![]() REALTECH AGWalldorfBericht zum ersten Halbjahr 20181 Das erste Halbjahr 2018 – auf einen Blickscroll
2 Vorwort des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, verehrte Geschäftsfreunde, im ersten Halbjahr 2018 haben wir den Wandel bei REALTECH sowie unsere neue Linie nach innen und außen konsequent fortgesetzt. Besonders wichtig ist es gewesen, das „Mindset“ zu ändern und die Unternehmenskultur neu zu prägen. Für uns entscheidend dabei war, die Verantwortungen zu erweitern und in einem Selbststeuerungsprozess auf Teamebene zu etablieren. So wurden agile Teams geschaffen, die bereichsübergreifend zusammenarbeiten, schnell und kundenzentriert. Die verstärkte Ausrichtung auf den Markt und die Kundenbedürfnisse sind von herausragender Bedeutung für den Unternehmenserfolg, denn nur so kann von vornherein bedarfsgerecht und ausschließlich im Interesse der Kunden gearbeitet werden; nur so sind ein effizienter Ressourceneinsatz und eine kostenoptimale Servicekultur überhaupt erst möglich. Zudem ist es aber auch erforderlich, sich auf seine Wurzeln und Kernkompetenzen zu besinnen und zu konzentrieren, wobei Markttrends sowie Wandlungen der Bedürfnisse zuverlässig vorhergesehen werden müssen, um ein Unternehmen „hart am Markt“ auszurichten – im besten Kundeninteresse, mit Bereitstellung von Services und Produkten auf kosteneffizienter Basis. So haben wir uns im ersten Halbjahr 2018 auf zwei Produkt- und Servicebereiche konzentriert: agiles IT-Service-Management und DevOps für SAP. Gemeinsam mit Partnern ist REALTECH in der Lage, im Rahmen eines ganzheitlichen Enterprise-Service-Management-Ansatzes sowohl technische Lösungen und Beratungsleistungen zu erbringen als auch dazu beizutragen, auf Management-Ebene die Weichen richtig zu stellen – denn am Ende müssen die Kunden im Unternehmenskontext selbst entscheiden, wie Unternehmensprozesse zu modifizieren und zu beschleunigen sind, um den digitalen Wandel zu meistern. REALTECH hat die dazu erforderlichen Tools und Services: starke Lösungen für die Beschleunigung und Optimierung der IT-Prozesse. Gerade auch in komplexen SAP-Landschaften können so moderne, zuverlässig funktionierende Instrumente eingesetzt werden, die zu einer erheblichen Erhöhung der Geschwindigkeit der Prozessabläufe führen – nicht nur in den IT-Landschafen selbst, sondern insbesondere auch zwischen Development und Operations. Das Ergebnis sind zufriedene Kunden, begleitet von einer neuen REALTECH, die bereit ist, sich ständig neu zu erfinden, um den Anforderungen des Marktes und der Kunden sowie betriebsinterner Optimierungsprozesse gerecht zu werden. Hohe Kundenzufriedenheit, ein engagiertes, agiles Team, verbunden mit effizienten Prozessen und margenstarken Produkten und Services, das ist unser Ziel – und auf diesem Weg ist REALTECH erneut ein gutes Stück vorangekommen. Dazu beigetragen hat sicher auch unser Umzug in neue Büroräume in Leimen, wo REALTECH nun auf einer Ebene konzentriert und nicht mehr auf verschiedene Stockwerke und Gebäude verteilt ist. Gleichzeitig haben wir auch die Arbeitsgruppen auf die neu definierten Tätigkeitsfelder (ITSM, DevOps) ausgerichtet und überdies in sich selbst regulierende und selbst verändernde Organisationen konzentriert. So können schnell, in wechselnden Zusammensetzungen die Kundenanforderungen umgesetzt und vorausgedacht werden. Im zweiten Halbjahr 2018 werden wir den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, unser Angebot am Markt weiter schärfen und die Zusammenarbeit mit unseren Kunden suchen, um maßgeschneiderte, zukunftsfähige Produkte und Services bereitzustellen. Die alten Zöpfe sind bis auf die noch verbliebenen zwei ausländischen Landesgesellschaften nun endgültig abgeschnitten, und der Weg zu einer neuen Zukunft ist frei. Disruption in Eigenregie. Nicht ganz einfach, aber möglich. Das hat REALTECH bewiesen und eine solide Basis geschaffen, auf die nun neu aufgebaut werden kann: Ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell und eine Strategie für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters sind auf den Weg gebracht – auch wenn dies nur den ersten Schritt einer