![]() REALTECH AGWalldorfHalbjahresbericht 2016Bericht zum 1. Halbjahr 2016DAS 1. HALBJAHR 2016 - AUF EINEN BLICKscroll
Vorwort des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, verehrte Geschäftsfreunde, liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, das erste Halbjahr 2016 stand bei REALTECH Deutschland ganz im Zeichen der neuen Strategie
2020, mit der wir unser Unternehmen im Wachstumsmarkt Enterprise Service Management
neu positionieren - basierend auf unserem umfassenden, tiefen Know-how im Bereich
IT Service Management, auf der Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie auf
ausgezeichneten Beziehungen zu unseren Kunden und Partnern. Daneben steht das Jahr 2016 auch für einen tief greifenden, fundamentalen Wandel unserer
Organisation. 2015 haben wir bereits mit der Umstrukturierung des Unternehmens begonnen,
haben den Software- und den Consultingbereich zusammengeführt, ein neues, zukunftsorientiertes
Führungsteam etabliert sowie Prozesse neu definiert und verschlankt. In den vergangenen
Monaten verstärkten wir unsere Anstrengungen zur Effizienzverbesserung noch einmal
erheblich, um in 2016 weitere Kostenentlastungen zu erreichen. Nachdem sich die Umsätze für das 1. HJ 2016 etwa im Rahmen der Erwartungen bewegten,
zeichnete sich jedoch gegen Ende der ersten Hälfte des Geschäftsjahres ab, dass die
angestrebten Umsatzsteigerungen in den Quartalen 3 und 4 des Jahres 2016 nicht erreicht
werden. Diese Entwicklung zwang das Management noch schärfere Einschnitte bei den
Kosten vorzunehmen, um das Ziel des operativen Break-evens zur Mitte des Jahres 2017
weiter wie geplant erreichen zu können. Unter anderem wurde im August 2016 eine Maßnahme
zur Kurzarbeit eingeleitet, um einer sehr geringen Projektauslastung im Bereich der
SAP-Beratung entgegenzuwirken. Zusätzliche vertriebliche Maßnahmen zur Rückführung
der schwach ausgelasteten Mitarbeiter in neue Kundenprojekte wurden ebenfalls ergriffen. In der restrukturierten deutschen Landesgesellschaft konnte die Kostenerwartung für
2016 um ca. 4 Mio. EUR zum ursprünglichen Plan gesenkt werden. Dem gegenüber stehen
jedoch um ca. 3,5 Mio. EUR geringere Umsätze als zunächst erwartet, da sich die geplanten
Zuwächse im 2. HJ noch nicht realisieren lassen werden. Die neu aufgesetzten Prozesse für ein stringentes Kosten- und Liquiditätsmanagement
betrafen unter anderem auch das Inkasso von überfälligen Debitorenforderungen und
brachten deutliche Erfolge auch für die Liquidität. So konnten die Offenen Posten
von ca. 2,7 Mio. EUR zum Anfang des Jahres auf unter 1 Mio. EUR im August gesenkt
werden, was einen sehr wichtigen operativen Zahlungsmittel-Zufluss von ca. 1,7 Mio.
EUR mit sich brachte. Schon Anfang 2016 war davon auszugehen, dass die Ende 2015 durch Mezzanine-Kredite
zur Verfügung gestellten liquiden Mittel nicht ausreichend sind, um den Break-even
Punkt ab Mitte 2017 zu erreichen und daher weitere Finanzierungsmaßnahmen erforderlich
sind. So bleibt auch nach dem 1. HJ eine unserer größten Herausforderungen die Sicherstellung
der Liquidität, um den begonnen Restrukturierungsprozess erfolgreich zu Ende zu führen.
