertrag konnten dabei entlang der Prognosen des Kalenderjahres 2017 für das Kalenderjahr 2018 sowie des RGJ 2018/I für den Zeitraum 7/2018 bis 6/2019 verbessert werden.

Unverändert positiv betrachten wir die Entwicklung der finanziellen Lage im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II. Trotz der sehr umfangreichen Investitionen konnten die liquiden Mittel durch den starken operativen Cashflow sowie die Ausnutzung des bestehenden Finanzierungsrahmens auf einem guten Niveau gehalten werden.

Weitere Ausführungen betreffend den Geschäftsverlauf RGJ 2018/II in Bezug auf die Prognose für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019 sowie das Geschäftsjahr 2019 entnehmen Sie bitte dem Kapitel 5. Prognosebericht.

3.3.2. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG IM KALENDERJAHR 2018

Die AlzChem Group AG hatte im Lagebericht des Vorjahres 2017 sowohl für die Gesellschaft als auch für die gesamte AlzChem-Gruppe eine Prognose für das ganze Kalenderjahr 2018 als auch für den Jahreszeitraum vom 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019 abgegeben. Eine Prognose für den Sechsmonatszeitraum des zu berichtenden Geschäftsjahres 2018 war nicht enthalten. Entsprechend ist kein Abgleich mit der tatsächlich eingetretenen Geschäftsentwicklung möglich.

ALZCHEM-GRUPPE

Die Prognose auf Konzernebene für das Kalenderjahr 2018 lautete wie folgt:

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Prognose8für das Kalenderjahr 2018 Umsatz EBITDA EBITDA-Marge EBIT Vorratsvermögen EK-Quote
AlzChem-Gruppe steigend steigend stabil leicht steigend stark steigend gleichbleibend
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Prognose8für das Kalenderjahr 2018 Verschuldungsgrad
AlzChem-Gruppe gleichbleibend

Die Überprüfung der Prognose aus 2017 zeigt folgende Entwicklungen im Kalenderjahr 2018:

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Ist-Entwicklung Kalenderjahr 2018 Umsatz EBITDA EBITDA-Marge EBIT Vorratsvermögen EK-Quote
AlzChem-Gruppe steigend stark steigend leicht steigend stark steigend stark steigend steigend
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Ist-Entwicklung Kalenderjahr 2018 Verschuldungsgrad
AlzChem-Gruppe gleichbleibend

Der Vergleich der relevanten Finanzkennzahlen zeigt, dass die Prognosen für das Kalenderjahr 2018 überwiegend erfüllt bzw. übertroffen wurden. Dabei konnten Umsatz, EBITDA und EBIT wie prognostiziert gesteigert werden.

ALZCHEM GROUP AG

In Summe der beiden Rumpfgeschäftsjahre 2018 sehen wir die Prognosen zu einem stark steigenden Umsatz und Jahresüberschuss bestätigt. Hinsichtlich der Entwicklung des EBIT ergibt sich ein anderes Bild. Prinzipiell wurde an der Cost Plus Verrechnung der Management- und kaufmännischen Leistungen als auch der gruppenweiten Versicherungen festgehalten. Allerdings können nicht alle Kosten der Konzernobergesellschaft in Form einer Leistungsverrechnung an die Töchter verrechnet werden. Folglich konnte im EBIT die abgegebene Prognose nicht bestätigt werden.

4. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Um die gesetzlich geforderte Überwachung der wesentlichen Geschäftsrisiken durch den Vorstand und den Aufsichtsrat zu gewährleisten, existieren ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung (§§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB), ein Compliance-Managementsystem sowie ein Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG.

Durch die enge Verflechtung in der Konzernstruktur der AlzChem-Gruppe betreffen die Risiken und Chancen der Tochtergesellschaften indirekt auch die Konzernmutter AlzChem Group AG. Dem Risiko der Werthaltigkeit der Finanzanlage in der AlzChem Group AG wird begegnet über enges Monitoring durch den Vorstand, die Erstellung von Monatsabschlüssen und einer detaillierten Planungsrechnung in der Gruppe. Der Vorstand sieht die Eintrittswahrscheinlichkeit als sehr gering an, die Auswirkung auf das EBITDA als Indikator der Auswirkung auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage wird als hoch eingeschätzt. Alle weiteren hier dargestellten Risiken und Chancen entsprechen denjenigen, die auch für die gesamte AlzChem-Gruppe existieren.

8 stark steigend = > 7 %; steigend (deutlich) = 3 % bis 7 %; leicht steigend = 1 % bis 3 %; gleichbleibend (stabil); leicht rückläufig (sinkend) = -1 % bis -3 %; rückläufig (sinkend) = -3 % bis -7 %; stark rückläufig (sinkend) = > -7%

4.1. RISIKOBERICHT

Das Risikomanagement erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem regelmäßige Sitzungen, Berichterstattungen und damit verbundene Abstimmungen.

Des Weiteren erfolgt ein straffes Debitoren- und Kreditorenmanagement im Hinblick auf ein zeitnahes Mahnwesen inklusive eines internen Kreditmanagements für alle Debitoren. Hierbei wurden pro einzelnem Debitor maximale Volumen definiert, welche nicht überschritten werden dürfen. Hinzu kommt eine rollierende, kurz- und langfristige Ergebnis- und Finanzplanung mit einer monatlichen Liquiditätsvorausschau. Monatliche Projektpläne im Rahmen der REACH-Verordnung stellen den ungehinderten Warenfluss zum Kunden sicher. Im Energiebereich arbeiten wir eng mit externen Beratern zusammen.

Das Risikomanagement der AlzChem-Gruppe umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen sowie transparenten Umgang mit Risiken und ist durch seine Verzahnung mit den Controllingprozessen ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Alljährlich wird eine standardisierte Risikoinventur nach dem Enterprise-Risk-Management-Ansatz durchgeführt. Für eine möglichst vollständige Identifikation aller relevanten Risiken dient ein Katalog mit entsprechenden Risikokategorien. Darüber hinaus stehen standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge für die Erfassung und Bewertung von Risiken zur Verfügung. Je nach Art des Risikos kommen unterschiedliche Instrumente, wie beispielsweise Monte-Carlo-Simulationen, Sensitivitäts- oder Szenario-Analysen, zur Beurteilung und Bewertung zum Einsatz. Die Ermittlung des skalierten Risikovolumens erfolgt unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Ziel dieser Maßnahme sind die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken, die das Erreichen der strategischen, operativen, finanziellen und regelkonformen Ziele des Unternehmens in wesentlichem Maße beeinflussen können.

Für die Beurteilung der Risiken werden die erwarteten Effekte der Risikoausmaße in ihren spezifischen Ausprägungen (sehr gering, gering, mittel und hoch) mit ihrer individuellen Eintrittswahrscheinlichkeit (sehr gering, gering, mittel und hoch) gewichtet und anschließend in einen Punktwert einer 3-stufigen Skala überführt. Die Höhe des Punktwertes bestimmt anschließend die Einstufung der Risikobedeutung als gering, mittel und hoch für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Bereits getroffene Maßnahmen zur Risikobegrenzung mindern die Einstufung der Risikobedeutung.

Der Bewertung liegen im Einzelnen nachfolgende Annahmen zugrunde:

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sehr gering gering mittel hoch
Eintrittswahrscheinlichkeit < 10 % 10 % - < 30 % 30 % - < 50 % > 50 %

Als Betrachtungszeitraum gilt eine Periode von 3 Jahren. Sollten Risiken in fernerer Zukunft liegen, so wurden auch diese erfasst, wobei bei der Schadensabschätzung der zeitliche Horizont berücksichtigt wurde.

Den Risikoausmaßen liegen nachfolgende Annahmen zugrunde, die als Indikator für die Auswirkung auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage dienen:

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sehr gering gering mittel hoch
Risikoausmaß vom EBITDA < 2 % 2 % - < 10 % 10 % - < 25 % > 25 %

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Risiken unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Risiken liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor.

Im Rahmen dieses Risikomanagementprozesses konnten folgende Inhalte identifiziert werden, die wesentliche beziehungsweise erheblich nachteilige Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft haben können.

Als eine Folge der Verbundstruktur der AlzChem-Gruppe wirken die nachfolgend aufgeführten Risiken in ähnlichem Maße auf die drei operativen Segmente des Konzerns.

Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich primär auf Geschäftsrisiken, greift aber gleichzeitig auch Chancen auf. Der Chancenmanagementprozess ist überdies in unsere internen Controllingprozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmensstrategie in den operativen Segmenten durchgeführt.

4.1.1. OPERATIVE RISIKEN

RISIKO STEIGENDER BESCHAFFUNGSPREISE

Die wichtigsten Grundstoffe für das Produktportfolio von AlzChem, das auf Carbid/Calciumcyanamid basiert, sind Kalk, Koks und elektrische Energie. Darüber hinaus wird für den Produktionsprozess eine Reihe chemischer Rohstoffe benötigt. Die Marktpreise für Kalk, Koks und Energie sowie andere chemische Rohstoffe unterliegen erheblichen Schwankungen.

AlzChem beschafft Energie überwiegend in Form von Strom, jedoch auch in Form von Erdgas. Die Energiekosten werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Verfügbarkeit bestimmter Energieträger und von Schwankungen der Energiepreise. Die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, können in der Zukunft steigen. Die Energiekosten von großen energieintensiven Unternehmen sind in besonderem Maße von dem regulatorischen Umfeld abhängig. Dieses umfasst auch Steuern und bestimmte behördliche Abgaben auf den Energieverbrauch oder die Netznutzung, die bei großen energieintensiven Unternehmen einen bedeutenden Teil der Energiekosten ausmachen können. In Deutschland könnten diese Steuern und Abgaben in der Zukunft angehoben werden, um die höheren Kosten infolge des Ausstiegs aus der Atomenergie und des Umstiegs von fossilen auf erneuerbare Energiequellen auszugleichen. Zudem ist AlzChem auf bestimmte Befreiungen von Abgaben und Steuern auf Energie angewiesen.

Das Unternehmen verfügt in Deutschland indirekt durch die Evonik Degussa GmbH über langfristige Stromlieferverträge mit festen Strompreisen für bestimmte Strommengen für die Jahre 2019 bis 2020 und hat in Schweden feste Preise für bestimmte Strommengen für die Jahre 2019 bis 2021 vereinbart. Einerseits wird dadurch das Risiko steigender Strompreise in gewissem Umfang gemindert, doch andererseits sind diese Vereinbarungen für AlzChem in einem Szenario fallender Strompreise mit relativen Nachteilen gegenüber Wettbewerbern verbunden. Darüber hinaus ist AlzChem in Deutschland darauf angewiesen, dass Evonik Degussa seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber AlzChem zur Lieferung der vereinbarten Strommengen zu dem festgelegten Preis erfüllt.

Die Preise, die AlzChem für bestimmte Rohstoffe zahlen muss, unterliegen Schwankungen. Da es sich bei den primären Rohstoffen von AlzChem um natürliche Rohstoffe handelt, wird ihr Preis in der Regel auf Grundlage der allgemeinen Abbau- und Erzeugungsvolumen sowie der Nachfrage in der Industrie bestimmt. Zwar besitzt AlzChem definierte Beschaffungsstrategien für die wichtigsten Rohstoffe und schließt langfristige Lieferverträge oder Jahresverträge zur Minimierung von Preis- und Mengenrisiken ab. Dennoch ist das Unternehmen nicht dazu in der Lage, die Risiken aus Preisschwankungen bei Rohstoffen vollständig zu beseitigen. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass AlzChem in Zeiten sinkender Rohstoffpreise aufgrund langfristiger Lieferverträge an höhere Preise gebunden ist, in Zeiten steigender Preise dagegen nicht dazu in der Lage ist, vorteilhafte Lieferverträge abzuschließen.

Ein Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen kann auch in Zeiten einer guten allgemeinen Wirtschaftslage wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf die Beschaffungspreisrisiken geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

MARKTRISIKO

AlzChem bietet eine große Anzahl unterschiedlicher Chemieprodukte auf Basis der NCN-Kette auf diversifizierten Märkten an, von denen einige zyklisch geprägt sind, hohe Schwankungen aufweisen und unter anderem gegenüber Verbraucherausgaben und -präferenzen, Verbrauchervertrauen und -einkommen, Arbeitslosenquoten, Zinssätzen und Energiepreisen sensitiv sind. Daher kann die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem durch negative Entwicklungen in diversifizierten Sektoren und Industrien beeinträchtigt werden, insbesondere im Agrarsektor, in der Futtermittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie-, Metall-, Erneuerbare-Energien- und Automobilindustrie sowie auf dem Ernährungsmarkt.

Im Agrarsektor hängt die Nachfrage nach AlzChem-Produkten vom Produktionsniveau ab, weshalb das Unternehmen saisonalen Schwankungen sowie meteorologischen und klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. Da das Unternehmen seine Produkte in der Regel über Großhändler oder Importeure verkauft, könnten durch Veränderungen beim Einzelhandel in diesem Sektor, beispielsweise eine potenzielle Verlagerung zu anderen Großhändlern oder Importeuren oder zur Direktvermarktung, Beeinträchtigungen entstehen. Darüber hinaus sind die Produkte von AlzChem auf bestimmte Methoden der industrialisierten Landwirtschaft ausgelegt, so dass eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu Agrarerzeugnissen aus nicht industrialisierter Landwirtschaft indirekt zu einer sinkenden Nachfrage führen könnte. Zudem kann der technologische Fortschritt, etwa im Bereich der Gentechnologie, zu einem verstärkten Einsatz anderer landwirtschaftlicher Methoden führen, für die die Produkte von AlzChem nicht mehr oder nur noch in geringem Maße benötigt werden.

In der Futtermittel- und Agrochemieindustrie könnte eine Änderung der Verbrauchergewohnheiten und -präferenzen, beispielsweise ein zunehmender Trend, nur Fleisch aus biologischer Tierzucht zu verzehren, zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen. Falls Verbraucher sich dazu entscheiden, weniger Fleisch zu konsumieren, ist es grundsätzlich möglich, dass sich dies ebenfalls negativ auf die Nachfrage nach AlzChem-Produkten auswirkt.

In der Pharma-, Kosmetik- und Chemieindustrie durchlaufen die Arzneimittel, für die AlzChem chemischen Bausteine herstellt, in der Regel einen Produktlebenszyklus, an dessen Ende eine neue Generation des Arzneimittels auf den Markt gebracht wird. Somit besteht das Risiko, dass die Produkte von AlzChem in künftigen Generationen der betroffenen Arzneimittel nicht mehr benötigt werden oder seitens der Kunden von AlzChem von einem anderen Anbieter bezogen werden. Im Bereich der Kosmetika ist das Unternehmen den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt, während bei den Produkten für die chemische Industrie das Risiko eines Nachfragerückgangs infolge eines Wirtschaftsabschwungs besteht.

In der Metallindustrie ist die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem ebenfalls dem Risiko eines Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt. Zudem könnten technologische Veränderungen in der Stahlproduktion, wie etwa eine mögliche Verlagerung hin zur Stahlproduktion aus Schrott, bei der keine Entschwefelung erforderlich ist, zu einem Rückgang der Nachfrage nach AlzChem-Produkten führen. Nachdem in der Vergangenheit die europäische Stahlindustrie gegenüber den Wettbewerbern aus China an Boden verloren und einen Trend zur Konsolidierung verzeichnet hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklungen auch negative Auswirkungen auf AlzChem haben werden.

Im Erneuerbare-Energien-Sektor ist AlzChem den Entwicklungen in der Photovoltaik- und Windenergieindustrie ausgesetzt, da es sich bei beiden um innovative Industrien mit Potenzial für kontinuierliche technologische Veränderungen handelt, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen oder diese sogar überflüssig machen könnten. Zudem könnte eine Verschiebung der politischen Rahmenbedingungen in den USA negative Auswirkungen auf die Photovoltaikindustrie und die Windenergieindustrie haben. In China sollen staatliche Förderungen für die Nutzung erneuerbarer Energien reduziert werden. Zudem wurde der Bau von geförderten Solarprojekten bis auf weiteres ausgesetzt.

In der Automobilindustrie ist AlzChem insbesondere von der Nachfrage nach Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen abhängig, die direkt mit der Lage der Weltwirtschaft zusammenhängt. So würde sich beispielsweise eine weitere wirtschaftliche Abkühlung in China, das mittlerweile den weltweit größten Markt für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge darstellt, nachteilig auf die Nachfrage nach Fahrzeugen auswirken.

Im Ernährungssektor ist AlzChem bei seinen Nahrungsergänzungsmitteln den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt. Zudem hängt die Nachfrage von der allgemeinen Akzeptanz von Nahrungsergänzungsmitteln ab.

In bestimmten Segmenten und Industrien, in denen AlzChem tätig ist, passen die Kunden typischerweise ihre Beschaffungsaktivitäten an die erwarteten Wachstumsraten auf ihrem jeweiligen Markt an. Bei einem tatsächlichen oder erwarteten Wirtschaftsabschwung bemühen sich diese Kunden um eine Verringerung ihres Betriebskapitals und ihrer Lagerbestände, was zu einem erheblichen Rückgang des Absatzvolumens der AlzChem-Produkte führen kann. In Zeiten des Aufschwungs stocken Kunden ihre Lagerbestände tendenziell wieder auf, was eine höhere Nachfrage nach den Produkten von AlzChem zur Folge haben kann. Dieser Auf- und Abbau von Lagerbeständen beeinflusst sowohl die tatsächliche als auch die prognostizierte Nachfrage nach den Produkten von AlzChem und kann zu unerwarteten oder unerwartet starken Nachfrageschwankungen führen. Dies wiederum kann unerwartete Änderungen der Produktionsvolumen und der Auslastung der Produktionskapazitäten bei AlzChem zur Folge haben, die aufgrund der Kosten und Investitionen für den Betrieb der Produktionsstätten in hohem Maße mit dem Betriebsergebnis des Unternehmens korrelieren.

Ein Rückgang der Nachfrage auf einem der Märkte von AlzChem, der auch in Zeiten einer im Allgemeinen guten Wirtschaftslage möglich ist, kann wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf das Marktrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

WETTBEWERBSRISIKO

AlzChem sieht sich mit seinen verschiedenen Produkten Wettbewerb in unterschiedlicher Intensität gegenüber. In einigen Bereichen ist das Unternehmen regionaler Marktführer, weil internationale Wettbewerber - aufgrund der geografischen Distanz der Region und der chemischen Spezifikationen der betroffenen Produkte - in diesen Regionen weniger aktiv sind. In anderen Bereichen herrscht hingegen intensiver Wettbewerb. Auf einigen maßgeblichen Märkten kommen die Hauptwettbewerber aus China und Indien, die dort von Kostenvorteilen in den Bereichen Personal, Energie, Abfallentsorgung und Umwelt profitieren. Auf anderen Märkten konkurriert AlzChem mit gut etablierten und starken Wettbewerbern aus führenden Industrieregionen, die häufig weltweit tätig sind und globale Vertriebsnetze besitzen.

Einige Wettbewerber - hauptsächlich in Schwellenländern - liefern bestimmte Produkte möglicherweise unterhalb des üblichen Marktpreises und zwingen AlzChem so zur Senkung seiner Verkaufspreise, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Margen und Rentabilität haben könnte. Verschiedene Faktoren können Einfluss auf den Preis haben, zu dem ein Wettbewerber zur Lieferung seiner Produkte bereit ist, darunter auch der Zugang zu günstigen Rohstoffen und staatlichen Fördermitteln, zu denen AlzChem keinen Zugang hat. Zudem könnten im Staatseigentum stehende oder staatlich unterstützte Wettbewerber auf Maßnahmen, wie Kapazitätssteigerungen und/oder Preissenkungen auf Dumping-Niveau, zurückgreifen.

Die Fähigkeit von AlzChem zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Rentabilität ist abhängig von der Fähigkeit, sinkende Preise und Margen bei seinen Produkten durch eine Verbesserung der Produktionseffizienz und Steigerung der Absatzvolumen auszugleichen, sich auf individualisierte Produkte mit höheren Margen zu konzentrieren sowie bestehende Produkte und Anwendungen durch Innovationen zu verbessern - allesamt Maßnahmen, die Wettbewerber möglicherweise besser und kosteneffizienter umsetzen können als AlzChem. Bei vielen Produkten erfolgt der Wettbewerb neben dem Preis noch über andere Kriterien, etwa über die Leistungsfähigkeit und Qualität des Produkts, Preisfestsetzungsstrategien, Produktverfügbarkeit und Liefersicherheit. Es ist möglich, dass Wettbewerber erfolgreicher darin sind, die Kundenanforderungen an Produkteigenschaften zu erfüllen und kosteneffizient zu produzieren. In der Zukunft könnte der Preiswettbewerb bei einem größeren Teil der Produkte zunehmen, was AlzChem zu Preissenkungen zwingen könnte.

Der Wettbewerb könnte sich zudem durch neue Marktteilnehmer oder Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit konsolidieren und so Skaleneffekte erzielen, intensivieren. Einige Wettbewerber verfügen über höhere Produktionskapazitäten als AlzChem oder könnten diese aufbauen und besitzen möglicherweise umfangreichere finanzielle Ressourcen. Diese Wettbewerber könnten zudem eine wesentlich höhere operative und finanzielle Flexibilität als AlzChem besitzen. Infolgedessen könnten diese Wettbewerber besser dazu in der Lage sein, Volatilität auf ihrem jeweiligen Markt, Preisänderungen bei Rohstoffen oder Energie oder ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen standzuhalten.

Zudem könnte sich AlzChem einem zunehmenden Wettbewerb durch Unternehmen ausgesetzt sehen, die Produkte auf Basis alternativer Materialien, Technologien und Prozesse anbieten und die möglicherweise wettbewerbsfähiger oder im Hinblick auf Preis oder Leistungsfähigkeit überlegen sind und so derzeitige Kunden von AlzChem gewinnen, was zu einem Umsatzrückgang bei AlzChem führen könnte.

Der Eintritt eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Risiken könnte wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf das Wettbewerbsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

SUBSTITUTIONSRISIKEN

Eine Substitution von wesentlichen Produkten im Portfolio der AlzChem-Gruppe wird aktuell als wenig wahrscheinlich angesehen. Im Bereich der chemischen Erzeugnisse besteht das latente Risiko, dass einzelne Verbindungen durch andere chemische Substanzen beziehungsweise Verbindungen ersetzt werden. Dies wird jedoch in einem so geringen Umfang erwartet, dass die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sehr gering sein wird.

Im Marktumfeld der Landwirtschaft und der Metallurgie besteht ein latentes Risiko für die Substitution bestimmter Substanzen, zum Beispiel bei magnesiumbasierter anstatt calciumcarbidbasierter Roheisenentschwefelung oder bei der Verwendung von Kalkammonsalpeter 27 % N beziehungsweise Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung 30 % N anstatt Perlka(r). Diesen Risiken begegnet die Gruppe durch die Entwicklung kundenspezifischer Produkte, eine intensive technische Betreuung und Beratung der Kunden sowie eine gemeinsame (Neu-)Produktentwicklung, speziell auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet.

Besonders im landwirtschaftlichen Umfeld sind eine Anwendungsberatung und ein intensiver Kundenkontakt erforderlich, so dass AlzChem durch die etablierten Strukturen in der Lage ist, die Nettorisiken deutlich zu reduzieren, und somit auch hier die Auswirkung auf die Vermögens, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft werden kann.

Neben den Substitutionsrisiken des Marktes ist die Gruppe auch dem Risiko durch Substitutionen, basierend auf Verordnungen und Gesetzen, ausgesetzt. AlzChem arbeitet hier sehr eng mit einer Vielzahl von renommierten Wissenschaftlern zusammen, um alle aktuellen und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten zu können. Nichtsdestotrotz kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Substanzen kurz-, mittel- oder langfristig nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen.

In Bezug auf die Substitutionsrisiken geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

VERTRIEBSRISIKEN

Trotz der hohen Produktdiversifikation des Gruppenportfolios kommt es zu einer gewissen Konzentration auf der Abnehmerseite. AlzChem beliefert eine Vielzahl der Global Player der weltweiten Chemiebranche und ist somit einem branchenimmanenten Risiko ausgesetzt. Diesem wird mit einer breitgefächerten Produktpalette und einer vertragsbasierten Zusammenarbeit begegnet. Parallel zu den kundenspezifischen Produktentwicklungen werden Substanzen für verschiedenste Anwendungsgebiete beforscht, bemustert und hergestellt. Die Umstellung des Creamino-Vertriebs auf Eigenvertrieb könnte dazu führen, dass die Kunden weniger kaufen, da AlzChem weniger bekannt ist und nicht als Futtermittelexperte wahrgenommen wird. Im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Eigenvertrieb des Produktes Creamino unterliegt AlzChem einem latenten Risiko rein aufgrund der Tatsache, dass die Marktansprache nun direkt über die bzw. von der AlzChem-Vertriebsorganisation erfolgt. In den letzten Monaten wurden eine komplette Vertriebsorganisation sowie eine Anwendungstechnik aufgebaut. Creamino ist weltweit sehr gut positioniert und am Markt etabliert und wir verfügen über einen funktionierenden Vertrieb in der Landwirtschaft. Dieses Angebot erweitern wir nun nachhaltig und substanziell um Creamino. Auch neue Regionen und neue Tierarten stehen bereits sehr kurzfristig auf unserer Agenda. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Wachstumskurve eine kurze Verschnaufpause macht, langfristig jedoch anhaltend stabil steigend verlaufen wird.

In Bezug auf das Vertriebsrisiko geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

4.1.2. FINANZMARKTRISIKEN

WÄHRUNGSRISIKO

Die Berichtswährung von AlzChem ist der Euro (EUR). Jedoch besitzt AlzChem Tochterunternehmen in den USA, in Schweden und in China, deren Rechnungslegung in der jeweiligen lokalen Währung erfolgt, das heißt in US-Dollar beziehungsweise schwedischen Kronen beziehungsweise chinesischem Renminbi. Zudem ist AlzChem in einer großen Anzahl von Ländern auf der ganzen Welt tätig. Demzufolge ist das Unternehmen Risiken aufgrund von Wechselkursschwankungen ausgesetzt, insbesondere im Hinblick auf den Wechselkurs von Euro zu US-Dollar (USD), chinesischen Renminbi (CNY), japanischen Yen (JPY) und schwedischen Kronen (SEK).