Reise darstellt, die auch zukünftig radikale Innovationen und Veränderungsbereitschaft erfordern wird, um mit den Anforderungen der Kunden und des Marktes mitgehen zu können. Als Softwarehersteller und nicht mehr als Beratungsunternehmen ist REALTECH heute rigoros als Start-up-Unternehmen zu betrachten – mit allen Unwägbarkeiten und Risiken, die dieser radikale Wandel mit sich bringt, aber auch mit den notwendigen Voraussetzungen für die Erfolge der Zukunft. Wir gehen unverändert davon aus, dass es uns gelingen wird, in naher Zukunft die Gewinnzone wieder zu erreichen. Allerdings wird es voraussichtlich länger dauern als ursprünglich gedacht. Der Hauptgrund dafür ist, dass ein größerer Lizenzverkauf einerseits zu Beginn des zweiten Halbjahres 2018 einen wichtigen Umsatzbeitrag in diesem Jahr ermöglichte, jedoch in der Folge einige Wartungseinnahmen in den kommenden Jahren fehlen werden, die es nun zusätzlich zu kompensieren gilt. Umgekehrt wird uns in der Zukunft zu Gute kommen, dass im August 2018 die deutschen GmbHs auf die REALTECH AG verschmolzen wurden, sodass im Inland nur noch diese Gesellschaft existiert. Damit wird das Unternehmen abermals effizienter und kann kostengünstiger arbeiten. Konsequent werden wir weiter an einem soliden, substanzorientierten Aufbau arbeiten. REALTECH wird nicht nachlassen auf diesem Weg – auch wenn die Herausforderungen groß sind und es weiter erheblicher Anstrengungen und ausreichend Zeit bedarf, um mit den aktuellen Lösungen am Markt nachhaltige wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, die erforderlich sind, um dieses Ziel zu erreichen. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind bereits gegeben: eine zufriedene, solide Kundenbasis und ein motiviertes, leistungsstarkes, agiles Team, das den gemeinsamen Erfolg sucht. Ohne den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter sowie eine deutliche Verbesserung in der Zusammenarbeit und Organisation wären die erzielten Fortschritte und Ergebnisse nicht möglich gewesen. Für die außergewöhnliche Leistung und das große Engagement in allen Bereichen des Unternehmens, möchte ich an dieser Stelle, auch im Namen meiner Vorstandskollegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Die wesentlichen Ergebnisse des ersten Halbjahres 2018 Im ersten Halbjahr 2018 verzeichnete der REALTECH-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 7,3 Mio. EUR (Vorjahr: 9,9 Mio. EUR). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag zum Stichtag 30.06.2018 bei minus 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: plus 0,5 Mio. EUR). Das EBITDA lag bei minus 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: plus 0,8 Mio. EUR). Das Jahresergebnis zum 30. Juni 2018 lag bei minus 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: plus 0,3 Mio. EUR). Daraus resultiert ein Ergebnis je Aktie von minus 0,24 EUR nach plus 0,04 EUR im ersten Halbjahr 2017. Im Betriebsergebnis der ersten sechs Monate 2017 ist jedoch ein einmaliger positiver Sondereffekt aus dem Verkauf des zweiten Bauteils der Büro-Immobilie in Walldorf in Höhe von ca. 1,9 Mio. EUR zu berücksichtigen. Ohne diesen Sondereffekt hätte sich das operative Betriebsergebnis auf ca. minus 1,4 Mio. EUR belaufen. Damit ist das bereinigte Betriebsergebnis zum 30. Juni 2018 nahezu unverändert zum Vorjahr. Dies konnte erreicht werden, indem der zu erwartende Umsatzrückgang rigoros durch korrespondierende Kosteneinsparungen kompensiert werden konnte. Das operative Betriebsergebnis nach sechs Monaten liegt damit insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen und Prognosen. Die Auslandsgesellschaften haben im ersten Halbjahr allerdings einen nicht erwarteten negativen Beitrag dazu geleistet. Für das Gesamtjahr 2018 gehen wir unverändert von einem negativen Betriebsergebnis in Höhe von etwa 1,0 bis 1,5 Mio. Euro auf Konzernebene aus. Die Auslandsgesellschaften sollten im zweiten Halbjahr, genau wie die deutsche Landesgesellschaft, zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis beisteuern. Die Ergebnisse im Detail sowie zusätzliche Erläuterungen finden Sie im nachfolgenden Finanzbericht.
