RWE AktiengesellschaftEssenZwischenbericht über das erste Halbjahr 2021Bereinigtes Konzern-EBITDA im ersten Halbjahr bei 1,8 Mrd. € // Außergewöhnlich gute Performance im Energiehandel // RWE erhöht Ergebnisprognose für 2021: bereinigtes Konzern-EBITDA bei voraussichtlich 3,0 bis 3,4 Mrd. € // Erste grüne RWE-Anleihe erfolgreich am Markt platziertAuf einen Blickscrollen
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge
einer geänderten Erfassung von steuerlichen
Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den
USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
RWE am KapitalmarktPerformance der RWE-Aktie sowie der
Indizes DAX und STOXX Europe 600 Utilities
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| Durchschnittliche Auslastung der RWE-Windparks Januar-Juni | Onshore | Offshore | ||
| in% | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Deutschland | 17 | 23 | 35 | 42 |
| Großbritannien | 28 | 37 | 35 | 44 |
| Niederlande | 32 | 33 | - | - |
| Polen | 29 | 33 | - | - |
| Spanien | 26 | 21 | - | - |
| Italien | 24 | 24 | - | - |
| Schweden | 29 | 38 | 45 | 64 |
| USA | 36 | 37 | - | - |
Schwaches Windaufkommen an nahezu allen RWE-Standorten.
Auslastung und Profitabilität von
Erneuerbare-Energien-Anlagen unterliegen in hohem
Maße Wettereinflüssen. Eine zentrale Rolle
spielt für uns das Windaufkommen. Dieses war im
Berichtszeitraum an fast all unseren europäischen und
nordamerikanischen Produktionsstandorten niedriger als im
langjährigen Mittel. Auch im Vorjahresvergleich zeigte
sich eine ungünstige Entwicklung: Die meisten
RWE-Windparks waren wetterbedingt schwächer
ausgelastet als im ersten Halbjahr 2020. Lediglich in
Teilen Südeuropas und der USA konnten wir von
höheren Windgeschwindigkeiten profitieren. Bei
Laufwasserkraftwerken hängt die Auslastung in starkem
Maße von den Niederschlags- und Schmelzwassermengen
ab. In Deutschland, der Hauptregion unserer Stromerzeugung
aus Wasserkraft, blieben diese Mengen etwas hinter dem
langjährigen Durchschnitt zurück. Verglichen mit
2020 fielen sie aber höher aus.
Erdgas wesentlich teurer als 2020. Bei konventionellen
Kraftwerken hängen Einsatzzeiten und Margen stark
davon ab, wie sich die Marktpreise von Strom, Brennstoffen
und Emissionsrechten entwickeln. Erdgas, unser wichtigster
Energieträger für die Stromproduktion, hat sich
zuletzt stark verteuert. Am niederländischen
Handelspunkt TTF (Title Transfer Facility), dem
kontinentaleuropäischen Leitmarkt, lagen die
Spotnotierungen in den ersten sechs Monaten bei
durchschnittlich 22€/MWh. Ein Jahr zuvor waren es noch
8€/MWh gewesen. Der deutliche Preisanstieg ist auf die
wirtschaftliche Erholung zurückzuführen. Hinzu
kam, dass witterungsbedingt mehr Gas zum Heizen
benötigt wurde als 2020. Auch im Gasterminhandel sind
die Notierungen gestiegen. Der TTF-Forward-Kontrakt
für 2022 kostete im ersten Halbjahr durchschnittlich
19€/MWh. Zum Vergleich: Der TTF-Forward 2021 war im
Vorjahreszeitraum mit 13€/MWh abgerechnet worden.
Höhere Steinkohlenotierungen wegen Nachfrageschub
aus China. Die Preise für Kraftwerkssteinkohle
(Kesselkohle) haben ebenfalls kräftig angezogen.
Lieferungen zu den ARA-Häfen (ARA = Amsterdam,
Rotterdam, Antwerpen) wurden in der ersten
Jahreshälfte am Spotmarkt inklusive Fracht und
Versicherung mit durchschnittlich 79 US$/Tonne (66€)
abgerechnet, gegenüber 46 US$/Tonne im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Der deutliche Anstieg ist u.a. auf
eine stark erhöhte Nachfrage aus China
zurückzuführen. Nach dem corona-bedingten
Konjunktureinbruch 2020 hat sich die Wirtschaft dort wieder
rasch erholt. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung
der Steinkohleterminpreise wider. In der ersten
Jahreshälfte notierte der Forward 2022 (Index API 2)
mit durchschnittlich 74 US$/Tonne (61€). Das sind 17
US$ mehr, als im Vorjahreszeitraum für den Forward
2021 bezahlt wurde.
CO
2-Emissionshandel: Verschärfung des
EU-Klimaschutzziels treibt Preise nach oben. Ein immer
wichtigerer Kostenfaktor für fossil befeuerte
Kraftwerke ist die Beschaffung von Emissionsrechten. Eine
EU Allowance (EUA), die zum Ausstoß einer Tonne CO
2 berechtigt, wurde im ersten Halbjahr 2021 mit
durchschnittlich 44 € gehandelt. Das ist doppelt so
viel wie ein Jahr zuvor. Abgestellt wird hier auf
Terminkontrakte, die im Dezember des jeweiligen Folgejahres
fällig werden. Nach einer Schwächephase im
März 2020, als die EUA-Preise wegen der Corona-Krise
auf zeitweise unter 16 € abgesackt waren, kannten die
Notierungen nur noch eine Richtung: nach oben. Ende 2020
erreichten sie mit 33 € ein vorläufiges
Allzeithoch und eilten danach weiter von Rekord zu Rekord.
Am Bilanzstichtag (30. Juni) notierte die EUA mit 57€.
Motor des Preisanstiegs war die Verschärfung des
europäischen Treibhausgasminderungsziels für
2030, denn um es zu erreichen, muss die EU die Anzahl der
in den Markt gegebenen Emissionsrechte stark verringern.
Viele Teilnehmer am Emissionshandel gehen deshalb davon
aus, dass EUAs trotz fortgesetzter CO
2-Einsparungen der Wirtschaft in Zukunft noch
knapper werden.
Wie auf Seite 5 dargelegt, hat Großbritannien 2021
wegen des Brexit ein eigenes CO
2-Emissionshandelssystem gestartet. Seit der
ersten Auktion im Mai werden UK Allowances am
Sekundärmarkt gehandelt. Bis zum Bilanzstichtag lagen
die Notierungen dort im Durchschnitt bei 48 £ (55
€).
Hausse bei Brennstoffen und Emissionsrechten spiegelt
sich in Strompreisen wider. Die deutliche Verteuerung von
Emissionsrechten und Brennstoffen hatte zur Folge, dass
sich die Preise an unseren wichtigsten europäischen
Stromgroßhandelsmärkten ebenfalls stark
erhöhten. Eine Rolle spielten dabei auch die
wetterbedingt niedrigen Windenergiemengen. Im ersten
Halbjahr 2021 wurde Grundlaststrom am deutschen Spotmarkt
mit durchschnittlich 55€/MWh gehandelt. Der
Vergleichswert für 2020 hatte bei 23€/MWh
gelegen. In Großbritannien sind die Notierungen von
28 auf 69 £/MWh (79 €) und in den Niederlanden
von 26 auf 56€/MWh gestiegen. Auch an den
Stromterminmärkten zeigte die Preiskurve nach oben.
Der deutsche Grundlast-Forward 2022 kostete
durchschnittlich 58€/MWh. Zum Vergleich: Für den
Forward 2021 waren im Vorjahreszeitraum 39 € gezahlt
worden. In Großbritannien verteuerte sich der
Ein-Jahres-Forward von 41 auf 59 £/MWh (68 €)
und in den Niederlanden von 39 auf 56 €/MWh.
Margenverbesserungen bei Stromterminverkäufen
für 2021. Um kurzfristige Absatz- und Preisrisiken zu
begrenzen, verkaufen wir die Erzeugung unserer
konventionellen Kraftwerke größtenteils auf
Termin und sichern die benötigten Brennstoffe und
Emissionsrechte preislich ab. Unsere Stromerlöse im
Berichtszeitraum sind somit von den Konditionen bestimmt,
zu denen wir Terminkontrakte für 2021 in
vorangegangenen Jahren abgeschlossen haben. Für unsere
Braunkohle- und Kernkraftwerke, die überwiegend die
Grundlast abdecken, haben wir bereits relativ früh
damit begonnen, die Stromproduktion von 2021 zu
kontrahieren. Dabei konnten wir im Durchschnitt höhere
Preise und Margen erzielen als bei Terminverkäufen
für 2020. Die Stromerzeugung unserer Gaskraftwerke
haben wir mit geringerem zeitlichen Vorlauf vermarktet; die
Deckungsbeiträge aus diesen Transaktionen lagen etwas
über dem Vorjahresniveau.
RWE ersteigert Nutzungsrechte für neue
Windkraftstandorte in der britischen Nordsee. Bei einer
Versteigerung von Optionsrechten zur Nutzung neuer Gebiete
für Offshore-Windparks hat sich RWE im Februar 2021
zwei benachbarte Standorte in der britischen Nordsee
gesichert. Wir dürfen dort Projekte mit einer
Erzeugungskapazität von bis zu 3.000 MW entwickeln.
Dafür müssen wir in der Zeit bis zur finalen
Investitionsentscheidung eine Optionsprämie von
jährlich 82.552 £/MW (zzgl. Inflationsausgleich)
zahlen. Die Standorte liegen auf der Doggerbank, einer
Sandbank in einem flachen Bereich der Nordsee. In der
Nähe wird auch der 1.400-MW-Windpark Sofia entstehen,
dessen Bau wir im März beschlossen haben. Für die
neuen Standorte findet zunächst eine
Umweltverträglichkeitsprüfung statt. Bei
positivem Ergebnis werden wir mit der Projektentwicklung
beginnen. Erst ab dann sind wir verpflichtet, die
Optionsprämie zu entrichten. Allerdings haben wir
bereits einen Jahresbetrag im Voraus bezahlt. Sobald alle
erforderlichen Genehmigungen vorliegen, werden wir an einer
Auktion für einen Fördervertrag teilnehmen und
anschließend die finale Investitionsentscheidung
treffen. An die Stelle der Optionsprämie wird dann
eine wesentlich niedrigere Pachtzahlung treten. Unter der
Voraussetzung, dass wir rechtzeitig über einen
Netzanschluss verfügen, könnten die neuen
Windparks gegen Ende dieses Jahrzehnts in Betrieb gehen.
Die Versteigerung der Optionsrechte ist von der Crown
Estate durchgeführt worden, einer für die
Verwaltung der britischen Krongüter zuständigen
Behörde. Dabei sind Entwicklungsrechte für
insgesamt sechs Offshore-Standorte versteigert worden, auf
denen Windparks mit einer Kapazität von bis zu 7.980
MW errichtet werden können. Wettbewerber, die sich
ebenfalls Optionsrechte sichern konnten, haben dafür
zum Teil wesentlich höhere Gebote abgegeben. RWE wird
unter allen erfolgreichen Bietern im Durchschnitt die
niedrigste Optionsprämie pro Megawatt und Jahr zahlen.
Beteiligung am britischen Nordsee-Windpark Rampion auf
50,1 % aufgestockt. Mit Wirkung zum 1. April haben wir von
E.ON einen 20%-Anteil am britischen Offshore-Windpark
Rampion übernommen. Der Kaufpreis wurde bereits im
Dezember 2020 entrichtet. Durch die Transaktion halten wir
nun 50,1% an dem 400-MW-Windpark und können ihn
vollkonsolidieren. Rampion befindet sich vor der Küste
von Sussex und ist seit 2018 im kommerziellen Betrieb.
Startschuss für den Bau des Nordsee-Windparks
Sofia. Im März 2021 hat RWE die finale
Investitionsentscheidung für den Bau des britischen
Nordsee-Windparks Sofia getroffen. Sofia ist eines der
größten Offshore-Windkraft-Projekte weltweit.
Wir besitzen 100% der Anteile an dem Vorhaben. Der Windpark
wird 195 Kilometer vor der Nordostküste Englands
entstehen. Seine 100 Turbinen werden über eine
Gesamtleistung von 1.400 MW verfügen und rechnerisch
ca. 1,2 Mio. britische Haushalte mit Strom versorgen
können. Im Juni wurde mit den Baumaßnahmen an
Land begonnen. Die Arbeiten auf See sollen 2023 starten.
Nach aktueller Planung könnte Sofia 2026 mit seiner
vollen Kapazität am Netz sein. Für den Strom des
Windparks haben wir uns 2019 einen Fördervertrag
gesichert, der uns eine Vergütung von 39,65
£/MWh garantiert. Der Betrag bezieht sich auf das
Preisniveau von 2012 und wird entsprechend der allgemeinen
Inflationsrate nach oben angepasst. Wir veranschlagen die
Investitionssumme für Sofia auf rund 3 Mrd. £.
Darin eingeschlossen sind die Ausgaben für den
Netzanschluss, den wir nach seiner Fertigstellung aus
wettbewerbsrechtlichen Gründen verkaufen werden.
Hohe Ergebnisbelastungen durch Jahrhundertkälte in
Texas. Im Februar 2021 hat eine außergewöhnliche
Kältewelle in Teilen der USA zu massiven
Beeinträchtigungen der Energieversorgung geführt.
Aufgrund von Winterstürmen und Eisregen waren einige
RWE-Wind-parks in Texas für mehrere Tage außer
Betrieb. Teilweise hatten wir die Erzeugung dieser Anlagen
bereits auf Termin verkauft und mussten daher Strom
zukaufen, um unsere Lieferverpflichtungen zu erfüllen.
Wegen der angespannten Versorgungslage und regulatorischer
Preisvorgaben waren für die Fremdbezüge bis zu
9.000 US$/MWh zu zahlen. Dies führte im Segment
Onshore Wind/Solar zu Ergebnisbelastungen von rund 400 Mio.
€.
US-Windpark Scioto Ridge fertiggestellt. Ende Mai hat
unser neuer Onshore-Windpark Scioto Ridge im US-Bundesstaat
Ohio nach etwa zweieinhalbjähriger Bauzeit den
kommerziellen Betrieb aufgenommen. Scioto Ridge besteht aus
75 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 250 MW und
kann rein rechnerisch mehr als 60.000 US-Haushalte mit
grünem Strom versorgen. Er ist der erste Windpark von
RWE in Ohio. Wir haben umgerechnet rund 270 Mio.€
dafür investiert.
RWE veräußert Anteile an drei Windparks in
Texas. Im Januar 2021 haben wir Anteile an unseren
texanischen Onshore-Windparks Stella (201 MW), Cranell (220
MW) und East Raymond (200 MW) verkauft. Erwerber waren eine
Tochter des kanadischen Energieversorgers Algonquin Power
& Utilities und der britische Investor Greencoat, die
51% bzw. 24% an den Windparks übernahmen. RWE bleibt
Betreiber der Anlagen. Da uns die Windparks nur noch zu 25%
gehören, werden sie nicht mehr vollkonsolidiert,
sondern als Equity-Beteiligungen ausgewiesen. Die
Veräußerung der Anteile war Ende 2020 vereinbart
worden. Im Rahmen der Transaktion werden wir auch 51% bzw.