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen werden zu dem am Ende der jeweiligen Berichtsperiode geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet. Gewinn- und Verlustrechnungen von ausländischen Tochterunternehmen werden zum durchschnittlichen Wechselkurs in der Periode in Euro umgerechnet. Dementsprechend steigt oder sinkt bei Wertschwankungen anderer Währungen gegenüber dem Euro das sonstige Ergebnis und somit das Eigenkapital von AlzChem.

Gruppenunternehmen von AlzChem schließen Geschäfte in anderen Währungen als ihren funktionalen Währungen ab. Diese Geschäfte werden in der anwendbaren funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft verbucht, wobei der Wechselkurs am Tag der erstmaligen Buchung verwendet wird. Spätere Änderungen dieses Wechselkurses führen zu Gewinnen oder Verlusten aus Währungsumrechnung, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter "sonstige betriebliche Erträge" beziehungsweise "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen werden. Somit ist AlzChem dem Risiko ausgesetzt, (i) dass bei der Währungsumrechnung Verluste entstehen und (ii) dass etwaige Erträge aus der Währungsumrechnung niedriger ausfallen als in früheren Perioden.

Zusätzliche Währungsrisiken ergeben sich aus Wechselkursänderungen bei verbuchten finanziellen und betrieblichen Positionen (einschließlich Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie bei erwarteten betrieblichen Positionen. Zu diesen Positionen zählen Rohstoffe und/oder der Verkauf von Produkten, deren Preise auf andere Währungen als die funktionale Währung der operativen Einheit lauten. Ungünstige Wechselkursänderungen können höhere Kosten oder niedrigere Absätze als diese bei Vertragsabschluss erwartet wurden sowie niedrigere Margen zur Folge haben. Die von den Gruppenunternehmen von AlzChem in Fremdwährungen abgeschlossenen Geschäfte beziehen sich auf die Beschaffung von Rohstoffen und den Verkauf von Waren. Insbesondere erfolgt der Rohstoffeinkauf zu einem bedeutenden Teil in USD. Darüber hinaus findet ein erheblicher Teil der Verkäufe in USD und JPY statt. Auch wenn die auf USD lautenden Ein- und Verkäufe von AlzChem in gewissem Umfang eine "natürliche Absicherung" bilden, beliefen sich in den Berichtsperioden die Kosten der auf USD lautenden Einkäufe auf weniger als die Hälfte des Werts der auf USD lautenden Verkäufe in den entsprechenden Perioden. Demzufolge können Änderungen des Wechselkurses des USD und/oder JPY gegenüber dem Euro erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

Neben den unmittelbaren Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von AlzChem und somit die konsolidierte Eigenkapitalausstattung des Unternehmens können Wechselkursschwankungen auch Auswirkungen auf das operative Geschäft haben. Änderungen der Wechselkurse (zum Beispiel eine Aufwertung des EUR gegenüber dem JPY und eine Abwertung des EUR gegenüber dem USD) hätten negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von AlzChem in bestimmten Märkten.

Risiken aus Wechselkursschwankungen und eine unzureichende Absicherung gegen diese könnten wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird zwar als mittel bis hoch angesehen, doch werden die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft.

Neben den beschriebenen Risiken unterliegt AlzChem, aufgrund des weltweiten Marktauftritts, auch etwaigen negativen Einflüssen aus Währungsverlusten aus sog. Hochinflationsländern. Wir sehen diese Risiken für die AlzChem-Gruppe als sehr gering an und begegnen selbigen u. a. mit der Vermeidung der Auslieferung in den betroffenen Währungen.

ZINSENTWICKLUNGEN ALS RISIKO FÜR PENSIONSVERPFLICHTUNGEN

Der AlzChem-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Diskontierungssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten, Lohn- und Gehaltssteigerungsraten sowie Rentensteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zur Folge haben. Die nach den Vorgaben des lAS 19 ermittelte Pensionsrückstellung wurde in Höhe von 109.960 TEUR in der AlzChem-Gruppe bilanziert.

Änderungen des Diskontierungssatzes entfalten c. p. deutliche Effekte innerhalb der Bilanz (Eigenkapital) und der Gewinn- und Verlustrechnung (Personalaufwand, Finanzergebnis). Die Gruppe trägt diesem Umstand in der Form Rechnung, dass regelmäßige Neubewertungen der Verpflichtungen erfolgen und somit eine hohe Aktualität der bilanzierten Werte sichergestellt wird.

In Bezug auf das Zinsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Der Vorstand lässt in regelmäßigen Abständen Szenariobetrachtungen im Hinblick auf die Einhaltung der Financial Covenants-Kennzahlen durchführen und stellt somit sicher, dass Veränderungen frühzeitig erkannt und hierauf basierend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert eine zentrale Finanzierungsabteilung, welche u. a. über eine Cashpoolingstruktur die Liquidität der Konzerngesellschaften sicherstellt. Darüber hinaus sichert eine gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit der AlzChem. Wir sind der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht.

In Bezug auf das Liquiditätsrisiko geht das Management von einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

AlzChem hat zum Stichtag 31.12.2018 keine Sicherungsgeschäfte (§ 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB) abgeschlossen, so dass hieraus keine Risiken auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus zu erwarten sind.

Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzierungsinstrumenten begegnet AlzChem durch einen aktiven Risikomanagementansatz. Durch eine aktive Zahlungsstromverfolgung können wir latenten Risiken minimieren und frühzeitig angemessene Gegenmaßnahmen einleiten.

4.1.3. REGULATORISCHE RISIKEN

ENERGIERECHT

In Deutschland profitiert AlzChem gegenwärtig von Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für Stromkosten im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG), der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), der Strompreiskompensation und bestimmter Befreiungsregelungen im Hinblick auf die Stromsteuer. Alle diese Regelungen ermöglichen energieintensiven Industrien einen Betrieb mit einem niedrigeren Stromkostenniveau, um ihre allgemeine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zusammen genommen führen diese Regelungen zu erheblichen Verringerungen der Stromkosten von AlzChem. Ohne diese Nachlässe wäre AlzChem nicht zu einem wettbewerbsfähigen Betrieb in der Lage und hätte in allen Berichtsperioden negative Betriebsergebnisse ausgewiesen. Insofern liegt für den Konzern eine entwicklungsbeeinträchtigende Tatsache vor.

Das EEG regelt die finanzielle Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Zudem sieht es als Grundprinzip vor, dass Versorgungsunternehmen zur Finanzierung der Förderung von erneuerbaren Energien für jede kWh Strom, die sie an Endverbraucher liefern, die sogenannte EEG-Umlage zahlen müssen. Die Versorgungsunternehmen stellen die EEG-Umlage wiederum den Endverbrauchern in Rechnung. Unter bestimmten Voraussetzungen sieht das EEG jedoch Reduzierungen der EEG-Umlage für stromintensive Unternehmen9aus ausgewählten Branchen vor. Diese Reduzierung kann jährlich auf Antrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt werden. AlzChem hat in der Vergangenheit an drei Abnahmestellen von Reduzierungen der EEG-Umlage profitiert und nimmt diese Reduzierungsregelung10auch im Jahr 2018 in Anspruch. Mit Beschluss des sog. Energiesammelgesetzes im Dezember 2018 wurden neue Anforderungen an den Antrag betreffend die besonderen Ausgleichsregelungen gestellt. AlzChem sieht sich weiterhin in der Lage die Antragsvoraussetzungen für das Jahr 2019 zu erfüllen und wird termingerecht bis zum 31.03.2019 die geforderten Unterlagen einreichen.

Die StromNEV enthält Vorschriften zu Netzentgelten. Gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV haben energieintensive Unternehmen, die an einer Abnahmestelle mindestens 10 GWh verbrauchen und eine Benutzungsstundenzahl von mindestens 7.000 Stunden11im Jahr erreichen, Anspruch auf ein individuelles Netzentgelt für die jeweiligen Abnahmestelle. Auf dieser Grundlage profitiert AlzChem derzeit von reduzierten Netzentgelten für die Abnahmestellen in Hart und Trostberg.

Im Rahmen des KWKG wird eine moderate Finanzierung für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bereitgestellt. Diese Finanzierung beruht auf einem Aufschlag auf die Netzentgelte (KWKG-Umlage) und führt somit zu einem Anstieg der allgemeinen Energiepreise. Dieser Aufschlag wird bei einem jährlichen Verbrauch von bis zu 1 GWh grundsätzlich in voller Höhe erhoben. Energieintensive Unternehmen, wie AlzChem, profitieren jedoch von einer Begrenzung der KWKG-Umlage. Nach Besprechungen zwischen der deutschen Regierung und der Europäischen Kommission wurden das KWKG und insbesondere die Regelung für energieintensive Unternehmen geändert, um sie in Einklang mit den EU-Vorschriften zu staatlichen Beihilfen zu bringen. Gemäß den neuen Vorschriften, die am 1. Januar 2017 in Kraft getreten sind, haben Unternehmen, die die Anforderungen für eine Reduzierung der EEG-Umlage erfüllen, auch Anspruch auf eine Reduzierung der KWKG-Umlage. In ihrer Pressemitteilung vom 23. Mai 201712hat die EU-Kommission nach den EU-Beihilfevorschriften die Ermäßigung für Umlagen für energieintensive Unternehmen genehmigt13.

Im Rahmen der Strompreiskompensation können geeignete Unternehmen staatliche Beihilfen beantragen, um sich für die steigenden Strompreise infolge des Emissionshandels finanziell entschädigen zu lassen. Die staatlichen Beihilfen sind auf Unternehmen aus bestimmten Wirtschaftssektoren mit besonders stromintensiven Produktionsprozessen - wie AlzChem - beschränkt. Der Zuschuss wird nach dem Ermessen der zuständigen Behörde auf Antrag durch den Begünstigten gewährt; ein Rechtsanspruch auf die Gewährung der Beihilfen besteht nicht. Unternehmen konnten erstmals im Jahr 2014 eine Kompensation für indirekte CO2-Kosten in 2013 beantragen. AlzChem wurde in der Vergangenheit eine Strompreiskompensation bewilligt. Auch für die Zukunft erwartet das Unternehmen, eine solche Strompreiskompensation zu erhalten. Jedoch gilt die Strompreiskompensation nur bis zum Jahr 2020 und ist jährlich auf einen festen Gesamtbetrag begrenzt. Darüber hinaus wird die staatliche Beihilfe von 2013 bis 2020 schrittweise zurückgefahren. Ferner wurde in der Strompreiskompensation der Preis für CO2-Zertifikate festgeschrieben. Die Marktpreise für CO2-Zertifikate sind seither deutlich angestiegen.

9 Die besondere Ausgleichsregelung wurde vonseiten der EU-Kommission im Juli 2014 für zehn Jahre beihilfenrechtlich genehmigt.
10 Merkblatt für stromkostenintensive Unternehmen 2017 Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Seite 25 3.3 Nachweiszeitraum für Ermittlung der Stromkostenintensität
11 Berechnet als Quotient aus pro Jahr entnommener oder eingespeister elektrischer Arbeit und der in diesem Jahr höchsten Last der Entnahme oder Einspeisung - § 2 Nr. 3 StromNEV
12 Europäische Kommission - Pressemitteilung, Brüssel, 23 Mai. 2017: "Staatliche Beihilfen: Kommission gibt grünes Licht für Ermäßigungen bei KWK-Umlagen für energieintensive Unternehmen in Deutschland und Italien" IP/17/1440
13 Die Genehmigung der Kommission ist für 10 Jahre befristet lt. Rn. 39 der Entscheidung C (2017) 3400 final vom 23.5.2017

Ferner profitiert AlzChem als Verteilnetzbetreiber derzeit von einer Vereinbarung mit einem benachbarten Verteilnetzbetreiber, nach der beide Parteien ein Pooling von zwei Netzanschlüssen und die Berechnung eines gemeinsamen Netzentgelts vornehmen. Bei einer gepoolten Berechnung von Netznutzungsentgelten sinken die Netzentgelte in der Regel, weil die kostenintensiven Lastspitzen begradigt werden. Das Pooling ist für AlzChem somit vorteilhaft, da es die Netznutzungsentgelte reduziert. Laut einer aktuellen gerichtlichen Entscheidung ist es jedoch derzeit unklar, ob die Rechtsgrundlage für dieses Pooling, § 17 Abs. 2a StromNEV, Bestand hat. Zwar hat das BGH in zwei Entscheidungen (EnVR 22/17 und EnVR 32/17) dieses Jahr die Pooling Vorschriften anerkannt, ein latentes Restrisiko kann u. E. jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden.

Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Voraussetzungen oder der Umfang der vorstehend genannten Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen - die Reduzierungen

der EEG-Umlage,

der Netzentgelte und

der KWKG-Umlage,

die Strompreiskompensation,

die Befreiungen von der Stromsteuer,

das Pooling von Netzanschlüssen und

die Erhebung eines gemeinsamen Netznutzungsentgelts -

durch neue gesetzliche Vorschriften geändert werden, dass diese Rechte abgeschafft werden, dass Regulierungsbehörden ihren Ermessensspielraum im Hinblick auf diese Sonderrechte zum Nachteil von AlzChem ausüben oder dass durch Rechtsprechung gesetzliche Vorschriften zum Nachteil von AlzChem konkretisiert werden.

Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass einige Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Industrien in der Zukunft weitgehend beibehalten werden, um deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, besteht gleichzeitig eine allgemeine gesetzgeberische Tendenz - häufig ausgelöst durch EU-Kontrollen zu staatlichen Beihilfen - zum Abbau entsprechender Vorrechte. Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Unternehmen wurden beziehungsweise werden in der politischen Debatte in regelmäßigen Abständen kritisiert und Vertreter bestimmter politischer Parteien haben immer wieder eine Abschaffung der bestehenden Rechte gefordert. Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass zukünftig, politisch getrieben, die Abschaffung der Rechte für energieintensive Industrien gefordert wird. Darüber hinaus haben gesetzgeberische Maßnahmen in anderen Bereichen der Energieregulierung, wie etwa Beschränkungen hinsichtlich der Stromerzeugung aus Atomkraft in Deutschland sowie staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Erneuerbare Energien, zu einem allgemeinen Anstieg der Energiekosten geführt und können dies auch künftig tun.

Alle diese Aspekte bergen ein hohes Risiko, dass AlzChem bedeutend höhere Energiepreise zahlen muss, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hätte.

In Bezug auf die Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit Änderungen dieses komplexen Rechtsgebiets geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit, jedoch von einer sehr hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

Vor diesem Hintergrund besteht zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung keine wesentliche Unsicherheit, die einzeln oder insgesamt bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen könnte.

BREXIT

Die AlzChem-Gruppe unterhält auch Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich. Aufgrund des eher untergeordneten Umfangs geht die Gruppe heute zwar mit einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit davon aus, dass es auch im B2B-Geschäft zu nachhaltigen Veränderungen beziehungsweise administrativen Hürden kommen wird, diese jedoch von keiner wesentlichen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sein werden.

4.1.4. COMPLIANCE-RISIKEN

Der AlzChem-Konzern betreibt Produktionen in Deutschland und Schweden sowie Vertriebsgesellschaften in USA und China, so dass bereits aufgrund der komplexen internationalen und nationalen Rechtslage das latente Risiko einer Regelverletzung vorliegt. Aus diesem Grund hat der Konzern einen Compliance Manager bestellt und eine Compliance-Organisation aufgebaut. Unser Compliance-Managementsystem hat zum Ziel, das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicherzustellen. Potenzielle Zuwiderhandlungen sollen schon im Vorfeld erkannt und systematisch unterbunden werden.

Das Compliance-Managementsystem leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Compliance in unseren operativen Geschäftseinheiten und deren Prozessen. Regelmäßige Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter in Deutschland, Schweden, USA und China sollen das Verständnis und die Sensibilität gegenüber dem Themenkomplex verstärken. In Bezug auf das Risiko der grundsätzlichen Compliance-Verstöße geht das Management von einer hohen Wirkung der aufgestellten Organisation aus, so dass eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine sehr geringe negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gesehen werden.

4.1.5. RECHTS-, PROZESS- UND GESETZESÄNDERUNGSRISIKEN

Der AlzChem-Konzern ist zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht und Umweltschutz. Aktuell befindet sich die Gruppe in keinen wesentlichen Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.

Die geschäftlichen Aktivitäten von AlzChem, insbesondere die Standorte, die Anlagen, die Produkte und die operative Tätigkeit, müssen eine Vielzahl unterschiedlicher regulatorischer Anforderungen in den Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, einhalten und werden von diesen beeinflusst. Der regulatorische Rahmen für die Geschäftstätigkeit von AlzChem unterliegt laufenden gesetzgeberischen Änderungen und Entwicklungen, die kostenintensive Compliance-Maßnahmen erforderlich machen können. Insbesondere der regulatorische Rahmen für Umweltschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsangelegenheiten allgemein sowie für die Herstellung und das Inverkehrbringen von Produkten unterliegt häufigen Änderungen, die in den meisten Fällen zur Auferlegung strengerer Anforderungen führen. Diese strengeren Anforderungen resultieren in der Regel aus dem wissenschaftlichen Fortschritt oder aus einer Änderung der sozialen Akzeptanz von Risiken, die unter anderem für das aus gesundheits- und sicherheitssensiblen Produkten bestehende Produktportfolio von AlzChem relevant ist.

Für AlzChem sind die ständige gesetzgeberische Veränderung und Entwicklung von großer Bedeutung, da das Unternehmen in regulierten Bereichen tätig ist, in denen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bescheinigungen und andere Bewilligungen, wie etwa Produktgenehmigungen und wasserrechtliche Erlaubnisse, in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum gewährt werden und nur verlängert werden, wenn - möglicherweise geänderte - Anforderungen erfüllt werden. Es besteht grundsätzlich keine Gewissheit, dass AlzChem zur Verlängerung aller für seine Geschäftstätigkeit erforderlichen Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse in der Lage sein wird.

Darüber hinaus können vorhandene Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse zu einem späteren Zeitpunkt von der zuständigen Behörde mit Einschränkungen oder Verpflichtungen versehen werden, um strengere rechtliche Anforderungen aufzuerlegen. Insbesondere können die vorhandenen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Registrierungen sowie Aufführungen in Listen oder sonstigen Formen von Genehmigungen von AlzChem für das Inverkehrbringen von Produkten aufgrund der sich weiterentwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Grundlage für bestimmte Risikobewertungen bilden, zeitlich beschränkt oder widerrufen werden.

Darüber hinaus wird in zahlreichen rechtlichen - insbesondere umweltrechtlichen - Vorschriften auf undefinierte Rechtsbegriffe wie "Stand der Technik" oder "Stand von Wissenschaft und Technik" Bezug genommen. Aus diesem Grund kann es angesichts des technischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Entwicklung erforderlich werden, Anlagen, Systeme und andere Einrichtungen sowie Abläufe und Produkte anzupassen, ohne dass eine ausdrückliche rechtliche Änderung vorliegt.

In Deutschland sind bereits mehrere für AlzChem relevante umweltrechtliche Änderungen (TA Luft, 43. BImSCHV, VO über mittelgroße Feuerungsanlagen) absehbar, von denen die wichtigsten den Immissions- und Wasserschutz zum Gegenstand haben: die Störfallverordnung, die derzeit auf der Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 (Seveso II) basiert, wird durch die Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 (Seveso III) geändert. Der Umsetzungsprozess in Deutschland wurde Mitte Januar 2017 abgeschlossen. AlzChem erwartete insbesondere strengere Auflagen in Bezug auf die Antragsverfahren und öffentliche Beteiligung. Ferner fallen die Standorte in Hart und Sundsvall künftig unter die Störfallverordnung, da diese erstmals auch Calciumcarbid erfassen wird. AlzChem hat erfolgreich mehrere technische Maßnahmenpakete erstellt und kann so auch die geänderten gesetzlichen Anforderungen einhalten.

Die 43. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (43. BImSchV) ist seit dem 31. Juli 2018 in Kraft. AlzChem hat den Gesetzgebungsprozess intensiv verfolgt und bereits interne Maßnahmen eingeleitet, um die drohenden und erheblichen Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit und damit auch die indirekten wesentlichen und nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu minimieren. AlzChem geht davon aus, dass die eingeleiteten sowie geplanten Maßnahmen auch eine Einhaltung etwaiger Anforderungen des nationalen Luftreinhalteprogramm nach § 4 der 43. BImSchV gewährleisten werden.

Beim Wasserrecht wurden die bestehenden Verordnungen der Bundesländer über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in einer einzigen Bundesverordnung zusammengeführt (in Kraft seit 1. August 2017). Insgesamt zeichnet sich eine erhebliche Zunahme der bürokratischen Belastung der Geschäftstätigkeit von AlzChem ab. Das Unternehmen könnte zudem gegenwärtig oder künftig umweltrechtlichen und sonstigen Vorschriften unterliegen, von denen es bislang keine Kenntnis hat. Mit Abarbeitung aller neuen beziehungsweise geänderten Regelungen ist nicht auszuschließen, dass heute noch nicht in Gänze abschätzbare Risiken, Anforderungen oder Einschränkungen auftreten.

4.1.6. IT RISIKEN

Die teils hochintegrierten IT Systeme der AlzChem bilden ein wesentliches Rückgrat und die Grundlage für das Funktionieren unserer Geschäftsmodelle. Probleme mit IT-Systemen können zu enormen Schäden führen. Dies reicht von Produktionsausfällen über Umsatzeinbußen bis hin zur existenziellen Bedrohung. Zu den möglichen Risiken zählen beispielsweise Hardwareausfälle, Softwarefehler, Datendiebstahl, Datenverlust, Datenmissbrauch oder Spionage.

Da IT-Systeme immer komplexer werden und prinzipiell fehleranfällig sind, ergeben sich zahlreiche Bedrohungsszenarien mit großen Risiken. Um diesen Risiken zu begegnen und mit ihnen umzugehen, kommt unser IT Risikomanagement zum Einsatz. Es umfasst alle Maßnahmen, die möglichen Risiken zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten, zu überwachen und sie zu kontrollieren. Das IT Risikomanagement kommt schon bei der Implementierung der Informationssysteme zur Anwendung und begleitet den kompletten Lebenszyklus aller IT-Komponenten. Dies reicht von der Konzeption über die Entwicklung und Umsetzung bis hin zum Betrieb und der Stilllegung der IT-Systeme.

Ein weiteres großes Gefahrenpotential ergibt sich durch das Internet und mögliche Bedrohungen von außen. Durch Hackerangriff können Daten gestohlen, manipuliert oder missbraucht werden. Auch diese Sicherheitsrisiken sind im IT-Risikomanagement zu berücksichtigen. Ziel aller Maßnahmen ist es, die wesentlichen Gefahren für die IT zu minimieren oder beim tatsächlichen Eintreten der Risiken deren Auswirkungen zu begrenzen. AlzChem auf die unterschiedlichen Risiken vorbereitet und hält entsprechende Abwehrmaßnahmen und Notfallpläne bereit.

In Bezug auf die Risikoeinschätzung geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit, sowie von einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

4.1.7. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER RISIKOLAGE

Die Risikosituation der AlzChem Group AG und der AlzChem-Gruppe hat sich im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr 2018/I nicht wesentlich verändert. Die aktuelle Bewertung zeigt auf, dass heute keine der zuvor berichteten Risiken bestandsgefährdend sind. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten. Aufgrund unseres breitgefächerten Produktportfolios, unserer Fachkenntnisse und Marktexpertisen sowie der nachhaltigen Innovationskraft sind wir überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen realisieren und den Herausforderungen, die sich aus den vorgenannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können.

4.2. CHANCENBERICHT

Im Rahmen unseres Risikomanagements identifizieren und bewerten wir auch regelmäßig Chancen, die sich in unseren Geschäftsfeldern ergeben. Diese stellen jedoch nur einen kleinen, aber den für uns bedeutendsten Ausschnitt der sich uns bietenden Möglichkeiten dar. Zudem ist die Bewertung der Chancen fortlaufenden Änderungen unterworfen. Die hier aufgeführten bedeutendsten Chancen werden von uns gleichgewichtig verfolgt. Die Chancen verfolgen wir aktiv und transferieren selbige in unsere internen Steuerungsgrößen. Hierzu verweisen wir auf unsere oben genannten Leistungsindikatoren.

Der Chancenkonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Chancen unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Chancen liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor.

4.2.1. DIVERSIFIKATION

Die AlzChem-Gruppe betreibt einen stabilen NCN-Stammbaum mit den wesentlichen Produkten Calciumcarbid, Düngemittel Kalkstickstoff/PERLKA(r), Cyanamid, Dicyandiamid, Nitroguanidin und weiteren hochwertigen Derivaten, wie zum Beispiel DYHARD(r), Creapure(r) und Creamino. Das Unternehmen ist bestrebt, mit einer Kombination aus Diversifikation, Marktdurchdringung und Marktentwicklung die Chancen auf Wachstum konsequent zu nutzen. Neben traditionellen Produkten investiert die Gesellschaft fortlaufend in neue Produkte, wie zum Beispiel Creamino und LIVADUR(r).

Die gesamte Produktpalette wird überwiegend in den Märkten Ernährung, Erneuerbare Energien, Feinchemie, Pharma, Landwirtschaft und Metallurgie abgesetzt. Aufgrund der breiten Produktpalette und der Vielzahl an Endmärkten entwickelte sich die Gesellschaft bisher mit stabilem Umsatz- und Ergebniswachstum. Diese hohe Diversifizierung unterstützt dauerhaft ein sehr ausgeglichenes Umsatz- und Ergebniswachstum mit Standbeinen in vielen unterschiedlichen Marktsegmenten und Branchen. Hierbei ist es dem Konzern bisher immer gelungen, konjunkturelle oder regionale Absatzschwankungen in der einen Branche durch Wachstum in einem anderen Segment oder Land auszugleichen oder über zu kompensieren.

4.2.2. GLOBALE PRÄSENZ

Durch die globale Präsenz in mehr als 70 Ländern werden umfassende Marktpotenziale identifiziert und mit den hausintern fortentwickelten Projekttools konsequent abgearbeitet sowie kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt.

