SARTORIUS AGGöttingenHalbjahresfinanzbericht 2021Sartorius KonzernHalbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2021Kennzahlen für das 1. Halbjahr 2021scrollen
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Halbjahr 2021scrollen
1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokationen
für in 2020 durchgeführte Unternehmenserwerbe
angepasst
Kennzahlen für das 2. Quartal 2021scrollen
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1 Keiner prüferischen Durchsicht unterzogen
KonzernzwischenlageberichtWirtschafts- und BranchenberichtDie Branchen, in denen der Sartorius Konzern tätig
ist, sind in unterschiedlichem Maß von der Konjunktur
abhängig. So agiert die Sparte Bioprocess Solutions in
einem Umfeld, das weitestgehend unabhängig von
wirtschaftlichen Schwankungen ist. Die Sparte Lab Products
& Services dagegen ist teilweise auch in Branchen
aktiv, deren Entwicklung stärker von konjunkturellen
Einflüssen geprägt ist.
Weltwirtschaft weiter von Coronavirus-Pandemie beeinflusstInfolge der Coronavirus-Pandemie kam es im Jahr 2020 zu
einem starken Rückgang der Weltwirtschaft. Auch das
erste Quartal 2021 war nach jüngsten Daten der OECD
noch deutlich durch die mit der Pandemiebekämpfung
verbundenen Einschränkungen belastet, wenngleich erste
Erholungstendenzen zunehmend sichtbar wurden.
Die konjunkturelle Entwicklung fiel je nach
Infektionsgeschehen, Impffortschritt und dem Umfang
staatlicher Konjunkturmaßnahmen in den einzelnen
Ländern unterschiedlich aus. So zog die Konjunktur in
China sowie den USA an, woraus sich verstärkt positive
Impulse für die Weltwirtschaft ergeben. Insgesamt geht
die OECD davon aus, dass die weltwirtschaftlichen
Aktivitäten nach dem gedämpften Start in das Jahr
an Tempo gewinnen. Risiken für eine Erholung gehen
unverändert von der Ausbreitung ansteckenderer
Virus-Mutationen oder unerwarteten Rückschritten bei
Impfprogrammen aus, die eine langsamere Aufhebung von
Eindämmungsmaßnahmen beziehungsweise deren
Wiedereinführung zur Folge haben könnten.
In der Europäischen Union ging das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um schätzungsweise 1,2 %
(Vorjahr: -2,7 %) zurück. Während das Minus in
Deutschland bei 3,1 % lag, kehrten andere
Mitgliedsländer auf den Wachstumspfad zurück. Die
Wirtschaftsleistung legte in Frankreich um 1,2 % (Vorjahr:
-2,2 %) zu. Großbritannien als ein weiterer
europäischer Kernmarkt von Sartorius wies
demgegenüber einen deutlichen Konjunkturrückgang
um 6,1 % auf (Vorjahr: -2,2 %). Die weltgrößte
Volkswirtschaft USA erwirtschaftete im ersten Quartal eine
Zunahme des BIPs um 0,4 % (Vorjahr: +0,3 %). Im
asiatischpazifischen Wirtschaftsraum beschleunigte sich das
Wachstum Chinas mit 18,3 % (Vorjahr: -6,8 %) weiter,
nachdem das Land bereits in den Vorquartalen entgegen dem
globalen Trend deutlich positive Steigerungsraten erzielt
hatte. Signifikante Umsatzanteile erwirtschaftet Sartorius
zudem in Südkorea, Indien und Japan. Während die
südkoreanische Wirtschaftsleistung um 1,9 % (Vorjahr:
+1,5 %) stieg und Indien einen Anstieg von +1,8 % erreichte
(Vorjahr: +3,2 %), sanken die volkswirtschaftlichen
Aktivitäten in Japan um 1,5 % (Vorjahr: -2,2 %).
Quellen: OECD: Quarterly National Accounts, Juni 2021.
Biopharmamarkt wächst deutlich - Pandemie führt zu zusätzlicher Nachfrage für Hersteller von BioprozesstechnologieZu den wichtigsten Kundengruppen von Sartorius
zählen die biopharmazeutische und pharmazeutische
Industrie sowie öffentliche Forschungseinrichtungen.
Auch Labore zur Qualitätssicherung aus der Chemie- und
Nahrungsmittelbranche gehören zu den Kunden des
Unternehmens. Von den Entwicklungen in diesen Branchen
gehen entsprechende Impulse für die
Geschäftsentwicklung des Sartorius Konzerns aus.
Im Jahr 2020, der Zeitraum, auf den sich die
jüngsten verfügbaren Daten beziehen, entwickelte
sich der weltweite Pharmamarkt trotz der globalen Rezession
laut Schätzungen von EvaluatePharma mit einem Zuwachs
von etwa 3 % bis 4 % nahezu auf Vorjahresniveau. Vor allem
die Umsätze mit biotechnologisch hergestellten
Arzneimitteln und Impfstoffen legten weiter
überproportional zu, um rund 7 % auf circa 247 Mrd.
€.
Besonders dynamisch entwickelten sich 2020 die
Umsätze von Anbietern von Technologien für die
Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika. Die
Gründe lagen in einem weiter guten Basisgeschäft
und einer starken zusätzlichen Nachfrage im
Zusammenhang mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten
für Coronavirus-Impfstoffe und Covid-19-Therapeutika.
Unter großem Ressourceneinsatz und mit einem
erheblichen Ausmaß an staatlicher und
privatwirtschaftlicher Kooperation durchliefen im
vergangenen Jahr viele Wirkstoffkandidaten in Rekordtempo
die verschiedenen Phasen der Medikamentenentwicklung,
sodass inzwischen mehr als 30 Impfstoffe und Präparate
gegen das Coronavirus eine Marktzulassung erhalten haben.
Die mit den Forschungsaktivitäten sowie der
fortschreitenden kommerziellen Produktion verbundene
Nachfrage führte auch im ersten Halbjahr 2021 zu einer
sehr positiven Geschäftsentwicklung von Anbietern
für Bioprozesstechnologie.
Das Wachstum des Biopharmamarktes hängt
grundsätzlich stärker von mittel- und
langfristigen Trends als von kurzfristigen wirtschaftlichen
Entwicklungen ab. Neben der Markteinführung
innovativer Biopharmazeutika gehen wesentliche Impulse von
der weltweit steigenden Nachfrage nach Medikamenten sowie
der Erweiterung der Indikationsgebiete für bereits
zugelassene Präparate und deren weitere
Marktdurchdringung aus. Eine steigende Zahl
biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe wird für die
Behandlung seltener, bislang nicht behandelbarer
Erkrankungen zugelassen. Dabei konzentriert sich die
Pharmaindustrie verstärkt auf neuartige Therapieformen
wie Zell- und Gentherapien oder biotechnologisch
bearbeitete Gewebeprodukte. Der Zulassungsprozess neuer
Medikamente setzt die Durchführung klinischer Studien
voraus. Durch die Coronavirus-Pandemie mussten 2020 mehr
als 1.000 klinische Studien unterbrochen werden oder
konnten nicht planmäßig beginnen. Auch im ersten
Halbjahr 2021 lag die Anzahl unterbrochener Studien weiter
auf ähnlich hohem Niveau. Diese Entwicklung
könnte sich zukünftig in einer verzögerten
Zulassung neuer Medikamente niederschlagen.