24% am Windpark West Raymond (240 MW) abgeben. Bei
Aufstellung des Lageberichts war dieser Verkauf noch nicht
abgeschlossen.
Kooperationen zum Ausbau der Offshore-Windkraft
vereinbart. Im Mai haben wir zwei Kooperationsverträge
mit internationalen Energiekonzernen geschlossen, um
gemeinsam Offshore-Windkraft-Projekte zu verwirklichen.
Unser Partner bei der ersten Kooperation ist National Grid
Ventures, eine Tochter des britischen Strom- und
Gasnetzbetreibers National Grid. Zusammen mit dieser
Gesellschaft werden wir Investitionsmöglichkeiten in
den USA erkunden. Unter anderem beabsichtigen wir, bei
kommenden Auktionen für Standorte in der New Yorker
Bucht mitzubieten. National Grid ist bereits als
Netzbetreiber im Nordosten der USA vertreten.
Ziel der zweiten Partnerschaft, die wir mit den
norwegischen Unternehmen Equinor und Hydro geschlossen
haben, ist die Entwicklung eines Windkraft-Projekts in der
Nordsee. Realisiert werden soll es im Gebiet Sørlige
Nordsjø II, einem von zwei Arealen, die das
norwegische Ministerium für Erdöl und Energie
für solche Zwecke ausgewiesen hat. Sørlige
Nordsjø II grenzt an dänische Gewässer und
zeichnet sich durch hervorragende Windbedingungen aus. Die
günstige Lage würde es den Partnern erlauben, den
Strom auch außerhalb Norwegens zu vermarkten.
RWE sichert sich Fördervertrag für polnischen
Offshore-Windpark. Bei der Umsetzung unseres ersten
Windkraft-Vorhabens in der polnischen Ostsee sind wir einen
großen Schritt vorangekommen. Im April hat uns die
Regierung in Warschau eine Förderzusage für das
Projekt FEW Baltic II erteilt. Der Windpark soll auf der
Sandbank von Stupsk entstehen und über eine Leistung
von 350 MW verfügen. Erst im Januar 2021 hatte das
polnische Parlament den gesetzlichen Rahmen für die
Förderung der Offshore-Windkraft geschaffen. In einer
Startphase sollen sich zunächst Windparks mit
insgesamt 5,9 GW Erzeugungsleistung für eine
regulierte Vergütung qualifizieren können. Dies
ist uns mit FEW Baltic II gelungen. Über die Höhe
der Vergütung wird erst zu einem späteren
Zeitpunkt entschieden. Die Förderung erfolgt mittels
zweiseitiger Differenzverträge, die für die
Erzeugungsmenge von 100 Tsd. Volllaststunden eine feste
Vergütung garantieren: Liegt der am Markt erzielte
Strompreis unter diesem Betrag, zahlt der Staat die
Differenz; liegt er darüber, müssen die Betreiber
Zahlungen leisten. Die Förderdauer ist auf 25 Jahre
begrenzt. Für Projekte der ersten Phase wird die
garantierte Vergütung administrativ festgesetzt. Nach
der Startphase entscheidet sich dann in Auktionen, welche
Vorhaben sich für Differenzverträge qualifizieren
und wie hoch die Förderung ausfällt. In den
Jahren 2025 und 2027 soll es Ausschreibungen für
jeweils bis zu 2,5 GW Erzeugungsleistung geben.
Grünes Licht für Bau von zwei großen
Batteriespeichern in Deutschland. An unseren
Kraftwerksstandorten in Werne und Lingen werden wir
künftig mit zwei großen Batteriespeichern zur
Absicherung der Stromversorgung beitragen. Das wurde im
Juni beschlossen. Die Batteriespeicher sollen übereine
Kapazität von 79 MWh (Werne) bzw. 49 MWh (Lingen)
verfügen und bereits Ende 2022 in Betrieb gehen. Das
Investitionsvolumen veranschlagen wir auf insgesamt rund 50
Mio. €.
KELAG erwirbt RWE-Wasserkraftwerke in Frankreich. Der
österreichische Energieversorger KELAG hat von uns
zwölf französische Wasserkraftwerke
übernommen, die zusammen über eine Leistung von
45 MW verfügen. Die Transaktion wurde Ende April
abgeschlossen. Vertraglich vereinbart hatten wir sie im
Dezember 2020. Dabei war auch festgelegt worden, dass KELAG
einige Wasserkraftwerke und Windturbinen in Portugal von
uns erhält. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen
beträgt 20 MW (Pro-rata-Anteil von RWE). Ihr Verkauf
soll im weiteren Jahresverlauf abgeschlossen werden. KELAG
ist ein führender Produzent von Strom aus Wasserkraft.
Wir sind mit 37,9% an der Gesellschaft beteiligt.
RWE bei britischer Kapazitätsmarktauktion für
2024/2025 erfolgreich. Bei einer
Kapazitätsmarktauktion in Großbritannien konnten
sich Anfang März RWE-Anlagen mit einer gesicherten
Erzeugungsleistung von 6.544 MW für eine
Prämienzahlung qualifizieren. Dabei handelt es sich im
Wesentlichen um Gaskraftwerke. Das Bieterverfahren bezog
sich auf den Zeitraum vom 1. Oktober 2024 bis 30. September
2025. Insgesamt kamen Anlagen mit 40,8 GW zum Zuge. Sie
werden im genannten Zeitraum eine Vergütung dafür
erhalten, dass sie am Netz sind und zur Stromversorgung
beitragen. Die im Bieterverfahren ermittelte
Kapazitätsprämie erreichte mit 18,00 ₤/kW
(zzgl. Inflationsausgleich) das höchste Niveau seit
langem. Für die drei vorangehenden
Zwölf-Monats-Zeiträume (Oktober 2021 bis
September 2024) liegen die Prämien bei 8,40 ₤,
6,44 ₤ und 15,97 ₤ (zzgl. Inflationsausgleich).
Fitch und Moody's stufen Kreditrating von RWE hoch. Im
März bzw. April haben die Ratingagenturen Fitch und
Moody's ihre Bonitätsnoten für RWE um jeweils
eine Stufe angehoben. Sie bewerten unsere langfristige
Kreditwürdigkeit jetzt mit BBB+ (Fitch) und Baa2
(Moody's) - bei stabilem Ausblick. Die Einstufungen liegen
im Bereich Investment Grade. Auch die Ratings für
unsere Hybridanleihen und kurzfristigen Finanzschulden
fallen nun um eine Note besser aus (siehe Tabelle unten).
Fitch und Moody's begründen die Ratinganhebung mit der
Transformation von RWE zu einem führenden Unternehmen
auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Dieses
Geschäft zeichnet sich durch attraktive,
vergleichsweise stabile Erträge aus. Als weiteren
positiven Faktor führt Fitch an, dass es für den
deutschen Kohleausstieg nun einen klaren gesetzlichen
Rahmen gibt. Moody's betonte darüber hinaus die starke
operative und finanzielle Entwicklung von RWE im
vergangenen Geschäftsjahr.
| Kreditrating der RWE AG | Moody's | Fitch | ||
| Stand: August 2021 | Aktuell | Vorher | Aktuell | Vorher |
| Langfristige Finanzschulden | ||||
| Senior-Anleihen | Baa2 | Baa3 | BBB+ | BBB |
| Nachrangige Anleihen (Hybridanleihen) | Bal | Ba2 | BBB- | BB+ |
| Kurzfristige Finanzschulden | P-2 | P-3 | F1 | F2 |
| Ausblick | Stabil | Positiv | Stabil | Stabil |
Dividende von 0,85 € je Aktie gezahlt. Die
Hauptversammlung der RWE AG vom 28. April hat dem
Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für
das Geschäftsjahr 2020 zugestimmt. Dementsprechend
haben wir am 3. Mai einen Betrag von 0,85 € je Aktie
ausgeschüttet; das sind 0,05 € mehr als im
Vorjahr.
RWE begibt grüne Anleihe über 500 Mio.€.
Anfang Juni hat die RWE AG ihre erste grüne Anleihe
begeben. Das Emissionsvolumen betrug 500 Mio. €. Die
Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Bei einem Kupon
von 0,625% und einem Ausgabekurs von 99,711% ergibt sich
eine Jahresrendite bis zur Fälligkeit in Höhe von
0,655%. Die Emission stieß auf großes Interesse
am Markt und war mehr als dreifach überzeichnet. Bei
grünen Anleihen ist der Emissionserlös
zweckgebunden: Er muss in Projekte fließen, die dem
Umwelt- und Klimaschutz dienen. Wir werden die Mittel
ausschließlich für Windkraft- und Solarprojekte
einsetzen. So sieht es unser Regelwerk für grüne
Anleihen vor, das wir 2020 unter Beachtung der allgemein
anerkannten Green Bond Principles der International Capital
Market Association (ICMA) entwickelt haben.
Syndizierte Kreditlinie um ein Jahr verlängert und
mit Nachhaltigkeitszielen verknüpft. Im Frühjahr
haben wir die Laufzeit unserer syndizierten Kreditlinie in
Höhe von 5 Mrd. € um ein Jahr verlängert und
ihre Konditionen um eine nachhaltigkeitsbezogene
Kostenkomponente ergänzt. Die Kreditlinie wird uns von
einem Konsortium aus 27 internationalen Banken gewährt
und dient der Liquiditätssicherung. Sie besteht aus
zwei Tranchen: eine über 2 Mrd. €, deren Laufzeit
bis April 2022 verlängert wurde, und eine über 3
Mrd. €, die uns bis April 2026 zur Verfügung
stehen wird. Die Konditionen der zweiten Tranche
hängen nun u.a. davon ab, wie sich die folgenden drei
Nachhaltigkeitskennzahlen entwickeln: der Anteil der
erneuerbaren Energien am RWE-Erzeugungsportfolio, die CO
2-lntensität unserer Anlagen und der
Prozentsatz der Investitionen, die gemäß der
EU-Taxonomie-Verordnung als nachhaltig einzustufen sind.
Für alle drei Kriterien haben wir Ziele festgelegt.
Sollten wir die Vorgaben nicht erreichen, müssen wir
höhere Zinsen und Bereitstellungsgebühren
entrichten. Die Mehrausgaben würden zur Hälfte
gemeinnützigen Organisationen zufließen. Mit der
Gestaltung der Kreditlinie bekräftigen wir die
Verbindlichkeit unserer Emissionsminderungsstrategie.
RWE-Standorte von Flutkatastrophe in Westdeutschland
betroffen. Mitte Juli haben Unwetter in Teilen Deutschlands
zu verheerenden Überschwemmungen geführt, die
zahlreiche Menschen das Leben kosteten und Sachschäden
enormen Ausmaßes verursachten. Am meisten betroffen
waren Gebiete in Rheinland-Pfalz und im Süden von
Nordrhein-Westfalen. Auch unser Unternehmen und seine
Beschäftigten bekamen die Unwetterfolgen zu
spüren. Im Rheinischen Braunkohlerevier hat ein
Wassereinbruch im Tagebau Inden die dortigen
Förderaktivitäten vorübergehend zum Erliegen
gebracht und Produktionseinbußen in dem von Inden
versorgten Kraftwerk Weisweiler verursacht. Ein Mitarbeiter
einer Partnerfirma wurde von den Fluten mitgerissen und
konnte zu unserem tiefen Bedauern trotz eines
Großeinsatzes von Rettungskräften nur noch tot
geborgen werden. Südwestlich von Köln, in
Erftstadt-Blessem, hat sich die Erft in eine Kiesgrube
ergossen, die von einer Tochtergesellschaft der RWE Power
betrieben wird. Nahezu all unsere Laufwasserkraftwerke in
der Eifel sowie an den Flüssen Mosel, Saar und Ruhr
mussten wegen der Wassermassen für einige Tage den
Betrieb unterbrechen. Die finanziellen Belastungen aus
Produktionsausfällen, Sicherungs- und
Aufräumarbeiten sowie Reparaturen veranschlagen wir
aktuell auf einen Betrag in bis zu mittlerer zweistelliger
Millionenhöhe. RWE hat ein mit 1 Mio. € dotiertes
Soforthilfeprogramm für die unmittelbar betroffenen
Menschen aufgelegt.
Steinkohlekraftwerke in Hamm und Ibbenbüren seit
Juli endgültig vom Netz. Anfang Juli sind mit
Westfalen E in Hamm (764 MW) und Ibbenbüren B (794 MW)
unsere letzten deutschen Steinkohleblöcke geschlossen
worden. Im vergangenen Jahr hatten wir mit den beiden
Anlagen erfolgreich an der ersten bundesweiten
Stilllegungsauktion für Steinkohlekraftwerke
teilgenommen. Für die vorzeitige Abschaltung erhalten
wir eine Kompensation von 216 Mio.€. Im laufenden Jahr
durften wir keinen Strom aus den Anlagen mehr vermarkten,
mussten diese aber für die Absicherung der
Versorgungssicherheit betriebsbereit halten. In dieser Zeit
ging das Kraftwerk Westfalen auf Anforderung des
Übertragungsnetzbetreibers noch 13-mal ans Netz. Die
Anlage soll auch künftig zur Versorgungssicherheit
beitragen, allerdings ohne den Einsatz von Steinkohle. Da
die Bundesnetzagentur das Kraftwerk als systemrelevant
eingestuft hat, werden wir den Generator zum rotierenden
Phasenschieber umrüsten und damit sogenannte
Blindleistung zur Spannungshaltung erzeugen - eine wichtige
Dienstleistung zur Stabilisierung des Stromnetzes.
Ibbenbüren B ist dagegen nicht systemrelevant und wird
komplett stillgelegt.
Konzernstruktur mit fünf Segmenten. In unserer
Finanzberichterstattung untergliedern wir den RWE-Konzern
in fünf Segmente mit den folgenden Bezeichnungen: (1)
Offshore Wind, (2) Onshore Wind/Solar, (3)
Wasser/Biomasse/Gas, (4) Energiehandel und (5)
Kohle/Kern-energie. Die Segmente (1) bis (4) bilden unser
Kerngeschäft. Hier wollen wir wachsen. Unter (5) ist
unsere deutsche Stromerzeugung aus Kohle und Kernenergie
zusammengefasst, die aufgrund staatlich vorgegebener
Ausstiegspfade an Bedeutung verlieren wird.