4.2.3. MARKTEINTRITTSBARRIEREN

AlzChem profitiert von den Eintrittsbarrieren zu den Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist. Für potenzielle neue Wettbewerber kann es zeitaufwendig und kostenintensiv sein, (i) einen integrierten Produktionsverbund ähnlich dem von AlzChem betriebenen einzuführen, (ii) Zertifizierungen, Registrierungen und Zulassungen für Anlagen und Produkte in einem stark regulierten Marktumfeld zu erlangen sowie (iii) das Niveau von AlzChem an Know-how und gewerblichen Schutzrechten zu erreichen.

INTEGRIERTER PRODUKTIONSVERBUND

AlzChem ist ein vertikal integrierter Hersteller von Spezialchemikalien der NCN-Kette. Die Wettbewerber konzentrieren sich auf verschiedene Sektoren der NCN-Kette, während AlzChem mit dem integrierten Produktionsverbund die Möglichkeit hat, die gesamte NCN-Kette abzudecken. Der integrierte Produktionsverbund gibt dem Unternehmen besondere Flexibilität, um mit Nachfrageveränderungen bei einzelnen Produkten besser umgehen zu können. AlzChem ist in der Lage, eine geringere Nachfrage nach Produkten des Segments Specialty Chemicals durch eine Verringerung der Produktion dieser Produkte und durch einen vermehrten Verkauf der hiermit verbundenen Produkte des Segments Basics & Intermediates mit geringeren Margen teilweise aufzufangen (und umgekehrt).

Zudem ist AlzChem aufgrund des breit gefächerten Produktsortiments und der Ausrichtung auf verschiedene Märkte weniger von bestimmten Branchen abhängig. Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell in Verbindung mit dem integrierten Produktionsverbund ist es wahrscheinlicher, dass negative Entwicklungen in einer Branche durch positive Entwicklungen in anderen Branchen ausgeglichen werden können, insbesondere auch aufgrund von Synergieeffekten, die AlzChem im Produktionsprozess sowie in der Forschung und Entwicklung erzielen kann, da alle Produkte des Unternehmens auf der NCN-Kette basieren.

Überdies ist das Segment Specialty Chemicals nicht von externen Zulieferern für Zwischenprodukte auf Basis von Calciumcarbid abhängig. AlzChem ist somit in geringerem Maße nachteiligen Markttendenzen ausgesetzt. Nach Auffassung des Unternehmens bedingen all diese Faktoren ein effizientes und belastbares Geschäftsmodell, das sich als stabil und - wegen der Kostenwettbewerbsfähigkeit - als finanziell erfolgreich erwiesen hat. AlzChem kann trotz der hohen Spezialisierung der Produkte des Segments Specialty Chemicals seine Produktionsstätten für eine Vielzahl an Produkten nutzen, was dem Unternehmen nach seiner Einschätzung infolge der Vertikalintegration einen Wettbewerbsvorteil bei der Ressourceneffizienz verleiht.

AUFSICHTSRECHTLICHE EINTRITTSBARRIEREN IN DEN MÄRKTEN

Einige der Sektoren, in denen AlzChem tätig ist, sind stark reguliert. Dies gilt in besonderem Maße für den Markt für chemische Erzeugnisse im Allgemeinen, den Markt für Biozid-Produkte und Pflanzenschutzmittel, den Markt für Nahrungsergänzungsmittel und Tierfutterzusatzstoffe sowie den Pharma- und Kosmetiksektor. AlzChem verfügt über die nötigen Zulassungen, Registrierungen und Bescheinigungen, um seine Produkte in diesen stark regulierten Märkten zu produzieren und zu vertreiben. Das Unternehmen besitzt bestimmte Bescheinigungen, Registrierungen und Zulassungen, deren Erlangung für potenzielle Wettbewerber unter Umständen schwierig, kostenintensiv oder zeitaufwendig ist. Beispielsweise betreibt AlzChem Anlagen, die mit den Grundsätzen und Leitlinien der guten Herstellungspraxis (good manufacturing practice - GMP) im Einklang stehen. Die Einhaltung dieser GMP ist unter anderem für die Produktion von Medizin- und Kosmetikprodukten in der EU eine regulatorische Voraussetzung. AlzChem hat zudem die Zulassung für zwei gesundheitsbezogene Angaben für sein Produkt Creapure(r) eingeholt und darf somit bei der Werbung für das Produkt bestimmte Angaben machen.

KNOW-HOW, MARKEN UND GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE

Hohe Produktqualität, Lieferzuverlässigkeit, Prozess-Know-how und gewerbliche Schutzrechte sind das Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von AlzChem, so dass es für die Wettbewerber schwierig ist, in die Märkte zu gelangen, in denen die AlzChem-Marken vorherrschen. Insbesondere im Segment Specialty Chemicals sind Innovationen und Know-how von grundlegender Bedeutung. Zudem sind mehrere AlzChem-Produkte durch Patente geschützt, die Wettbewerber daran hindern, Produkte von AlzChem zu imitieren und zu niedrigeren Preisen zu vertreiben. Zum aktuellen Stichtag hält das Unternehmen 529 erteilte Patente und weitere 89 Patentanmeldungen. Bis zum 31. Dezember 2018 hat AlzChem darüber hinaus 5 weitere Patente in Meldung.

4.2.4. WACHSTUMSPOTENZIAL IM EINKLANG MIT MEGATRENDS

AlzChem vertreibt seine Produkte in diversifizierten Märkten, die sich voraussichtlich entsprechend den globalen Megatrends entwickeln werden, das Potenzial zu einem stabilen Wachstum haben und somit der Geschäftsentwicklung von AlzChem zugutekommen dürften.

BEVÖLKERUNGSWACHSTUM

Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist14. AlzChem sieht sich gut positioniert, um von diesem Megatrend zu profitieren. Die Düngemittel und anderen Produkte für die Landwirtschaft seiner Segmente Specialty Chemicals und Basics & Intermediates treiben das Wachstum der industriellen landwirtschaftlichen Produktion voran. Creamino ist zum Beispiel ein patentiertes Futtermitteladditiv des AlzChem-Segments Specialty Chemicals, das weltweit eingesetzt wird. Es führt zu einer besseren Versorgung mit dem wichtigen Biomolekül Kreatin. Dadurch wird die Energieversorgung verbessert und letztendlich werden ein gesundes Wachstum sowie ein effizienter Futterverbrauch gefördert. Neben der Verwendung für Geflügel wird Creamino in diversen Ländern, wie auch in Europa, in der Ernährung für Schweine genutzt, wodurch eine bessere Futterverwertung, ein höheres Schlachtgewicht, eine kürzere Mastzeit und im Falle von Geflügel ein höherer Anteil an Brustfleisch erreicht werden können. Daher ist AlzChem überzeugt, von der zunehmenden Industrialisierung und Standardisierung der Fleischproduktion profitieren zu können, die durch die begrenzte Verfügbarkeit von Anbaufläche und das Bevölkerungswachstum noch verstärkt werden.

GESUNDES ALTERN

AlzChem geht davon aus, dass die Pharmabranche, insbesondere das Segment der aktiven pharmazeutischen Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients - API), von einer alternden Bevölkerung, einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern (insbesondere in Schwellenländern), dem Aufkommen neuer Trägerstoffe in der Pharmabranche sowie dem vermehrten Auftreten lebensstil- und altersbedingter Erkrankungen profitieren wird.

Nach Einschätzung von AlzChem wird die Ernährungsindustrie von dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher und Innovationen bei Gesundheitstechnologien beeinflusst. Die Produkte Creapure(r), ein Nahrungsergänzungsmittel, das von AlzChem bisher hauptsächlich an die Sporternährungsindustrie vertrieben wurde und den Muskelaufbau und die körperliche Leistungsfähigkeit fördert, sowie BioSELECT(r), das aus hochreinem Guanidinhydrochlorid besteht und in der Biotechnologie, der Diagnostik und der Pharmaindustrie angewandt wird, dürften von diesen Megatrends profitieren - insbesondere weil einige dieser Produkte möglicherweise auch in Nischenbereichen der Kosmetik und des Gesundheitswesens eingesetzt werden können.

14 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf)

ENERGIEEFFIZIENZ

Am 12. Dezember 2015 schlossen 195 Länder das Übereinkommen von Paris zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Trotz des angekündigten Austritts der USA erwartet AlzChem, dass diese und andere damit verbundene politische Entwicklungen zum Megatrend der Ablösung fossiler Energiequellen durch Erneuerbare Energien auf mittel- bis langfristige Sicht beitragen werden. Vor dem Hintergrund eines Rekordausstoßes15von Treibhausgasen, extrem hoher Temperaturen und eines starken Anstiegs der Eisschmelze in der Arktis geht das Unternehmen davon aus, dass es zu einer weltweiten Zunahme der Photovoltaik- und Windkraftanlagen als Quellen für Erneuerbare Energien kommen wird beziehungsweise muss.

Das Segment Specialty Chemicals von AlzChem umfasst unter anderem die Produktgruppe DYHARD(r) in Windturbinen, aber auch in der Automobil- sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie, die das Gewicht von Autos und Flugzeugen verringert und damit deren Energieeffizienz verbessert. Im Gesamtjahr 2018 waren mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse des Segments Specialty Chemicals auf die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz zurückzuführen.

4.2.5. STARKE MARKEN

AlzChem verfügt über ca. 650 registrierte Marken und hat ca. 60 Markenanmeldungen beantragt. Dieses breite, etablierte Markenspektrum bietet dem Unternehmen besondere Marktchancen.

4.2.6. DIREKTVERTRIEB

AlzChem hat im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr sukzessive seine Direktvermarktungskanäle für verschiedene Produkte ausgebaut. In 2019 werden weitere Schritte in diese Richtung folgen, so dass AlzChem auf Basis einer höheren Kundennähe ein attraktiveres Preis- und Serviceangebot offerieren kann. Auch der Einstieg in den Eigenvertrieb unseres Produktes Creamino bringt eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten mit sich. Für uns besteht die Möglichkeit, dass wir die Integration, die ja in der Verbundproduktion ohnehin tief in unserer DNA verankert ist, nun auch auf die volle Wertschöpfung für unser derzeit zukunftsstärkstes Produkt ausdehnen können. Durch unsere Kundennähe können wir gezielter auf die Anforderungen und Wünsche der Anwender eingehen und so unser Creamino stetig den Kunden- bzw. Marktanforderungen anpassen.

15 Die Emissionen der drei schädlichsten Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas habe 2017 neue Rekordausmaße erreicht, hieß es in dem Jahresreport 2017 der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft (AMS) und der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA). Die weltweite Kohlendioxid-Konzentration stieg demnach im vergangenen Jahr auf einen Wert von 405 ppm. Dies ist der höchste Wert seit Beginn dieser Messungen. Seit den frühen sechziger Jahren habe sich die Zunahme von CO2in der Erdatmosphäre fast vervierfacht, konstatierten die US-Experten.

4.2.7. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER CHANCEN

Obwohl die reine Anzahl der beschriebenen Risiken unter Umständen höher erscheinen mag als die der identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgeglichenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf einen stabilen Mix aus neuen, wachstumsstarken und im Markt etablierten Produkten beziehungsweise Marken in verschiedenen Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifikation zu einer Risikominderung bei. Wir investieren gezielt über unser Wachstumsprodukt Creamino sowie die Produktbereiche der Erneuerbaren Energien und Ernährung in zukunftsträchtige Branchen. Dabei steht das Thema Innovation bei sämtlichen Aktivitäten im Mittelpunkt unserer Tätigkeit.

Die oben aufgeführten Aktivitäten bieten über den zugrundeliegenden Prognosezeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen für uns. Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und konkretisieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwicklung zu Umsatzerlösen, EBITDA beziehungsweise Konzernjahresüberschuss. Des Weiteren werden wir neue Chancen aktiv suchen, deren Umsetzung prüfen und gegebenenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prognostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage haben.

5. PROGNOSEBERICHT

5.1. PROGNOSEBERICHT DER ALZCHEM-GRUPPE FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die prognostizierten Bandbreiten und Werte der finanziellen Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2019 der AlzChem-Gruppe (in TEUR bzw. %):

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Prognose16für das Geschäftsjahr 2019 Umsatz bereinigtes EBITDA bereinigte EBITDA-Marge bereinigtes EBIT Vorratsquote EK-Quote
AlzChem-Konzern 389,9 - 398,9 46,5 - 51,9 11,6 % - 13,0 % 27,1 - 32,5 17,4% 19,6 % 22,9 % - 23,9 %
Specialty Chemicals 213,7 - 216,7 43,1 - 46,5 19,8 % - 21,5 % 35,9 - 39,3 19,2% 21,0% ---
Basics & Intermediates 150,4 - 154,4 3,2 - 4,9 2,1 % - 3,2 % -3,5 - -1,8 16,7% 18,7% ---
Other & Holding 25,8 - 27,8 0,2 - 0,5 0,8 % - 1,8 % -5,3 - -5,0 8,3% 14,3% ---
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Prognose16für das Geschäftsjahr 2019 Verschuldungsgrad
AlzChem-Konzern 0,73 - 0,75
Specialty Chemicals ---
Basics & Intermediates ---
Other & Holding ---

Das geplante Umsatzwachstum soll organisch erzielt werden. Vordringlicher Wachstumstreiber sind Mengeneffekte. Preiseffekte werden in dem Maße eine Rolle spielen, wie es die Situation auf den Rohstoffmärkten gegebenenfalls erfordert. Ziel wird weiterhin sein, den Produktmix noch weiter hin zu komplexen Molekülen sowie wertschöpfungskettenintensiven Produkten zu entwickeln und so zusätzliche Impulse für Umsatz und Ertrag zu generieren.

16 stark steigend = > 7 %; steigend (deutlich) = 3 % bis 7 %; leicht steigend = 1 % bis 3 %; gleichbleibend (stabil); leicht rückläufig (sinkend) = -1 % bis -3 %; rückläufig (sinkend) = -3 % bis -7 %; stark rückläufig (sinkend) = > -7%

Die Geschäftsentwicklung in den Segmenten stellt sich stabil wachsend dar. Im Segment Specialty Chemicals sollen neue Produkte aus der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline den anhaltenden Wachstumstrend des Ernährungsmarktes bedienen und dadurch zu deutlich steigenden Umsatzerlösen führen.

Das Segment Basics & Intermediates wird voraussichtlich von einer Erholung im Landwirtschaftssektor und einem deutlich steigenden Basischemikaliengeschäft profitieren. Zusätzlich werden, aufbauend auf einem etwas stabileren Marktumfeld in der Stahlindustrie, eine solide Mengenentwicklung und ein Umsatzwachstum erwartet.

Im Segment Other & Holding sollen stabile Umsätze an den Chemieparks in Trostberg und Hart erzielt werden.

Der Start für die zusätzlichen Kapazitäten in der neuen Creamino-Produktionsanlage soll Mitte 2019 erfolgen. Basierend auf einer stabilen Werksinfrastruktur können Produktionskapazitäten sukzessive mit dem erwarteten Marktwachstum erweitert werden. Im Gleichklang hierzu werden die kontinuierliche Prozessoptimierung und Engpassbeseitigung vorangetrieben.

Ergebnisseitig werden Kostensteigerungen aus dem Rohstoffsektor nicht mehr die gleiche Dynamik haben wie im Gesamtjahr 2018 gegenüber 2017. Es wird mit einer gewissen Beruhigung auf relativ hohem Niveau kalkuliert. Anders zeigt sich das Bild im Energiesektor, in dem die Strompreise an der deutschen und schwedischen Börse seit Monaten einem steigenden Trend folgen. Darüber hinaus zeigen die Forwards bis 2020 ein hohes bis teilweise sehr hohes Niveau.

Zudem erwartet AlzChem Personalkostensteigerungen von 8 % bis 12 %, wobei der Anstieg in wesentlichen Teilen auf eine höhere Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter entfallen wird. Auf Basis des ambitioniert geplanten Umsatzanstiegs wird ein prozentual starkes EBITDA-Wachstum erwartet, die EBITDA-Marge dürfte gleichbleibend bis leicht sinkend sein.

Für den finanziellen Leistungsindikator Vorratsquote wird eine stark sinkende bis sinkende Entwicklung prognostiziert. Wesentlicher Faktor ist, dass ab Mitte 2019 die zusätzlichen Kapazitäten der neuen Creamino-Produktionsanlage genutzt werden können und damit die temporär bewusst deutlich erhöhten Vorratsbestände wieder abgebaut und normalisiert werden können. Auf Ebene der einzelnen Segmente erwarten wir somit einen sehr deutlichen Rückgang im Bereich Specialty Chemicals, insbesondere durch den Abbau der Creamino- und Creapure(r)-Bestände sowie die anhaltend gute Auslastung unserer Mehrzweckanlagen an den Standorten Schalchen und Trostberg, und einen Rückgang in den Segmenten Basics & Intermediates sowie Other & Holding.

Wesentlich auf das Vorratsvermögen wird sich neben der nachhaltig gestiegenen Basis der Bezugspreise auch die anhaltend schwierige Versorgungssituation aus Asien auswirken. AlzChem ist bestrebt, seine Kunden termingerecht in der vereinbarten Spezifikation zu beliefern, so dass durchaus Einlagerzeiten von mehr als 6 Monaten in Kauf genommen werden müssen. Beide Effekte wirken sich mit 4 Mio. EUR bis 8 Mio. EUR auf das Vorratsvermögen aus.

AlzChem wird im Betrachtungszeitraum seine Wachstumsprojekte weiter vorantreiben und aller Voraussicht nach im Kosten- und Zeitrahmen fertigstellen. Dazu gehören:

die Kapazitätserweiterung der Creamino-Anlage,

die Kapazitätserweiterung der Nitrile-Produktion,

die Anpassung der Logistikinfrastruktur an die gestiegenen Stoffströme in den Chemieparks in Trostberg und Schalchen sowie

die kontinuierliche Erneuerung der Verteilnetzstruktur der AlzChem Netz GmbH.

Basierend auf der Annahme eines sehr deutlich steigenden Umsatzes und somit folgend auch einer positiven Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung der im November 2018 erfolgten Dividendenausschüttung von 11,2 Mio. EUR (2017: 11,775 Mio. EUR) geht der Vorstand von einer leicht ansteigenden Eigenkapitalquote durch das Konzernjahresergebnis aus.

Trotz der sehr starken Investitionstätigkeit in 2018 und auch noch in 2019 geht der Vorstand von einer stabilen bis leicht steigenden Verschuldung sowie einem stabilen bis leicht steigenden Verschuldungsgrad in Jahr 2019 aus. Die kurz-, mittel- und langfristige Finanzierung der AlzChem-Gruppe ist weiterhin sichergestellt.

In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen in der Umsetzung, so dass wir auch weiterhin davon ausgehen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden können.

Die Prognosen basieren auf unveränderten regulatorischen Annahmen, wie beispielsweise der Fortführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), des § 19 Abs. 2 StromNEV, der Strompreiskompensation oder Produktzulassungen. Ferner sind in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, welche auf gegenwärtigen Einschätzungen des Managements und auf derzeit verfügbaren Informationen basieren. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von AlzChem bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise in Bezug auf das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dass Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von potentiellen Neuerwerben und die Realisierung der daraus erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der AlzChem-Konzern mit seiner breiten Aufstellung und soliden finanziellen Fundierung für herausfordernde Phasen gut gerüstet ist. Hierauf werden wir auch zukünftig weiterhin großen Wert legen.

5.2. PROGNOSEBERICHT DER ALZCHEM GROUP AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

Auf Basis der Konzernprognose können für die Einzelgesellschaft AlzChem Group AG folgende Werte angegeben werden:

sehr stark steigender Umsatz,

positives und somit sehr stark steigendes EBIT sowie

sehr deutlich ansteigender Jahresüberschuss.

Die Kennzahl EBIT wird i. W. durch die Cost Plus Verrechnung der Management- sowie Assistenz-, Finanzierungs-, Personal- und Beratungsleistungen positiv beeinflusst. Bezogen auf den Jahresüberschuss wird den obigen Ausführungen folgend ein deutlicher Ertrag aus der Ergebnisabführung erwartet, welcher diese Kennzahl sehr stark ansteigen lassen wird.

6. INTERNES KONTROLLSYSTEM BEZOGEN AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS (BERICHT NACH § 289 ABS. 4 HGB)

Das Management der AlzChem-Gruppe und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften ist für die Einrichtung, Anwendung und Weiterentwicklung eines angemessenen internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem steht unter der Aufsicht unseres Finanzvorstands. Es soll hinreichende Sicherheit darüber gewähren, dass die Aufstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) steht und die externe Finanzberichterstattung zuverlässig ist. Überdies ist sicherzustellen, dass der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Darüber hinaus sind Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen operativen Prozesse, die die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden.

Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, 4-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet.

Die Rechenwerke aller in den Konzernabschluss einbezogenen Produktionsgesellschaften sind in einer EDV-technischen SAP-Umgebung mit einer einheitlichen Systemkonfiguration angesiedelt und unterliegen demnach einheitlichen Kontenplänen, Kontierungsvorgaben, Prozessen und Prozesskontrollen. Die Vertriebsgesellschaften arbeiten mit auf die Größe der Unternehmen angepassten ERP-Lösungen.

Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt innerhalb des Bereichs Controlling/Rechnungswesen der AlzChem Trostberg GmbH. Wesentliches Element des internen Kontrollsystems in Bezug auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess ist eine gelebte konzernweite Bilanzierungsvorgehensweise, welche im Zuge der monatlichen Berichterstattung von Mitarbeitern in der Abteilung Finanzcontrolling und Hauptbuchhaltung laufend auf Plausibilität hinterfragt wird. Die Konzernberichterstattung erfolgt auf Basis eines monatlich erstellten Excel-Konsolidierungstools, welches umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen enthält. Für Spezialgebiete der Rechnungslegung, wie zum Beispiel Pensionsgutachten zur Ermittlung der entsprechenden Pensionsrückstellungen (IAS 19), Bewertung von Finanzinstrumenten und den Anhangangaben dazu (IFRS 9, IFRS 7, IFRS 13) sowie zur Bilanzierung der aktienbasierten Vergütung (IFRS 2), wird auf externe Sachverständige zurückgegriffen.

Daneben gibt es in den deutschen Gesellschaften verbindliche Verfahrensanweisungen, welche konkrete Auswirkung auf die Rechnungslegung entfalten, zum Beispiel Verfahrensablauf im Einkauf, Abgang von Anlagevermögen, Abwicklung von Vorauskasse. Im Speziellen das 4-Augen-Prinzip wird über einen standardisierten SAP-Workflow (XFlow) und eine systemverankerte Unterschriftenrichtlinie sichergestellt. Buchhaltungs- und Controllingdaten sind mit Hilfe eines SAP-Zugriffskonzeptes nur einem eingeschränkten beziehungsweise festgelegten Personenkreis zugänglich.

Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Rechnungswesen und dem Leiter Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.

Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Mitgliedern des Vorstands auf regelmäßiger Basis mit den Finanzkennzahlen der Gruppe. Betreffend die ausländischen Gesellschaften werden auf monatlicher Basis Berichte an das verantwortliche Management übergeben und Board Meetings abgehalten.

7. ERGÄNZENDE ANGABEN NACH § 289a HGB

7.1. ZUSAMMENSETZUNG DES GEZEICHNETEN KAPITALS NACH § 315A ABS. 1 NR. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG in Höhe von 101.763 TEUR setzt sich zum Bilanzstichtag aus 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag mit gleichen Rechten zusammen. Der rechnerische Anteil am Grundkapital je Aktie beträgt 1,00 EUR. Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien. Die Gesellschaft hat keine Aktien mit Sonderrechten emittiert. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden.

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Gesellschaft Gezeichnetes Kapital 31.12.2018
AlzChem Group AG, Trostberg, Deutschland 101.763 TEUR
AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland 11.000 TEUR
NIGU Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland 1.410 TEUR
AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland 1.000 TEUR
AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR
AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR
AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR
AlzChem LLC, Atlanta, USA 0 USD
AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China 3.670 TCNY
Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden 50 TSEK

7.2. BESCHRÄNKUNGEN DES STIMMRECHTS ODER BEI DER ÜBERTRAGUNG DER AKTIEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 2 HGB

Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich insbesondere aus den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) ergeben. Beispielsweise unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen nach § 136 AktG einem Stimmverbot. Auch können Verstöße gegen die Mitteilungspflichten nach § 33 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) dazu führen, dass nach Maßgabe des § 44 WpHG Rechte aus Aktien - darunter das Stimmrecht - zumindest teilweise nicht bestehen. Vertragliche Beschränkungen, die Stimmrechte aus den Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt. Die Satzung enthält keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragung von Aktien.

7.3. DIREKTE ODER INDIREKTE BETEILIGUNGEN AM KAPITAL, DIE MEHR ALS 10 % DER STIMMRECHTE ÜBERSCHREITEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 3 HGB

Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der AlzChem Group AG, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft gemäß §§ 33 und 34 WpHG oder anderweitig von den Aktionären mitgeteilt worden:

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 37,7 %:

Prof. Dr. Dr. Peter Löw

LIVIA Corporate Development SE

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachstehend genannten Aktionärs und der nachstehend genannten Gesellschaften überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 20,4 %:

Dr. Martin Vorderwühlbecke

High Definition Industries GmbH

HDI Vier CE GmbH

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 15,8 %:

Markus Zöllner

four two na GmbH

Zum Bilanzstichtag bestehen folgende Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten:

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Gesellschafterstruktur
in %
30.06.2018 31.12.2018
LIVIA Corporate Development SE 47,70 37,7
HDI Vier CE GmbH 26,38 20,4
four two na GmbH 19,79 15,8

7.4. AKTIEN MIT SONDERRECHTEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 4 HGB

Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft, verleihen.

7.5. ART DER STIMMRECHTSKONTROLLE BEI BETEILIGUNGEN VON ARBEITNEHMERN AM KAPITAL NACH § 315A ABS. 1 NR. 5 HGB

Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt.

Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.

7.6. GESETZLICHE VORSCHRIFTEN UND BESTIMMUNGEN DER SATZUNG ÜBER DIE ERNENNUNG UND ABBERUFUNG DES VORSTANDS UND ÜBER DIE ÄNDERUNG DER SATZUNG NACH § 315A ABS. 1 NR. 6 HGB

Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung und des Aktiengesetzes. Gemäß § 6.1 der Satzung der AlzChem Group AG besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6.1 der Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen.