3 MarkenstoryEmpower your Enterprise Die Digitalisierung verändert die Welt. Digital denkende Unternehmen wie Amazon, Google oder Netflix sind direkt am Puls des Kunden. Agil, flexibel und nutzenorientiert erkennen sie Wünsche und Chancen früher als andere, optimieren permanent die Geschäftsprozesse und passen ihre Geschäftsmodelle an. So legen sie die Messlatte in Sachen Leistungsfähigkeit, Effizienz und User Experience immer höher. Dadurch steigen auch die Kundenerwartungen an andere Unternehmen. „Empower your Enterprise“
wird mehr denn je zur Maxime. REALTECH steht Unternehmen in diesem fordernden, digitalen Transformationsprozess zur Seite: Mit DevOps für SAP und Lösungen für agiles IT Service Management werden bestehende Systeme, Strukturen und Prozesse reaktions- und leistungsfähiger – und damit das Unternehmen insgesamt. Agile Mitdenker mit digitaler DNA REALTECH schlägt mit einem hochspezialisierten Softwareportfolio Brücken zwischen der Entwicklung und dem Betrieb von SAP-Systemen, zwischen IT-Service-Management- und Geschäftsprozessen. In vielen bestehenden Strukturen steckt erheblich mehr Potenzial als auf den ersten Blick erkennbar. REALTECH hilft Unternehmen, diese Potenziale mit DevOps für SAP und Lösungen für agiles IT Service Management zu heben – erfahren und nutzenorientiert, mit Sachverstand und Augenmaß. REALTECH steht für mehr Leistungsfähigkeit, Umsetzungsgeschwindigkeit sowie kontinuierliche Innovation und ermöglicht es damit Unternehmen, ihren Weg in eine erfolgreiche Zukunft selbst zu bestimmen. 4 Konzernzwischenlagebericht4.1 Konzernstruktur und GeschäftstätigkeitRechtliche Konzernstruktur Die REALTECH AG ist die Holding des REALTECH-Konzerns. Dessen wirtschaftliche Entwicklung wird maßgeblich durch die Tochtergesellschaften im In- und Ausland bestimmt. In den Konzernabschluss sind neben der REALTECH AG als Muttergesellschaft alle Beteiligungsgesellschaften einbezogen, bei denen die REALTECH AG die Mehrheit der Stimmrechte hält. Zum 29. August 2018 wurden die deutschen Tochtergesellschaften auf die REALTECH AG verschmolzen. Ausführliche Informationen dazu sind in der im Bundesanzeiger publizierten Hinweisbekanntmachung vom 19. Juli 2018 einzusehen sowie im aktuellen Handelsregisterauszug abrufbar. Mit der Verschmelzung verfolgt das Unternehmen weiterhin das Ziel, die Konzern-Struktur und somit alle anfallenden Geschäftsprozesse weiter zu vereinfachen sowie langfristig für eine kontinuierliche Effizienz- und Kostenoptimierung zu sorgen. Darüber hinaus untermauert eine schlanke einheitliche Gesellschaftsform, welcher alle Mitarbeiter auch strukturell angehören, noch stärker das themen- und bereichsübergreifende, agile Zusammenarbeiten. Geschäftssegmente und Organisationsstruktur Seit Anfang 2018 organisieren wir uns in allen operativen Businesseinheiten in agilen, miteinander vernetzten Teams, die in erster Linie an konkreten Kundenlösungen arbeiten. Dies ermöglicht uns, durchgängig noch flexibler und schneller auf die individuellen, durch die Digitalisierung getriebenen Kundenbedürfnisse zu reagieren. Die Berichterstattung der REALTECH besteht ab 2018 somit aus der neu formierten „Operating Business Unit“ (OBU), welche die ehemaligen Bereiche „Digital Business“ (DBU) und „Solution Business“ (SBU) zusammenfasst. Die OBU wird durch Serviceeinheiten sowie Holdingfunktionen der REALTECH AG unterstützt. Der Aufwand hierfür ist im Geschäftssegment „Sonstige“ dargestellt. Die Segmentberichterstattung (Seiten 22-23) wurde an diese Neuformierung entsprechend angepasst. Detaillierte Informationen über die in 2018 vorgenommene Strukturanpassung sind im Abschnitt 5.6 Konzernanhang zum Konzernhalbjahresabschluss im Bereich Segmentinformationen auf Seite 26 zu finden. 