Von den zugesicherten Mezzanine-Krediten wurden bis Ende September nur 1,6 Mio. EUR
abgerufen, womit weitere 1,4 Mio. EUR zum Abruf bereitstehen. Es ist von einem zusätzlichen
Finanzierungbedarf von ca. 2-3 Mio. EUR bis Mitte 2017 auszugehen, den wir durch die
zur Verfügungsstellung von Betriebsmittel durch Banken und weitere Mezzanine-Darlehen
decken werden. Die monatliche Kostenrate soll in der deutschen Landesgesellschaft
bis Mitte 2017 unter das aktuell erwartete monatliche Umsatzpotential gesenkt werden,
so dass die REALTECH in der Landesgesellschaft Deutschland sich operativ wieder selbst
finanzieren kann und damit die Kapitaldienstfähigkeit zur Rückführung der Darlehen
erlangt. Zur Mitte des nächsten Jahres ist es auch geplant, die am Standort Walldorf gehaltenen
Grundstücke und Büroimmobilien zu veräußern und somit weitere Liquidität für die zukünftige
Wachstumsfinanzierung zu generieren. Inhaltlich fokussierten wir uns in den vergangenen Monaten unvermindert auf die Modernisierung
unseres Angebots, das wir sukzessive in ein marktorientiertes, modular aufgebautes
Enterprise-Service-Management-Portfolio transformieren. Dass wir hier auf einem sehr
guten Weg sind, zeigt unter anderem eine diesjährige Studie des unabhängigen Forschungs-
und Beratungsinstitutes Research in Action, die uns in Deutschland auf Platz vier
der Anbieter von Lösungen für das IT und Enterprise Service Management (ESM) sieht. Wie geplant investierten wir in 2016 stark in die Neuentwicklung innovativer Softwareprodukte
und Services, zudem in den Ausbau unserer Sales-Unit. Durch die Neustrukturierung
des Vertriebsbereichs in flexible Regional-Units sowie durch die Einführung des neuen
REALTECH-Stores als digitalen Sales-Kanal, konnten wir unsere Kunden und ihre Anforderungen
noch stärker in den Fokus unseres Handelns rücken. Darüber hinaus haben wir unser
Partner-Ecosystem erweitert und insbesondere die strategische Kooperation mit SAP
weiter intensiviert, um für unsere Kunden die Potenziale neuer Technologien im Sinne
des Enterprise Service Managements noch besser erschließen zu können. Ergebnis Halbjahr 2016Die Ergebniszahlen zum Halbjahr 2016 liegen im Rahmen der Erwartungen. Sie spiegeln
die herausfordernde Situation unserer Konzern-Neuausrichtung wider und sind daher
nicht im direkten Vergleich zum Vorjahr zu bewerten. REALTECH Deutschland befindet
sich in einem tiefgreifenden Restrukturierung- und Sanierungsprozess und vollzieht
aktuell eine vollständige inhaltliche Neuausrichtung. Im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete der REALTECH Konzern Umsatzerlöse in Höhe von
11 Mio. EUR (Vorjahr: 17,8 Mio. EUR). Dabei erzielte das Geschäftssegment Consulting
6,1 Mio. EUR und der Software-Bereich 4,9 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag
zum Stichtag bei minus 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: minus 0,3 Mio. EUR) was unsere enormen
Investitionen in die Zukunft der REALTECH widerspiegelt. Das EBITDA lag bei minus
2,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR). Das Jahresergebnis zum 30. Juni 2016 lag bei minus
2,7 Mio. EUR (Vorjahr: minus 0,6 Mio. EUR). Daraus resultiert ein Ergebnis je Aktie
von minus 0,49 EUR nach minus 0,11 EUR im 1. Halbjahr 2015. Auch im zweiten Halbjahr 2016 werden wir weiter planmäßig in die Bereiche Produktentwicklung
und Vertrieb investieren. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass REALTECH den Turn-around
in 2017 erreicht und ab dem Jahr 2018 wieder profitabel wächst. Bis dahin und auch
darüber hinaus werden wir unsere Innovationsstrategie konsequent verfolgen. Unsere
Prioritäten dabei sind klar: inhaltliche Fokussierung auf den Wachstumsmarkt Enterprise
Service Management, fachliche Exzellenz und klare Kundenorientierung sowie finanzielle
Disziplin und konsequentes Kostenmanagement. So wollen wir unser Ziel erreichen, im Jahr 2020 der führende deutsche Anbieter von
Lösungen für Enterprise Service Management zu sein, und neue Gewinnmöglichkeiten erschließen. Daniele Di Croce Vorstand MarkenstoryEmpower your EnterpriseDer Prozess der digitalen Transformation schreitet voran. Das Internet der Dinge,
Industrie 4.0, Big Data und Smart Data schreiben die Regeln der Geschäftswelt neu.
