REALTECH AGWalldorfBericht zum ersten Halbjahr 20191 Das erste Halbjahr 2019 – auf einen Blickscroll
2 Vorwort des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, verehrte Geschäftsfreunde, der Start in das erste Halbjahr 2019 war für die REALTECH AG recht vielversprechend. Auf Basis der Fokussierung und konsequenten Konzentration auf die beiden Produkt- und Servicebereiche Agiles IT Service Management und DevOps für SAP haben wir uns zwar realistisch erscheinende, aber dennoch ehrgeizige Ziele gesetzt. Nach diversen Bereinigungen der Konzernstruktur, der Geschäftsfelder, Kundensegmente und der Kostenbasis können wir nun ausschließlich nach vorn schauen und die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gestalten. Bereits 2018 ist es uns gelungen, eine stabile Geschäftsbasis zu etablieren und – ganz besonders wichtig – ein positives und motivierendes Feedback unserer Kunden zu erhalten. Auf dieser Basis haben wir uns vorgenommen, wenn auch zunächst in bescheidenem Umfang, 2019 auf bereinigter Basis erstmals wieder Wachstum zu generieren – und dies insbesondere im Lizenzbereich, bei weitgehender Stabilität in den anderen Segmenten. Die Entwicklung im ersten Halbjahr hat unsere Planung und das angestrebte Ziel bestätigt und gezeigt, dass unsere Produkte am Markt verstärkt Anklang finden und vermehrt nachgefragt werden. Zwar dauert es häufig noch zu lange, bis wir Abschlüsse tätigen können, und auch die Höhe der Umsätze stellt uns nicht immer zufrieden. Aber der Trend geht erkennbar in die richtige Richtung. Entscheidend ist für uns, dass unsere Kunden unser Angebot bestätigen und wir als REALTECH weiter dafür brennen, unser Produktangebot und unsere Services kontinuierlich im Sinne einer absoluten Kundenorientierung zu verbessern, verbunden mit einer effizienten Unternehmenssteuerung. Hinzu kommt für REALTECH zunehmend, dass wir Standards setzen wollen bei Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Gesundheit im Unternehmensumfeld. Denn wir erkennen immer stärker – und auch danach fragen uns unsere Kunden und Geschäftspartner – unsere gesamthafte Verantwortung, die über reine betriebswirtschaftliche Belange und Kennzahlen weit hinaus geht. Unser Erfolg im ersten Halbjahr 2019 zeigt sich insbesondere im Lizenzumsatz. Vom Konzernumsatz in Höhe von 5,5 Mio. EUR verzeichnet die REALTECH einen Lizenz- und Wartungsumsatz in Höhe von 2,9 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 0,2 Mio. EUR, bereits bereinigt um die Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft in 2018. Die Steigerung beim Konzern-Gesamtumsatz liegt bei 0,4 Mio. EUR, ebenfalls bereinigt um die japanische Tochtergesellschaft. Das operative Betriebsergebnis der ersten sechs Monate ist 2019 um 0,5 Mio. EUR besser als im Vorjahr, bereinigt um die Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft in 2018. Das operative Betriebsergebnis liegt damit insgesamt leicht über unseren Erwartungen und Prognosen. Im Betriebsergebnis der ersten sechs Monate 2019 sind keine wesentlichen Sondereffekte enthalten. Für das Gesamtjahr 2019 gehen wir unverändert von einem negativen Betriebsergebnis von ca. 1,5 Mio. Euro auf Konzernebene aus. Dies ist auch dadurch bedingt, dass wir unvermindert die Notwendigkeit erkennen, in die Weiterentwicklung und Vermarktung der Produkte zu investieren. Der Gesamtumsatz in Deutschland liegt bei 3,8 Mio. EUR. Dies ist ein Plus gegenüber dem Planwert von knapp 0,3 Mio. EUR. Die Kosten entwickelten sich entsprechend der Planung und sind, im Wesentlichen bedingt durch die Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft, geringer als im Vorjahr. Die Liquidität der REALTECH AG hat zur Jahresmitte einen Stand von 7,3 Mio. Euro erreicht. Für das zweite Halbjahr gehen wir davon aus, dass wir die Planzahlen erreichen werden, wenn nicht unvorhergesehene und unvorhersehbare Ereignisse uns einen Strich durch die Rechnung machen. Mit diesem Ergebnis fühlen wir uns in unserer Arbeit und Ausrichtung