AlzChem Group AG

Trostberg

Konzernabschluss 2019

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

2019 war für AlzChem wieder ein erfolgreiches Jahr - sowohl was die Erreichung der gesetzten Ziele angeht als auch im Hinblick auf die Weichenstellungen für eine nachhaltig vielversprechende Zukunft. Vor allem sind wir dabei vorangekommen, unser Unternehmen als wachstums- und ertragsstarken Nischenanbieter mit einem Schwerpunkt auf Produkten der Spezialchemie zu positionieren. Das hat vor allem mit den vom Unternehmen schon im Jahr 2017 angestoßenen Erweiterungsinvestitionen zu tun, durch welche AlzChem die eigene Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit nach unserer Überzeugung nachhaltig stärken wird.

SCHWERPUNKTE DER AUFSICHTSRATSARBEIT

Gerade der 2019 erfolgreich abgeschlossenen Creamino(r)-Investition mit der Errichtung der neuen Produktionsanlage hat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr ein starkes Augenmerk geschenkt. Wir werden dieses zentrale Wachstumsprojekt auch künftig aufmerksam begleiten.

Daneben dient unsere in 2019 vorgenommene Nitrile-Investition dem Zweck, AlzChem mit einer signifikanten Ausweitung und Modernisierung seiner Produktionskapazitäten fit für die Zukunft zu machen. Naturgemäß haben wir uns auch damit im Aufsichtsrat intensiv beschäftigt.

Erfreulicherweise ist es dem Unternehmen gelungen, sich ungeachtet des vor allem im zweiten Halbjahr schwierigen Umfelds mit einem Umsatz von TEUR 376.072 auf dem Niveau des Vorjahres zu behaupten. Besonders positiv ist, dass AlzChem beim EBITDA mit TEUR 50.078 im Jahresvergleich sogar leicht zulegen und damit die Profitabilität des Unternehmens insgesamt steigern konnte. Diese Entwicklung haben wir im Aufsichtsrat über das gesamte Geschäftsjahr 2019 intensiv verfolgt und gemeinsam mit dem Vorstand eng begleitet.

ÄNDERUNGEN IM VORSTAND

Das Geschäftsjahr 2019 stand für AlzChem auch im Zeichen bedeutender personeller Veränderungen: Ulli Seibel hat zum Geschäftsjahresende nach über zehn Jahren im Dienst unserer Gesellschaft seinen Posten als Vorstandsvorsitzender aus persönlichen Gründen aufgegeben, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Andreas Niedermaier hat als bisheriger Finanzvorstand seine Nachfolge angetreten. Den im Vorstand freigewordenen Platz hat auf Wunsch des Aufsichtsrats Dr. Georg Weichselbaumer übernommen. Er verantwortet seitdem als Chief Sales Officer (CSO) alle Vertriebsbereiche des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat hat sich mit diesen wichtigen Personalthemen intensiv beschäftigt. In mehreren Sitzungen haben wir die im Vorstand anstehenden Änderungen und deren Konsequenzen erörtert. Gemeinsam ist es Vorstand und Aufsichtsrat gelungen, den Übergang für das Unternehmen, seine Mitarbeiter sowie seine Kunden und Geschäftspartner absolut reibungslos zu gestalten.

WEITERE KONTROLL- UND BERATUNGSTÄTIGKEITEN

Im Zuge der personellen Veränderungen im Vorstand hat der Aufsichtsrat die auslaufenden bzw. aufgrund der neuen Funktion nicht mehr passenden Dienstverträge der Vorstandsmitglieder geändert und zugleich die Vorstandsmandate entsprechend verlängert. Bei dieser Gelegenheit hat der Aufsichtsrat auch das bestehende Vergütungssystem geringfügig angepasst. So können etwa die den Vorstandsmitgliedern als langfristige Vergütungskomponente gewährten "Stock Appreciation Rights" (= virtuelle Aktien) künftig in Tranchen während mehrerer zeitlicher Fenster ausgeübt werden. Im Gegenzug haben sich sämtliche Vorstandsmitglieder verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an AlzChem-Aktien zu erwerben und über einen längeren Zeitraum zu halten. Auf diese Weise wird ein Gleichlauf mit den Interessen der Aktionäre an einer positiven Entwicklung des Aktienkurses hergestellt. Die Vorstandsvergütung, die hinsichtlich ihrer Angemessenheit im Auftrag des Aufsichtsrats durch einen externen Dienstleister mit positivem Ergebnis begutachtet wurde, ist damit weiter gesetzes- und kodexkonform.

ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS

Im Geschäftsjahr 2019 hat der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit aller erforderlichen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung der AlzChem Group AG und des AlzChem-Konzerns ausführlich beraten und die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Auf Seiten des Aufsichtsrats bestanden zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Vorstandstätigkeit.

Der Aufsichtsrat hat sich fortlaufend mit der aktuellen Unternehmenssituation und der künftigen Fortentwicklung des AlzChem-Konzerns befasst. Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen waren neben den bereits erwähnten Schwerpunkt- und Personalthemen die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Vermögens- und Finanzlage, die Investitionsvorhaben sowie das Budget, die Personalplanung, die Lage (einschließlich der Risikolage) des AlzChem-Konzerns, das Risikomanagementsystem, die Compliance, das interne Kontrollsystem sowie - mit einem besonderen Schwerpunkt - die Unternehmensplanung und -strategie. Ebenfalls im Fokus standen die Entwicklung der Absatz- und Beschaffungsmärkte sowie die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des AlzChem-Konzerns. Dabei ist der Vorstand seinen Informationspflichten jederzeit in vollem Umfang nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle wesentlichen Entwicklungen des AlzChem-Konzerns informiert.

Der Aufsichtsrat hat sämtliche vom Vorstand erhaltenen Berichte und Unterlagen eingehend erörtert. Planabweichungen wurden vom Vorstand ausführlich erläutert und vom Aufsichtsrat mit großer Sorgfalt geprüft. Zustimmungspflichtige Geschäfte wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand ordnungsgemäß und frühzeitig vorgelegt. Im Ergebnis hat der Aufsichtsrat zu sämtlichen zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Beratung seine Zustimmung erteilt.

Außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses stand der Aufsichtsratsvorsitzende in einem regelmäßigen, intensiven Informationsaustausch mit dem Vorstand, um sich fortlaufend über die aktuelle Geschäftslage und alle wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichten zu lassen. Dieser Austausch fand jederzeit in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre statt.

SITZUNGEN UND BESCHLÜSSE DES AUFSICHTSRATS UND DER AUSSCHÜSSE

Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2019 zu fünf Sitzungen am 5. Februar, 19. März, 14. Mai, 12. August und 28. November 2019 zusammen; alle Sitzungen fanden in Form der Präsenzsitzung statt. Zusätzlich erfolgte eine Beschlussfassung des Aufsichtsrats im schriftlichen Verfahren.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben an allen Sitzungen und Beschlussfassungen des Gremiums in voller Besetzung teilgenommen.

Der aus Prof. Dr. Heigl-Murauer (als Vorsitzende) und den Herren Dr. v. Schnurbein und Zöllner bestehende Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2019 zu insgesamt fünf (in zwei Fällen telefonischen) Sitzungen am 19. März, 6. Mai, 12. August, 11. November und 28. November 2019 zusammen. Der Ausschuss prüfte eingehend - unter Berücksichtigung der Prüfberichte des Abschlussprüfers und im Gespräch mit diesem - den handelsrechtlichen Jahresabschluss und Lagebericht 2018, den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht 2018 sowie die unterjährigen Finanzberichte für das Geschäftsjahr 2019. Der Ausschuss erörterte zudem den der Hauptversammlung 2019 zu unterbreitenden Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers sowie Fragen der Rechnungslegung, des internen Kontrollsystems und des Risikomanagements. Darüber hinaus wurden der Lagebericht und der Konzernlagebericht eingehend diskutiert, die entsprechenden Empfehlungen an den Aufsichtsrat vorbereitet und dem Aufsichtsrat über die Ergebnisse der Prüfungen berichtet. Eine Sitzung widmete der Prüfungsausschuss vollständig dem Austausch mit dem neuen Abschlussprüfer Ebner Stolz sowie den von ihm im Rahmen seines Prüfungsauftrags gemachten Erfahrungen und gewonnen Eindrücken.

Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben an allen Sitzungen und Beschlussfassungen des Gremiums in voller Besetzung teilgenommen.

Der aus den Herren Zöllner (als Vorsitzender) sowie den Herren Röper und Dr. v. Schnurbein bestehende Nominierungsausschuss hielt im Berichtszeitraum keine Sitzung ab. Er ist jedoch zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 zusammengetreten, um dem Aufsichtsrat für seinen Beschlussvorschlag an die Hauptversammlung 2020 geeignete Kandidaten zu benennen.

ONBOARDING; AUS- UND FORTBILDUNG

Am 19. Mai 2020 werden die Mitglieder des Aufsichtsrats von der Hauptversammlung neu gewählt. Allen erstmals bestellten Aufsichtsratsmitgliedern wird von der Gesellschaft - wie bereits in der Vergangenheit - ein sogenanntes Onboarding-Paket zur Verfügung gestellt, das unter anderem über die gesellschaftsrechtliche Struktur der AlzChem-Gruppe, deren Geschäftsmodell und die vertriebenen Produkte informiert. Ferner unterstützt die Gesellschaft die Aufsichtsratsmitglieder im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen bei den für ihre Arbeit erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Im Berichtsjahr gehörten dazu eine unternehmensseitig angebotene Schulung über die technischen Möglichkeiten der Durchführung virtueller Aufsichtsratssitzungen, zum Beispiel in Form von Telefon- oder Video- bzw. Webex-Konferenzen, und Informationen zu den jüngsten Entwicklungen in der Rechnungslegung, u. a. zum neuen Leasing-Standard IFRS 16. Im Geschäftsjahr 2020 ist eine Information der Aufsichtsratsmitglieder zu den sie sowie das Unternehmen betreffenden Neuerungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und des Aktionärsrechterichtlinie-Umsetzungsgesetzes II geplant.

CORPORATE GOVERNANCE

Ein fester Bestandteil der Aufsichtsratssitzungen der AlzChem Group AG ist die Umsetzung einer guten Corporate Governance. Dabei orientiert sich der Aufsichtsrat - in enger Abstimmung mit dem insoweit gleichgesinnten Vorstand - in erster Linie an den im Deutschen Corporate Governance Kodex formulierten Standards guter Unternehmensführung.

Auch im Geschäftsjahr 2019 haben Vorstand und Aufsichtsrat über die Empfehlungen und Anregungen des Kodex beraten. Das war in diesem Jahr insofern eine besondere Herausforderung, als sich schon seit geraumer Zeit abzeichnete, dass der Kodex spätestens im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 in stark veränderter, gleichsam runderneuerter Form zu beachten sein würde. Soweit dies - auch angesichts der damit verbundenen Unsicherheiten über den künftigen Inhalt des Kodex - möglich war, hat die Gesellschaft ihre Governance-Strukturen bereits auf den neuen Kodex 2020 umgestellt oder zumindest Schritte eingeleitet, um dies möglichst kurzfristig zu tun.

Im Dezember 2019 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen und unmittelbar danach veröffentlicht. Die Erklärung ist - ebenso wie die älteren Entsprechenserklärungen - jederzeit im Internet unter www.alzchem.com im Bereich Investor Relations zugänglich. Über die Corporate Governance der Gesellschaft berichtet der Vorstand gemäß Ziffer 3.10 DCGK 2017/Grundsatz 22 DCGK 2020 im Übrigen - sowohl für sich selbst als auch für den Aufsichtsrat - in Form des mit der Erklärung zur Unternehmensführung zusammengefassten, im Geschäftsbericht enthaltenen Corporate-Governance-Berichts.

Nachdem der Aufsichtsrat seine eigene Arbeit zuletzt im (Rumpf-)Geschäftsjahr 2018/II auf Effizienz überprüft hat, fand im Geschäftsjahr 2019 keine neuerliche Prüfung statt. Für das Geschäftsjahr 2020 ist eine solche Prüfung jedoch routinegemäß wieder vorgesehen.

Im Berichtszeitraum traten bei den einzelnen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern keine Interessenkonflikte auf, die dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen gewesen wären.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG

Der Jahresabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt, der Konzernabschluss nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS). Für das Geschäftsjahr 2019 erstellte die Gesellschaft erstmals einen zusammengefassten Lagebericht für die AlzChem Group AG und den Konzern. Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Mai 2019 erteilte der Aufsichtsrat der Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, Zweigniederlassung München, den Auftrag zur Abschlussprüfung für die AlzChem Group AG und für den Konzern für das Geschäftsjahr 2019 und bestimmte in diesem Zusammenhang auch die Vergütung des Abschlussprüfers. Ferner legte der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Abschlussprüfer die Schwerpunkte der von ihm durchzuführenden Prüfung fest.

Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss unter Einbeziehung des zusammengefassten Lageberichts geprüft und schriftlich über das Ergebnis seiner - zu keinerlei Einwendungen führenden - Prüfung berichtet. Der Jahres- und der Konzernabschluss 2019 haben vom Abschlussprüfer den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Darüber hinaus stellte der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Beurteilung des Risikomanagementsystems fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 sowie den zusammengefassten Lagebericht - unter Berücksichtigung des Berichts des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss - auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Sämtliche Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor und wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats vom 12. März 2020 im Beisein sämtlicher Aufsichtsratsmitglieder eingehend erörtert und geprüft. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat insbesondere geprüft, ob die vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht getroffenen Einschätzungen mit den Einschätzungen in den Berichten an den Aufsichtsrat übereinstimmen und ob die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht der eigenen Einschätzung des Aufsichtsrats entsprechen.

Der Aufsichtsrat hat nach eigener gründlicher Prüfung der ihm vorgelegten Unterlagen keine Einwände gegen diese erhoben, den Prüfungsberichten und den Ergebnissen der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss zugestimmt sowie den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht gebilligt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der AlzChem Group AG wurde damit festgestellt.

Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, eine Dividende von EUR 0,75 pro Aktie auszuschütten und den restlichen Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen, hat der Aufsichtsrat vor dem Hintergrund der Liquidität der Gesellschaft sowie ihrer Finanz- und Investitionsplanung ausführlich besprochen. Nach eingehender Prüfung hat sich der Aufsichtsrat diesem eine Ausschüttungsquote von 42 % vorsehenden Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands angeschlossen.

Darüber hinaus haben wir die zusammengefasste nichtfinanzielle Konzernerklärung zur Corporate Social Responsibilty geprüft und gebilligt.

ZUSAMMENSETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Nach den eingangs dieses Berichts geschilderten personellen Veränderungen setzt sich der Vorstand aus Herrn Andreas Niedermaier (CEO), der bis zum 31. Dezember 2023 bestellt ist, sowie den Herren Klaus Dieter Englmaier (COO) und Dr. Georg Weichselbaumer (CSO) zusammen, deren Mandate jeweils bis zum 31. Dezember 2022 laufen.

Im Aufsichtsrat kam es im Berichtszeitraum zu keinen personellen Veränderungen. Dem Gremium gehören unverändert Herr Markus Zöllner (Vorsitzender), Herr Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein (stellvertretender Vorsitzender), Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Herr Steve Röper an.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und dem Betriebsrat, vor allem aber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren - gerade auch in herausfordernden Zeiten - stets motivierten und engagierten Einsatz. Ohne unsere tüchtige Belegschaft wäre AlzChem nicht das gesunde Unternehmen, das es am Ende des Geschäftsjahres 2019 ist.

 

Trostberg, 12. März 2020

Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG

ALZCHEM-AKTIE

ENTWICKLUNG DER ALZCHEM-AKTIE

Die AlzChem-Aktie startete in das Geschäftsjahr 2019 mit einem Xetra-Schlusskurs von EUR 22,00. Der Jahreshöchstkurs wurde am 2. Mai 2019 mit EUR 23,40 und der Jahrestiefstkurs am 15. August 2019 mit EUR 17,68 erreicht. Der Xetra-Schlusskurs am 30. Dezember 2019 lag bei EUR 21,20, was damit einer Marktkapitalisierung von EUR 215,7 Mio. und bezogen auf den Berichtszeitraum einer Kursperformance von -3,6 % entsprach.

STAMMDATEN

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ISIN/WKN DE000A2YNT30/A2YNT3
Börsenkürzel ACT
Art und Anzahl der Aktien 10.176.335 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien)
Handelssegment Regulierter Markt (Prime Standard)
Designated Sponsor Baader Bank AG, ODDO SEYDLER BANK AG

KENNZAHLEN

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Xetra 01.01. - 31.12.2019
Kurs am 02.01. * EUR 22,00
Höchstkurs EUR 23,40
Tiefstkurs EUR 17,68
Kurs am 30.12. * EUR 21,20
Gesamtentwicklung -3,6 %
Ergebnis je Aktie EUR 1,77
Marktkapitalisierung am 30.12. * EUR 215,7 Mio.

* Xetra-Schlusskurs

AKTIONÄRSSTRUKTUR

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AKTIONÄR %
LIVIA Corporate Development SE 37,6
HDI Vier CE GmbH 20,5
four two na GmbH 15,8
Streubesitz * 26,1
davon M&G plc 7,6

* Angaben zum Streubesitz entsprechend Ziffer 2.3 des Leitfadens zu den Aktienindizes der Deutsche Börse AG in der derzeit geltenden Fassung

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019

1. VORBEMERKUNG

Die AlzChem Group AG fasst für das Geschäftsjahr 2019 den Konzernlagebericht und den Lagebericht der AlzChem Group AG erstmalig zusammen, da die meisten Aussagen auf den AlzChem-Konzern und die AlzChem Group AG gleichsam zutreffen. Die Inanspruchnahme dieses Erleichterungswahlrechtes soll doppelte Aufzählungen und Mehrarbeit vermeiden sowie ein Gesamtbild der Unternehmensgruppe und ihrer Obergesellschaft vermitteln.

Der Konzernabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, der Jahresabschluss der AlzChem Group AG nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG). Soweit sich die Aussagen in diesem zusammengefassten Lagebericht lediglich auf die AlzChem Group AG beziehen, ist dies kenntlich gemacht.

Die nach § 315a Abs.1 und § 289a Abs.1 HGB erforderlichen Angaben und der Vergütungsbericht sind im separaten Abschnitt 8 dargestellt und Bestandteile des vom Konzernabschlussprüfer geprüften zusammengefassten Lageberichts.

Die in Abschnitt 9 dieses zusammengefassten Lageberichts enthaltene zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung nach § 289b Abs.1 HGB und § 315b Abs.1 HGB und die in Abschnitt 10 enthaltene zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung (Corporate-Governance-Bericht) sind Bestandteile dieses zusammengefassten Lageberichts, wurden jedoch inhaltlich nicht vom Konzernabschlussprüfer geprüft.

2. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

2.1. GESCHÄFTSMODELL

Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen, unter anderem als Chemieparkbetreiber. Die vernetzte Produktionsstruktur (Verbundsystem) von AlzChem schafft eine leistungsfähige Wertschöpfungskette, die von Basisprodukten, wie zum Beispiel metallurgischen Zusätzen oder Düngemitteln, bis zu Spezialprodukten für verschiedenste Märkte, wie zum Beispiel

Creamino (r) als Futtermittelzusatzstoff,

Creapure (r) als Nahrungsergänzungsmittel,

Dormex (r) als Wachstumsregler für landwirtschaftliche Anwendungen,

Bioselect (r) für den Pharmamarkt,

reicht.

Die AlzChem-Gruppe bedient mit ihrem Produktportfolio ein breit gefächertes Branchenspektrum:

Ernährung: Der Bereich Ernährung umfasst die Vermarktung hochqualitativer Produkte der Marken Creapure (r) und LIVADUR (r) für die Lebens- und Sportnahrungsmittelindustrie als Nahrungsergänzungsmittel sowie als Additiv bei der Herstellung von Kosmetika. Weiterhin finden die Produkte Einsatz in der pharmazeutischen Industrie. Das neue Tiernahrungsergänzungsmittel Creamino (r) leistet einen wertvollen Beitrag im Bereich der Nutztierhaltung.

Pharma und Feinchemie: Auf Basis von Kohlenstoff, Kalk und Stickstoff baut die Gesellschaft auf einen weit verzweigten Produktstammbaum (Verbundsystem). In den Mehrzweckanlagen (Custom Manufacturing) werden die Basisprodukte veredelt und es wird eine breite Palette an Feinchemikalien gewonnen. An der Spitze des Verbundsystems steht zum Beispiel ein Produkt, wie Bioselect (r) , welches mitunter Anwendung in der pharmazeutischen Industrie findet.

Landwirtschaft: Das Produktsortiment der AlzChem-Gruppe umfasst neben Spezialdüngemitteln, wie Perlka (r) , und Wachstumsreglern, wie Dormex (r) , für den Wein- und Obstanbau unter anderem auch Pflanzenstärkungsmittel.

Erneuerbare Energien: Mit der DYHARD (r) -Produktpalette ist die AlzChem-Gruppe an der Entwicklung immer größerer Windkraftanlagen beteiligt. Das Produkt Silzot SQ (r) hat eine wichtige Funktion bei der wettbewerbsfähigen Produktion von Solarwafern aus polykristallinem Silizium.

Metallurgie: Hier bedient die Gesellschaft zwei wichtige Bereiche in der Stahlindustrie: Roheisenentschwefelung und Sekundärmetallurgie.

Service: Als Standortbetreiber zweier Chemieparks ist die AlzChem-Gruppe mit der Herstellung und Verteilung von diversen Infrastrukturleistungen beauftragt.

Die AlzChem-Gruppe produziert an vier Standorten im südostbayerischen Chemiedreieck sowie in Sundsvall, Schweden. In den strategisch wichtigen Märkten USA und China ist das Unternehmen mit Vertriebsgesellschaften präsent.

Das operative Geschäft der AlzChem-Gruppe lässt sich entlang der kompletten Wertschöpfungskette und nach der internen Berichtsstruktur in die drei Geschäftssegmente Specialty Chemicals, Basics & Intermediates sowie Other & Holding einteilen.

Gegenstand des Segments Specialty Chemicals sind die Produktion und der Vertrieb von hochwertigen Produkten der Spezialchemie, wie zum Beispiel Creamino (r) , Creapure (r) , Bioselect (r) , Silzot (r) , DYHARD (r) und Dormex (r) .

Das Segment Basics & Intermediates umfasst die Produktion von Basis- und Zwischenprodukten, die entweder für die Herstellung von Spezialchemikalien benötigt oder als eigenständige Produkte vermarktet werden. Letztere bedienen ein umfassendes Spektrum von Anwendungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Stahlerzeugung sowie in der Automobilindustrie.

Im Segment Other & Holding sind alle übrigen Aktivitäten zusammengefasst, die nicht den anderen Segmenten zuzuordnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich um Dienstleistungen rund um die Chemieparks Trostberg und Hart, die AlzChem (auch für Dritte) betreibt. Darüber hinaus werden dem Segment administrative Leistungen zugeordnet.

2.2. KONZERNSTRUKTUR

Im August 2019 wurde die Edelife Distributing LLC mit Sitz in Atlanta (USA) gegründet. Die Gesellschaft übernimmt die Vertriebsaktivitäten für Nahrungsergänzungsmittel in den USA. Darüber hinaus gab es keine Konzernstrukturänderungen gegenüber dem 31. Dezember 2018.

Die AlzChem Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft (ohne eigene Geschäftstätigkeit) der AlzChem-Gruppe. Zum Konsolidierungskreis des AlzChem-Konzerns gehörten zum Stichtag 31. Dezember 2019 folgende Unternehmen 1 :

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Gesellschaft Sitz Konsolidierung
AlzChem Group AG Trostberg, Deutschland Konzernmutter
AlzChem Trostberg GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert
AlzChem International GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert
AlzChem Stahltechnik GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert
AlzChem Nutrition GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert
NIGU Chemie GmbH Waldkraiburg, Deutschland Voll konsolidiert
AlzChem Shanghai Co. Ltd. Shanghai, China Voll konsolidiert
AlzChem LLC Atlanta, USA Voll konsolidiert
Nordic Carbide AB Sundsvall, Schweden Voll konsolidiert
AlzChem Netz GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert
Edelife Distributing LLC Atlanta, USA Voll konsolidiert

1 Die vollständige Anteilsbesitzliste nach § 313 Abs. 2 HGB ist im Konzernabschluss aufgeführt.

Seit dem 05. Oktober 2017 werden die Aktien der AlzChem Group AG (WKN: A2Y NT3) an der Frankfurter Wertpapierbörse im Teilbereich des Regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) gehandelt.

2.3. ÄNDERUNG DES GESCHÄFTSJAHRES

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 entspricht das Geschäftsjahr der AlzChem Group AG seit dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften sind wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember. Das Vorjahr stellte ein Rumpfgeschäftsjahr für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (im Folgenden auch als RGJ 2018/II bezeichnet) dar. Die angegebenen geprüften Vorjahreswerte beziehen sich auf das vorangegangene Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und somit auf den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 bzw. auf den Stichtag 31. Dezember 2018. Ein Vergleich der aktuellen Gesamtjahresberichtsperiode mit den Vorjahreswerten hat folglich lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Daher verzichten wir teilweise auf eine quantitative und auch erläuternde Darstellung der Veränderung.

Um die Entwicklung der AlzChem-Gruppe im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem gesamten Kalenderjahr 2018 zu gewährleisten, werden ergänzend und freiwillig auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt und sind ungeprüft. Der beide Rumpfgeschäftsjahre umfassende Zeitraum wird auch als "Kalenderjahr 2018" oder "2018" bezeichnet.

2.4. STEUERUNGSSYSTEM

Die Konzernsteuerung erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem:

Vorstandssitzungen im 2-Wochen-Turnus,

Regelmäßige Sitzungen der erweiterten Geschäftsleitung,

Regelmäßige Abstimmung von Produktion und Technik,

Regelmäßige Abstimmung von Sales und Marketing inklusive Innovationsmanagement, Supply-Chain-Management sowie Produktion,

Regelmäßige Besprechungen zur Steuerung und Ressourcenallokation der Abteilung Innovationsmanagement,

Regelmäßige Liquiditätssteuerung und Finanzierungssteuerung (täglich, monatlich).

Der Steuerungsprozess wird durch eine finanzielle Unternehmenssteuerung auf Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems begleitet. Die zum Teil täglichen, wöchentlichen und monatlichen Berichte umfassen eine detaillierte Ergebnisanalyse aller Geschäftsvorfälle mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen in Abstimmung mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen. Der Kennzahlenkatalog zur finanziellen Unternehmenssteuerung stellt sich wie folgt dar:

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Kennzahl Berechnung
Eigenkapitalquote des Konzerns Eigenkapital
Bilanzsumme
Vorratsquote 2 Vorratsvermögen
Umsatz
Umsatz Absoluter Wert
Verschuldungsgrad 3 des Konzerns Netto-Fremdkapital
Gesamtkapital

2 AlzChem befindet sich in einem teilweise stark wachsenden Marktumfeld und ist im Vorjahr dazu übergegangen, das Vorratsvermögen im Verhältnis zum Umsatz zu verfolgen und nachzuhalten.
3 Verschuldungsgrad = Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Die Berechnung erfolgt auf Basis von Monats-, Quartalsund Jahresberichten. Damit wird sichergestellt, dass Plan/ Ist-Abweichungen frühzeitig erkannt und gegensteuernde Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können. Darüber hinaus werden folgende wesentliche Profitabilitätskennzahlen auf Ebene des Vorstands des AlzChem-Konzerns herangezogen:

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Kennzahl Berechnung
EBIT Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern
EBITDA Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen
EBITDA-Marge EBITDA
Umsatzerlöse

Mit Ausnahme der konzernbezogenen Eigenkapitalquote sowie des Verschuldungsgrads werden die übrigen Steuerungskennzahlen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs auf Basis der Berichtseinheiten und Segmente herangezogen. Die zentrale Steuerungskennzahl bildet das EBITDA, welches zur Messung der Zielerreichung auch auf die operativen Einheiten und Segmente heruntergebrochen wird.

Das EBITDA und die korrespondierende relative Kennzahl, die EBITDA-Marge, zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur sowie Investitionsneigung und ermöglichen den internen sowie externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur. Da die Abschreibungen (planmäßige und außerplanmäßige) unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine cashflownahe Größe, die somit auch als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden kann.

Die interne Steuerung und Berichterstattung im AlzChem-Konzern basieren grundsätzlich auf den im IFRS-Konzernabschluss beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS. Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand von Segmentergebnisgrößen, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als EBIT sowie EBITDA bezeichnet werden. Die Segmentergebnisgröße EBIT setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den allgemeinen Verwaltungs-, den Forschungs- und den nicht aktivierten Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Soweit Erlösbeziehungen zwischen den Segmenten bestehen, werden diese unter Anwendung der Regelungen der Konzernkalkulation sowie Einhaltung von Transferpreisvorgaben berechnet und im jeweiligen Segment nicht als Umsatz, sondern gleich konsolidiert dargestellt. Darüber hinaus wird die Kennzahl des Vorratsvermögens auf Segmentebene berichtet und überwacht.

2.5. INNOVATIONSMANAGEMENT, FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

AlzChem sieht das Innovationsmanagement als einen wesentlichen Wachstumstreiber und investiert daher intensiv in den Bereich Forschung & Entwicklung. Hauptbereiche der Forschung & Entwicklung sind die Produkt-, Anwendungs- und Verfahrensentwicklung. Im Bereich der Produkt- und Anwendungsentwicklung werden neue Produkte erforscht und bestehende Produkte weiterentwickelt. Zudem werden für spezielle Kundenanforderungen chemische Lösungen entwickelt.

Der Bereich der Verfahrensentwicklung konzentriert sich auf die Übertragung neuer Erkenntnisse in den Produktionsprozess und die stetige Weiterentwicklung der Effizienz im eigenen Produktionsprozess. Wesentliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beziehen sich auf das Segment Specialty Chemicals, wirken jedoch auch unterstützend im Segment Basics & Intermediates an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart und Sundsvall (Schweden).

Im Segment Other & Holding finden keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten statt.

Die insgesamt angefallenen Kosten der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Forschung (Produkt- und Anwendungsentwicklung) 6.744 2.771 3.586 6.357 6.638
Verfahrensentwicklung 2.271 1.179 1.142 2.321 2.672
∑ Forschungs- und Entwicklungskosten 9.015 3.950 4.728 8.678 9.310
% des Konzernumsatzes 2,6 % 2,0 % 2,6 % 2,3 % 2,5 %

Für das Segment Specialty Chemicals lagen die Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz für das Geschäftsjahr 2019 bei 3,10 % (Kalenderjahr 2018: 2,76 %).

Im Berichtszeitraum waren die Voraussetzungen für eine Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht erfüllt. Die gesamten aktivierten Leistungen in diesem Bereich (im Wesentlichen Investitionen im Sachanlagevermögen) betrugen TEUR 697 (Kalenderjahr 2018: TEUR 746). Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um die regelmäßige Erneuerung zum Beispiel von Analysegeräten der verschiedenen Abteilungen des Bereichs Innovationsmanagement.

Die Aufwendungen des Segments Basics & Intermediates für Forschung & Entwicklung lagen im Berichtszeitraum bei 1,47 % (Kalenderjahr 2018: 1,65 %) des Umsatzes.

Insgesamt waren im Geschäftsjahr 2019 in der AlzChem-Gruppe 107 (Kalenderjahr 2018: 97) Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung beschäftigt.

3. WIRTSCHAFTSBERICHT

Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle Betragsangaben in TEUR. Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten.

3.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

3.1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) 4 hat die Weltwirtschaft 2019 weiter an Fahrt verloren. Dabei hat sich die Konjunktur insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften weiter verschlechtert, während sich die wirtschaftliche Dynamik in vielen Schwellenländern stabilisierte. Stützend wirkt eine Lockerung der Geldpolitik, die in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wieder stark expansiv ausgerichtet ist, während niedrigere US-Zinsen es den Zentralbanken in den Schwellenländern erlaubten, die Zinsen auf breiter Front zu senken. Hinzu kommen in einigen Ländern spürbare Anregungen von der Finanzpolitik. Es wird erwartet, dass die Weltproduktion 2019 insgesamt um nur noch 3,0 % (2018: 3,7 %) angestiegen ist.

Im Euroraum zeigte sich zuletzt ein etwas lebhafterer privater Konsum, während sich die Arbeitslosenquote in der Tendenz weiter verbessert hat. Für das Gesamtjahr 2019 erwartet das IfW, dass das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Eurozone bei 1,2 % lag (2018: 1,9 %).

In Deutschland wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2019 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 5 um 0,6 % nach 1,5 % im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen, was die längste Wachstumsphase im vereinten Deutschland darstellt, wenngleich das Wachstum 2019 aber an Schwung verlor. Gestützt wurde die Konjunktur vor allem vom Konsum. So stiegen die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,6 % und die Konsumausgaben des Staates um 2,5 %. Die deutsche Wirtschaft exportierte preisbereinigt 0,9 % mehr Waren und Dienstleistungen als 2018, während die preisbereinigten Importe um 1,9 % zunahmen.

4 https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Konjunktur/Prognosetexte/ deutsch/2019/KKB_61_2019-Q4_Welt_DE.pdf
5 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/01/PD20_018_811.html

3.1.2. BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Entwicklung der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie

2019 war ein enttäuschendes Jahr für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Der Umsatz in Deutschlands drittgrößter Branche verringerte sich um 5 % auf EUR 193 Mrd. Unter dem weltweiten Abschwung der Konjunktur und den Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA litt das Auslandsgeschäft der Branche in Übersee und Europa. Gleichzeitig sank im Inland die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen seitens der Industriekunden. Dadurch ging die Produktion insgesamt um 7,5 % zurück. Der Wert ist allerdings stark von einem statistischen Sondereffekt in der Pharmasparte (-16,5 %) geprägt. Chemie ohne Pharma verbuchte ein Produktionsminus von -2,5 %. Kaum ein Geschäftsfeld war von der Drosselung der Produktion ausgenommen. Die Basischemie lag insgesamt deutlich unter Vorjahr.

Entwicklung der europäischen Stahlindustrie

Die Stahlkonjunktur in Deutschland hat sich im Verlaufe des Jahres 2019 spürbar eingetrübt: Die Marktversorgung mit Walzstahl ist zwischen Januar und August um 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, die Auftragseingänge Walzstahl um 7 % und die Rohstahlproduktion um 4 %. Die schwache konjunkturelle Verfassung bei wichtigen stahlverarbeitenden Branchen zeigt sich auch beim Umsatz, der 2019 bis Juli um 9 % gesunken ist, der Inlandsumsatz sogar um 12 %.

Auch in der EU insgesamt blieb die Stahlnachfrage 2019 deutlich hinter früheren Erwartungen zurück, wenngleich die Rückgänge nicht so ausgeprägt waren wie in Deutschland. Dem europäischen Stahlverband Eurofer zufolge wird erwartet, dass die Marktversorgung Walzstahl in 2019 um 3 % zurückgegangen ist.

Entwicklung der deutschen Landwirtschaft

Laut Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von September 2019 ist die Stimmung in der deutschen Landwirtschaft so schlecht wie lange nicht mehr. Bereits in den vorherigen Erhebungen im März 2019 und Juni 2019 hatte sich die Stimmung in der Landwirtschaft deutlich eingetrübt. Laut der aktuellen, repräsentativen Umfrage hat sich die wirtschaftliche Stimmungslage der Betriebe nun allerdings noch einmal erheblich verschlechtert. Dies drückt sich auch bei den Investitionsplanungen der Bauern aus: Nur 30 % von ihnen wollen in den kommenden sechs Monaten investieren. Die Liquiditätslage der Betriebe hat sich ebenfalls seit Juni verschlechtert. Durch die schwierigen Witterungsverhältnisse im Sommer 2019 ist besonders in vielen Betrieben im Osten Deutschlands die Liquidität sehr angespannt. Während die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Veredlungsbetriebe noch relativ positiv ausfallen, zeigt sich bei den Acker- und Futterbaubetrieben ein deutlich schlechteres Bild. Besonders die Erwartungen an die künftige wirtschaftliche Lage haben sich bei allen Betriebsformen deutlich verschlechtert. Weitere dämpfende Einflüsse waren in den letzten Monaten die Entwicklung der Getreide-, Milch-, Schweine- und Rinderpreise, häufig die Enttäuschung über die Ernteergebnisse sowie die nationale und EU-Agrarpolitik 6 .

6 https://www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/ pressemitteilung/konjunkturbarometer-agrar-bestaetigt-schlechte-stimmung-in-der-landwirtschaft

3.2. GESCHÄFTSVERLAUF

3.2.1. VORBEMERKUNG

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 entspricht das Geschäftsjahr der AlzChem Group AG seit 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften sind wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember. Das Vorjahr stellte ein Rumpfgeschäftsjahr für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (im Folgenden auch als RGJ 2018/II bezeichnet) dar. Die angegebenen geprüften Vorjahreswerte beziehen sich auf das vorangegangene Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und somit auf den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 bzw. auf den Stichtag 31. Dezember 2018. Ein Vergleich der aktuellen Gesamtjahresberichtsperiode mit den Vorjahreswerten hat folglich lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Daher verzichten wir teilweise auf eine quantitative und auch erläuternde Darstellung der Veränderung.

Um die Entwicklung der AlzChem-Gruppe im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem gesamten Kalenderjahr 2018 zu gewährleisten, werden ergänzend und freiwillig auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. Der beide Rumpfgeschäftsjahre umfassende Zeitraum wird auch als "Kalenderjahr 2018" oder "2018" bezeichnet.

3.2.2. ABSATZ UND UMSATZ

Die Bestell- und Auftragslage des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2019 zeigte sich in allen Quartalen in etwa auf Vorjahresniveau. Der Jahresstart 2020 zeichnet sich in etwa auf Vorjahresniveau ab. Die operative Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum verlief für die AlzChem-Gruppe nichtsdestotrotz grundsätzlich positiv und entsprach den Erwartungen des Managements. Teilweise wurden diese sogar übertroffen, allerdings konnten nicht alle Segmente beziehungsweise deren Teilbereiche die Prognoseziele komplett erreichen. So liegt beispielsweise die Entwicklung des Vorratsvermögens trotz guter erster Projekterfolge nach wie vor über den anvisierten Werten. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2019 addierte sich auf TEUR 376.072 und liegt damit leicht über dem Vergleichszeitraum Kalenderjahr 2018 (TEUR 375.217)

Das Segment Specialty Chemicals und dort insbesondere das Geschäft aus den Mehrzweckanlagen konnten die Erwartungen sowie die Vorjahreswerte nicht ganz erreichen. Trotz eines sehr breit aufgestellten Produktportfolios, hoher Auslastung und der Einführung einiger neuer Moleküle konnte der Abnahmerückgang einiger Custom-Manufacturing-Produkte nicht vollumfänglich aufgefangen werden. Der Bereich der Erneuerbaren Energie erlebte 2019 "Licht und Schatten", so dass Mengen in die Windindustrie stabil bis leicht steigend waren, die Mengen in die Solarindustrie jedoch weiter zurückgingen. Der Geschäftsbereich der Human- und Tierernährung durchlief 2019 die bereits antizipierte Wandlung hin zum Eigenvertrieb. Mit den Produkten Creamino (r) und Creapure (r) ist AlzChem nun mit starken Eigenmarken im Markt sichtbar unterwegs. Ein vielversprechendes Potential konnte bei der Anwendung Dormex (r) gehoben werden.

Das Segment Basics & Intermediates kann in 2019 als Stabilitätsanker der gesamten Gruppe bezeichnet werden. Trotz Turbulenzen in der Stahl- sowie Agrobranche konnten Kostensteigerungen in Preissteigerungen transformiert werden. Gleichzeitig lagen die Mengen bei den Volumenprodukten, wie zum Beispiel bei Perlka (r) , in etwa auf Vorjahresniveau. Zusätzlich führte die strategische Weiterentwicklung des Basischemiegeschäfts zu deutlichen Erfolgen, so dass die in 2019 deutlich erweiterte NITRALZ (r) -Anlage von Tag eins der Inbetriebnahme nahezu voll ausgelastet betrieben werden konnte. Dies spiegelt sich vor allem in der Ertragsentwicklung des Segments wider. Mengen sowie Preise stiegen an, so dass in Folge auch die EBITDA-Marge einen deutlichen Anstieg erfuhr. Hinzu kam die vorteilhaftere Struktur des Produktmixes.

Die Nachfrage nach Serviceleistungen an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart lag auf einem stabilen bis leicht steigenden Niveau, vergleichbar mit dem des Kalenderjahres 2018. AlzChem ist hier weiterhin bestrebt, ein attraktives und auf den Kunden zugeschnittenes Leistungsspektrum anzubieten. Die Jahre 2017 und 2018 waren hier durch verschiedene Aufwendungen und Strukturmaßnahmen geprägt, die in 2019 nicht mehr angefallen sind und folglich das Ergebnis nicht mehr belasteten. Entsprechend erfreulich entwickelten sich die Geschäftszahlen im Segment Other & Holding.

Insgesamt konnten wir unsere gute Positionierung auf den Absatzmärkten ausbauen, den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2019 in einem herausfordernden Marktumfeld leicht steigern und die Marktstellung unserer bestehenden sowie neueren Produkte weiter verbessern. Beeinflusst wurden Umsatz und Ergebnis durch die teilweise volatilen Rohstoff- und Energiepreise. Die Veränderungen der Währungsrelationen der wesentlichen Konzernfremdwährungen USD und JPY übten ebenso einen deutlich positiven Effekt auf die Ergebnislage des Konzerns aus.

Bedingt durch das geänderte Marketing- und Vertriebskonzept sowie die Auswirkungen des neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zeigte sich die Anzahl der Konzernmitarbeiter 7 in der Berichtsperiode anwachsend bei 1.623 gegenüber 1.562 im Kalenderjahr 2018.

Die Mengenverteilung auf die Absatzregionen hat sich deutlich verändert, im Wesentlichen basierend auf dem Einstieg in den Eigenvertrieb von Creamino (r) . Mit der direkten Belieferung der Endkunden stiegen auch die Mengen innerhalb der EU (ohne Deutschland), im NAFTA-Raum, in Asien sowie im Rest der Welt.

7 Konzernmitarbeiter = alle Arbeitsverhältnisse ohne ruhende Arbeitsverhältnisse wie Elternzeit, ATZ - Passiv, Dauerkrank (über 18 Monate)

3.2.3. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAG SLAGE

3.2.3.1. ERTRAGSLAGE

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in TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Umsatzerlöse 195.241 179.976 375.217 376.072
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 4.790 671 5.461 -4.862
Sonstige betriebliche Erträge 6.599 6.837 13.436 17.147
Materialaufwand -80.180 -75.249 -155.429 -142.391
Personalaufwand -58.625 -55.560 -114.185 -122.088
Sonstige betriebliche Aufwendungen -36.867 -38.254 -75.121 -73.800
EBITDA 30.958 18.421 49.379 50.078
Abschreibungen -7.498 -7.689 -15.187 -19.492
EBIT 23.460 10.732 34.192 30.586
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 315 227 542 302
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.422 -1.393 -2.815 -5.396
Finanzergebnis -1.107 -1.166 -2.273 -5.094
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.353 9.566 31.919 25.492
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6.291 -2.845 -9.136 -7.345
Konzernjahresergebnis 16.062 6.721 22.783 18.147
davon nicht beherrschende Anteile 57 82 139 171
davon Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG 16.005 6.639 22.644 17.976
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) * 1,57 0,65 2,23 1,77

* umgerechnet auf die aktuelle Anzahl der Aktien (10.176.335 Stückaktien)

Im Geschäftsjahr 2019 lag der Konzernumsatz bei TEUR 376.072 (Kalenderjahr 2018: TEUR 375.217). Das entspricht einem leichten Umsatzwachstum von 0,2 %. Die stabile Umsatzentwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem Segment Basics & Intermediates, wodurch der Umsatzrückgang im Segment Specialty Chemicals aufgefangen werden konnte. Vor allem in Europa und im NAFTA-Raum konnte AlzChem erfolgreich in den Eigenvertrieb von Creamino (r) einsteigen. Gleichzeitig hinterließen die Themenschwerpunkte Handelsstreitigkeiten, Umbruch im Automotive-Sektor sowie das schwierige Umfeld in der Chemiebranche Spuren, im Wesentlichen in Deutschland-, aber auch in den USA-Absätzen. Die zurückhaltende Nachfrageentwicklung setzt sich nach aktuellen Erkenntnissen mindestens bis zum Ende des 1. Quartals 2020 fort.

Der Umsatz verteilte sich wie folgt auf Regionen:

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in TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Deutschland 80.385 79.851 160.236 121.258
Europäische Union (ohne Deutschland) 54.450 47.953 102.403 121.910
Restliches Europa 13.343 8.703 22.047 18.347
NAFTA 17.312 21.387 38.700 49.127
Asien 17.319 16.848 34.167 38.486
Rest der Welt 12.432 5.234 17.666 26.944
Gesamt 195.241 179.976 375.217 376.072

Trotz negativer Abweichungen, welche im Wesentlichen aus einer direkten Auswirkung der geringeren Auslieferungen in den weiterverarbeitenden Chemiesektor (u. a. Automotive-Anwendungen) sowie der Umstellung auf den Eigenvertrieb von Creamino (r) stammen, konnte der Umsatz 2019 in Deutschland innerhalb des Erwartungshorizonts des Vorstands gehalten werden. Die klimatischen Bedingungen in Form von sehr hohen Temperaturen und sehr niedrigen Niederschlägen wirkten grundsätzlich negativ auf die Nachfrage im Sektor Landwirtschaft. So war es vor diesem Hintergrund bemerkenswert, die Mengen trotzdem auf Vorjahresniveau zu halten. Höhere Auslieferungen aus dem restlichen Bereich der Basischemikalien (im Wesentlichen aus dem Produktbereich NITRALZ (r)) konnten den Rückgang bei den Spezialchemikalien nicht vollständig kompensieren.

In der Europäischen Union konnten in dem anhaltend turbulenten Marktumfeld der Stahlindustrie die Anwendungen der AlzChem-Gruppe weiterhin überzeugen, so dass dieser Geschäftsbereich auf Vorjahresniveau zum regionalen Umsatz beitrug. Ein besonders deutlicher Umsatzeffekt wurde mit Creamino (r) erzielt. Geringere Auslieferungen mussten hingegen im Automotive-Sektor verbucht werden.

Die Auslieferungen in das restliche europäische Gebiet konnten im Vergleich zum Kalenderjahr 2018 signifikant gesteigert werden. Auch hier trugen die Creamino (r) -Mengen sowie die erhöhten Auslieferungen NITRALZ (r) zum Anstieg bei.

Das Geschäft im NAFTA-Raum konnte im Geschäftsjahr 2019 sehr deutlich ausgeweitet werden, wobei Creamino (r) wieder eine wesentliche Rolle spielte. Aber auch die Ausweitung des Dormex (r) -Geschäfts und teils steigende Mengen der Basischemikalien unterstützten den Anstieg. Ein Rückgang musste beim Umsatz der Dietary Supplements hingenommen werden, so dass 2020 eine strategische Neuausrichtung des Geschäfts (u. a. mit dem Aufbau der Eigenmarke LIVADUR (r)) sowie neue Vertriebsstrukturen angestrebt werden.

Die USD/EUR-Währungsrelation konnte die Umsatz- und somit auch Ertragsentwicklung von AlzChem in 2019 positiv beeinflussen.

Der asiatische Geschäftsraum zeigte sich im Geschäftsjahr 2019 mehr oder minder stabil; ausgenommen den Creamino (r) -Effekt. Das Marktumfeld der Erneuerbaren Energien blieb zwar weiterhin schwierig, auf der anderen Seite konnten jedoch Mengensteigerungen bei Perlka (r) sowie NITRALZ (r) realisiert werden. Mit Hilfe seiner Vertriebsgesellschaft, der AlzChem Shanghai LLC, arbeitete AlzChem konsequent an der Ausweitung seines Produktportfolios auf dem chinesischen Markt, so dass Schwankungen einzelner Geschäftsfelder besser ausgeglichen werden können.

Beim Rest der Welt ist Südamerika einer der wesentlichen Absatzmärkte von AlzChem. Aufbauend auf langjährigen strategischen Partnerschaften konnte die Gruppe auch im Geschäftsjahr 2019 ihre Marktposition ausweiten. Auch hier zeigen sich die Attribute Qualität und Verlässlichkeit, verbunden mit einer hohen Kompetenz im Hinblick auf die landwirtschaftliche Anwendungsberatung, als langfristig zielführend.

Neben Südamerika wurde mit dem Einstieg in den Eigenvertrieb von Creamino (r) auch Afrika ein wesentlicher Absatzmarkt beim Rest der Welt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge werden im Wesentlichen geprägt durch die aktivierten Eigenleistungen. Diese resultieren aus der Ansatzpflicht von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Mit einem Volumen von TEUR 8.460 im Geschäftsjahr 2019 stehen sie für rund die Hälfte der sonstigen betrieblichen Erträge (bedingt durch hohe Investitionen in neue Anlagen). Zudem haben sich die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.374 (Kalenderjahr 2018: TEUR 952) positiv auf die Ertragslage im Geschäftsjahr 2019 ausgewirkt. Den Erträgen aus Kursgewinnen von TEUR 2.695 stehen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesene Aufwendungen aus Kursverlusten von TEUR 2.363 gegenüber.

Der Materialaufwand lag im Berichtszeitraum bei TEUR 142.391. Die Entwicklung war einerseits geprägt durch eine direkte Korrelation mit dem Umsatz bzw. Preis sowie einem geänderten Produktmix. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand + Bestandsveränderung/Umsatz) lag im Geschäftsjahr 2019 bei 39,2 % (Kalenderjahr 2018: 40,0 %). Der leichte Rückgang erklärt sich im Wesentlichen durch rückläufige Strompreise an den Standorten in Deutschland und Schweden. Basierend auf einer langfristigen Einkaufsstrategie konnte die Gruppe innerhalb eines volatilen Umfelds negative Effekte bei Strompreisen begrenzen. Insgesamt betrachtet, lagen die klassischen Rohstoffkosten auf Vorjahresniveau und damit unterhalb der Prognose für das Geschäftsjahr 2019. Die Stromkosten sind vor allem in Schweden durch günstige Bandabsicherungen und vorteilhafte Spotpreise gesunken.

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2019 bei TEUR 122.088. Beim Vergleich mit dem Kalenderjahr 2018 zeigt sich, dass der Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz angestiegen ist. Grund hierfür sind der Aufbau einer eigenen Vertriebsmannschaft für Creamino (r) , die Inbetriebnahme der neuen Creamino (r) - und NITRALZ (r) -Anlage sowie die Übernahme von Leiharbeitern aufgrund der geänderten Arbeitnehmerüberlassungsregelungen.

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Mitarbeiter8 2015 2016 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2019
Gewerbliche Arbeitnehmer 748 749 766 781 802 821
Angestellte 611 595 610 624 635 677
Auszubildende 121 125 115 119 125 125
Summe Mitarbeiter 1.480 1.469 1.491 1.524 1.562 1.623
Veränderung 1,6 % -0,8 % 1,5 % 2,2 % 2,4 % 4,0 %

8 Durchschnittsermittlung der am Ende der letzten vier Quartale vor dem jeweiligen Stichtag Beschäftigten inkl. derer im Ausland

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 73.800 sind geprägt durch die Vertriebskosten, die sich im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 16.383 beliefen. Produktmixbedingt liegen sie damit unter dem Wert des Kalenderjahres 2018 von TEUR 18.305. Weitere wesentliche Positionen sind die sonstigen Fremdleistungen (TEUR 9.359) und die Instandhaltungskosten (TEUR 10.295). Darüber hinaus hatten auch die Umwelt- und Entsorgungskosten in Höhe von TEUR 8.561 Einfluss auf die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Auch in dieser Kostenposition sehen wir die Auswirkungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, so dass die Aufwendungen für Leiharbeitskräfte im Vergleich zum Kalenderjahr 2018 um 55 % gesunken sind.

Das EBITDA lag im Geschäftsjahr 2019 bei TEUR 50.078.

Die Abschreibungen stellen sich insgesamt wie folgt dar:

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Abschreibungen auf immaterielles Anlagenvermögen 250 224 474 518
Abschreibungen auf Sachanlagevermögen 7.248 7.465 14.713 17.295
Abschreibungen eigene Anlagen 7.498 7.689 15.187 17.813
Abschreibungen auf Leasingnutzungsrechte - - - 1.679
Summe Abschreibungen 7.498 7.689 15.187 19.492

Das gestiegene Abschreibungsvolumen ist auf die umfangreiche Investitionstätigkeit der Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 und in den Vorjahren zurückzuführen. Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 waren im Geschäftsjahr 2019 erstmalig Abschreibungen auf die nunmehr aktivierten Leasingnutzungsrechte zu erfassen.

Das Finanzergebnis des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von TEUR -5.094 war vor allem durch Zinsen und ähnliche Aufwendungen geprägt. Diese enthalten im Wesentlichen die nicht zahlungswirksamen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen für Pensionen und Deponien sowie Bank- und Factoring-Zinsen, die insbesondere für die langfristigen Darlehen angefallen sind.

Im Geschäftsjahr 2019 betrug die effektive Konzernsteuerquote 28,8 % (Kalenderjahr 2018: 28,6 %). Der laufende Ertragsteueraufwand von TEUR 7.930 (Kalenderjahr 2018: TEUR 8.605) spiegelt die leicht rückläufige EBIT-Entwicklung wider.

Die Erträge aus latenten Steuern betrugen im Geschäftsjahr 2019 TEUR 585. Im Kalenderjahr 2018 wurde noch ein Aufwand in Höhe von TEUR 531 verbucht.

Das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2019 erreichte TEUR 18.147 (Kalenderjahr 2018: TEUR 22.783). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von EUR 1,77 (Kalenderjahr 2018: EUR 2,23 9).

9 gerechnet auf 10.176.335 Stückaktien

3.2.3.1.1. ENTWICKLUNG IN DEN SEGMENTEN

3.2.3.1.2. SEGMENT SPECIALTY CHEMICALS

Kennzahlen des Segments

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Außenumsätze 110.734 98.680 209.414 200.022
EBITDA 28.776 21.916 50.692 41.684
Abschreibungen -2.623 -2.490 -5.113 -6.930
EBIT 26.153 19.426 45.579 34.754
Vorräte 47.403 49.672 49.672 44.183
Vorratsquote 43 % 50 % 24 % 22 %
EBITDA-Marge 26,0 % 22,2 % 24,2 % 20,8 %

Die Entwicklung des Segments Specialty Chemicals wurde 2019 vom Einstieg in den Eigenvertrieb von Creamino (r) geprägt. Der Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr folgend, lagen die Mengen zu Beginn des Jahres deutlich unter denen des Kalenderjahres 2018, da im Wesentlichen der Abverkauf von Lagerware des ehemaligen Vertriebspartners die Kundenläger füllte. Der sukzessive Aufbau neuer Kunden bedarf zwischen 12 und 15 Monaten, so dass im Geschäftsjahr 2020 eine positive Mengenentwicklung erwartet wird. Zusätzlich erschwerten die Verwerfungen der Märkte einen Absatz aus den Vielzweckanlagen (Custom Manufacturing) auf Vorjahresniveau. Das Wachstum unseres Nischenproduktes Alipure (r) (Nahrungsergänzungsmittel) sowie der Spezialagroanwendung Dormex (r) konnte den deutlichen Umsatzrückgang bedingt durch Creamino (r) und vor allem durch die Vielzweckanlagen nicht komplett kompensieren. An unserem Standort Waldkraiburg konnten wir erfolgreich das Produkt- und Kundenportfolio für unsere Bioselect (r) -Produkte erweitern.