Die einzelnen Segmente setzen sich wie folgt zusammen:
| ― |
Offshore Wind: Hier zeigen wir unser Geschäft mit der Windstromerzeugung auf dem Meer. Geführt wird es von der Konzerngesellschaft RWE Renewables. |
| ― |
Onshore Wind /Solar: Zu diesem Segment zählen unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land und der Solarenergie sowie Teile unseres Batteriespeichergeschäfts. Die operative Zuständigkeit liegt auch hier bei RWE Renewables. |
| ― |
Wasser/Biomasse/Gas: Das so bezeichnete Segment umfasst unsere Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerke. Außerdem enthält es die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir Steinkohle und Biomasse verstromen, einzelne Batteriespeicher sowie die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte RWE Technology International. All diese Aktivitäten werden von der Konzerngesellschaft RWE Generation gesteuert, die seit Anfang 2021 auch für die Ausgestaltung und Umsetzung der Wasserstoffstrategie von RWE zuständig ist. Unsere 37,9 %-Beteiligung am österreichischen Energieversorger KELAG weisen wir ebenfalls im Segment Wasser/Biomasse/Gas aus. |
| ― |
Energiehandel: Hier stellen wir den Eigenhandel mit energienahen Commodities dar. Verantwortet wird er von RWE Supply&Trading, die außerdem als Zwischenhändler von Gas agiert, Großkunden mit Energie beliefert und eine Reihe weiterer handelsnaher Tätigkeiten ausübt. Bestandteile des Segments Energiehandel sind auch unsere deutschen und tschechischen Gasspeicher. |
| ― |
Kohle/Kernenergie: In diesem Segment berichten wir über unser deutsches Stromerzeugungsgeschäft mit den Energieträgern Kohle und Kernkraft sowie über unsere Braunkohleförderung im Rheinischen Revier westlich von Köln. Außerdem erfassen wir hier unsere Anteile am niederländischen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30%) und an der deutschen Gesellschaft URANIT (50%), die mit 33% an der auf Uran-Anreicherung spezialisierten Urenco beteiligt ist. Die genannten Aktivitäten und Beteiligungen werden im Wesentlichen von unserer Konzerngesellschaft RWE Power verantwortet. Für unsere beiden stillgelegten Steinkohlekraftwerke Westfalen E und Ibbenbüren B ist RWE Generation zuständig. |
Konzerngesellschaften mit segmentübergreifenden
Aufgaben wie die Holding RWE AG erfassen wir im
Kerngeschäft unter "Sonstige, Konsolidierung".
Gleiches gilt für unsere Anteile am deutschen
Übertragungsnetzbetreiber Amprion (25,1%) und an E.ON
(15%), wobei die E.ON-Dividende im Finanzergebnis
ausgewiesen wird. Die Position enthält außerdem
Konsolidierungseffekte.
Geänderter Ausweis von Steuervergünstigungen
für erneuerbare Energien in den USA. Mit Beginn dieses
Geschäftsjahres haben wir die bilanzielle Erfassung
von Steuervergünstigungen geändert, die wir in
den USA für Windkraft- und Solarprojekte erhalten. Wie
im Geschäftsbericht 2020 auf Seite 37 erläutert,
werden die erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten
mit Steuergutschriften gefördert. Darüber hinaus
können die Anlagenbetreiber auch von beschleunigten
Abschreibungen profitieren, sogenannten Tax Benefits. Diese
haben wir bis 2020 bei den Ertragsteuern
berücksichtigt. Dagegen werden die Vorteile aus den
Steuergutschriften bei den sonstigen betrieblichen
Erträgen erfasst. Dieses Vorgehen wenden wir aus
Konsistenzgründen nun auch bei den Tax Benefits an.
Das bereinigte EBITDA fällt dadurch höher aus.
Zum Zweck der Vergleichbarkeit haben wir die
Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. Weitere
Informationen über den Sachverhalt finden Sie im
Anhang auf Seite 35 ff.
Zukunftsbezogene Aussagen. Der vorliegende
Zwischenbericht enthält Aussagen, die sich auf die
künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner
Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen
Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller
Informationen getroffen, die uns zum Zeitpunkt der
Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen.
Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht zutreffen oder
unvorhergesehene Risiken eintreten, können die
tatsächlichen von den erwarteten Entwicklungen
abweichen. Für die Aussagen können wir daher
keine Gewähr übernehmen.
| Stromerzeugung Januar - Juni | Erneuerbare Energien | Pumpspeicher, Batterien | Gas | |||
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Offshore Wind | 3.224 | 3.706 | - | - | - | - |
| Onshore Wind/Solar | 8.556 | 8.922 | - | - | - | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | 3.961 | 2.793 | 885 | 1.027 | 27.955 | 21.054 |
| Davon: | ||||||
| Deutschland 2 | 1.001 | 1.040 | 885 | 1.027 | 3.521 | 4.279 |
| Großbritannien | 297 | 268 | - | - | 18.062 | 9.716 |
| Niederlande | 2.627 | 1.485 | - | - | 4.559 | 5.364 |
| Türkei | - | - | - | - | 1.813 | 1.695 |
| Kohle/Kernenergie 2 | 10 | 10 | - | - | 93 | 255 |
| RWE-Konzern | 15.751 | 15.431 | 885 | 1.027 | 28.048 | 21.309 |
| Stromerzeugung Januar - Juni | Braunkohle | Steinkohle | Kernenergie | |||
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Offshore Wind | - | - | - | - | - | - |
| Onshore Wind/Solar | - | - | - | - | - | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | - | - | 2.679 | 1.526 | - | - |
| Davon: | ||||||
| Deutschland 2 | - | - | - | - | - | - |
| Großbritannien | - | - | - | - | - | - |
| Niederlande | - | - | 2.679 | 1.526 | - | - |
| Türkei | - | - | - | - | - | - |
| Kohle/Kernenergie 2 | 21.468 | 14.331 | 747 | 977 | 11.202 | 9.976 |
| RWE-Konzern | 21.468 | 14.331 | 3.426 | 2.503 | 11.202 | 9.976 |
| Stromerzeugung Januar - Juni | Gesamt 1 | |
| in GWh | 2021 | 2020 |
| Offshore Wind | 3.224 | 3.706 |
| Onshore Wind/Solar | 8.556 | 8.922 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 35.547 | 26.500 |
| Davon: | ||
| Deutschland 2 | 5.474 | 6.446 |
| Großbritannien | 18.359 | 9.984 |
| Niederlande | 9.865 | 8.375 |
| Türkei | 1.813 | 1.695 |
| Kohle/Kernenergie 2 | 33.571 | 25.376 |
| RWE-Konzern | 80.898 | 64.504 |
1 Inkl. Produktionsmengen, die nicht den
genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z.B. Strom
aus Müllheizkraftwerken)
2 Inkl. langfristig kontrahierter
Strombezüge aus Erzeugungsanlagen, die sich nicht im
Mehrheitseigentum von RWE befinden. Im ersten Halbjahr 2021
sind im Segment Wasser/Biomasse/Gas 954 GWh bezogen worden
und im Segment Kohle/Kernenergie 603 GWh.
Stromerzeugung 25% über Vorjahr. Im ersten Halbjahr
2021 hat RWE 80.898 GWh Strom erzeugt, ein Viertel mehr als
im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Anstieg ist
hauptsächlich den Energieträgern Gas und Kohle
zuzuordnen, die von günstigeren Marktbedingungen
profitierten. Eine Rolle spielte dabei, dass das
Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem
hohen Vorjahresniveau lag und die erneuerbaren Energien
daher weniger zur Deckung der Stromnachfrage beitragen
konnten. Unsere britischen Gaskraftwerke und deutschen
Braunkohleblöcke waren deshalb wesentlich besser
ausgelastet als 2020. Gleiches gilt für unsere
niederländischen Anlagen Eemshaven und Amer 9, die mit
Biomasse und Steinkohle betrieben werden. Bei Eemshaven kam
hinzu, dass das Kraftwerk nach einem Brandschaden im
Vorjahr wieder uneingeschränkt genutzt werden konnte.
Ein Plus verzeichneten wir auch bei unseren deutschen
Kernkraftwerken, deren Verfügbarkeit im Vorjahr durch
wartungsbedingte Stillstände beeinträchtigt war.
Negative Mengeneffekte ergaben sich dadurch, dass wir Ende
2020 den kommerziellen Betrieb der Steinkohlekraftwerke
Ibbenbüren B (794 MW) und Westfalen E (764 MW) beendet
und den Braunkohleblock Niederaußem D (297 MW)
stillgelegt haben. Der Beitrag der Windkraft zu unserer
StromProduktion hat sich wetterbedingt verringert. Unsere
Offshore-Anlagen erzeugten 13% weniger Strom als im
Vorjahreszeitraum, der von überdurchschnittlich guten
Windverhältnissen geprägt war. Bei der Windkraft
an Land fiel der Rückgang moderater aus (-6%), weil
wir einen Großteil unserer Onshore-Kapazitäten
in den USA betreiben und die Windverhältnisse dort
insgesamt etwas stabiler waren als in Europa.
| Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar-Juni | Offshore Wind | Onshore Wind | Solar | |||
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Deutschland | 903 | 1.099 | 483 | 681 | 1 | 1 |
| Großbritannien | 2.228 | 2.472 | 860 | 1.130 | - | - |
| Niederlande | - | - | 372 | 432 | 7 | 4 |
| Polen | - | - | 485 | 561 | 1 | 1 |
| Spanien | - | - | 508 | 410 | 47 | - |
| Italien | - | - | 506 | 493 | - | - |
| Schweden | 93 | 135 | 146 | 192 | - | - |
| USA | - | - | 4.786 | 4.792 | 160 | 140 |
| Australien | - | - | - | - | 96 | 17 |
| Andere Länder | - | - | 12 | 15 | 44 | 1 |
| RWE-Konzern | 3.224 | 3.706 | 8.158 | 8.706 | 356 | 164 |
| Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar-Juni | Wasser | Biomasse | Gesamt | |||
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| Deutschland | 1.001 | 977 | - | 3 | 2.388 | 2.761 |
| Großbritannien | 96 | 97 | 201 | 171 | 3.385 | 3.870 |
| Niederlande | 11 | 8 | 2.616 | 1.477 | 3.006 | 1.921 |
| Polen | - | - | - | - | 486 | 562 |
| Spanien | 19 | 23 | - | - | 574 | 433 |
| Italien | - | - | - | - | 506 | 493 |
| Schweden | - | - | - | - | 239 | 327 |
| USA | - | - | - | - | 4.946 | 4.932 |
| Australien | - | - | - | - | 96 | 17 |
| Andere Länder | 69 | 99 | - | - | 125 | 115 |
| RWE-Konzern | 1.196 | 1.204 | 2.817 | 1.651 | 15.751 | 15.431 |
Strom produzieren wir nicht nur selbst, sondern beziehen
ihn auch von konzernexternen An bietern. Im
Berichtszeitraum lagen diese Bezüge bei 21.475 GWh
(Vorjahr: 25.991 GWh). Eigenerzeugung und Fremdstrombezug
summierten sich zu einem Stromaufkommen von 102.373 GWh
(Vorjahr: 90.495 GWh).
Strom- und Gasabsatz um 14 bzw. 40% über Vorjahr.
RWE hat im Berichtszeitraum 98.952 GWh Strom und 25.260 GWh
Gas abgesetzt. Die Mengen sind größtenteils dem
Segment Energiehandel zuzuordnen. Bei unserem Hauptprodukt
Strom verzeichneten wir ein Plus von 14%. Hintergrund ist
die gestiegene Erzeugung unserer Kraftwerke, deren Strom
wir in aller Regel über die Konzerngesellschaft RWE
Supply&Trading extern vermarkten. Auch die
Gaslieferungen von RWE sind deutlich gestiegen, und zwar um
40%. Hier kam zum Tragen, dass RWE Supply&Trading neue
Industrie- und Geschäftskunden gewinnen konnte.
Außerdem belebte die kühlere Witterung die
Nachfrage nach Heizgas.
| Außenumsatz | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Offshore Wind | 220 | 175 | 45 | 332 |
| Onshore Wind/Solar | 1.271 | 986 | 285 | 1.855 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 633 | 511 | 122 | 1.056 |
| Energiehandel | 5.873 | 4.375 | 1.498 | 9.597 |
| Sonstige | 4 | 6 | -2 | 9 |
| Kerngeschäft | 8.001 | 6.053 | 1.948 | 12.849 |
| Kohle/Kernenergie | 447 | 422 | 25 | 839 |
| RWE-Konzern (ohne Erdgas-/Stromsteuer) | 8.448 | 6.475 | 1.973 | 13.688 |
| Erdgas-/Stromsteuer | 127 | 104 | 23 | 208 |
| RWE-Konzern | 8.575 | 6.579 | 1.996 | 13.896 |
Außenumsatz 30% über Vorjahr. Unser
Außenumsatz erhöhte sich um 30% auf 8.448
Mio.€ (ohne Erdgas-/Stromsteuer). Die Erlöse aus
Stromverkäufen betrugen 7.148 Mio.€ und die aus
Gasverkäufen 577 Mio.€. Sie lagen damit um 25%
bzw. 150% über dem Vorjahresniveau. Ein Grund
dafür sind die erwähnten Absatzsteigerungen.
Außerdem haben wir höhere Strom- und Gaspreise
erzielt als 2020.
Eine Kennzahl, die bei nachhaltigkeitsorientierten
Investoren immer mehr Beachtung findet, ist der
Prozentsatz, den die Erlöse aus Kohlestrom und
sonstigen Kohleprodukten am Konzernumsatz ausmachen. Im
ersten Halbjahr 2021 betrug der Anteil 21% (Vorjahr: 22%).
| Außenumsatz nach Produkten | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Stromerlöse | 7.148 | 5.706 | 1.442 | 11.701 |
| Davon: | ||||
| Offshore Wind | 220 | 175 | 45 | 332 |
| Onshore Wind /Solar | 1.176 | 943 | 233 | 1.676 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 445 | 365 | 80 | 684 |
| Energiehandel | 5.158 | 4.103 | 1.055 | 8.775 |
| Kerngeschäft | 6.999 | 5.586 | 1.413 | 11.468 |
| Kohle / Kernenergie | 149 | 120 | 29 | 233 |
| Gaserlöse | 577 | 231 | 346 | 534 |
| Davon: Energiehandel | 576 | 228 | 348 | 529 |
| Sonstige Erlöse | 723 | 538 | 185 | 1.453 |
| RWE-Konzern (ohne Erdgas-/Stromsteuer) | 8.448 | 6.475 | 1.973 | 13.688 |
| Innenumsatz | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Offshore Wind | 394 | 497 | -103 | 959 |
| Onshore Wind/Solar | 141 | 112 | 29 | 304 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 1.869 | 1.473 | 396 | 3.144 |
| Energiehandel | 2.326 | 1.523 | 803 | 2.778 |
| Sonstige, Konsolidierung | -4.116 | -3.335 | -781 | -6.803 |
| Kerngeschäft | 614 | 270 | 344 | 382 |
| Kohle/Kernenergie | 1.953 | 1.339 | 614 | 3.075 |
| Bereinigtes EBITDA 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Offshore Wind | 459 | 585 | -126 | 1.069 |
| Onshore Wind/Solar | -42 | 299 | -341 | 523 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 297 | 324 | -27 | 621 |
| Energiehandel | 525 | 322 | 203 | 539 |
| Sonstige, Konsolidierung | -33 | -7 | -26 | -25 |
| Kerngeschäft | 1.206 | 1.523 | -317 | 2.727 |
| Kohle/Kernenergie | 545 | 310 | 235 | 559 |
| RWE-Konzern | 1.751 | 1.833 | -82 | 3.286 |
Bereinigtes EBITDA mit 1,8 Mrd. € leicht unter
Vorjahr. Im Berichtszeitraum erzielten wir ein bereinigtes
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(bereinigtes EBITDA) von 1.751 Mio. € (Vorjahr: 1.833
Mio.€). Davon entfielen 1.206 Mio. € (Vorjahr:
1.523 Mio. €) auf unser Kerngeschäft und die
restlichen 545 Mio. € (Vorjahr: 310 Mio.€) auf
das Segment Kohle/Kernenergie. Der Ergebnisrückgang im
Kerngeschäft ist u.a. auf die außerordentlichen
Belastungen infolge der Jahrhundertkälte in Texas
zurückzuführen (siehe Seite 8). Dem stand eine
außergewöhnlich starke Handelsperformance von
RWE Supply&Trading gegenüber.