Erholung des Labormarkts nach pandemiebedingt gedämpftem VorjahrDer weltweite Labormarkt belief sich 2020 auf ein
Volumen von rund 56 Mrd. € und wächst nach
Schätzungen verschiedener Marktbeobachter langfristig
mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate
von etwa 3 % bis 4,5 %. Das Marktwachstum ist unter anderem
an die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der jeweiligen
Endmärkte gebunden, welche teilweise an die
konjunkturelle Entwicklung gekoppelt sind. Die
Coronavirus-Pandemie hat das Expansionstempo 2020 deutlich
gedämpft, wobei die verschiedenen Industrien
unterschiedlich stark von den Maßnahmen zur
Krisenbewältigung betroffen waren. Vor allem in der
ersten Jahreshälfte mussten viele Labore
sämtlicher Branchen ihre Aktivitäten
pandemiebedingt einstellen oder deutlich reduzieren, mit
entsprechend negativen Auswirkungen auf die Nachfrage nach
Laborprodukten. Eine Ausnahme hiervon bildeten bestimmte
Produktkategorien, die im Zusammenhang mit
Covid-19-Test-verfahren oder der Impfstoff- und
Therapeutikaentwicklung eingesetzt werden. Diese erfuhren
eine starke Nachfragesteigerung. Ab der zweiten
Jahreshälfte 2020 nahmen die Laboraktivitäten
durch Lockerungsmaßnahmen wieder zu. Hersteller von
Laborprodukten verzeichneten auf dieser Grundlage im ersten
Quartal 2021 ein anziehendes Geschäft und profitierten
dabei von Erholungs- und Nachholeffekten.
Quellen: BioPlan: 17th Annual Report and Survey of
Biopharmaceutical Manufacturing Capacity and Production,
April 2020; Daedal Research: Global Biologics Market: Size,
Trends & Forecasts, Dezember 2020; IQVIA Institute:
Global Medicine Spending and Usage Trends, März 2020;
Evaluate Pharma: World Preview 2020, Outlook to 2026, Juli
2020; SDi: Global Assessment Report 2018, Februar 2018
Geschäftsentwicklung Konzernscrollen
Sartorius hat das hohe Wachstumstempo des Jahresanfangs
fortgesetzt und das erste Halbjahr 2021 mit signifikant
zweistelligen Steigerungsraten bei Umsatz und
Auftragseingang abgeschlossen. Auf Basis konstanter
Wechselkurse legte der Konzernumsatz um 60,1 % auf 1.629,2
Mio. € zu; nominal um 54,2 %. Der größte
Teil des Wachstums wurde aufgrund einer kräftigen
organischen Expansion beider Sparten in allen Regionen
erzielt und basierte auf einer ungebrochen hohen Nachfrage
nach innovativen Technologien für die Entwicklung und
Produktion von Biopharmazeutika, sowohl im Bereich der
klassischen monoklonalen Antikörper als auch in den
neuen Feldern der Zell- und Gentherapien. Neben diesem
starken Basisgeschäft profitierte Sartorius zu einem
gewissen Maße auch von einer zusätzlichen
Nachfrage aus den Bereichen Coronavirus-Impfstoffe und
Coronatests. Der Wachstumsbeitrag derartiger Geschäfte
belief sich auf etwa 22 Prozentpunkte; Akquisitionen
steuerten gut 8 Prozentpunkte zum Umsatzanstieg bei. Noch
dynamischer entwickelte sich der Auftragseingang, der auf
2.178,8 Mio. € stieg (wechselkursbereinigt +82,4 %,
davon coronabeeinflusst rund 27 Prozentpunkte, durch
Akquisitionen rund 10 Prozentpunkte; nominal: +75,0 %).
Bei den Wachstumsraten ist zu berücksichtigen, dass
die Vorjahresperiode durch eine pandemiebedingt
gedämpfte Entwicklung der Laborsparte beeinflusst war.
In der zweiten Jahreshälfte 2020 hatte dieser Effekt
an Bedeutung verloren beziehungsweise sich sogar umgedreht,
da viele Labore die Arbeit wieder aufnehmen konnten oder
ihre Auslastung hochfuhren, während gleichzeitig die
Sparte Bioprocess Solutions eine wachsende Dynamik im
Geschäft mit Technologien für die Entwicklung und
Produktion von Coronavirus-Impfstoffen und
Covid-19-Therapeutika verzeichnete. Darüber hinaus
sind bei dem Vorjahresvergleich die oben genannten
nicht-organischen Wachstumsbeiträge zu
berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund des dynamischen
Geschäftsverlaufs, der starken Auftragslage und der
erweiterten Produktionskapazitäten hat die
Unternehmensleitung Anfang Juli ihre Wachstumsprognose
für das Geschäftsjahr 2021 erneut erhöht.
Das Unternehmen rechnet nun für den Konzern mit einem
Umsatzwachstum von rund 45 % in konstanten Wechselkursen
(bisher rund 35 %) und einer underlying EBITDA-Marge von
etwa 34 % (bisher etwa 32 %).
Eine ausführliche Erläuterung der Prognose
für den Konzern und beide Sparten befindet sich auf
Seite 13.
Umsatz und Auftragseingangscrollen
In allen drei Geschäftsregionen steigerte Sartorius
die Umsätze sehr deutlich. In der mit einem Anteil von
rund 42 % umsatzstärksten Region EMEA lagen die
Erlöse bei 682,5 Mio. €, ein Plus von
wechselkursbereinigt 63,8 % (nominal +62,7 %). Ebenfalls
dynamisch entwickelten sich die Absätze in der Region
Asien | Pazifik mit einem Zuwachs von wechselkursbereinigt
65,5 % auf 427,6 Mio. € (nominal +61,9 %), der Anteil
am Konzernumsatz betrug 26 %. Auf die Region Amerika
entfielen etwa 32 % des Konzernumsatzes. Hier wuchs das
Geschäft wechselkursbereinigt um 52,0 % auf 519,0 Mio.
€ (nominal +39,1 %).
Überproportionale Steigerung des operativen ErtragsDer Sartorius Konzern verwendet als zentrale
Ertragskennziffer das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis
vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
(underlying EBITDA).
Im ersten Halbjahr erhöhte sich das underlying
EBITDA kräftig um 89,2 % auf 555,3 Mio. €, die
entsprechende Marge stieg auf 34,1 % (Vorjahr: 27,8 %). Der
Anstieg war insbesondere von Skaleneffekten und
außerdem von einer teilweise verzögerten
Kostenentwicklung beeinflusst, etwa infolge der
pandemiebedingt geringen Anzahl an Geschäftsreisen und
unterproportionalen Neueinstellungen in den
Nicht-Produktionsbereichen. Diese Entwicklung wird sich im
Jahresverlauf voraussichtlich relativieren.
Underlying EBITDA und EBITDA-Marge Konzernscrollen
Das EBIT des Konzerns konnte mit einem Anstieg von 133,9
% auf 435,2 Mio. € (Vorjahr: 186,1 Mio. €) mehr
als verdoppelt werden. Neben Abschreibungen und
Amortisation enthält es Sondereffekte in Höhe von
-10,9 Mio. € (Vorjahr: -28,7 Mio. €). Diese
ergaben sich überwiegend im Zusammenhang mit der
Integration der jüngsten Akquisitionen sowie aus
Aufwendungen für verschiedene
spartenübergreifende Projekte und der Neuausrichtung
des Markenauftritts. Die EBIT-Marge lag bei 26,7 %
(Vorjahr: 17,6 %).
Das Finanzergebnis belief sich im ersten Halbjahr 2021
auf -48,7 Mio. € gegenüber -20,3 Mio. € im
Vorjahreszeitraum. Hierin enthalten ist eine Aufwendung in
Höhe von -35,3 Mio. € aus der stichtagsbezogenen
Bewertung der aktienbasierten Earn-out-Verpflichtung im
Zusammenhang mit dem Erwerb von BIA Separations, die im
Wesentlichen aus dem Anstieg der entsprechenden Aktienkurse
resultierte.