bestätigt. Gleichzeitig ermutigt es uns, unsere Anstrengungen – soweit möglich – noch zu verstärken. Insbesondere die Marktdurchdringung und die Schnelligkeit in der Umsetzung gilt es weiter zu steigern. Aus Gründen der Transparenz ist es uns noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass ab dem 1. Januar 2019 erstmalig die neuen Bilanzierungsvorschriften IFRS 16 zwingend Anwendung finden. Diese haben allerdings im operativen Betriebsergebnis keine wesentlichen Effekte gezeigt. Die dargestellten Ergebnisse wären ohne das große Engagement und die beeindruckenden Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in allen Bereichen des Unternehmens – nicht möglich gewesen. Daher spreche ich, auch im Namen meiner Vorstandskollegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen herzlichen Dank aus. Die Ergebnisse im Detail sowie zusätzliche Erläuterungen finden Sie im nachfolgenden Finanzbericht. Für den Vorstand Ihr 3 MarkenstoryEmpower your Enterprise Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation, in Zeiten des Wandels flexibel, aktiv und anpassungsfähig zu reagieren. Agile Organisationen reagieren auf sich verändernde Bedingungen, lernen kontinuierlich und entwickeln sich ständig als Ganzes weiter. Sie erkennen Wünsche und Chancen früher als andere, optimieren permanent die Geschäftsprozesse und passen ihre Geschäftsmodelle an. So legen sie die Messlatte in Sachen Leistungsfähigkeit, Effizienz und User Experience immer höher. Dadurch steigen auch die Kundenerwartungen an andere Unternehmen, und „Empower your Enterprise“ wird mehr denn je zur Maxime. Die IT ist dabei besonders gefordert: Sie muss ihr gesamtes Denken und Handeln neu ausrichten, konsequent kunden- und nutzenfokussiert, mit maximaler Agilität – ohne die Faktoren Stabilität und Kosten aus dem Blick zu verlieren. REALTECH unterstützt Unternehmen im Wandel zur agilen und serviceorientierten Organisation, innovative Geschäftsmodelle mit smartem IT Service Management schnell in die Tat umzusetzen und die Reaktions- und Leistungsfähigkeit im Time-to-Market mit intelligenten DevOps-Methoden für klassische SAP-Umgebungen signifikant zu erhöhen. Agile Mitdenker mit digitaler DNA Mit unseren innovativen Softwarelösungen und smarten Services machen wir den IT-Bereich mittelständischer Unternehmen zum Erfolgsmodell. Wir helfen Unternehmen dabei, Abläufe stärker zu automatisieren und ein smartes Unternehmen einfach aufzubauen, effizient zu betreiben und kontinuierlich zu optimieren – agil, kreativ und immer ganz nah am aktuellen Bedarf: Mit durchdachten Methoden und dem konsequenten Einsatz künstlicher Intelligenz unterstützen wir die IT dabei, auf Augenhöhe mit den immer digitaler und smarter werdenden Unternehmensprozessen und Geschäftsmodellen zu bleiben. So begeistern unsere Kunden ihre Kunden mit effizienten IT-Services und verwirklichen ihre Innovationen in kürzester Zeit. 4 Konzernzwischenlagebericht4.1 Konzernstruktur und GeschäftstätigkeitRechtliche Konzernstruktur Die REALTECH AG ist die Holding des REALTECH-Konzerns. Dessen wirtschaftliche Entwicklung wird anteilig durch die Tochtergesellschaft in Neuseeland mitbestimmt. Im Konzernabschluss sind neben der REALTECH AG als Mutter- und der neuseeländischen hundertprozentigen Tochtergesellschaft keine weiteren Beteiligungsgesellschaften vorhanden; die Anteile an der japanischen Tochtergesellschaft wurden im zweiten Halbjahr 2018 erfolgreich veräußert und entkonsolidiert. Geschäftssegmente und Organisationsstruktur Seit Anfang 2018 organisieren wir uns in allen operativen Businesseinheiten in agilen, miteinander vernetzten Teams, die in erster Linie an konkreten Kundenlösungen arbeiten. Dies ermöglicht uns, durchgängig noch flexibler und schneller auf die individuellen, durch die Digitalisierung getriebenen Kundenbedürfnisse zu reagieren. Die Berichterstattung der REALTECH besteht aus dem Segment „Operating Business Unit“ (OBU) und dem Segment „Sonstige“. In der OBU sind neben allen operativen Einheiten die Serviceeinheiten sowie Holdingfunktionen der REALTECH AG angesiedelt. Das Segment „Sonstige“ beinhaltet Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften sowie Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit der Nutzung des Bürogebäudes in Walldorf und dessen Verkauf (Vorperiode). 