Alzchem Group AGTrostbergHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024ÜBERBLICK ÜBER
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Konzernumsatz nimmt um 3,3 % auf EUR 286,3 Mio. zu. |
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Umsatzzuwachs von 12,5 % im Segment Specialty Chemicals kompensiert Umsatzrückgang von -11,8 % im Segment Basics &Intermediates. |
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Konzern-EBITDA steigt dank der margenstarken Spezialchemikalien überproportional stark zum Umsatz um 41,2 % auf EUR 51,9 Mio., gleichbedeutend mit einer erheblich höheren EBITDA-Marge von 18,1 % (Vorjahr: 13,3 %). |
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Konzernergebnis wächst um 78 % auf EUR 26,7 Mio. |
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Free Cashflow nimmt deutlich um 64,5 % auf EUR 51,4 Mio. zu. |
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Umsetzung des Klimafahrplans schreitet wie geplant voran - auch dank staatlicher Förderung. |
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Erhöhung der Ertragsprognose 2024: EBITDA-Wachstum auf über EUR 100 Mio. (ursprünglich: ca. EUR 90 Mio.) geplant; Erwartung für Konzernumsatzsteigerung bleibt unverändert, allerdings mit deutlichen Verschiebungen zu Specialty Chemicals. |
Hinweis: Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle
Betragsangaben in TEUR. Aus rechnerischen Gründen
können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe
von ± einer Einheit auftreten.
| Kennzahl | Einheit | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Umsatz | TEUR | 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
| EBITDA | TEUR | 17.872 | 27.020 | 36.789 | 51.930 |
| EBITDA-Marge | % | 14,1 | 19,8 | 13,3 | 18,1 |
| EBIT | TEUR | 11.537 | 20.567 | 24.134 | 38.942 |
| Periodenergebnis | TEUR | 7.240 | 14.427 | 14.950 | 26.664 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert)* | EUR | 0,71 | 1,41 | 1,46 | 2,61 |
| EK-Quote | % | 35,4 | 39,4 | 35,4 | 39,4 |
| in % | 1. Halbjahr 2024 | |
| Umsatz 1. Halbjahr 2023 | TEUR | 277.031 |
| Menge | % | 5,1 |
| Preis | % | -1,7 |
| Währung | % | -0,1 |
| Umsatz 1. Halbjahr 2024 | TEUR | 286.255 |
| in % | 2. Quartal 2024 | |
| Umsatz 2. Quartal 2023 | TEUR | 126.599 |
| Menge | % | 9,0 |
| Preis | % | -1,5 |
| Währung | % | 0,2 |
| Umsatz 2. Quartal 2024 | TEUR | 136.191 |
Dieser Konzernzwischenlagebericht informiert über
das 1. Halbjahr 2024 und den Vorjahresvergleichszeitraum.
Die angegebenen Werte zum 2. Quartal beziehen sich jeweils
auf den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2024 bzw.
2023. Auf die Durchführung einer prüferischen
Durchsicht gemäß § 115 WpHG oder einer
Prüfung gemäß § 317 HGB dieses
Halbjahresfinanzberichtes wurde in Anwendung des Wahlrechts
aus § 52 Abs. 3 der Börsenordnung für die
Frankfurter Wertpapierbörse verzichtet.
Der Alzchem-Konzern generierte im 1. Halbjahr 2024 einen
Umsatz von EUR 286,3 Mio., was gegenüber dem
Vorjahreswert von EUR 277,0 Mio. einem Anstieg von 3,3 %
entspricht. Damit konnte sich die Alzchem insbesondere dank
des starken Spezialchemikaliengeschäfts weiterhin
erfolgreich von der Entwicklung der
chemisch-pharmazeutischen Industrie abkoppeln. Der
Branchenumsatz ging leicht um 1 % zurück und
verursachte so ein Umfeld, dem sich auch die Alzchem in
einigen Marktbereichen nicht ganz entziehen konnte. Im
Segment Basics &Intermediates hat Alzchem einen mengen-
und preisbedingten Umsatzrückgang von -11,8 %
verzeichnen müssen, da weiterhin auf einen Preiskampf
verzichtet wird, wenn die Konkurrenzpreise eher
Dumpingniveau darstellen. In Summe konnte dies aber durch
die starke Entwicklung des Segments Specialty Chemicals,
das den Umsatz um 12,5 % überwiegend mengengetrieben
steigerte, erfolgreich kompensiert werden.
In der Betrachtung der einzelnen Produktbereiche
verzeichneten vor allem Human Nutrition (Creapure
®), Animal Nutrition (Creamino
®) und Verteidigung (Nitroguanidin) eine
weiter steigende Nachfrage. Zudem zeigten auch die Produkte
in den Bereichen Pharma (Bioselect
®) und Automotive (DYHARD
®) eine gute Performance in Form von Mengen-
und Umsatzzuwächsen. Demgegenüber wirkte sich die
allgemeine Chemiekonjunktur spürbar auf den Bereich
Custom Manufacturing (Mehrzweckanlagen) aus, während
das NITRALZ
®-Geschäft vom starken preisgetriebenen
Wettbewerb aus China negativ beeinflusst wurde.
Die deutlich zunehmende Bedeutung des margenstarken
Spezialchemikaliengeschäfts spiegelt sich auch in der
Ertragsentwicklung des 1. Halbjahres 2024 wider. Durch die
konsequente Transformation gelang es der Alzchem, das
Konzern-EBITDA überproportional stark zum Umsatz um
41,2 % auf EUR 51,9 Mio. zu steigern. Dementsprechend legte
auch die EBITDA-Marge deutlich von 13,3 % auf 18,1 % zu.
Die Finanzlage hat sich im 1. Halbjahr 2024 ebenfalls
sehr positiv entwickelt. Infolge der erhöhten
Ertragskraft und des anhaltend strikten
Working-Capital-Managements nahm der operative Cashflow
gegenüber dem Vorjahr um EUR 24,0 Mio. auf EUR 63,8
Mio. zu. Der Free Cashflow stieg um EUR 20,2 Mio. auf EUR
51,4 Mio. Die liquiden Mittel erhöhten sich von EUR
11,9 Mio. zum 31. Dezember 2023 auf EUR 46,1 Mio. zum 30.
Juni 2024.
Im 1. Halbjahr 2024 sind auch Entwicklungen eingetreten,
die den Wachstumspfad der Alzchem mittelfristig stark
unterstützen werden. Zum einen betrifft dies die
Entscheidung der EU-Kommission, der Alzchem wesentliche
Fördermittel für Investitionen im Bereich
Verteidigung zukommen zu lassen - hierüber wird in
einem separaten Abschnitt berichtet. Zum anderen wurde der
Grundstein für weiteres Wachstum im
Geschäftsbereich Human Nutrition gelegt. Für den
weiteren Ausbau des Spezialchemikaliengeschäfts wird
die Alzchem ihre KreatinProduktionskapazitäten im 1.
Halbjahr 2025 und im 1. Halbjahr 2026 erneut stufenweise
erweitern. Die weiterhin starke Marktnachfrage soll mit den
Produkten Creapure
®, LIVADUR
® und Creavitalis
® bedient werden. Das
Gesamtinvestitionsvolumen hierfür wird sich auf rund
EUR 15 Mio. belaufen. Alzchem begleitet dieses Wachstum
neben der grundsätzlichen Investitionsbereitschaft
auch mit der fortlaufenden Entwicklung des Marktes. Hier
steht das Unternehmen im engen Kontakt mit aktuellen und
potenziellen Kunden, um neue Anwendungen für das
Produkt Creavitalis
® zu entwickeln und am Markt zu etablieren.
Erste Lieferungen für bisher nicht am Markt
existierende Anwendungen werden im 1. Halbjahr 2025
erwartet.
Getragen von der positiven Geschäftsentwicklung
zeigte auch der Kurs der Alzchem-Aktie eine starke
Performance im Berichtszeitraum. So lag der
Xetra-Schlusskurs am 28. Juni 2024 bei EUR 48,40. Dies
entspricht einem signifikanten Wachstum von rund 85 % seit
Jahresbeginn. Neben dieser deutlichen Wertsteigerung
dürften Aktionäre auch positiv bewerten, dass die
Analysten von Kepler Cheuvreux im April 2024 die Coverage
der Alzchem-Aktie aufgenommen haben. Das von Kepler
Cheuvreux zuletzt ausgegebene Kurs-Ziel liegt bei EUR
56,00.
Auf der Hauptversammlung vom 7. Mai 2024 wurde unter
anderem eine erhöhte Dividende von EUR 1,20 je Aktie
(Vorjahr: EUR 1,05) beschlossen. Der daraus resultierende
Gesamtbetrag von EUR 12,2 Mio. (Vorjahr: EUR 10,7 Mio.)
wurde am 10. Mai 2024 an die Aktionäre ausgezahlt.
Die Weltwirtschaft nahm in den ersten Monaten 2024
wieder spürbar Fahrt auf, da vor allem die
Schwellenländer wesentlich kräftiger zulegen
konnten. Insbesondere in China zog die Produktion merklich
an, wenngleich viele Indikatoren darauf hindeuten, dass die
private Nachfrage im Inland weiterhin wenig Schwung
entfaltet. Ein etwas verlangsamtes Expansionstempo war in
den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zu beobachten. So
verringerte sich beispielsweise die konjunkturelle Dynamik
in den USA mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent gegenüber
dem Vorquartal, da sowohl der private als auch der
staatliche Konsum deutlich verlangsamt expandierte. Zudem
wirkte die Entwicklung der Lagerbestände und des
Auslandsgeschäfts bremsend. Im Gegensatz dazu belebte
sich die Wirtschaft in Europa - nach 1,5 Jahren der
Stagnation - wieder. Das BIP-Wachstum von 0,3 Prozent im
Euroraum resultierte im Wesentlichen daraus, dass die
Exporte zulegten, während sich die Importe leicht
reduzierten.
Unternehmensseitig hat sich die Stimmung, die sich nach
der Jahreswende merklich aufgehellt hatte, zuletzt zwar
leicht verschlechtert. Allerdings lässt der vom IfW
Kiel auf der Basis von 42 Ländern berechnete Indikator
für das globale Wirtschaftsklima eine weitere
spürbare Ausweitung der globalen Produktion im zweiten
Quartal 2024 erwarten.
Quelle: KIELER KONJUNKTURBERICHTE NR. 114 (2024|Q2);
Weltwirtschaft im Sommer 2024 vom 13. Juni 2024 1.1.4
ALZCHEM GROUP AG ERHÄLT FÖRDERMITTEL VON
INSGESAMT EUR 35,3 MIO.
Im 1. Halbjahr 2024 wurden der Alzchem Group AG nicht
rückzahlbare Fördermittel in Höhe von EUR
35,3 Mio. bewilligt. Davon stammen EUR 34,4 Mio. aus dem
Förderinstrument ASAP ("Act in Support of Ammunition
Production") der EU-Kommission. Mit diesen Mitteln wird die
Alzchem innerhalb von zweieinhalb Jahren ihre
Produktionskapazitäten für Nitroguanidin
erhöhen sowie ihre bestehenden Anlagen zur Herstellung
von Guanidinnitrat erneuern und erweitern.
Guanidinnitrat ist ein Vorprodukt von Nitroguanidin, das
im Pflanzenschutz, als Treibmittel für Airbags und in
der Verteidigung eingesetzt wird. Das geplante
mehrjährige Gesamtinvest beläuft sich auf ca. EUR
76 Mio. Im Juli 2024 wurden die vertraglichen Regelungen
mit der EU-Kommission finalisiert. Die aktuellen
Bestrebungen der Alzchem konzentrieren sich auf die
Beantragung und Erlangung der für den Anlagen- und
Produktionsausbau erforderlichen behördlichen
Genehmigungen.
Darüber hinaus wird die Alzchem bei der Umsetzung
ihres Klimafahrplans vom Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt. So erhielt das
Unternehmen im 1. Halbjahr 2024 Förderzusagen von EUR
0,9 Mio., die nicht rückzahlbare
Investitionszuschüsse darstellen. Gefördert
werden damit drei Alzchem-Klimaprojekte zur
Energieeinsparung, Wärmerückgewinnung und
Effizienzsteigerung.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Umsatzerlöse | 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 9.105 | 12.682 | 10.021 | 6.162 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.906 | 3.731 | 7.480 | 7.289 |
| Materialaufwand | -62.374 | -57.999 | -138.533 | -111.236 |
| Personalaufwand | -36.012 | -42.468 | -71.274 | -83.056 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -21.352 | -25.117 | -47.936 | -53.484 |
| EBITDA | 17.872 | 27.020 | 36.789 | 51.930 |
| Abschreibungen | -6.335 | -6.453 | -12.655 | -12.988 |
| EBIT | 11.537 | 20.567 | 24.134 | 38.942 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 106 | 687 | 155 | 979 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.661 | -1.366 | -3.542 | -2.820 |
| Finanzergebnis | -1.555 | -679 | -3.387 | -1.841 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 9.982 | 19.888 | 20.747 | 37.101 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -2.742 | -5.461 | -5.797 | -10.437 |
| Periodenergebnis | 7.240 | 14.427 | 14.950 | 26.664 |
| davon nicht beherrschende Anteile | 43 | 42 | 85 | 85 |
| davon Anteile der Aktionäre der Alzchem Group AG | 7.197 | 14.385 | 14.865 | 26.579 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) | 0,71 | 1,41 | 1,46 | 2,61 |
Im 1. Halbjahr 2024 stieg der Umsatz von TEUR 277.031 im
Vorjahr auf TEUR 286.255 an. Dies entspricht einem Wachstum
um TEUR 9.224 bzw. 3 %. Über den gesamten Konzern
betrachtet führten_Mengensteigerungen zu einem
Umsatzanstieg von 5,1 %, während gleichzeitig ein
Preisrückgang den Umsatz um 1,7 % reduzierte. Wie sich
bereits im 1. Quartal 2024 abgezeichnet hatte, entwickelten
sich auch im gesamten 1. Halbjahr die beiden operativen
Segmente stark gegenläufig. Wachstum war erneut im
Segment Specialty Chemicals zu verzeichnen, in dem ein
Umsatzanstieg um TEUR 19.811 (+12 %) erzielt werden konnte.