In nahezu allen Märkten überwinden Unternehmen mühelos Branchengrenzen und gehen in
die Offensive, seien es agile Start-ups oder digitale Konzerne wie Google und Amazon.
Kein Markt, keine Transaktion, kein Umsatz ist vor starken, neuen Wettbewerbern sicher.
Worauf es jetzt ankommt, ist pure Leistungsfähigkeit und Weitblick. Unsere Maxime
"Empower your Enterprise" wird mehr denn je zum Imperativ für Entscheider, die ihrem
Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft sichern wollen. Der Schlüssel zum Unternehmenserfolg in der digitalisierten Welt sind standardisierte
und automatisierte Prozesse sowie Services über Abteilungen, Standorte, Firmen und
Industrien hinweg. Die IT mit ihren ITIL-orientierten Prozessen und erprobten Service-Management-Tools
wird zunehmend zum Katalysator für Business-Veränderungen, die letztendlich zu entscheidend
mehr Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen führen. REALTECH ist in seiner neuen Ausrichtung auf Enterprise Service Management optimal
dafür aufgestellt, Unternehmen bei der Entwicklung zur serviceorientierten Organisation
zu begleiten. Als IT-Service-Management-Spezialisten mit besonderem Schwerpunkt im
Bereich Data-Process-Integration unterstützen wir das Alignment und die Automatisierung
von IT- und Geschäftsprozessen. Bei der automatisierten Erfassung und intelligenten
Visualisierung von Daten setzen wir schon heute Maßstäbe. Darüber hinaus sind wir
durch unsere langjährige Technologiepartnerschaft mit SAP in der Lage, intelligente
Brücken zwischen SAP- und Service-Management-Prozessen zu schaffen. Um unsere Kunden in der Entwicklung hin zum Enterprise Service Management zu begleiten,
werden wir ihnen ein klar fokussiertes, komplementäres Portfolio, bestehend aus Software
und Services, anbieten. Dafür modernisieren und modularisieren wir sukzessive unsere
Software und fokussieren uns bei Beratungsleistungen stärker auf Business-Fragen.
Sowohl unsere Software als auch unsere Services werden wir zukünftig über den REALTECH-Store
online zur Verfügung stellen. KonzernzwischenlageberichtKONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEITRechtliche KonzernstrukturDie REALTECH AG ist die Holding des REALTECH-Konzerns. Dessen wirtschaftliche Entwicklung
wird maßgeblich durch die Tochtergesellschaften im In- und Ausland bestimmt. In den
Konzernabschluss sind neben der Muttergesellschaft REALTECH AG alle Beteiligungsgesellschaften
einbezogen, bei denen die REALTECH AG die Mehrheit der Stimmrechte hält. In Deutschland
wurden 2015 die drei operativen Einheiten Software Products GmbH, Services GmbH und
Consulting GmbH in die einzige Einheit REALTECH Deutschland GmbH zusammengeführt.
