AMADEUS FIRE AGFrankfurt am MainHalbjahresfinanzbericht 2022Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr 2022 1. Januar 2022 - 30. Juni 2022Wir. Vermitteln. Kompetenzen.Kennzahlen des Amadeus FiRe Konzernsscrollen
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EinführungDer Halbjahresfinanzbericht der Amadeus FiRe AG
erfüllt die Anforderungen der anzuwendenden
Vorschriften des WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) und umfasst
nach § 115 WpHG einen verkürzten
Konzernhalbjahresabschluss, einen
Konzernzwischenlagebericht sowie eine Versicherung der
gesetzlichen Vertreter.
Der Konzernhalbjahresfinanzbericht ist in
Übereinstimmung mit den für die
Zwischenberichterstattung anzuwendenden IFRS, wie sie vom
IASB veröffentlicht wurden und in der EU anzuwenden
sind, erstellt worden.
Der Halbjahresfinanzbericht sollte zusammen mit unserem
Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2021
gelesen werden. Dieser beinhaltet eine umfassende
Darstellung unserer Geschäftsaktivitäten sowie
Erläuterungen zu verwendeten Finanzkennzahlen.
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHTWirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche und branchenbezogene RahmenbedingungenDie gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen, wie
auch bereits zum Ende des ersten Quartals 2022, unter dem
Einfluss einiger negativer Faktoren. Der anhaltendende
Ukraine Konflikt führt zu deutlichen Unsicherheiten.
Die stark gestiegenen und weiter steigenden Preise sowie
die drohende Gasknappheit bereiten der Wirtschaft
gemäß der ifo Konjunkturumfrage von Juni 2022
große Sorgen. Insgesamt ist zu sagen, dass sich die
Stimmung der Unternehmen zur Jahresmitte 2022
eingetrübt hat. Auch die Entwicklung der nächsten
Monate unterliegt hohen Unsicherheiten.
Eine positive Entwicklung zeigt sich unter anderem in
der Belebung des Konsums, welche im direkten Zusammenhang
mit dem Wegfall der coronabedingten Einschränkungen im
Laufe der ersten sechs Monate des Jahres 2022 und den
daraus resultierenden Nachholeffekten steht. Allerdings
dämpfen auch hier die Lieferengpässe sowie die
Preissteigerungen die Nachfrage.
Dies zeigt sich auch in der Entwicklung des ifo
Geschäftsklimaindex, welcher nach 93,0 Punkten im Mai
um 0,7 Prozentpunkte auf 92,3 Punkte im Juni gefallen ist.
Im Vorjahreszeitraum lag dieser noch bei 101,4 Punkten.
Während das Geschäftsklima im
Dienstleistungssektor und auch im Baugewerbe angestiegen
ist, gab dieses im Bereich des verarbeitenden Gewerbes
sowie im Handel stark nach.
Für das Kalenderjahr 2022 rechnet das ifo Institut
mit einem Wachstum des preisbereinigten
Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 2,5 Prozent. Dies
entspricht einer Anpassung in Höhe von 0,6
Prozentpunkten verglichen mit dem in der
Frühjahrsprognose prognostizierten Wertes in Höhe
von 3,1 Prozent. Maßgeblich ist die Reduzierung auf
eine schwächere Entwicklung der Exporte
zurückzuführen.
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes ist die
Anzahl der erwerbstätigen Personen Stand Mai 2022
saisonbereinigt um 35.000 gestiegen, während die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im April
um 11.000 gestiegen ist. Die Nachfrage nach neuen
Mitarbeitern bewegt sich gemäß der Bundesagentur
für Arbeit, wenngleich auch abgeschwächt, auf
hohem Niveau. Auch hat die Inanspruchnahme der Kurzarbeit
weiter kräftig abgenommen. Zum Ende des ersten
Halbjahres 2022 ist die Arbeitslosigkeit aufgrund
umfassender Erfassung ukrainischer Flüchtlinge
kräftig angestiegen. Bereinigt um diesen Effekt blieb
die Entwicklung allerdings stabil. Per Juni 2022 lag die
Arbeitslosenquote bei 5,2 Prozent. Dies entspricht einem
Anstieg von 0,3 Prozentpunkten verglichen mit dem Vormonat.
Im Juni 2021 lag die Arbeitslosenquote noch bei 5,7
Prozent.
Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen hat sich
gemäß Bundesagentur für Arbeit im Juni
saisonbereinigt geringfügig verringert (-1.000). Die
Langzeitarbeitslosigkeit hat sich im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum merklich reduziert.
Rahmenbedingungen PersonaldienstleistungenDer Zeitarbeitsmarkt verzeichnet gemäß der
Bundesagentur für Arbeit per April 2022 einen leichten
Rückgang der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung in der Arbeitnehmerüberlassung
gegenüber den Vormonaten. Verglichen mit dem Vorjahr
gibt es einen Zuwachs um 4 Prozent. Insgesamt liegt der
Markt jedoch noch um etwa 40.000 Beschäftigte unter
dem Vor-Pandemie Niveau von 2019.
Im Rahmen des bis Ende des Jahres 2022 gültigen
Tarifvertrags in der Zeitarbeitsbranche sind die
Tarifentgelte für Zeitarbeitnehmer zum 1. April 2022
um 4,1 Prozent gestiegen. Weitere Anpassungen sind im Jahr
2022 nicht vorgesehen.
Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit
gilt als Indikator der Arbeitskräftenachfrage.
Gegenüber dem Vorjahr 2021 hat sich dieser
spürbar verbessert. Im Juni 2022 lag dieser bei 137
Punkten, welcher auch dem Mittelwert der ersten sechs
Monate des Jahres 2022 entspricht. Im Jahr 2021 lag der
BA-X nur bei durchschnittlich 115 Punkten. Auch die Jahre
2020 und 2019 lagen unter dem im Jahr 2022 erzielten Wert.