Der Umsatz im Segment Basics &Intermediates lag
hingegen TEUR 12.228 unter dem Vorjahresniveau. Das
Wachstum im Segment Specialty Chemicals konnte erneut
überwiegend durch Mengensteigerungen vor allem im
Produktbereich Human Nutrition, Animal Nutrition und in der
Verteidigung generiert werden. Der Rückgang im Segment
Basics &Intermediates ist das Ergebnis aus
Mengenverzichten in niedrigmargigen Bereichen und
preisformelbedingten Reduzierungen. Die Umsätze im
Segment Other &Holding stiegen leicht gegenüber
dem Vorjahr.
Die "erweiterte Materialaufwandsquote" ((Materialaufwand
+/- Bestandsveränderung) / Umsatzerlöse) hat sich
von 46 % auf 37 % reduziert. Großen Einfluss hat hier
die gezielte zunehmende Verlagerung der Umsätze in den
Bereich Specialty Chemicals, in dem die Herstellung nicht
so strom- und rohstoffintensiv ist. Allein dieser
angepasste Produktmix führt zu einer Verbesserung der
Materialaufwandsquote. Darüber hinaus zeigten leicht
gesunkene Kosten für Strom und andere wesentliche
Rohstoffe ihre Wirkung. Einen wesentlichen Beitrag leistete
auch die aktuell gute Anlagenauslastung der
Wachstumsprodukte mit geringen Stillstandskosten. Die
kontinuierlich hohe Auslastung führt zu einer
gestiegenen Effizienz der Produktionsprozesse und hat damit
einen verbessernden Einfluss auf den Materialeinsatz.
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen fast
unverändert auf dem Niveau des Vorjahres. Wesentliche,
gegenläufige Effekte waren die gegenüber dem
Vergleichszeitraum um TEUR 958 gestiegenen aktivierten
Eigenleistungen und die um TEUR 1.277 gesunkenen
Kursgewinne.
Der Personalaufwand nahm gegenüber dem 1. Halbjahr
2023 um ca. 17 % auf TEUR 83.056 zu. Dazu beigetragen hat
neben den tariflichen Steigerungen auch die höhere
Zuführung zu den Rückstellungen für
ergebnis- und aktienkursabhängige Lohn- und
Gehaltskomponenten aufgrund der positiven Geschäfts-
und Aktienkursentwicklung. Die Zahl der
Vollzeitäquivalente ist leicht angestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe
von TEUR 53.484 liegen TEUR 5.548 über denen des
Vorjahres. Über die hier subsumierten
Aufwandspositionen hinweg ist in vielen Bereichen ein
weiterhin anhaltender Preisanstieg zu verzeichnen.
Während die Aufwendungen aus der
Fremdwährungsumrechnung gesunken sind, stiegen die
Entsorgungskosten infolge höherer Mengenproduktionen
im Bereich der Spezialchemie. Auch die Aufwendungen
für Forschung &Entwicklung lagen über denen
des Vorjahres.
Das EBITDA ist aufgrund der oben genannten
Erläuterungen deutlich gestiegen. Es lag im 1.
Halbjahr 2024 bei TEUR 51.930 nach TEUR 36.789 im Vorjahr.
Dies führte zu einem Anstieg der EBITDA-Marge von 13,3
% im Vorjahr auf nun 18,1 %.
Die Abschreibungen liegen bei TEUR 12.988 und somit
planmäßig fast auf dem Niveau des Vorjahres von
TEUR 12.655.
Das Finanzergebnis lag im 1. Halbjahr 2024 bei TEUR
-1.841 und war damit deutlich verbessert gegenüber dem
Vorjahreswert von TEUR -3.387. Aufgrund der positiven
Liquiditätssituation der Alzchem konnten zum einen
Zinserträge durch kurzfristige Termingeldanlagen von
Liquiditätsüberschüssen erzielt werden. Zum
anderen konnten die Zinsaufwendungen durch die geringere
Inanspruchnahme von Factoring und Working-Capital-Linien
reduziert werden. Des Weiteren führten die
Zinsänderungseffekte aus der Bewertung von
langfristigen Personal- und Deponierückstellungen zu
dem gegenüber dem Vorjahr besseren Finanzergebnis.
Der Steueraufwand betrug im 1. Halbjahr 2024 TEUR 10.437
(Vorjahr: TEUR 5.797). Begründet ist der erhöhte
Steueraufwand im besseren Ergebnis vor Steuern. Die
aktuelle Konzernsteuerquote liegt mit 28 % auf dem Niveau
des Vorjahres.
In Summe konnte im 1. Halbjahr 2024 ein
Konzernperiodenergebnis in Höhe von TEUR 26.664
erzielt werden, das somit 78 % über dem Vorjahreswert
von TEUR 14.950 lag.
Der starke Anstieg im Konzernperiodenergebnis zeigt sich
auch in der Entwicklung des Ergebnisses je Aktie, das im 1.
Halbjahr 2024 von EUR 1,46 auf EUR 2,61 zulegte. Im
Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 wurde das Ergebnis
je Aktie mit einer gewichteten Anzahl durchschnittlich in
Umlauf befindlicher Aktien von 10.162.808 Stück und im
Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 von 10.176.335
Stück berechnet.
In der Betrachtung des 2. Quartals 2024 zeigt sich bei
der Umsatzentwicklung ein ähnliches Bild wie im
Halbjahreszeitraum. Der Umsatz stieg in diesem Quartal um
TEUR 9.592 gegenüber dem Vorjahresquartal auf TEUR
136.191. Über den gesamten Konzern betrachtet
führten_Mengensteigerungen zu einem Umsatzanstieg von
9,0 %, während gleichzeitig ein Preisrückgang den
Umsatz um 1,5 % reduzierte. Dabei ist auch hier für
die operativen Segmente eine gegenläufige Entwicklung
zu verzeichnen gewesen. Während der Umsatz im Segment
Specialty Chemicals gesteigert werden konnte, verzeichnete
das Segment Basics &Intermediates
erwartungsgemäß einen Umsatzrückgang, der
allerdings geringer ausfiel als der Anstieg im Segment
Specialty Chemicals.
Die "erweiterte Materialaufwandsquote" ((Materialaufwand
+/- Bestandsveränderung) / Umsatzerlöse) ist im
2. Quartal 2024 mit 33 % gegenüber dem Vorjahreswert
von 42 % rückläufig. Für diese Entwicklung
in der Quartalsbetrachtung gelten die für den
Halbjahreszeitraum getroffenen Aussagen
gleichermaßen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen
gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.825 zu. Hiervon
entfallen TEUR 363 auf gestiegene Fremdwährungsgewinne
und TEUR 516 auf höhere aktivierte Eigenleistungen
infolge der gesteigerten eigenen Bautätigkeiten.
Der Personalaufwand liegt bei TEUR 42.468 und damit
ebenso wie in der 6-Monatsbetrachtung deutlich über
dem Niveau des Vorjahres von TEUR 36.012. Vor allem die
höhere Zuführung zu Rückstellungen für
ergebnisabhängige Lohn- und Gehaltskomponenten
aufgrund der positiven Geschäfts- und
Aktienkursentwicklung trug zu diesem Anstieg bei.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen im 2.
Quartal 2024 bei TEUR 25.117 und somit über dem
Vorjahreswert von 21.352 TEUR. Die Erläuterungen zur
Entwicklung im 1. Halbjahr 2024 gelten hier
gleichermaßen.
Getrieben vom erheblichen Umsatzanstieg lag das EBITDA
im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2024 bei TEUR 27.020
und damit deutlich über dem Vorjahresniveau von TEUR
17.872. Die EBITDA-Marge stieg somit von 14,1 % auf 19,8 %
im 2. Quartal 2024. Hier zeigt sich der Effekt aus der
konsequenten Verlagerung der Umsätze in das Segment
Specialty Chemicals mit einhergehender Margenerhöhung.
Die Abschreibungen liegen mit TEUR 6.453 stabil auf dem
Niveau des Vorjahres von TEUR 6.335.
Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem
Vorjahresquartal von TEUR -1.555 auf TEUR -679. Die Effekte
entsprechen denen der Halbjahreszahlen und sind
überwiegend auf die deutlich verbesserte
Liquiditätslage der Alzchem zurückzuführen.
Der Steueraufwand betrug TEUR 5.461 und war damit, im
Einklang mit dem gestiegenen Ergebnis vor Steuern,
über dem Steueraufwand des Vorjahres. Die
Konzernsteuerquote lag somit in beiden Zeiträumen
stabil bei 27 %.
Im 2. Quartal 2024 konnte ein Konzernperiodenergebnis in
Höhe von TEUR 14.427 erzielt werden, das
gegenüber dem Vorjahreswert von TEUR 7.240 fast eine
Verdoppelung darstellt.
Das Ergebnis je Aktie des 2. Quartals 2024 liegt bei EUR
1,41 und damit deutlich über dem Vorjahresquartalswert
von EUR 0,71. Im 2. Quartal 2024 wurde das Ergebnis je
Aktie analog zum 2. Quartal 2023 mit einer Aktienanzahl von
10.176.335 Stück berechnet.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 29.570 | 30.379 | 39.814 | 63.829 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -3.739 | -5.541 | -8.577 | -12.435 |
| Free Cashflow | 25.831 | 24.838 | 31.238 | 51.394 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -24.430 | -14.845 | -30.812 | -17.260 |
| Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | 1.401 | 9.993 | 426 | 34.134 |
Das 1. Halbjahr 2024 war durch einen starken operativen
Cashflow geprägt. Die Finanzlage des Alzchem-Konzerns
war jederzeit gesichert. Der Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit liegt bei TEUR 63.829 und
somit TEUR 24.015 über dem Vorjahreswert, als ein
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von
TEUR 39.814 zu verzeichnen war. Die Ursachen liegen im
Wesentlichen in dem deutlich gesteigerten Ergebnis der
laufenden Geschäftstätigkeit sowie dem weiterhin
sehr strikten Working-Capital-Management.
In die Investitionstätigkeit der Alzchem sind im 1.
Halbjahr 2024 TEUR 12.435 und somit TEUR 3.858 mehr als im
Vorjahreszeitraum geflossen. In den ersten Monaten des
Geschäftsjahres 2023 war die Investitionspolitik in
Hinblick auf die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes
bewusst zurückhaltender. Im 1. Halbjahr 2024 wurde
hauptsächlich in die Fertigstellung des
Photovoltaik-Parks am Standort Trostberg, in die
Erweiterung der Kreatin-Kapazitäten sowie in
Infrastrukturmaßnahmen investiert und das Vorprojekt
im Rahmen der ASAP-Aktivitäten gestartet.
Der bessere Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit konnte den ebenfalls
gegenüber Vorjahreszeitraum gestiegenen Mittelabfluss
aus Investitionstätigkeit überkompensieren. Der
Free Cashflow lag deshalb im 1. Halbjahr 2024 bei TEUR
51.394 und damit TEUR 20.156 über dem Vorjahr.
Alzchem hatte im 1. Halbjahr 2024 einen Mittelabfluss
aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR
17.260. Damit war der Mittelabfluss TEUR 13.552 geringer
als in der Vergleichsperiode des Vorjahres, die wesentlich
durch die Umfinanzierung zu Beginn des Geschäftsjahres
geprägt war, als EUR 30 Mio. langfristige Darlehen
aufgenommen und EUR 44 Mio. kurzfristige
Finanzierungslinien zurückgeführt wurden. Die
starke Liquidität der Alzchem erforderte im 1.
Halbjahr 2024 keine Inanspruchnahme von
Finanzierungslinien. Die planmäßigen Tilgungen
langfristiger Darlehen lagen im 1. Halbjahr 2024 leicht
unter dem Vorjahresniveau, da zum Ende des letzten Jahres
einige Finanzierungen final getilgt wurden. Die
Dividendenzahlung an die Aktionäre der Alzchem lag bei
TEUR 12.212 und damit TEUR 1.527 über dem Vorjahr.
Die liquiden Mittel betrugen zum 30. Juni 2024 TEUR
46.067, was unter Berücksichtigung von
Währungseffekten einer Zunahme um TEUR 34.134
gegenüber dem 31. Dezember 2023 entspricht.
Im 2. Quartal 2024 stellt sich die Entwicklung des
Mittelzuflusses aus der laufenden
Geschäftstätigkeit ähnlich derjenigen des 1.