Dadurch sank der Konsolidierungskreis im Vergleich zum Vorjahr von acht auf sechs
Gesellschaften. Die REALTECH AG hat Ende des Geschäftsjahres 2015 den Verkauf der Tochtergesellschaft
in Portugal vorbereitet und hierzu Verkaufsgespräche geführt, die am 26. Februar 2016
abgeschlossen wurden. Der Verkauf umfasst sämtliche Anteile (100%) an der REALTECH
Portugal System Consulting Sociedad Unipessoal Lda., Lissabon/ Portugal. Des Weiteren wurde REALTECH US neu auf den amerikanischen SAP-Markt ausgerichtet und
die Mitarbeiteranzahl entsprechend der benötigten Kompetenzen angepasst. Mit Fokus
auf die Ost-Küste werden nun Kunden mit Lösungen um das Transport- und Changemanagement
gezielt entwickelt. Geschäftssegmente und OrganisationsstrukturDie Berichterstattung der REALTECH gliedert sich in die zwei Bereiche Consulting und
Software, die strategisch, technisch und wirtschaftlich miteinander verknüpft sind.
Sie werden durch Serviceeinheiten und Holdingfunktionen der REALTECH AG unterstützt,
welche durch das Geschäftssegment "Sonstiges Segment" vertreten wird. Geschäftssegment ConsultingEin wesentliches Alleinstellungsmerkmal von REALTECH ist die Kombination aus technologischem
SAP-Fachwissen und einer ergänzenden Prozessberatung. Die Berater entwickeln gemeinsam
mit den Kunden innovative IT-Landschaften, die nachhaltig die strategischen Unternehmensziele
unterstützen. Auf diesen Lösungen bauen die IT-basierten Geschäftsprozesse auf, die
Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorsprung verschaffen. Weltweit gültige
Partnerschaften zwischen REALTECH und der SAP helfen den Kunden, auch internationale
Standorte in eine übergreifende IT-Landschaft zu integrieren. Dazu passend bietet REALTECH Prozess-Know-how und Tools, um Services zu modellieren,
zu überwachen und ganze IT-Infrastrukturen optimal nach den hohen Standards der IT
zu managen, ergänzt um Beratung zur Architektur, Migration, Implementierung, Konfiguration,
etc., rund um SAP Themen. REALTECH wird seine bisherige Beratungskompetenz konsequent
von IT- hin zu ESM-Consulting weiterentwickeln. Dabei wird sukzessive, kommend aus
der ITIL-Beratungskompetenz, eine Ausrichtung in Business-Prozess-Beratung erfolgen. Geschäftssegment SoftwareREALTECH startete vor rund 15 Jahren mit der Entwicklung der the Guard!-Produktfamilie
und verfügt heute über ein weltweit einzigartiges Software-Portfolio für die Überwachung
und den sicheren Betrieb von unternehmensweit genutzten IT-Systemen. In Europa ist
REALTECH einer der größten Hersteller von IT-Service-Management-Lösungen. REALTECH verfügt über die technologischen Möglichkeiten, Daten zu einzelnen Devices,
Anwendungen und ganzen IT-Landschaften automatisiert zu erfassen, zu bewerten und
bereitzustellen. Ergänzend bieten wir Tools, mit denen Services modelliert, überwacht
und Infrastrukturen optimal betrieben werden können. So versetzen wir Unternehmen
in die Lage, Prozesse und Services auch außerhalb der IT-Organisationen weitestgehend
zu automatisieren, zu standardisieren und ganze Infrastrukturen nach den hohen Standards
der IT zu managen. Enterprise Service Management (ESM) ist die Anwendung von IT Service
Management (ITSM) Prinzipien auf alle Bereiche eines Unternehmens. Deshalb wird REALTECH sein Portfolio konsequent auf das Thema Enterprise Service Management
ausrichten. Bestehende Produkte und Services entwickeln wir im Sinne des Enterprise-Service-Management-Gedankens
gezielt weiter und fügen sie gemeinsam mit Neuentwicklungen zu einem harmonischen
Portfolio zusammen. Die neue Produkt-Suite wird im Laufe des Jahres 2017 vollständig
zur Verfügung stehen ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGEIm Zuge der Neuausrichtung unseres Unternehmens hat sich die Abbildung der Kostenstruktur
in der Buchhaltung ebenfalls grundlegend verändert, um die Transparenz noch weiter
zu erhöhen. Alle Betriebskosten werden nun zentral in den Verwaltungskosten erfasst.