Das Periodenergebnis der ersten 6 Monate 2021 stieg um
124,0 % auf 259,9 Mio. € (Vorjahr: 116,0 Mio. €).
Der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter belief sich
auf 189,8 Mio. € nach 79,8 Mio. € im
Vergleichszeitraum. Auf Minderheitenanteile entfielen 70,1
Mio. € (Vorjahr: 36,2 Mio. €). Im Hinblick auf
die Berechnung des Steueraufwands wurde die für das
Gesamtjahr erwartete Steuerquote von 30 % angewendet
(Vorjahr: 30 %). Unter Berücksichtigung der steuerlich
nicht abziehbaren Effekte aus der oben genannten Bewertung
der Earn-Out Verbindlichkeit ergibt sich nominal eine
Steuerquote von circa 32,7 %.
Maßgebliches Periodenergebnis mehr als verdoppeltDas maßgebliche, den Aktionären der Sartorius
AG zuzurechnende, bereinigte Periodenergebnis wuchs
deutlich überproportional zum Umsatz um 108,7 % von
124,3 Mio. € auf 259,4 Mio. €. Es wird ermittelt
durch die Bereinigung von Sondereffekten, der
Herausrechnung nicht-zahlungswirksamer Amortisation sowie
auf Basis eines normalisierten Finanzergebnisses und der
normalisierten Steuerquote. Das bereinigte Ergebnis je
Stammaktie lag bei 3,79 € (Vorjahr: 1,81 €) bzw.
je Vorzugsaktie bei 3,80 € (Vorjahr: 1,82 €).
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1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokationen
für in 2020 durchgeführte Unternehmenserwerbe
angepasst
Operativer Cashflow signifikant erhöhtSartorius hat seinen Cashflow aus operativer
Geschäftstätigkeit in den ersten sechs Monaten
des laufenden Geschäftsjahres sehr deutlich
gesteigert. Er belief sich auf 440,7 Mio. €
gegenüber 215,4 Mio. € im Vorjahr, was einem Plus
von 104,6 % entspricht. Die Entwicklung ist im Wesentlichen
auf den Ergebnisanstieg zurückzuführen.
Veränderungen des Working Capitals und der Cashflow im
Zusammenhang mit dem Factoringprogramm hatten insgesamt
keinen maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung.
Vor dem Hintergrund der außerordentlich hohen
Nachfrage treibt Sartorius den Ausbau seiner
Produktionskapazitäten mit Hochdruck voran. Das
Investitionsprogramm umfasst insbesondere den vorgezogenen
Ausbau der Standorte in Deutschland, Puerto Rico, China und
Südkorea. Der Cashflow aus der
Investitionstätigkeit erhöhte sich in der
Berichtsperiode um 71,3 % auf -159,9 Mio. €, davon
Auszahlungen für Investitionen 147,2 Mio. €
(+64,4 %). Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz lag
damit im ersten Halbjahr bei 9,0 % gegenüber 8,5 % im
Vorjahr.
Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern weiterhin robustDie Bilanzsumme des Konzerns belief sich zum 30. Juni
2021 auf 5.213,5 Mio. € und lag damit 520,0 Mio.
€ über dem Wert vom 31. Dezember 2020 (4.693,5
Mio. €). Der Zuwachs ist größtenteils auf
den erhöhten Zahlungsmittelbestand
zurückzuführen sowie auf den Anstieg der
Sachanlagen in Folge des umfangreichen
Investitionsprogramms sowie den wachstumsbedingten Aufbau
des Working Capitals.
Im Berichtszeitraum stieg die Bruttoverschuldung
geringfügig von 2.087,4 Mio. € zum 31. Dezember
2020 auf 2.122,0 Mio. €. Aufgrund deutlich gestiegener
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sank die
Nettoverschuldung demgegenüber auf 1.698,4 Mio. €
(31. Dezember 2020: 1.883,9 Mio. €). Der dynamische
Verschuldungsgrad verringerte sich auch aufgrund der
starken Ergebnisentwicklung auf 1,8 zum 30. Juni 2021,
gegenüber 2,6 zum Jahresende 2020. Er berechnet sich
als Quotient aus Nettoverschuldung und underlying EBITDA
der vergangenen zwölf Monate inklusive des
pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese
Periode.
Das Eigenkapital des Sartorius Konzerns erhöhte
sich in der Berichtsperiode von 1.402,2 Mio. € zum 31.
Dezember 2020 auf 1.630,8 Mio. €. Mit 31,3 % befand
sich die Eigenkapitalquote auf einem soliden Niveau (31.
Dezember 2020: 29,9 %).
Anzahl der Beschäftigten deutlich erhöhtSartorius beschäftigte zum 30. Juni 2021 weltweit
insgesamt 11.981 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im
Vergleich zum 31. Dezember 2020 ist die Zahl damit deutlich
um 1.344 bzw. rund 12,6 % gestiegen. Der im Vergleich zu
den Vorjahren nochmals erhöhte Mitarbeiterzuwachs ist
insbesondere auf die teilweise vorgezogene und
beschleunigte Erweiterung der Produktionskapazitäten
zurückzuführen. Insgesamt verlief der
Mitarbeiteraufbau im Vergleich zur
Geschäftsentwicklung jedoch pandemiebedingt
unterproportional. Diese Entwicklung betraf insbesondere
Nicht-Produktionsbereiche wie zum Beispiel Vertriebs- und
Marketing-Funktionen und sollte sich durch weitere
Einstellungen im Jahresverlauf relativieren.
Die Mitarbeiterzahl in EMEA stieg in der Berichtsperiode
um rund 11,4 % auf 7.920. In Amerika beschäftigte
Sartorius zum Ende der Berichtsperiode 2.288 Menschen, was
einem Zuwachs von 19,7 % entspricht. Die Region Asien |
Pazifik verzeichnete einen Zuwachs von 9,8 % auf 1.773
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Geschäftsentwicklung SpartenSparte Bioprocess Solutions mit Umsatz- und ErgebnissprungDie Bioprozesssparte, die eine breite Palette
innovativer Technologien für die Herstellung von
Biopharmazeutika anbietet, knüpfte an den starken
Jahresauftakt an und wuchs im ersten Halbjahr 2021 mit
einem Plus von wechselkursbereinigt 62,6 % auf 1.266,5 Mio.
€ (nominal: +56,5 %). Insbesondere das nicht von
Pandemieeffekten beeinflusste Basisgeschäft mit den
Herstellern von biopharmazeutischen Medikamenten
entwickelte sich sehr positiv. Darüber hinaus steuerte
die von einigen Herstellern ausgeweitete
Coronavirus-Impfstoffproduktion einen Wachstumsbeitrag von
rund 26 Prozentpunkten bei. Der nicht-organische Beitrag
der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Akquisitionen
betrug gut 6 Prozentpunkte. Das Spartenwachstum profitierte
von an mehreren Standorten erweiterten
Produktionskapazitäten und insgesamt stabilen,
allerdings angespannten Lieferketten.
Noch stärker als der Umsatz entwickelte sich der
Auftragseingang, der um wechselkursbereinigt 91,0 % auf
1.803,4 Mio. € zulegte (davon Corona-Effekt rund 31
Prozentpunkte und Akquisitionen rund 10 Prozentpunkte;
nominal +83,1 %). Ein Teil des höheren
Auftragseingangs geht auf das Bestellverhalten einiger
Kunden zurück, die in der aktuellen Situation ihre
Aufträge weiter im Voraus platzieren, als das
üblicherweise der Fall ist.
Mit Blick auf die Regionen zeigte EMEA die höchste
Dynamik mit einem Umsatzanstieg von 74,3 %, wo die Sparte
in besonderem Maße von der Ausweitung der
Impfstoffproduktion profitierte. In der Region Amerika
legten die Erlöse um 45,3 % zu, und das Geschäft
in Asien | Pazifik zeigte ein starkes Wachstum von 70,2 %.