Gemäß § 84 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gemäß § 84 AktG werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens fünf Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind gemäß § 84 AktG zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, bedürfen Beschlüsse der Hauptversammlung über Satzungsänderungen gemäß § 179 Abs. 2 AktG einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung der Gesellschaft sieht in § 21 Abs. 1 vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst werden, sofern nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften oder der Satzung eine größere Mehrheit erforderlich ist.

Gemäß § 16 der Satzung der AlzChem Group AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur deren Fassung betreffen. Gemäß § 5 Nr. 4 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat werden die Beschlüsse des Aufsichtsrats mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anders bestimmt. Ergibt eine Abstimmung Stimmgleichheit, steht dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei nochmaliger Abstimmung, welche vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats angeordnet werden kann, eine zweite Stimme zu.

7.7. BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUR AKTIENAUSGABE UND AKTIENRÜCKKAUF NACH § 315A ABS. 1 NR. 7 HGB

7.7.1. GENEHMIGTES KAPITAL

Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 10.063.333,00 EUR (in Worten: zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig Euro) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:

bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden;

zur Vermeidung von Spitzenbeträgen;

um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis beziehungsweise Organverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss. Soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.

7.7.2. BEDINGTES KAPITAL

Hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung wurden dem Vorstand keine Rechte vonseiten der Hauptversammlung eingeräumt.

BERECHTIGUNG ZUM ERWERB EIGENER AKTIEN

Um der AlzChem Group AG die Möglichkeit zu verschaffen, gegebenenfalls eigene Aktien zu erwerben und wieder veräußern zu können, hat die Hauptversammlung die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen.

Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien genutzt werden.

Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehenden Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.

Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben worden sind, zu allen gesetzlichen Zwecken zu verwenden. Insbesondere ist der Vorstand zu Folgendem ermächtigt:

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen. Bei Veräußerung über die Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch öffentliches Angebot wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Dabei ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen.

Diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals oder, wenn dieses geringer ist, des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder sonstigen Vermögensgegenständen zu verwenden.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, Mitarbeitern der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer früher erteilten Ermächtigung erworben wurden, Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital nicht herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktionäre am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Aufsichtsrat ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung anzupassen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre ist im Vollzug der Maßnahmen unter (2) bis (5) ausgeschlossen.

Sämtliche vorbezeichneten Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam ausgeübt werden.

7.8. VEREINBARUNGEN UNTER DER BEDINGUNG EINES KONTROLLWECHSELS NACH § 315A ABS. 1 NR. 8 HGB

Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen marktübliche Regelungen, die Rechtsfolgen an eine mehrheitliche Übernahme, Beherrschung oder eine Veräußerung der wesentlichen Vermögenswerte der Gesellschaft knüpfen.

7.9. ENTSCHÄDIGUNGSVEREINBARUNGEN FÜR DEN FALL EINES ÜBERNAHMEANGEBOTES NACH § 315A ABS. 1 NR. 9 HGB

Es wurden keine speziellen Regelungen mit Vorständen oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Kontrollwechsels getroffen, das heißt, wenn ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2, § 30 WpÜG über die Gesellschaft erlangt.

7.10. GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS NACH § 315A ABS. 2 HGB, § 289A ABS. 2 HGB (VERGÜTUNGSBERICHT)

Das Vergütungssystem des AlzChem-Konzerns ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu fördern. Die Vergütungsstrukturen richten sich nach den Prinzipien der Angemessenheit und der Leistungsorientierung. Diese Grundprinzipien betreffen sowohl die Gehaltsstrukturen der Mitarbeiter als auch die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat.

7.10.1. VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Der Vorstand der AlzChem Group AG bestand im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II aus Ulli Seibel (CEO), Andreas Niedermaier (CFO) und Klaus Englmaier (COO). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe, Komplexität und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens sowie an der Leistung des Vorstands. Als weitere Richtgröße wurden Vorstandsvergütungen bei vergleichbaren Unternehmen einbezogen. Die Abreden mit Vorstandsmitgliedern zu einer etwaigen vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit erfüllten zum Bilanzstichtag vollumfänglich die Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Zum Bilanzstichtag existieren mit den Vorstandsmitgliedern keine Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots.

Die Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:

Festvergütung

Jährliche variable Vergütung

Aktienbasiertes, langfristig orientiertes Vergütungsprogramm (Long-Term-Incentive-Programm oder LTI-Programm)

Sachbezüge und sonstige Zusatzleistungen

Betriebliche Altersversorgung

Die Festvergütung ist eine fixe, auf das Gesamtjahr bezogene Vergütung, die in gleichen Raten ausbezahlt wird. Sie wird in regelmäßigen Abständen vom Aufsichtsrat überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die jährliche variable Vergütung (Jahrestantieme) basiert auf der Leistung des Gesamtvorstands und dem Zielerreichungsgrad für zuvor definierte Ziele. Im Dienstvertrag sind die Ziele bezüglich der Finanzkennzahlen der Gruppe vereinbart. Zusätzlich besteht eine Maximalbonusregelung. Mit Ablauf des Geschäftsjahres werden die Zielerreichungsgrade und somit der auszuzahlende Tantiemebetrag ermittelt.

Im Rahmen der Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 mit den drei Vorständen neue Dienstverträge geschlossen, in welchen als Long Term Incentive sog. Stock Appreciation Rights (SAR) gewährt werden. Ein SAR gewährt einen Anspruch auf Zahlung eines Bonus (LTI), wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den letzten 30 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 (DSK Ausübung) 0,75 EUR oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagen ab dem 9. Oktober 2017 (einschließlich) liegt (DSK Einbringung), wobei der DSK Einbringung bei mindestens 2,50 EUR liegen muss. Bei Vorliegen der Voraussetzung ist der Bonus (LTI) bis spätestens 31. März 2020 an das jeweilige Vorstandsmitglied auszuzahlen.

Zu den Sachbezügen und sonstigen Zusatzvergütungen (Nebenleistungen) zählen die Zurverfügungstellung von Dienstwagen in Sach- oder Geldleistung sowie Ausgleichsleistungen für entgangene RV-Beiträge. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurden Mitgliedern des Vorstands keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.

Die Aufwände für betriebliche Altersversorgung beinhalten die Zuführung zu Rückstellungen für Direktzusagen (service costs nach IAS 19) sowie laufende Arbeitgeberbeiträge zu einer rückgedeckten Unterstützungskasse.

HÖHE DER GESAMTVERGÜTUNG

Für das am 1. Januar 2017 begonnene Geschäftsjahr und für nachfolgende Geschäftsjahre werden die Bezüge individuell offengelegt. In Anlehnung an die Mustertabelle des Deutschen Corporate Governance Kodex17berichten wir zum besseren Verständnis über die im Kalenderjahr (Vorjahr = Rumpfgeschäftsjahr 2018/I) erfassten Aufwendungen und ausbezahlten Beträge in den nachfolgenden Tabellen.

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Gewährte Ulli Seibel Andreas Niedermaier Klaus Englmaier
Zuwendungen
(in TEUR)
2017 2017 min/max 2017 2017 min/max 2017 2017 min/max
Festvergütung 280 220 180
Nebenleistungen 12 20 15
Summe 292 240 195
Einjährige variable Vergütung 356 0 - 800 285 0 - 640 160 0 - 360
Mehrjährige variable Vergütung*) 11 0 - 1.300 8 0 - 1.000 6 0 - 650
Summe 659 533 362
Versorgungsaufwand 71 42 35
Gesamtvergütung 730 575 397

*) Planbezeichnung und -laufzeit: Long Term Incentive bis 31.03.2020

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Zufluss
(in TEUR)
Ulli Seibel Andreas Niedermaier Klaus Englmaier Summe
2017 2017 2017 2017
Festvergütung 280 220 180 680
Nebenleistungen 12 20 16 48
Summe 292 240 196 728
Einjährige variable Vergütung 407 479 172 1.058
Mehrjährige variable Vergütung*)
Summe 699 719 368 1.786
Versorgungsaufwand 71 42 35 148
Gesamtvergütung 770 761 402 1.933

*) Planbezeichnung und -laufzeit: Long Term Incentive bis 31.03.2020

17 Deutscher Corporate Governance Kodex Anlage Mustertabelle 1 zu Nummer 4.2.5 Absatz 3 (1. und 2. Spiegelstrich)

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Gewährte Ulli Seibel Andreas Niedermaier
Zuwendungen
(in TEUR)
2018/I 2018 2018 min/max 2018/I 2018 2018 min/max
Festvergütung 140 280 110 220
Nebenleistungen 6 12 10 20
Summe 146 292 120 240
Einjährige variable Vergütung 222 395 0 - 800 178 316 0 - 640
Mehrjährige variable Vergütung*) 18 2 0 - 1.300 15 2 0 - 1.000
Summe 386 689 313 558
Versorgungsaufwand 38 56 30 42
Gesamtvergütung 424 745 343 600
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Gewährte Klaus Englmaier
Zuwendungen
(in TEUR)
2018/I 2018 2018 min/max
Festvergütung 90 180
Nebenleistungen 7 15
Summe 97 195
Einjährige variable Vergütung 100 178 0 - 360
Mehrjährige variable Vergütung*) 9 1 0 - 650
Summe 206 374
Versorgungsaufwand 25 33
Gesamtvergütung 231 407

*) Planbezeichnung und -laufzeit: Long Term Incentive bis 31.03.2020

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Zufluss Ulli Seibel Andreas Niedermaier Klaus Englmaier
(in TEUR) 2018/I 1-12/2018 2018/I 1-12/2018 2018/I 1-12/2018
Festvergütung 140 280 110 220 90 180
Nebenleistungen 6 12 10 20 7 15
Summe 146 292 120 240 97 195
Einjährige variable Vergütung 365 365 292 292 164 164
Mehrjährige variable Vergütung*) 0 0 0 0 0 0
Summe 511 657 412 532 261 359
Versorgungsaufwand 38 56 30 42 25 33
Gesamtvergütung 549 713 442 574 286 392

*) Planbezeichnung und -laufzeit: Long Term Incentive bis 31.03.2020

VERSORGUNGSZUSAGEN

Die Versorgungsansprüche aus Direktzusagen belaufen sich zum 31. Dezember 2018 für Ulli Seibel auf 0 TEUR (30. Juni 2018: 0 TEUR), für Andreas Niedermaier auf 271 TEUR (30 Juni 2018: 259 TEUR) und auf 744 TEUR (30. Juni 2018: 713 TEUR) für Klaus Englmaier.

SONSTIGES

Die Mitglieder des Vorstands erhielten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.

7.10.2. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist wie folgt geregelt: Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für jedes volle Geschäftsjahr seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 20.000 EUR, der Vorsitzende das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das 1,5-Fache. Diese Beiträge erhöhen sich um 10 % je Mitgliedschaft in einem Ausschuss des Aufsichtsrats.

Dies setzt voraus, dass der jeweilige Ausschuss in dem Geschäftsjahr mindestens zweimal getagt hat. Die Mitglieder erhalten ferner Ersatz aller Auslagen sowie Ersatz der etwa auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder nur während eines Teils des Geschäftsjahres das Amt des Vorsitzenden oder des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats innehatten, erhalten eine anteilige Vergütung unter Aufrundung auf volle Monate. Aufsichtsratsmitgliedern, die zugleich Mitglieder des Aufsichtsrats der AlzChem Trostberg GmbH sind, wird die Vergütung, die das Aufsichtsratsmitglied in seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH erhält, auf die Vergütung nach dem vorstehenden Absatz angerechnet.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats, Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein, waren im Kalenderjahr 2018 zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem Group AG bestellt.

Die Vergütung der Mitglieder der Aufsichtsräte der AlzChem Group AG gestaltete sich wie folgt:

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Aufsichtsratsvergütung
in TEUR
RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018
Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats 22 22 44
Steve Röper 10 10 20
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 16 6 22
Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 10 12 22
Summe Aufsichtsratsvergütung 58 50 108

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.

8. NICHTFINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG§§ 315B ABS. 1, 315C I. V. M. § 289C HGB, § 289B ABS. 1 HGB (NACHHALTIGKEITSBERICHT)

Ziel des Berichts ist es, die Anspruchsgruppen des Unternehmens, wie etwa Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner, Anwohner und Kapitalmarkt, über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu informieren, wie es nun auch nach §§ 315b, 315c i. V. m. § 289c HGB gefordert ist.

Der Geschäftsbericht der AlzChem Group AG bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018. Aufgrund der besseren Vergleichbarkeit bezieht sich die nichtfinanzielle Konzernerklärung (Nachhaltigkeitsbericht) auf den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018.

Bei der Erstellung des Berichts haben wir uns an dem Chemie318-Berichterstattungsleitfaden für KMU orientiert. Inhalte und Gliederung des Berichts orientieren sich an den durch uns definierten Dimensionen der Nachhaltigkeit sowie den gesetzlichen Vorgaben: Lieferkette, Umwelt, Arbeitnehmer, Sozialbelange, Compliance, insbesondere Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Sicherheit.

ALZCHEM - MEHR ALS EIN ARBEITGEBER

Unsere verhaltensorientierten Prinzipien Verlässlichkeit, Vertrauen, Fairness, offene Kommunikation, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch für den Kontakt mit Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe heißt Mitwirken am Erfolg eines mittelständischen Unternehmens mit Potenzial. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe bedeutet auch, Teil einer hochmotivierten Belegschaft zu sein, die mit Stolz auf die Tradition des Unternehmens sieht und gerne zukunftsweisende Schritte mitgestaltet.

18 Chemie3 ist die Initiative der deutschen Chemie. Der praxisorientierte Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung richtet sich an mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen oder ausweiten wollen. Der Leitfaden sowie weitere Tools stehen im Mitgliederbereich der Chemie3-Website zum Download bereit (www.chemiehoch3.de).

Wir sind ein verantwortungsbewusstes und profitables Chemieunternehmen im bayerischen Raum. Das Wohl unserer Mitarbeiter, die Weiterentwicklung unserer Produkte sowie die Stärkung der Region Oberbayern stehen dabei im Mittelpunkt unseres Handelns - Ziele, die wir auch in den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität verfolgen. Wir stellen uns dieser wichtigen Herausforderung.

Als Gründungsmitglied des ersten und zweiten Umweltpaktes Bayern19fühlen wir uns somit auch dem Motto "nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert" verpflichtet. Kernidee des Umweltpaktes Bayern ist die Bündelung der Anstrengungen von Staat und Wirtschaft, um gemeinsame Fortschritte auf dem Weg zu einer dauerhaft umweltverträglichen Entwicklung zu erzielen.

Wesentliche Gesellschaften des Konzerns sind seit 1997 EMAS20registriert und erstellen jährlich eine Umwelterklärung. In der nun vorliegenden Umwelterklärung 2018 werden die AlzChem-Gruppe und ihr Integriertes Managementsystem vorgestellt, die Kennzahlen der Standorte Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg veröffentlicht sowie das aktuelle Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsprogramm dargestellt.

Die wichtigsten Kennzahlen haben wir erstmals in einer Übersicht ("Kennzahlen AlzChem-Gruppe") zusammengefasst. Darüber hinaus enthält dieser Bericht im Vergleich zum Vorjahr ausführlichere Kommentierungen, um den Informationsgehalt und die Transparenz über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter zu erhöhen.

8.1. GESCHÄFTSMODELL DER ALZCHEM-GRUPPE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 1 HGB

Für eine detaillierte Übersicht über das Geschäftsmodell der AlzChem-Gruppe verweisen wir auf Ziffer 1.1 des Lageberichts.

19 Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung von Staat und Wirtschaft, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als mit Gesetzen und Verordnungen.
20 Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Diese Novellierung ist am 11. Januar 2010 in Kraft getreten. Der Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001.

8.2. KENNZAHLEN DER GRUPPE

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Bereich Kennzahl 2017 RGJ 2018/I 2018
Strategie und Wachstum Umsatz in Mio. EUR 353,9 195,2 375,2
EBITDA in Mio. EUR 45,7 31,0 49,3
EBITDA-Marge 12,9 % 15,9 % 13,1 %
Governance und Compliance Anteil Frauen im Aufsichtsrat 25 % 25 % 25 %
Anteil Frauen im Vorstand 0 % 0 % 0 %
Mitarbeiter Fluktuationsrate21 3,2 % 1,6 % 3,7 %
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren 19,4 19,4 19,0
Anzahl Bildungstage pro Mitarbeiter 1,46 0,67 1,21
Anteil Frauen in Führungspositionen22 8 % 8 % 10 %
Ausbildungsquote23 8,6 % 7,0 % 9,3 %
Wertschöpfungskette und Produkte F&E-Aufwendungen in Mio. EUR 9,0 3,95 8,7
F&E-Quote24 2,5 % 2,0 % 2,3 %
Umwelt25 Produktionsmenge/Produktionsoutput in 1.000 t26 570 284 594
Verbrauch elektrische Energie in MWh/a 669.007 353.970 677.618
Brennstoffverbrauch in MWh/a 204.164 101.497 192.843
Wärmerückgewinnung in MWh/a27 17.783 8.393 16.841
CO2-Emissionen in t/a 113.840 58.066 112.105
Nicht emittiertes CO2in t/a 44.615 22.526 46.087
Staubemissionen in t/a 50 29 32
Abwasseraufkommen (CSB) in kg/a 93.474 50.887 94.470
Abfallaufkommen in t/a 43.929 21.314 41.562
davon gefährlich t/a 26.034 10.566 29.101
Sicherheit 1.000-Mann-Quote 6,2 2,8 4,9
KSUND-Kennzahl28 18,1 14,1 17,2

8.3. NACHHALTIGKEIT IM UNTERNEHMEN

Unsere Vision lautet: "Auf Basis unseres integrierten Produktionsverbunds mit innovativer Chemie liefern wir kundennahe Anwendungen in ausgewählte Märkte." Um diese zu verwirklichen, bauen wir auf folgende Verhaltensprinzipien:

Durch Verlässlichkeit, Fairness, zeitnahe Information und offene Kommunikation sowie eine ausgeprägte Feedbackkultur stärken wir das gegenseitige Vertrauen.

21 Berechnung Fluktuationsrate: Abgänge im Berichtszeitraum / durchschnittlicher Personalbestand im Berichtszeitraum * 100
22 Nur übertariflicher Bereich
23 Berechnung Ausbildungsquote: Anzahl der Auszubildenden / Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag * 100
24 Verhältnis von F&E-Aufwendungen zu Umsatz
25 AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die im Bereich Umwelt genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren.
26 Die Angaben im Nachhaltigkeitsbericht 2018 können unter Umständen von den Kennzahlen in nachlaufenden Berichtserstattungen (z. B. Umwelterklärung) variieren.
27 Betrifft nur den Produktionsstandort in Trostberg
28 Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externen Arztbehandlungen (berücksichtigt werden eigenen Mitarbeiter, Mitarbeiter nach AüG und Kontraktoren-Mitarbeiter). Berechnung: Anzahl externer Arztbehandlungen * 1 Mio. Arbeitsstunden / Gesamtarbeitsstunden im Betrachtungszeitraum

Mit unternehmerischem Handeln verfolgen wir die Zielsetzungen von AlzChem. Mit unseren Entscheidungen übernehmen wir dabei Verantwortung.

Wir streben nach höchster Qualität und Fehler sind für uns auch Chance und Verpflichtung zum Lernen.

Wir entwickeln zusammen konstruktive Lösungen und setzen getroffene Entscheidungen gemeinsam um.

Im Dialog mit unseren Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit suchen wir nach verantwortungsbewussten und attraktiven Lösungen.

Mit unseren Produkten wollen wir uns an einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung beteiligen. Wir haben das Bevölkerungswachstum, das gesunde Altern sowie die Energieeffizienz als nachhaltige Wachstumstreiber definiert, zu welchen wir durch unsere Produkte einen Beitrag leisten wollen.

BEVÖLKERUNGSWACHSTUM

Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später, im Jahr 2017, belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist29. Gleichzeitig sind die landwirtschaftlich nutzbaren Anbauflächen weltweit begrenzt. Vor diesem Hintergrund sind effiziente Prozesse notwendig, um die wachsende Bevölkerung auch zukünftig bestmöglich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Produkte der AlzChem-Gruppe entsprechen diesen Anforderungen und können in einer zunehmend an optimierten Erträgen orientierten Agrarproduktion eingesetzt werden.

GESUNDES ALTERN

Die Weltbevölkerung, insbesondere in den westlichen Industrienationen, altert beständig. So lag die durchschnittliche globale Lebenserwartung im Jahr 2000 bei rund 66,4 Jahren. Bereits im Jahr 2016 betrug die globale Lebenserwartung im Schnitt ca. 72,0 Jahre30. Wissenschaftler erwarten, dass die Lebenserwartung in den kommenden Jahren nochmals deutlich steigen wird31. Maßgeblich verantwortlich ist der medizinische Fortschritt sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Krankheiten. Nichtsdestotrotz nehmen sogenannte Zivilisations- und Alterserkrankungen zu. Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung an Bedeutung, so dass vor allem ältere Menschen sich verstärkt sportlich betätigen und bewusst auf eine gesunde Ernährung achten. Mit ihren Produkten will die AlzChem-Gruppe diese Entwicklungen im Nahrungsergänzungsmittel-, Pharma-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich unterstützen.

ENERGIEEFFIZIENZ

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung. Dies ist einerseits bedingt durch rechtliche und regulatorische Vorgaben; andererseits befinden sich mittlerweile viele Technologien in einem Stadium, in dem eine wirtschaftliche Nutzung attraktiv ist. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Photovoltaik- und Windkraftanlagen an.

29 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf)
30 WHO-Homepage: http://www.who.int/gho/mortality_burden_disease/life_tables/situation_trends/en/ (23.01.2019)
31 Lancet Medical Journal-Homepage: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(16)32381-9/abstract (23.01.2019)

So erhöhte sich die global installierte Leistung von Wind- und Solarenergieanlagen von rund 130 GW im Jahr 2008 auf rund 905 GW im Jahr 201732. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 24 %. Es wird erwartet, dass sich dieser Wachstumstrend auch zukünftig fortsetzt. AlzChem sieht sich gut positioniert, um an dieser Entwicklung zu partizipieren.

8.4. LIEFERKETTE

VERBUNDPRODUKTION

Wesentliches Merkmal der AlzChem-Gruppe ist die vertikale Integration entlang der Calciumcarbid-/ Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette). Das bedeutet, dass die meisten Erzeugnisse des Unternehmens auf denselben Ausgangsstoffen basieren, nämlich Kalk, Kohle und Strom. Viele Schritte der Verarbeitung und zunehmenden Veredelung dieser Ausgangsstoffe werden von AlzChem selbst übernommen.

Der Betrieb dieses integrierten Fertigungssystems ist nur möglich, da sich die vier historisch gewachsenen Standorte im bayerischen Chemiedreieck durch eine große räumliche Nähe auszeichnen. Die Verbundproduktion erlaubt es AlzChem, auf Nachfrageänderungen flexibel zu reagieren, da viele Produkte aus dem Segment Basics & Intermediates gleichzeitig auch Rohstoffe für Erzeugnisse im Segment Specialty Chemicals sind. Zudem ergeben sich Synergien im Produktionsprozess sowie im Bereich Forschung und Entwicklung. Durch die Verbundproduktion ist das Unternehmen außerdem weniger abhängig von externen Zulieferern.

Zusätzlich erlaubt uns das integrierte Fertigungssystem, das während der Verbundproduktion entstehende Kohlenmonoxid zu sammeln und als Ausgangsmaterial für weitere chemische Reaktionen zu verwenden. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen während der Verbundproduktion auf das Nötigste reduziert.

AUDITIERUNG

Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility - CSR) wird in der weltweiten Lieferkette zunehmend gefordert. Daher hat sich AlzChem 2017 dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Bei dieser Bewertung wurden die Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Schutz der Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung auf den Prüfstand gestellt. Mit 68 von 100 in der Bewertung erreichbaren Punkten liegt AlzChem deutlich über dem Industriedurchschnitt von 42,5 Punkten und gehört weltweit zu den besten drei Prozent der bisher durch EcoVadis geprüften Unternehmen in dieser Branche.

Unsere Kunden führen regelmäßig Audits unseres Managementsystems durch und attestieren uns hohe Kompetenz sowie ein sehr gut funktionierendes System. Dies wurde uns auch in einem mehrtägigen Audit der TfS-Initiative (Together for Sustainability) bestätigt, in denen die Schwerpunkte Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) überprüft wurden. Die TfS-Initiative ist ein Zusammenschluss der großen europäischen Chemie- und Pharmaproduzenten (AkzoNobel, Arkema, BASF, Bayer Clariant, DSM, Evonik, Henkel, Lanxess, Merck, Solvay, Wacker, AlzChem). Die für die Beurteilung relevanten Dokumente sind auf der Plattform EcoVadis einsehbar.

32 International Renewable Energy Agency (IRENA): Renewable Capacity Statistics 2018

EINKAUF/LIEFERANTENFREIGABE

Im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe stellen wir sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden. Der Verfahrensablauf für den Einkauf und für die Rohstoffqualifizierung ist in einer Verfahrensanweisung festgelegt und die Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Lieferanten werden basierend auf festgelegten Kriterien auditiert; die Häufigkeit der Audits hängt von der Bedeutung des Rohstoffes für die Beschaffungskette ab. Auch haben wir uns als Mitglied der BME-Compliance-Initiative verpflichtet, von allen unseren Lieferanten die Einhaltung des von dieser Initiative festgelegten Verhaltenskodex zu fordern.

PRODUKTION

Die deutschen Produktionsstätten von AlzChem sind in Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg angesiedelt und werden damit durch ein sehr detailliertes Gesetzeswerk reguliert, dessen Umsetzung wir gemeinsam mit den lokalen Überwachungsbehörden regelmäßig überprüfen. Ein analoges Vorgehen erfolgt auch für unseren schwedischen Produktionsstandort Sundsvall.

Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen. Entsprechend wird vor der Inbetriebnahme von Anlagen oder neuen Prozessen eine detaillierte Sicherheitsbetrachtung durchgeführt, deren Ergebnis bei überwachungspflichtigen Anlagen von externen Experten bewertet und bezüglich der Implementierung nachverfolgt wird.