Halbjahres 2024 dar. Insgesamt sind der Alzchem aus der
operativen Geschäftstätigkeit TEUR 30.379
zugeflossen, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr
um TEUR 809 entspricht.
Die Auszahlungen für die Investitionstätigkeit
lagen bei TEUR 5.541 und damit über dem
Vorjahresquartal. Auch hier zeigt sich die im Vorjahr
verhaltene Investitionspolitik.
Für die Finanzierungstätigkeit der Alzchem
sind TEUR 14.845 abgeflossen. Alzchem hat die operativ
erwirtschaftete Liquidität im Vorjahresquartal
genutzt, um die kurzfristigen Finanzierungslinien um TEUR
10.791 zurückzuführen. Des Weiteren wurden
langfristige Darlehen und Leasingverbindlichkeiten in
Höhe von TEUR 2.633 (Vorjahr: TEUR 2.953) getilgt. Die
Dividende an die Aktionäre wurde im 2. Quartal 2024 in
Höhe von TEUR 12.212 (Vorjahr: TEUR 10.685) gezahlt.
Die liquiden Mittel betrugen zum 30. Juni 2024 TEUR
46.067, was unter Berücksichtigung von
Währungseffekten einem Anstieg um TEUR 9.993
gegenüber dem 31. März 2024 entspricht.
| in TEUR | 31.12.2023 | 30.06.2024 | Delta |
| Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.664 | 3.702 | 38 |
| Sachanlagen | 177.281 | 179.138 | 1.857 |
| Leasing-Nutzungsrechte | 4.855 | 4.383 | -472 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 6 | 6 | 0 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.369 | 1.348 | -21 |
| Latente Steueransprüche | 20.921 | 18.923 | -1.998 |
| Langfristiges Vermögen | 208.096 | 207.500 | -596 |
| Vorräte | 107.478 | 107.918 | 440 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 75.212 | 76.884 | 1.672 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 19.239 | 24.025 | 4.786 |
| Ertragsteueransprüche | 2.769 | 1.031 | -1.738 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 11.883 | 46.067 | 34.184 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 216.581 | 255.925 | 39.344 |
| Summe Vermögenswerte | 424.677 | 463.425 | 38.748 |
| Kapital | |||
| Eigenkapital | 163.559 | 182.552 | 18.993 |
| Langfristiges Fremdkapital | 178.487 | 170.930 | -7.557 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 82.631 | 109.943 | 27.312 |
| Bilanzsumme | 424.677 | 463.425 | 38.748 |
Im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 sind
die Vermögenswerte insgesamt um TEUR 38.748 auf TEUR
463.425 gestiegen. Die kurz- und langfristigen
Vermögensbereiche entwickelten sich hier
gegenläufig. In den langfristigen Vermögenswerten
wurde der leichte Anstieg im Sachanlagevermögen durch
den Rückgang der latenten Steueransprüche
aufgrund der Änderung der Pensionsverpflichtungen
überkompensiert. Der Zuwachs im kurzfristigen
Vermögen um TEUR 39.344 seit dem 31. Dezember 2023 ist
zum Großteil auf den erheblichen Anstieg der liquiden
Mittel um TEUR 34.184 infolge des starken Cashflows
zurückzuführen.
Das Eigenkapital ist zum 30. Juni 2024 gegenüber
dem 31. Dezember 2023 um TEUR 18.993 auf TEUR 182.552
gestiegen. Somit hat sich die Eigenkapitalquote seit dem
letzten Bilanzstichtag von 38,5 % auf 39,4 % verbessert.
Das positive Konzernergebnis in Höhe von TEUR 26.664
hat das Eigenkapital um den gleichen Betrag erhöht.
Mindernd auf das Eigenkapital wirkte sich die von der
Hauptversammlung am 7. Mai 2024 beschlossene und am 10. Mai
2024 ausbezahlte Dividende in Höhe von TEUR 12.212
aus. Der gegenüber dem letztjährigen
Bilanzstichtag höhere Rechnungszins für
Pensionsverpflichtungen führte zu einer Minderung des
negativen übrigen kumulierten Eigenkapitals und somit
zu einer Erhöhung des Eigenkapitals im Vergleich zum
31. Dezember 2023.
Die langfristigen Schulden der Alzchem sind
gegenüber dem 31. Dezember 2023 um TEUR 7.557 auf TEUR
170.930 gesunken.
Die darin enthaltenen Pensionsverpflichtungen sind in
ihrer Entwicklung wesentlich durch
versicherungsmathematische Parameter beeinflusst. Eine
Veränderung dieser Parameter wirkt sich zwar nicht auf
das Konzernergebnis aus, wird jedoch entsprechend den
Regeln der IFRS im sonstigen Ergebnis direkt im
Eigenkapital erfasst. Der risikolose Marktzins spielt bei
den versicherungsmathematischen Parametern eine wesentliche
Rolle. Steigt dieser Marktzins, kommt es zu einem
Rückgang der Pensionsverpflichtungen, während ein
Rückgang des Marktzinses zu einem Anstieg der
Pensionsverpflichtungen führt. Der risikolose
Marktzins entwickelte sich historisch wie folgt:
| in % | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
| Rechnungszins | 1,75 | 1,75 | 1,90 | 0,90 | 0,50 | 1,00 |
| in % | 2022 | 2023 | 1. Hj 2023 | Q1/2024 | 1. Hj 2024 |
| Rechnungszins | 3,70 | 3,20 | 3,60 | 3,50 | 3,60 |
Die oben beschriebene Zinsentwicklung zur Bewertung der
Pensionsverpflichtungen führte zu einem Rückgang
dergleichen um TEUR 5.602. Reduzierenden Einfluss auf die
Entwicklung der Pensionsverpflichtungen haben allerdings
auch die Rentenzahlungen, die Alzchem an die ehemaligen
Mitarbeiter zahlt. Diese Rentenzahlungen haben sich
historisch wie folgt entwickelt:
| in TEUR | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
| Gezahlte Renten | -583 | -674 | -725 | -1.005 | -1.181 | -1.516 |
| in TEUR | 2023 | 1. Hj 2023 | Q1/2024 | 1. Hj 2024 |
| Gezahlte Renten | -1.930 | -998 | -633 | -1.104 |
In den Pensionsplan werden seit 2007 keine neuen
Mitarbeiter mehr aufgenommen, da es sich um alte Programme
aus der Historie der Alzchem handelt. Altersstrukturbedingt
waren die Rentenzahlungen in der Vergangenheit relativ
gering und steigen nun langsam an, da mehr planberechtigte
Mitarbeiter in Rente gehen. Der Plan ist so ausgestaltet,
dass sich die zukünftigen Rentenzahlungen über
einen sehr langen prognostizierten Zeitraum von ca. 30
Jahren erstrecken und so die finanzielle
Leistungsfähigkeit der Alzchem nicht wesentlich
beeinflussen.
Die bestehenden langfristigen Darlehensverbindlichkeiten
wurden planmäßig getilgt, was zu einem
Rückgang der langfristigen Schulden um TEUR 4.416
führte. Angestiegen sind hingegen die langfristigen
sonstigen Rückstellungen um TEUR 2.455. Im
Wesentlichen betraf die Zunahme Rückstellungen im
Personalbereich für ergebnisabhängige
Vergütungen, die sich der positiven
Ergebnisentwicklung folgend erhöht haben.
Der Anstieg von TEUR 27.312 auf TEUR 109.943 im Bereich
der kurzfristigen Schulden ist überwiegend auf die
gesteigerte Geschäftstätigkeit, höhere
ergebnisabhängige Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeitern, höhere Steuerrückstellungen
aufgrund des guten Ergebnisses und stichtagsbezogene
höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie übrige Verbindlichkeiten
zurückzuführen.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Außenumsätze | 73.172 | 85.805 | 158.955 | 178.766 |
| EBITDA | 14.936 | 22.843 | 30.955 | 45.527 |
| EBITDA-Marge | 20,4 % | 26,6 % | 19,5 % | 25,5 % |
| Vorräte | 67.479 | 60.314 | 67.479 | 60.314 |
Der Wachstumstrend der letzten Quartale im Segment
Specialty Chemicals zeigte sich auch im 1. Halbjahr 2024.
Der Umsatz des Segments wuchs um 12 % bzw. TEUR 19.811 auf
TEUR 178.766. Treiber dieses Anstiegs waren
überwiegend Mengenzuwächse. Im Vergleich zum
Vorjahr lag die Mengensteigerung bei deutlichen 11 %; die
Preise blieben weitestgehend stabil.
Über das Segment betrachtet konnten fast alle
Produktbereiche zum Wachstum beitragen, wenn auch mit
unterschiedlichen Ausprägungen. Deutlich positiv
entwickelt sich weiterhin der Produktbereich Dietary
Supplements. Die Nachfrage nach Kreatin "Made in Germany"
ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter angestiegen.
Alzchem hat sich hier ein Differenzierungsmerkmal
geschaffen und mit Creapure
® eine starke Position im Markt erarbeitet.
Die Marke Creapure
® wird von den Endkunden als Synonym
für Spitzenqualität wahrgenommen und explizit
nachgefragt. Dass Alzchem vom Anstieg der Nachfrage
profitieren konnte, liegt an den Investitionen in die
Erweiterung der Kreatin-Kapazitäten mit Inbetriebnahme
zum Ende des Geschäftsjahres 2022. Hier wurde ab dem
1. Quartal 2023 die produzierte Menge schrittweise
gesteigert, bis im 1. Halbjahr 2024 die volle
Produktionskapazität abgerufen und auch verkauft
werden konnte. Neben Creapure
® wurde mit Creavitalis
® eine zweite Marke im Bereich Food
&Health geschaffen, um ergänzend zum
Leistungssport weitere Zielgruppen erreichen zu
können. Die aktuelle Entwicklung im weltweiten
Kreatinmarkt bietet für Alzchem zusätzliche
Wachstumspotenziale mit neuen Anwendungen. Vor diesem
Hintergrund wird an einem neuerlichen stufenweisen Ausbau
der Produktionskapazitäten im 1. Halbjahr 2025 und im
1. Halbjahr 2026 gearbeitet.
Auch im Produktbereich Guanidinsalze (unter anderem
Nitroguanidin) konnte Alzchem deutlich im Umsatz wachsen.
Nitroguanidin von Alzchem findet Anwendung in der
AgroChemie, der Automotive-Industrie sowie im Bereich der
Verteidigung. Besonders im Bereich der Verteidigung ist ein
deutlicher Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen.
Alzchem wurde im Rahmen des Förderinstruments ASAP
("Act in Support of Ammunition Production") nach einem
europaweiten Auswahlverfahren durch die EU-Kommission ein
Investitionszuschuss in Höhe von EUR 34,4 Mio.
bewilligt. Die nicht rückzahlbaren Mittel sollen
über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren dazu
verwendet werden, die Produktionskapazitäten für
Nitroguanidin zu erhöhen sowie die bestehenden Anlagen
zur Herstellung von Guanidinnitrat zu erneuern und zu
erweitern.
Im Juli 2024 wurden die vertraglichen Regelungen mit der
EU-Kommission finalisiert. Die aktuellen Bestrebungen der
Alzchem konzentrieren sich auf die Beantragung und
Erlangung der für den Anlagen- und Produktionsausbau
erforderlichen behördlichen Genehmigungen.
Das Animal-Nutrition-Geschäft mit Creamino
® entwickelt sich weiterhin positiv und
konnte im Umsatz durch Mengensteigerungen gegenüber
dem Vorjahr zulegen.
Im Pharma-Bereich (Bioselect
®) profitiert Alzchem von dem allgemeinen
Trend, dass maßgeschneiderte, individuell auf den
Menschen abgestimmte DNA-Analysen zunehmend an Bedeutung
gewinnen. Unter anderem hat sich Alzchem mit Bioselect
®-Erzeugnissen zur effektiven Erkennung und
Untersuchung von Krebserkrankungen etabliert. Der deutliche
Mengenanstieg in diesem Bereich zeigt zudem, dass die
Kunden der Alzchem inzwischen ihre Überbestände
abgebaut haben, die im Zuge der coronabedingten
Sonderkonjunktur entstanden waren.
Eine positive Umsatzentwicklung zeigt sich darüber
hinaus im Automobilsektor, wo Alzchem mit DYHARD
® den Leichtbau unterstützt.
Dagegen sind im Custom Manufacturing der
Mehrzweckanlagen wie erwartet deutliche
Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Hier konnte sich
Alzchem der weiterhin negativen Entwicklung der
Chemie-Branche in Deutschland nicht vollständig
entziehen. Die Kunden sind meistens große Unternehmen
der Chemieindustrie, die spezifische Produkte mit für
sie geringen Mengen per Rezeptur durch die Alzchem fertigen
lassen. Aktuell sehen sich diese Kunden mit
Mengenrückgängen konfrontiert. Dies betrachtet
Alzchem nach wie vor als vorübergehende Phase und
deshalb als Chance für die Zukunft, da die Anlagen gut
diversifiziert sind und somit einen weit gefächerten
Produktmix bedienen können. Diese Diversifikation hat
sich historisch als sehr wertvoll und krisenresistent
erwiesen.
Auch die Umsätze im Produktbereich Landwirtschaft
(Dormex
®) lagen unter dem Niveau des Vorjahres.