Das ifo Beschäftigungsbarometer, ein Indikator
für die Bereitschaft der deutschen Unternehmen,
Mitarbeiter einzustellen, hat im Juni hingegen leicht
nachgegeben. Die Unternehmen reagieren zurückhaltender
in Bezug auf Neueinstellungen. Gegenüber Mai 2022 ist
dieses um 0,7 Punkte gesunken. Zum Juni 2021 lag das ifo
Beschäftigungsbarometer leicht höher bei einem
Wert von 103,7 Punkten.
Rahmenbedingungen WeiterbildungDer Markt für öffentlich geförderte
Weiterbildung ist im ersten Halbjahr 2022 deutlich hinter
den bereits durch die Corona-Krise belasteten Jahren 2020
und 2021 zurückgeblieben. Das Ausgabeverhalten der
Bundesagentur für Arbeit bleibt im Gesamtmarkt mit
minus 13 Prozent hinter dem Niveau des Vorjahres und mit
minus 15 Prozent hinter dem ersten mit starken
Einbrüchen versehenen Corona-Jahr 2020 zurück.
Trotz Pandemie und zwischenzeitlich gestiegener
Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 -
mit einem absoluten Tiefstand bei den Arbeitslosenzahlen -
ist auch heute das Volumen der Teilnehmenden noch nicht
wieder auf dem Niveau von 2019.
Die lokalen Arbeitsagenturen haben noch immer nicht
wieder zu einem klaren, Vorgaben-geprägten Umgang mit
Arbeitssuchenden - wie vor der Pandemie
zurückgefunden. Die zuvor verlangte und kontrollierte
Mindestanzahl von Aktivitäten pro Arbeitssuchenden pro
Monat, mit fest vorgegebenen Gesprächen zur
Lösung der Situation der Arbeitssuche, sind weiter
ausgesetzt. Dies führt zu ausbleibenden Teilnehmern im
geförderten Markt.
Die Gesamtbudgets der Bundesagentur für die
geförderte berufliche Weiterbildung haben sich nicht
wesentlich verändert; entscheidend ist das
Ausgabeverhalten und die tatsächliche Anzahl an
Teilnehmenden. Dieser Teilnehmerbestand in Summe bleibt im
ersten Halbjahr 2022 auch weiterhin deutlich unter dem
Niveau der Vorjahre 2019 bis 2021.
Die Bereitschaft von Firmenkunden, Weiterbildungen
durchzuführen, ist infolge des Kostendrucks durch die
Pandemie weiter gebremst. Die zwischenzeitlich lediglich
leichte Verbesserung der Nachfragesituation wird aktuell
durch die eingetrübte Stimmung bei
Wirtschaftsunternehmen infolge von Ukraine-Konflikt,
Lieferengpässen und Inflationserwartungen wieder etwas
verlangsamt.
Hingegen ist die langfristig geplante Nachfrage von
Privatpersonen für berufliche Fortbildungen auch
während der Corona-Pandemie weitgehend stabil
geblieben. Die aktuellen Unsicherheiten haben ebenfalls
noch zu keiner beobachtbaren Verhaltensänderung
geführt. Die Digitalisierung der Bildung hat einen
besseren Zugang und damit eher zusätzlich Nachfrage
nach neuen Durchführungsformen und -möglichkeiten
geschaffen.
GeschäftsverlaufInsgesamt konnte der Amadeus FiRe Konzern das erste
Halbjahr des Jahres 2022 mit einem positiven Ergebnis
abschließen. Insbesondere das Segment
Personaldienstleistungen konnte mit allen Dienstleistungen
hervorragende Ergebnisse erzielen. Auf Konzernebene konnte
der konsolidierte Umsatz um 12,7 Prozent gegenüber dem
Vorjahr auf 201,1 Mio. € gesteigert werden, das
operative EBITA lag mit 29,8 Mio. € über Vorjahr.
Die positiven Entwicklungen zeigen sich ebenfalls im
Periodenergebnis, welches verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum um 12,5 Prozent auf 17,4 Mio. €
zulegen konnte.
Kennzahlen in den Segmentenscrollen
Segment PersonaldienstleistungenTrotz einer schwierigen und undurchsichtigen
wirtschaftlichen Entwicklung hat sich das Segment der
Personaldienstleistungen erfolgreich weiterentwickelt und
konnte an den Erfolg zum Ende des vorherigen
Geschäftsjahres anschließen.
Der Auftragsbestand der Zeitarbeit konnte im Vergleich
zum Jahr 2021 deutlich gesteigert werden. Ebenfalls sind
die durchschnittlichen Stundenverrechnungssätze im
Jahresvergleich angestiegen. Der Krankenstand ist im ersten
Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr, wieder auf ein normales
Vorkrisenniveau angestiegen. Insgesamt konnte sich die
Dienstleistung Zeitarbeit weiter solide entwickeln und
erzielte Umsätze in Höhe von insgesamt 91,0 Mio.
€. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 20
Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Mit einem Umsatzvolumen von 36,7 Mio. € (Vorjahr
25,4 Mio. €) wurden mit der Dienstleistung
Personalvermittlung außerordentliche Ergebnisse
erzielt. Die signifikante prozentuale Umsatzsteigerung von
44,6 Prozent spiegelt die grundsätzlich hohe Nachfrage
von Unternehmen nach Fach- und Führungskräften
wider. Diese ist weiterhin ungebrochen, trotz der sich
eintrübenden wirtschaftlichen Aussichten vieler
Unternehmen. Um entsprechend des Bedarfs rekrutieren zu
können, sind Unternehmen bereit in Mitarbeiter und
deren Beschaffung zu investieren. Aufgrund des
herausragenden Wachstums ist davon auszugehen, dass Amadeus
FiRe weitere Marktanteile hinzugewinnen konnte.
Die Dienstleistung Interim- und Projektmanagement konnte
erneut weiterentwickelt werden. Die Umsätze erreichten
ein neues Allzeithoch von 13,7 Mio. €. Dies entspricht
einer prozentualen Steigerung von 14,3 Prozent. Das
Interim- und Projektmanagement ist in der Regel von
spezifischen Projekten im Unternehmen geprägt, welche
grundsätzlich weniger an die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung gekoppelt sind.