Das erfolgreich implementierte Projekt zum Vorratsabbau zeigte deutliche Auswirkungen, so dass die Vorräte durch eine optimierte Produktionsplanung sowie Supply Chain deutlich reduziert werden konnten. Auch für 2020 hat der Vorstand die Vorgabe weiter sinkender Bestände ausgegeben, so dass unter Umständen auch hier Ergebniseffekte zu erwarten sein werden.

3.2.3.1.3. SEGMENT BASICS & INTERMEDIATES

Kennzahlen des Segments

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Außenumsätze 71.081 68.885 139.966 149.408
EBITDA 1.248 -2.137 -889 5.247
Abschreibungen -2.407 -2.575 -4.983 -6.656
EBIT -1.159 -4.712 -5.871 -1.409
Vorräte 26.327 28.125 28.125 30.924
Vorratsquote 37 % 41 % 20 % 21 %
EBITDA-Marge 1,8 % -3,1 % -0,6 % 3,5 %

Die Umsatzerlöse im Segment Basics & Intermediates addierten sich im Berichtszeitraum auf TEUR 149.408. Das Segment wurde positiv beeinflusst von der Geschäftsentwicklung des NITRALZ (r) -Produktbereichs. Die äußert erfolgreiche Inbetriebnahme des erweiterten Anlagenparks konnte den Turnaround des Segments herbeiführen. Zusätzlich konnten die Basisgeschäfte im Sektor Landwirtschaft und Metallurgie auf Vorjahresniveau (Kalenderjahr 2018) bzw. leicht über diesem abschließen. Die Früchte einer erfolgreichen Marktbearbeitung konnten somit dieses Jahr eingefahren werden. In einem schwierigen Marktumfeld wurden bei nach oben angepassten Preisen stabile Mengen abgesetzt. . Als positiver Nebeneffekt wirkte sich die verbesserte EUR/USD- bzw. EUR/JPY-Relation aus. Auf der Kostenseite profitierte das Segment wesentlich von stabilen Rohstoffpreisen sowie (für AlzChem) sinkenden Strompreisen.

Die Vorräte lagen leicht über dem Wert zum 31. Dezember 2018, wobei hierfür zwei Gründe zu nennen sind:

Das gestiegene Geschäftsvolumen NITRALZ (r) wurde bewusst mit einem leicht höheren Vorratsbestand begleitet, um Rüst- und Reinigungszeiten zu optimieren und Lieferzeiten zu minimieren.

Die bezogenen Strommengen (Strombänder) wurden in Produkte umgewandelt und in Form von Fertigerzeugnissen entlang der NCN-Kette auf Lager gelegt.

3.2.3.1.4. SEGMENT OTHER & HOLDING

Kennzahlen des Segments

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Außenumsätze 13.421 12.404 25.825 26.643
EBITDA 497 -305 192 4.506
Abschreibungen -2.614 -2.804 -5.418 -6.246
EBIT -2.117 -3.109 -5.226 -1.740
Vorräte 3.761 3.766 3.766 3.586
Vorratsquote 28 % 30 % 15 % 13 %
EBITDA-Marge 3,7 % -2,5 % 0,7 % 16,9 %

Das Geschäftsvolumen an den Chemieparks in Trostberg und Hart blieb im Wesentlichen stabil. Die Umsatzerlöse addierten sich im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 26.643. In der operativen Ergebnisentwicklung zeigte sich der Entfall der im Vorjahr geleisteten Rückzahlung von Netzentgelten in Höhe von TEUR 1.524 (davon TEUR 61 Zinsen). Überdies konnten Instandhaltungskosten reduziert und positive Effekte aus der Regelenergie realisiert werden. Des Weiteren wurden vereinbarungsgemäß aperiodische Infrastrukturmaßnahmen an die Standortkunden anteilig durchgereicht.

Die Entwicklung im Segmentvorratsvermögen bei einem Volumen von TEUR 3.586 ist unter anderem in Verbindung mit regulären Schwankungen bei den Hilfs- und Betriebsstoffen zu sehen.

3.2.3.2. FINANZLAGE

3.2.3.2.1. KAPITALSTRUKTUR

Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Bereits Ende 2019 leistete die AlzChem Trostberg GmbH die ersten Tilgungsleistungen für die Projektfinanzierung der neuen Creamino (r) -Produktionsanlage.

Flankierend zu den projektbezogenen Finanzierungsmaßnahmen mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr und einem bilanzierten Stichtagswert von TEUR 50.747 (31. Dezember 2018: TEUR 32.577) ist die AlzChem-Gruppe durch kurz- bis mittelfristige Finanzierungsvereinbarungen (siehe Liquidität) stabil aufgestellt, um das operative Geschäft begleiten zu können.

3.2.3.2.2. INVESTITIONEN

Im Geschäftsjahr 2019 wurden Auszahlungen für Investitionsmaßnahmen in Höhe von TEUR 41.382 (Kalenderjahr 2018: TEUR 40.128) getätigt. Investiert wurde in den Perioden im Wesentlichen in die Bereiche Produktion und Infrastruktur. Die Investitionsziele lagen überwiegend im Ausbau der Kapazitäten, in der Erhaltung, Erweiterung, Modernisierung sowie Rationalisierung. Die betragsmäßig wesentlichsten Wachstumsinvestitionen im Geschäftsjahr 2019 waren:

Ausbau der Creamino (r) -Kapazität, inklusive Logistik (EUR 20,0 Mio., Gesamtprojektsumme EUR 50,0 Mio.)

Kapazitätserweiterung im Produktbereich NITRALZ (r) (EUR 3,4 Mio., Gesamtprojektsumme EUR 7,2 Mio.).

Aufgrund der Verbundstruktur und damit verbundenen Verzahnung der Infra- und Investitionsstruktur wird auf segmentbezogene Angaben zu Investitionen verzichtet, da diese nicht aussagefähig sind.

3.2.3.2.3. LIQUIDITÄT

Innerhalb der AlzChem-Gruppe übernimmt die AlzChem Trostberg GmbH die konzerninterne Finanzierungsfunktion und stellt die kurzfristige Liquidität der Tochtergesellschaften über ein Cashpooling sicher.

Die langfristigen projektbezogenen Finanzierungen für bereits umgesetzte Maßnahmen mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 50.747 (31. Dezember 2018: TEUR 32.577). Zur Finanzierung von Investitionen wurden in den Geschäftsjahren 2011, 2013, 2015 und zuletzt 2017 langfristige Darlehen abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die letzte Tranche der Finanzierungszusage aus 2017 (TEUR 50.730) in Höhe von TEUR 30.102 ausbezahlt und ist somit fast vollständig in Anspruch genommen. Die Bedienung dieser Verpflichtungen erfolgte im Berichtsjahr planmäßig.

Darüber hinaus wurden mit mehreren Kreditinstituten kurzfristige Finanzierungslinien (Geldmarktkredite, Kontokorrentkredite sowie Avalkredite) über insgesamt TEUR 45.000 (31. Dezember 2018: TEUR 37.500) vereinbart. In Verbindung mit einem steigenden Geschäftsvolumen wurden die möglichen Finanzierungslinien im Geschäftsjahr 2019 erhöht.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 wurden TEUR 0 10 (31. Dezember 2018: TEUR 18.167) dieser Linien in Anspruch genommen. Der zum 31. Dezember 2019 ausgewiesene Wert der kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von TEUR 11.935 (31. Dezember 2018: TEUR 25.353) entspricht dem kurzfristigen Anteil der oben erwähnten langfristigen Darlehen. Zum 31. Dezember 2018 war im Gesamtbetrag ein kurzfristiger Anteil der langfristigen Darlehen von TEUR 7.187 enthalten. Der Restbetrag entsprach der Inanspruchnahme von Geldmarkkrediten, welche in voller Höhe im Geschäftsjahr 2019 zurückgeführt wurden.

10 Exkl. TEUR 80 Zollaval

Des Weiteren nutzt die Gesellschaft Factoring als Finanzierungsmittel. Hier ist der zur Verfügung stehende Finanzierungsrahmen in Höhe von TEUR 30.000 im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2019 nur zu etwa 39 % (RGJ 2018/II: 32 %) ausgeschöpft worden. Die Darlehens-und Kreditverträge beinhalten die am Kapitalmarkt üblichen Covenants-Vereinbarungen. Eine Beeinträchtigung dieser Vorgaben ist im Rahmen der Mittelfristplanung nicht erkennbar. Die Liquidität ist durch die bestehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet.

Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag 31. Dezember 2019 TEUR 9.061 (31. Dezember 2018: TEUR 12.857). Die gegenüber der Regierung von Oberbayern für den Betrieb der eigenen Deponien gestellten Sicherheiten in Höhe von TEUR 5.902 (31. Dezember 2018: TEUR 5.902) werden aufgrund der über drei Monate laufenden Festanlage als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um Gelder, die in vollem Maße verfügungsbeschränkt sind, aber gemäß den Regularien der Verfügungsbeschränkung für einen Zeitraum von maximal einem Jahr angelegt werden dürfen.

Die Veränderung des Finanzmittelbestands stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Finanzmittelfonds am 1. Januar bzw. 1. Juli 12.802 9.844 12.802 12.857
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 15.436 19.219 34.655 43.631
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -15.724 -24.161 -39.885 -41.327
-Mittelabfluss/+Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit -2.742 7.992 5.250 -6.173
Veränderung des Finanzmittelfonds -3.030 3.050 20 -3.869
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 72 -36 35 73
Finanzmittelfonds am 31. Dezember bzw. 30. Juni 9.844 12.857 12.857 9.061

Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt.

Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2019 beträgt TEUR 9.061 (31. Dezember 2018: TEUR 12.857) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde als Folge der stabilen operativen Ergebnisse sowie einer Optimierung des kurzfristig gebundenen Vermögens ein positiver Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 43.631 erwirtschaftet (Kalenderjahr 2018: TEUR 34.655).

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit setzt sich im Geschäftsjahr 2019 zusammen aus Sachanlageninvestitionen von TEUR 41.382 und Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von TEUR 55. Im Kalenderjahr 2018 betrug der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit insgesamt TEUR 39.885.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Geschäftsjahr 2019 aus dem Zufluss der letzten Tranche der neuen Darlehen (TEUR 30.102), der planmäßigen Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten (TEUR -7.185), der Rückführung von kurzfristigen Finanzierungslinien (TEUR -18.166), der Rückführung von Leasingverbindlichkeiten (TEUR -1.594), der Auszahlung von Gewinnansprüchen an nicht beherrschende Anteilseigner (TEUR -171) und einer Dividendenzahlung (TEUR -9.159).

3.2.3.3. VERMÖGENSLAGE

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30.06.2018 31.12.2018 31.12.2019
TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil
Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 991 <1 % 870 <1 % 1.541 <1 %
Sachanlagen 123.161 40 % 144.265 46 % 165.702 48 %
Leasingnutzungsrechte - - - - 9.770 3 %
Finanzielle Vermögenswerte 20 <1 % 20 <1 % 20 <1 %
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.067 <1 % 891 <1 % 470 <1 %
Latente Steueransprüche 24.625 8 % 24.954 8 % 34.477 10 %
Langfristiges Vermögen 149.864 49 % 171.000 55 % 211.980 62 %
Vorräte 75.579 25 % 78.856 25 % 74.607 22 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 52.336 17 % 34.351 11 % 32.501 9 %
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14.515 5 % 14.510 5 % 14.051 4 %
Ertragsteueransprüche 2.321 1 % 1.977 1 % 383 <1 %
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.844 3 % 12.857 4 % 9.061 3 %
Summe kurzfristige Vermögenswerte 154.595 51 % 142.551 45 % 130.603 38 %
Summe Vermögenswerte 304.459 100 % 313.551 100 % 342.583 100 %
Kapital
Eigenkapital 74.044 24 % 68.392 22 % 61.350 18 %
Langfristiges Fremdkapital 145.007 48 % 164.001 52 % 220.748 64 %
Kurzfristiges Fremdkapital 85.408 28 % 81.158 26 % 60.485 18 %
Bilanzsumme 304.459 100 % 313.551 100 % 342.583 100 %

Die Vermögenswerte sind seit dem 31. Dezember 2018 um TEUR 29.032 auf TEUR 342.583 gestiegen. Neben der deutlich erweiterten Investitionstätigkeit in Sachanlagen ist dies im Wesentlichen auf die Bilanzierung der Leasingverhältnisse zurückzuführen. Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 kam es zum 31. Dezember 2019 erstmalig zum Ansatz dieser Leasingnutzungsrechte.

Der Rückgang des Vorratsvermögens um TEUR -4.249 auf TEUR 74.607 spiegelt die Bemühungen der Gruppe wider, das kurzfristig gebundene Vermögen zu reduzieren und somit freie monetäre Kapazitäten zu schaffen. Der Bestand von Creamino (r) konnte nach der Inbetriebnahme der neuen Anlage gegenüber dem Vorjahr um ca. 13 % reduziert werden.

Die Vorratsintensität 11 liegt bei 22 % (31. Dezember 2018: 25 %) und spiegelt somit auch die operativen Aktivitäten wider.

11 Vorräte zu Bilanzsumme

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um TEUR -1.849 auf TEUR 32.501. Die im Rahmen des Factorings veräußerten Forderungen belaufen sich, vermindert um die vereinbarten Einbehalte, auf TEUR 15.314 (31. Dezember 2018: TEUR 15.755). Es erfolgte eine zinsoptimierende Factoring-Andienung. Neben dem Vorratsvermögen hat der Vorstand auch bei der Reduzierung der operativen Zahlungsziele 12 Vorgaben hinsichtlich einer weiteren Optimierung erlassen, so dass trotz des Einstiegs in den Eigenvertrieb von Creamino (r) und der damit automatisch verbundenen Verlängerung der Zahlungsziele die Zahlungsziele auf Konzernebene mit 54 Tagen (Kalenderjahr 2018: 49 Tage) nahezu stabil gehalten werden konnten.

12 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne Factoring/Umsatzerlöse * 365 = operatives Zahlungsziel

Zum Anstieg im Sachanlagevermögen verweisen wir auf Punkt 3.2.3.2.2. Investitionen.

Die Zunahme der latenten Steueransprüche um TEUR 9.524 beruht im Wesentlichen auf dem Anstieg der Pensionsrückstellungen der AlzChem-Gruppe. Auf diesen wurde ein Wert in Höhe von TEUR 25.697 (31. Dezember 2018: TEUR 19.512) in den latenten Steueransprüchen erfasst.

Die Konzerneigenkapitalquote verringerte sich zum 31. Dezember 2019 um 3,9 Prozentpunkte auf 17,9 %. Grund hierfür sind im Wesentlichen die Dividendenzahlung sowie der Anstieg der Pensionsrückstellung.

Die Erhöhung des langfristigen Fremdkapitals ist in erster Linie auf gestiegene Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurückzuführen, die der langfristigen Finanzierung unserer Großinvestitionen dienen.

Der deutliche Anstieg der Pensionsrückstellungen basiert auf einem Rechnungszins von 0,9 % (31. Dezember 2018: 1,9 %). Die Veränderung der Pensionsrückstellungen durch Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter wurde in Höhe von TEUR -22.457 (Kalenderjahr 2018: TEUR -499) im sonstigen Konzernergebnis und nicht im Konzernjahresergebnis erfasst.

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in % 2015 2016 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2019
Rechnungszins 2,50 1,75 1,75 1,80 1,90 0,90
Lohn- und Gehaltstrend 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75
Rententrend 1,75 1,75 1,75 1,75 2,00 1,75
Trend Beitragsbemessungsgrenze Sozialversicherung 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50

Das kurzfristige Fremdkapital reduzierte sich um TEUR -20.673 auf TEUR 60.485 einerseits aufgrund der Rückzahlungen von Darlehensverpflichtungen und andererseits aufgrund eines strikten Cash-Managements, so dass zum Stichtag 31. Dezember 2019 keine kurzfristigen Cash-Finanzierungslinien in Anspruch genommen wurden. Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahresstichtag nochmals um TEUR -6.794 gesunken, was jedoch im Wesentlichen in Verbindung mit dem Abschluss der Investitionstätigkeiten zu sehen ist. Die übrigen Verbindlichkeiten waren stabil bei TEUR 19.172 und setzten sich vor allem aus erfolgsabhängigen Gehaltskomponenten sowie Kundenansprüchen aus Mengenvereinbarungen zusammen, welche im ersten Quartal 2020 an die Mitarbeiter bzw. Kunden ausbezahlt werden. Die Ertragssteuerschulden lagen mit TEUR 1.870 in etwa auf dem Niveau des Kalenderjahres 2018 von TEUR 1.529.

3.2.3.4. FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

3.2.3.4.1. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

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Kennzahl Einheit RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Eigenkapitalquote des Konzerns % 24,3 21,8 21,8 17,9
EBIT TEUR 23.460 10.732 34.193 30.586
EBITDA TEUR 30.958 18.421 49.379 50.078
EBITDA-Marge % 15,9 10,2 13,2 13,3
Vorratsvermögen TEUR 75.579 78.856 78.856 74.607
Vorratsquote % 38,7 43,8 21,0 19,8
Umsatz TEUR 195.241 179.976 375.217 376.072
Verschuldungsgrad des Konzerns Verhältnis 0,72 0,74 0,74 0,79

3.2.3.4.2. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Im zusammengefassten Nachhaltigkeitsbericht oder auch zusammengefassten Corporate-Social-Responsibility-Report (CSR-Report) werden die nachfolgend aufgeführten Sachverhalte im Detail ausgeführt.

Die nichtfinanziellen Ziele der AlzChem-Gruppe sind sowohl kurz- als auch langfristig ausgerichtet und unterstützen als Hilfsindikatoren die operative Geschäftssteuerung. Dementsprechend wird - auch vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit für den Jahresabschlussadressaten - auf eine Quantifizierung verzichtet.

Nachhaltige Kundenbindung:

Unser Geschäft ist geprägt durch eine hohe Wiederkaufrate von Stammkunden. AlzChem ist bestrebt, die Kundenbindungsrate auf dem hohen Niveau zu halten und in einzelnen Geschäftsfeldern weiter auszubauen.

Ausbildung:

Die Personalentwicklung beginnt bei AlzChem unter anderem mit der betrieblichen Ausbildung. Ein beachtlicher Anteil an den Mitarbeiterbedarfen wird aus der eigenen betrieblichen Verbundausbildung rekrutiert. Bezeichnend hierfür ist die im Branchenvergleich hohe Ausbildungsquote der AlzChem-Gruppe von 9,6 % (Kalenderjahr 2018: 9,3 %).

Jährlich starten ca. 45 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen und logistischen Bereichen bei AlzChem.

Managementsysteme:

Der Geschäftsverlauf wird nachhaltig darauf ausgerichtet, die Anforderungen der im Folgenden aufgeführten Managementsysteme und Zertifikate zu erfüllen. Bei den Managementsystemen und Zertifikaten handelt es sich nicht um nichtfinanzielle Leistungsindikatoren im engeren Sinne.

Die von Seiten der Gruppe erhaltene Zertifizierung nach ISO27001 und DIN27019 hatte folgende konkrete Anlässe: Durch die Bundesnetzagentur wurde für öffentliche Verteilnetzbetreiber die Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Absatz 1a EnWG in Bezug auf IT-Sicherheit bis zum 31. Januar 2018 gefordert. Für die AlzChem Netz GmbH als Netzbetreiber war die Einführung der ISO27001 somit verpflichtend.

Umwelt und Energie:

AlzChem veröffentlicht jährlich eine Erklärung zu den Umweltauswirkungen der deutschen Produktionsstandorte, inklusive relevanter Kennzahlen zur Umweltleistung, zum Beispiel Ressourcenverbräuche, Emissionswerte etc. Die hiermit geschaffene Transparenz zeigt den hohen Stellenwert des verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt innerhalb der AlzChem-Gruppe.

3.2.4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Der Vorstand der AlzChem Group AG ist mit dem Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2019 und der wirtschaftlichen Lage insgesamt zufrieden. Das Unternehmen zeigte in einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld einen robusten Charakter. Die stabile Basis aus NCN-Verbundstruktur und Basischemikaliengeschäft erwies sich als Grundsäule für eine gezielte strategische Fortentwicklung des Spezialchemikaliengeschäfts. Die Ausdehnung des strategischen Fokus auf Human- und Tierernährung konnte somit 2019 mit großen Schritten vorangetrieben werden.

Was wir uns operativ und strategisch vorgenommen hatten, haben wir in wesentlichen Zügen auch erreicht. Einzig das ambitionierte Umsatzziel 2019 musste im vierten Quartal angepasst werden. Die Ertragsziele konnten jedoch entlang der Prognosen erreicht werden.

Trotz der sehr umfangreichen Investitionen konnten die liquiden Mittel durch den zufriedenstellenden operativen Cashflow, ein striktes Cash-Management (Reduzierung Vorratsvermögen, Zahlungsziele) und die temporäre Ausnutzung des bestehenden Finanzierungsrahmens auf einem angemessenen Niveau gehalten werden.

Für das Geschäftsjahr 2019 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von EUR 7.632.251 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende von EUR 0,75 je Stückaktie.

Die Bestell- und Auftragslage des Geschäftsjahres 2019 entsprach in allen Quartalen in etwa dem Vorjahresniveau. Auch der Jahresstart 2020 entwickelte sich in etwa wie 2019.

3.2.5. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG

Die vollständige Prognose auf Konzern- und Segmentebene für das Geschäftsjahr 2019 lautete im Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wie folgt:

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Prognose für 2019
(Mio. EUR)
Umsatz Bereinigtes EBITDA13 Bereinigte EBITDA- Marge Bereinigtes EBIT Vorratsquote EK-Quote
AlzChem- Konzern 389,9 - 398,9 46,5 - 51,9 11,6 % - 13,0 % 27,1 - 32,5 17,4 % - 19,6 % 22,9 % - 23,9 %
Specialty Chemicals 213,7 - 216,7 43,1 - 46,5 19,8 % - 21,5 % 35,9 - 39,3 19,2 % - 21,0 % -
Basics & Intermediates 150,4 - 154,4 3,2 - 4,9 2,1 % - 3,2 % -3,5 - -1,8 16,7 % - 18,7 % -
Other & Holding 25,8 - 27,8 0,2 - 0,5 0,8 % - 1,8 % -5,3 - -5,0 8,3 % - 14,3 % -
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Prognose für 2019
(Mio. EUR)
Verschuldungsgrad
AlzChem- Konzern 0,73 - 0,75
Specialty Chemicals -
Basics & Intermediates -
Other & Holding -

13 In 2019 gab es wie in der Vorperiode keine Bereinigungseffekte. Dies gilt auch für die EBITDA-Marge und das EBIT.

Angesichts eines zunehmend herausfordernden konjunkturellen Umfelds passte die AlzChem Group AG ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2019 leicht an. Die Gesellschaft ging ab dem 8. November 2019 davon aus, einen Umsatz von EUR 375 Mio. bis EUR 385 Mio. (gegenüber bisher prognostizierten EUR 389,9 Mio. bis EUR 398,9 Mio.) zu erwirtschaften. Hauptverantwortlich für die erwartete Umsatzentwicklung waren die andauernde Schwäche des Automotive-Bereichs und der Solarbranche, die sich für AlzChem vor allem im 4. Quartal zeigte. Im Automotive-Bereich spürte AlzChem vor allem die geringere Nachfrage nach Stahl und Stahlderivaten. Auch die Lieferungen aus dem Custom Manufacturing fielen schwächer aus. Zudem erholten sich die Lieferungen in den Solarmarkt langsamer als bis dahin angenommen.

Ungeachtet der leicht angepassten Umsatzerwartung bestätigte die Gesellschaft die für das Geschäftsjahr 2019 abgegebenen Ergebnisprognosen.

Die Überprüfung der Prognose zum Stichtag 31. Dezember 2019 aus 2018 zeigt folgende Entwicklungen im Geschäftsjahr 2019:

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IST 2019
(Mio. EUR)
Umsatz Bereinigtes EBITDA Bereinigte- EBITDA Marge Bereinigtes EBIT Vorratsquote EK-Quote
AlzChem-Konzern 376,1 50,1 13,3 % 30,6 19,8 % 17,9 %
Specialty Chemicals 200,0 41,7 20,8 % 34,7 22,1 %
Basics & Intermediates 149,4 5,2 3,5 % -1,4 20,7 %
Other & Holding 26,6 4,5 16,9 % -1,7 13,5 %
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IST 2019
(Mio. EUR)
Verschuldungsgrad
AlzChem-Konzern 0,79
Specialty Chemicals -
Basics & Intermediates -
Other & Holding -

Der Vergleich der relevanten Finanzkennzahlen zeigt, dass die Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 überwiegend erfüllt wurden. Die Abweichungen der EK-Quote und des Verschuldungsgrades sind im Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der Pensionsrückstellungen aufgrund des gesunkenen Rechnungszinses.

4. LAGE DER ALZCHEM GROUP AG

(EINZELABSCHLUSS HGB)

Die AlzChem Group AG ist das Konzernmutterunternehmen der AlzChem-Gruppe. Somit ist das Unternehmen in seiner wirtschaftlichen Lage und Entwicklung maßgeblich beeinflusst von der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der gesamten AlzChem-Gruppe.

Die AlzChem Group AG übernimmt als Konzernmutter die Leitungs- und/oder Aufsichtsfunktionen der Tochtergesellschaften und übernimmt neben ihrer Holdingfunktion auch konzernübergreifende kaufmännische Tätigkeiten. Die Ertragslage der AlzChem Group AG wird im Wesentlichen durch die Ergebnisvereinnahmung über den Gewinnabführungsvertrag mit der AlzChem Trostberg GmbH und Verrechnung von Holdingtätigkeiten an die Konzerngesellschaften beeinflusst.

Daher werden für die Steuerung der AlzChem Group AG neben der Überwachung der Kostenstruktur noch die folgenden Kennzahlen basierend auf dem HGB-Jahresabschluss herangezogen:

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Kennzahl Berechnung
Umsatz Absoluter Wert
EBIT Ergebnis vor Zinsen, Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern
Jahresüberschuss Absoluter Wert

4.1. GESCHÄFTSVERLAUF

Der Jahresabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

4.1.1. ERTRAGSLAGE

Das Jahresergebnis der AlzChem Group AG errechnet sich wie folgt:

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Umsatzerlöse 1.478 1.816 3.294 4.554
Sonstige betriebliche Erträge 2.075 35 2.110 2.268
Personalaufwand -1.331 -922 -2.253 -3.335
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.561 -590 -3.151 -3.416
EBIT -339 339 0 71
Erträge aus Beteiligungen 12.908 23.969 36.877 22.478
Zinsen und ähnliche Erträge 13 13 26 29
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -49 -59 108 -122
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 13.425 -22.808 -9.383 -7.411
Jahresüberschuss 25.958 1.455 27.413 15.046

Die Umsatzsteigerung gegenüber dem Kalenderjahr 2018 ergibt sich im Wesentlichen aus gestiegenen umzulegenden Personalkosten sowie höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen, welche besonders durch Beratungsleistungen beeinflusst waren.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Weiterverrechnungen von Beiträgen aus Konzernversicherungen an verbundene Unternehmen.

Zur Optimierung der Versicherungskosten in der AlzChem-Gruppe wurden ab 2018 erstmalig alle wesentlichen Versicherungen der AlzChem-Gruppe über die AlzChem Group AG abgeschlossen.

Der Anstieg des Personalaufwands gegenüber dem Kalenderjahr 2018 resultiert aus der temporären Aufstockung der Vorstände auf vier Mitglieder sowie dem finanziellen Ausgleich des in der aktienorientierten Vergütung der Vorstände vereinbarten Eigeninvestments.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

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In TEUR RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Versicherungen 1.897 0 1.897 2.104
Gutachten- und Prüfungskosten 197 107 304 115
Beratungskosten 138 197 335 473
Übriger sonstiger Aufwand 329 286 615 724
∑ sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2.561 590 3.151 3.416

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Erstellung von Gutachten und die Prüfung des Jahresabschlusses in Höhe von TEUR 115 (Kalenderjahr 2018: TEUR 304) sowie Beratungskosten im Zusammenhang mit Zwischen- und Jahresabschlüssen und für Kapitalmarkt- und Wirtschaftsrecht. Der leichte Anstieg im Versicherungsaufwand gegenüber dem Kalenderjahr 2018 basiert auf gestiegenen Policen.

Die Beteiligungserträge resultieren ausschließlich aus der Gewinnabführung (inkl. der Steuerumlagen) der AlzChem Trostberg GmbH.

Die Zinsen und ähnlichen Erträge beinhalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Zinserträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind im Wesentlichen die nicht zahlungswirksamen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen für Pensionen und sonstige Personalrückstellungen enthalten.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren aus dem Ertragsteueraufwand von TEUR 7.633 (Kalenderjahr 2018: TEUR 8.384) auf das steuerliche Ergebnis der Gesellschaft. Hierin sind die Ergebnisse der Tochtergesellschaften einbezogen, die in der ertragsteuerlichen Organschaft enthalten sind. Des Weiteren wurde ein Ertrag aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 222 erfasst (Kalenderjahr 2018: Aufwand TEUR 999).

Der Rückgang im Ertragsteueraufwand ist begründet durch die organschaftliche Gewinnabführung der Tochter zum 31. Dezember 2018. Ferner werden seit dem RGJ 2018/II die latenten Steuern in der Organschaft verursachungsgemäß bei den jeweiligen Organgesellschaften gezeigt. Dies führte im RGJ 2018/II zur ergebniswirksamen Auflösung hoher aktiver latenter Steuern und somit zu einem hohen latenten Steueraufwand.

4.1.2. FINANZLAGE

Die Gesellschaft ist an das Cashpooling der AlzChem Trostberg GmbH angeschlossen. Innerhalb der AlzChem-Gruppe übernimmt die AlzChem Trostberg GmbH die konzerninterne Finanzierungsfunktion und stellt somit die kurzfristige Liquidität der Tochtergesellschaften und auch der Konzernobergesellschaft über ein Cashpooling sicher.

Die Liquidität der AlzChem Group AG ist somit unmittelbar abhängig von der Liquidität der Cashpool-Trägerin AlzChem Trostberg GmbH. In Erwartung einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung der AlzChem-Gruppe ist die Liquidität der AlzChem Group AG durch die Finanzierungsvereinbarung mit der AlzChem Trostberg GmbH und ihrer gegenwärtig zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet.

Die liquiden Mittel betragen aufgrund des Cashpoolings zum Stichtag TEUR 0 (31. Dezember 2018: TEUR 34).

4.1.3. VERMÖGENSLAGE

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30.06.2018 31.12.2018 31.12.2019
TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil
Vermögen
Finanzanlagen 230.744 88 % 230.744 89 % 230.744 88 %
Anlagevermögen 230.744 88 % 230.744 89 % 230.744 88 %
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 17.793 7 % 26.619 10 % 31.209 12 %
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 34 <1 % 34 <1 % 0 <1 %
Umlaufvermögen 17.827 7 % 26.653 10 % 31.209 12 %
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 327 <1 % 296 <1 % 254 <1 %
Aktive latente Steuern 13.841 5 % 297 <1 % 343 <1 %
∑ Vermögen 262.739 100 % 257.989 100 % 262.549 100 %

Innerhalb der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden im Wesentlichen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Ertragsteueransprüche ausgewiesen. Die Veränderung gegenüber dem 31. Dezember 2018 resultiert im Wesentlichen aus höheren Finanzforderungen gegenüber der AlzChem Trostberg GmbH infolge der kumulierten Ergebnisabführungsansprüche.

Die verursachungsgerechte Zuordnung latenter Steueransprüche 14 zu den Gesellschaften in der ertragsteuerlichen Organschaft bewirkt, dass in der Gesellschaft im Wesentlichen die Differenzen aus den unterschiedlichen Bewertungen betreffend die Pensionsrückstellungen in den latenten Steueransprüchen bilanziert werden.

14 Grundlage hierfür stellen die sog. Steuerumlageverträge § 304 AktG, § 16 KStG, DRS 18 dar.

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30.06.2018 31.12.2018 31.12.2019
TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil
Kapital
Eigenkapital 259.046 99 % 249.307 97 % 255.194 97 %
Rückstellungen 1.856 <1 % 3.419 1 % 4.723 2 %
Verbindlichkeiten 1.286 <1 % 3.740 1 % 1.312 1 %
Passive Rechnungsabgrenzung 538 <1 % 525 <1 % 498 <1 %
Passive latente Steuern 14 <1 % 999 <1 % 823 0 %
∑ Kapital 262.739 100 % 257.989 100 % 262.549 100 %

Der Anstieg in den Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus den Steuerrückstellungen und dem unterjährigen Aufbau der erfolgsabhängigen Personalrückstellungen für das Geschäftsjahr 2019.

Die Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen gegenüber verbundenen Unternehmen und resultieren hauptsächlich aus Umsatzsteuerverbindlichkeiten der AlzChem Group AG als Organträgerin gegenüber den eingebundenen Organgesellschaften. Zum 31. Dezember 2018 bestand hier noch eine Cashpoolverbindlichkeit, die nunmehr beglichen ist.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen den Unterschiedsbetrag des für die Übernahme von Pensionsverpflichtungen enthaltenen Entgelts zum handelsrechtlichen Rückstellungsbetrag. Der Betrag wird über die Duration der Pensionsrückstellungen von 21 Jahren aufgelöst.

Die leichte Veränderung der passiven latenten Steuern basiert auf einem Anstieg des steuerlichen Beteiligungsbuchwertes aufgrund des Ansatzes vororganschaftlicher Minderabführungen.

4.1.4. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

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Kennzahl Berechnung Einheit 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018
Umsatz Absoluter Wert TEUR 612 1.478 1.816 3.294
EBIT Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern TEUR -272 -339 339 0
Jahresüberschuss Absoluter Wert TEUR -203 25.958 1.455 27.413
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Kennzahl 2019
Umsatz 4.554
EBIT 71
Jahresüberschuss 15.046

Das Geschäftsmodell der AlzChem Group AG erfordert keine nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

4.2. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG

Die vollständige Prognose auf Ebene der AlzChem Group AG für das Geschäftsjahr 2019 lautete im Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wie folgt:

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Kennzahl Prognose IST
Umsatz sehr stark steigend sehr stark steigend
EBIT sehr stark steigend sehr stark steigend
Jahresüberschuss sehr deutlich ansteigend sehr stark rückläufig (sinkend)

Bis auf den Jahresüberschuss konnten die Kennzahlen der Prognose erreicht werden. Im Jahresüberschuss spiegelt sich die Ende des Jahres 2018 abgebildete vertragliche Regelung der Steuerumlage wider, so dass es hier zu einer einmaligen außerordentlichen Abweichung im Hinblick auf die Prognose kam.

4.3. PROGNOSEBERICHT DER ALZCHEM GROUP AG (EINZELGESELLSCHAFT)

Abgeleitet aus der Konzernprognose und deren wesentlichen Einfluss auf die AlzChem Group AG (Einzelabschluss) geben wir folgende Prognose für die AlzChem Group AG für das Geschäftsjahr 2020 ab:

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Prognose für 2020 Einheit 2019 Prognose 2020
Umsatz TEUR 4.554 leicht sinkend bis stark sinkend
EBIT TEUR 71 leicht steigend bis stark steigend
Jahresüberschuss TEUR 15.046 stabil bis leicht steigend

Der operative Umsatz der AlzChem Group AG wird im Geschäftsjahr 2020 einen leicht steigenden Trend erfahren. Gegenläufig wird sich die Reduzierung der Anzahl der Vorstände von vier auf drei auswirken, so dass in Summe ein leicht sinkender bis stark sinkender Umsatz resultiert.

Die Kennzahl EBIT wird im Wesentlichen durch die Cost-Plus-Verrechnung der Management- sowie Assistenz-, Finanzierungs-, Personal- und Beratungsleistungen positiv beeinflusst. Bezogen auf den Jahresüberschuss wird den obigen Ausführungen und der Konzernprognose folgend ein stabiler bzw. leicht steigender Ertrag aus der Ergebnisabführung erwartet.

5. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Um die gesetzlich geforderte Überwachung der wesentlichen Geschäftsrisiken durch den Vorstand und den Aufsichtsrat zu gewährleisten, existieren ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung (§§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB), ein Compliance-Managementsystem sowie ein Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG.

Durch den Ergebnisabführungsvertrag mit der AlzChem Trostberg GmbH entspricht die Risiken- und Chancen-Situation der AlzChem Group AG grundsätzlich derjenigen des AlzChem-Konzerns. Folglich bezieht sich der nachfolgende Risiko- und Chancenbericht sowohl auf den AlzChem-Konzern als auch auf die AlzChem Group AG.

5.1. RISIKOBERICHT

Das Risikomanagement erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem regelmäßige Sitzungen, Berichterstattungen und damit verbundene Abstimmungen.

Des Weiteren erfolgt ein straffes Debitoren- und Kreditorenmanagement im Hinblick auf ein zeitnahes Mahnwesen inklusive eines internen Kreditmanagements für alle Debitoren. Hierbei wurden pro Debitor maximale Volumen definiert, welche nicht überschritten werden dürfen. Hinzu kommt eine rollierende, kurz- und langfristige Ergebnis- und Finanzplanung mit einer monatlichen Liquiditätsvorausschau. Monatliche Projektpläne im Rahmen der REACH 15 -Verordnung stellen den ungehinderten Warenfluss zum Kunden sicher. Im Energiebereich arbeiten wir eng mit externen Beratern zusammen.

15 REACH = Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals; REACH ist die Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Sie ist seit 2007 in Kraft und soll ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherstellen. Sie soll gleichzeitig den freien Verkehr von Chemikalien auf dem Binnenmarkt gewährleisten sowie Wettbewerbsfähigkeit und Innovation fördern.

Das Risikomanagement der AlzChem-Gruppe umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen sowie transparenten Umgang mit Risiken und ist durch seine Verzahnung mit den Controlling-Prozessen ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Alljährlich wird eine standardisierte Risikoinventur nach dem Enterprise-Risk-Management-Ansatz durchgeführt. Für eine möglichst vollständige Identifikation aller relevanten Risiken dient ein Katalog mit entsprechenden Risikokategorien. Darüber hinaus stehen standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge für die Erfassung und Bewertung von Risiken zur Verfügung. Je nach Art des Risikos kommen unterschiedliche Instrumente, wie beispielsweise Monte-Carlo-Simulationen, Sensitivitäts-oder Szenario-Analysen, zur Beurteilung und Bewertung zum Einsatz. Die Ermittlung des skalierten Risikovolumens erfolgt unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Ziel dieser Maßnahme sind die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken, die das Erreichen der strategischen, operativen, finanziellen und regelkonformen Ziele des Unternehmens in wesentlichem Maße beeinflussen können.

Für die Beurteilung der Risiken werden die erwarteten Effekte der Risikoausmaße in ihren spezifischen Ausprägungen (sehr gering, gering, mittel und hoch) mit ihrer individuellen Eintrittswahrscheinlichkeit (sehr gering, gering, mittel und hoch) gewichtet und anschließend in einen Punktwert einer 3-stufigen Skala überführt. Die Höhe des Punktwertes bestimmt anschließend die Einstufung der Risikobedeutung als gering, mittel und hoch für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Bereits getroffene Maßnahmen zur Risikobegrenzung mindern die Einstufung der Risikobedeutung.

Der Bewertung liegen im Einzelnen nachfolgende Annahmen zugrunde:

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sehr gering gering mittel hoch
Eintrittswahrscheinlichkeit < 10 % 10 % - < 30 % 30 % - < 50 % ab 50 %

Als Betrachtungszeitraum gilt eine Periode von drei Jahren. Sollten Risiken in fernerer Zukunft liegen, so wurden auch diese erfasst, wobei bei der Schadensabschätzung der zeitliche Horizont berücksichtigt wurde.

Den Risikoausmaßen liegen nachfolgende Annahmen zugrunde, die als Indikator für die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dienen:

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sehr gering gering mittel hoch
Risikoausmaß vom EBITDA < 2 % 2 % - < 10 % 10 % - < 25 % ab 25 %

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Risiken unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Risiken liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor.

Im Rahmen dieses Risikomanagementprozesses konnten folgende Inhalte identifiziert werden, die wesentliche beziehungsweise erheblich nachteilige Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft haben können.

Als eine Folge der Verbundstruktur der AlzChem-Gruppe wirken die nachfolgend aufgeführten Risiken in ähnlichem Maße auf die drei operativen Segmente des Konzerns.

Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich primär auf Geschäftsrisiken, greift aber gleichzeitig auch Chancen auf. Der Chancenmanagementprozess ist überdies in unsere internen Controlling-Prozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmensstrategie in den operativen Segmenten durchgeführt.

5.1.1. OPERATIVE RISIKEN

5.1.1.1. RISIKO STEIGENDER BESCHAFFUNGSPREISE

Die wichtigsten Grundstoffe für das Produktportfolio von AlzChem, das auf Carbid/Calciumcyanamid basiert, sind Kalk, Koks und elektrische Energie. Darüber hinaus wird für den Produktionsprozess eine Reihe chemischer Rohstoffe benötigt. Die Marktpreise für Kalk, Koks und Energie sowie andere chemische Rohstoffe unterliegen erheblichen Schwankungen.

AlzChem beschafft Energie überwiegend in Form von Strom, jedoch auch in Form von Erdgas. Die Energiekosten werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Verfügbarkeit bestimmter Energieträger und von Schwankungen der Energiepreise. Die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, können in der Zukunft steigen. Die Energiekosten von großen energieintensiven Unternehmen sind in besonderem Maße von dem regulatorischen Umfeld abhängig. Dieses umfasst auch Steuern und bestimmte behördliche Abgaben auf den Energieverbrauch oder die Netznutzung, die bei großen energieintensiven Unternehmen einen bedeutenden Teil der Energiekosten ausmachen können. In Deutschland könnten diese Steuern und Abgaben in der Zukunft angehoben werden, um die höheren Kosten infolge des Ausstiegs aus der Atomenergie und des Umstiegs von fossilen auf erneuerbare Energiequellen auszugleichen. Zudem ist AlzChem auf bestimmte Befreiungen von Abgaben und Steuern auf Energie angewiesen (siehe Abschnitt 5.1.3.).

Das Unternehmen verfügt in Deutschland über langfristige Stromlieferverträge mit festen Strompreisen für bestimmte Strommengen für die Jahre 2020 bis 2021 und hat in Schweden feste Preise für bestimmte Strommengen für die Jahre 2020 bis 2022 vereinbart. Einerseits wird dadurch das Risiko steigender Strompreise in gewissem Umfang gemindert, doch andererseits sind diese Vereinbarungen für AlzChem in einem Szenario fallender Strompreise mit relativen Nachteilen gegenüber Wettbewerbern verbunden. Darüber hinaus ist AlzChem in Deutschland darauf angewiesen, dass die jeweiligen Lieferanten ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber AlzChem zur Lieferung der vereinbarten Strommengen zu dem festgelegten Preis erfüllen.

Die Preise, die AlzChem für bestimmte Rohstoffe zahlen muss, unterliegen Schwankungen. Da es sich bei den primären Rohstoffen von AlzChem um natürliche Rohstoffe handelt, wird ihr Preis in der Regel auf Grundlage der allgemeinen Abbau- und Erzeugungsvolumen sowie der Nachfrage in der Industrie bestimmt. Zwar besitzt AlzChem definierte Beschaffungsstrategien für die wichtigsten Rohstoffe und schließt langfristige Lieferverträge oder Jahresverträge zur Minimierung von Preis- und Mengenrisiken ab. Dennoch ist das Unternehmen nicht dazu in der Lage, die Risiken aus Preisschwankungen bei Rohstoffen vollständig zu beseitigen. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass AlzChem in Zeiten sinkender Rohstoffpreise aufgrund langfristiger Lieferverträge an höhere Preise gebunden ist, in Zeiten steigender Preise dagegen nicht dazu in der Lage ist, vorteilhafte Lieferverträge abzuschließen.

Ein Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen kann auch in Zeiten einer guten allgemeinen Wirtschaftslage wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf die Beschaffungspreisrisiken geht das Management von einer geringen bis mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.1.2. MARKTRISIKO

AlzChem bietet eine große Anzahl unterschiedlicher Chemieprodukte auf Basis der NCN-Kette auf diversifizierten Märkten an, von denen einige zyklisch geprägt sind, hohe Schwankungen aufweisen und unter anderem gegenüber Verbraucherausgaben und -präferenzen, Verbrauchervertrauen und -einkommen, Arbeitslosenquoten, Zinssätzen und Energiepreisen sensitiv sind. Daher kann die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem durch negative Entwicklungen in diversifizierten Sektoren und Industrien beeinträchtigt werden, insbesondere im Agrarsektor, in der Futtermittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie-, Metall-, Erneuerbare-Energien-und Automobilindustrie sowie auf dem Ernährungsmarkt.

Im Agrarsektor hängt die Nachfrage nach AlzChem-Produkten vom Produktionsniveau ab, weshalb das Unternehmen saisonalen Schwankungen sowie meteorologischen und klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. Da das Unternehmen seine Produkte in der Regel über Großhändler oder Importeure verkauft, könnten durch Veränderungen beim Einzelhandel in diesem Sektor, beispielsweise eine potenzielle Verlagerung zu anderen Großhändlern oder Importeuren oder zur Direktvermarktung, Beeinträchtigungen entstehen. Darüber hinaus sind die Produkte von AlzChem auf bestimmte Methoden der industrialisierten Landwirtschaft ausgelegt, so dass eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu Agrarerzeugnissen aus nicht industrialisierter Landwirtschaft indirekt zu einer sinkenden Nachfrage führen könnte. Zudem kann der technologische Fortschritt, etwa im Bereich der Gentechnologie, zu einem verstärkten Einsatz anderer landwirtschaftlicher Methoden führen, für die die Produkte von AlzChem nicht mehr oder nur noch in geringem Maße benötigt werden.

In der Futtermittel- und Agrochemieindustrie könnte eine Änderung der Verbrauchergewohnheiten und -präferenzen, beispielsweise ein zunehmender Trend, nur Fleisch aus biologischer Tierzucht zu verzehren, zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen. Falls Verbraucher sich dazu entscheiden, weniger Fleisch zu konsumieren, ist es grundsätzlich möglich, dass sich dies ebenfalls negativ auf die Nachfrage nach AlzChem-Produkten auswirkt.

In der Pharma-, Kosmetik- und Chemieindustrie durchlaufen die Arzneimittel, für die AlzChem chemischen Bausteine herstellt, in der Regel einen Produktlebenszyklus, an dessen Ende eine neue Generation des Arzneimittels auf den Markt gebracht wird. Somit besteht das Risiko, dass die Produkte von AlzChem in künftigen Generationen der betroffenen Arzneimittel nicht mehr benötigt werden oder seitens der Kunden von AlzChem von einem anderen Anbieter bezogen werden. Im Bereich der Kosmetika ist das Unternehmen den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt, während bei den Produkten für die chemische Industrie das Risiko eines Nachfragerückgangs infolge eines Wirtschaftsabschwungs besteht.

In der Stahlindustrie ist die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem ebenfalls dem Risiko eines Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt. Zudem könnten technologische Veränderungen in der Stahlproduktion, wie etwa eine mögliche Verlagerung hin zur Stahlproduktion aus Schrott, bei der keine Entschwefelung erforderlich ist, zu einem Rückgang der Nachfrage nach AlzChem-Produkten führen. Nachdem in der Vergangenheit die europäische Stahlindustrie gegenüber den Wettbewerbern aus China an Boden verloren und einen Trend zur Konsolidierung verzeichnet hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklungen auch negative Auswirkungen auf AlzChem haben werden.

Im Erneuerbare-Energien-Sektor ist AlzChem den Entwicklungen in der Photovoltaik- und Windenergieindustrie ausgesetzt, da es sich bei beiden um innovative Industrien mit Potenzial für kontinuierliche technologische Veränderungen handelt, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen oder diese sogar überflüssig machen könnten. In China sollen staatliche Förderungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien reduziert werden.

In der Automobilindustrie ist AlzChem insbesondere von der Nachfrage nach Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen abhängig, die direkt mit der Lage der Weltwirtschaft zusammenhängt. So würde sich beispielsweise eine weitere wirtschaftliche Abkühlung in China, das mittlerweile den weltweit größten Markt für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge darstellt, nachteilig auf die Nachfrage nach Fahrzeugen auswirken.

Im Ernährungssektor ist AlzChem bei seinen Nahrungsergänzungsmitteln den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt. Zudem hängt die Nachfrage von der allgemeinen Akzeptanz von Nahrungsergänzungsmitteln ab.

In bestimmten Segmenten und Industrien, in denen AlzChem tätig ist, passen die Kunden typischerweise ihre Beschaffungsaktivitäten an die erwarteten Wachstumsraten auf ihrem jeweiligen Markt an. Bei einem tatsächlichen oder erwarteten Wirtschaftsabschwung bemühen sich diese Kunden um eine Verringerung ihres Betriebskapitals und ihrer Lagerbestände, was zu einem erheblichen Rückgang des Absatzvolumens der AlzChem-Produkte führen kann. In Zeiten des Aufschwungs stocken Kunden ihre Lagerbestände tendenziell wieder auf, was eine höhere Nachfrage nach den Produkten von AlzChem zur Folge haben kann. Dieser Auf- und Abbau von Lagerbeständen beeinflusst sowohl die tatsächliche als auch die prognostizierte Nachfrage nach den Produkten von AlzChem und kann zu unerwarteten oder unerwartet starken Nachfrageschwankungen führen. Dies wiederum kann unerwartete Änderungen der Produktionsvolumen und der Auslastung der Produktionskapazitäten bei AlzChem zur Folge haben, die aufgrund der Kosten und Investitionen für den Betrieb der Produktionsstätten in hohem Maße mit dem Betriebsergebnis des Unternehmens korrelieren.

Ein Rückgang der Nachfrage auf einem der Märkte von AlzChem, der auch in Zeiten einer im Allgemeinen guten Wirtschaftslage möglich ist, kann wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf das Marktrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.1.3. WETTBEWERBSRISIKO

AlzChem sieht sich mit seinen verschiedenen Produkten Wettbewerb in unterschiedlicher Intensität gegenüber. In einigen Bereichen ist das Unternehmen regionaler Marktführer, weil internationale Wettbewerber - aufgrund der geografischen Distanz der Region und der chemischen Spezifikationen der betroffenen Produkte - in diesen Regionen weniger aktiv sind. In anderen Bereichen herrscht hingegen intensiver Wettbewerb. Auf einigen maßgeblichen Märkten kommen die Hauptwettbewerber aus China und Indien, die dort von Kostenvorteilen in den Bereichen Personal, Energie, Abfallentsorgung und Umwelt profitieren. Auf anderen Märkten konkurriert AlzChem mit gut etablierten und starken Wettbewerbern aus führenden Industrieregionen, die häufig weltweit tätig sind und globale Vertriebsnetze besitzen.

Einige Wettbewerber - hauptsächlich in Schwellenländern - liefern bestimmte Produkte möglicherweise unterhalb des üblichen Marktpreises und zwingen AlzChem so zur Senkung seiner Verkaufspreise, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Margen und Rentabilität haben könnte. Verschiedene Faktoren können Einfluss auf den Preis haben, zu dem ein Wettbewerber zur Lieferung seiner Produkte bereit ist, darunter auch der Zugang zu günstigen Rohstoffen und staatlichen Fördermitteln, zu denen AlzChem keinen Zugang hat. Zudem könnten im Staatseigentum stehende oder staatlich unterstützte Wettbewerber auf Maßnahmen, wie Kapazitätssteigerungen und/oder Preissenkungen auf Dumping-Niveau, zurückgreifen.

Die Fähigkeit von AlzChem zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Rentabilität ist abhängig von der Fähigkeit, sinkende Preise und Margen bei seinen Produkten durch eine Verbesserung der Produktionseffizienz und Steigerung der Absatzvolumen auszugleichen, sich auf individualisierte Produkte mit höheren Margen zu konzentrieren sowie bestehende Produkte und Anwendungen durch Innovationen zu verbessern - allesamt Maßnahmen, die Wettbewerber möglicherweise besser und kosteneffizienter umsetzen können als AlzChem. Bei vielen Produkten erfolgt der Wettbewerb neben dem Preis noch über andere Kriterien, etwa über die Leistungsfähigkeit und Qualität des Produkts, Preisfestsetzungsstrategien, Produktverfügbarkeit und Liefersicherheit. Es ist möglich, dass Wettbewerber erfolgreicher darin sind, die Kundenanforderungen an Produkteigenschaften zu erfüllen und kosteneffizient zu produzieren. In der Zukunft könnte der Preiswettbewerb bei einem größeren Teil der Produkte zunehmen, was AlzChem zu Preissenkungen zwingen könnte.

Der Wettbewerb könnte sich zudem durch neue Marktteilnehmer oder Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit konsolidieren und so Skaleneffekte erzielen, intensivieren. Einige Wettbewerber verfügen über höhere Produktionskapazitäten als AlzChem oder könnten diese aufbauen und besitzen möglicherweise umfangreichere finanzielle Ressourcen. Diese Wettbewerber könnten zudem eine wesentlich höhere operative und finanzielle Flexibilität als AlzChem besitzen. Infolgedessen könnten diese Wettbewerber besser dazu in der Lage sein, Volatilität auf ihrem jeweiligen Markt, Preisänderungen bei Rohstoffen oder Energie oder ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen standzuhalten.

Zudem könnte sich AlzChem einem zunehmenden Wettbewerb durch Unternehmen ausgesetzt sehen, die Produkte auf Basis alternativer Materialien, Technologien und Prozesse anbieten und die möglicherweise wettbewerbsfähiger oder im Hinblick auf Preis oder Leistungsfähigkeit überlegen sind und so derzeitige Kunden von AlzChem gewinnen, was zu einem Umsatzrückgang bei AlzChem führen könnte.

Der Eintritt eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Risiken könnte wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

In Bezug auf das Wettbewerbsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.1.4. SUBSTITUTIONSRISIKEN

Im Bereich der chemischen Erzeugnisse besteht das latente Risiko, dass einzelne Verbindungen durch andere chemische Substanzen beziehungsweise Verbindungen ersetzt werden. Dies wird jedoch in einem so geringen Umfang erwartet, dass die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sehr gering sein wird.

Im Marktumfeld der Landwirtschaft und der Metallurgie besteht ein latentes Risiko für die Substitution bestimmter Substanzen, zum Beispiel bei magnesiumbasierter anstatt calciumcarbidbasierter Roheisenentschwefelung oder bei der Verwendung von Kalkammonsalpeter 27 % N beziehungsweise Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung 30 % N anstatt Perlka (r) . Diesen Risiken begegnet die Gruppe durch die Entwicklung kundenspezifischer Produkte, eine intensive technische Betreuung und Beratung der Kunden sowie eine gemeinsame (Neu-)Produktentwicklung, speziell auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet.

Besonders im landwirtschaftlichen Umfeld sind eine Anwendungsberatung und ein intensiver Kundenkontakt erforderlich, so dass AlzChem durch die etablierten Strukturen in der Lage ist, die Nettorisiken deutlich zu reduzieren, und somit auch hier die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft werden kann.