Angesichts der unerwartet guten Ertragslage im
Energiehandel haben wir unsere Ergebnisprognose für
das Geschäftsjahr 2021 angehoben. Nähere
Informationen dazu finden Sie auf Seite 25.
Auf Ebene der Segmente zeigte sich im ersten Halbjahr
die folgende Ergebnisentwicklung:
| ― |
Offshore Wind: Hier erwirtschafteten wir ein bereinigtes EBITDA von 459 Mio.€. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (585 Mio.€) ist das ein deutliches Minus. Dabei machte sich bemerkbar, dass das Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem hohen Vorjahresniveau lag. Da sich unsere Offshore-Windparks in den Küstengewässern vor Großbritannien, Deutschland und Schweden befinden, waren alle RWE-Standorte davon betroffen. Ein positiver Effekt ergab sich dadurch, dass uns der britische Offshore-Windpark Rampion seit 1. April 2021 mehrheitlich gehört und wir ihn deshalb vollkonsolidieren können. |
| ― |
Onshore Wind/Solar: In diesem Segment ist das bereinigte EBITDA auf -42 Mio.€ gesunken (Vorjahr: 299 Mio.€). Ausschlaggebend dafür war ein ungewöhnlicher Kälteeinbruch in Texas, der in Kombination mit Eisregen zu Stillständen von Windkraftanlagen führte und uns dazu zwang, im Vorfeld eingegangene Lieferverpflichtungen durch extrem teure Fremdbezüge zu decken. Das minderte unser Ergebnis um etwa 400 Mio.€. Weitere Belastungen ergaben sich durch das niedrigere Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa. Demgegenüber profitierten wir von der Inbetriebnahme neuer Erzeugungsanlagen und vom Buchgewinn aus dem Verkauf von Anteilen an den Windparks Stella, Cranell und East Raymond in den USA (siehe Seite 9). |
| ― |
Wasser/Biomasse/Gas: Das bereinigte EBITDA hat sich hier auf 297 Mio. € verringert (Vorjahr: 324 Mio.€). Ein Grund dafür ist, dass das Ergebnis aus der niederländischen Biomasseverstromung aufgrund der Ausgestaltung des Fördersystems unterjährigen Schwankungen unterliegt und dass sich dies im Berichtszeitraum negativ ausgewirkt hat. Für das Gesamtjahr erwarten wir jedoch höhere Erträge aus der Biomassenutzung. Der EBITDA-Rückgang im ersten Halbjahr ist auch darauf zurückzuführen, dass wir uns Mitte 2020 vom Holzpelletproduzenten Georgia Biomass getrennt haben und die Gesellschaft somit nicht mehr zum Ergebnis beiträgt. Positiv wirkte, dass wir etwas höhere Prämien im Rahmen des britischen Kapazitätsmarktes erhielten. |
| ― |
Energiehandel: Das bereinigte EBITDA des Segments lag mit 525 Mio.€ weit über dem bereits hohen Vorjahreswert (322 Mio.€). Den Ausschlag dafür gab die außergewöhnlich gute Handelsperformance. Im Gasgeschäft mussten wir dagegen Ertragseinbußen hinnehmen. |
| ― |
Kohle/Kernenergie: Das bereinigte EBITDA hat sich hier auf 545 Mio. € verbessert (Vorjahr: 310 Mio.€). Hauptgrund dafür war, dass wir für den Strom unserer Braunkohle- und Kernkraftwerke höhere Großhandelsmargen erzielten als 2020. Die Erzeugung dieser Anlagen hatten wir bereits in Vorjahren nahezu vollständig auf Termin verkauft. Allerdings fielen im ersten Halbjahr 2021 auch Belastungen aus der Umsetzung des deutschen Kohleausstiegsgesetzes an. |
| Bereinigtes EBIT 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Offshore Wind | 247 | 401 | -154 | 697 |
| Onshore Wind/Solar | -235 | 110 | -345 | 138 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 146 | 155 | -9 | 283 |
| Energiehandel | 502 | 300 | 202 | 496 |
| Sonstige, Konsolidierung | -33 | -8 | -25 | -25 |
| Kerngeschäft | 627 | 958 | -331 | 1.589 |
| Kohle/Kernenergie | 415 | 155 | 260 | 234 |
| RWE-Konzern | 1.042 | 1.113 | -71 | 1.823 |
Bereinigtes EBIT auf 1.042 Mio.€ gesunken. Unser
bereinigtes EBIT belief sich auf 1.042 Mio.€ (Vorjahr:
1.113 Mio.€). Vom bereinigten EBITDA unterscheidet es
sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die bei 709
Mio.€ lagen (Vorjahr: 720 Mio.€).
| Überleitung zum Nettoergebnis 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Bereinigtes EBITDA | 1.751 | 1.833 | -82 | 3.286 |
| Betriebliche Abschreibungen | -709 | -720 | 11 | -1.463 |
| Bereinigtes EBIT | 1.042 | 1.113 | -71 | 1.823 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | 662 | -331 | -104 |
| Finanzergebnis | 149 | -304 | 453 | -454 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 1.522 | 1.471 | 51 | 1.265 |
| Ertragsteuern | -103 | -471 | 368 | -376 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 1.419 | 1.000 | 419 | 889 |
| Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten | - | 50 | -50 | 221 |
| Ergebnis | 1.419 | 1.050 | 369 | 1.110 |
| Davon: | ||||
| Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -13 | 37 | -50 | 59 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.432 | 1.013 | 419 | 1.051 |
Überleitung zum Nettoergebnis: Sondereinflüsse
überlagern operative Entwicklung. Die Überleitung
vom bereinigten EBIT zum Nettoergebnis war von
Einmaleffekten geprägt, die sich per saldo positiv
niederschlugen. Dadurch hat sich unser Nettoergebnis
erhöht. Im Folgenden stellen wir dar, wie sich die
Einzelposten der Überleitungsrechnung entwickelt
haben.
| Neutrales Ergebnis 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Veräußerungsergebnis | 11 | - | 11 | 13 |
| Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten | 219 | 739 | -520 | 1.886 |
| Sonstige | 101 | -77 | 178 | -2.003 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | 662 | -331 | -104 |
Das neutrale Ergebnis, in dem wir bestimmte nicht
operative oder aperiodische Sachverhalte erfassen, lag mit
331 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahreswert (662
Mio.€). Seine Einzelpositionen entwickelten sich wie
folgt:
| ― |
Das Ergebnis aus der Veräußerung von Beteiligungen und Vermögenswerten fiel mit 11 Mio.€ nicht ins Gewicht. Es stammte im Wesentlichen aus dem Verkauf der französischen Laufwasserkraftwerke an KELAG, über den wir auf Seite 9 berichten. |
| ― |
Die Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten lagen mit 219 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahreswert (739 Mio.€). Solche Effekte sind nur temporär. Sie entstehen u.a. dadurch, dass Finanzinstrumente zur Absicherung von Preisrisiken gemäß IFRS mit ihren Marktwerten am jeweiligen Stichtag zu bilanzieren sind, während die abgesicherten Grundgeschäfte erst bei ihrer Realisierung erfolgswirksam erfasst werden dürfen. |
| ― |
Das Ergebnis unter "Sonstige" betrug 101 Mio. €, gegenüber-77 Mio. € im Vorjahr. Es war von zwei gegenläufigen Effekten geprägt. Auf der einen Seite ist nun erstmals der gesetzliche Entschädigungsanspruch von 880 Mio. € in unseren Zahlen berücksichtigt, den uns der Bund für den deutschen Kernenergieausstieg gewährt. Auf der anderen Seite haben wir Wertberichtigungen auf Braunkohlekraftwerke und Tagebaue in Höhe von 780 Mio.€ vorgenommen, auf die wir auf Seite 40 im Anhang näher eingehen. |
| Finanzergebnis | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Zinserträge | 218 | 248 | -30 | 283 |
| Davon: E.ON-Dividende | 186 | 182 | 4 | 182 |
| Zinsaufwendungen | -161 | -168 | 7 | -296 |
| Zinsergebnis | 57 | 80 | -23 | -13 |
| Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen | -60 | -151 | 91 | -255 |
| Davon: Zinsanteile an Zuführungen zu Bergbaurückstellungen | -41 | -122 | 81 | -186 |
| Übriges Finanzergebnis | 152 | -233 | 385 | -186 |
| Finanzergebnis | 149 | -304 | 453 | -454 |
Unser Finanzergebnis betrug 149 Mio.€.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 hat es sich um 453
Mio. € verbessert. Im Einzelnen ergaben sich folgende
Veränderungen:
| ― |
Das Zinsergebnis ist um 23 Mio. € auf 57 Mio. € zurückgegangen. Ein Grund dafür war, dass wir 2020 in größerem Umfang Wertpapiere veräußert haben und deshalb niedrigere Zinserträge erzielten. Im Zinsergebnis enthalten ist die Dividende für unseren 15 %-Anteil an E.ON, die sich 2021 auf 186 Mio. € belief (Vorjahr: 182 Mio.€). |
| ― |
Die Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen minderten das Ergebnis um 60 Mio.€. Im Vorjahreszeitraum waren die Belastungen höher ausgefallen (-151 Mio.€), weil wir den zur Berechnung der Bergbaurückstellungen verwendeten Diskontierungszinssatz gesenkt hatten und sich der daraus resultierende Anstieg der Verpflichtungsbarwerte zum Teil als Aufwand in den Zinsanteilen niederschlug. Im ersten Halbjahr 2021 gab es keinen wesentlichen Effekt dieser Art. |
| ― |
Das übrige Finanzergebnis erhöhte sich um 385 Mio.€ auf 152 Mio. €. Ausschlaggebend dafür war ein Einmaleffekt aus Zinsansprüchen im Zusammenhang mit einer Steuererstattung für frühere Veranlagungszeiträume. Positiv wirkte auch der Wegfall einer Belastung aus dem Vorjahr: Aufgrund der coronabedingten Finanzmarkt-Turbulenzen hatten wir im März 2020 erhebliche Verluste aus Wertpapieranlagen realisiert. |
Das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor
Steuern belief sich auf 1.522 Mio. € (Vorjahr: 1.471
Mio.€). Unsere Steuerquote fiel mit 7% (Vorjahr: 32%)
ungewöhnlich niedrig aus, was im Wesentlichen auf die
erwähnte Steuererstattung für Vorjahre
zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte ein
Anstieg unserer passiven latenten Steuern, der sich dadurch
ergab, dass das britische Parlament eine höhere
Unternehmensbesteuerung ab 2023 beschlossen hat.
Im ersten Halbjahr 2021 fiel kein Ergebnis nicht
fortgeführter Aktivitäten mehr an. Für den
Vorjahreszeitraum hatten wir unter dieser Position noch
einen Betrag von 50 Mio. € ausgewiesen, der unserer
Beteiligung am slowakischen Energieversorger VSE zuzuordnen
war. Die Beteiligung ist im August 2020 an E.ON
veräußert worden.
Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter beliefen sich
auf -13 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio.€). Der negative
Wert ergibt sich aus dem erwähnten Anstieg unserer
passiven latenten Steuern,von der u.a. auch die
Minderheitseigentümer britischer RWE-Windparks
betroffen waren.
Das Nettoergebnis des RWE-Konzerns betrug 1.432 Mio.
€ (Vorjahr: 1.013 Mio.€). Das entspricht einem
Ergebnis je Aktie von 2,12 € (Vorjahr: 1,65 €).
Die Anzahl der ausstehenden RWE-Aktien, die bei der
Berechnung dieser Kennzahl zugrunde gelegt wurde, belief
sich auf 676,2 Millionen. Durch unsere Kapitalerhöhung
vom August 2020 hat sie sich um 61,5 Millionen erhöht.
| Überleitung zum bereinigten Nettoergebnis Januar-Juni 2021 | Ursprüngliche Werte | Bereinigung | Bereinigte Werte |
| in Mio.€ | |||
| Bereinigtes EBIT | 1.042 | - | 1.042 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | -331 | - |
| Finanzergebnis | 149 | -183 | -34 |
| Ergebnis vor Steuern | 1.522 | -514 | 1.008 |
| Ertragsteuern | -103 | -48 | -151 |
| Ergebnis | 1.419 | -562 | 857 |
| Davon: | |||
| Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -13 | - | -13 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.432 | -562 | 870 |
Bereinigtes Nettoergebnis auf 870 Mio.€ gestiegen.
Das bereinigte Nettoergebnis betrug 870 Mio. €
(Vorjahr: 816 Mio.€). Um es zu ermitteln, haben wir
das IFRS-Nettoergebnis um das neutrale Ergebnis sowie um
wesentliche Sondereinflüsse im Finanzergebnis
korrigiert. Anstelle der tatsächlichen Steuerquote
wurde ein Wert von 15% angesetzt, der sich an der
erwarteten mittelfristigen Steuerbelastung orientiert. Die
positive Entwicklung beim bereinigten Nettoergebnis beruht
hauptsächlich darauf, dass sich das bereinigte
Finanzergebnis gegenüber 2020 um 106 Mio. €
verbessert hat. Der Rückgang des bereinigten EBIT
konnte dadurch mehr als aufgewogen werden.