Um der gestiegenen Nachfrage und Anforderungen des
Marktes bestmöglich gewachsen zu sein, befindet sich
die Niederlassungsorganisation weiterhin in einer positiv
und geplant verlaufenden Expansions- und Wachstumsphase.
Im gesamten Segment Personaldienstleistungen wurde im
ersten Halbjahr 2022 ein operatives EBITA in Höhe von
26,0 Mio. € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr
entspricht dies einer signifikanten Steigerung von 65,1
Prozent und 10,3 Mio. €.
Segment Personaldienstleistungenscrollen
Segment WeiterbildungDer Segmentumsatz ist im ersten Halbjahr 2022, aufgrund
der Verwerfungen im Markt für geförderte
Weiterbildung, belastet und hat sich um -8,3 Prozent von
65,1 Mio. € auf 59,7 Mio. € reduziert. Der Markt
für öffentlich geförderte Weiterbildung ist
im ersten Halbjahr 2022 deutlich hinter den bereits durch
die Corona-Krise geprägten Jahren 2020 und 2021
zurückgeblieben. Das Ausgabeverhalten der
Bundesagentur für Arbeit blieb im Gesamtmarkt mit
minus 13 Prozent hinter dem Niveau des Vorjahres.
COMCAVE hat mit der deutlichen Ausweitung des
Standortnetzes, der Weiterentwicklung der
Schulungsorganisation und -umgebung, dem Ausbau des
Produktportfolios trotz anhaltender Pandemie in die Zukunft
investiert. Die marktbedingt gebremste
Teilnehmerentwicklung führte zu -19,6 Prozent
niedrigeren Umsatzerlösen im Vergleich zu einem
für COMCAVE außergewöhnlich starken ersten
Halbjahr 2021.
Die durch die Bundesagentur für Arbeit vorgenommene
Neugestaltung der Weiterbildungssuche auf der
agentureigenen Informationsplattform und der damit
einhergehenden Darstellungsänderung von
Suchergebnissen hat zu großen Verwerfungen im Bereich
der Sichtbarkeit von Kursangeboten im Markt geführt.
Durch die geänderten Veröffentlichungsvorgaben
und Algorithmen für das Ranking in der Sichtbarkeit
von Kursangeboten wurden die großen, nationalen
Bildungsträger wie unter anderen COMCAVE und GFN
deutlich benachteiligt. Der fortlaufende Umbau der
agenturseitigen Datenbank ist weiter nicht abgeschlossen
und führt noch immer zu fehlgeleiteten Reaktionen von
Seiten der Nutzer- und Bildungsnachfragenden.
GFN konnte durch den Ausbau des auf IT spezialisierten
Produktspektrums und dem Ausbau der vertrieblichen
Präsenz die Umsatzerlöse von 13,5 Mio. € um
9,1 Prozent gegen den Markttrend erfolgreich auf 14,8 Mio.
€ ausweiten. Trotz der marktseitig gebremsten Ausgaben
der Bundesagentur und des dadurch geringen
Teilnehmerwachstum als vorgesehen, hat GFN in den Ausbau
und die Professionalisierung des Geschäftes
investiert. Der weitere Ausbau des Standortnetzes sowie
Investitionen in die Schulungsdurchführung und in den
Ausbau der Marketing- und Vertriebssteuerung erklären
ein leicht negatives Ergebnis (EBITA) zum ersten Halbjahr.
Segment Weiterbildungscrollen
Die Gesellschaften der Steuer-Fachschule Dr. Endriss
konnten im ersten Halbjahr 2022 ein Umsatzwachstum von 9,6
Prozent gegenüber Vorjahr erreichen. Trotz eines nach
der Pandemie-Hochphase wieder erstarkten
Präsenzangebots von Mitbewerbern und einer erwarteten
teilweisen Rückkehr in
Vor-Ort-Präsenz-Durchführungsformen, bei eigenen
Angeboten, ist es gelungen, margenträchtigere
Online-Formate weiter zu etablieren und zusätzliche
Zielgruppen zu erschließen. Die wieder
verstärkte Durchführung von
Präsenzveranstaltungen führte zu einer
strukturellen Erhöhung der Cost-of-Sale. Das operative
EBITA liegt im ersten Halbjahr erwartungsgemäß
leicht unter dem Vorjahr. Die EBITA-Marge liegt mit 18,1
Prozent, mit einem weiterhin hohen Onlineanteil, über
dem langjährig deutlich niedrigeren Niveau eines
ersten Halbjahres.
Das Ergebnis im Segment Weiterbildung ist aufgrund der
Marktschwäche in der geförderten Weiterbildung,
trotz der positiven Entwicklung der Steuerfach-Fachschule
Dr. Endriss, deutlich belastet und bleibt mit einem
operativen EBITA von 3,8 Mio. € unter dem Niveau des
sehr starken ersten Halbjahres 2021 und unter den eigenen
Erwartungen. Im Bereich der geförderten Weiterbildung
sind beide Organisationen von COMCAVE und GFN auf einen
potenziell höheren Teilnehmerbestand ausgerichtet.
Dies belastet das Ergebnis des ersten Halbjahres deutlich.
ErtragslageDer Amadeus FiRe Konzern erzielte im ersten Halbjahr
2022 Umsatzerlöse von 201,1 Mio. €, die damit um
22,7 Mio. € oder um 12,7 Prozent über dem
Vorjahreswert lagen. Hinsichtlich der Erläuterung des
Umsatzanstiegs verweisen wir auf die Darstellung zum
Geschäftsverlauf.
Die operativen Einstandskosten aller erbrachten
Dienstleistungen sind um 15,4 Prozent auf 95,1 Mio. €
gestiegen (Vorjahr: 82,4 Mio. €). Das operative
Bruttoergebnis vom Umsatz ist absolut um 10,1 Mio. €
gestiegen. Dabei lag die operative Rohertragsmarge im
Konzern mit 52,7 Prozent um 1,1 Prozentpunkte leicht unter
Vorjahr. Ursächlich hierfür ist insbesondere das
Segment Weiterbildung, welches in 2022 eine deutlich
gesunkene Rohertragsmarge aufweist.