Neben den Substitutionsrisiken des Marktes ist die Gruppe auch dem Risiko durch Substitutionen auf Basis von Verordnungen und Gesetzen ausgesetzt. AlzChem arbeitet hier sehr eng mit einer Vielzahl von renommierten Wissenschaftlern zusammen, um alle aktuellen und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten zu können. Nichtsdestotrotz kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Substanzen kurz-, mittel- oder langfristig nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen.

In Bezug auf die Substitutionsrisiken geht das Management von einer geringen bis mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.1.5. VERTRIEBSRISIKEN

Trotz der hohen Produktdiversifikation des Gruppenportfolios kommt es zu einer gewissen Konzentration auf der Abnehmerseite. AlzChem beliefert eine Vielzahl der Global Player der weltweiten Chemiebranche und ist somit einem branchenimmanenten Risiko ausgesetzt. Diesem wird mit einer breitgefächerten Produktpalette und einer vertragsbasierten Zusammenarbeit begegnet. Parallel zu den kundenspezifischen Produktentwicklungen werden Substanzen für verschiedenste Anwendungsgebiete beforscht, bemustert und hergestellt. Die Umstellung des Creamino (r) -Vertriebs auf Eigenvertrieb könnte dazu führen, dass die Kunden weniger kaufen, da AlzChem weniger bekannt ist und nicht als Futtermittelexperte wahrgenommen wird. Im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Eigenvertrieb des Produktes Creamino (r) unterliegt AlzChem einem latenten Risiko rein aufgrund der Tatsache, dass die Marktansprache nun direkt über die bzw. von der AlzChem-Vertriebsorganisation erfolgt. In den letzten Monaten wurden eine komplette Vertriebsorganisation sowie eine Anwendungstechnik aufgebaut. Creamino(r) ist weltweit sehr gut positioniert und am Markt etabliert, und wir verfügen über einen funktionierenden Vertrieb in der Landwirtschaft. Dieses Angebot erweitern wir nun nachhaltig und substanziell um Creamino(r). Auch neue Regionen und neue Tierarten stehen bereits auf unserer Agenda. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Wachstumskurve eine kurze Verschnaufpause macht, langfristig jedoch anhaltend stabil steigend verlaufen könnte.

In Bezug auf das Vertriebsrisiko geht das Management von einer geringen bis mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.2. FINANZMARKTRISIKEN

5.1.2.1. WÄHRUNGSRISIKO

Die Berichtswährung von AlzChem ist der Euro (EUR). Jedoch besitzt AlzChem Tochterunternehmen in den USA, in Schweden und in China, deren Rechnungslegung in der jeweiligen lokalen Währung erfolgt, das heißt in US-Dollar beziehungsweise schwedischen Kronen beziehungsweise chinesischem Renminbi. Zudem ist AlzChem in einer großen Anzahl von Ländern auf der ganzen Welt tätig. Demzufolge ist das Unternehmen Risiken aufgrund von Wechselkursschwankungen ausgesetzt, insbesondere im Hinblick auf den Wechselkurs von Euro zu US-Dollar (USD), chinesischen Renminbi (CNY), japanischen Yen (JPY) und schwedischen Kronen (SEK).

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen werden zu dem am Ende der jeweiligen Berichtsperiode geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet. Gewinn- und Verlustrechnungen von ausländischen Tochterunternehmen werden zum durchschnittlichen Wechselkurs in der Periode in Euro umgerechnet. Dementsprechend steigt oder sinkt bei Wertschwankungen anderer Währungen gegenüber dem Euro das sonstige Ergebnis und somit das Eigenkapital von AlzChem.

Gruppenunternehmen von AlzChem schließen Geschäfte in anderen Währungen als ihren funktionalen Währungen ab. Diese Geschäfte werden in der anwendbaren funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft verbucht, wobei der Wechselkurs am Tag der erstmaligen Buchung verwendet wird. Spätere Änderungen dieses Wechselkurses führen zu Gewinnen oder Verlusten aus Währungsumrechnung, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter "sonstige betriebliche Erträge" beziehungsweise "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen werden. Somit ist AlzChem dem Risiko ausgesetzt, dass bei der Währungsumrechnung Verluste entstehen und dass etwaige Erträge aus der Währungsumrechnung niedriger ausfallen als in früheren Perioden.

Zusätzliche Währungsrisiken ergeben sich aus Wechselkursänderungen bei verbuchten finanziellen und betrieblichen Positionen (einschließlich Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie bei erwarteten betrieblichen Positionen. Zu diesen Positionen zählen Rohstoffe und/oder der Verkauf von Produkten, deren Preise auf andere Währungen als die funktionale Währung der operativen Einheit lauten. Ungünstige Wechselkursänderungen können höhere Kosten oder niedrigere Absätze als diese bei Vertragsabschluss erwartet wurden sowie niedrigere Margen zur Folge haben. Die von den Gruppenunternehmen von AlzChem in Fremdwährungen abgeschlossenen Geschäfte beziehen sich auf die Beschaffung von Rohstoffen und den Verkauf von Waren. Insbesondere erfolgt der Rohstoffeinkauf zu einem bedeutenden Teil in USD und CNY. Darüber hinaus findet ein erheblicher Teil der Verkäufe in USD, CNY und JPY statt. Auch wenn die auf USD lautenden Ein- und Verkäufe von AlzChem in gewissem Umfang eine "natürliche Absicherung" bilden, beliefen sich in den Berichtsperioden die Kosten der auf USD lautenden Einkäufe auf weniger als die Hälfte des Werts der auf USD lautenden Verkäufe in den entsprechenden Perioden. Demzufolge können Änderungen des Wechselkurses des USD, CNY und/oder JPY gegenüber dem EUR erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

Neben den unmittelbaren Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von AlzChem und somit die konsolidierte Eigenkapitalausstattung des Unternehmens können Wechselkursschwankungen auch Auswirkungen auf das operative Geschäft haben. Änderungen der Wechselkurse (zum Beispiel eine Aufwertung des EUR gegenüber dem JPY und eine Abwertung des EUR gegenüber dem USD/CNY) hätten negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von AlzChem in bestimmten Märkten Risiken aus Wechselkursschwankungen und eine unzureichende Absicherung gegen diese könnten wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird zwar als mittel bis hoch angesehen, doch werden die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft.

Neben den beschriebenen Risiken unterliegt AlzChem aufgrund des weltweiten Marktauftritts auch etwaigen negativen Einflüssen aus Währungsverlusten aus sog. Hochinflationsländern. Wir sehen diese Risiken für die AlzChem-Gruppe als sehr gering an und begegnen selbigen u. a. mit der Vermeidung der Auslieferung in den betroffenen Währungen.

5.1.2.2. ZINSENTWICKLUNG ALS RISIKO FÜR PENSIONSVERPFLICHTUNGEN

Der AlzChem-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Diskontierungssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten, Lohn- und Gehaltssteigerungsraten sowie Rentensteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zur Folge haben. Die nach den Vorgaben des IAS 19 ermittelte Pensionsrückstellung wurde in Höhe von TEUR 134.629 in der AlzChem-Gruppe bilanziert.

Änderungen des Diskontierungssatzes entfalten c. p. deutliche Effekte innerhalb der Bilanz (Eigenkapital) und der Gewinn- und Verlustrechnung (Personalaufwand, Finanzergebnis). Die Gruppe trägt diesem Umstand in der Form Rechnung, dass regelmäßige Neubewertungen der Verpflichtungen erfolgen und somit eine hohe Aktualität der bilanzierten Werte sichergestellt wird.

In Bezug auf das Zinsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Der Vorstand lässt in regelmäßigen Abständen Szenariobetrachtungen im Hinblick auf die Einhaltung der Financial-Covenants-Kennzahlen durchführen und stellt somit sicher, dass Veränderungen frühzeitig erkannt und hierauf basierend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

5.1.2.3. LIQUIDITÄTSRISIKEN

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert eine zentrale Finanzierungsabteilung, welche u. a. über eine Cashpoolingstruktur die Liquidität der Konzerngesellschaften sicherstellt. Darüber hinaus sichert eine gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von AlzChem. Wir sind der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht.

In Bezug auf das Liquiditätsrisiko geht das Management von einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

AlzChem hat zum Stichtag 31. Dezember 2019 keine Sicherungsgeschäfte (§ 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB) abgeschlossen, so dass hieraus keine Risiken für bzw. Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten sind.

Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzierungsinstrumenten begegnet AlzChem durch einen aktiven Risikomanagementansatz. Durch eine aktive Zahlungsstromverfolgung können wir latente Risiken minimieren und frühzeitig angemessene Gegenmaßnahmen einleiten.

5.1.3. REGULATORISCHE RISIKEN

5.1.3.1. ENERGIERECHT

In Deutschland profitiert AlzChem gegenwärtig von Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsregelungen für Stromkosten im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG), der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), der Strompreiskompensation und bestimmter Befreiungsregelungen im Hinblick auf die Stromsteuer. Alle diese Regelungen ermöglichen energieintensiven Industrien einen Betrieb mit einem niedrigeren Stromkostenniveau, um ihre allgemeine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zusammen genommen führen diese Regelungen zu erheblichen Verringerungen der Stromkosten von AlzChem. Ohne diese Nachlässe wäre AlzChem nicht zu einem wettbewerbsfähigen Betrieb in der Lage und hätte in allen Berichtsperioden negative Betriebsergebnisse ausgewiesen. Insofern könnte bei negativer Entwicklung für den Konzern eine entwicklungsbeeinträchtigende Tatsache vorliegen.

Das EEG regelt die finanzielle Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Zudem sieht es als Grundprinzip vor, dass Versorgungsunternehmen zur Finanzierung der Förderung von Erneuerbaren Energien für jede kWh Strom, die sie an Endverbraucher liefern, die sogenannte EEGUmlage zahlen müssen. Die Versorgungsunternehmen stellen die EEG-Umlage wiederum den Endverbrauchern in Rechnung. Unter bestimmten Voraussetzungen sieht das EEG jedoch Reduzierungen der EEG-Umlage für stromintensive Unternehmen 16 aus ausgewählten Branchen vor. Diese Reduzierung kann jährlich auf Antrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt werden. AlzChem hat in der Vergangenheit an drei Abnahmestellen von Reduzierungen der EEG-Umlage profitiert und nahm diese Reduzierungsregelung 17 auch im Jahr 2019 in Anspruch. Mit Beschluss des sog. Energiesammelgesetzes im Dezember 2018 wurden neue Anforderungen an den Antrag betreffend die besonderen Ausgleichsregelungen gestellt. AlzChem sieht sich weiterhin in der Lage, die Antragsvoraussetzungen für das Jahr 2020 zu erfüllen und wird termingerecht bis zum 31. März 2020 die geforderten Unterlagen einreichen.

16 Die besondere Ausgleichsregelung wurde von Seiten der EU-Kommission im Juli 2014 für zehn Jahre beihilfenrechtlich genehmigt.
17 Merkblatt für stromkostenintensive Unternehmen 2017, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Seite 25 3.3 Nachweiszeitraum für Ermittlung der Stromkostenintensität

Die StromNEV enthält Vorschriften zu Netzentgelten. Gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV haben energieintensive Unternehmen, die an einer Abnahmestelle mindestens 10 GWh verbrauchen und eine Benutzungsstundenzahl von mindestens 7.000 Stunden 18 im Jahr erreichen, Anspruch auf ein individuelles Netzentgelt für die jeweiligen Abnahmestelle. Auf dieser Grundlage profitiert AlzChem derzeit von reduzierten Netzentgelten für die Abnahmestellen in Hart und Trostberg.

18 Berechnet als Quotient aus pro Jahr entnommener oder eingespeister elektrischer Arbeit und der in diesem Jahr höchsten Last der Entnahme oder Einspeisung - § 2 Nr. 3 StromNEV

Im Rahmen des KWKG wird eine moderate Finanzierung für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bereitgestellt. Diese Finanzierung beruht auf einem Aufschlag auf die Netzentgelte (KWKG-Umlage) und führt somit zu einem Anstieg der allgemeinen Energiepreise. Dieser Aufschlag wird bei einem jährlichen Verbrauch von bis zu 1 GWh grundsätzlich in voller Höhe erhoben. Energieintensive Unternehmen, wie AlzChem, profitieren jedoch von einer Begrenzung der KWKG-Umlage. Nach Besprechungen zwischen der deutschen Regierung und der Europäischen Kommission wurden das KWKG und insbesondere die Regelung für energieintensive Unternehmen geändert, um sie in Einklang mit den EU-Vorschriften zu staatlichen Beihilfen zu bringen. Gemäß den neuen Vorschriften, die am 1. Januar 2017 in Kraft getreten sind, haben Unternehmen, die die Anforderungen für eine Reduzierung der EEG-Umlage erfüllen, auch Anspruch auf eine Reduzierung der KWKG-Umlage. In ihrer Pressemitteilung vom 23. Mai 2017 19 hat die EU-Kommission nach den EU-Beihilfevorschriften die Ermäßigung für Umlagen für energieintensive Unternehmen genehmigt 20 .

19 Europäische Kommission-Pressemitteilung, Brüssel, 23 Mai 2017: "Staatliche Beihilfen: Kommission gibt grünes Licht für Ermäßigungen bei KWK-Umlagen für energieintensive Unternehmen in Deutschland und Italien" IP/17/1440
20 Die Genehmigung der Kommission ist für 10 Jahre befristet lt. Rn. 39 der Entscheidung C (2017) 3400 final vom 23. Mai 2017.

Im Rahmen der Strompreiskompensation können geeignete Unternehmen staatliche Beihilfen beantragen, um sich für die steigenden Strompreise infolge des Emissionshandels finanziell entschädigen zu lassen. Die staatlichen Beihilfen sind auf Unternehmen aus bestimmten Wirtschaftssektoren mit besonders stromintensiven Produktionsprozessen - wie AlzChem - beschränkt. Der Zuschuss wird nach dem Ermessen der zuständigen Behörde auf Antrag durch den Begünstigten gewährt; ein Rechtsanspruch auf die Gewährung der Beihilfen besteht nicht. Unternehmen konnten erstmals im Jahr 2014 eine Kompensation für indirekte CO2-Kosten in 2013 beantragen. AlzChem wurde in der Vergangenheit eine Strompreiskompensation bewilligt. Auch für die Zukunft erwartet das Unternehmen, eine solche Strompreiskompensation zu erhalten. Jedoch gilt die Strompreiskompensation nur bis zum Jahr 2020 und ist jährlich auf einen festen Gesamtbetrag begrenzt. Darüber hinaus wird die staatliche Beihilfe von 2013 bis 2020 schrittweise zurückgefahren. Ferner wurde in der Strompreiskompensation der Preis für CO2-Zertifikate mit EUR 5,88 pro Zertifikat festgeschrieben. Die Marktpreise für CO2-Zertifikate sind seither deutlich angestiegen.

Ferner profitiert AlzChem als Verteilnetzbetreiber derzeit von einer Vereinbarung mit einem benachbarten Verteilnetzbetreiber, nach der beide Parteien ein Pooling von zwei Netzanschlüssen und die Berechnung eines gemeinsamen Netzentgelts vornehmen. Bei einer gepoolten Berechnung von Netznutzungsentgelten sinken die Netzentgelte in der Regel, weil die kostenintensiven Lastspitzen begradigt werden. Das Pooling ist für AlzChem somit vorteilhaft, da es die Netznutzungsentgelte reduziert. Laut einer aktuellen gerichtlichen Entscheidung ist es jedoch derzeit unklar, ob die Rechtsgrundlage für dieses Pooling, § 17 Abs. 2a StromNEV, Bestand hat. Zwar hat der BGH in zwei Entscheidungen (EnVR 22/17 und EnVR 32/17) in 2018 die Pooling-Vorschriften anerkannt, ein latentes Restrisiko kann unseres Erachtens jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden.

Ferner besteht die Möglichkeit, dass die Voraussetzungen oder der Umfang der vorstehend genannten Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen - die Reduzierungen

der EEG-Umlage,

der Netzentgelte und

der KWKG-Umlage,

die Strompreiskompensation,

die Befreiungen von der Stromsteuer,

das Pooling von Netzanschlüssen und

die Erhebung eines gemeinsamen Netznutzungsentgelts

- durch neue gesetzliche Vorschriften geändert werden, dass diese Rechte abgeschafft werden, dass Regulierungsbehörden ihren Ermessensspielraum im Hinblick auf diese Sonderrechte zum Nachteil von AlzChem ausüben oder dass durch Rechtsprechung gesetzliche Vorschriften zum Nachteil von AlzChem konkretisiert werden.

Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass einige Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsregelungen für energieintensive Industrien in der Zukunft weitgehend beibehalten werden, um deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, besteht gleichzeitig eine allgemeine gesetzgeberische Tendenz - häufig ausgelöst durch EU-Kontrollen zu staatlichen Beihilfen - zum Abbau entsprechender Vorrechte. Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Unternehmen wurden beziehungsweise werden in der politischen Debatte in regelmäßigen Abständen kritisiert und Vertreter bestimmter politischer Parteien haben immer wieder eine Abschaffung der bestehenden Rechte gefordert. Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass zukünftig, politisch getrieben, die Abschaffung der Rechte für energieintensive Industrien gefordert wird. Darüber hinaus haben gesetzgeberische Maßnahmen in anderen Bereichen der Energieregulierung, wie etwa Beschränkungen hinsichtlich der Stromerzeugung aus Atomkraft in Deutschland sowie staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Erneuerbare Energien, zu einem allgemeinen Anstieg der Energiekosten geführt und können dies auch künftig tun.

Das beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 der großen Koalition wird AlzChem zukünftig mit weiteren Kosten belasten. Der europaweite, übergreifende Zertifikatehandel für alle Sektoren inklusive der sog. Nicht-ETS 21 -Anlagen wird diese Kostenbelastung bei AlzChem auslösen. Auch wenn das Unternehmen bereits seit Jahren in Energierückgewinnung, Abwärmenutzung sowie Prozesseffizienz investiert, sind durchaus jährliche Belastungen von bis zu EUR 1 Mio. vorstellbar.

21 ETS = Emissions Trading System

Alle diese Aspekte bergen ein hohes Risiko, dass AlzChem bedeutend höhere Energiepreise zahlen muss, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hätte.

In Bezug auf die Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit Änderungen dieses komplexen Rechtsgebiets geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit, jedoch von einer sehr hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

Vor diesem Hintergrund besteht zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung keine wesentliche Unsicherheit, die einzeln oder insgesamt bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen könnte.

5.1.3.2 BREXIT

Die AlzChem-Gruppe unterhält auch Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich. Aufgrund des eher untergeordneten Umfangs geht die Gruppe heute zwar mit einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit davon aus, dass es auch im B2B-Geschäft zu nachhaltigen Veränderungen beziehungsweise administrativen Hürden kommen wird, diese jedoch von keiner wesentlichen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sein werden.

5.1.3.1 ZULASSUNGEN

Im August 2019 hat die Europäische Chemikalienagentur (European Chemicals Agency - "ECHA") ein im Auftrag der EU-Kommission erstelltes vorläufiges Gutachten veröffentlicht, welches vorschlägt, die Anwendung von Kalkstickstoff als Düngemittel im Anschluss an eine dreijährige Übergangsfrist zu untersagen. Zu diesem Gutachten hat im September 2019 ein sechsmonatiges, voraussichtlich im März 2020 endendes öffentliches Konsultationsverfahren begonnen, an dem sich auch AlzChem mit umfangreichen neueren, in dem Gutachten bisher nicht berücksichtigten Daten beteiligt hat. AlzChem geht davon aus, dass sich das bisher vorgeschlagene Anwendungsverbot bei einer angemessenen Berücksichtigung dieser Daten nicht unverändert aufrechterhalten lässt oder ggf. sogar ganz entfällt. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass das endgültige Gutachten weiter ein Anwendungsverbot empfiehlt.

Sollte die EU-Kommission einer solchen Empfehlung folgen, müsste sich AlzChem auf eine niedrigere Nachfrage nach Perlka(r) in seiner Eigenschaft als Düngemittel und ggf. auch nach anderen Produkten, auf die sich die ECHA-Argumentation übertragen ließe, einstellen. Es ist nicht sicher, ob die für ein Anwendungsverbot regelmäßig verfügte mehrjährige Übergangsfrist ausreichend wäre, um insbesondere die dadurch drohenden Umsatzausfälle - zum Beispiel durch Zuwächse in anderen Märkten oder Anwendungsbereichen oder mit anderen Produkten - vollständig zu kompensieren.

In Bezug auf dieses regulatorische Risiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.4. COMPLIANCE-RISIKEN

Der AlzChem-Konzern betreibt Produktionen in Deutschland und Schweden sowie Vertriebsgesellschaften in den USA und in China, so dass bereits aufgrund der komplexen internationalen und nationalen Rechtslage das latente Risiko einer Regelverletzung vorliegt. Aus diesem Grund hat der Konzern einen Compliance Manager bestellt und eine Compliance-Organisation aufgebaut. Unser Compliance-Managementsystem hat zum Ziel, das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicherzustellen. Potenzielle Zuwiderhandlungen sollen schon im Vorfeld erkannt und systematisch unterbunden werden.

Das Compliance-Managementsystem leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Compliance in unseren operativen Geschäftseinheiten und deren Prozessen. Regelmäßige Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter in Deutschland, Schweden, den USA und China sollen das Verständnis und die Sensibilität gegenüber dem Themenkomplex verstärken. In Bezug auf das Risiko der grundsätzlichen Compliance-Verstöße geht das Management von einer hohen Wirkung der aufgestellten Organisation aus, so dass eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine sehr geringe negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gesehen werden.

5.1.5. RECHTS-, PROZESS- UND GESETZESÄNDERUNGSRISIKEN

Der AlzChem-Konzern ist zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht und Umweltschutz. Aktuell befindet sich die Gruppe in keinen wesentlichen Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.

Die geschäftlichen Aktivitäten von AlzChem, insbesondere die Standorte, die Anlagen, die Produkte und die operative Tätigkeit, müssen eine Vielzahl unterschiedlicher regulatorischer Anforderungen in den Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, einhalten und werden von diesen beeinflusst. Der regulatorische Rahmen für die Geschäftstätigkeit von AlzChem unterliegt laufenden gesetzgeberischen Änderungen und Entwicklungen, die kostenintensive Compliance-Maßnahmen erforderlich machen können. Insbesondere der regulatorische Rahmen für Umweltschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsangelegenheiten allgemein sowie für die Herstellung und das Inverkehrbringen von Produkten unterliegt häufigen Änderungen, die in den meisten Fällen zur Auferlegung strengerer Anforderungen führen. Diese strengeren Anforderungen resultieren in der Regel aus dem wissenschaftlichen Fortschritt oder aus einer Änderung der sozialen Akzeptanz von Risiken, die unter anderem für das aus gesundheits- und sicherheitssensiblen Produkten bestehende Produktportfolio von AlzChem relevant ist.

Für AlzChem sind die ständige gesetzgeberische Veränderung und Entwicklung von großer Bedeutung, da das Unternehmen in regulierten Bereichen tätig ist, in denen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bescheinigungen und andere Bewilligungen, wie etwa Produktgenehmigungen und wasserrechtliche Erlaubnisse, in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum gewährt werden und nur verlängert werden, wenn - möglicherweise geänderte - Anforderungen erfüllt werden. Es besteht grundsätzlich keine Gewissheit, dass AlzChem zur Verlängerung aller für seine Geschäftstätigkeit erforderlichen Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse in der Lage sein wird.

Darüber hinaus können vorhandene Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse zu einem späteren Zeitpunkt von der zuständigen Behörde mit Einschränkungen oder Verpflichtungen versehen werden, um strengere rechtliche Anforderungen aufzuerlegen. Insbesondere können die vorhandenen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Registrierungen sowie Aufführungen in Listen oder sonstigen Formen von Genehmigungen von AlzChem für das Inverkehrbringen von Produkten aufgrund der sich weiterentwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Grundlage für bestimmte Risikobewertungen bilden, zeitlich beschränkt oder widerrufen werden.

Überdies wird in zahlreichen rechtlichen - insbesondere umweltrechtlichen - Vorschriften auf undefinierte Rechtsbegriffe, wie "Stand der Technik" oder "Stand von Wissenschaft und Technik", Bezug genommen. Aus diesem Grund kann es angesichts des technischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Entwicklung erforderlich werden, Anlagen, Systeme und andere Einrichtungen sowie Abläufe und Produkte anzupassen, ohne dass eine ausdrückliche rechtliche Änderung vorliegt.

Im deutschen Recht besteht aktuell für AlzChem die relevanteste umweltrechtliche Änderung in der Novellierung der TA Luft, die 2020 erwartet wird. Hier sind verschärfte Grenzwerte und eine Reihe von zusätzlichen Regelungen zu erwarten. Nebenbei wird auf EU-Ebene das BREF-Dokument "Waste Gas Treatment in the Chemical Industry" vorbereitet, so dass in den nächsten vier bis fünf Jahren deutliche Verschärfungen im Bereich Immissionsschutz zu erwarten sind.

Bei der Umsetzung der novellierten Störfallverordnung (2017) gab es im Laufe von 2019 mehr Klarheit über Vollzugsdetails. Weitere Vertiefungen des Vollzugs sind vor allem noch von den Rechtsbehörden auf Landesebene zu erwarten. AlzChem geht insbesondere von aufwändigeren administrativen Auflagen in Bezug auf die Antragsverfahren und die Beteiligung der Öffentlichkeit aus.

Im Wasserrecht bringt die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) (in Kraft seit 1. August 2017) verschärfte Schutzmaßnahmen mit sich. Insgesamt zeichnet sich auch für die Zukunft eine erhebliche Zunahme der bürokratischen Belastung von AlzChem ab, zum Beispiel bei Anzeigen im Zusammenhang mit wasserrechtlichen Eignungsfeststellungen. Auch ist zu erwarten, dass der Aufwand für die Beantragung von neuen wasserrechtlichen Einleitgenehmigungen für die Abwässer der Standorte in den nächsten fünf Jahren erheblich zunehmen wird. Diese Entwicklung, etwa über die letzten zehn Jahre hinweg, fußt vor allem auf der Integration von EU-Recht und EU-Rechtsprache in das deutsche Umweltrecht. Schließlich werden in der Bundesrepublik neue Vorschriften in einem novellierten Abwasserabgabengesetz vorbereitet, mit zusätzlichen Schadstoffparametern, so dass hier eine deutliche Kostenzunahme erwartet werden kann.

5.1.6. IT-RISIKEN

Die weltweite Zunahme von Bedrohungen für die Informationssicherheit und eine größere Professionalität in der Computerkriminalität führen zu Risiken in Bezug auf die Sicherheit der Produkte, Systeme und Netzwerke sowie zu Risiken hinsichtlich der Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit von Daten. Eine Bedrohung der kritischen IT-Systeme und Anwendung kann eine direkte Auswirkung auf die Produktion oder die Abwicklung der Lieferkette haben. Sollten Daten nicht verfügbar sein oder manipuliert werden, kann dies bspw. die Anlagensicherheit und die Richtigkeit der Finanzberichterstattung gefährden. Unbefugter Zugriff auf sensible Daten, wie zum Beispiel wettbewerbsrechtlich relevante Informationen oder Forschungsergebnisse, kann unsere Wettbewerbsposition gefährden. Hinzu kommt der damit verbundene Reputationsverlust.

Um derartige Risiken zu minimieren, ist Informationssicherheit ein fester Bestandteil unserer Geschäftsprozesse. Seit 2017 sind die deutschen Standorte von AlzChem in allen Unternehmensbereichen gemäß der weltweit anerkannten Norm ISO/IEC 27001 zertifiziert. Unser assetbasiertes Risikomanagement der Informationssicherheit hat die Aufgabe, Gefährdungen in wirtschaftlicher Weise zu beherrschen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der weiteren Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins aller Mitarbeiter im täglichen Umgang mit sensiblen Informationen. Dazu werden unsere Mitarbeiter regelmäßig zu Informationssicherheit und Datenschutz geschult. Unsere kritischen Geschäftsprozesse werden auf redundant ausgelegten Hochverfügbarkeitssystemen betrieben. Datensicherungsverfahren entsprechen dem Stand der Technik. Die Wirksamkeit der Maßnahmen zum Schutz unserer stabilen IT-Systeme, Backup-Verfahren, Viren- und Zugangsschutz, Verschlüsselungssysteme und physische Zutrittsperimeter lassen wir regelmäßig durch unabhängige Tests und Audits prüfen. Eine Cyber-Versicherung minimiert das Restrisiko.

In Bezug auf die Risikoeinschätzung geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit sowie von einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.

5.1.7. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER RISIKOLAGE

Die Risikosituation der AlzChem-Gruppe hat sich im Vergleich zu den Rumpfgeschäftsjahren 2018/I und 2018/II nicht wesentlich verändert. Die aktuelle Bewertung zeigt auf, dass heute keine der zuvor berichteten Risiken bestandsgefährdend sind. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten. Aufgrund unseres breitgefächerten Produktportfolios, unserer Fachkenntnisse und Marktexpertisen sowie der nachhaltigen Innovationskraft sind wir überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen realisieren und den Herausforderungen, die sich aus den vorgenannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können.

5.2. CHANCENBERICHT

Im Rahmen unseres Risikomanagements identifizieren und bewerten wir auch regelmäßig Chancen, die sich in unseren Geschäftsfeldern ergeben. Diese stellen jedoch nur einen kleinen, aber den für uns bedeutendsten Ausschnitt der sich uns bietenden Möglichkeiten dar. Zudem ist die Bewertung der Chancen fortlaufenden Änderungen unterworfen. Die hier aufgeführten bedeutendsten Chancen werden von uns gleichgewichtig verfolgt. Die Chancen verfolgen wir aktiv und transferieren diese in unsere internen Steuerungsgrößen. Hierzu verweisen wir auf unsere oben genannten Leistungsindikatoren.

Der Chancenkonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Chancen unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Chancen liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor.

5.2.1. DIVERSIFIKATION

Die AlzChem-Gruppe betreibt einen stabilen NCN-Stammbaum mit den wesentlichen Produkten Calciumcarbid, Düngemittel Kalkstickstoff/Perlka(r), Cyanamid, Dicyandiamid, Nitroguanidin und weiteren hochwertigen Derivaten, wie zum Beispiel DYHARD(r), Creapure(r) und Creamino(r). Das Unternehmen ist bestrebt, mit einer Kombination aus Diversifikation, Marktdurchdringung und Marktentwicklung die Chancen auf Wachstum konsequent zu nutzen. Neben traditionellen Produkten investiert die Gesellschaft fortlaufend in neue Produkte, wie zum Beispiel Creamino(r), NITRALZ(r) und LIVADUR(r).

Die gesamte Produktpalette wird überwiegend in den Märkten Ernährung, Erneuerbare Energien, Feinchemie, Pharma, Landwirtschaft und Metallurgie abgesetzt. Aufgrund der breiten Produktpalette und der Vielzahl an Endmärkten entwickelte sich die Gesellschaft bisher mit stabilem Umsatz- und Ergebniswachstum. Diese hohe Diversifizierung unterstützt dauerhaft ein sehr ausgeglichenes Umsatz- und Ergebniswachstum mit Standbeinen in vielen unterschiedlichen Marktsegmenten und Branchen. Hierbei ist es dem Konzern bisher immer gelungen, konjunkturelle oder regionale Absatzschwankungen in der einen Branche durch Wachstum in einem anderen Segment oder Land auszugleichen oder sogar zu überkompensieren.

5.2.2. GLOBALE PRÄSENZ

Durch die globale Präsenz in mehr als 70 Ländern werden umfassende Marktpotenziale identifiziert und mit den hausintern fortentwickelten Projekttools konsequent abgearbeitet sowie kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt.

5.2.3. MARKTEINTRITTSBARRIEREN

AlzChem profitiert von den Eintrittsbarrieren zu den Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist. Für potenzielle neue Wettbewerber kann es zeitaufwendig und kostenintensiv sein, einen integrierten Produktionsverbund ähnlich dem von AlzChem betriebenen einzuführen, Zertifizierungen, Registrierungen und Zulassungen für Anlagen und Produkte in einem stark regulierten Marktumfeld zu erlangen sowie das Niveau von AlzChem an Know-how und gewerblichen Schutzrechten zu erreichen.

Integrierter Produktionsverbund

AlzChem ist ein vertikal integrierter Hersteller von Spezialchemikalien im NCN-Verbund. Die Wettbewerber konzentrieren sich auf verschiedene Sektoren des NCN-Verbunds, während AlzChem mit dem integrierten Produktionsverbund die Möglichkeit hat, die gesamte NCN-Kette abzudecken. Der integrierte Produktionsverbund gibt dem Unternehmen besondere Flexibilität, um mit Nachfrageveränderungen bei einzelnen Produkten besser umgehen zu können.

Zudem ist AlzChem aufgrund des breit gefächerten Produktsortiments und der Ausrichtung auf verschiedene Märkte weniger von bestimmten Branchen abhängig. Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell in Verbindung mit dem integrierten Produktionsverbund ist es wahrscheinlicher, dass negative Entwicklungen in einer Branche durch positive Entwicklungen in anderen Branchen ausgeglichen werden können, insbesondere auch aufgrund von Synergieeffekten, die AlzChem im Produktionsprozess sowie in der Forschung und Entwicklung erzielen kann, da viele Produkte des Unternehmens auf dem NCN-Verbund basieren.

Überdies ist das Segment Specialty Chemicals nicht von externen Zulieferern für Zwischenprodukte auf Basis von Calciumcarbid abhängig. AlzChem ist somit in geringerem Maße nachteiligen Markttendenzen ausgesetzt. Nach Auffassung des Unternehmens bedingen all diese Faktoren ein effizientes und belastbares Geschäftsmodell, das sich als stabil und - wegen der Kostenwettbewerbsfähigkeit - als finanziell erfolgreich erwiesen hat. AlzChem kann trotz der hohen Spezialisierung der Produkte des Segments Specialty Chemicals seine Produktionsstätten für eine Vielzahl an Produkten nutzen, was dem Unternehmen nach seiner Einschätzung infolge der Vertikalintegration einen Wettbewerbsvorteil bei der Ressourceneffizienz verleiht.

Aufsichtsrechtliche Eintrittsbarrieren in den Märkten

Einige der Sektoren, in denen AlzChem tätig ist, sind stark reguliert. Dies gilt in besonderem Maße für den Markt für chemische Erzeugnisse im Allgemeinen, den Markt für Biozid-Produkte und Pflanzenschutzmittel, den Markt für Nahrungsergänzungsmittel und Tierfutterzusatzstoffe sowie den Pharma- und Kosmetiksektor. AlzChem verfügt über die nötigen Zulassungen, Registrierungen und Bescheinigungen, um seine Produkte in diesen stark regulierten Märkten zu produzieren und zu vertreiben. Das Unternehmen besitzt bestimmte Bescheinigungen, Registrierungen und Zulassungen, deren Erlangung für potenzielle Wettbewerber unter Umständen schwierig, kostenintensiv oder zeitaufwendig ist. Beispielsweise betreibt AlzChem Anlagen, die mit den Grundsätzen und Leitlinien der guten Herstellungspraxis (good manufacturing practice - GMP) im Einklang stehen. Die Einhaltung dieser GMP ist unter anderem für die Produktion von Medizin- und Kosmetikprodukten in der EU eine regulatorische Voraussetzung. AlzChem hat zudem die zwei Health Claims für sein Produkt Creapure(r) eingeholt und darf somit bei der Werbung für das Produkt bestimmte Angaben machen.

Know-how, Marken und gewerbliche Schutzrechte

Hohe Produktqualität, Lieferzuverlässigkeit, Prozess-Know-how und gewerbliche Schutzrechte sind das Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von AlzChem, so dass es für die Wettbewerber schwierig ist, in die Märkte zu gelangen, in denen die AlzChem-Marken vorherrschen. Insbesondere im Segment Specialty Chemicals sind Innovationen und Know-how von grundlegender Bedeutung. Zudem sind mehrere AlzChem-Produkte durch Patente geschützt, die Wettbewerber daran hindern, Produkte von AlzChem zu imitieren und zu niedrigeren Preisen zu vertreiben. Zum aktuellen Stichtag hält das Unternehmen 524 erteilte Patente und weitere 87 Patentanmeldungen. Überdies hält AlzChem 765 registrierte Marken sowie 115 Markenanmeldungen.

5.2.4. WACHSTUMSPOTENZIAL IM EINKLANG MIT MEGATRENDS

AlzChem vertreibt seine Produkte in diversifizierten Märkten, die sich voraussichtlich entsprechend den globalen Megatrends entwickeln werden, das Potenzial zu einem stabilen Wachstum haben und somit der Geschäftsentwicklung von AlzChem zugutekommen dürften.

Bevölkerungswachstum

Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist 22 . AlzChem sieht sich gut positioniert, um von diesem Megatrend zu profitieren. Die Düngemittel und anderen Produkte für die Landwirtschaft seiner Segmente Specialty Chemicals und Basics & Intermediates treiben das Wachstum der industriellen landwirtschaftlichen Produktion voran. Creamino(r) ist zum Beispiel ein patentiertes Futtermitteladditiv des AlzChem-Segments Specialty Chemicals, das weltweit eingesetzt wird. Es führt zu einer besseren Versorgung mit dem wichtigen Biomolekül Kreatin. Dadurch wird die Energieversorgung verbessert und letztendlich werden ein gesundes Wachstum sowie ein effizienter Futterverbrauch gefördert. Neben der Verwendung für Geflügel könnte Creamino(r) in diversen Ländern, wie auch in Europa, vermehrt in der Ernährung für Schweine genutzt werden, wodurch eine bessere Futterverwertung, ein höheres Schlachtgewicht, eine kürzere Mastzeit und im Falle von Geflügel ein höherer Anteil an Brustfleisch erreicht werden können. Daher ist AlzChem überzeugt, von der zunehmenden Industrialisierung und Standardisierung der Fleischproduktion profitieren zu können, die durch die begrenzte Verfügbarkeit von Anbaufläche und das Bevölkerungswachstum noch verstärkt werden.

22 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/ Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf)

Gesundes Altern

AlzChem geht davon aus, dass die Pharmabranche, insbesondere das Segment der aktiven pharmazeutischen Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients - API), von einer alternden Bevölkerung, einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern (insbesondere in Schwellenländern), dem Aufkommen neuer Trägerstoffe in der Pharmabranche sowie dem vermehrten Auftreten lebensstil- und altersbedingter Erkrankungen profitieren wird.

Nach Einschätzung von AlzChem wird die Ernährungsindustrie von dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher und Innovationen bei Gesundheitstechnologien beeinflusst. Die Produkte Creapure(r) und LIVADUR(r), Nahrungsergänzungsmittel, die von AlzChem bisher hauptsächlich an die Sporternährungsindustrie vertrieben wurden und den Muskelaufbau und die körperliche Leistungsfähigkeit fördern, sowie Bioselect(r), das aus hochreinem Guanidinhydrochlorid besteht und in der Biotechnologie, der Diagnostik und der Pharmaindustrie angewandt wird, dürften von diesen Megatrends profitieren -insbesondere weil einige dieser Produkte möglicherweise auch in Nischenbereichen der Kosmetik und des Gesundheitswesens eingesetzt werden können.

Energieeffizienz

Am 12. Dezember 2015 schlossen 195 Länder das Übereinkommen von Paris zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Trotz des angekündigten Austritts der USA erwartet AlzChem, dass diese und andere damit verbundene politische Entwicklungen zum Megatrend der Ablösung fossiler Energiequellen durch Erneuerbare Energien auf mittel- bis langfristige Sicht beitragen werden. Vor dem Hintergrund eines Rekordausstoßes 23 von Treibhausgasen, extrem hoher Temperaturen und eines starken Anstiegs der Eisschmelze in der Arktis geht das Unternehmen davon aus, dass es zu einer weltweiten Zunahme der Photovoltaik- und Windkraftanlagen als Quellen für Erneuerbare Energien kommen wird beziehungsweise muss.

23 Die Emissionen der drei schädlichsten Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas, haben 2017 neue Rekordausmaße erreicht, hieß es in dem Jahresreport 2017 der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft (AMS) und der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA). Die weltweite Kohlendioxid-Konzentration stieg demnach im vergangenen Jahr auf einen Wert von 405 ppm. Dies ist der höchste Wert seit Beginn dieser Messungen. Seit den frühen sechziger Jahren habe sich die Zunahme von CO2 in der Erdatmosphäre fast vervierfacht, konstatierten die US-Experten.

Das Segment Specialty Chemicals von AlzChem umfasst unter anderem die Produktgruppe DYHARD(r) in Windturbinen, aber auch in der Automobil- sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie, die das Gewicht von Autos und Flugzeugen verringert und damit deren Energieeffizienz verbessert. Im Gesamtjahr 2019 waren mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse des Segments Specialty Chemicals auf die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz zurückzuführen.

5.2.5. STARKE MARKEN

AlzChem verfügt über ca. 765 registrierte Marken und hat 115 Markenanmeldungen beantragt. Dieses breite, etablierte Markenspektrum bietet dem Unternehmen besondere Marktchancen.

5.2.6. DIREKTVERTRIEB

AlzChem hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Direktvermarktungskanäle für verschiedene Produkte weiterhin sukzessive ausgebaut. In 2020 wird das so beibehalten, so dass AlzChem auf Basis einer höheren Kundennähe ein attraktiveres Preis- und Serviceangebot offerieren kann. Auch der Einstieg in den Eigenvertrieb unseres Produktes Creamino(r) bringt eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten mit sich. Für uns besteht die Möglichkeit, dass wir die Integration, die ja in der Verbundproduktion ohnehin tief in unserer DNA verankert ist, nun auch auf die volle Wertschöpfung für unser derzeit zukunftsstärkstes Produkt ausdehnen können. Durch unsere Kundennähe können wir gezielter auf die Anforderungen und Wünsche der Anwender eingehen und so unser Creamino(r) stetig den Kunden- bzw. Marktanforderungen anpassen.

5.2.7. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER CHANCEN

Obwohl die reine Anzahl der beschriebenen Risiken unter Umständen höher erscheinen mag als die der identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgeglichenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf einen stabilen Mix aus neuen, wachstumsstarken und im Markt etablierten Produkten beziehungsweise Marken in verschiedenen Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifikation zu einer Risikominderung bei. Wir investieren gezielt über unser Wachstumsprodukt Creamino(r) sowie die Produktbereiche der Erneuerbaren Energien, Ernährung und NITRALZ(r) in zukunftsträchtige Branchen. Dabei steht das Thema Innovation bei sämtlichen Aktivitäten im Mittelpunkt unserer Tätigkeit.

Die oben aufgeführten Aktivitäten bieten über den zugrundeliegenden Prognosezeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen für uns. Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und konkretisieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwicklung zu Umsatzerlösen, EBITDA beziehungsweise Konzernjahresüberschuss. Des Weiteren werden wir neue Chancen aktiv suchen, deren Umsetzung prüfen und gegebenenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prognostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage haben.

6. PROGNOSEBERICHT

Die Prognosen der AlzChem Group AG für Geschäftsjahr 2020 basieren auf folgenden Annahmen:

Weltweites Wachstum von 2,5 % bis 3,0 %

Wechselkurs EUR/US-Dollar von USD 1,12

Keine signifikanten Verwerfungen an den Einkaufs- und Absatzmärkten

Bestehende Zulassungen bleiben erhalten

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die prognostizierten Bandbreiten und Werte der finanziellen Leistungsindikatoren des Konzerns für das Geschäftsjahr 2020:

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Prognose für 2020 Einheit 2019 Prognose 2020
Konzernumsatz TEUR 376.072 leicht steigend bis stark steigend
Bereinigtes EBITDA TEUR 50.078 auf Vorjahr bis stark steigend
Bereinigte EBITDA-Marge % 13,3 stabil auf Vorjahr
Bereinigtes EBIT TEUR 30.586 auf Vorjahr bis stark steigend
Vorratsquote % 19,8 auf Vorjahr bis leicht rückläufig
EK-Quote % 17,9 leicht steigend
Verschuldungsgrad 0,79 stabil

Das geplante Umsatzwachstum soll organisch erzielt werden. Vordringlicher Wachstumstreiber sind Mengeneffekte. Preiseffekte werden in dem Maße eine Rolle spielen, wie es die Situation auf den Rohstoffmärkten gegebenenfalls erfordert. Ziel wird weiterhin sein, den Produktmix noch weiter hin zu komplexen Molekülen sowie wertschöpfungskettenintensiven Produkten zu entwickeln und so zusätzliche Impulse für Umsatz und Ertrag zu generieren.

Die Geschäftsentwicklung in den Segmenten stellt sich stabil wachsend dar. Im Segment Specialty Chemicals wird neben einem Ausbau des Creamino(r)-Geschäfts mit einer sukzessiven Überführung der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline in Produkte gerechnet.

Das Segment Basics & Intermediates wird durch weiteres Wachstum des Produktbereichs NITRALZ(r) unterstützt. Aber auch die Sektoren Landwirtschaft und Metallurgie werden zumindest stabil gesehen. Der Ausbau der Produktpalette kann hier ein zusätzliches Wachstum ermöglichen. Mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung im Automotive-Bereich behaftet, wobei zweifelhaft ist, ob bereits eine gewisse Erholung in 2020 einsetzt.

Im Segment Other & Holding sollen stabile Umsätze an den Chemieparks in Trostberg und Hart erzielt werden.

Der Start für die zusätzlichen Kapazitäten in der neuen Creamino(r)-Produktionsanlage sowie die Erweiterung der NITRALZ(r)-Anlagen seit Mitte 2019 sind 2020 die Basis des Mengenwachstums der Gruppe. Im Jahr 2020 werden überdies die Bemühungen fortgesetzt, die Werksinfrastruktur an die gestiegenen Anforderungen anzupassen. Im Gleichklang hierzu werden die kontinuierliche Prozessoptimierung und Engpassbeseitigung vorangetrieben.

Ergebnisseitig werden keine weiteren signifikanten Kostensteigerungen aus dem Rohstoffsektor erwartet. Hier sieht das Management tendenziell eine gewisse Beruhigung am Markt. Auch der Energiesektor wird zwar weiterhin als volatil und schwierig in der Prognose eingestuft, doch zeigen die Strompreise an der deutschen und schwedischen Börse seit einigen Wochen bzw. Monaten einen stabilen bis teilweise durchaus auch sinkenden Trend. Allerdings liegen die Forwards bis 2022 weiterhin auf einem Niveau oberhalb des abgeschlossenen Geschäftsjahres von AlzChem.

Die Personalkosten der AlzChem-Gruppe werden mit einem Anstieg von 3 % bis 5 % gesehen, ausgelöst durch Verstärkungen der Belegschaft und reguläre Tarifanpassungen.

Zusammengefasst möchte AlzChem, aufbauend auf einem stabilen Basics & Intermediates-Geschäft, die Produkte des Segments Specialty Chemicals entwickeln bzw. im Markt stärker sowie breiter verankern. AlzChem plant weiterhin, mit einem hoch diversifizierten Produkt- und Kundenportfolio Nischen- sowie Volumenmärkte zu bedienen und mit speziellen Kundenlösungen zu punkten.

Für den finanziellen Leistungsindikator Vorratsvermögen wird eine stabile bis leicht rückläufige Entwicklung prognostiziert. Aufbauend auf den Erkenntnissen des gestarteten Optimierungsprojektes werden Maßnahmen implementiert und in 2020 weiter vorangetrieben. AlzChem geht weiter hin von saisonbedingten Auf- sowie Abschwüngen im Vorratsvermögen aus. Ebenso versucht AlzChem weiterhin, Strom in Form von Produkt zu speichern, so dass temporäre Beschaffungspreisschwankungen unter Umständen geglättet werden können.

Eine Maxime der Gruppe ist eine extrem hohe sowie äußerst flexible Lieferfähigkeit. Dieses Ziel konkurriert in gewissem Umfang mit dem Vorratsziel, wird vom Management auf lange Sicht jedoch höher gewichtet.

AlzChem wird im Betrachtungszeitraum seine Wachstumsprojekte weiter vorantreiben. Dazu gehören:

die Kapazitätserweiterung der NITRALZ(r)-Produktion,

die kontinuierliche Erneuerung der Verteilnetzstruktur der AlzChem Netz GmbH,

die Investition in die Emissionsminderung innerhalb der NCN-Verbundproduktion sowie

die Modernisierung der Guanidiniumnitratkapazitäten am Standort Schalchen.

Basierend auf der Annahme eines leicht steigenden bis stark steigenden Umsatzes und somit folgend auch einer positiven Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung der im Mai 2020 geplanten Dividendenausschüttung von EUR 7,632 Mio. (Kalenderjahr 2019: EUR 9,159 Mio.) geht der Vorstand von einer leicht ansteigenden Eigenkapitalquote durch das Konzernjahresergebnis aus. Für die Planung der Pensionsrückstellungen wurde ein konservativer Rechnungszins zugrunde gelegt. Darüber hinausgehende Rechnungszinssenkungen würden eins zu eins zu einer negativen Beeinflussung der prognostizierten Kennzahlen EK-Quote und Verschuldungsgrad führen. Auf Basis einer reduzierten Investitionstätigkeit in 2020, eines strikten Cash-Managements, eingeleiteter Optimierungsprojekte, einer stabilen Margenentwicklung sowie einer planmäßigen Darlehenstilgung geht der Vorstand von einer stabilen Verschuldung sowie einem stabilen Verschuldungsgrad im Jahr 2020 aus. Die kurz-, mittel- und langfristige Finanzierung der AlzChem-Gruppe ist stabil sichergestellt.Bei den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (siehe 3.2.3.4.2.)

nachhaltige Kundenbindung,

Ausbildung,

Managementsysteme sowie

Umwelt und Energie

ist AlzChem darüber hinaus optimistisch, die Prognosen zu erreichen.

Das Unternehmen ist bestrebt, die Kundenbindung auf dem Niveau der Vorjahre zu halten bzw. in ausgewählten Geschäftsfeldern nach Möglichkeit sogar noch zu intensivieren. Ein Erfolgsfaktor des AlzChem-Geschäftsmodells ist die Nähe zum Kunden. Hieraus erwachsen die Chancen, schnell auf Anfragen und Problemstellungen der Kunden reagieren zu können.

Im Bereich der Ausbildung wird die Anzahl der Auszubildenden aufrecht gehalten, rein über den Anstieg der Belegschaft kann es somit jedoch zu einem leichten Absinken der prozentualen Kennzahl kommen.

Alle Managementsysteme und Zertifikate werden weiterhin aufrechterhalten. Bei den Kennzahlen Umwelt und Energie ist AlzChem aus fünf wesentlichen Gründen bestrebt, eine Optimierung, was in der Regel eine Reduzierung bedeutet, herbeizuführen:

Reduzierung des Einflusses auf die Umwelt,

Reduzierung der Aufwendungen für Entsorgung,

Ressourcenschonung,

Ausrichtung der Produktionsstätten auf zukunftsfähige und nachhaltige Prozesse,

Einhaltung der nationalen und internationalen Vorgaben.

In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen in der Umsetzung, so dass wir auch weiterhin davon ausgehen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.

Die Prognosen basieren auf unveränderten regulatorischen Annahmen, wie beispielsweise der Fortführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), des § 19 Abs. 2 StromNEV, der Strompreiskompensation oder Produktzulassungen. Ferner sind in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, welche auf gegenwärtigen Einschätzungen des Managements und auf derzeit verfügbaren Informationen basieren. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von AlzChem bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise in Bezug auf das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von potentiellen Neuerwerben und die Realisierung der daraus erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der AlzChem-Konzern mit seiner breiten Aufstellung und soliden finanziellen Grundlage für herausfordernde Phasen gut gerüstet ist. Hierauf werden wir auch zukünftig weiterhin großen Wert legen.

7. INTERNES KONTROLLSYSTEM BEZOGEN AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS (BERICHT NACH § 315 ABS. 4 HGB)

Das Management der AlzChem Group AG und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften ist für die Einrichtung, Anwendung und Weiterentwicklung eines angemessenen internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem steht unter der Aufsicht unseres Finanzvorstands. Es soll hinreichende Sicherheit darüber gewähren, dass die Aufstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und die Aufstellung des Jahresabschlusses der AlzChem Group AG im Einklang mit dem deutschen Handelsgesetzbuch stehen und somit die externe Finanzberichterstattung zuverlässig ist. Überdies ist sicherzustellen, dass der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild der Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Darüber hinaus sind Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen operativen Prozesse, die die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Jahresabschluss- und Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden.

Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Rechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, 4-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Die Berichterstattung an die zentrale Finanzabteilung erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet.

Die Rechenwerke aller in den Konzernabschluss einbezogenen Produktionsgesellschaften sind in einer EDV-technischen SAP-Umgebung mit einer einheitlichen Systemkonfiguration angesiedelt und unterliegen demnach einheitlichen Kontenplänen, Kontierungsvorgaben, Prozessen und Prozesskontrollen. Die Vertriebsgesellschaften arbeiten mit auf die Größe der Unternehmen angepassten ERP-Lösungen. Die AlzChem LLC wurde im Geschäftsjahr 2019 ebenfalls an SAP angebunden.

Die Steuerung des Prozesses der (Konzern-)Rechnungslegung erfolgt innerhalb des Bereichs Controlling/Rechnungswesen der AlzChem Trostberg GmbH. Wesentliches Element des internen Kontrollsystems in Bezug auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess ist eine gelebte konzernweite Bilanzierungsvorgehensweise, welche im Zuge der monatlichen Berichterstattung von Mitarbeitern in der Abteilung Finanzcontrolling und Hauptbuchhaltung laufend auf Plausibilität hinterfragt wird. Die Konzernberichterstattung erfolgt auf Basis eines monatlich erstellten Excel-Konsolidierungstools, welches umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen enthält. Für Spezialgebiete der Rechnungslegung, wie zum Beispiel Pensionsgutachten zur Ermittlung der entsprechenden Pensionsrückstellungen (IAS 19), Bewertung von Finanzinstrumenten und den Anhangangaben dazu (IFRS 9, IFRS 7, IFRS 13, IFRS 15, IFRS 16) sowie zur Bilanzierung der aktienbasierten Vergütung (IFRS 2), wird auf externe Sachverständige zurückgegriffen.

Daneben gibt es in den deutschen Gesellschaften verbindliche Verfahrensanweisungen, welche konkrete Auswirkung auf die Rechnungslegung entfalten, zum Beispiel Verfahrensablauf im Einkauf, Abgang von Anlagevermögen und Abwicklung von Vorauskasse. Im Speziellen das 4-Augen-Prinzip wird über einen standardisierten SAP-Workflow (XFlow) und eine systemverankerte Unterschriftenrichtlinie sichergestellt. Buchhaltungs- und Controlling-Daten sind mit Hilfe eines SAP- Zugriffskonzeptes nur einem eingeschränkten beziehungsweise festgelegten Personenkreis zugänglich.

Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Rechnungswesen und dem Leiter Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.

Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Mitgliedern des Vorstands auf regelmäßiger Basis mit den Finanzkennzahlen der Gruppe. Betreffend die ausländischen Gesellschaften werden auf monatlicher Basis Berichte an das verantwortliche Management übergeben und Board Meetings abgehalten.