(Alle Veränderungsraten zur regionalen Entwicklung
wechselkursbereinigt).
Umsatz und Auftragseingang Bioprocess Solutionsscrollen
1 Wechselkursbereinigt
Der operative Ertrag der Sparte erhöhte sich im
Verhältnis zum Umsatzwachstum deutlich
überproportional um 86,2 % auf 460,2 Mio. Euro. Die
entsprechende Marge stieg auf 36,3 % (Vorjahr: 30,5 %). Zu
diesem kräftigen Profitabilitätsanstieg trugen
Skaleneffekte sowie die pandemiebedingt in einigen
Bereichen verzögert steigenden Kosten bei.
Underlying EBITDA und EBITDA-Marge Bioprocess Solutionsscrollen
Lab Products & Services mit starkem Wachstum gegenüber schwächerer VorjahresbasisDie Sparte Lab Products & Services, die auf
Technologien für die Life-Science-Forschung und
Pharmalabore spezialisiert ist, wuchs im ersten Halbjahr
2021 gegenüber einer pandemiebedingt gedämpften
Vorjahresentwicklung sehr deutlich um wechselkursbereinigt
52,0 % auf 362,7 Mio. € (nominal +46,6 %). Mit 38
Prozentpunkten wurde der Großteil des Umsatzanstiegs
in den ersten sechs Monaten 2021 organisch erzielt, davon
entfielen rund 9 Prozentpunkte auf Komponenten für
Tests auf das Coronavirus. Besonders dynamisch entwickelte
sich im Berichtszeitraum das strategische Wachstumsfeld der
Bioanalytik-Instrumente, das in den letzten Jahren durch
insgesamt drei Akquisitionen aufgebaut worden ist. Das
nicht-organische Wachstum lag bei rund 14 Prozentpunkten.
Ähnlich stark wie der Umsatz wuchs der
Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt
49,9 % auf 375,5 Mio. € (davon Corona-Effekt rund 9
Prozentpunkte und Akquisitionen rund 11 Prozentpunkte;
nominal +44,5 %).
Umsatz und Auftragseingang Lab Products & Servicesscrollen
1 Wechselkursbereinigt
In der Region EMEA lag das Wachstum bei 33,2 %.
Besonders kräftig entwickelte sich der Umsatz in der
Region Amerika mit einem Anstieg von 82,3 %. Neben einem
starken organischen Geschäft profitierte die Sparte
hier substanziell von dem Beitrag der Akquisition des
Vorjahres. In der Region Asien | Pazifik wuchsen die
Erlöse gegenüber einer pandemiebedingt
schwächeren Vorjahresbasis mit teilweise geschlossenen
Kundenlaboren um 52,7 %. (Alle Veränderungsraten zur
regionalen Entwicklung wechselkursbereinigt).
Der operative Ertrag der Sparte Lab Products &
Services stieg im ersten Halbjahr 2021 sehr deutlich um
105,1 % auf 95,1 Mio. €; die entsprechende Marge
erreichte 26,2 % (Vorjahr: 18,7 %). Der Anstieg basierte
auf Skaleneffekten, einem positiven Produktmix sowie der
pandemiebedingt in einigen Bereichen
unterdurchschnittlichen Kostenentwicklung.
Underlying EBITDA und EBITDA-Marge Lab Products & Servicesscrollen
Chancen- und RisikoberichtDie Chancen- und Risikosituation des Sartorius Konzerns
hat sich seit der Veröffentlichung des
Geschäftsberichts 2020 nicht wesentlich
verändert. Daher wird an dieser Stelle auf die
ausführliche Beschreibung der Chancen und Risiken
sowie des Risikomanagementsystems des Sartorius Konzerns
auf den Seiten 74 ff. des Geschäftsberichts 2020
verwiesen.
PrognoseberichtWeltwirtschaft auf ErholungskursNach dem starken Rückgang der Weltwirtschaft 2020
erwartet der Internationalen Währungsfonds (IWF)
für das laufende Jahr eine Rückkehr auf den
Wachstumspfad. Dabei ist die Organisation im Jahresverlauf
zunehmend optimistisch geworden und hat seine
Konjunkturprognose für 2021 mehrfach nach oben
revidiert. Demnach soll die Weltwirtschaft nach den
jüngsten Schätzungen um 6,0 % (Vorjahr: -3,3 %)
wachsen. Grund für die angehobenen
Wachstumserwartungen sind zusätzliche stützende
Konjunkturmaßnahmen in einigen Industrieländern,
ein stärkeres Momentum der US-Wirtschaft sowie die
Annahme eines deutlich beschleunigten Impftempos im zweiten
Halbjahr. Die Erholung dürfte nach Angaben des IWF
ungleichmäßig und mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten verlaufen. Während einige
Länder bereits in diesem Jahr ihr Vorkrisenniveau
erreichen könnten, sollte sich dieser Prozess in
anderen Volkswirtschaften über mehrere Jahre
erstrecken. Die Prognose unterliegt insgesamt weiter
größerer Schätzunsicherheit als
üblich. Unerwartete Fortschritte bei
Impfstoffprogrammen oder Rückschläge in Bezug auf
das Auftreten von Virus-Mutationen könnten die
Entwicklung in die eine oder andere Richtung beeinflussen.
Für die Europäische Währungsunion
erwartet der IWF 2021 für 2021 einen Anstieg der
Wirtschaftsleistung um 4,4 % (Vorjahr: -6,6 %).
Während der Zuwachs in der größten
europäischen Volkswirtschaft Deutschland 3,6 %
(Vorjahr: -4,9 %) betragen sollte, dürfte das Plus in
Frankreich bei 5,8 % (Vorjahr: -8,2 %) liegen. Das Wachstum
Großbritanniens wird auf 5,3 % geschätzt
(Vorjahr: -9,9 %).
In der weltweit größten Volkswirtschaft, den
USA, soll das BIP im Vorjahresvergleich um 6,4 % (Vorjahr:
-3,5 %) zulegen. Der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum
dürfte in diesem Jahr um 8,6% wachsen. Wachstumsmotor
ist neben China, für das ein Anstieg von 8,4 %
erwartet wird (Vorjahr: +2,3 %), auch Indien, wo die
wirtschaftlichen Aktivitäten um 12,5 % steigen
dürften. Die Wachstumsprognose Indiens steht jedoch
unter besonders großer Unsicherheit und ist von der
weiteren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des
Coronavirus abhängig. In Südkorea könnte die
Konjunktur nach Schätzungen des IWF in diesem Jahr um
3,6 % anziehen und in Japan um 3,3 % (Vorjahr: -4,8 %).
Quellen: International Monetary Fund, World Economic
Outlook Update, Juni 2021.
Weiteres Wachstum des Biopharmamarkts erwartetDie im Geschäftsbericht 2020 auf den Seiten 87 bis
89 dargestellten Trends, die die Entwicklung des Sartorius
Konzerns beeinflussen, haben insgesamt Bestand.
Der Weltpharmamarkt soll bis zum Jahr 2026 nach
Schätzungen von EvaluatePharma jährlich um circa
7 % wachsen. Innerhalb des Pharmamarktes entwickelt sich
das Segment Biopharma seit Jahren besonders stark und wird
auf Basis der Prognosen auch weiter überproportional
zulegen. Für den Zeitraum von 2020 bis 2026 wird mit
einem Wachstum von durchschnittlich etwa 10 % pro Jahr
gerechnet, was einem Anstieg des Marktvolumens von aktuell
247 Mrd. € auf 440 Mrd. € entspräche. Es
wird erwartet, dass sich der Anteil biologisch
hergestellter Medikamente und Impfstoffe am Gesamtumsatz
des Weltpharmamarktes weiter erhöht.