Ein sicherer Anlagenbetrieb erfordert eine Bewertung der Risiken und kontinuierliche Weiterbildung des Personals. Ergebnisse von Risikobewertungen werden dokumentiert und die kontinuierliche Weiterbildung des Personals wird nachverfolgt sowie ebenfalls dokumentiert. Unterstützt wird dies durch die Software LeManSys, in der auch die Überprüfung der Lerninhalte stattfindet.

Alle Produktionsbetriebe unterliegen einem vorbeugenden Instandhaltungsprogramm, das auch die Kalibrierung aller relevanten Messstellen beinhaltet. Die Produktion verschiedener Stoffe in Mehrzweckanlagen birgt das Risiko einer Kreuzkontamination. Wir haben daher ein systematisches Vorgehen zur Verhinderung von Kreuzkontamination etabliert.

PRODUKTSICHERHEIT

AlzChem will alle relevanten chemikalienrechtlichen Vorgaben der EU und der Bundesrepublik Deutschland einhalten, so dass unsere Produkte gemäß den Bestimmungen der EU-Chemikalienverordnung, kurz REACH, hergestellt und geprüft werden.

Sicherheitsvorgaben für die Verwendung unserer Produkte werden ständig auf dem neuesten Stand gehalten und in unseren Sicherheitsdatenblättern den Anwendern zur Verfügung gestellt. Wir nehmen somit unsere Verantwortung ernst und setzen ebenso bei all unseren Lieferanten und Auftragnehmern ein gleichwertiges Vorgehen nicht nur voraus, sondern stellen das auch durch Überprüfungen sicher.

QUALITÄTSKONTROLLE

AlzChem besitzt eigene Prüflabore. Der Bereich ist unabhängig von der Produktion. Die Freigabe unserer Produkte erfolgt durch hierzu autorisierte Laborleiter des Bereichs Analytik. Die Labore in Trostberg sind zudem nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert und GLP zertifiziert. Wir nehmen Rückstellmuster von allen Produktionschargen und lagern diese unter geeigneten Bedingungen. Die Aufbewahrungsdauer dieser Muster wird durch deren Stabilität beeinflusst und beträgt aufgrund interner Regelungen normalerweise zwei Jahre. Das nach ISO 9001 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem stellt sicher, dass Kundenanforderungen systematisch ermittelt, bewertet und umgesetzt werden, mit dem Ziel, diese vollständig zu erfüllen.

Unsere deutschen Standorte sind nach den Normen ISO 9001, ISO 14001, EMAS, ISO 50001, ISO 27001 und OHRIS zertifiziert. Letzteres entspricht den Anforderungen der OHSAS 18001/IS0 45001. Unser Prüflabor in Trostberg ist nach ISO 17025 akkreditiert.

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33 Standorte
Trostberg Schalchen Hart Waldkraiburg Sundsvall
ISO 9001:2015/IS0 14001:2015 (Qualitäts- und Umweltmanagement) X X X X
ISO 17025 (Prüflaboratorien) X
ISO 50001:2011/Energiemanagement X X X X
ISO/IEC 27001:2013/Informationssicherheitsmanagement X X X X
ISO/IEC TR 27019 IT-Sicherheitskatalog (SiKat) X X X
EMAS III/Umweltmanagement X X X X
Umweltpakt Bayern X X X X
OHRIS/Arbeitsschutzmanagement X X X X
OHSAS 18001:2007/Arbeitsschutzmanagement X
Qualitätsmanagement im Nahrungsmittelproduktionsbereich X
BfR-XXXVI-Empfehlung: ISEGA-Zertifikat X
GLP (Analytik) X
EFB/Entsorgungsfachbetrieb X
AEO-F (Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter) X X X X
BME-Verhaltensrichtlinie/Zertifikat X
ECM/Bescheinigung über die Instandhaltungsfunktionen X
ECM/Bescheinigung über die Instandhaltungsstelle X
ECM/Fachtechnische Begutachtung nach VPI X
ECM/Qualifizierter Lieferant der Deutschen Bahn für Güterwageninstandhaltung Risikoklasse hoch X

8.5. UMWELTBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 1 HGB

Es ist ein Anliegen der AlzChem-Gruppe, den Umweltschutz stets weiter zu verbessern. Das aktuelle Umweltprogramm mit den definierten Zielen und zugehörigen Maßnahmen findet sich standortbezogen in der jährlich zu veröffentlichenden Umwelterklärung34.

Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die

Reduzierung des Energieeinsatzes,

33 Die hier genannten Zertifikate der deutschen Standorte können auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden: https://www.alzchem.com/de/qualitaet-umwelt
34 AlzChem Group AG-Homepage:https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_Bro_Fly_Zert/
Umwelt_Zertifikate/alzchem_bro_umwelterklaerung_2018.pd f (29.06.2018)

Reduzierung und Vermeidung von Abfällen,

Schutz der Gewässer und

Immissions- und Lärmschutz.

Um diese Ziele zu erreichen, haben die deutschen Produktionsgesellschaften der AlzChem-Gruppe folgende Managementsysteme eingeführt:

EMAS Umweltmanagement

ISO 14001 Umweltmanagement

ISO 9001 Qualitätsmanagement

ISO 50001 Energiemanagement

Diese Managementsysteme sind Teil des oben geschilderten Integrierten Managementsystems (IMS), dessen Vorteil darin besteht, durch Nutzung von Synergien im Vergleich zu mehreren isolierten Managementsystemen ein schlankeres, effizienteres Management zu ermöglichen. Das Integrierte Managementsystem der AlzChem-Gruppe ist unter anderem im sogenannten IMS-Handbuch beschrieben. Es enthält relevante Abläufe und Regelungen sowie Verantwortlichkeiten und Aufgaben.

Die Gesamtverantwortung für das Integrierte Managementsystem liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Englmaier als COO die Ressortzuständigkeit innehat. Dieser legt in Abstimmung mit den Abteilungen die Umwelt-, Sicherheits-, Gesundheits- und Qualitätsprogramme fest und gibt die dazu erforderlichen Mittel frei. Jährlich bewertet der Vorstand die erreichten Ergebnisse und leitet gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen ein. Zur Umsetzung der Umweltpolitik und aufgrund der Ergebnisse der durchgeführten Umweltbetriebsprüfung haben die Standorte ihr neues Programm mit konkreten technischen, organisatorischen und mitarbeiterbezogenen Zielen und Maßnahmen festgelegt.

Bei der Erstellung der Konzepte zur Verbesserung des Umweltschutzes stehen wir im Dialog mit unseren Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Behörden, Nachbarn und der breiten Öffentlichkeit.

Wir überwachen, dokumentieren und bewerten regelmäßig die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt, indem wir umweltbezogene Kennzahlen ermitteln. Durch die systematische Erhebung von Daten aus den Bereichen Wasser, Energie, Abfall, Emissionen oder Verkehr sowie deren Abbildung und Bewertung mittels Kennzahlen versuchen wir, Veränderungen, Umweltbelastungen und Maßnahmen zu veranschaulichen, um sie so transparent zu machen. Denn was messbar ist, kann auch bearbeitet und verbessert werden.

Durch die Darstellung der Umweltleistung im Rahmen der Nachhaltigkeitskennzahlen soll eine quantitative Übersicht der für AlzChem wichtigsten Trends geliefert werden. Durch den Einsatz von Rauchgas (C02) in verschiedenen Prozessen reduziert sich die emittierte C02-Menge um ca. 45.000 Tonnen pro Jahr. Des Weiteren konnten in den vergangenen Jahren die Energiemengen aus der Wärmerückgewinnung gesteigert werden und somit, neben den eingesetzten C02-Mengen, positiv zum Klimaschutz beitragen. In den letzten Jahren konnten die Staubemissionen in die Luft insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Ebenso sind die NOX-Emissionen in den letzten drei Jahren durch verschieden Verbesserungen im Bereich der Brennstoffqualität deutlich gesunken. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt oder intern verwertet.

Grundsätzlich legen wir zur Bewertung der Umweltleistung die Anforderungen von EMAS und der ISO 1400135zugrunde. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.

AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die in der Umwelterklärung sowie im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. Außerhalb der produktionsbezogenen Schwankungen waren für das Gesamtjahr 2018 keine gegenüber dem Vorjahr signifikanten Abweichungen zu verzeichnen.

Die AlzChem-Gruppe führt jährlich zahlreiche interne Audits durch (inkl. Umweltbetriebsprüfungen), bei denen geprüft wird, ob die Anforderungen aus dem Integrierten Managementsystem sowie rechtliche Vorgaben in den verschiedenen Abteilungen und Betrieben eingehalten werden. Als Auditoren fungieren AlzChem-Mitarbeiter, die dafür ausgebildet wurden. Werden durch die Audits Abweichungen oder Verbesserungsmöglichkeiten ermittelt, werden Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen definiert. Deren Wirksamkeit wird in Folgeaudits bewertet. So ergibt sich ein Regelkreis, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützt.

Neben internen Audits nehmen auch externe Überwachungsaudits im Rahmen des Rezertifizierungs- beziehungsweise Revalidierungsprozesses durch eine externe Überwachungsgesellschaft eine wichtige Rolle ein. Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe führen außerdem Lieferanten- und Kundenaudits durch. Hier werden neben Qualitätsthemen auch Umweltaspekte betrachtet.

Auch die Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen aus Genehmigungsbescheiden und des Umweltrechts beim Betrieb unserer Anlagen. Um diese Überprüfungen sowohl für die Überwachungsbehörde als auch für die AlzChem-Gruppe möglichst effizient durchführen zu können, wurde ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Behörden und mit anderen Unternehmen im Chemiedreieck, das Modell der kooperativen Anlagenüberwachung, entwickelt.

Durch die Vorarbeit des Unternehmens kann das Überwachungsaudit deutlich effizienter abgearbeitet werden. Für diese Pilotarbeit wurde die AlzChem Trostberg GmbH durch den Bayerischen Umweltminister ausgezeichnet.

Unsere Tochtergesellschaft Nordic Carbide AB mit Sitz in Sundsvall (Schweden) unterliegt der schwedischen Umweltgesetzgebung. Das Unternehmen erstellt auch eine jährliche Umwelterklärung, welche den lokalen Behörden vorgelegt wurde.

Aufgrund der derzeitigen Entwicklung gehen wir in Sundsvall davon aus, für das Geschäftsjahr 2019 keine zusätzlichen C02-Zertifikate am Markt erwerben zu müssen.

35 Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Für die Zertifizierung durch die TÜV SÜD Management Service GmbH siehe Homepage der AlzChem Group AG:https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_Bro_Fly_Zert/
Umwelt_Zertifikate/Zertifikate/alzchem_zert_9001-14001_tro_2018_de.pdf (02.07.2018)

WASSER/ABWASSER

Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und unseren Wasserverbrauch weiter verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie36.

Unsere Standorte Trostberg, Hart, Schalchen und Waldkraiburg liegen nördlich der Alpen. Diese Gegend zeichnet sich durch dicke, sehr poröse Kiesschichten aus, welche erhebliche Grundwasservorkommen enthalten. Diese geologische Besonderheit erlaubt uns das Fördern des gesamten benötigten Kühl-, Brauch- und Trinkwassers aus eigenen Grundwasserbrunnen.

Das implementierte Wassermanagement der deutschen AlzChem-Standorte ermöglicht eine Überwachung der Abwässer, welche überwiegend aus Kühl- und Regenwasser bestehen. Nur ein kleiner Bruchteil der Abwässer (ca. 0,5 %) muss in einer Kläranlage gereinigt werden.

Der Brauchwassereinsatz in den verschiedenen Herstellungsprozessen führt notwendigerweise zum Entstehen von verunreinigten Prozessabwässern. Verunreinigtes Prozessabwasser wird zum einen intern anstelle von Frischwasser verwertet (falls qualitäts- und umweltunschädlich möglich) oder extern als Abfall entsorgt. Zum anderen erfolgt eine Reinigung der Abwässer in der werkseigenen zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA).

Die Kühlwasserversorgung der Nordic Carbide AB wird durch den dortigen Standortbetreiber an der Mündung des Ljungan mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 200 m3/s sichergestellt. Für die Carbidherstellung werden maximal 0,5 m3/s benötigt, so dass der Umwelteingriff als sehr gering bezeichnet werden kann.

ABFALL

Die Gesamtmenge an Abfällen unserer Standorte variierte gegenüber 2017 im Rahmen der normalen Produktionsschwankungen. Die produktionsspezifischen Abfälle stellen den größten Anteil dar, während die nicht produktionsspezifischen Abfälle alle sonstigen Abfälle betreffen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um bei Bau- und Abbruchmaßnahmen anfallende Abfälle. Das Verhältnis entspricht in etwa dem der Vorjahre. Soweit möglich, werden produktionsspezifische Abfälle in internen Produktionsprozessen verwertet. Umweltziele im Bereich Abfall helfen, Abfall zu vermeiden bzw. die Menge an Abfall zu vermindern. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.

Die AlzChem Group AG ist ständig bestrebt, die Recyclingquote sowie den Wiederverwertungsanteil zu verbessern. Als Beispiel kann hier die Carbidproduktion am Standort Hart angeführt werden. Im Rahmen des Herstellungsprozesses entstehen das als Nebenprodukt anfallende Carbidofengas und KOKA-Granulat. Das Gas wird aufwändig in mehreren Stufen gereinigt, anschließend verdichtet und über eine Ferngasleitung an die Standorte Trostberg und Schalchen gefördert, wo es als Heiz- und Synthesegas verwendet wird. Das KOKA-Granulat wird vermarktet.

36 EU-BREF CWW - Best Available Techniques (BAT) reference documents: Common Waste Water and Waste Gas Treatment/Management Systems in the Chemical Sector: http://eippcb.jrc.ec.europa.eu/reference/cww.html (02.07.2018)

ENERGIEMANAGEMENTSYSTEM

Die AlzChem Trostberg GmbH als energieintensives Unternehmen ist bestrebt, ihren Umgang mit der Ressource Energie weiter zu optimieren. Mit einer erfolgreichen Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 in 2014 wurde die Einführung des Energiemanagementsystems bei der AlzChem Trostberg GmbH abgeschlossen. Eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Systems sollen die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung der Unternehmensbereiche gewährleisten.

Das Energiemanagement beinhaltet eine systematische Durchführung der energetischen Bewertung der Betriebsbereiche, der Energieleistungskennzahlen, der Energieziele und der Aktionspläne zur kontinuierlichen Verbesserung der energiebezogenen Leistung. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.

8.6. ARBEITNEHMERBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 2 HGB

Wir setzen auf unsere Kolleginnen und Kollegen und bieten neben einem attraktiven Entgeltsystem auch Arbeitsplatzsicherheit, kollegiales Handeln sowie die Möglichkeit, berufliche Entwicklungen selbst zu gestalten. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch im Kontakt mit Kunden und Lieferanten.

Wir verfolgen das Ziel, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden, zu motivieren und engagiert zu halten. Wir möchten für unsere Mitarbeiter ein nachhaltig stabiles Umfeld schaffen - ohne die Notwendigkeit von Restrukturierungen oder betriebsbedingten Kündigungen. Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter. Die Höhe der Fluktuation und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit geben uns Hinweise, wie zufrieden unsere Mitarbeiter tatsächlich sind. Diese Messgrößen betrugen im Jahr 2018 3,7 % (12 Monate 2017: 3,2 %) und 19,0 Jahre (12 Monate 2017: 19,4 Jahre). Mit diesen beiden Messgrößen hebt sich AlzChem von den in Deutschland herrschenden Durchschnittswerten für Betriebszugehörigkeit (11,2 Jahre37) und Fluktuation (13 %38) deutlich ab.

Zur Erreichung unserer Ziele haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen wollen. Die Gesamtverantwortung hierfür liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Niedermaier als CFO die Ressortzuständigkeit innehat.

FLEXIBLE ARBEITSZEITEN

Innerhalb einer festgelegten Rahmenzeit können unsere Mitarbeiter Arbeitsbeginn und Arbeitsende selbst festlegen sowie ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten.

ATTRAKTIVE VERGÜTUNG

Durch unsere Mitgliedschaft im Verein der Bayerischen Chemischen Industrie e.V. (VBCI) wollen wir zum einen unserer gesellschafts- und sozialpolitischen Verantwortung gerecht werden. Der VBCI setzt sich als

37 IWD - Institut der deutschen Wirtschaft: https://www.iwd.de/artikel/lange-im-betrieb-355822/ (18.07.2018)
38 Statistische Bundesamt-Homepage: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetige/
BroeschuereArbeitsmarktBlick0010022169004.pdf?_blob=publicationFile (18.07.2018)

Arbeitgeberverband unter anderem für Chemiestandorte und Arbeitsplätze ein. Zum anderen wollen wir durch die Anwendung des Chemie-Tarifvertrages unseren Mitarbeitern attraktive Vergütungsbedingungen bieten.

Ebenso sind wir auch an unserem Standort Sundsvall Mitglied eines Arbeitgeberverbandes. Der Arbeitgeberverband IKEM39vertritt ca. 1.400 Unternehmen, für welche er Tarifverträge verhandelt sowie mit dem VBCI vergleichbare Dienstleistungen erbringt.

Über die tariflichen Konditionen hinaus bieten wir eine der persönlichen Leistung und der jeweiligen Position beziehungsweise Verantwortung entsprechende Vergütung an. Zudem erhalten unsere Mitarbeiterinnen eine vom Unternehmenserfolg abhängige Erfolgsbeteiligung. Betriebliche und soziale Zusatzleistungen sind feste Bestandteile unseres Vergütungssystems. Jeder Mitarbeiter unserer deutschen Standorte wird in die Gruppen-Unfallversicherung eingeschlossen, welche im Leistungsfall sowohl den betrieblichen als auch den privaten Bereich abdeckt.

GESUNDHEITSMANAGEMENT40

Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist ausschlaggebend für unseren gemeinsamen Erfolg und die damit verbesserte Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Gesundheit ist neben der fachlichen, intellektuellen und sozialen Kompetenz das wertvollste Gut, welches unsere Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen. Deshalb gibt es vielfältige Angebote, die von der Ernährung über maßvolle Bewegung bis hin zur Gesundheitsvorsorge die Möglichkeit geben, sich sein Gesundheitsprogramm individuell zusammenzustellen.

Mit unserer Aktion "gesund punkten" können sich unsere Mitarbeiter gesund halten und sie werden zudem mit Sachpreisen belohnt. Das gesamte Programm der Aktion besteht aus drei Bausteinen: Ernährung, Bewegung und Vorsorge. Zu den jeweiligen Bausteinen werden entsprechende Einzelmaßnahmen (zum Beispiel Spinning-, Lauf-, Rückenfitkurse etc.) angeboten, die wiederum mit Gesundheitspunkten belohnt werden.

In unserem Betriebsrestaurant und in unseren Kiosk-Verkaufsstellen werden Mahlzeiten/Snacks angeboten, welche nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zubereitet und durch AlzChem mit bis zu 2 EUR am Tag gefördert werden.

MEDIZINISCHER DIENST (WERKSARZT UND SANITÄTER)

An unseren Standorten Trostberg und Hart bieten wir unseren Mitarbeitern eine umfassende medizinische Betreuung an. Die Arbeits- und Notfallmedizin umfasst hierbei alle Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen oder Berufskrankheiten, zur Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sowie zur Diagnostik und Therapie von Unfällen sowie akuten Erkrankungen.

39 IKEM - Innovations- och kemiindustrierna i Sverige (Industrie- und Arbeitgeberorganisation für Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Kunststoffe, Pharma, Biotechnologie und Biochemie)
40 AlzChem Group AG-Homepage: https://www.alzchem.com/de/karriere (02.07.2018)

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Qualifizierung Beratung Prävention Therapie
Ersthelferschulung Allgemeine Sprechstunde Biomonitoring Versorgung bei Arbeitsunfällen
Elektronische Gesundheitsschulungen Beratung bei Arbeitsplatzproblemen Einstellungs- und Übernahmeuntersuchungen Versorgung bei Erkrankungen
Reisemedizin Arbeitsmedizinische Vorsorgen Rettungsdienst
Impfungen

BETRIEBLICHES EINGLIEDERUNGSMANAGEMENT

Oftmals bereitet die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach Erkrankungen keine Schwierigkeiten. In einigen Fällen ist jedoch eine Weiterbeschäftigung im bisherigen Sinne nicht ohne weiteres möglich. Hier werden in Zusammenarbeit mit dem Eingliederungsteam Maßnahmen erarbeitet, die eine beeinträchtigungsgerechte Beschäftigung ermöglichen. Die Maßnahmen sind vielfältig und können zum Beispiel inhaltliche Änderungen der Tätigkeit, personelle Unterstützung oder technische Veränderung des Arbeitsplatzes umfassen. Bei der Suche nach der jeweils "richtigen" Maßnahme werden sowohl die Interessen des betroffenen Arbeitnehmers als auch die betrieblichen Belange berücksichtigt. Das Eingliederungsteam unterstützt unsere Mitarbeiter jedoch nicht nur im Akutfall, sondern erarbeitet auch präventive Angebote, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen.

IDEENMANAGEMENT

Ideen, die durch Mitarbeiter generiert werden, sind von uns ausdrücklich erwünscht. Wir möchten unsere Mitarbeiter motivieren, an kontinuierlicher Verbesserung aktiv mit ihren Ideen teilzunehmen. Somit fördern sie die Zusammenarbeit und helfen, Unfälle zu vermeiden, den Umweltschutz zu verbessern, den technischen Fortschritt umzusetzen und schlussendlich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern.

In Abhängigkeit der persönlichen Vergütung können bei Verbesserungsvorschlägen, für die ein nachweislicher Jahresnutzen entsteht, bis zu 20 % des geschätzten Jahresnutzens als Prämie vergütet werden.

BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

Unsere betriebliche Altersversorgung wird im Zuge eines Bausteinsystems durchgeführt. In den diversen Bausteinen werden sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer monatliche Beträge eingezahlt. Des Weiteren bieten wir unseren Mitarbeitern ein Langzeitkonto an, in das sowohl Entgelt als auch Urlaub oder Altersfreizeiten eingebracht werden können.

DEMOGRAFIEFONDS

Durch den Abschluss des Tarifvertrags "Lebensarbeitszeit und Demografie" haben Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Chemie-Arbeitgeber tarifpolitisches Neuland betreten. Als erste Branche haben die Chemie-Sozialpartner einen Tarifvertrag entwickelt, der die Herausforderungen des demografischen Wandels annimmt. Ein zentrales Element dieses Tarifvertrages ist der Demografiefonds.

Dies ist kein Geldfonds im klassischen Sinne, der von einem Finanzdienstleister verwaltet wird. Vielmehr ist der Demografiefonds ein betrieblich geschaffener Topf. In ihm werden die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeiträge für die Tarifmitarbeiter gesammelt. Die Mittel aus diesem Topf werden dazu verwendet, Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels zu finanzieren. Anders als bei Tariferhöhungen besteht kein individueller Anspruch des Arbeitnehmers, sondern nur ein kollektiver Gestaltungsspielraum für die Betriebsparteien.

AlzChem und der Betriebsrat haben auf dem Wege einer freiwilligen Betriebsvereinbarung festgelegt, wie der Demografiefonds zu verwenden ist. Der Demografiefonds soll primär die Altersteilzeit für gewerbliche Mitarbeiter im Schichtdienst ermöglichen - zusätzlich können die Mittel des Fonds auch für Langzeitkonten verwendet werden.

Mit dem Tarifabschluss 2015 in der chemischen Industrie stellten Arbeitgeber ab 2016 pro Tarifarbeitnehmer und Jahr 550 EUR in einem betrieblichen Demografiefonds zur Verfügung. Ab 2017 stieg der Demografiebetrag noch einmal auf 750 EUR.

WEITERBILDUNG

Um uns auf dem Gebiet der Spezialchemie auch in Zukunft behaupten zu können, benötigen wir eine zukunftsorientierte, qualifizierte Belegschaft. Wir bieten unseren Mitarbeitern in jeder Berufssparte eine fachorientierte Aus- und Weiterbildung am Arbeitsplatz oder in Fachinstitutionen. Zahlreiche Weiterbildungsangebote im sprachlichen Bereich der Bürokommunikation, der Persönlichkeitsbildung etc. ermöglichen eine konsequente berufliche Weiterentwicklung.

Unsere Personalentwicklung ist darauf ausgerichtet, Potenziale und Talente im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln. Ein auf mehreren Säulen ruhendes Personalentwicklungskonzept, gekoppelt mit vielfältigen Trainingsprogrammen und Schulungsmöglichkeiten, gewährleistet, dass unsere Mitarbeiter gut für ihre jeweiligen Aufgaben gerüstet sind und ihre Fähigkeiten fortlaufend erweitern. Ein breites Angebot an persönlichen und fachlichen Bausteinen in den Bereichen Führungskräfteentwicklung, Qualifizierung, Wissensmanagement, Gesundheitsmanagement und Unternehmenskultur rundet unser Personalentwicklungskonzept ab. Auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter gehen wir individuell ein. Damit legen wir den Grundstein für die Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen.

AUSBILDUNG

AlzChem ist einer der größten Ausbilder in der Region. Im Rahmen einer praxisnahen Ausbildung in den entsprechenden Fachabteilungen bieten wir unseren Auszubildenden ein hochmodernes Ausbildungslabor und ideale Lehrwerkstätten sowie eine abwechslungsreiche kaufmännische Ausbildung an. Die hohe Qualität unserer Ausbildung wird auch von internationalen Konzernen anerkannt - so sehr, dass diese von uns ausbilden lassen.

Um potenziellen Nachwuchs für die Chemie und AlzChem zu begeistern, fand im Mai 2018 der jährliche Tag der Ausbildung statt. Den vielen interessierten Besuchern wurden unter anderem Technik-Stationen, eine bunte Versuchswelt im Labor, eine Azubi-Bar, Bewerbertraining und vieles mehr geboten. Ausbilder und Auszubildende zeigten die Ausbildungsstätten und informierten die "kleinen" und "großen" Besucher über die verschiedenen Berufe sowie über ihren Alltag während der Ausbildung.