In der Vergangenheit vorgenommene Umgliederungen aus den Verwaltungskosten in die
Kostenarten F&E und Vertriebs-Marketingkosten werden in 2016 nicht mehr vorgenommen.
Bedingt durch diese neu aufgestellte interne Organisationsstruktur, gibt es erhebliche
Abweichungen zum Vorjahr in den einzelnen Kostenarten. Aus diesem Grund ist ein direkter
Vergleich der einzelnen Kostenarten mit dem Vorjahr nicht sinnvoll möglich. GeschäftsentwicklungIm 1. Halbjahr 2016 fielen die Umsatzerlöse des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr
um 38 % auf 10.984 TEUR (1. Halbjahr 2015: 17.833 TEUR). Die Umsatzerlöse teilen sich
in die beiden Segmente Consulting und Software auf. Die Erlöse im Segment Consulting fielen um 46 % auf 6.116 TEUR (12.577 TEUR), bedingt
durch unseren stärkeren Fokus auf den Software-Bereich. Der Umsatz im Segment Software erreichte 4.869 TEUR und fiel damit um 21 % im Vergleich
zum Vorjahresniveau (5.256 TEUR). In Deutschland gingen die Erlöse im Sechsmonatszeitraum um 40 Prozent von 10.978 TEUR
auf 6.561 TEUR zurück. Der Inlandsanteil am Konzernumsatz lag damit bei 60 Prozent
(Vorjahr: 62 Prozent). Ebenso sanken die im Ausland erzielten REALTECH-Erlöse um 35
Prozent von 6.855 TEUR auf 4.423 TEUR. Der Umsatz in der Region Asia-Pacific sank um 15 Prozent von 4.427 TEUR auf 3.781
TEUR. Die Region trug 34 Prozent (Vorjahr: 25 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Den
stärksten Umsatzrückgang verzeichnete die Region USA: Hier sank der Umsatz um 72 %
Prozent von 2.243 TEUR auf 565 TEUR. Der Anteil am Konzernumsatz nahm von 13 Prozent
auf 5 Prozent ab. Portugal erzielte in den ersten beiden Monaten ein Umsatz in Höhe
von 76 TEUR. ErtragslageIm Vergleich zum 1. Halbjahr 2015 sanken die Umsatzkosten um 40 Prozent von 9.957
TEUR auf 5.979 TEUR. Dies führte zu einem Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 5.005
TEUR (Vorjahr: 7.876 TEUR). Die Bruttomarge legte von 44 Prozent auf 46 Prozent zu. Die Vertriebs- und Marketingkosten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent 3.144
TEUR (Vorjahr: 3.974 TEUR) ab und entsprachen 29 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent) des
Umsatzes. Dieser Effekt resultiert zum einem aus dem Abbau des Vertriebs in unserer
Landesgesellschaft USA und zum anderen hat die Landesgesellschaft Deutschland die
interne Organisation neu ausgerichtet. Die Verwaltungskosten stiegen im Sechsmonatsvergleich mit nun 2.819 TEUR um 10 Prozent.