4.2 Ertrags-, Vermögens- und FinanzlageREALTECH im ersten Halbjahr 2018 Die Ergebniszahlen liegen im Rahmen der für 2018 gesteckten Ziele. Der REALTECH-Konzern befindet sich in seinem Hauptmarkt, Deutschland, im fortgeschrittenen strategischen Neuaufbau. Dabei wird zum einen großen Wert auf den engen und innovativen Austausch mit dem Kunden gelegt und zum anderen gleichermaßen auf das Halten der massiv eingedämmten Kostenstrukturen geachtet. Geschäftsentwicklung Im ersten Halbjahr 2018 fielen die Umsatzerlöse des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 7,3 Mio. EUR (erstes Halbjahr 2017: 9,9 Mio. EUR). Begründet liegt dieser Erlösrückgang unter anderem in der Veräußerung der US-amerikanischen Tochtergesellschaft Ende 2017, die im ersten Halbjahr 2018 somit nicht mehr zum Gesamterlös beiträgt. In Deutschland gingen die Erlöse im Sechs-Monatszeitraum um 20 Prozent zurück, von 4.373 TEUR auf 3.486 TEUR. Der Inlandsanteil am Konzernumsatz lag damit bei 48 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent). Der Umsatz in der Region Asia-Pacific sank um 19 Prozent, von 4.737 TEUR auf 3.821 TEUR. Die Region trug 52 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Die im Ausland erzielten REALTECH-Erlöse sanken um 31 Prozent, von 5.527 TEUR auf 3.821 TEUR. Ertragslage Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 sanken die Umsatzkosten um 19 Prozent, von 5.160 TEUR auf 4.190 TEUR. Dies führte zu einem Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 3.117 TEUR (Vorjahr: 4.741 TEUR). Die Bruttomarge sank von 48 Prozent auf 43 Prozent. Die Vertriebs- und Marketingkosten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 1.626 TEUR (Vorjahr: 2.226 TEUR) deutlich ab und entsprachen damit 22 Prozent (Vorjahr: ebenfalls 22 Prozent) des Umsatzes. Die Verwaltungskosten sanken im Sechs-Monatsvergleich mit nun 2.085 TEUR um 27 Prozent (Vorjahr: 2.864 TEUR). Begründet sind die Kostensenkungen durch die Einsparmaßnahmen und die Verschlankung interner Prozesse. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sanken um 18 Prozent, von 1.125 auf 927 TEUR. Bezogen auf den Umsatz stieg der Anteil von 11 auf 13 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken im Halbjahresvergleich von 566 TEUR auf 4 TEUR. Im Vorjahr beruhte der Aufwand auf Währungsverlusten und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem veräußerten Gebäude. Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen im Vergleich der beiden Sechs-Monatszeiträume von 2.574 TEUR auf 160 TEUR ab. Im Vorjahreszeitraum war der positive Effekt aus dem Verkauf der Immobilie in Walldorf von 1.945 TEUR enthalten. Die beschriebenen Effekte führten zu einem insgesamt negativen Betriebsergebnis: Auf Halbjahresbasis sank das Betriebsergebnis von plus 534 TEUR (bereinigt um den Sondereffekt aus dem Verkauf der Immobilie von 1.945 TEUR: minus 1.411 TEUR) auf minus 1.366 TEUR und das EBITDA sank von plus 817 TEUR (bereinigt um den Sondereffekt aus dem Verkauf der Immobilie von 1.945 TEUR: minus 1.128 TEUR) auf