Jährlich starten ca. 40 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen bei AlzChem. Die Ausbildungsquote von AlzChem für das Gesamtjahr 2018 liegt mit 9,3 % deutlich über der deutschlandweiten Ausbildungsquote von 4,9 % liegt. Die AlzChem verantwortet damit im Chemiepark die Ausbildung von insgesamt 143 künftigen Fachkräften.

BETEILIGUNGS- UND STANDORTENTWICKLUNGSVEREINBARUNG

Im November 2006 haben die AlzChem-Gesellschaften an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart eine Betriebsvereinbarung geschlossen, mit der die Vertragsparteien das gemeinsame Ziel verfolgten, der NCN-Chemie in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld an diesen Standorten eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Perspektive zu verschaffen. Dieser Anspruch galt für AlzChem und die Arbeitnehmer in gleicher Weise; partnerschaftlich wurde über Maßnahmen gesprochen, bei denen jede Partei deutliche Beiträge leisten sollte, die insgesamt in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen. Zur Zielerreichung gehörten deshalb Maßnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung ebenso wie Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung von Arbeitsplätzen.

Parallel zu den erforderlichen gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Veränderungen haben beide Vertragsparteien im Rahmen der Vereinbarung deutliche Beiträge zur Kostenreduzierung und Produktivitätssteigerung geleistet. Durch die gemeinsamen Anstrengungen haben sich die Rahmenbedingungen für AlzChem zunehmend verbessert.

Die in der aktuellen Fassung gültige Betriebsvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020 und enthält im Wesentlichen Vereinbarungen zur Anpassung der Arbeitszeit, zur betrieblichen Altersvorsorge, zu Investitionszusagen an den deutschen Standorten sowie zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

8.7. SOZIALBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 3 HGB

Ein politisches und staatsbürgerliches Engagement von Unternehmen und deren Arbeitnehmern im demokratischen Umfeld ist für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unentbehrlich. Die AlzChem Group AG begrüßt das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, im Sport sowie im karitativen und im kulturellen Bereich und hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Leben an ihren Standorten aktiv mit zu verbessern.

Die AlzChem-Gruppe engagiert sich, fördert Kinder- und Jugendprojekte, unterstützt Schulprojekte und ist Mitglied in dem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildung und Unternehmertum in Deutschland, der Wissensfabrik.

Über Ziele und Rahmenbedingungen von Spenden und Sponsoring-Maßnahmen der AlzChem-Gruppe entscheidet der Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Seibel als CEO die Ressortzuständigkeit innehat. Als regional verwurzeltes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld unserer Standorte. Auch 2018 engagierte sich die AlzChem-Gruppe mit zahlreichen Spenden- und Sponsoringprojekten. Aus den bereitgestellten Mitteln wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Soziales, Sport, Kultur und Bildung gefördert.

AlzChem ist Mitglied des Trostberger Förderkreises der Wirtschaft, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat, Bildung, Kunst, Heimatpflege, Musik und andere kulturelle Zwecke sowie den Sport und soziale Einrichtungen in Trostberg zu fördern. Er ist bemüht, dass der Stadt Trostberg Zuwendungen mit der vorgenannten Zweckbestimmung zukommen. Des Weiteren obliegen dem Trostberger Förderkreis die Koordinierung der Spenden und das Setzen von Prioritäten. Als aktives Mitglied gewährt AlzChem dem Trostberger Förderkreis der Wirtschaft eine jährliche Unterstützung von 10.000 EUR.

ALZCHEM FÖRDERT BILDUNG

Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen schon frühzeitig die Faszination der Chemie/Naturwissenschaften zu vermitteln und ihnen auf diese Weise auch die vielfältigen beruflichen Perspektiven der AlzChem-Gruppe aufzuzeigen. Die AlzChem-Bildungsinitiative umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen an Schulen im Einzugsbereich unserer Standorte, sondern auch Kooperationen im Bereich naturwissenschaftlicher Lerninhalte.

Die Chemieunternehmen AlzChem und BASF schließen mit Kindergärten und Grundschulen in der Region Kooperationsvereinbarungen über eine Bildungspartnerschaft ab. Diese erhalten Experimentierkisten und Lehrerskripte mit Anleitungen und fachlichen Hintergrundinformationen. Unsere NaWi-Team-Mitglieder geben ihr Wissen an die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schule weiter. Diese lernen die Experimente kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Materialien. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Die Lehrkräfte übernehmen die Umsetzung. Die NaWi-Versuche werden zum festen Bestandteil des Sachunterrichts an den Grundschulen. Nach etwa sechs Monaten treffen sich die NaWi-Team-Mitglieder und die Lehrkräfte, um Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen. Zusätzlich erfolgt eine wissenschaftliche Evaluation.

NAWI - 4 MINIS NAWI (KINDERGARTEN)41

Naturwissenschaften machen Spaß und sie helfen uns, die Welt zu verstehen - das ist die Botschaft von NaWi 4 Minis. Das Programm wurde eigens für Kindergärten entwickelt und spricht die Neugier und den Forschergeist der Kleinen an: Mit Teelicht, Löffel oder Eiswürfel - und immer unter Anleitung eines Erziehers oder einer Erzieherin - dürfen die Kinder selbst ausprobieren, beobachten und staunen. Die Experimente zu den Themen Wasser und Luft sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und geben den Kindern Antworten auf spannende Fragen des Alltags. Alle nötigen Materialien, Hilfsmittel und Anleitungen liefert eine eigens für das Projekt entwickelte Experimentierkiste, bereitgestellt von den Kooperationspartnern AlzChem und BASF.

NAWI - GEHT DAS? (GRUNDSCHULE)

Die NaWi-Experimente liefern Grundschülern auf kindgerechte Weise Antworten auf Fragen aus der Welt der Naturwissenschaften. Der Ansatz ist praxisnah und handlungsorientiert. Die Kinder dürfen zu zweit oder in Gruppen ausprobieren, beobachten und schlussfolgern. Auf diese Weise entwickeln sie ein natürliches Interesse am Experimentieren. Die Versuche mit vertrauten Gegenständen, wie zum Beispiel Teelicht, Löffel, Eiswürfel oder Magnet, Schere und Lupe, sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und beziehen sich auf die alltägliche Lebenswelt von Kindern. Alle nötigen Materialien und Hilfsmittel im Klassensatz liefert eine Experimentierkiste, die eigens für das Projekt entwickelt wurde.

41 AlzChem Group AG-Homepage: http://www.alzchem.com/de/kontakt-unternehmen/unser-engagement-schule-und-kindergarten#kindergarten (02.07.2018)

In "NaWi - geht das?" stehen die Themen Wasser, Luft und Lebensmittel im Zentrum. Durch den großen Erfolg dieses Leuchtturmprojekts gibt es inzwischen eine Fortsetzung: "NaWi plus" zielt auf die Themen "Stoffe und ihre Eigenschaften", "Umweltschutz und Recycling" sowie "Feuer und Brandschutz".

Beide Projekte, welche in 2017 ihr 10-jähriges Jubiläum feierten, sind eine erfolgreiche und bereits bewährte Aktion und Kooperation der AlzChem Group AG, der BASF in Trostberg und der Wissensfabrik.

Die "Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland" ist eine offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern und teilen. Die Wissensfabrik und wir haben ein wichtiges Ziel: Die nächste Generation und somit den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Wir sehen uns in der Verantwortung, Impulse zu geben und Schulen, Universitäten sowie die Politik in ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen.

DIES ACADEMICUS

Sich Zeit nehmen für junge Menschen, das hat bei AlzChem Tradition und einen hohen Stellenwert. Der "Dies Academicus" ist nur eine unserer vielen Aktivitäten als Corporate Citizen. Bei uns fängt die Nachwuchsförderung bereits im Kindergarten an. Mit Projekten wie "NaWi - Naturwissenschaft, wie geht das?" wecken wir schon bei den ganz Kleinen die Neugier. Als Chemieunternehmen aus Leidenschaft geben wir unsere Begeisterung gerne weiter.

Die etwas älteren Schüler können bei AlzChem Praktika, Schnupperlehren oder Workshops im Ausbildungslabor absolvieren. Mit Aktionen wie dem "Dies Academicus" engagiert sich die AlzChem Group AG für die Fachkräfte von morgen. Raus aus dem Schul- und rein in den Arbeitsalltag - diese besondere Erfahrung durften Schüler des König-Karlmann-Gymnasiums Altötting beim jährlichen "Dies Academicus" in unserem Hause machen. Bereits zum fünften Mal hatte der Standort Trostberg seine Türen geöffnet, um Jugendlichen einen Tag lang Einblicke in die Arbeitswelt zu geben. Am "Dies Academicus" nehmen Akademiker der AlzChem-Gruppe, wie Chemiker, oder Produktmanager ihre jungen Begleiter morgens in Empfang und führen diese durch das Unternehmen. Die AlzChem Group AG sieht das Engagement für den Nachwuchs als eine Investition sowohl in die eigene als auch die regionale Zukunft. Wir fühlen uns der Region sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven bieten.

Die AlzChem-Gruppe steht für offenen Dialog, sei es im Umgang mit eigenen Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretungen oder im Verhältnis zu Geschäftspartnern, Nachbarn und Behörden. Bei behördlichen oder internen Prüfungen sind alle Mitarbeiter verpflichtet, kooperativ zur Aufklärung beizutragen und alle von den Dritten benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen.

8.8. COMPLIANCE, ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE UND BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 4, 5 HGB

Der Begriff Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller einzuhaltenden Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Ge- und Verbote begründen. Darüber hinaus soll die Übereinstimmung des unternehmerischen Geschäftsgebarens auch mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und zentralen Wertvorstellungen gewährleistet werden. Hierzu zählen insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung.

Erklärtes Ziel der AlzChem-Gruppe ist es, stets sämtliche geltenden Gesetze und die zentralen gesellschaftlichen Wertvorstellungen, insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zu gewähren. Kein Mitarbeiter, Stellenbewerber oder Geschäftspartner darf aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. Jegliche Art von Belästigung ist untersagt.

Zur Erreichung dieser Ziele hat die AlzChem-Gruppe ein Compliance-System etabliert, das der Vorbeugung von Schäden beziehungsweise deren Begrenzung, der Aufdeckung und Beendigung von Verstößen sowie der Erfüllung der gesetzlichen Pflichten dient.

Die AlzChem Group AG ist dem Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) beigetreten. Das Unternehmen verpflichtet sich damit, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten. Die in den BME-Verhaltensrichtlinien beschriebenen ethischen Leitlinien beruhen insbesondere auf den Grundsätzen des UN Global Compact, den ILO-Konventionen, auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen über die Rechte der Kinder und zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung von Frauen sowie auf den OECD-Richtlinien für internationale Unternehmen. Die festgelegten Richtlinien bilden Mindeststandards und sollen Situationen vorbeugen, welche die Integrität der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter in Frage stellen können.

Als Erweiterung des BME-Verhaltenskodex hat die AlzChem Group AG eigene Leitlinien implementiert, welche die wichtigsten unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen von AlzChem zusammenfassen, mit denen alle Mitarbeiter vertraut sein müssen. Sie geben Orientierung zu grundlegenden rechtlichen und ethischen Pflichten von AlzChem-Mitarbeitern und verleihen ihnen die Sicherheit für ihr richtiges Verhalten im Beruf. Die Unternehmensleitlinien bestimmen unser Verhalten, intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit sowie Behörden und Regierungsstellen.

In Bekenntnis zum Themenbereich Governance & Compliance hat AlzChem im November 2017 ein Hinweisgebersystem ("Whistleblower Hotline")42mit einer externen Meldestelle eingerichtet. Als externe Meldestelle für die Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe sowie Dritte, zum Beispiel Geschäftspartner und Kunden, fungiert die Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, eine unabhängige Rechtsanwaltskanzlei. Daneben steht nach wie vor der Compliance Manager als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Rechtsanwälte der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterliegen nach den für Rechtsanwälte geltenden berufsrechtlichen Vorschriften der Schweigepflicht. Sie werden, soweit von dem Mitarbeiter gewünscht und rechtlich möglich, die Identität des Mitarbeiters und die erteilten Hinweise auch im Verhältnis zu Unternehmen der AlzChem-Gruppe vertraulich behandeln. In Betriebsversammlungen und im Intranet wurden die Mitarbeiter über das Hinweisgebersystem beziehungsweise die Möglichkeit der Kontaktaufnahme informiert. AlzChem toleriert keine Benachteiligung von Mitarbeitern, die mögliche oder tatsächliche Verstöße melden oder Ermittlungen in diesem Zusammenhang unterstützen - es sei denn, die Hinweise wurden missbräuchlich gegeben oder die Mitarbeiter haben selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinie verstoßen.

42 E-Mail: alzchem@heussen-law.de, Telefon: 089/29097-498

Spenden erfolgen in Form von Geld- und Sachzuwendungen zur Förderung kultureller, sozialer, religiöser, wissenschaftlicher, politischer und gemeinnütziger Zwecke. Spenden im Namen von AlzChem bedürfen der Genehmigung durch den Vorstand. Die Abwicklung erfolgt ausschließlich durch die Kommunikationsabteilung.

Für die Umsetzung unserer Unternehmensleitlinien sind der Vorstand der AlzChem Group AG, der Compliance Manager und alle Mitarbeiter zuständig. Der Compliance Manager gewährleistet als Ansprechpartner eine unabhängige und objektive Bearbeitung aller an ihn gerichteten Anliegen. Er ist dem Vorstand unterstellt, jedoch fachlich weisungsunabhängig. Der Compliance Manager steht allen Beschäftigten als Ansprechpartner sowohl zur Beantwortung von Fragen als auch als Berater im Zusammenhang mit den Unternehmensleitlinien zur Verfügung. Er nimmt alle eingehenden Hinweise auf und geht ihnen mit der notwendigen Sorgfalt nach.

Durch die Kontaktaufnahme zum Compliance Manager werden den betroffenen Mitarbeitern keine Nachteile entstehen, sofern diese nicht selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinien verstoßen haben. Vorgesetzte sind verpflichtet, durch vorbildliches Verhalten aktiv unsere Unternehmensleitlinien und deren Verhaltensprinzipien zu unterstützen. Ferner haben sie dafür Sorge zu tragen und zu überwachen, dass ihre Beschäftigten regelmäßig auf die Inhalte der Unternehmensleitlinien hingewiesen werden und diese Vorgaben einhalten. Unsere Mitarbeiter werden mit der Schulung "Richtig Handeln" mit den AlzChem-Unternehmensleitlinien weiter vertraut gemacht. Diese wird den Mitarbeitern als Pflichtschulung zugewiesen und deren erfolgreiche Abarbeitung dokumentiert. Zudem werden zu relevanten Themen (zum Beispiel Export- und Terrorismuskontrolle, Kartellrecht sowie Umwelt, Sicherheit und Gesundheit) für definierte Personenkreise spezielle Schulungen angeboten, an denen die Teilnahme verpflichtend sein kann. Die Teilnahme an diesen Schulungen wird ebenfalls dokumentiert.

Die Integrität sämtlicher Handlungen ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaftsleben. Als weltweit tätiger Konzern unterliegt AlzChem zahlreichen nationalen und überstaatlichen Rechtsvorschriften (zum Beispiel Verordnungen der EU), aber auch Rechtsvorschriften anderer Länder. Sämtliche Geschäftsangelegenheiten und -prozesse müssen deshalb so geführt werden, dass sie allen anzuwendenden Gesetzen und anderen bindenden Vorschriften entsprechen, in deren Geltungsbereich AlzChem seine Geschäftstätigkeit ausübt. Unseren Mitarbeitern ist es untersagt, eine hiervon abweichende Anweisung zu erteilen, die zu einer Verletzung der in unseren Leitlinien geregelten Verhaltensweisen in der Ausübung der Geschäftstätigkeit führt.

Demzufolge ist auch jegliche aktive und passive Bestechung oder Vorteilsannahme entsprechend den Vorschriften der §§ 299 ff. Strafgesetzbuch sowie der Versuch derselben untersagt. Wir wollen durch unser Handeln vermeiden, dass der Anschein entsteht, unsere Mitarbeiter wollten durch sachfremde Mittel Einfluss nehmen. In der AlzChem-Gruppe dürfen Geschenke, Gefälligkeiten, Bewirtungen oder sonstige Vergünstigungen nur gewährt oder angenommen werden, wenn sie nicht den Rahmen der geschäftlichen Gepflogenheiten in der betroffenen Region überschreiten, zugleich keinen unangemessen hohen Wert besitzen und im Rahmen des gesetzlich beziehungsweise arbeitsrechtlich Erlaubten liegen. Die AlzChem-Gruppe bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der eigenen Kunden und weiterer Stakeholder - zudem respektieren wir die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Deshalb ist bei der AlzChem-Gruppe jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, verboten. Grundlage der Regelungen zur Korruptionsbekämpfung bilden unsere Unternehmensleitlinien.

Wir behandeln alle Geschäftspartner in einer rechtlich einwandfreien sowie fairen Art und Weise. Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern erfolgt durch die Einkaufsorganisation in einem geordneten Verfahren nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien. Aufträge werden, soweit möglich und sinnvoll, auf der Basis von Wettbewerbsangeboten vergeben. Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten darauf, dass diese entsprechend den Grundsätzen unserer Unternehmerleitlinien handeln. Anreize, wie leistungsbezogene Provisionen, Rabatte, Preisnachlässe oder kostenlose Warenlieferungen, bedürfen in ihrer Anwendung großer Umsicht, um die Beachtung der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen zu gewährleisten. Daher sind in der AlzChem-Gruppe die geschäftlichen Anreize umfassend und zutreffend zu dokumentieren. Um dolosen Handlungen vorzubeugen, erfolgt die Bezahlung von Lieferungen und Leistungen unmittelbar an den jeweiligen Vertragspartner. Zusätzlich ist die gesamte oder teilweise Bezahlung durch Barmittel, außer in Bagatellfällen, untersagt.

AlzChem begrüßt und fördert das politische und staatsbürgerliche Engagement seiner Mitarbeiter. Gleichfalls respektieren wir als AlzChem die Entscheidungsfreiheit unserer Mitarbeiter zur politischen Selbstbestimmung. Insbesondere dürfen Mitarbeiter in keiner Weise direkt oder indirekt angehalten werden, Parteispenden zu leisten oder eine politische Partei oder die Kandidatur einer Person für ein politisches Amt zu unterstützen. AlzChem-Mitarbeiter sollen ihre politischen Mandate ihrem Vorgesetzten oder dem Compliance Manager melden.

Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit und berichtet darüber im Bericht des Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts. Um den zunehmenden Anforderungen an den Aufsichtsrat gerecht zu werden, erfolgten in 2017 eine Neuaufstellung des Aufsichtsrats sowie die Erhöhung der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder auf vier. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat beträgt 25 % und erfüllt damit nahezu die vom Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer in Führungspositionen geforderte Quote.

Im Übrigen wird auf den gemeinsamen Corporate-Governance-Bericht des Vorstands und Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts verwiesen.

8.9. SICHERHEIT

Der Schutz der Menschen vor Beeinträchtigung der Sicherheit und Gesundheit durch Produkte, Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sind für die AlzChem Group AG elementare Bestandteile verantwortlichen unternehmerischen Handelns. Von der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen als Basis ausgehend, arbeiten wir daran, die Leistungen und ihr Managementsystem auf diesem Gebiet stetig weiter zu verbessern.

Als Unternehmen im Chemiepark Trostberg wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch ein guter Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Nachbar sein. Aus diesem Selbstverständnis heraus übernehmen wir Verantwortung auch für die Sicherheit und den Schutz unserer Umwelt. Seit über 100 Jahren betreiben wir an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart Anlagen, die der sogenannten Störfall-Verordnung unterliegen. Diese Verordnung regelt den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen von möglichen Störfällen bei technischen Anlagen, bei denen ggf. gefährliche Stoffe austreten könnten. Vielfältige eigene Sicherheitsinitiativen, eine bestens geschulte Werkfeuerwehr und die in Zusammenarbeit mit den Behörden optimierten umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen in unseren Betrieben und Anlagen tragen dazu bei, Gefahren für unsere Mitarbeiter und die Menschen in unserer Nachbarschaft zu minimieren. Mit einer aktuellen Broschüre informieren wir als Unternehmen des ChemDelta Bavaria über Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten bei Störfällen. Die in der Broschüre enthaltenen Informationen können jederzeit auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden.

Das Carbidwerk in Schweden fällt ebenfalls in den Anwendungsbereich der europäischen SEVESO-III-Richtlinie und unterliegt damit den entsprechenden schwedischen Gesetzen, die mit der deutschen Störfallverordnung vergleichbar sind.

Die Feuerwehrübung 2018 im Chemiepark Trostberg stand unter dem Schwerpunkt der Melde- und Kommunikationswege, da die Abarbeitung von Ereignissen nur dann gelingt, wenn auch die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften funktioniert. An der Übung nahmen rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und internen Einsatzkräften teil. Koordiniert wurde die Übung von der Werkfeuerwehr Chemiepark Trostberg in enger Zusammenarbeit mi den Bereitschaftsdiensten von AlzChem und BASF. Geprobt wird der Ernstfall einmal jährlich mit der Unterstützung von externen, freiwilligen Einsatzkräften. Ziel ist es, die Melde- und Kommunikationswege zwischen den beteiligten Organisationen, wie Feuerwehr, Landratsamt und der Integrierten Leitstelle Traunstein (ILS), der Polizei und den Unternehmen, zu üben. Zusätzlich finden interne Ereignisübungen über das ganze Jahr verteilt an verschiedenen AlzChem-Standorten statt.

ARBEITS- UND ANLAGENSICHERHEIT/ARBEITSSCHUTZMAßNAHMEN

AlzChem hat ein Arbeitsschutzmanagement nach OHRIS (Occupational Health and Risk Managementsystem) eingeführt. Die langjährig bestehende Zertifizierung wurde 2018 durch die Regierung von Oberbayern um drei Jahre verlängert.

Alle Gesellschaften, die an den von der AlzChem betriebenen Standorten ansässig sind, beteiligen sich an einer gemeinsamen Sicherheitsarbeit in sieben Arbeitsausschüssen: A1 (Ereignisanalysen), A2 (Sicherheitsaudits), A3 (Regeln und Unterweisung), A4 (Ordnung), A5 (Persönliche Schutzausrüstung), B1 (Gesundheit) und B2 (Aktionen). Der Steuerungskreis Sicherheit ist die maßgebliche Instanz in der Sicherheits- und Gesundheitsarbeit an den deutschen Standorten der AlzChem Group AG. Der in der Regel monatlich tagende Steuerungskreis Sicherheit wird vom Vorstandsvorsitzenden geführt; dieser steuert und koordiniert so die Aktivitäten des Sicherheits- und Gesundheitsprogramms.

Verletzungen und unerwünschte Ereignisse sind oftmals Folge von unsicheren Handlungen. Sicherheitsaudits sind ein wichtiges Instrument unseres Sicherheitsmanagementsystems zur Vermeidung unsicherer Handlungen. Sie haben das Ziel, alle Mitarbeiter regelmäßig zu sicherem Handeln zu motivieren und Fehlverhalten sowie Sicherheitsmängel zu erkennen und abzustellen. Da kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Sicherheitsaudits sowie der Sicherheitsleistung festgestellt werden konnte, wurde 2018 die Anzahl der Audits an den deutschen Standorten verringert. Einen signifikanten Anstieg der KSUND-Kennzahl konnte über diesen Zeitraum nicht festgestellt werden.

Des Weiteren halten wir unsere Mitarbeiter an, auch Beinaheunfälle zu melden. Ein Beinaheunfall ist ein Ereignis, das keine Konsequenzen hatte (Personen- oder Sachschaden, Versorgungsunterbrechungen etc.), jedoch schwerwiegende Folgen hätte haben können. Der Fachbegriff für einen Beinaheunfall lautet "Near Miss". In den Near-Miss-Fällen liegt großes Potenzial, da daraus viel gelernt werden kann, bevor etwas passiert. Beinaheunfälle geben uns die Möglichkeit, uns aktiv mit Fehlern und Gefahren auseinanderzusetzen.

Um die Erfassung von Beinaheunfällen zu vereinfachen, wurde 2018 eine Softwareanwendung zu deren Erfassung eingeführt. Diese ermöglicht jedem Mitarbeiter von AlzChem die Meldung von (Beinahe-) Unfällen - auch in anonymer Form.

Als weitere wichtige Säule im Arbeitsschutz sind verschiedene Arten von Gefährdungsbeurteilungen zu nennen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und spiegelt sich in entsprechenden Kennzahlen zum Arbeitsschutz wider: Die 1.000-Mann-Quote - also die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter - lag im Gesamtjahr 2018 an den deutschen Standorten mit 4,9 weit unter dem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) genannten Mittelwert von 18,1043.

Neben der 1.000-Mann-Quote ermittelt die AlzChem-Gruppe die eigene Sicherheitsleistung anhand der Kennzahl KSUND. KSUND ist eine Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externer medizinischer Betreuung und berücksichtigt neben eigenen Mitarbeitern auch Mitarbeiter nach AÜG sowie Kontraktoren-Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2018 liegt die KSUND-Rate bei 17,4 und damit unter dem Vorjahreswert, jedoch über dem vorgegebenen Ziel von 15,3. Dies zeigt, dass es weiterer Anstrengungen bedarf, um das Bewusstsein für das Thema Sicherheit weiter zu schärfen.

Obwohl in 2018 aufgrund der großen Investitionsprojekte - Ausbau der Creamino-Kapazitäten inklusive Logistik sowie Kapazitätserweiterung im Produktbereich Nitrile - deutlich mehr Kontraktoren im Chemiepark Trostberg tätig waren, konnte bei den KSUND-Ereignissen mit Kontraktoren ein Rückgang verzeichnet werden. Dadurch konnte die Verbesserung des Kontraktorenmanagements erreicht und somit einer der Schwerpunkte des Steuerungskreises Sicherheit in 2018 erfolgreich umgesetzt werden.

2018 fanden turnusgemäße Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden, wie die Störfallinspektion im Werk Trostberg, statt. Weiterhin werden neue Verfahren sowie Verfahrens- und Anlagenänderungen auf ihr Gefahrenpotenzial hin untersucht. Im Notfall- und Ereignismanagement wurde eine systematische Vorgehensweise im Alarmfall entwickelt. Es ist gute Praxis, dass in den letzten Jahren wieder zahlreiche Übungen durchgeführt wurden, um im Falle eines Falles vorbereitet und handlungsfähig zu sein.