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 | +/- | Jan - Dez 2020 |
| in Mio.€ | ||||
| Offshore Wind | 1.181 | 314 | 867 | 756 |
| Onshore Wind/Solar | 630 | 521 | 109 | 1.154 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 68 | 61 | 7 | 153 |
| Energiehandel | 20 | 16 | 4 | 43 |
| Sonstige, Konsolidierung | -1 | -1 | - | - |
| Kerngeschäft | 1.898 | 911 | 987 | 2.106 |
| Kohle/Kernenergie | 114 | 77 | 37 | 183 |
| RWE-Konzern | 2.012 | 988 | 1.024 | 2.285 2 |
1 In der Tabelle sind ausschließlich
zahlungswirksame Investitionen erfasst
2 Inkl. Konsolidierungseffekt von -4 Mio.€
zwischen dem Kerngeschäft und dem Segment
Kohle/Kernenergie
| Investitionen in Finanzanlagen 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Offshore Wind | -39 | 2 | -41 | 520 |
| Onshore Wind/Solar | 13 | 19 | -6 | 408 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 6 | 117 | -111 | 115 |
| Energiehandel | 12 | 6 | 6 | 18 |
| Sonstige, Konsolidierung | - | -92 | 92 | 11 |
| Kerngeschäft | -8 | 52 | -60 | 1.072 |
| Kohle/Kernenergie | - | - | - | 1 |
| RWE-Konzern | -8 | 52 | -60 | 1.073 |
1 In der Tabelle sind ausschließlich
zahlungswirksame Investitionen erfasst
Investitionen wesentlich höher als 2020. Im ersten
Halbjahr 2021 haben wir 2.004 Mio. € investiert
(Vorjahr: 1.040 Mio. €). Die Mittel wurden zu 89% in
den Segmenten Offshore Wind und Onshore Wind/Solar
eingesetzt. Für Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte haben wir 2.012 Mio. € ausgegeben,
mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (988 Mio. €).
Größter Einzelposten war der Bau des britischen
Nordsee-Windparks Triton Knoll, der bei seiner
Fertigstellung im Jahr 2022 über eine Gesamtleistung
von 857 MW verfügen wird. Auch die auf Seite 8
erläuterte Prämienvorauszahlung an die britische
Crown Estate trug zum hohen Investitionsvolumen bei. Unsere
Ausgaben für Finanzanlagen beliefen sich auf -8 Mio.
€ (Vorjahr: 52 Mio. €). Der negative Wert ergibt
sich aus der Vollkonsolidierung der
Eigentümergesellschaften des britischen
Offshore-Windparks Rampion und der damit verbundenen
erstmaligen Erfassung von Kassenbeständen.
Stark verbesserter operativer Cash Flow. Aus der
laufenden Geschäftstätigkeit unserer
fortgeführten Aktivitäten erzielten wir einen
Cash Flow von 5.012 Mio.€, gegenüber 1.171 Mio.
€ im Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend für die
deutliche Verbesserung waren Mittelzuflüsse aus
Variation Margins, die Termingeschäfte mit Strom,
Rohstoffen und CO
2-Zertifikaten betrafen.
Durch die Investitionstätigkeit fortgeführter
Aktivitäten sind 2.330 Mio. Cabgeflossen (Vorjahr: 95
Mio. €). Das ist hauptsächlich unseren Ausgaben
für Sach- und Finanzanlagen zuzuordnen. Darüber
hinaus haben wir das Planvermögen zur Abdeckung von
Pensionsverpflichtungen um 1,1 Mrd. € aufgestockt. Dem
standen Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren
gegenüber. Hinzu kamen die Mittelzuflüsse aus der
Veräußerung von Anteilen an drei US-Windparks
und zwölf kleinen Wasserkraftwerken in Frankreich
(siehe Seite 9).
Die Finanzierungstätigkeit fortgeführter
Aktivitäten führte zu einem Mittelabfluss von 458
Mio. € (Vorjahr: 807 Mio. €). Maßgeblich
dafür waren unsere Ausschüttungen an die
Aktionäre der RWE AG und an Minderheitsgesellschafter
in Höhe von 575 bzw. 73 Mio. €. Im
Berichtszeitraum haben wir mehr Finanzschulden aufgenommen
als getilgt. Dadurch sind uns per saldo 203 Mio. €
zugeflossen. Wichtigste Finanzierungsmaßnahme war die
Begebung einer grünen Anleihe über 500 Mio.
€ (siehe Seite 10).
| Kapitalflussrechnung 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| Funds from Operations | 3.329 | 1.009 | 2.320 | 4.108 |
| Veränderung des Nettoumlaufvermögens | 1.683 | 162 | 1.521 | 17 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 | 3.841 | 4.125 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -2.330 | -95 | -2.235 | -4.278 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -458 | -807 | 349 | 1.769 |
| Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel | 45 | -80 | 125 | -34 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 2.269 | 189 | 2.080 | 1.582 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 | 3.841 | 4.125 |
| Abzüglich Investitionen | -2.004 | -1.040 | -964 | -3.358 |
| Zuzüglich Desinvestitionen/ Anlagenabgänge | 397 | 117 | 280 | 365 |
| Free Cash Flow | 3.405 | 248 | 3.157 | 1.132 |
Aufgrund der dargestellten Zahlungsströme aus der
Geschäfts-, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit ist unser
Liquiditätsbestand um 2.269 Mio.€ gestiegen.
Unser Free Cash Flow war vom stark erhöhten
operativen Mittelzufluss geprägt. Mit 3.405 Mio.€
lag er weit über dem Vorjahreswert (248 Mio.€).
| Nettoschulden | 30.06.2021 | 31.12.2020 | +/- |
| in Mio.€ | |||
| Flüssige Mittel | 7.043 | 4.774 | 2.269 |
| Wertpapiere 1 | 4.273 | 4.517 | -244 |
| Sonstiges Finanzvermögen | 3.168 | 2.507 | 661 |
| Finanzvermögen | 14.484 | 11.798 | 2.686 |
| Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper | 3.045 | 2.160 | 885 |
| Währungskurssicherung von Anleihen | 23 | 31 | -8 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 3.332 | 3.038 | 294 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.400 | 5.229 | 1.171 |
| Abzüglich 50% des als Fremdkapital ausgewiesenen Hybridkapitals | -276 | -278 | 2 |
| Nettofinanzvermögen (inkl. Korrektur beim Hybridkapital) | 8.360 | 6.847 | 1.513 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 2.226 | 3.864 | -1.638 |
| Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen | -448 | -172 | -276 |
| Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich | 6.322 | 6.451 | -129 |
| Rückstellungen für den Rückbau von Windparks | 1.163 | 1.136 | 27 |
| Nettoschulden | 903 | 4.432 | -3.529 |
Deutlicher Rückgang der Nettoschulden. Unsere
Nettoschulden beliefen sich zum 30. Juni 2021 auf 903
Mio.€. Gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2020
sind sie um 3.529 Mio.€ gesunken. Wichtigster Grund
dafür war der hohe Free Cash Flow. Eine Rolle spielte
auch, dass die Diskontierungszinssätze, mit denen wir
den Gegenwartswert der Pensionsverpflichtungen ermitteln,
marktbedingt gestiegen sind. Dies führte zu einer
Absenkung der Pensionsrückstellungen. Die Dotierung
des zur Deckung der Pensionsverpflichtungen gehaltenen
Planvermögens mit 1,1 Mrd.€ hatte keine
Auswirkungen auf die Nettoschulden, weil sich dadurch
unsere Pensionsrückstellungen und unser
Finanzvermögen gleichermaßen verringerten.
Dagegen machten sich die Ausschüttungen mit 0,6
Mrd.€ schuldenerhöhend bemerkbar.
Eigenkapital auf 21,2 Mrd.€ gestiegen. Im
Zwischenabschluss weisen wir eine Bilanzsumme von 86,2
Mrd.€ aus, gegenüber 61,7 Mrd.€ zum
Vorjahresende. Die deutliche Erhöhung ist u.a. auf den
Anstieg der Strom- und Gaspreise zurückzuführen,
der sich in entsprechenden Wertveränderungen bei
Derivatpositionen niederschlug. Die CommodityDerivate sind
auf der Aktivseite der Bilanz um 18,6 Mrd.€ und auf
der Passivseite um 21,3 Mrd.€ gestiegen. Wesentliche
Veränderungen ergaben sich auch beim
Anlagevermögen im Segment Offshore Wind, das um 2,1
Mrd.€ über Vorjahr lag. Hier machte sich u.a. die
Vollkonsolidierung des Windparks Rampion bemerkbar. Unser
Eigenkapital hat sich um 3,5 Mrd.€ auf 21,2 Mrd.€
erhöht. Die Eigenkapitalquote lag bei 24,6%. Wegen der
gestiegenen Bilanzsumme war sie niedriger als 2020 (28,7%).
| 30.06.2021 | 31.12.2020 | |||
| in Mio.€ | in% | in Mio.€ | in% | |
| Aktiva | ||||
| Langfristiges Vermögen | 37.092 | 43,0 | 34.439 | 55,9 |
| Davon: | ||||
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.923 | 6,9 | 4.913 | 8,0 |
| Sachanlagen | 19.325 | 22,4 | 17.902 | 29,0 |
| Kurzfristiges Vermögen | 49.137 | 57,0 | 27.224 | 44,1 |
| Davon: | ||||
| Forderungen aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 2.955 | 3,4 | 3.007 | 4,9 |
| Forderungen und sonstige | ||||
| Vermögenswerte | 32.814 | 38,1 | 12.531 | 20,3 |
| Wertpapiere | 3.993 | 4,6 | 4.219 | 6,8 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 636 | 0,7 | 1.061 | 1,7 |
| Gesamt | 86.229 | 100,0 | 61.663 | 100,0 |
| 30.06.2021 | 31.12.2020 | |||
| in Mio.€ | in% | in Mio.€ | in% | |
| Passiva | ||||
| Eigenkapital | 21.211 | 24,6 | 17.706 | 28,7 |
| Langfristige Schulden | 27.289 | 31,6 | 27.456 | 44,5 |
| Davon: | ||||
| Rückstellungen | 17.369 | 20,1 | 19.470 | 31,6 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.971 | 5,8 | 3.951 | 6,4 |
| Kurzfristige Schulden | 37.729 | 43,8 | 16.501 | 26,8 |
| Davon: | ||||
| Rückstellungen | 2.916 | 3,4 | 3.004 | 4,9 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.407 | 1,6 | 1.247 | 2,0 |
| Verbindlichkeiten aus | ||||
| Lieferungen und Leistungen | 2.602 | 3,0 | 2.387 | 3,9 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 30.743 | 35,7 | 9.282 | 15,1 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 61 | 0,1 | 581 | 0,9 |
| Gesamt | 86.229 | 100,0 | 61.663 | 100,0 |
| Mitarbeiter 1 | 30.06.2021 | 31.12.2020 | +/- |
| Offshore Wind | 1.205 | 1.119 | 86 |
| Onshore Wind/Solar | 2.426 | 2.402 | 24 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 2.566 | 2.667 | -101 |
| Energiehandel | 1.770 | 1.790 | -20 |
| Sonstige 2 | 445 | 425 | 20 |
| Kerngeschäft | 8.412 | 8.403 | 9 |
| Kohle/Kernenergie | 10.663 | 11.095 | -432 |
| RWE-Konzern | 19.075 | 19.498 | -423 |
1 Umgerechnet in Vollzeitstellen
2 Die Position umfasst zurzeit
ausschließlich die Beschäftigten der
Holdinggesellschaft RWE AG.
Personalbestand leicht unter Vorjahr. Zum 30. Juni 2021
gab es im RWE-Konzern 19.075 Beschäftigte, davon
14.343 an deutschen und 4.732 an ausländischen
Standorten. Bei der Ermittlung dieser Zahlen wurden
Teilzeitstellen anteilig berücksichtigt.
Gegenüber Ende 2020 hat sich der Personalbestand etwas
verringert (- 423). Den größten Rückgang
verzeichneten wir im Segment Kohle/Kernenergie: Dort haben
432 Beschäftigte den Konzern verlassen, u.a. im Rahmen
von Altersteilzeitprogrammen. In unserem Kerngeschäft
gab es per saldo keine wesentliche Veränderung.
Personalzugängen durch den Ausbau unserer Windkraft-
und Solarkapazitäten standen Stellenkürzungen im
Segment Wasser/Biomasse/Gas gegenüber, die sich aus
Rationalisierungsmaßnahmen in Großbritannien
ergaben.
| Ausblick | Ist 2020 1 | Bisherige Prognose 2 | Prognose-anpassung |
| in Mio.€ | |||
| Bereinigtes EBITDA | 3.286 | 2.650-3.050 | 3.000-3.400 |
| Davon: | |||
| Kerngeschäft | 2.727 | 1.800-2.200 | 2.150-2.550 |
| Davon: | |||
| Offshore Wind | 1.069 | 1.050-1.250 | - |
| Onshore Wind/Solar | 523 | 50-250 | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | 621 | 500-600 | - |
| Energiehandel | 539 | 150-350 | Deutlich über 350 |
| Kohle / Kernenergie | 559 | 800-900 | - |
| Bereinigtes EBIT | 1.823 | 1.150-1.550 | 1.500-1.900 |
| Bereinigtes Nettoergebnis | 1.257 | 750-1.100 | 1.050-1.400 |
1 Teilweise angepasste Werte infolge einer
geänderten Erfassung von steuerlichen
Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den
USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
2 Siehe Geschäftsbericht 2020, Seite 67 f.
RWE hebt Ergebnisausblick für 2021 an. Unsere
Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr wird aller
Voraussicht nach besser sein, als wir zunächst
prognostiziert haben (siehe Geschäftsbericht 2020,
Seite 67 f.). Beim bereinigten EBITDA rechnen wir nun
damit, auf Konzernebene einen Wert von 3.000 bis 3.400 Mio.
€ (bisher: 2.650 bis 3.050 Mio.€) und im
Kerngeschäft einen Wert von 2.150 bis 2.550 Mio.€
(bisher: 1.800 bis 2.200 Mio.€) zu erreichen. Grund
dafür ist der bislang außergewöhnlich gute
Geschäftsverlauf im Energiehandel. Das bereinigte
EBITDA dieses Segments hatten wir zunächst auf 150 bis
350 Mio.€ veranschlagt. Nun gehen wir davon aus,
deutlich oberhalb dieses Korridors abzuschließen.
Unsere Prognose für die übrigen Segmente bleibt
unverändert.
Bei betrieblichen Abschreibungen von voraussichtlich
rund 1,5 Mrd. € ergibt sich für das bereinigte
EBIT des Konzerns eine Bandbreite von 1.500 bis 1.900 Mio.
€ (bisher: 1.150 bis 1.550 Mio. €). Unsere
Prognose zum bereinigten Nettoergebnis heben wir auf 1.050
bis 1.400 Mio. € an (bisher: 750 bis 1.100 Mio.
€).
Sachinvestitionen höher als 2020. Bestätigen
können wir unsere Prognose zu den Investitionen. Die
Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte werden wesentlich höher sein als
2020 (2.285 Mio. €). Erhebliche Mittel fließen
in den Bau der Offshore-Windparks Triton Knoll und Sofia in
der britischen Nordsee sowie Kaskasi nahe Helgoland.
Weitere Investitionsschwerpunkte sind Onshore-Windkraft-
und Solarprojekte in den USA und Europa. Außerhalb
des Kerngeschäfts im Segment Kohle/Kernenergie planen
wir Sachausgaben von 200 bis 300 Mio. €, die im
Wesentlichen der Instandhaltung unserer Kraftwerke und
Tagebaue dienen.