(Vorjahr: 2.551 TEUR. Zu berücksichtigen ist ein Ertrag aus Kostenumgliederungen,
wie oben erwähnt, in Höhe von 400 TEUR). Beachtet man den erwähnten Effekt aus dem
Vorjahr, der in 2016 zur Erhöhung der Transparenz nicht mehr abgebildet wird, erkennt
man dass die Verwaltungskosten real gesunken sind. Die aufgesetzten Kostensparmaßnahmen
werden sich im zweiten Halbjahr 2016 noch deutlicher auswirken. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sanken um 22 Prozent von 2.368 TEUR (davon
haben sich 340 TEUR aus Kostenumgliederungen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt)
auf 1.849 TEUR (150 TEUR weniger fremdbezogene Leistungen). Bezogen auf den Umsatz
nahm der Anteil jedoch von 13 Prozent auf 17 Prozent zu. Lässt man die beschriebenen
Effekte außer Betracht, liegen die F&E-Kosten ca. auf demselben Niveau des Vorjahres. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken im Halbjahresvergleich von 388 TEUR
auf 367 TEUR. Sie umfassen vor allem solche aus Miet-, Pacht- und Operating-Leasingverträgen
sowie Währungsverluste. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten hauptsächlich Mieterträge aus der Nutzung
des Bürogebäudes in Walldorf durch Dritte, Währungskursgewinne und Sonderzahlungen
durch einen gewonnenen Gerichtsprozess, so wie es in 2015 der Fall war. Im Vergleich
der Sechsmonatszeiträume nahmen sie aufgrund der ausgebliebenen Sondereffekte von
1.132 TEUR auf 566 TEUR ab. Die Mieterträge blieben dabei auf demselben Niveau. Die beschriebenen Effekte bedingen ein deutlich verschlechtertes Betriebsergebnis
(EBIT): Auf Halbjahresbasis sank das EBIT von minus 272 TEUR auf minus 2.608 TEUR
und das EBITDA von plus 0,1 Mio. EUR auf minus 2.196 TEUR. Das Finanzergebnis lag nach sechs Monaten bei minus 161 TEUR nach minus 128 TEUR im
Vorjahr. Es setzt sich zusammen aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Die Zinserträge
in Höhe von 5 TEUR (Vorjahr: 12 TEUR) resultierten vorwiegend aus Ausleihungen und
sonstigen finanziellen Forderungen (Barmittel und Bankguthaben). Die Zinsaufwendungen
umfassten vorwiegend solche aus finanziellen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit
dem Finance-Leasing. Sie lagen bei 167 TEUR nach 140 TEUR. Das den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnende Jahresergebnis der ersten
sechs Monate sank von minus 615 TEUR auf minus 2.645 TEUR. Basierend auf der Anzahl
von durchschnittlich 5.385.652 Aktien, errechnet sich für die Anteilseigner des Mutterunternehmens
ein Ergebnis je Aktie von minus 0,49 EUR (Vorjahr: minus 0,11 EUR bei ebenfalls 5.385.652
Aktien). FinanzlageAusgehend von dem gesunkenen Jahresergebnis bei erheblich verstärkter Minderung des
Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bedingt durch unseren stringenten
Abbau von Forderungen aufgrund unseres etablierten Inkassoverfahrens, zeigte der Cashflow
aus betrieblicher Tätigkeit einen Mittelzufluss in Höhe von 279 TEUR auf. (Vorjahr:
Mittelabfluss 198 TEUR). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies im ersten Halbjahr 2016 einen Mittelabfluss
in Höhe von 174 TEUR auf. Im Vorjahr betrug der Mittelabfluss nahe Null. Dieser Effekt
spiegelt die aktuelle Situation wider als Übergang von der Transformationsphase mit
entsprechenden Einsparungen hinein in den Investitionsmodus. VermögenslageDie Summe der Vermögenswerte sank im Stichtagsvergleich gegenüber dem 31. Dezember
2015 um 7 Prozent von 29.449 TEUR auf 25.039 TEUR. Ursächlich hierfür war vor allem
der verminderte Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital reduzierte sich gegenüber dem 31. Dezember 2015 (14.357 TEUR) um
18 Prozent auf 10.924 TEUR. Die Eigenkapitalquote lag zum 30. Juni 2016 bei 45,9 Prozent