minus 1.257 TEUR. Das Finanzergebnis lag nach sechs Monaten bei plus 3 TEUR, nach minus 172 TEUR im Vorjahr. Es setzt sich zusammen aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Das den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnende Jahresergebnis der ersten sechs Monate sank von plus 198 TEUR auf minus 1.313 TEUR. Basierend auf der Anzahl von durchschnittlich 5.385.652 Aktien, errechnet sich für die Anteilseigner des Mutterunternehmens ein Ergebnis je Aktie von minus 0,24 EUR (Vorjahr: plus 0,04 EUR, bei ebenfalls 5.385.652 Aktien). Finanzlage Trotz eines negativen Jahresergebnisses in Höhe von 1.348 TEUR (Vorjahr plus 293 TEUR) konnte im ersten Halbjahr 2018 ein positiver Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 1.020 TEUR (Vorjahr: minus 1.779 TEUR) erzielt werden. Hauptursache hierfür waren die, bedingt durch das rückläufige Geschäft reduzierten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Erhöhung der passiven Abgrenzungen zum 30.06.2018, verglichen mit dem 31.12.2017. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies aufgrund von Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen im ersten Halbjahr 2018 einen Mittelabfluss in Höhe von 110 TEUR auf (Vorjahr: Mittelzufluss in Höhe von 5.510 TEUR durch Gebäudeverkauf). Bedingt durch den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit konnten die Barmittel im ersten Halbjahr 2018 um 721 TEUR erhöht werden (Vorjahr: Erhöhung um 3.628 TEUR durch Bauteilverkauf). Vermögenslage Die Summe der Vermögenswerte sank im Stichtagsvergleich gegenüber dem 31. Dezember 2017 um 5 Prozent, von 17.705 TEUR auf 16.814 TEUR. Ursächlich hierfür war vor allem die Minderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital sank gegenüber dem 31. Dezember 2017 (12.827 TEUR) um 12 Prozent auf 11.293 TEUR. Die Eigenkapitalquote lag zum 30. Juni 2018 bei 67,2 Prozent und damit unter dem Niveau des Vorjahresendes (72,4 Prozent). Die Eigenkapitalausstattung bildet, vorbehaltlich einer weiterhin gesicherten Liquidität, eine gesicherte Basis, um zukünftige Ertrags- und Wachstumsziele zu realisieren. 4.3 MitarbeiterZum Ende des ersten Halbjahres 2018 beschäftigte REALTECH weltweit 138 Mitarbeiter, 20 Prozent weniger als zum 30. Juni des Vorjahres (172). Von diesen 138 Mitarbeitern waren 85 in Deutschland angestellt (Vorjahr: 110). Die Zahl der Beschäftigten in den ausländischen REALTECH-Gesellschaften fiel im Vergleich der beiden Stichtage um 15 Prozent, von 62 auf 53 Mitarbeiter. 4.4 Risiko- und ChancenberichtEs wird auf Abschnitt 5.3 Risikobericht als Bestandteil des Konzernlageberichts im Jahresfinanzbericht 2017 (Seite 33 ff.) verwiesen. Im Berichtszeitraum lagen darüber hinaus keine Veränderungen vor. 4.5 PrognoseberichtDie Strategie eines Unternehmens ist sowohl die Grundlage für Reichweite als auch Qualität der Projekte im Innovationsmanagement. Sie entscheidet unter anderem darüber, ob ein Unternehmen aggressiv neue Märkte besetzen oder aber reaktiv bestehende Märkte verteidigen will, möglicherweise sogar beides. REALTECH hat sich mit seiner definierten zukünftigen Unternehmensstrategie dazu entschieden, beide Optionen zu wählen. Wir werden unsere Positionierung im Wachstumsmarkt Enterprise Service Management (ESM) konsequent fortsetzen. Jahr für Jahr steigt die Bedeutung von Enterprise Service Management für das IT Service, Application und