Leverage Factor: Obergrenze von 3,0 wird eingehalten.
Ein wichtiger Indikator für unsere Finanzkraft ist das
Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA im
Kerngeschäft (Leverage Factor). Wir haben uns für
den Leverage Factor eine Obergrenze von 3,0 gesetzt. Diese
Vorgabe werden wir voraussichtlich auch 2021 einhalten.
Dividendenziel von 0,90€ je Aktie. Für das
Geschäftsjahr 2021 strebt der Vorstand der RWE AG
unverändert eine Gewinnausschüttung je Aktie in
Höhe von 0,90 € an. Gegenüber der Dividende
für 2020 ist das ein Plus von 0,05 €. Grund
für die geplante Anhebung sind die guten mittel- und
langfristigen Ertragsperspektiven in unserem
Kerngeschäft.
Weiterhin nur mittlere und geringe Risiken. Der Aufbau
und die Prozesse unseres Risikomanagements, die
zuständigen Organisationseinheiten, die wesentlichen
Risiken und Chancen sowie unsere Maßnahmen zur
Steuerung und Überwachung von Risiken werden im
Geschäftsbericht 2020 auf Seite 69 ff.
ausführlich dargestellt. Die dort getroffenen Aussagen
geben unseren Kenntnisstand vom Februar 2021 wieder. Wir
teilen unsere Risiken nach ihren Ursachen in die folgenden
sieben Klassen ein: (1) Marktrisiken, (2) regulatorische
und politische Risiken, (3) rechtliche Risiken, (4)
operative Risiken, (5) finanzwirtschaftliche Risiken, (6)
Bonität von Geschäftspartnern und (7) sonstige
Risiken. Für jede dieser Klassen nehmen wir eine
Risikoeinstufung vor, bei der wir uns am höchsten
Einzelrisiko orientieren. Wir unterscheiden dabei nach den
Kategorien "gering", "mittel" und "hoch". Unsere Risiken
erheben wir im Halbjahresrhythmus mithilfe einer
Bottom-up-Analyse. Die jüngste Erhebung fand im
Frühjahr 2021 statt. Im Zuge dessen haben wir die
"sonstigen Risiken" von mittel auf gering herabgestuft
(siehe Erläuterung unten). Bei den anderen
Risikoklassen ergab sich keine Veränderung. Abgesehen
von den rechtlichen und den sonstigen Risiken, die wir
für gering halten, ordnen wir sie der Kategorie
"mittel" zu.
Zu den wesentlichen Risikofaktoren, über die wir im
Geschäftsbericht 2020 informiert haben, zählen
die Corona-Krise und die Rahmenbedingungen unseres
Braunkohlegeschäfts. Hier haben sich zuletzt folgende
Entwicklungen ergeben:
| ― |
Die Corona-Pandemie hat unsere operative Ertragslage auch 2021 nur unwesentlich beeinträchtigt. Dank Präventionsmaßnahmen und Notfallplänen konnten wir den Betrieb unserer Anlagen zuverlässig gewährleisten. Zwar ist es zu weiteren Verspätungen bei der Fertigstellung von US-Windparks gekommen, die damit verbundenen Ergebniseinbußen fielen aber kaum ins Gewicht. Wegen der zuletzt kräftigen wirtschaftlichen Erholung in Verbindung mit stark erhöhten Strompreisen ist das coronabedingte Margenrisiko für unsere Erzeugungsanlagen gesunken - und somit auch die Gefahr, aufgrund der Pandemie Wertberichtigungen vornehmen zu müssen. Unsere sonstigen Risiken, unter denen wir diesen Sachverhalt berücksichtigen, stufen wir deshalb nur noch als gering ein. |
| ― |
Die EU-Kommission hat im März 2021 mit der beihilferechtlichen Prüfung der im deutschen Kohleausstiegsgesetz vorgesehenen Entschädigungen für die vorzeitige Stilllegung von Braunkohlekraftwerken begonnen. Anfang Mai veröffentlichte die Kommission den sogenannten Eröffnungsbeschluss zum Beihilfeverfahren, der uns und anderen die Gelegenheit gab, innerhalb eines Monats Stellung zu nehmen. Wir haben dargelegt, dass unsere finanziellen Belastungen die im Gesetz vorgesehene Entschädigung in Höhe von 2,6 Mrd. € übersteigen. Trotzdem besteht weiterhin das Risiko, dass die Kommission die Höhe der Kompensation infrage stellt. |
| ― |
Wie auf Seite 4 dargestellt, hat Deutschland das Klimaschutzziel für 2030 angehoben. Gegenüber 1990 wird nun eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 65% angestrebt. Offen ist, mit welchen Maßnahmen das Ziel erreicht werden soll. Diese Frage wird nach den Bundestagswahlen im September 2021 zu klären sein. Es besteht die Möglichkeit, dass die künftige Bundesregierung den aktuellen Fahrplan für den Braunkohleausstieg überarbeitet und wir unsere Kraftwerke früher stilllegen müssen. |
Risikokennzahlen im ersten Halbjahr 2021.
Commodity-Preis-Risiken und finanzwirtschaftliche Risiken
steuern und überwachen wir anhand von Kennzahlen wie
dem Value at Risk (VaR), dem Cash Flow at Risk (CFaR) und
Sensitivitäten.
Risiken im Handelsgeschäft der RWE
Supply&Trading messen wir mit dem VaR. Dieser gibt an,
welchen Wert der mögliche Verlust aus einer
Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit in
einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Den
VaR-Werten im RWE-Konzern liegt grundsätzlich ein
Konfidenzniveau von 95% zugrunde; für die Positionen
wird eine Haltedauer von einem Tag unterstellt. Das
bedeutet, dass der Tagesverlust den VaR mit einer
Wahrscheinlichkeit von 95% nicht überschreitet. Der
VaR für Preisrisiken von Commodity-Positionen im
Handelsgeschäft muss ein bestimmtes Tageslimit
einhalten, das in den vergangenen Jahren bei 40 Mio.€
lag und Anfang 2021 auf 50 Mio.€ angehoben wurde. Im
ersten Halbjahr bewegten sich die tatsächlichen Werte
mit durchschnittlich 31 Mio. € meist deutlich unter
der Obergrenze. Der höchste Tageswert betrug 50
Mio.€.
Das Management unseres Gasportfolios und das
Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) sind in
einer eigenen Organisationseinheit bei RWE
Supply&Trading gebündelt. Das VaR-Tageslimit
für diese Aktivitäten liegt seit Anfang 2021 bei
24 Mio.€ (vorher: 14 Mio.€). Diesen Spielraum
haben wir nur teilweise ausgeschöpft: Der höchste
Tageswert lag bei 12 Mio.€, der Halbjahresdurchschnitt
bei 10 Mio.€.
Ein bedeutender Risikofaktor im Finanzbereich ist die
Entwicklung der Marktzinsen. Falls sie steigen, können
bei Wertpapieren aus unserem Bestand Kursverluste
eintreten. Dies gilt in erster Linie für
festverzinsliche Anleihen. Das Kursrisiko messen wir seit
2021 per Sensitivitätsanalyse. Zum Bilanzstichtag
ergab sich dabei folgendes Bild: Bei einem Anstieg der
Marktzinsen um 100 Basispunkte, hätte sich der Wert
der von uns gehaltenen Anleihen um 93 Mio. €
verringert.
Höhere Zinsen bedeuten auch höhere
Finanzierungskosten. Dieses Risiko messen wir mit dem Cash
Flow at Risk(CFaR). Dabei legen wir ein Konfidenzniveau von
95% und eine Haltedauer von einem Jahr zugrunde. Im ersten
Halbjahr 2021 belief sich der CFaR auf durchschnittlich 20
Mio.€.
Zu den Wertpapieren in unserem Bestand zählen
typischerweise auch Aktien. Aktuell halten wir eine 15
%-Beteiligung an E.ON, die am 30. Juni 2021 einen Marktwert
von 3,9 Mrd.€ hatte. Kursveränderungen bei der
E.ON-Aktie können somit wesentlichen Einfluss auf
unsere Finanzkraft haben.
Risiken aus Finanzpositionen in Fremdwährung messen
wir nun ebenfalls per Sensitivitätsanalyse. Dabei
berechnen wir, wie sich eine Wechselkursänderung um
10% auf den Wert der Positionen ausgewirkt hätte; zum
30. Juni lag diese Sensitivität bei 0,3 Mio.€.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der
Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Essen, 10. August 2021
Der Vorstand
| Krebber | Müller | Seeger |
| in Mio.€ | Apr - Jun 2021 1 | Apr - Jun 2020 1,2 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 2 |
| Umsatzerlöse (inklusive Erdgas-/Stromsteuer) | 3.792 | 2.721 | 8.575 | 6.579 |
| Erdgas-/Stromsteuer | -51 | -49 | -127 | -104 |
| Umsatzerlöse 3 | 3.741 | 2.672 | 8.448 | 6.475 |
| Materialaufwand | -2.768 | -1.583 | -6.330 | -3.647 |
| Personalaufwand | -636 | -559 | -1.216 | -1.130 |
| Abschreibungen | -1.154 | -377 | -1.510 | -735 |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 1.422 | 150 | 1.653 | 621 |
| Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen | 54 | 70 | 140 | 180 |
| Übriges Beteiligungsergebnis | 183 | 9 | 188 | 11 |
| Finanzerträge | 421 | 523 | 1.147 | 962 |
| Finanzaufwendungen | -368 | -460 | -998 | -1.266 |
| Ergebnisfortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 895 | 445 | 1.522 | 1.471 |
| Ertragsteuern | -386 | -158 | -103 | -471 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 509 | 287 | 1.419 | 1.000 |
| Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten | 20 | 50 | ||
| Ergebnis | 509 | 307 | 1.419 | 1.050 |
| Davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -28 | 11 | -13 | 37 |
| Davon: Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 537 | 296 | 1.432 | 1.013 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in€ | 0,80 | 0,48 | 2,12 | 1,65 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in€ | 0,80 | 0,47 | 2,12 | 1,61 |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in€ | 0,01 | 0,04 |
1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte
für den Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2021 und
das Vorjahresquartal unterliegen nicht der
prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2021.
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff.)
3 Eine Darstellung der Umsatzerlöse nach
Produkten und Segmenten findet sich auf Seite 16.
| Beträge nach Steuern in Mio.€ | Apr - Jun 2021 1 | Apr - Jun 2020 1,2 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 2 |
| Ergebnis | 509 | 307 | 1.419 | 1.050 |
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen | 158 | -338 | 805 | 103 |
| Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen | -2 | -26 | -2 | -26 |
| Marktbewertung von Eigenkapitalinstrumenten | -36 | 277 | 300 | 112 |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind | 120 | -87 | 1.103 | 189 |
| Unterschied aus der Währungsumrechnung | 28 | -136 | 101 | -523 |
| Marktbewertung von Fremdkapitalinstrumenten | 8 | 32 | -12 | -3 |
| Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehung | -163 | 161 | 1.084 | 278 |
| Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen | 1 | 11 | -2 | |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind | -126 | 57 | 1.184 | -250 |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) | -6 | -30 | 2.287 | -61 |
| Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) | 503 | 277 | 3.706 | 989 |
| Davon: auf Aktionäre der RWE AG entfallend | 531 | 289 | 3.657 | 988 |
| Davon: auf andere Gesellschafter entfallend | -28 | -12 | 49 | 1 |
1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte
für den Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2021 und
das Vorjahresquartal unterliegen nicht der
prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2021.
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender
Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen
E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff. dieses Zwischenberichtes bzw. Seite 109 im
Geschäftsbericht 2020)
| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 1 | 01.01.2020 2 |
| Langfristiges Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.923 | 4.913 | 4.777 |
| Sachanlagen | 19.325 | 17.902 | 19.016 |
| At-Equity-bilanzierte Beteiligungen | 2.808 | 3.276 | 3.252 |
| Übrige Finanzanlagen | 4.659 | 4.244 | 4.337 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 3.899 | 3.707 | 3.668 |
| Latente Steuern | 478 | 397 | 680 |
| 37.092 | 34.439 | 35.730 | |
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Vorräte | 1.696 | 1.632 | 1.585 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.955 | 3.007 | 3.621 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 32.814 | 12.531 | 15.310 |
| Wertpapiere | 3.993 | 4.219 | 3.258 |
| Flüssige Mittel | 7.043 | 4.774 | 3.192 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 636 | 1.061 | 1.274 |
| 49.137 | 27.224 | 28.240 | |
| 86.229 | 61.663 | 63.970 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff.)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender
Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen
E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im
Geschäftsbericht 2020)
| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 1 | 01.01.2020 2 |
| Eigenkapital | |||
| Anteile der Aktionäre der RWE AG | 19.374 | 16.916 | 16.617 |
| Anteile anderer Gesellschafter | 1.837 | 790 | 502 |
| 21.211 | 17.706 | 17.119 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Rückstellungen | 17.369 | 19.470 | 18.937 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.971 | 3.951 | 3.924 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 2.136 | 2.152 | 2.144 |
| Latente Steuern | 2.813 | 1.883 | 2.197 |
| 27.289 | 27.456 | 27.202 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Rückstellungen | 2.916 | 3.004 | 2.638 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.407 | 1.247 | 1.689 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.602 | 2.387 | 2.987 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 30.743 | 9.282 | 11.825 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 61 | 581 | 510 |
| 37.729 | 16.501 | 19.649 | |
| 86.229 | 61.663 | 63.970 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff.)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender
Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen
E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im
Geschäftsbericht 2020)
| in Mio.€ | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 1 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 1.419 | 1.000 |
| Abschreibungen/Zuschreibungen | 1.351 | 681 |
| Veränderung der Rückstellungen | -529 | -541 |
| Latente Steuern/zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen/Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren | 1.088 | -131 |
| Veränderung des Nettoumlaufvermögens | 1.683 | 162 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | 14 | |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 5.012 | 1.185 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 2 | -2.330 | -95 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | -21 | |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | -2.330 | -116 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -458 | -807 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | -7 | |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit | -458 | -814 |
| Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel | 2.224 | 255 |
| Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel | 45 | -80 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 2.269 | 175 |
| Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums | 4.774 | 3.212 |
| Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen | 20 | |
| Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz | 4.774 | 3.192 |
| Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums | 7.043 | 3.387 |
| Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen | 6 | |
| Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz | 7.043 | 3.381 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff.)