Hersteller von Bioprozesstechnologien erwarten für
2021 erneut signifikante Umsätze im Zusammenhang mit
der Entwicklung und Produktion von Impfstoffen gegen das
Coronavirus und Therapeutika gegen Covid-19. Die
Auswirkungen auf das mittel- bis langfristige
Branchenwachstum können nach derzeitigem Kenntnisstand
nicht präzise abgeschätzt werden, da diese von
unkalkulierbaren Faktoren wie der Notwendigkeit von
Auffrischungsimpfungen sowie deren Potenz oder der
Zulassung weiterer Impfstoffkandidaten abhängen. Neben
diesen potenziell positiven Einflussfaktoren könnte
sich eine aufgrund der Unterbrechung zahlreicher klinischer
Studien verzögerte Zulassung neuer Medikamente oder
der Abbau von Lagerbeständen, die von einigen
Biopharmaunternehmen aufgrund pandemiebedingter
Unsicherheiten im vergangenen Jahr erhöht wurden,
dämpfend auf die Nachfrage in den kommenden Jahren
auswirken.
Der Markt für Laborinstrumente und
-verbrauchsmaterialien soll nach Einschätzung
verschiedener Marktbeobachter in den kommenden Jahren
jährlich um etwa 3 % bis 4,5 % wachsen. 2020 verlief
die Entwicklung aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der
damit verbundenen Einschränkungen deutlich
gedämpft. 2021 sollte das Wachstum aufgrund von
Nachholeffekten und einer schwächeren Vergleichsbasis
wieder anziehen. Insbesondere von der Pharma- und
Biopharmaindustrie dürfte angesichts der
kontinuierlichen Erforschung und Zulassung neuer
Medikamente, der hohen wissenschaftlichen und
technologischen Innovationsdynamik sowie des starken
Wachstums in China weiterhin die größte
Nachfrage ausgehen. Beispielsweise rechnet EvaluatePharma
für den Zeitraum 2020 bis 2026 mit einer Zunahme der
sektorspezifischen Forschungsausgaben um jährlich 3,2
%.
Quellen: BioPlan: 17th Annual Report and Survey of
Biopharmaceutical Manufacturing Capacity and Production,
April 2020; Daedal Research: Global Biologics Market: Size,
Trends & Forecasts, Dezember 2020; IQVIA Institute:
Global Medicine Spending and Usage Trends, März 2020;
Evaluate Pharma: World Preview 2020, Outlook to 2026, Juli
2020; SDi: Global Assessment Report 2018, Februar 2018
Prognose für das Geschäftsjahr 2021 angehobenVor dem Hintergrund des dynamischen
Geschäftsverlaufs, der starken Auftragslage und der
erweiterten Produktionskapazitäten hat die
Unternehmensleitung Anfang Juli ihre Wachstumsprognose
für das Geschäftsjahr 2021 erneut erhöht.
Die Unternehmensleitung weist gleichzeitig darauf hin,
dass die Prognose aufgrund der Pandemie weiter unter
größerer Unsicherheit steht als üblich.
Zugrunde gelegt wird insbesondere, dass Logistikketten
stabil und Produktionslinien in Betrieb bleiben.
KonzernDas Unternehmen rechnet für den Konzern nun mit
einem Umsatzwachstum von rund 45 % (bisher rund 35 %),
wobei der Beitrag aus Geschäften im Zusammenhang mit
der Coronavirus-Pandemie bei etwa 17 Prozentpunkten
erwartet wird (bisher etwa 16 Prozentpunkte). Die im
Vorjahr getätigten Akquisitionen entwickeln sich
insgesamt noch etwas besser als erwartet, allerdings
dürften entsprechende Umsätze in der Sparte
Bioprocess Solutions nun stärker im zweiten Halbjahr
realisiert werden und deshalb voraussichtlich rund 4,5
Prozentpunkte als nicht-organisches Wachstum ausgewiesen
werden (bisher 5,5 Prozentpunkte). Die underlying
EBITDA-Marge dürfte sich auf etwa 34 % belaufen
(bisher etwa 32 %).
Das Investitionsprogramm für das Jahr 2021 soll
unverändert rund 400 Mio. € umfassen. Aufgrund
des nun höheren erwarteten Umsatzes wird die
entsprechende Investitionsquote etwa 12 % (bisher etwa 14
%) betragen. Der Schwerpunkt der umfangreichen
Investitionen liegt auf dem teilweise erweiterten und
vorgezogenen Ausbau von Produktionskapazitäten, vor
allem an Standorten in Deutschland, Puerto Rico, China und
Südkorea. Der dynamische Verschuldungsgrad, also der
Quotient aus Nettoverschuldung zu operativem EBITDA, sollte
zum Jahresende bei etwas unter 2,0 (bisher etwa 2,0)
liegen. Mögliche Akquisitionen sind dabei nicht
berücksichtigt.
SpartenFür die Sparte Bioprocess Solutions wird ein
Umsatzwachstum von etwa 50 % (bisher etwa 40 %)
prognostiziert, davon etwa 20 Prozentpunkte im Zusammenhang
mit der Coronavirus-Pandemie (bisher etwa 18
Prozentpunkte). Die im Vorjahr getätigten
Akquisitionen entwickeln sich insgesamt noch etwas besser
als erwartet, aufgrund der überproportionalen
Umsatzrealisierung im zweiten Halbjahr wird der als
nicht-organisch auszuweisende Wachstumsbeitrag jedoch
voraussichtlich rund 4 Prozentpunkte (bisher 6
Prozentpunkte) betragen. Die underlying EBITDA-Marge
dürfte auf etwa 36 % steigen (bisher etwa 34 %).
Für die Sparte Lab Products & Services wird das
erwartete Umsatzwachstum von bisher etwa 20 % auf nun 30 %
angehoben. Die im Vorjahr abgeschlossene Akquisition des
Octet Geschäftes entwickelt sich sehr gut und wird
rund 6 Prozentpunkte des Anstiegs ausmachen (bisher 5
Prozentpunkte). Umsätze im Zusammenhang mit der
Coronavirus-Pandemie werden weiterhin voraussichtlich etwa
5 Prozentpunkte beisteuern. Die underlying EBITDA-Marge der
Sparte wird mit 26 % (bisher etwa 24 %) prognostiziert.
Mittelfristprognose unverändertDie im Januar 2021 aktualisierten Mittelfristziele
gelten weiter und gehen für das Jahr 2025 von einem
Konzernumsatz von rund 5 Mrd. € bei einer underlying
EBITDA-Marge von rund 32 % aus.
Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen
Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen
angegeben. Ferner geht das Unternehmen von einer im
Jahresverlauf zunehmenden Erholung der weltweiten
Konjunktur sowie von stabilen Lieferketten aus.
NachtragsberichtAm 1. Juli 2021 hat der Konzern die Mehrheit der Anteile
am Reagenzienhersteller CellGenix GmbH erworben. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Freiburg und einem
Vertriebsstandort im Großraum Boston, USA, produziert
und vermarktet kritische Zellkulturkomponenten wie
Wachstumsfaktoren, Zytokine und Medien in GMP-Qualität
für die Herstellung von Zell- und
Gentherapieprodukten. CellGenix wurde 1994 an der
Universitätsklinik Freiburg gegründet und
beschäftigt aktuell etwa 70 Mitarbeiter. Das
Unternehmen erwirtschaftete mehr als 20 Mio. € Umsatz
im Jahr 2020.