8. BERICHT NACH § 289A ABS. 1 UND § 315A ABS. 1 HGB

Die nachfolgenden Angaben gelten, sofern nicht anders angegeben, für das gesamte Berichtsjahr (Geschäftsjahr 2019) und insbesondere auch für den Bilanzstichtag.

8.1. ZUSAMMENSETZUNG DES GEZEICHNETEN KAPITALS

Das gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht gezeichnetes Kapital sind, dargestellt. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG in Höhe von EUR 101.763.350 setzt sich zum Bilanzstichtag aus 10.176.335 auf den Inhaber lautenden Stückaktien ohne Nennbetrag zusammen. Der rechnerische Anteil am Grundkapital je Aktie beträgt nach Durchführung der von der Hauptversammlung 2019 beschlossenen Zusammenlegung von Aktien (reverse split) EUR 10,00. Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien. Die Gesellschaft hat keine Aktien mit Sonderrechten emittiert. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden.

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Gesellschaft Gezeichnetes Kapital 31.12.2019
AlzChem Group AG, Trostberg, Deutschland 101.763 TEUR
AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland 11.000 TEUR
NIGU Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland 1.410 TEUR
AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland 1.000 TEUR
AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR
AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR
AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland 300 TEUR
AlzChem LLC, Atlanta, USA 0 TUSD
AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China 3.670 TCNY
Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden 50 TSEK
Edelife Distributing LLC, Atlanta, USA 25 TUSD

8.2. BESCHRÄNKUNGEN DES STIMMRECHTS ODER BEI DER ÜBERTRAGUNG DER AKTIEN

Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich insbesondere aus den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) ergeben. Beispielsweise unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen nach § 136 AktG einem Stimmverbot. Auch können Verstöße gegen die Mitteilungspflichten nach § 33 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) dazu führen, dass nach Maßgabe des § 44 WpHG Rechte aus Aktien - darunter das Stimmrecht - zumindest teilweise nicht bestehen. Vertragliche Beschränkungen, die Stimmrechte aus den Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt.

Die Satzung der AlzChem Group AG enthält keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragung von Aktien.

8.3. DIREKTE ODER INDIREKTE BETEILIGUNGEN AM KAPITAL, DIE 10 % DER STIMMRECHTE ÜBERSCHREITEN

Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der AlzChem Group AG, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft gemäß §§ 33 und 34 WpHG von den Aktionären mitgeteilt worden:

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 37,6 %:

Prof. Dr. Dr. Peter Löw

LIVIA Corporate Development SE

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachstehend genannten Aktionärs und der nachstehend genannten Gesellschaften überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 20,5 %:

Dr. Martin Vorderwülbecke

High Definition Industries GmbH

HDI Vier CE GmbH

Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 15,8 %:

Markus Zöllner

four two na GmbH

8.4. INHABER VON AKTIEN MIT SONDERRECHTEN

Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft, verleihen.

8.5. ART DER STIMMRECHTSKONTROLLE BEI BETEILIGUNGEN VON ARBEITNEHMERN AM KAPITAL

Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt. Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.

8.6. GESETZLICHE VORSCHRIFTEN UND BESTIMMUNGEN DER SATZUNG ÜBER DIE ERNENNUNG UND ABBERUFUNG DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND ÜBER DIE ÄNDERUNG DER SATZUNG

Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung und des Aktiengesetzes. Gemäß § 6.1 der Satzung der AlzChem Group AG besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Gemäß § 84 Abs. 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens fünf Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6.1 der Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen.

Gemäß § 84 Abs. 3 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Widerruf erfolgt durch Beschluss des Aufsichtsrats mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, bedürfen Beschlüsse der Hauptversammlung über Satzungsänderungen gemäß § 179 Abs. 2 AktG einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.

Die Satzung der Gesellschaft sieht in § 21 Abs. 1 vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst werden, sofern nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften oder der Satzung eine größere Mehrheit erforderlich ist.

Gemäß § 16 der Satzung der AlzChem Group AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur deren Fassung betreffen. Gemäß § 11 Abs. 3 der Satzung werden die Beschlüsse des Aufsichtsrats mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt. Ergibt eine Abstimmung Stimmengleichheit, steht dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei einer nochmaligen Abstimmung, welche vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats angeordnet werden kann, eine zweite Stimme zu.

8.7. BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUR AKTIENAUSGABE UND ZUM AKTIENRÜCKKAUF NACH § 315A ABS. 1 NR. 7 HGB

8.7.1. GENEHMIGTES KAPITAL

Der Vorstand ist gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung der Gesellschaft ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:

bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden;

zur Vermeidung von Spitzenbeträgen;

um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis beziehungsweise Organverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss. Soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.

Die vorstehende Darstellung gibt den von der Hauptversammlung 2017 beschlossenen, in die Satzung der Gesellschaft übernommenen Inhalt wieder. Hinsichtlich der Anzahl an Aktien, die für eine Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2017 zur Verfügung stehen, ist jedoch Folgendes zu beachten: Das Genehmigte Kapital 2017 ist im Kontext der von der Hauptversammlung 2019 beschlossenen Zusammenlegung von Aktien im Verhältnis 10 zu 1 (reverse split) formal nicht mit angepasst worden. Die Anzahl der unter diesem Kapital auszugebenden Aktien hat sich mangels Fortbestehens der bisherigen, mit jeweils EUR 1 am Grundkapital rechnerisch beteiligten Aktien jedoch ebenfalls im Verhältnis 10 zu 1 reduziert und beträgt daher - bei einem unveränderten maximalen Erhöhungsbetrag von EUR 10.063.333,00 - nunmehr tatsächlich nur noch 1.006.333 Stück.

8.7.2. BEDINGTES KAPITAL

Hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung wurden dem Vorstand keine Rechte vonseiten der Hauptversammlung eingeräumt. Die Gesellschaft unterhält auch keine Aktienoptionsprogramme oder ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme, die ein solches Kapital erforderlich machen würden.

8.7.3. BERECHTIGUNG ZUM ERWERB UND ZUR VERWENDUNG EIGENER AKTIEN

Um der AlzChem Group AG die Möglichkeit zu verschaffen, gegebenenfalls eigene Aktien zu erwerben und wieder veräußern zu können, hat die Hauptversammlung die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien genutzt werden.

Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehenden Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.

Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben worden sind, zu allen gesetzlichen Zwecken zu verwenden. Insbesondere ist der Vorstand zu Folgendem ermächtigt:

(1) Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen. Bei Veräußerung über die Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch öffentliches Angebot wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen.

(2) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Dabei ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals oder, wenn dieses geringer ist, des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden.

(3) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder sonstigen Vermögensgegenständen zu verwenden.

(4) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, Mitarbeitern der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer früher erteilten Ermächtigung erworben wurden, Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen.

(5) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital nicht herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktionäre am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Aufsichtsrat ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung anzupassen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre ist im Vollzug der Maßnahmen unter (2) bis (5) ausgeschlossen.

Sämtliche vorbezeichneten Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam ausgeübt werden.

8.8. WESENTLICHE VEREINBARUNGEN UNTER DER BEDINGUNG EINES KONTROLLWECHSELS

Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen marktübliche Regelungen, die Rechtsfolgen, wie zum Beispiel das Recht zur außerordentlichen Kündigung, an eine mehrheitliche Übernahme oder Beherrschung der Gesellschaft knüpfen.

8.9. ENTSCHÄDIGUNGSVEREINBARUNGEN FÜR DEN FALL EINES ÜBERNAHMEANGEBOTES

Es wurden keine speziellen Regelungen mit Vorständen oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen, also für die Situation, dass ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über die Gesellschaft erlangt.

8.10. GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS NACH § 315A ABS. 2 HGB (IN DER BIS ZUM 31. DEZEMBER 2019 GELTENDEN FASSUNG) (VERGÜTUNGSBERICHT)

Der Vergütungsbericht erläutert als Teil des zusammengefassten Lageberichts gemäß den gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand und den Aufsichtsrat der AlzChem Group AG sowie die Vergütung für die einzelnen Mitglieder dieser Gremien. Die transparente und verständliche Berichterstattung hierüber stellt für die Gesellschaft ein wesentliches Element guter Corporate Governance dar.

Das Vergütungssystem ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu fördern. Die Vergütungsstrukturen richten sich nach den Prinzipien der Angemessenheit und der Leistungsorientierung. Diese Grundprinzipien betreffen nicht nur die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat, sondern auch die Vergütungsstrukturen der Mitarbeiter des Unternehmens.

8.10.1. VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Vorstandsmitglieder; Vergütungsgrundsätze

Der Vorstand der AlzChem Group AG bestand im Geschäftsjahr 2019 aus Ulli Seibel (CEO bis 30. Juni 2019, CPO vom 1. Juli bis 31. Dezember 2019), Andreas Niedermaier (CFO bis 30. Juni 2019, CEO seit 1. Juli 2019), Klaus Englmaier (COO) und Dr. Georg Weichselbaumer (CSO seit 1. Juli 2019). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe, Komplexität und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens sowie an der Leistung des Vorstands. Als weitere Richtgröße wurden Vorstandsvergütungen bei vergleichbaren Unternehmen einbezogen. Die Abreden mit Vorstandsmitgliedern zu einer etwaigen vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit erfüllten zum Bilanzstichtag vollumfänglich die Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (in der zu diesem Zeitpunkt geltenden Fassung vom 7. Februar 2017).

Kontrollwechsel

Zum Bilanzstichtag existieren mit den Vorstandsmitgliedern keine Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots.

Struktur der Vorstandsvergütung

Die Vorstandsmitglieder haben mit der Gesellschaft im Berichtsjahr zeitlich befristete, zum Ende der Geschäftsjahre 2019 (Seibel), 2022 (Englmaier, Dr. Weichselbaumer) bzw. 2023 (Niedermaier) automatisch, d. h. ohne das Erfordernis einer Kündigung auslaufende Dienstverträge abgeschlossen. Die in diesen Dienstverträgen geregelten Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:

Festvergütung

Jährliche variable Vergütung ("Tantieme" bzw. "Short Term Incentive" oder "STI")

Aktienbasiertes, langfristig orientiertes Vergütungsprogramm ("Long Term Incentive" oder "LTI")

Einmaliger Sonderbonus

Sachbezüge und sonstige Zusatzleistungen

Betriebliche Altersversorgung

Die Festvergütung ist eine fixe, auf das Gesamtjahr bezogene Vergütung, die in gleichen Raten ausbezahlt wird. Sie wird in regelmäßigen Abständen vom Aufsichtsrat überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die jährliche variable Vergütung basiert auf dem Zielerreichungsgrad für zuvor definierte Ziele. Im Dienstvertrag sind die Ziele bezüglich der Finanzkennzahlen (EBITDA) der Gruppe im Geschäftsjahr vereinbart. Mit Ablauf des Geschäftsjahres wird der Zielerreichungsgrad und somit die auszuzahlende Tantieme ermittelt. Übersteigt die Tantieme einen vertraglich festgesetzten Maximalbetrag, erfolgt eine Kappung in entsprechender Höhe; die den Maximalbetrag übersteigende Tantieme verfällt.

Als Long Term Incentive erhalten die Vorstandsmitglieder eine bestimmte Anzahl sog. Stock Appreciation Rights (SAR) mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage. Ein SAR gewährt keinen Anspruch auf die Übertragung von Aktien, sondern auf Zahlung eines Bonus (LTI), wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den letzten 30 Handelstagen vor dem jeweiligen Ausübungsstichtag (zzgl. der bis dahin gewährten Dividenden) über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 liegt (wobei sich dieser "Basiskurs" ab dem 1. Januar 2020 jedes Jahr um 3 Prozentpunkte erhöht). In den je nach Vorstandsmitglied zwei (bzw. drei) Ausübungszeiträumen im Januar 2023, 2024 (bzw. 2025) kann bei Vorliegen der dafür gegebenen Voraussetzungen jeweils ein bestimmter Teil der SAR ausgeübt, das heißt in einen als Bonus innerhalb von sechs Wochen nach Ende des jeweiligen Ausübungszeitraums auszuzahlenden Barbetrag umgewandelt werden. Am Ende des letzten Ausübungszeitraumes nicht eingelöste SAR verfallen. Die Berechtigung, SAR zu erhalten, ist an den bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2019 erfolgenden Erwerb einer bestimmten Anzahl AlzChem-Aktien geknüpft ("Eigenaktien 1"). Übersteigt der Bonus einen vertraglich festgesetzten Maximalbetrag, erfolgt eine Kappung in dieser Höhe; der den Maximalbetrag übersteigende Bonus verfällt. Alle Vorstandsmitglieder erhalten für die im Geschäftsjahr 2019 erbrachten Leistungen überdies einen einmaligen, bar ausgezahlten Sonderbonus, Die Berechtigung zum Erhalt des Sonderbonus ist ebenfalls an den bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2019 erfolgenden Erwerb der Eigenaktien 1 durch die Vorstandsmitglieder geknüpft.

Darüber hinaus ist jedes Vorstandsmitglied verpflichtet, bis zum Ende des Geschäftsjahres eine weitere Tranche Aktien der Gesellschaft ("Eigenaktien 2") zu erwerben. Werden die Eigenaktien 1 oder 2 von dem Vorstandsmitglied vor dem Ende des letzten (= dritten) Ausübungszeitraums der SAR verkauft, ist die Gesellschaft berechtigt, von dem Vorstandsmitglied eine Ausgleichszahlung in Abhängigkeit von der Anzahl verkaufter Aktien zu verlangen.

Zu den Sachbezügen und sonstigen Zusatzvergütungen (Nebenleistungen) zählen die Zurverfügungstellung eines Dienstwagens in Form einer Sach- oder Geldleistung, eines Mobiltelefons, einer Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O), einer Unfallversicherung sowie vereinzelt von Ausgleichsleistungen für Einsparungen der Gesellschaft aufgrund einer Änderung des sozialversicherungsrechtlichen Status des Vorstandsmitglieds.

Die Aufwände für die betriebliche Altersversorgung beinhalten die Zuführung zu Rückstellungen für Direktzusagen (,service costs' nach IAS 19) und laufende Arbeitgeberbeiträge zu einer rückgedeckten Unterstützungskasse.

Zusagen an Mitglieder des Vorstands für den Fall einer Beendigung ihrer Tätigkeit

Die Dienstverträge stellen ausdrücklich klar, dass sie keinen Anspruch auf eine Abfindung begründen. Etwaige Abfindungsvereinbarungen im Falle einer vorzeitigen Beendigung des Dienstvertrages sind auf zwei Jahresfestgehälter, höchstens jedoch auf die Vergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrages begrenzt. Keine Abfindung ist in dem Fall zu zahlen, dass die Gesellschaft den Dienstvertrag aus wichtigem Grund kündigt.

Maximalvergütung

Übersteigt die einem Vorstandsmitglied gezahlte Gesamtvergütung (Festvergütung, STI, LTI, Sachbezüge, Zusatzleistungen, betriebliche Altersversorgung) während der vereinbarten Laufzeit einen vertraglich festgesetzten Maximalbetrag, erfolgt eine Kappung in entsprechender Höhe; der den Maximalbetrag übersteigende Vergütungsteil verfällt.

Neuabschluss von Dienstverträgen während des Geschäftsjahres

Die beschriebene Struktur der Vorstandsvergütung entspricht den von den Vorstandsmitgliedern mit der Gesellschaft Mitte 2019 abgeschlossenen Dienstverträgen. Diese gelten für die Herren Niedermaier und Dr. Weichselbaumer jeweils seit dem 1. Juli 2019 und für Herrn Englmaier seit dem 1. Januar 2020. Die bis zu diesen Zeitpunkten geltenden Dienstverträge der vorgenannten Herren - sowie von Herrn Seibel, der aufgrund seines Ausscheidens zum Ende des Geschäftsjahrs keinen neuen Dienstvertrag mehr benötigte - verfügten über eine ähnliche Vergütungsstruktur mit den folgenden Ausnahmen:

Die SAR konnten nach Ablauf der Wartezeit nur zu einem einzigen Ausübungstermin (1. Januar 2020) ausgeübt werden.

Die Berechnung des Bonus (LTI) aufgrund einer Ausübung der SAR erfolgte nach einer leicht abgewandelten Rechenformel.

Die Vorstandsmitglieder waren nicht zum Erwerb von Eigenaktien verpflichtet.

Ein Sonderbonus wurde nicht zugesagt.

Höhe der Gesamtvergütung

In Anlehnung an die Mustertabellen des Deutschen Corporate Governance Kodex 24 berichten wir über die den Vorstandsmitgliedern im Berichtsjahr gewährten Zuwendungen und zugeflossenen Beträge wie folgt:

24 Deutscher Corporate Governance Kodex (Fassung vom 7. Februar 2017) Anlagen Mustertabellen 1 und 2 zu Nummer 4.2.5 Absatz 3 (1. und 2. Spiegelstrich)

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Gewährte Zuwendungen25
in TEUR
Ulli Seibel CEO bis 30.06.2019, vom 01.07.2019 bis 31.12.2019 CPO Andreas Niedermaier CFO bis 30.06.2019, seit 01.07.2019 CEO
Datum Ein-/Austritt 02.10.2017/31.12.2019 02.10.2017
Berichtsjahr 2017 2018 2019 Min Max 2017
Festvergütung 280 280 280 220
Nebenleistungen 12 12 12 20
292 292 292 240
Einjährige variable Vergütung Sonderbonus Eigenaktien 356 395 395 800 285
Mehrjährige variable Vergütung (Summe) 11 2 0 1.300 8
Planbezeichnung (Verträge bis 31.12.2019) Long Term Incentive bis 31.03.2020
Planbezeichnung (Verträge ab 01.07.2019) Long Term Incentive bis 31.01.2025
659 689 687 533
Versorgungsaufwand 71 56 56 42
Gesamtvergütung 730 745 743 575
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Gewährte Zuwendungen25
in TEUR
Andreas Niedermaier CFO bis 30.06.2019, seit 01.07.2019 CEO
Datum Ein-/Austritt 02.10.2017
Berichtsjahr 2018 2019 Min Max
Festvergütung 220 260
Nebenleistungen 20 20
240 280
Einjährige variable Vergütung Sonderbonus Eigenaktien 316 306 250 700
Mehrjährige variable Vergütung (Summe) 2 31 2.000
Planbezeichnung (Verträge bis 31.12.2019)
Planbezeichnung (Verträge ab 01.07.2019) Long Term Incentive bis 31.01.2025
558 867
Versorgungsaufwand 42 48
Gesamtvergütung 600 915

25 Erfasste Aufwendungen

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Gewährte Zuwendungen26
in TEUR
Klaus Englmaier, COO Dr. Georg Weichselbaumer, CSO
Datum Ein-/Austritt 02.10.2017 01.07.2019
Berichtsjahr 2017 2018 2019 Min Max 2017
Festvergütung 180 180 180 -
Nebenleistungen 15 15 13 -
195 195 193 -
Einjährige variable Vergütung 160 178 178 0 360 -
Sonderbonus Eigenaktien 175 -
Mehrjährige variable Vergütung (Summe) 6 1 23 0 1.000 -
Planbezeichnung (Verträge bis 31.12.2019) Long Term Incentive bis 31.03.2020
Planbezeichnung (Verträge ab 01.07.2019) Long Term Incentive bis 31.01.2024
362 374 569 -
Versorgungsaufwand 35 33 34 -
Gesamtvergütung 397 407 603 -
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Gewährte Zuwendungen26
in TEUR
Dr. Georg Weichselbaumer, CSO
Datum Ein-/Austritt 01.07.2019
Berichtsjahr 2018 2019 Min Max
Festvergütung - 115
Nebenleistungen - 7
- 122
Einjährige variable Vergütung - 66 300
Sonderbonus Eigenaktien - 175
Mehrjährige variable Vergütung (Summe) - 23 1.000
Planbezeichnung (Verträge bis 31.12.2019)
Planbezeichnung (Verträge ab 01.07.2019) Long Term Incentive bis 31.01.2024
- 386
Versorgungsaufwand - 15
Gesamtvergütung - 401

26 Erfasste Aufwendungen

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Zufluss27
in TEUR
Ulli Seibel CEO bis 30.06.2019, vom 01.07.2019 bis 31.12.2019 CPO Andreas Niedermaier CFO bis 30.06.2019, seit 01.07.2019 CEO
Datum Ein-/Austritt 02.10.2017/31.12.2019 02.10.2017
Berichtsjahr 2017 2018 2019 2017 2018 2019
Festvergütung 280 280 280 220 220 260
Nebenleistungen 12 12 12 20 20 20
292 292 292 240 240 280
Einjährige variable Vergütung 407 365 394 479 292 315
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0
LTI bis 31.03.2020 0 0 0 0 0 0
LTI bis 31.01.2025 bzw. 2024 0 0 0 0 0 0
699 657 686 719 532 595
Versorgungsaufwand 71 56 56 42 42 48
Gesamtvergütung 770 713 742 761 574 643

27 Ausbezahlte Beträge

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Zufluss28
in TEUR
Klaus Englmaier, COO Dr. Georg Weichselbaumer, CSO
Datum Ein-/Austritt 02.10.2017 01.07.2019
Berichtsjahr 2017 2018 2019 2017 2018 2019
Festvergütung 180 180 180 - - 115
Nebenleistungen 15 15 13 - - 7
195 195 193 - - 122
Einjährige variable Vergütung 172 164 177 - - 0
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 - - 0
LTI bis 31.03.2020 0 0 0 - - 0
LTI bis 31.01.2025 bzw. 2024 0 0 0 - - 0
368 359 370 - - 122
Versorgungsaufwand 35 33 34 - - 15
Gesamtvergütung 402 392 404 - - 137

28 Ausbezahlte Beträge

Versorgungszusagen

Die Versorgungsansprüche aus Direktzusagen belaufen sich zum 31. Dezember 2019 für Ulli Seibel auf TEUR 0 (31. Dezember 2018: TEUR 0), für Andreas Niedermaier auf TEUR 349 (31. Dezember 2018: TEUR 271), für Klaus Englmaier auf TEUR 893 (31. Dezember 2018: TEUR 744) und für Dr. Georg Weichselbaumer auf TEUR 0 (31. Dezember 2018: TEUR 0).

Sonstiges

Die Mitglieder des Vorstands erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.

8.10.2. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG ist in § 14 ihrer Satzung wie folgt geregelt: Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für jedes volle Geschäftsjahr seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von EUR 20.000, der Vorsitzende das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das 1,5-Fache dieses Betrages. Diese Beiträge erhöhen sich um 10 % je Mitgliedschaft in einem Ausschuss des Aufsichtsrats. Dies setzt jedoch voraus, dass der jeweilige Ausschuss in dem Geschäftsjahr mindestens zweimal getagt hat. Die Mitglieder erhalten ferner Ersatz aller Auslagen sowie Ersatz der etwa auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer.

Aufsichtsratsmitglieder, die zugleich Mitglieder des Aufsichtsrats einer anderen Gesellschaft der AlzChem-Gruppe sind, müssen sich die Vergütung, die sie in ihrer Eigenschaft als Aufsichtsrat der AlzChem Group AG erhalten, auf die ihnen in der anderen Gesellschaft etwa zustehende Aufsichtsratsvergütung anrechnen lassen.

Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder nur während eines Teils des Geschäftsjahres das Amt des Vorsitzenden oder des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats innehatten, erhalten eine anteilige Vergütung unter Aufrundung auf volle Monate.

Markus Zöllner (als Vorsitzender), Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein waren im Geschäftsjahr 2019 zu Aufsichtsräten sowohl der AlzChem Group AG als auch - dort gemeinsam mit zwei Arbeitnehmervertretern - der AlzChem Trostberg GmbH bestellt. In dieser Eigenschaft haben Sie die folgenden Vergütungen erhalten:

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Aufsichtsratsvergütung
in TEUR
2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 2019
Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats 40 22 22 44 44
Steve Röper 20 10 10 20 20
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 20 16 6 22 22
Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 20 10 12 22 22
∑ Aufsichtsratsvergütung 100 58 50 108 108

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.

9. ZUSAMMENGEFASSTE NICHTFINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG (NACHHALTIGKEITSBERICHT), §§ 315B ABS. 1, 315C I. V. M. § 289 C HGB

Ziel des Berichts ist es, die Anspruchsgruppen des Unternehmens, wie etwa Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner, Anwohner und Kapitalmarkt, über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu informieren, wie es nach §§ 315b, 315c i. V. m. § 289c HGB gefordert ist.

Bei der Erstellung des Berichts haben wir uns an dem Chemie 3 29 -Berichterstattungsleitfaden für KMU orientiert. Inhalte und Gliederung des Berichts orientieren sich an den durch uns definierten Dimensionen der Nachhaltigkeit sowie den gesetzlichen Vorgaben: Lieferkette, Umwelt, Arbeitnehmer, Sozialbelange, Compliance, insbesondere Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, sowie Sicherheit.

29 Chemie 3 ist die Initiative der deutschen Chemie. Der praxisorientierte Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung richtet sich an mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen oder ausweiten wollen. Der Leitfaden sowie weitere Tools stehen im Mitgliederbereich der Chemie 3 -Website zum Download bereit (www.chemiehoch3.de)

AlzChem - mehr als ein Arbeitgeber

Unsere verhaltensorientierten Prinzipien Verlässlichkeit, Vertrauen, Fairness, offene Kommunikation, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch für den Kontakt mit Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe heißt Mitwirken am Erfolg eines mittelständischen Unternehmens mit Potenzial. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe bedeutet auch, Teil einer hochmotivierten Belegschaft zu sein, die mit Stolz auf die Tradition des Unternehmens sieht und gerne zukunftsweisende Schritte mitgestaltet.

Wir sind ein verantwortungsbewusstes und profitables Chemieunternehmen im bayerischen Raum. Das Wohl unserer Mitarbeiter, die Weiterentwicklung unserer Produkte sowie die Stärkung der Region Oberbayern stehen dabei im Mittelpunkt unseres Handelns - Ziele, die wir auch in den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität verfolgen. Wir stellen uns dieser wichtigen Herausforderung.

Als Gründungsmitglied des ersten und zweiten Umweltpaktes Bayern 30 fühlen wir uns somit auch dem Motto "nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert" verpflichtet. Kernidee des Umweltpaktes Bayern ist die Bündelung der Anstrengungen von Staat und Wirtschaft, um gemeinsame Fortschritte auf dem Weg zu einer dauerhaft umweltverträglichen Entwicklung zu erzielen.

30 Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung von Staat und Wirtschaft, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als mit Gesetzen und Verordnungen.

Wesentliche Gesellschaften des Konzerns sind seit 1997 EMAS 31 registriert und erstellen jährlich eine Umwelterklärung. In der nun vorliegenden Umwelterklärung 2018 werden die AlzChem-Gruppe und ihr Integriertes Managementsystem vorgestellt, die Kennzahlen der Standorte Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg veröffentlicht sowie das aktuelle Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsprogramm dargestellt.

31 Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Diese Novellierung ist am 11. Januar 2010 in Kraft getreten. Der Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001.

9.1. GESCHÄFTSMODELL DER ALZCHEM-GRUPPE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 1 HGB

Für eine detaillierte Übersicht über das Geschäftsmodell der AlzChem-Gruppe verweisen wir auf die weiteren Angaben des Lageberichts.

9.2. KENNZAHLEN DER GRUPPE

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Bereich Kennzahl 2017 2018 2019
Strategie und Wachstum Umsatz in EUR Mio. 353,9 375,2 376,1
EBITDA in EUR Mio. 45,7 49,3 50,1
EBITDA-Marge 12,9 % 13,1 % 13,3 %
Governance und Compliance Anteil Frauen im Aufsichtsrat 25 % 25 % 25 %
Anteil Frauen im Vorstand 0 % 0 % 0 %
Mitarbeiter Fluktuationsrate 32 3,2 % 3,7 % 3,5 %
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren 19,4 19,0 18,4
Anzahl Bildungstage pro Mitarbeiter 1,46 1,21 1,42
Anteil Frauen in Führungspositionen 33 8 % 10 % 11 %
Ausbildungsquote 34 8,6 % 9,3 % 9,6 %
Wertschöpfungskette und Produkte F&E-Aufwendungen in EUR Mio. 9,0 8,7 9,3
F&E-Quote 35 2,5 % 2,3 % 2,5 %
Umwelt 36 Produktionsmenge/Produktionsoutput in 1.000 t 37 570 594 561
Verbrauch elektrische Energie in MWh/a 38 669.007 677.618 676.379
Brennstoffverbrauch in MWh/a 204.164 192.843 183.907
Wärmerückgewinnung in MWh/a 39 17.783 16.841 17.072
CO2-Emissionen in t/a 111.793 109.037 111.676
Nicht emittiertes CO2 in t/a 40 47.204 49.155 49.167
Staubemissionen in t/a 56 39 29
Abwasseraufkommen (CSB) in kg/a 93.474 94.470 77.391 41
Abfallaufkommen in t/a 43.929 41.753 35.082
davon gefährlich t/a 26.034 29.193 25.307
Umweltschutzaufwendungen in EUR Mio. 17.7 18,6 18,2
Sicherheit 1.000-Mann-Quote 42 6,2 4,9 7,1
KSUND-Kennzahl 43 18,1 17,2 15,0

32 Berechnung Fluktuationsrate: Abgänge im Berichtszeitraum/durchschnittlicher Personalbestand im Berichtszeitraum * 100
33 Nur übertariflicher Bereich
34 Berechnung Ausbildungsquote: Anzahl der Auszubildenden/Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag * 100
35 Verhältnis von F&E-Aufwendungen zu Umsatz
36 AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die im Bereich Umwelt genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren.
37 Die Angaben im Nachhaltigkeitsbericht 2019 können unter Umständen von den Kennzahlen in nachlaufenden Berichtserstattungen (z. B. Umwelterklärung) variieren.
38 Betrifft alle Produktionsstandorte inkl. Sundsvall (Schweden)
39 Betrifft nur den Standort in Trostberg.
40 Betrifft nur die deutschen Standorte.
41 In den Vorjahren wurden im Rahmen von Infrastrukturleistungen Abwässer eines externen Unternehmens im Chemiepark Schalchen berücksichtigt. Diese Abwässer bleiben in 2019 unberücksichtigt.
42 1.000-Mann-Quote = Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter
43 Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externen Arztbehandlungen (berücksichtigt werden eigenen Mitarbeiter, Mitarbeiter nach AÜG und Kontraktoren-Mitarbeiter). Berechnung: Anzahl externer Arztbehandlungen * 1 Mio. Arbeitsstunden/Gesamtarbeitsstunden im Betrachtungszeitraum

9.3. NACHHALTIGKEIT IM UNTERNEHMEN

Mit unseren Produkten wollen wir uns an einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung beteiligen. Wir haben das Bevölkerungswachstum, das gesunde Altern sowie die Energieeffizienz als nachhaltige Wachstumstreiber definiert, zu welchen wir durch unsere Produkte einen Beitrag leisten wollen.

Gesundes Altern

Die Weltbevölkerung, insbesondere in den westlichen Industrienationen, altert beständig. So lag die durchschnittliche globale Lebenserwartung im Jahr 2000 bei rund 66,4 Jahren. Bereits im Jahr 2016 betrug die globale Lebenserwartung im Schnitt ca. 72,0 Jahre 44 . Wissenschaftler erwarten, dass die Lebenserwartung in den kommenden Jahren nochmals deutlich steigen wird 45 . Maßgeblich verantwortlich ist der medizinische Fortschritt sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Krankheiten. Nichtsdestotrotz nehmen sogenannte Zivilisations- und Alterserkrankungen zu. Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung an Bedeutung, so dass vor allem ältere Menschen sich verstärkt sportlich betätigen und bewusst auf eine gesunde Ernährung achten. Mit ihren Produkten will die AlzChem-Gruppe diese Entwicklungen im Nahrungsergänzungsmittel-, Pharma-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich unterstützen.

44 WHO-Homepage: http://www.who.int/gho/mortality_burden_disease/life_tables/situation_trends/en/ (10. Februar 2020)
45 Lancet Medical Journal-Homepage: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(16)32381-9/abstract (10. Februar 2020)

Energieeffizienz

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung. Dies ist einerseits bedingt durch rechtliche und regulatorische Vorgaben; andererseits befinden sich mittlerweile viele Technologien in einem Stadium, in dem eine wirtschaftliche Nutzung attraktiv ist. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Photovoltaik- und Windkraftanlagen an. So erhöhte sich die global installierte Leistung von Wind- und Solarenergieanlagen von rund 130 GW im Jahr 2008 auf rund 1.050 GW im Jahr 2018. 46 Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 23 %. Es wird erwartet, dass sich dieser Wachstumstrend auch zukünftig fortsetzt. AlzChem sieht sich gut positioniert, um an dieser Entwicklung zu partizipieren.

46 International Renewable Energy Agency (IRENA): Renewable Capacity Statistics 2019

Bevölkerungswachstum

Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später, im Jahr 2017, belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf ca. 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist 47 . Gleichzeitig sind die landwirtschaftlich nutzbaren Anbauflächen weltweit begrenzt. Vor diesem Hintergrund sind effiziente Prozesse notwendig, um die wachsende Bevölkerung auch zukünftig bestmöglich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Produkte der AlzChem-Gruppe entsprechen diesen Anforderungen und können in einer zunehmend an optimierten Erträgen orientierten Agrarproduktion eingesetzt werden.

47 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://population.un.org/wpp/ Publications/Files/WPP2019_Highlights.pdf)

Durch die Erweiterung der Produktionskapazität für Creamino(r) kann der wachsende Bedarf genutzt und das Wachstumspotenzial des Produkts voll ausgeschöpft werden. Wachstumstreiber ist in diesem Markt vor allem die schnell wachsende Weltbevölkerung bei gleichzeitig begrenzter landwirtschaftlicher Nutzfläche, so dass eine höhere Effizienz in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung für die Versorgungssicherheit gewinnt. Mit seinem erheblichen Potenzial zur Reduktion von Treibhausemissionen entspricht Creamino(r) darüber hinaus dem wachsenden Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion. Bei voller Auslastung der Creamino(r)-Produktionskapazitäten ermöglicht die Nutzung von Creamino(r) Einsparungen von ca. 39.750 t CO2 sowie ca. 150.000 ha Anbaufläche. Als Vergleichsgröße soll hier der jährliche Flächenverbrauch in Deutschland dienen, welcher ca. 21.000 ha 48 beträgt.

48 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: https:// www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs/

9.4. LIEFERKETTE

Verbundproduktion

Wesentliches Merkmal der AlzChem-Gruppe ist die vertikale Integration entlang der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette). Das bedeutet, dass die meisten Erzeugnisse des Unternehmens auf denselben Ausgangsstoffen basieren, nämlich Kalk, Kohle und Strom. Viele Schritte der Verarbeitung und zunehmenden Veredelung dieser Ausgangsstoffe werden von AlzChem selbst übernommen. Das integrierte Fertigungssystem erlaubt uns, das während der Verbundproduktion entstehende Kohlenmonoxid zu sammeln und als Ausgangsmaterial für weitere chemische Reaktionen zu verwenden. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen während der Verbundproduktion auf das Nötigste reduziert.

Auditierung

Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility - CSR) wird in der weltweiten Lieferkette zunehmend gefordert. Daher hat sich AlzChem 2018 dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Bei dieser Bewertung wurden die Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Schutz der Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung auf den Prüfstand gestellt. Mit 68 von 100 in der Bewertung erreichbaren Punkten liegt AlzChem deutlich über dem Industriedurchschnitt von 42,5 Punkten und gehört weltweit zu den besten drei Prozent der bisher durch EcoVadis geprüften Unternehmen in dieser Branche.

Einkauf/Lieferantenfreigabe

Im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe stellen wir sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden. Der Verfahrensablauf für den Einkauf und für die Rohstoffqualifizierung ist in einer Verfahrensanweisung festgelegt und die Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Lieferanten werden basierend auf festgelegten Kriterien auditiert; die Häufigkeit der Audits hängt von der Bedeutung des Rohstoffes für die Beschaffungskette ab. Auch haben wir uns als Mitglied der BME 49 -Compliance-Initiative verpflichtet, von allen unseren Lieferanten die Einhaltung des von dieser Initiative festgelegten Verhaltenskodex zu fordern.

49 Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist der Fachverband für Einkäufer, Supply-Chain-Manager und Logistiker. Durch den Beitritt zum Verhaltenskodex des BME verpflichten sich die Gesellschaften der AlzChem Group AG, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten.

Produktion

Die deutschen AlzChem-Produktionsstätten sind in Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg angesiedelt und werden damit durch ein sehr detailliertes Gesetzeswerk reguliert, dessen Umsetzung wir gemeinsam mit den lokalen Überwachungsbehörden regelmäßig überprüfen. Ein analoges Vorgehen erfolgt auch für unseren schwedischen Produktionsstandort Sundsvall.

Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen. Eine detaillierte Sicherheitsbetrachtung bei der Inbetriebnahme von Anlagen oder neuen Prozessen ist für uns ebenso selbstverständlich wie ein sicherer Anlagenbetrieb, welcher unter anderem durch ein vorbeugendes Instandhaltungsprogramm und die kontinuierliche Weiterbildung des Personals sichergestellt wird.

Produktsicherheit

AlzChem will alle relevanten chemikalienrechtlichen Vorgaben der EU und der Bundesrepublik Deutschland einhalten, so dass unsere Produkte gemäß den Bestimmungen der EU-Chemikalienverordnung, kurz REACH, hergestellt und geprüft werden.

Sicherheitsvorgaben für die Verwendung unserer Produkte werden ständig auf dem neuesten Stand gehalten und in unseren Sicherheitsdatenblättern den Anwendern zur Verfügung gestellt. Wir nehmen somit unsere Verantwortung ernst und setzen ebenso bei all unseren Lieferanten und Auftragnehmern ein gleichwertiges Vorgehen nicht nur voraus, sondern stellen das auch durch Überprüfungen sicher.

Qualitätskontrolle

AlzChem besitzt eigene Prüflabore. Der Bereich ist unabhängig von der Produktion. Die Freigabe unserer Produkte erfolgt durch hierzu autorisierte Laborleiter des Bereichs Analytik. Die Labore in Trostberg sind zudem nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert und GLP zertifiziert. Wir nehmen Rückstellmuster von allen Produktionschargen und lagern diese unter geeigneten Bedingungen. Das nach ISO 9001 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem stellt sicher, dass Kundenanforderungen systematisch ermittelt, bewertet und umgesetzt werden, mit dem Ziel, diese vollständig zu erfüllen.

Unsere deutschen Standorte sind nach den Normen ISO 9001, ISO 14001, EMAS, ISO 50001, ISO 27001 und OHRIS zertifiziert. Letzteres entspricht den Anforderungen der OHSAS 18001/ISO 45001. Unser Prüflabor in Trostberg ist nach ISO 17025 akkreditiert. Die genannten Zertifikate können auf der Homepage 50 der AlzChem Group AG eingesehen werden.

50 https://www.alzchem.com/de/qualitaet-umwelt

9.5. UMWELTBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 1 HGB

Es ist ein Anliegen der AlzChem-Gruppe, den Umweltschutz stets weiter zu verbessern. Die Umweltschutzaufwendungen betrugen 2019 knapp EUR 18,2 Mio.

Das aktuelle Umweltprogramm mit den definierten Zielen und zugehörigen Maßnahmen findet sich standortbezogen in der jährlich zu veröffentlichenden Umwelterklärung 51 . Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die Reduzierung des Energieeinsatzes, Reduzierung und Vermeidung von Abfällen, Schutz der Gewässer sowie Immissions- und Lärmschutz.

51 AlzChem Group AG-Homepage: https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_Bro_Fly_Zert/ Umwelt_Zertifikate/alzchem_zert_uek_2019.pdf (10. Februar 2020)

Um diese Ziele zu erreichen, haben die deutschen Produktionsgesellschaften der AlzChem-Gruppe verschiedene Managementsysteme zu den Themenbereichen Umwelt-, Qualität- und Energiemanagement eingeführt. Diese Managementsysteme sind Teil des oben geschilderten Integrierten Managementsystems (IMS), dessen Vorteil darin besteht, durch Nutzung von Synergien im Vergleich zu mehreren isolierten Managementsystemen ein schlankeres, effizienteres Management zu ermöglichen. Das Integrierte Managementsystem der AlzChem-Gruppe ist unter anderem im sogenannten IMS-Handbuch beschrieben. Es enthält relevante Abläufe und Regelungen sowie Verantwortlichkeiten und Aufgaben.

Wir überwachen, dokumentieren und bewerten regelmäßig die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt, indem wir umweltbezogene Kennzahlen ermitteln. Durch die Darstellung der Umweltleistung im Rahmen der Nachhaltigkeitskennzahlen soll eine quantitative Übersicht der für AlzChem wichtigsten Trends geliefert werden. Der Einsatz von Rauchgas (CO2) in verschiedenen Prozessen ermöglicht uns, die jährlich emittierte CO2-Menge um ca. 49.000 Tonnen zu reduzieren. Des Weiteren konnten in den vergangenen Jahren die Energiemengen aus der Wärmerückgewinnung gesteigert werden und somit, neben den eingesetzten CO2-Mengen, positiv zum Klimaschutz beitragen. In den letzten Jahren konnten die Staubemissionen in die Luft insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Ebenso sind die NOX-Emissionen in den letzten Jahren durch verschieden Verbesserungen im Bereich der Brennstoffqualität deutlich gesunken. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt oder intern verwertet.

Grundsätzlich legen wir zur Bewertung der Umweltleistung die Anforderungen von EMAS und der ISO 1400119 52 zugrunde. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die veröffentlichten Umwelterklärungen.

52 Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Für die Zertifizierung durch die TÜV SÜD Management Service GmbH siehe Homepage der AlzChem Group AG: https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_Bro_Fly_Zert/ Umwelt_Zertifikate/Zertifikate/alzchem_zert_9001-14001_tro_2018_de.pdf (10. Februar 2020)

AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die in der Umwelterklärung sowie im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. Außerhalb der produktionsbezogenen Schwankungen waren für das Gesamtjahr 2019 keine gegenüber dem Vorjahr signifikanten Abweichungen zu verzeichnen.

Neben zahlreichen internen Audits nehmen auch externe Überwachungsaudits im Rahmen des Rezertifizierungs- beziehungsweise Revalidierungsprozesses durch eine externe Überwachungsgesellschaft eine wichtige Rolle ein. Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe führen außerdem Lieferanten- und Kundenaudits durch. Hier werden neben Qualitätsthemen auch Umweltaspekte betrachtet.

Auch die Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen aus Genehmigungsbescheiden und des Umweltrechts beim Betrieb unserer Anlagen. Um diese Überprüfungen sowohl für die Überwachungsbehörde als auch für die AlzChem-Gruppe möglichst effizient durchführen zu können, wurde ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Behörden und mit anderen Unternehmen im Chemiedreieck, das Modell der kooperativen Anlagenüberwachung, entwickelt.

Unsere Tochtergesellschaft Nordic Carbide AB mit Sitz in Sundsvall (Schweden) unterliegt der schwedischen Umweltgesetzgebung. Das Unternehmen erstellt auch eine jährliche Umwelterklärung, welche den lokalen Behörden vorgelegt wurde.

Wasser/Abwasser

Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und unseren Wasserverbrauch weiter verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie.

Unsere Standorte Trostberg, Hart, Schalchen und Waldkraiburg liegen nördlich der Alpen. Diese Gegend zeichnet sich durch dicke, sehr poröse Kiesschichten aus, welche erhebliche Grundwasservorkommen enthalten. Diese geologische Besonderheit erlaubt uns das Fördern des gesamten benötigten Kühl-, Brauch- und Trinkwassers aus eigenen Grundwasserbrunnen.

Das implementierte Wassermanagement der deutschen AlzChem-Standorte ermöglicht eine Überwachung der Abwässer, welche überwiegend aus Kühl- und Regenwasser bestehen. Nur ein kleiner Bruchteil der Abwässer (ca. 0,5 %) muss in einer Kläranlage gereinigt werden.

Der Brauchwassereinsatz in den verschiedenen Herstellungsprozessen führt notwendigerweise zum Entstehen von verunreinigten Prozessabwässern. Verunreinigtes Prozessabwasser wird zum einen intern anstelle von Frischwasser verwertet (falls qualitäts- und umweltunschädlich möglich) oder extern als Abfall entsorgt. Zum anderen erfolgt eine Reinigung der Abwässer in der werkseigenen zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA).

Die Kühlwasserversorgung der Nordic Carbide AB wird durch den dortigen Standortbetreiber an der Mündung des Ljungan mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 200 m 3 /s sichergestellt. Für die Carbidherstellung werden maximal 0,5 m 3 /s benötigt, so dass der Umwelteingriff als sehr gering bezeichnet werden kann.

Abfall/Abgas

Die Gesamtmenge an Abfällen unserer Standorte variierte gegenüber den Vorjahren. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Bau der Creamino(r)-Produktionsanlage am Standort Trostberg, welche in 2019 fertiggestellt wurde. Die produktionsspezifischen Abfälle stellen den größten Anteil dar, während die nicht produktionsspezifischen Abfälle alle sonstigen Abfälle betreffen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um bei Bau- und Abbruchmaßnahmen anfallende Abfälle. Soweit möglich, werden produktionsspezifische Abfälle in internen Produktionsprozessen verwertet. Umweltziele im Bereich Abfall helfen, Abfall zu vermeiden bzw. die Menge an Abfall zu vermindern.

Der jährliche Emissionsbericht der Abgasverbrennungsanlage (AGV) für den Chemiepark Trostberg wurde im Mai 2019 veröffentlicht. 53 AlzChem unterrichtet damit die Öffentlichkeit über den ordnungsgemäßen Betrieb der AGV. Wie in den vergangenen Jahren wurden auch 2018 die vorgeschriebenen Grenzwerte kontinuierlich überwacht. Es kam zu keiner Überschreitung der Tagesmittelwerte. Mit dem Betrieb der AGV stellt AlzChem die zuverlässige Entsorgung von Abgasen und Chemiewässern am Chemiepark Trostberg sicher und vermeidet so unnötige Transporte von Sonderabfällen.

Die AlzChem Group AG ist ständig bestrebt, die Recyclingquote sowie den Wiederverwertungsanteil zu verbessern. Als Beispiel kann hier die Carbidproduktion am Standort Hart angeführt werden. Im Rahmen des Herstellungsprozesses entstehen das als Nebenprodukt anfallende Carbidofengas und KOKA-Granulat. Das Gas wird aufwändig in mehreren Stufen gereinigt, anschließend verdichtet und über eine Ferngasleitung an die Standorte Trostberg und Schalchen gefördert, wo es als Heiz- und Synthesegas verwendet wird. Das KOKA-Granulat wird vermarktet.

53 AlzChem Group AG-Homepage: https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/
Downloads_Bro_Fly_Zert/Umwelt_Zertifikate/alzchem_emissionsdaten_und_verbrennungsbedingungen_2018.pdf (10. Februar 2020)

Energiemanagementsystem

Die AlzChem Trostberg GmbH als energieintensives Unternehmen ist bestrebt, ihren Umgang mit der Ressource Energie weiter zu optimieren. Das Energiemanagement beinhaltet eine systematische Durchführung der energetischen Bewertung der Betriebsbereiche, der Energieleistungskennzahlen, der Energieziele und der Aktionspläne zur kontinuierlichen Verbesserung der energiebezogenen Leistung.

Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele unseres Umweltprogramms verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.

9.6. ARBEITNEHMERBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 2 HGB

Wir setzen auf unsere Kolleginnen und Kollegen und bieten neben einem attraktiven Entgeltsystem auch Arbeitsplatzsicherheit, kollegiales Handeln sowie die Möglichkeit, berufliche Entwicklungen selbst zu gestalten. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch im Kontakt mit Kunden und Lieferanten.

Wir verfolgen das Ziel, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden, zu motivieren und engagiert zu halten. Wir möchten für unsere Mitarbeiter ein nachhaltig stabiles Umfeld schaffen - ohne die Notwendigkeit von Restrukturierungen oder betriebsbedingten Kündigungen. Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter. Die Höhe der Fluktuation und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit geben uns Hinweise, wie zufrieden unsere Mitarbeiter tatsächlich sind. Diese Messgrößen betrugen im Jahr 2019 3,5 % (2018: 3,7 %) und 18,4 Jahre (2018: 19,0 Jahre). Mit diesen beiden Messgrößen hebt sich AlzChem von den in Deutschland herrschenden Durchschnittswerten für Betriebszugehörigkeit (11,5 Jahre 54) und Fluktuation (16 % 55) deutlich ab.

54 IWD - Institut der deutschen Wirtschaft: https://www.iwd.de/artikel/lange-im-betrieb-355822/ (10. Februar 2020)
55 Benchmarking Center Europe: https://www.benchmarking.center/images/download/studien/ human_resource_managment/BM_fluktuation_branchen.pdf (10. Februar 2020)

Zur Erreichung unserer Ziele haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen wollen.

Flexible Arbeitszeiten

Innerhalb einer festgelegten Rahmenzeit können unsere Mitarbeiter Arbeitsbeginn und Arbeitsende weitgehend selbst festlegen sowie ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten.

Attraktive Vergütung

Über die tariflichen Konditionen hinaus bieten wir eine der persönlichen Leistung und der jeweiligen Position beziehungsweise Verantwortung entsprechende Vergütung an. Zudem erhalten unsere Mitarbeiter/-innen eine vom Unternehmenserfolg abhängige Erfolgsbeteiligung.

Betriebliche und soziale Zusatzleistungen sind feste Bestandteile unseres Vergütungssystems.

Jeder Mitarbeiter unserer deutschen Standorte wird in die Gruppen-Unfallversicherung eingeschlossen, welche im Leistungsfall sowohl den betrieblichen als auch den privaten Bereich abdeckt.

Gesundheitsmanagement ⁵⁶

Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist ausschlaggebend für unseren gemeinsamen Erfolg und die damit verbesserte Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Gesundheit ist neben der fachlichen, intellektuellen und sozialen Kompetenz das wertvollste Gut, welches unsere Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen. Deshalb gibt es vielfältige Angebote, die von der Ernährung über maßvolle Bewegung bis hin zur Gesundheitsvorsorge die Möglichkeit geben, sich sein Gesundheitsprogramm individuell zusammenzustellen.

56 AlzChem Group AG-Homepage: https://www.alzchem.com/de/karriere (10. Februar 2020)

Medizinischer Dienst (Werksarzt und Sanitäter)

An unseren Standorten Trostberg und Hart bieten wir unseren Mitarbeitern eine umfassende medizinische Betreuung an. Die Arbeits- und Notfallmedizin umfasst hierbei alle Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen oder Berufskrankheiten, zur Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sowie zur Diagnostik und Therapie von Unfällen sowie akuten Erkrankungen.

Betriebliches Eingliederungsmanagement

Oftmals bereitet die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach Erkrankungen keine Schwierigkeiten. In einigen Fällen ist jedoch eine Weiterbeschäftigung im bisherigen Sinne nicht ohne weiteres möglich. Hier werden in Zusammenarbeit mit dem Eingliederungsteam Maßnahmen erarbeitet, die eine beeinträchtigungsgerechte Beschäftigung ermöglichen. Die Maßnahmen sind vielfältig und können zum Beispiel inhaltliche Änderungen der Tätigkeit, personelle Unterstützung oder technische Veränderung des Arbeitsplatzes umfassen.

Ideenmanagement

Ideen, die durch Mitarbeiter generiert werden, sind von uns ausdrücklich erwünscht. Wir möchten unsere Mitarbeiter motivieren, an kontinuierlicher Verbesserung aktiv mit ihren Ideen teilzunehmen. Somit fördern sie die Zusammenarbeit und helfen, Unfälle zu vermeiden, den Umweltschutz zu verbessern, den technischen Fortschritt umzusetzen und schlussendlich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern.

Betriebliche Altersvorsorge

Unsere betriebliche Altersversorgung wird im Zuge eines Bausteinsystems durchgeführt. In den diversen Bausteinen werden sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer monatliche Beträge eingezahlt. Des Weiteren bieten wir unseren Mitarbeitern ein Langzeitkonto an, in das sowohl Entgelt als auch Urlaub oder Altersfreizeiten eingebracht werden können.

Demografiefonds

Der Demografiefonds ist kein Geldfonds im klassischen Sinne, sondern ein betrieblich geschaffener Topf, welcher die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeiträge für die Tarifmitarbeiter sammelt, um die Herausforderungen des demografischen Wandels anzugehen. Die Mittel aus diesem Topf werden dazu verwendet, Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels zu finanzieren. Anders als bei Tariferhöhungen besteht kein individueller Anspruch des Arbeitnehmers, sondern nur ein kollektiver Gestaltungsspielraum für die Betriebsparteien.

Weiterbildung

Um uns auf dem Gebiet der Spezialchemie auch in Zukunft behaupten zu können, benötigen wir eine zukunftsorientierte, qualifizierte Belegschaft. Wir bieten unseren Mitarbeitern in jeder Berufssparte eine fachorientierte Aus- und Weiterbildung am Arbeitsplatz oder in Fachinstitutionen. Unsere Personalentwicklung ist darauf ausgerichtet, Potenziale und Talente im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln. Ein breites Angebot an persönlichen und fachlichen Bausteinen in den Bereichen Führungskräfteentwicklung, Qualifizierung, Wissensmanagement, Gesundheitsmanagement und Unternehmenskultur rundet unser Personalentwicklungskonzept ab. Auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter gehen wir individuell ein. Damit legen wir den Grundstein für die Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen.

Ausbildung

AlzChem ist einer der größten Ausbilder in der Region. Im Rahmen einer praxisnahen Ausbildung in den entsprechenden Fachabteilungen bieten wir unseren Auszubildenden ein hochmodernes Ausbildungslabor und ideale Lehrwerkstätten sowie eine abwechslungsreiche kaufmännische Ausbildung an. Die hohe Qualität unserer Ausbildung wird auch von internationalen Konzernen anerkannt - so sehr, dass diese von uns ausbilden lassen.

In 2019 starteten 47 junge Leute ihre Ausbildung im Chemiepark Trostberg in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen. Im Ausbildungsjahr 2019 hält der Chemiepark Trostberg mit 9,6 % erneut die hohe Ausbildungsquote der Vorjahre. AlzChem verantwortet damit im Chemiepark die Ausbildung von insgesamt 142 künftigen Fachkräften.

Beteiligungs- und Standortentwicklungsvereinbarung

Die in 2006 für die Standorte Trostberg, Schalchen und Hart geschlossene Betriebsvereinbarung hatte zum Ziel, der NCN-Chemie in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld an diesen Standorten eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Perspektive zu verschaffen. Aus heutiger Sicht kann festgestellt werden, dass zahlreiche Maßnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung ebenso wie Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung von Arbeitsplätzen umgesetzt werden konnten. Durch die gemeinsamen Anstrengungen haben sich die Rahmenbedingungen für AlzChem deutlich verbessert.

9.7. SOZIALBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 3 HGB

Ein politisches und staatsbürgerliches Engagement von Unternehmen und deren Arbeitnehmern im demokratischen Umfeld ist für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unentbehrlich. Die AlzChem Group AG begrüßt das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, im Sport sowie im karitativen und im kulturellen Bereich und hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Leben an ihren Standorten aktiv mit zu verbessern.

Die AlzChem-Gruppe engagiert sich, fördert Kinder- und Jugendprojekte, unterstützt Schulprojekte und ist Mitglied in dem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildung und Unternehmertum in Deutschland, der Wissensfabrik 57 .