Hier besteht ein erheblicher Preiswettbewerb mit der
asiatischen Konkurrenz. Dadurch war Alzchem gezwungen,
leichte Preissenkungen durchzuführen, um die
Absatzmengen auf weitgehend stabilem Niveau zu halten. Hier
wird sich zeigen, ob Alzchem von den Störungen der
Seerouten im Roten Meer profitieren kann, da die Logistik
aus Asien zunehmend unzuverlässiger und teurer wird.
Das EBITDA erhöhte sich deutlich auf TEUR 45.527
gegenüber TEUR 30.955 im Vorjahr (+47 %). Dadurch
konnte ein erheblicher Anstieg der EBITDA-Marge auf 25,5 %
gegenüber 19,5 % im Vorjahr erzielt werden. Damit
setzt sich im 1. Halbjahr 2024 der Wachstumstrend im
Segment Specialty Chemicals auch in der EBITDA-Marge fort.
Während die Energie- und Rohstoffkosten im Vergleich
zum letzten Jahr insgesamt zurückgehen, trägt
auch die sehr gute Auslastung der Anlagen zu einer
wesentlich effizienteren Produktion bei. Ausnahmen von der
positiven Ergebnisentwicklung bilden insbesondere Produkte,
die von der allgemeinen Entwicklung der Chemiebranche in
Deutschland und Europa beeinträchtigt werden oder
starker Preiskonkurrenz mit asiatischen Wettbewerbern
ausgesetzt sind Das Vorratsvermögen des Segments liegt
bei TEUR 60.314 und damit deutlich unter dem Vorjahreswert
von TEUR 67.479. Der Rückgang ist durch eine
Kombination aus Preis- und Mengeneffekten verursacht. Ein
Grund für den Abbau der Bestände liegt im
Rückgang der Kosten für Energie und weitere
zentrale Rohstoffe gegenüber dem Vorjahresniveau.
Zudem zeigen sich die Ergebnisse des strikten
Working-Capital-Managements mit Konzentration auf geringere
Lagerhaltungen und niedrigere Sicherheitspuffer im
Einkaufs- und Verkaufsbereich. Des Weiteren führt auch
die bessere Verfügbarkeit der Logistik dazu, dass
Vorräte schneller und zeitgenauer ausgeliefert werden
können.
In der Betrachtung des 2. Quartals 2024 zeigt sich bei
der Umsatzentwicklung ein ähnliches Bild wie im
Halbjahreszeitraum. Der Umsatz stieg in diesem Quartal um
TEUR 12.633 gegenüber dem Vorjahresquartal auf TEUR
85.805 (+17 %). Der Mengeneffekt führte zu einem
Umsatzanstieg von 16 % und war somit noch einmal deutlich
stärker als in der Betrachtung des gesamten
Halbjahres. Preiseffekte waren überwiegend zu
vernachlässigen.
Produktseitig entspricht die Umsatzentwicklung im 2.
Quartal im Wesentlichen auch der Entwicklung im
Halbjahreszeitraum.
Das EBITDA des 2. Quartals 2024 ist deutlich gestiegen
und zeigt einen ähnlichen Vergleich wie im
Halbjahreszeitraum. Im 2. Quartal 2024 lag das EBITDA bei
TEUR 22.843 und damit TEUR 7.907 über dem Vorjahr.
Analog der Halbjahresanalyse stieg die EBITDA-Marge auch im
Zeitraum April bis Juni 2024 mit 26,6 % deutlich im
Vergleich zum Vorjahreswert von 20,4 %.
Bei der Stichtagsbetrachtung des Vorratsvermögens
gilt die gleiche Aussage wie für den
Sechsmonatszeitraum.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Außenumsätze | 46.038 | 41.848 | 103.375 | 91.147 |
| EBITDA | 2.410 | 3.055 | 5.190 | 4.857 |
| EBITDA-Marge | 5,2 % | 7,3 % | 5,0 % | 5,3 % |
| Vorräte | 56.072 | 46.338 | 56.072 | 46.338 |
Im Segment Basics &Intermediates war wie erwartet
ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. Im 1. Halbjahr 2024
wurden TEUR 91.147 und somit TEUR 12.228 weniger als im
Vorjahr umgesetzt. Während der Mengeneffekt in einem
Umsatzrückgang von ca. -5 % resultierte, verringerte
der Preiseffekt den Umsatz um -6 %. Insgesamt hat vor allem
der Rückgang der Energiekosten und sonstiger
wesentlicher Rohstoffe dazu geführt, dass
Verkaufspreise durch hinterlegte Preisgleitklauseln
reduziert und damit Kostenminderungen an die Kunden
weitergegeben wurden. Verstärkt wurde der
Umsatzrückgang durch gezielte Mengenreduzierungen in
einzelnen Produktbereichen, wobei die Mengeneffekte nach
Produktbereichen differenziert betrachtet werden
müssen. Auch im aktuellen Geschäftsjahr gilt die
Maßgabe, dass Mengenreduzierungen bewusst in Kauf
genommen werden, wenn der Markt keine profitable
Preisgestaltung zulässt.
Trotz Rückgang und Stabilisierung des Kostenniveaus
sind einige Produkte im Segment Basics &Intermediates
starker asiatischer Konkurrenz ausgesetzt, die wesentlich
geringere Energie- und CO2-Kosten zu verarbeiten hat und
unter anderen ESG-Rahmenbedingungen als Alzchem arbeitet.
Mit den Preisen dieser Wettbewerber kann und will Alzchem
nicht mitgehen, da sie nach der Überzeugung des
Unternehmens kein ökonomisch nachhaltiges Arbeiten
zulassen. Einige Kunden weichen infolgedessen auf die
asiatische Konkurrenz aus und platzieren geringere
Volumenbestellungen bei der Alzchem. Wie nachhaltig die
asiatische Konkurrenz dieses Preisniveau durchhalten kann,
bleibt abzuwarten. Alzchem hat sich bewusst dazu
entschlossen, geringere Verkaufsmengen zugunsten
wirtschaftlich tragfähiger Verkaufspreise in Kauf zu
nehmen, solange daraus in Summe kein negativer Einfluss auf
die Verbundproduktion resultiert.
Der Produktbereich NITRALZ
® mit Anwendungen in der Pharma-, Agro-
sowie Basischemikalien-Industrie steht in besonders starkem
Preiswettbewerb mit asiatischer Konkurrenz. Hier sank der
Umsatz infolge einer Kombination aus Mengen- und
Preisreduzierungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Umsätze sind hier vor allem mit Kunden zu realisieren,
die Liefertreue, Qualität und die zuverlässige
Einhaltung von ESG-Kriterien vor kurzfristige Kosteneffekte
stellen. Alzchem will sich auch im NITRALZ
®-Bereich zunehmend weg von
Standardanwendungen hin zu Spezialanwendungen ausrichten,
um hier einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil
gegenüber der Dumping-Konkurrenz aus Asien zu
erlangen. Erste neue Produktspezifikationen werden bereits
zusammen mit Kunden geprüft.
Auch die Umsätze im Metallurgiegeschäft lagen
unter dem Niveau des Vorjahres. Hier wurden fast alle
Kunden mittlerweile auf Preisgleitklauseln umgestellt,
durch welche die im Vergleich zum Vorjahr geringeren
Energie- und Rohstoffkosten auch in der Preissetzung
Berücksichtigung finden. Dennoch sind auch kleinere
Mengenrückgänge zu verzeichnen gewesen. Saisonal
auftretende Konkurrenz aus Osteuropa, aber auch die
allgemeine wirtschaftliche Lage der europäischen
Stahlproduzenten waren hier die wesentlichen Ursachen.
Im Pharma-Bereich (Building Block Dicyandiamid), in dem
Alzchem der einzige Produzent in Europa ist, lag der Umsatz
durch eine Kombination von Mengen- und Preiseffekten
ebenfalls unter dem Vorjahresniveau. Obwohl die
europäische Preissetzung deutlich über derjenigen
der asiatischen Konkurrenz liegt, stellen die
verlässliche Qualität, Liefertreue und
Liefergeschwindigkeit der Alzchem einen Wettbewerbsvorteil
dar, dem die Kunden weiterhin vertrauen - wenn auch auf
reduziertem Niveau.
Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung im Bereich der
Landwirtschaft mit dem Düngemittel Perlka
®. Durch eine deutliche Erholung der
Nachfrage konnte der Umsatz trotz leicht reduzierten
Preisniveaus erheblich gesteigert werden. Aufgrund der
besseren Spezifikation des Produktes sind die Kunden
bereit, einen Aufpreis gegenüber billigeren
Alternativangeboten zu bezahlen. Nach wie vor sind es
insbesondere erdgasbasierte Produkte aus Russland, die zu
wesentlich geringeren Preisen verfügbar sind, da die
Einfuhr von (erdgasbasierten) Düngemitteln weiterhin
keinem EU-Embargo unterliegt.
Trotz deutlichen Umsatzrückgangs liegt das EBITDA
mit TEUR 4.857 lediglich TEUR 333 unter dem Niveau des
Vorjahres. Der bewusste Verzicht auf Geschäfte mit
geringeren Margen und auf den Preiskampf mit asiatischen
oder russischen Konkurrenten wirkt sich damit positiv auf
die EBITDA-Marge aus, die von 5,0 % im Vorjahr auf 5,3 % im
aktuellen Berichtszeitraum gestiegen ist. Hier zeigen die
konsequente Preisstrategie und das im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum stabilisierte Kostenniveau ihre Wirkung.
Das Vorratsvermögen des Segments liegt bei TEUR
46.338 und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von TEUR
56.072. Eine wesentliche Ursache für den Abbau der
Bestände liegt im Rückgang der Kosten für
Energie und weitere zentrale Rohstoffe gegenüber dem
Vorjahresniveau. Zudem zeigen sich die Ergebnisse des
strikten Working-Capital-Managements mit Konzentration auf
geringere Lagerhaltungen und niedrigere Sicherheitspuffer
im Einkaufsund Verkaufsbereich. Des Weiteren führt
auch die bessere Verfügbarkeit der Logistik dazu, dass
Vorräte schneller und zeitgenauer ausgeliefert werden
können.
In der Betrachtung des 2. Quartals 2024 zeigt sich bei
der Umsatzentwicklung ein ähnliches Bild wie im
Halbjahreszeitraum. Im 2. Quartal 2024 musste ein
Umsatzrückgang im Segment hingenommen werden. Der
Umsatz lag bei TEUR 41.848 und somit TEUR 4.190 unter dem
Vorjahr. Die Gründe hierfür sind bereits in den
Erläuterungen zum 1. Halbjahr 2024 enthalten und
treffen auch auf das 2. Quartal 2024 zu. Allerdings zeigten
sich die Mengen im Vergleich zum Vorjahr etwas stabiler.
Der Mengeneffekt führte im 2. Quartal zu einem
Umsatzrückgang von nur ca. 3 % und fiel somit
niedriger aus als im 6-Monatszeitraum.
Auch produktseitig entspricht die Umsatzentwicklung im
2. Quartal der Entwicklung im Halbjahreszeitraum.
Beim EBITDA zeigt sich ein anderes Bild als beim Umsatz.
Das EBITDA lag im 2. Quartal 2024 bei TEUR 3.055 und somit
TEUR 645 bzw. 27 % über dem Vorjahresniveau. Folglich
entwickelte sich auch die EBITDA-Marge positiv und
erhöhte sich von 5,2 % im Vorjahr auf 7,3 % im
aktuellen Berichtszeitraum. Insbesondere im 2. Quartal
zeigen die konsequente Preisstrategie und das im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum stabilisierte Kostenniveau ihre
Wirkung. Der geringere Mengenrückgang als im
kompletten 1. Halbjahr 2024 bei gleicher Preistendenz trug
ebenfalls zur verbesserten Ertragslage bei.
Bei der Stichtagsbetrachtung des Vorratsvermögens
gilt die gleiche Aussage wie für den
Sechsmonatszeitraum.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Außenumsätze | 7.389 | 8.538 | 14.701 | 16.342 |
| EBITDA | 438 | 848 | 913 | 1.386 |
| EBITDA-Marge | 5,9 % | 9,9 % | 6,2 % | 8,5 % |
| Vorräte | 3.589 | 3.805 | 3.589 | 3.805 |
Das Segment Other &Holding erzielte mit TEUR 16.342
einen Umsatzanstieg um TEUR 1.641 im Vergleich zum Vorjahr.
Dies entspricht im Wesentlichen der Weitergabe der
Kostensteigerungen an die Chemiepark-Kunden. Die in
Anspruch genommenen Leistungen der Chemiepark-Kunden der
Alzchem hatten vornehmlich variablen Charakter
(Energieversorgung, technische Dienstleistungen und
Netzbetrieb).
Das EBITDA des Segments lag mit TEUR 1.386 TEUR 473
über dem Niveau des Vorjahres.
Das Vorratsvermögen zum Stichtag des
Betrachtungszeitraums betrug TEUR 3.805. Hierbei handelt es
sich im Wesentlichen um Hilfs- und
Betriebsstoffeinlagerungen der Chemieparkkunden.
Die Ausführungen zum Sechsmonatszeitraum gelten
auch für das 2. Quartal 2024.