Die operativen Vertriebs- und Verwaltungskosten betrugen
76,5 Mio. € nach 66,5 Mio. € im Vorjahr. Der
Anstieg ist insbesondere mit 6,3 Mio. € auf gestiegene
Personalkosten durch personellen Ausbau der
Niederlassungsorganisationen zurückzuführen.
Weiterhin trugen um 1,0 Mio. € gestiegene Mietkosten
aufgrund des Ausbaus des Standortnetzes zum Anstieg der
Kosten bei.
Das operative Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
(EBITA) betrug zum Halbjahr 29,8 Mio. €
(Vorjahreswert: 29,5 Mio. €). Damit verzeichnet der
Amadeus FiRe Konzern einen Anstieg des operativen EBITA von
0,3 Mio. €. bzw. 0,9 Prozent. Die operative
EBITA-Marge betrug 14,8 Prozent (Vorjahr: 16,6 Prozent).
Der Rückgang des Finanzergebnisses um 2,2 Mio.
€ ist mit 1,5 Mio. € insbesondere auf die
bilanzielle Bewertung der Abfindungsoption für
Anteilseigner der Steuer-Fachschule Dr. Endriss
zurückzuführen. Zudem nahmen die Zinsaufwendungen
aufgrund der gesunkenen Fremdfinanzierung von 1,3 Mio.
€ auf 0,5 Mio. € ab.
Der Amadeus FiRe Konzern erwirtschaftete schlussendlich
zum Halbjahr 2022 ein operatives Ergebnis nach
Ertragsteuern von 19,5 Mio. € (Vorjahr: 19,2 Mio.
€). Dies entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent.
Ertragslagescrollen
scrollen
VermögenslageDas Gesamtvermögen des Amadeus FiRe Konzerns
erhöhte sich zum Stichtag 30. Juni 2022 um 1,5 Mio.
€ bzw. 0,4 Prozent.
Die langfristigen Vermögenswerte haben sich zum
Stichtag im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 3,4 Mio.
€ erhöht. Dieser Anstieg resultierte im
Wesentlichen durch 4,1 Mio. € höhere
Nutzungsrechte durch neue bzw. verlängerter
Mietverträge für Immobilien. Gegenläufig
nahmen die immateriellen Vermögenswerte um 1,5 Mio.
€ ab.
Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich um 2,0
Mio. € auf 64,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 66,2)
verringert. Dabei stehen um 8,3 Mio. € gesunkenen
Liquiden Mitteln stichtagsbedingt 5,7 Mio. €
höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
entgegen.
Vermögenslagescrollen
FinanzlageDas Eigenkapital liegt zum 30. Juni 2022 mit 140,4 Mio.
€ auf dem Niveau des 31. Dezember 2021 (140,3 Mio.
€). Dabei stand dem bis zum 30. Juni 2022
erwirtschafteten Periodenergebnis von 17,4 Mio. €, die
im Mai durchgeführte Dividendenausschüttung von
17,4 Mio. € entgegen. Im Saldo ergab sich für das
Eigenkapital durch die gegenläufigen Effekte keine
Auswirkungen. Die Eigenkapitalquote lag mit 40,6 Prozent
leicht unter dem Wert vom 31. Dezember 2021 (40,8 Prozent).
Die langfristigen Schulden verringerten sich von 111,5
Mio. € auf 105,6 Mio. €. Dabei standen den
gesunkenen sonstigen Finanzschulden aufgrund der
durchgeführten Tilgungen höhere
Leasingverbindlichkeiten aus verlängerten und neuen
Mietverträgen sowie höhere Verbindlichkeiten
gegenüber Anteilseignern resultierend aus der
Bewertung der Abfindungsoptionen gegenüber.
Der Anstieg der kurzfristigen Schulden um 7,3 Mio.
€ auf 99,3 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus
höheren Finanzschulden. Stichtagsbedingt wurden hier
die bilateralen Linien mit 4,0 Mio. € in Anspruch
genommen.
Daneben ergaben sich zudem um 3,7 Mio. €
höheren Ertragsteuerschulden. Diese resultieren aus
dem deutlich gestiegenen Ergebnis des Segments
Personaldienstleistung.
FinanzierungIm ersten Halbjahr 2022 tilgte Amadeus FiRe
vereinbarungsgemäß 10,0 Mio. € und
reduzierte damit das Tilgungsdarlehen auf 45,0 Mio. €.
Die bilateralen Linien wurden zum Halbjahr mit 4,0 Mio.
€ in Anspruch genommen. Somit resultiert zum Stichtag,
bestehend aus dem Revolverdarlehen und den bilateralen
Linien, eine frei verfügbare Linie von 28,6 Mio.
€
Zum 30. Juni 2022 beträgt der Verschuldungsgrad 1,3
(31. Dezember 2021: 1,2) und erhöhte sich trotz
Dividendenausschüttung nur minimal und innerhalb der
Erwartung.
Kapitalstrukturscrollen
LiquiditätDer Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit
30,0 Mio. € leicht unter Vorjahr. Dieser Rückgang
ist im Wesentlichen auf die höhere Kapitalbindung im
Working-Capital zurückführen. Dem gegenüber
steht die positive Geschäftsentwicklung mit einem zum
Vorjahr gesteigerten EBITDA.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bewegt
sich mit -3,6 Mio. € (Vorjahr: -3,3 Mio. €) auf
Vorjahresniveau.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war in
2022 im Wesentlichen durch die im Vergleich zum Vorjahr
deutlich höhere Ausschüttung der Dividende von
17,4 Mio. € (Vorjahr: 8,9 Mio. €) geprägt.
Den Auszahlungen für planmäßige Tilgungen
der Darlehensverbindlichkeiten steht eine kurzfristige
Inanspruchnahme der Kontokorrentlinie zum 30. Juni 2022
entgegen. Die Auszahlungen für
Leasingsverbindlichkeiten haben sich durch die Ausweitung
des Standortnetzes leicht erhöht.