2 Nach Erst-/Nachdotierung von Planvermögen
in Höhe von 1.091 Mio.€ (Vorjahr: 98 Mio.€)
| in Mio.€ | Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage der RWE AG | Gewinnrücklage und Bilanzgewinn | Accumulated Other Comprehensive Income | Anteile der Aktionäre der RWE AG | Anteile anderer Gesellschafter | Gesamt |
| Stand: 01.01.2020 1 | 3.959 | 8.561 | 4.097 | 16.617 | 502 | 17.119 |
| Kapitalauszahlung | - 2 | - 2 | ||||
| Dividendenzahlungen | -492 | -492 | - 53 | - 545 | ||
| Ergebnis 1 | 1.013 | 1.013 | 37 | 1.050 | ||
| Other Comprehensive Income 1 | 189 | -214 | -25 | - 36 | - 61 | |
| Total Comprehensive Income | 1.202 | -214 | 988 | 1 | 989 | |
| Übrige Veränderungen | -508 | -873 | - 1.381 | - 1 | - 1.382 | |
| Stand: 30.06.2020 | 3.959 | 8.763 | 3.010 | 15.732 | 447 | 16.179 |
| Stand: 01.01.2021 2 | 5.959 | 8.301 | 2.656 | 16.916 | 790 | 17.706 |
| Kapitalauszahlung | - 6 | - 6 | ||||
| Dividendenzahlungen | -575 | - 575 | - 72 | - 647 | ||
| Ergebnis | 1.432 | 1.432 | - 13 | 1.419 | ||
| Other Comprehensive Income | 1.104 | 1.121 | 2.225 | 62 | 2.287 | |
| Total Comprehensive Income | 2.536 | 1.121 | 3.657 | 49 | 3.706 | |
| Übrige Veränderungen | -23 | -601 | - 624 | 1.076 | 452 | |
| Stand: 30.06.2021 | 5.959 | 10.239 | 3.176 | 19.374 | 1.837 | 21.211 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender
Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen
E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im
Geschäftsbericht 2020)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund
rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung
von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare
Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35
ff.)
Die RWE AG mit Sitz in Essen, Deutschland, ist
Mutterunternehmen des RWE-Konzerns ("RWE" oder "Konzern").
Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2021
einschließlich weiterer Angaben im
Konzernzwischenlagebericht wurde nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der
Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt.
Er ist am 10. August 2021 zur Veröffentlichung
freigegeben worden.
Im Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung
des Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2021 ein
gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020
verkürzter Berichtsumfang gewählt. Im
Konzernzwischenabschluss werden - mit Ausnahme der
nachfolgend beschriebenen Änderungen und Neuregelungen
- die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
angewendet wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020.
Für weitere Informationen verweisen wir auf den
Konzerngeschäftsbericht 2020, der die Basis für
den vorliegenden Halbjahresfinanzbericht darstellt.
Für Entsorgungsrückstellungen auf dem Gebiet
der Kernenergie wird ein Abzinsungsfaktor von 0,0%
(31.12.2020: 0,0%) und für bergbaubedingte
Rückstellungen von 2,1% (31.12.2020: 2,0%) zugrunde
gelegt. Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen werden in Deutschland mit
1,1% und im Ausland mit 1,9% abgezinst (31.12.2020: 0,8%
bzw. 1,3%).
Der International Accounting Standards Board (IASB) hat
Änderungen bei bestehenden IFRS verabschiedet, die
für den RWE-Konzern wegen der erfolgten Anerkennung
durch die EU ab dem Geschäftsjahr 2021 verpflichtend
anzuwenden sind:
| ― |
Änderungen an IFRS 4 "Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von IFRS 9" (2020), |
| ― |
Änderungen an IAS 39, IFRS 4, IFRS 7, IFRS 9 und IFRS 16 "Reform der Referenzzinssätze (Phase 2)" (2020). |
Diese neuen Regelungen haben keine wesentlichen
Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
Änderungen bei der Bilanzierung von Tax Benefits im
Zusammenhang mit Tax-Equity-Verträgen. Mit Beginn des
Geschäftsjahres 2021 hat RWE die Bilanzierung von
bestimmten Steuervergünstigungen (sog. Tax Benefits)
im Rahmen von Tax-Equity-Verträgen in den USA
geändert. Diese Tax Benefits, die vor allem aus der
Möglichkeit beschleunigter Abschreibungen resultieren,
sind Teil des auf steuerlichen Anreizen basierenden
Förderregimes für erneuerbare Energien in den USA
(siehe Geschäftsbericht 2020, Seite 37). Bei
Tax-Equity-Verträgen werden Tax Benefits an den
Tax-Equity-lnvestor zur teilweisen Zins- und
Tilgungszahlung des RWE gewährten Betrags
übertragen.
Bisher wurden Tax Benefits innerhalb der Ertragsteuern
ausgewiesen. Mit der Änderung der Bilanzierungsmethode
seit dem Geschäftsjahr 2021 wird die Übertragung
von Steuervergünstigungen an den Tax-Equity-Investor
als ein verkaufsähnlicher Vorgang bilanziert.
Dies hat zur Folge, dass die Tax Benefits unter den
sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst werden und
überdies die Ertragsrealisierung nun linear über
die erwartete Dauer der Tax-Equity-Verträge und
unabhängig von der tatsächlichen Höhe der
übertragenen Tax Benefits im jeweiligen
Berichtszeitraum erfolgt. Diese Art der Ertragsrealisierung
resultiert aus einer linearen zeitraumbezogenen
Leistungserbringung, sodass der vom Tax-Equity-Investor
eingezahlte Betrag als Transaktionspreis anzusehen ist, der
pro rata temporis über die Dauer des jeweiligen
Tax-Equity-Vertrages ergebniswirksam zu erfassen ist.
Die Vorjahresvergleichszahlen wurden entsprechend
angepasst.
Mit der geänderten Bilanzierung von Tax Benefits
werden die wirtschaftlichen Besonderheiten des
Förderregimes in den USA zutreffender abgebildet und
somit relevantere Informationen im Hinblick auf die
wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen des
Förderregimes vermittelt.
Im ersten Halbjahr 2021 hat RWE insgesamt 22 Mio.€
an Tax Benefits in den sonstigen betrieblichen
Erträgen erfasst, die vor Änderung der
Rechnungslegungsmethode in Höhe von 6 Mio.€ bei
den Ertragsteuern ausgewiesen worden wären. Die
innerhalb des Ergebnisses aus at-Equity-bilanzierten
Beteiligungen erfassten Tax Benefits belaufen sich im
ersten Halbjahr 2021 auf insgesamt 4 Mio.€. Dieser
Wert wäre in gleicher Höhe auch vor Änderung
der Rechnungslegungsmethode im Ergebnis aus
at-Equity-bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen worden.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Änderungen der
Bilanz zum 31. Dezember 2020 sowie zum 1. Januar 2020:
| in Mio.€ | 31.12.2020 vor Änderung | 31.12.2020 nach Änderung | 1.1.2020 vor Änderung | 1.1.2020 nach Änderung |
| At-Equity-bilanzierte Beteiligungen | 3.297 | 3.276 | 3.281 | 3.252 |
| Aktive latente Steuern | 397 | 397 | 689 | 680 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 1.045 | 1.061 | 1.274 | 1.274 |
| Eigenkapital | 17.971 | 17.706 | 17.467 | 17.119 |
| Langfristige übrige Verbindlichkeiten 1 | 1.951 | 2.152 | 1.912 | 2.144 |
| Passive latente Steuern | 1.908 | 1.883 | 2.164 | 2.197 |
| Kurzfristige übrige Verbindlichkeiten 1 | 9.240 | 9.282 | 11.781 | 11.825 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 539 | 581 | 510 | 510 |
1 Ausweis inkl. Ertragsteuerverbindlichkeiten in
unveränderter Höhe
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anpassungen der zum
30. Juni 2020 berichteten Zahlen in der Gewinn- und
Verlustrechnung:
| in Mio.€ | Jan - Jun 2020 vor Änderung | Jan - Jun 2020 nach Änderung |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 598 | 621 |
| Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen | 178 | 180 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 1.446 | 1.471 |
| Ertragsteuern | -449 | -471 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten nach Steuern | 997 | 1.000 |
| Ergebnis | 1.047 | 1.050 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.010 | 1.013 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in € | 1,64 | 1,65 |
Die rückwirkende Anwendung der geänderten
Rechnungslegungsvorschrift für Tax Benefits hat keine
Auswirkung auf den Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit fortgeführter
Aktivitäten im ersten Halbjahr 2020. Dem um 3
Mio.€ gestiegenen Ergebnis fortgeführter
Aktivitäten stehen um 4 Mio.€ gestiegene
Veränderungen latenter Steuern sowie um 7 Mio.€
gesunkene Veränderungen des Nettoumlaufvermögens
gegenüber.
Der IASB hat weitere Standards und Änderungen an
Standards verabschiedet, die in der EU im
Geschäftsjahr 2021 noch nicht verpflichtend anzuwenden
sind. Diese nachfolgend aufgeführten Standards und
Änderungen an Standards werden voraussichtlich keine
wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss
haben:
| ― |
IFRS 17 "Insurance Contracts" (2017) including Amendments to IFRS 17 (2020), |
| ― |
Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current" (2020) and "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current - Deferral of Effective Date" (2020), |
| ― |
Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das Rahmenkonzept" (2020), |
| ― |
Änderungen an IAS 16 "Sachanlagen: Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung" (2020), |
| ― |
Änderungen an IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrages" (2020), |
| ― |
Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards Zyklus 2018-2020 (2020), |
| ― |
Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting policies" (2021), |
| ― |
Amendments to IAS 8 "Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates" (2021), |
| ― |
Amendments to IAS 12 "Income Taxes: Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction" (2021), |
| ― |
Amendments to IFRS 16 "Leases": Covid-19-Related Rent Concessions beyond 30 June 2021 (2021). |
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der RWE AG
alle wesentlichen in- und ausländischen
Tochterunternehmen, die die RWE AG unmittelbar oder
mittelbar beherrscht. Wesentliche assoziierte Unternehmen
werden nach der Equity-Methode bilanziert, wesentliche
gemeinsame Vereinbarungen nach der Equity-Methode oder als
gemeinschaftliche Tätigkeit.
Im Folgenden wird dargestellt, welche Veränderungen
sich bei der Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen und
der mittels der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
und Gemeinschaftsunternehmen ergeben haben:
| Anzahl vollkonsolidierter Unternehmen | Inland | Ausland | Gesamt |
| Stand: 01.01.2021 | 55 | 197 | 252 |
| Erstkonsolidierungen | 2 | 13 | 15 |
| Entkonsolidierungen | -1 | -19 | -20 |
| Verschmelzungen | -2 | -1 | -3 |
| Stand: 30.06.2021 | 54 | 190 | 244 |
| Anzahl at Equity bilanzierter Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen | Inland | Ausland | Gesamt |
| Stand: 01.01.2021 | 11 | 20 | 31 |
| Sonstige Veränderungen | 1 | 1 | |
| Stand: 30.06.2021 | 11 | 21 | 32 |
Zudem werden zwei (31.12.2020: zwei) Gesellschaften als
gemeinschaftliche Tätigkeiten abgebildet.
Aufstockung der Anteile an der Rampion Renewables Ltd.
auf 100%. Am 1. April 2021 hat RWE den bis dahin bei E.ON
verbliebenen Anteil von rund 40% an der Rampion Renewables
Ltd. ("RRL"), Großbritannien, erworben. Damit hat RWE
die Beherrschung über die RRL und die Tochter Rampion
Offshore Wind Ltd. erlangt, an der RRL 50,1% der Anteile
hält. Durch die Transaktion ist RWE zum
Mehrheitseigentümer des britischen Offshore-Windparks
Rampion geworden, der seit dem 1. April 2021
vollkonsolidiert wird. Die Transaktion stellt keinen Erwerb
eines Geschäftsbetriebs im Sinne des IFRS 3 dar und
führte zum Erstkonsolidierungszeitpunkt zu einem
Zugang von Sachanlagevermögen in Höhe von 1.010
Mio.€ und von immateriellem Vermögen in Höhe
von 958 Mio.€. Der Kaufpreis für den rund
40%-Anteil an der RRL wurde bereits im Dezember 2020
entrichtet. Der 400-MW-Windpark befindet sich vor der
Küste von Sussex und ist seit 2018 im kommerziellen
Betrieb.
Verkauf von 75% der Anteile an den Onshore-Windparks
Stella, Cranell und East Raymond. Im Januar 2021 wurde der
Verkauf von insgesamt 75% der Anteile an den drei
Onshore-Windparks Stella, Cranell sowie East Raymond in
Texas abgeschlossen. Dabei wurden 51% der Anteile an
Algonquin Power Fund (America) Inc., USA, einer
Tochtergesellschaft von Algonquin Power & Utilities
Corp., Kanada, sowie weitere 24% der Anteile an die
britische Investmentgesellschaft Greencoat Capital
veräußert. Die zugrunde liegenden Verträge
wurden im Dezember 2020 unterzeichnet. Zum 31. Dezember
2020 waren die Vermögenswerte und Schulden der drei
Windparks als zur Veräußerung bestimmt in der
Bilanz ausgewiesen.
Die veräußerten Windparks waren dem Segment
Onshore Wind/Solar zugeordnet. Mit Abschluss der
Transaktion im Januar 2021 hat RWE die genannten Windparks
entkonsolidiert und die verbleibende 25%-Beteiligung als
at-Equity-Beteiligung bilanziert. Der
Entkonsolidierungsgewinn betrug 99 Mio.€ und wird in
der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Sonstiges
betriebliches Ergebnis" ausgewiesen.
Verkauf von 100% der Anteile an der Energies France an
KELAG. Ende April 2021 hat RWE 100% der Anteile an der
Energies France S.A.S., Frankreich, veräußert.
Mit Abschluss der im Dezember 2020 vereinbarten Transaktion
erwirbt der österreichische Energieversorger KELAG
zwölf französische Wasserkraftwerke von RWE, die
zusammen über eine Leistung von 45 MW verfügen.
Energies France war dem Segment Wasser/Biomasse/Gas
zugeordnet. Der Entkonsolidierungsgewinn betrug 9
Mio.€ und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung
unter dem Posten "Sonstiges betriebliches Ergebnis"
ausgewiesen.
Verkauf von 75% der Anteile an dem Onshore-Windpark West
Raymond. Im Rahmen des im Dezember 2020 mit Algonquin Power
Fund (America) Inc., USA, einer Tochtergesellschaft von
Algonquin Power & Utilities Corp., Kanada, und
Greencoat Capital, Großbritannien, vertraglich
vereinbarten und im Januar 2021 abgeschlossenen Verkaufes
von insgesamt 75% der Anteile an den drei Onshore-Windparks
Stella, Cranell sowie East Raymond wurde auch die
Veräußerung von insgesamt 75% der Anteile an dem
Onshore-Windpark West Raymond vereinbart. Der
Onshore-Windpark ist dem Segment Onshore Wind/Solar
zugeordnet. Mit dem für das dritte Quartal 2021
erwarteten Abschluss der Transaktion wird RWE den Windpark
entkonsolidieren und die verbleibende 25 %-Beteiligung als
At-Equity-Beteiligung bilanzieren.
Die Vermögenswerte und Schulden des
Onshore-Windparks West Raymond werden zum 30. Juni 2021 als
zur Veräußerung bestimmt in der Bilanz
ausgewiesen.