INFORMATIONSSICHERHEIT

Der Forderung der Bundesnetzagentur für öffentliche Verteilnetzbetreiber nach Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Abs. 1a EnWG in Bezug auf Informationssicherheit wurde durch Einführung und Aufbau eines ISMS44gemäß ISO 27001 unter Berücksichtigung der ISO/IEC 27019 SiKat45mit der Zertifizierung 2017 erfüllt. Über die TÜV Süd-Audits zum Erhalt der Zertifizierung hinaus wird jährlich ein externer Dienstleister zur Durchführung unabhängiger Systemaudits beauftragt.

Die konsequente Umsetzung der Anforderungen zur Informationssicherheit wird anhand der Plan-Do-Check-Act-Methode durchgeführt. Zur Maßnahmenverfolgung und Überprüfung der Wirksamkeit verwenden wir die Werkzeuge analog dem Qualitätsmanagement nach ISO 9001.

Unser asset-basiertes Risikomanagement der Informationssicherheit berücksichtigt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern bezieht auch die gesamte Organisation, auch in Bezug auf menschliches Verhalten und immateriellen Schadensklassen, wirksam mit ein.

43 DGUV-Homepage; http://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/au-1000-vollarbeiter/index.jsp (23.01.2019)
44 ISMS - Informationssicherheitsmanagementsystem
45 SiKat - Sicherheitskatalog

Um das für die AlzChem-Gruppe optimale Sicherheitsniveau zu erreichen, wurden beispielsweise für die physische Sicherheit Schutzzonen definiert, Informationen anhand einer sogenannten "Vertraulichkeitsmatrix" klassifiziert und mit Verfahrensanweisungen ein gleiches Verständnis des gelebten Sicherheitsprozesses erreicht.

Regelmäßige, anlassbezogene Informationen und verpflichtende Schulungen sorgen dafür, dass das Thema Informationssicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter präsent bleibt.

IT-COMPLIANCE

Der zuständige Fachbereich überwacht die Umsetzung der Compliance-Anforderungen des Gesetzgebers und der AlzChem-Gruppe. Im Berichtszeitraum wurde das interne Kontrollsystem ausgebaut und entsprechende Prozesse automatisiert.

Die Betriebssicherheit - insbesondere von kritischen IT-Systemen - wird durch ein optimiertes Systemmanagement stetig verbessert. Angesichts einer kontinuierlich wachsenden Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und überprüfen diese kontinuierlich auf Aktualität.

RECHTSKONFORMITÄT

AlzChem hält die Rechtsvorschriften im Hinblick auf die Umweltauswirkungen ein. Neben den Genehmigungsbescheiden sind das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seinen Verordnungen (zum Beispiel Störfall-Verordnung, 17. BImSchV), das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasser-Verordnung, die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) sowie diverse Gesetze und Verordnungen zum Abfallrecht und Naturschutzrecht wesentlich. Zur Umsetzung der Einhaltung der Rechtsvorschriften und zur Regelwerksverfolgung nutzt AlzChem das sogenannte Dialogsystem "Recht im Betrieb", welches regelmäßig aktualisiert wird. In dieser wurden alle Vorschriften auf Einschlägigkeit geprüft und den jeweiligen Abteilungen zugeordnet. In monatlichen Updates werden Änderungen in die Datenbank eingestellt und den betroffenen Bereichen zur Information zur Verfügung gestellt.

9. CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT UND ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 315D HGB I. V. M. § 289F HGB

9.1. CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENSERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG

Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie der AlzChem-Gruppe. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat, zwischen beiden Organen sowie das Verhältnis zu unseren Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen.

Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für AlzChem daher - neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen - die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) auf Grundlage der aktuellen Fassung vom 7. Februar 2017.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG

Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (die "Gesellschaft") erklären gemäß § 161 AktG:

Den vom Bundesministerium der Justiz im Amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlichten Empfehlungen der Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 7. Februar 2017 wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im März 2018 mit den nachstehend erläuterten Abweichungen entsprochen. Die Gesellschaft beabsichtigt, diesen Empfehlungen auch künftig mit den nachstehend erläuterten Abweichungen zu entsprechen.

SELBSTBEHALT BEI DER D&O (DIRECTORS-AND-OFFICERS) VERSICHERUNG FÜR MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS (ZIFFER 3.8 DES KODEX)

Die von der Gesellschaft abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt für Aufsichtsratsmitglieder vor, insbesondere keinen Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zu mindestens dem eineinhalbfachen der fixen jährlichen Vergütung. Für Aufsichtsratsmitglieder ist ein solcher Selbstbehalt nicht gesetzlich vorgeschrieben, vielmehr sind die Mitglieder des Aufsichtsrats von den obligatorischen Selbstbehalten befreit. Angesichts der Rolle des Aufsichtsrats, die sich auch in der unterschiedlichen Vergütungsstruktur gegenüber dem Vorstand widerspiegelt, erscheint diese Unterscheidung in der Behandlung von Vorstand und Aufsichtsrat angemessen. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat sehen einen Selbstbehalt als effektiven Weg zur Steigerung der Motivation und des Verantwortungsbewusstseins der Mitglieder des Aufsichtsrats.

FESTLEGUNG DES ANGESTREBTEN VERSORGUNGSNIVEAUS BEI VERSORGUNGSZUSAGEN ZUGUNSTEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS (ZIFFER 4.2.3 DES KODEX)

Der Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat das angestrebte Versorgungsniveau für Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands - auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit - festlegen und dabei die daraus abgeleiteten jährlichen und langfristigen Aufwendungen für das Unternehmen berücksichtigen sollte. Der Aufsichtsrat hat kein solches Versorgungsniveau definiert. Stattdessen hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf ein beitragsgestütztes Pensionsmodul, dessen Höhe sich als Prozentsatz des jährlichen Grundgehaltes und gegebenenfalls eines Teils der variablen Vergütung des einzelnen Vorstandsmitglieds bestimmt. Hierdurch erhält der Aufsichtsrat eine Vorstellung von den jährlichen und langfristigen Aufwendungen für die Gesellschaft, die ebenfalls von versicherungsmathematischen Effekten aufgrund der Rücklagenbildung abhängen. Es ist zunehmend üblich, eine beabsichtigte Rentenpraxis nicht zu definieren, sondern ein beitrags- und leistungsorientiertes System zu verwenden.

ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS (ZIFFER 5.4.1 ABSÄTZE 2 UND 3 DES KODEX)

Mit Ausnahme der Festlegung einer Altersgrenze hat sich der Aufsichtsrat noch keine konkreten Zielvorgaben hinsichtlich seiner Zusammensetzung, insbesondere nicht solche, die die unternehmensspezifische Situation, die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigen, gegeben. Auch ein ausdrückliches Kompetenzprofil i. S. d. Ziff. 5.4.1 des DCGK wurde bislang nicht beschlossen. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass bei der Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrats vor allem die Kenntnisse und Fertigkeiten der künftigen Mitglieder sowie die fachliche Kompetenz im Vordergrund stehen sollten. Der Aufsichtsrat begrüßt zwar die Absicht des Kodex, die vorgenannten Kriterien bei der Zusammensetzung eines Aufsichtsrats stärker zu berücksichtigen, ist jedoch der Auffassung, dass die Festlegung spezifischer Ziele zu diesem Zeitpunkt nicht angemessen wäre.

Trostberg, 4. September 2018

Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG

9.2. RELEVANTE ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Die Gesellschaft beachtet sämtliche gesetzlichen Anforderungen und entspricht - mit den vorstehend erläuterten Abweichungen - den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).

Maßgeblich für die Unternehmensführung sind darüber hinaus insbesondere die internen Unternehmensleitlinien für unternehmerisches Verhalten ("Unternehmensleitlinien der AlzChem").

9.2.1. ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

VORSTAND

Die Mitglieder des Vorstands haben die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, der Geschäftsordnung für den Vorstand und des Geschäftsverteilungsplans zu führen. Er beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und berichtet über Abweichungen. Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik und die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem ist es seine Aufgabe, für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen.

Dem Vorstand gehören derzeit drei Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Aufsichtsrat hat mit Beschlussfassung vom 24. August 2017 eine neue Geschäftsordnung für den Vorstand einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans verabschiedet.

Der bestellte Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands sowie die Information des Aufsichtsrats und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Er hat darauf hinzuwirken, dass die Führung der Vorstandsbereiche einheitlich auf die durch die Beschlüsse des Vorstands festgelegten Ziele ausgerichtet wird. Von den Mitgliedern des Vorstands kann er jederzeit Auskünfte über einzelne Angelegenheiten ihrer Bereiche verlangen und bestimmen, dass er über bestimmte Arten von Geschäften im Vorhinein unterrichtet wird. Der Vorstandsvorsitzende repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit in Angelegenheiten, die das gesamte Unternehmen betreffen. Er kann diese Aufgaben für bestimmte Arten von Angelegenheiten oder im Einzelfall auf ein anderes Mitglied des Vorstands übertragen.

Die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus dem Geschäftsverteilungsplan, der - auch im Falle zukünftiger Änderungen - von den Mitgliedern des Vorstands vorgeschlagen wird und der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der aktuelle Geschäftsverteilungsplan sieht folgende Verantwortungsverteilung vor.

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Ulli Seibel CEO Andreas Niedermaier CFO Klaus Englmaier COO
Wesentliche Funktionen Kommunikation Controlling, Finanzen, Steuern Produktion
Marketing Versicherung Technik
Vertrieb Recht Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität
Innovationsmanagement Personal
Strategie Supply Chain Management
Investor Relations IT
Risikomanagement
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Ulli Seibel CEO Andreas Niedermaier CFO Klaus Englmaier COO
Aufsichtsratsmandate AlzChem LLC, Atlanta, USA AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden

Innerhalb seines Geschäftsbereiches trifft jeder Vorstand seine Entscheidungen selbstständig, wobei die Gesamtverantwortung und Kollegialität der Vorstände besonders zu beachten ist. Soweit die Geschäftsbereiche mehrerer Vorstände berührt werden, entscheiden diese gemeinsam. Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, ist jedes beteiligte Mitglied des Vorstands verpflichtet, eine Beschlussfassung des Vorstands herbeizuführen. In diesem Fall hat die Maßnahme bis zur Entscheidung des Vorstands zu unterbleiben, es sei denn, die Maßnahme ist nach pflichtgemäßem Ermessen zur Vermeidung unmittelbar drohender schwerer Nachteile für die Gesellschaft erforderlich. Über einen solchen Vorgang ist der Vorstand unverzüglich zu unterrichten.

Der Vorstand erfüllt seine in § 90 AktG und sonstigen gesetzlichen Vorschriften, der Satzung der Gesellschaft sowie dieser Geschäftsordnung genannten Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, wobei der Vorstand gemäß § 90 AktG an den Aufsichtsrat und aus wichtigen Anlässen gemäß § 90 Abs. 1 Satz 3 AktG an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats berichtet. Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat sind in der Regel in Textform zu erstatten, soweit nicht das Gesetz eine anderweitige Form vorsieht. Sofern im Einzelfall wegen besonderer Dringlichkeit erforderlich, ist dem Aufsichtsrat mündlich zu berichten.

Im Rahmen seiner Berichterstattung informiert der Vorstand den Aufsichtsrat, vor allem im Zuge von dessen Sitzungen, regelmäßig, zeitnah und umfassend insbesondere über grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Rentabilität sowie über die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft, ihrer Tochterunternehmen und von Gemeinschaftsunternehmen. Der Vorstand hat auf Abweichungen von den früher aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen einzugehen. Die Berichterstattung des Vorstands hat auch Angaben zur Risikolage, zum Risikomanagement und zur Compliance zu enthalten.

Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats eines Geschäftsjahres über die beabsichtigte Geschäftspolitik sowie andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung und legt dem Aufsichtsrat das Budget für das folgende Geschäftsjahr (einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung) vor. Dabei geht er insbesondere auf Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den früher vorgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, informiert und unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat in der Sitzung des Aufsichtsrats, in der über den Jahresabschluss verhandelt wird, über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere die Rentabilität des Eigenkapitals.

Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig im Rahmen der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen über den Gang der Geschäfte, insbesondere den Umsatz, die Lage der Gesellschaft, insbesondere die Risikolage und das Risikomanagement, sowie über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäftspolitik und der Rentabilität.

Darüber hinaus berichtet der Vorstandsvorsitzende dem Aufsichtsratsvorsitzenden rechtzeitig über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sein können. Unbeschadet bestehender Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats und der insbesondere in § 90 AktG festgelegten Berichtspflichten unterrichtet der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zeitnah und umfassend über alle geschäftlichen Angelegenheiten, denen aufgrund ihrer finanziellen Auswirkungen und/oder ihrer Bedeutung für die allgemeine Unternehmenspolitik besondere Bedeutung zukommt, insbesondere auch der Risikolage und des Risikomanagements.

AUFSICHTSRAT

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft und überwacht dessen Geschäftsführung (vgl. zur Tätigkeit des Aufsichtsrats auch den Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht). Der Aufsichtsrat achtet darauf, dass der Vorstand seine in § 90 AktG genannten Berichtspflichten erfüllt. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung aus. Die den Aufsichtsrat betreffenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden beachtet, soweit sich aus der nach § 161 AktG auf der Webseite der Gesellschaft zu veröffentlichenden Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat nichts Abweichendes ergibt. Seine Mitglieder haben gleiche Rechte und Pflichten und sind an Weisungen nicht gebunden. Der Aufsichtsrat arbeitet bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben vertrauensvoll und eng mit dem Vorstand zum Wohle der Gesellschaft zusammen. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit.

Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (Konzernobergesellschaft) besteht derzeit aus vier Mitgliedern. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat benennt unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex konkrete Ziele für seine Zusammensetzung. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Die Amtsperiode eines Aufsichtsratsmitglieds soll in der Regel mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 75. Lebensjahres des Aufsichtsratsmitglieds folgt, enden.

Dem Aufsichtsrat muss eine nach seiner Einschätzung ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Mindestens ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen (§ 100 Abs. 5 AktG).

Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören. Vorstandsmitglieder dürfen vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Bestellung nicht Mitglied des Aufsichtsrats werden, es sei denn, ihre Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft halten. Im letzteren Fall soll der Wechsel in den Aufsichtsratsvorsitz eine der Hauptversammlung zu begründende Ausnahme sein. Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft ausüben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen, soweit sie gleichzeitig als Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft tätig sind, neben dem Aufsichtsratsmandat für die Gesellschaft nicht mehr als zwei weitere Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen ausüben. Die vorstehenden Regeln sind bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu berücksichtigen. Der Aufsichtsrat wählt zu Beginn seiner Amtszeit in einer ohne besondere Einberufung stattfindenden Sitzung aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden. Es können zwei weitere stellvertretende Vorsitzende gewählt werden.

Die Wahl erfolgt - soweit bei der Wahl nicht eine kürzere Amtszeit bestimmt wird - jeweils für die Amtszeit des gewählten Aufsichtsratsmitgliedes. Wenn der Vorsitzende oder ein stellvertretender Vorsitzender während seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, ist unverzüglich eine Neuwahl für den Ausgeschiedenen vorzunehmen. Die Wahl leitet das an Lebensjahren älteste anwesende Aufsichtsratsmitglied.

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Aufsichtsrats. Er und der erste stellvertretende Vorsitzende unterrichten sich laufend gegenseitig, insbesondere bei Maßnahmen aus Anlass dringender zustimmungsbedürftiger Geschäfte. Willenserklärungen des Aufsichtsrats werden namens des Aufsichtsrats durch den Vorsitzenden - im Fall seiner Verhinderung durch seinen Stellvertreter - abgegeben. Der Vorsitzende - im Fall seiner Verhinderung sein Stellvertreter - ist ermächtigt, Erklärungen für den Aufsichtsrat entgegenzunehmen. Der Stellvertreter hat nur dann die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden, wenn zwingendes Gesetz oder die Satzung ihm diese Rechte und Pflichten ausdrücklich übertragen. Dem Stellvertreter steht die Zweitstimme nicht zu.

Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtszeitraum wie folgt zusammen:

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Mitglied seit
Markus Zöllner 04.08.2017
Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 04.08.2017
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 04.08.2017
Steve Röper 02.10.2017

Im Einklang mit Ziff. 5.4.2. DCGK ist bei der der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die Eigentümerstruktur berücksichtigt. Mit Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer gehört dem Aufsichtsrat ein unabhängiges Mitglied i. S. d. Ziff. 5.4.2. DCGK an. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat Herr Markus Zöllner inne.

Der Prüfungsausschuss besteht aus Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer (Vorsitz), Herrn Dr. Freiherr von Schnurbein und Herrn Markus Zöllner. Dem Nominierungsausschuss gehören Herr Markus Zöllner (Vorsitz), Herr Dr. Freiherr von Schnurbein und Herr Steve Röper an.

Im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen für die Tätigkeit des Aufsichtsrats und der Ausschüsse auf den Bericht des Aufsichtsrats verwiesen.

VERMEIDUNG VON INTERESSENSKONFLIKTEN

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats legen etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. In der Berichtsperiode sind bei den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte aufgetreten.

9.3. DIVERSITÄTSKONZEPT

Der Vorstand der AlzChem Group AG ist ausgewogen und unternehmensadäquat zusammenzusetzen, so dass seine Mitglieder insgesamt über die zur Geschäftsführung eines international tätigen Chemiekonzerns erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Grundlegende Eignungskriterien für eine Vorstandsposition sind insbesondere Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, die fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen sowie die Fähigkeit zur Anpassung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt.

Bei der Zusammensetzung des Vorstands sind das Unternehmensinteresse sowie sich gegenseitig ergänzende Profile der Mitglieder entscheidend. Dabei werden insbesondere auch folgende Diversitätsaspekte berücksichtigt:

Vorstandsmitglieder sollen über langjährige Führungserfahrung verfügen.

Vorstandsmitglieder sollen über unterschiedliche Berufserfahrung sowie umfassende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen.

Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über langjährige Erfahrung in der chemischen Industrie verfügen.

Im Vorstand soll eine hinreichende Altersmischung vorhanden sein.

Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition gegebenenfalls besetzt werden soll, ist unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden.

9.4. ANGABEN ZU GESETZLICHEN MINDESTQUOTEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN

Die AlzChem Group AG als börsennotierte Muttergesellschaft und die Tochtergesellschaften der AlzChem Group AG, die dem Drittelbeteiligungsgesetz unterliegen, haben die Festlegungen nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes zu erfüllen.

Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (zu diesem Zeitpunkt noch Softmatic AG) legte am 3. August 2017 die Zielgrößen für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 31. Dezember 2018 erreicht werden soll, jeweils mit 0 % fest. Per 31. Dezember 2018 lag der Frauenanteil im Aufsichtsrat bei 25 % und im Vorstand bei 0 %. Daneben hat der Vorstand der AlzChem Group AG den Zielwert für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 0 % bis zum 30. Juni 2022 festgelegt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nur sehr wenige Mitarbeiter bei der AlzChem Group AG beschäftigt sind.

Der Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH legte die Zielgrößen am 29. September 2017 für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll, wie folgt fest: (i) Aufsichtsrat 16,66 % sowie (ii) 0 % im Vorstand. Daneben hat die Geschäftsleitung mit Beschluss vom 29. Juni 2017 die Zielgrößen des Vorjahres bekräftigt und den Zielwert im Zeitraum bis zum 30. Juni 2022 für den Frauenanteil für die erste Führungsebene auf 0 % sowie auf 8 % für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung festgelegt. Dies entspricht jeweils dem Stand bei Beschlussfassung und berücksichtigt die Nachfolgeplanung innerhalb der Frist für beide Führungsebenen. Per 31. Dezember 2018 wurden die Zielgrößen für die erste und zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung mit 11,7 % erreicht. Aufgrund der spezifischen Gegebenheiten in der chemischen Industrie sehen wir Zielgrößen, die dem gesetzlichen Mindestanteil entsprechen, aktuell als nicht erreichbar an.

10. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH BILANZSTICHTAG

Nach Abschluss des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Abschlusses/Konzernabschlusses und des Lageberichts/Konzernlageberichts keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

11. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER ("BILANZEID")

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Trostberg, 28. Februar 2019

AlzChem Group AG

Der Vorstand

Ulli Seibel (CEO

Klaus Englmaier (COO

Andreas Niedermaier (CFO

ERKLÄRUNG ZUM ENTGELTTRANSPARENZGESETZ NACH § 264 ABS. 3, § 289 HGB

Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern ist am 6. Juli 2017 in Kraft getreten. Im Mittelpunkt des Gesetzes steht ein Auskunftsanspruch des einzelnen Beschäftigten zum Entgelt des jeweils anderen Geschlechts in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten. Darüber hinaus enthält das Gesetz eine Aufforderung an den Arbeitgeber zur Durchführung von Prüfverfahren hinsichtlich der Einhaltung des Entgeltgleichheitsgebots sowie eine Berichtspflicht des Arbeitgebers mit mehr als 500 Beschäftigten zu statistischen Angaben und den im Unternehmen durchgeführten Gleichstellungsmaßnahmen. Der Auskunftsanspruch konnte erstmals ab Februar 2018 geltend gemacht werden. Der Gleichstellungsbericht ist erstmals im Jahr 2018 für das Jahr 2016 zu erstellen. Der Bericht ist dem Lagebericht als Anlage beizufügen und im Bundesanzeiger offenzulegen, § 22 Abs. 4. Entgelttransparenzgesetz. Er gehört nicht zu den Jahresabschlussunterlagen und zum Lagebericht.

AlzChem sichert seinen Beschäftigten Vergütungsgerechtigkeit und Entgelttransparenz zu. Dies wird im Einzelnen wie folgt erreicht:

Die AlzChem Trostberg GmbH, Nigu Chemie GmbH sowie Nordic Carbide AB sind Mitglied im Arbeitgeberverband VBCI bzw. IKEM und wenden die Tarifverträge der chemischen Industrie an. Die Tarifverträge und Entgelttabellen sind für alle Beschäftigten einsehbar.

AlzChem führt mit ihrem Betriebspartner aufgrund einer Betriebsvereinbarung für den Bereich der gewerblich Beschäftigten regelmäßig analytische Arbeitsplatzbewertungen durch. Diese gemeinsame, analytische Bewertung führt verbindlich zu einer fairen und geschlechtsneutralen Eingruppierung und Entgeltfindung.

AlzChem führt mit ihrem Betriebspartner für den Bereich der Angestellten eine summarische Überprüfung von vergleichbaren Arbeitsplätzen durch. Die Bildung von sog. Jobfamilien führt zu fairen, transparenten und geschlechtsneutralen "Entgeltkorridoren".

AlzChem hat mit ihrem Betriebspartner für die Bereiche der außertariflichen Angestellten und der leitenden Angestellten ein verbindliches Regelwerk zur geschlechtsneutralen, wettbewerbsfähigen Gehaltsfindung und -entwicklung vereinbart. Darüber hinaus besteht eine paritätisch besetzte Bewertungskommission, die eine geschlechtsneutrale und einheitliche Bewertung und Einstufungen der Positionen sicherstellt.

AlzChem fördert eine frauen- und familienfreundliche Arbeitswelt. Dies gelingt vor allem durch flexible, mit dem Betriebspartner vereinbarte Arbeitszeiten und eine Vielzahl von Teilzeit-Modellen.<

Die AlzChem-Gruppe beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2018 1.276 Männer (inkl. der 3 Vorstände) und 163 Frauen in Vollzeit sowie 48 Männer und 116 Frauen in Teilzeit.

Bilanz zum 31. Dezember 2018 nach HGB

Aktiva

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30.06.2018
EUR
31.12.2018
EUR
A. Anlagevermögen 230.743.679,70 230.743.679,70
- Finanzanlagen 230.743.679,70 230.743.679,70
- Anteile an verbundenen Unternehmen 230.743.679,70 230.743.679,70
B. Umlaufvermögen 17.827.389,84 26.653.090,45
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 17.793.294,43 26.619.040,20
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.533.483,49 24.851.886,82
2. sonstige Vermögensgegenstände 3.259.810,94 1.767.153,38
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 34.095,41 34.050,25
C. Rechnungsabgrenzungsposten 326.932,37 296.025,03
D. Aktive latente Steuern 13.840.986,00 296.671,00
Summe Aktiva 262.738.987,91 257.989.466,18

Passiva

30.06.2018
EUR
31.12.2018
EUR
A. Eigenkapital 259.045.886,63 249.306.598,84
I. Gezeichnetes Kapital 101.763.355,00 101.763.355,00
II. Kapitalrücklage 131.940.361,50 131.940.361,50
III. Bilanzgewinn 25.342.170,13 15.602.882,34
B. Rückstellungen 1.855.795,89 3.418.708,47
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 784.815,00 862.012,00
2. Steuerrückstellungen 207.600,00 1.334.922,35
3. Sonstige Rückstellungen 863.380,89 1.221.774,12
C. Verbindlichkeiten 1.285.738,89 3.740.362,87
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 590,00 0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 147.364,60 1.610,05
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.112.362,74 3.705.695,24
4. Sonstige Verbindlichkeiten 25.421,55 33.057,58
- davon aus Steuern: (25.121,55) (24.914,46)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: (0,00) (7.817,92)
D. Rechnungsabgrenzungsposten 537.780,50 524.502,00
E. Passive latente Steuern 13.786,00 999.294,00
Summe Passiva 262.738.987,91 257.989.466,18

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01.07. bis 31.12.2018 nach HGB

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01.01.2018 bis 30.06.2018
EUR
01.07.2018 bis 31.12.2018
EUR
1. Umsatzerlöse 1.478.270,43 1.815.714,08
2. sonstige betriebliche Erträge 2.075.374,82 35.180,18
3. Personalaufwand: -1.331.269,46 -921.913,72
a) Löhne und Gehälter -1.048.018,34 -834.135,31
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -283.251,12 -87.778,41
- davon für Altersversorgung: (-100.900,60) (-70.095,64)
4. sonstige betriebliche Aufwendungen -2.561.252,60 -589.563,72
5. Erträge aus Beteiligungen 12.907.992,59 23.969.074,94
- davon aus verbundenen Unternehmen: (12.907.992,59) (23.969.074,94)
- davon aus Gewinnabführungsverträgen: (0,00) (15.754.834,94)
- davon aus an Organgesellschaften weiterbelastete Ertragsteuern: (0,00) (8.214.240,00)
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 13.278,50 13.278,50
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -49.145,00 -58.855,00
- davon an verbundene Unternehmen: (0,00) (-671,00)
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 13.424.785,00 -22.808.234,00
- davon aus latenten Steuern: (13.530.824,00) (-14.529.823,00)
9. Ergebnis nach Steuern 25.958.034,28 1.454.681,26
10. Jahresüberschuss 25.958.034,28 1.454.681,26
11. Verlust-/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr -615.864,15 14.148.201,08
12. Bilanzgewinn 25.342.170,13 15.602.882,34

Anhang für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018

der AlzChem Group AG, Trostberg

1. Angaben zur Gesellschaft

Die AlzChem Group AG mit Sitz in Trostberg ist im Handelsregister des Amtsgerichts Traunstein unter HR B 26592 eingetragen.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 264d HGB.