Cashflowscrollen
Free CashflowDer Free Cashflow lag mit 26,4 Mio. € um 3,7 Mio.
€ unter dem Vorjahreswert von 30,1 Mio. €.
Free Cashflowscrollen
MitarbeiterZum Ende des ersten Halbjahres 2022 waren insgesamt
4.118 Mitarbeiter im Amadeus FiRe Konzern operativ
tätig - inklusive der 35 Auszubildenden.
Im Segment Personaldienstleistungen wurde die personelle
Expansion weiter vorangetrieben. Die Anzahl der im
Kundeneinsatz befindlichen Mitarbeiter in der
Arbeitnehmerüberlassung hat sich
erwartungsgemäß positiv gegenüber dem
Vorjahr entwickelt. Die Anzahl der Beschäftigten in
der Niederlassungsorganisation konnte ebenfalls erfolgreich
ausgebaut werden und so die Expansionsvorhaben
vorangetrieben werden.
Die Rekrutierungsaktivitäten für interne und
externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden massiv
verstärkt, um die auf dem Markt herrschende Nachfrage
und deren Anforderungen bedienen zu können.
Im Segment Weiterbildung wurde die personelle Expansion
auf die zwingend notwendigen Positionen reduziert.
Die personelle Stärke im Verwaltungsbereich wurde
entsprechend der Geschäftsentwicklung weiter
ausgebaut.
Mitarbeiteranzahl *)scrollen
Chancen und RisikenDie wirtschaftliche Situation Deutschlands lässt
sich aktuell nur sehr schwer prognostizieren, die
Entwicklung des zweiten Halbjahres unterliegt hohen
Unsicherheiten und deutlichen Risiken. Im anhaltenden
Ukraine Konflikt deutet sich derzeit keine Entspannung an.
Die unter anderem durch die konsequente Lockdown-Strategie
in China entstandenen Lieferengpässe bergen Risiken in
Bezug auf die zukünftige Produktionsfähigkeit.
Hinzu kommen große Unsicherheiten hinsichtlich der
zukünftigen Gasversorgung, welche die wirtschaftlichen
Tätigkeiten beschränken könnte. Eine
Reduktion oder ein Ausbleiben etwaiger Lieferungen
würde Deutschland vor große logistische
Herausforderungen stellen, welche weitreichende
Konsequenzen für Unternehmen und Privathaushalte mit
sich bringen könnten. Die stark angestiegene Inflation
- insbesondere bei Energie und Nahrungsmitteln -stellt eine
signifikante Belastung aller Verbraucher dar. So lag
gemäß der ifo Konjunkturprognose die Inflation
im Euroraum, nach ersten Schätzungen, bei 8,1 Prozent
(Mai 2022). Die aktuell herrschenden Unsicherheiten
spiegeln sich gemäß Bundesagentur für
Arbeit auch in der Lageeinschätzung der Unternehmen
wider, welche sich per Juni 2022 eingetrübt hat.
Nachdem der ifo Geschäftsklimaindex zum Ende des
Jahres 2021 und zu Beginn des Jahres 2022 noch kräftig
zugelegt, hat sich die Stimmung zum Ende des ersten
Halbjahres 2022 merklich eingetrübt. Zum Juni liegt
dieser bei 92,3 Punkten und hat im Vergleich zum Vormonat
Mai um 0,7 Punkte nachgegeben. Eine rückläufige
Entwicklung ist insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe
sowie im Handel feststellbar.
Positive Effekte und Chancen sind hingegen durch den
mittlerweile fast voll ständigen Wegfall der
coronabedingten Einschränkungen entstanden. Die
Aufhebung hat sich positiv auf die Entwicklung der
wirtschaftlichen und vor allem der sozialen Lage
ausgewirkt. Jedoch besteht durchaus das Risiko, dass
etwaige coronabedingte Einschränkungen zum Herbst 2022
wieder in Kraft treten könnten. Das Risiko massiver
Maßnahmen wie zum Beispiel Schließungen von
Restaurants, Geschäften oder Schulen wird aktuell als
gering eingeschätzt.
Auch der weiterhin herrschende Fachkräftemangel
birgt ein signifikantes Risiko für die wirtschaftliche
Weiterentwicklung. Prägnant sind hierfür aktuell
insbesondere die Personalengpässe im Gastgewerbe oder
in der Luftfahrtbranche. Die Einstellungsbereitschaft der
Unternehmen dürfte angesichts des zunehmenden
Fachkräftemangels nicht mehr allein nur von der
wirtschaftlichen Entwicklung abhängen. Insbesondere
Fach- und Führungskräfte sind weiterhin stark
nachgefragt. Somit bestehen trotz angespannter
konjunktureller Lage weiterhin vielfältige Chancen auf
dem Arbeitsmarkt und im Qualifizierungsmarkt. Eine
weiterhin hohe Nachfrage nach Fachkräften bei einem
gleichzeitig engen Arbeitsmarkt bietet ein positives Umfeld
für die Entwicklung der Personaldienstleistungen von
Amadeus FiRe. Der Zugang zu geeigneten Kandidaten wird
für alle Marktteilnehmer, damit auch für Amadeus
FiRe, eine Herausforderung bleiben, wenngleich aufgrund
langjähriger und intensiv gepflegter
Kandidatenkontakte sowie dem Zusammenspiel zwischen
geförderter Weiterbildung und der anschließenden
Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige
Tätigkeit sich hieraus auch nennenswerte Chancen
ergeben.
Die gestörten Abläufe bei der Betreuung von
erwerbslosen Personen sollten nur von temporärer Natur
sein. Bei einer Normalisierung der Situation sollte sich
ein Anstieg der Anzahl der gewährten
Bildungsgutscheine ergeben und die Marktchancen sich wieder
deutlich verbessern.
Existenzgefährdende Risiken für den Amadeus
FiRe Konzern sind derzeit nicht erkennbar. Für weitere
Ausführungen verweisen wir auf das Kapitel
Risikobericht des Geschäftsberichts 2021.