57 Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland; https://www.wissensfabrik.de/ portal/fep/de/dt.jsp (10. Februar 2020)

Als regional verwurzeltes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld unserer Standorte. Auch 2019 engagierte sich die AlzChem-Gruppe mit zahlreichen Spenden- und Sponsoringprojekten. Aus den bereitgestellten Mitteln wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Soziales, Sport, Kultur und Bildung gefördert.

AlzChem ist Mitglied des Trostberger Förderkreises der Wirtschaft, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat, Bildung, Kunst, Heimatpflege, Musik und andere kulturelle Zwecke sowie den Sport und soziale Einrichtungen in Trostberg zu fördern.

AlzChem fördert Bildung

Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen schon frühzeitig die Faszination der Chemie/Naturwissenschaften zu vermitteln und ihnen auf diese Weise auch die vielfältigen beruflichen Perspektiven der AlzChem-Gruppe aufzuzeigen. Die AlzChem-Bildungsinitiative umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen an Schulen im Einzugsbereich unserer Standorte, sondern auch Kooperationen im Bereich naturwissenschaftlicher Lerninhalte.

Die Chemieunternehmen AlzChem und BASF schließen mit Kindergärten und Grundschulen in der Region Kooperationsvereinbarungen über eine Bildungspartnerschaft ab. Diese erhalten Experimentierkisten und Lehrerskripte mit Anleitungen und fachlichen Hintergrundinformationen. Unsere NaWi-Team-Mitglieder geben ihr Wissen an die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schule weiter. Diese lernen die Experimente kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Materialien. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Die Lehrkräfte übernehmen die Umsetzung. Die NaWi-Versuche werden zum festen Bestandteil des Sachunterrichts an den Grundschulen. Nach etwa sechs Monaten treffen sich die NaWi-Team-Mitglieder und die Lehrkräfte, um Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen. Zusätzlich erfolgt eine wissenschaftliche Evaluation.

Beide Projekte, welche in 2017 ihr 10-jähriges Jubiläum feierten, sind eine erfolgreiche und bereits bewährte Aktion und Kooperation der AlzChem Group AG, der BASF in Trostberg und der Wissensfabrik. Die "Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland" ist eine offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern und teilen. Die Wissensfabrik und wir haben ein wichtiges Ziel: Die nächste Generation und somit den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Wir sehen uns in der Verantwortung, Impulse zu geben und Schulen, Universitäten sowie die Politik in ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen.

Sich Zeit zu nehmen für junge Menschen, das hat bei AlzChem Tradition und einen hohen Stellenwert. Bei uns fängt die Nachwuchsförderung bereits im Kindergarten an. Mit Projekten wie "NaWi - Naturwissenschaft, wie geht das?" wecken wir schon bei den ganz Kleinen die Neugier. Die etwas älteren Schüler können bei AlzChem Praktika, Schnupperlehren oder Workshops im Ausbildungslabor absolvieren. Als Chemieunternehmen aus Leidenschaft geben wir unsere Begeisterung gerne weiter. Die AlzChem Group AG sieht das Engagement für den Nachwuchs als eine Investition sowohl in die eigene als auch die regionale Zukunft. Wir fühlen uns der Region sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven bieten.

9.8. COMPLIANCE, ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE UND BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 4, 5 HGB

Der Begriff Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller einzuhaltenden Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Ge- und Verbote begründen. Darüber hinaus soll die Übereinstimmung des unternehmerischen Geschäftsgebarens auch mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und zentralen Wertvorstellungen gewährleistet werden. Hierzu zählen insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung.

Erklärtes Ziel der AlzChem-Gruppe ist es, stets sämtliche geltenden Gesetze und die zentralen gesellschaftlichen Wertvorstellungen, insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zu gewähren. Kein Mitarbeiter, Stellenbewerber oder Geschäftspartner darf aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. Jegliche Art von Belästigung ist untersagt.

Zur Erreichung dieser Ziele hat die AlzChem-Gruppe ein Compliance-System etabliert, das der Vorbeugung von Schäden beziehungsweise deren Begrenzung, der Aufdeckung und Beendigung von Verstößen sowie der Erfüllung der gesetzlichen Pflichten dient.

Die AlzChem Group AG ist dem Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) beigetreten. Das Unternehmen verpflichtet sich damit, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten. Als Erweiterung des BME-Verhaltenskodex hat die AlzChem Group AG eigene Leitlinien implementiert, welche die wichtigsten unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen von AlzChem zusammenfassen, mit denen alle Mitarbeiter vertraut sein müssen. Sie geben Orientierung zu grundlegenden rechtlichen und ethischen Pflichten von AlzChem-Mitarbeitern und verleihen ihnen die Sicherheit für ihr richtiges Verhalten im Beruf.

In Bekenntnis zum Themenbereich Governance & Compliance hat AlzChem ein Hinweisgebersystem ("Whistleblower Hotline") 58 mit einer externen Meldestelle eingerichtet. Als externe Meldestelle für die Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe sowie Dritte, zum Beispiel Geschäftspartner und Kunden, fungiert die Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, eine unabhängige Rechtsanwaltskanzlei. Daneben steht nach wie vor der Compliance Manager als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Rechtsanwälte der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterliegen nach den für Rechtsanwälte geltenden berufsrechtlichen Vorschriften der Schweigepflicht und werden, soweit von dem Mitarbeiter gewünscht und rechtlich möglich, die Identität des Mitarbeiters und die erteilten Hinweise auch im Verhältnis zu Unternehmen der AlzChem-Gruppe vertraulich behandeln. Durch die Kontaktaufnahme zur "Whistleblower Hotline" oder zum Compliance Manager werden den betroffenen Mitarbeitern keine Nachteile entstehen, sofern diese nicht selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinien verstoßen haben.

Die Integrität sämtlicher Handlungen ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaftsleben. Als weltweit tätiger Konzern unterliegt AlzChem zahlreichen nationalen und überstaatlichen Rechtsvorschriften (zum Beispiel Verordnungen der EU), aber auch Rechtsvorschriften anderer Länder. Sämtliche Geschäftsangelegenheiten und -prozesse müssen deshalb so geführt werden, dass sie allen anzuwendenden Gesetzen und anderen bindenden Vorschriften entsprechen, in deren Geltungsbereich AlzChem seine Geschäftstätigkeit ausübt. Unseren Mitarbeitern ist es untersagt, eine hiervon abweichende Anweisung zu erteilen, die zu einer Verletzung der in unseren Leitlinien geregelten Verhaltensweisen in der Ausübung der Geschäftstätigkeit führt.

58 E-Mail: alzchem@heussen-law.de, Telefon: 089/29097-498

Demzufolge ist auch jegliche aktive und passive Bestechung oder Vorteilsannahme entsprechend den Vorschriften der §§ 299 ff. Strafgesetzbuch sowie der Versuch derselben untersagt. Wir wollen durch unser Handeln vermeiden, dass der Anschein entsteht, unsere Mitarbeiter wollten durch sachfremde Mittel Einfluss nehmen. In der AlzChem-Gruppe dürfen Geschenke, Gefälligkeiten, Bewirtungen oder sonstige Vergünstigungen nur gewährt oder angenommen werden, wenn sie nicht den Rahmen der geschäftlichen Gepflogenheiten in der betroffenen Region überschreiten, zugleich keinen unangemessen hohen Wert besitzen und im Rahmen des gesetzlich beziehungsweise arbeitsrechtlich Erlaubten liegen.

Die AlzChem-Gruppe bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der eigenen Kunden und weiterer Stakeholder - zudem respektieren wir die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Deshalb ist bei der AlzChem-Gruppe jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, verboten. Grundlage der Regelungen zur Korruptionsbekämpfung bilden unsere Unternehmensleitlinien.

Wir behandeln alle Geschäftspartner in einer rechtlich einwandfreien sowie fairen Art und Weise. Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern erfolgt durch die Einkaufsorganisation in einem geordneten Verfahren nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien. Aufträge werden, soweit möglich und sinnvoll, auf der Basis von Wettbewerbsangeboten vergeben. Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten darauf, dass diese entsprechend den Grundsätzen unserer Unternehmerleitlinien handeln. Anreize, wie leistungsbezogene Provisionen, Rabatte, Preisnachlässe oder kostenlose Warenlieferungen, bedürfen in ihrer Anwendung großer Umsicht, um die Beachtung der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen zu gewährleisten. Daher sind in der AlzChem-Gruppe die geschäftlichen Anreize umfassend und zutreffend zu dokumentieren. Um dolosen Handlungen vorzubeugen, erfolgt die Bezahlung von Lieferungen und Leistungen unmittelbar an den jeweiligen Vertragspartner. Zusätzlich ist die gesamte oder teilweise Bezahlung durch Barmittel, außer in Bagatellfällen, untersagt.

Im Übrigen wird auf den gemeinsamen Corporate-Governance-Bericht des Vorstands und Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts verwiesen.

9.9. SICHERHEIT

Der Schutz der Menschen vor Beeinträchtigung der Sicherheit und Gesundheit durch Produkte, Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sind für die AlzChem Group AG elementare Bestandteile verantwortlichen unternehmerischen Handelns. Von der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen als Basis ausgehend, arbeiten wir daran, die Leistungen und das Managementsystem auf diesem Gebiet stetig weiter zu verbessern.

Als Unternehmen im Chemiepark Trostberg wollen wir nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch ein guter Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Nachbar sein. Aus diesem Selbstverständnis heraus übernehmen wir Verantwortung auch für die Sicherheit und den Schutz unserer Umwelt. Seit über 100 Jahren betreiben wir an den Standorten Trostberg und Hart Anlagen, die der sogenannten Störfall-Verordnung unterliegen. Diese Verordnung regelt den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen von möglichen Störfällen bei technischen Anlagen, bei denen ggf. gefährliche Stoffe austreten könnten. Vielfältige eigene Sicherheitsinitiativen, eine bestens geschulte Werkfeuerwehr und die in Zusammenarbeit mit den Behörden optimierten umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen in unseren Betrieben und Anlagen tragen dazu bei, Gefahren für unsere Mitarbeiter und die Menschen in unserer Nachbarschaft zu minimieren. Mit einer aktuellen Broschüre informieren wir als Unternehmen des ChemDelta Bavaria über Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten bei Störfällen. Die in der Broschüre enthaltenen Informationen können jederzeit auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden.

Das Carbidwerk in Schweden fällt ebenfalls in den Anwendungsbereich der europäischen SEVESO-III-Richtlinie und unterliegt damit den entsprechenden schwedischen Gesetzen, die mit der deutschen Störfallverordnung vergleichbar sind.

Arbeits- und Anlagensicherheit/Arbeitsschutzmaßnahmen

AlzChem hat ein Arbeitsschutzmanagement nach OHRIS (Occupational Health and Risk Managementsystem) eingeführt. Die langjährig bestehende Zertifizierung wurde 2018 durch die Regierung von Oberbayern um drei Jahre verlängert.

Alle Gesellschaften, die an den von AlzChem betriebenen Standorten ansässig sind, beteiligen sich an einer gemeinsamen Sicherheitsarbeit in sieben Arbeitsausschüssen. Der Steuerungskreis Sicherheit ist die maßgebliche Instanz in der Sicherheits- und Gesundheitsarbeit an den deutschen Standorten der AlzChem Group AG. Der in der Regel monatlich tagende Steuerungskreis Sicherheit steuert und koordiniert so die Aktivitäten des Sicherheits- und Gesundheitsprogramms.

Sicherheitsaudits sind ein wichtiges Instrument unseres Sicherheitsmanagementsystems zur Vermeidung unsicherer Handlungen. Sie haben das Ziel, alle Mitarbeiter regelmäßig zu sicherem Handeln zu motivieren und Fehlverhalten sowie Sicherheitsmängel zu erkennen und abzustellen. Des Weiteren halten wir unsere Mitarbeiter an, auch Beinaheunfälle zu melden. Der Fachbegriff für einen Beinaheunfall lautet "Near Miss". In den Near-Miss-Fällen liegt großes Potenzial, da daraus viel gelernt werden kann, bevor etwas passiert. Beinaheunfälle geben uns die Möglichkeit, uns aktiv mit Fehlern und Gefahren auseinanderzusetzen.

Als weitere wichtige Säule im Arbeitsschutz sind verschiedene Arten von Gefährdungsbeurteilungen zu nennen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und spiegelt sich in entsprechenden Kennzahlen zum Arbeitsschutz wider: Die 1.000-Mann-Quote - also die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter - lag im Gesamtjahr 2019 an den deutschen Standorten mit 7,1 weit unter dem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) genannten Mittelwert von 18,15 59 .

59 DGUV-Homepage; http://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/ au-1000-vollarbeiter/index.jsp (10. Februar 2020)

Neben der 1.000-Mann-Quote ermittelt die AlzChem-Gruppe die eigene Sicherheitsleistung anhand der Kennzahl KSUND. KSUND ist eine Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externer medizinischer Betreuung und berücksichtigt neben eigenen Mitarbeitern auch Mitarbeiter nach AÜG sowie Kontraktoren-Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2019 liegt die KSUND-Rate bei 15,0 und damit unter dem Vorjahreswert sowie unter dem vorgegebenen Ziel von 15,3.

2019 fanden turnusgemäße Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden, wie die Störfallinspektion im Werk Trostberg, statt. Weiterhin werden neue Verfahren sowie Verfahrens- und Anlagenänderungen auf ihr Gefahrenpotenzial hin untersucht. Im Notfall- und Ereignismanagement wurde eine systematische Vorgehensweise im Alarmfall entwickelt.

Es ist gute Praxis, dass in den letzten Jahren wieder zahlreiche Übungen durchgeführt wurden, um im Falle eines Falles vorbereitet und handlungsfähig zu sein.

Informationssicherheit

Unser assetbasiertes Risikomanagement der Informationssicherheit berücksichtigt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern bezieht auch die gesamte Organisation, auch in Bezug auf menschliches Verhalten und immateriellen Schadensklassen, wirksam mit ein.

Um das für die AlzChem-Gruppe optimale Sicherheitsniveau zu erreichen, wurden beispielsweise für die physische Sicherheit Schutzzonen definiert, Informationen anhand einer sogenannten "Vertraulichkeitsmatrix" klassifiziert und mit Verfahrensanweisungen ein gleiches Verständnis des gelebten Sicherheitsprozesses erreicht.

Regelmäßige, anlassbezogene Informationen und verpflichtende Schulungen sorgen dafür, dass das Thema Informationssicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter präsent bleibt.

IT-Compliance

Der zuständige Fachbereich überwacht die Umsetzung der Compliance-Anforderungen des Gesetzgebers und der AlzChem-Gruppe. Im Berichtszeitraum wurde das interne Kontrollsystem ausgebaut und entsprechende Prozesse wurden automatisiert.

Die Betriebssicherheit - insbesondere von kritischen IT-Systemen - wird durch ein optimiertes Systemmanagement stetig verbessert. Angesichts einer kontinuierlich wachsenden Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und überprüfen diese kontinuierlich auf Aktualität.

Rechtskonformität

AlzChem hält die Rechtsvorschriften im Hinblick auf die Umweltauswirkungen ein. Neben den Genehmigungsbescheiden sind das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seinen Verordnungen (zum Beispiel Störfall-Verordnung, 17. BImSchV), das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasser-Verordnung, die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) sowie diverse Gesetze und Verordnungen zum Abfallrecht und Naturschutzrecht wesentlich. Zur Umsetzung der Einhaltung der Rechtsvorschriften und zur Regelwerksverfolgung nutzt AlzChem das sogenannte Dialogsystem "Recht im Betrieb", welches regelmäßig aktualisiert wird. In dieser wurden alle Vorschriften auf Einschlägigkeit geprüft und den jeweiligen Abteilungen zugeordnet. In monatlichen Updates werden Änderungen in die Datenbank eingestellt und den betroffenen Bereichen zur Information zur Verfügung gestellt.

10. CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT UND ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 315D HGB I. V. M. § 289F HGB

10.1. CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENSERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG

Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie der AlzChem-Gruppe.

Die Grundsätze der Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands des Aufsichtsrats und zwischen den beiden Organen sowie das Verhältnis zu unseren Aktionären, insbesondere in und gegenüber der Hauptversammlung. Dazu zählt auch die transparente und verständliche Berichterstattung über die Vergütungsstruktur der Organe der Gesellschaft und die konkrete Vergütung ihrer Mitglieder (siehe dazu oben 8.10). Die Grundsätze der Corporate Governance betreffen schließlich auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen.

Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für AlzChem daher - neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen - die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK).

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG

Den vom Bundesministerium der Justiz im Amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlichten Empfehlungen der Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 7. Februar 2017 (DCGK) wurde von der AlzChem Group AG ("Gesellschaft") seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im März 2019 mit den beiden nachstehend erläuterten Abweichungen entsprochen. Die Gesellschaft beabsichtigt, diesen Empfehlungen auch künftig in gleichem Umfang zu entsprechen.

Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung für Mitglieder des Aufsichtsrats (Ziff. 3.8 Abs. 3 DCGK)

Die von der Gesellschaft abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt für Aufsichtsratsmitglieder vor. Für Aufsichtsratsmitglieder ist ein solcher Selbstbehalt - anders als für die Mitglieder des Vorstands - gesetzlich nicht vorgeschrieben. Angesichts der Rolle des Aufsichtsrats, die sich auch in der unterschiedlichen Vergütungsstruktur gegenüber dem Vorstand widerspiegelt, erscheint diese Unterscheidung in der Behandlung von Vorstand und Aufsichtsrat angemessen. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat sehen einen Selbstbehalt als effektiven Weg zur Steigerung der Motivation und des Verantwortungsbewusstseins der Mitglieder des Aufsichtsrats an.

Festlegung des angestrebten Versorgungsniveaus bei Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands (Ziffer 4.2.3 Abs. 3 DCGK)

Der Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat das angestrebte Versorgungsniveau für Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands - auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit - festlegen und dabei die daraus abgeleiteten jährlichen und langfristigen Aufwendungen für das Unternehmen berücksichtigen soll. Der Aufsichtsrat hat kein solches Versorgungsniveau definiert. Stattdessen hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf ein beitragsgestütztes Pensionsmodul, dessen Höhe sich als Prozentsatz seines jährlichen Grundgehalts und gegebenenfalls eines Teils der variablen Vergütung bestimmt. Hierdurch erhält der Aufsichtsrat eine klare Vorstellung von den jährlichen und langfristigen Aufwendungen für die Gesellschaft, die ebenfalls von versicherungsmathematischen Effekten aufgrund der Rücklagenbildung abhängen. Anders als vom DCGK vorausgesetzt ist es zunehmend üblich, nicht ein bestimmtes Versorgungsniveau zu definieren, sondern ein beitrags- und leistungsorientiertes System zu verwenden.

 

Trostberg, im Dezember 2019

AlzChem Group AG

Für den Aufsichtsrat

Markus Zöllner

Der Vorstand

Andreas Niedermaier

Klaus Englmaier

Ulli Seibel

Dr. Georg Weichselbaumer

10.2. RELEVANTE ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Die Gesellschaft beachtet sämtliche auf sie anwendbaren gesetzlichen Anforderungen und entspricht - mit den vorstehend erläuterten Abweichungen - den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Maßgeblich für die Unternehmensführung sind darüber hinaus insbesondere die internen Unternehmensleitlinien für die unternehmerischen Aktivitäten der Gesellschaft und ihrer Mitarbeiter ("Unternehmensleitlinien der AlzChem"), die auf unserer Internetseite unter www.alzchem.com für jedermann verfügbar sind.

10.2.1. ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

10.2.1.1. VORSTAND

Die Mitglieder des Vorstands haben die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, der Geschäftsordnung für den Vorstand und des Geschäftsverteilungsplans zu führen. Der Vorstand beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und berichtet und begründet etwaige Abweichungen in der Entsprechenserklärung. Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik und die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem ist es seine Aufgabe, für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen. Dem Vorstand gehörten im Geschäftsjahr 2019 zunächst drei und ab dem 1. Juli 2019 vier Mitglieder an. Nach dem Ausscheiden von Herrn Seibel zum Ende des Geschäftsjahres 2019 besteht der Vorstand wieder aus drei Mitgliedern. Ein Mitglied des Vorstands ist zu dessen Vorsitzenden ernannt. Der Vorstand arbeitet auf der Grundlage der vom Aufsichtsrat mit Beschluss vom 24. August 2017 verabschiedeten Geschäftsordnung für den Vorstand. Die jeweils aktuelle Geschäftsordnung des Vorstands ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.alzchem.com veröffentlicht.

Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands sowie die Information des Aufsichtsrats und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Er hat darauf hinzuwirken, dass die Führung der Vorstandsressorts einheitlich auf die durch die Beschlüsse des Vorstands festgelegten Ziele ausgerichtet wird. Von den Mitgliedern des Vorstands kann er jederzeit Auskünfte über einzelne Angelegenheiten ihrer Ressorts verlangen und bestimmen, dass er über bestimmte Arten von Geschäften im Vorhinein unterrichtet wird. Der Vorstandsvorsitzende repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit in Angelegenheiten, die das gesamte Unternehmen betreffen. Er kann diese Aufgaben für bestimmte Arten von Angelegenheiten oder im Einzelfall an ein anderes Mitglied des Vorstands delegieren.

Die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus dem für die Gesellschaft zuletzt im Mai 2019 beschlossenen Geschäftsverteilungsplan, der - auch im Falle zukünftiger Änderungen - von den Mitgliedern des Vorstands vorgeschlagen wird und der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der aktuelle Geschäftsverteilungsplan sieht die folgende Ressortverteilung vor.

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Ulli Seibel CEO bis 30.06.2019, vom 01.07.2019 bis 31.12.2019 CPO Andreas Niedermaier CFO bis 30.06.2019, seit 01.07.2019 CEO Klaus Englmaier COO Dr. Georg Weichselbaumer CSO
Wesentliche Funktionen Kommunikation Recht Produktion Marketing
Marketing Versicherung Technik Vertrieb
Vertrieb Controlling, Rechnungs- & Finanzwesen, Steuern Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität Innovationsmanagement
Innovationsmanagement Personal
Strategie Supply Chain Management
Investor Relations IT
Projekte Risikomanagement
Investor Relations
Strategie
Kommunikation

Innerhalb seines Ressorts trifft jedes Vorstandsmitglied seine Entscheidungen selbstständig, wobei die Gesamtverantwortung und Kollegialität des Vorstands insgesamt besonders zu beachten ist. Soweit eine Angelegenheit die Ressorts mehrerer Vorstandsmitglieder berührt, entscheiden diese gemeinsam. Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, ist jedes beteiligte Mitglied des Vorstands verpflichtet, eine Beschlussfassung des Gesamtvorstands herbeizuführen. In diesem Fall hat die Maßnahme bis zur Entscheidung des Vorstands zu unterbleiben, es sei denn, die sofortige Durchführung ist nach pflichtgemäßem Ermessen zur Vermeidung unmittelbar drohender schwerer Nachteile für die Gesellschaft erforderlich. Über einen solchen Vorgang ist der Vorstand von dem betreffenden Vorstandsmitglied anschließend unverzüglich zu unterrichten.

Der Vorstand erfüllt seine in § 90 AktG und sonstigen gesetzlichen Vorschriften, der Satzung der Gesellschaft sowie der Geschäftsordnung genannten Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, wobei der Vorstand grundsätzlich an das Gesamtgremium und aus wichtigen Anlässen an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats berichtet. Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat sind in der Regel in Textform zu erstatten, soweit nicht das Gesetz eine anderweitige Form vorsieht. Sofern im Einzelfall wegen besonderer Dringlichkeit erforderlich, ist dem Aufsichtsrat mündlich zu berichten.

Im Rahmen seiner Berichterstattung informiert der Vorstand den Aufsichtsrat, vor allem im Zuge von dessen Sitzungen, regelmäßig, zeitnah und umfassend insbesondere über grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Rentabilität sowie über die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen. Der Vorstand hat auf Abweichungen von den früher aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen einzugehen. Die Berichterstattung des Vorstands hat auch Angaben zur Risikolage, zum Risikomanagement und zur Compliance zu enthalten.

Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats eines Geschäftsjahres über die beabsichtigte Geschäftspolitik sowie über andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung und legt dem Aufsichtsrat das Budget für das folgende Geschäftsjahr (einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung) vor. Dabei geht er insbesondere auf Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den früher vorgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, informiert und unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat in der Sitzung des Aufsichtsrats, in der über den Jahresabschluss verhandelt wird, über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere die Rentabilität des Eigenkapitals.

Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig im Rahmen der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen über den Gang der Geschäfte, insbesondere den Umsatz und das Ergebnis, die Lage der Gesellschaft, insbesondere die Risikolage und das Risikomanagement, sowie über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäftspolitik und der Rentabilität.

Darüber hinaus berichtet der Vorstandsvorsitzende dem Aufsichtsratsvorsitzenden rechtzeitig über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sein können. Unbeschadet bestehender Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats bei wesentlichen Geschäften und der insbesondere in § 90 AktG festgelegten Berichtspflichten unterrichtet der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zeitnah und umfassend über alle geschäftlichen Angelegenheiten, denen aufgrund ihrer finanziellen Auswirkungen und/oder ihrer Bedeutung für die allgemeine Unternehmenspolitik besondere Bedeutung zukommt, insbesondere auch die Risikolage und das Risikomanagement.

10.2.1.2. AUFSICHTSRAT

Aufgaben

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft und überwacht dessen Geschäftsführung (vgl. zur Tätigkeit des Aufsichtsrats auch den Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht). Der Aufsichtsrat achtet darauf, dass der Vorstand seine Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat bzw. seinem Vorsitzenden erfüllt. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung aus. Die den Aufsichtsrat betreffenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden beachtet, soweit sich aus der nach § 161 AktG auf der Webseite der Gesellschaft zu veröffentlichenden Entsprechenserklärung nichts Abweichendes ergibt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben gleiche Rechte und Pflichten und sind an Weisungen nicht gebunden. Der Aufsichtsrat arbeitet bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben vertrauensvoll und eng mit dem Vorstand zum Wohle der Gesellschaft zusammen. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Die nächste Effizienzprüfung für den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse ist für das Geschäftsjahr 2020 vorgesehen.

Zusammensetzung/Ziele/Kompetenzprofil

Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (Konzernobergesellschaft) besteht gemäß § 8 Abs. 1 der Satzung aus vier von der Hauptversammlung zu wählenden Mitgliedern. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat benennt unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex konkrete Ziele für seine Zusammensetzung. Für den Aufsichtsrat der Gesellschaft bestehen diese vom Aufsichtsrat im November 2017 beschlossenen Ziele im Wesentlichen darin, die fachliche und unternehmensspezifische Expertise im Gesamtgremium zu gewährleisten sowie die geschlechtsspezifische Vielfalt und eine ausgewogene Altersstruktur unter den Aufsichtsratsmitgliedern sicherzustellen.

Ferner empfiehlt Ziff. 5.4.1 DCGK (in der Fassung vom 7. Februar 2017), dass sich der Aufsichtsrat ein Kompetenzprofil gibt. Dem ist der Aufsichtsrat mit Beschluss vom 22. November 2018 nachgekommen. Danach erfordert die ordnungsgemäße Wahrnehmung seiner Aufgaben von jedem einzelnen Aufsichtsratsmitglied integres und ethisch verantwortungsvolles Handeln. Nur mit dem erforderlichen unternehmerischen Verständnis, dem analytischen Weitblick sowie der Offenheit für innovatives Denken könne der Aufsichtsrat den Vorstand überwachen und bei Bedarf unternehmensspezifisch beraten. Zur Gewährleistung der Fachkompetenz des Aufsichtsrates sind bei der Zusammensetzung des Gremiums insgesamt (also nicht in Person jedes einzelnen Aufsichtsratsmitglieds) u. a. folgende Kriterien zu berücksichtigen:

Kenntnisse in den Bereichen der Unternehmensplanung, Unternehmensfinanzierung und in Kapitalmarktthemen

Erfahrung und Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Erfahrung mit unternehmerischer Strategieentwicklung und -umsetzung sowie M&A-Transaktionen

Erfahrungen im Bereich Personalplanung und Personalführung, insbesondere Fachkräfte-Rekrutierung und Fachkräfte-Entwicklung (Nachfolgeplanung)

Erfahrung in der Aufsichts- und Gremienarbeit sowie im Management von großen Organisationen

Nach Überzeugung des Aufsichtsrats füllt das bestehende Gremium das vorgegebene Kompetenzprofil vollständig aus; es entspricht ferner den selbst gesetzten (u. a. Diversitäts-) Zielen. Vorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder werden - neben der Berücksichtigung der selbst gesetzten Ziele - auch auf die Ausfüllung des Kompetenzprofils ausgerichtet sein.

Anforderungen an die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Bei seiner Wahl bzw. Wiederwahl soll ein Aufsichtsratsmitglied nicht älter als 68 Jahre alt sein und dem Aufsichtsrat nicht länger als 15 Jahre angehören.

Dem Aufsichtsrat muss eine nach seiner Einschätzung ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören; nach Auffassung des Aufsichtsrats der Gesellschaft sollten 75 % der Aufsichtsratsmitglieder unabhängig sein. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen (§ 100 Abs. 5 AktG). Im Aufsichtsrat der Gesellschaft nimmt die Rolle dieses sog. Finanzexperten derzeit Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer ein.

Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören. Vorstandsmitglieder dürfen vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Bestellung nicht Mitglied des Aufsichtsrats werden, es sei denn, ihre Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft halten. Im letzteren Fall soll der Wechsel in den Aufsichtsratsvorsitz eine der Hauptversammlung zu begründende Ausnahme sein. Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft ausüben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen, soweit sie gleichzeitig als Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft tätig sind, neben dem Aufsichtsratsmandat für die Gesellschaft nicht mehr als zwei weitere Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen ausüben. Die vorstehenden Regeln sind bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu berücksichtigen. Der Aufsichtsrat wählt zu Beginn seiner Amtszeit in einer ohne besondere Einberufung stattfindenden Sitzung aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden. Gegebenenfalls können weitere stellvertretende Vorsitzende gewählt werden.

Aufsichtsratsvorsitzender und Stellvertreter

Die Wahl des Vorsitzenden und seines/r Stellvertreter/s durch den Aufsichtsrat erfolgt - soweit bei der Wahl nicht eine kürzere Amtszeit bestimmt wird - jeweils für die Amtszeit des gewählten Aufsichtsratsmitglieds. Wenn der Vorsitzende oder ein stellvertretender Vorsitzender während seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, ist unverzüglich eine Neuwahl für den Ausgeschiedenen vorzunehmen. Die Wahl leitet das an Lebensjahren älteste anwesende Aufsichtsratsmitglied.

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Aufsichtsrats. Er unterrichtet die übrigen Aufsichtsratsmitglieder regelmäßig, insbesondere bei Maßnahmen aus Anlass dringender zustimmungsbedürftiger Geschäfte. Willenserklärungen des Aufsichtsrats werden namens des Aufsichtsrats durch den Vorsitzenden - im Fall seiner Verhinderung durch seinen Stellvertreter - abgegeben. Der Vorsitzende - im Fall seiner Verhinderung sein Stellvertreter - ist ermächtigt, Erklärungen für den Aufsichtsrat entgegenzunehmen. Der Stellvertreter hat nur dann die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden, wenn zwingendes Gesetz oder die Satzung ihm diese Rechte und Pflichten ausdrücklich übertragen. Dem Stellvertreter steht die Zweitstimme des Vorsitzenden gemäß § 11 Abs. 3 der Satzung nicht zu.

Geschäftsordnung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben, die die Grundlage seiner Tätigkeit, insbesondere der Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums, bildet. Die jeweils aktuelle Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.alzchem.com veröffentlicht.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzte sich im Berichtszeitraum wie folgt zusammen:

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Mitglied Seit
Markus Zöllner 04.08.2017
Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 04.08.2017
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 04.08.2017
Steve Röper 02.10.2017

Im Einklang mit Ziff. 5.4.2. DCGK (in der Fassung vom 7. Februar 2017) ist bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die Eigentümerstruktur der Gesellschaft berücksichtigt. Nach Meinung des Aufsichtsrats sind alle Mitglieder des Aufsichtsrats - auch gegenüber den Hauptaktionären der Gesellschaft - als unabhängig anzusehen; dem Gremium gehört damit in jedem Fall eine nach Einschätzung des Aufsichtsrats angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder i. S. d. Ziff. 5.4.2. DCGK (in der Fassung vom 7. Februar 2017) an. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat Herr Markus Zöllner inne; als sein Stellvertreter fungiert Herr Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Prüfungsausschuss besteht aus Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer (Vorsitz) sowie den Herren Dr. Freiherr von Schnurbein und Markus Zöllner. Dem Nominierungsausschuss gehören die Herren Markus Zöllner (Vorsitz), Dr. Freiherr von Schnurbein und Steve Röper an. Der Nominierungsausschuss musste im Berichtszeitraum nicht tätig werden, der Prüfungsausschuss hat insgesamt fünf Mal getagt. Über die von ihm durchgeführten Versammlungen und Beschlüsse berichtet der Ausschuss regelmäßig an den Aufsichtsrat.

Hinsichtlich der Arbeitsweise der Ausschüsse erklärt die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats (öffentlich verfügbar auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.alzchem. com) deren wesentliche Verfahrensvorschriften auch auf die Ausschüsse für anwendbar.

Sitzungsfrequenz; individuelle Sitzungsteilnahme

Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss der Gesellschaft tagten im Berichtszeitraum jeweils fünf Mal. Daneben fand im Aufsichtsrat eine Beschlussfassung im schriftlichen Verfahren statt.

An sämtlichen Sitzungen und Beschlussfassungen nahmen sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungsausschusses teil.

Im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen für die Tätigkeit des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG und seiner Ausschüsse auf den Bericht des Aufsichtsrats verwiesen.

Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH

Der Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der AlzChem Group AG, besteht aus sechs Mitgliedern, von denen gemäß den Vorschriften des Drittelbeteiligungsgesetzes vier Mitglieder von den Anteilseignern und zwei von den Arbeitnehmern zu wählen sind. Er setzte sich im Berichtsjahr für die Anteilseignerseite aus den vier auch im Aufsichtsrat der AlzChem Group AG amtierenden Aufsichtsratsmitgliedern (Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer, Herren Röper, Dr. Freiherr von Schnurbein und Zöllner) sowie als Arbeitnehmervertreter den Herren Karl Held und Otto Wolf zusammen. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Herr Markus Zöllner, sein Stellvertreter Herr Karl Held. Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss gebildet, der aus drei Mitgliedern - Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer (Vorsitz) und den Herren Zöllner und Held - besteht.

10.2.1.3. VERMEIDUNG VON INTERESSENSKONFLIKTEN

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats legen etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. In der Berichtsperiode sind bei den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte aufgetreten.

10.3. DIVERSITÄTSKONZEPT

Der Vorstand der AlzChem Group AG ist ausgewogen und unternehmensadäquat zusammenzusetzen, so dass seine Mitglieder insgesamt über die zur Geschäftsführung eines international tätigen Chemiekonzerns erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Grundlegende Eignungskriterien für eine Vorstandsposition sind insbesondere Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, die fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen sowie die Fähigkeit zur Anpassung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt.

Bei der Zusammensetzung des Vorstands sind das Unternehmensinteresse sowie sich möglichst gegenseitig ergänzende Profile der Mitglieder entscheidend. Dabei werden insbesondere auch folgende Diversitätsaspekte berücksichtigt:

Vorstandsmitglieder sollen über langjährige Führungserfahrung verfügen.

Vorstandsmitglieder sollen über unterschiedliche Berufserfahrung sowie umfassende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen.

Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über langjährige Erfahrung in der chemischen Industrie verfügen.

Im Vorstand soll eine hinreichende Altersmischung vorhanden sein.

Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition gegebenenfalls besetzt werden soll, ist unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden.

10.4. ANGABEN ZU GESETZLICHEN MINDESTQUOTEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN

Die AlzChem Group AG als börsennotierte Muttergesellschaft und ihre 100%ige, dem Drittelbeteiligungsgesetz unterliegende Tochtergesellschaft AlzChem Trostberg GmbH haben Zielgrößen für den Frauenanteil in ihren jeweiligen Aufsichtsräten und Vorständen sowie für die beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsleitung nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes zu erfüllen. Dem sind die betroffenen Gesellschaften wie folgt nachgekommen:

Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG legte am 22. November 2018 die Zielgrößen für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll, mit 25 % (für den Aufsichtsrat) und 0 % (für den Vorstand) fest. Per 31. Dezember 2019 lag der Frauenanteil im Aufsichtsrat bei 25 % und im Vorstand bei 0 %. Daneben hat der Vorstand der AlzChem Group AG den Zielwert für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 0 % bis zum 30. Juni 2022 festgelegt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nur sehr wenige Mitarbeiter bei der im Wesentlichen als Holdinggesellschaft fungierenden AlzChem Group AG beschäftigt sind. Unter den gegebenen Umständen ist die Feststellung einer (Zwischen-)Zielerreichung für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands zum Ende des Berichtsjahres obsolet.

Der Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH legte die Zielgrößen am 29. September 2017 für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und in der Geschäftsführung bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll, wie folgt fest: Aufsichtsrat 16,66 % sowie Geschäftsführung 0 %. Daneben hat die Geschäftsführung mit Beschluss vom 29. Juni 2017 die Zielgrößen des Vorjahres bekräftigt und den Zielwert im Zeitraum bis zum 30. Juni 2022 für den Frauenanteil für die erste Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung auf 0 % und für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung auf 8 % festgelegt. Per 31. Dezember 2019 wurde die Zielgröße für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung mit 11,7 % zwischenzeitlich bereits erreicht; für die erste Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung ist eine (Zwischen-)Zielerreichung zum Ende des Berichtsjahrs obsolet. Aufgrund der spezifischen Gegebenheiten in der chemischen Industrie sieht die Gesellschaft Zielgrößen, die dem gesetzlichen Leitbild von 30 % entsprechen, aktuell als nicht erreichbar an.

11. NACHTRAGSBERICHT

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2019 haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses, des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

12. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss bzw. der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bzw. der Gesellschaft vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns und der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns bzw. der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Trostberg, 28. Februar 2020

AlzChem Group AG

Der Vorstand

Andreas Niedermaier, CEO

Klaus Englmaier, COO

Dr. Georg Weichselbaumer, CSO

ANLAGE I

ERKLÄRUNG ZUM ENTGELTTRANSPARENZGESETZ NACH § 264 ABS. 3, § 289 HGB

Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern ist am 6. Juli 2017 in Kraft getreten. Im Mittelpunkt des Gesetzes steht ein Auskunftsanspruch des einzelnen Beschäftigten zum Entgelt des jeweils anderen Geschlechts in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten. Darüber hinaus enthält das Gesetz eine Aufforderung an den Arbeitgeber zur Durchführung von Prüfverfahren hinsichtlich der Einhaltung des Entgeltgleichheitsgebots sowie eine Berichtspflicht des Arbeitgebers mit mehr als 500 Beschäftigten zu statistischen Angaben und den im Unternehmen durchgeführten Gleichstellungsmaßnahmen. Der Auskunftsanspruch konnte erstmals ab Februar 2018 geltend gemacht werden. Der Gleichstellungsbericht ist erstmals im Jahr 2018 für das Jahr 2016 zu erstellen. Der Bericht ist dem Lagebericht als Anlage beizufügen und im Bundesanzeiger offenzulegen, § 22 Abs. 4. Entgelttransparenzgesetz. Er gehört nicht zu den Jahresabschlussunterlagen und zum Lagebericht.

AlzChem sichert seinen Beschäftigten Vergütungsgerechtigkeit und Entgelttransparenz zu. Dies wird im Einzelnen wie folgt erreicht:

Die AlzChem Trostberg GmbH, NIGU Chemie GmbH sowie Nordic Carbide AB sind Mitglied im Arbeitgeberverband VBCI bzw. IKEM und wenden die Tarifverträge der chemischen Industrie an. Die Tarifverträge und Entgelttabellen sind für alle Beschäftigten einsehbar.

AlzChem führt regelmäßig mit seinem Betriebspartner für den Bereich der Tarifmitarbeiter/-innen Funktionsbewertungen in summarischer Form gemäß tarifvertraglicher Vorschriften durch. Gleichwertige Funktionen werden dabei zu Jobfamilien zusammengefasst, womit eine faire sowie geschlechtsneutrale Eingruppierung und Entgeltfindung sichergestellt wird.

AlzChem hat mit seinem Betriebspartner auch für die Bereiche der außertariflichen Angestellten und der leitenden Angestellten ein verbindliches Regelwerk zur geschlechtsneutralen, wettbewerbsfähigen Gehaltsfindung und -entwicklung vereinbart. Darüber hinaus besteht eine paritätisch besetzte Bewertungskommission, die eine geschlechtsneutrale und einheitliche Bewertung und Einstufungen der Positionen sicherstellt.

AlzChem fördert eine frauen- und familienfreundliche Arbeitswelt. Dies gelingt vor allem durch flexible, mit dem Betriebspartner vereinbarte Arbeitszeiten und eine Vielzahl von Teilzeit-Modellen.

Die AlzChem-Gruppe beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2019 1.303 Männer (inkl. der 3 Vorstände) und 169 Frauen in Vollzeit sowie 53 Männer und 110 Frauen in Teilzeit.

KONZERNABSCHLUSS

zum 31. Dezember 2019

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG

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in TEUR Anhang Nr. 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Umsatzerlöse 1 179.976 375.217 376.072
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 671 5.461 -4.862
Sonstige betriebliche Erträge 2 6.837 13.436 17.147
Materialaufwand 3 -75.249 -155.429 -142.391
Personalaufwand 4 -55.560 -114.185 -122.088
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5 -38.254 -75.121 -73.800
EBITDA 18.421 49.379 50.078
Abschreibungen 6/10/11/12 -7.689 -15.187 -19.492
EBIT 10.732 34.192 30.586
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7 227 542 302
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7 -1.393 -2.815 -5.396
Finanzergebnis 7 -1.166 -2.273 -5.094
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.566 31.919 25.492
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8 -2.845 -9.136 -7.345
Konzernjahresergebnis 6.721 22.783 18.147
Nicht beherrschende Anteile am Konzernjahresergebnis 9 82 139 171
Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzernjahresergebnis 6.639 22.644 17.976
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) ** IV 0,65 2,23 1,77

* Nachrichtlich, ungeprüft; die Gesamtjahreszahlen für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 ergeben sich rechnerisch durch Addition der geprüften Zahlen der beiden Rumpfgeschäftsjahre vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 und vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2018.
** Vorjahresvergleichszahlen angepasst. Siehe Erläuterungen im Konzernanhang in "Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses".

Um die Entwicklung des AlzChem-Konzerns (AlzChem Group AG) im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem gesamten Kalenderjahr 2018 zu gewährleisten, werden ergänzend und freiwillig auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. Der beide Rumpfgeschäftsjahre umfassende Zeitraum wird auch als "Kalenderjahr 2018" oder "2018" bezeichnet.

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in TEUR Anhang Nr. 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Konzernjahresergebnis 20 6.721 22.783 18.147
Sonstiges Ergebnis
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen -1.650 -498 -22.457
Latente Steuern 462 141 6.289
Summe der Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden -1.188 -357 -16.168
Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Ergebnis aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten 0 4 2
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 83 208 138
Latente Steuern 0 -1 -1
Summe der Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 83 211 139
Sonstiges Ergebnis 20 -1.105 -146 -16.029
Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Ergebnis -15 -13 0
Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am sonstigen Ergebnis -1.090 -133 -16.029
Konzerngesamtergebnis 20 5.616 22.637 2.118
Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Konzerngesamtergebnis 67 126 171
Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzerngesamtergebnis 5.549 22.511 1.947

* Nachrichtlich, ungeprüft

KONZERN-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG

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Vermögenswerte
in TEUR
Anhang Nr. 31.12.2018 31.12.2019
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 10 870 1.541
Sachanlagen 11 144.265 165.702
Leasingnutzungsrechte 12 0 9.770
Finanzielle Vermögenswerte 13 20 20
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14 891 470
Latente Steueransprüche 15 24.954 34.477
Summe langfristige Vermögenswerte 171.000 211.980
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 16 78.856 74.607
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17 34.351 32.501
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14 14.510 14.051
Ertragsteueransprüche 18 1.977 383
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 19 12.857 9.061
Summe kurzfristige Vermögenswerte 142.551 130.603
Summe Vermögenswerte 313.551 342.583

Eigenkapital und Schulden

in TEUR Anhang Nr. 31.12.2018 31.12.2019
Eigenkapital
Kapital und Rücklagen
Gezeichnetes Kapital 20 101.763 101.763
Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition 20 -88.128 -88.128
Kapitalrücklage 20 24.981 24.981
Übriges kumuliertes Eigenkapital 20 -32.123 -48.152
Bilanzgewinn 20 60.478 69.294
66.971 59.758
Nicht beherrschende Anteile 20 1.420 1.592
Summe Eigenkapital 68.392 61.350
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 21 109.960 134.629
Sonstige Rückstellungen 22 18.863 22.404
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23 32.577 50.747
Leasingverbindlichkeiten 12 0 7.710
Übrige Verbindlichkeiten 25 513 513
Latente Steuerschulden 15 2.089 4.745
Summe langfristige Schulden 164.002 220.748
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 22 2.554 1.732
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23 25.353 11.935
Leasingverbindlichkeiten 12 0 1.706
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24 30.863 24.069
Übrige Verbindlichkeiten 25 20.859 19.172
Ertragssteuerschulden 26 1.528 1.871
Summe kurzfristige Schulden 81.157 60.485
Summe Schulden 245.159 281.233
Summe Eigenkapital und Schulden 313.551 342.583

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

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in TEUR Anhang Nr. Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Rev. Acquisition Kapitalrücklage Übriges kumuliertes Eigenkapital Bilanzgewinn
Stand am 01.01.2018 * 101.763 -88.128 24.981 -31.993 49.047
Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften * IV 0 0 0 4 -21
Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile * 9 0 0 0 0 0
Dividende * 20 0 0 0 0 -11.194
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile * 9 0 0 0 0 0
Summe Transaktionen mit Anteilseignern * 0 0 0 0 -11.194
Konzernjahresergebnis * 20 0 0 0 0 22.644
Sonstiges Ergebnis * 20 0 0 0 -133 0
Konzerngesamtergebnis * 0 0 0 -133 22.644
Stand am 31.12.2018 * 101.763 -88.128 24.981 -32.123 60.478
Stand am 01.07.2018 101.763 -88.128 24.981 -31.033 65.032
Dividende IV 0 0 0 0 -11.194
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 9 0 0 0 0 0
Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 -11.194
Konzernjahresergebnis 20 0 0 0 0 6.639
Sonstiges Ergebnis 20 0 0 0 -1.090 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 -1.090 6.639
Stand am 31.12.2018 101.763 -88.128 24.981 -32.123 60.478
Stand am 01.01.2019 101.763 -88.128 24.981 -32.123 60.478
Dividende IV 0 0 0 0 -9.159
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 9 0 0 0 0 0
Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 -9.159
Konzernjahresergebnis 20 0 0 0 0 17.976
Sonstiges Ergebnis 20 0 0 0 -16.029 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 -16.029 17.976
Stand am 31.12.2019 101.763 -88.128 24.981 -48.152 69.294
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in TEUR Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital gesamt
Stand am 01.01.2018 * 55.670 2.224 57.894
Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften * -17 0 -17
Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile * 0 -855 -855
Dividende * -11.194 0 -11.194
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile * 0 -74 -74
Summe Transaktionen mit Anteilseignern * -11.194 -929 -12.123
Konzernjahresergebnis * 22.644 139 22.783
Sonstiges Ergebnis * -133 -13 -146
Konzerngesamtergebnis * 22.511 126 22.637
Stand am 31.12.2018 * 66.971 1.420 68.392
Stand am 01.07.2018 72.615 1.429 74.044
Dividende -11.194 0 -11.194
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 0 -74 -74
Summe Transaktionen mit Anteilseignern -11.194 -74 -11.268
Konzernjahresergebnis 6.639 82 6.721
Sonstiges Ergebnis -1.090 -15 -1.105
Konzerngesamtergebnis 5.549 67 5.616
Stand am 31.12.2018 66.971 1.420 68.392
Stand am 01.01.2019 66.971 1.420 68.392
Dividende -9.159 0 -9.159
Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 0 0 0
Summe Transaktionen mit Anteilseignern -9.159 0 -9.159
Konzernjahresergebnis 17.976 171 18.147
Sonstiges Ergebnis -16.029 0 -16.029
Konzerngesamtergebnis 1.947 171 2.118
Stand am 31.12.2019 59.758 1.592 61.350
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in TEUR Anhang Nr. 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
27
Konzernjahresergebnis vor Steuern 9.566 31.919 25.492
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7.689 15.187 19.492
Abnahme der Pensionsrückstellungen -385 -725 -1.005
Gewinn aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten -6 -9 -45
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen 625 5.341 6.246
Finanzergebnis 1.166 2.273 5.094
Erhaltene Zinsen 28 156 133
Gezahlte Zinsen -144 -476 -1.225
Gezahlte Ertragsteuern -3.917 -8.103 -6.191
Abnahme (+)/Zunahme (-) der Vorräte -1.466 -5.306 2.431
Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 17.659 1.738 1.636
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen -11.634 -7.608 -8.739
Veränderung der sonstigen Bilanzpositionen 38 268 313
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 19.219 34.655 43.631
Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens -24.167 -40.128 -41.382
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 6 243 55
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -24.161 -39.885 -41.327
Free Cashflow -4.942 -5.230 2.304
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen 20.560 20.560 30.102
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus kurzfristigen Finanzierungslinien 2.585 2.466 -18.166
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten -3.885 -6.508 -7.185
Dividendenzahlungen -11.194 -11.194 -9.159
Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteile -74 -74 -171
Rückführung von Leasingverbindlichkeiten 0 0 -1.594
Mittelabfluss (-)/-zufluss (+) aus Finanzierungstätigkeit 7.992 5.250 -6.173
Nettoabnahme (-)/-zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 3.050 20 -3.869
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode (zum Stichtagskurs des Vorjahres) 9.844 12.802 12.857
Veränderungen durch Wechselkursänderungen -36 35 73
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12.857 12.857 9.061
Nettoabnahme (-)/-zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 3.050 20 -3.869

* Nachrichtlich, ungeprüft

KONZERNANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2019

I. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019:

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in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern
Außenumsätze 200.022 149.408 26.643 -1 376.072
EBITDA 41.684 5.247 4.506 -1.359 50.078
Abschreibungen -6.930 -6.656 -6.246 340 -19.492
EBIT 34.754 -1.409 -1.740 -1.019 30.586
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 302
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -5.396
Finanzergebnis -5.094
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 25.492
Vorräte zum 31.12.2019: 44.183 30.924 3.586 -4.086 74.607

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018:

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in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern
Außenumsätze 98.680 68.885 12.404 7 179.976
EBITDA 21.916 -2.137 -305 -1.053 18.421
Abschreibungen -2.490 -2.575 -2.804 180 -7.689
EBIT 19.426 -4.712 -3.109 -873 10.732
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 227
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.393
Finanzergebnis -1.166
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.566
Vorräte zum 31.12.2018: 49.672 28.125 3.766 -2.707 78.856

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 (nachrichtlich, ungeprüft):

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in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern
Außenumsätze 209.414 139.966 25.825 12 375.217
EBITDA 50.692 -889 192 -616 49.379
Abschreibungen -5.113 -4.982 -5.418 326 -15.187
EBIT 45.579 -5.871 -5.226 -290 34.192
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 542
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.815
Finanzergebnis -2.273
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.919
Vorräte zum 31.12.2018: 49.672 28.125 3.766 -2.707 78.856

Segmentberichterstattung nach Regionen:

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in TEUR Inland Ausland Konzern
Außenumsätze 01.01. - 31.12.2019: 121.258 254.814 376.072
Außenumsätze 01.01. - 31.12.2018 * : 160.236 214.981 375.217
Außenumsätze 01.07. - 31.12.2018: 79.851 100.125 179.976
Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2019: 172.451 4.562 177.013
Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2018: 142.078 3.057 145.135

* Nachrichtlich, ungeprüft

Im Geschäftsjahr 2019 trug kein Kunde zu mindestens 10 % des gesamten Konzernumsatzes bei. In den Vorjahresperioden trug ein Kunde zu mindestens 10 % des gesamten Konzernumsatzes im Berichtszeitraum bei. Der Umsatz des Kunden betrug TEUR 33.641 (2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 65.189) und ist in allen Berichtsperioden in den Segmenten Specialty Chemicals, Basics & Intermediates und Other & Holding enthalten.

IFRS 8 verlangt die Segmentierung in operative Teilbereiche gemäß der internen Organisations- und Berichtsstruktur. Ein operatives Segment wird als "Unternehmensbestandteil" definiert, der aus seiner Geschäftstätigkeit Erträge und Aufwendungen generiert, dessen Ertragslage durch die verantwortliche Unternehmensinstanz im Rahmen der Ressourcenallokation sowie der Performancebeurteilung regelmäßig analysiert wird und für den eigenständige Finanzdaten vorliegen. Die verantwortliche Unternehmensinstanz ist der Vorstand der AlzChem Group AG.

Die berichtspflichtigen Segmente innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die Segmente

Specialty Chemicals

Basics & Intermediates

Other & Holding

Das Segment Specialty Chemicals erwirtschaftet Umsätze hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie. Das Segment ist geprägt durch innovative Produkte, welche in der chemischen Industrie, der Ernährungs- und Futtermittelindustrie und im Bereich der Erneuerbaren Energien Anwendung finden. Die Produkte für Kunden in der Ernährungsindustrie basieren im Wesentlichen auf Verbindungen der NCN-Chemie (Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff) und werden als körpereigenes Nahrungsergänzungsmittel Creapure(r) in der Pharmazie und in der Kosmetik angewendet. Im Bereich der Futtermittelindustrie wird hauptsächlich Guanidinessigsäure unter dem Produktnamen Creamino(r) als Futtermittelzusatzstoff hergestellt. Die Produkte, die AlzChem an Kunden der Erneuerbaren Energien veräußert, finden Einsatz bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen und Klebstoffen als Siliziumnitrid für Hochleistungskeramik und für die Herstellung von Photovoltaikmodulen in der Solarindustrie. Des Weiteren ist diesem Segment die Produktion von Nitroguanidin zur Anwendung in Agro- und Pharmawirkstoffen und als Gasgenerator in Treibmitteln zugeordnet.

Das Segment Basics & Intermediates bündelt im Wesentlichen die Tätigkeiten der Verbundchemie auf Basis der primären Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung (NCN-Kette). In diesem Segment werden auf Basis von Kalk, Kohlenstoff und Strom Rohstoffe für Specialty Chemicals, Produkte für Kunden im Bereich der Landwirtschaft und der Metallurgie sowie Zwischenprodukte für die weitere Verwendung in der chemischen Industrie hergestellt. Kunden im Bereich der Landwirtschaft setzen Kalkstickstoff-Produkte z. B. als Düngemittel ein. Für Kunden der Metallurgie werden in diesem Segment kalk- und carbidbasierte Hilfsmittel zur Roheisenentschwefelung sowie Produkte zur Desoxidation, zur Entschwefelung und zum Aufsticken von Stahl im Bereich der Sekundärmetallurgie hergestellt. Des Weiteren sind diesem Segment die Produktion und der Verkauf von Guanidinsalzen als Rohstoff für Agrochemikalien und Pharmawirkstoffe sowie die Herstellung von Nitrilen und Guanaminen als Zwischenprodukte für die weiterverarbeitende chemische Industrie zugeordnet.