und damit unter dem Niveau zum Ende des Vorjahres (48,8 Prozent). Die Eigenkapitalausstattung
bildet vorbehaltlich einer weiterhin gesicherten Liquidität eine gesicherte Basis,
um zukünftige Ertrags- und Wachstumsziele zu realisieren. MITARBEITERZum Ende des ersten Halbjahres 2016 beschäftigte REALTECH weltweit 251 Mitarbeiter,
17 Prozent weniger als zum 30. Juni des Vorjahres (302). Davon waren 182 in Deutschland
angestellt: 16 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (217). Dies entsprach 73 Prozent
(Vorjahr: 72 Prozent) der Gesamtbelegschaft. Die Zahl der bei den ausländischen REALTECH-Gesellschaften
Tätigen fiel im Vergleich der beiden Stichtage zum Ende Juni um 19 Prozent von 85
auf 69. RISIKO- UND CHANCENBERICHTEs wird auf Abschnitt "5.4. Risikobericht" des Konzernlageberichts als Bestandteil
des Geschäftsberichts 2015 (Seite 38 ff.) verwiesen. Im Berichtszeitraum lagen darüber
hinaus keine Veränderungen vor. PROGNOSEBERICHTIm Jahr 2016 zeigt sich REALTECH im Markt als ein etabliertes Unternehmen mit großem
Innovationspotenzial und einer klaren Zukunftsstrategie. Entsprechend unserer in 2015
erarbeiteten Strategie 2020 positionieren wir uns konsequent im Wachstumsmarkt Enterprise
Service Management (ESM) und werden diesen Kurs auch weiterhin verfolgen. Unser Ziel
ist es, uns von einem Unternehmen mit IT-Consulting-Schwerpunkt zu einem modernen
Softwareunternehmen mit spezifischem Businessberatungs-Angebot zu entwickeln. Die
Digitalisierung und aktuelle Entwicklungen wie Internet of Things, Industrie 4.0,
Predictive Data Analytics oder Big Data und Smart Data nutzen wir dabei als Chance. Im Zuge unseres Wandels werden wir unser bestehendes Portfolio sukzessive im Sinne
von Enterprise Service Management modernisieren - stets orientiert am Bedarf des Marktes
und unserer Kunden. Die Erneuerung realisieren wir durch die gezielte Weiterentwicklung
und Transformation unserer Lösungen, durch Neuentwicklungen sowie durch strategische
Partnerschaften, die es uns erlauben, weitere Technologien in unser Angebot zu integrieren
und uns somit zusätzliche Marktsegmente zu erschließen. Unser Angebot werden wir unseren
Kunden verstärkt über unseren neuen REALTECH-Store zur Verfügung stellen. Die inhaltliche Neuausrichtung von REALTECH auf den ESM-Markt geht einher mit einer
umfassenden, sehr tiefgehenden Neugestaltung des Unternehmens. Der disruptive Wandel
stellt REALTECH vor große Herausforderungen, deren Lösung von allen Kräften des Unternehmens
intensives Engagement und große Flexibilität erfordert. Mit sehr hoher Veränderungsgeschwindigkeit
arbeiten wir an der Optimierung und Erneuerung unserer Strukturen und Prozesse, um
die besten Voraussetzungen für den künftigen Erfolg des Unternehmens in einer digitalisierten
Welt zu schaffen. In der festen Überzeugung, REALTECH wieder zu nachhaltiger Wettbewerbsstärke und Profitabilität
führen zu können, sind wir klar auf Effizienz und Innovation fokussiert. Im zweiten
Halbjahr 2016 werden wir unvermindert stark in Produktinnovationen investieren, wie
in unserer 3-Jahres-Turnaround-Strategie vorgesehen. Gleichzeitig konzentrieren wir
uns mit höchster Priorität darauf, den notwendigen finanziellen Spielraum für die
Realisation unserer Ziele sicherzustellen. Dafür wollen wir weitere Investoren gewinnen,
die uns auf unserem Weg begleiten, und setzen unser stringentes Kosten- und Liquiditätsmanagement
fort. In Summe erwarten wir für 2016 weiterhin Verluste in Höhe von mindestens 2,5 Mio Euro
auf Konzernebene. In der Landesgesellschaft Deutschland wird sich der Verlustbeitrag
im 2. HJ deutlich zum 1. HJ 2016 reduzieren. In den ausländischen Gesellschaften gehen