Der Kaufpreis für die erworbenen 51 % der Anteile
an CellGenix GmbH in Höhe von etwa 100 Mio. €
(netto) wurde in bar geleistet. Zudem vereinbarten die
Parteien Optionen, wonach der Erwerb weiterer 25 % der
Anteile in 2023 sowie der restlichen 24 % der Anteile in
2026 geplant ist. In Anbetracht der kurzen Zeitspanne
zwischen Erwerb und Aufstellung des
Konzernzwischenabschlusses liegt keine vorläufige
Neubewertung des Nettoreinvermögens sowie eines
etwaigen Geschäfts- oder Firmenwerts vor.
Erwartungsgemäß werden die wesentlichen separat
anzusetzenden immateriellen Vermögenswerte aus
Technologien und Kundenbeziehungen bestehen. Die
Transaktion wurde im Konzernzwischenbericht nicht
abgebildet, da die Einbeziehung der Gesellschaft ab dem
Erwerbsstichtag erfolgt.
Nach dem 30. Juni 2021 sind keine weiteren Ereignisse
von besonderer Bedeutung eingetreten.
Verkürzter KonzernzwischenabschlussGewinn- und Verlustrechnungscrollen
1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht
Bestandteil der prüferischen Durchsicht.
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
Gesamtergebnisrechnungscrollen
1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht
Bestandteil der prüferischen Durchsicht.
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
BilanzAKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden aufgrund der
Finalisierung der Kaufpreisallokation von WaterSep
BioSeparations angepasst.
Kapitalflussrechnungscrollen
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
SegmentberichterstattungDie Segmentabgrenzung ergibt sich gem. IFRS 8 aus dem
sog. Management-Approach, d. h. die Festlegung der Segmente
erfolgt in Analogie zur internen Steuerungs- und
Berichtsstruktur des Unternehmens. Dementsprechend sind die
Sparten Bioprocess Solutions sowie Lab Products &
Services als operative Segmente anzusehen.
Die für die Beurteilung der Segmenterfolge
relevante Erfolgsgröße ist für den
Sartorius Konzern das sog. underlying EBITDA. Das EBITDA
entspricht dem Überschuss vor Finanzergebnis, Steuern
und Abschreibungen. Beim "underlying EBITDA" handelt es
sich um ein um Sondereffekte bereinigtes, operatives
Ergebnis. Als Sondereffekte gelten Aufwendungen und
Erträge im Zusammenhang mit Akquisitionen,
Restrukturierungen, größeren Konzernprojekten
sowie Veräußerungsgewinne und -verluste aus
Anlagenabgängen, die die nachhaltige Ertragskraft des
Segments verzerren.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der
berichtspflichtigen Segmente entsprechen im Übrigen
den allgemeinen Konzernbilanzierungsrichtlinien.
scrollen
Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für
den Erwerb der Life Science Geschäfte von Danaher
angepasst.
Aufgliederung der UmsatzerlöseGeografische Informationen nach SegmentenDie Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gem.
IFRS 15 sind nach den beiden Kategorien "Art der Produkte"
sowie "geographische Regionen" aufgegliedert und in
nachfolgender Tabelle dargestellt. Die Kategorisierung nach
der "Art der Produkte" entspricht den berichtspflichtigen
Segmenten, da die Abgrenzung der berichteten Segmente
insbesondere auf den unterschiedlichen vertriebenen
Produkten basiert. Die regionale Zuordnung der
Umsatzerlöse erfolgt nach dem Sitz des Kunden.
scrollen
Angaben zum verkürzten Zwischenabschluss1. Allgemeine InformationenDie Sartorius AG ist eine börsennotierte
Aktiengesellschaft deutschen Rechts und oberstes
Mutterunternehmen des Sartorius Konzerns. Die Gesellschaft
ist im Handelsregister des Amtsgerichts Göttingen (HRB
1970) eingetragen und hat ihren Sitz in Göttingen,
Bundesrepublik Deutschland, Otto-Brenner-Str. 20.
Der Sartorius-Konzern ist ein international
führender Partner der biopharmazeutischen Forschung
und Industrie. Die Sparte Lab Products & Services (LPS)
konzentriert sich mit innovativen Laborinstrumenten und
Verbrauchsmaterialien auf Forschungs- und
Qualitätssicherungslabore in Pharma- und
Biopharmaunternehmen und akademischen
Forschungseinrichtungen. Die Sparte Bioprocess Solutions
(BPS) trägt mit einem breiten Produktportfolio mit
Fokus auf Einweg-Lösungen dazu bei, dass
Biotech-Medikamente und Impfstoffe sicher und effizient
hergestellt werden.
2. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDer Konzernabschluss der Sartorius AG zum 31. Dezember
2020 wurde in Übereinstimmung mit den
Rechnungslegungsstandards des IASB - den International
Financial Reporting Standards (IFRS) - wie sie in der EU
anzuwenden sind, aufgestellt. Im vorliegenden
Zwischenabschluss, der nach den Anforderungen des IAS 34,
Zwischenberichterstattung, aufgestellt ist, wurden - mit
Ausnahme der im Geschäftsjahr erstmalig anzuwendenden
geänderten Vorschriften - grundsätzlich dieselben
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt, die auch
dem vorangegangenen Konzernabschluss des
Geschäftsjahres 2020 zu Grunde lagen.
Ferner wurden sämtliche zum 30. Juni 2021
anzuwendenden Interpretationen des International Financial
Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC)
beachtet. Die angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sind im Einzelnen im Anhang des
Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020 erläutert.
Die erstmalig angewendeten Standards bzw. die
geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
werden in Abschnitt 4 erläutert.
Eine Liste der in den Konzernabschluss einbezogenen
Gesellschaften befindet sich im Geschäftsbericht 2020.
Im laufenden Geschäftsjahr wurden folgende
Gesellschaften erstmalig in den Konzernabschluss
einbezogen:
scrollen
Die Beherrschung über die Sartorius South Africa
(Pty) Ltd. wurde am 1. Januar 2019 erlangt. Die
Gesellschaft wurde bislang aus Wesentlichkeitsgründen
nicht konsolidiert. Die Einbeziehung erfolgt mit Wirkung
zum 1. Januar 2021.
Im Hinblick auf die Berechnung des Steueraufwands wird
auf den Zwischenabschluss die Regelung des IAS 34.30c)
angewendet, d. h. die für das Gesamtjahr erwartete
Steuerquote (30 %) findet grundsätzlich Anwendung.
Unter Berücksichtigung der steuerlich nicht
abziehbaren Effekte aus der Bewertung der Earn-Out
Verbindlichkeit ergibt sich nominal eine Steuerquote von
ca. 32,7 %.
3. Ermessensentscheidungen und SchätzungenBei der Erstellung des Zwischenabschlusses wendet die
Konzernleitung Schätzungen und Annahmen an, die auf
den Verhältnissen und Einschätzungen am
Bilanzstichtag beruhen. Die tatsächlichen Ergebnisse
können von diesen Schätzwerten abweichen. Die
wesentlichen Schätzungen und Annahmen sind im
Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020
unverändert geblieben. Allerdings ist die allgemeine
Unsicherheit, die den rechnungslegungsrelevanten
Schätzungen und Annahmen inhärent ist, aufgrund
der anhaltenden COVID-19 Pandemie weiter höher als
üblich.
Im ersten Halbjahr 2021 erreichte der Konzern ein
zweistelliges Wachstum des Umsatzes und Auftragseingangs.
Auf der Beschaffungsseite zeigten sich keine signifikanten
Lieferengpässe, sodass die Aufrechterhaltung des
Produktionsbetriebs gesichert war. Die für den Konzern
besonders wichtige Biopharma-Branche ist weitestgehend
unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Dies hat
sich im Berichtszeitraum erneut bestätigt und gilt in
besonderem Maße für die Sparte BPS, welche als
Lösungsanbieter für die biopharmazeutische
Industrie weiterhin eine erhöhte Nachfrage im
Zusammenhang mit der Produktion von Coronavirus-Impfstoffen
und Covid-19-Therapeutika verzeichnen konnte. Auch die
Sparte LPS verzeichnete im ersten Halbjahr ein deutlich
zweistelliges Wachstum des Umsatzes und Auftragseingangs.