Das Managementsystem zur Erfassung von Risiken und
Chancen sowie die Maßnahmen zur Risikobegrenzung
wurden im zusammengefassten Lagebericht 2023 detailliert
beschrieben. Dort wurden auch die wesentlichen Risiken und
Chancen erläutert, die sich im Zuge der
geschäftlichen Aktivitäten ergeben. Im 1.
Halbjahr 2024 kam es zu keinen signifikanten
Änderungen in der Chancen- und Risikostruktur der
Alzchem.
Im zusammengefassten Lagebericht zum 31. Dezember 2023
hat Alzchem erstmalig und freiwillig in Anlehnung an die
neu verabschiedeten European Sustainability Reporting
Standards (ESRS) über die nichtfinanziellen Belange
des Unternehmens berichtet. Das Feedback zu dieser
erstmaligen Initiative war durchweg positiv und
stößt bei Investoren, aber auch anderen
Stakeholdern, vor allem im europäischen Raum, auf
angeregtes Interesse. An den Aussagen in dieser
Nachhaltigkeitserklärung hat sich im 1. Halbjahr 2024
nichts Grundlegendes geändert. Als
verantwortungsbewusstes Unternehmen im bayerischen Raum
wollen wir unsere Stakeholder jedoch auch im Rahmen dieser
Halbjahresberichterstattung zum 30. Juni 2024 über die
aktuellen Nachhaltigkeitsaktivitäten des
Geschäftsjahres 2024 informieren. Zur Abdeckung des
gesamten 6-Monatszeitraumes wird auch über die
Aktivitäten berichtet, die bereits in der
Quartalsmittelung der Alzchem Group AG zum 31. März
2024 erläutert wurden.
Mit der Implementierung der SAP Software Sustainability
Footprint Management (SFM) möchte Alzchem als eines
der ersten Unternehmen in der Lage sein,
CO2-Fußabdrücke in einer integrierten
SAP-Softwarelandschaft zu berechnen. Auf dem Weg dorthin
wurde zusammen mit SAP eine Machbarkeitsstudie (Proof of
Concept) gestartet. Dafür wurden erste reale
Produktionsprozesse in dem neuen SAP-Modul modelliert und
CO2-Fußabdrücke ermittelt. Die Entwicklung der
benötigten Funktionalitäten findet in engem
Austausch mit SAP statt.
Die ersten Eindrücke der Machbarkeitsstudie sind
durchaus erfolgversprechend. Sobald die aktuelle
Projektphase abgeschlossen und die ersten
Produktionsprozesse implementiert worden sind, sollen
weitere Produktionsprozesse modelliert und umgesetzt
werden.
Alzchem möchte bis zum Ende des aktuellen
Geschäftsjahres die Modellierung und Berechnung von
CO2-Fußabdrücken in SAP SFM von einer externen
Zertifizierungsstelle prüfen lassen, sodass
zukünftig auditierte Ergebnisse ausgewählter
Produkte nachgewiesen werden können. Hiermit wird
Alzchem in die Lage versetzt, den Kunden, aber auch der
Öffentlichkeit strukturierte Informationen über
einen produktspezifischen CO2-Fußabdruck in einem
digitalen und verifizierbaren Prozess zur Verfügung zu
stellen.
Die Auszubildenden von heute bilden das Fundament
für die erfolgreiche Entwicklung der Alzchem von
morgen. Als wichtige Investition in die Zukunft betrachtet
die Alzchem daher den Bau eines neuen, hochmodernen
Ausbildungstechnikums für angehende Chemikanten am
Standort Trostberg mit einer Gesamtfläche von rund 600
Quadratmetern. Chemikanten sind in der Produktion für
die großtechnische Herstellung der vielfältigen
Produktpalette der Alzchem verantwortlich. In die moderne
Einrichtung mit Vorbildcharakter, die voraussichtlich Ende
2025 in den Ausbildungsbetrieb integriert werden soll,
werden ca. EUR 2,8 Mio. fließen, um junge Menschen zu
qualifizierten Nachwuchskräften auszubilden. Von der
Ausbildung auf höchstem Niveau werden neben Alzchem
auch zahlreiche internationale Konzerne profitieren, die
ihre jungen Mitarbeiter seit jeher von Alzchem ausbilden
lassen. Das Unternehmen ist einer der größten
Ausbilder in der Region und stolz auf die im
Branchenvergleich hohe Ausbildungsquote von 9 % an den
deutschen Standorten. Jährlich beginnen bis zu 50
Auszubildende ihre Ausbildung in kaufmännischen,
metall- und elektrotechnischen sowie chemischen und
logistischen Bereichen der Alzchem. Spatenstich für
das neue Ausbildungstechnikum soll im Sommer dieses Jahres
sein.
Nachhaltigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte als
ein Teil davon sind für Alzchem in allen Bereichen der
Lieferkette von besonderer Bedeutung. Insofern erfüllt
Alzchem alle Vorgaben des seit dem 1. Januar 2024 für
sie geltenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes
("LkSG"). Insbesondere hat das Unternehmen ein
Risikomanagement zur Einhaltung der menschenrechtlichen
Sorgfaltspflichten eingerichtet. Koordiniert wird dieses
vom Beauftragten für Menschenrechte, der die für
die Einhaltung der Menschenrechte relevanten Regeln und die
von Alzchem hierzu eingegangenen Selbstverpflichtungen
überwacht und das Risikomanagement zur Einhaltung der
menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten kontinuierlich
verbessert. Die von Alzchem abgegebene
Grundsatzerklärung zum Umgang mit den Menschenrechten
verdeutlicht das unternehmensspezifische Engagement
für die Achtung der Menschenrechte, wie sie sich
bereits in anderen Unternehmensrichtlinien wie der
Unternehmensleitlinie, dem Lieferanten Code-of-Conduct
sowie der etablierten USGQ-Politik zu Umwelt, Sicherheit,
Gesundheit und Qualität widerspiegelt.
Im Rahmen der regelmäßigen Risikoanalyse
identifiziert Alzchem menschenrechtliche Risiken, die
aufgrund ihrer potenziellen Schwere und der
Einflussmöglichkeiten als prioritär betrachten
werden. Dies sind aktuell insbesondere der
Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit der
Alzchem-Beschäftigten, der Umweltschutz, die
Produktsicherheit und die (Nicht-)Einhaltung von
Menschenrechten in der Lieferkette. Die Ergebnisse der
Risikoanalysen fließen in die relevanten
Geschäftsprozesse und insbesondere in das
Lieferantenmanagementsystem ein. Dort, wo Risiken bestehen,
implementiert Alzchem geeignete
Präventionsmaßnahmen und wird sich bei
Verstößen in letzter Konsequenz auch von
Lieferanten trennen.
Alzchem wird seine menschenrechtlichen und
umweltbezogenen Sorgfaltspflichten kontinuierlich und
kooperativ weiterentwickeln und über den Stand der
Umsetzung regelmäßig berichten.
Alzchem versteht nachhaltiges Wirtschaften als
elementare Voraussetzung, um ihre ökonomische, soziale
und ökologische Leistung zu erhalten und
weiterzuentwickeln. Der Fahrplan zur Klimaneutralität
wurde mit einem Maßnahmenpaket entwickelt und der
Hauptversammlung im Mai 2023 zur Abstimmung vorgelegt.
Über 95 % der Aktionäre stimmten für die
Umsetzung der im Klimafahrplan definierten Maßnahmen
und unterstützen somit auch die gesellschaftliche
Verantwortung, die sich daraus ergibt.
Das Maßnahmenpaket wurde vom Vorstand gemeinsam
mit einem internen Nachhaltigkeitsgremium entwickelt. Die
angestrebte Klimaneutralität soll vor allem auf zwei
Wegen erreicht werden: durch die Unabhängigkeit von
fossilen Brennstoffen (Defossilisierung) und eine
klimaneutrale Produktion. Damit einher geht die Umstellung
der Verbrennungsprozesse auf erneuerbare Alternativen, etwa
in Form von Strom oder Wasserstoff.
Alzchem hat schon heute im Branchenvergleich niedrige
CO2-Emissionen im Produktionsprozess. In Summe kann derzeit
etwa ein Drittel der Gesamtemissionen intern als Rohstoff
eingesetzt und somit stofflich verwertet werden. Die
verbleibenden zwei Drittel der CO2-Emissionen in Höhe
von ca. 110.000 Tonnen (Basis: 2022) sollen sich
zukünftig drastisch reduzieren. Alzchem betrachtet
diese sogenannten Scope-1-Emissionen, also die Emissionen,
die im eigenen Unternehmen freigesetzt werden, als die
zentrale Stellschraube, an der mit aller Kraft gedreht
werden soll, um schnellstmöglich auf die "grüne
Null" (Net Zero) zu kommen. Sie stehen daher im Zentrum des
Klimafahrplans.
Folgende vier Grundsätze haben sich für den
grünen Weg der Alzchem herauskristallisiert:
| ― |
Alzchem will die Produktionskreisläufe effizienter schließen, |
| ― |
Alzchem will die Menge der benötigten Energie vermindern, |
| ― |
Alzchem will die in den Produktionsprozessen entstehende Abwärme intensiver nutzen und |
| ― |
Alzchem will jede Form von Ressourcenverschwendung vermeiden. |
Erreicht werden soll dies durch vier konkrete, aus den
oben genannten Grundsätzen abgeleitete
Maßnahmenpakete, die folgenden aktuellen Stand haben:
Hier geht es im Wesentlichen um neue Kesselhäuser
mit Nutzung des hochkonzentrierten CO2. Dazu gibt es
bereits erste Planungen.
Die geplante Wasserstoffleitung zur Nutzung von in der
Produktion frei werdendem Wasserstoff ist bereits im Bau
und wird voraussichtlich noch in 2024 in Betrieb gehen. Die
Prüfung der Szenarien für den schwedischen
Kalkofen läuft bereits. Da hier größere
Investitionen und mehrere Parteien involviert sind, wird
die Umsetzung dieser Maßnahme noch etwas Zeit in
Anspruch nehmen. Im Klimafahrplan wurde dies bereits
berücksichtigt.
Die Nutzung von Abwärme aus unseren
Produktionsanlagen wurde und wird stetig erweitert. Durch
die Umsetzung der ersten Projekte zeichnet sich bereits ein
geringerer CO2-Ausstoß ab.
Alzchem möchte jede Form von
Ressourcenverschwendung vermeiden. Kühlwasser ist hier
ein wichtiges Stichwort. Durch die Umsetzung verschiedener
Projekte wurde bereits im Jahr 2023 eine direkte
Kühlwassereinsparung von ca. 15 % erreicht. Zum
Beispiel wird Kühlwasser durch bereits umgesetzte
Projekte mehrfach genutzt. Zudem wurden auch direkte
Einsparungen in der Größenordnung von ca. 17 %
bereits im Geschäftsjahr 2023 erreicht.
Alzchem hat mit dem Klimafahrplan ein kraftvolles
Instrumentarium entwickelt, das am Ende eine stolze Bilanz
aufweisen wird: Die oben beschriebenen
Maßnahmenpakete sollen bis 2030 zu einer
CO2-Reduktion von rund 90.000 Tonnen pro Jahr führen.
Das sind mehr als 75 % unserer heutigen jährlichen
CO2-Emissionen. Die ersten Ziele sind mit Einsparungen im
Bereich Scope 1 mit -3,4 % und im Bereich Scope 2 mit
-19,1% bereits erreicht. Aufgrund der Transformation des
Produktionsprogramms weg von den Basics &Intermediates
hin zu den Spezialitäten wird die Realisierung von
Scope-2-Einsparungen damit wesentlich schneller vollzogen
als ursprünglich geplant.
Am Standort Trostberg steht ein neuer Photovoltaik-Park
kurz vor der Fertigstellung und Inbetriebnahme. Auf einer
Fläche von 19.000 m
2 wurden 2.721 PV-Module mit einer
Gesamtleistung von ca. 1.300 kWp installiert.
Das Projekt unterstützt die Nachhaltigkeitsziele
der Alzchem in mehrfacher Hinsicht. Durch den erhöhten
Anteil grüner Energie verbessert sich der
CO2-Fußabdruck der Alzchem. Damit geht Alzchem einen
weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Gleichzeitig profitieren insbesondere die
Alzchem-Mitarbeiter von dem Projekt. Durch die Errichtung
von PV-Carports werden weitere 200
Mitarbeiter-Parkplätze zur Verfügung gestellt.
Geschützt vor Witterungseinflüssen kann
künftig komfortabel geparkt werden. Zugleich werden
anfänglich 36 Ladepunkte installiert, um der
steigenden Zahl der E-Fahrzeughalter innerhalb des
Unternehmens gerecht zu werden. Das Tanken der E-Fahrzeuge
ist für Alzchem-Mitarbeiter kostenlos. Dadurch schafft
Alzchem für seine Mitarbeiter einen zusätzlichen
Anreiz für den Wandel hin zur Elektromobilität.
Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 30. Juli 2024 wurde die im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 getroffene Prognose
in Bezug auf das EBITDA und die EBITDA-Marge erhöht.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über
die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023
prognostizierten und nunmehr teilweise angehobenen
Ziel-Werte der finanziellen Leistungsindikatoren des
Konzerns für das Geschäftsjahr 2024:
| Einheit | 2023 | Ursprüngliche Prognose 2024 | Angepasste Prognose 2024 | |
| Konzernumsatz | Mio. EUR | 540,6 | Wachsend auf ca. EUR 570 Mio. | Wachsend auf ca. EUR 570 Mio. |
| Bereinigtes EBITDA* | Mio. EUR | 81,4 | Wachsend auf ca. EUR 90 Mio. | Wachsend auf über EUR 100 Mio.; wahrscheinlich lineare Entwicklung des Halbjahres- EBITDA |
| Bereinigte EBITDAMarge* | % | 15,1 | Wachsend auf 15,8 % | Wachsend auf über 17,5 % |
| Vorratsvermögen | Mio. EUR | 107,5 | Stabil | Stabil |
| Vorratsintensität (bisher Vorratsquote) | % | 19,9 | Stabil | Stabil |
| EK-Quote | % | 38,5 | Stark wachsend | Stark wachsend |
* Bereinigungen wurden nicht vorgenommen.
Vor dem Hintergrund der erzielten Kennzahlen im 1.
Halbjahr 2024 haben wir unsere Erwartungen für die
Kennzahl EBITDA nach oben angepasst und sehen den
Umsatzanstieg weiterhin unverändert.
Auch wenn sich der prognostizierte Umsatzzuwachs
gegenüber der bisherigen Prognose nicht geändert
hat, so sehen und erwarten wir dennoch einen
geänderten Produktmix im Umsatz, der sich auch aus den
Entwicklungen des 1. Halbjahres ableitet. In der
ursprünglichen Prognose sind wir bereits von einem
Umsatzanstieg im Segment Specialty Chemicals und einem
leichten (preisbedingten) Umsatzrückgang im Segment
Basics &Intermediates ausgegangen. Wir sehen
allerdings, dass wir den Umsatz im Segment Specialty
Chemicals bereits deutlich konsequenter steigern konnten
und erwarten diese Entwicklung auch für das 2.
Halbjahr 2024, auch wenn die Wachstumsraten gegenüber
dem 2. Halbjahr des Vorjahres aufgrund der bestehenden sehr
guten Anlagenauslastung in beiden Vergleichsperioden nicht
mehr so deutlich wie im 1. Halbjahr 2024 ausfallen
dürften. Wenn die wesentlichen Wachstumstreiber
Dietary Supplements, Animal Nutrition und Verteidigung wie
erwartet bestehen bleiben, sehen wir auch in fast allen
anderen Produktbereichen des Segmentes ein Wachstum
gegenüber dem Vorjahr. Einzig im Bereich Custom
Manufacturing der Mehrzweckanlagen erwarten wir die
Erholung basierend auf Kundengesprächen erst im
Geschäftsjahr 2025, wenngleich die Umsätze im 2.
Halbjahr bereits über denen des 1. Halbjahres 2024
liegen dürften. Demgegenüber ist der Effekt im
Segment Basics &Intermediates bedingt durch die
Preisformeln und auch geringere Menge etwas deutlicher
ausgefallen - allerdings erwarten wir keinen weiteren
wesentlichen Rückgang. Die aktuellen Prognosen im
Düngemittelbereich sollten auch zu einer
Stabilisierung des Umsatzes beitragen. Wir weisen
allerdings darauf hin, dass die abgegebene Umsatzprognose
von ca. EUR 570 Mio. nach aktuellen Erkenntnissen
voraussichtlich die obere Grenze darstellt und der
tatsächliche Umsatz vielleicht leicht unterhalb dieses
Betrages liegen könnte. Hierfür werden wir vor
allem die Entwicklungen im Produktbereich NITRALZ
® und in der Stahlbranche beobachten
müssen. Insbesondere für die Stahlbranche gehen
wir aktuell nicht von einem zusätzlichen Abschwung der
konjunkturellen Lage aus.
Die stärkere Verschiebung im erwarteten Produktmix
hin zu den höhermargigen Produkten des Segmentes
Specialty Chemicals bei gleichbleibender kumulierter
Umsatzprognose ist ausschlaggebend für die
Erhöhung der Prognose des EBITDA. Die bisherige
Prognose eines Wachstums auf ca. EUR 90 Mio. passen wir
nach oben an und erwarten mit einem EBITDA von über
EUR 100 Mio. EUR eine wahrscheinlich lineare Entwicklung
des Halbjahres-EBITDA 2024. Das EBITDA im 1. Halbjahr 2024
hat sich durch den geänderten Produktmix bereits
deutlich verbessert gegenüber dem Vorjahr.
Insbesondere zeigt sich der positive Einfluss von konstant
auf hohem Produktionsniveau laufenden Anlagen auf die
Ertragslage. Hierdurch konnten wesentliche
Effizienzverbesserungen erreicht werden, die sich in
niedrigeren Herstellkosten zeigen. Zudem gehen wir aktuell
davon aus, dass die Energie- und Rohstoffpreise stabil auf
dem aktuellen Niveau verharren und nicht wieder ansteigen.
Der Tarifabschluss in der chemischen Industrie mit einer
Steigerung von 2,00 % ab September 2024 sowie der Anstieg
ergebnis- und aktienkursabhängiger Vergütungen
sind bereits Teil dieser Prognose. Trotz der verbesserten
Ertragslage verfolgen wir weiterhin ein striktes
Kostenmanagement. Auf Segmentsicht betrachtet erwarten wir
somit die Specialty Chemicals weiterhin als den
wesentlichen Treiber des EBITDA-Wachstums im 2. Halbjahr.
Für das EBITDA im Segment Basics &Intermediates
erwarten wir eine Stagnation auf dem aktuellen Niveau -
auch hier bleibt die Entwicklung im Produktbereich NITRALZ
® eine wesentliche Variable.
Die Erhöhung der Prognose des EBITDA bei
gleichbleibendem Umsatz führt entsprechend auch zur
Anhebung der prognostizierten EBITDA-Marge. Unter
Berücksichtigung der prognostizierten Kennzahlen
passen wir die Prognose der steigenden EBITDA-Marge von ca.
15,8 % auf über 17,5 % an.
Für die finanziellen Leistungsindikatoren
Vorratsvermögen, Vorratsintensität und
Eigenkapitalquote bleibt unsere bisherige Prognose
bestehen.
Im Vorratsvermögen gehen wir weiterhin von einem
stabilen Preisniveau aus und erwarten eine ähnliche
Entwicklung im Vergleich zum 31. Dezember 2023. Auch wenn
durch die angehobene EBITDA-Prognose und die aktuelle
Zinsentwicklung für die Bewertung der
Pensionsverpflichtungen ein weiterer Anstieg im
Eigenkapital erwartet wird, gehen wir aktuell auch von
einem Anstieg der Bilanzsumme aus, so dass wir die Prognose
für die Kennzahl Eigenkapitalquote unverändert
lassen.
Alle weiteren im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023
getroffenen Angaben zur Prognose gelten weiterhin.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung dieser
Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-,
Vermögens- und Finanzlage des Alzchem-Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind.
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Umsatzerlöse | 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 9.105 | 12.682 | 10.021 | 6.162 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.906 | 3.731 | 7.480 | 7.289 |
| Materialaufwand | -62.374 | -57.999 | -138.533 | -111.236 |
| Personalaufwand | -36.012 | -42.468 | -71.274 | -83.056 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -21.352 | -25.117 | -47.936 | -53.484 |
| EBITDA | 17.872 | 27.020 | 36.789 | 51.930 |
| Abschreibungen | -6.335 | -6.453 | -12.655 | -12.988 |
| EBIT | 11.537 | 20.567 | 24.134 | 38.942 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 106 | 687 | 155 | 979 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.661 | -1.366 | -3.542 | -2.820 |
| Finanzergebnis | -1.555 | -679 | -3.387 | -1.841 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 9.982 | 19.888 | 20.747 | 37.101 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -2.742 | -5.461 | -5.797 | -10.437 |
| Konzernperiodenergebnis | 7.240 | 14.427 | 14.950 | 26.664 |
| Nicht beherrschende Anteile am Konzernperiodenergebnis | 43 | 42 | 85 | 85 |
| Anteile der Aktionäre der Alzchem Group AG am Konzernperiodenergebnis | 7.197 | 14.385 | 14.865 | 26.579 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)* | 0,71 | 1,41 | 1,46 | 2,61 |
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Konzernperiodenergebnis | 7.240 | 14.427 | 14.950 | 26.664 |
| Sonstiges Ergebnis | ||||
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||||
| Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | 1.471 | 1.511 | -1.544 | 6.296 |
| Latente Steuern | -412 | -423 | 432 | -1.763 |
| Summe der Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 1.059 | 1.088 | -1.112 | 4.533 |
| Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||||
| Ergebnis aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung | -467 | 229 | -766 | 7 |
| Latente Steuern | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe der Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | -467 | 229 | -766 | 7 |
| Sonstiges Ergebnis | 592 | 1.317 | -1.878 | 4.540 |
| Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Anteile der Aktionäre der Alzchem Group AG am sonstigen Ergebnis | 592 | 1.317 | -1.878 | 4.540 |
| Konzerngesamtergebnis | 7.832 | 15.744 | 13.072 | 31.204 |
| Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Konzerngesamtergebnis | 43 | 42 | 85 | 85 |
| Anteile der Aktionäre der Alzchem Group AG am Konzerngesamtergebnis | 7.790 | 15.702 | 12.987 | 31.119 |
| Vermögenswerte in TEUR | 31.12.2023 | 30.06.2024 |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.664 | 3.702 |
| Sachanlagen | 177.281 | 179.138 |
| Leasing-Nutzungsrechte | 4.855 | 4.383 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 6 | 6 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.369 | 1.348 |
| Latente Steueransprüche | 20.921 | 18.923 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 208.096 | 207.500 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 107.478 | 107.918 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 75.212 | 76.884 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 0 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 19.239 | 24.025 |
| Ertragsteueransprüche | 2.769 | 1.031 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 11.883 | 46.067 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 216.581 | 255.925 |
| Summe Vermögenswerte | 424.677 | 463.425 |
| Eigenkapital und Schulden in TEUR | 31.12.2023 | 30.06.2024 |
| Eigenkapital | ||
| Kapital und Rücklagen | ||
| Gezeichnetes Kapital | 101.763 | 101.763 |
| Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition | -88.459 | -88.459 |
| Kapitalrücklage | 24.981 | 24.981 |
| Übriges kumuliertes Eigenkapital | -21.639 | -17.099 |
| Bilanzgewinn | 144.979 | 159.346 |
| 161.625 | 180.532 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 1.934 | 2.020 |
| Summe Eigenkapital | 163.559 | 182.552 |
| Schulden | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 100.294 | 94.692 |
| Sonstige Rückstellungen | 19.691 | 22.146 |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 48.665 | 44.249 |
| Leasingverbindlichkeiten | 3.377 | 2.857 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 171 | 0 |
| Latente Steuerschulden | 6.289 | 6.986 |
| Summe langfristige Schulden | 178.487 | 170.930 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Sonstige Rückstellungen | 3.537 | 3.704 |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 8.833 | 9.303 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.613 | 1.661 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 31.554 | 51.471 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 28.930 | 31.337 |
| Ertragsteuerschulden | 8.164 | 12.467 |
| Summe kurzfristige Schulden | 82.631 | 109.943 |
| Summe Schulden | 261.118 | 280.873 |
| Summe Eigenkapital und Schulden | 424.677 | 463.425 |
| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Rev. Acquisition | Kapitalrücklage | Übriges kumuliertes Eigenkapital | Bilanzgewinn | Eigene Anteile | |
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Stand am 01.01.2023 | 101.763 | -87.451 | 24.981 | -15.316 | 121.044 | -1.009 |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | 0 | -10.685 | 0 |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | 0 | 0 | -10.685 | 0 |
| Aktienorientierte Vergütung Mitarbeiter | 0 | -1.009 | 0 | 0 | 0 | 1.009 |
| Konzernperiodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 14.865 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | -1.878 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -1.878 | 14.865 | 0 |
| Stand am 30.06.2023 | 101.763 | -88.460 | 24.981 | -17.194 | 125.223 | 0 |
| Stand am 01.01.2024 | 101.763 | -88.459 | 24.981 | -21.639 | 144.979 | 0 |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.212 | 0 |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.212 | 0 |