4.2 Ertrags-, Vermögens- und FinanzlageREALTECH im ersten Halbjahr 2019 Die Ergebniszahlen liegen im Rahmen der für 2019 gesteckten Ziele. Der REALTECH-Konzern befindet sich in seinem Hauptmarkt, Deutschland, im fortgeschrittenen strategischen Neuaufbau. Dabei wird zum einen großer Wert auf den engen und innovativen Austausch mit dem Kunden gelegt und zum anderen gleichermaßen auf die Beibehaltung der optimierten Kostenstrukturen geachtet. Geschäftsentwicklung Im ersten Halbjahr 2019 fielen die Umsatzerlöse des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent, auf 5.451 TEUR (erstes Halbjahr 2018: 7.307 TEUR). Begründet liegt dieser Erlösrückgang vor allem in der Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft Ende 2018, die im ersten Halbjahr 2019 somit nicht mehr zum Gesamterlös beitrug. In Deutschland stiegen die Erlöse im Sechs-Monatszeitraum um 8 Prozent, von 3.486 TEUR auf 3.774 TEUR. Der Inlandsanteil am Konzernumsatz lag damit bei 69 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent). Dieser Effekt resultiert aus der Umsatzsteigerung der Lizenz- und Wartungsverkäufe. Durch die Veräußerung des Anteils an der japanischen Tochtergesellschaft sank der Umsatz in der Region Asia-Pacific um 56 Prozent, von 3.821 TEUR auf 1.677 TEUR. Die Region Asia-Pacific besteht nunmehr ausschließlich aus der neuseeländischen Tochtergesellschaft. Die Region trug 31 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Ertragslage Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 sanken die Umsatzkosten um 41 Prozent, von 4.190 TEUR auf 2.481 TEUR. Dies führte zu einem Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 2.970 TEUR (Vorjahr: 3.117 TEUR). Die Bruttomarge stieg von 43 Prozent auf 54 Prozent. Der Anstieg der Bruttomarge resultiert aus dem Abgang der japanischen Tochtergesellschaft, die den Mix über alle Konzernpositionen hinweg in der Vorperiode margenschwächer beeinflusste. Die Vertriebs- und Marketingkosten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent ab, auf 1.500 TEUR (Vorjahr: 1.626 TEUR), und entsprachen damit 28 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent) des Umsatzes. Die Verwaltungskosten sanken im Sechs-Monatsvergleich um 36 Prozent, auf 1.330 TEUR (Vorjahr: 2.085 TEUR). Begründet sind die Kostensenkungen durch den Wegfall der japanischen Tochtergesellschaft und die weitere Verschlankung der internen Prozesse. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sanken um 7 Prozent, von 927 TEUR auf 865 TEUR. Bezogen auf den Umsatz stieg der Anteil von 13 auf 16 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Halbjahresvergleich von 4 TEUR auf 22 TEUR. Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen im Vergleich der beiden Sechs-Monatszeiträume von 160 TEUR auf 12 TEUR ab. Die beschriebenen Effekte führten zu einem insgesamt negativen Betriebsergebnis: Auf Halbjahresbasis stieg das Betriebsergebnis von minus 1.366 TEUR auf minus 736 TEUR und das EBITDA stieg von minus 1.257 TEUR auf minus 480 TEUR. Das Finanzergebnis lag nach sechs Monaten bei minus 19 TEUR (Vorjahr: plus 3 TEUR). Es setzt sich zusammen aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Das den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnende Jahresergebnis der ersten sechs Monate verbesserte sich von minus 1.313 TEUR auf minus 784 TEUR. Basierend auf der Anzahl von durchschnittlich 5.385.652 Aktien errechnet sich für die Anteilseigner des Mutterunternehmens ein Ergebnis je Aktie von minus 0,14 EUR (Vorjahr: minus 0,24 EUR, bei ebenfalls 5.385.652 Aktien). Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 ergaben sich positive Effekte auf das EBITDA in Höhe von 231 TEUR bzw. auf das EBIT in Höhe von 10 TEUR. Mit der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 waren darüber hinaus Zinsaufwendungen in Höhe von 21 TEUR im Finanzergebnis zu erfassen. Das Jahresergebnis war infolge von IFRS 16 insgesamt unwesentlich beeinflusst. Finanzlage Trotz eines negativen Jahresergebnisses in Höhe von 784 TEUR (Vorjahr: minus 1.348 TEUR) konnte im ersten Halbjahr 2019 ein positiver Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 753 TEUR (Vorjahr: 895 TEUR) erzielt werden. Hauptursache hierfür waren die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die Erhöhung der passiven Abgrenzungen im ersten Halbjahr 2019 sowie die erstmalige Anwendung von IFRS 16. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wies aufgrund von Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen im ersten Halbjahr 2019 einen Mittelabfluss in Höhe von 56 TEUR auf (Vorjahr: 110 TEUR). Die erstmalige Anwendung von IFRS 16 führte zu einer erhöhten Abschreibung in Höhe von 221 TEUR sowie einer Erhöhung der gezahlten Zinsen in Höhe von 21 TEUR, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit berücksichtigt wurden. Außerdem beinhaltet der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit einen Betrag in Höhe von 210 TEUR, der aus der Auszahlung der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten resultiert. Bedingt durch den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit konnten die Barmittel im ersten Halbjahr 2019 um 489 TEUR erhöht werden (Vorjahr: Erhöhung um 721 TEUR). Vermögenslage Die Summe der Vermögenswerte stieg im Stichtagsvergleich gegenüber dem 31. Dezember 2018 um 19 Prozent, von 13.399 TEUR auf 15.902 TEUR. Ursächlich hierfür waren vor allem die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Erhöhung des Barmittelbestandes, die Erhöhung der sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte (ARAP) sowie der Anstieg des Anlagevermögens aufgrund der erstmaligen Bilanzierung nach IFRS 16. Im Hinblick auf die Effekte, die aus der erstmaligen Bilanzierung nach IFRS 16 resultieren, verweisen wir hierzu auf die Tabelle auf Seite 25. Das Eigenkapital sank gegenüber dem 31. Dezember 2018 (11.220 TEUR) um 7 Prozent auf 10.446 TEUR. Die Eigenkapitalquote lag zum 30. Juni 2019 bei 65,7 Prozent und damit, aufgrund des negativen Ergebnisses im ersten Halbjahr und erstmaliger Berücksichtigung der Bilanzierung nach IFRS 16, unter dem Niveau des Vorjahresendes (83,7 Prozent). Die Eigenkapitalausstattung bildet, vorbehaltlich einer weiterhin gesicherten Liquidität, eine gesicherte Basis, um zukünftige Ertrags- und Wachstumsziele zu realisieren. 4.3 MitarbeiterZum Ende des ersten Halbjahres 2019 beschäftigte REALTECH weltweit 85 Mitarbeiter, 38 Prozent weniger als zum 30. Juni des Vorjahres (138). Von diesen 85 Mitarbeitern waren 57 in Deutschland angestellt (Vorjahr: 85). Die Zahl der Beschäftigten in den ausländischen REALTECH-Gesellschaften fiel im Vergleich der beiden Stichtage um 47 Prozent, von 53 auf 28 Mitarbeiter. Diese Veränderung resultiert aus der Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft zum 30.11.2018. Gleichzeitig haben wir allerdings unsere Kapazitäten bei unserem Nearshore-Partner in Rumänien ausgebaut. Dies betrifft sowohl die Software-Entwicklung als auch die Servicekräfte. 4.4 Risiko- und ChancenberichtEs wird auf Abschnitt 5.3 Risikobericht als Bestandteil des Konzernlageberichts im Jahresfinanzbericht 2018 (Seite 33 ff.) verwiesen. Im Berichtszeitraum lagen darüber hinaus keine Veränderungen vor. 4.5 PrognoseberichtREALTECH positioniert sich konsequent im Wachstumsmarkt Enterprise Service Management (ESM) und wird diesen Kurs auch weiterhin verfolgen. Jahr für Jahr steigt die Bedeutung des IT und Enterprise Service Managements für das IT Service, Application und Operations Management als Ganzes. So wie die Zeichen laut aktueller Bitkom-Veröffentlichungen stehen, wird diese Entwicklung auch in