Operations Management als Ganzes. Wie die Zeichen aktuell stehen, wird diese Entwicklung auch in den nächsten Jahren anhalten. Aufgrund der Zeit, die eine erfolgreiche Produkt- und Service-Positionierung des REALTECH-Portfolios – insbesondere bei potenziellen Neukunden – benötigt, erwarten wir operativ in Summe für das Gesamtjahr 2018 einen operativen Verlust von ca. 1,0 bis 1,5 Mio. EUR. Wie zuvor bereits ausgeführt, werden wir konsequent weiter an dem begonnenen, soliden, substanzorientierten Aufbau arbeiten und alle Anstrengungen unternehmen, die erforderlich sind, um unser Ziel zu erreichen. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind bereits gegeben: eine zufriedene, solide Kundenbasis und ein motiviertes, leistungsstarkes, agiles Team, das den gemeinsamen Erfolg sucht.
5 Konzernhalbjahresabschluss5.1 Konzerngesamtergebnisrechnungscroll
* Hierauf entfallen keine latenten Steuern. 5.2 Konzernkapitalflussrechnungscroll
5.3 Konzernbilanzscroll
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5.4 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnungscroll
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5.5 Segmentinformationenscroll
Segmentinformationen 2017 scroll
5.6 Konzernanhang zum KonzernhalbjahresabschlussGrundlagen und Methoden Die REALTECH AG ist eine eingetragene Aktiengesellschaft des deutschen Rechts mit Handelsregister-Sitz in Walldorf/Baden, Deutschland. Die Gesellschaft ist mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot in Deutschland, Neuseeland und Japan vertreten. Sie steuert und unterstützt ihre Tochtergesellschaften, die sich auf das Technologie-Consulting, auf das Hosting von SAP- und E-Business-Lösungen sowie auf die Software-Entwicklung für das Application und System Management spezialisiert haben. Der Konzernhalbjahresabschluss der REALTECH AG wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung) aufgestellt. Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr wurden grundsätzlich dieselben Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Jahresfinanzberichts 2017 im Einzelnen veröffentlicht. Im Zuge der Übernahme der neuen Regelungen von IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) und von IFRS 9 (Finanzinstrumente) hat die REALTECH AG zum 1. Januar 2018 einige ihrer Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geändert. IFRS 15 ist seit dem 1. Januar 2018 verpflichtend anzuwenden. IFRS 15 sieht zwei mögliche Übergangsmethoden zur Umsetzung der neuen Regelungen vor:
Wir wenden den neuen Standard retrospektiv, mit Wirkung zum 1. Januar 2018 an. Ferner machen wir von der Ausnahmeregelung Gebrauch, den neuen Standard nur auf Verträge anzuwenden, die zum 1. Januar 2018 noch nicht erfüllt waren. Nach IFRS 15 sollen die Übertragung von zugesagten Gütern oder Dienstleistungen auf den Kunden mit dem Betrag als Umsatzerlös abgebildet werden, der jener Gegenleistung entspricht, die das Unternehmen im Tausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter oder Dienstleistungen erhält. IFRS 15 enthält ferner Vorgaben zum Ausweis der auf Vertragsebene bestehenden Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen. Dies sind Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen, die sich abhängig vom Verhältnis der vom Unternehmen erbrachten Leistung und der Zahlung des Kunden ergeben. Zudem fordert der neue Standard die Offenlegung einer Reihe quantitativer und qualitativer Informationen, um Nutzer des Konzernabschlusses in die Lage zu versetzen, die Art, die Höhe, den zeitlichen Anfall sowie die Unsicherheit von Umsatzerlösen und Zahlungsströmen aus Verträgen mit Kunden zu verstehen. IFRS 15 ersetzt IAS 11 (Fertigungsaufträge) und IAS 18 (Umsatzerlöse) sowie die dazugehörigen Interpretationen. Die Analyse unserer Aufträge ergab in Bezug auf die einzelnen Leistungskategorien: 1. Consultingaufträge:
2. Lizenz- und Wartungsverträge:
Aus unserer Analyse ergab sich, dass die neuen Regelungen des IFRS 15 Einfluss im Bereich des Verkaufs von Lizenzen einschließlich Implementierungsleistung (Mehrkomponentengeschäft) haben könnten, sofern zum Geschäftsjahresende 2017 bzw. zum Halbjahr 2018 derartige Projekte vorhanden sind. Die Implementierung von verkauften Lizenzen der REALTECH AG nimmt in der Regel einen kurzfristigen Zeitraum in Anspruch. Zum Geschäftsjahresende 2017 bzw. zum Ende des ersten Halbjahres 2018 waren jeweils keine Aufträge über den Verkauf von Lizenzen einschließlich Implementierung offen. Aufträge, auf die IFRS 15 Einfluss haben könnte, waren zum jeweiligen Stichtag bereits abgeschlossen. Es wurden somit zum 1. Januar 2018 keine Anpassungen vorgenommen. Bisher wurden die Forderungen aus Kundenverträgen im Zusammenhang mit der PoC-Bilanzierung unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen und waren von untergeordneter Bedeutung. Ab 2018 erfolgt ein gesonderter Ausweis in der Bilanz als „Forderung aus PoC (Percentage of Completion)“. Übersteigen die Kundenzahlungen die erbrachten Leistungen, so erfolgte der Ausweis als passivische Abgrenzung und war bisher von untergeordneter Bedeutung. Zukünftig werden diese in der Bilanz als „Verbindlichkeit aus PoC (Percentage of Completion)“ ausgewiesen. In der Bilanz zum 30.06.2018 reduziert sich daher die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 2 TEUR und die Position passivische Abgrenzung um 67 TEUR. Die Werte sind aus der Tabelle unter 5.3 Konzernbilanz zu entnehmen. Der Ausweis der Vorjahreswerte ist entsprechend angepasst. IFRS 9 führt einen einheitlichen Ansatz zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten ein. Als Grundlage bezieht sich der Standard dabei auf die Zahlungsstromeigenschaften und das Geschäftsmodell, nach dem sie gesteuert werden. Ferner sieht er ein neues Wertminderungsmodell vor, das auf den erwarteten Kreditausfällen basiert. IFRS 9 enthält zudem neue Regelungen zur Anwendung von Hedge Accounting, um die Risikomanagementaktivitäten eines Unternehmens besser darzustellen, insbesondere im Hinblick auf die Steuerung von nicht finanziellen Risiken. Die Bankguthaben, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen finanziellen Forderungen erfüllen nach den neuen Regelungen die Kriterien für eine Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Finanzielle Verbindlichkeiten, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert, bestehen nicht; dies soll auch für die Zukunft beibehalten werden. REALTECH wird das vereinfachte Wertminderungsmodell von IFRS 9 anwenden, wodurch die über die Gesamtlaufzeit erwarteten Verluste aus allen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten erfasst werden. Für die Beurteilung des Ausfallrisikos bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird das Unternehmen die Kundenbonität, die Einhaltung von Zahlungsplänen sowie unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit heranziehen. Wesentliche Forderungsausfälle waren weder 2017 noch 2018 zu verzeichnen; die Zahlungsfristen wurden seitens der Kunden eingehalten. Die Anwendung des vereinfachten Wertminderungsmodells ergab keine wesentlichen Unterschiede. Sicherungsbeziehungen bestehen weder zum 31. Dezember 2017 noch zum 30. Juni 2018. Anpassungen infolge der neuen Regelungen des IFRS 9 ergaben sich folgend keine. Unsere Geschäftstätigkeit unterliegt dem Einfluss von bestimmten saisonalen Schwankungen. In der Vergangenheit waren die Umsatzerlöse in den letzten beiden Jahresquartalen tendenziell am höchsten. Daher können die Zwischenergebnisse nur eingeschränkt als Indikator für die Ergebnisse des gesamten Geschäftsjahres herangezogen werden. Segmentinformationen Die „Operating Business Unit“ wird gemäß IFRS 8 für 2018 als das einzige berichtspflichtige Geschäftssegment definiert. Im Jahr 2017 hießen die Segmente „Solution Business Unit“ (SBU) und „Digital Business Unit“ (DBU). Beide gehen ab 2018 in der „Operating Business Unit“ (OBU) auf, wie im Abschnitt Geschäftssegmente und Organisationsstruktur bereits erläutert. Im Zuge der regelmäßigen Überwachung wurde die interne Berichterstattung somit entsprechend angepasst. Die „Corporate Service Unit“ (CSU) umfasst alle allgemeinen Verwaltungs- und Holdingfunktionen und ist dem Segment „Sonstige“ zugeordnet. Die auf den Seiten 22-23 gezeigten Segmentinformationen beschränken sich auf das Betriebsergebnis
und werden im Management regelmäßig diskutiert. Geschäftsentwicklung Im ersten Halbjahr 2018 fielen die Umsatzerlöse des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 7,3 Mio. EUR (erstes Halbjahr 2017: 9,9 Mio. EUR). Begründet liegt dieser Erlösrückgang unter anderem in der Veräußerung der US-amerikanischen Tochtergesellschaft Ende 2017, die im ersten Halbjahr 2018 somit nicht mehr zum Gesamterlös beiträgt. In Deutschland gingen die Erlöse im Sechs-Monatszeitraum um 20 Prozent zurück, von 4.373 TEUR auf 3.486 TEUR. Der Inlandsanteil am Konzernumsatz lag damit bei 48 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent). Der Umsatz in der Region Asia-Pacific sank um 19 Prozent, von 4.737 TEUR auf 3.821 TEUR. Die Region trug 52 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Die im Ausland erzielten REALTECH-Erlöse sanken um 31 Prozent, von 5.527 TEUR auf 3.821 TEUR. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 30.06.18 Zu Beginn des zweiten Halbjahres konnte REALTECH einen größeren Lizenzverkauf verzeichnen. Des Weiteren sind im August 2018 die deutschen GmbHs auf die REALTECH AG verschmolzen worden, sodass im Inland nur noch diese Gesellschaft existiert. Damit wird das Unternehmen effizienter und kann kostengünstiger wirtschaften. Darüber hinaus sind keine wesentlichen Änderungen erfolgt, welche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten. Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind nicht an Gerichtsverfahren, Rechtsstreitigkeiten oder Schadenersatzanspruchsverfahren beteiligt, welche wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.
Leimen, 28. September 2018 REALTECH AG Der Vorstand 6 Versicherung des gesetzlichen VertretersIch versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Leimen, 28. September 2018 REALTECH AG Der Vorstand |
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