| Aktienorientierte Vergütung Mitarbeiter | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Konzernperiodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 26.579 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 4.540 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 4.540 | 26.579 | 0 |
| Stand am 30.06.2024 | 101.763 | -88.459 | 24.981 | -17.099 | 159.346 | 0 |
| Anteile der Aktionäre der Alzchem Group AG | Nicht beherrschende Anteile | Eigenkapital gesamt | |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Stand am 01.01.2023 | 144.012 | 1.934 | 145.946 |
| Dividende | -10.685 | 0 | -10.685 |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | -10.685 | 0 | -10.685 |
| Aktienorientierte Vergütung Mitarbeiter | 0 | 0 | 0 |
| Konzernperiodenergebnis | 14.865 | 85 | 14.950 |
| Sonstiges Ergebnis | -1.878 | 0 | -1.878 |
| Konzerngesamtergebnis | 12.987 | 85 | 13.072 |
| Stand am 30.06.2023 | 146.313 | 2.020 | 148.334 |
| Stand am 01.01.2024 | 161.625 | 1.934 | 163.559 |
| Dividende | -12.212 | 0 | -12.212 |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | -12.212 | 0 | -12.212 |
| Aktienorientierte Vergütung Mitarbeiter | 0 | 0 | 0 |
| Konzernperiodenergebnis | 26.579 | 85 | 26.664 |
| Sonstiges Ergebnis | 4.540 | 0 | 4.540 |
| Konzerngesamtergebnis | 31.119 | 85 | 31.205 |
| Stand am 30.06.2024 | 180.532 | 2.020 | 182.552 |
| 2. Quartal | 2. Quartal | 1. Halbjahr | 1. Halbjahr | |
| in TEUR | 2023 | 2024 | 2023 | 2024 |
| Konzernperiodenergebnis vor Steuern | 9.982 | 19.888 | 20.747 | 37.101 |
| Abschreibungen | 6.335 | 6.454 | 12.655 | 12.988 |
| Auszahlungen aus Pensionsrückstellungen | -403 | -471 | -967 | -1.104 |
| Gewinn aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten | 0 | -1 | -1 | -3 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen | 1.454 | 4.777 | 2.914 | 7.887 |
| Finanzergebnis | 1.555 | 679 | 3.387 | 1.841 |
| Erhaltene Zinsen | 53 | 359 | 76 | 502 |
| Gezahlte Zinsen | -813 | -593 | -1.527 | -1.177 |
| Gezahlte Ertragsteuern | -2.016 | -2.676 | -3.994 | -3.188 |
| Zunahme der Vorräte | -6.504 | -10.541 | -4.043 | -440 |
| Zu- (-)/Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 20.969 | 4.849 | 3.053 | -8.053 |
| Zu- (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen | -751 | 7.736 | 7.689 | 17.680 |
| Veränderung der sonstigen Bilanzpositionen | -291 | -81 | -175 | -205 |
| Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 29.570 | 30.379 | 39.814 | 63.829 |
| Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens | -3.768 | -5.543 | -8.577 | -12.439 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 29 | 2 | 0 | 4 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -3.739 | -5.541 | -8.577 | -12.435 |
| Free Cashflow | 25.831 | 24.838 | 31.238 | 51.394 |
| Ein- (+)/Auszahlungen (-) aus kurzfristigen Finanzierungslinien | -10.791 | 0 | -44.033 | 0 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehensverbindlichkeiten | 0 | 0 | 30.000 | 0 |
| Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten | -2.514 | -2.208 | -5.027 | -3.979 |
| Rückführung von Leasingverbindlichkeiten | -440 | -425 | -896 | -898 |
| Dividendenzahlungen | -10.685 | -12.212 | -10.685 | -12.212 |
| Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | -171 | -171 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -24.430 | -14.845 | -30.812 | -17.260 |
| Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | 1.401 | 9.993 | 426 | 34.134 |
| Finanzmittelfonds am Beginn der Periode (zum Stichtagskurs des Vorjahres) | 8.126 | 35.998 | 9.243 | 11.883 |
| Veränderungen durch Wechselkursänderungen | -228 | 76 | -370 | 50 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 9.299 | 46.067 | 9.299 | 46.067 |
| Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | 1.401 | 9.993 | 426 | 34.134 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten
für das 2. Quartal 2023:
| in TEUR | Specialty Chemicals | Basics &Intermediates | Other &Holding | Konsolidierung | Konzern |
| Außenumsätze | 73.172 | 46.038 | 7.389 | 0 | 126.599 |
| EBITDA | 14.936 | 2.410 | 438 | 88 | 17.872 |
| EBITDA-Marge | 20,4 % | 5,2 % | 5,9 % | 14,1 % | |
| Abschreibungen | -6.335 | ||||
| EBIT | 11.537 | ||||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 106 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.661 | ||||
| Finanzergebnis | -1.555 | ||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 9.982 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2023 | 67.479 | 56.072 | 3.589 | -648 | 126.492 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten
für das 2. Quartal 2024:
| in TEUR | Specialty Chemicals | Basics & Intermediates | Other & Holding | Konsolidierung | Konzern |
| Außenumsätze | 85.805 | 41.848 | 8.538 | 0 | 136.191 |
| EBITDA | 22.843 | 3.055 | 848 | 274 | 27.020 |
| EBITDA-Marge | 26,6 % | 7,3 % | 9,9 % | 19,8 % | |
| Abschreibungen | -6.453 | ||||
| EBIT | 20.567 | ||||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 687 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.366 | ||||
| Finanzergebnis | -679 | ||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 19.888 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2024 | 60.314 | 46.338 | 3.805 | -2.539 | 107.918 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten
für das 1. Halbjahr 2023:
| in TEUR | Specialty Chemicals | Basics & Intermediates | Other & Holding | Konsolidierung | Konzern |
| Außenumsätze | 158.955 | 103.375 | 14.701 | 0 | 277.031 |
| EBITDA | 30.955 | 5.190 | 913 | -269 | 36.789 |
| EBITDA-Marge | 19,5 % | 5,0 % | 6,2 % | 13,3 % | |
| Abschreibungen | -12.655 | ||||
| EBIT | 24.134 | ||||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 155 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -3.542 | ||||
| Finanzergebnis | -3.387 | ||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 20.747 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2023 | 67.479 | 56.072 | 3.589 | -648 | 126.492 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten
für das 1. Halbjahr 2024:
| in TEUR | Specialty Chemicals | Basics & Intermediates | Other & Holding | Konsolidierung | Konzern |
| Außenumsätze | 178.766 | 91.147 | 16.342 | 0 | 286.255 |
| EBITDA | 45.527 | 4.857 | 1.386 | 160 | 51.930 |
| EBITDA-Marge | 25,5 % | 5,3 % | 8,5 % | 18,1 % | |
| Abschreibungen | -12.988 | ||||
| EBIT | 38.942 | ||||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 979 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -2.820 | ||||
| Finanzergebnis | -1.841 | ||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 37.101 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2024 | 60.314 | 46.338 | 3.805 | -2.539 | 107.918 |
Segmentberichterstattung nach Regionen:
| in TEUR | Inland | Ausland | Konzern |
| Außenumsätze 2. Quartal 2023 | 35.765 | 90.834 | 126.599 |
| Außenumsätze 2. Quartal 2024 | 41.724 | 94.467 | 136.191 |
| Außenumsätze 1. Halbjahr 2023 | 78.461 | 198.570 | 277.031 |
| Außenumsätze 1. Halbjahr 2024 | 83.805 | 202.450 | 286.255 |
| Langfristige Vermögenswerte zum 30.06.2023 | 180.613 | 4.727 | 185.339 |
| Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2023 | 180.450 | 5.349 | 185.799 |
| Langfristige Vermögenswerte zum 30.06.2024 | 182.175 | 5.047 | 187.222 |
Gegenstand dieses verkürzten
Konzernzwischenabschlusses (Konzernzwischenabschluss) sind
die Alzchem Group AG, eine Kapitalgesellschaft nach
deutschem Recht mit Sitz in der Dr.-Albert-Frank-Str. 32,
83308 Trostberg, Deutschland, und deren Tochterunternehmen.
Das zuständige Registergericht befindet sich in
Traunstein (HRB 28592). Die Alzchem Group AG ist das
Mutterunternehmen der Alzchem-Gruppe und stellt diesen
Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 auf.
Die Unternehmen der Alzchem-Gruppe entwickeln,
produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller
Art und erbringen Dienstleistungen u. a. als
Chemieparkbetreiber. Aus den Basisrohstoffen Kohle, Kalk
und Strom werden in weiteren Produktionsschritten an den
Standorten Trostberg, Schalchen, Hart, Waldkraiburg und
Sundsvall (Schweden) vielseitig einsetzbare Produkte mit
typischer Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung in
höchster Qualität hergestellt. Des Weiteren
bestehen Vertriebseinheiten in Atlanta (USA), Shanghai
(China) und in Coventry (Vereinigtes Königreich).
Der Konzernzwischenabschluss der Alzchem Group AG zum
30. Juni 2024 wurde nach den Vorschriften des International
Accounting Standards Board (IASB), London, in
Übereinstimmung mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden
sind, aufgestellt. Die Interpretationen des IFRS
Interpretations Committee (vormals IFRIC und SIC) wurden
dabei angewendet. Dementsprechend wurde dieser
Konzernzwischenabschluss nach den Vorschriften des IAS 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt.
Der Konzernzwischenabschluss ist in Euro (EUR)
dargestellt, der funktionalen Währung der
Muttergesellschaft Alzchem Group AG. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit erfolgen die Zahlenangaben im
Konzernzwischenabschluss, sofern nicht anders angegeben, in
Tausend Euro (TEUR). Sämtliche Werte wurden
entsprechend kaufmännischer Rundung auf TEUR auf- oder
abgerundet, so dass sich einzelne Zahlen nicht immer genau
zur angegebenen Summe addieren.
Es wurden diejenigen Bestimmungen der International
Financial Reporting Standards (IFRS) angewendet, die bis
zum Bilanzstichtag 30. Juni 2024 zwingend anzuwenden waren.
Von einer vorzeitigen Anwendung noch nicht verpflichtend
per 30. Juni 2024 anzuwendender Standards wurde abgesehen.
Die Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses
der Alzchem Group AG zum 31. Dezember 2023 gelten
insbesondere im Hinblick auf die wesentlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend. Der
Konzernzwischenabschluss wurde unter der Prämisse der
Unternehmensfortführung aufgestellt.
Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2024 waren folgende
durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene
Standards und Interpretationen verpflichtend neu
anzuwenden:
| ― |
Änderungen an IAS 1 - Darstellung des Abschlusses (Klassifizierung von Schulden mit Nebenbedingungen als kurz- oder langfristig) |
Die Änderungen an IAS 1 sollen die Kriterien zur
Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
klarstellen. Zukünftig sollen ausschließlich
"Rechte", die am Ende der Berichtsperiode bestehen,
maßgeblich für die Klassifizierung einer Schuld
sein. Darüber hinaus wurden ergänzende Leitlinien
für die Auslegung des Kriteriums "Recht, die
Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate
zu verschieben" sowie Erläuterungen zum Merkmal
"Erfüllung" aufgenommen. Außerdem wird
hinsichtlich der Klassifizierung von Schulden als kurz-
oder langfristig klargestellt, dass nur Nebenbedingungen,
die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag
erfüllen muss, diese Klassifizierung beeinflussen. Die
Klarstellungen haben keine Auswirkungen auf die
Klassifizierung der Fristigkeiten von Schulden der
Alzchem-Gruppe. Allerdings muss ein Unternehmen im Anhang
Informationen offenlegen, die es den Abschlussadressaten
ermöglichen, das Risiko zu verstehen, dass
langfristige Schulden mit Nebenbedingungen innerhalb von
zwölf Monaten rückzahlbar werden könnten.
Die Darlehens- und Kreditverträge beinhalten die am
Kapitalmarkt üblichen Covenants-Vereinbarungen. Das
Nichteinhalten dieser Vereinbarungen bedeutet eine
Umgliederung der lang- in kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten. Das Unternehmen geht auf
Basis der aktuellen 12-Monats-Planung nicht von einer
Beeinträchtigung der Covenants-Vorgaben aus.
| ― |
Änderungen an IFRS 16 - Leasingverhältnisse (Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-lease-back-Transaktion) |
Die Änderung an IFRS 16 beinhaltet Vorgaben
für die Folgebewertung bei Leasingverhältnissen
im Rahmen eines Sale-and-lease-back (SLB) für
Verkäufer-Leasingnehmer. Hierdurch soll vor allem die
Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten vereinheitlicht
werden, um unangemessene Gewinnrealisierungen zu
verhindern. Grundsätzlich führt die Änderung
dazu, dass bei der Folgebewertung von
Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines SLB die zu
Laufzeitbeginn erwarteten Zahlungen zu berücksichtigen
sind. In jeder Periode wird die Leasingverbindlichkeit um
die erwarteten Zahlungen reduziert und die Differenz zu den
tatsächlichen Zahlungen erfolgswirksam erfasst.