PrognoseAuch im Verlauf der nächsten Monate dürfte die
Konjunktur weiterhin von den im Risikobericht genannten
Faktoren geprägt sein. Die Auswirkungen hiervon werden
insbesondere im Bereich der verarbeitenden Industrie sowie
im Baugewerbe zu spüren sein und für eine geringe
Wertschöpfung in der zweiten Jahreshälfte sorgen.
Weiterhin geht die ifo Konjunkturprognose für den
Sommer 2022 davon aus, dass auch weiterhin mit einem
starken Preisauftrieb zu rechnen ist. Eine kurzfristige
Entspannung hinsichtlich der Kosten für Rohstoffe ist
aufgrund des Ukraine Konflikts ebenfalls nicht zu erwarten.
Sollte es zusätzlich zu einem Engpass oder gar einem
Ausbleiben der russischen Gaslieferungen kommen,
dürfte dies massive Einschränkungen insbesondere
für den Herbst und Winter des Jahres mit sich bringen.
Dennoch geht das ifo Institut in der Konjunkturprognose
für den Sommer von einer sich stabilisierenden
Entwicklung der Störfaktoren für den weiteren
Verlauf des Jahres 2022 aus. Die Entwicklung der
wirtschaftlichen Lage ist aktuell sehr dynamisch und wie
bereits beschrieben, lässt sich diese nur schwer
prognostizieren.
Der Amadeus FiRe Konzern konnte das erste Halbjahr des
Jahres 2022 mit einem positiven und einem insgesamt weiter
leicht über den eigenen Erwartungen liegendem Ergebnis
abschließen. Der Konzern entwickelt sich
grundsätzlich im Rahmen der im Vorjahr getroffenen
Prognosen. Aktuell geht der Vorstand davon aus, dass auch
der weitere Verlauf des Jahres auf Konzernebene den
getroffenen Prognosen entsprechen wird. Das würde ein
Wachstum des operativen Konzern-EBITA im Bereich von 7 bis
9 Prozent bedeuten.
Auf Segmentebene liegt die Personaldienstleistung
über den getroffenen Erwartungen. Der
Fachkräftemangel mit der damit verbundenen
Einstellungsbereitschaft der Unternehmen, wird auch in den
kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen. Eine
Änderung dieser Situation ist auch unter Einbeziehung
der aktuellen externen Einflussfaktoren nicht zu erwarten.
Der Ausblick auf das zweite Halbjahr gestaltet sich daher
grundsätzlich positiv. Es wird erwartet, das Jahr
besser im Vergleich zu den ursprünglich geplanten
Ergebnissen abschließen zu können. Der Treiber
hierfür ist der Erfolg in der Dienstleistung
Personalvermittlung. Die gesteigerten Aufwendungen aus
einer erfolgreichen Expansion des Geschäftsbetriebes
sollten wie geplant erfolgen.
Im Segment Weiterbildung wird der Teilmarkt der
geförderten Weiterbildung weiterhin marktseitig
gehemmt erwartet. Allerdings ist zu erwarten, dass im
für COMCAVE und GFN relevanten Markt die Talsohle im
Juli erreicht sein wird und somit wieder mit steigenden
Teilnehmer-Eintritten zu rechnen ist. Die Arbeitslosenquote
wird weiter auf konstant niedrigem Niveau erwartet.
Die erwartete positive Geschäftsentwicklung im
zweiten Halbjahr, für beide Unternehmen, ist auf die
Stärkung der regionalen Standort- und
Produkt-Präsenz und steigende Ausgaben der
Arbeitsagenturen im Zuge von Teilnehmereintritten im Markt
zurückzuführen. Insgesamt waren die Erwartungen
für diesen Teilmarkt nach dem bisherigen Verlauf nach
unten zu korrigieren.
Im Weiterbildungsgeschäft mit privaten Endkunden
kann die aktuell stabile Entwicklung durch die anhaltenden
Themen Inflation, sowie potenzielle zusätzliche
Belastungen der Gaskrise in den kommenden Monaten gebremst
werden. Trotz dieser Markthemmnisse werden im Bereich der
Privatkunden die Umsatzerlöse unverändert
über Vorjahr erwartet.
Im Bereich der Firmenkunden besteht aus selbigen
Gründen die Gefahr kurzfristiger Budgetkürzungen
für Weiterbildungsmaßnahmen für das
Seminar- und Inhousegeschäft. Eine grundsätzliche
Erholung auf das Vor-Pandemie-Niveau ist nachfrageseitig
noch nicht greifbar.
Die weitere schrittweise Rückkehr zu
Vor-Ort-Präsenzveranstaltungen ist insgesamt mit einem
strukturellen Anstieg der operativen Aufwendungen
gegenüber dem Vorjahr, in dem ein sehr hoher Anteil
von Online-Durchführungen pandemiebedingt
stattgefunden hat, verbunden.
Das operative EBITA des Weiterbildungssegments wird in
einem stark Corona und weltpolitisch konfliktgeprägten
Gesamtjahr 2022 insgesamt das sehr starke Niveau von 2021
voraussichtlich nicht erreichen. Damit wird das Ergebnis
trotz einer erwarteten Verbesserung im zweiten Halbjahr
unter der ursprünglich getroffenen Prognose für
das Gesamtjahr liegen. Der Marktrückgang in der
geförderten Weiterbildung ist die wesentliche Ursache
hierfür.
Für weitere Informationen sei an dieser Stelle auf
den Prognosebericht im Teil B (Zusammengefasster
Lagebericht) des Geschäftsberichts 2021 verwiesen.
Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 wurde
weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch
gemäß § 317 HGB geprüft.
Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022
scrollen
KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSSKonzern-GesamtergebnisrechnungKonzern-Gesamtergebnisrechnungscrollen
Konzern-BilanzKonzern-Bilanz zum 30.06.2022AKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
Konzern-KapitalflussrechnungKonzern-Kapitalflussrechnungscrollen
Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungKonzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
Anhang zum Konzernhalbjahresabschluss1 Grundlagen und MethodenAllgemeine GrundlagenDie Amadeus FiRe AG ist eine Aktiengesellschaft nach
deutschem Recht mit Sitz in Frankfurt am Main, Hanauer
Landstraße 160, Deutschland. Die Gesellschaft ist
beim Amtsgericht Frankfurt im Handelsregister, Abteilung B,
unter der Nr. 45804, eingetragen. Die Amadeus FiRe AG ist
seit dem 4. März 1999 im regulierten Markt der
Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Seit dem 31.
Januar 2003 ist die Amadeus FiRe AG zum Prime Standard
zugelassen. Seit dem 18. März 2019 sind die Aktien der
Amadeus FiRe AG im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Der Konzernhalbjahresabschluss ist nicht geprüft.
Er wurde am 25. Juli 2022 vom Vorstand zur
Veröffentlichung freigegeben.
Grundlagen der BilanzierungDer verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.
Juni 2022 der Amadeus FiRe AG (im Folgenden Amadeus FiRe)
wurde nach den vom International Accounting Standards Board
(IASB) formulierten International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union in
der gültigen Fassung zum 30. Juni 2022 anzuwenden
sind, aufgestellt. Demzufolge enthält dieser Abschluss
zum Zwischenbericht sämtliche Informationen und
Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen
verkürzten Zwischenabschluss erforderlich sind.
Im Rahmen der Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses
gemäß IAS 34 müssen zu einem gewissen Grad
Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden,
von denen der Wert der Vermögenswerte und Schulden
sowie die Höhe von Aufwendungen und Erträgen im
Berichtszeitraum abhängig sind. Die tatsächlichen
späteren Werte können von den im Zwischenbericht
ausgewiesenen Beträgen abweichen.
Die in der Zwischenberichterstattung erzielten
Ergebnisse lassen nicht notwendigerweise Vorhersagen
über die Entwicklung des weiteren
Geschäftsverlaufs zu.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die im
Konzernhalbjahresabschluss angewendet wurden, entsprechen
denen, die im Konzernabschluss für das
Geschäftsjahr 2021 zur Anwendung kamen. Er sollte
daher in Zusammenhang mit diesem gelesen werden.
Erstmalig angewendete RechnungslegungsvorschriftenIm Geschäftsjahr 2022 wendet Amadeus FiRe erstmalig
die nachfolgenden Änderungen zu den bestehenden
Standards an, die keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss
auf die Darstellung der Abschlüsse haben:
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2 Wesentliche GeschäftsvorfälleDividendeAn die Aktionäre der Amadeus FiRe AG wurde auf
Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 19. Mai 2022
eine Dividende in Höhe von 3,04 € pro Aktie
ausgeschüttet. Dies führte zu einem Abfluss an
liquiden Mitteln in Höhe von insgesamt 17.383 Tsd.
€.
3 KapitalmanagementDas Eigenkapital der Amadeus FiRe nahm im ersten
Halbjahr um 41 Tsd. € zu. Dem erwirtschafteten
Gesamtergebnis von 17.424 Tsd. € stand
gegenläufig die Ausschüttung der Dividende in
Höhe von 17.383 Tsd. € entgegenen. Die
Eigenkapitalquote verringerte sich marginal von 40,8
Prozent zum 31. Dezember 2021 auf 40,6 Prozent und blieb
damit stabil. Zum 30. Juni 2021 betrug die
Eigenkapitalquote 33,5 Prozent.
Eigenkapitalquotescrollen
Der Verschuldungsgrad hat sich auf Grund der
Gewinnausschüttung von 1,2 zum 31. Dezember 2021 auf
1,3 zum 30. Juni 2022 leicht erhöht.
Verschuldungsgradscrollen
4 SegmentberichterstattungDie beiden berichtspflichtigen Segmente stellen sich wie
folgt dar:
Segmentberichterstattungscrollen
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* ohne Beteiligungsbuchwerte und ohne
Forderungen ggü. verbundenen Unternehmen
In der Überleitung zu den Umsatzerlösen und
dem EBITA ist die segmentübergreifende Konsolidierung
des Leistungsaustausches zwischen den Segmenten enthalten.
Die Überleitung zu den Vermögenswerten
enthält latente Steuerpositionen, die keinem der
Segmente zuzuordnen sind.
Das Segmentergebnis leitet sich wie folgt über:
Überleitung Segmentergebnisscrollen
Folgende Tabelle zeigt die Aufschlüsselung der
Umsatzerlöse aus Verträgen nach Art sowie nach
Kunden für die Amadeus FiRe:
Aufgliederung der Erlöse mit Kundenscrollen
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5 FinanzinstrumenteDie Buchwerte sämtlicher zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und finanziellen Schulden stimmen
näherungsweise mit deren beizulegenden Zeitwerten
überein. Die Bewertung zu fortgeführten
Anschaffungskosten umfassen unverändert die
Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen, die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente und die sonstigen
Finanzschulden. Ausnahme bilden lediglich die sonstigen
Finanzschulden, deren beizulegender Zeitwert vom Buchwert
leicht divergiert. Die sonstigen Vermögenswerte werden
unverändert teilweise zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet und fallen teilweise nicht in
den Anwendungsbereich des IFRS 7.
Die Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der
Abfindungsverpflichtung gegenüber den Anteilseignern
der Steuerfachschule Dr. Endriss GmbH & Co. KG in
Höhe von 8.461 Tsd. € (31. Dezember 2021: 8.292
Tsd. €) sowie die Kaufpreisverbindlichkeit
gegenüber der Surwald Holding UG
(haftungsbeschränkt) in Höhe von 9.864 Tsd.