Hierzu trug im ersten Halbjahr 2021 auch eine erhöhte
Nachfrage nach Laborprodukten für Tests auf das
Coronavirus bei.
4. Im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendete RechnungslegungsvorschriftenErstmalig in 2021 anzuwendende Standards
Der Konzern wendet die folgenden neuen
Rechnungslegungsvorschriften erstmals in der
Berichtsperiode an:
scrollen
Die Anwendung der neuen Regelungen hatte keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss.
5. UnternehmenserwerbeAkquisition WaterSep BioSeparations LLC in 2020Am 9. Dezember 2020 hat der Konzern 100 % der Anteile an
der US-amerikanischen Gesellschaft WaterSep BioSeparations
LLC erworben. Das Unternehmen beschäftigt rund 15
Mitarbeiter in Marlborough, Massachusetts, USA. WaterSep
BioSeparations entwickelt, produziert und vermarktet
Einweg- und Mehrweg-Hohlfasermembransysteme sowie
vorsterilisierte Einheiten für Upstream- und
Downstream-Applikationen in der Biopharmazie. Diese
Akquisition ergänzt das Portfolio des Konzerns
für zell- und gentherapeutische Anwendungen, Zellernte
und verschiedene Lösungen für "Intensified
Bioprocessing" und wird in die Sparte Bioprocess Solutions
integriert.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der
erworbenen Vermögenswerte und Schulden sowie der
übertragenen Gegenleistung wurde im ersten Halbjahr
2021 abgeschlossen. Die vorläufigen und
endgültigen Wertansätze stellen sich wie folgt
dar:
scrollen
Der Kaufpreis in Höhe von insgesamt 23,2 Mio.
€ wurde zu 22,5 Mio. € in Barmitteln geleistet.
Die Vertragspartner vereinbarten zusätzlich eine
Earn-Out-Komponente, die im Jahr 2024 zur Auszahlung kommt
und deren Höhe von der Erzielung künftiger
Umsatzerlöse in den Jahren 2021 bis 2023 abhängt.
Bis zum tatsächlichen Ausgleich dieser bedingten
Gegenleistung ist die Vereinbarung als finanzielle
Verbindlichkeit zu klassifizieren und an jedem
Bilanzstichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert
zu bewerten. Für diese bedingte Gegenleistung wurde
nunmehr ein beizulegender Zeitwert in Höhe von ca. 0,7
Mio. € zum Erwerbszeitpunkt berücksichtigt. Am
30. Juni 2021 beträgt der beizulegende Zeitwert ca.
0,7 Mio. €. Das untere (obere) Ende der Bandbreite der
möglichen Ergebnisse für die bedingte
Gegenleistung beträgt Null (9 Mio. USD).
Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Aufwendungen in
Höhe von 0,7 Mio. € wurden in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die sonstigen
immateriellen Vermögenswerte entfallen auf
Technologien (6,6 Mio. €) und Kundenbeziehungen (1,4
Mio. €). Der Geschäfts- oder Firmenwert
entfällt auf Synergien, etwa aus der Integration des
erworbenen Unternehmens in das globale Vertriebsnetzwerk
des Konzerns, sowie die Ergänzung des
Produktportfolios der Sparte Bioprocess Solutions und
weitere nicht separierbare immaterielle Werte, wie z. B.
das Know-how des Mitarbeiterstamms. Eine steuerliche
Abziehbarkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ist
gegeben.
Akquisition BIA Separations in 2020Am 2. November 2020 hat der Konzern 100 % der Anteile an
dem slowenischen Aufreinigungsspezialisten BIA SEPARATIONS
Podjetje za separacijske tehnologije d.o.o. ("BIA
Separations") mit Sitz in Ajdovscina, Slowenien, erworben.
Die Kaufpreisallokation ist derzeit noch nicht
abgeschlossen, sodass die Bilanzierung im Halbjahr 2021
weiterhin auf der im Anhang zum Konzernabschluss 2020
dargestellten vorläufigen Kaufpreisallokation basiert.
Für die Beschreibung der Transaktion wird daher auf
den Konzernabschluss 2020 verwiesen.
Im Rahmen der Transaktion einigten sich die Parteien u.
a. über drei Tranchen von Earn-Out Zahlungen, die von
der Umsatzentwicklung des erworbenen Geschäfts in den
nächsten fünf Jahren abhängen. In
Abhängigkeit der Umsatzentwicklung erhalten die
Veräußerer Anteile an der Gesellschaft Sartorius
Stedim Biotech S.A. Bis zum tatsächlichen Ausgleich
dieser bedingten Gegenleistung ist die Vereinbarung als
finanzielle Verbindlichkeit zu klassifizieren und an jedem
Bilanzstichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert
zu bewerten.
Am Bilanzstichtag 30. Juni 2021 wurde der beizulegende
Zeitwert der bedingten Gegenleistung mit 289,2 Mio. €
bewertet (31. Dezember 2020: 253,9 Mio. €). Diese
Änderung resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg
des Aktienkurses der Sartorius Stedim Biotech S.A. seit dem
31. Dezember 2020 als Ausgangspunkt der Schätzung des
künftigen Börsenkurses im Ausgleichszeitpunkt der
Verpflichtungen. Überdies wurden die
Diskontierungszinssätze zur Ermittlung des Barwerts
der künftigen Verpflichtung an die Verhältnisse
zum 30. Juni 2021 angepasst. Die Differenz zwischen den
Wertansätzen zum 31. Dezember 2020 und dem
Bilanzstichtag in Höhe von rund 35,3 Mio. € wurde
ergebniswirksam im Finanzergebnis erfasst. Das untere Ende
der Bandbreite der möglichen Ergebnisse für die
bedingte Gegenleistung beträgt Null. Aufgrund des
Ausgleichs in Aktien lässt sich das obere Ende
möglicher Ergebnisse nicht quantifizieren. Die
wesentlichen Bewertungsparameter sind die für die
Planjahre angenommenen Umsatzerlöse sowie der
Aktienkurs der Sartorius Stedim Biotech S.A. am jeweiligen
Bewertungsstichtag. Die Bewertungsergebnisse sind hingegen
wenig sensitiv bezüglich realistischer
Veränderungen anderer Parameter, wie z. B. der
verwendeten Diskontierungszinssätze. Unter der Annahme
um 10 % höherer (geringerer) Umsatzerlöse in
allen fünf relevanten Planjahren wäre die
auszuweisende Verbindlichkeit am Bilanzstichtag etwa 38
Mio. € höher (ca. 33 Mio. € niedriger). Bei
einem um 10 % höheren (niedrigeren) Aktienkurs am
Bilanzstichtag wäre die Verbindlichkeit etwa 29 Mio.
€ höher (ca. 29 Mio. € niedriger) bewertet
worden. Die tatsächlichen künftigen Ergebnisse
können von diesen isoliert betrachteten
Sensitivitäten abweichen.
6. FinanzinstrumenteDie folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden
Zeitwerte der Finanzinstrumente des Konzerns zum 30. Juni
2021 und zum 31. Dezember 2020 nach IFRS 9 dar.
scrollen
scrollen
1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden
aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation von
WaterSep BioSeparations LLC angepasst
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden
grundsätzlich basierend auf den am Bilanzstichtag
verfügbaren Marktinformationen ermittelt und sind
einer der drei Hierarchiestufen von beizulegenden
Zeitwerten gemäß IFRS 13 zuzuordnen.