Alzchem tritt nicht als Verkäufer-Leasingnehmer einer
Sale-and-lease-back-Transaktion auf. Die Änderung hat
daher keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Alzchem.
| ― |
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 - Kapitalflussrechnung/Finanzinstrumente (Angaben Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen) |
Durch die Änderungen an IAS 7/IFRS 7 sollen die
Transparenz von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen und
ihrer Auswirkungen auf die Verbindlichkeiten, Cashflows und
das Liquiditätsrisiko eines Unternehmens erhöht
werden. Die Änderungen ergänzen die bereits
bestehenden Angabeanforderungen dahingehend, dass
Unternehmen verpflichtet werden, qualitative und
quantitative Informationen über
Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten zur
Verfügung zu stellen. Die Änderung hat nach
aktuellem Stand keine Auswirkung auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Alzchem, da keine
Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen bestehen.
| Standards | Änderung betrifft | Anwendungspflicht ab | Übernahme durch EU-Kommission bereits erfolgt |
| IAS 21 | Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse Mangel an Umtauschbarkeit | 01.01.2025 | Nein |
| IFRS 7/IFRS 9 | Änderungen an der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten | 01.01.2026 | Nein |
| IFRS 18 | Darstellung und Angaben im Abschluss | 01.01.2027 | Nein |
| IFRS 19 | Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben | 01.01.2027 | Nein |
Die Umsatzerlöse der Alzchem-Gruppe lassen sich in
Produktverkäufe und Dienstleistungen wie folgt
aufteilen:
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Umsätze aus Produktverkäufen | 119.567 | 129.387 | 264.205 | 273.268 |
| Umsätze aus Dienstleistungen | 7.032 | 6.804 | 12.826 | 12.987 |
| 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die
in der Segmentberichterstattung dargestellten Segmente:
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Produkterlöse im Segment Specialty Chemicals | 73.172 | 85.805 | 158.955 | 178.766 |
| Produkterlöse im Segment Basics &Intermediates | 46.038 | 41.848 | 103.375 | 91.147 |
| Produkterlöse im Segment Other &Holding | 357 | 1.734 | 1.875 | 3.355 |
| Dienstleistungsumsätze im Segment Other &Holding | 7.032 | 6.804 | 12.826 | 12.987 |
| 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
Die gesamten Umsatzerlöse verteilen sich
geographisch wie folgt:
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Deutschland | 35.765 | 41.724 | 78.461 | 83.805 |
| Europäische Union | 43.941 | 42.951 | 94.699 | 89.136 |
| Restliches Europa | 6.427 | 5.220 | 12.704 | 11.475 |
| NAFTA | 21.833 | 23.343 | 45.938 | 45.955 |
| Asien | 9.690 | 8.570 | 17.458 | 19.438 |
| Rest der Welt | 8.943 | 14.383 | 27.771 | 36.446 |
| 126.599 | 136.191 | 277.031 | 286.255 |
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 944 | 1.460 | 2.000 | 2.958 |
| Erträge aus Währungsumrechnung | 481 | 844 | 3.239 | 1.962 |
| Ertrag aus Leistungen an Dritte | 106 | 891 | 128 | 928 |
| Erträge aus Zuschüssen | 128 | 207 | 288 | 355 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 87 | 187 | 507 | 232 |
| Erträge aus Energiesteuererstattungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige sonstige Erträge | 158 | 142 | 1.318 | 854 |
| 1.906 | 3.731 | 7.480 | 7.289 |
| in TEUR | 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 |
| Vertriebskosten | 4.887 | 4.801 | 11.281 | 10.317 |
| Umwelt- und Entsorgungskosten | 3.280 | 4.358 | 6.074 | 8.763 |
| Instandhaltung | 2.176 | 2.872 | 4.639 | 5.292 |
| Beratungs-, Forschungs- und Entwicklungskosten | 1.582 | 2.532 | 3.318 | 4.919 |
| Sonstige Fremdleistungen | 1.741 | 2.270 | 3.552 | 4.171 |
| Versicherungen | 1.239 | 1.447 | 2.488 | 2.913 |
| IT-Kosten | 757 | 904 | 1.515 | 1.840 |
| Aufwand aus Währungsumrechnung | 1.130 | 563 | 4.656 | 1.482 |
| Übriger sonstiger Aufwand | 4.560 | 5.370 | 10.413 | 13.787 |
| 21.352 | 25.117 | 47.936 | 53.484 |
Im Finanzergebnis des 1. Halbjahres 2024 ist ein
Zinsaufwand aus der Zuführung zu den
Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.588 (1.
Halbjahr 2023: TEUR 1.651) enthalten. Davon entfielen auf
das 2. Quartal 2024 TEUR 794 (2. Quartal 2023: TEUR 825).
Das satzungsmäßige Grundkapital der Alzchem
Group AG, Trostberg, beträgt zum Berichtsstichtag
unverändert EUR 101.763.350,00.
Im 1. Halbjahr 2024 wurde an die Aktionäre der
Alzchem Group AG eine Dividende in Höhe von TEUR
12.212 (Vorjahresperiode: TEUR 10.685) ausgeschüttet.
Dies entspricht einer Dividende je Aktie in Höhe von
EUR 1,20 (Vorjahresperiode: EUR 1,05).
Die Gesellschaft hielt zum 31. Dezember 2022 insgesamt
40.581 Stück Eigene Aktien. Diese Eigenen Aktien
wurden im 1. Halbjahr 2023 im Rahmen einer aktienbasierten
Vergütung an bestimmte Mitarbeiter übertragen.
Die Regelungen des IFRS 2 sehen eine Verbuchung dieser
Mitarbeitervergütung über die
Kapitalrücklage vor. Mit erfolgter Übertragung an
die Mitarbeiter wurde der bisher separat ausgewiesene
Posten "Eigene Anteile" in den Posten
"Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Rev.
Acquisition/IFRS 2" umgegliedert. Seitdem hält Alzchem
keine eigenen Aktien mehr. Dies beeinflusste die Anzahl der
zur Berechnung des Ergebnisses je Aktie herangezogenen
Aktien. Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses
je Aktie beruht auf der gewichteten Anzahl der während
der Berichtsperiode durchschnittlich in Umlauf befindlichen
Aktien. Die auf die Mitarbeiter übertragenen Aktien
werden ab der Übertragung zeitanteilig als in Umlauf
befindlich angesehen und dementsprechend gewichtet
berücksichtigt. Bis dahin blieben eigene Aktien in der
Ermittlung der in Umlauf befindlichen Aktien
unberücksichtigt. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen
ist hierbei durch die IFRS-Regularien nicht vorgesehen.
Die folgende Übersicht zeigt die für die
jeweiligen Berichtszeiträume berücksichtigte
gewichtete Anzahl durchschnittlich in Umlauf befindlicher
Aktien:
| 2. Quartal 2023 | 2. Quartal 2024 | 1. Halbjahr 2023 | 1. Halbjahr 2024 | |
| Gewichtete Anzahl durchschnittlich in Umlauf befindlicher Aktien | 10.176.335 | 10.176.335 | 10.162.808 | 10.176.335 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,71 | 1,41 | 1,46 | 2,61 |
Die Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen haben sich gegenüber dem
Stand am 31. Dezember 2023 um TEUR 5.602 auf TEUR 94.692 am
30. Juni 2024 verringert. In diesem Rückgang ist ein
Betrag von TEUR 6.296 enthalten, der vor Abzug latenter
Steuern im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital
erfasst wurde. Ursächlich für diesen
Rückgang der Pensionsrückstellungen ist der
Anstieg des Diskontierungszinses von 3,2 % zum 31. Dezember
2023 auf 3,6 % zum 30. Juni 2024. Die auf diese Effekte
gebildeten aktiven latenten Steuern sind um TEUR 1.763
zurückgegangen. Diese Veränderung wurde ebenfalls
im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst.
Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist
der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen,
vertragswilligen und voneinander unabhängigen
Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht
oder eine Schuld beglichen wird.
Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und
beizulegenden Zeitwerte der finanziellen
Vermögenswerte je Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar:
| 31.12.2023 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Zum beizulegenden Zeitwert | Gesamtsumme | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte | |||
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzielle Vermögenswerte | - | - | 6 | 6 | 6 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 14.564 | - | - | 14.564 | 14.564 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 9.588 | 65.624 | - | 75.212 | 75.212 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 11.883 | - | - | 11.883 | 11.883 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 36.034 | 65.624 | 6 | 101.664 | 101.664 |
| 30.06.2024 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Zum beizulegenden Zeitwert | Gesamtsumme | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte | |||
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzielle Vermögenswerte | - | - | 6 | 6 | 6 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 16.969 | - | - | 16.969 | 16.969 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 8.731 | 68.153 | - | 76.884 | 76.884 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 46.067 | - | - | 46.067 | 46.067 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 71.767 | 68.153 | 6 | 139.926 | 139.926 |
Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und
beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten
je Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar:
| 31.12.2023 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Gesamtsumme | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||
| Bilanzposition | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 57.498 | 57.498 | 56.991 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 31.554 | 31.554 | 31.554 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 7.451 | 7.451 | 7.451 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 96.503 | 96.503 | 95.996 |
| 30.06.2024 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Gesamtsumme | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||
| Bilanzposition | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 53.551 | 53.551 | 52.968 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 51.471 | 51.471 | 51.471 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 7.641 | 7.641 | 7.641 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 112.663 | 112.663 | 112.080 |
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden
auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung
stehenden Marktinformationen und anhand der nachfolgend
dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt.
Aufgrund der kurzfristigen Laufzeiten der finanziellen
Vermögenswerte wird unterstellt, dass die
beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten
entsprechen. Die Bilanzposten Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und übrige
Verbindlichkeiten enthalten grundsätzlich
Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen
Restlaufzeiten, so dass annahmegemäß die
beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den
ausgewiesenen Buchwerten entsprechen. Der Posten
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
enthält kurzfristige und langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten. Die beizulegenden Zeitwerte der
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als
ein Jahr ermitteln sich durch Diskontierung der mit den
Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme unter
Berücksichtigung der aktuellen am Markt beobachtbaren
Zinsparameter. Dabei werden die individuellen
Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen
Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der
barwertigen Ermittlung berücksichtigt. Diese
Vorgehensweise entspricht der Hierarchiestufe 2 des IFRS
13.
Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen
Vermögenswerte, die nach ihrem erstmaligen Ansatz auf
wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert
werden, und deren Bewertungslevel nach IFRS 13:
| 31.12.2023 Vermögenswerte | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| - Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet | 65.624 | - | 65.624 |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||
| - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet | - | 6 | 6 |
| Summe Vermögenswerte | 65.624 | 6 | 65.630 |
| 30.06.2024 Vermögenswerte | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| - Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet | 68.153 | - | 68.153 |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||
| - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet | - | 6 | 6 |
| Summe Vermögenswerte | 68.153 | 6 | 68.159 |
Finanzielle Verbindlichkeiten wurden im Berichtszeitraum
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Im
Berichtszeitraum haben keine Umgliederungen zwischen den
einzelnen Hierarchien zur Bestimmung von beizulegenden
Zeitwerten stattgefunden.
Der Marktwert der erfolgswirksam zum Marktwert
bewerteten Stromderivate ist der Stufe 2 zugeordnet.
Der Marktwert der erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen ist der Stufe 2 zuzurechnen. Die Marktwerte der
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen werden unter Bezugnahme auf
Transaktionen in vergleichbaren Instrumenten hergeleitet.
Speziell werden die Transaktionspreise im Rahmen der
Forderungsverkäufe, bei denen der Ankäufer
regelmäßig auf den Nominalwert abstellt,
herangezogen. Im Fall eines Ausfallereignisses werden diese
Werte um den Wertberichtigungsbedarf korrigiert.
Die Alzchem-Gruppe hält in der Kategorie
"erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" eine
Beteiligung, deren Marktwert der Stufe 3 zuzurechnen ist.
Veränderungen durch Zu- oder Abgänge haben sich
in der Berichtsperiode nicht ergeben. Mangels
verlässlicher Inputparameter für ein komplexeres
Modell und aufgrund der untergeordneten Bedeutung dieser
Beteiligungen für die Alzchem-Gruppe wurde der
Marktwert auf Basis der Anschaffungskosten geschätzt.
Eine Abweichung des tatsächlichen Marktwertes von
diesem Schätzwert im Rahmen einer realistischen
Bandbreite hätte keinen wesentlichen Einfluss auf die
Bedeutung des Postens oder auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage der Alzchem-Gruppe. Im 1. Halbjahr 2024
wurden TEUR 23 (1. Halbjahr 2023: TEUR 28; 2. Quartal 2024:
TEUR 23; 2. Quartal 2023: TEUR 28) Erträge aus diesem
finanziellen Vermögenswert erfasst, die innerhalb des
Finanzergebnisses ausgewiesen wurden.
Die Darstellung der Kennzahlen in der
Segmentberichterstattung folgt der internen
Management-Berichterstattung.
Im aktuellen Berichtszeitraum und im
Vorjahresvergleichszeitraum trug kein Kunde mindestens 10 %
des gesamten Konzernumsatzes bei.
Zu den nahestehenden Personen zählen die Personen
in Schlüsselpositionen der Alzchem-Gruppe.
Außerdem gelten die LIVIA Corporate Development
SE, München, und die four two na GmbH, München,
die von ihnen kontrollierten Unternehmen und die von deren
Gesellschaftern oder gesetzlichen Vertretern kontrollierten
Unternehmen im Berichtszeitraum als nahestehende
Unternehmen der Alzchem-Gruppe.
Im Berichtszeitraum wurden keine Geschäfte mit
nahestehenden Unternehmen im Sinne der obigen Definition
getätigt.
Das Geschäft der Alzchem-Gruppe unterliegt zum Teil
saisonalen Einflüssen. Insbesondere führen die
Belieferungszyklen für agrochemische Produkte dazu,
dass die Umsätze und damit auch das EBITDA im 1. und
4. Quartal eines Geschäftsjahres leicht höher
ausfallen können als in den anderen Quartalen.
Nach dem Bilanzstichtag des 1. Halbjahres 2024 haben
sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des
Konzernzwischenabschlusses keine Sachverhalte mit
wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage der Alzchem-Gruppe ergeben.
Trostberg, 01. August 2024
Alzchem Group AG
| Der Vorstand | |
| Andreas Niedermaier | Klaus Englmaier |
| (CEO) | (COO) |
| Dr. Georg Weichselbaumer | Andreas Lösler |
| (CSO) | (CFO) |