Im Segment Other & Holding sind alle übrigen Tätigkeiten des Konzerns und nicht auf die anderen Segmente umgelegte Holding-Tätigkeiten zusammengefasst. Die hier erzielten Umsätze umfassen zum überwiegenden Teil Dienstleistungsumsätze.

Bei der Erstellung der Segmentberichterstattung nach dem internen Management-Ansatz werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, die auch bei der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses angewandt werden.

Der Außenumsatz stellt den Segmentumsatz mit externen Kunden dar. Die dargestellten Umsatzerlöse nach Regionen beziehen sich auf die Rechnungsadresse der Kunden. Das EBITDA stellt die wesentliche Ergebnisgröße dar, die vom Management regelmäßig zur Bewertung der Ertragskraft der Segmente herangezogen wird. Zusätzlich werden die Abschreibungen und das EBIT regelmäßig an das Management berichtet. Die bei der Ermittlung von EBITDA und EBIT zu berücksichtigenden Aufwendungen werden in den einzelnen Segmenten verursachungsgerecht über eine Kalkulation verrechnet.

Das Vorratsvermögen stellt die wesentliche Vermögensgröße dar, welche dem Management regelmäßig berichtet wird. Die langfristigen Vermögenswerte, die gemäß IFRS 8 nach bestimmten Regionen zu berichten sind, setzen sich aus den immateriellen Vermögenswerten und dem Sachanlagevermögen zusammen.

In der Spalte Konsolidierung werden Konzerneliminierungen und Konzernbuchungen ausgewiesen, die lediglich für Zwecke der Konzernabschlusserstellung vorgenommen werden. Die in dieser Spalte ausgewiesenen Umsatzerlöse enthalten Währungseffekte, die nicht auf die anderen Segmente verteilt werden konnten.

II. GESCHÄFTSJAHRESWECHSEL UND DARAUS FOLGENDE DARSTELLUNG IM IFRS-KONZERNABSCHLUSS

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 entspricht das Geschäftsjahr der AlzChem Group AG seit dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften sind wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember. Das Vorjahr stellte ein Rumpfgeschäftsjahr für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (im Folgenden auch als RGJ 2018/II bezeichnet) dar.

Die angegebenen geprüften Vorjahreswerte beziehen sich auf das vorangegangene Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und somit auf den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 bzw. auf den Stichtag 31. Dezember 2018. Ein Vergleich der Gesamtjahresberichtsperiode mit den Vorjahreswerten im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss hat folglich lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft.

Um die Entwicklung des AlzChem-Konzerns (AlzChem Group AG) im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem gesamten Kalenderjahr 2018 zu gewährleisten, werden ergänzend auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. Zu diesem Zweck wurden daher die folgenden zusätzlichen Informationen nachrichtlich und freiwillig in diesen IFRS-Konzernabschluss aufgenommen:

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft)

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft)

Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft)

Segmentberichterstattung für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft).

III. VORBEMERKUNG

Gegenstand des Konzernabschlusses sind die AlzChem Group AG, eine Kapitalgesellschaft nach deutschem Recht mit Sitz in der Dr.-Albert-Frank-Str. 32, Trostberg, Deutschland, und deren Tochterunternehmen. Das zuständige Registergericht befindet sich in Traunstein (HRB 26592). Die AlzChem Group AG ist das Mutterunternehmen der AlzChem-Gruppe und stellt diesen IFRS-Konzernabschluss auf.

Der Konzernabschluss wurde durch den Vorstand am 28. Februar 2020 aufgestellt.

Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen u. a. als Chemieparkbetreiber. Aus den Basisrohstoffen Kalk, Kohlenstoff und Strom werden in weiteren Produktionsschritten an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart, Waldkraiburg und Sundsvall (Schweden) vielseitig einsetzbare Produkte mit typischer Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung in sehr hoher Qualität hergestellt. Des Weiteren sind kleinere Vertriebseinheiten in Atlanta (USA) und Shanghai (China) angesiedelt.

Die Aktien der Gesellschaft werden im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt (WKN A2Y NT3). Aufgrund der Aktionärsstruktur gibt es keine Muttergesellschaft im Sinne von IAS 1.138. Die zum Stichtag aktuelle Aktionärsstruktur kann dem zusammengefassten Lagebericht der Gesellschaft entnommen werden und wird laufend auf der Website von AlzChem aktualisiert.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 4. November 2019 wurden die NIGU Chemie GmbH, die AlzChem Nutrition GmbH und die AlzChem International GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung des Jahresabschlusses und Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2019 befreit. Die Befreiungsbeschlüsse werden durch die Tochterunternehmen NIGU Chemie GmbH, AlzChem Nutrition GmbH und AlzChem International GmbH im Bundesanzeiger veröffentlicht.

IV. ERLÄUTERUNGEN ZU GRUNDLAGEN UND METHODEN DES KONZERNABSCHLUSSES

GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

Der Konzernabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften des International Accounting Standards Board (IASB), London, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Die Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (vormals IFRIC und SIC) wurden dabei angewendet. Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellten Konzernabschluss sind sämtliche über die Vorschriften des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen nach § 315e Handelsgesetzbuch (HGB) gemacht worden. Der Konzernabschluss entspricht in der vorliegenden Fassung der Vorschrift des § 315e HGB; diese Vorschrift bildet die Rechtsgrundlage für die Konzernrechnungslegung nach internationalen Standards in Deutschland zusammen mit der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards.

Es wurden diejenigen Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, angewendet, die bis zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 zwingend anzuwenden waren. Von einer vorzeitigen Anwendung noch nicht verpflichtend per 31. Dezember 2019 anzuwendender Standards wurde abgesehen. Diese Vorgehensweise führt zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt, der funktionalen Währung der Muttergesellschaft AlzChem Group AG. Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgen die Zahlenangaben im Konzernabschluss, sofern nicht anders angegeben, in Tausend Euro (TEUR). Sämtliche Werte wurden entsprechend kaufmännischer Rundung auf TEUR auf- oder abgerundet, so dass sich einzelne Zahlen nicht genau zur angegebenen Summe addieren.

STANDARDS, INTERPRETATIONEN UND ÄNDERUNGEN ZU VERÖFFENTLICHTEN STANDARDS, DIE IM GESCHÄFTSJAHR 2019 ERSTMALIG ANGEWENDET WURDEN

Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2019 waren folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend neu anzuwenden:

IFRS 16 Leasingverhältnisse

IFRS 16 ersetzt den bisherigen Standard IAS 17. Damit sind nunmehr grundsätzlich in der Bilanz des Leasingnehmers für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte zu aktivieren und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu passivieren. Bisher wurden künftige Zahlungsverpflichtungen aus Operate Leases nur im Anhang als Teil der sonstigen finanziellen Verpflichtungen angegeben. Ausnahmen von dieser Regel gelten für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu zwölf Monate Laufzeit) und Leasingverträge über Vermögenswerte mit geringerem Wert. Diese können in Ausübung eines Wahlrechtes weiterhin als Aufwand systematisch über die Leasingvertragslaufzeit erfasst werden. Der Leasingnehmer setzt die Leasingverbindlichkeiten mit dem Barwert der noch zu leistenden Leasingzahlungen an. Das zu aktivierende Nutzungsrecht entspricht beim Erstansatz dem Barwert der noch zu leistenden Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten, Vorauszahlungen und Rückbaukosten sowie abzüglich erhaltener Anreizzahlungen. Die Leasingverbindlichkeit wird in der Folge nach der Effektivzinsmethode aufgezinst und durch die Leasingzahlungen gemindert. Folglich sind die Leasingzahlungen nunmehr in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufzuteilen. Das Nutzungsrecht wird planmäßig über die Vertragsdauer abgeschrieben.

Die Regelungen für die Bilanzierung beim Leasinggeber sind ähnlich den bisherigen Vorschriften des IAS 17. IFRS 16 enthält darüber hinaus eine Reihe von weiteren Neuregelungen zur Definition eines Leasingverhältnisses, zum Ausweis und zu den Anhangangaben sowie zu Sale-and-Lease-back-Transaktionen. Die erstmalige Anwendung des IFRS 16 hatte wesentliche bilanzielle Auswirkungen auf die AlzChem-Gruppe. Leasingverhältnisse als Leasingnehmer bestehen im Wesentlichen für Kfz, Gabelstapler, Eisenbahnwaggons und Software.

Die AlzChem-Gruppe hat bei der erstmaligen Anwendung die vereinfachte Übergangsmethode gewählt und IFRS 16 nicht vollumfänglich retrospektiv angewendet. Danach wurden zur erstmaligen Ermittlung der entsprechenden Leasingverbindlichkeiten die zum 1. Januar 2019 ausstehenden Leasingzahlungen mit dem aktuellen Grenzkapitalzinssatz diskontiert und passiviert. Die zugehörigen Nutzungsrechte wurden in gleicher Höhe, allerdings gemindert um bereits vorausbezahlte oder passivisch abgegrenzte Leasingzahlungen, aktiviert.

Die Leasingnutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten werden in der Bilanz als separater Posten ausgewiesen. Durch den erstmaligen Ansatz kam es zur Aktivierung von Leasingnutzungsrechten in Höhe von TEUR 2.941 und Passivierung von Leasingverbindlichkeiten in gleicher Höhe zum 1. Januar 2019. Auf diese Beträge wurden in Höhe von TEUR 764 aktive und passive latente Steuern angesetzt. In Höhe von TEUR 492 wurde zusätzlich ein Leasingnutzungsrecht angesetzt, welches am 31. Dezember 2018 in gleicher Höhe als sonstiger langfristiger Vermögenswert angesetzt war.

Für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu zwölf Monate Laufzeit) und Leasingverträge über Vermögenswerte mit geringem Wert wurde das Erleichterungswahlrecht angewendet. Diese Verträge werden nicht als Nutzungsrechte angesetzt. Als Vermögenswerte mit geringem Wert wurden kleinere, vornehmlich arbeitsplatzgebundene IT-Geräte, wie Drucker und Kopierer, klassifiziert.

Auf die Anwendung der Vorschriften des IFRS 16 auf Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte, wie Software-Leasingverträge, wurde verzichtet.

Enthalten die Verträge neben einer Leasingkomponente auch eine Nicht-Leasingkomponente, so wurden diese Komponenten getrennt betrachtet, sofern sich eine Separierung direkt aus dem Vertrag ergibt. Enthält der Vertrag keine Separierung dieser Komponenten, werden die Nicht-Leasingkomponenten wie die Leasingkomponenten behandelt.

Der Zinssatz für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten entspricht dem Grenzkapitalzinssatz, soweit nicht implizit im Leasingverhältnis ein Zinssatz angegeben wurde. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge sowie angepasst um eine Länderrisikoprämie, abgeleitet.

Ausgehend von den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 unter Anhangangabe Nr. 30 Sonstige finanzielle Verpflichtungen angegebenen Miet- und Leasingverpflichtungen aus Operating-Lease-Verträgen ergibt sich folgende Überleitung zum erstmalig angesetzten Wert der Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019:

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Operating-Leasingverpflichtungen zum 31.12.2018 6.428
Anwendungserleichterung für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse von geringwertigen Vermögenswerten -1.046
Änderung aufgrund Neudefinition von Leasingverhältnissen und Leasingzahlungen -1.019
Neueinschätzung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen -1.118
Operating-Leasingverpflichtungen aus noch nicht begonnenen Verträgen -230
Undiskontierte Leasingverbindlichkeiten zum 01.01.2019 3.015
Abzinsung (gewichteter durchschnittlicher Zinssatz zum 01.01: 2,06 %) -74
Summe der erfassten Leasingverbindlichkeiten zum 01.01.2019 2.941

Auswirkungen auf die Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung und Segmentberichterstattung

Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 wurden in der Konzern-Bilanz der AlzChem-Gruppe die folgenden Posten neu hinzugefügt:

Leasingnutzungsrechte

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten

Der Posten ,langfristige Leasingverbindlichkeiten' wurde lediglich umbenannt und enthielt bis zum 31. Dezember 2018 die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung waren keine neuen Posten notwendig.

In der Konzern-Kapitalflussrechnung wurde innerhalb des Mittelabflusses aus der Finanzierungstätigkeit die ,Rückführung von Leasingverbindlichkeiten' als separate Zeile neu aufgenommen.

Die folgende Tabelle zeigt die Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 auf die einzelnen Posten im Geschäftsjahr 2019:

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In TEUR 01.01.2019 01.01. - 31.12.2019 bzw. 31.12.2019
Leasingnutzungsrechte 3.433 9.770
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (lfr.) -492 -
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 1.401 7.710
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 1.537 1.706
Latente Steueransprüche 764 2.608
Latente Steuerschulden 764 2.605
Sonstige betriebliche Aufwendungen - -1.715
Abschreibungen - 1.679
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 55
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 3
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) - +1.594
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit - -1.594

Auf das Ergebnis je Aktie hatte die erstmalige Anwendung von IFRS 16 keinen wesentlichen Einfluss. In der Segmentberichterstattung hat sich das langfristige Segmentvermögen durch den erstmaligen Ansatz der Leasingnutzungsrechte wie folgt verändert:

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In TEUR 01.01.2019 31.12.2019
Langfristige Vermögenswerte - Inland 2.683 9.283
Langfristige Vermögenswerte - Ausland 748 487

Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 auf Verträge, bei denen AlzChem Leasinggeber ist, resultierten keine wesentlichen Effekte.

Änderungen an IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer

Die Änderungen betreffen die bilanzielle Behandlung von Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen eines leistungsorientierten Versorgungsplans. In diesen Fällen sind der laufende Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für das restliche Geschäftsjahr unter Verwendung der aktuellen versicherungsmathematischen Annahmen neu zu ermitteln. Darüber hinaus wurde eine Klarstellung aufgenommen, wie sich eine Planänderung, -kürzung oder -abgeltung auf die Anforderungen an die Vermögenswertobergrenze auswirkt. Die erstmalige Anwendung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

Änderung an IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures

Die Änderung an IAS 28 stellt klar, dass die Vorschriften des IFRS 9 Finanzinstrumente auf langfristige Beteiligungen an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture anzuwenden sind, die Bestandteil einer Nettoinvestition in dieses assoziierte Unternehmen oder Joint Venture ausmachen, aber die nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden. Die erstmalige Anwendung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

Änderungen an IFRS 9 Finanzinstrumente

Die Änderungen betreffen die Bilanzierung finanzieller Vermögenswerte, bei denen im Falle einer vorzeitigen Kündigung eine Ausgleichszahlung an die kündigende Partei fällig werden kann. Die erstmalige Anwendung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

IFRIC 23 Unsicherheit bei der ertragsteuerlichen Behandlung

IFRIC 23 stellt die Anforderungen an den Ansatz und die Bewertung von unsicheren Ertragsteuerposten klar. Im Rahmen der Einschätzung der Unsicherheit ist zu beurteilen, ob es wahrscheinlich ist, dass die Steuerjurisdiktion die ertragsteuerliche Behandlung akzeptieren wird. Die erstmalige Anwendung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

Jährlicher Verbesserungszyklus 2015 - 2017

Aus dem jährlichen Verbesserungszyklus ergaben sich Klarstellungen bei einigen bereits veröffentlichten Standards (IFRS 3, IAS 12, IAS 23). Die erstmalige Anwendung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.

STANDARDS, INTERPRETATIONEN UND ÄNDERUNGEN ZU VERÖFFENTLICHTEN STANDARDS, DIE NOCH NICHT ZWINGEND ANWENDBAR SIND

Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen wurden bereits verabschiedet, sind jedoch verpflichtend erst in Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen, anzuwenden. Die AlzChem-Gruppe wird diese ab dem 1. Januar 2020 oder einem eventuell später vorgeschriebenen Datum anwenden und hat die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der einzelnen Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen eingeschätzt, sofern diese Abschätzung bereits möglich war.

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Standards Änderung betrifft Anwendungspflicht ab Übernahme durch EU-Kommission
IAS 1/IAS 8 Definitionsbegriff der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen 01.01.2020 Ja
IFRS 9/IAS 39/ IFRS 7 Interest-Rate-Benchmark-Reform 01.01.2020 Ja
IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs 01.01.2020 Nein
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2021 Nein
IAS 1 Klassifizierung von Schulden in kurz- und langfristig 01.01.2022 Nein
IFRS 10/IAS 28 Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen Unbestimmt Nein

Auf Grund eines laufenden Forschungsprojektes wurde die verpflichtende Erstanwendung der Änderungen von IFRS 10 und IAS 28 hinsichtlich der Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen durch den Standardsetter auf unbestimmte Zeit verschoben. Daher wurde auch die Übernahme in Europäisches Recht auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Änderungen an IAS 1 und 8 führen zu einer Präzisierung der Definition des Begriffes ,wesentlich' innerhalb der IFRS. Informationen sind wesentlich, wenn vernünftiger Weise zu erwarten ist, dass ihre Auslassung, fehlerhafte Darstellung oder Verschleierung die Entscheidungen der primären Adressaten von Mehrzweckabschlüssen, die diese auf Grundlage eines solchen Abschlusses, der Finanzinformationen eines bestimmten Unternehmens bietet, treffen, beeinflussen können. Die AlzChem-Gruppe erwartet aus der geänderten Definition keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Die Änderungen an IFRS 9/IAS 39/IFRS 7 aus der InterestRate-Benchmark-Reform beschäftigen sich mit möglichen Auswirkungen der IBOR-Reform auf die Bilanzierung von bestimmten Sicherungsgeschäften. Geändert wurden bestimmte Hedge-Accounting-Vorschriften, sodass Unternehmen diese Hedge-Accounting-Vorschriften unter der Annahme anwenden, dass der Referenzzinssatz, auf dem die abgesicherten Cashflows und die Cashflows aus dem Sicherungsinstrument basieren, durch die Reform des Referenzzinssatzes nicht verändert wird. Diese Änderungen sind verpflichtend anzuwenden auf alle Sicherungsbeziehungen, die von der Reform des Referenzzinssatzes betroffen sind. Die AlzChem-Gruppe erwartet aus der Änderung keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Die Änderungen an IFRS 3 führen zu einer Klarstellung der Definition eines Geschäftsbetriebs und zielen darauf ab, die Unstimmigkeiten zu lösen, die aufkommen, wenn ein Unternehmen bestimmt, ob es einen Geschäftsbetrieb oder eine Gruppe von Vermögenswerten erworben hat. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen erwartet der Konzern keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

IFRS 17 Versicherungsverträge ist für die AlzChem-Gruppe nicht relevant.

Die weiteren Änderungen an IAS 1 stellen klar, dass die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig auf den Rechten basieren muss, die zum Bilanzstichtag vorliegen, und dass die Klassifizierung nicht von den Erwartungen in Bezug darauf abhängt, ob das Unternehmen von seinem Recht Gebrauch macht, die Erfüllung einer Verpflichtung aufzuschieben. Die Klarstellung wird keine Auswirkungen auf die Klassifizierung der Fristigkeiten von Schulden der AlzChem-Gruppe haben.

Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden kamen bei der Erstellung des Konzernabschlusses zur Anwendung.

KONSOLIDIERUNGSKREIS/ANTEILSBESITZ

In den Konzernabschluss sind neben der AlzChem Group AG die folgenden sechs inländischen und vier ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen der AlzChem Group AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:

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Name, Sitz Anteil am Kapital
in %
Währung Gezeichnetes Kapital in Landeswährung
AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland (vormals AlzChem AG) 100 EUR 11.000 TEUR
Nigu Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland 100 EUR 1.410 TEUR
AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland 94 EUR 1.000 TEUR
AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 25 TEUR
AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 25 TEUR
AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 300 TEUR
AlzChem LLC, Atlanta, USA 100 USD 0 TUSD
AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China 100 CNY 3.670 TCNY
Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden 100 SEK 50 TSEK
Edelife Distributing LLC, Atlanta, USA 100 USD 25 TUSD

Im August 2019 wurde die Edelife Distributing LLC mit Sitz in Atlanta (USA) gegründet. Die Gesellschaft übernimmt die Vertriebsaktivitäten für Nahrungsergänzungsmittel in den USA.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, welche die AlzChem Group AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht. Die AlzChem Group AG beherrscht ein Unternehmen dann, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, zu welchem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist (Vollkonsolidierung). Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Beherrschung endet.

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie zwischen konsolidierten Tochterunternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Sofern die Voraussetzungen für eine Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen vorliegen, wird hiervon Gebrauch gemacht. Zwischengewinne werden eliminiert. Auf temporäre Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen werden die nach IAS 12 (Ertragsteuern) erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach IFRS 10 (Konzernabschlüsse) in Verbindung mit IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwertes mit dem neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbes (Erwerbsmethode) bzw. mit dem satzungsmäßigen Eigenkapital bei Neugründungen.

Unternehmenserwerbe/umgekehrter Unternehmenserwerb

Die AlzChem-Gruppe wendet die Erwerbsmethode zur Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen an. Die übertragene Gegenleistung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Vermögenswerte, der übernommenen Schulden und den ausgegebenen Eigenkapitalanteilen im Erwerbszeitpunkt. Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand erfasst. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Überschuss der übertragenen Gegenleistung über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ist die übertragene Gegenleistung geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die historische Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH inklusive ihrer Tochtergesellschaften in die AlzChem Group AG wurde gemäß IFRIC Agenda Decision March 2013 als eine Eigenkapitaltransaktion der AlzChem Trostberg GmbH identifiziert, welche nach den Vorschriften des IFRS 2 als eine anteilsbasierte Vergütung zu bilanzieren war. Die Bilanzierung dieser Transaktion erfolgte danach nach den Bilanzierungsvorgaben für einen umgekehrten Unternehmenszusammenschluss aus IFRS 3 B19 - B27 mit der einzigen Ausnahme, dass durch die Transaktion kein Geschäfts- oder Firmenwert entstehen durfte, sondern eine solche Differenz nach IFRS 2.8 sofort als Aufwand zu erfassen war. Folglich stellt der IFRS-Konzernabschluss der AlzChem Group AG seit dem Tag der Einbringung im Oktober 2017 eine Fortführung des IFRS-Konzernabschlusses der AlzChem Trostberg GmbH dar.

Währungsumrechnung

Die Aufstellungswährung und gleichzeitig die funktionale Währung der AlzChem-Gruppe ist der Euro (EUR).

In den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen, die in Euro geführt werden, werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und Kursverluste aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden wird Rechnung getragen. Gewinne und Verluste aus Kursänderungen werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. Aufwand berücksichtigt.

Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden in die Berichtswährung der AlzChem-Gruppe umgerechnet. Ihre funktionale Währung ist die jeweilige Landeswährung. Funktionale Währung und Berichtswährung der Muttergesellschaft und damit des Konzernabschlusses ist der Euro. Vermögenswerte und Schulden ausländischer Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, rechnet AlzChem zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Periodenende um. Aufwendungen, Erträge und das Ergebnis werden hingegen zu Durchschnittskursen umgerechnet. Alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen wurden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden zu Durchschnittskursen, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Ende der Periode umgerechnet.

Die für die Währungsumrechnung zu Grunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

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Stichtagskurs* Durchschnittskurs*
31.12.2018 31.12.2019 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2019
USA USD 1,145 1,123 1,1522 1,1196
China CNY 7,8751 7,8205 7,9048 7,7339
Schweden SEK 10,2548 10,4468 10,3616 10,5867

* Gegenwert für EUR 1

V. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich stetig angewendet.

ANLAGEVERMÖGEN UND ABSCHREIBUNGEN

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.

Alle erworbenen immateriellen Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden planmäßig linear abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde:

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Konzessionen, Rechte, Lizenzen: 3 bis 5 Jahre oder ggf. kürzere Vertragslaufzeit
Software: 3 bis 5 Jahre

Kosten, die mit dem Betrieb oder der Aufrechterhaltung von Software verbunden sind, werden im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte liegen im Berichtszeitraum jedoch nicht vor. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind.

Wird eine Wertminderung erkannt, die über die regelmäßige Abschreibung hinausgeht, wird auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben.

In der Berichtsperiode gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

Sachanlagen

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Wesentliche Komponenten einer Sachanlage werden einzeln angesetzt und abgeschrieben. Nachträgliche Anschaffungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswertes berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind.

Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten erfolgt die Abschreibung linear, wobei die Anschaffungskosten über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte wie folgt abgeschrieben werden:

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Gebäude: 25 bis 40 Jahre
Betriebseinrichtungen, technische Anlagen und Maschinen: 5 bis 25 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 10 Jahre
Fahrzeuge: 4 bis 6 Jahre.

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen geschätzten erzielbaren Betrag, so wird er sofort auf letzteren abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und dem Restbuchwert ermittelt und erfolgswirksam erfasst.

GEMEINSCHAFTLICH GEFÜHRTE VERMÖGENSWERTE

Bei Vermögenswerten, die mit einem konzernfremden Unternehmen gemeinschaftlich geführt werden, bilanziert die AlzChem-Gruppe ihren Anteil an diesen Vermögenswerten innerhalb des Sachanlagevermögens, auch wenn die AlzChem-Gruppe nicht der rechtliche Eigentümer des gemeinschaftlich geführten Vermögenswertes ist.

FREMDKAPITALKOSTEN

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts zu aktivieren. Andere Fremdkapitalkosten sind in der Periode ihres Anfalls als Aufwand zu erfassen. Bei der Bestimmung der zu aktivierenden Fremdkapitalkosten werden etwaige Anlageerträge aus der vorübergehenden Zwischenanlage dieser Mittel abgezogen. Im Betrachtungszeitraum kam es zu keiner zusätzlichen Aktivierung von Fremdkapitalkosten als Anschaffungskosten von Sachanlagen. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

Die AlzChem-Gruppe ist in diverse Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten involviert mit dem primären Ziel, neue Produkte oder Verfahren zu entwickeln oder bereits bestehende Produkte oder Verfahren zu verbessern. Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in welcher sie angefallen sind. Eine Überprüfung der in IAS 38 genannten sechs Kriterien zum Vorliegen einer Aktivierungspflicht für Entwicklungskosten hat ergeben, dass zum Bilanzstichtag nicht alle Kriterien erfüllt sind. Demzufolge werden auch die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in welcher sie angefallen sind. Die AlzChem-Gruppe überprüft das Vorliegen der Kriterien jedoch laufend bei neuen Projekten. Sofern erkannt wird, dass bei einzelnen Projekten die Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten vorliegen, werden die anfallenden Kosten aktiviert.

LEASING

Bis zum 31. Dezember 2018 erfolgte die Leasingbilanzierung nach IAS 17 wie folgt:

Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Konzern als Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasing klassifiziert.

Anlagevermögen, das gemietet bzw. geleast wurde und dessen wirtschaftliches Eigentum bei der jeweiligen Konzerngesellschaft liegt (Finanzierungsleasing), wird gemäß den Vorschriften des IAS 17 (Leasingverhältnisse) mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert aktiviert und entsprechend seiner Nutzungsdauer abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Konzern als Leasingnehmer übergeht, so ist der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer abzuschreiben.

Die entsprechende Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der Mindestleasingzahlungen gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing ausgewiesen. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Tilgung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.

Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst.

Soweit die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt, wird bei einem Finanzierungsleasing statt Anlagevermögen eine Leasingforderung gegenüber dem Leasingnehmer bilanziert. Die Höhe der Leasingforderung entspricht im Zugangszeitpunkt dem Nettoinvestitionswert des Leasingobjekts.

Die Erträge aus Finanzierungsleasing werden in der Weise auf die Perioden verteilt, dass eine konstante periodische Verzinsung des ausstehenden Nettoinvestitionswertes aus den Leasingverhältnissen gezeigt wird. Mieteinnahmen aus Operating-Leasing werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Im Berichtszeitraum wurden keine Leasingverträge als Finanzierungsleasing klassifiziert, bei denen die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt.

Seit dem 1. Januar 2019 erfolgt die Leasingbilanzierung nach IFRS 16 wie folgt:

Durch die Einführung von IFRS 16 Leasingverhältnisse zum 1. Januar 2019 wurde die Definition von Leasingverhältnissen geändert. Ein Leasingverhältnis liegt vor, wenn dem Leasingnehmer vom Leasinggeber vertraglich das Recht zur Beherrschung eines identifizierten Vermögenswertes für einen festgelegten Zeitraum eingeräumt wird und der Leasinggeber im Gegenzug eine Gegenleistung vom Leasingnehmer erhält.

Mit der Einführung von IFRS 16 sind nunmehr grundsätzlich in der Bilanz des Leasingnehmers für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte zu aktivieren und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu passivieren. Diese allgemeine Regel wendet die AlzChem-Gruppe nicht auf kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu zwölf Monate Laufzeit), Leasingverträge über Vermögenswerte mit geringerem Wert und Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte an. Diese werden in Ausübung eines Wahlrechtes weiterhin als Aufwand systematisch über die Leasingvertragslaufzeit erfasst. Als Vermögenswerte mit geringem Wert werden kleinere, vornehmlich arbeitsplatzgebundene IT-Geräte, wie Drucker und Kopierer, klassifiziert.

Als Leasingnehmer setzt AlzChem die Leasingverbindlichkeiten mit dem Barwert der noch zu leistenden Leasingzahlungen an. Hierbei werden die folgenden Leasingzahlungen in die Berechnung des Barwerts einbezogen:

Fixe Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen, abzgl. etwaiger zu erhaltender Leasinganreize).

Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind.

Wahrscheinlich zu leistende Zahlungen aus Restwertgarantien.

Wahrscheinlich zu leistende Zahlungen aus der Ausübung einer Kaufoption.

Wahrscheinlich zu leistende Zahlungen bei vorzeitiger Kündigung.

Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nichtausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist.

Das zu aktivierende Nutzungsrecht entspricht beim Erstansatz dem Barwert der noch zu leistenden Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten, Vorauszahlungen und Rückbaukosten sowie abzüglich erhaltener Anreizzahlungen.

Die Leasingverbindlichkeit wird in der Folge nach der Effektivzinsmethode aufgezinst und durch die Leasingzahlungen gemindert. Die eigentlichen Leasingzahlungen werden in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt. Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben.

In der Bilanz werden die Leasingnutzungsrechte als separater Posten getrennt vom Sachanlagevermögen ausgewiesen.

Bei der Ermittlung der Leasingzahlungen werden Nicht-Leasingkomponenten nicht in die Ermittlung der Leasingverbindlichkeiten einbezogen, sofern sich eine Separierung direkt aus dem Vertrag ergibt. Enthält der Vertrag keine Separierung dieser Komponenten, werden die Nicht-Leasingkomponenten wie die Leasingkomponenten behandelt.

Der Zinssatz für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten entspricht dem Grenzkapitalzinssatz, soweit nicht implizit im Leasingverhältnis ein Zinssatz angegeben wurde. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge sowie angepasst um eine Länderrisikoprämie, abgeleitet.

Durch die Einführung von IFRS 16 haben sich die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Leasingverhältnisse eines Leasinggebers nicht wesentlich geändert. Der Leasinggeber unterscheidet jedes Leasingverhältnis weiterhin in eine Finanzierungs- oder Mietleasingvereinbarung. Leasingverträge, bei denen AlzChem als Leasinggeber alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes auf den Leasingnehmer übertragen hat, werden als Finanzierungsleasing (Finance Lease) im Sinne des IFRS 16 behandelt. In diesen Fällen wird der Leasinggegenstand in der Bilanz des Leasingnehmers, also nicht in der Konzern-Bilanz, erfasst. Die Vermögenswerte aus einem Finanzierungsleasing werden als Forderungen dargestellt und zwar in Höhe des Nettoinvestitionswertes aus dem Leasingverhältnis. Leasingverträge, bei denen die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber nicht alle wesentlichen Chancen und Risiken übertragen hat, werden als Mietleasingvereinbarung (Operate Lease) im Sinne von IFRS 16 behandelt. Leasingzahlungen für Operate Leases werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses innerhalb der Umsatzerlöse (im Rahmen der Standortservices) sowie als sonstiger betrieblicher Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

WERTMINDERUNG NICHT-MONETÄRER VERMÖGENSWERTE

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf überprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwertes erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (zahlungsmittelgenerierende Einheiten).

Bei anschließender Umkehrung einer Wertminderung wird der Buchwert des Vermögenswertes (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) auf den neu geschätzten erzielbaren Betrag erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den fortgeführten Wert beschränkt, der bestimmt worden wäre, wenn für den Vermögenswert (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) in Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Umkehrung des Wertminderungsaufwandes wird sofort erfolgswirksam erfasst.

ÖFFENTLICHE ZUWENDUNGEN

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und die AlzChem-Gruppe die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt. Öffentliche Zuschüsse für Kosten werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.

LAUFENDE ERTRAGSTEUERN/ERTRAGSTEUERSCHULDEN

Der anzuwendende Ertragsteuersatz berechnet sich auf Basis der Steuergesetze, die am Bilanzstichtag für die Länder gelten, in denen die Tochterunternehmen der Gesellschaft operieren.

Für die Ermittlung der laufenden Steuern in Deutschland wird auf ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % zu Grunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer wird für in Deutschland erzielte Gewinne Gewerbesteuer erhoben. Die Gewerbesteuerbelastung liegt zwischen 12,0 % und 13,0 %.

Der von ausländischen Tochtergesellschaften erwirtschaftete Gewinn wird auf der Grundlage des jeweiligen nationalen Steuerrechts ermittelt und mit dem regionalen maßgeblichen Steuersatz versteuert. Der anzuwendende landesspezifische Ertragsteuersatz liegt zwischen 5,0 % und 28,8 %.

Auf Grundlage dieser Steuervorschriften wird erwarteten Steuerzahlungen durch angemessene und sachgerechte Bildung von Ertragsteuerschulden Rechnung getragen. Das Management der AlzChem-Gruppe überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte und bildet, wenn angemessen, Ertragsteuerschulden basierend auf den Beträgen, die erwartungsgemäß an die jeweiligen Finanzbehörden abzuführen sind.

LATENTE STEUERN

Latente Steuern werden gemäß IAS 12 für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten (tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Konzernabschluss angesetzt (sog. Verbindlichkeiten-Methode). Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Ist der zukünftige steuerliche Vorteil aus Verlustvorträgen mit hinreichender Sicherheit in künftigen Perioden nutzbar, wird hierfür eine latente Steuer aktiviert.

Nach IAS 12.39 sind latente Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen ("outside basis differences") im Konzernabschluss nur dann anzusetzen, wenn die folgenden Kriterien nicht erfüllt sind:

das Mutterunternehmen, der Anteilseigner oder das Partnerunternehmen ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern; und

es ist wahrscheinlich, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird.

Die temporäre Differenz löst sich in aller Regel erst bei Verkauf der Gesellschaft auf. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Unternehmensverkäufe, wäre aber auch in der Lage, den Zeitpunkt des Verkaufs zu steuern. Im Konzernabschluss der AlzChem-Gruppe werden keine latenten Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen gebildet.

Latente Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Die Veränderungen aller anderen latenten Steueransprüche und Steuerschulden werden erfolgswirksam erfasst. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen.

VORRÄTE

Die Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Waren, fertige Erzeugnisse und Waren und geleistete Anzahlungen auf Vorräte. Die Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen variablen Veräußerungskosten. Die Herstellungskosten beinhalten neben Material- und Fertigungseinzelkosten auch alle direkt zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten und Abschreibungen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis der Durchschnittsmethode bestimmt. Sofern notwendig, werden Abwertungen für Überreichweiten, Überalterung sowie für verminderte Gängigkeit vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden nicht in den Anschaffungs- oder Herstellungskosten berücksichtigt, da keine qualifizierten Vermögenswerte vorlagen.

FINANZINSTRUMENTE

Innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die folgenden Kategorien finanzieller Vermögenswerte zum Ansatz gekommen:

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)

Verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) Innerhalb der finanziellen Verbindlichkeiten sind die folgenden Kategorien enthalten:

Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten.

FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an übrigen Beteiligungen gehören ausnahmslos der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" an. Von der Möglichkeit, Beteiligungen erfolgsneutral zum Marktwert ohne späteres Recycling zu bilanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Vermögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mittels einer Bewertungsmethode (wie beispielsweise der Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Sollten die Inputparameter für eine derartige Bewertung nicht mit einem für die Wesentlichkeit der Beteiligung angemessenen Aufwand verlässlich ermittelt werden können, geht die AlzChem-Gruppe davon aus, dass die Anschaffungskosten die bestmögliche Schätzung für den aktuellen beizulegenden Zeitwert darstellen.

Derivative Finanzinstrumente

Zu beiden Berichtsstichtagen bestanden keine derivativen Finanzinstrumente.

FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Folgebewertung hängt von der Bewertungskategorie ab. Bei der AlzChem-Gruppe ist ein Teil der Forderungen aufgrund von regelmäßigen Forderungsverkäufen im Rahmen des Factorings einem gemischten Geschäftsmodell zuzuordnen und daher als "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einzustufen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von Gesellschaften ohne Factoring-Aktivitäten werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert.

In beiden Fällen werden Wertberichtigungen auf Basis des erwarteten Verlustes innerhalb der Gesamtlaufzeit der Forderung erfolgswirksam erfasst. Soweit keine objektiven Hinweise auf einen tatsächlichen Ausfall des Schuldners vorliegen, wird für die "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewerteten" Forderungen diese Wertanpassung über das sonstige Ergebnis wieder korrigiert, da davon ausgegangen wird, dass diese erwarteten Verluste keinen zusätzlichen Einfluss auf den zum beizulegenden Zeitwert der Forderungen haben und bereits beim Eingehen der Forderungen "eingepreist" waren.

Die Ermittlung der erwarteten Verluste beruht auf historischen Daten der AlzChem-Gruppe, bei denen in Abhängigkeit vom Alter der Forderungen die erwarteten Ausfallquoten und Wiedergewinnungsquoten ermittelt werden. Soweit der aktuelle ökonomische Ausblick oder sonstige makroökonomische Parameter dies rechtfertigen, erfolgt eine entsprechende Anpassung der historisch ermittelten Ausfallquoten. Zum Berichtsstichtag hat die AlzChem-Gruppe keine Faktoren identifiziert, die eine Anpassung der historischen Quoten rechtfertigen. Die entsprechenden Quoten werden dann auf den nicht über eine Warenkreditversicherung abgesicherten Forderungsbestand ohne individuell identifizierte Ausfälle angewendet. In Übereinstimmung mit den vertraglichen Regelungen im Rahmen des Factorings stuft die Gruppe Forderungen als ausgefallen ein, soweit sie 120 Tage nach Fälligkeit nicht bedient wurden.

Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode - bei langfristigen Forderungen - sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Sofern Risiken bestehen, sind diese durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Hierbei kommen dieselben Prozesse und Vorgaben zur Anwendung, die auf die Ermittlung der Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angewendet werden.

Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind als finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet.

Für die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei Zugang eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Verlustes innerhalb eines Jahres ermittelt (Risikovorsorgestufe 1). Soweit sich eine signifikante Verschlechterung der Bonität des Schuldners seit Zugang der Forderungen ergeben hat, wird der Ermittlungshorizont auf die Gesamtlaufzeit der Forderung ausgedehnt (Risikovorsorgestufe 2). Soweit ein tatsächlicher Ausfall des Schuldners festgestellt wird, erfolgt eine Umgliederung in die Risikovorsorgestufe 3. Auch hier wird die Risikovorsorge auf Basis der erwarteten Verluste über die Lebenszeit bestimmt. Abweichend von den vorherigen Stufen werden eventuelle Zinserträge jedoch nicht mehr auf den Bruttobuchwert, sondern auf Basis des Nettobuchwerts nach Wertberichtigung mit dem Effektivzins ermittelt.

Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos liegt spätestens bei einem Zahlungsverzug von 30 Tagen vor. Eine frühere Umgliederung auf Basis von Erkenntnissen aus dem Kreditmanagementprozess ist grundsätzlich möglich, jedoch bei der AlzChem-Gruppe von geringer praktischer Relevanz. Von einem Ausfall im Bereich der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei einem Zahlungsverzug von 90 Tagen oder mehr ausgegangen oder wenn aufgrund anderer Ereignisse (z. B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens) die Zahlung als nicht mehr wahrscheinlich angesehen wird. Aufgrund des geringen Umfangs und der mangelnden historischen Daten für Ausfälle von übrigen finanziellen Forderungen bei der AlzChem-Gruppe erfolgt die Ermittlung der tatsächlichen erwarteten Verluste basierend auf gewichteten Expertenschätzungen. Bei einer veränderten Wesentlichkeit der Positionen würden zusätzliche externe Daten herangezogen werden.

Finanzielle Vermögenswerte werden generell zum Handelstag bilanziert. Im Darstellungszeitraum wurden keine finanziellen Vermögenswerte mit finanziellen Verbindlichkeiten verrechnet und bilanziell nicht aufrechenbare Nettoerfüllungsvereinbarungen bestehen nicht.

FACTORING

Zwei Unternehmen der AlzChem-Gruppe treten ihre Kundenforderungen teilweise an finanzierende Unternehmen (Forderungskäufer) ab. Entsprechend IFRS 9 werden verkaufte Forderungen dann vollständig ausgebucht, wenn im Wesentlichen alle damit verbundenen Chancen und Risiken vom veräußernden Unternehmen auf den Forderungskäufer übertragen wurden oder, sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, die Kontrolle über die Forderungen übergegangen ist. Sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, jedoch die Verfügungsmacht über die Forderungen beim veräußernden Unternehmen verbleibt, bilanziert dieses ein anhaltendes Engagement. Durch vertragliche Vereinbarungen wird das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Kunden (Delkredere) auf den Forderungskäufer übertragen.

Zum Bilanzstichtag wird jeweils eine Analyse durchgeführt, ob bei dem verkauften Forderungsbestand von einem vollen oder nur teilweisen Abgang und damit Übergang der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen auszugehen ist. Ergibt die Analyse, dass AlzChem jeweils noch einen Teil des Spätzahlungsrisikos aus diesen Forderungen trägt, erfolgt zum Bilanzstichtag gemäß den Vorgaben des IFRS 9 lediglich eine Teilausbuchung der verkauften Forderungen, wobei der Anteil, der als "Continuing Involvement" verbleibt, verglichen mit dem Gesamtbetrag der veräußerten Forderungen, gering ist. In diesen Fällen wird das verbleibende Spätzahlungsrisiko unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als "Continuing Involvement" bilanziert. Diesem verbleibenden Engagement steht eine korrespondierende Verbindlichkeit gegenüber, welche unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird. Zu allen dargestellten Berichtsstichtagen ergab die Analyse, dass es sich um einen vollständigen Abgang handelt und somit kein "Continuing Involvement" zu erfassen war.

Die vom finanzierenden Unternehmen zunächst als Sicherheit einbehaltenen Kaufpreiseinbehalte aus Factoring werden separat unter den sonstigen Vermögenswerten bilanziert. Sie werden fällig, sobald die Zahlung des Kunden eingegangen ist.

Zusätzlich werden mit dem Forderungskäufer Sperreinbehalte für das Risiko von Erlösschmälerungen vereinbart, die ebenfalls unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Die Sperreinbehalte werden nach einer Sperrfrist vollständig fällig, sofern keine Friktion in den Zahlungsflüssen aufgetreten ist.

Die Zahlung des restlichen Kaufpreises durch den Forderungskäufer erfolgt entweder bei Zahlungseingang bei dem Forderungskäufer oder gegen Verzinsung auf Anforderung des abtretenden Unternehmens. Der noch ausstehende Teil der Kaufpreisforderung ist unter den kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Zinsaufwendungen, die aus dem Verkauf der Forderungen resultieren, werden im Finanzergebnis erfasst. Verwaltungsgebühren werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten sowie Kontokorrentguthaben. In Anspruch genommene Kontokorrentkredite werden als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.

Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gelten grundsätzlich die gleichen Prinzipien zur Ermittlung von Wertberichtigungen, wie sie bereits für die übrigen finanziellen Forderungen beschrieben wurden. Da die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente per Definition nur hochwertige und kurzfristige Anlagen umfassen, kommt darüber hinaus die Low-Credit-Risk-Ausnahme zur Anwendung, welche die Prüfung eines Transfers von Risikovorsorgestufe 1 nach Risikovorsorgestufe 2 obsolet macht. Aufgrund der kurzen ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten könnte dies lediglich zu einem geänderten Ausweis, nicht jedoch zu einer geänderten Höhe der Wertberichtigung führen. Aufgrund der kurzen Laufzeiten und der hohen Bonitäten der betroffenen Kreditinstitute ist der rechnerische Wertberichtigungsbedarf zu vernachlässigen und von untergeordneter Bedeutung für die AlzChem-Gruppe.

BEIZULEGENDER ZEITWERT VON FINANZINSTRUMENTEN

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die in der Bilanz mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden, erfolgte auf Grundlage der für die Bewertung verwendeten Daten bzw. Eingangsparameter nach einer dreistufigen Hierarchie gemäß den Vorgaben des IFRS 13:

Stufe 1: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente.

Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die in Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für die Finanzinstrumente direkt oder indirekt verfügbar sind.

Stufe 3: Eingangsparameter für die Finanzinstrumente sind nicht am Markt verfügbar.

EIGENKAPITAL

Das Eigenkapital besteht aus Gezeichnetem Kapital, Kapitalrücklage, dem übrigen kumulierten Eigenkapital und dem Bilanzgewinn. Das Gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht Gezeichnetes Kapital sind, enthalten. Für die Erläuterung des Postens Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition verweisen wir auf Anhangangabe 20. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden gebildet, wenn die AlzChem-Gruppe eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, es wahrscheinlich ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit einer Vermögensbelastung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen bestimmt. Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum Barwert der erwarteten Ausgaben angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet.

Langfristige Rückstellungen sind mit ihren auf den Bilanzstichtag abgezinsten erwarteten Ausgaben angesetzt, soweit der Zinsanteil wesentlich ist. Der dabei zum Ansatz kommende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher der momentanen wirtschaftlichen Situation des Marktumfeldes entspricht und das Risiko der Verpflichtung berücksichtigt, soweit dieses nicht bereits in den zukünftigen geschätzten Zahlungsmittelabflüssen abgebildet wurde.

LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

Pensionsverpflichtungen

In der AlzChem-Gruppe liegen unterschiedliche Versorgungspläne vor. Dies beinhaltet sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pläne. Beitragsorientierte Pläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (etwa einen Fonds oder eine Versicherung) entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist, auch wenn der Fonds oder die Ansprüche aus dem abgeschlossenen Versicherungsvertrag nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Plan, der kein beitragsorientierter Plan ist.

Die den leistungsorientierten Plänen zu Grunde liegenden Vereinbarungen sehen in der Gruppe, abhängig von der Tochtergesellschaft, unterschiedliche Leistungen vor. Diese umfassen im Wesentlichen

Pensionszusagen ab Erreichen des jeweiligen Rentenalters,

Einmalzahlungen bei Beendigung von Dienstverhältnissen.

Die Rückstellung, die aus leistungsorientierten Plänen in der Konzern-Bilanz angesetzt wird, ergibt sich aus dem Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts eventuell vorhandenen Planvermögens. Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung erfolgt gemäß der in IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode), wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durch unabhängige versicherungsmathematische Gutachter durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens werden die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften und die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Grundlage der Bewertungen sind die rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Die ausschließlich im Inland bestehenden Verpflichtungen werden mit den folgenden Parametern ermittelt:

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31.12.2018 31.12.2019
Diskontierungssatz in % 1,90 0,90
Lohn- und Gehaltstrend in % 2,75 2,75
Rententrend in % 2,00 1,75

Änderungen im Diskontierungssatz werden bei einer Änderung gegenüber dem Diskontierungssatz des vorherigen Stichtages in gerundeten 0,10-%-Punkten berücksichtigt.

Die Mitarbeiterfluktuation ist betriebsspezifisch ermittelt und alters-/dienstzeitabhängig berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen zum 31. Dezember 2019 die biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck zugrunde. Die Rückstellung setzt sich aus dem Anwartschaftsbarwert abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens zusammen.

Die sich bei den leistungsorientierten Plänen ergebenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus nicht erwarteten Änderungen der Pensionsverpflichtungen sowie aus Änderungen der versicherungsmathematischen Annahmen werden im sonstigen Ergebnis und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in den Perioden ausgewiesen, in denen sie angefallen sind. Die nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sowie Gewinne bzw. Verluste aus Planabgeltungen werden unmittelbar mit der Plananpassung, -kürzung oder -abgeltung erfolgswirksam erfasst. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung (Zinskosten für Pensionsverpflichtungen und erwarteter Ertrag aus Planvermögen) wird als Zinsaufwand innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt. Der Dienstzeitaufwand wird innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen.

Zahlungen aus einem beitragsorientierten Versorgungsplan werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und innerhalb der operativen Personalaufwendungen dargestellt.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden gewährt, wenn ein Mitarbeiter vor dem regulären Renteneintritt entlassen wird, oder wenn ein Mitarbeiter gegen eine Abfindungsleistung freiwillig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Der Konzern erfasst Abfindungsleistungen sofort, wenn er nachweislich und unausweichlich verpflichtet ist, das Arbeitsverhältnis von gegenwärtigen Mitarbeitern entsprechend einem detaillierten formalen Plan, der nicht rückgängig gemacht werden kann, zu beenden, oder wenn er nachweislich Abfindungen bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Mitarbeiter zu leisten hat. Leistungen, die nach mehr als zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf ihren Barwert abgezinst. Die Ansprüche auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden unter den Personalrückstellungen ausgewiesen.

Gewinnbeteiligungen und Bonuspläne

In der AlzChem-Gruppe wird eine Rückstellung in den Fällen passiviert, in denen eine vertragliche Verpflichtung auf Gewinnbeteiligung oder sonstige ergebnisabhängige Mitarbeiterboni besteht oder sich für den Konzern auf Grund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt.

Aktienorientierte Vergütungen

Den Vorständen der AlzChem Group AG wurden als "Long Term Incentive" (LTI) sog. Stock Appreciation Rights (SAR) in unterschiedlichen Tranchen gewährt. Die gewährten SAR wurden als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gemäß IFRS 2.30 ff. klassifiziert und bewertet. Der beizulegende Zeitwert der von den Vorständen erbrachten Arbeitsleistungen als Gegenleistung für die Gewährung der Optionen wird gemäß IFRS 2 als Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt erfasst und anhand einer Monte-Carlo-Simulation zu jedem Bilanzstichtag neu ermittelt. Weitere Erläuterungen werden in Anhangangabe 33 gegeben. Die Rückstellung wird innerhalb der sonstigen langfristigen Rückstellungen und der Aufwand innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen.

SCHULDEN

Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Darlehensverbindlichkeiten werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit bei langfristigen Verbindlichkeiten Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag vorliegen, werden diese entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Der Erstansatz der Finanzschulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der Transaktionskosten.

Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.

Die Darlehensverbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet.

Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing

Die Leasingbilanzierung wird unter dem Abschnitt "Leasing" erläutert.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Verbindlichkeiten sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die vertragsmäßige Zahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Solche Verpflichtungen sind nach IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern im Anhang zu nennen.

UMSATZREALISIERUNG

AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices. Die Ermittlung der Höhe des Umsatzes und des Zeitpunktes der Umsatzrealisierung stellt sich für diese Erlöskategorien unterschiedlich dar.

LIEFERUNG VON PRODUKTEN

Im Produktbereich besteht die Leistungsverpflichtung von AlzChem in der Lieferung von chemischen Erzeugnissen an den vom Kunden zu bestimmenden Lieferort. Aus den Verträgen mit Kunden ergibt sich in der Regel nur eine Leistungsverpflichtung. Übernimmt und organisiert AlzChem auch die Transportleistung zum Kunden, so gehört diese in der Regel zu den Kosten zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung gegenüber dem Kunden (sog. "Fulfilment Costs"). Die Transportleistung ist jedoch dann eine separate Leistungsverpflichtung, wenn die Leistungsverpflichtung zur Lieferung der chemischen Produkte vor Beendigung der Transportleistung erfüllt wurde.

Der Transaktionspreis ist pro Einheit des gelieferten Produktes festgelegt. Beträge, die im Namen Dritter eingezogen werden (lediglich Umsatzsteuer), sind nicht Bestandteil des Transaktionspreises. Variable Gegenleistungen bestehen im Rahmen von Bonusabsprachen mit Kunden basierend auf vertraglich festgelegten Volumina und zum Teil aus gewährten Skonti unter Einhaltung bestimmter verkürzter Zahlungsfristen. In diesen Fällen ermittelt AlzChem den Transaktionspreis unter Berücksichtigung des wahrscheinlichsten Betrages und bezieht die variablen Preisbestandteile bereits bei der Realisierung des Umsatzes ein, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Kunde die vereinbarten Ziele erreicht, oder basierend auf dem Zahlungsverhalten des Kunden in der Vergangenheit davon auszugehen ist, dass der Kunde den gewährten Skonto-Betrag in Abzug bringen wird. Kommt es durch die finale Abrechnung mit Kunden nachträglich zu Änderungen im Transaktionspreis, so wird diese Änderung als Umsatzminderung oder -erhöhung in der Periode erfasst, in der die finale Abrechnung mit dem Kunden erfolgt. Diese Periode kann von der Periode, in der die Leistungsverpflichtung erfüllt wurde, abweichen. Weitere Ermessensentscheidungen als diese Einschätzung zu den variablen Preisbestandteilen sind nicht notwendig. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit Kunden mit variabler Preisgestaltung erachtet AlzChem diese Vorgehensweise als bestmögliche Schätzung der variablen Preiskomponente und geht nicht davon aus, dass es bei der finalen Abrechnung mit den Kunden zu wesentlichen Umsatzänderungen kommt. Diese Annahme wird jährlich durch das Verhältnis von nachträglich erfassten Umsatzerlösen zu den im Vorjahr realisierten Umsatzerlösen überprüft. Im Berichtszeitraum betraf dies 0,19 % (RGJ 2018/II: 0,21 % in Bezug auf das RGJ 2018/I) der im Kalenderjahr 2018 erfassten Umsatzerlöse. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. AlzChem erhält im Produktbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von ihren Kunden.

Die Aufteilung des Transaktionspreises auf mehrere Leistungsverpflichtungen ist in aller Regel nicht nötig. Wenn die Transportleistung als separate Leistungsverpflichtung identifiziert wurde, wird der eigenständige Verkaufspreis anhand der erwarteten Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge ermittelt.

Bei Produktlieferungen erfolgt die Leistungserbringung und somit die Umsatzrealisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine Umsatzrealisierung über einen Zeitraum findet nicht statt. Bei der Bestimmung des Zeitpunktes der Leistungserbringung werden die folgenden Indikatoren herangezogen:

Es besteht ein unbedingter Zahlungsanspruch von AlzChem.

Der Kunde hat rechtlich das Eigentum über die gelieferten Produkte erlangt.

Das gelieferte Produkt ist in den physischen Besitz des Kunden übergegangen.

Die Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem gelieferten Produkt sind auf den Kunden übergegangen.

Der Kunde hat das Gut oder die Leistung abgenommen.

Die Gesamtwürdigung dieser Indikatoren führt bei Produktlieferungen von AlzChem zu einer Umsatzrealisierung zu dem Zeitpunkt des Gefahrenübergangs anhand der mit dem Kunden vereinbarten Incoterms.