den folgenden Jahren weiter anhalten. Aufgrund der Zeit, die eine erfolgreiche Produkt- und Service-Positionierung des REALTECH-Portfolios – insbesondere bei potenziellen Neukunden – benötigt, erwarten wir operativ in Summe für das Gesamtjahr 2019 weiterhin einen operativen Verlust von ca. 1,5 Mio. EUR. Wie im vergangenen Bericht bereits ausgeführt werden wir unverändert unseren soliden, substanzorientierten Aufbau fortführen und konsequent alle Anstrengungen unternehmen, die erforderlich sind, um unsere Ziele zu erreichen. Leimen, 27. September 2019 5 Konzernhalbjahresabschluss5.1 Konzerngesamtergebnisrechnungscroll
* Hierauf entfallen keine latenten Steuern. 5.2 Konzernkapitalflussrechnungscroll
5.3 Konzernbilanzscroll
scroll
5.4 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnungscroll
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5.5 Segmentinformationenscroll
Segmentinformationen 2018: Neue Struktur scroll
Segmentinformationen 2018: Alte Struktur scroll
5.6 Konzernanhang zum KonzernhalbjahresabschlussGrundlagen und Methoden Die REALTECH AG ist eine eingetragene Aktiengesellschaft des deutschen Rechts mit Handelsregister-Sitz in Walldorf/Baden, Deutschland. Die Gesellschaft ist mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot in Deutschland und Neuseeland vertreten. Sie steuert und unterstützt ihre Tochtergesellschaft, die sich auf das Technologie-Consulting sowie auf das Hosting von SAP- und E-Business-Lösungen spezialisiert hat. Der Konzernhalbjahresabschluss der REALTECH AG wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung) aufgestellt. Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses und der Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr wurden grundsätzlich, bis auf die Bilanzierung nach IFRS 16, dieselben Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Jahresfinanzberichts 2018 im Einzelnen veröffentlicht. Die Vorjahres-Vergleichszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Gesamtergebnisrechnung zum Halbjahr 2018 umfassen neben der REALTECH AG und deren Tochtergesellschaft in Neuseeland auch die Tochtergesellschaft in Japan, die im zweiten Halbjahr 2018 veräußert wurde. Die Tochtergesellschaft in Japan hat zum Halbjahresergebnis 2018 auf folgende Posten wesentlichen Einfluss gehabt: scroll
Im Geschäftsjahr 2019 erstmals angewandte Rechnungslegungsvorschriften IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ Am 13. Januar 2016 hat der IASB den neuen Standard IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ herausgegeben. Dieser Standard ersetzt den bisherigen Standard für Leasingbilanzierung, IAS 17 „Leasingverhältnisse“, sowie die dazugehörigen Interpretationen. Der neue Standard wurde von der Europäischen Union am 31. Oktober 2017 übernommen und durch die REALTECH AG erstmals zum 1. Januar 2019 angewandt. Die Umstellung auf IFRS 16 erfolgte nach der modifizierten retrospektiven Methode mit Erfassung der kumulativen Umstellungseffekte zum 1. Januar 2019. Vorjahresvergleichsangaben wurden nicht angepasst. IFRS 16 sieht für den Leasingnehmer ein Bilanzierungsmodell vor, in dem sämtliche Nutzungsrechte an Vermögenswerten (Right-of-Use Assets) und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind. Wesentliche Auswirkungen der Anwendung des neuen Standards ergeben sich auf die Bilanzierung von Miet- bzw. Leasingverhältnissen bei Leasingnehmern. Die zu bilanzierenden Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, bei der die REALTECH Leasingnehmer/Mieter ist, sind gemäß IFRS 16 mit dem Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen anzusetzen. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz, der zur Abzinsung der am 1. Januar bestehenden Miet- und Leasingverhältnisse verwendet wurde, betrug 3,9 Prozent. Mit dem Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen wurde ebenfalls das Nutzungsrecht am Leasinggegenstand als Vermögenswert aktiviert. Bei der Ermittlung der verbleibenden Vertragslaufzeit der Leasingverträge im Erstanwendungszeitpunkt wurde die Wahrscheinlichkeit für die Ausübung von Kauf-, Verlängerungs- und Kündigungsoptionen basierend auf aktuellen Erkenntnissen eingeschätzt. Diese Einschätzungen waren ermessensbehaftet. REALTECH hat von den in IFRS 16 vorgesehenen Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte Gebrauch gemacht. Die Art der Aufwendungen im Zusammenhang mit diesen Miet- beziehungsweise Leasingverhältnissen hat sich geändert, da wir einen Abschreibungsaufwand für das Nutzungsrecht und Zinsaufwendungen für die Leasingverbindlichkeiten erfassen. Diese Änderungen gelten für Miet- beziehungsweise Leasingverhältnisse, die zuvor nach IAS 17 als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert waren. Weiterhin resultiert aus der Anwendung von IFRS 16 eine Verbesserung des Cashflows aus der operativen Tätigkeit. Mit der Anwendung von IFRS 16 erhöhte sich die Bilanzsumme zum 1. Januar 2019 durch Zugang von Vermögenswerten für Nutzungsrechte an Leasinggegenständen und Leasingverbindlichkeiten, die sich wie folgt in der Bilanz darstellen: scroll
Der Ausweis der Nutzungsrechte erfolgt unter dem Sachanlagevermögen. Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ergaben sich zum 30. Juni 2019 folgende wesentliche Effekte: scroll
IFRS 16 hatte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019 folgende wesentliche Einflüsse auf die Konzernkapitalflussrechnung:
Unsere Geschäftstätigkeit unterliegt dem Einfluss von bestimmten saisonalen Schwankungen. In der Vergangenheit waren die Umsatzerlöse in den letzten beiden Jahresquartalen tendenziell am höchsten. Daher können die Zwischenergebnisse nur eingeschränkt als Indikator für die Ergebnisse des gesamten Geschäftsjahres herangezogen werden. Segmentinformationen Die „Operating Business Unit“ (OBU) wird gemäß IFRS 8 für 2019, unverändert zum Vorjahr, als das einzige berichtspflichtige Geschäftssegment definiert. Die allgemeinen Verwaltungs- und Holdingfunktionen gehen ebenfalls in dem Segment OBU auf. Das Segment „Sonstige“ beinhaltet Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften sowie Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit der Nutzung des Bürogebäudes in Walldorf und dessen Verkauf (Vorperiode). Die auf den Seiten 21 bis 23 gezeigten Segmentinformationen beschränken sich auf das Betriebsergebnis und werden im Management regelmäßig diskutiert. Geschäftsentwicklung Im ersten Halbjahr 2019 fielen die Umsatzerlöse des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent, auf 5.451 TEUR (erstes Halbjahr 2018: 7.307 TEUR). Begründet liegt dieser Erlösrückgang vor allem in der Veräußerung der japanischen Tochtergesellschaft Ende 2018, die im ersten Halbjahr 2019 somit nicht mehr zum Gesamterlös beitrug. In Deutschland stiegen die Erlöse im Sechs-Monatszeitraum um 8 Prozent, von 3.486 TEUR auf 3.774 TEUR. Der Inlandsanteil am Konzernumsatz lag damit bei 69 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent). Dieser Effekt resultiert aus der Umsatzsteigerung der Lizenz- und Wartungsverkäufe. Durch die Veräußerung des Anteils an der japanischen Tochtergesellschaft sank der Umsatz in der Region Asia-Pacific um 56 Prozent, von 3.821 TEUR auf 1.677 TEUR. Die Region Asia-Pacific besteht nunmehr ausschließlich aus der neuseeländischen Tochtergesellschaft. Die Region trug 31 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 30.06.2019 Es bestehen keine wesentlichen Änderungen, welche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten. Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind nicht an Gerichtsverfahren, Rechtsstreitigkeiten oder Schadenersatzanspruchsverfahren beteiligt, welche wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.
Leimen, 27. September 2019 REALTECH AG Der Vorstand 6 Versicherung des gesetzlichen VertretersIch versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Leimen, 27. September 2019 REALTECH AG Der Vorstand |
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