Nachfolgend sind die Hauptgruppen der
Vermögenswerte und Schulden der
Veräußerungsgruppe dargestellt:
| Eckdaten der Veräußerungsgruppe in Mio.€ | 30.06.2021 |
| Langfristige Vermögenswerte | |
| Sachanlagen | 319 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 2 |
| 321 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 16 |
| Langfristige Schulden | |
| Rückstellungen | 8 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 39 |
| 47 | |
| Kurzfristige Schulden | 14 |
Die kumulativ im Eigenkapital direkt erfassten
Erträge und Aufwendungen (Accumulated Other
Comprehensive Income) der Veräußerungsgruppe
betragen 4 Mio.€.
Verkauf des Netzanschlusses des Offshore-Windparks
Rampion. Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ist RWE
verpflichtet, den Netzanschluss des seit dem 1. April 2021
vollkonsolidierten britischen Offshore-Windparks Rampion zu
veräußern. Daher wird der Buchwert des
Netzanschlusses, der ausschließlich Sachanlagen
betrifft, in Höhe von 299 Mio. € zum 30. Juni
2021 als zur Veräußerung bestimmt in der Bilanz
ausgewiesen. Der zur Veräußerung bestimmte
Vermögenswert ist dem Segment Offshore Wind
zugeordnet. Der Vollzug der Veräußerung wird im
vierten Quartal 2021 erwartet.
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde
über aktienkursbasierte Vergütungssysteme
für Führungskräfte der RWE AG und
nachgeordneter verbundener Unternehmen berichtet. Die
Planbedingungen des Long-Term Incentive Plan für
Führungskräfte mit der Bezeichnung "Strategie
Performance Plan" (SPP) wurden für Zuteilungen ab dem
Geschäftsjahr 2021 angepasst und erweitert. Die
aktienkursbasierte Vergütung orientiert sich
künftig, neben der Entwicklung des
vergütungsrelevanten Nettoergebnisses, an zwei
zusätzlichen Erfolgsfaktoren: an der CO
2-lntensität unseres Erzeugungsportfolios
und am relativen Total Shareholder Return, der die
Gesamtrendite der RWE-Aktie ins Verhältnis zur
Gesamtrendite anderer europäischer Versorgerwerte
setzt. Von diesen drei Erfolgsfaktoren hängt es ab,
wie viele der vorläufig zugeteilten Performance Shares
nach Ablauf des Performance-Zeitraums endgültig
gewährt werden. Dieser Zeitraum wurde von bisher einem
auf nun drei Jahre ausgedehnt. Nach seinem Ablauf werden
alle drei Erfolgsfaktoren gleichgewichtet für die
Ermittlung der endgültigen Zuteilung herangezogen.
Anschließend müssen die Performance Shares noch
ein weiteres Jahr gehalten werden. Die Vesting-Periode
beläuft sich damit unverändert auf vier Jahre.
Für das Geschäftsjahr 2021 hat die RWE AG auf
Grundlage dieser neuen Planbedingungen eine Zuteilung an
Führungskräfte vorgenommen.
RWE hat zur Absicherung der Stromerzeugungsposition
für die Braunkohlekraftwerke u.a. langfristige CO
2-Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Durch
die gestiegenen CO
2-Preise hat sich der Fair Value dieser
Sicherungsgeschäfte stark erhöht und führt
zu einer Verbesserung des Eigenkapitals (OCI). Im Gegenzug
sind die Braunkohlekraftwerke und Tagebaue im Wert
gemindert. Bilanziell gleichen sich die Wirkungen aus dem
Impairment (Aufwand) und dem Anstieg der CO
2-Preise im OCI (Ertrag) im Wesentlichen aus.
Der Impairmenttest im Segment Kohle/Kernenergie ergab
für die Zahlungsmittel generierende Einheit (ZGE)
Garzweiler eine außerplanmäßige
Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in Höhe
von 729 Mio.€ und auf das Umlaufvermögen in
Höhe von 25 Mio.€ (erzielbarer Betrag: 0,1
Mrd.€). Zudem wurde Sachanlagevermögen
außerhalb der ZGE Garzweiler in Höhe von 26 Mio.
€ außerplanmäßig abgeschrieben.
Zur Ermittlung des erzielbaren Betrags als beizulegender
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
wurden die gleichen Bewertungsmodelle und -parameter wie
zum 31. Dezember 2020 angewendet.
Die Hauptversammlung der RWE AG hat am 28. April 2021
beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr
2020 in Höhe von 0,85 € je dividendenberechtigte
RWE-Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung
für das Geschäftsjahr 2020 erfolgte am 3. Mai
2021 und betrug insgesamt 575 Mio.€ (Vorjahr: 492
Mio.€).
Am 1. Juni 2021 hat RWE die erste Grüne
Unternehmensanleihe über 500 Mio.€ begeben. Die
Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Bei einem
jährlichen Kupon von 0,625% und einem Ausgabepreis von
99,711 % beträgt die Rendite bis zur Fälligkeit
0,655% p.a. Das von RWE erstellte Regelwerk für
Grüne Anleihen, das RWE Green Bond Framework, sieht
die Verwendung der Emissionserlöse
ausschließlich für die Finanzierung bzw. die
Refinanzierung von Windkraft- und Solarprojekten vor.
| Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 1 | ||
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | Mio.€ | 1.432 | 1.013 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten | 1.432 | 989 | |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten | 24 | ||
| Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien | Tsd. Stück | 676.220 | 614.745 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie | € | 2,12 | 1,65 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten | € | 2,12 | 1,61 |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten | € | 0,04 |
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
gelten im RWE-Konzern als nahestehende Unternehmen. Die mit
wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten
Geschäfte führten im ersten Halbjahr 2021 zu
Erträgen in Höhe von 377 Mio.€
(Vorjahreszeitraum: 300 Mio.€). Zudem führten die
mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten
Geschäfte zu Aufwendungen in Höhe von 145
Mio.€ (Vorjahreszeitraum: 103 Mio.€). Zum 30.
Juni 2021 betrugen die Forderungen 194 Mio.€
(31.12.2020: 168 Mio.€) und die Verbindlichkeiten 198
Mio.€ (31.12.2020: 206 Mio.€). Alle
Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen
abgeschlossen worden und unterscheiden sich
grundsätzlich nicht von den Liefer- und
Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Die sonstigen
Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften betrugen
123 Mio.€ (31.12.2020: 112 Mio.€).
Darüber hinaus hat der RWE-Konzern keine
wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen
oder Personen getätigt.
Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob
sie originär oder derivativ sind. Die originären
Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im
Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die
Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die
flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente sind
abhängig von ihrer Klassifizierung mit den
fortgeführten Anschaffungskosten oder dem
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Finanzinstrumente werden
für Zwecke der Bilanzierung den nachfolgenden
Kategorien zugeordnet:
| ― |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Fremdkapitalinstrumente: Die vertraglichen Geldflüsse bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag und für das Finanzinstrument besteht eine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit. |
| ― |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente: Die vertraglichen Geldflüsse bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag und für das Finanzinstrument besteht sowohl eine Halte- als auch eine Veräußerungsabsicht. |
| ― |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente: Von der Option, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes direkt im Eigenkapital auszuweisen, wird Gebrauch gemacht. |
| ― |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte: Die vertraglichen Geldflüsse aus Fremdkapitalinstrumenten bestehen nicht ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag, oder die Option zum Ausweis von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Eigenkapitalinstrumenten direkt im Eigenkapital wird nicht angewendet. |
Auf der Passivseite bestehen die originären
Finanzinstrumente im Wesentlichen aus mit den
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
Verbindlichkeiten.
Die Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert angesetzten
Finanzinstrumenten erfolgt anhand des veröffentlichten
Börsenkurses, sofern die Finanzinstrumente an einem
aktiven Markt gehandelt werden. Der beizulegende Zeitwert
nicht notierter Fremd- und Eigenkapitaltitel wird
grundsätzlich auf Basis diskontierter erwarteter
Zahlungsströme unter Berücksichtigung
makroökonomischer Entwicklungen und
Unternehmensplandaten ermittelt. Zur Diskontierung werden
aktuelle restlaufzeitkongruente Marktzinssätze
herangezogen.
Derivative Finanzinstrumente werden - sofern sie in den
Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen - grundsätzlich
mit ihren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag
bilanziert. Börsengehandelte Produkte werden mit den
veröffentlichten Schlusskursen der jeweiligen
Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Produkte
werden anhand öffentlich zugänglicher
Broker-Quotierungen bewertet oder - falls nicht vorhanden -
anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei
orientieren wir uns - soweit möglich - an Notierungen
auf aktiven Märkten. Sollten auch diese Notierungen
nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische
Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen
sämtliche Marktfaktoren, die auch andere
Marktteilnehmer für die Preisfestsetzung
berücksichtigen würden. Energiewirtschaftliche
und volkswirtschaftliche Annahmen werden in einem
umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung interner und
externer Experten ermittelt.
Die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer Gruppe
finanzieller Vermögenswerte und finanzieller
Verbindlichkeiten wird auf Basis der Nettorisikoposition
pro Geschäftspartner vorgenommen.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 stimmen
grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten
überein. Abweichungen gibt es lediglich bei den
Finanzverbindlichkeiten. Deren Buchwert beträgt 5.126
Mio.€ (31.12.2020: 4.011 Mio.€), der beizulegende
Zeitwert 5.299 Mio.€ (31.12.2020: 4.281 Mio.€).
Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in
die durch IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar.
Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind
gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
| ― |
Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven Märkten gebildet haben, |
| ― |
Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das Finanzinstrument entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen, |
| ― |
Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf beobachtbare Marktdaten stützen. |
| Fair-Value-Hierarchie | Summe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe | Stufe 1 |
| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 | ||||
| Übrige Finanzanlagen | 4.659 | 4.126 | 207 | 326 | 4.244 | 3.659 |
| Derivate (aktiv) | 27.232 | 25.954 | 1.278 | 8.784 | ||
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 2.563 | 2.563 | 1.634 | |||
| Wertpapiere | 3.968 | 1.293 | 2.675 | 4.219 | 1.269 | |
| Derivate (passiv) | 30.052 | 29.828 | 224 | 8.660 | ||
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 4.039 | 4.039 | 1.498 | |||
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 35 | 35 |
| Fair-Value-Hierarchie | Stufe 2 | Stufe 3 |
| in Mio.€ | ||
| Übrige Finanzanlagen | 214 | 371 |
| Derivate (aktiv) | 8.085 | 699 |
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 1.634 | |
| Wertpapiere | 2.950 | |
| Derivate (passiv) | 8.404 | 256 |
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 1.498 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden |
Aufgrund der erhöhten Anzahl von Preisquotierungen
an aktiven Märkten wurden Wertpapiere mit einem
beizulegenden Zeitwert von 30 Mio.€ (31.12.2020: 43
Mio.€) von Stufe 2 nach Stufe 1 umgegliedert.
Gegenläufig wurden wegen einer verminderten Anzahl von
Preisquotierungen finanzielle Vermögenswerte mit einem
beizulegenden Zeitwert von 7 Mio.€ (31.12.2020: 93
Mio.€) von Stufe 1 nach Stufe 2 umgegliedert.
Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach
Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten
Finanzinstrumente:
| Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2021 | Stand: | Änderungen | Veränderungen | Stand: | ||
| in Mio.€ | 01.01.2021 | Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges | Erfolgswirksam | Erfolgsneutral (OCI) | Zahlungswirksam | 30.06.2021 |
| Übrige Finanzanlagen | 371 | -81 | 1 | 35 | 326 | |
| Derivate (aktiv) | 699 | 579 | 1.278 | |||
| Derivate (passiv) | 256 | 1 | -33 | 224 | ||
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 1 | 34 | 35 | |||
| Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2020 | Stand: | Änderungen | Veränderungen | Stand: | ||
| in Mio.€ | 01.01.2020 | Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges | Erfolgswirksam | Erfolgsneutral (OCI) | Zahlungswirksam | 30.06.2020 |
| Übrige Finanzanlagen | 350 | -34 | -5 | 19 | 330 | |
| Derivate (aktiv) | 665 | 2 | 6 | -129 | 544 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 8 | 1 | 9 | |||
| Derivate (passiv) | 577 | 1 | 44 | -188 | 434 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 4 | 1 | 5 | |||
Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von
Finanzinstrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende
Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:
| Finanzinstrumente der Stufe 3: erfolgswirksam erfasste Gewinne und Verluste | Gesamt Jan - Jun 2021 | Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden | Gesamt Jan - Jun 2020 1 | Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden 1 |
| in Mio.€ | ||||
| Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen | 577 | 577 | -38 | -38 |
| Beteiligungsergebnis | 2 | -3 | -5 | -5 |
| 579 | 574 | -43 | -43 |
Derivative Finanzinstrumente der Stufe 3 umfassen im
Wesentlichen Energiebezugs- und Rohstoffverträge, die
Handelsperioden betreffen, für die es noch keine
aktiven Märkte gibt. Ihre Bewertung ist insbesondere
von der Entwicklung der Strom-, Öl- und Gaspreise
abhängig. Bei steigenden Marktpreisen erhöht sich
bei sonst gleichen Bedingungen der beizulegende Zeitwert,
bei sinkenden Marktpreisen verringert er sich. Eine
Veränderung der Preisverhältnisse um +/- 10%
würde zu einem Anstieg des Marktwertes um 102
Mio.€ (Vorjahr: 63 Mio.€) bzw. zu einem
Rückgang um 102 Mio.€ (Vorjahr: 63 Mio.€)
führen.
Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
enthält der Konzernzwischenlagebericht.
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus verkürzter Gewinn- und Verlustrechnung,
verkürzter Gesamtergebnisrechnung, verkürzter
Bilanz, verkürzter Kapitalflussrechnung,
verkürzter Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der RWE Aktiengesellschaft,
Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni
2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach
§ 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht
unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen unter ergänzender
Beachtung des International Standard on Review Engagements
"Review of Interim Financial Information Performed by the
Independent Auditor of the Entity" (ISRE 2410) vorgenommen.
Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
Essen, den 10. August 2021
PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
| Markus Dittmann | Aissata Touré |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüferin |
| 11. November 2021 | Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2021 |
| 15. November 2021 | Kapitalmarkttag |
| 15. März 2022 | Bericht über das Geschäftsjahr 2021 |
| 28. April 2022 | Hauptversammlung |
| 29. April 2022 | Ex-Dividende-Tag |
| 03. Mai 2022 | Dividendenzahlung |
| 12. Mai 2022 | Zwischenmitteilung über das erste Quartal 2022 |
| 11. August 2022 | Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2022 |
| 10. November 2022 | Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2022 |
Der vorliegende Zwischenbericht ist am 12. August 2021
publiziert worden. Alle Veranstaltungen zur
Veröffentlichung von Finanzberichten und die
Hauptversammlung werden live im Internet übertragen.
Die Aufzeichnungen sind mindestens zwölf Monate lang
abrufbar.
RWE Aktiengesellschaft
RWE Platz 1 45141 Essen
www.rwe.com