AlzChem verkauft den Kunden seine Produkte unter der Zusicherung, dass das Produkt den genauen Spezifikationen der chemischen Zusammensetzung entspricht. Darüber hinaus werden keine weiteren Garantien gegeben. In den sehr seltenen Fällen, in denen die Produktspezifikation nicht erzielt wurde, wird einzelfallbezogen eine Rückstellung für eine Garantieverpflichtung nach den Vorgaben des IAS 37 angesetzt und unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Eine Berücksichtigung im Transaktionspreis bei der Bestimmung der Höhe der Umsatzerlöse erfolgt basierend auf den Erfahrungen der Vergangenheit und der Qualitätskontrolle der Produkte vor der Auslieferung nicht.

ERBRINGUNG VON DIENSTLEISTUNGEN

Die Leistungen als Standortbetreiber können permanente Dienstleistungen oder variable Dienstleistungen sein, welche der Kunde immer erst einzeln abrufen muss. Die von AlzChem zu erfüllende Leistungsverpflichtung ist pro Dienstleistung über ein Term-Sheet genau definiert. Weitere separate Leistungsverpflichtungen pro Term-Sheet liegen im Dienstleistungsbereich nicht vor.

Der Transaktionspreis wird als Preis pro Einheit ermittelt. Weitere Preiskomponenten existieren im Dienstleistungsbereich nicht. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. AlzChem erhält im Dienstleistungsbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von seinen Kunden.

Da pro Vertrag nur eine Leistungsverpflichtung vorliegt, ist eine Verteilung des Transaktionspreises auf mehr als eine Leistungsverpflichtung nicht notwendig.

Dem Kunden fließt der Nutzen während der Leistungserbringung durch AlzChem zu und er konsumiert diesen zufließenden Nutzen auch sofort. Somit wird die Leistungsverpflichtung aus den einzelnen Standortservices über einen Zeitraum erfüllt. Die Methode, die den Nutzenübergang und somit die Erfüllung der Leistungsverpflichtung auf den Kunden am besten darstellt, ist für die variablen Dienstleistungen die outputorientierte Methode, welche sich an der Erbringung der Dienstleistungen orientiert. Diese variablen Dienstleistungen werden dem Kunden immer dann in Rechnung gestellt, wenn die Dienstleistung erbracht, also vom Kunden in Anspruch genommen wurde und der Zahlungsanspruch entstanden ist.

Zum gleichen Zeitpunkt findet die Umsatzrealisierung statt. Bei den permanenten Standortservices erfolgt die Erbringung der Leistungsverpflichtung jeweils über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Die Abrechnung darüber wird monatlich in Höhe von 1/12 des Jahresbetrages durchgeführt. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Kunde den Service auch tatsächlich in Anspruch genommen hat. AlzChem muss hier den Dienst lediglich zwölf Monate bereitstellen (wie z. B. Feuerwehr und Betriebsarzt) und nach einem Monat ist jeweils 1/12 der Leistungsverpflichtung erbracht. In diesen Fällen liegt eine sog. "Stand-Ready-Leistungsverpflichtung" vor, da AlzChem den permanenten Standortservice lediglich bereitstellen muss und der Kunde bereits aus der Bereitstellung einen Nutzen zieht. Die Umsatzrealisierung erfolgt für diese Standortservices linear über den Zwölfmonatszeitraum des Vertrages, da diese Vorgehensweise die beste Schätzung für eine outputorientierte Ermittlung des Leistungsfortschrittes für diese Leistungsverpflichtungen darstellt.

Bei der Bestimmung der Höhe und des Zeitpunktes der Umsatzerlöse aus Dienstleistungen wurden keine signifikanten Ermessensentscheidungen getroffen.

Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die zugehörigen Umsatzerlöse werden in der Regel direkt nach Erfüllung der Leistungsverpflichtung erfasst.

SONSTIGE ERTRÄGE UND AUFWANDSREALISIERUNG

Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung als Aufwand erfasst.

Mieterträge und Mietaufwendungen werden periodengerecht als Aufwand oder Ertrag erfasst.

FINANZERGEBNIS

Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Zinssatzes nach der Effektivzinsmethode abgegrenzt. Der anzuwendende Zinssatz entspricht dem Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungmittelzuflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert des Vermögenswertes abzinst.

Bei Vorliegen eines Finanzierungsleasingvertrages werden die Zahlungen mit finanzmathematischen Methoden in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt.

Fremdkapitalkosten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen, sofern es sich nicht um aktivierungspflichtige Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte handelt.

KOSTEN VON KAPITALERHÖHUNGEN

Gemäß IAS 32 sind die direkt zurechenbaren Kosten der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten unter Berücksichtigung von Steuervorteilen im Moment der Ausgabe als Abzug vom Eigenkapital zu bilanzieren. Im Zeitpunkt der Kapitalerhöhung wird der Betrag in das Eigenkapital umgegliedert. Wird die Transaktion nicht durchgeführt, werden die abgegrenzten Kosten aufwandswirksam aufgelöst.

Die historischen Kapitalerhöhungen der AlzChem Group AG direkt zurechenbaren Kosten wurden im Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhungen als Abzug vom Eigenkapital dargestellt. Der Abzugsbetrag wurde innerhalb des Eigenkapitalpostens "Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition" ausgewiesen.

DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG

Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in derjenigen Periode erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist.

ERGEBNIS JE AKTIE

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 besteht das Eigenkapital der AlzChem Group AG aus 10.176.335 (31. Dezember 2018: 101.763.355) Stückaktien.

Die Hauptversammlung vom 14. Mai 2019 hat unter anderem eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10 zu 1 beschlossen. Mit dieser Maßnahme wurde die Aktienzahl auf ein der Größe des Unternehmens angemessenes Verhältnis reduziert und dadurch der Börsenpreis je Aktie auf ein kapitalmarktübliches Niveau erhöht. Zur Durchführung war das folgende zweistufige Verfahren notwendig:

Das bisherige Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 101.763.355,00, eingeteilt in 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie, wurde zunächst um EUR 5,00 auf EUR 101.763.350,00 im Wege der Kapitalherabsetzung durch Einziehung von fünf Aktien nach § 237 Absatz 1 Satz 1 2. Fall i. V. m. Absatz 3 Nr. 1 AktG herabgesetzt. Die eingezogenen Aktien wurden der Gesellschaft von einem Aktionär unentgeltlich zur Verfügung gestellt; der Ausgabebetrag auf die Aktien war vollständig geleistet. Diese Kapitalherabsetzung diente ausschließlich dem Zweck, eine Grundkapitalziffer zu schaffen, welche bei Durchführung der Kapitalherabsetzung durch Zusammenlegung von Aktien ein glattes Zusammenlegungsverhältnis ermöglichte. Der auf die eingezogenen Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals in Höhe von insgesamt EUR 5,00 wurde in die Kapitalrücklage der Gesellschaft nach § 266 Absatz 3 A II HGB eingestellt.

Nach der Einziehung dieser fünf Aktien wurde die Anzahl der ausgegebenen Stückaktien durch Zusammenlegung von Stückaktien im Verhältnis 10 zu 1 von 101.763.350 auf 10.176.335 reduziert. Durch diese Maßnahme erhöhte sich der auf die einzelne Stückaktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 auf EUR 10,00. Das Grundkapital selbst blieb unverändert bei EUR 101.763.350,00.

Die Kapitalmaßnahmen wurden am 19. Juni 2019 im Handelsregister eingetragen. Seit dem 1. Juli 2019 beträgt die Anzahl der an der Börse gehandelten Aktien 10.176.335 Stück.

Somit ergibt sich für die Berechnung der Kennzahl Ergebnis je Aktie nach IAS 32 eine neue Aktienanzahl von 10.176.335 Stück für das Geschäftsjahr 2019. Gemäß den Vorgaben des IAS 32 wurden auch die Vorperioden entsprechend angepasst dargestellt.

Nach diesen Vorgaben ermittelte sich das Ergebnis je Aktie wie folgt:

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01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Konzernjahresergebnis in TEUR (beherrschende Anteile) 6.639 22.644 17.976
Anzahl Aktien in Stück 10.176.335 10.176.335 10.176.335
Ergebnis je Aktie in EUR 0,65 2,23 1,77

* Nachrichtlich, ungeprüft

Verwässerungseffekte bestehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Die Ermittlung erfolgt durch Division des den Aktionären der AlzChem Group AG zustehenden Konzernergebnisses durch die Anzahl der ausstehenden Aktien.

RECHTSSTREITIGKEITEN UND SCHADENSERSATZANSPRÜCHE

Die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe sind im Rahmen des allgemeinen Geschäftsbetriebs an verschiedenen Prozessen und behördlichen Verfahren beteiligt oder es könnten in der Zukunft solche eingeleitet oder geltend gemacht werden. Auch wenn der Ausgang der einzelnen Verfahren im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten behaftet sind, nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden kann, wird sich nach derzeitiger Einschätzung über die im Abschluss als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigten Risiken hinaus kein erheblich nachteiliger Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns ergeben.

VERWENDUNG VON ANNAHMEN UND SCHÄTZUNGEN

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Beurteilung der Werthaltigkeit der Warenvorräte, die Bewertung von Rückstellungen, Pensionen oder standortbezogenen Risiken sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen aus Verlustvorträgen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt.

Unsere Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft.

ERTRAGSTEUERN

Die AlzChem-Gruppe ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern nach jeweils unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen verpflichtet. Die weltweite Steuerrückstellung wird auf Basis einer nach den lokalen Steuervorschriften vorgenommenen Gewinnermittlung und der anwendbaren lokalen Steuersätze gebildet.

Die Höhe der Steuerrückstellungen und -schulden basiert auf Schätzungen, ob und in welcher Höhe Ertragsteuern fällig werden. Etwaige Risiken aus einer abweichenden steuerlichen Behandlung werden, wenn nötig, in angemessener Höhe zurückgestellt.

Daneben sind Schätzungen vorzunehmen, um die Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern beurteilen zu können. Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob künftig steuerliche Gewinne (zu versteuerndes Einkommen) zur Verfügung stehen.

Im Übrigen bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie der Höhe und des Zeitpunkts künftiger, zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der internationalen Verflechtungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Änderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben.

RÜCKSTELLUNGEN

Bei der Ermittlung des Ansatzes von Rückstellungen sind Annahmen über die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Ressourcenabflusses zu treffen. Diese Annahmen stellen die bestmögliche Einschätzung der dem Sachverhalt zu Grunde liegenden Situation dar, unterliegen jedoch durch die notwendige Verwendung von Annahmen einer gewissen Unsicherheit. Bei der Bemessung der Rückstellungen sind ebenfalls Annahmen über die Höhe des möglichen Ressourcenabflusses zu treffen. Eine Änderung der Annahmen kann somit zu einer abweichenden Höhe der Rückstellung führen. Demnach ergeben sich durch die Verwendung von Annahmen auch hier gewisse Unsicherheiten.

Die Ermittlung des Barwertes von Pensionsverpflichtungen ist maßgeblich abhängig von der Auswahl des Diskontierungszinssatzes und der weiteren versicherungsmathematischen Annahmen, welche zum Ende eines jeden Geschäftsjahres neu ermittelt werden. Der zu Grunde liegende Diskontierungszinssatz ist dabei der Zinssatz von Unternehmensanleihen mit hoher Bonität, welche auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und welche laufzeitkongruent zu den Pensionsverpflichtungen sind. Änderungen dieser Zinssätze können zu wesentlichen Änderungen der Höhe der Pensionsverpflichtung führen.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden im Rahmen der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. UMSATZERLÖSE

AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices.

Die Umsatzerlöse des Konzerns stellen sich, aufgeteilt auf diese beiden Kategorien, wie folgt dar:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Umsätze aus Produktverkäufen 168.901 351.898 352.265
Umsätze aus Dienstleistungen 11.075 23.319 23.807
179.976 375.217 376.072

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die in der Segmentberichterstattung dargestellten Segmente:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Produkterlöse im Segment Specialty Chemicals 98.680 209.414 200.022
Produkterlöse im Segment Basics & Intermediates 68.885 139.966 149.408
Produkterlöse im Segment Other & Holding 1.336 2.518 2.834
Dienstleistungsumsätze im Segment Other & Holding 11.075 23.319 23.807
179.976 375.217 376.072

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die gesamten Umsatzerlöse verteilen sich geographisch wie folgt:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Deutschland 79.851 160.236 121.258
Europäische Union 47.953 102.403 121.910
Restliches Europa 8.703 22.046 18.347
NAFTA 21.387 38.699 49.127
Asien 16.848 34.167 38.486
Rest der Welt 5.234 17.666 26.944
179.976 375.217 376.072

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Eröffnungs- und Schlusssalden dieser Forderungen können zum jeweiligen Stichtag der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entnommen werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben beim erstmaligen Ansatz eine heterogene Fälligkeitsstruktur, welche im Durchschnitt zwischen 30 bis 60 Tagen liegt. Die in der Berichtsperiode erfassten Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen können der Anhangangabe 17 entnommen werden. Zu beiden Stichtagen bestehen weder Vertragsvermögenswerte noch Vertragsverbindlichkeiten.

Im Berichtszeitraum wurden TEUR 700 (RGJ 2018: TEUR 413; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 580) Erlöse erfasst, bei welchen die Leistungsverpflichtung bereits in der Vorperiode erfüllt wurde. Diese resultieren aus der Endabrechnung von volumenbasierten Preisgestaltungen mit einzelnen Kunden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019. Abgrenzungen aufgrund von Transportleistungen waren im gesamten Berichtszeitraum nicht vorzunehmen.

Auf die Angabe zur Gesamthöhe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen wird verzichtet, da es keine über ein Jahr laufenden Verträge mit Kunden gibt.

2. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Aktivierte Eigenleistungen 3.544 6.920 8.460
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten 658 952 3.374
Erträge aus Währungsumrechnung 1.669 3.468 2.695
Erträge aus Zuschüssen 121 270 725
Ertrag aus Leistungen an Dritte 315 934 500
Erträge aus Energiesteuererstattungen 173 252 416
Übrige sonstige Erträge 357 640 977
6.837 13.436 17.147

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die aktivierten Eigenleistungen resultieren aus der Aktivierung von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Die Zuschüsse enthalten im Wesentlichen Forschungszuschüsse.

Die Erträge aus Leistungen an Dritte umfassen Aufwandsentschädigungen im Zusammenhang mit der europäischen Chemikalienverordnung (REACH). Erträge aus der Bewertung von Derivaten waren in den dargestellten Perioden nicht zu erfassen.

3. MATERIALAUFWAND

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, produktionsbezogenen Strom und bezogene Waren 73.932 152.510 140.304
Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.317 2.919 2.087
75.249 155.429 142.391

* Nachrichtlich, ungeprüft

4. PERSONALAUFWAND

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Löhne und Gehälter 44.639 93.430 100.504
Sozialabgaben und Altersversorgung 10.921 20.755 21.584
55.560 114.185 122.088

* Nachrichtlich, ungeprüft

Im Posten Sozialabgaben und Altersversorgung wurden laufende Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung in Höhe von TEUR 7.230 (RGJ 2018/II: TEUR 3.599; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 6.737) erfasst.

Die folgende Tabelle zeigt die in der Berichtsperiode durchschnittlich in der AlzChem-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter:

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01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2019
Gewerbliche Arbeitnehmer 802 821
Angestellte 635 677
Auszubildende 125 125
1.562 1.623

5. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Vertriebskosten 8.222 18.305 16.383
Instandhaltung 5.690 10.165 10.295
Sonstige Fremdleistungen 4.886 9.071 9.359
Umwelt-/Entsorgungskosten 4.548 9.265 8.561
Beratungs-, Forschungs- und Entwicklungskosten 3.064 4.632 5.673
Versicherungen 1.052 2.291 2.699
IT-Kosten 1.421 2.656 2.448
Aufwand aus Währungsumrechnung 1.423 3.233 2.363
Übriger sonstiger Aufwand 7.948 15.503 16.019
38.254 75.121 73.800

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Aufwendungen für Operating-Leasingverträge betrugen im RGJ 2018/II TEUR 1.115 (2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 2.193). In allen vorangegangenen Berichtsperioden sind keine bedingten Mietzahlungen angefallen. Die Angaben zu Leasingverträgen nach IFRS 16 sind seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 in der separaten Anhangangabe Nummer 12 Leasing enthalten.

In den oben dargestellten Forschungs- und Entwicklungskosten sind lediglich die externen Forschungs- und Entwicklungskosten aufgeführt. Insgesamt wurden in der Berichtsperiode TEUR 9.310 (RGJ 2018/II: TEUR 4.728; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 8.678) Forschungs- und Entwicklungskosten als Aufwand erfasst.

6. ABSCHREIBUNGEN UND WERTMINDERUNGEN

Die Details zu den planmäßigen Abschreibungen können dem Konzernanlagespiegel entnommen werden. In der Berichtsperiode wurden wie im RGJ 2018/II keine Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen.

7. FINANZERGEBNIS

Das Finanzergebnis setzt sich aus den folgenden Posten, unterteilt nach der Entstehung, wie folgt zusammen:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Zinsertrag
Forderungen gegenüber Kreditinstituten 85 203 117
Übriges 142 339 185
227 542 302
Zinsaufwand
Zinsaufwand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen 941 1.876 2.082
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 266 568 652
Zinsaufwand aus Forderungsverkauf 52 103 101
Zinsaufwand aus der Zuführung zu sonstigen langfristigen Rückstellungen 108 110 2.468
Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten 3 9 55
Übriges 23 149 38
1.393 2.815 5.396
Finanzergebnis -1.166 -2.273 -5.094

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Zinserträge gegenüber Kreditinstituten resultieren aus laufenden Kontokorrentguthaben und kurzfristigen Geldanlagen. Zinserträge aus Steuerguthaben sind in den Berichtsperioden nicht enthalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 sind Zinsaufwendungen aus der Zinsänderung für die Bewertung der langfristigen sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 2.343 (RGJ 2018/II: Ertrag TEUR 65; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: Ertrag TEUR 20) angefallen. In den übrigen Zinsaufwendungen des Geschäftsjahres 2019 sind TEUR 37 Zinsaufwendungen aus Steuernachzahlungen enthalten. In den weiteren Berichtsperioden sind keine Zinsaufwendungen aus Steuernachzahlungen angefallen.

Der Gesamtzinsertrag für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betrug im Geschäftsjahr 2019 TEUR 121 (RGJ 2018/II: TEUR 87; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 208). Der Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, lag im Geschäftsjahr 2019 bei TEUR 652 (RGJ 2018/II: TEUR 318; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 746). Für finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, wurden in keiner Berichtsperiode Zinserträge oder Zinsaufwendungen erfasst.

Alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, die aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten resultieren, wurden nach der Effektivzinsmethode errechnet.

8. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Tatsächlicher Steueraufwand -2.798 -8.605 -7.930
davon periodenfremd +24 +24 -703
Latente Steuern -47 -531 585
davon periodenfremd 47 188 542
davon aus temporären Differenzen -121 -628 214
-2.845 -9.136 -7.345

* Nachrichtlich, ungeprüft

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.

Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde; diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.

In der nachfolgenden Überleitungsrechnung werden die Unterschiede zwischen dem tatsächlich gebuchten Ertragsteueraufwand und dem erwarteten Ertragsteueraufwand ausgewiesen. Der erwartete Ertragsteueraufwand ergibt sich aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern, multipliziert mit dem anzuwendenden Ertragsteuersatz. Der anzuwendende Ertragsteuersatz ist nach IAS 12.85 derjenige, der für die Informationsdarstellung am geeignetsten ist. Obwohl der Steuersatz der AlzChem Group AG 29 % beträgt, wurde für die steuerliche Überleitungsrechnung mit dem Steuersatz der AlzChem Trostberg GmbH gerechnet, da dieser den wesentlichsten Einfluss auf die Konzernsteuerquote hat.

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Konzernjahresüberschuss vor Ertragsteuern 9.566 31.919 25.492
Anzuwendender Ertragsteuersatz 28,00 % 28,00 % 28,00 %
Erwarteter Ertragsteueraufwand 2.678 8.937 7.137
Effekte aus abweichenden ausländischen Steuersätzen 2 -25 -6
Effekte aus abweichenden inländischen Steuersätzen 78 95 6
Steuerwirkungen
Steuerliche Hinzurechnungen 151 368 95
Steuerfreie Erträge -4 -64 -79
Periodenfremde Steuererträge -62 -219 -584
Periodenfremder Steueraufwand 39 55 745
Sonstige Abweichungen -37 -11 31
Summe Steuerauswirkungen 87 129 208
Summe Steueraufwand 2.845 9.136 7.345
Effektive Steuerquote 29,74 % 28,62 % 28,81 %

* Nachrichtlich, ungeprüft

VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

9. NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE AM KONZERNJAHRESERGEBNIS

Die nicht beherrschenden Anteile am Konzernjahresergebnis betreffen im Geschäftsjahr 2019 die 6 % Fremdanteile an der AlzChem International GmbH, die von den vier ehemaligen Hauptanteilseignern der AlzChem Group AG gehalten werden. Die Dormex Company LLC wurde zur gesellschaftsrechtlichen Vereinfachung im September 2018 liquidiert und ist somit in den unten aufgeführten bilanziellen Kennziffern zum 31. Dezember 2018 nicht mehr enthalten (das Geschäft der Dormex LLC wird über die AlzChem LLC weitergeführt). In den zeitraumbezogenen Angaben des RGJ 2018/II ist die Dormex Company LLC bis zu ihrer Liquidation im September 2018 enthalten. Aus der Entkonsolidierung der Gesellschaft waren keine wesentlichen erfolgswirksamen Effekte zu erfassen. Die Entwicklung der nicht beherrschenden Anteile ist der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.

Die folgenden Finanzinformationen betreffen die nicht beherrschenden Anteile (prozentual) an den Tochterunternehmen:

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in TEUR 31.12.2018 bzw. 01.07. - 31.12.2018 31.12.2019 bzw. 01.01. - 31.12.2019
Langfristige Vermögenswerte 5.001 4.836
Kurzfristige Vermögenswerte 71 0
Langfristige Schulden 0 0
Kurzfristige Schulden 2.966 2.730
Cashflow -100 0
Geleistete Ausschüttungen -74 0
Jahresergebnis 35 156
Sonstiges Ergebnis -15 0
Gesamtergebnis 20 156

Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden.

Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und das Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich erhalten die nicht beherrschenden Anteilen für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 2,85 (brutto) pro Geschäftsanteil und Jahr für die Dauer des Gewinnabführungsvertrages gewährt.

In der Konzern-Bilanz wurde der Barwert der zukünftig zu leistenden Ausgleichszahlungen bereits in voller Höhe (TEUR 684; 31. Dezember 2018: TEUR 855) in den kurzfristigen und langfristigen übrigen Verbindlichkeiten erfasst. In gleicher Höhe wurde der nicht beherrschende Anteil im Konzerneigenkapital gemindert. Die jährlich an die nicht beherrschenden Anteile zu leistenden Ausgleichszahlungen werden jeweils (anteilig) dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile zugewiesen und entsprechen somit nicht dem tatsächlichen Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile, da dies in den Jahren des Gewinnabführungsvertrages null ist. Die oben in der Übersicht berichtete Zahl entspricht 6 % des tatsächlichen Jahresergebnisses der AlzChem International GmbH. Bilanziell wurden dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile jedoch TEUR 171 (31. Dezember 2018: TEUR 85) aus der AlzChem International GmbH zugewiesen. Die zahlungswirksame Abrechnung erfolgt jeweils im Januar eines Geschäftsjahres.

10. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Software, Rechte und Lizenzen. In der AlzChem-Gruppe existieren keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte zu den abgebildeten Stichtagen.

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 stellt sich wie folgt dar (nachrichtlich, ungeprüft):

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in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt
Anschaffungskosten 01.01.2018 3.718 1.928 5.646
Zugänge 318 17 335
Abgänge -97 -8 -105
Umgliederung -78 78 0
Währungsumrechnung 1 -4 -3
Stand am 31.12.2018 3.862 2.011 5.873
Abschreibungen 01.01.2018 3.070 1.567 4.637
Zugänge 326 148 474
Abgänge -97 -8 -105
Umgliederung 0 0 0
Währungsumrechnung 0 -3 -3
Stand am 31.12.2018 3.299 1.704 5.003
Nettobuchwert 31.12.2017 648 361 1.009
Nettobuchwert 31.12.2018 563 307 870

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im RGJ 2018/II stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt
Anschaffungskosten 01.07.2018 3.780 1.996 5.776
Zugänge 87 17 104
Abgänge -5 -2 -7
Umgliederung 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0
Stand am 31.12.2018 3.862 2.011 5.873
Abschreibungen 01.07.2018 3.149 1.636 4.785
Zugänge 155 69 224
Abgänge -5 -2 -7
Umgliederung 0 0 0
Währungsumrechnung 0 1 1
Stand am 31.12.2018 3.299 1.704 5.003
Nettobuchwert 30.06.2018 631 360 991
Nettobuchwert 31.12.2018 563 307 870

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr 2019 stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt
Anschaffungskosten 01.01.2019 3.862 2.011 5.873
Zugänge 744 394 1.138
Abgänge -5 -63 -68
Umgliederung -176 224 48
Währungsumrechnung 4 -2 2
Stand am 31.12.2019 4.429 2.564 6.993
Abschreibungen 01.01.2019 3.299 1.704 5.003
Zugänge 317 201 518
Abgänge -5 -63 -68
Umgliederung 0 0 0
Währungsumrechnung 1 -2 -1
Stand am 31.12.2019 3.612 1.840 5.452
Nettobuchwert 31.12.2018 563 307 870
Nettobuchwert 31.12.2019 817 724 1.541

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte wurden in allen Berichtsperioden nicht erfasst. In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und keine immateriellen Vermögenswerte, die zum Stichtag noch nicht nutzungsbereit waren.

11. SACHANLAGEN

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 stellt sich wie folgt dar (nachrichtlich, ungeprüft):

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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungskosten 01.01.2018 47.691 178.345 18.279 16.571 260.886
Zugänge 685 6.666 2.052 34.910 44.313
Abgänge -53 -3.848 -2.583 -228 -6.712
Umgliederung 677 9.761 812 -11.250 0
Währungsumrechnung -16 -108 26 -34 -132
Stand am 31.12.2018 48.984 190.816 18.586 39.969 298.355
Abschreibungen 01.01.2018 20.041 112.350 13.364 0 145.755
Zugänge 1.389 10.775 2.549 0 14.713
Abgänge -21 -3.783 -2.539 0 -6.343
Umgliederung 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung -1 -35 1 0 -35
Stand am 31.12.2018 21.408 119.307 13.375 0 154.090
Nettobuchwert 31.12.2017 27.649 65.995 4.915 16.571 115.131
Nettobuchwert 31.12.2018 27.576 71.509 5.211 39.969 144.265

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im RGJ 2018/II stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungskosten 01.07.2018 48.038 184.517 17.380 23.771 273.706
Zugänge 556 4.865 1.395 21.767 28.583
Abgänge -24 -3.685 -300 0 -4.009
Umgliederung 408 5.069 96 -5.573 0
Währungsumrechnung 6 50 15 4 75
Stand am 31.12.2018 48.984 190.816 18.586 39.969 298.355
Abschreibungen 01.07.2018 20.718 117.511 12.316 0 150.545
Zugänge 704 5.409 1.352 0 7.465
Abgänge -14 -3.635 -293 0 -3.942
Umgliederung 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 22 0 0 22
Stand am 31.12.2018 21.408 119.307 13.375 0 154.090
Nettobuchwert 30.06.2018 27.320 67.006 5.064 23.771 123.161
Nettobuchwert 31.12.2018 27.576 71.509 5.211 39.969 144.265

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Geschäftsjahr 2019 stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungskosten 01.01.2019 48.984 190.816 18.586 39.969 298.355
Zugänge 8.059 21.944 2.591 6.363 38.957
Abgänge -110 -783 -373 0 -1.266
Umgliederung 10.428 26.321 470 -37.267 -48
Währungsumrechnung 4 -46 1 -18 -59
Stand am 31.12.2019 67.365 238.252 21.275 9.047 335.939
Abschreibungen 01.01.2019 21.408 119.307 13.375 0 154.090
Zugänge 1.780 12.986 2.529 0 17.295
Abgänge -83 -731 -317 0 -1.131
Umgliederung 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 -18 1 0 -17
Stand am 31.12.2019 23.105 131.544 15.588 0 170.237
Nettobuchwert 31.12.2018 27.576 71.509 5.211 39.969 144.265
Nettobuchwert 31.12.2019 44.260 106.708 5.686 9.047 165.702

Wertminderungen auf Sachanlagen wurden in keiner dargestellten Berichtsperiode erfasst. Die Sachanlagen enthielten zum 31. Dezember 2018 mit TEUR 0 (1. Januar 2018: TEUR 223) Vermögenswerte, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings gemäß den bis zum 31. Dezember 2018 geltenden Vorschriften des IAS 17 Leasing gehalten wurden. Im RGJ 2018/II hat AlzChem die Kaufoption ausgeübt und das Grundstück vom bisherigen Vermieter erworben. Die Angaben zu Leasingverträgen nach IFRS 16 sind seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 in der separaten Anhangangabe Nummer 12 Leasing enthalten.

Als Standortbetreiber vermietet bzw. verpachtet AlzChem einzelne Büroräume, Lagerflächen und Werkswohnungen. Die separate Angabe der Buchwerte dieser einzelnen vermieteten Objekte gemäß IFRS 16.58 ist in den meisten Fällen nicht möglich, da einzelne Buchwerte entweder nicht existieren oder unter Berücksichtigung des Gesamtbuchwertes der Grundstücke und Gebäude nicht wesentlich sind.

Innerhalb der Anlagen und Maschinen sind zum Bilanzstichtag TEUR 207 (31. Dezember 2018: TEUR 310) gemeinschaftlich geführte Vermögenswerte enthalten. Hierbei handelt es sich um einen Dampfkessel, welchen die Nigu Chemie GmbH am Standort Waldkraiburg zusammen mit einem benachbarten Unternehmen auf dessen Grundstück betreibt. Der Anteil der AlzChem-Gruppe an dieser gemeinschaftlichen Vereinbarung beträgt 50 %. Die beiden Gesellschaften nehmen jeweils 50 % des vom Dampfkessel produzierten Volumens für eigene Produktionsprozesse ab. Der Anteil der Aufwendungen aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert betrug im Geschäftsjahr 2019 TEUR 1.477 (RGJ 2018/II: TEUR 665; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 1.308). Erlöse aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert sind wie im RGJ 2018/II nicht angefallen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 377 (RGJ 2018/II: TEUR 80; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 80) als Bestandteil der Herstellungskosten der technischen Anlagen und Maschinen und Gebäude aktiviert. Der zugrunde liegende Finanzierungskostensatz entspricht dem Darlehenszinssatz der direkt zurechenbaren Darlehen.

Das Sachanlagevermögen dient in Höhe von TEUR 15.364 (31. Dezember 2018: TEUR 16.135) als Sicherheit für Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

12. LEASING

Durch die Einführung von IFRS 16 wurden erstmalig Leasingnutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten nach den neuen Vorgaben zur Leasingbilanzierung angesetzt. Ausführliche Angaben zur Erstanwendung des neuen Standards und den Bilanzierungsmethoden sind im Abschnitt IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses gegeben.

Die AlzChem-Gruppe hat Leasingverhältnisse im Wesentlichen für Kfz, Gabelstapler, Eisenbahnwaggons, Büroräume und Software abgeschlossen. Leasingverhältnisse über kleinere, vornehmlich arbeitsplatzgebundene IT-Geräte, wie Drucker und Kopierer, werden als Leasingverträge mit geringerem Wert klassifiziert und nicht bilanziell erfasst. Ebenso werden Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten und solche über immaterielle Vermögenswerte nicht bilanziert. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Leasingnutzungsrechte im Geschäftsjahr 2019 untergliedert nach den für AlzChem relevanten Klassen des Sachanlagevermögens:

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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt
Buchwert 01.01.2019 276 2.865 292 3.433
Zugänge 0 8.056 0 8.056
Abschreibungen -105 -1.486 -88 -1.679
Abgänge -40 0 0 -40
Buchwert 31.12.2019 131 9.435 204 9.770

Die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten und die zukünftigen Auszahlungen aus diesen Leasingverbindlichkeiten stellen sich nach ihren Fristigkeiten wie folgt dar:

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31.12.2019
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Barwert der Leasingverbindlichkeiten 1.706 4.856 2.854 9.416
Auszahlungen aus den Leasingverbindlichkeiten 1.831 5.140 2.902 9.873

Innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen erfasst:

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GuV-Posten
in TEUR
01.01. - 31.12.2019
Sonstige betriebliche Aufwendungen Leasingaufwendungen für kurzfristige Leasingverträge 902
Sonstige betriebliche Aufwendungen Leasingaufwendungen geringwertige Leasingverträge 55
Sonstige betriebliche Aufwendungen Variable Leasingaufwendungen außerhalb der Leasingverbindlichkeiten 33
Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten 55
Sonstige betriebliche Erträge Erträge aus Operate-Leasingverträgen 470

Die AlzChem-Gruppe hat keine Erträge oder Verluste aus Untervermietungen von Leasingnutzungsrechten oder aus Sale-and-Lease-back-Transaktionen erzielt.

Für die aktuell bilanzierten Leasingnutzungsrechte bestehen keine wesentlichen in der Berechnung der Leasingverbindlichkeiten unberücksichtigten Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen, noch wurden Restwertgarantien zugesichert. Verpflichtungen aus bereits abgeschlossenen, aber zum Bilanzstichtag noch nicht begonnenen Leasingverhältnissen bestehen ebenso nicht. Die zukünftigen Zahlungen aus variablen Leasingzahlungen erwarten wir in etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres 2019.

Die Leasingkonditionen werden individuell ausgehandelt und beinhalten eine Vielzahl von unterschiedlichen Konditionen. Die Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen, jedoch dürfen geleaste Vermögenswerte nicht als Sicherheit für Kreditaufnahmen verwendet werden.

Die AlzChem-Gruppe hat als Leasinggeber keine Finanzierungsleasingverhältnisse identifiziert. Als Standortbetreiber vermietet bzw. verpachtet AlzChem einzelne Büroräume, Lagerflächen und Werkswohnungen. Aus diesen Verträgen erwartet die AlzChem-Gruppe die folgenden Zuflüsse in den kommenden Perioden:

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Erwartet im Geschäftsjahr
31.12.2019
in TEUR
2020 2021 2022 2023 2024 Nach 2024
Einzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen 1.468 1.074 691 691 550 2.685

Zum 31. Dezember 2018 bestanden innerhalb der AlzChem-Gruppe weder Sachanlagevermögen noch Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing gemäß den bis zum 31. Dezember 2018 geltenden Vorschriften des IAS 17 Leasing.

13. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen in vollem Umfang Anteile an übrigen Beteiligungen und werden der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Da für diese Beteiligungen keine beobachtbaren Marktwerte vorliegen und unter Berücksichtigung der insgesamt untergeordneten Bedeutung für die AlzChem-Gruppe auch keine verlässlichen Parameter für eine Modellbewertung mit angemessenem Aufwand ermittelt werden können, werden die Anschaffungskosten als beste verfügbare Indikation für den beizulegenden Zeitwert herangezogen. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Veräußerung der Beteiligungen.

14. ÜBRIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Die langfristigen und kurzfristigen übrigen Forderungen sowie sonstigen Vermögenswerte setzen sich aus den folgenden finanziellen und nichtfinanziellen Vermögenswerten zusammen:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Darin finanzielle Vermögenswerte
Erstattungsansprüche an Lieferanten 0 4
Gesamte langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 4
Darin nichtfinanzielle Vermögenswerte
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 886 416
Sonstiges 5 50
Gesamte langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 891 466
Gesamte langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 891 470
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Darin finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto 5.689 5.087
Kurzfristige verfügungsbeschränkte Geldanlagen 5.902 5.902
Sonstiges 190 189
Gesamte kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 11.781 11.178
Darin nichtfinanzielle Vermögenswerte
Steuerforderungen 1.798 1.802
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 887 1.008
Sonstiges 44 63
Gesamte kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 2.729 2.873
Gesamte kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14.510 14.051

Die Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto resultieren aus Factoring-Transaktionen und stellen Forderungen gegen den Factorer dar. Die kurzfristigen Geldanlagen betreffen liquide Mittel, die mit einer Zinsbindungsfrist von maximal zwölf Monaten bei Kreditinstituten angelegt sind. Diese Geldanlage in Höhe von TEUR 5.902 (31. Dezember 2018: TEUR 5.902) dient in voller Höhe als Sicherheit gemäß den gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden im Wesentlichen für Vorausbezahlungen von Versicherungen und Wartungsverträgen gebildet. Im langfristigen Bereich werden auch Versicherungen im Zusammenhang mit der laufenden Börsennotierung in Höhe von TEUR 416 (31. Dezember 2018: TEUR 245) ausgewiesen.

Auf die oben aufgeführten langfristigen und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte wurden weder Wertberichtigungen gebildet, noch sind hierin überfällige Beträge enthalten. Zum Bilanzstichtag liegen keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit dieser Posten nicht geleistet werden.

In den hier abgebildeten kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind folgende Forderungen in Fremdwährung enthalten:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Gesamt 161 104
USD 3 15
SEK 49 53
CNY 109 36

15. LATENTE STEUERANSPRÜCHE UND STEUERSCHULDEN

Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen. Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden beziehen sich auf folgende Positionen:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Latente Steueransprüche
Immaterielle Vermögenswerte 91 60
Sachanlagen 730 328
Finanzielle Vermögenswerte 16 49
Vorräte 807 1.215
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.124 1.438
Rückstellungen 21.823 28.602
davon auf Pensionsverpflichtungen 19.512 25.697
Verbindlichkeiten 3 2.605
Steuerliche Verlustvorträge 360 180
Summe latente Steueransprüche 24.954 34.477
davon kurzfristig 1.950 5.307
davon langfristig 23.004 29.170
Latente Steuerschulden
Sachanlagen und Leasingnutzungsrechte 224 2.915
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.793 1.815
Verbindlichkeiten 72 15
Summe latente Steuerschulden 2.089 4.745
davon kurzfristig 1.797 1.815
davon langfristig 292 2.930
Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern 0 0
Bilanzansatz latente Steueransprüche 24.954 34.477
Bilanzansatz latente Steuerschulden 2.089 4.745

Die Veränderungen der latenten Steuern gegenüber dem RGJ 2018/II wurden in Höhe von TEUR 585 (RGJ 2018/ II: TEUR -47; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR -531) aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Höhe von TEUR 6.289 (RGJ 2018/II: TEUR 462; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 141) ist die Veränderung der latenten Steuern auf Pensionsrückstellungen im sonstigen Ergebnis enthalten.

Die hier aufgeführten aktiven latenten Steueransprüche auf ertragsteuerliche Verlustvorträge sind in Höhe von TEUR 9 (31. Dezember 2018: TEUR 7) inländischen Gesellschaften zuzuordnen. Auf Gewerbesteuer entfallen hiervon TEUR 4 (31. Dezember 2018: TEUR 3) und auf Körperschaftsteuer TEUR 5 (31. Dezember 2018: TEUR 4). Im Berichtsjahr wurden auf sämtliche ertragsteuerlichen Verlustvorträge aktive latente Steuern angesetzt. Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge sind unverfallbar.

Die Ermittlung der latenten Steuern führte zu einem Überhang an latenten Steueransprüchen. Aufgrund der verabschiedeten Unternehmensplanung ist davon auszugehen, dass in Zukunft genügend steuerliche Ergebnisse vorliegen werden, welche die Realisierung der aktiven latenten Steueransprüche wahrscheinlich machen.

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 67.912 (31. Dezember 2018: TEUR 80.357) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt.

Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen und auf die Erläuterungen unter Abschnitt IV.

16. VORRÄTE

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 25.771 26.241
Unfertige Erzeugnisse 15.943 15.670
Unfertige Leistungen 194 124
Fertige Erzeugnisse 36.509 31.991
Handelswaren 439 181
Geleistete Anzahlungen 0 400
78.856 74.607

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 wurden ergebniswirksame Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 1.868 (RGJ 2018/II: TEUR 395; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 872) und Wertaufholungen in Höhe von TEUR 51 (RGJ 2018/II: TEUR 2.206; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 3.040) in den Materialaufwendungen erfasst. Die Wertminderungen wurden im Wesentlichen für Überreichweiten, mangelnde Gängigkeiten und Abwertungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Der Gesamtbetrag der Vorräte, der im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst wurde, beträgt TEUR 142.391 (RGJ 2018/II: TEUR 75.249; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 155.429).

17. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Entwicklung der Wertberichtigungen im RGJ 2018/II stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 01.07.2018 Zuführung Verbrauch Auflösung Währungsumrechnung 31.12.2018
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC) 132 0 0 -24 -2 106
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FVOCI) 501 1 0 0 0 502
Gesamt 633 1 0 -24 -2 608

Die Entwicklung der Wertberichtigungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 01.01.2019 Zuführung Verbrauch Auflösung Währungsumrechnung 31.12.2019
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC) 106 8 0 -106 -1 7
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FVOCI) 502 80 0 0 0 582
Gesamt 608 88 0 -106 -1 589

Die Wertberichtigungen zum Berichtsstichtag beziehen sich auf ein Bruttoforderungsvolumen vor Sicherheiten und Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 26.872 (FVOCI) (31. Dezember 2018: TEUR 20.987) bzw. TEUR 6.218 (AC) (31. Dezember 2018: TEUR 13.971).

Die Quote des erwarteten Verlusts, gemessen an dem gesamten Forderungsbestand, beträgt zum Stichtag 1,81 %, wobei die auf historischen Werten basierenden Einzelraten je nach Überfälligkeit der Forderungen zwischen 0,02 % und 1,65 % schwanken. Für Forderungen, die den Status "ausgefallen" erreicht haben, konnten historisch betrachtet rund 44 % des ausstehenden Betrags durch Sicherheitenverwertung oder sonstige Betreibungsmaßnahmen realisiert werden.

Die AlzChem-Gruppe hat zum Stichtag 31. Dezember 2019 Sicherheiten aus Warenkreditversicherungen für die Besicherung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 14.589 (31. Dezember 2018: TEUR 11.985) erhalten. Davon entfallen Sicherheiten in Höhe von TEUR 475 (31. Dezember 2018: TEUR 2.888) auf überfällige Forderungen.

Bei den weder wertgeminderten noch überfälligen Forderungen liegen zum Bilanzstichtag keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit nicht geleistet werden.

Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung Euro umgerechnete Fremdwährungsforderungen enthalten:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Gesamt 16.474 11.294
USD 9.878 6.226
JPY 2.420 2.432
SEK 2.838 1.939
CNY 1.338 556
Sonstige 0 141

Die im Rahmen des Factorings veräußerten Forderungen belaufen sich, vermindert um die vereinbarten Einbehalte, auf TEUR 15.314 (31. Dezember 2018: TEUR 15.755). Die Analyse zum Übergang oder Verbleib der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen zum Stichtag 31. Dezember 2019 und zum Vorjahresstichtag hat einen vollständigen Übergang ergeben, so dass innerhalb der AlzChem-Gruppe kein verbleibendes Engagement ausgewiesen wird. Sowohl im abgelaufenen Jahr als auch in der Vorperiode gab es im Rahmen des Factorings keine Zahlungsmittelrückflüsse aus den Kaufpreiseinbehalten an die Factoring-Gesellschaft.

18. ERTRAGSTEUERANSPRÜCHE

Die Steuerforderungen umfassen Ertragsteuerforderungen inländischer Gesellschaften in Höhe von TEUR 259 (31. Dezember 2018: TEUR 1.977) und ausländischer Gesellschaften in Höhe von TEUR 124 (31. Dezember 2018: TEUR 0). Diese resultieren aus Überzahlungen des abgelaufenen und des vorangegangenen Geschäftsjahres.

19. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Guthaben bei Kreditinstituten 12.852 9.052
Kassenbestand 5 9
12.857 9.061

20. EIGENKAPITAL

GEZEICHNETES KAPITAL

Das Gezeichnete Kapital entspricht dem der AlzChem Group AG. Das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG, Trostberg, beträgt zum Berichtsstichtag EUR 101.763.350,00 (31. Dezember 2018: EUR 101.763.355,00). Die Hauptversammlung vom 14. Mai 2019 hat unter anderem eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10 zu 1 beschlossen. Zur Durchführung war das folgende zweistufige Verfahren notwendig:

Das bisherige Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 101.763.355,00, eingeteilt in 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie, wurde zunächst um EUR 5,00 auf EUR 101.763.350,00 im Wege der Kapitalherabsetzung durch Einziehung von fünf Aktien nach § 237 Absatz 1 Satz 1 2. Fall i. V. m. Absatz 3 Nr. 1 AktG herabgesetzt. Die eingezogenen Aktien wurden der Gesellschaft von einem Aktionär unentgeltlich zur Verfügung gestellt; der Ausgabebetrag auf die Aktien war vollständig geleistet. Diese Kapitalherabsetzung diente ausschließlich dem Zweck, eine Grundkapitalziffer zu schaffen, welche bei Durchführung der Kapitalherabsetzung durch Zusammenlegung von Aktien ein glattes Zusammenlegungsverhältnis ermöglichte. Der auf die eingezogenen Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals in Höhe von insgesamt EUR 5,00 wurde in die Kapitalrücklage der Gesellschaft nach § 266 Absatz 3 A II HGB eingestellt.

Nach der Einziehung dieser fünf Aktien wurde die Anzahl der ausgegebenen Stückaktien durch Zusammenlegung von Stückaktien im Verhältnis 10 zu 1 von 101.763.350 auf 10.176.335 reduziert. Durch diese Maßnahme erhöhte sich der auf die einzelne Stückaktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 auf EUR 10,00. Das Grundkapital selbst blieb unverändert bei EUR 101.763.350,00.

Die Kapitalmaßnahmen wurden am 19. Juni 2019 im Handelsregister eingetragen. Seit dem 1. Juli 2019 beträgt die Anzahl der an der Börse gehandelten Aktien 10.176.335 Stück. Der rechnerische Anteil am Grundkapital je Aktie beträgt nach Durchführung der von der Hauptversammlung 2019 beschlossenen Zusammenlegung von Aktien (reverse split) EUR 10,00. Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien und hat keine Aktien mit Sonderrechten emittiert. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden.

GENEHMIGTES KAPITAL 2017

Der Vorstand ist gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung der Gesellschaft ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:

bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden;

zur Vermeidung von Spitzenbeträgen;

um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis beziehungsweise Organverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss. Soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des Genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.

Die vorstehende Darstellung gibt den von der Hauptversammlung 2017 beschlossenen, in die Satzung der Gesellschaft übernommenen Inhalt wieder. Hinsichtlich der Anzahl an Aktien, die für eine Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2017 zur Verfügung stehen, ist jedoch Folgendes zu beachten: Das Genehmigte Kapital 2017 ist im Kontext der von der Hauptversammlung 2019 beschlossenen Zusammenlegung von Aktien im Verhältnis 10 zu 1 (reverse split) formal nicht mit angepasst worden. Die Anzahl der unter diesem Kapital auszugebenden Aktien hat sich mangels Fortbestehens der bisherigen, mit jeweils EUR 1,00 am Grundkapital rechnerisch beteiligten Aktien jedoch ebenfalls im Verhältnis 10 zu 1 reduziert und beträgt daher - bei einem unveränderten maximalen Erhöhungsbetrag von EUR 10.063.333,00 - nunmehr tatsächlich nur noch 1.006.333 Stück.

Die Hauptversammlung hat dem Vorstand keine Rechte hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung eingeräumt.

BERECHTIGUNG ZUM ERWERB EIGENER AKTIEN

Um der AlzChem Group AG die Möglichkeit zu verschaffen, gegebenenfalls eigene Aktien zu erwerben und wieder veräußern zu können, hat die Hauptversammlung die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien genutzt werden.

Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehenden Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.

Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben worden sind, zu allen gesetzlichen Zwecken zu verwenden. Insbesondere ist der Vorstand zu Folgendem ermächtigt:

(1) Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen. Bei Veräußerung über die Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch öffentliches Angebot wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen.

(2) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Dabei ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals oder, wenn dieses geringer ist, des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden.

(3) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder sonstigen Vermögensgegenständen zu verwenden.

(4) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, Mitarbeitern der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer früher erteilten Ermächtigung erworben wurden, Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen.

(5) Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital nicht herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktionäre am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Aufsichtsrat ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung anzupassen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre ist im Vollzug der Maßnahmen unter (2) bis (5) ausgeschlossen.

Sämtliche vorbezeichneten Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam ausgeübt werden.

KAPITALRÜCKLAGE-AUSGLEICHSPOSTEN REVERSE ACQUISITION

Im Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition werden die Anpassung des Gezeichneten Kapitals der AlzChem Trostberg GmbH an das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG und die Geschäftsvorfälle aus den Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr 2017 dargestellt, welche nicht das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG betrafen. Diese Anpassungen waren erforderlich, um die Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017 darzustellen (siehe hierzu die Erläuterungen in II. Geschäftsmodellwechsel und daraus folgende Darstellung im IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017). Der Posten hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 nicht verändert.

Das Gezeichnete Kapital der AlzChem Trostberg GmbH beträgt zum Berichtsstichtag TEUR 11.000 (31. Dezember 2018: TEUR 11.000).

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage stellt diejenige der AlzChem Trostberg GmbH dar und beträgt im gesamten Berichtszeitraum unverändert TEUR 24.981.

ÜBRIGES KUMULIERTES EIGENKAPITAL

Im übrigen kumulierten Eigenkapital werden solche Gewinne und Verluste ausgewiesen, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In der AlzChem-Gruppe umfasst dies im Betrachtungszeitraum den Unterschiedsbetrag aus den Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen in die Berichtswährung, Effekte aus der Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen, die Änderungen aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten im sonstigen Ergebnis und darauf entfallende latente Steuerabgrenzungen. Die Entwicklung der einzelnen Posten im Betrachtungszeitraum stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Bewertung Pensionsrückstellungen Gesamt
Stand am 01.07.2018 7 725 -31.779 -31.047
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 0 0 -1.650 -1.650
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 83 0 83
Latente Steuern 0 0 462 462
Umgliederung in Gewinn- und Verlustrechnung 0 29 0 29
Stand am 31.12.2018 7 837 -32.967 -32.123
Stand am 01.01.2018 * 0 600 -32.610 -32.010
Effekt aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften * 4 0 0 4
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) * 4 0 -498 -494
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung * 0 208 0 208
Latente Steuern * -1 0 141 140
Umgliederung in Gewinn- und Verlustrechnung * 0 29 0 -29
Stand am 31.12.2018 * 7 837 -32.967 -32.123
Stand am 01.01.2019 7 837 -32.967 -32.123
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 2 0 -22.457 -22.455
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 138 0 138
Latente Steuern -1 0 6.289 6.288
Stand am 31.12.2019 8 975 -49.135 -48.152

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die hier dargestellten Effekte umfassen das gesamte übrige kumulierte Eigenkapital inklusive der nicht beherrschenden Anteile. Durch die Liquidierung der Dormex Company LLC im RGJ 2018/II entspricht das hier dargestellte übrige kumulierte Eigenkapital seit dem 31. Dezember 2018 dem bilanziell ausgewiesenen übrigen kumulierten Eigenkapital.

BILANZGEWINN

Der Bilanzgewinn enthält die im Berichtsjahr und in den vorherigen Geschäftsjahren angesammelten Ergebnisse, vermindert um Dividendenzahlungen an die Aktionäre. Gemäß den Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses ist der Bilanzgewinn eine Fortführung des IFRS-Konzern-Bilanzgewinns der AlzChem Trostberg GmbH zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017.

Im Berichtszeitraum wurde von der AlzChem Group AG eine Dividende in Höhe von TEUR 9.159 (RGJ 2018/II: TEUR 11.194; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 11.194) an die Aktionäre ausgeschüttet. Bezogen auf die zum Bilanzstichtag 31 . Dezember 2019 ausstehenden Anteile der AlzChem Group AG in Höhe von 10.176.335 Stück ergab dies eine Dividende pro Anteil von EUR 0,90 (RGJ 2018/II: EUR 1,10; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: EUR 1,10) 60 . Die Dividende in den Berichtsperioden wurde als Bardividende ausgeschüttet.

60 Vorjahresvergleichszahlen angepasst. Siehe Erläuterungen im Konzernanhang in "Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses".

Für das Geschäftsjahr 2019 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von EUR 7.632.251 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende von EUR 0,75 je Stückaktie.

NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

Unter den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 1.592 (31. Dezember 2018: TEUR 1.420) werden die Anteile am Kapital der AlzChem International GmbH ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der AlzChem Trostberg GmbH zuzurechnen sind. Die Veränderungen sind in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden.

Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich erhalten die nicht beherrschenden Anteile für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH (6 % am Kapital der Gesellschaft) wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung gewährt. Die Ausgleichszahlung erfolgt über die AlzChem Trostberg GmbH jeweils im Januar eines Geschäftsjahres.

Weitere Finanzinformationen zu den nicht beherrschenden Anteilen befinden sich in Anhangangabe 9.

KAPITALSTEUERUNG

Die Ziele der AlzChem-Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der langfristigen Sicherstellung der Unternehmensfortführung und der Erwirtschaftung angemessener Renditen für die Gesellschafter, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.

Die Kapitalstruktur wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Risiken aus den zugrundeliegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Durch den starken operativen Cashflow befindet sich die Gesellschaft in der Lage, die eigenen Finanzmittel optimal einsetzen zu können. Dabei wird bei generell nur unter starker Abwägung von Kosten-/Nutzenpotentialen getätigten Investitionen regelmäßig überprüft, ob die zur Verfügung stehenden eigenen Finanzmittel durch langfristige Finanzierungen zugunsten verbesserter Rohstoffbezugspreise ersetzt werden können. Grundsätzlich steht die AlzChem-Gruppe in permanentem Kontakt mit Banken und anderen Finanzierungsgesellschaften, um den Einsatz von Bankkrediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zur Optimierung der Eigenkapitalrendite zu prüfen.

Im Rahmen dessen wird die Fremdkapitalbeschaffung anhand einer Ziel-Fremdkapitalstruktur gesteuert, die sich an Unternehmen der gleichen Branche und mit ähnlichen Größenmerkmalen der AlzChem-Gruppe orientiert. Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Bei der Überwachung der Kapitalstruktur und weiteren daraus resultierenden Kennzahlen liegt der Fokus auf der Berücksichtigung und Einhaltung von vertraglich geregelten Abreden in Finanzierungsverträgen (Covenants).

Das Kapital wird auf Basis des Verschuldungsgrades überwacht, berechnet aus dem Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Gesamtkapital 313.551 342.583
Netto-Fremdkapital 232.302 272.172
Verschuldungsgrad 0,74 0,79

Zusätzlich enthalten einige Darlehensverträge bestimmte Covenants im Hinblick auf die Eigenkapitalquote, weshalb auch diese auf Konzerngesamtebene regelmäßig überwacht wird.

21. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Bei den Rückstellungen für Pensionen handelt es sich um Leistungszusagen für ehemalige und aktuell beschäftigte Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe. Die Rückstellungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen aus den Zusagen bemisst sich nach dem Lohn- beziehungsweise Gehaltsniveau und/oder der Position in der Unternehmenshierarchie sowie der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die Dauer der Leistungszulage ist während der Lebenszeit des Bezugsberechtigten nicht begrenzt. Somit ist die AlzChem-Gruppe den Risiken aus zukünftigen Gehaltssteigerungen und Langlebigkeit ausgesetzt. Dem Gehaltssteigerungsrisiko begegnet die Gesellschaft regelmäßig bei Tarifverhandlungen und versucht hier, das Risiko gering zu halten. Durch den relativ geringen Anteil an Planvermögen werden die Risiken allerdings nicht wesentlich begrenzt. Der Betrag der ausschließlich im Inland bilanzierten Rückstellung stellt sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Rückstellungen für Pensionen 109.960 134.629

Der bei den Gesellschaften der AlzChem-Gruppe auf Grund von Leistungszusagen (Defined Benefit Obligations) bestehende Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt:

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in TEUR DBO Planvermögen Rückstellung
Stand zum 01.07.2018 107.383 163 107.218
Effekte aus der Neubewertung 1.650 - 1.650
davon Änderung demographischer Annahmen 582 - 582
davon Änderung finanzieller Annahmen 907 - 907
davon Erfahrungsbedingte Anpassungen 161 - 161
Zinsaufwand 941 - 941
Laufender Dienstzeitaufwand 540 - 540
Gezahlte Renten -385 - -385
Erwartete Erträge aus Planvermögen - 5 -5
Auszahlungen aus Planvermögen - 0 0
Stand zum 31.12.2018 110.129 168 109.960
Stand zum 01.01.2019 110.129 168 109.960
Effekte aus der Neubewertung 22.457 - 22.457
davon Änderung demographischer Annahmen 0 - 0
davon Änderung finanzieller Annahmen 22.629 - 22.629
davon erfahrungsbedingte Anpassungen -172 - -172
Zinsaufwand 2.088 - 2.088
Laufender Dienstzeitaufwand 1.133 - 1.133
Gezahlte Renten -1.005 - -1.005
Erwartete Erträge aus Planvermögen - 6 -6
Auszahlungen aus Planvermögen - 0 0
Stand zum 31.12.2019 134.802 174 134.629

Überleitung der Verpflichtungen zum Rückstellungswert:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Defined Benefit Obligation nicht fondsfinanziert 109.960 134.624
Defined Benefit Obligation fondsfinanziert 168 178
Zwischensumme 110.128 134.802
Abzüglich Marktwert des Planvermögens -168 -174
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 109.960 134.629

Die im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 im übrigen kumulierten Eigenkapital erfassten Effekte aus der Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Änderung demographischer Annahmen 582 0
Änderung finanzieller Annahmen 907 22.629
Erfahrungsbedingte Anpassungen 161 -172
1.650 22.457

Die in der Berichtsperiode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Zinsaufwand 941 1.876 2.088
Dienstzeitaufwand 540 1.081 1.133
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen -5 -5 -6
1.476 2.952 3.215

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die erwarteten Liquiditätsabflüsse aus den Pensionsverpflichtungen im nächsten Jahr betragen insgesamt TEUR 1.400 (RGJ 2018/II: TEUR 1.157).

Die laufenden Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung sind als Aufwand des jeweiligen Jahres im operativen Ergebnis ausgewiesen und beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 im Konzern insgesamt auf TEUR 7.230 (RGJ 2018/II: TEUR 3.599; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 6.737).

Das Planvermögen entwickelte sich wie folgt:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Stand zum 01.07.2018/01.01.2019 163 168
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 5 6
Auszahlungen aus Planvermögen 0 0
Stand zum 31.12. 168 174

Das Planvermögen besteht in voller Höhe aus einer Rückdeckungsversicherung, für welche es keinen auf einem aktiven Markt notierten Marktpreis gibt.

Eine Veränderung der drei wesentlichen Einflussgrößen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung unter sonst unveränderten Annahmen würde sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag wie folgt auswirken:

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Barwert der Pensionsverpflichtung
in TEUR
Rechnungszins
Zum 31.12.2019: 0,90 % 134.802
Anstieg auf 1,00 % 131.844
Absinken auf 0,80 % 137.844
Lohn- und Gehaltstrend
Zum 31.12.2019: 2,75 % 134.802
Anstieg auf 3,75 % 142.340
Absinken auf 1,75 % 129.387
Rententrend
Zum 31.12.2019: 1,75 % 134.802
Anstieg auf 2,75 % 153.590
Absinken auf 0,75 % 119.358

Bei einem Absinken der Rentnersterblichkeit um 20 % läge der Barwert der Pensionsverpflichtung bei TEUR 144.692.

Bei der Berechnung der Sensitivität der DBO für die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen wurde die gleiche Methode angewandt (Ermittlung des Barwerts nach der Methode der laufenden Einmalprämien) wie für die Berechnung der Rückstellungen für Pensionen, die in der Konzern-Bilanz erfasst sind. Bei der Ermittlung der Sensitivitäten wurde lediglich der eine Parameter geändert und alle anderen Annahmen wurden beibehalten.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bezogen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung stellt sich zum Stichtag wie folgt dar:

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Barwert der Pensionsverpflichtung
in TEUR
Durchschnittliche Laufzeit
in Jahren
Verpflichtetes Unternehmen
134.573 23 AlzChem Trostberg GmbH/AlzChem Group AG
229 36 Nigu Chemie GmbH

Auf die im Konzern angesetzten Pensionsrückstellungen wurden TEUR 25.697 (31. Dezember 2018: TEUR 19.512) latente Steueransprüche angesetzt.

22. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (LANG- UND KURZFRISTIG)

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in TEUR Rückstellungen für Deponien Rückstellungen für Personal Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen/ Provisionen
Stand 01.07.2018 7.708 10.577 228 2.390
Inanspruchnahme 0 -784 0 -809
Zuführung 645 1.312 51 97
Auflösung 0 -107 0 0
Umgliederung 0 -523 0 0
Aufzinsung/Zinsänderung 64 45 0 0
Währungsumrechnung 0 2 0 0
Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678
Langfristig 8.417 10.251 0 0
Kurzfristig 0 271 279 1.678
Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678
Stand 01.01.2018 * 7.297 10.098 228 64
Inanspruchnahme * 0 -1.461 0 -824
Zuführung * 1.100 2.955 51 2.470
Auflösung * 0 -107 0 -32
Umgliederung * 0 -928 0 0
Aufzinsung/Zinsänderung * 20 -32 0 0
Währungsumrechnung * 0 -3 0 0
Stand 31.12.2018 * 8.417 10.522 279 1.678
Langfristig * 8.417 10.251 0 0
Kurzfristig * 0 271 279 1.678
Stand 31.12.2018 * 8.417 10.522 279 1.678
Stand 01.01.2019 8.417 10.522 279 1.678
Inanspruchnahme -1 -1.888 -17 -69
Zuführung 256 3.132 0 800
Auflösung -9 -5 -15 -1.563
Umgliederung 0 -846 0 0
Aufzinsung/Zinsänderung 1.731 737 0 0
Währungsumrechnung 0 -2 0 0
Stand 31.12.2019 10.394 11.650 247 846
Langfristig 10.394 11.380 0 0
Kurzfristig 0 270 247 846
Stand 31.12.2019 10.394 11.650 247 848
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in TEUR Übrige Rückstellungen Gesamt
Stand 01.07.2018 883 21.786
Inanspruchnahme -215 -1.808
Zuführung 263 2.368
Auflösung -411 -518
Umgliederung 0 -523
Aufzinsung/Zinsänderung 0 109
Währungsumrechnung 1 3
Stand 31.12.2018 521 21.417
Langfristig 197 18.863
Kurzfristig 324 2.554
Stand 31.12.2018 521 21.417
Stand 01.01.2018 * 965 18.652
Inanspruchnahme * -330 -2.615
Zuführung * 292 6.868
Auflösung * -411 -550
Umgliederung * 0 -928
Aufzinsung/Zinsänderung * 2 -10
Währungsumrechnung * 3 0
Stand 31.12.2018 * 521 21.417
Langfristig * 197 18.863
Kurzfristig * 324 2.554
Stand 31.12.2018 * 521 21.417
Stand 01.01.2019 521 21.417
Inanspruchnahme -116 -2.091
Zuführung 804 4.992
Auflösung -208 -1.800
Umgliederung 0 -846
Aufzinsung/Zinsänderung 0 2.467
Währungsumrechnung -2 -4
Stand 31.12.2019 999 24.136
Langfristig 631 22.404
Kurzfristig 368 1.732
Stand 31.12.2019 999 24.136

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Rückstellungen für Deponien stehen in Zusammenhang mit gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen. Die Rückstellungen wurden basierend auf internen und teilweise externen (durch Gutachter erstellten) Kosteneinschätzungen und unter Berücksichtigung einer laufzeitadäquaten Abzinsung gebildet. Die Veränderungen im Geschäftsjahr 2019 resultierten aus Parameteränderungen und Aufzinsung. Die Zahlungsmittelabflüsse aus diesen langfristigen Rückstellungen erwarten wir im Rahmen der Nachsorgeverpflichtungen über einen substanziellen Zeitraum.

Die Rückstellungen für Personal betreffen Rückstellungen für Dienstzeitprämien, Rückstellungen für Jahresurlaub im Versorgungsfall sowie sonstige soziale Leistungen an Arbeitnehmer. Der Ansatz erfolgt unter Berücksichtigung von versicherungsmathematischen Annahmen und einer laufzeitadäquaten Abzinsung.

Die Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen werden basierend auf Erfahrungswerten gebildet. Der Ansatz wird jährlich geprüft und an die aktuelle Entwicklung angepasst.

Die Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen und Provisionen stehen in Zusammenhang mit über den Bilanzstichtag laufenden Lieferverträgen mit Kunden, denen bei Überschreiten von bestimmten Mindestabnahmemengen nachträgliche Preisnachlässe gewährt werden.

Die übrigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für sonstige noch nicht abgerechnete Gebühren. Diese beziehen sich auf Beiträge zur Sozial- und Unfallversicherung für Arbeitnehmerüberlassung sowie IHK-Beiträge.

23. DARLEHENSVERBINDLICHKEITEN

GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von unter einem Jahr 25.353 11.935
davon kurzfristiger Anteil der Darlehensverbindlichkeiten 7.187 11.935
Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von über einem Jahr 32.577 50.747
57.930 62.682

Die langfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit einem Zinssatz zwischen 1,15 % und 2,65 % fest verzinslich und wurden in den Geschäftsjahren 2013, 2015 und 2019 gewährt. Die Darlehen werden vierteljährlich mit einer letzten Tilgung zum 30. September 2027 getilgt. Neben den langfristigen Darlehen wurden zum 31. Dezember 2019 keine weiteren kurzfristigen Finanzierungslinien in Anspruch genommen. Zum Bilanzstichtag des Vorjahres wurden zur Abdeckung von Liquiditätsspitzen bei Kreditinstituten kurzfristige Geldmarktkredite in Höhe von TEUR 18.167 aufgenommen. Diese in voller Höhe auf EUR lautenden Geldmarktkredite waren innerhalb eines Monats fällig und wurden mit einem festen Zinssatz zwischen 0,52 % und 0,75 % verzinst.

Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit den Kreditinstituten stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss aus den kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Buchwert 25.353 11.935
in den folgenden Zeitbändern fällig:
< 30 Tage 18.167 0
30 - 90 Tage 1.400 2.984
90 - 180 Tage 1.400 2.984
180 Tage - 1 Jahr 4.386 5.967

Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum Stichtag durch Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von TEUR 15.364 (31. Dezember 2018: TEUR 16.135) besichert. Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Euro zurückzuführen.

Die Darlehensverbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt:

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in TEUR Kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten Langfristige Darlehensverbindlichkeiten
Im Zeitraum vom 01.01. - 31.12.2018
Stand 01.01.2018 * 22.122 19.203
Zahlungswirksame Veränderung *
Tilgung * -6.539 0
Aufnahme * 2.585 20.560
Zahlungsunwirksame Veränderung *
Zinsabgrenzung * 0 0
Umgliederung * 7.186 -7.186
Stand 31.12.2018 * 25.353 32.577
Im Zeitraum vom 01.07. - 31.12.2018
Stand 01.07.2018 22.268 16.403
Zahlungswirksame Veränderung
Tilgung -3.885 0
Aufnahme 2.585 20.560
Zahlungsunwirksame Veränderung
Zinsabgrenzung 0 0
Umgliederung 4.386 -4.386
Stand 31.12.2018 25.353 32.577
Im Zeitraum vom 01.01. - 31.12.2019
Stand 01.01.2019 25.353 32.577
Zahlungswirksame Veränderung
Tilgung -25.351 0
Aufnahme 0 30.102
Zahlungsunwirksame Veränderung
Zinsabgrenzung 0 0
Umgliederung 11.932 -11.932
Stand 31.12.2019 11.935 50.747

* Nachrichtlich, ungeprüft

24. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit Lieferanten und sonstigen Geschäftspartnern stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Buchwert 30.863 24.069
davon in den folgenden Zeitbändern fällig:
< 30 Tage 28.005 21.135
30 - 90 Tage 1.471 1.889
90 - 180 Tage 108 121
180 Tage - 1 Jahr 1.279 924

Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung EUR umgerechnete Fremdwährungsverbindlichkeiten enthalten:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Gesamt 4.386 2.613
USD 1.766 1.362
SEK 1.618 1.015
CNY 999 229
JPY 2 2
Sonstige 1 5

Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind bis auf den üblichen länderspezifischen Eigentumsvorbehalt keinerlei Sicherheiten hinterlegt. Zu den Bilanzstichtagen sind keine Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen überfällig.

25. ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stellen sich im Detail wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Personalverbindlichkeiten 12.091 12.122
Verbindlichkeiten aus Energieabgaben 3.632 2.933
Sonstige Steuerverbindlichkeiten 1.749 1.924
Verbindlichkeiten aus Bonusabrechnungen an Kunden 1.254 1.289
Verbindlichkeit ggü. Berufsgenossenschaft 975 0
Übrige 1.158 904
20.859 19.172

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfassen sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.379 (31. Dezember 2018: TEUR 6.191). Darin sind folgende in Euro umgerechnete Beträge in Fremdwährung enthalten:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Gesamt 175 216
USD 76 146
CNY 29 0
JPY 70 0
Sonstige 0 70

Die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2018 31.12.2019
Buchwert 6.191 4.379
davon in den folgenden Zeitbändern fällig:
< 30 Tage 275 107
30 - 90 Tage 1.280 373
90 - 180 Tage 4.007 3.255
180 Tage - 1 Jahr 629 644

Zum Bilanzstichtag betrugen die langfristigen übrigen Verbindlichkeiten TEUR 513 (31. Dezember 2018: TEUR 513). Diese umfassen jeweils in voller Höhe finanzielle Verbindlichkeiten und sind zu beiden Stichtagen in EUR-Verbindlichkeiten.

26. ERTRAGSTEUERSCHULDEN

Die Ertragsteuerschulden beinhalten in Höhe von TEUR 1.871 (31. Dezember 2018: TEUR 1.512) inländische und TEUR 0 (31. Dezember 2018: TEUR 16) ausländische Ertragsteuerschulden.

27. KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds der AlzChem-Gruppe im Berichtsjahr und RGJ 2018/II verändert hat. Der Finanzmittelfonds ist dabei als Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit definiert.

Entsprechend IAS 7 werden die Zahlungsströme nach dem Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert.

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 19.219 34.655 43.631
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -24.161 -39.885 -41.327
Free Cashflow -4.942 -5.230 2.304
Mittelabfluss (-)/Mittelzufluss (+) aus Finanzierungstätigkeit 7.992 5.250 -6.173
Nettoabnahme (-)/Zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 3.050 20 -3.869

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt.

Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2019 beträgt TEUR 9.061 (31. Dezember 2018: TEUR 12.857) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände.

Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen in Höhe von TEUR 6.246 (RGJ 2018/II: TEUR 625; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 5.341) enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Vorräte und Zuführungen zu bzw. Auflösungen aus Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Darüber hinaus kam es zu keinen weiteren wesentlichen zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfällen.

In den dargestellten Berichtsperioden hat kein Unternehmenserwerb stattgefunden.

28. RISIKOMANAGEMENT UND EINSATZ VON DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN

Der Finanzbereich der AlzChem Trostberg GmbH überwacht und steuert die finanzwirtschaftlichen Risiken der gesamten AlzChem-Gruppe. Diese sind speziell:

Liquiditätsrisiken

Marktrisiken (Zins- und Währungsrisiken)

Bonitätsrisiken

Aufgrund ihrer Tätigkeit ist die AlzChem-Gruppe einer Vielzahl von finanziellen Risiken ausgesetzt. Unter Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant sind Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Risikomanagementsystem der AlzChem-Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken und versucht, negative Effekte auf die finanzielle Lage der Gesellschaft zu minimieren. Das Risikomanagement wird im Bereich Finanzen unter Berücksichtigung bestehender Richtlinien durchgeführt.

Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet der Konzern zwischen Liquiditäts-, Kredit- und Marktrisiken.

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur zu ungünstigen Bedingungen nachkommen zu können. Die Gesellschaft generiert finanzielle Mittel überwiegend durch das operative Geschäft.

Die AlzChem Trostberg GmbH fungiert für die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die erforderlichen Informationen werden über eine Konzernfinanzplanung mit zusätzlicher wöchentlich rollierender 14-Tages-Liquiditätsplanung bereitgestellt und laufend analysiert.

Die langfristige Unternehmensfinanzierung der AlzChem-Gruppe wird durch den laufenden Zahlungsstrom aus dem operativen Geschäft und ausreichend zur Verfügung stehende kurz- und langfristige Fremdfinanzierungen sichergestellt.

Durch den konzerninternen Finanzverrechnungsverkehr werden kurzfristige Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften zur internen Finanzierung der Geldbedarfe anderer Konzerngesellschaften genutzt. Dies trägt zu einer Reduzierung des externen Fremdmittelfinanzierungsvolumens und einer Optimierung der Geld- und Kapitalanlagen bei und hat somit positive Auswirkungen auf das Zinsergebnis des Konzerns.

Auf Ebene der AlzChem-Gruppe wird eine konsolidierte und integrierte Liquiditätsplanung auf dem jeweils letzten Stand der Unternehmensplanung/-hochrechnung samt zusätzlich kurzfristig erkennbaren Sondereffekten erstellt.

Die Finanzierung der AlzChem-Gruppe erfolgt im Wesentlichen durch die im operativen Geschäft erwirtschafteten liquiden Mittel des Konzerns. Darüber hinaus bestehen Kreditlinien bei den Hausbanken in Höhe von TEUR 45.000 (31. Dezember 2018: TEUR 37.500), welche zum Stichtag in voller Höhe (31. Dezember 2018: TEUR 19.333) nicht ausgenutzt waren. Zur Finanzierung von Investitionen wurden in den Geschäftsjahren 2011, 2013, 2015 und 2017 langfristige Darlehen abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die letzte Tranche der Finanzierungszusage aus 2017 (TEUR 50.730) in Höhe von TEUR 30.102 ausbezahlt und somit vollständig in Anspruch genommen.

Zum Bilanzstichtag beträgt der offene Darlehensstand bezogen auf diese langfristigen Finanzierungen TEUR 62.682 (31. Dezember 2018: TEUR 39.763). Der kurzfristige Anteil dieser Darlehensverbindlichkeiten beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 11.935 (31. Dezember 2018: TEUR 7.187). Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 waren keine weiteren kurzfristigen Finanzierungslinien (31. Dezember 2018: TEUR 18.167) in Anspruch genommen. Die anderen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus originären Finanzinstrumenten betragen zum Bilanzstichtag TEUR 28.448 (31. Dezember 2018: TEUR 37.054).

Als weiteres kurzfristiges Finanzierungsinstrument wird der Verkauf von Kundenforderungen an einen Factorer genutzt. Das maximale Factoringvolumen betrug im gesamten Betrachtungszeitraum EUR 30 Mio. Die im Rahmen des Factorings zum Bilanzstichtag veräußerten Forderungen belaufen sich, vermindert um die vereinbarten Einbehalte, auf TEUR 15.314 (31. Dezember 2018: TEUR 15.755).

FÄLLIGKEITSANALYSE DER FINANZIELLEN VERBINDLICHKEITEN

Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der vertraglichen, undiskontierten Zahlungsströme aus Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten:

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31.12.2018
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26.254 41.280 24.374 91.908
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.863 0 0 30.863
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 6.191 513 0 6.704
Gesamt 63.308 41.793 24.374 129.475
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31.12.2019
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.765 35.080 17.742 65.587
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24.069 0 0 24.069
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 4.379 513 0 4.892
Gesamt 41.213 35.593 17.742 94.548

Den im Vorjahr zum 31. Dezember 2018 dargestellten undiskontierten Zahlungsströmen standen TEUR 30.170 Zahlungsmittelzuflüsse aus der vollständigen Auszahlung der im Geschäftsjahr 2017 gewährten neuen Darlehen im ersten Quartal 2019 entgegen.

Die AlzChem-Gruppe hat in Bezug auf ihre finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen verstoßen.

Die undiskontierten Zahlungsabflüsse unterliegen der Bedingung, dass die Tilgung von Verbindlichkeiten auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen ist.

Eine detailliertere Darstellung des Laufzeitbands "bis 1 Jahr" erfolgt für die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Anhangangabe 23, zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Anhangangabe 24 sowie zu den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten in der Anhangangabe 25.

Vom Bestand der im Konzern ausgewiesenen originären finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 91.643 (31. Dezember 2018: TEUR 95.497) sind TEUR 15.364 (31. Dezember 2018: TEUR 16.135) oder 17 % (31. Dezember 2018: 17 %) besichert.

Die Sicherheiten setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2018 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in TEUR
Grundstücke und Gebäude 11.000
Technische Anlagen und Maschinen 5.135
Gesamt 16.135
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31.12.2019 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in TEUR
Grundstücke und Gebäude 11.000
Technische Anlagen und Maschinen 4.364
Gesamt 15.364

Zusätzlich wird der überwiegende Teil der Gesellschaften unter länderspezifischem Eigentumsvorbehalt beliefert.

Verteilt man die originären finanziellen Verbindlichkeiten nach Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen:

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31.12.2018 31.12.2019
TEUR % TEUR %
Gesamt 95.497 100 91.643 100
Deutschland 85.284 89 84.331 92
Europa - EU (ohne Deutschland) 6.305 7 4.362 5
Europa - Sonstige 977 1 1.160 1
Rest der Welt 2.931 3 1.790 2

KREDITRISIKEN

Bonitätsrisiken entstehen durch den vollständigen oder teilweisen Ausfall eines Kunden, beispielsweise durch Insolvenz, und im Rahmen von Geldanlagen. Das Ausfallrisiko beläuft sich maximal in Höhe der Buchwerte aller finanziellen Vermögenswerte. Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf übrige Forderungen und Vermögenswerte werden nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab.

Im Zuge des Risikomanagements sind für alle Geschäftspartner der AlzChem-Gruppe Mindestanforderungen an die Bonität und zudem individuelle Höchstgrenzen für das Engagement festgelegt. Die Höhe der Kreditobergrenze spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Grundlage ist dabei eine in den Treasury-Richtlinien festgeschriebene Limitsystematik, die zum einen auf den Einstufungen internationaler Rating-Agenturen und auf internen Bonitätsprüfungen sowie zum anderen auf intern gewonnenen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien basiert. Darüber hinaus werden für jeden Kunden die speziellen Limite der Warenkreditversicherung berücksichtigt. Die AlzChem-Gruppe ist somit Bonitätsrisiken nur in sehr geringem Maße ausgesetzt.

Die folgende Tabelle zeigt das maximale Ausfallrisiko und die gehaltenen Sicherheiten der AlzChem-Gruppe, aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie zu den Stichtagen 31 . Dezember 2018 und 31. Dezember 2019:

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31.12.2018 Maximales Ausfallrisiko Gehaltene Sicherheiten Rechnerisches Risiko
Bilanzposten/Bewertungskategorie TEUR TEUR % TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 0 0 20
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.781 0 0 11.781
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 13.856 3.430 25 10.426
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 20.495 8.555 42 11.940
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.857 0 0 12.857
Summe finanzielle Vermögenswerte 59.009 11.985 20 47.024
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31.12.2019 Maximales Ausfallrisiko Gehaltene Sicherheiten Rechnerisches Risiko
Bilanzposten/Bewertungskategorie TEUR TEUR % TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 0 0 20
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.182 0 0 11.182
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 6.202 130 2 6.072
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 26.299 14.459 55 11.840
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 9.061 0 0 9.061
Summe finanzielle Vermögenswerte 52.764 14.589 28 38.175

Die gesamten Besicherungen bestehen in voller Höhe durch Warenkreditversicherungen.

Wie unter IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses geschildert, werden erkennbare Ausfallrisiken im Forderungsbestand grundsätzlich durch Bildung von Wertberichtigungen in ausreichender Höhe berücksichtigt. Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in der Anhangangabe 17 dargestellt.

Die folgende Tabelle zeigt die Ausfallrisiko-Konzentration in den von AlzChem überwachten Ausfallrisiko-Klassen der finanziellen Vermögenswerte, aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie:

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31.12.2018 Bruttobuchwert Nicht fällig Überfällig in den folgenden Zeitbändern
Bilanzposten/Bewertungskategorie
in TEUR
1 - 30 31 - 120 >120
Finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 20 0 0 0
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.781 11.781 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 13.971 10.371 916 193 2.491
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 20.987 19.816 413 266 493
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.857 12.857 0 0 0
Summe finanzielle Vermögenswerte 59.616 54.845 1.329 459 2.984
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31.12.2019 Bruttobuchwert Nicht fällig Überfällig in den folgenden Zeitbändern
Bilanzposten/Bewertungskategorie
in TEUR
1 - 30 31 - 120 >120
Finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 20 0 0 0
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.182 11.182 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 6.218 5.296 671 247 4
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 26.872 24.860 984 332 696
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 9.061 9.061 0 0 0
Summe finanzielle Vermögenswerte 53.353 50.419 1.655 579 700

Verteilt man die gesamten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns auf Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen:

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31.12.2018 31.12.2019
31.12.2018 TEUR % TEUR %
Gesamt 59.009 100 52.764 100
Deutschland 33.978 58 25.260 48
Europa - EU (ohne Deutschland) 6.035 10 7.925 15
Europa - Sonstige 805 1 755 1
Rest der Welt 18.191 31 18.824 36

MARKTRISIKEN (ZINS- UND WÄHRUNGSRISIKEN)

Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann.

Währungsrisiken

Der Konzern ist international tätig und in Folge dessen einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert. Fremdwährungsrisiken können aus erwarteten zukünftigen Transaktionen, bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe entstehen.

Die AlzChem-Gruppe nutzt zur Absicherung der Währungsrisiken aus zukünftigen Transaktionen teilweise Sicherungsgeschäfte. In den aktuell dargestellten Perioden kamen jedoch keine Absicherungsgeschäfte zum Einsatz.

Von den im Konzern ausgewiesenen originären Finanzinstrumenten entfallen TEUR 17.740 (31. Dezember 2018: TEUR 28.412) auf finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung und TEUR 2.829 (31. Dezember 2018: TEUR 4.561) auf in Fremdwährung lautende finanzielle Verbindlichkeiten. Die auf Fremdwährung bezogene Risikokonzentration stellt sich wie folgt dar:

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Finanzielle Vermögenswerte 31.12.2018 31.12.2019
TEUR % TEUR %
Gesamt 28.412 100 17.740 100
USD 13.127 46 8.754 49
JPY 2.517 9 2.435 14
SEK 4.967 17 3.790 21
CNY 7.798 27 2.580 15
Sonstige 3 0 181 1
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Finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2018 31.12.2019
TEUR % TEUR %
Gesamt 4.561 100 2.829 100
USD 1.842 40 1.508 53
SEK 1.618 35 1.015 36
JPY 71 2 1 0
CNY 1.029 23 229 8
Sonstige 1 0 76 3

Zur Darstellung von Währungsrisiken wurden zu den Stichtagen Sensitivitätsanalysen durchgeführt, welche Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Zur Analyse der Währungssensitivitäten wurde lediglich auf die für die AlzChem-Gruppe wesentlichen Währungen USD, JPY, CNY und SEK abgestellt.

Zum Bilanzstichtag unterliegt die AlzChem-Gruppe Währungsrisiken, die im Wesentlichen in den Bilanzpositionen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reflektiert werden.

Wäre der Euro zum 31. Dezember 2019 gegenüber den wesentlichen Fremdwährungen, in denen die AlzChem-Gruppe tätig ist, um 10 % aufgewertet bzw. abgewertet gewesen, hätte sich das ausgewiesene Eigenkapital in funktionaler Währung um TEUR -1.346 (31. Dezember 2018: TEUR -2.167) bzw. TEUR 1.645 (31. Dezember 2018: TEUR 2.650) verändert.

Die hypothetische Ergebnisauswirkung (vor Steuern) von TEUR -1.346 (31. Dezember 2018: TEUR -2.167) bzw. TEUR 1.645 (31. Dezember 2018: TEUR 2.650) ergibt sich im Einzelnen aus den folgenden Währungssensitivitäten:

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31.12.2018 31.12.2019
+10
%
-10
%
+10
%
-10
%
GuV gesamt -2.167 2.650 -1.346 1.645
EUR/USD -1.026 1.254 -659 805
EUR/SEK -304 372 -252 308
EUR/JPY -222 272 -221 271
EUR/CNY -615 752 -214 261
Sonstiges Ergebnis gesamt 0 0 0 0
Effekt EK gesamt -2.167 2.650 -1.346 1.645

Zinsrisiken

Zinsänderungsrisiken können vorwiegend durch Änderungen der Marktzinssätze entstehen, die zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Um Zinsänderungsrisiken zu minimieren, werden, wenn notwendig, Kredite nur langfristig und zu Festzinssätzen aufgenommen bzw. abgeschlossen. Die lang- und kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind fest verzinst und unterliegen daher keinen Zinsänderungsrisiken.

Preisrisiken

Preisrisiken entstehen im Wesentlichen im Einkaufsbereich durch Marktpreisänderungen von Rohstoffen, Strom und Gas. Preisvolatilitäten wird hier insbesondere durch Termingeschäfte und Preisgleitklauseln entgegengewirkt. Die Termingeschäfte beziehen sich auf den Einkauf von Strom ausschließlich für den eigenen Bedarf.

BUCH- UND BEIZULEGENDE ZEITWERTE VON FINANZINSTRUMENTEN

Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen wird. Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte je Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar:

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Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert
31.12.2018
in TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte Gesamtsumme
Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte - - 20 20 20
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 11.781 - - 11.781 11.781
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.856 20.495 - 34.351 34.351
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.857 - - 12.857 12.857
Summe finanzielle Vermögenswerte 38.494 20.495 20 59.009 59.009
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Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert
31.12.2019
in TEUR
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte Gesamtsumme
Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte - - 20 20 20
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 11.182 - - 11.182 11.182
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.202 26.299 - 32.501 32.501
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.061 - - 9.061 9.061
Summe finanzielle Vermögenswerte 26.445 26.299 20 52.764 52.764

Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten je Bewertungskategorie nach IFRS 9:

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Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2018
in TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Wertansatz nach IAS 17 Gesamtsumme
Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 57.930 - 57.930 61.233
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - - 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.863 - 30.863 30.863
Finanzielle Verbindlichkeiten - - --- ---
Übrige Verbindlichkeiten 6.704 - 6.704 6.704
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 95.497 - 95.497 98.800
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Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2019
in TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Gesamtsumme
Bilanzposten Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 62.682 62.682 66.102
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24.069 24.069 24.069
Finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0
Übrige Verbindlichkeiten 4.892 4.892 4.892
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 91.643 91.643 95.063

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und anhand der nachfolgend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt.

Aufgrund der kurzfristigen Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen.

Die Bilanzpositionen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten, so dass annahmegemäß die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den ausgewiesenen Buchwerten entsprechen.

Die Posten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing umfassen kurzfristige und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten. Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als ein Jahr ergeben sich durch Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der aktuellen am Markt beobachtbaren Zinsparameter. Dabei werden die individuellen Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise entspricht in der Hierarchiestufe des IFRS 13 der Stufe 2.

Bestimmte finanzielle Vermögenswerte werden wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet und den entsprechenden Kategorien des IFRS 9 zugeordnet. Die folgende Tabelle zeigt diese finanziellen Vermögenswerte und deren Bewertungslevel nach IFRS 13:

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Vermögenswerte 31.12.2018
in TEUR
Stufe 2 Stufe 3 Summe
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet 20.495 20.495
Finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet 20 20
Summe Vermögenswerte 20.495 20 20.515
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Vermögenswerte 31.12.2019
in TEUR
Stufe 2 Stufe 3 Summe
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet 26.299 26.299
Finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet 20 20
Summe Vermögenswerte 26.299 20 26.319

Finanzielle Verbindlichkeiten wurden im Berichtszeitraum nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Im Berichtszeitraum haben keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Hierarchien zur Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten stattgefunden.

Der Marktwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist der Stufe 2 zugeordnet. Die Marktwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter Bezugnahme auf Transaktionen in vergleichbaren Instrumenten hergeleitet. Speziell werden die Transaktionspreise im Rahmen der Forderungsverkäufe, bei denen der Ankäufer regelmäßig auf den Nominalwert abstellt, herangezogen. Im Fall eines Ausfallereignisses werden diese Werte um den Wertberichtigungsbedarf korrigiert.

Die AlzChem-Gruppe hält in der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" eine Beteiligung, deren Marktwert der Stufe 3 zuzurechnen ist. Veränderungen durch Zu- oder Abgänge haben sich in der Berichtsperiode nicht ergeben. Mangels verlässlicher Inputparameter für ein komplexeres Modell und aufgrund der untergeordneten Bedeutung dieser Beteiligungen für die AlzChem-Gruppe wurde der Marktwert auf Basis der Anschaffungskosten geschätzt. Eine Abweichung des tatsächlichen Marktwertes von diesem Schätzwert im Rahmen einer realistischen Bandbreite hätte keinen wesentlichen Einfluss auf die Bedeutung des Postens für die AlzChem-Gruppe oder auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe. In der Berichtsperiode wurden TEUR 102 (RGJ 2018/II: TEUR 41) Erträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten erfasst, die innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen wurden.

NETTOERGEBNIS AUS FINANZINSTRUMENTEN NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN

Die folgenden Übersichten stellen die in der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien dar:

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01.07. - 31.12.2018
in TEUR
Zinsen Währungsumrechnungen Wertminderungen/ Wertaufholungen Beteiligungserträge Nettoergebnis GuV Sonstiges Ergebnis
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 87 -141 -24 0 -78 0
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 41 41 0
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 658 1 0 659 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -318 -272 0 0 -590 0
-231 245 -23 41 32 0
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01.01. - 31.12.2019
in TEUR
Zinsen Währungsumrechnungen Wertminderungen/ Wertaufholungen Beteiligungserträge Nettoergebnis GuV Sonstiges Ergebnis
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 121 -322 -98 0 -299 0
Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 102 102 0
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 -244 80 0 -164 2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -652 234 0 0 -418 0
-531 -332 -18 102 -779 2

Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vereinnahmt.

DERIVATE UND HEDGE-ACCOUNTING

Die AlzChem-Gruppe nutzt zur Absicherung der Währungsrisiken aus zukünftigen Transaktionen teilweise Sicherungsgeschäfte. In den aktuell dargestellten Perioden kamen jedoch keine Absicherungsgeschäfte zum Einsatz.

29. UNTERNEHMENSERWERBE

In den aktuell dargestellten Perioden waren keine Unternehmenserwerbe abzubilden.

VIII. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN

30. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

DARSTELLUNG ZUM 31. DEZEMBER 2019

Nachdem durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse die zukünftigen Leasingzahlungen weitestgehend über bilanzierte Leasingverbindlichkeiten abgebildet sind, bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen der AlzChem-Gruppe noch für Instandhaltungs- und Serviceverträge für Maschinen und Anlagen, Software und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie für Bestellobligo. Diese stellen sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:

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31.12.2019
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Instandhaltungs- und Serviceverträge 520 258 0 778

Bestellobligo bestanden zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 77.843. Diese setzen sich im Wesentlichen aus langfristigen Abnahmeverpflichtungen für Kalk- und Stromlieferungen sowie für Sachanlagen zusammen.

Die Angaben zu Leasingverträgen nach IFRS 16 sind seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 in der separaten Anhangangabe Nummer 12 Leasing enthalten.

DARSTELLUNG ZUM 31. DEZEMBER 2018

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen aus bis zum Laufzeitende unkündbaren Miet-, Pacht-, Leasing- und Serviceverträgen, die der Konzern im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eingegangen ist. Hierbei waren nach den Vorgaben des bis zum 31. Dezember 2018 gültigen IAS 17 Leasingverhältnisse auch die Verpflichtungen aus Operate-Leasingverhältnissen enthalten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 über die neuen Regelungen des IFRS 16 Leasingverhältnisse weitestgehend über Leasingverbindlichkeiten bereits als Verpflichtung bilanziert sind. Die Summe der künftigen Zahlungen aus den Verträgen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:

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31.12.2018
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Miet- und Leasingverpflichtungen 2.891 3.537 0 6.428
Übrige Verpflichtungen 1.380 422 13 1.815
Gesamt 4.271 3.959 13 8.243

Der Gesamtbetrag der Miet- und Leasingverpflichtungen aus Operating-Lease-Verträgen in Höhe von TEUR 6.428 verteilte sich auf Miet- und Leasingverträge für Grundstücke, Gebäude und Büroräume in Höhe von TEUR 331 sowie auf Operating-Lease-Vereinbarungen für technische Anlagen und Maschinen in Höhe von TEUR 5.278.

Die übrigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.815 beinhalten Instandhaltungs- und Serviceverträge für Maschinen und Anlagen, Software und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 bestanden zudem Bestellobligo in Höhe von TEUR 55.312. Diese setzen sich im Wesentlichen aus langfristigen Abnahmeverpflichtungen für Kalk- und Stromlieferungen sowie für die damals im Bau befindliche neue Produktionsanlage zusammen.

Die Summe der künftigen Zuflüsse aus Mindestleasingzahlungen aus vermieteten Objekten belief sich zum 31. Dezember 2018 auf TEUR 5.245 und stellte sich wie folgt dar:

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31.12.2018
in TEUR
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt
Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen 1.371 1.577 2.297 5.245
Gesamt 1.371 1.577 2.297 5.245

31. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Für mögliche Umweltverpflichtungen aus dem Verkauf des Legierungsbetriebes im Jahr 2008 bestehen bis 2038 Haftungen in Höhe von EUR 2,1 Mio. Aufgrund der industriellen Struktur am Standort schließt die Gesellschaft jedoch ein solches Risiko aus.

32. ORGANE DER GESELLSCHAFT

Als Vorstände der AlzChem Group AG waren im Berichtszeitraum bestellt:

Ulli Seibel, Dipl. Wirtsch.-Ing. (bis 30. Juni 2019 CEO; von 1. Juli 2019 bis 31. Dezember 2019 Vorstand Projekte),

Klaus Englmaier, Dipl. Wirtsch.-Ing. (COO),

Andreas Niedermaier, Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) (bis 30. Juni 2019 CFO; seit 1. Juli 2019 CEO)

Dr. Georg Weichselbaumer, Chemiker (seit 1. Juli 2019 CSO).

Die Vorstände sind die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gemäß IAS 24. Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Berichtszeitraum auf insgesamt TEUR 2.662 (RGJ 2018/II: TEUR 792; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 1.747). Die Bezüge können wie folgt untergliedert werden:

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01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Fixbezüge 340 680 835
Tantieme 390 889 945
Sachbezüge/sonstige Bezüge 24 47 652
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 38 131 153
Anteilsbasierte Vergütung (Long Term Incentive) 0 0 77
792 1.747 2.662

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die daraus ausstehenden Salden zum 31. Dezember 2019 belaufen sich auf TEUR 1.545 (31. Dezember 2018: TEUR 390) und werden innerhalb der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses betragen für die Vorstände auf TEUR 1.242 (31. Dezember 2018: TEUR 1.015) und werden innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gezeigt. Die Rückstellung für die anteilsbasierte Vergütung in Höhe von TEUR 77 (31. Dezember 2018: TEUR 5) ist Bestandteil der langfristigen sonstigen Rückstellungen. Die individuelle Vergütung ist im Vergütungsbericht im Lagebericht enthalten.

Der Aufsichtsrat der Konzernobergesellschaft AlzChem Group AG, bestehend aus vier Mitgliedern, tritt gemäß Satzung mindestens einmal halbjährlich zu einer Sitzung zusammen.

Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Personen an:

Markus Zöllner (Vorsitzender),

Steve Röper,

Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer,

Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates, Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein, sind im gesamten Berichtszeitraum auch zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH bestellt. Darüber hinaus gehörten die Arbeitnehmervertreter Karl Held und Otto Wolf im gesamten Berichtszeitraum dem Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH an. Die genannten Aufsichtsratsmitglieder sind ebenfalls Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gemäß IAS 24. Ihre Bezüge beliefen sich auf TEUR 158 (RGJ 2018/II: TEUR 75; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 158), welche zu ausstehenden Salden zum Stichtag in Höhe von TEUR 158 (31. Dezember 2018: TEUR 158) führten. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH erhielten für ihre Tätigkeiten eine marktübliche Entlohnung.

33. AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG

Stock Appreciation Rights 2019

Die Vorstände Andreas Niedermaier, Klaus Englmaier und Dr. Georg Weichselbaumer haben im Geschäftsjahr 2019 neue Vorstandsverträge geschlossen, welche unter anderem die Gewährung von Stock Appreciation Rights (Stock Appreciation Rights 2019) regeln. Als Long Term Incentive erhalten die Vorstandsmitglieder eine bestimmte Anzahl an Stock Appreciation Rights (SAR) mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage. SAR gewähren keinen Anspruch auf die Übertragung von Aktien, sondern auf Zahlung eines Bonus (LTI), wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den letzten 30 Handelstagen vor dem jeweiligen Ausübungsstichtag (zzgl. der bis dahin gewährten Dividenden) über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 liegt (wobei sich dieser "Basiskurs" ab dem 1. Januar 2020 jedes Jahr um drei Prozentpunkte erhöht). In den je nach Vorstandsmitglied zwei (bzw. drei) Ausübungszeiträumen im Januar 2023, 2024 (bzw. 2025) kann bei Vorliegen der dafür gegebenen Voraussetzungen jeweils ein bestimmter Teil der SAR ausgeübt, d. h. in einen als Bonus innerhalb von sechs Wochen nach Ende des jeweiligen Ausübungszeitraums auszuzahlenden Barbetrag umgewandelt werden. Am Ende des letzten Ausübungszeitraumes nicht eingelöste SAR verfallen. Die Berechtigung, SAR zu erhalten, ist an den bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2019 erfolgten Erwerb einer bestimmten Anzahl AlzChem-Aktien geknüpft ("Eigenaktien 1"). Übersteigt der Bonus einen vertraglich festgesetzten Maximalbetrag, erfolgt eine Kappung in dieser Höhe; der den Maximalbetrag übersteigende Bonus verfällt.

Alle Vorstandsmitglieder erhalten für die im Geschäftsjahr 2019 erbrachten Leistungen überdies einen einmaligen, bar ausgezahlten Sonderbonus, welcher ebenfalls an den bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2019 erfolgten Erwerb der Eigenaktien 1 durch die Vorstandsmitglieder geknüpft ist.

Darüber hinaus ist jedes Vorstandsmitglied verpflichtet, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020 eine weitere Tranche Aktien der Gesellschaft ("Eigenaktien 2") zu erwerben. Werden die Eigenaktien 1 oder 2 von dem Vorstandsmitglied vor dem Ende des letzten (= dritten) Ausübungszeitraums der SAR verkauft, ist die Gesellschaft berechtigt, von dem Vorstandsmitglied eine Ausgleichszahlung in Abhängigkeit von der Anzahl verkaufter Aktien zu verlangen.

Insgesamt wurden den Vorständen im Geschäftsjahr 2019 250.000 SAR gewährt.

Zum 31. Dezember 2019 betrug die Anzahl der gewährten SAR (2019) 250.000 Stück. Der beizulegende Zeitwert wurde auf Basis eines Monte-Carlo-Modells ermittelt und der im Personalaufwand ausgewiesene Aufwand wurde linear vom Tag der Gewährung bis zum Beginn des Ausübungszeitraumes verteilt. Im Geschäftsjahr 2019 wurde aus diesem Plan ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 77 erfasst, der zu einer Rückstellung in gleicher Höhe führte. Der Bewertung wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

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31.12.2019
Restlaufzeit (in Jahren) 3,1 - 4,1
Erwartete Volatilität 24,14 % - 23,2 %
Risikoloser Zinssatz -0,54 %
Ausübungskurs (veränderlich im Zeitablauf) EUR 21,15
Aktienkurs zum Bewertungszeitpunkt EUR 21,40

Da die Vorstände Anspruch auf Zahlung der Dividenden haben, die zwischen dem 1. Januar 2020 bis zum Zeitpunkt der Ausübung gewährt wurden, konnte in der Berechnung eine explizite Modellierung der Dividende ausbleiben.

Die erwartete Volatilität der AlzChem-Aktie wurde auf Basis der laufzeitadäquaten historischen Volatilität vergleichbarer Unternehmen ermittelt. Da es sich bei den vorliegenden Bezugsrechten (SAR) um keine Optionen handelt und die Bezugsrechte eine Zahlung in Höhe des bei Ausübung gültigen Aktienkurses verbriefen, beträgt der Ausübungspreis für die SAR EUR 0,00.

Stock Appreciation Rights 2017

Die Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier hatten Vorstandsverträge geschlossen, in welchen als "Long Term Incentive" sog. "Stock Appreciation Rights" (SAR) im Geschäftsjahr 2017 gewährt wurden. Die Gewährung der SAR hing dabei von der Einbringung der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH in die AlzChem Group AG ab. Ein SAR gewährte einen Anspruch auf Barzahlung in Abhängigkeit von der Entwicklung des Börsenkurses der AlzChem Group AG. Insgesamt wurden den Vorständen im Geschäftsjahr 2017 2.250.000 SAR gewährt.

Die Ausübung der SAR konnte nur bei Vorliegen der folgenden Ausübungsbedingungen erfolgen:

Seit dem 1. Januar 2020 können die SAR nur ausgeübt werden, wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft in den letzten 30 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 EUR 0,75 oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 auf den Tag der Einbringung folgenden Handelstagen liegt, wobei dieser Durchschnittskurs mindestens EUR 2,50 betragen muss. Für die Begünstigten wurde eine Auszahlungsobergrenze in Bezug auf die gesamten LTI der Vorstände in Höhe von TEUR 2.950 definiert.

Der Auszahlungsbetrag bei Ausübung der SAR ergibt sich als Produkt zwischen der Anzahl der ausgeübten SAR und dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft während der letzten 30 Handelstage vor dem 1. Januar 2020 abzüglich des Durchschnittes der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagetagen seit dem 9. Oktober 2017 (einschließlich).

Zum 31. Dezember 2018 betrug die Anzahl der gewährten SAR 2.250.000 Stück. Der beizulegende Zeitwert wurde auf Basis eines Monte-Carlo-Modells ermittelt und der im Personalaufwand ausgewiesene Aufwand wurde linear vom Tag der Gewährung bis zum Beginn des Ausübungszeitraumes verteilt. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurde aus diesem Plan ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 0 (2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 0) erfasst, der zu einer Rückstellung in Höhe von TEUR 5 führte. Der Bewertung wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

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31.12.2018
Restlaufzeit (in Jahren) 1,13
Erwartete Volatilität 25,18 %
Risikoloser Zinssatz -0,72 %
Dividendenrendite 2 %
Ausübungskurs EUR 3,39
Aktienkurs zum Bewertungszeitpunkt EUR 2,22

Die erwartete Volatilität der AlzChem-Aktie wurde auf Basis der laufzeitadäquaten historischen Volatilität vergleichbarer Unternehmen ermittelt. Da es sich bei den vorliegenden Bezugsrechten (SAR) um keine Optionen handelt und die Bezugsrechte eine Zahlung in Höhe des bei Ausübung gültigen Aktienkurses verbriefen, beträgt der Ausübungspreis für die SAR EUR 0,00.

Mit Abschluss der neuen Vorstandsverträge in 2019 und Gewährung der ,Stock Appreciation Rights 2019' sind die ,Stock Appreciation Rights 2017' ohne Inanspruchnahme verfallen. Aus der Ausbuchung der bisher bilanzierten Rückstellung entstand ein Ertrag in Höhe von TEUR 5.

34. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Zu den nahe stehenden Personen zählen die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem Gruppe. Diese sind namentlich und mit ihren Bezügen in Anhangangabe 32 aufgeführt.

Die von den Aktionären LIVIA Corporate Development SE, HDI Vier CE GmbH (beide mit Sitz in München) und four two na GmbH, Bichl, kontrollierten Unternehmen und von deren Gesellschaftern oder gesetzlichen Vertretern kontrollierten Unternehmen gelten als nahestehende Unternehmen der AlzChem-Gruppe.

Im Berichtszeitraum wurden keine Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen getätigt.

35. RECHTSSTREITIGKEITEN UND SCHADENERSATZANSPRÜCHE

Die AlzChem-Gruppe ist nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren mit erheblichem Einfluss auf die Lage des Konzerns beteiligt. Die bestehenden, insgesamt unwesentlichen Verfahren sind noch nicht abgeschlossen bzw. erwartet das Management hieraus keine wesentlichen Verpflichtungen. Generell lässt sich die genaue Höhe einer möglichen Verpflichtung bzw. der Ansprüche auf Grund der mit solchen Verfahren verbundenen hohen Unsicherheiten nicht verlässlich bestimmen.

36. HONORARE FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFER

Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von AlzChem zum 31. Dezember 2019 war die Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, Zweigniederlassung München.

Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von AlzChem zum 31. Dezember 2018 war die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München.

Für Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers im Sinne von § 318 HGB sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 Honorare in einer Gesamthöhe von TEUR 200 (RGJ 2018/II: TEUR 256; 2018 - nachrichtlich: TEUR 488) angefallen. Hierin sind TEUR 0 (RGJ 2018/II: TEUR 3; 2018 - nachrichtlich: TEUR 1) enthalten, die auf das RGJ 2018/II entfallen.

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in TEUR 01.07. - 31.12.2018 01.01. - 31.12.2018* 01.01. - 31.12.2019
Andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen 8 16 0
Abschlussprüfungsleistungen 242 448 200
Steuerberatungsleistungen 0 7 0
Sonstige Leistungen 6 17 0
Gesamt 256 488 200

* Nachrichtlich, ungeprüft

Die Honorare für andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen der Vorjahresperiode basieren auf regulatorischen Bestätigungsleistungen im Energiesektor. Die Steuerberatungsleistungen im Kalenderjahr 2018 sind für die steuerliche Würdigung der erstmalig gebildeten steuerlichen Organschaft angefallen. In den sonstigen Leistungen der Vorjahre sind regulatorische Beratungsleistungen im Energiesektor enthalten.

37. ANTEILSBESITZLISTE

Die Anteilsbesitzliste der AlzChem Group AG nach § 313 Abs. 2 HGB stellt sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:

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Name des Unternehmens Sitz Anteil am Kapital
in %
Tochtergesellschaften
AlzChem Trostberg GmbH, (vormals AlzChem AG) Trostberg, Deutschland 100
Nigu Chemie GmbH Waldkraiburg, Deutschland 100
AlzChem International GmbH Trostberg, Deutschland 94
AlzChem Stahltechnik GmbH Trostberg, Deutschland 100
AlzChem Nutrition GmbH Trostberg, Deutschland 100
AlzChem Netz GmbH Trostberg, Deutschland 100
AlzChem LLC Atlanta, USA 100
AlzChem Shanghai Co. Ltd Shanghai, China 100
Nordic Carbide AB Sundsvall, Schweden 100
Edelife Distributing LLC Atlanta, USA 100

Der Anteil am Kapital wurde nach § 16 AktG berechnet und beinhaltet somit mittelbar und unmittelbar gehaltene Anteile der AlzChem Group AG.

38. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

39. CORPORATE GOVERNANCE

Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG haben zum 31. Dezember 2019 die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und auf der Website unter www.alzchem.com/de/investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung öffentlich zugänglich gemacht.

 

Trostberg, 28. Februar 2020

AlzChem Group AG

Der Vorstand

Klaus Englmaier, COO

Dr. Georg Weichselbaumer, CSO

Andreas Niedermaier, (CEO)

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

AN DIE ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der AlzChem Group AG, Trostberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern)- bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht (nachfolgend: zusammengefasster Lagebericht) der AlzChem Group AG, Trostberg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt 9 des zusammengefassten Lageberichts enthaltene nichtfinanzielle (Konzern-)Erklärung und den im Abschnitt 10 des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen Corporate Governance Bericht und (Konzern-)Erklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf die oben genannten nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

Pensionsrückstellungen

a) Das Risiko für den Konzernabschluss

Im Konzernabschluss der AlzChem Group AG werden unter dem Bilanzposten "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" EUR 134,6 Mio. (39 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen, die sich im Saldo aus dem Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen in Höhe von EUR 134,8 Mio. und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens von EUR 0,2 Mio. zusammensetzen. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt nach der Methode der laufenden Einmalprämien ("Projected Unit Credit Method") gemäß IAS 19. Dabei sind insbesondere Annahmen über die langfristigen Gehalts- und Rententrends, die durchschnittliche Lebenserwartung sowie die Fluktuation zu treffen. Ferner ist der Abzinsungssatz zum Bilanzstichtag aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit Laufzeiten, die mit den voraussichtlichen Fristigkeiten der Verpflichtungen übereinstimmen, abzuleiten. Änderungen dieser Bewertungsannahmen sowie erfahrungsbedingte Anpassungen sind als versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Die Angaben der Gesellschaft zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind im Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2019 in den Abschnitten V und VII (Nr. 21) enthalten. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung, da der Ansatz und die Bewertung dieser betragsmäßig bedeutsamen Posten in einem wesentlichen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter basieren.

b) Prüferisches Vorgehen und Schlussfolgerungen

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die von den jeweiligen Konzerngesellschaften eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Wir haben die vertraglichen Grundlagen und das Mengengerüst überprüft. Die versicherungsmathematischen Parameter haben wir auf Angemessenheit durch Plausibilitätsprüfungshandlungen beurteilt. Die Darstellungen im Konzernabschluss, vor allem im Konzernanhang, haben wir auf Basis der Gutachten nachvollzogen und die Vollständigkeit und Plausibilität der Angaben überprüft. Für die Prüfung des Zeitwerts des Planvermögens lag uns ein Nachweis eines Versicherungsunternehmens vor. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

die im Abschnitt "Prüfungsurteile" genannten, nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts,

den Bericht des Aufsichtsrats,

die Versicherung der gesetzlichen Vertreter zum Jahresabschluss bzw. Konzernabschluss und die Versicherung zum zusammengefassten Lagebericht,

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die ein Bestandteil der im Abschnitt 10 des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen (Konzern-)Erklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Bestandteilen des zusammengefassten Lageberichts oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Mai 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 12. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2019 als Konzernabschlussprüfer der AlzChem Group AG, Trostberg, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Olga Resnik.

 

München, 28. Februar 2020

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Josef Eberl, Wirtschaftsprüfer

Olga Resnik, Wirtschaftsprüferin