Sie ist in der AlzChem-Gruppe Trägerin der Umsatzsteuerorganschaft, zu welcher die Organgesellschaften AlzChem Trostberg GmbH, Nigu Chemie GmbH, AlzChem International GmbH, AlzChem Stahltechnik GmbH, AlzChem Nutrition GmbH und AlzChem Netz GmbH gehören.

Am 4. Dezember 2017 wurde mit der Tochtergesellschaft AlzChem Trostberg GmbH ein Gewinnabführungsvertrag mit wirtschaftlicher Wirkung ab 1. Januar 2018 abgeschlossen. Aufgrund der bestehenden finanziellen Eingliederung begründet sich somit ab dem Geschäftsjahr 2018 eine körperschaft- und gewerbesteuerliche Organschaft.

In der Hauptversammlung vom 22. November 2018 wurde beschlossen, dass zukünftige Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2019 statt zum 30.06. wieder zum Kalenderjahresende enden sollen und das Geschäftsjahr somit wieder dem Kalenderjahr entspricht. Aus der Umstellung des Geschäftsjahres ergibt sich für das Kalenderjahr 2018 ein zweites Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 (Rumpfgeschäftsjahr 2018/II).

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Bewertung der Bilanzposten wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet. Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind. Aufwendungen und Erträge des Rumpfgeschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2018 wurden entsprechend der Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 238 bis 289f HGB aufgestellt. Die zusätzlichen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes wurden beachtet.

Zur Umstellung des Geschäftsjahres hat die Gesellschaft für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 ein zweites Rumpfgeschäftsjahr im Kalenderjahr 2018 gebildet. Die angegebene aktuelle Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 bzw. den Stichtag 31. Dezember 2018. Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das erste Rumpfgeschäftsjahr 2018 vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2018 bzw. auf den Stichtag 30. Juni 2018. Vor diesem Hintergrund hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft.

2.1. AKTIVA

AKTIVA

Der Ansatz von Finanzanlagen erfolgt mit deren Anschaffungskosten. Im Falle einer dauernden Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die Werthaltigkeit der Finanzanlagen wird einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen, um außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf festzustellen. Das Wahlrecht nach § 253 Abs. 3 HGB zur Vornahme einer außerplanmäßigen Abschreibung im Falle einer nicht dauerhaften Wertminderung wurde nicht angewandt. Es liegen keinerlei Hinweise auf eine Wertminderung in den Finanzanlagen im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II vor.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit deren Anschaffungskosten bzw. zum Nennwert bilanziert. Bei Posten, die unverzinslich sind und deren Restlaufzeit über einem Jahr liegt, erfolgt der Ansatz zum Barwert. Ferner erfolgt die Bewertung in Form eines gemischten Verfahrens, welches erkennbare Einzelrisiken durch entsprechende Bewertungsabschläge sowie sonstige Risiken durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert bilanziert.

Der Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

2.2. PASSIVA

Die Posten des Eigenkapitals werden mit ihrem Nennbetrag ausgewiesen.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck. Die Bewertung erfolgt mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen 10 Jahren, der sich pauschal aus einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Steuerrückstellungen berücksichtigen die zu erwartenden Steuerbelastungen der Gesellschaft und werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag, welcher nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Unverzinsliche Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit oder bei mit Altersversorgungsverpflichtungen vergleichbaren langfristig fälligen Personalrückstellungen mit dem pauschal für 15 Jahren entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag bewertet.

Der Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

2.3. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

In der Gewinn- und Verlustrechnung kommt das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB zur Anwendung.

Die Umsätze gelten mit Erbringung der vertraglichen Leistungen als realisiert.

2.4. LATENTE STEUERN

Latente Steuern werden auf die temporären Unterschiede in den Bilanzansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz und auf bestehende körperschaft- und gewerbesteuerliche Verlustvorträge gebildet. Der Ausweis von latenten Steueransprüchen bzw. -schulden erfolgt unsaldiert. Der Berechnung der latenten Steuern liegt der gesellschaftsspezifische effektive Steuersatz von 28 % zugrunde.

Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuer wird in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. Davon-Vermerk ausgewiesen.

Aufgrund der besseren Zuordnung und Aussagekraft werden ab dem Rumpfgeschäftsjahr 2018/II neben den Ertragsteuerumlagen auch die latenten Steuern der Organgesellschaften nicht mehr beim Organträger sondern verursachungsgerecht bei den jeweiligen Organgesellschaften ausgewiesen.

2.5. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

In fremder Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zum Mittelkurs am Entstehungstag umgerechnet. Unterliegen die Vermögensgegenstände und Schulden einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger, so werden die Bestimmungen des § 256a Satz 2 HGB umgesetzt. Unterliegen die Vermögensgegenstände und Schulden einer Restlaufzeit von über einem Jahr und ergeben sich aus der Umrechnung zu den entsprechenden Kursen am Bilanzstichtag niedrigere Forderungen oder höhere Verbindlichkeiten in Euro, so werden die Stichtagskurse der Bilanzierung zugrunde gelegt. Geldbestände und Bankguthaben in fremder Währung werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle Betragsangaben in tausend Euro (TEUR). Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten. Die in fremder Währung angegebenen Zahlen können mit folgenden Stichtagskursen umgerechnet werden: 1,1450 USD; 7,8751 CNY; 10,2548 SEK.

3.1. AKTIVA

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Änderungen in den Abschreibungen im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II sind als Anlage zum Anhang gesondert dargestellt.

Die Finanzanlagen beinhalten nachfolgende Anteile an verbundenen Unternehmen:

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Gesellschaft und Sitz Anteil Eigenkapital Jahresergebnis Anmerkung
AlzChem Trostberg GmbH Trostberg, Deutschland 100 % 39.498 TEUR *23.969 TEUR Ergebnisabführung

Ferner ist die AlzChem Group AG mittelbar an folgenden Gesellschaften beteiligt:

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Gesellschaft und Sitz Anteil Eigenkapital Jahresergebnis Anmerkung
Nigu Chemie GmbH Waldkraiburg, Deutschland 100 % 12.521 TEUR *7.094 TEUR Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem International GmbH Trostberg, Deutschland 94 % 35.121 TEUR *3.482 TEUR Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem Stahltechnik GmbH Trostberg, Deutschland 100 % 2 TEUR -3 TEUR Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem Nutrition GmbH Trostberg, Deutschland 100 % 25 TEUR *5.474 TEUR Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem Netz GmbH Trostberg, Deutschland 100 % 5.197 TEUR *290 TEUR Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem LLC Atlanta, USA 100 % 7.867 TUSD 531 TUSD Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
AlzChem Shanghai Co. Ltd. Shanghai, China 100 % 3.130 TCNY -906 TCNY Ges.: AlzChem Trostberg GmbH
Nordic Carbide AB Sundsvall, Schweden 100 % 23.549 TSEK 4.746 TSEK Ges.: AlzChem Stahltechnik GmbH
Kim-C1 LLC Fresno, USA 20 % k. A. k. A Ges.: AlzChem LLC

*) Jahresergebnis vor Ergebnisabführung und dazugehöriger Steuerumlage

Bei den Angaben zu Eigenkapital und Ergebnis handelt es sich um vorläufige Werte zum 31.12.2018 nach lokalem Bilanzierungsrecht.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:

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in TEUR 30.06.2018 31.12.2018
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.533 24.852
- Restlaufzeit bis 1 Jahr 14.5BB 24.852
Sonstige Vermögensgegenstände 3.260 1.767
- Restlaufzeit bis 1 Jahr B.260 1.767
Σ Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 17.793 26.619

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen untergliedern sich in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (665 TEUR, Vorjahr 458 TEUR), Finanzforderungen (2B.969 TEUR, Vorjahr 1B.257 TEUR) und sonstigen Forderungen (218 TEUR, Vorjahr 819 TEUR) im Wesentlichen aus der Umsatzsteuerorganschaft.

Die sonstigen Vermögensgegenstände bestehen aus kurzfristigen Forderungen aus Steuern (1.767 TEUR, Vorjahr B.260 TEUR). Im Vorjahr enthalten sind Ertragsteuervorauszahlungen für 2018 in Höhe von B.040 TEUR, die aus einer Verrechnung mit der errechneten Steuerlast zum B0.06.2018 resultieren.

Die bilanzierten aktiven latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 30.06.2018 davon aus Organges. 31.12.2018 Delta
Anlagevermögen 570 570 0 -570
Umlaufvermögen 958 958 0 -958
Rückstellungen 12.163 12.006 150 -12.013
Passive Rechnungsabgrenzung 151 0 147 -4
Σ aktive latente Steuern 13.841 13.533 297 -13.544

Mit Wirksamwerden der ertragsteuerlichen Organschaft wurden zum 1. Januar 2018 von den Organgesellschaften aktive latente Steuern in Höhe von 13.111 TEUR erfolgswirksam übernommen. Die bis zum 30. Juni 2018 beim Organträger bilanzierten aktiven latenten Steuern der Organgesellschaften wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II aufgrund der besseren Zuordenbarkeit mit 13.533 TEUR wieder auf die Organgesellschaften erfolgswirksam zurück verlagert.

3.2. PASSIVA

Die Entwicklung und Zusammensetzung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Grundkapital Kapitalrücklage Bilanzgewinn Summe Eigenkapital
Stand 30.06.2018 101.763 131.940 25.342 259.046
Ergebnis zum 31.12.2018 - - 1.455 1.455
Ausschüttung - - -11.194 -11.194
Stand 31.12.2018 101.763 131.940 15.603 249.307

Das Grundkapital der Gesellschaft setzt sich aus 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag mit gleichen Rechten zusammen.

Der Vorstand wurde auf der Hauptversammlung vom 4. August 2017 ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 10.063.333,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2017). Von dieser Ermächtigung wurde zum Bilanzstichtag 31.12.2018 kein Gebrauch gemacht.

Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:

Bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

Bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden;

Zur Vermeidung von Spitzenbeträgen;

Um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis bzw. Organverhältnis zur Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss; soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.

Der Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 HGB und § 253 Abs. 6 HGB unterliegen folgende Beträge:

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in TEUR 31.12.2018
Unterschiedsbetrag aus der Ermittlung der Pensionsrückstellung jeweils mit dem Durchschnittsmarktzins der vergangenen 7 und 10 Jahre 178
Summe 178

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt gemäß dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC-Methode analog lAS 19). Der Berechnung liegen folgende Parameter zugrunde:

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Parameter 30.06.2018 31.12.2018
Rechnungszins 10-jähriger Durchschnitt 3,46 % 3,21 %
Rechnungszins 7-jähriger Durchschnitt 2,56 % 2,32 %
Einkommensdynamik 2,75 % 2,75 %
Rentenanpassung nach § 16 BetrAVG 1,75 % 2,00 %
Fluktuationsbandbreite 0 % - 25 % 0 % - 25 %
Sterbetafel Heubeck 2005 G Heubeck 2018G

Die Steuerrückstellungen enthalten neben den zu erwartenden Steuerbelastungen für das Kalenderjahr 2018 (1.158 TEUR) auch erwartete Steuerbelastungen für 2017 (177 TEUR).

Die sonstigen Rückstellungen (1.222 TEUR, Vorjahr 863 TEUR) enthalten vor allem personalbezogene Rückstellungen (1.011 TEUR, Vorjahr 719 TEUR) und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (211 TEUR, Vorjahr 143 TEUR).

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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in TEUR 30.06.2018 31.12.2018
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 0
- Restlaufzeit bis 1 Jahr 1 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 147 2
- Restlaufzeit bis 1 Jahr 147 2
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.112 3.706
- Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.112 3.706
Sonstige Verbindlichkeiten 25 33
- Restlaufzeit bis 1 Jahr 25 33
- davon aus Steuern 25 25
Σ Verbindlichkeiten 1.286 3.740

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich im Berichtszeitraum um Verbindlichkeiten aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen (31 TEUR, Vorjahr 85 TEUR), Finanzverbindlichkeiten (1.690 TEUR, Vorjahr 0 TEUR) und sonstige Verbindlichkeiten (1.985 TEUR, Vorjahr 1.027 TEUR) im Wesentlichen aus der Umsatzsteuerorganschaft.

Der Unterschiedsbetrag aus der Höhe der handelsrechtlich zu bilanzierenden zu den entgeltlich übernommenen Pensionsrückstellungen wurde in 2017 im passiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt und wird seit dem ratierlich über die Duration der Verpflichtung von 21 Jahren gegen das Finanzergebnis aufgelöst.

Die bilanzierten passiven latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 30.06.2018 davon aus Organges. 31.12.2018 Delta
Anlagevermögen 0 0 999 999
Verbindlichkeiten 14 14 0 -14
Σ passive latente Steuern 14 14 999 985

Die Differenz im Anlagevermögen resultiert aus dem Unterschiedsbetrag zum steuerlichen Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen. Mit Wirksamwerden der ertragsteuerlichen Organschaft wurden zum 1. Januar 2018 von den Organgesellschaften passive latente Steuern in Höhe von 6 TEUR erfolgswirksam übernommen. Die bis zum 30. Juni 2018 beim Organträger bilanzierten passiven latenten Steuern der Organgesellschaften wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II aufgrund der besseren Zuordenbarkeit mit 14 TEUR wieder auf die Organgesellschaften erfolgswirksam zurück verlagert.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse aus Managementtätigkeiten wurden im Berichtsjahr und im Vorjahr ausschließlich in Deutschland erbracht.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen (35 TEUR, Vorjahr 2.075 TEUR) werden hauptsächlich periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen gezeigt. Im Vorjahr waren fast ausschließlich Erträge aus Kostenweiterbelastungen im Zusammenhang mit Tätigkeiten der Holding enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Prüfungs- und Bestätigungsleistungen (107 TEUR, Vorjahr 197 TEUR) sowie Beratungsaufwand (197 TEUR, Vorjahr 138 TEUR) u.a. in Rechts- und Kapitalmarktfragen. Im Vorjahr waren vor allem Aufwendungen für Konzernversicherungsprämien (1.897 TEUR) enthalten.

Die Erträge aus Beteiligungen resultieren aus der Gewinnabführung inkl. der Ertragsteuerumlagen der AlzChem Trostberg GmbH für das Geschäftsjahr 2018.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge (13 TEUR, Vorjahr 13 TEUR) beinhalten ausschließlich Zinserträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens aus den Pensionsrückstellungen.

In den Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 59 TEUR (Vorjahr 49 TEUR) entfielen 58 TEUR (Vorjahr 49 TEUR) auf nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen und 1 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) auf die Cashpoolverzinsung von verbundenen Unternehmen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren aus dem Ertragsteueraufwand auf das steuerliche Ergebnis der Gesellschaft (8.278 TEUR, Vorjahr 106 TEUR) sowie dem Aufwand aus der Veränderung der latenten Steuern (14.530 TEUR, Vorjahr -13.531 TEUR), davon aus der Übertragung an/von Organgesellschaften 13.519 TEUR (Vorjahr -13.105 TEUR).

5. Sonstige Angaben

MITARBEITER

Die durchschnittliche Anzahl der voll- und teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter stellt sich wie folgt dar:

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Personengruppe 30.06.2018 31.12.2018
Angestellte (inkl. Leitende und Ferienbeschäftigte) 1 2
Anzahl der Mitarbeiter 1 2

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Als Vorstände waren im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II bis zum Erstellungszeitpunkt bestellt:

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Vorstand Funktion Verantwortungsbereich
Jan Ulli Seibel (Vorsitzender) CEO Marketing, Vertrieb, Innovationsmanagement, Strategie, Kommunikation und Investor Relations
Klaus Englmaier COO Produktion und Technik, Umweltmanagement
Andreas Niedermaier CFO Controlling, Finanzen, Steuern, Supply Chain Management, IT, Personal, Versicherung, Recht, Risikomanagement

Die Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht dargestellt und näher erläutert. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Lageberichts.

Die Vorstände erhielten von der Gesellschaft im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II folgende Bezüge:

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Vergütung
in TEUR
Ulli Seibel Klaus Englmaier Andreas Niedermaier
Festvergütung 146 98 120
variable Vergütung 173 78 138
langfristig orientierte Vergütung -27 -14 -21
Summe Vergütung 292 162 237
Versorgungsaufwand 17 9 12
Gesamtvergütung 309 171 249

Der negative Wert der langfristig orientierten Vergütung 2018 basiert auf einem Rückgang aus der Bewertung (Auflösung) der dazugehörigen Rückstellung.

Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Personen an:

Markus Zöllner (Vorsitzender), Unternehmer

Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein (stellvertretender Vorsitzender), Rechtsanwalt, Livia Corporate Development SE

Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer, Steuerberaterin, Hochschulprofessorin

Steve Röper, Rechtsanwalt, 4K International Ltd.

Weitere Mandate in Kontrollgremien:

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Aufsichtsratsmitglied Mandate
Markus Zöllner Geschäftsführer four two na GmbH Vorsitzender des Aufsichtsrats der AlzChem Trostberg GmbH Vorsitzender des Verwaltungsrats der Anttila Oy
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein Vorsitzender des Aufsichtsrats der LIVIA Emerging Markets AG Vorsitzender des Aufsichtsrats der LIVIA Organic Industries AG Mitglied des Aufsichtsrats der TUBIS AG Mitglied des Aufsichtsrats der AlzChem Trostberg GmbH
Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer Mitglied des Aufsichtsrats der AlzChem Trostberg GmbH
Steve Röper Mitglied des Aufsichtsrats der AlzChem Trostberg GmbH Mitglied des Verwaltungsrats der Anttila Oy

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden im Berichtszeitraum 50 TEUR Vergütung gewährt.

ABSCHLUSSPRÜFUNGSHONORARE

Die Anhangsangabe über die Art und Höhe der Abschlussprüfungshonorare des Geschäftsjahres unterbleibt, da diese im Konzernanhang der AlzChem-Gruppe erfolgt.

Es sind im abgelaufenen Berichtsjahr für die Gesellschaft sowie der von Ihnen beherrschten Tochtergesellschaften Honorare für sonstigen Leistungen für regulatorische Beratungsleistungen im Energiesektor und gesellschaftsrechtliche Beratungen angefallen.

AUßERBILANZIELLE GESCHÄFTE

Es bestehen keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung wären.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN. FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Es bestehen bis 2027 Haftungsverpflichtungen gegenüber Banken in Höhe von 39,8 Mio. EUR aus an die AlzChem Trostberg GmbH ausgegebene Darlehen. Mit einer Inanspruchnahme der Gesellschaft aufgrund der positiven Ertrags- und Liquiditätserwartungen der AlzChem Trostberg GmbH wird nicht gerechnet. Weiter bestehen keine Eventualverbindlichkeiten oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die für die Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung wären.

BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Durch die AlzChem Group AG, Trostberg, wird ein Konzernabschluss nach den Vorschriften der §§ 290 ff HGB, § 315e HGB (ein befreiender Abschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufgestellt. Dieser wird einschließlich des Konzernlageberichts im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II sind über Bundesanzeiger und Unternehmensregister zugänglich, sowie auf unserer Website abrufbar.

Zwischen der AlzChem Group AG (beherrschendes Unternehmen) und der AlzChem Trostberg GmbH (beherrschtes Unternehmen) besteht ein Gewinnabführungsvertrag.

ANGABEN NACH § 160 ABS. 1 NR. 8 AKTG

Im Berichtszeitraum ergaben sich Änderungen in der Beteiligungsstruktur der AlzChem Group AG, über die nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG zu berichten ist. Aufgrund einer Umplatzierung wurden 20.454.546 bestehende Aktien der AlzChem Group AG im Rahmen einer Platzierung an institutionelle Investoren im Oktober 2018 verkauft. Durch die Umplatzierung wurden von Meldepflichtigen Schwellen für die Beteiligung an der AlzChem Group AG nach dem Wertpapierhandelsgesetz erreicht. Nachfolgende Mitteilungen hat die Gesellschaft im Berichtszeitraum erhalten:

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Aktionäre Anteil Datum der Veröffentlichung
HDI Vier CE GmbH 20,43 % 19.10.2018
M&G Investment Management Limited 7,59 % 23.10.2018
M&G Investment Management Limited 7,59 % 03.12.2018

Die veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen sind auf unserer Homepage einsehbar.

BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

In der Berichtsperiode wurden keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Konditionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen abgeschlossen.

ERGEBNISVERWENDUNG

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn zum 31.12.2018 in Höhe von 15.603 TEUR einen Betrag von 0,09 EUR je Aktie, insgesamt 9.159 TEUR an die Aktionäre auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 2 AktG wurde für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II in einem gesonderten Abschnitt im Lagebericht aufgenommen. Die Veröffentlichung des Lageberichts erfolgt zusammen mit dem Jahresabschluss im Bundesanzeiger. Dort ist die Entsprechenserklärung einsehbar.

NACHTRAGSBERICHT

Es haben sich nach dem Bilanzstichtag keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, über die nach § 285 Nr. 33 HGB zu berichten wäre, ergeben.

 

Trostberg, 28. Februar 2019

AlzChem Group AG

Ulli Seibel

Klaus Englmaier

Andreas Niedermaier

Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum 01.07. bis 31.12.2018 nach HGB

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Anschaffungs- und Herstellkosten 01.07.2018
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Umbuchung
TEUR
31.12.2018
TEUR
- Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen 230.744 0 0 0 230.744
Summe 230.744 0 0 0 230.744
Anschaffungs- und Herstellkosten 230.744 0 0 0 230.744
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Abschreibungen 01.07.2018
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Umbuchung
TEUR
31.12.2018
TEUR
- Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0 0
Summe 0 0 0 0 0
Abschreibungen 0 0 0 0 0
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Buchwerte / Aufgliederung der Abschreibung auf Zugänge 30.06.2018
TEUR
31.12.2018 /
TEUR
Abschreibung im Zeitraum
TEUR
Zuschreibung im Zeitraum
TEUR
hist. Abschr. auf Zugänge
TEUR
- Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen 230.744 230.744 0 0 0
Summe 230.744 230.744 0 0 0
Buchwerte 230.744 230.744 0 0 0

(Aufgrund der Darstellung in TEUR können Rundungsdifferenzen von ± einer Einheit auftreten.)

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AlzChem Group AG, Trostberg

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AlzChem Group AG, Trostberg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AlzChem Group AG für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

(1) Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

(1) Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen

(1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Finanzanlagen" Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von € 230,74 Mio. (89 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Es handelt sich um die Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH, die wiederum weitere Beteiligungen hält. Die handelsrechtliche Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert. Der beizulegende Wert wird grundsätzlich als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme, die sich aus einer erstellten Planungsrechnung ergeben, ermittelt. Eine Ermittlung des beizulegenden Werts der AlzChem Trostberg GmbH unter Berücksichtigung ihrer mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen erfolgt, sofern ein Anzeichen für einen möglichen Wertminderungsbedarf vorliegt. In diesem Zusammenhang wird die Beteiligung darauf hin untersucht, ob Indikatoren vorliegen, die zu einer dauerhaften Wertminderung der Beteiligung führen könnten. Weiter wird als zusätzliches Anzeichen auch der Börsenkurs der AlzChem Group AG herangezogen, da diese lediglich die Holding-Funktion für die Gruppe wahrnimmt und ihr Unternehmenswert und der Unternehmenswert der Gruppe fast ausschließlich den Wert der Beteiligung der AlzChem Trostberg GmbH und deren Tochterunternehmen betrifft. Aus den Untersuchungen der Gesellschaft ergaben sich für das Rumpfgeschäftsjahr keine Anzeichen eines Wertminderungsbedarfs. Die Überprüfung der Werthaltigkeit ist mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und der wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen der Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Überprüfung der Werthaltigkeit der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH nachvollzogen und beurteilt. Wir haben Befragungen bei der Gesellschaft durchgeführt, Unterlagen auf Sachverhalte durchgesehen, die zu einer dauerhaften Wertminderung dieser Beteiligung führen könnten und diesbezüglich auch Informationen der gesetzlichen Vertreter eingeholt. Ebenfalls haben wir die Planungsrechnung der AlzChem-Gruppe angesehen und nachvollzogen, dass sich daraus ebenfalls nicht auf eine dauerhafte Wertminderung der Beteiligung schließen lässt. Die Angemessenheit der in der Planungsrechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir unter anderem durch Abgleich dieser Angaben mit dem aktuellen Budget aus der von den gesetzlichen Vertretern aufgestellten Unternehmensplanung sowie durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein. Darüber hinaus haben wir die Marktkapitalisierung der Aktien der AlzChem Group AG vergleichend herangezogen. Auch diese lieferte keine Anhaltspunkte, dass die Beteiligung einer dauerhaften Wertminderung unterliegt.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zur Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen sind in den Abschnitten 2.1 und 3.1 des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

die in Abschnitt 9 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB

den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governcance Kodex

die in Abschnitt 8 des Lageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung nach § 289b Abs. 1 HGB und § 315b Abs. 1 HGB

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfüngsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU- APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 22. November 2018 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. Dezember 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der AlzChem Group AG, Trostberg, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Anita Botzenhardt.

 

München, den 28. Februar 2019

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Anita Botzenhardt, Wirtschaftsprüfer

ppa. Sylvia Eichler, Wirtschaftsprüferin