€ (31. Dezember 2021: 9.474 Tsd. €) sind
erfolgswirksam zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die zugrunde gelegten Bewertungsmethoden und Parameter
wurden im laufenden Geschäftsjahr beibehalten. Die
Ermittlung des Abfindungsverpflichtung gegenüber den
Anteilseignern der Steuerfachschule Dr. Endriss GmbH &
Co. KG erfolgte anhand des Stuttgarter Verfahrens. Die
Ermittlung der Kaufpreisverbindlichkeit gegenüber der
Surwald Holding UG erfolgte formelbasiert und basiert
einerseits auf der Performance der GFN Gruppe sowie
anderseits auf einem adjustierten Marktmultiple der Amadeus
FiRe AG. Der Anstieg in Höhe von 559 Tsd. € auf
18.325 Tsd. € resultiert aus Diskontierungseffekten.
Beide Verbindlichkeiten sind gemäß IFRS 13
nach wie vor der Stufe 3 zugeordnet.
6 ErtragsteuernIm ersten Halbjahr 2022 stieg die Steuerquote im
Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Dies wird
überwiegend durch die Ergebnisbeiträge der
Segmente getrieben. Im Segment Weiterbildung besteht
für die angebotenen Dienstleistungen weitestgehend
eine Gewerbesteuerfreiheit. Im ersten Halbjahr 2022
trägt das Segment Personaldienstleistung einen
deutlich höheren Beitrag zum Ergebnis im Vergleich zum
ersten Halbjahr 2021 bei.
Ertragsteuernscrollen
7 ImpairmenttestDie sich verändernde Zinspolitik im Marktumfeld und
damit einhergehenden Zinsen stellen nach Einschätzung
von Amadeus FiRe ein "triggering event" gemäß
IAS 36.9 dar. In Folge dessen wurden die Bewertungen der
Geschäfts- und Firmenwerte zum Stichtag 30. Juni 2022
unterjährig auf ihre Werthaltigkeit
überprüft. Durch die geänderte Zinsparameter
ergaben sich folgende Auswirkungen auf den WACC:
WACCscrollen
Im Rahmen der Überprüfung ergab sich kein
Wertminderungsbedarf.
Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse für die
CGU's, denen wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte
zugeordnet sind, wurden u.a. die Veränderung der
gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten um 0,5
Prozentpunkte oder eine Senkung der langfristigen
Wachstumsrate um 0,5 Prozentpunkte oder eine
zukünftige Reduzierung der Zahlungsströme um 10
Prozent angenommen. In keinem dieser Fälle noch in
einer möglichen Kombination der Fälle kam es zu
einem Wertminderungsbedarf.
8 Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie ist aus dem den Aktionären
der Amadeus FiRe AG zurechenbaren Periodenergebnis und der
gewichteten durchschnittlichen Anzahl der im
Berichtszeitraum befindlichen Aktien ermittelt.
Das Ergebnis je Aktie ergibt sich in den ersten sechs
Monaten 2022 wie folgt:
Unverwässertes Ergebnis je Aktiescrollen
Sowohl im Berichtszeitraum 2022 als auch im Vorjahr 2021
kam es zu keinen Effekten, die zu einer Verwässerung
geführt hätten. Somit stimmt das verwässerte
Ergebnis je Aktie mit dem unverwässerten Ergebnis je
Aktie überein.
9 Beziehungen zu nahestehenden Personen und UnternehmenDie im ersten Halbjahr getätigten Geschäfte
mit nahestehenden Unternehmen und Personen hatten keinen
wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Amadeus FiRe Konzerns.
10 Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs liegen keine wesentlichen Ereignisse nach Ende der
Berichtsperiode vor.
Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022
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WEITERE INFORMATIONENVersicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss
unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022
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Hinweise und zukunftsgerichtete AussagenDieses Dokument enthält bestimmte in die Zukunft
gerichtete Aussagen. In die Zukunft gerichtete Aussagen
sind alle Aussagen, die sich nicht auf historische
Tatsachen und Ereignisse beziehen. Diese Aussagen sind
erkennbar an Formulierungen wie "erwarten", "glauben",
"schätzen", "geht davon aus", "vorhersagen", "nimmt
an", "prognostiziert", "werden" oder Formulierungen
ähnlicher Art. Solche in die Zukunft gerichteten
Aussagen unterliegen Risiken und Ungewissheiten, da sie
sich auf zukünftige Ereignisse beziehen und auf
gegenwärten Annahmen der Gesellschaft basieren, die
gegebenenfalls in der Zukunft nicht oder nicht wie
angenommen eintreten werden. Die Gesellschaft weist darauf
hin, dass solche zukunftsgerichtete Aussagen keine Garantie
für die Zukunft sind; die tatsächlichen
Ergebnisse einschließlich der Finanzlage und der
Profitabilität der Amadeus FiRe AG sowie der
Entwicklung der wirtschaftlichen und regulatorischen
Rahmenbedingeunen können wesentlich von denjenigen
abweichen (insbesondere negativer ausfallen), die in diesen
Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen oder
beschrieben werden. Selbst wenn die tatsächlichen
Ergebnisse der Amadeus FiRe AG, einschließlich der
Finanzlage und Profitabilität sowie der
wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen, mit
den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Zwischenbericht
übereinstimmen sollten, kann nicht gewährleistet
werden, dass dies auch in der Zukunft der Fall sein wird.
Bei der Angabe von Beträgen oder prozentualen
Änderungen kann es aufgrund kaufmännischer
Rundungen an unterschiedlichen Stellen dieses Berichts zu
geringen Abweichungen kommen.
Dieses Dokument liegt ebenfalls in englischer
Übersetzung vor, bei Abweichungen geht die deutsche
Fassung des Dokuments der englischen Übersetzung vor.
Finanzkalenderscrollen
Verantwortlich:Amadeus FiRe AG
Investor Relations
Hanauer Landstraße 160, 60314 Frankfurt am Main
Tel.: 069 96876-180
E-Mail: investor-relations@amadeus-fire.de
Internet: www.amadeus-fire.de
Online-Version:Auf unserer Homepage steht Ihnen der
Halbjahresfinanzbericht als Online-PDF zur Verfügung.
Wir. Vermitteln. Kompetenzen.Die Amadeus FiRe Gruppe im Internetwww.amadeus-fire.de
www.comcave.de
www.endriss.de
www.gfn.de
www.ifrs-akademie.de
www.taxmaster.de
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