wir von positiven Ergebnisbeiträgen aus. Im Jahr 2017 wollen wir den Turn-around in
der deutschen Landesgesellschaft schaffen und ab 2018 wieder erfolgreich wachsen. NACHTRAGSBERICHTEs sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2016 bekannt, die einen
wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben
könnten. Walldorf, 29. September 2016 REALTECH AG Konzerngesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 01.01.- 30.06.2016scroll
*
Hierauf entfallen keine latente Steuern. Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 01.01. - 30.06.2016scroll
Der nachfolgende Anhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses. Konzernbilanz zum 30.06.2016AKTIVA
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PASSIVscroll
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 30.06.2016scroll
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Segmentinformation Für den Zeitraum vom 01.01 bis zum 30.06.2016scroll
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scroll
scroll
Konzernanhang zum KonzernzwischenabschlussGrundlagen und MethodenDie REALTECH AG ist eine eingetragene Aktiengesellschaft des deutschen Rechts mit
Sitz in Walldorf/Baden, Deutschland. Die Gesellschaft ist mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot
in Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Neuseeland und Japan vertreten.
Sie steuert und unterstützt ihre Tochtergesellschaften, die sich auf das Technologie-Consulting,
auf das Hosting von SAP- und E-Business-Lösungen sowie auf die Software-Entwicklung
für das Applikations- und System-Management spezialisiert haben. Der Konzernzwischenabschluss der REALTECH AG wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
aufgestellt. Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen
für das Vorjahr wurden grundsätzlich dieselben Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden
wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung
dieser Methoden ist im Anhang des Geschäftsberichts 2015 im Einzelnen veröffentlicht. Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2015 dahingehend verändert,
dass 100 % der Anteile an der Tochtergesellschaft REALTECH Portugal System Consulting
Sociedad Unipessoal Lda., Lissabon/ Portugal verkauft wurden und somit nicht mehr
im Konsolidierungskreis berücksichtigt werden. Die der REALTECH Portugal zuzurechnenden und in der Bilanz zum 31. Dezember 2015 gemäß
IFRS 5 gesondert ausgewiesenen Vermögenswerte in Höhe von 186 T EUR und Schulden in
Höhe von 162 T EUR wurden im Zusammenhang mit der zum 26. Februar 2015 vorgenommenen
Entkonsolidierung ausgebucht. SegmentinformationenDie Geschäftssegmente werden gemäß IFRS 8 als die berichtspflichtigen Segmente Consulting
und Software definiert. Darüber hinaus wurde die Tätigkeit der REALTECH AG in ihrer
Funktion als Holding sowie die Tätigkeit der REALTECH Verwaltungs GmbH in ihrer Funktion
als Eigentümer bzw. Leasingnehmer der Bürogebäude in Walldorf als sonstiges Segment
bestimmt. Walldorf, 29. September 2016 REALTECH AG Der Vorstand Versicherung der gesetzlichen VertreterIch versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind,
dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie
die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns
im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind. Walldorf, 29. September 2016 REALTECH AG Der Vorstand Finanzkalenderscroll
REALTECH AGIndustriestraße 39c D-69190 Walldorf Tel.: +49.6227.837.0 Fax: +49.6227.837.837 Internet: www.realtech.com Investor RelationsTel.: +49.6227.837.500 Fax: +49.6227.837.546 E-Mail: investors@realtech.com |
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