Finanzinstrumente der Stufe 1 werden auf Basis
quotierter Preise auf aktiven Märkten für
identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
bewertet. Innerhalb der Stufe 2 wird die Bewertung der
Finanzinstrumente auf Basis von Faktoren, die aus
beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, oder anhand von
Marktpreisen für ähnliche Instrumente
durchgeführt. Finanzinstrumente der Stufe 3 werden auf
Basis von Inputfaktoren, die nicht aus beobachtbaren
Marktdaten ableitbar sind, bewertet.
Die zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert
angesetzten Derivate in Form von
Devisentermingeschäften und -optionen wurden jeweils
auf Basis notierter Devisenkurse und am Markt
erhältlicher Zinsstrukturkurven bewertet (Stufe 2).
Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten
Finanzanlagen werden auf Basis der jüngsten am
Bilanzstichtag verfügbaren verlässlichen
Wertindikation, beispielsweise auf Basis der jüngsten
durchgeführten Finanzierungsrunde oder
unveränderter Anschaffungskosten, bewertet. Zum
Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen
Wertänderungen.
Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen
Verbindlichkeiten aus den bedingten Gegenleistungen im
Rahmen der Erwerbe von BIA Separations und WaterSep
BioSeparations werden unter Verwendung aktueller
Bewertungsparameter am Bilanzstichtag ermittelt und sind
der Stufe 3 zuzuordnen. Für weitere Informationen und
ermittelte Sensitivitäten wird auf Abschnitt 5
verwiesen.
Die Ermittlung der anzugebenden beizulegenden Zeitwerte
für die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten (insbesondere
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus
Schuldscheindarlehen) erfolgte auf der Basis der
Marktzinskurve unter Berücksichtigung aktueller
(indikativer) Credit Spreads (Stufe 2).
Die anzugebenden beizulegenden Zeitwerte der
übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden
entsprechen aufgrund ihrer überwiegend kurzen
Restlaufzeit oder unveränderten Anschaffungskosten
annähernd ihrem Buchwert. Das maximale Ausfallrisiko
wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten
finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.
Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen werden zum
Ende der Berichtsperiode erfasst, in denen die
Änderung eingetreten ist. In der Berichtsperiode gab
es keine Übertragungen zwischen den Stufen.
7. Nahestehende Personen und UnternehmenDie in den Konzernabschluss einbezogenen
Konzerngesellschaften stehen in Beziehungen mit
nahestehenden Unternehmen im Sinne von IAS 24. Dies
betrifft insbesondere Geschäfte mit nicht
konsolidierten Tochterunternehmen. Diese Transaktionen
werden grundsätzlich zu marktüblichen Konditionen
abgewickelt.
In der Berichtsperiode wurden Umsatzerlöse in
Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €)
mit diesen Unternehmen erzielt, es bestanden Forderungen
aus Darlehen sowie Lieferungen und Leistungen in Höhe
von 0,9 Mio. € (11,7 Mio. €). Mit einem
verbundenen Unternehmen besteht ein langfristiger
Dienstleistungsvertrag, in der Berichtsperiode sind
dafür im Konzernabschluss Aufwendungen in Höhe
von 5,0 Mio. € (5,4 Mio. €) angefallen.
Zu weiteren Ausführungen auch im Hinblick auf
nahestehende Personen wird auf den Geschäftsbericht
2020 (S. 216) verwiesen.
8. Sonstige AngabenIn der Zwischenberichtsperiode waren keine
Wertminderungen von Vermögenswerten zu erfassen.
Wertminderungstests sind insbesondere jährlich beim
Goodwill und bei Vermögenswerten mit unbestimmter
Nutzungsdauer durchzuführen.
In der Berichtsperiode hat die Gesellschafterversammlung
der Sartorius AG eine Dividende in Höhe von 48,2 Mio.
€ beschlossen, von denen 24,0 Mio. € auf
Stammaktien und 24,3 Mio. € auf Vorzugsaktien
entfällt. Die Dividende wurde im ersten Halbjahr 2021
gezahlt.
Der Vorstand hat den verkürzten
Konzernzwischenabschluss am 20. Juli 2021 zur
Veröffentlichung freigegeben. Eine prüferische
Durchsicht des 6 -Monatsberichts seitens des
Konzernabschlussprüfers ist erfolgt. Die Zahlen des
Einzelquartals Q2 in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie
der Gesamtergebnisrechnung waren nicht Bestandteil dieses
Reviews.
9. Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 1. Juli 2021 hat der Konzern die Mehrheit der Anteile
am Reagenzienhersteller CellGenix GmbH erworben. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Freiburg und einem
Vertriebsstandort im Großraum Boston, USA, produziert
und vermarktet kritische Zellkulturkomponenten wie
Wachstumsfaktoren, Zytokine und Medien in GMP-Qualität
für die Herstellung von Zell- und
Gentherapieprodukten. CellGenix wurde 1994 an der
Universitätsklinik Freiburg gegründet und
beschäftigt aktuell etwa 70 Mitarbeiter. Das
Unternehmen erwirtschaftete mehr als 20 Mio. € Umsatz
im Jahr 2020.
Der Kaufpreis für die erworbenen 51 % der Anteile
an CellGenix GmbH in Höhe von etwa 100 Mio. €
(netto) wurde in bar geleistet. Zudem vereinbarten die
Parteien Optionen, wonach der Erwerb weiterer 25 % der
Anteile in 2023 sowie der restlichen 24 % der Anteile in
2026 geplant ist. In Anbetracht der kurzen Zeitspanne
zwischen Erwerb und Aufstellung des
Konzernzwischenabschlusses liegt keine vorläufige
Neubewertung des Nettoreinvermögens sowie eines
etwaigen Geschäfts- oder Firmenwerts vor.
Erwartungsgemäß werden die wesentlichen separat
anzusetzenden immateriellen Vermögenswerte aus
Technologien und Kundenbeziehungen bestehen. Die
Transaktion wurde im Konzernzwischenbericht nicht
abgebildet, da die Einbeziehung der Gesellschaft ab dem
Erwerbsstichtag erfolgt.
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die Sartorius Aktiengesellschaft, GöttingenWir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und
Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie Angaben zum
verkürzten Konzernzwischenabschluss - und den
Konzernzwischenlagebericht der Sartorius
Aktiengesellschaft, Göttingen, für den Zeitraum
vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des
Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer
prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung
des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem
International Accounting Standard IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34
"Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden
ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Hannover, den 21. Juli 2021
KPMGAG
scrollen
Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung zum 30. Juni 2021 ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind.
Göttingen, den 21. Juli 2021
Sartorius Aktiengesellschaft
Der Vorstand
scrollen
Finanzkalenderscrollen
KontaktSartorius AG
Telefon: 0551.308.0
Petra Kirchhoff
Head of Corporate Communications & IR
Telefon: 0551.308.1686
petra.kirchhoff@sartorius.com
Ben Orzelek
Head of Investor Relations
Telefon: 0551.308.1668
ben.orzelek@sartorius.com
Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten RisikenDieser Sartorius Konzern Halbjahresbericht für den
Zeitraum Januar bis Juni 2021 enthält verschiedene
Aussagen, die die zukünftige Entwicklung des Sartorius
Konzerns betreffen. Diese Aussagen beruhen sowohl auf
Annahmen als auch auf Schätzungen. Obwohl wir davon
überzeugt sind, dass diese vorausschauenden Aussagen
realistisch sind, können wir hierfür nicht
garantieren. Denn unsere Annahmen bergen Risiken und
Unsicherheiten, die dazu führen könnten, dass die
tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten
abweichen. Eine Aktualisierung der vorausschauenden
Aussagen ist nicht geplant.
Im gesamten Bericht können durch mathematische
Rundungen in der Addition scheinbare Differenzen auftreten.
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